Der große Jüdische Krieg gegen die Römer begann im Jahr 66 n Chr in Judäa ausgelöst durch staatliche und religiöse Unter
Jüdischer Krieg

Der große Jüdische Krieg gegen die Römer begann im Jahr 66 n. Chr. in Judäa, ausgelöst durch staatliche und religiöse Unterdrückung, und wurde im Jahr 70 mit der Eroberung Jerusalems und der Zerstörung des Jerusalemer Tempels entschieden. Endgültig konnte der Krieg erst im Jahr 73/74 mit dem Fall von Masada beendet werden. Es war der erste der drei großen jüdischen Aufstände gegen die Römer im 1. und 2. Jahrhundert. Der zweite war der Diasporaaufstand um 116, der dritte der Bar-Kochba-Aufstand 132–135.
Das Werk Jüdischer Krieg von Flavius Josephus, der als Angehöriger des Jerusalemer Priesteradels, jüdischer Militärführer in Galiläa und Freigelassener Vespasians selbst in das Geschehen involviert war, ist die wichtigste Quelle.
Judäa unter römischer Verwaltung
Seit dem Jahr 6 n. Chr. war Judäa der Provinz Syria angegliedert und wurde von ritterlichen Präfekten (bzw. seit Claudius: Prokuratoren) als einer Art Unterstatthalter verwaltet. Zwar stand der Präfekt erst am Anfang seiner Ämterlaufbahn und war dem Statthalter von Syria, der als Konsular (gewesener Konsul) dieselbe schon absolviert hatte, untergeordnet; doch der Statthalter residierte weit entfernt in Antiochia am Orontes. Das gab dem Präfekten relativ viel Eigenverantwortung. Er hatte seinen Amtssitz in Caesarea Maritima. Ihm unterstand die Verwaltung, er übte die oberste juristische Gewalt aus und war Befehlshaber der in der Provinz stationierten Auxiliartruppen; eine ständige Legion hatte er nicht zur Verfügung. Die jüdischen Einwohner der Provinz waren vom Militärdienst befreit. Die Garnisonen befanden sich in Caesarea, Jerusalem, Samaria/Sebaste, Kypros (bei Jericho), Machaerus, in der Jesreel-Ebene und in Askalon. Steuern und Zölle wurden von Steuerpächtern eingezogen, eine weitere römische Einnahmequelle waren die Erträge der Königsgüter, vor allem der Balsamplantagen bei Jericho und En Gedi. Die einheimische Elite (die Tempelaristokratie mit dem Hohenpriester an der Spitze) genoss eine begrenzte innere Autonomie, und da ihre Privilegien und wirtschaftlichen Interessen gewahrt blieben, stand sie dem römischen Staat positiv gegenüber.
Nach Josephus entstand die zelotische Bewegung etwa gleichzeitig mit der Umwandlung Judäas in eine römische Provinz. Josephus bezeichnete diese jüdischen Widerstandskämpfer meist als λησταί lēstai (lateinisch latrones, hebräisch listim hebräisch ליסטים) „Räuber, Banditen“. Er machte sich damit die römische Perspektive zu eigen, die nicht zwischen Kriminalität und politischem Widerstand unterschied. Die Eigenbezeichnung dieser Kämpfer war dagegen zēlōtai (hebräisch qana’im) „Eiferer“. Ihr Freiheitsbegriff war begründet in ihrem Glauben an die Königsherrschaft des Gottes JHWH, und die Konsequenz daraus war die Ablehnung des römischen Steuersystems.
Im Jahr 26 kam es zu schweren Unruhen, als Pontius Pilatus seinen Truppen befahl, ihre Feldzeichen nach Jerusalem hineinzubringen. Darauf war unter anderem der Kaiser abgebildet. Als Verstoß gegen das Bilderverbot war das Zeigen der Kaiserbilder für die jüdische Bevölkerung anstößig. Josephus schreibt auch, dass Pilatus die Feldzeichen bei Nacht in die Stadt bringen ließ: Er war sich des Problems bewusst und versuchte, „das für Rom Notwendige mit dem für Juden zu Vermeidenden zu verbinden.“ Als er merkte, dass diese Lösung nicht akzeptabel war und es massiven Widerstand geben würde, befahl er, die Feldzeichen nach Caesarea zurückzubringen.
Als Caligula den Befehl erließ, seine Statue im Jerusalemer Tempel aufzustellen (Kaiserkult), gelang es dem syrischen Statthalter Publius Petronius, dies durch eine Hinhaltetaktik hinauszuzögern. Die Ermordung Caligulas im Januar 41 verhinderte die Umsetzung des kaiserlichen Plans, der wahrscheinlich schon zu diesem Zeitpunkt Anlass für einen Krieg gewesen wäre.
Ein meist positiv bewertetes Intermezzo war die Herrschaft Agrippas I., der in den Jahren 41 bis 44 als römischer Klientelkönig über das Territorium herrschte, das einst das Reich seines Großvaters Herodes gewesen war. Er förderte innenpolitisch eine traditionelle jüdische Frömmigkeit, wodurch auch das nationale Element gestärkt wurde. Außerhalb seines Reichs trat er als Förderer der griechischen Kultur auf. Nach Agrippas plötzlichem Tod 44 kam der größte Teil Palästinas wieder unter direkte römische Verwaltung. Unter den ersten Prokuratoren der Provinz Cuspius Fadus (44–46) und Tiberius Iulius Alexander (46–48) blieb es weitgehend ruhig, was Josephus mit der römischen Achtung vor den jüdischen Gebräuchen erklärt.
Mit dem Amtsantritt von Ventidius Cumanus (48–52) begannen erneut Unruhen in der Provinz Judaea. Um 48 – anderen Quellen zufolge schon 45 – versammelte ein gewisser Thaddäus eine große Menschenmenge am Jordan und kündigte an, er könne wie ein zweiter Mose das Wasser teilen. Die Apostelgeschichte im Neuen Testament berichtet, dass er vierhundert Anhänger hatte und erschlagen wurde (Apg 5,36 EU). Der schwerste Zwischenfall war die Ermordung eines jüdischen Jerusalempilgers durch Samaritaner. Da Cumanus untätig blieb, überfielen zelotische Gruppen Dörfer der Samaritaner und ermordeten die Einwohner. Diese Revolte konnte Cumanus zwar relativ schnell niederschlagen, aber zelotische Gruppen hatten nun im ganzen Land Zulauf und wurden recht wenig bei ihren Aktionen gehindert. Prekär wurde die Lage zwischen den Römern und Judäern auch durch das provokante Verhalten der Römer gegenüber den Judäern während der religiösen Feiertage, wie beispielsweise dem Fest der ungesäuerten Brote.
Unter dem Prokurator Marcus Antonius Felix (52–60) geriet die Provinz immer mehr außer Kontrolle. Zwar gelang es, den Zelotenführer El‘azar ben Dinai gefangen zu nehmen und nach Rom zu schicken, aber die Zeloten änderten ihre Taktik: Sie verlegten ihre Aktivitäten in die Städte und besonders nach Jerusalem. Hier ermordeten sie ihre Opfer mit kurzen Dolchen, die sie in der Kleidung verborgen mit sich führten, und tauchten dann in der Menschenmenge unter. Im Auftrag des Prokurators ermordeten diese sogenannten Sikarier den Hohenpriester Jonatan. Felix scheute also nicht davor zurück, sich dieser terroristischen Gruppe für seine Zwecke zu bedienen. Die Familien der Priesteraristokratie legten sich zu ihrem Schutz private Milizen zu, die sich gegenseitig bekämpften. Während die Verhältnisse immer chaotischer wurden, traten enthusiastische Propheten und Wundertäter auf; der bekannteste war der sogenannte „Ägypter“, der auch im Neuen Testament erwähnt wird (Apg 21,38 EU). Der Prokurator Porcius Festus (60–62) war nur kurz im Amt. Es wurde jetzt deutlich, dass es tiefe Gegensätze zwischen dem Priesteradel und der Königsfamilie der Herodianer gab. Letztere standen aufseiten der Römer, was während des Krieges Angehörige der Priesteraristokratie animierte, ins Lager der Zeloten zu wechseln.
Schließlich trat Lucceius Albinus als Prokurator (62–64) zurück und ließ die Zeloten gewähren. Ihn und seinen Nachfolger als Prokurator Gessius Florus beschreibt (64–66) Josephus als korrupte, ausbeuterische Tyrannen, die „die öffentliche Kasse bestahl[en], viele Privatleute ihres Vermögens beraubte[n] und das ganze Volk mit Abgaben belastete[n].“
Kriegsverlauf
Kontrolle über Jerusalem
Aufgrund des politischen Chaos wurde auch die wirtschaftliche Situation immer prekärer. Wahrscheinlich um das ständig sinkende Steueraufkommen auszugleichen, ließ der Prokurator Gessius Florus im April/Mai 66 den Tempelschatz plündern. Werner Eck vermutet, dass das Geld ein Beitrag Judäas zum Wiederaufbau Roms nach dem Brand von 64 sein sollte. Ein offener Volksaufstand war die Folge. Florus begab sich nach Caesarea. Er machte die jüdische Elite für die Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung in Jerusalem verantwortlich und ließ zu ihrer Unterstützung eine Kohorte zurück. Der offizielle Bruch mit Rom war dann die Anordnung des Tempelhauptmanns El‘azar, das Opfer für den Kaiser einzustellen. Die Jerusalemer „Friedenspartei“ um den Hohenpriester Hananias ben Nedebaios bat Agrippa II. um militärische Unterstützung. Er schickte 3000 Reiter, die vorübergehend die Jerusalemer Oberstadt sicherten. Doch sie mussten sich nach schweren Kämpfen gemeinsam mit der römischen Kohorte in den festungsartigen Herodespalast zurückziehen; dort wurden sie von den Zeloten belagert. Unterdessen hatte eine Gruppe von Zeloten unter Führung des Menahem die Festung Masada handstreichartig eingenommen. Menahem zog daraufhin mit seinem Gefolge wie ein König in Jerusalem ein. Er übernahm das Kommando bei der Belagerung des Herodespalastes. Die Truppen Agrippas ergaben sich und durften abziehen, die römischen Soldaten, denen man freies Geleit versprochen hatte, wurden dagegen ermordet. Mit dem Hohenpriester Hananias ermordeten die Leute Menahems auch den Anführer der Friedenspartei. Der Tempelhauptmann El‘azar war aber mit dem Hohenpriester verwandt und sann auf Rache. Als Menahem den Tempel besuchte, geriet er in einen Hinterhalt von El‘azars Leuten und wurde ermordet. Ein Teil seiner Anhänger kämpfte sich bis nach Masada durch und hielt die Festung bis zum Ende des Krieges, ohne aber auf den Gesamtverlauf des Krieges noch Einfluss zu nehmen.
