Eine Hydraulikflüssigkeit ist ein Fluid das zur Übertragung von Energie Volumenstrom Druck in Hydrauliksystemen in der F
Hydraulikflüssigkeit

Eine Hydraulikflüssigkeit ist ein Fluid, das zur Übertragung von Energie (Volumenstrom, Druck) in Hydrauliksystemen in der Fluidtechnik benötigt wird. Der Gesamtmarkt der Hydrauliköle stellt nach den Motorenölen den zweitgrößten Bereich der Schmiermittel dar. In Deutschland werden jährlich etwa 150.000 t verbraucht, davon etwa 60.000 t bei mobilen Anwendungen.
Eigenschaften
Hydraulikflüssigkeiten müssen gute Schmiereigenschaften, eine hohe Alterungsbeständigkeit und ein hohes Benetzungs- und Haftvermögen aufweisen. Außerdem benötigen sie einen hohen Flammpunkt und einen niedrigen Pourpoint. Zum Einsatz in hydraulischen Systemen ist eine Verträglichkeit mit Dichtungen sowie eine Harz- und Säurefreiheit wichtig. Weitere Eigenschaften sind ein geringer Temperatureinfluss auf die Viskosität (sowohl dynamische als auch kinematische Viskosität), eine geringe Kompressibilität und eine Scherstabilität sowie eine geringe Schaumbildung. Es gibt auch Unterschiede im Verhalten gegenüber Feuchtigkeit und in der Mischbarkeit mit Wasser, Pflanzen- oder Mineralölen.
Zu den Aufgaben der Hydraulikflüssigkeiten gehört vor allem die möglichst verlustfreie Übertragung der hydraulischen Leistung von der Pumpe zum Motor bzw. Zylinder. Neben dieser Hauptaufgabe erfüllt die Hydraulikflüssigkeit die Schmierung und den Korrosionsschutz für die beweglichen Teile (Kolben-, Schiebegleitflächen, Lager, Schaltelemente) und die Metalloberflächen des hydraulischen Systems. Außerdem führt sie Verunreinigungen (beispielsweise durch Abrieb), Wasser und Luft sowie Verlustwärme ab.
Hydrauliköle
Je nach Verwendungszweck und geforderter Eigenschaft bestehen Hydraulikflüssigkeiten aus unterschiedlichen Typen von Flüssigkeiten auf unterschiedlicher Materialbasis.
Mineralöle
Die am häufigsten eingesetzten Hydraulikflüssigkeiten werden auf Mineralölbasis mit entsprechenden Additiven hergestellt. Sie werden auch kurz als Hydrauliköl bezeichnet. Die Anforderungen an diese Hydrauliköle sind in der ISO 6743/4 mit den Bezeichnungen HL, HM, HV festgelegt. In Deutschland sind die Bezeichnungen H, HL, HLP, HVLP nach DIN 51 524 üblich.
H: ohne Wirkstoffzusätze, entsprechen den Schmierölen nach DIN 51 517. Diese Hydrauliköle werden heute kaum noch verwendet.
HL: mit Wirkstoffen zum Erhöhen des Korrosionsschutzes und der Alterungsbeständigkeit (auch HL nach DIN 51 524, Teil 1). Sie werden bei Drücken bis 200 bar eingesetzt und genügen den üblichen thermischen Belastungen.
HLP: mit Wirkstoffen zum Erhöhen des Korrosionsschutzes, mit Hochdruckzusätzen und der Alterungsbeständigkeit (auch HLP nach DIN 51 524, Teil 2). Sie werden bei Drücken bis und über 200 bar eingesetzt und genügen den üblichen thermischen Belastungen.
HM: mit Wirkstoffen zum Erhöhen des Korrosionsschutzes, der Alterungsbeständigkeit sowie zur Verminderung des Fressverschleißes im Mischreibungsgebiet (auch HLP nach DIN 51 524, Teil 2)
HV: mit Wirkstoffen zum Erhöhen des Korrosionsschutzes, der Alterungsbeständigkeit, zur Verminderung des Fressverschleißes im Mischreibungsgebiet sowie zur Verbesserung des Viskositäts-Temperatur-Verhaltens (auch HVLP DIN 51 524, Teil 3)
HLPD: mit Wirkstoffen zum Erhöhen des Korrosionsschutzes, der Alterungsbeständigkeit und detergierenden Zusätzen (deutsche Bezeichnung, nicht genormt)
Neben diesen genormten Hydraulikölen können auch Motoren- und Getriebeöle für mobile Hydraulikanwendungen genutzt werden. Automatikgetriebeöle (ATF → Automatic Transmission Fluid) werden in hydrodynamischen Wandlern eingesetzt und sind Hydrauliköle, deren Schmier- und Friktionseigenschaften durch zugesetzte Hilfsstoffe (Additive) für in den Getrieben vorkommende Mechanik erweitert wurden. Sie unterliegen teils herstellerspezifischen Standards, teils von Herstellern herausgegebenen Standards, die auch anderweitig Verwendung finden. Dazu gehörten unter zahlreichen anderen die Reihen Dexron und Mercon.
