Inge Dora Minna Höger 29 Oktober 1950 in Diepholz ist eine ehemalige deutsche Politikerin Die Linke Von 2005 bis 2017 wa
Inge Höger

Inge Dora Minna Höger (* 29. Oktober 1950 in Diepholz) ist eine ehemalige deutsche Politikerin (Die Linke). Von 2005 bis 2017 war sie Mitglied des Deutschen Bundestages und dort von 2005 bis 2006 stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion. Ihre Positionen zum israelisch-palästinensischen Konflikt sorgten mehrfach für Kontroversen.
Leben
Nach dem Besuch der Volksschule und der Handelsschule in Rahden machte Inge Höger von 1967 bis 1969 eine Ausbildung zur Speditionskauffrau. Anschließend absolvierte sie ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule für Wirtschaft in Bremen, welches sie 1973 als Diplom-Betriebswirtin (FH) beendete. Danach war sie in verschiedenen Unternehmen im Rechnungswesen und seit 1994 bei der Verwaltung der AOK in Herford tätig.
Politischer Werdegang
Höger war Mitglied der Gewerkschaft ÖTV und ist Mitglied der Gewerkschaft ver.di. Sie war gewerkschaftliche Vertrauensfrau, Betriebs- und Personalrätin und ehrenamtliche Funktionärin bei ver.di auf der Landes- und Bundesebene. Von 1993 bis zur Bundestagswahl 2005 war sie zudem Vorsitzende des Regionsfrauenausschusses des DGB.
Zur Kommunalwahl 2004 in ihrer Heimatstadt Herford kandidierte Höger als parteilose Kandidatin für das Amt der Bürgermeisterin und erhielt 3,21 % der Stimmen.
Höger war Gründungsmitglied der Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG). Im Juni 2005 wurde sie auch Mitglied der Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS). Bei Verschmelzung von PDS und WASG im Jahr 2007 wurde Höger Mitglied der Partei Die Linke und als Sprecherin des Kreisverbandes Herford gewählt.
Von 2005 bis 2017 war Inge Höger über die Landesliste Nordrhein-Westfalen der Linkspartei Mitglied des Deutschen Bundestages. Dort war sie von November 2005 bis September 2006 stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion Die Linke.
Von 2006 bis 2013 war sie Mitglied im Verteidigungsausschuss und hier für die Auslandseinsätze auf dem Balkan (Operation Althea, KFOR) und im Mittelmeer zuständig. Auch dem Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Gefangenschaft von Murat Kurnaz in Guantánamo gehörte sie an.
In der 17. Legislaturperiode war Höger Obfrau ihrer Fraktion im Untersuchungsausschuss über den Luftangriff bei Kundus. Auch dem Untersuchungsausschuss über die Beschaffung der Euro-Hawk-Drohne gehörte Höger an.
Ab 2009 war sie abrüstungspolitische Sprecherin ihrer Fraktion und zudem Mitglied im Unterausschuss für Abrüstung. Nach der Wahl 2013 arbeitete sie außerdem im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe mit.
Höger ist Mitglied des „BundessprecherInnenrates“ der Antikapitalistischen Linken.
2016 gab Inge Höger bekannt, dass sie nicht mehr für ein Bundestagsmandat antritt.
Höger engagierte sich in ihrer Zeit im Bundestag gegen die Stationierung von US-Atomwaffen in Deutschland,Atomkraftwerke und Uran-Munition.
Auf dem Landesparteitag im Juni 2018 wurde sie ohne Gegenkandidaten mit 51 % der Stimmen zur Sprecherin des Landesvorstands der Partei Die Linke in Nordrhein-Westfalen gewählt. Bei der Wahl 2020 trat sie nicht mehr an.
Seit November 2024 ist Höger erneut Mitglied des Landesvorstands der Partei Die Linke in Nordrhein-Westfalen.
Kontroversen
Antizionismuskontroversen
Insbesondere Högers Palästina-Engagement und ihre damit verbundene regelmäßige Kritik an Israel sowie mehrere umstrittene Aktionen sorgten für Kontroversen und brachten ihr den Vorwurf des Antizionismus ein. So blieb sie im November 2008 zusammen mit anderen Abgeordneten des linken Flügels ihrer Fraktion demonstrativ einer Bundestagsabstimmung fern, die kurz vor dem 70. Jahrestag der Reichspogromnacht eine verstärkte Bekämpfung des Antisemitismus zum Gegenstand hatte, und begründete dies damit, dass dieser Entschluss „Israelkritik“ und Antisemitismus gleichsetze.