Organisation des Widerstands gegen Rom
Der Statthalter von Syrien, Gaius Cestius Gallus, unternahm im September/Oktober 66 einen Versuch, den Aufstand mit Hilfe der Legio XII Fulminata niederzuschlagen. Diese Legion wurde verstärkt von einem Detachement einer weiteren Legion (2000 Mann), sechs Kohorten, zwei Reiterverbänden, Hilfstruppen und Kontingenten von Klientelkönigen. Dieses Heer erschien vor Jerusalem, steckte die nördliche, unbefestigte Vorstadt in Brand, versuchte erfolglos, den Tempelberg zu stürmen, und zog wieder ab. Gallus geriet auf dem Rückweg bei Bet Horon, etwa 20 Kilometer nordwestlich von Jerusalem, in einen Hinterhalt der Zeloten um Schimon bar Giora und konnte sich und den Kern seiner Truppen nur dadurch retten, dass er viel Kriegsmaterial zurückließ. Wichtiger als der militärische Erfolg war dessen symbolische Bedeutung für die Zelotenpartei. Von nun an wurde in Jerusalem der Krieg gegen Rom geplant, zunächst unter Führung der Eliten, so weit sie sich dem Aufstand angeschlossen hatten. Für alle Toparchien (Bezirke) der Provinz wurden Kommandanten ernannt, die den Widerstand organisieren sollten. Einer dieser Militärführer war Flavius Josephus, der nach Galiläa entsandt wurde. Als Mitglied der Priesteraristokratie hatte er sich hier mit dem radikalen Zeloten Johannes von Gischala auseinanderzusetzen, der ihm misstraute und ihn in Verdacht hatte, einen Verhandlungsfrieden mit den Römern anzustreben.
Galiläischer Kriegsschauplatz
Kaiser Nero beauftragte seinen Feldherrn Titus Flavius Vespasianus (Vespasian) mit der Niederschlagung des Aufstands in Judäa. Im Frühjahr 67 näherte sich Vespasian mit der Legio V Macedonica und der Legio X Fretensis von Norden her dem Aufstandsgebiet. Titus, sein Sohn, führte die Legio XV Apollinaris aus Ägypten heran. Als diese im Hafen von Ptolemais eingetroffen war, begann der Feldzug in Galiläa. Auf römischer Seite kämpften etwa 60.000 Soldaten: drei Legionen, 23 Kohorten, 6 Reiterabteilungen sowie Hilfstruppen befreundeter Könige.Sepphoris erbat eine römische Besatzung, so dass Vespasian kampflos eine vorteilhafte Position in Galiläa besetzen konnte.
Den Kampf zwischen den römischen Legionen und den jüdischen Rebellen charakterisiert der Theologe Helmut Schwier als mühseligen Eroberungsfeldzug. Die Judäer vermieden, in dem Wissen den Römern in offenem Felde unterlegen zu sein, die direkte Konfrontation und verschanzten sich in ihren Bergfestungen wie Gamla, Tiberias und Tarichea. Vespasian war gezwungen jede Festung einzeln zu belagern und einzunehmen. Josephus beschreibt die Brutalität des Eroberungskrieges, der sich mangels direkter Auseinandersetzung der verfeindeten Kräfte stark gegen die Landbevölkerung richtete: „Im Zorn [...] verwüsteten die Römer unablässig bei Tag wie bei Nacht die Felder, raubten den Landbewohnern ihren Besitz, machten die Kampffähigen nieder und versklavten die Schwächeren. Ganz Galiläa war von Mord und Brand erfüllt, keine Plage und keine Not gab es, die nicht über das Land gekommen wäre; die einzigen Zufluchtsorte für die Verfolgten waren die von Josephus befestigten Städte.“
Josephus als Militärführer der Rebellen wollte der römischen Armee nahe Garis (bei Sepphoris) entgegentreten, aber angesichts der römischen Übermacht flohen seine Kämpfer. Er zog sich deshalb in die Bergfestung Jotapata zurück, die eine Festung des jüdischen Widerstands gegen die römischen Legionen und Sammelpunkt der meisten Geflohenen und Geflüchteten war. Um den zeitaufwendigen Eroberungsfeldzug abzukürzen, belagerte Vespasian im Juni und Juli 67 die Festung mit allen seinen Truppen und besiegt die von Josephus geführten Verteidiger. Josephus wechselte ins römische Lager und wurde zum Chronisten des Krieges. Die Eroberung von Jotapata durch die Römer bezeichnet der Historiker Klaus Bringmann als Wendepunkt des Krieges.
Nach dem Fall von Jotapata übertrug Vespasian das direkte Kommando zur Eroberung der verbliebenen Festungen seinen Legaten.Tiberias ergab sich kampflos. Tarichaea am See Genezareth wurde erobert, woraufhin die Zeloten und ihre Familien mit allen verfügbaren Booten auf den See flohen. Vespasian ließ daraufhin zahlreiche Flöße bauen, auf denen sich seine Soldaten an die Verfolgung machten. Die jüdischen Boote konnten nirgendwo landen, da die Römer das ganze Ufer besetzt hielten. Den Legionären auf ihren Flößen waren sie auch nicht gewachsen: „die kleinen, nach Piratenart leicht gebauten Kähne erwiesen sich als viel zu schwach.“ Niemand, so Josephus, sei dem folgenden Gemetzel schwimmend entkommen, am Seeufer hätten danach viele verwesende Leichen und Schiffstrümmer gelegen.
Die Stadt Gamla lag auf einem steilen Felssporn innerhalb einer Schlucht. Sie war in Friedenszeiten unbefestigt und wurde angesichts der anrückenden Legionen eilig mit einer Mauer gesichert. Die steil zur Schlucht hin abfallenden Hänge waren zwar ein Hindernis für die Angreifer, aber ersparten es den Legionären auch, einen Belagerungswall aufzuführen: ein Entkommen aus Gamla schien kaum möglich. Die Masse an aufgefundenen Pfeilspitzen und Ballistasteinen zeigt, dass Gamla nicht belagert, sondern unter heftigen Beschuss genommen wurde. An der schwächsten Stelle der provisorischen Stadtmauer brachen die Angreifer durch. Josephus zufolge begingen die etwa 9000 Verteidiger kollektiven Selbstmord, indem sie sich in die Schlucht stürzten. Kenneth Atkinson hält es zwar für wahrscheinlich, dass einige Verteidiger sich angesichts der eindringenden Legionäre vom Gipfel in die Tiefe stürzten, eine größere Zahl von Menschen hätte aber nicht auf diese Weise Selbstmord begehen können. Auch bei mehreren archäologischen Kampagnen wurde nur ein menschlicher Knochen gefunden. Indirekt deutet Josephus einen anderen Ausgang der Kämpfe an, wenn er schreibt, dass viele Verteidiger den Steilhang hinunterkletterten und entkamen, was die Römer nicht für möglich gehalten hatten. Auch durch Tunnel seien sie geflohen (solche gibt es in Gamla nicht, wohl aber in Jotapata).
Schließlich ergab sich auch Gischala den Römern, wobei aber der Zelotenführer Johannes von Gischala mit seiner Gefolgschaft nach Jerusalem entkam. Am Jahresende war ganz Galiläa unter römischer Kontrolle.Seth Schwartz sieht in dem Manöver des Johannes einen fatalen Trend: die von Herodes prächtig ausgebaute Stadt hatte so viel Prestige, dass jeder, der gegen die Römer kämpfen wollte, sich nach Jerusalem aufmachte. Dies zeige die militärische und politische Schwäche der Rebellen in ihren Herkunftsgebieten. Zwar strömten in Jerusalem Tausende von Militanten zusammen, aber der größte Teil der Provinz fiel den Römern relativ leicht zu.
Kampf um Jerusalem
Bürgerkrieg in der Stadt
Während Vespasian 67/68 weitere Teile des Landes eroberte, war in Jerusalem ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Johannes von Gischala hatte nach seiner Ankunft dort die Macht ergriffen. Seine Fraktion entmachtete den Priesteradel und versuchte das Hohepriesteramt zu erneuern. Als neuer Hohepriester wurde ein schlichter Priester vom Lande namens Phanni (Pinchas) durch das Los bestimmt. Die gemäßigten Politiker scheiterten bei ihrem Versuch, Johannes von Gischala zu entmachten; viele bezahlten dies mit dem Leben. Johannes von Gischala war zum Alleinherrscher geworden.
Im Verlauf des Jahres 68 kreiste Vespasian Judäa und dessen Mittelpunkt Jerusalem mehr und mehr ein. Auf die Nachricht von Neros Tod hin stellte er aber vom Juni 68 bis Mai/Juni 69 die militärischen Operationen vorübergehend ein. Die Zeit der Waffenruhe wurde auf Seiten der Rebellen für interne Kämpfe genutzt: Schimon bar Giora hatte zunächst auf dem Lande, in Idumäa, gekämpft. Er wurde von Kleinbauern und befreiten Sklaven unterstützt. In der Hoffnung, dass er den Johannes von Gischala entmachten könnte, ließen ihn die Jerusalemer in die Stadt ein. Aber dadurch entstand eine Pattsituation: die Partei des Johannes kontrollierte den Tempelberg, die Partei Schimons die Oberstadt. Im Mai/Juni 69 griff Vespasian wieder ins Geschehen ein und eroberte den Rest der Provinz bis auf Jerusalem und drei Festungen: Masada, Machärus und Herodion. Am 1. Juli 69 riefen die ägyptischen Legionen Vespasian zum Kaiser aus. Er begab sich nach Alexandria und blieb dort bis zum Frühsommer des Jahres 70, um die politische Entwicklung in Rom abzuwarten. Unterdessen führte sein Sohn Titus den Feldzug in Judäa fort.
Belagerung und Eroberung
Kurz bevor Titus mit der Belagerung von Jerusalem begann, war der Bürgerkrieg in der Stadt in eine neue Phase eingetreten. Schimon bar Giora kontrollierte weiterhin die Oberstadt sowie Teile der Unterstadt, Johannes von Gischala hatte sich auf dem Tempelgelände festgesetzt, aber dort hatte zusätzlich die Fraktion des Priesters El‘azar ben Simon den inneren Tempelvorhof unter ihre Kontrolle gebracht. Während des Pessachfestes ließ Johannes von Gischala den Priester El‘azar ermorden. Etwa gleichzeitig begann Titus mit der Belagerung der Stadt. Er hatte vier Legionen zur Verfügung: außer der Legio V Macedonica, der Legio X Fretensis und der Legio XV Apollinaris zusätzlich die Legio XII Fulminata. Während die Legionäre mit dem Bau von Belagerungswällen begannen, verabredeten die beiden Zelotenführer Johannes und Schimon, ihre Feindseligkeiten zurückzustellen und die Verteidigung Jerusalems gemeinsam zu planen.
Titus griff den schwächsten Punkt der Jerusalemer Stadtbefestigung an: die sogenannte Dritte Mauer im Westen der Stadt (nördlich vom heutigen Jaffator). Ende Mai fiel die dritte Mauer und kurz darauf die zweite Mauer. Die Zeloten verteidigten aber noch den Tempel mit der Unterstadt sowie die befestigte Oberstadt. Es gelang ihnen, die ersten Belagerungsrampen zu unterminieren. Titus reagierte darauf, indem er eine Ringmauer um die Stadt errichten ließ. Jerusalem sollte ausgehungert werden. Ende Juli fiel auch die Burg Antonia.