Hydraulikflüssigkeiten für die Lebensmittel- und Futterindustrie
H1-Hydrauliköle, von der (früher National Sanitation Foundation) in der Kategorie NSF H1 registriert, dürfen in der Lebensmittel- und Futterindustrie eingesetzt werden, für Anwendungen, bei denen ein gelegentlicher und technisch nicht zu vermeidender Kontakt nicht auszuschließen ist ("lubricant for incidential food contact"). NSF H2 Hydrauliköle dürfen eingesetzt werden, wenn ein Kontakt absolut auszuschließen ist. Sie sind nicht zu verwechseln mit den „biologisch schnell abbaubaren Hydraulikflüssigkeiten“ (umweltfreundliche Hydraulikflüssigkeiten). Lebensmittelverträgliche Hydraulikflüssigkeiten basieren oft auf sehr reinem petrochemischen Weißöl, wie es auch in der Pharmazie und Kosmetik eingesetzt wird oder auf Polyalphaolefine (PAO). Sämtliche Rohstoffe für H1-Schmiermittel müssen den Anforderungen der Food and Drug Administration (der USA) entsprechen. Es gibt auch wenige Hydraulikflüssigkeiten, die sowohl NSF H1-zertifiziert und biologisch schnell abbaubar sind.
Biologisch schnell abbaubare Hydraulikflüssigkeiten
Für den Einsatz in biologisch kritischer Umgebung (Baumaschinen in Wasserschutzgebieten, Forstmaschinen im Wald, Pistengeräte im Gebirge etc.) wurden Hydraulikflüssigkeiten entwickelt, die biologisch abbaubar sind. Diese Fluide können aus Mineralöl produziert werden, oft werden sie aber auf Basis nachwachsender Rohstoffe, wie z. B. pflanzlicher Öle hergestellt. Biologisch abbaubare Fluide aus nachwachsenden Rohstoffen werden auch als Biohydraulikflüssigkeiten bezeichnet. Umweltfreundliche Hydraulikflüssigkeiten sind Schadstoffe der Schadstoffklasse I, die Kennzeichnung ist HE (Hydraulic Environmental).
Bei den umweltfreundlichen Hydraulikflüssigkeiten werden folgende Typen unterschieden:
- HETG (Basis Triglyceride= pflanzliche Öle): Diese Fluide sind biologisch sehr gut abbaubar und in der Regel nicht wassergefährdend. Gegenüber Mineralölen besitzen sie eine geringere Alterungsbeständigkeit und können nur eingeschränkt unter Temperaturbelastung eingesetzt werden.
- HEPG (Basis Polyglykole): Polyglycole werden aus Mineralöl hergestellt, sie sind biologisch sehr gut abbaubar und nicht wassergefährdend. Ihre Eigenschaften sind mit denen von Mineralölen vergleichbar, sie sind wasserlöslich und nicht mit Mineralölen oder Pflanzenölen mischbar.
- HEES (Basis synthetische Ester): Synthetische Ester können sowohl auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen als auch auf Basis von Mineralöl produziert werden. Sie sind biologisch sehr gut abbaubar und nicht wassergefährdend oder erfüllen die Wassergefährdungsklasse 1. Sie besitzen eine hohe Alterungsbeständigkeit und sind gegenüber extremen Arbeitstemperaturen unempfindlich.
- HEPR (andere Basisflüssigkeiten, in erster Linie Poly-alpha-olefine).
Der Anteil der Biohydraulikölen konnte in Deutschland in den letzten Jahren massiv gesteigert werden; er betrug im Jahr 2000 nur etwa 3 % und stieg bis 2005 besonders in der Mobilhydraulik auf 19 % des Gesamtmarktes. Einer der zentralen Gründe hierfür stellt das Markteinführungsprogramm Bioschmierstoffe des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz dar, durch das die Umstellung auf Bioschmierstoffe in den Jahren 2000 bis 2008 gezielt gefördert wurde. Im Jahr 2014 lag der Marktanteil bei 27 %. Biologisch abbaubare Mehrbereichs-Hydrauliköle decken einen immer breiteren Viskositätsbereich ab und gewinnen dadurch weiter an Bedeutung. (Rüdiger Fischer)
Getriebe-/Hydrauliköle (Universalöle)
Um die Anzahl der in Baumaschinen und land- und forstwirtschaftlichen Arbeitsmaschinen benötigten Schmierstoffe zu reduzieren und gemeinsame Ölhaushalte für verschiedene Komponenten wie Hydraulik und Getriebe zu ermöglichen, wurden Universalöle entwickelt.
