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Heinrich Schütz

Heinrich Schütz, in autografen Handschriften immer Henrich,latinisiert Henricus Sagittarius (* 8. Oktoberjul. / 18. Oktober 1585greg. in Köstritz; † 6. Novemberjul. / 16. November 1672greg. in Dresden) war ein deutscher Komponist des Frühbarocks.
Leben
Kindheit und Jugend
Schütz war Zweitgeborener von acht Geschwistern. Er wurde im Goldenen Kranich, dem Gasthof seines Vaters, in Köstritz (damals Reuß, Ostthüringen) geboren und dort am 9. Oktober 1585 in der Kirche St. Leonhard getauft.
Die Familie seines Vaters stammte aus Franken und war im 15. Jahrhundert in das Erzgebirge um Chemnitz gezogen. Sein Vater war Stadtschreiber in Gera und zog nach Köstritz, um als Gastwirt und Gutsverwalter zu arbeiten. 1583 ehelichte er Euphrosyne Bieger, die Tochter des späteren Geraer Bürgermeisters , als dritte Ehefrau. Der Sohn ihrer Schwester war Heinrich Albert, der 1622 Schüler seines Cousins wurde.
Als Heinrich Schütz fünf Jahre alt war, zog seine Familie nach Weißenfels, weil sein Vater dort einen anderen Gasthof übernahm. Hier verbrachte Heinrich Schütz seine Kindheit. 1599 wurde sein musikalisches Talent von Landgraf Moritz von Hessen-Kassel entdeckt, mit dessen Förderung er zum Musiker ausgebildet wurde, die Kasseler Hofschule, das Collegium Mauritianum, besuchte und ab 1607 in Marburg – zeitweise gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Georg (1587–1637) – Jura studieren konnte. Seine Wohnung dort ist nicht genau bekannt. Von 1609 bis 1612 absolvierte Schütz dank eines Stipendiums des Landgrafen ein dreijähriges Studium in Venedig beim Kirchenmusiker und Hauptorganisten am Markusdom Giovanni Gabrieli (1557–1612), das er mit der 1611 veröffentlichten Madrigalsammlung Il Primo libro di Madrigali abschloss. Auf seinem Totenbett vermachte Gabrieli Schütz einen seiner Ringe. Gabrieli war der einzige, den Schütz zeitlebens als seinen Lehrer bezeichnete.
Nachdem sein Lehrer Gabrieli 1612 verstorben war, kehrte er 1613 wieder nach Kassel zurück und wurde von Landgraf Moritz zum zweiten Organisten berufen. Kurz darauf trat er in den Dienst des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. in Dresden, der Schütz auch aus kulturpolitischen Motiven als Landeskind an seinen Hof holte. Dort war Schütz ab 1614 zunächst Hoforganist, neben dem kränklichen Kapellmeister Rogier Michael sowie dem als Kapellmeister „von Haus aus“ wirkenden Michael Praetorius, Hofkapellmeister am Wolfenbütteler Hof. Erst nach Praetorius’ Tod 1621 wurde Schütz Kapellmeister am sächsischen Hof. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Lebensende inne. Sein Wechsel nach Dresden war schon ab 1614 Gegenstand diplomatischer Auseinandersetzungen zwischen dem Landgrafen und dem sächsischen Kurfürsten, die erst 1619 ein Ende fanden, als sich der Kurfürst endgültig durchsetzen konnte. Im selben Jahr veröffentlichte Schütz die Psalmen Davids, die er seinem Landesherrn (Johann Georg) widmete. Als Kapellmeister hatte Schütz die Oberaufsicht über die Mitglieder der Hofkapelle, die aus Sängern und Instrumentalisten bestand. Mit ihr war er für alle Musik am Hofe zuständig: geistliche wie weltliche, zur Unterhaltung und zum Gottesdienst ebenso wie zur politischen Repräsentation. Seine dramatischen weltlichen Werke (Singspiele und Ballette), von denen in der Regel nur die Texte gedruckt wurden, sind jedoch verlorengegangen.
Dreißigjähriger Krieg
1618 begann der Dreißigjährige Krieg, dessen verheerende Auswirkungen im Laufe der nächsten Jahrzehnte zum Zusammenbruch des kulturellen Lebens in großen Teilen Deutschlands führten. Schütz schrieb selbst davon, wie „die löbliche Music von den anhaltenden gefährlichen Kriegs-Läufften in unserm lieben Vater-Lande Teutscher Nation nicht allein in grosses Abnehmen gerathen, sondern an manchem Ort gantz niedergeleget worden“. Er musste seine Ansprüche an Aufführungspraxis und Instrumentarien erheblich verringern, „damit mein von Gott verliehenes Talentum in solcher edlen Kunst nicht gantz ersitzen bleiben, sondern nur etwas weniges schaffen und darreichen möchte“ (Widmungsvorrede des ersten Teils der Kleinen geistlichen Konzerte, Leipzig, 1636). Hinzu kamen wiederholte Pestepidemien. Nach dem frühen Tod seiner Frau im Jahr 1625 heiratete Schütz nicht wieder.
Um den Anschluss an die neuesten Errungenschaften der Musik nicht zu verlieren, besuchte Schütz 1628 zum zweiten Mal Venedig bzw. dessen Umgebung, wo er über ein Jahr lang blieb. Dass er dabei Claudio Monteverdi begegnete, ist denkbar, aber nicht gesichert. Dort hörte er neue theatralische Musik und empfing so maßgebliche neue Impulse für sein Werk. Auch der erste Teil seiner Symphoniae sacrae, den er nach seiner Rückkehr 1629 veröffentlichte, zeugt von diesem Aufenthalt. Schütz lebte von 1629 bis 1657 in Dresden am Neumarkt 12, dem heute so genannten Quartier V. Die Dresdner Kapelle hatte jedoch schon in diesen Jahren so große Schwierigkeiten bei der Versorgung und Bezahlung ihrer Mitglieder, dass Schütz sich immer wieder nach Beschäftigungen außerhalb Dresdens umsah.
So war er froh, gleich zweimal ein Angebot des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen annehmen zu können, bei großen Hochzeitsfeiern die Musik zu leiten. Von 1633 bis 1635 und von 1642 bis 1644 war er in Kopenhagen als dänischer Oberkapellmeister tätig. Außerdem arbeitete Schütz als musikalischer Ratgeber der Fürstenhöfe in Hannover, Wolfenbüttel, Gera, Weimar und Zeitz. Anlässlich der Trauerfeier für seinen Landesfürsten Heinrich Posthumus Reuß komponierte er 1635/1636 die Musikalischen Exequien. Im Jahr 1636 veröffentlichte er in Leipzig den ersten Teil seiner Kleinen geistlichen Konzerte, dem er 1639 einen zweiten Teil folgen ließ. Seine Publikationstätigkeit erreichte Ende der 1640er Jahre ihren Höhepunkt: 1647 erschien der zweite Teil der Symphoniae sacrae, 1648 die Geistliche Chormusik und 1650 der dritte und letzte Teil der Symphoniae sacrae. Seine seit 1645 immer wieder eingereichten Gesuche um die Versetzung in den Ruhestand wurden von Johann Georg I. allesamt abgelehnt; erst nach dessen Tod im Jahr 1656 gewährte sein Sohn Johann Georg II. Schütz einen weitgehenden Rückzug. Als „ältester“ Kapellmeister behielt Schütz seinen Titel allerdings bis an sein Lebensende. Von Ostern 1655 bis etwa 1666 war Schütz als »Oberkapellmeister von Haus aus« für den Wolfenbütteler Hof tätig.
Späte Jahre
Den Lebensabend verbrachte Schütz überwiegend in seinem Haus in Weißenfels, dem Ort seiner Kindheit. Aus dieser Zeit stammen seine drei Passionen nach Lukas (um 1664), Matthäus (1665) und Johannes (1666) sowie seine Weihnachtshistorie (1664). Sein letztes Werk ist die vollständige Vertonung des 119. Psalms (1671), aufgeteilt in elf Motetten, gefolgt von einer Vertonung des 100. Psalms und einem deutschen Magnificat. Der 119. Psalm ist der längste in der Bibel, und das gesamte Werk ist durchweg doppelchörig angelegt. Da es – von ihm selbst gewollt – seine letzte Komposition sein sollte, wird das Werk landläufig auch genannt. Schütz starb im hohen Alter von 87 Jahren in Dresden. Er wurde in der alten Dresdner Frauenkirche beigesetzt. Mit ihrem Abriss 1727 ging auch seine Grabstätte verloren. Ein in den Kirchenboden eingelassenes Gedenkband in der heutigen Frauenkirche erinnert an ihn.
