Dieser Artikel behandelt das Reformprogramm der tschechoslowakischen Kommunistischen Partei von 1968 Weitere Bedeutungen
Prager Frühling

Der Prager Frühling (tschechisch Pražské jaro, slowakisch Pražská jar) ist die Bezeichnung für das Streben der tschechoslowakischen Kommunistischen Partei (KSČ, deutsch meist KPČ) unter Alexander Dubček im Frühjahr 1968, ein Liberalisierungs- und Demokratisierungsprogramm durchzusetzen, sowie vor allem die Beeinflussung und Verstärkung dieser Reformbemühungen durch eine sich rasch entwickelnde kritische Öffentlichkeit.
Mit dem Begriff „Prager Frühling“ verbinden sich zwei gegensätzliche Vorgänge: einerseits der Versuch, einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ (tschechisch: socialismus s lidskou tváří, slowakisch: socializmus s ľudskou tvárou) j) zu schaffen, andererseits aber auch die gewaltsame Niederschlagung dieses Versuchs durch am 21. August 1968 einmarschierende Truppen des Warschauer Paktes.
Die Bezeichnung „Prager Frühling“ stammt von westlichen Medien und ist eine Fortführung des Begriffs Tauwetter-Periode, der wiederum auf den Titel des Romans Tauwetter von Ilja Ehrenburg zurückgeht.
Vorgeschichte
Ab dem Beginn der 1960er-Jahre befand sich die ČSSR in einer tiefgreifenden ökonomischen und gesellschaftlichen Krise: Das bürokratisch-zentralistische Planungssystem hatte zu einer dramatischen Stagnation der Wirtschaft – auch im Vergleich zu den anderen RGW-Staaten – geführt; die Kommunistische Partei wurde von einer stalinistisch geprägten Führungsspitze dominiert. Sie ließ zum Beispiel eine Aufarbeitung der politischen Schauprozesse (siehe hierzu z. B. Milada Horáková, Slánský-Prozess) in der Gottwald-Ära der späten 1940er- und frühen 1950er-Jahre nicht zu.
Wirtschaftsreformdebatten
Mit dem Höhepunkt der wurden schließlich reformerische Stimmen innerhalb und außerhalb der Partei lauter. Unter der Führung des Zentralkomiteemitglieds und Leiters des Wirtschaftsinstituts an der Prager Akademie der Wissenschaften Ota Šik bildete sich eine technokratische Opposition, die grundlegende Wirtschaftsreformen forderte. Nach der Ansicht Šiks sollte die Planwirtschaft zugunsten einer „sozialistischen Marktwirtschaft“ – unter Befreiung der Betriebe von staatlicher Führung und Abbau der Bürokratie – aufgegeben werden. Unter anderem schlug Šik auch die Zulassung autonomer Gewerkschaften und privat geführter Kleinbetriebe, Joint Ventures mit westlichen Firmen, die Einführung einer Arbeiterselbstverwaltung und das Ende der staatlichen Lenkung der Preisbildung vor.
Ota Šik – der sich nicht als Revolutionär, sondern angesichts der prekären Lage der tschechoslowakischen Wirtschaft als Reformer verstand – ging nicht so weit, die Kollektivierung der Landwirtschaft und das Volkseigentum an den Produktionsmitteln in Frage zu stellen.
Slowakische Nationalpolitik
Im Jahr 1960 nahm die Tschechoslowakei die sozialistische Verfassung an. In dieser neuen Verfassung kam es zu einer wesentlichen Einigung der Kompetenzen der slowakischen nationalen Organe, die Vollmachten des Slowakischen Nationalrates wurden an die Ministerien in Prag übertragen. In der Folgezeit erfuhr die Slowakei durch die Integration in die kommunistisch regierte Tschechoslowakei zwar einen großen Modernisierungsschub, bezahlte diesen jedoch mit dem Verzicht auf politischer Partizipation. Beschlüsse der Kommunistischen Partei der Slowakei (KSS) mussten vor der Verabschiedung in Prag genehmigt werden. Seit 1963 hatte Alexander Dubček das Amt des Ersten Sekretärs der KSS inne. Er setzte sich für die Rehabilitierung der in den 1950er-Jahren verurteilten slowakischen Kommunisten ein und schuf ein liberales Klima in der Slowakei (liberaler als in Prag), das vor allem die slowakischen Journalisten und Schriftsteller nutzten.
Die Kontroversen zwischen Slowaken und Tschechen im Zentralkomitee der KPČ wurden zu einer der Ursachen für den Prager Frühling.