Am 6. August war man nicht mehr in der Lage, das tägliche Opfer im Tempel darzubringen, und Ende des Monats drangen die Legionen auf das Tempelgelände vor. Die Entscheidung über den Umgang mit dem Tempel war für die römische Militärführung keine Grundsatzfrage, sondern eine belagerungstechnische: der Tempel wurde als feindliche Festung eingestuft. Er ging in Flammen auf und wurde nach Beendigung der Kämpfe geschleift.
Noch hielt sich die befestigte Oberstadt, aber auch diese wurde Anfang September eingenommen. Die meisten Jerusalemer wurden ermordet, versklavt oder zur Arbeit im Bergwerk deportiert. Johannes von Gischala und Schimon bar Giora wurden ebenso wie einige ausgewählte Gefangene für den Triumphzug in Rom aufbewahrt.
Siegesfeierlichkeiten
Titus verbrachte den Winter 70/71 mit Gladiatorenspielen und der Bestrafung überlebender Gefangener. Im Juni 71 kehrte er als Imperator nach Rom zurück. Gemeinsam mit seinem Vater feierte er dort den aufwendigen Triumph über Judäa. Daran erinnert der Titusbogen auf dem Forum Romanum.
Eigentlich entsprach ein Triumphzug wegen des Sieges in Judäa nicht den römischen Gepflogenheiten. Kein auswärtiger Feind war besiegt, kein neues Territorium für das Reich gewonnen worden. Auch hielten die Zeloten noch letzte Festungen; der Krieg war nicht beendet. Aber für Vespasian als Usurpator war die Herrschaftslegitimation sehr wichtig. Der Triumphzug sollte seine kaiserliche Sieghaftigkeit zeigen.
Münzprägungen zur Erinnerung an den Sieg in Judäa erschienen in allen Metallen. Sie tragen Beischriften wie Iudaea capta oder Iudaea devicta. Das bekannteste Münzbild zeigt die gefangene Personifikation der Judäa unter einem Tropaion oder einer Palme.Iudaea-capta-Münzen wurden auch im Namen des Titus emittiert. Vespasian zu Ehren wurde mindestens ein, vielleicht mehrere Triumphbögen in Rom errichtet. Relativ sicher kann der Arco di Camigliano beim Iseum Campense als solcher identifiziert werden; Domitian renovierte ihn und integrierte ihn nach dem Stadtbrand des Jahres 80 in den Westeingang des Isisheiligtums. Außerdem ließ Vespasian das Templum Pacis mit Garten und Bibliothek als Siegesdenkmal erbauen. Hier wurden die beim Triumphzug mitgeführten Kultgeräte des Jerusalemer Tempels als Kriegsbeute deponiert. Schließlich finanzierte er aus der Kriegsbeute das Amphitheatrum Flavium (Kolosseum) und vervollständigte damit die Erinnerungslandschaft im Zentrum Roms. Als Titus die Nachfolge seines Vaters angetreten hatte, wurde der Sieg in Judäa noch einmal propagandistisch herausgestrichen, unter anderem durch das Geschichtswerk des Josephus. Einerseits konnte sich Titus als Eroberer Jerusalems feiern lassen, andererseits hatte er, davon abgesehen, auch keine weiteren militärischen Erfolge. Der Senat bewilligte Titus im Jahr 71 einen Triumphbogen, der im Circus Maximus errichtet wurde und nicht mehr erhalten ist. Als Domitian Kaiser wurde, konnte er auf keine eigenen militärischen Leistungen verweisen und kompensierte dieses Manko, indem er den Sieg seines Vaters und seines Bruders in Judäa verherrlichen ließ. Der Bau des Titusbogens steht nach Mehrheitsmeinung der Forscher im Zusammenhang mit der Divinisierung des Titus.
Fall von Masada
Die Kämpfe zogen sich noch weiter hin. Die letzten Festungen wurden vom Legaten Sextus Lucilius Bassus mit der Legio X Fretensis erobert: Im Jahr 71 das Herodium südlich von Jerusalem und das östlich des Jordan gelegene Machaerus. Danach erkrankte der Legat und wurde durch Lucius Flavius Silva Nonius Bassus ersetzt. Dieser belagerte ab dem Herbst 72 (bzw. 73) die Bergfestung Masada, die auf einem unzugänglichen Felsplateau über dem Toten Meer lag. Sie wurde von den radikalen Zeloten unter Eleasar ben Ja’ir verteidigt, der Fraktion des Menachem, die bei Kriegsbeginn aus Jerusalem verdrängt worden war.
Masada konnte erst im April des Jahres 73 oder 74 eingenommen werden. (Traditionell wurde das Ereignis in das Jahr 73 datiert; Werner Eck hat aber das Jahr 74 wahrscheinlich machen können, da Flavius Silva erst 73 Statthalter geworden sei.) Atkinson berechnet, dass ungefähr 8000 römische Soldaten an der Belagerung teilnahmen. Etwa 2000 Sklaven und 3000 Fronarbeiter mussten das Militär bei dieser Aktion unterstützen. Die Legionäre waren in acht Lagern untergebracht, die Sklaven und Fronarbeiter in Barackensiedlungen. Spuren dieser Unterkünfte sind im Gelände sichtbar. Man erkennt innerhalb der Lager steinerne triclinia, die zur Befestigung eines Zeltes für acht Personen (contubernium) dienten. Der römische Belagerungswall, der etwa 4500 m lang, 1,65 m breit und 3 m hoch war, war relativ funktionslos, da die Belagerten auf ihrem Felsplateau ohnehin in der Falle saßen. Man sieht darin eher eine Beschäftigungsmaßnahme für die Truppe. Unter dem Schutz der römischen Artillerie (zahlreiche Ballistageschosse wurden aufgefunden) schritt der Bau der Belagerungsrampe zügig voran, wobei man wohl auch einen vorhandenen Felssporn nutzte. Da sie keine eigene Artillerie besaßen, gibt es aus archäologischer Sicht nichts, was die Verteidiger von Masada gegen die römische Belagerungstechnik ausrichten konnten. Den Befunden zufolge waren es ganze Familien, die hier Zuflucht gesucht hatten. Einige Stunden vor der Erstürmung der Festung entzogen sich die Verteidiger, angeblich über 900 Personen, durch gemeinsamen Suizid der Gefangennahme. So berichtet es Josephus. Eine archäologische Bestätigung dafür gibt es nicht, da Yigael Yadins Team nur die Skelette von 28 Individuen in Masada fand.
Folgen
Judäa wurde eine selbständige römische Provinz. Der Statthalter residierte in Caesarea Maritima. Eine Legion, die Legio X Fretensis, bezog ihr Hauptquartier auf dem Gelände der im Krieg zerstörten Stadt Jerusalem. Die Soldaten der sechs Auxiliareinheiten stammten nicht aus der Region, sie waren im Westen des Reichs rekrutiert worden: zwei Reiterverbände (Veterana Gaetulorum, Ala I Thraca Mauretana) und vier Kohorten zu Fuß (I Augusta Lusitanorum, I und II Thracum, II Cantabrorum). Ein großer Teil des Grund und Bodens in Judäa fiel an den Kaiser, der ihn verkaufte oder verpachtete. Aus den jüdischen Bauern wurden Pächter (coloni).
Während des Krieges starb nach modernen Schätzungen bis zu einem Drittel der Bevölkerung Judäas. Die Angabe von Flavius Josephus, ca. 1,1 Millionen jüdische Kriegstote, hält Peter Schäfer allerdings für „gewaltig übertrieben.“ Weitere 97.000 Menschen wurden im Verlauf des Krieges zu Gefangenen. Schwartz hält diese Angabe des Josephus für realistisch: wahrscheinlich habe die römische Armee Buch geführt über die Zahl der Menschen, die sie an Sklavenhändler verkaufte, zur Flotte oder in die Silberminen schickte. Wegen des Überangebots auf den Sklavenmärkten brachen die Preise ein. Zahlreiche Juden verließen ihre Heimat und vergrößerten die Zahl der in der Diaspora Lebenden. Die Diaspora erstreckte sich bald rund ums Mittelmeer. Viele emigrierten jedoch in das mit Rom verfeindete Persische Reich, wo für die Juden günstigere Bedingungen als im Römischen Reich herrschten.
In Samaria wurde anstelle des zerstörten Sichem eine neue Stadt, Flavia Neapolis, gegründet. Caesarea maritima wurde als Colonia prima Flavia Augusta Caesariensis zur römischen Bürgerkolonie erhoben. Dagegen gab es im Kernland von Judäa nach der Zerstörung Jerusalems kein städtisches Zentrum mehr. Durch den massenhaften Verkauf der Kriegsbeute fiel der Goldpreis in der römischen Provinz Syrien um die Hälfte.
Mit dem Tempel verlor das Judentum sein kulturelles und religiöses Zentrum. Das Amt des Hohepriesters wurde nicht mehr neu besetzt und die Religionspartei der Sadduzäer, getragen vom Priesteradel, verschwand. Circa ein Drittel der Gebote der Tora stehen in Verbindung mit der Existenz des Tempels und können seitdem nicht mehr praktiziert werden. Die Tempelsteuer musste als Fiscus Judaicus an den Jupitertempel in Rom entrichtet werden. Überlebende Sikarier versuchten, so Klaus Bringmann, den Kampf gegen Rom in der jüdischen Diaspora der Provinz Ägypten weiterzuführen. Vespasian ließ daraufhin den jüdischen Tempel in Leontopolis und damit die letzte jüdische Opferstätte schließen. Die neue Religionspartei der Rabbinen konstituierte sich nach ihrer eigenen Gründungslegende in Jawne/Jamnia. Zentrale Gestalt ist Jochanan ben Zakkai. Die von ihm überlieferten Lehrentscheidungen zeigen das Motiv, die Gebote der Tora so umzuformulieren, dass sie auch ohne Tempel praktizierbar waren. Der Einfluss der Rabbinen auf die jüdische Bevölkerung insgesamt war zu dieser Zeit eher begrenzt.
Es folgten noch zwei weitere jüdisch-römische Aufstände, der Diasporaaufstand von 116 und der Bar-Kochba-Aufstand von 132 bis 135. Nach den Aufständen gab es in der römischen Provinz Judäa kein zusammenhängendes jüdisches Siedlungsgebiet mehr. Dadurch wurde die Diaspora-Situation des Judentums verfestigt.
Archäologie
Die sogenannte Klagemauer in Jerusalem ist ein Rest der westlichen Umfassungsmauer der herodianischen Tempelplattform.
Israelische Archäologen haben bei einer Ausgrabung der Israel Antiquities Authority (IAA) im westlichen Sektor von Kerem al-Ras bei Kfar Kana in Untergaliläa ein System von Katakomben entdeckt, das darauf schließen lässt, dass der Aufstand nicht spontan, sondern geplant und vorbereitet erfolgte. Yardenna Alexandre von der IAA gab die Existenz der nördlich von Nazareth gelegenen Tunnel und Gewölbe bekannt, die sich direkt unter den Wohngebäuden befanden und von außen nicht sichtbar waren. Sie gelten als 2000 Jahre alt und boten im Notfall Schutz für größere Gruppen. In einer der Höhlen fanden die Archäologen elf große Vorratsgefäße.