Zwei besonders wichtige Schmierstofftypen in diesem Bereich sind STOU (Super Tractor Oil Universal) und UTTO (Universal Tractor Transmission Oil).
STOU-Öle sind vielseitig einsetzbar und eignen sich für Motoren, Getriebe, Hydraulikanlagen und nasse Bremsen. Ein typisches STOU-Öl mit einer Viskosität von etwa 85 cSt bei 40 °C kann wie folgt klassifiziert werden:
- Als Motoröl: 10W-40
- Als Getriebeöl: 80W-90
- Als Hydrauliköl: HVLP 68-100
STOU-Öle sind oft nur für Motoren älterer Baujahre (vor 2005) geeignet. In Getrieben und Hydraulikanlagen moderner Maschinen können sie jedoch problemlos verwendet werden.
UTTO-Öle sind speziell für Getriebe, Hydraulikanlagen und nasse Bremsen konzipiert, jedoch nicht für den Einsatz in Motoren geeignet. Ein typisches UTTO-Öl mit einer Viskosität von etwa 65 cSt bei 40 °C kann folgendermaßen bezeichnet sein:
- Als Getriebeöl: 80W
- Als Hydrauliköl: HVLP 68
Viskositäten
International erfolgt die Einteilung industrieller Schmieröle in Viskositätsklassen (ISO VG) gemäß nach ihrer kinematischen Viskosität bei 40 °C.
ISO VG | Mittlere kinematische Viskosität in mm²/s bei 40°C | Minimale kinematische Viskosität in mm²/s bei 40°C | Maximale kinematische Viskosität in mm²/s bei 40°C |
---|---|---|---|
2 | 2,2 | 1,98 | 2,42 |
3 | 3,2 | 2,88 | 3,52 |
5 | 4,6 | 4,14 | 5,06 |
7 | 6,8 | 6,12 | 7,48 |
10 | 10 | 9 | 11 |
15 | 15 | 13,5 | 16,5 |
22 | 22 | 19,8 | 24,2 |
32 | 32 | 28,8 | 35,2 |
46 | 46 | 41,4 | 50,6 |
68 | 68 | 61,2 | 74,8 |
100 | 100 | 90 | 110 |
150 | 150 | 135 | 165 |
220 | 220 | 198 | 242 |
320 | 320 | 288 | 352 |
460 | 460 | 414 | 506 |
680 | 680 | 612 | 748 |
1000 | 1000 | 900 | 1100 |
1500 | 1500 | 1350 | 1650 |
Schwer entflammbare Hydraulikflüssigkeiten
Eine zweite Gruppe stellen die schwer entflammbaren Flüssigkeiten dar, die vor allem dort eingesetzt werden, wo Mineralöle aufgrund hoher Brandrisiken nicht nutzbar sind. Insbesondere für den Einsatz im Steinkohlebergbau und in der zivilen Luftfahrt ist der Einsatz von schwer entflammbaren Flüssigkeiten vorgeschrieben. Sonstige Hauptanwendungen sind Anlagen, bei denen die Hydraulikflüssigkeit bei Leckagen mit glühendem oder heißem Metall oder offenem Feuer in Berührung kommen kann (Druckgießereien, Schmiedepressen, Kraftwerksturbinen, Hütten- und Walzwerke).
Die schwer entflammbaren Flüssigkeiten werden in folgende Gruppen eingeteilt:
HFA: Öl-in-Wasser-Emulsionen bzw. Lösungsprodukte mit einem Wassergehalt von mehr als 80 % und Konzentrat auf Mineralölbasis oder auf Basis von löslichen Polyglykolen. Bei Konzentrat auf Mineralölbasis besteht Gefahr der Entmischung und des Mikrobenwachstums. Die Flüssigkeit ist schwer entflammbar und einsetzbar für Temperaturen zwischen +5 °C bis +55 °C, aufgrund der sehr niedrigen Viskosität entstehen hohe Leckverluste.
HFB: Wasser-in-Öl-Emulsionen mit einem Wassergehalt von mehr als 40 % und Mineralöl. Die Flüssigkeit ist schwer entflammbar und einsetzbar für Temperaturen zwischen +5 °C bis +60 °C. In Deutschland ist sie aufgrund mangelhafter brandtechnische Eigenschaften nicht zugelassen und wird selten verwendet.