Bei einer Konferenz in Wuppertal im Jahr 2011 trug Höger einen Schal, der die Landkarte des Nahen Ostens ohne Israel zeigte.
Nachdem 2011 der Bremer Landesverband der Linken die Kampagne Boycott, Divestment and Sanctions (BDS) unterstützt hatte und bundesweit zahlreiche Parteimitglieder, darunter u. a. Katja Kipping und Bodo Ramelow, eine Stellungnahme dagegen unterzeichnet hatten, in der die Kampagne explizit als „Antisemitismus“ bezeichnet wurde, „der an die NS-Parole ‚Kauft nicht beim Juden‘ erinnert“, kam ein einstimmiger Beschluss der Linksfraktion, bei dem die Unterstützung für Boykottaufrufe, eine Einstaatenlösung oder eine weitere Gaza-Flottille eine klare Absage erteilt wurde, dadurch zustande, dass Höger und 14 andere Fraktionsmitglieder der Abstimmung fernblieben oder zuvor den Sitzungssaal verlassen hatten.
Henryk M. Broder warf ihr wiederholt „linken Antisemitismus“ sowie ein unkritisches Verhältnis gegenüber der Hamas vor, insbesondere, als sie 2011 auf ihrer Website nicht ausschließen wollte, dass die Ermordung der propalästinensischen Aktivisten Juliano Mer-Khamis und Vittorio Arrigoni eine israelische Operation unter „Falscher Flagge“ sei.
Zusammen mit Niema Movassat, Ralf Michalowsky und anderen unterstützte Höger den Aufruf zu einer Demonstration am 18. Juli 2014 in Essen unter dem Motto „Stoppt die Bombardierung Gazas – Für ein Ende der Eskalation im Nahen Osten“. An ihr nahmen rund 1500 Personen teil, wobei unter anderem antiisraelische und den Holocaust leugnende Transparente (Aufschrift „Israel Terrorist“ und „Angeblich früher Opfer – heute selber Täter“ sowie eine mit Hakenkreuz versehene Israelfahne) gezeigt wurden. Dabei waren auch Parolen wie „Kindermörder Israel“ oder Sprechchöre wie „Adolf Hitler“ und „Tod den Juden“ zu hören. Der strafbare Hitlergruß sowie ISIS- und Hamas-Fahnen wurden gezeigt. Nach Demonstrationsende wurden zahlreiche Teilnehmer einer Gegenkundgebung angegriffen. CDU, SPD und Grüne kritisierten die NRW-Linke wegen des Demonstrationaufrufs; so sprach CDU-Landeschef Armin Laschet von „den größten antisemitischen Ausfällen, die Nordrhein-Westfalen seit langem erlebt hat“. Der Zentralrat der Juden in Deutschland zeigte sich angesichts der Vorfälle „schockiert und bestürzt“.
Im Juli 2014 postete Höger auf ihrer Facebookseite ein Bild, auf dem sie vor einem Transparent mit der Aufschrift „Palästina [Anm.: als Wort im Bild nicht zu erkennen] besitzt keine Wehrmacht! Israel! Das ist kein Krieg sondern Völkermord“ steht.
Beteiligung am Gazakonvoi
Zusammen mit Annette Groth und Norman Paech war Höger Ende Mai 2010 an Bord eines Schiffskonvois in den Gazastreifen. Sie beklagte das angeblich illegale Vorgehen der Israelis. Das Schiff Mavi Marmara wurde gekapert und Höger vom israelischen Militär festgehalten. Die Parteivorsitzende Gesine Lötzsch erklärte, sie sei stolz auf Högers Einsatz. Die Welt setzte ihn dagegen in Zusammenhang mit steigendem Antisemitismus in der Partei Die Linke. Auf eine Strafanzeige Högers hin prüfte der Generalbundesanwalt das Vorgehen der gegen den Konvoi eingesetzten israelischen Militärangehörigen und kam zum Ergebnis, dass ein strafbares Verhalten gegen Höger oder andere Bundesbürger nicht vorliege, da die Schiffe der Gaza-Flottille keine zivilen Objekte gewesen seien, sondern militärische Ziele, „die nach den Regeln des humanitären Völkerrechts angegriffen werden durften“.