Gedenktage
An die Zerstörung Jerusalems in den Jahren 586 v. Chr. und 70 n. Chr. wird durch folgende Gedenktage erinnert:
- im Judentum: Am 9. Aw, dem Tischa beAv
- im Christentum (evangelisch): Am 10. Sonntag nach Trinitatis (Israelsonntag) und am 10. August (Gedenktag der Zerstörung Jerusalems)
Filme
- Vertreibung aus dem Heiligen Land: Der römisch-jüdische Krieg. 52-minütige Fernsehdokumentation von Alan Rosenthal (ZDF, Israel 2019)
Siehe auch
- Münzprägungen des Jüdischen Krieges
Literatur
Quellenedition
- Flavius Josephus: Geschichte des Jüdischen Krieges. Herausgegeben, eingeleitet und übersetzt aus dem Griechischen von Heinrich Clementz. 2. Auflage. Reclam-Verlag, Stuttgart 2015. ISBN 978-3150203941.
Fachliteratur
- Kenneth Atkinson: Noble Deaths at Gamla and Masada? A Critical Assessment of Josephus’ Accounts of Jewish Resistance in Light of Archaeological Discoveries. In: Zuleika Rodgers (Hrsg.): Making History. Josephus and Historical Method. Brill, Leiden / Boston 2007, S. 347–371, doi:10.1163/ej.9789004150089.i-471.117 (bharathuniv.ac.in ( vom 26. Oktober 2018 im Internet Archive) [PDF; 2,8 MB]).
- Andrea M. Berlin, J. Andrew Overman (Hrsg.): The First Jewish Revolt. Archaeology, History and Ideology. Routledge, London u. a. 2002, ISBN 0-415-25706-9.
- Klaus Bringmann: Geschichte der Juden im Altertum. Vom babylonischen Exil bis zur arabischen Eroberung. Klett-Cotta, Stuttgart 2005, ISBN 3-608-94138-X.
- Werner Eck: Herrschaft, Widerstand, Kooperation: Rom und das Judentum in Judaea / Palaestina vor dem 4. Jh. n. Chr. In: Ernst Baltrusch, Uwe Puschner (Hrsg.): Jüdische Lebenswelten. Von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt/Main u. a. 2016, S. 31–52 (academia.edu).
- Werner Eck: Judäa – Syria Palästina: Die Auseinandersetzung einer Provinz mit römischer Politik und Kultur (= Texts and Studies in Ancient Judaism. Band 157). Mohr Siebeck, Tübingen 2014, ISBN 978-3-16-153026-5.
- Martin Goodman: The Ruling Class of Judaea. The Origins of the Jewish Revolt against Rome A.D. 66–70. Cambridge University Press, Cambridge 1987, ISBN 0-521-33401-2.
- Steve Mason: A History of the Jewish War, A.D. 66–74. Cambridge University Press, Cambridge 2016, ISBN 978-0-521-85329-3 (Derzeitiges Standardwerk).
- Markus Sasse: Geschichte Israels in der Zeit des Zweiten Tempels. Historische Ereignisse, Archäologie, Sozialgeschichte, Religions- und Geistesgeschichte. Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 2004, ISBN 3-7887-1999-0.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Die Juden Palästinas von Alexander dem Großen bis zur arabischen Eroberung. 2. Auflage. Mohr Siebeck, Tübingen 2010, ISBN 978-3-16-150218-7.
- Helmut Schwier: Tempel und Tempelzerstörung. Untersuchungen zu den theologischen und ideologischen Faktoren im ersten jüdisch-römischen Krieg (66–74 n. Chr.) (= Novum Testamentum et Orbis Antiquus. Band 11). Universitäts-Verlag u. a., Freiburg (Schweiz) 1989, ISBN 3-525-53912-6 (Zugleich: Heidelberg, Universität, Dissertation, 1988).
- E. Mary Smallwood: The Jews under Roman Rule: from Pompey to Diocletian: a study in political relations. 2. Auflage. Brill, Leiden 2001, ISBN 0-391-04155-X.
- Emil Schürer: The History of the Jewish People in the Age of Jesus Christ (175 B.C. – A.D. 135). Volume 1. A new English Version, revised and edited by Géza Vermes and Fergus Millar. Clark, Edinburgh 1973, ISBN 0-567-02242-0.
- Christopher Weikert: Von Jerusalem zu Aelia Capitolina. Die römische Politik gegenüber den Juden von Vespasian bis Hadrian (= Hypomnemata. Band 200). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2016, ISBN 978-3-525-20869-4.
Weblinks
- Übersetzung von Heinrich Clementz von Josephus’ Jüdischer Krieg – Internet Archive
- Klaus Bieberstein: Jerusalem. 7.3.9. Der jüdische Aufstand gegen die römische Besatzung und die Zerstörung der Stadt. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart, Juni 2016
- Jona Lendering: Jewish War (66–70). In: Livius.org (englisch)
Einzelnachweise
- Werner Eck: Herrschaft, Widerstand, Kooperation: Rom und das Judentum in Judaea / Palaestina vor dem 4. Jh. n. Chr. Frankfurt/Main u. a. 2016, S. 32–34.
- Jürgen K. Zangenberg: Palästina zur Zeit Jesu unter römischer Besatzung. „Wenn einer dich zwingt...(Mt 5 41)“. In: Welt und Umwelt der Bibel l4/24 S. 22–27
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 127.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 129.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 130 f.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 132–137.
- Werner Eck: Die römischen Repräsentanten in Judäa: Provokateure oder Vertreter der römischen Macht? In: Judäa – Syria Palästina: Die Auseinandersetzung einer Provinz mit römischer Politik und Kultur. Tübingen 2014, S. 175.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 131 f. Werner Eck: Herrschaft, Widerstand, Kooperation: Rom und das Judentum in Judaea / Palaestina vor dem 4. Jh. n. Chr. Frankfurt/Main u. a. 2016, S. 37.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 137 f.
- Flavius Josephus: Geschichte des Jüdischen Krieges, 2,11,6.
- Flavius Josephus: Antiquitates, 20,5,1.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 139–141. Klaus Bringmann: Geschichte der Juden im Altertum. Stuttgart 2005, S. 238–241.
- Flavius Josephus: Geschichte des Jüdischen Krieges, 2,12,1.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 141 f. Klaus Bringmann: Geschichte der Juden im Altertum. Stuttgart 2005, S. 242–244.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 143 f.
- Flavius Josephus: Bellum Iudaicum, 2,14,1. In: Flavius Josephus Geschichte des Jüdischen Krieges. Herausgegeben und übersetzt von Heinrich Clementz. 2. Auflage. Reclam-Verlag, Stuttgart 2015. ISBN 978-3150203941. S. 180.
- Werner Eck: Herrschaft, Widerstand, Kooperation: Rom und das Judentum in Judaea / Palaestina vor dem 4. Jh. n. Chr. Frankfurt/Main u. a. 2016, S. 38. Werner Eck: Die römischen Repräsentanten in Judäa: Provokateure oder Vertreter der römischen Macht? In: Judäa – Syria Palästina: Die Auseinandersetzung einer Provinz mit römischer Politik und Kultur. Tübingen 2014, S. 181.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 144–146. Klaus Bringmann: Geschichte der Juden im Altertum. Stuttgart 2005, S. 248–249.
- Flavius Josephus, Jüdischer Krieg 2,19; Klaus Bringmann: Geschichte der Juden im Altertum. Stuttgart 2005, S. 250. Zu Bet Horon siehe Johannes Seidel: Bet-Horon. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart, Februar 2022, abgerufen am 9. Februar 2024.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 147 f.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 148. Klaus Bringmann: Geschichte der Juden im Altertum. Stuttgart 2005, S. 251.
- Helmut Schwier: Tempel und Tempelzerstörung. Freiburg (Schweiz) 1989, S. 12.
- Flavius Josephus: Bellum Iudaicum, 2,14,1. In: Flavius Josephus Geschichte des Jüdischen Krieges. Herausgegeben und übersetzt von Heinrich Clementz. 2. Auflage. Reclam-Verlag, Stuttgart 2015. ISBN 978-3150203941. S. 238.
- Klaus Bringmann: Geschichte der Juden im Altertum. Stuttgart 2005, S. 251.
- Flavius Josephus: Geschichte des Jüdischen Krieges, 3,7,3; 3,7,4.
- Klaus Bringmann: Geschichte der Juden im Altertum. Stuttgart 2005, S. 251f.
- Klaus Bringmann: Geschichte der Juden im Altertum. Stuttgart 2005, S. 252.
- Flavius Josephus: Bellum Judaicum. Band 3, Nr. 523: „τά τε γὰρ σκάφη μικρὰ ὄντα καὶ λῃστρικὰ πρὸς τὰς σχεδίας ἦν ἀσθενῆ“
- s:el:Ιουδαϊκός Πόλεμος/Βιβλίο Γ – Wikisource.
- Kenneth Atkinson: Noble deaths at Gamla and Masada? Leiden / Boston 2007, S. 359–363.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 149 f. Klaus Bringmann: Geschichte der Juden im Altertum. Stuttgart 2005, S. 251 f.
- Seth Schwartz: The Ancient Jews from Alexander to Muhammad. Cambridge 2014, S. 82 f.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 150 f. Klaus Bringmann: Geschichte der Juden im Altertum. Stuttgart 2005, S. 252 f.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 152. Klaus Bringmann: Geschichte der Juden im Altertum. Stuttgart 2005, S. 254 f.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 153. Klaus Bringmann: Geschichte der Juden im Altertum. Stuttgart 2005, S. 256.
- Christopher Weikert: Von Jerusalem zu Aelia Capitolina. Göttingen 2016, S. 83–90.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 153 f. Klaus Bringmann: Geschichte der Juden im Altertum. Stuttgart 2005, S. 256–258.
- Christopher Weikert: Von Jerusalem zu Aelia Capitolina. Göttingen 2016, S. 65 f.
- Caspar Battegay, Naomi Lubrich: Jüdische Schweiz: 50 Objekte erzählen Geschichte. Hrsg.: Jüdisches Museum der Schweiz. Christoph Merian, Basel 2018, ISBN 978-3-85616-847-6, S. 18–21.
- Christopher Weikert: Von Jerusalem zu Aelia Capitolina. Göttingen 2016, S. 68–71.
- Christopher Weikert: Von Jerusalem zu Aelia Capitolina. Göttingen 2016, S. 68–76.
- Christopher Weikert: Von Jerusalem zu Aelia Capitolina. Göttingen 2016, S. 77 f.
- Kenneth Atkinson: Noble deaths at Gamla and Masada? Leiden / Boston 2007, S. 351–357.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 155 f. Klaus Bringmann: Geschichte der Juden im Altertum. Stuttgart 2005, S. 259 f. Christopher Weikert: Von Jerusalem zu Aelia Capitolina. Göttingen 2016, S. 98.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 156.
- Klaus Bringmann: Geschichte der Juden im Altertum. Stuttgart 2005, S. 262.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 158. Christopher Weikert: Von Jerusalem zu Aelia Capitolina. Göttingen 2016, S. 103–109.
- Flavius Josephus: Geschichte des jüdischen Krieges. Buch VI, 420.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 156 f.
- Seth Schwartz: The Ancient Jews from Alexander to Muhammad. Cambridge 2014, S. 83.
- Klaus Bringmann: Geschichte der Juden im Altertum. Stuttgart 2005, S. 263.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 158 f.