Im Oktober 2010 wurden bei der Sanierung des Schütz-Wohnhauses in Weißenfels zwei Textfragmente einer nicht mehr erhaltenen Komposition gefunden, in der unter anderem Psalm 10 vertont ist. Die Fragmente stammen aus der Zeit zwischen 1650 und 1660.
Familie und Nachkommen
Am 1. Juni 1619 heiratete Schütz Magdalena Wildeck (* 20. Februar 1601; † 30. August 1625). Aus der aufgrund des frühen Todes Magdalenas nur kurzen Ehe gingen zwei Töchter hervor, Anna Justina, geboren 1621, die bereits im Sommer (vor dem 10. Juli) 1638 im Alter von kaum 17 Jahren starb, und Euphrosine, geboren am 28. November 1623 in Dresden, die am 25. Januar 1648 den späteren Leipziger Bürgermeister Christoph Pincker heiratete und am 11. Januar 1655 im Kindbett starb. Deren Tochter Gertraud Euphrosine (* 13. Juni 1652; † 6. April 1684) erreichte als einziges der fünf Kinder der Familie das Erwachsenenalter. Aus ihrer Ehe mit Johann Seydel gingen sechs Kinder hervor, von denen aber nur der Sohn Johann Christoph (* 26. Januar 1675; † 13. März 1721) eheliche Nachkommen hatte, drei Mädchen und einen Sohn, von denen aber nur Namen und Geburtsdatum bekannt sind. Ein Urenkel, Rittmeister Gottfried Ludwig von Thümmel (1703–1745), unehelicher Sohn von Johann Christoph Seydels früh verstorbener jüngerer Schwester Christiana Eleonora (* 27. August 1676; † vor dem 14. Dezember 1707), blieb kinderlos. Über das erste Drittel des 18. Jahrhunderts hinaus lässt sich die Nachkommenschaft des Komponisten nicht verfolgen.
Musikalisches Schaffen
Heinrich Schütz gilt als der bedeutendste deutsche Komponist des Frühbarocks. Obwohl zunächst zum Organisten ausgebildet, komponierte er nach frühen Madrigalen in italienischer Sprache vor allem geistliche Vokalmusik, teils zu lateinischen, vor allem aber zu deutschen Texten. Bestimmt war seine Musik für die Hofgottesdienste, vor allem aber zur höfischen Unterhaltung und Repräsentation sowie zur Dokumentation seiner eigenen kompositorischen Kunst. Als seine dienstliche Hauptaufgabe sah Schütz die Bereitstellung von Musik zu außergewöhnlichen Anlässen wie großen Hoffesten oder politischen Ereignissen.
Die aus dem Zusammentreffen von Dreißigjährigem Krieg, Seuchen und sozialen Umwälzungen resultierenden schwierigen Lebensumstände trugen dazu bei, dass Schütz, der zunächst in eine glanzvolle Hofhaltung eintrat und bis zum frühen Tod seiner Frau ein glückliches Familienleben führte, später sein Leben als „nahezu qualvolle Existenz“ beschrieb. In seinen Werken haben sich diese Erfahrungen allerdings nur bedingt niedergeschlagen.
Schütz führte den neuen, aus Italien stammenden konzertierenden Stil mit obligatem Generalbass in Deutschland ein und vereinigte ihn mit der deutschen Bibelprosa. Seine meisterhafte „Übersetzung“ deutscher Texte in Musik – hier konnte Schütz auf seine Erfahrungen mit dem italienischen Madrigal zurückgreifen – hat seit jeher sein Publikum fasziniert. Neben der Bibelprosa (mit besonderer Bevorzugung der Psalmen) hat Schütz gereimte oder gar strophische Texte eher selten vertont, auch deshalb, weil er deutsche Dichtung nach dem Muster des italienischen Madrigals vermisste und sich nicht dazu in der Lage sah, selbst solche Texte zu schreiben. Gleichwohl hat Schütz mit bekannten Dichtern zusammengearbeitet; die Zusammenarbeit mit Martin Opitz führte zur Entstehung der Pastoralkomödie Dafne, bei der allerdings nicht gesichert ist, ob es sich um eine durchkomponierte Oper oder um ein Theaterstück mit Musik handelte.
Ein singuläres Beispiel für Schütz’ Auseinandersetzung mit der „heutigen Italianischen Manier […] des scharffsinnigen Herrn Claudii Monteuerdens“ ist sein Konzert „Es steh Gott auf“ (SWV 356) aus dem zweiten Teil seiner Symphoniae sacrae (1647, Zitat aus der Vorrede).
Neben dem Stil mit Generalbass hat Schütz auch noch den älteren generalbasslosen Stil gepflegt und als Grundlage allen Komponierens hochgeschätzt. Das zeigen nicht nur seine Madrigale, sondern auch die Motetten der Cantiones sacrae von 1625 ebenso wie der Geistlichen Chormusik von 1648. Gerade die Verschmelzung beider Stile, die Arbeit mit Elementen des Konzerts ebenso wie mit solchen aus Motette und Madrigal, dabei der virtuose Umgang mit den Vokalstimmen ebenso wie mit den obligaten Instrumenten und die variable Handhabung unterschiedlichster Besetzungen (vom einstimmigen kleinen Konzert bis zu mehrchörigen, klangvollen Werken) zählen zu den besonderen Leistungen des Komponisten, die schon seine Zeitgenossen anerkannten.
Rezeption
Zu Lebzeiten wurde Schütz als parens nostrae musicae modernae, „Vater unserer [d. h. der deutschen] modernen Musik“ tituliert. Wolfgang Caspar Printz erwähnt in seiner 1690 erschienenen Musikgeschichte, Schütz sei um 1650 „für den allerbesten Teutschen Componisten gehalten worden“. Auf seinem Grabstein wurde er als „seines Jahrhunderts hervorragendster Musiker“ (saeculi sui musicus excellentissimus) bezeichnet. Zu den Schülern von Schütz zählen u. a. David Pohle, Matthias Weckmann, Johann Theile, Adam Krieger, Johann Vierdanck und Sophie Elisabeth von Braunschweig-Wolfenbüttel. Trotz der Wertschätzung durch seine Zeitgenossen geriet er nach seinem Tod rund 200 Jahre lang in Vergessenheit.
Erstmals ausführlicher erwähnt wurde Schütz 1834 in Carl von Winterfelds Monografie über Giovanni Gabrieli. Ab 1870 führte der Leipziger Chorleiter Carl Riedel Werke von Schütz, vor allem seine Passionen sowie die Sieben Worte, in eigenen Bearbeitungen wieder auf und machte sie somit einem größeren Publikum bekannt. Franz Liszt setzte sich für den Neudruck der Werke von Schütz ein. Anfang der 1880er Jahre führte Arnold Mendelssohn auf Anregung von Friedrich Spitta in Bonn mehrere Chorwerke wieder auf. Auch Johannes Brahms hat in Wien einige Werke von Schütz aufgeführt. 1885 begann Philipp Spitta mit der ersten Veröffentlichung des gesammelten Werks von Schütz.