In der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei stand Dubček in Opposition zu Antonín Novotný, dem Ersten Sekretär des Zentralkomitees der KPČ und Präsidenten der ČSSR. Dubček wollte unter anderem diese beiden Ämter nicht mehr in einer Person vereinigt wissen und forderte außerdem die Erweiterung der Machtbefugnisse der slowakischen Organe. Novotný nannte Dubček einen slowakischen Nationalisten und plante dessen Absetzung. Ihren Höhepunkt erreichte die Auseinandersetzung Novotny-Dubček im Dezember 1967. Aber Novotny „verlor“: am 5. Januar 1968 stellte er seine Funktion als erster Sekretär der Partei zur Verfügung. Er wurde durch Alexander Dubček abgelöst.
Die slowakische nationale Bewegung wurde zu einem entscheidenden Faktor für den Beginn des Prager Frühlings.
Kritische Öffentlichkeit
Für die kritische Intelligenz erweiterten sich in einem „Klima unwillig tolerierter Liberalisierung und relativ wirkungsloser Repressalien seitens der politischen Institutionen“ die Möglichkeiten einer öffentlichen Meinungsäußerung, die von einer breiten Bevölkerungsschicht immer aufmerksamer verfolgt wurden. Bis zum Ende des Jahres 1967 wuchs die kritische Öffentlichkeit immer mehr an und radikalisierte sich dabei in ihrer Kritik zunehmend.
Ein frühes Anzeichen dieser Veränderungen war die „Rehabilitierung“ des lange verfemten Franz Kafka, dessen literarische Bedeutung auf einer internationalen Schriftstellertagung auf Schloss Liblice am 27. und 28. Mai 1963 zur Debatte gestellt wurde. Auf dieser als Kafka-Konferenz bekanntgewordenen Tagung handelte es sich um eine politische Diskussion auf dem Feld der Literaturwissenschaft, wobei Gegenstand der Debatte im Wesentlichen der zentrale marxistische Begriff der Entfremdung war. Gegen die Meinung vor allem der Teilnehmer aus der DDR, die Kafka als Opfer eines Personenkults sahen und dafürhielten, dass es die von Karl Marx postulierte Entfremdung des Arbeiters von seiner Arbeit im Sozialismus nicht mehr geben könne, vertraten die tschechoslowakischen Delegierten mit dem Österreicher Ernst Fischer die Auffassung, dass dies sehr wohl der Fall sein könne und dass man die Dinge so sehen solle, wie sie lägen.
Die Diskussionen der Kafka-Konferenz wurde von der Literaturzeitung Literární noviny aufgegriffen und weitergeführt. Diese Zeitschrift war in der Folgezeit ein Hauptschauplatz der Auseinandersetzung zwischen den Ideologen und den Idealisten. Die Zeitschrift erreichte eine für ein Land wie der Tschechoslowakei beachtliche Auflage von 140.000 Exemplaren. Sie hatte sich zunehmend mit Sanktionen des Zentralkomitees der KPČ zu befassen. Der Chefredakteur wurde ausgewechselt, doch sein Nachfolger konnte wenig ausrichten. Auf einem Kongress des tschechoslowakischen Schriftstellerverbandes im Juni 1967 übten die von Literární noviny entsandten Delegierten (drei Redakteure der Zeitschrift Ivan Klíma, Antonín Jaroslav Liehm und Ludvík Vaculík) erstmals direkte Kritik an der Parteiführung.
Sie kritisierten öffentlich die gesamte Ära des Kommunismus in der ČSSR und machten die kommunistischen Parteiführer für die materielle und gesellschaftliche Misere des Landes verantwortlich. Eine Studentendemonstration am 31. Oktober 1967 wurde von der Polizei gewaltsam aufgelöst.
Staats- und Parteichef Antonín Novotný reagierte mit einer öffentlichen Erklärung, wonach der Kongress Teil einer vom Ausland gesteuerten Kampagne gegen die anstehenden Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Oktoberrevolution sei. Die KPČ befahl die Umbildung der Redaktion der Zeitschrift und verbot einer Anzahl der Kongressteilnehmer, darunter Pavel Kohout und Václav Havel, bei den Wahlen des tschechoslowakischen Schriftstellerverbands zu kandidieren. Die oben genannten drei Redakteure wurden aus der Partei ausgeschlossen, andere Teilnehmer – wie Kohout – erhielten Verwarnungen. Die Zeitschrift wurde dem Kulturminister Karel Hoffmann unterstellt und büßte augenblicklich ihre Funktion als Dissidentenorgan ein. Alles dies wurde jedoch als Anzeichen gesehen, dass Novotný Schwierigkeiten hatte, sich wie einst auf der Stelle durchzusetzen. So führten die Sanktionen stattdessen zu einem breiten Protest von Journalisten, Künstlern und Schriftstellern. Eine „gesetzlich ungeregelte, aber disziplinierte Presseanarchie“ begann sich zu entwickeln. Im März 1968 wurde die Zensur schließlich abgeschafft.