- Klaus Bringmann: Geschichte der Juden im Altertum. Stuttgart 2005, S. 261. Christopher Weikert: Von Jerusalem zu Aelia Capitolina. Göttingen 2016, S. 119 f.
- Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Tübingen 2010, S. 160, 163, 164–170.
- Rezension von Konstantin M. Klein. In: Plekos. Elektronische Zeitschrift für Rezensionen und Berichte zur Erforschung der Spätantike. Ausgabe 18, 2016, ISSN 1435-9626, S. 51–72 (uni-muenchen.de [PDF; 224 kB]).
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Jüdischer Krieg, Was ist Jüdischer Krieg? Was bedeutet Jüdischer Krieg?
Der grosse Judische Krieg gegen die Romer begann im Jahr 66 n Chr in Judaa ausgelost durch staatliche und religiose Unterdruckung und wurde im Jahr 70 mit der Eroberung Jerusalems und der Zerstorung des Jerusalemer Tempels entschieden Endgultig konnte der Krieg erst im Jahr 73 74 mit dem Fall von Masada beendet werden Es war der erste der drei grossen judischen Aufstande gegen die Romer im 1 und 2 Jahrhundert Der zweite war der Diasporaaufstand um 116 der dritte der Bar Kochba Aufstand 132 135 Romisches Lager F bei Masada Das Werk Judischer Krieg von Flavius Josephus der als Angehoriger des Jerusalemer Priesteradels judischer Militarfuhrer in Galilaa und Freigelassener Vespasians selbst in das Geschehen involviert war ist die wichtigste Quelle Judaa unter romischer VerwaltungVillen der Jerusalemer Priesteraristokratie im Herodianischen Quartier Seit dem Jahr 6 n Chr war Judaa der Provinz Syria angegliedert und wurde von ritterlichen Prafekten bzw seit Claudius Prokuratoren als einer Art Unterstatthalter verwaltet Zwar stand der Prafekt erst am Anfang seiner Amterlaufbahn und war dem Statthalter von Syria der als Konsular gewesener Konsul dieselbe schon absolviert hatte untergeordnet doch der Statthalter residierte weit entfernt in Antiochia am Orontes Das gab dem Prafekten relativ viel Eigenverantwortung Er hatte seinen Amtssitz in Caesarea Maritima Ihm unterstand die Verwaltung er ubte die oberste juristische Gewalt aus und war Befehlshaber der in der Provinz stationierten Auxiliartruppen eine standige Legion hatte er nicht zur Verfugung Die judischen Einwohner der Provinz waren vom Militardienst befreit Die Garnisonen befanden sich in Caesarea Jerusalem Samaria Sebaste Kypros bei Jericho Machaerus in der Jesreel Ebene und in Askalon Steuern und Zolle wurden von Steuerpachtern eingezogen eine weitere romische Einnahmequelle waren die Ertrage der Konigsguter vor allem der Balsamplantagen bei Jericho und En Gedi Die einheimische Elite die Tempelaristokratie mit dem Hohenpriester an der Spitze genoss eine begrenzte innere Autonomie und da ihre Privilegien und wirtschaftlichen Interessen gewahrt blieben stand sie dem romischen Staat positiv gegenuber Nach Josephus entstand die zelotische Bewegung etwa gleichzeitig mit der Umwandlung Judaas in eine romische Provinz Josephus bezeichnete diese judischen Widerstandskampfer meist als lhstai lestai lateinisch latrones hebraisch listim hebraisch ליסטים Rauber Banditen Er machte sich damit die romische Perspektive zu eigen die nicht zwischen Kriminalitat und politischem Widerstand unterschied Die Eigenbezeichnung dieser Kampfer war dagegen zelōtai hebraisch qana im Eiferer Ihr Freiheitsbegriff war begrundet in ihrem Glauben an die Konigsherrschaft des Gottes JHWH und die Konsequenz daraus war die Ablehnung des romischen Steuersystems Im Jahr 26 kam es zu schweren Unruhen als Pontius Pilatus seinen Truppen befahl ihre Feldzeichen nach Jerusalem hineinzubringen Darauf war unter anderem der Kaiser abgebildet Als Verstoss gegen das Bilderverbot war das Zeigen der Kaiserbilder fur die judische Bevolkerung anstossig Josephus schreibt auch dass Pilatus die Feldzeichen bei Nacht in die Stadt bringen liess Er war sich des Problems bewusst und versuchte das fur Rom Notwendige mit dem fur Juden zu Vermeidenden zu verbinden Als er merkte dass diese Losung nicht akzeptabel war und es massiven Widerstand geben wurde befahl er die Feldzeichen nach Caesarea zuruckzubringen Als Caligula den Befehl erliess seine Statue im Jerusalemer Tempel aufzustellen Kaiserkult gelang es dem syrischen Statthalter Publius Petronius dies durch eine Hinhaltetaktik hinauszuzogern Die Ermordung Caligulas im Januar 41 verhinderte die Umsetzung des kaiserlichen Plans der wahrscheinlich schon zu diesem Zeitpunkt Anlass fur einen Krieg gewesen ware Ein meist positiv bewertetes Intermezzo war die Herrschaft Agrippas I der in den Jahren 41 bis 44 als romischer Klientelkonig uber das Territorium herrschte das einst das Reich seines Grossvaters Herodes gewesen war Er forderte innenpolitisch eine traditionelle judische Frommigkeit wodurch auch das nationale Element gestarkt wurde Ausserhalb seines Reichs trat er als Forderer der griechischen Kultur auf Nach Agrippas plotzlichem Tod 44 kam der grosste Teil Palastinas wieder unter direkte romische Verwaltung Unter den ersten Prokuratoren der Provinz Cuspius Fadus 44 46 und Tiberius Iulius Alexander 46 48 blieb es weitgehend ruhig was Josephus mit der romischen Achtung vor den judischen Gebrauchen erklart Mit dem Amtsantritt von Ventidius Cumanus 48 52 begannen erneut Unruhen in der Provinz Judaea Um 48 anderen Quellen zufolge schon 45 versammelte ein gewisser Thaddaus eine grosse Menschenmenge am Jordan und kundigte an er konne wie ein zweiter Mose das Wasser teilen Die Apostelgeschichte im Neuen Testament berichtet dass er vierhundert Anhanger hatte und erschlagen wurde Apg 5 36 EU Der schwerste Zwischenfall war die Ermordung eines judischen Jerusalempilgers durch Samaritaner Da Cumanus untatig blieb uberfielen zelotische Gruppen Dorfer der Samaritaner und ermordeten die Einwohner Diese Revolte konnte Cumanus zwar relativ schnell niederschlagen aber zelotische Gruppen hatten nun im ganzen Land Zulauf und wurden recht wenig bei ihren Aktionen gehindert Prekar wurde die Lage zwischen den Romern und Judaern auch durch das provokante Verhalten der Romer gegenuber den Judaern wahrend der religiosen Feiertage wie beispielsweise dem Fest der ungesauerten Brote Unter dem Prokurator Marcus Antonius Felix 52 60 geriet die Provinz immer mehr ausser Kontrolle Zwar gelang es den Zelotenfuhrer El azar ben Dinai gefangen zu nehmen und nach Rom zu schicken aber die Zeloten anderten ihre Taktik Sie verlegten ihre Aktivitaten in die Stadte und besonders nach Jerusalem Hier ermordeten sie ihre Opfer mit kurzen Dolchen die sie in der Kleidung verborgen mit sich fuhrten und tauchten dann in der Menschenmenge unter Im Auftrag des Prokurators ermordeten diese sogenannten Sikarier den Hohenpriester Jonatan Felix scheute also nicht davor zuruck sich dieser terroristischen Gruppe fur seine Zwecke zu bedienen Die Familien der Priesteraristokratie legten sich zu ihrem Schutz private Milizen zu die sich gegenseitig bekampften Wahrend die Verhaltnisse immer chaotischer wurden traten enthusiastische Propheten und Wundertater auf der bekannteste war der sogenannte Agypter der auch im Neuen Testament erwahnt wird Apg 21 38 EU Der Prokurator Porcius Festus 60 62 war nur kurz im Amt Es wurde jetzt deutlich dass es tiefe Gegensatze zwischen dem Priesteradel und der Konigsfamilie der Herodianer gab Letztere standen aufseiten der Romer was wahrend des Krieges Angehorige der Priesteraristokratie animierte ins Lager der Zeloten zu wechseln Schliesslich trat Lucceius Albinus als Prokurator 62 64 zuruck und liess die Zeloten gewahren Ihn und seinen Nachfolger als Prokurator Gessius Florus beschreibt 64 66 Josephus als korrupte ausbeuterische Tyrannen die die offentliche Kasse bestahl en viele Privatleute ihres Vermogens beraubte n und das ganze Volk mit Abgaben belastete n KriegsverlaufKontrolle uber Jerusalem Silberner Schekel Die Umschrift in Althebraischer Schrift beginnt rechts unten שקל ישראל Schekel Israels Uber dem Kelch die Datierung der Buchstabe א Alef als Zahl gelesen Jahr 1 Bode Museum Aufgrund des politischen Chaos wurde auch die wirtschaftliche Situation immer prekarer Wahrscheinlich um das standig sinkende Steueraufkommen auszugleichen liess der Prokurator Gessius Florus im April Mai 66 den Tempelschatz plundern Werner Eck vermutet dass das Geld ein Beitrag Judaas zum Wiederaufbau Roms nach dem Brand von 64 sein sollte Ein offener Volksaufstand war die Folge Florus begab sich nach Caesarea Er machte die judische Elite fur die Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung in Jerusalem verantwortlich und liess zu ihrer Unterstutzung eine Kohorte zuruck Der offizielle Bruch mit Rom war dann die Anordnung des Tempelhauptmanns El azar das Opfer fur den Kaiser einzustellen Die Jerusalemer Friedenspartei um den Hohenpriester Hananias ben Nedebaios bat Agrippa II um militarische Unterstutzung Er schickte 3000 Reiter die vorubergehend die Jerusalemer Oberstadt sicherten Doch sie mussten sich nach schweren Kampfen gemeinsam mit der romischen Kohorte in den festungsartigen Herodespalast zuruckziehen dort wurden sie von den Zeloten belagert Unterdessen hatte eine Gruppe von Zeloten unter Fuhrung des Menahem die Festung Masada handstreichartig eingenommen Menahem zog daraufhin mit seinem Gefolge wie ein Konig in Jerusalem ein Er ubernahm das Kommando bei der Belagerung des Herodespalastes Die Truppen Agrippas ergaben sich und durften abziehen die romischen Soldaten denen man freies Geleit versprochen hatte wurden dagegen ermordet Mit dem Hohenpriester Hananias ermordeten die Leute Menahems auch den Anfuhrer der Friedenspartei Der Tempelhauptmann El azar war aber mit dem Hohenpriester verwandt und sann auf Rache Als Menahem den Tempel besuchte geriet er in einen Hinterhalt von El azars Leuten und wurde ermordet Ein Teil seiner Anhanger kampfte sich bis nach Masada durch und hielt die Festung bis zum Ende des Krieges ohne aber auf den Gesamtverlauf des Krieges noch Einfluss zu nehmen Organisation des Widerstands gegen Rom Der Statthalter