Toilettenaffäre
Die Abgeordneten Inge Höger und Annette Groth hatten die israelkritischen Journalisten Max Blumenthal und zu einer Veranstaltung eingeladen, die am 9. November 2014 in der Berliner Volksbühne stattfinden sollte. Nach Beschwerde mehrerer Abgeordneter wurde die antiisraelische Veranstaltung abgesagt. Daraufhin luden Höger und Groth zusammen mit Heike Hänsel und Claudia Haydt zu einer Ausweichveranstaltung in den Räumen der Linksfraktion ein, die jedoch vom Fraktionsvorsitzenden Gregor Gysi untersagt wurde. Schließlich verfolgte und bedrängte Sheen am 10. November 2014 Gysi, als dieser zur Toilette ging. Videoaufnahmen dieser Szene führten dazu, dass diese Ereignisse als „Toilettenaffäre“ bekannt wurden, und sorgten für mediale Aufmerksamkeit. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum setzte Höger, Groth, Hänsel und Haydt auf seine „Top-Ten“-Liste des Antisemitismus des Jahres 2014 und schrieb, sie gehörten „einer nennenswerten Gruppe von extrem anti-israelischen Abgeordneten der Linkspartei“ an.
Verurteilung wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten
Nachdem Inge Höger vor einem Castor-Transport im Jahr 2010 einen öffentlichen Aufruf zum „Schottern“ unterzeichnet hatte, wurde ein Ermittlungsverfahren wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten gegen sie eingeleitet. Sie lehnte das Angebot der Staatsanwaltschaft ab, das Verfahren gegen Geldauflage einzustellen. Im April 2013 wurde sie verurteilt, zusammen mit ihrer Fraktionskollegin Sevim Dağdelen und der niedersächsischen Landtagsabgeordneten Christel Wegner (DKP), die ebenfalls den Aufruf unterzeichnet und die Verfahrenseinstellung abgelehnt hatten. Das Gericht hielt den dreien zwar eine altruistische Motivation zugute, verurteilte sie jedoch zu Geldstrafen. Dağdelen und Wegner wurden zu jeweils 15 Tagessätzen verurteilt, Höger mangels Geständnis zu 30 Tagessätzen. Im Berufungsverfahren wurde Högers Strafe auf 20 Tagessätze reduziert.
Veröffentlichungen
- Frieden schaffen ohne Waffen! In: Frieden schaffen ohne Waffen. Beiträge zum 18. Dresdner Friedenssymposium am 20. Februar 2010. (Hrsg.) Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V.: DSS-Arbeitspapiere, Dresden 2010, Heft 98, S. 8–14.
- Gibt es ein linkes Lager? In: Thies Gleiss, Inge Höger, Lucy Redler, Sascha Staničić (Hrsg.): Nach Goldschätzen graben, Regenwürmer finden. Die Linke und das Regieren (= Neue Kleine Bibliothek 237). Papyrossa Verlag, 2016. 2. Auflage 2017, ISBN 978-3-89438-623-8, S. 191 ff.
Weblinks
- Biografie beim Deutschen Bundestag
- Lebenslauf bei der Bundestagsfraktion Die Linke
- Inge Höger auf abgeordnetenwatch.de
Einzelnachweise
- Stimmzettel für die Wahl zum Deutschen Bundestag im Wahlkreis 145 Unna I am 27. September 2009 ( vom 10. September 2014 im Internet Archive)
- Bundestagswahl 2013 ( vom 10. September 2014 im Internet Archive)
- Infobroschüre der Partei die Linke: Murat Kurnaz und das KSK. Wohin die uneingeschränkte Solidarität mit den USA geführt hat ( vom 4. März 2016 im Internet Archive), linksfraktion.net.
- Mitteilung der Linksfraktion im Bundestag: Zensur im Ausschuss ( vom 14. Juli 2014 im Internet Archive), 23. Juli 2013.