Führungswechsel in der KPČ
Das politische System der ČSSR war in den 1960er Jahren in eine schwere Krise im Kampf zwischen Stalinisten und Liberalen geraten. Ab 1967 wurde die Position der Liberalen ständig stärker, und zwar sowohl im Zentrum, als auch in den Bezirken.
Am 31. Oktober 1967 protestierten Studenten gegen die Zustände in ihren Wohnheimen. Staats- und Parteichef Antonín Novotný ließ die Proteste gewaltsam auflösen, was ihm im Zentralkomitee der KPČ jedoch massive Kritik eintrug. Auch die Sowjetunion, an die Novotný sich daraufhin wandte, gab ihm zu verstehen, dass er nicht mit Hilfestellung aus Moskau rechnen könne, vielmehr mit seinen Problemen selbst fertigwerden solle. Zum Jahresbeginn 1968 entluden sich die jahrelangen Spannungen zwischen dem linksdogmatischen und dem reformerischen Flügel der KPČ. Auf dem so genannten Januartreffen des Zentralkomitees der KPČ am 4. Januar 1968 wurde Novotný als Erster Sekretär der KPČ durch Alexander Dubček, dem ersten Sekretär der Kommunistischen Partei der Slowakei, abgelöst und behielt bis zum 22. März lediglich das machtpolitisch wenig bedeutende Amt des Präsidenten der Republik.
Im März 1968 wurde zudem bekannt, dass Novotny geplant hatte, die Mitglieder des Reformflügels zu verhaften und hierzu bereits eine Namensliste mit 1.030 Personen angelegt worden war. General Vladimír Janko, der mit der Aktion beauftragt war, beging nach Bekanntwerden der Pläne am 14. März Selbstmord und Novotny musste nun auch vom Präsidentenamt zurücktreten.
Die Flucht des ranghöchsten Politoffiziers der Tschechoslowakischen Volksarmee, Jan Šejna, im Februar 1968, der wegen Betrug und Unterschlagung vor Gericht gestellt werden sollte, und dessen anschließender Verrat besiegelte endgültig die Niederlage seines Befürworters Novotny, der am 30. März 1968 das Amt des Staatspräsidenten an General Ludvik Svoboda, einen beliebten Politiker abgeben musste, der auch in der UdSSR respektiert wurde (Radio Prag, 18. August 1998). Das Amt des Parlamentspräsidenten übernahm am 18. April Josef Smrkovsky, der von der Jugend geschätzt wurde.
In einer Reihe von Erklärungen und Presseveröffentlichungen wurde teilweise offen die führende Rolle der Partei in Frage gestellt und weitgehende Veränderungen in der Partei- und Staatsführung und noch umfassendere Liberalisierungsmaßnahmen gefordert.
Der Führungswechsel markierte – nach einigen Wochen Unklarheit über die neue Richtung – den Auftakt zu dem Reformkurs der tschechoslowakischen Regierungspartei, der in Verbindung mit dem Druck der kritisch gewordenen Öffentlichkeit zum Phänomen „Prager Frühling“ führte. Dubček versuchte zunächst, die Reformer in ihrem Eifer etwas zu bremsen, um nicht den Argwohn der anderen Ostblockstaaten auf sich zu ziehen. Diese begannen bereits, den Kurs der Tschechoslowakei zu kritisieren. Ota Šik wurde deshalb nicht, wie gefordert, Mitglied des Parteipräsidiums, zudem wurde ihm auch nicht die Leitung des Wirtschaftsausschusses übertragen. Vielmehr zielte Dubček zunächst auf eine Reform der föderalistischen Verfassung ab, die den Slowaken mehr Selbstverwaltungsrechte in der ČSSR zugestehen sollte.
Als programmatische Grundlage für die Reformen diente das am 5. April 1968 vorgestellte Aktionsprogramm der KSČ, das insbesondere auf Wirtschaftsreformen, Meinungs- und Informationsfreiheit, eine Aufarbeitung der stalinistischen Vergangenheit und eine allgemeine Neuausrichtung der Rolle der Kommunistischen Partei in der Gesellschaft zielte. Dieser parteipolitische Reformkurs war allerdings nicht zuletzt infolge der Aufhebung der Zensur in vielerlei Hinsicht schon in der öffentlichen Diskussion über die Neugestaltung der Gesellschaft vorweggenommen worden. Die wesentlichen Punkte des Aktionsprogramms wurden auch durch die Regierungserklärung der ersten Regierung Oldřich Černíks übernommen, welche am 8. April 1968 die Regierung Jozef Lenárt ablöste.