Eine intensivere Schütz-Pflege, allerdings vor allem auf die Motetten der Geistlichen Chormusik konzentriert, begann in den 1920er Jahren. Konsequenz war u. a. 1922 die Gründung einer ersten, kurzlebigen Heinrich-Schütz-Gesellschaft. Ihr folgte 1930 eine Neue Schütz-Gesellschaft, die später umbenannt wurde und noch heute als „Internationale Heinrich-Schütz-Gesellschaft“ (ISG) mit Sitz in Kassel besteht. Diese befördert mit jährlichen Heinrich-Schütz-Festen oder Heinrich-Schütz-Tagen die Verbreitung und das Verständnis der Musik von Schütz und seiner Zeit. Einer der Mitbegründer, Hans-Joachim Moser, legte 1936 eine erste Biografie über Schütz vor, nachdem Erich Müller bereits 1931 eine Edition der Schriften und Briefe von Schütz besorgt hatte. 1955 begann die ISG mit der Veröffentlichung einer Neuen Ausgabe sämtlicher Werke (Neue Schütz-Ausgabe), von der mittlerweile 40 Bände vorliegen und die stetig mit revidierten Bänden erweitert wird (Stand: April 2024). 1979 begann die ISG mit der Herausgabe eines Schütz-Jahrbuches, das wichtige Aufsätze zur Musik von Schütz und seiner Zeit enthält. Parallel dazu entstand bei der DDR-Schallplattenfirma Eterna die erste Schütz-Gesamtaufnahme. Protagonisten wie Peter Schreier und Theo Adam, der Dresdner Kreuzchor unter Rudolf Mauersberger (nach seinem Tod unter Martin Flämig) sowie die Capella Fidicinia Leipzig unter Hans Grüß nahmen bereits in den späten 1960er und beginnenden 1970er Jahren alle großen zyklischen Werke auf, musiziert auf historischen Instrumenten. Diese Edition muss als Pionierleistung gewertet werden.
Neben der historisch-kritischen Neuen Schütz-Ausgabe erscheint, von Günter Graulich und Walter Werbeck herausgegeben, die Stuttgarter Schütz-Ausgabe, die auch aufführungspraktischen Bedürfnissen entgegenkommt. Begleitend dazu entstand unter der künstlerischen Gesamtleitung von Hans-Christoph Rademann und in einer Kooperation des Dresdner Kammerchores mit dem Carus-Verlag Stuttgart und MDR Figaro eine Heinrich-Schütz-Gesamteinspielung, die seit 2019 vollständig vorliegt. Auch der italienische Cembalist und Dirigent Matteo Messori hat mit dem Ensemble „Cappella Augustana“ eine umfangreiche Schütz-Edition auf CD vorgelegt, die jedoch nicht alle Werke umfasst.
In den 1980er Jahren wurde das Geburtshaus in Bad Köstritz aus Anlass des 400. Geburtstages von Heinrich Schütz zur Forschungs- und Gedenkstätte umgestaltet und als Heinrich-Schütz-Haus am 15. Oktober 1985 feierlich eröffnet. Geleitet von Ingeborg Stein war es international die erste wissenschaftliche Adresse ausschließlich zu Ehren von Schütz. Förderer des Heinrich-Schütz-Hauses Bad Köstritz gründeten 1991 die Schütz-Akademie e. V.
Das Heinrich-Schütz-Archiv in Dresden wurde 1988 von Wolfram Steude gegründet. Sein ehemaliges Wohnhaus wurde zum Heinrich-Schütz-Haus. 1990 wurde der Asteroid (4134) Schütz nach ihm benannt. Die wichtigen mitteldeutschen Lebens- und Wirkungsstationen (Bad Köstritz, Weißenfels, Kassel, Dresden) sind noch immer mit Heinrich Schütz verbunden: So gibt es in Weißenfels ein Heinrich-Schütz-Haus. Auch findet mit dem Heinrich-Schütz-Musikfest ein jährliches Festival Alter Musik zu Ehren des Komponisten statt.
Die südafrikanische Heinrich-Schütz-Gesellschaft (mit Sitz in Bloemfontein) organisiert alljährlich eine Chorwoche unter der Leitung eines aus Deutschland angereisten Chorleiters oder Kantors. Im Durchschnitt nehmen 120 bis 150 Sänger und Musiker an diesen Treffen der SAHSG teil.
Gedenktage
- Evangelische Kirche in Deutschland: 6. November im Evangelischen Namenkalender
- Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika: 28. Juli (zusammen mit Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel)
- Lutherische Kirche – Missouri-Synode: 28. Juli
Denkmäler
In Bad Köstritz gibt es zwei Denkmäler für Schütz. Das ältere befindet sich unterhalb der Kirche am Kirchberg. Das zweite Denkmal befindet sich in der Heinrich-Schütz-Straße gegenüber dem Heinrich-Schütz-Haus. Es wurde 1985 von Berndt Wilde erschaffen und besteht aus drei Relieftafeln. In drei Bildern wird der Kampf zwischen den Mächten des Guten und des Bösen in der Zeit von Heinrich Schütz dargestellt. Dabei geht es um die Gegensätze von Liebe und Leid sowie Leben und Tod.
In Dresden erinnert unweit des Zwingers in der Grünanlage westlich des Zwingerteichs eine 1985 errichtete Stele an Schütz’ Wirken in Dresden. Berndt Wilde schuf dieses Denkmal 1972, das aus einer Sandsteinstele besteht, an der Bronzeplatten mit Szenen aus Schütz’ Zeit dargestellt sind. Am 2008 wiedererrichteten Wohnhaus (Neumarkt 12) von Heinrich Schütz, in dem der Komponist von 1629 bis 1657 wohnte, erinnert eine originale Gedenktafel an sein Leben und Wirken. Die Gedenktafel wurde in der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945 unter den Trümmern des Hauses verschüttet, anschließend geborgen und bis zum Wiederaufbau des Hauses im Jahr 2008 durch das Martinshof Rothenburg-Diakoniewerk in der Heinrich-Schütz-Kapelle gelagert. Der Betreiber der heute als Heinrich-Schütz-Residenz vermarkteten Immobilie ließ die Gedenktafel restaurieren und am alten Platz anbringen.
Literatur
- Schütz-Jahrbuch. Hrsg. von Jürgen Heidrich in Verbindung mit Werner Breig, Konrad Küster und Walter Werbeck. Bärenreiter, Kassel 1979 ff.
- Werner Breig: Schütz, Heinrich. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 15 (Schoof – Stranz). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2006, ISBN 3-7618-1135-7, Sp. 358–409 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
- Otto Brodde: Heinrich Schütz. Weg und Werk. Bärenreiter, Kassel 1979, ISBN 3-7618-0159-9.
- Hans Heinrich Eggebrecht: Heinrich Schütz. Musicus Poeticus. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1959. Erweiterte Neuausgabe: Heinrichshofen, Wilhelmshaven 1984, ISBN 3-7959-0410-2.
- Martin Gregor-Dellin: Heinrich Schütz. Sein Leben, sein Werk, seine Zeit. Piper, München 1987, ISBN 3-492-02919-1.
- Kurt Gudewill: Das sprachliche Urbild bei Heinrich Schütz und seine Abwandlung nach textbestimmten und musikalischen Gestaltungsgrundsätzen in den Werken bis 1650. Bärenreiter, Kassel 1936.
- Kurt Gudewill: Der „Gesang der Venuskinder“ von Heinrich Schütz (1634) (= Berichte und Beiträge der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek, H. 3). Kiel 1978.
- Kurt Gudewill: Der „Gesang der Venuskinder“ von Heinrich Schütz. Bemerkungen zur Überlieferung und zu den Kopenhagener Hochzeitsfeierlichkeiten im Oktober 1634. In: Schütz-Jahrbuch, Bd. 6, 1984, S. 72–91; DOI:10.13141/sjb.v1984677.
- Michael Heinemann: Heinrich Schütz. Rowohlt, Hamburg 1994, ISBN 3-499-50490-1.
- Michael Heinemann: Heinrich Schütz und seine Zeit. Laaber-Verlag, Laaber 1993, ISBN 3-89007-116-3.
- Michael Heinemann (Hrsg.): Schriftstücke von Heinrich Schütz (= Schütz-Dokumente. 1). Unter Verwendung der von Manfred Fechner und Konstanze Kremtz nach den Quellen erarbeiteten Textübertragungen. Dohr, Köln 2010, ISBN 978-3-936655-80-3.
- Hans Joachim Moser: Heinrich Schütz. Sein Leben und sein Werk. Bärenreiter, Kassel 1936.
- Erich H. Müller: Heinrich Schütz – Gesammelte Briefe und Schriften. Bosse, Regensburg 1931.
- Joshua Rifkin: Henrich Schütz. Auf dem Wege zu einem neuen Bild von Persönlichkeit und Werk. In: Schütz-Jahrbuch. 9, 1987. Bärenreiter, Kassel 1987, ISBN 3-7618-0819-4, S. 5–21; DOI:10.13141/sjb.v1987701.