- Dirk-Ulrich Brüggemann: Inge Höger (Linke) kandidiert nicht mehr für den Bundestag, Neue Westfälische vom 21. Januar 2016
- Antrag mehrerer Mitglieder der Linksfraktion an den 17. Deutschen Bundestag: Abzug statt Modernisierung der US-Atomwaffen in Deutschland, Drucksache 17/11225, 25. Oktober 2012
- https://dipbt.bundestag.de/extrakt/ba/WP17/496/49693.html
- Sebastian Weiermann: Knapper geht es nicht, Neues Deutschland vom 25. Juni 2018
- DIE LINKE NRW hat eine neue Landesspitze
- Landesvorstand Die Linke NRW. 30. November 2024, abgerufen am 27. März 2025 (deutsch).
- Martin Niewendick: Eine radikale Antizionistin soll die NRW-Linke einen. Die Welt, 6. Juli 2018, abgerufen am 20. September 2018.
- Mitteilungen der Kommunistischen Plattform: Wir stimmen nicht mit ab. In: die-linke.de. 4. November 2008, archiviert vom 2. April 2015; abgerufen am 19. Februar 2020. (nicht mehr online verfügbar) am
- Nahost-Landkarte ohne Israel
- Leandros Fischer: Zwischen Internationalismus und Staatsräson: Der Streit um den Nahostkonflikt in der Partei DIE LINKE. Springer, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-13353-5, S. 249 und 294
- Bruno Engelin: Linkspartei: Einstimmig mit Abweichlern - Bundestagsfraktion streitet über Antisemitismusbeschluss, Jüdische Allgemeine vom 16. Juni 2011
- Henryk M. Broder: Alkoholismus und Antisemitismus haben viel gemein. Die Welt, 22. April 2011.
- Henryk M. Broder: Vergesst Auschwitz! Der deutsche Erinnerungswahn und die Endlösung der Israel-Frage. Albrecht Knaus Verlag, 2012, S. 144, 147.
- Das Problem einer Linken mit lebenden Juden. In: Die Welt. 13. Mai 2011.
- Mittlerweile gelöschter Text einer Presseerklärung auf der Homepage von Ingeborg Höger ( vom 21. April 2011 im Internet Archive) (18. April 2011).
- Thorsten Denkler: Antisemitismus und die Linke. Linke streitet über Auftritte bei israelkritischen Demos, sueddeutsche.de, 25. Juli 2014.
- Martin Krauss: Nichts rechtfertigt ein solches Handeln, juedische-allgemeine.de, 24. Juli 2014.
- dpa: Möglicher Anschlag auf Alte Synagoge - 14 Festnahmen. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Funke Mediengruppe, 18. Juli 2014, abgerufen am 1. Mai 2025.
- Linke umgibt sich mit Antisemiten, Tagesspiegel, 19. Juli 2014.
- Dominika Sagan: Unmut wegen Polizeibilanz nach Nahost-Demos in Essen. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Funke Mediengruppe, 21. Juli 2014, abgerufen am 1. Mai 2025.
- WDR Lokalzeit Ruhr vom 21. Juli 2014.
- WDR Aktuelle Stunde vom 21. Juli 2014.
- Liveticker: Essen, Demonstrationen für und gegen Israel, Ruhrbarone.de, 18. Juli 2014.
- Martin Teigeler: Essener Nahost-Demos und die Folgen ( vom 28. Januar 2015 im Internet Archive)
- Studie enthüllt Antisemitismus in der Linkspartei, Die Welt, 19. Mai 2011.
- Einstellungsverfügung des Generalbundesanwaltes vom 30. September 2014 ( vom 24. September 2015 im Internet Archive) (PDF auf der Website Högers)
- Alex Feuerherdt und Benjamin Weinthal: Die Bundesanwaltschaft lehnt die Klage wegen des israelischen Vorgehens gegen die »Gaza-Flottille« ab. In: jungle-world.com. 29. Januar 2015, abgerufen am 27. Februar 2015.
- Linke-Abgeordnete auf Top-Ten des Antisemitismus. In: dw.de. 30. Dezember 2014, abgerufen am 18. Februar 2024.