HFC: Wasserglykole mit einem Wassergehalt über 35 % und Polyglykol-Lösung. Die Flüssigkeit ist schwer entflammbar und einsetzbar für Temperaturen zwischen −20 °C bis +60 °C sowie Drücken von bis zu 250 bar. Es handelt sich um die häufigste Hydraulikflüssigkeit unter den schwer entflammbaren Flüssigkeiten. Bei Kontakt mit Zink im Rohrleitungssystem kommt es zur Bildung von Zinkseifen, wodurch z. B. Druckfilter zugesetzt werden können.
HFD: Wasserfreie Synthetische Flüssigkeiten mit einer höheren Dichte als Mineralöl oder Wasser (nicht HFD-U), können Probleme beim Ansaugverhalten von Pumpen verursachen und greifen viele Dichtungswerkstoffe an, da die Verträglichkeit mit Kunststoffen problematisch ist. Die Flüssigkeit ist schwer entflammbar und einsetzbar für Temperaturen zwischen −20 °C bis +150 °C. Dabei handelt es sich je nach Hauptbestandteil um folgende Typen:
- HFD-R: Phosphorsäureester
- HFD-S: wasserfreie chlorierte Kohlenwasserstoffe
- HFD-T: Mischung aus HFD-R und HFD-S
- HFD-U: wasserfreie andere Zusammensetzung (bestehend aus Fettsäureestern oder Polyglykolen)
HFD-U-Flüssigkeiten sind als nicht schwer entflammbar einzustufen, da sie, in dem für die Schwerentflammbarkeit maßgebenden Buxton-Test, den RI-Wert >25 nicht erreichen.
Bremsflüssigkeit
Bremsflüssigkeiten bestehen in der Regel hauptsächlich aus Polyglykolverbindungen (vor allem den Monomethylethern und Mono-n-butylethern des Triethylenglykols und des , zudem geringen Anteilen Diethylenglykol) sowie weiteren Bestandteilen (beispielsweise Korrosionsschutzmitteln) in geringerer Konzentration. Seltener und in Spezialfällen (Oldtimer, Armee, Fahrräder usw.) kommen Silikonflüssigkeiten und Mineralöle zum Einsatz.
Wasser
Reines Wasser wird in der Leistungshydraulik nicht mehr verwendet, stattdessen wird es mit Öl zu einer Emulsion gemischt, ähnlich dem Kühlschmiermittel bei spanabhebenden Maschinen. Die erste technische Nutzung der Hydraulik erfolgte mit Wasser als Fluid. Wasser hat eine praktisch konstante niedrige Viskosität. Der Kompressionsfaktor liegt bei ca. 60 % des Wertes des Hydrauliköls.
Eigenschaften und Kenngrößen
Eigenschaften | Einheit | Mineralöle | Polyglykol-Wasser-Lösung | Phosphatester | Chloraromate | Mischung aus Phosphatestern und Chloraromaten | Wasser |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Dichte bei 15 °C | g cm−3 | 0,87–0,9 | 1,01–1,09 | 1,1–1,3 | 1,3–1,45 | 1,2–1,4 | 1 |
Volumenausdehnungskoeffizient | 10−3K−1 | 0,65 | 0,7 | 0,7 | 0,7 | 0,7 | 0,206 |
Mittlerer Kompressionsmodul | GPa | 2 | 3,5–4 | 2,3–2,8 | 2,3–2,8 | 2,3–2,8 | 2,08 |
Bunsenscher Absorptionskoeffizient | 0,08–0,1 | 0,03–0,04 | 0,08–0,09 | 0,08–0,09 | 0,08–0,09 | 0,02 | |
Spezifische Wärmekapazität | J kg−1 K−1 | 1885 | 3350 | 1250–1650 | 1050 | 1250 | 4182 |
Wärmeleitfähigkeit | W m−1 K−1 | 6,97–13,95 | 25,18 | 8,37 | 8,37 | 8,37 | 38,38 |
Flammpunkt | °C | 210 | - | 210–240 | 200–220 | 210–230 | - |
Zündtemperatur | °C | 310–360 | - | 450–600 | 670 | 600–630 | - |
Maximale Betriebstemperatur | °C | 90 | 65 | 150 | 150 | 150 | 65 |
Literatur
- Taschenbuch für Handwerk und Industrie. 6. Auflage. Robert Bosch GmbH, 2005, ISBN 978-3-87125-501-4, S. 525–527
Einzelnachweise
- Volker Lenz, Michael Weber: Schmier- und Verfahrensstoffe. In: Marktanalyse Nachwachsende Rohstoffe. Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V., Gülzow 2006; S. 239–261, fnr-server.de (PDF; 16 MB)
- Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (Hrsg.): Daten und Fakten zu nachwachsenden Rohstoffen. Gülzow 2007, S. 57, fnr-server.de (PDF; 1,9 MB)
- Marktsituation. Abgerufen am 23. Januar 2024.