- Bernhold Schmid: Schütz, Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 662–664 (Digitalisat).
- Philipp Spitta: Schütz, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 33, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 753–779.
- Ingeborg Stein, Friederike Böcher: Bad Köstritz: Das Heinrich-Schütz-Haus, Forschungs- und Gedenkstätte. Schnell & Steiner, Regensburg 1995, ISBN 3-7954-5939-7.
- Ingeborg Stein: Heinrich Schütz und Köstritz. Quartus, Bucha 2005, ISBN 3-931505-76-6.
- Vladimir Steingard, Elisabeth Sobol (Übers.): Heinrich Schütz: Persönlichkeit, Schaffen, Kompositionsstil: Eine neue Monographie-Konzeption. Monsenstein und Vannerdat – MV-Wissenschaft, Münster 2007, ISBN 978-3-86582-530-8.
- Wolfram Steude: Zum gegenwärtigen Stand der Schütz-Ikonographie. In: Schütz-Jahrbuch. 7, 1985/86. Bärenreiter, Kassel 1986, ISBN 3-7618-0778-3, S. 50–61; DOI:10.13141/sjb.v1986688
- Wolfram Steude: Heinrich Schütz – Mensch, Werk, Wirkung. Texte und Reden (= Dresdner Schriften zur Musik. Band 7). Mit einem Geleitwort von Joshua Rifkin, hrsg. von Matthias Herrmann. Tectum, Marburg 2016, ISBN 978-3-8288-3840-6.
- Bettina Varwig: Histories of Heinrich Schütz. Cambridge University Press, Cambridge 2011, ISBN 978-0-521-19765-6; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- Mara R. Wade: Heinrich Schütz as Artistic Director of the Great Wedding. In: German Court Culture and Denmark. Harrassowitz, Wiesbaden 1997, ISBN 3-447-03899-3, S. 221–278.
- Walter Werbeck (Hrsg.): Schütz-Handbuch. Metzler/Bärenreiter, Stuttgart/Kassel 2022, ISBN 978-376-182069-8; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- Klaus-Gunther Wesseling: Schütz, Heinrich. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 9, Bautz, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-058-1, Sp. 1058–1077 .
Filme
- Ich bin eine rufende Stimme, Heinrich Schütz zum 400. Geburtstag. DEFA Studio für Dokumentarfilme, Gruppe Effekt, 1985, Fernsehen der DDR. Darsteller: Peter Pauli, Buch: Andrea Klonower, Thomas Kuschel, Regie: Thomas Kuschel, Kamera: Peter Milinski, Produktion: Ulrich Möller.
- Heinrich Schütz – Der Vater der deutschen Musik. Ein Film von Jörg Kobel. Arthaus Musik, 2015.
- Die Dokumentation Heinrich Schütz – Auf der Suche nach dem Klang der Zeit wurde anlässlich des 350. Todestages des Komponisten am 5. Oktober 2022 beim Heinrich-Schütz-Musikfest uraufgeführt und im November 2022 auf ARTE und im MDR unter dem Titel Heinrich Schütz – Begründer der deutschen Barockmusik ausgestrahlt.
Weblinks
- Werke von und über Heinrich Schütz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Heinrich Schütz in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Werkeverzeichnis von Heinrich Schütz auf Klassika.info
- Literatur über Heinrich Schütz nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Druckschriften von und über Heinrich Schütz im VD 17.
- Internationale Heinrich-Schütz-Gesellschaft
- Heinrich-Schütz-Haus Weißenfels – Einziges original erhaltenes Wohnhaus des Komponisten, Museum und Konzertstätte in Weißenfels (Sachsen-Anhalt)
- Heinrich Schütz in Dresden e. V.
- Heinrich-Schuetz-Haus.de Forschungs- und Gedenkstätte im Geburtshaus des Komponisten in Bad Köstritz
- Heinrich Schütz Musikfest – Jährlich im Oktober, inhaltsreiche Website
Noten
- Noten und Audiodateien von Heinrich Schütz im International Music Score Library Project
- Gemeinfreie Noten von Heinrich Schütz in der Choral Public Domain Library – ChoralWiki (englisch)
Einzelnachweise
- Rifkin 1987, S. 5
- Walter Haacke: Heinrich Schütz:Schilderung seines Lebens und Wirkens. Karl Robert Langewiesche Nachfolger, Hans Köster, Königstein im Taunus o. J.
- Beate Agnes Schmidt: Praetorius, Schütz und kursächsische Kunstpolitik. In: Schütz-Jahrbuch 38, 2016, S. 104–106; DOI: 10.13141/sjb.v20163102.
- Steude 1986, S. 58–61.
- Arne Spohr: Heinrich Schütz als Oberkapellmeister »von Haus aus« am Wolfenbütteler Hof. In: Schütz Jahrbuch. 34, 2012, S. 17–27; DOI:10.13141/sjb.v2012534.
- Unter alten Holzdielen. ( vom 10. Juni 2015 im Internet Archive) In: Sächsische Zeitung vom 5. Mai 2011.
- Vgl. Eberhard von Möller: Die Nachkommen von Heinrich Schütz. In: Schütz-Jahrbuch. 10, 1988, S. 41–49; DOI:10.13141/sjb.v1988718.
- Gerald Drebes: Schütz, Monteverdi und die „Vollkommenheit der Musik“ – „Es steh Gott auf“ aus den „Symphoniae sacrae“ II (1647). In: Schütz-Jahrbuch. 14, 1992, S. 25–55; DOI:10.13141/sjb.v1992774.
- Wolfgang Caspar Printz: Historische Beschreibung der edelen Sing- und Kling-Kunst. Mieth, Dresden 1690, S. 136, § 23 (Textarchiv – Internet Archive).
- Hans Joachim Moser: Kleine deutsche Musikgeschichte. Cotta, Stuttgart 1949, S. 130.
- Jonathan Schilling: Zur Rezeption von Heinrich Schütz in der Jugendmusikbewegung. Beobachtungen bei Durchsicht einschlägiger Zeitschriften bis 1933, in: Die Musikforschung, 77. Jg., 2024, H. 3, S. 244–263.
- Internationale Heinrich-Schütz-Gesellschaft
- Dresdner Kammerchor. Abgerufen am 13. Juni 2018.
- Schutz Edition Messori Brilliant Classics 94361 [JV]: Classical Music Reviews – August 2012 MusicWeb-International. MusicWeb International, abgerufen am 13. Juni 2018.
- Wolfram Steude: Das Heinrich-Schütz-Archiv. In: Beiträge zur Musikwissenschaft. Heft 3/1989. Herausgegeben vom Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR. Verlag Neue Musik, Berlin (DDR), S. 207 f.
- Minor Planet Circ. 16043 (PDF; 349 kB)
- Frieder Schulz: Das Gedächtnis der Zeugen – Vorgeschichte, Gestaltung und Bedeutung des Evangelischen Namenkalenders. In: Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie, Band 19. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1975, S. 69–104, Namenliste S. 93–104 (Digitalisat)
- Gail Ramshaw: More Days for Praise: Festivals and Commemorations in Evangelical Lutheran Worship. Augsburg Fortress 2016, S. 180.
- Lutheran Church Missouri Synod: Commemorations
- Die Tafel wurde 1945 verschüttet und lagerte bis 2008 in der Heinrich-Schütz-Kapelle der Kreuzkirche Dresden. Nach aufwendiger Restaurierung ist sie wieder am alten Platz zu sehen. Sie zählt zu den authentischen Heinrich-Schütz-Denkmälern in Dresden.
- Ingeborg Stein: Heinrich Schütz und Köstritz. Quartus-Verlag, 2005, ISBN 3-931505-76-6, S. 86.
- Kunst im öffentlichen Raum. Informationsbroschüre der Landeshauptstadt Dresden, Dezember 1996.