- Video des Journalisten Martin Lejeune bei YouTube (10:34 Min.) Zur Verfolgung von Gysi durch David Sheen siehe 3:33 bis 4:05.
- Linke-Abgeordnete verurteilt, Geldstrafe für Schotter-Aufruf. In: Die Tageszeitung, 23. April 2013.
- Linken-Politikerinnen wegen Aufruf zum „Schottern“ verurteilt. In: Der Spiegel, 23. April 2013.
- Exempel an Herforder Atomgegnerin statuiert. In: Neue Westfälische, 18. Oktober 2013.
Personendaten | |
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NAME | Höger, Inge |
ALTERNATIVNAMEN | Höger, Inge Dora Minna (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin (Die Linke), MdB |
GEBURTSDATUM | 29. Oktober 1950 |
GEBURTSORT | Diepholz |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Inge Dora Minna Hoger 29 Oktober 1950 in Diepholz ist eine ehemalige deutsche Politikerin Die Linke Von 2005 bis 2017 war sie Mitglied des Deutschen Bundestages und dort von 2005 bis 2006 stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion Ihre Positionen zum israelisch palastinensischen Konflikt sorgten mehrfach fur Kontroversen Inge Hoger 2014 Die Neutralitat dieses Artikels ist umstritten Eine Begrundung steht auf der Diskussionsseite im Abschnitt Neutralitat LebenNach dem Besuch der Volksschule und der Handelsschule in Rahden machte Inge Hoger von 1967 bis 1969 eine Ausbildung zur Speditionskauffrau Anschliessend absolvierte sie ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule fur Wirtschaft in Bremen welches sie 1973 als Diplom Betriebswirtin FH beendete Danach war sie in verschiedenen Unternehmen im Rechnungswesen und seit 1994 bei der Verwaltung der AOK in Herford tatig Politischer WerdegangHoger war Mitglied der Gewerkschaft OTV und ist Mitglied der Gewerkschaft ver di Sie war gewerkschaftliche Vertrauensfrau Betriebs und Personalratin und ehrenamtliche Funktionarin bei ver di auf der Landes und Bundesebene Von 1993 bis zur Bundestagswahl 2005 war sie zudem Vorsitzende des Regionsfrauenausschusses des DGB Zur Kommunalwahl 2004 in ihrer Heimatstadt Herford kandidierte Hoger als parteilose Kandidatin fur das Amt der Burgermeisterin und erhielt 3 21 der Stimmen Hoger war Grundungsmitglied der Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit WASG Im Juni 2005 wurde sie auch Mitglied der Partei des Demokratischen Sozialismus PDS Bei Verschmelzung von PDS und WASG im Jahr 2007 wurde Hoger Mitglied der Partei Die Linke und als Sprecherin des Kreisverbandes Herford gewahlt Von 2005 bis 2017 war Inge Hoger uber die Landesliste Nordrhein Westfalen der Linkspartei Mitglied des Deutschen Bundestages Dort war sie von November 2005 bis September 2006 stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion Die Linke Von 2006 bis 2013 war sie Mitglied im Verteidigungsausschuss und hier fur die Auslandseinsatze auf dem Balkan Operation Althea KFOR und im Mittelmeer zustandig Auch dem Untersuchungsausschuss zur Aufklarung der Gefangenschaft von Murat Kurnaz in Guantanamo gehorte sie an In der 17 Legislaturperiode war Hoger Obfrau ihrer Fraktion im Untersuchungsausschuss uber den Luftangriff bei Kundus Auch dem Untersuchungsausschuss uber die Beschaffung der Euro Hawk Drohne gehorte Hoger an Ab 2009 war sie abrustungspolitische Sprecherin ihrer Fraktion und zudem Mitglied im Unterausschuss fur Abrustung Nach der Wahl 2013 arbeitete sie ausserdem im Ausschuss fur Menschenrechte und humanitare Hilfe mit Hoger ist Mitglied des BundessprecherInnenrates der Antikapitalistischen Linken 2016 gab Inge Hoger bekannt dass sie nicht