von Syrien Gaius Cestius Gallus unternahm im September Oktober 66 einen Versuch den Aufstand mit Hilfe der Legio XII Fulminata niederzuschlagen Diese Legion wurde verstarkt von einem Detachement einer weiteren Legion 2000 Mann sechs Kohorten zwei Reiterverbanden Hilfstruppen und Kontingenten von Klientelkonigen Dieses Heer erschien vor Jerusalem steckte die nordliche unbefestigte Vorstadt in Brand versuchte erfolglos den Tempelberg zu sturmen und zog wieder ab Gallus geriet auf dem Ruckweg bei Bet Horon etwa 20 Kilometer nordwestlich von Jerusalem in einen Hinterhalt der Zeloten um Schimon bar Giora und konnte sich und den Kern seiner Truppen nur dadurch retten dass er viel Kriegsmaterial zuruckliess Wichtiger als der militarische Erfolg war dessen symbolische Bedeutung fur die Zelotenpartei Von nun an wurde in Jerusalem der Krieg gegen Rom geplant zunachst unter Fuhrung der Eliten so weit sie sich dem Aufstand angeschlossen hatten Fur alle Toparchien Bezirke der Provinz wurden Kommandanten ernannt die den Widerstand organisieren sollten Einer dieser Militarfuhrer war Flavius Josephus der nach Galilaa entsandt wurde Als Mitglied der Priesteraristokratie hatte er sich hier mit dem radikalen Zeloten Johannes von Gischala auseinanderzusetzen der ihm misstraute und ihn in Verdacht hatte einen Verhandlungsfrieden mit den Romern anzustreben Galilaischer Kriegsschauplatz Gamla im Vordergrund die von den Zeloten gebaute provisorische Mauer mit Rundturm Kaiser Nero beauftragte seinen Feldherrn Titus Flavius Vespasianus Vespasian mit der Niederschlagung des Aufstands in Judaa Im Fruhjahr 67 naherte sich Vespasian mit der Legio V Macedonica und der Legio X Fretensis von Norden her dem Aufstandsgebiet Titus sein Sohn fuhrte die Legio XV Apollinaris aus Agypten heran Als diese im Hafen von Ptolemais eingetroffen war begann der Feldzug in Galilaa Auf romischer Seite kampften etwa 60 000 Soldaten drei Legionen 23 Kohorten 6 Reiterabteilungen sowie Hilfstruppen befreundeter Konige Sepphoris erbat eine romische Besatzung so dass Vespasian kampflos eine vorteilhafte Position in Galilaa besetzen konnte Den Kampf zwischen den romischen Legionen und den judischen Rebellen charakterisiert der Theologe Helmut Schwier als muhseligen Eroberungsfeldzug Die Judaer vermieden in dem Wissen den Romern in offenem Felde unterlegen zu sein die direkte Konfrontation und verschanzten sich in ihren Bergfestungen wie Gamla Tiberias und Tarichea Vespasian war gezwungen jede Festung einzeln zu belagern und einzunehmen Josephus beschreibt die Brutalitat des Eroberungskrieges der sich mangels direkter Auseinandersetzung der verfeindeten Krafte stark gegen die Landbevolkerung richtete Im Zorn verwusteten die Romer unablassig bei Tag wie bei Nacht die Felder raubten den Landbewohnern ihren Besitz machten die Kampffahigen nieder und versklavten die Schwacheren Ganz Galilaa war von Mord und Brand erfullt keine Plage und keine Not gab es die nicht uber das Land gekommen ware die einzigen Zufluchtsorte fur die Verfolgten waren die von Josephus befestigten Stadte Josephus als Militarfuhrer der Rebellen wollte der romischen Armee nahe Garis bei Sepphoris entgegentreten aber angesichts der romischen Ubermacht flohen seine Kampfer Er zog sich deshalb in die Bergfestung Jotapata zuruck die eine Festung des judischen Widerstands gegen die romischen Legionen und Sammelpunkt der meisten Geflohenen und Gefluchteten war Um den zeitaufwendigen Eroberungsfeldzug abzukurzen belagerte Vespasian im Juni und Juli 67 die Festung mit allen seinen Truppen und besiegt die von Josephus gefuhrten Verteidiger Josephus wechselte ins romische Lager und wurde zum Chronisten des Krieges Die Eroberung von Jotapata durch die Romer bezeichnet der Historiker Klaus Bringmann als Wendepunkt des Krieges Nach dem Fall von Jotapata ubertrug Vespasian das direkte Kommando zur Eroberung der verbliebenen Festungen seinen Legaten Tiberias ergab sich kampflos Tarichaea am See Genezareth wurde erobert woraufhin die Zeloten und ihre Familien mit allen verfugbaren Booten auf den See flohen Vespasian liess daraufhin zahlreiche Flosse bauen auf denen sich seine Soldaten an die Verfolgung machten Die judischen Boote konnten nirgendwo landen da die Romer das ganze Ufer besetzt hielten Den Legionaren auf ihren Flossen waren sie auch nicht gewachsen die kleinen nach Piratenart leicht gebauten Kahne erwiesen sich als viel zu schwach Niemand so Josephus sei dem folgenden Gemetzel schwimmend entkommen am Seeufer hatten danach viele verwesende Leichen und Schiffstrummer gelegen Die Stadt Gamla lag auf einem steilen Felssporn innerhalb einer Schlucht Sie war in Friedenszeiten unbefestigt und wurde angesichts der anruckenden Legionen eilig mit einer Mauer gesichert Die steil zur Schlucht hin abfallenden Hange waren zwar ein Hindernis fur die Angreifer aber ersparten es den Legionaren auch einen Belagerungswall aufzufuhren ein Entkommen aus Gamla schien kaum moglich Die Masse an aufgefundenen Pfeilspitzen und Ballistasteinen zeigt dass Gamla nicht belagert sondern unter heftigen Beschuss genommen wurde An der schwachsten Stelle der provisorischen Stadtmauer brachen die Angreifer durch Josephus zufolge begingen die etwa 9000 Verteidiger kollektiven Selbstmord indem sie sich in die Schlucht sturzten Kenneth Atkinson halt es zwar fur wahrscheinlich dass einige Verteidiger sich angesichts der eindringenden Legionare vom Gipfel in die Tiefe sturzten eine grossere Zahl von Menschen hatte aber nicht auf diese Weise Selbstmord begehen konnen Auch bei mehreren archaologischen Kampagnen wurde nur ein menschlicher Knochen gefunden Indirekt deutet Josephus einen anderen Ausgang der Kampfe an wenn er schreibt dass viele Verteidiger den Steilhang hinunterkletterten und entkamen was die Romer nicht fur moglich gehalten hatten Auch durch Tunnel seien sie geflohen solche gibt es in Gamla nicht wohl aber in Jotapata Schliesslich ergab sich auch Gischala den Romern wobei aber der Zelotenfuhrer Johannes von Gischala mit seiner Gefolgschaft nach Jerusalem entkam Am Jahresende war ganz Galilaa unter romischer Kontrolle Seth Schwartz sieht in dem Manover des Johannes einen fatalen Trend die von Herodes prachtig ausgebaute Stadt hatte so viel Prestige dass jeder der gegen die Romer kampfen wollte sich nach Jerusalem aufmachte Dies zeige die militarische und politische Schwache der Rebellen in ihren Herkunftsgebieten Zwar stromten in Jerusalem Tausende von Militanten zusammen aber der grosste Teil der Provinz fiel den Romern relativ leicht zu Kampf um Jerusalem Burgerkrieg in der Stadt Wahrend Vespasian 67 68 weitere Teile des Landes eroberte war in Jerusalem ein Burgerkrieg ausgebrochen Johannes von Gischala hatte nach seiner Ankunft dort die Macht ergriffen Seine Fraktion entmachtete den Priesteradel und versuchte das Hohepriesteramt zu erneuern Als neuer Hohepriester wurde ein schlichter Priester vom Lande namens Phanni Pinchas durch das Los bestimmt Die gemassigten Politiker scheiterten bei ihrem Versuch Johannes von Gischala zu entmachten viele bezahlten dies mit dem Leben Johannes von Gischala war zum Alleinherrscher geworden Im Verlauf des Jahres 68 kreiste Vespasian Judaa und dessen Mittelpunkt Jerusalem mehr und mehr ein Auf die Nachricht von Neros Tod hin stellte er aber vom Juni 68 bis Mai Juni 69 die militarischen Operationen vorubergehend ein Die Zeit der Waffenruhe wurde auf Seiten der Rebellen fur interne Kampfe genutzt Schimon bar Giora hatte zunachst auf dem Lande in Idumaa gekampft Er wurde von Kleinbauern und befreiten Sklaven unterstutzt In der Hoffnung dass er den Johannes von Gischala entmachten konnte liessen ihn die Jerusalemer in die Stadt ein Aber dadurch entstand eine Pattsituation die Partei des Johannes kontrollierte den Tempelberg die Partei Schimons die Oberstadt Im Mai Juni 69 griff Vespasian wieder ins Geschehen ein und eroberte den Rest der Provinz bis auf Jerusalem und drei Festungen Masada Macharus und Herodion Am 1 Juli 69 riefen die agyptischen Legionen Vespasian zum Kaiser aus Er begab sich nach Alexandria und blieb dort bis zum Fruhsommer des Jahres 70 um die politische Entwicklung in Rom abzuwarten Unterdessen fuhrte sein Sohn Titus den Feldzug in Judaa fort Belagerung und Eroberung Hauptartikel Eroberung von Jerusalem 70 n Chr Reste eines Hauses in der Jerusalemer Oberstadt das bei der romischen Eroberung ausbrannte Haus der Familie Qathros Kurz bevor Titus mit der Belagerung von Jerusalem begann war der Burgerkrieg in der Stadt in eine neue Phase eingetreten Schimon bar Giora kontrollierte weiterhin die Oberstadt sowie Teile der Unterstadt Johannes von Gischala hatte sich auf dem Tempelgelande festgesetzt aber dort hatte zusatzlich die Fraktion des Priesters El azar ben Simon den inneren Tempelvorhof unter ihre Kontrolle gebracht Wahrend des Pessachfestes liess Johannes von Gischala den Priester El azar ermorden Etwa gleichzeitig begann Titus mit der Belagerung der Stadt Er hatte vier Legionen zur Verfugung ausser der Legio V Macedonica der Legio X Fretensis und der Legio XV Apollinaris zusatzlich die Legio XII Fulminata Wahrend die Legionare mit dem Bau von Belagerungswallen begannen verabredeten die beiden Zelotenfuhrer Johannes und Schimon ihre Feindseligkeiten zuruckzustellen und die Verteidigung Jerusalems gemeinsam zu planen Titus griff den schwachsten Punkt der Jerusalemer Stadtbefestigung an die sogenannte Dritte Mauer im Westen der Stadt nordlich vom heutigen Jaffator Ende Mai fiel die dritte Mauer und kurz darauf die zweite Mauer Die Zeloten verteidigten aber noch den Tempel mit der Unterstadt sowie die befestigte Oberstadt Es gelang ihnen die ersten Belagerungsrampen zu unterminieren Titus reagierte darauf indem er eine Ringmauer um die Stadt errichten liess Jerusalem sollte ausgehungert werden Ende Juli fiel auch die Burg Antonia Die Zerstorung des Tempels von Jerusalem von Francesco Hayez 