Ziele des „Prager Frühlings“, Aktionsprogramm der KPČ
Die Stimmung in der Bevölkerung war überwiegend geprägt von „Zustimmung zum Sozialismus, allerdings nur zu einem reformierten, demokratischen“, nicht von der Forderung einer „Abschaffung des Sozialismus“. Bei einer Umfrage im Juli 1968 sprachen sich 89 % der tschechoslowakischen Bevölkerung für eine Beibehaltung des Sozialismus aus. In derselben Umfrage äußerten sich lediglich 7 % der Bevölkerung unzufrieden mit der Regierung Dubčeks, der in seinem Programm Akční program KSČ einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ propagierte. Das grundlegende Ziel war also, einen neuen Sozialismus zu denken, „ohne selbsternannte Führer […], ohne graue Arbeitsstätten und ohne gefühlslose Bürokratie“. Im Gegenzug sollte der „Mensch Wert über allen Werten sein“ und das System den Gegebenheiten der ČSSR angepasst werden, anstatt blind von Moskau zu kopieren. Die führende Rolle behielt dabei immer die KPČ, besonders als der Druck von außen zu wachsen begann.
Auf dem Gebiet der politischen Struktur wurde eine Liberalisierung aller Lebensbereiche geplant, so etwa auch des Aufbaus der KPČ selbst. Der Zentralismus sollte abgebaut werden, Machtkonzentrationen, gerade um Einzelpersonen, sollten verhindert werden, innerparteiliche Demokratie und eine Rückkehr zu einem parlamentarischen Modell mit bürgerlichen Parteien sollten aufgebaut werden.
Im Rechtssystem sollten Pluralismus und Meinungsfreiheit stärker ausgebaut werden und in der Praxis Anwendung finden. In diesem Zusammenhang steht auch die häufig geforderte Rehabilitierung der Opfer der Prozesse der „fünfziger Jahre“.
Führender Architekt der Wirtschaftsreformen war Ota Šik, der ein Modell einer „humanen Wirtschaftsdemokratie“ entworfen hatte. Demnach sollte die zentrale Planung der Wirtschaft auf ein Minimum reduziert werden, im Mittelpunkt sollten dagegen gegeneinander konkurrierende Betriebe stehen, die sich – zumindest formell – im Besitz ihrer Arbeiter befänden. Die wissenschaftlich-technische Revolution sollte dadurch vorangetrieben werden. In den Betrieben selbst gab es ein starkes Bestreben nach Strukturen, in denen Beschäftigte und externe Interessengruppen, wie Vertreter der Region, die Entscheidungsgewalt haben und eng zusammenarbeiten.
Die Umsetzung dieser Reformpläne wäre einer Hinwendung zu einem Wirtschaftssystem wie dem Jugoslawiens oder einem noch stärker an Marktmechanismen orientierten gleichgekommen. Nach der Wende gab Ota Šik in einem Interview an, niemals eine tatsächliche Reform des Sozialismus, sondern vielmehr dessen Abschaffung im Sinn gehabt zu haben.
Die Freiheit von Presse, Wissenschaft, Information und Reisen waren wichtige Schritte auf dem Weg zum angestrebten kulturellen Pluralismus. Dieser kulturelle Pluralismus betraf insbesondere auch die verschiedenen Nationalitäten innerhalb der ČSSR. Den Minderheiten sollte kulturelle Selbstbestimmung und Entfaltung gewährt werden und der Slowakei eine staatsrechtliche Gleichberechtigung in Form einer Föderalisierung der ČSSR. Auf der slowakischen Hälfte der ČSSR lag hier auch das Hauptaugenmerk.
Außenpolitisch war das oberste Ziel Sicherheit in Europa. Gerade die Lösung des Problems um die beiden gegeneinander stehenden deutschen Staaten war hier von essentieller Bedeutung, genau wie die guten Beziehungen der ČSSR zu ganz Europa. Die Reformer gaben vor, dass sich die ČSSR weiterhin klar an den Staaten des Warschauer Pakts orientieren würde, nur die Beziehungen innerhalb des Bündnisses sollten weg von der sowjetischen Vormacht hin zu einer gleichberechtigten Partnerschaft gehen. Gleichzeitig sollten die Ideen des „Prager Frühlings“ in andere Länder in Ost und West weiter getragen werden. Es ist jedoch unklar, ob dabei eher aus taktischen Gründen Zugeständnisse an das sozialistische Lager gemacht wurden, um einer Intervention Moskaus zuvorzukommen.