mehr fur ein Bundestagsmandat antritt Hoger engagierte sich in ihrer Zeit im Bundestag gegen die Stationierung von US Atomwaffen in Deutschland Atomkraftwerke und Uran Munition Auf dem Landesparteitag im Juni 2018 wurde sie ohne Gegenkandidaten mit 51 der Stimmen zur Sprecherin des Landesvorstands der Partei Die Linke in Nordrhein Westfalen gewahlt Bei der Wahl 2020 trat sie nicht mehr an Seit November 2024 ist Hoger erneut Mitglied des Landesvorstands der Partei Die Linke in Nordrhein Westfalen KontroversenAntizionismuskontroversen Die Mavi Marmara auf der Inge Hoger mit anderen 2010 vergeblich versuchte den Gazastreifen zu erreichen Insbesondere Hogers Palastina Engagement und ihre damit verbundene regelmassige Kritik an Israel sowie mehrere umstrittene Aktionen sorgten fur Kontroversen und brachten ihr den Vorwurf des Antizionismus ein So blieb sie im November 2008 zusammen mit anderen Abgeordneten des linken Flugels ihrer Fraktion demonstrativ einer Bundestagsabstimmung fern die kurz vor dem 70 Jahrestag der Reichspogromnacht eine verstarkte Bekampfung des Antisemitismus zum Gegenstand hatte und begrundete dies damit dass dieser Entschluss Israelkritik und Antisemitismus gleichsetze Bei einer Konferenz in Wuppertal im Jahr 2011 trug Hoger einen Schal der die Landkarte des Nahen Ostens ohne Israel zeigte Nachdem 2011 der Bremer Landesverband der Linken die Kampagne Boycott Divestment and Sanctions BDS unterstutzt hatte und bundesweit zahlreiche Parteimitglieder darunter u a Katja Kipping und Bodo Ramelow eine Stellungnahme dagegen unterzeichnet hatten in der die Kampagne explizit als Antisemitismus bezeichnet wurde der an die NS Parole Kauft nicht beim Juden erinnert kam ein einstimmiger Beschluss der Linksfraktion bei dem die Unterstutzung fur Boykottaufrufe eine Einstaatenlosung oder eine weitere Gaza Flottille eine klare Absage erteilt wurde dadurch zustande dass Hoger und 14 andere Fraktionsmitglieder der Abstimmung fernblieben oder zuvor den Sitzungssaal verlassen hatten Henryk M Broder warf ihr wiederholt linken Antisemitismus sowie ein unkritisches Verhaltnis gegenuber der Hamas vor insbesondere als sie 2011 auf ihrer Website nicht ausschliessen wollte dass die Ermordung der propalastinensischen Aktivisten Juliano Mer Khamis und Vittorio Arrigoni eine israelische Operation unter Falscher Flagge sei Zusammen mit Niema Movassat Ralf Michalowsky und anderen unterstutzte Hoger den Aufruf zu einer Demonstration am 18 Juli 2014 in Essen unter dem Motto Stoppt die Bombardierung Gazas Fur ein Ende der Eskalation im Nahen Osten An ihr nahmen rund 1500 Personen teil wobei unter anderem antiisraelische und den Holocaust leugnende Transparente Aufschrift Israel Terrorist und Angeblich fruher Opfer heute selber Tater sowie eine mit Hakenkreuz versehene Israelfahne gezeigt wurden Dabei waren auch Parolen wie Kindermorder Israel oder Sprechchore wie Adolf Hitler und Tod den Juden zu horen Der strafbare Hitlergruss sowie ISIS und Hamas Fahnen wurden gezeigt Nach Demonstrationsende wurden zahlreiche Teilnehmer einer Gegenkundgebung angegriffen CDU SPD und Grune kritisierten die NRW Linke wegen des Demonstrationaufrufs so sprach CDU Landeschef Armin Laschet von den grossten antisemitischen Ausfallen die Nordrhein Westfalen seit langem erlebt hat Der Zentralrat der Juden in Deutschland zeigte sich angesichts der Vorfalle schockiert und besturzt Im Juli 2014 postete Hoger auf ihrer Facebookseite ein Bild auf dem sie vor einem Transparent mit der Aufschrift