- Rüdiger Fischer: Schmierstoffoptimierung und Schmierstoffrationalisierung. Über den richtigen Einsatz von Schmierstoffen in hochsensiblen Ökosystemen. In: emka.Paper. Nr. 1, 2024, S. 3 (emka-oil.de [PDF]).
- Der ultimative Ratgeber für UTTO & STOU Öle – Wodoil. Wodoil GmbH, 26. September 2024, abgerufen am 26. September 2024 (deutsch).
- Was ist Viskosität? Definition, Formel, Viskositätsklassen. ADDINOL Lube Oil GmbH, abgerufen am 5. Februar 2025 (deutsch).
- William M. Haynes: CRC Handbook of Chemistry and Physics. 92. Auflage. Taylor & Francis, 2011, ISBN 978-1-4398-5511-9.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Eine Hydraulikflussigkeit ist ein Fluid das zur Ubertragung von Energie Volumenstrom Druck in Hydrauliksystemen in der Fluidtechnik benotigt wird Der Gesamtmarkt der Hydraulikole stellt nach den Motorenolen den zweitgrossten Bereich der Schmiermittel dar In Deutschland werden jahrlich etwa 150 000 t verbraucht davon etwa 60 000 t bei mobilen Anwendungen EigenschaftenHydraulikflussigkeiten mussen gute Schmiereigenschaften eine hohe Alterungsbestandigkeit und ein hohes Benetzungs und Haftvermogen aufweisen Ausserdem benotigen sie einen hohen Flammpunkt und einen niedrigen Pourpoint Zum Einsatz in hydraulischen Systemen ist eine Vertraglichkeit mit Dichtungen sowie eine Harz und Saurefreiheit wichtig Weitere Eigenschaften sind ein geringer Temperatureinfluss auf die Viskositat sowohl dynamische als auch kinematische Viskositat eine geringe Kompressibilitat und eine Scherstabilitat sowie eine geringe Schaumbildung Es gibt auch Unterschiede im Verhalten gegenuber Feuchtigkeit und in der Mischbarkeit mit Wasser Pflanzen oder Mineralolen Zu den Aufgaben der Hydraulikflussigkeiten gehort vor allem die moglichst verlustfreie Ubertragung der hydraulischen Leistung von der Pumpe zum Motor bzw Zylinder Neben dieser Hauptaufgabe erfullt die Hydraulikflussigkeit die Schmierung und den Korrosionsschutz fur die beweglichen Teile Kolben Schiebegleitflachen Lager Schaltelemente und die Metalloberflachen des hydraulischen Systems Ausserdem fuhrt sie Verunreinigungen beispielsweise durch Abrieb Wasser und Luft sowie Verlustwarme ab HydraulikoleJe nach Verwendungszweck und geforderter Eigenschaft bestehen Hydraulikflussigkeiten aus unterschiedlichen Typen von Flussigkeiten auf unterschiedlicher Materialbasis Mineralole Die am haufigsten eingesetzten Hydraulikflussigkeiten werden auf Mineralolbasis mit entsprechenden Additiven hergestellt Sie werden auch kurz als Hydraulikol bezeichnet Die Anforderungen an diese Hydraulikole sind in der ISO 6743 4 mit den Bezeichnungen HL HM HV festgelegt In Deutschland sind die Bezeichnungen H HL HLP HVLP nach DIN 51 524 ublich H ohne Wirkstoffzusatze entsprechen den Schmierolen nach DIN 51 517 Diese Hydraulikole werden heute kaum noch verwendet HL mit Wirkstoffen zum Erhohen des Korrosionsschutzes und der Alterungsbestandigkeit auch HL nach DIN 51 524 Teil 1 Sie werden bei Drucken bis 200 bar eingesetzt und genugen den ublichen thermischen Belastungen HLP mit Wirkstoffen zum Erhohen des Korrosionsschutzes mit Hochdruckzusatzen und der Alterungsbestandigkeit auch HLP nach DIN 51 524 Teil 2 Sie werden bei Drucken bis und uber 200 bar eingesetzt und genugen den ublichen thermischen Belastungen HM mit Wirkstoffen zum Erhohen des Korrosionsschutzes der Alterungsbestandigkeit sowie zur Verminderung des Fressverschleisses im Mischreibungsgebiet auch HLP nach DIN 51 524 Teil 2 HV mit Wirkstoffen zum Erhohen des Korrosionsschutzes der Alterungsbestandigkeit zur Verminderung des Fressverschleisses im Mischreibungsgebiet sowie zur Verbesserung des Viskositats Temperatur Verhaltens auch HVLP DIN 51 524 Teil 3 HLPD mit