- schmidtFilm: Heinrich Schütz – Begründer der deutschen Barockmusik. 2022, abgerufen am 30. Januar 2024.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Schütz, Heinrich |
ALTERNATIVNAMEN | Schütz, Henrich; Sagittarius, Henricus (latinisiert) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Komponist und Musiker des Frühbarock |
GEBURTSDATUM | 18. Oktober 1585 |
GEBURTSORT | Bad Köstritz |
STERBEDATUM | 16. November 1672 |
STERBEORT | Dresden |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Heinrich Schutz Begriffsklarung aufgefuhrt Heinrich Schutz in autografen Handschriften immer Henrich latinisiert Henricus Sagittarius 8 Oktoberjul 18 Oktober 1585greg in Kostritz 6 Novemberjul 16 November 1672greg in Dresden war ein deutscher Komponist des Fruhbarocks Heinrich Schutz portratiert von Christoph Spatner um 1660LebenKindheit und Jugend Das Geburtshaus von Heinrich Schutz in Bad Kostritz seit 1985 als Heinrich Schutz Haus ein Museum mit angeschlossener Forschungsstelle Schutz war Zweitgeborener von acht Geschwistern Er wurde im Goldenen Kranich dem Gasthof seines Vaters in Kostritz damals Reuss Ostthuringen geboren und dort am 9 Oktober 1585 in der Kirche St Leonhard getauft Die Familie seines Vaters stammte aus Franken und war im 15 Jahrhundert in das Erzgebirge um Chemnitz gezogen Sein Vater war Stadtschreiber in Gera und zog nach Kostritz um als Gastwirt und Gutsverwalter zu arbeiten 1583 ehelichte er Euphrosyne Bieger die Tochter des spateren Geraer Burgermeisters als dritte Ehefrau Der Sohn ihrer Schwester war Heinrich Albert der 1622 Schuler seines Cousins wurde Als Heinrich Schutz funf Jahre alt war zog seine Familie nach Weissenfels weil sein Vater dort einen anderen Gasthof ubernahm Hier verbrachte Heinrich Schutz seine Kindheit 1599 wurde sein musikalisches Talent von Landgraf Moritz von Hessen Kassel entdeckt mit dessen Forderung er zum Musiker ausgebildet wurde die Kasseler Hofschule das Collegium Mauritianum besuchte und ab 1607 in Marburg zeitweise gemeinsam mit seinem jungeren Bruder Georg 1587 1637 Jura studieren konnte Seine Wohnung dort ist nicht genau bekannt Von 1609 bis 1612 absolvierte Schutz dank eines Stipendiums des Landgrafen ein dreijahriges Studium in Venedig beim Kirchenmusiker und Hauptorganisten am Markusdom Giovanni Gabrieli 1557 1612 das er mit der 1611 veroffentlichten Madrigalsammlung Il Primo libro di Madrigali abschloss Auf seinem Totenbett vermachte Gabrieli Schutz einen seiner Ringe Gabrieli war der einzige den Schutz zeitlebens als seinen Lehrer bezeichnete Heinrich Schutz im Kreis seiner Hofkantorei Nachdem sein Lehrer Gabrieli 1612 verstorben war kehrte er 1613 wieder nach Kassel zuruck und wurde von Landgraf Moritz zum zweiten Organisten berufen Kurz darauf trat er in den Dienst des sachsischen Kurfursten Johann Georg I in Dresden der Schutz auch aus kulturpolitischen Motiven als Landeskind an seinen Hof holte Dort war Schutz ab 1614 zunachst Hoforganist neben dem kranklichen Kapellmeister Rogier Michael sowie dem als Kapellmeister von Haus aus wirkenden Michael Praetorius Hofkapellmeister am Wolfenbutteler Hof Erst nach Praetorius Tod 1621 wurde Schutz Kapellmeister am sachsischen Hof Dieses Amt hatte er bis zu seinem Lebensende inne Sein Wechsel nach Dresden war schon ab 1614 Gegenstand diplomatischer Auseinandersetzungen zwischen dem Landgrafen und dem sachsischen Kurfursten die erst 1619 ein Ende fanden als sich der Kurfurst endgultig durchsetzen konnte Im selben Jahr veroffentlichte Schutz die Psalmen Davids die er seinem Landesherrn Johann Georg widmete Als Kapellmeister hatte Schutz die Oberaufsicht uber die Mitglieder der Hofkapelle die aus Sangern und Instrumentalisten bestand Mit ihr war er fur alle Musik am Hofe zustandig geistliche wie weltliche zur Unterhaltung und zum Gottesdienst ebenso wie zur politischen Reprasentation Seine dramatischen weltlichen Werke Singspiele und Ballette von denen in der Regel nur die Texte gedruckt wurden sind jedoch verlorengegangen Heinrich Schutz 1627 im Jahr der Entstehung der DafneDreissigjahriger Krieg 1618 begann der Dreissigjahrige Krieg dessen verheerende Auswirkungen im Laufe der nachsten Jahrzehnte zum Zusammenbruch des kulturellen Lebens in grossen Teilen Deutschlands fuhrten Schutz schrieb selbst davon wie die lobliche Music von den anhaltenden gefahrlichen Kriegs Laufften in unserm lieben Vater Lande Teutscher Nation nicht allein in grosses Abnehmen gerathen sondern an manchem Ort gantz niedergeleget worden Er musste seine Anspruche an Auffuhrungspraxis und Instrumentarien erheblich verringern damit mein von Gott verliehenes Talentum in solcher edlen Kunst nicht gantz ersitzen bleiben sondern nur etwas weniges schaffen und darreichen mochte Widmungsvorrede des ersten Teils der Kleinen geistlichen Konzerte Leipzig 1636 Hinzu kamen wiederholte Pestepidemien Nach dem fruhen Tod seiner Frau im Jahr 1625 heiratete Schutz nicht wieder Um den Anschluss an die neuesten Errungenschaften der Musik nicht zu verlieren besuchte Schutz 1628 zum zweiten Mal Venedig bzw dessen Umgebung wo er uber ein Jahr lang blieb Dass er dabei Claudio Monteverdi begegnete ist denkbar aber nicht gesichert Dort horte er neue theatralische Musik und empfing so massgebliche neue Impulse fur sein Werk Auch der erste Teil seiner Symphoniae sacrae den er nach seiner Ruckkehr 1629 veroffentlichte zeugt von diesem Aufenthalt Schutz lebte von 1629 bis 1657 in Dresden am Neumarkt 12 dem heute so genannten Quartier V Die Dresdner Kapelle hatte jedoch schon in diesen Jahren so grosse Schwierigkeiten bei der Versorgung und Bezahlung ihrer Mitglieder dass Schutz sich immer wieder nach Beschaftigungen ausserhalb Dresdens umsah Eine um 1930 wohl zum Schutz Jubilaum 1935 angefertigte Falschung die Heinrich Schutz angeblich 1670 portratiert So war er froh gleich zweimal ein Angebot des Konigs Christian IV von Danemark und Norwegen annehmen zu konnen bei grossen Hochzeitsfeiern die Musik zu leiten Von 1633 bis 1635 und von 1642 bis 1644 war er in Kopenhagen als danischer Oberkapellmeister tatig Ausserdem arbeitete Schutz als musikalischer Ratgeber der Furstenhofe in Hannover Wolfenbuttel Gera Weimar und Zeitz Anlasslich der Trauerfeier fur seinen Landesfursten Heinrich Posthumus Reuss komponierte er 1635 1636 die Musikalischen Exequien Im Jahr 1636 veroffentlichte er in Leipzig den ersten Teil seiner Kleinen geistlichen Konzerte dem er 1639 einen zweiten Teil folgen liess Seine Publikationstatigkeit erreichte Ende der 1640er Jahre ihren Hohepunkt 1647 erschien der zweite Teil der Symphoniae sacrae 1648 die Geistliche Chormusik und 1650 der dritte und letzte Teil der Symphoniae sacrae Seine seit 1645 immer wieder eingereichten Gesuche um die Versetzung in den Ruhestand wurden von Johann Georg I allesamt abgelehnt erst nach dessen Tod im Jahr 1656 gewahrte sein Sohn Johann Georg II Schutz einen weitgehenden Ruckzug