Festgehalten wurden diese Ziele im Aktionsprogramm der KPČ vom 5. April 1968, das auf der Plenarsitzung des Zentralkomitees vom 29. März bis zum 5. April beschlossen wurde. Allerdings konnten die genannten Ziele nur eine grobe Richtung vorgeben, markierten sie doch nur die Richtung eines laufenden Prozesses, der durch konstante gesamtgesellschaftliche Diskussion immer weiter entwickelt und erst durch politische Maßnahmen konkret werden sollte.
Die Reformen der KPČ stießen jedoch auf heftigen Widerstand bei den Dogmatikern innerhalb der eigenen Reihen. Bereits im Februar 1968 wandten sie sich mit der Bitte um Verhaltensregeln an Moskau.
Emanzipation der Öffentlichkeit
Noch im Februar 1968 hatte Dubček die Pressezensur aufgehoben. In den Medien des Landes fand daraufhin eine „wahre Informationsexplosion“ statt. Dementsprechend wurde das Aktionsprogramm in der Öffentlichkeit wenig begeistert, sondern vielmehr als selbstverständlich aufgenommen, die Meinungsführerschaft hatte inzwischen von der Partei zum Volk gewechselt.
Ein Zeugnis dieser Emanzipation der Öffentlichkeit bildete das von Intellektuellen verschiedener Couleur unterzeichnete Manifest der 2000 Worte des Schriftstellers Ludvík Vaculík vom Juni 1968 wie auch die im Frühjahr entstandenen Vereinigungen K 231 oder KAN.
Das am 27. Juni erschienene „Manifest der 2000 Worte“ verwies auf andauernde Unzulänglichkeiten in den verschiedensten Ebenen der Gesellschaftsstrukturen und wurde von der Bevölkerung mehrheitlich unterstützt. Dass auch Zweifel an der Führungsrolle der kommunistischen Partei formuliert wurden, scheint das Fass zum Überlaufen gebracht und die Druckausübung von außen eskaliert zu haben.
Der Auslöser, die Militär-Maschinerie des Warschauer Paktes dann tatsächlich in Gang zu setzen, war offenbar das von vielen Intellektuellen unterzeichnete „Manifest der 2.000 Worte“. Das Manifest beschreibt als Ziel eine pluralistischen Demokratie anstelle der Dominanz der Kommunistischen Partei. Obwohl die KPČ-Führung sofort widersprach, wurde das Manifest von der Öffentlichkeit begeistert aufgegriffen.
Der Stern berichtete in seiner Ausgabe Nr. 36 vom 8. September 1968 über die Aktivitäten des „Sendebataillons 701“ für Psychologische Kampfführung der Bundeswehr, das während des Prager Frühlings mit Geheimsendern wie „Freies Radio Tschechoslowakei“, „Freies Radio Nordböhmen“ und „Radio Nummer sieben“ auf den Frequenzen ausgeschalteter ČSSR-Stationen sendete. Dabei wurden unter anderem Falschmeldungen durchgegeben, zum Beispiel, dass Dubček ermordet sei oder ein Kinderkrankenhaus in Prag zusammengeschossen wäre. Der Stern dementierte diesen Bericht später, aber es wurden auf Grund des Artikels gegen die Zeitschrift Vorwürfe des Landesverrats erhoben.
Reaktion der Sowjetunion
Die Sowjetunion, die den Machtwechsel von Novotný zu Dubček zunächst gutgeheißen hatte, dann aber schnell eine äußerst skeptische Position zur tschechoslowakischen Entwicklung einnahm, wertete das Manifest der 2000 Worte als eine Plattform der Konterrevolution. Hierin wurde sie durch den stellvertretenden Ministerpräsidenten Gustáv Husák bestärkt, der von einer „Atmosphäre des Terrors“ sprach.
Antonín Novotný (er war am 5. Januar 1968 zum Rücktritt als Parteichef und am 22. März auch zum Rücktritt als Präsident gezwungen und im Juni aus dem Zentralkomitee der Kommunistischen Partei ausgestoßen worden) meldete bei zwei Besuchen bei der sowjetischen Regierung, die KSČ unter Dubček stehe kurz davor, das Machtmonopol der KSČ aufzugeben.
Im März 1968 meldete der DDR-Botschafter in Prag, Peter Florin, an die Führung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) in Ost-Berlin: „Die Aktivität der oppositionellen Kräfte hat sich in den letzten Tagen verstärkt und erhält zunehmend offen konterrevolutionäre Züge“. Presse, Rundfunk und Fernsehen seien weitgehend in „gegnerischer Hand“ und würden zu Organisatoren der „Konterrevolution“. Damit war das Stichwort Konterrevolution für die „marxistisch-leninistische Perzeption“ des gefährlichen Charakters der Prager Reformpolitik gefallen.