1791 1882 1867 Galerie dell Accademia Venedig Am 6 August war man nicht mehr in der Lage das tagliche Opfer im Tempel darzubringen und Ende des Monats drangen die Legionen auf das Tempelgelande vor Die Entscheidung uber den Umgang mit dem Tempel war fur die romische Militarfuhrung keine Grundsatzfrage sondern eine belagerungstechnische der Tempel wurde als feindliche Festung eingestuft Er ging in Flammen auf und wurde nach Beendigung der Kampfe geschleift Noch hielt sich die befestigte Oberstadt aber auch diese wurde Anfang September eingenommen Die meisten Jerusalemer wurden ermordet versklavt oder zur Arbeit im Bergwerk deportiert Johannes von Gischala und Schimon bar Giora wurden ebenso wie einige ausgewahlte Gefangene fur den Triumphzug in Rom aufbewahrt Siegesfeierlichkeiten Im Jahr 71 gepragte Iudaea capta Munze Vespasians Sesterz links ein gefesselter Gefangener dahinter erbeutete Waffen In der Mitte eine Dattelpalme darunter sitzend rechts die trauernde Judaa Titus verbrachte den Winter 70 71 mit Gladiatorenspielen und der Bestrafung uberlebender Gefangener Im Juni 71 kehrte er als Imperator nach Rom zuruck Gemeinsam mit seinem Vater feierte er dort den aufwendigen Triumph uber Judaa Daran erinnert der Titusbogen auf dem Forum Romanum Eigentlich entsprach ein Triumphzug wegen des Sieges in Judaa nicht den romischen Gepflogenheiten Kein auswartiger Feind war besiegt kein neues Territorium fur das Reich gewonnen worden Auch hielten die Zeloten noch letzte Festungen der Krieg war nicht beendet Aber fur Vespasian als Usurpator war die Herrschaftslegitimation sehr wichtig Der Triumphzug sollte seine kaiserliche Sieghaftigkeit zeigen Munzpragungen zur Erinnerung an den Sieg in Judaa erschienen in allen Metallen Sie tragen Beischriften wie Iudaea capta oder Iudaea devicta Das bekannteste Munzbild zeigt die gefangene Personifikation der Judaa unter einem Tropaion oder einer Palme Iudaea capta Munzen wurden auch im Namen des Titus emittiert Vespasian zu Ehren wurde mindestens ein vielleicht mehrere Triumphbogen in Rom errichtet Relativ sicher kann der Arco di Camigliano beim Iseum Campense als solcher identifiziert werden Domitian renovierte ihn und integrierte ihn nach dem Stadtbrand des Jahres 80 in den Westeingang des Isisheiligtums Ausserdem liess Vespasian das Templum Pacis mit Garten und Bibliothek als Siegesdenkmal erbauen Hier wurden die beim Triumphzug mitgefuhrten Kultgerate des Jerusalemer Tempels als Kriegsbeute deponiert Schliesslich finanzierte er aus der Kriegsbeute das Amphitheatrum Flavium Kolosseum und vervollstandigte damit die Erinnerungslandschaft im Zentrum Roms Als Titus die Nachfolge seines Vaters angetreten hatte wurde der Sieg in Judaa noch einmal propagandistisch herausgestrichen unter anderem durch das Geschichtswerk des Josephus Einerseits konnte sich Titus als Eroberer Jerusalems feiern lassen andererseits hatte er davon abgesehen auch keine weiteren militarischen Erfolge Der Senat bewilligte Titus im Jahr 71 einen Triumphbogen der im Circus Maximus errichtet wurde und nicht mehr erhalten ist Als Domitian Kaiser wurde konnte er auf keine eigenen militarischen Leistungen verweisen und kompensierte dieses Manko indem er den Sieg seines Vaters und seines Bruders in Judaa verherrlichen liess Der Bau des Titusbogens steht nach Mehrheitsmeinung der Forscher im Zusammenhang mit der Divinisierung des Titus Fall von Masada Festung Masada mit romischer Belagerungsrampe Die Kampfe zogen sich noch weiter hin Die letzten Festungen wurden vom Legaten Sextus Lucilius Bassus mit der Legio X Fretensis erobert Im Jahr 71 das Herodium sudlich von Jerusalem und das ostlich des Jordan gelegene Machaerus Danach erkrankte der Legat und wurde durch Lucius Flavius Silva Nonius Bassus ersetzt Dieser belagerte ab dem Herbst 72 bzw 73 die Bergfestung Masada die auf einem unzuganglichen Felsplateau uber dem Toten Meer lag Sie wurde von den radikalen Zeloten unter Eleasar ben Ja ir verteidigt der Fraktion des Menachem die bei Kriegsbeginn aus Jerusalem verdrangt worden war Masada konnte erst im April des Jahres 73 oder 74 eingenommen werden Traditionell wurde das Ereignis in das Jahr 73 datiert Werner Eck hat aber das Jahr 74 wahrscheinlich machen konnen da Flavius Silva erst 73 Statthalter geworden sei Atkinson berechnet dass ungefahr 8000 romische Soldaten an der Belagerung teilnahmen Etwa 2000 Sklaven und 3000 Fronarbeiter mussten das Militar bei dieser Aktion unterstutzen Die Legionare waren in acht Lagern untergebracht die Sklaven und Fronarbeiter in Barackensiedlungen Spuren dieser Unterkunfte sind im Gelande sichtbar Man erkennt innerhalb der Lager steinerne triclinia die zur Befestigung eines Zeltes fur acht Personen contubernium dienten Der romische Belagerungswall der etwa 4500 m lang 1 65 m breit und 3 m hoch war war relativ funktionslos da die Belagerten auf ihrem Felsplateau ohnehin in der Falle sassen Man sieht darin eher eine Beschaftigungsmassnahme fur die Truppe Unter dem Schutz der romischen Artillerie zahlreiche Ballistageschosse wurden aufgefunden schritt der Bau der Belagerungsrampe zugig voran wobei man wohl auch einen vorhandenen Felssporn nutzte Da sie keine eigene Artillerie besassen gibt es aus archaologischer Sicht nichts was die Verteidiger von Masada gegen die romische Belagerungstechnik ausrichten konnten Den Befunden zufolge waren es ganze Familien die hier Zuflucht gesucht hatten Einige Stunden vor der Ersturmung der Festung entzogen sich die Verteidiger angeblich uber 900 Personen durch gemeinsamen Suizid der Gefangennahme So berichtet es Josephus Eine archaologische Bestatigung dafur gibt es nicht da Yigael Yadins Team nur die Skelette von 28 Individuen in Masada fand FolgenJudaa wurde eine selbstandige romische Provinz Der Statthalter residierte in Caesarea Maritima Eine Legion die Legio X Fretensis bezog ihr Hauptquartier auf dem Gelande der im Krieg zerstorten Stadt Jerusalem Die Soldaten der sechs Auxiliareinheiten stammten nicht aus der Region sie waren im Westen des Reichs rekrutiert worden zwei Reiterverbande Veterana Gaetulorum Ala I Thraca Mauretana und vier Kohorten zu Fuss I Augusta Lusitanorum I und II Thracum II Cantabrorum Ein grosser Teil des Grund und Bodens in Judaa fiel an den Kaiser der ihn verkaufte oder verpachtete Aus den judischen Bauern wurden Pachter coloni Wahrend des Krieges starb nach modernen Schatzungen bis zu einem Drittel der Bevolkerung Judaas Die Angabe von Flavius Josephus ca 1 1 Millionen judische Kriegstote halt Peter Schafer allerdings fur gewaltig ubertrieben Weitere 97 000 Menschen wurden im Verlauf des Krieges zu Gefangenen Schwartz halt diese Angabe des Josephus fur realistisch wahrscheinlich habe die romische Armee Buch gefuhrt uber die Zahl der Menschen die sie an Sklavenhandler verkaufte zur Flotte oder in die Silberminen schickte Wegen des Uberangebots auf den Sklavenmarkten brachen die Preise ein Zahlreiche Juden verliessen ihre Heimat und vergrosserten die Zahl der in der Diaspora Lebenden Die Diaspora erstreckte sich bald rund ums Mittelmeer Viele emigrierten jedoch in das mit Rom verfeindete Persische Reich wo fur die Juden gunstigere Bedingungen als im Romischen Reich herrschten In Samaria wurde anstelle des zerstorten Sichem eine neue Stadt Flavia Neapolis gegrundet Caesarea maritima wurde als Colonia prima Flavia Augusta Caesariensis zur romischen Burgerkolonie erhoben Dagegen gab es im Kernland von Judaa nach der Zerstorung Jerusalems kein stadtisches Zentrum mehr Durch den massenhaften Verkauf der Kriegsbeute fiel der Goldpreis in der romischen Provinz Syrien um die Halfte Mit dem Tempel verlor das Judentum sein kulturelles und religioses Zentrum Das Amt des Hohepriesters wurde nicht mehr neu besetzt und die Religionspartei der Sadduzaer getragen vom Priesteradel verschwand Circa ein Drittel der Gebote der Tora stehen in Verbindung mit der Existenz des Tempels und konnen seitdem nicht mehr praktiziert werden Die Tempelsteuer musste als Fiscus Judaicus an den Jupitertempel in Rom entrichtet werden Uberlebende Sikarier versuchten so Klaus Bringmann den Kampf gegen Rom in der judischen Diaspora der Provinz Agypten weiterzufuhren Vespasian liess daraufhin den judischen Tempel in Leontopolis und damit die letzte judische Opferstatte schliessen Die neue Religionspartei der Rabbinen konstituierte sich nach ihrer eigenen Grundungslegende in Jawne Jamnia Zentrale Gestalt ist Jochanan ben Zakkai Die von ihm uberlieferten Lehrentscheidungen zeigen das Motiv die Gebote der Tora so umzuformulieren dass sie auch ohne Tempel praktizierbar waren Der Einfluss der Rabbinen auf die judische Bevolkerung insgesamt war zu dieser Zeit eher begrenzt Es folgten noch zwei weitere judisch romische Aufstande der Diasporaaufstand von 116 und der Bar Kochba Aufstand von 132 bis 135 Nach den Aufstanden gab es in der romischen Provinz Judaa kein zusammenhangendes judisches Siedlungsgebiet mehr Dadurch wurde die Diaspora Situation des Judentums verfestigt ArchaologieDie sogenannte Klagemauer in Jerusalem ist ein Rest der westlichen Umfassungsmauer der herodianischen Tempelplattform Israelische Archaologen haben bei einer Ausgrabung der Israel Antiquities Authority IAA im westlichen Sektor von Kerem al Ras bei Kfar Kana in Untergalilaa ein System von Katakomben entdeckt das darauf schliessen lasst dass der Aufstand nicht spontan sondern geplant und vorbereitet erfolgte Yardenna Alexandre von der IAA gab die Existenz der nordlich von Nazareth gelegenen Tunnel und Gewolbe bekannt die sich direkt unter den Wohngebauden befanden und von aussen nicht sichtbar waren Sie gelten als 2000 Jahre alt und boten im Notfall Schutz fur grossere Gruppen In einer der Hohlen fanden die Archaologen elf grosse Vorratsgefasse GedenktageAn die Zerstorung Jerusalems in den Jahren 586 v Chr und 70 n Chr wird durch folgende Gedenktage erinnert im Judentum Am 9 Aw dem Tischa beAv im Christentum