Als altester Kapellmeister behielt Schutz seinen Titel allerdings bis an sein Lebensende Von Ostern 1655 bis etwa 1666 war Schutz als Oberkapellmeister von Haus aus fur den Wolfenbutteler Hof tatig Spate Jahre Das von Grund auf renovierte Museum Heinrich Schutz Haus in Weissenfels Sachsen Anhalt wurde 2012 eroffnet Den Lebensabend verbrachte Schutz uberwiegend in seinem Haus in Weissenfels dem Ort seiner Kindheit Aus dieser Zeit stammen seine drei Passionen nach Lukas um 1664 Matthaus 1665 und Johannes 1666 sowie seine Weihnachtshistorie 1664 Sein letztes Werk ist die vollstandige Vertonung des 119 Psalms 1671 aufgeteilt in elf Motetten gefolgt von einer Vertonung des 100 Psalms und einem deutschen Magnificat Der 119 Psalm ist der langste in der Bibel und das gesamte Werk ist durchweg doppelchorig angelegt Da es von ihm selbst gewollt seine letzte Komposition sein sollte wird das Werk landlaufig auch genannt Schutz starb im hohen Alter von 87 Jahren in Dresden Er wurde in der alten Dresdner Frauenkirche beigesetzt Mit ihrem Abriss 1727 ging auch seine Grabstatte verloren Ein in den Kirchenboden eingelassenes Gedenkband in der heutigen Frauenkirche erinnert an ihn Im Oktober 2010 wurden bei der Sanierung des Schutz Wohnhauses in Weissenfels zwei Textfragmente einer nicht mehr erhaltenen Komposition gefunden in der unter anderem Psalm 10 vertont ist Die Fragmente stammen aus der Zeit zwischen 1650 und 1660 Familie und Nachkommen Am 1 Juni 1619 heiratete Schutz Magdalena Wildeck 20 Februar 1601 30 August 1625 Aus der aufgrund des fruhen Todes Magdalenas nur kurzen Ehe gingen zwei Tochter hervor Anna Justina geboren 1621 die bereits im Sommer vor dem 10 Juli 1638 im Alter von kaum 17 Jahren starb und Euphrosine geboren am 28 November 1623 in Dresden die am 25 Januar 1648 den spateren Leipziger Burgermeister Christoph Pincker heiratete und am 11 Januar 1655 im Kindbett starb Deren Tochter Gertraud Euphrosine 13 Juni 1652 6 April 1684 erreichte als einziges der funf Kinder der Familie das Erwachsenenalter Aus ihrer Ehe mit Johann Seydel gingen sechs Kinder hervor von denen aber nur der Sohn Johann Christoph 26 Januar 1675 13 Marz 1721 eheliche Nachkommen hatte drei Madchen und einen Sohn von denen aber nur Namen und Geburtsdatum bekannt sind Ein Urenkel Rittmeister Gottfried Ludwig von Thummel 1703 1745 unehelicher Sohn von Johann Christoph Seydels fruh verstorbener jungerer Schwester Christiana Eleonora 27 August 1676 vor dem 14 Dezember 1707 blieb kinderlos Uber das erste Drittel des 18 Jahrhunderts hinaus lasst sich die Nachkommenschaft des Komponisten nicht verfolgen Musikalisches Schaffen Hauptartikel Schutz Werke Verzeichnis Titelseite der Psalmen Davids Heinrich Schutz gilt als der bedeutendste deutsche Komponist des Fruhbarocks Obwohl zunachst zum Organisten ausgebildet komponierte er nach fruhen Madrigalen in italienischer Sprache vor allem geistliche Vokalmusik teils zu lateinischen vor allem aber zu deutschen Texten Bestimmt war seine Musik fur die Hofgottesdienste vor allem aber zur hofischen Unterhaltung und Reprasentation sowie zur Dokumentation seiner eigenen kompositorischen Kunst Als seine dienstliche Hauptaufgabe sah Schutz die Bereitstellung von Musik zu aussergewohnlichen Anlassen wie grossen Hoffesten oder politischen Ereignissen Die aus dem Zusammentreffen von Dreissigjahrigem Krieg Seuchen und sozialen Umwalzungen resultierenden schwierigen Lebensumstande trugen dazu bei dass Schutz der zunachst in eine glanzvolle Hofhaltung eintrat und bis zum fruhen Tod seiner Frau ein gluckliches Familienleben fuhrte spater sein Leben als nahezu qualvolle Existenz beschrieb In seinen Werken haben sich diese Erfahrungen allerdings nur bedingt niedergeschlagen Schutz fuhrte den neuen aus Italien stammenden konzertierenden Stil mit obligatem Generalbass in Deutschland ein und vereinigte ihn mit der deutschen Bibelprosa Seine meisterhafte Ubersetzung deutscher Texte in Musik hier konnte Schutz auf seine Erfahrungen mit dem italienischen Madrigal zuruckgreifen hat seit jeher sein Publikum fasziniert Neben der Bibelprosa mit besonderer Bevorzugung der Psalmen hat Schutz gereimte oder gar strophische Texte eher selten vertont auch deshalb weil er deutsche Dichtung nach dem Muster des italienischen Madrigals vermisste und sich nicht dazu in der Lage sah selbst solche Texte zu schreiben Gleichwohl hat Schutz mit bekannten Dichtern zusammengearbeitet die Zusammenarbeit mit Martin Opitz fuhrte zur Entstehung der Pastoralkomodie Dafne bei der allerdings nicht gesichert ist ob es sich um eine durchkomponierte Oper oder um ein Theaterstuck mit Musik handelte Ein singulares Beispiel fur Schutz Auseinandersetzung mit der heutigen Italianischen Manier des scharffsinnigen Herrn Claudii Monteuerdens ist sein Konzert Es steh Gott auf SWV 356 aus dem zweiten Teil seiner Symphoniae sacrae 1647 Zitat aus der Vorrede Neben dem Stil mit Generalbass hat Schutz auch noch den alteren generalbasslosen Stil gepflegt und als Grundlage allen Komponierens hochgeschatzt Das zeigen nicht nur seine Madrigale sondern auch die Motetten der Cantiones sacrae von 1625 ebenso wie der Geistlichen Chormusik von 1648 Gerade die Verschmelzung beider Stile die Arbeit mit Elementen des Konzerts ebenso wie mit solchen aus Motette und Madrigal dabei der virtuose Umgang mit den Vokalstimmen ebenso wie mit den obligaten Instrumenten und die variable Handhabung unterschiedlichster Besetzungen vom einstimmigen kleinen Konzert bis zu mehrchorigen klangvollen Werken zahlen zu den besonderen Leistungen des Komponisten die schon seine Zeitgenossen anerkannten RezeptionZu Lebzeiten wurde Schutz als parens nostrae musicae modernae Vater unserer d h der deutschen modernen Musik tituliert Wolfgang Caspar Printz erwahnt in seiner 1690 erschienenen Musikgeschichte Schutz sei um 1650 fur den allerbesten Teutschen Componisten gehalten worden Auf seinem Grabstein wurde er als seines Jahrhunderts hervorragendster Musiker saeculi sui musicus excellentissimus bezeichnet Zu den Schulern von Schutz zahlen u a David Pohle Matthias Weckmann Johann Theile Adam Krieger Johann Vierdanck und Sophie Elisabeth von Braunschweig Wolfenbuttel Trotz der Wertschatzung durch seine Zeitgenossen geriet er nach seinem Tod rund 200 Jahre lang in Vergessenheit Erstmals ausfuhrlicher erwahnt wurde Schutz 1834 in Carl von Winterfelds Monografie uber Giovanni Gabrieli Ab 1870 fuhrte der Leipziger Chorleiter Carl Riedel Werke von Schutz vor allem seine Passionen sowie die Sieben Worte in eigenen Bearbeitungen wieder auf und machte sie somit einem grosseren Publikum bekannt Franz Liszt setzte sich fur den Neudruck der Werke von Schutz ein Anfang der 1880er Jahre fuhrte Arnold Mendelssohn auf Anregung von Friedrich Spitta in Bonn mehrere Chorwerke wieder auf Auch Johannes Brahms hat in Wien einige Werke von Schutz aufgefuhrt 1885 begann Philipp Spitta mit der ersten