Schon in der anberaumten Konferenz am 21. März 1968 waren im Schloss Grillenburg bei Dresden Regierungsvertreter der ČSSR mit denen der Sowjetunion, Bulgariens, Ungarns, Polens und der DDR – die später als „Warschauer Fünf“ bezeichneten Staaten, die letztlich auch die Intervention durchführten, wenngleich die DDR nicht direkt einmarschierte – zusammengekommen, um über die Lage in der Tschechoslowakei zu sprechen. Bei diesem Treffen äußerten L. Breschnew, W. Ulbricht und W. Gomulka die Befürchtung, dass in der Tschechoslowakei eine Konterrevolution drohte, welche die KSČ um die Macht bringen könnte. Die Führung der KSČ und die tschechoslowakische Regierung wurden scharf kritisiert und aufgefordert, die Verhältnisse zu ordnen und zu stabilisieren. Die Staatschefs der DDR und Polen befürchteten zudem ein Übergreifen der Liberalisierungswelle auf ihre Staaten.
Der KGB erhielt den Auftrag, für die Beschaffung von „Beweisen“ zum Vorwurf der Konterrevolution in der Tschechoslowakei zu sorgen, der den Namen „Operation Chodoki“ bekam. Nach dem inszenierten Fund eines angeblichen Verstecks in Westböhmen mit Waffen amerikanischer Herkunft kam es nach der False-Flag-Operation in der sowjetischen Presse zu einer Kampagne über die Gefahr einer akuten Konterrevolution in der ČSSR, die angeblich von westlichen Kräften unterstützt werde.
Weitere Treffen der „Warschauer Fünf“ zum Thema fanden ohne tschechoslowakische Beteiligung im Mai und Juni statt. Dabei wuchs der sowjetische Druck auf die Prager Regierung, die Reformen deutlich einzudämmen. Auch eine militärische Intervention gehörte bald zu den Drohungen, mit denen der Warschauer Pakt Druck auf sein reformorientiertes Mitglied ausübte. Ende Juni fand ein Militärmanöver in der Tschechoslowakei statt.
Spätere Forschungen zeigen, dass Leonid Breschnew (anders als verbreitet angenommen) ein militärisches Eingreifen zu verhindern versuchte und bis zuletzt an die Möglichkeit einer politischen Lösung glaubte. Während Walter Ulbricht für die DDR und Władysław Gomułka für Polen auf die Entsendung von Truppen drängten, hielt Breschnew bis zuletzt an Dubček fest und wollte ihm noch eine Chance geben,
In Verkennung der tatsächlichen Situation in der Tschechoslowakei soll er seinen Duzfreund Dubček am Telefon regelrecht angefleht haben, das Nötige zur Wiederherstellung der Vorherrschaft der KPČ zu unternehmen. Demgegenüber forderten die Staats- und Parteichefs der DDR und Bulgariens, Walter Ulbricht und Todor Schiwkow, sowie Vertreter des Militärs wie der sowjetische Verteidigungsminister Marschall Gretschko entschieden die umgehende militärische Niederschlagung der Reformbewegung. Diese aus einer Analyse der internen Gespräche der sowjetischen Parteiführung gewonnenen Erkenntnisse lassen die späteren Verlautbarungen der sowjetischen Führung, man sei bis zum letzten Moment verhandlungsbereit gewesen, nicht mehr glaubhaft erscheinen.
Außerdem hatte die stalinistische Opposition innerhalb der KPČ das Treffen in Bratislava dazu genutzt, Leonid Breschnew den sogenannten Einladungsbrief zukommen zu lassen, mit dem sie um eine Intervention zur Verhinderung einer Konterrevolution in der ČSSR baten.
Warschauer Brief an die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei
Am 4. Juli luden die Zentralkomitees der Bruderparteien der Warschauer-Pakt-Staaten die KPČ-Führung zu einem Treffen nach Warschau ein, damit sie dort Bericht über die innenpolitische Lage der ČSSR geben sollte. Das Warschauer Treffen am 15. und 16. Juli fand jedoch ohne die KPČ-Delegation statt.
Die als „Warschauer Fünf“ bezeichneten Staaten, konkret die Zentralkomitees der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei, der Bulgarischen Kommunistischen Partei, der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei und der Kommunistischen Partei der Sowjetunion wandten sich im Juli 1968 in einem Brief an das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei.