Wirkstoffen zum Erhohen des Korrosionsschutzes der Alterungsbestandigkeit und detergierenden Zusatzen deutsche Bezeichnung nicht genormt Neben diesen genormten Hydraulikolen konnen auch Motoren und Getriebeole fur mobile Hydraulikanwendungen genutzt werden Automatikgetriebeole ATF Automatic Transmission Fluid werden in hydrodynamischen Wandlern eingesetzt und sind Hydraulikole deren Schmier und Friktionseigenschaften durch zugesetzte Hilfsstoffe Additive fur in den Getrieben vorkommende Mechanik erweitert wurden Sie unterliegen teils herstellerspezifischen Standards teils von Herstellern herausgegebenen Standards die auch anderweitig Verwendung finden Dazu gehorten unter zahlreichen anderen die Reihen Dexron und Mercon Hydraulikflussigkeiten fur die Lebensmittel und Futterindustrie H1 Hydraulikole von der fruher National Sanitation Foundation in der Kategorie NSF H1 registriert durfen in der Lebensmittel und Futterindustrie eingesetzt werden fur Anwendungen bei denen ein gelegentlicher und technisch nicht zu vermeidender Kontakt nicht auszuschliessen ist lubricant for incidential food contact NSF H2 Hydraulikole durfen eingesetzt werden wenn ein Kontakt absolut auszuschliessen ist Sie sind nicht zu verwechseln mit den biologisch schnell abbaubaren Hydraulikflussigkeiten umweltfreundliche Hydraulikflussigkeiten Lebensmittelvertragliche Hydraulikflussigkeiten basieren oft auf sehr reinem petrochemischen Weissol wie es auch in der Pharmazie und Kosmetik eingesetzt wird oder auf Polyalphaolefine PAO Samtliche Rohstoffe fur H1 Schmiermittel mussen den Anforderungen der Food and Drug Administration der USA entsprechen Es gibt auch wenige Hydraulikflussigkeiten die sowohl NSF H1 zertifiziert und biologisch schnell abbaubar sind Biologisch schnell abbaubare Hydraulikflussigkeiten Fur den Einsatz in biologisch kritischer Umgebung Baumaschinen in Wasserschutzgebieten Forstmaschinen im Wald Pistengerate im Gebirge etc wurden Hydraulikflussigkeiten entwickelt die biologisch abbaubar sind Diese Fluide konnen aus Mineralol produziert werden oft werden sie aber auf Basis nachwachsender Rohstoffe wie z B pflanzlicher Ole hergestellt Biologisch abbaubare Fluide aus nachwachsenden Rohstoffen werden auch als Biohydraulikflussigkeiten bezeichnet Umweltfreundliche Hydraulikflussigkeiten sind Schadstoffe der Schadstoffklasse I die Kennzeichnung ist HE Hydraulic Environmental Bei den umweltfreundlichen Hydraulikflussigkeiten werden folgende Typen unterschieden HETG Basis Triglyceride pflanzliche Ole Diese Fluide sind biologisch sehr gut abbaubar und in der Regel nicht wassergefahrdend Gegenuber Mineralolen besitzen sie eine geringere Alterungsbestandigkeit und konnen nur eingeschrankt unter Temperaturbelastung eingesetzt werden HEPG Basis Polyglykole Polyglycole werden aus Mineralol hergestellt sie sind biologisch sehr gut abbaubar und nicht wassergefahrdend Ihre Eigenschaften sind mit denen von Mineralolen vergleichbar sie sind wasserloslich und nicht mit Mineralolen oder Pflanzenolen mischbar HEES Basis synthetische Ester Synthetische Ester konnen sowohl auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen als auch auf Basis von Mineralol produziert werden Sie sind biologisch sehr gut abbaubar und nicht wassergefahrdend oder erfullen die Wassergefahrdungsklasse 1 Sie besitzen eine hohe Alterungsbestandigkeit und sind gegenuber extremen Arbeitstemperaturen unempfindlich HEPR andere Basisflussigkeiten in erster Linie Poly alpha olefine Der Anteil der Biohydraulikolen konnte in Deutschland in den letzten Jahren massiv gesteigert werden er betrug im Jahr 2000 nur etwa 3 und stieg bis 2005 besonders in der Mobilhydraulik auf 19 des Gesamtmarktes Einer der zentralen