Veroffentlichung des gesammelten Werks von Schutz Eine intensivere Schutz Pflege allerdings vor allem auf die Motetten der Geistlichen Chormusik konzentriert begann in den 1920er Jahren Konsequenz war u a 1922 die Grundung einer ersten kurzlebigen Heinrich Schutz Gesellschaft Ihr folgte 1930 eine Neue Schutz Gesellschaft die spater umbenannt wurde und noch heute als Internationale Heinrich Schutz Gesellschaft ISG mit Sitz in Kassel besteht Diese befordert mit jahrlichen Heinrich Schutz Festen oder Heinrich Schutz Tagen die Verbreitung und das Verstandnis der Musik von Schutz und seiner Zeit Einer der Mitbegrunder Hans Joachim Moser legte 1936 eine erste Biografie uber Schutz vor nachdem Erich Muller bereits 1931 eine Edition der Schriften und Briefe von Schutz besorgt hatte 1955 begann die ISG mit der Veroffentlichung einer Neuen Ausgabe samtlicher Werke Neue Schutz Ausgabe von der mittlerweile 40 Bande vorliegen und die stetig mit revidierten Banden erweitert wird Stand April 2024 1979 begann die ISG mit der Herausgabe eines Schutz Jahrbuches das wichtige Aufsatze zur Musik von Schutz und seiner Zeit enthalt Parallel dazu entstand bei der DDR Schallplattenfirma Eterna die erste Schutz Gesamtaufnahme Protagonisten wie Peter Schreier und Theo Adam der Dresdner Kreuzchor unter Rudolf Mauersberger nach seinem Tod unter Martin Flamig sowie die Capella Fidicinia Leipzig unter Hans Gruss nahmen bereits in den spaten 1960er und beginnenden 1970er Jahren alle grossen zyklischen Werke auf musiziert auf historischen Instrumenten Diese Edition muss als Pionierleistung gewertet werden Neben der historisch kritischen Neuen Schutz Ausgabe erscheint von Gunter Graulich und Walter Werbeck herausgegeben die Stuttgarter Schutz Ausgabe die auch auffuhrungspraktischen Bedurfnissen entgegenkommt Begleitend dazu entstand unter der kunstlerischen Gesamtleitung von Hans Christoph Rademann und in einer Kooperation des Dresdner Kammerchores mit dem Carus Verlag Stuttgart und MDR Figaro eine Heinrich Schutz Gesamteinspielung die seit 2019 vollstandig vorliegt Auch der italienische Cembalist und Dirigent Matteo Messori hat mit dem Ensemble Cappella Augustana eine umfangreiche Schutz Edition auf CD vorgelegt die jedoch nicht alle Werke umfasst In den 1980er Jahren wurde das Geburtshaus in Bad Kostritz aus Anlass des 400 Geburtstages von Heinrich Schutz zur Forschungs und Gedenkstatte umgestaltet und als Heinrich Schutz Haus am 15 Oktober 1985 feierlich eroffnet Geleitet von Ingeborg Stein war es international die erste wissenschaftliche Adresse ausschliesslich zu Ehren von Schutz Forderer des Heinrich Schutz Hauses Bad Kostritz grundeten 1991 die Schutz Akademie e V Das Heinrich Schutz Archiv in Dresden wurde 1988 von Wolfram Steude gegrundet Sein ehemaliges Wohnhaus wurde zum Heinrich Schutz Haus 1990 wurde der Asteroid 4134 Schutz nach ihm benannt Die wichtigen mitteldeutschen Lebens und Wirkungsstationen Bad Kostritz Weissenfels Kassel Dresden sind noch immer mit Heinrich Schutz verbunden So gibt es in Weissenfels ein Heinrich Schutz Haus Auch findet mit dem Heinrich Schutz Musikfest ein jahrliches Festival Alter Musik zu Ehren des Komponisten statt Die sudafrikanische Heinrich Schutz Gesellschaft mit Sitz in Bloemfontein organisiert alljahrlich eine Chorwoche unter der Leitung eines aus Deutschland angereisten Chorleiters oder Kantors Im Durchschnitt nehmen 120 bis 150 Sanger und Musiker an diesen Treffen der SAHSG teil GedenktageEvangelische Kirche in Deutschland 6 November im Evangelischen Namenkalender Evangelisch Lutherische Kirche in Amerika 28 Juli zusammen mit Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Handel Lutherische Kirche Missouri Synode 28 JuliDenkmalerNeumarkt 12 Dresden Heinrich Schutz GedenktafelHeinrich Schutz Stele von Berndt Wilde in DresdenSchloss Hartenfels Torgau Gedenktafel der Erstauffuhrung der Oper Daphne von Heinrich Schutz am 13 April 1627 In Bad Kostritz gibt es zwei Denkmaler fur Schutz Das altere befindet sich unterhalb der Kirche am Kirchberg Das zweite Denkmal befindet sich in der Heinrich Schutz Strasse gegenuber dem Heinrich Schutz Haus Es wurde 1985 von Berndt Wilde erschaffen und besteht aus drei Relieftafeln In drei Bildern wird der Kampf zwischen den Machten des Guten und des Bosen in der Zeit von Heinrich Schutz dargestellt Dabei geht es um die Gegensatze von Liebe und Leid sowie Leben und Tod In Dresden erinnert unweit des Zwingers in der Grunanlage westlich des Zwingerteichs eine 1985 errichtete Stele an Schutz Wirken in Dresden Berndt Wilde schuf dieses Denkmal 1972 das aus einer Sandsteinstele besteht an der Bronzeplatten mit Szenen aus Schutz Zeit dargestellt sind Am 2008 wiedererrichteten Wohnhaus Neumarkt 12 von Heinrich Schutz in dem der Komponist von 1629 bis 1657 wohnte erinnert eine originale Gedenktafel an sein Leben und Wirken Die Gedenktafel wurde in der Nacht vom 13 zum 14 Februar 1945 unter den Trummern des Hauses verschuttet anschliessend geborgen und bis zum Wiederaufbau des Hauses im Jahr 2008 durch das Martinshof Rothenburg Diakoniewerk in der Heinrich Schutz Kapelle gelagert Der Betreiber der heute als Heinrich Schutz Residenz vermarkteten Immobilie liess die Gedenktafel restaurieren und am alten Platz anbringen LiteraturSchutz Jahrbuch Hrsg von Jurgen Heidrich in Verbindung mit Werner Breig Konrad Kuster und Walter Werbeck Barenreiter Kassel 1979 ff Werner Breig Schutz Heinrich In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 15 Schoof Stranz Barenreiter Metzler Kassel u a 2006 ISBN 3 7618 1135 7 Sp 358 409 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Otto Brodde Heinrich Schutz Weg und Werk Barenreiter Kassel 1979 ISBN 3 7618 0159 9 Hans Heinrich Eggebrecht Heinrich Schutz Musicus Poeticus Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1959 Erweiterte Neuausgabe Heinrichshofen Wilhelmshaven 1984 ISBN 3 7959 0410 2 Martin Gregor Dellin Heinrich Schutz Sein Leben sein Werk seine Zeit Piper Munchen 1987 ISBN 3 492 02919 1 Kurt Gudewill Das sprachliche Urbild bei Heinrich Schutz und seine Abwandlung nach textbestimmten und musikalischen Gestaltungsgrundsatzen in den Werken bis 1650 Barenreiter Kassel 1936 Kurt Gudewill Der Gesang der Venuskinder von Heinrich Schutz 1634 Berichte und Beitrage der Schleswig Holsteinischen Landesbibliothek H 3 Kiel 1978 Kurt Gudewill Der Gesang der Venuskinder von Heinrich Schutz Bemerkungen zur Uberlieferung und zu den Kopenhagener Hochzeitsfeierlichkeiten im Oktober 1634 In Schutz Jahrbuch Bd 6 1984 S 72 91 DOI 10 13141 sjb v1984677 Michael Heinemann Heinrich Schutz Rowohlt Hamburg 1994 ISBN 3 499 50490 1 Michael Heinemann Heinrich Schutz und seine Zeit Laaber Verlag Laaber 1993 ISBN 3 89007 116 3 Michael Heinemann Hrsg Schriftstucke von Heinrich Schutz Schutz Dokumente 1 Unter Verwendung der von Manfred Fechner und Konstanze Kremtz nach den Quellen erarbeiteten Textubertragungen