In der üblichen kommunistischen Propaganda-Rhetorik wurde den Prager Reformern vorgeworfen, „Konterrevolutionäre“ würden die ČSSR vom Weg des Sozialismus abbringen und „eine Bresche in das sozialistische System“ schlagen, eine „zügellose antisozialistische Demagogie“ betreiben, die zur „Desorientierung der Arbeiterklasse“ und in den Medien zu einem „regelrechten moralischen Terror“ führe, statt das „Leninsche Prinzip des demokratischen Zentralismus wie Ihren Augapfel zu hüten“, so warnten die Unterzeichner.
Der Warschauer Brief an das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik (ČSSR) vom 15. Juli 1968 wird als Vorläufer der Breschnew-Doktrin verstanden: darin wurden die Gründe für das Eingreifen bereits frühzeitig genannt – die Gefahr einer Lostrennung der Tschechoslowakei von der sozialistischen Gemeinschaft durch „feindliche Kräfte“. Der Brief wurde 37 Tage vor dem Einmarsch von Truppen in die Tschechoslowakei abgeschickt.
In ihrem Brief an die tschechoslowakische Parteiführung vom 15. Juli 1968 warnten die Parteiführer der fünf „sozialistischen Bruderstaaten“ vor einer Lösung der Tschechoslowakei aus dem „sozialistischen“ Lager und kritisierten die politische Entwicklung in der Tschechoslowakei:
Einvernehmlich wurde bei dem Treffen beschlossen, den politischen Druck auf die KPČ zu erhöhen um ein „Entgleiten“ aus dem sozialistischen Lager zu verhindern.
Antwort des tschechoslowakischen Parteipräsidiums vom 18. Juli 1968
Das tschechoslowakische Parteipräsidium antwortete daraufhin drei Tage später, „daß in der ČSSR die KPČ, die Arbeiterklasse und ihre Verbündeten die politische Macht fest in den Händen halten und verteidigen, die sozialistische Demokratie entwickeln und entschiedene Maßnahmen gegen die antisozialistischen Gruppierungen sowie deren Vertreter in den Massenmedien ergreifen werden“. Schon am 17. Juli informierte Alexander Dubček im Fernsehen die Öffentlichkeit darüber in der Tschechoslowakei und versicherte den Genossen in den Warschauer-Pakt-Staaten, „die sozialistische Tschechoslowakei bleibe unverändert den kommunistischen Idealen und der internationalen Arbeiterbewegung treu“.
Treffen in Čierna
Am 26. Juli 1968 fand nochmals in Čierna an der Theiss ein Treffen statt, bei dem sich die komplette Parteispitze der KPČ mit dem kompletten Politbüro der KPdSU in einem Eisenbahnwaggon in dem slowakisch-ukrainischen Grenzort traf. Während Breschnew Dubček drängte, die Reformer bzw. „Konterrevolutionäre“ zu entmachten, beharrte Dubček auf einem weiteren Treffen der Warschauer-Pakt-Staaten, um über die individuellen Wege aller Staaten zum Sozialismus zu verhandeln.
Erklärung von Bratislava
Wenige Tage nach den bilateralen Gesprächen zwischen der tschechoslowakischen und der sowjetischen Regierung fand am 3. August in Bratislava das letzte offizielle Treffen zwischen den Vertretern der Tschechoslowakei und den „Warschauer Fünf“ statt. Dort musste Dubček und die KPČ-Führung in der „Erklärung von Bratislava“ ihre Treue zum Marxismus-Leninismus bekräftigen. Die Erklärung von Bratislava ist auch als Absage das Manifest der 2000 Worte zu verstehen.
Das in Bratislava verabschiedete Abschlusskommuniqué wurde in der ČSSR als Zeichen der Entspannung gewertet, da den verschiedenen Parteien eine nationale Souveränität auf ihrem Weg zum Sozialismus eingeräumt werden sollte. Tatsächlich aber wurden nach dem Treffen die laufenden sowjetischen Vorbereitungen zum Einmarsch in die Tschechoslowakei intensiviert. Ein angeblicher Bruch der Vereinbarung durch Dubček diente zur Rechtfertigung des Einmarsches der Warschauer-Pakt-Truppen vom 20. auf den 21. August.
Bestätigung durch Jugoslawien und Rumänien
Die Staatschefs Jugoslawiens und Rumäniens bestärkten bei ihren demonstrativen Besuchen in der ČSSR am 9. bis 11. August, bzw. am 15. bis 17. August, die Demokratisierung fortzuführen. Anders als die fünf orthodoxen Warschauer-Pakt-Staaten stellten sich Jugoslawien und Rumänien hinter die ČSSR und ihre Reformen. Offiziell waren die Staatspräsidenten Tito und Ceausescu zu Besuchen in Prag, um die Freundschaftsverträge mit der Tschechoslowakei zu erneuern.