Grunde hierfur stellt das Markteinfuhrungsprogramm Bioschmierstoffe des Bundesministeriums fur Ernahrung Landwirtschaft und Verbraucherschutz dar durch das die Umstellung auf Bioschmierstoffe in den Jahren 2000 bis 2008 gezielt gefordert wurde Im Jahr 2014 lag der Marktanteil bei 27 Biologisch abbaubare Mehrbereichs Hydraulikole decken einen immer breiteren Viskositatsbereich ab und gewinnen dadurch weiter an Bedeutung Rudiger Fischer Getriebe Hydraulikole Universalole Um die Anzahl der in Baumaschinen und land und forstwirtschaftlichen Arbeitsmaschinen benotigten Schmierstoffe zu reduzieren und gemeinsame Olhaushalte fur verschiedene Komponenten wie Hydraulik und Getriebe zu ermoglichen wurden Universalole entwickelt Zwei besonders wichtige Schmierstofftypen in diesem Bereich sind STOU Super Tractor Oil Universal und UTTO Universal Tractor Transmission Oil STOU Ole sind vielseitig einsetzbar und eignen sich fur Motoren Getriebe Hydraulikanlagen und nasse Bremsen Ein typisches STOU Ol mit einer Viskositat von etwa 85 cSt bei 40 C kann wie folgt klassifiziert werden Als Motorol 10W 40 Als Getriebeol 80W 90 Als Hydraulikol HVLP 68 100 STOU Ole sind oft nur fur Motoren alterer Baujahre vor 2005 geeignet In Getrieben und Hydraulikanlagen moderner Maschinen konnen sie jedoch problemlos verwendet werden UTTO Ole sind speziell fur Getriebe Hydraulikanlagen und nasse Bremsen konzipiert jedoch nicht fur den Einsatz in Motoren geeignet Ein typisches UTTO Ol mit einer Viskositat von etwa 65 cSt bei 40 C kann folgendermassen bezeichnet sein Als Getriebeol 80W Als Hydraulikol HVLP 68Viskositaten International erfolgt die Einteilung industrieller Schmierole in Viskositatsklassen ISO VG gemass nach ihrer kinematischen Viskositat bei 40 C ISO VG Mittlere kinematische Viskositat in mm s bei 40 C Minimale kinematische Viskositat in mm s bei 40 C Maximale kinematische Viskositat in mm s bei 40 C2 2 2 1 98 2 423 3 2 2 88 3 525 4 6 4 14 5 067 6 8 6 12 7 4810 10 9 1115 15 13 5 16 522 22 19 8 24 232 32 28 8 35 246 46 41 4 50 668 68 61 2 74 8100 100 90 110150 150 135 165220 220 198 242320 320 288 352460 460 414 506680 680 612 7481000 1000 900 11001500 1500 1350 1650Schwer entflammbare HydraulikflussigkeitenEine zweite Gruppe stellen die schwer entflammbaren Flussigkeiten dar die vor allem dort eingesetzt werden wo Mineralole aufgrund hoher Brandrisiken nicht nutzbar sind Insbesondere fur den Einsatz im Steinkohlebergbau und in der zivilen Luftfahrt ist der Einsatz von schwer entflammbaren Flussigkeiten vorgeschrieben Sonstige Hauptanwendungen sind Anlagen bei denen die Hydraulikflussigkeit bei Leckagen mit gluhendem oder heissem Metall oder offenem Feuer in Beruhrung kommen kann Druckgiessereien Schmiedepressen Kraftwerksturbinen Hutten und Walzwerke Die schwer entflammbaren Flussigkeiten werden in folgende Gruppen eingeteilt HFA Ol in Wasser Emulsionen bzw Losungsprodukte mit einem Wassergehalt von mehr als 80 und Konzentrat auf Mineralolbasis oder auf Basis von loslichen Polyglykolen Bei Konzentrat auf Mineralolbasis besteht Gefahr der Entmischung und des Mikrobenwachstums Die Flussigkeit ist schwer entflammbar und einsetzbar fur Temperaturen zwischen 5 C bis 55 C aufgrund der sehr niedrigen Viskositat entstehen hohe Leckverluste HFB Wasser in Ol Emulsionen mit einem Wassergehalt von mehr als 40 und Mineralol Die Flussigkeit ist schwer entflammbar und einsetzbar fur Temperaturen zwischen 5 C bis 60 C In Deutschland ist sie aufgrund mangelhafter brandtechnische Eigenschaften nicht zugelassen und wird selten verwendet HFC Wasserglykole mit einem Wassergehalt uber 35 und Polyglykol Losung Die Flussigkeit ist schwer entflammbar und einsetzbar fur Temperaturen zwischen 20 C