Palastina Anm als Wort im Bild nicht zu erkennen besitzt keine Wehrmacht Israel Das ist kein Krieg sondern Volkermord steht Beteiligung am Gazakonvoi Zusammen mit Annette Groth und Norman Paech war Hoger Ende Mai 2010 an Bord eines Schiffskonvois in den Gazastreifen Sie beklagte das angeblich illegale Vorgehen der Israelis Das Schiff Mavi Marmara wurde gekapert und Hoger vom israelischen Militar festgehalten Die Parteivorsitzende Gesine Lotzsch erklarte sie sei stolz auf Hogers Einsatz Die Welt setzte ihn dagegen in Zusammenhang mit steigendem Antisemitismus in der Partei Die Linke Auf eine Strafanzeige Hogers hin prufte der Generalbundesanwalt das Vorgehen der gegen den Konvoi eingesetzten israelischen Militarangehorigen und kam zum Ergebnis dass ein strafbares Verhalten gegen Hoger oder andere Bundesburger nicht vorliege da die Schiffe der Gaza Flottille keine zivilen Objekte gewesen seien sondern militarische Ziele die nach den Regeln des humanitaren Volkerrechts angegriffen werden durften Toilettenaffare Hauptartikel Toilettenaffare Die Abgeordneten Inge Hoger und Annette Groth hatten die israelkritischen Journalisten Max Blumenthal und zu einer Veranstaltung eingeladen die am 9 November 2014 in der Berliner Volksbuhne stattfinden sollte Nach Beschwerde mehrerer Abgeordneter wurde die antiisraelische Veranstaltung abgesagt Daraufhin luden Hoger und Groth zusammen mit Heike Hansel und Claudia Haydt zu einer Ausweichveranstaltung in den Raumen der Linksfraktion ein die jedoch vom Fraktionsvorsitzenden Gregor Gysi untersagt wurde Schliesslich verfolgte und bedrangte Sheen am 10 November 2014 Gysi als dieser zur Toilette ging Videoaufnahmen dieser Szene fuhrten dazu dass diese Ereignisse als Toilettenaffare bekannt wurden und sorgten fur mediale Aufmerksamkeit Das Simon Wiesenthal Zentrum setzte Hoger Groth Hansel und Haydt auf seine Top Ten Liste des Antisemitismus des Jahres 2014 und schrieb sie gehorten einer nennenswerten Gruppe von extrem anti israelischen Abgeordneten der Linkspartei an Verurteilung wegen offentlicher Aufforderung zu Straftaten Nachdem Inge Hoger vor einem Castor Transport im Jahr 2010 einen offentlichen Aufruf zum Schottern unterzeichnet hatte wurde ein Ermittlungsverfahren wegen offentlicher Aufforderung zu Straftaten gegen sie eingeleitet Sie lehnte das Angebot der Staatsanwaltschaft ab das Verfahren gegen Geldauflage einzustellen Im April 2013 wurde sie verurteilt zusammen mit ihrer Fraktionskollegin Sevim Dagdelen und der niedersachsischen Landtagsabgeordneten Christel Wegner DKP die ebenfalls den Aufruf unterzeichnet und die Verfahrenseinstellung abgelehnt hatten Das Gericht hielt den dreien zwar eine altruistische Motivation zugute verurteilte sie jedoch zu Geldstrafen Dagdelen und Wegner wurden zu jeweils 15 Tagessatzen verurteilt Hoger mangels Gestandnis zu 30 Tagessatzen Im Berufungsverfahren wurde Hogers Strafe auf 20 Tagessatze reduziert VeroffentlichungenFrieden schaffen ohne Waffen In Frieden schaffen ohne Waffen Beitrage zum 18 Dresdner Friedenssymposium am 20 Februar 2010 Hrsg Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik DSS e V DSS Arbeitspapiere Dresden 2010 Heft 98 S 8 14 Gibt es ein linkes Lager In Thies Gleiss Inge Hoger Lucy Redler Sascha Stanicic Hrsg Nach Goldschatzen graben Regenwurmer finden Die Linke und das Regieren Neue Kleine Bibliothek 237 Papyrossa Verlag 2016 2 Auflage 2017 ISBN 978 3 89438 623 8 S 191 ff WeblinksCommons Inge Hoger Sammlung von Bildern Wikinews Internationale Solidaritatsflotte