Dohr Koln 2010 ISBN 978 3 936655 80 3 Hans Joachim Moser Heinrich Schutz Sein Leben und sein Werk Barenreiter Kassel 1936 Erich H Muller Heinrich Schutz Gesammelte Briefe und Schriften Bosse Regensburg 1931 Joshua Rifkin Henrich Schutz Auf dem Wege zu einem neuen Bild von Personlichkeit und Werk In Schutz Jahrbuch 9 1987 Barenreiter Kassel 1987 ISBN 3 7618 0819 4 S 5 21 DOI 10 13141 sjb v1987701 Bernhold Schmid Schutz Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 662 664 Digitalisat Philipp Spitta Schutz Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 33 Duncker amp Humblot Leipzig 1891 S 753 779 Ingeborg Stein Friederike Bocher Bad Kostritz Das Heinrich Schutz Haus Forschungs und Gedenkstatte Schnell amp Steiner Regensburg 1995 ISBN 3 7954 5939 7 Ingeborg Stein Heinrich Schutz und Kostritz Quartus Bucha 2005 ISBN 3 931505 76 6 Vladimir Steingard Elisabeth Sobol Ubers Heinrich Schutz Personlichkeit Schaffen Kompositionsstil Eine neue Monographie Konzeption Monsenstein und Vannerdat MV Wissenschaft Munster 2007 ISBN 978 3 86582 530 8 Wolfram Steude Zum gegenwartigen Stand der Schutz Ikonographie In Schutz Jahrbuch 7 1985 86 Barenreiter Kassel 1986 ISBN 3 7618 0778 3 S 50 61 DOI 10 13141 sjb v1986688 Wolfram Steude Heinrich Schutz Mensch Werk Wirkung Texte und Reden Dresdner Schriften zur Musik Band 7 Mit einem Geleitwort von Joshua Rifkin hrsg von Matthias Herrmann Tectum Marburg 2016 ISBN 978 3 8288 3840 6 Bettina Varwig Histories of Heinrich Schutz Cambridge University Press Cambridge 2011 ISBN 978 0 521 19765 6 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Mara R Wade Heinrich Schutz as Artistic Director of the Great Wedding In German Court Culture and Denmark Harrassowitz Wiesbaden 1997 ISBN 3 447 03899 3 S 221 278 Walter Werbeck Hrsg Schutz Handbuch Metzler Barenreiter Stuttgart Kassel 2022 ISBN 978 376 182069 8 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Klaus Gunther Wesseling Schutz Heinrich In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 9 Bautz Herzberg 1995 ISBN 3 88309 058 1 Sp 1058 1077 Artikel Artikelanfang im Internet Archive FilmeIch bin eine rufende Stimme Heinrich Schutz zum 400 Geburtstag DEFA Studio fur Dokumentarfilme Gruppe Effekt 1985 Fernsehen der DDR Darsteller Peter Pauli Buch Andrea Klonower Thomas Kuschel Regie Thomas Kuschel Kamera Peter Milinski Produktion Ulrich Moller Heinrich Schutz Der Vater der deutschen Musik Ein Film von Jorg Kobel Arthaus Musik 2015 Die Dokumentation Heinrich Schutz Auf der Suche nach dem Klang der Zeit wurde anlasslich des 350 Todestages des Komponisten am 5 Oktober 2022 beim Heinrich Schutz Musikfest uraufgefuhrt und im November 2022 auf ARTE und im MDR unter dem Titel Heinrich Schutz Begrunder der deutschen Barockmusik ausgestrahlt WeblinksCommons Heinrich Schutz Album mit Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Heinrich Schutz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Heinrich Schutz in der Deutschen Digitalen Bibliothek Werkeverzeichnis von Heinrich Schutz auf Klassika info Literatur uber Heinrich Schutz nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Druckschriften von und uber Heinrich Schutz im VD 17 Internationale Heinrich Schutz Gesellschaft Heinrich Schutz Haus Weissenfels Einziges original erhaltenes Wohnhaus des Komponisten Museum und Konzertstatte in Weissenfels Sachsen Anhalt Heinrich Schutz in Dresden e V Heinrich Schuetz Haus de Forschungs und Gedenkstatte im Geburtshaus des Komponisten in Bad Kostritz Heinrich Schutz Musikfest Jahrlich im Oktober inhaltsreiche Website Noten Noten und Audiodateien von Heinrich Schutz im International Music Score Library Project Gemeinfreie Noten von Heinrich Schutz in der Choral Public Domain Library ChoralWiki englisch EinzelnachweiseRifkin 1987 S 5 Walter Haacke Heinrich Schutz Schilderung seines Lebens und Wirkens Karl Robert Langewiesche Nachfolger Hans Koster Konigstein im Taunus o J Beate Agnes Schmidt Praetorius Schutz und kursachsische Kunstpolitik In Schutz Jahrbuch 38 2016 S 104 106 DOI 10 13141 sjb v20163102 Steude 1986 S 58 61 Arne Spohr Heinrich Schutz als Oberkapellmeister von Haus aus am Wolfenbutteler Hof In Schutz Jahrbuch 34 2012 S 17 27 DOI 10 13141 sjb v2012534 Unter alten Holzdielen Memento vom 10 Juni 2015 im Internet Archive In Sachsische Zeitung vom 5 Mai 2011 Vgl Eberhard von Moller Die Nachkommen von Heinrich Schutz In Schutz Jahrbuch 10 1988 S 41 49 DOI 10 13141 sjb v1988718 Gerald Drebes Schutz Monteverdi und die Vollkommenheit der Musik Es steh Gott auf aus den Symphoniae sacrae II 1647 In Schutz Jahrbuch 14 1992 S 25 55 DOI 10 13141 sjb v1992774 Wolfgang Caspar Printz Historische Beschreibung der edelen Sing und Kling Kunst Mieth Dresden 1690 S 136 23 Textarchiv Internet Archive Hans Joachim Moser Kleine deutsche Musikgeschichte Cotta Stuttgart 1949 S 130 Jonathan Schilling Zur Rezeption von Heinrich Schutz in der Jugendmusikbewegung Beobachtungen bei Durchsicht einschlagiger Zeitschriften bis 1933 in Die Musikforschung 77 Jg 2024 H 3 S 244 263 Internationale Heinrich Schutz Gesellschaft Dresdner Kammerchor Abgerufen am 13 Juni 2018 Schutz Edition Messori Brilliant Classics 94361 JV Classical Music Reviews August 2012 MusicWeb International MusicWeb International abgerufen am 13 Juni 2018 Wolfram Steude Das Heinrich Schutz Archiv In Beitrage zur Musikwissenschaft Heft 3 1989 Herausgegeben vom Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR Verlag Neue Musik Berlin DDR S 207 f Minor Planet Circ 16043 PDF 349 kB Frieder Schulz Das Gedachtnis der Zeugen Vorgeschichte Gestaltung und Bedeutung des Evangelischen Namenkalenders In Jahrbuch fur Liturgik und Hymnologie Band 19 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1975 S 69 104 Namenliste S 93 104 Digitalisat Gail Ramshaw More Days for Praise Festivals and Commemorations in Evangelical Lutheran Worship Augsburg Fortress 2016 S 180 Lutheran Church Missouri Synod Commemorations Die Tafel wurde 1945 verschuttet und lagerte bis 2008 in der Heinrich Schutz Kapelle der Kreuzkirche Dresden Nach aufwendiger Restaurierung ist sie wieder am alten Platz zu sehen Sie zahlt zu den authentischen Heinrich Schutz Denkmalern in Dresden Ingeborg Stein Heinrich Schutz und Kostritz Quartus Verlag 2005 ISBN 3 931505 76 6 S 86 Kunst im offentlichen Raum Informationsbroschure der Landeshauptstadt Dresden Dezember 1996 schmidtFilm Heinrich Schutz Begrunder der deutschen Barockmusik 2022 abgerufen am 30 Januar 2024 Normdaten Person GND 11861116X lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n80158647 NDL 00621439 VIAF 59270840 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schutz HeinrichALTERNATIVNAMEN Schutz Henrich Sagittarius Henricus latinisiert KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und Musiker des FruhbarockGEBURTSDATUM 18 Oktober 1585GEBURTSORT Bad KostritzSTERBEDATUM 16 November 1672STERBEORT Dresden