bis 60 C sowie Drucken von bis zu 250 bar Es handelt sich um die haufigste Hydraulikflussigkeit unter den schwer entflammbaren Flussigkeiten Bei Kontakt mit Zink im Rohrleitungssystem kommt es zur Bildung von Zinkseifen wodurch z B Druckfilter zugesetzt werden konnen HFD Wasserfreie Synthetische Flussigkeiten mit einer hoheren Dichte als Mineralol oder Wasser nicht HFD U konnen Probleme beim Ansaugverhalten von Pumpen verursachen und greifen viele Dichtungswerkstoffe an da die Vertraglichkeit mit Kunststoffen problematisch ist Die Flussigkeit ist schwer entflammbar und einsetzbar fur Temperaturen zwischen 20 C bis 150 C Dabei handelt es sich je nach Hauptbestandteil um folgende Typen HFD R Phosphorsaureester HFD S wasserfreie chlorierte Kohlenwasserstoffe HFD T Mischung aus HFD R und HFD S HFD U wasserfreie andere Zusammensetzung bestehend aus Fettsaureestern oder Polyglykolen HFD U Flussigkeiten sind als nicht schwer entflammbar einzustufen da sie in dem fur die Schwerentflammbarkeit massgebenden Buxton Test den RI Wert gt 25 nicht erreichen Bremsflussigkeit Hauptartikel Bremsflussigkeit Bremsflussigkeiten bestehen in der Regel hauptsachlich aus Polyglykolverbindungen vor allem den Monomethylethern und Mono n butylethern des Triethylenglykols und des zudem geringen Anteilen Diethylenglykol sowie weiteren Bestandteilen beispielsweise Korrosionsschutzmitteln in geringerer Konzentration Seltener und in Spezialfallen Oldtimer Armee Fahrrader usw kommen Silikonflussigkeiten und Mineralole zum Einsatz WasserSiehe auch Wasserhydraulik Reines Wasser wird in der Leistungshydraulik nicht mehr verwendet stattdessen wird es mit Ol zu einer Emulsion gemischt ahnlich dem Kuhlschmiermittel bei spanabhebenden Maschinen Die erste technische Nutzung der Hydraulik erfolgte mit Wasser als Fluid Wasser hat eine praktisch konstante niedrige Viskositat Der Kompressionsfaktor liegt bei ca 60 des Wertes des Hydraulikols Eigenschaften und KenngrossenEigenschaften Einheit Mineralole Polyglykol Wasser Losung Phosphatester Chloraromate Mischung aus Phosphatestern und Chloraromaten WasserDichte bei 15 C g cm 3 0 87 0 9 1 01 1 09 1 1 1 3 1 3 1 45 1 2 1 4 1Volumenausdehnungskoeffizient 10 3K 1 0 65 0 7 0 7 0 7 0 7 0 206Mittlerer Kompressionsmodul GPa 2 3 5 4 2 3 2 8 2 3 2 8 2 3 2 8 2 08Bunsenscher Absorptionskoeffizient 0 08 0 1 0 03 0 04 0 08 0 09 0 08 0 09 0 08 0 09 0 02Spezifische Warmekapazitat J kg 1 K 1 1885 3350 1250 1650 1050 1250 4182Warmeleitfahigkeit W m 1 K 1 6 97 13 95 25 18 8 37 8 37 8 37 38 38Flammpunkt C 210 210 240 200 220 210 230 Zundtemperatur C 310 360 450 600 670 600 630 Maximale Betriebstemperatur C 90 65 150 150 150 65LiteraturTaschenbuch fur Handwerk und Industrie 6 Auflage Robert Bosch GmbH 2005 ISBN 978 3 87125 501 4 S 525 527EinzelnachweiseVolker Lenz Michael Weber Schmier und Verfahrensstoffe In Marktanalyse Nachwachsende Rohstoffe Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e V Gulzow 2006 S 239 261 fnr server de PDF 16 MB Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e V Hrsg Daten und Fakten zu nachwachsenden Rohstoffen Gulzow 2007 S 57 fnr server de PDF 1 9 MB Marktsituation Abgerufen am 23 Januar 2024 Rudiger Fischer Schmierstoffoptimierung und Schmierstoffrationalisierung Uber den richtigen Einsatz von Schmierstoffen in hochsensiblen Okosystemen In emka Paper Nr 1 2024 S 3 emka oil de PDF Der ultimative Ratgeber fur UTTO amp STOU Ole Wodoil Wodoil GmbH 26 September 2024 abgerufen am 26 September 2024 deutsch Was ist Viskositat Definition Formel Viskositatsklassen ADDINOL Lube Oil GmbH abgerufen am 5 Februar 2025 deutsch William M Haynes CRC Handbook of Chemistry and Physics 92 Auflage Taylor amp Francis 2011 ISBN 978 1 4398 5511 9