fur Gaza von Israel aufgebracht Nachricht Biografie beim Deutschen Bundestag Lebenslauf bei der Bundestagsfraktion Die Linke Inge Hoger auf abgeordnetenwatch deEinzelnachweiseStimmzettel fur die Wahl zum Deutschen Bundestag im Wahlkreis 145 Unna I am 27 September 2009 Memento vom 10 September 2014 im Internet Archive Bundestagswahl 2013 Memento vom 10 September 2014 im Internet Archive Infobroschure der Partei die Linke Murat Kurnaz und das KSK Wohin die uneingeschrankte Solidaritat mit den USA gefuhrt hat Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive linksfraktion net Mitteilung der Linksfraktion im Bundestag Zensur im Ausschuss Memento vom 14 Juli 2014 im Internet Archive 23 Juli 2013 Dirk Ulrich Bruggemann Inge Hoger Linke kandidiert nicht mehr fur den Bundestag Neue Westfalische vom 21 Januar 2016 Antrag mehrerer Mitglieder der Linksfraktion an den 17 Deutschen Bundestag Abzug statt Modernisierung der US Atomwaffen in Deutschland Drucksache 17 11225 25 Oktober 2012 https dipbt bundestag de extrakt ba WP17 496 49693 html Sebastian Weiermann Knapper geht es nicht Neues Deutschland vom 25 Juni 2018 DIE LINKE NRW hat eine neue Landesspitze 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Linken mit lebenden Juden In Die Welt 13 Mai 2011 Mittlerweile geloschter Text einer Presseerklarung auf der Homepage von Ingeborg Hoger Memento vom 21 April 2011 im Internet Archive 18 April 2011 Thorsten Denkler Antisemitismus und die Linke Linke streitet uber Auftritte bei israelkritischen Demos sueddeutsche de 25 Juli 2014 Martin Krauss Nichts rechtfertigt ein solches Handeln juedische allgemeine de 24 Juli 2014 dpa Moglicher Anschlag auf Alte Synagoge 14 Festnahmen In Westdeutsche Allgemeine Zeitung Funke Mediengruppe 18 Juli 2014 abgerufen am 1 Mai 2025 Linke umgibt sich mit Antisemiten Tagesspiegel 19 Juli 2014 Dominika Sagan Unmut wegen Polizeibilanz nach Nahost Demos in Essen In Westdeutsche Allgemeine Zeitung Funke Mediengruppe 21 Juli 2014 abgerufen am 1 Mai 2025 WDR Lokalzeit Ruhr vom 21 Juli 2014 WDR Aktuelle Stunde vom 21 Juli 2014 Liveticker Essen Demonstrationen fur und gegen Israel Ruhrbarone de 18 Juli 2014 Martin Teigeler Essener Nahost Demos und die Folgen Memento vom 28 Januar 2015 im Internet Archive Studie enthullt Antisemitismus in der Linkspartei Die Welt 19 Mai 2011 Einstellungsverfugung des Generalbundesanwaltes vom 30 September 2014 Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive PDF auf der Website Hogers Alex Feuerherdt und Benjamin Weinthal Die Bundesanwaltschaft lehnt die Klage wegen des israelischen Vorgehens gegen die Gaza Flottille ab In jungle world com 29 Januar 2015 abgerufen am 27 Februar 2015 Linke Abgeordnete auf Top Ten des Antisemitismus In dw de 30 Dezember 2014 abgerufen am 18 Februar 2024 Video des Journalisten Martin Lejeune bei YouTube 10 34 Min Zur Verfolgung von Gysi durch David Sheen siehe 3 33 bis 4 05 Linke Abgeordnete verurteilt Geldstrafe fur Schotter Aufruf In Die Tageszeitung 23 April 2013 Linken Politikerinnen wegen Aufruf zum Schottern verurteilt In Der Spiegel 23 April 2013 Exempel an Herforder Atomgegnerin statuiert In Neue Westfalische 18 Oktober 2013 Normdaten Person GND 1113210400 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 3696147373413441580000 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoger IngeALTERNATIVNAMEN Hoger Inge Dora Minna vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsche Politikerin Die Linke MdBGEBURTSDATUM 29 Oktober 1950GEBURTSORT Diepholz