evangelisch Am 10 Sonntag nach Trinitatis Israelsonntag und am 10 August Gedenktag der Zerstorung Jerusalems FilmeVertreibung aus dem Heiligen Land Der romisch judische Krieg 52 minutige Fernsehdokumentation von Alan Rosenthal ZDF Israel 2019 Siehe auchMunzpragungen des Judischen KriegesLiteraturQuellenedition Flavius Josephus Geschichte des Judischen Krieges Herausgegeben eingeleitet und ubersetzt aus dem Griechischen von Heinrich Clementz 2 Auflage Reclam Verlag Stuttgart 2015 ISBN 978 3150203941 Fachliteratur Kenneth Atkinson Noble Deaths at Gamla and Masada A Critical Assessment of Josephus Accounts of Jewish Resistance in Light of Archaeological Discoveries In Zuleika Rodgers Hrsg Making History Josephus and Historical Method Brill Leiden Boston 2007 S 347 371 doi 10 1163 ej 9789004150089 i 471 117 bharathuniv ac in Memento vom 26 Oktober 2018 im Internet Archive PDF 2 8 MB Andrea M Berlin J Andrew Overman Hrsg The First Jewish Revolt Archaeology History and Ideology Routledge London u a 2002 ISBN 0 415 25706 9 Klaus Bringmann Geschichte der Juden im Altertum Vom babylonischen Exil bis zur arabischen Eroberung Klett Cotta Stuttgart 2005 ISBN 3 608 94138 X Werner Eck Herrschaft Widerstand Kooperation Rom und das Judentum in Judaea Palaestina vor dem 4 Jh n Chr In Ernst Baltrusch Uwe Puschner Hrsg Judische Lebenswelten Von der Antike bis zur Gegenwart Frankfurt Main u a 2016 S 31 52 academia edu Werner Eck Judaa Syria Palastina Die Auseinandersetzung einer Provinz mit romischer Politik und Kultur Texts and Studies in Ancient Judaism Band 157 Mohr Siebeck Tubingen 2014 ISBN 978 3 16 153026 5 Martin Goodman The Ruling Class of Judaea The Origins of the Jewish Revolt against Rome A D 66 70 Cambridge University Press Cambridge 1987 ISBN 0 521 33401 2 Steve Mason A History of the Jewish War A D 66 74 Cambridge University Press Cambridge 2016 ISBN 978 0 521 85329 3 Derzeitiges Standardwerk Markus Sasse Geschichte Israels in der Zeit des Zweiten Tempels Historische Ereignisse Archaologie Sozialgeschichte Religions und Geistesgeschichte Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 2004 ISBN 3 7887 1999 0 Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Die Juden Palastinas von Alexander dem Grossen bis zur arabischen Eroberung 2 Auflage Mohr Siebeck Tubingen 2010 ISBN 978 3 16 150218 7 Helmut Schwier Tempel und Tempelzerstorung Untersuchungen zu den theologischen und ideologischen Faktoren im ersten judisch romischen Krieg 66 74 n Chr Novum Testamentum et Orbis Antiquus Band 11 Universitats Verlag u a Freiburg Schweiz 1989 ISBN 3 525 53912 6 Zugleich Heidelberg Universitat Dissertation 1988 E Mary Smallwood The Jews under Roman Rule from Pompey to Diocletian a study in political relations 2 Auflage Brill Leiden 2001 ISBN 0 391 04155 X Emil Schurer The History of the Jewish People in the Age of Jesus Christ 175 B C A D 135 Volume 1 A new English Version revised and edited by Geza Vermes and Fergus Millar Clark Edinburgh 1973 ISBN 0 567 02242 0 Christopher Weikert Von Jerusalem zu Aelia Capitolina Die romische Politik gegenuber den Juden von Vespasian bis Hadrian Hypomnemata Band 200 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2016 ISBN 978 3 525 20869 4 WeblinksCommons First Jewish Roman War Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Flavius Josephus Der Judische Krieg auf Griechisch Quellen und Volltexte griechisch Wikisource Flavius Josephus Der Judische Krieg auf Deutsch Quellen und Volltexte Ubersetzung von Heinrich Clementz von Josephus Judischer Krieg Internet Archive Klaus Bieberstein Jerusalem 7 3 9 Der judische Aufstand gegen die romische Besatzung und die Zerstorung der Stadt In Michaela Bauks Klaus Koenen Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart Juni 2016 Jona Lendering Jewish War 66 70 In Livius org englisch EinzelnachweiseWerner Eck Herrschaft Widerstand Kooperation Rom und das Judentum in Judaea Palaestina vor dem 4 Jh n Chr Frankfurt Main u a 2016 S 32 34 Jurgen K Zangenberg Palastina zur Zeit Jesu unter romischer Besatzung Wenn einer dich zwingt Mt 5 41 In Welt und Umwelt der Bibel l4 24 S 22 27 Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 127 Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 129 Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 130 f Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 132 137 Werner Eck Die romischen Reprasentanten in Judaa Provokateure oder Vertreter der romischen Macht In Judaa Syria Palastina Die Auseinandersetzung einer Provinz mit romischer Politik und Kultur Tubingen 2014 S 175 Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 131 f Werner Eck Herrschaft Widerstand Kooperation Rom und das Judentum in Judaea Palaestina vor dem 4 Jh n Chr Frankfurt Main u a 2016 S 37 Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 137 f Flavius Josephus Geschichte des Judischen Krieges 2 11 6 Flavius Josephus Antiquitates 20 5 1 Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 139 141 Klaus Bringmann Geschichte der Juden im Altertum Stuttgart 2005 S 238 241 Flavius Josephus Geschichte des Judischen Krieges 2 12 1 Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 141 f Klaus Bringmann Geschichte der Juden im Altertum Stuttgart 2005 S 242 244 Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 143 f Flavius Josephus Bellum Iudaicum 2 14 1 In Flavius Josephus Geschichte des Judischen Krieges Herausgegeben und ubersetzt von Heinrich Clementz 2 Auflage Reclam Verlag Stuttgart 2015 ISBN 978 3150203941 S 180 Werner Eck Herrschaft Widerstand Kooperation Rom und das Judentum in Judaea Palaestina vor dem 4 Jh n Chr Frankfurt Main u a 2016 S 38 Werner Eck Die romischen Reprasentanten in Judaa Provokateure oder Vertreter der romischen Macht In Judaa Syria Palastina Die Auseinandersetzung einer Provinz mit romischer Politik und Kultur Tubingen 2014 S 181 Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 144 146 Klaus Bringmann Geschichte der Juden im Altertum Stuttgart 2005 S 248 249 Flavius Josephus Judischer Krieg 2 19 Klaus Bringmann Geschichte der Juden im Altertum Stuttgart 2005 S 250 Zu Bet Horon siehe Johannes Seidel Bet Horon In Michaela Bauks Klaus Koenen Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart Februar 2022 abgerufen am 9 Februar 2024 Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 147 f Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 148 Klaus Bringmann Geschichte der Juden im Altertum Stuttgart 2005 S 251 Helmut Schwier Tempel und Tempelzerstorung Freiburg Schweiz 1989 S 12 Flavius Josephus Bellum Iudaicum 2 14 1 In Flavius Josephus Geschichte des Judischen Krieges Herausgegeben und ubersetzt von Heinrich Clementz 2 Auflage Reclam Verlag Stuttgart 2015 ISBN 978 3150203941 S 238 Klaus Bringmann Geschichte der Juden im Altertum Stuttgart 2005 S 251 Flavius Josephus Geschichte des Judischen Krieges 3 7 3 3 7 4 Klaus Bringmann Geschichte der Juden im Altertum Stuttgart 2005 S 251f Klaus Bringmann Geschichte der Juden im Altertum Stuttgart 2005 S 252 Flavius Josephus Bellum Judaicum Band 3 Nr 523 ta te gὰr skafh mikrὰ ὄnta kaὶ lῃstrikὰ prὸs tὰs sxedias ἦn ἀs8enῆ s el Ioydaikos Polemos Biblio G Wikisource Kenneth Atkinson Noble deaths at Gamla and Masada Leiden Boston 2007 S 359 363 Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 149 f Klaus Bringmann Geschichte der Juden im Altertum Stuttgart 2005 S 251 f Seth Schwartz The Ancient Jews from Alexander to Muhammad Cambridge 2014 S 82 f Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 150 f Klaus Bringmann Geschichte der Juden im Altertum Stuttgart 2005 S 252 f Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 152 Klaus Bringmann Geschichte der Juden im Altertum Stuttgart 2005 S 254 f Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 153 Klaus Bringmann Geschichte der Juden im Altertum Stuttgart 2005 S 256 Christopher Weikert Von Jerusalem zu Aelia Capitolina Gottingen 2016 S 83 90 Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 153 f Klaus Bringmann Geschichte der Juden im Altertum Stuttgart 2005 S 256 258 Christopher Weikert Von Jerusalem zu Aelia Capitolina Gottingen 2016 S 65 f Caspar Battegay Naomi Lubrich Judische Schweiz 50 Objekte erzahlen Geschichte Hrsg Judisches Museum der Schweiz Christoph Merian Basel 2018 ISBN 978 3 85616 847 6 S 18 21 Christopher Weikert Von Jerusalem zu Aelia Capitolina Gottingen 2016 S 68 71 Christopher Weikert Von Jerusalem zu Aelia Capitolina Gottingen 2016 S 68 76 Christopher Weikert Von Jerusalem zu Aelia Capitolina Gottingen 2016 S 77 f Kenneth Atkinson Noble deaths at Gamla and Masada Leiden Boston 2007 S 351 357 Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 155 f Klaus Bringmann Geschichte der Juden im Altertum Stuttgart 2005 S 259 f Christopher Weikert Von Jerusalem zu Aelia Capitolina Gottingen 2016 S 98 Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 156 Klaus Bringmann Geschichte der Juden im Altertum Stuttgart 2005 S 262 Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 158 Christopher Weikert Von Jerusalem zu Aelia Capitolina Gottingen 2016 S 103 109 Flavius Josephus Geschichte des judischen Krieges Buch VI 420 Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 156 f Seth Schwartz The Ancient Jews from Alexander to Muhammad Cambridge 2014 S 83 Klaus Bringmann Geschichte der Juden im Altertum Stuttgart 2005 S 263 Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 158 f Klaus Bringmann Geschichte der Juden im Altertum Stuttgart 2005 S 261 Christopher Weikert Von Jerusalem zu Aelia Capitolina Gottingen 2016 S 119 f Peter Schafer Geschichte der Juden in der Antike Tubingen 2010 S 160 163 164 170 Rezension von Konstantin M Klein In Plekos Elektronische Zeitschrift fur Rezensionen und Berichte zur Erforschung der Spatantike Ausgabe 18 2016 ISSN 1435 9626 S 51 72 uni muenchen de PDF 224 kB Normdaten Sachbegriff GND 4028829 8 GND Explorer lobid OGND AKS