Beschluss der Invasion
Am 18. August informierte der KPdSU-Generalsekretär die Kollegen aus den Bruderparteien über den Beschluss des sowjetischen Politbüros. Er hieß Invasion. Die KPČ in der Tschechoslowakei wurde nicht informiert.
Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes
Vorbereitungen
Schon frühzeitig war eine Invasion in der CSSR geplant. Konkrete Vorbereitungen zum späteren Unternehmen „Donau“ waren bereits im April 1968 in Polen angelaufen, so die Aussage des polnischen Generals Florian Siwicki.
Faktisch wurde sie von den Vertretern der höchsten sowjetischen militärischen Führung initiiert, organisiert und geleitet. Die Beteiligung der Streitkräfte der anderen Staaten des Paktes hatte mehr symbolischen Charakter und sollte dem Unternehmen breitere politische Unterstützung und Legitimität verleihen. Die Vorbereitung übernahm ursprünglich der erste stellvertretende Verteidigungsminister der UdSSR und Oberbefehlshaber der Vereinten Streitkräfte des Warschauer Paktes, Marschall Iwan Ignatjewitsch Jakubowski.
Dem geplanten Unternehmen „Donau“ im Juni/Juli 1968 gingen neben Stabs- und Operationsvorbereitungen große Truppenübungen voraus, die einerseits die tschechoslowakische Führung warnen und ihren Demokratisierungsprozess hemmen, zum andern aber auch die geplante Invasion militärisch vorbereiten sollten. Schon Ende Mai/Anfang Juni waren in Polen sowjetische Militärverbände erschienen, die sich auf eine von der polnischen Grenze ausgehende Invasion einstellten.
Zwischen 20. und 30. Juni 1968 nahmen Einheiten der Ungarischen Volksarmee, NVA, Polnischen Armee, Sowjetarmee und auch der Tschechoslowakischen Volksarmee an der Stabsrahmenübung „Šumava“ („Böhmerwald“) teil. Dieses Manöver auf dem Territorium der ČSSR diente nicht nur zur Machtdemonstration gegenüber den „konterrevolutionären“ Kräften, sondern war zugleich Probelauf für die spätere Invasion. Die Stäbe und Verbände, die an der späteren Invasion teilnehmen sollten, konnten sich so bereits im Vorfeld mit ihren künftigen Einsatzgebiet vertraut machen. Die Übungen dienten zugleich als Vorwand für die Truppenverlegungen in die Nähe der tschechoslowakischen Grenze.
Marschall Iwan Ignatjewitsch Jakubowski, Oberbefehlshaber der Vereinigten Streitkräfte des Warschauer Paktes, bezeichnete als formales Ziel dieser Übungen die „Durchführung von Kampfhandlungen der Frontverbände der verbündeten Armeen im Anfangsstadium eines Krieges“.
Mit einer als Logistikübung getarnten weiteren Maßnahme Ende Juli 1968 verstärkte das sowjetische Militär seine Angriffsmöglichkeiten.
Die letzten Besprechungen des sowjetischen Oberkommandos vor der Invasion fanden am 23. Juli 1968 in Moskau statt. Die Operation „Dunaj“ wurde als eine Aktion der Streitkräfte des Warschauer Paktes dargestellt. Die eigentliche Operation führte der Oberkommandierende der Vereinten Streitkräfte des Warschauer Paktes, General Iwan Grigorjewitsch Pawlowski, unterstützt vom Stabschef der Sowjetarmee, Generaloberst Nikolai Wassiljewitsch Ogarkow, und dem ständigen Vertreter der Vereinten Streitkräfte des Warschauer Paktes bei der Tschechoslowakischen Volksarmee, Generaloberst Alexander Michailowitsch Jamschtschikow, die sich beide während der kritischen Phase in Prag befanden.
Verlauf
In der Nacht zum 21. August 1968 marschierten etwa eine halbe Million Soldaten der Sowjetunion, Polens, Ungarns und Bulgariens in die Tschechoslowakei ein und besetzten innerhalb weniger Stunden alle strategisch wichtigen Positionen des Landes. Es war die größte Militäroperation in Europa seit 1945.
Erste Truppen landeten am 20. August 1968 gegen 21 Uhr auf dem Prager Flughafen. Sowjetische Kräfte übernahmen um 22 Uhr mit Hilfe tschechischer Kollaborateure die Kontrolle des Prager Flughafens. Dann folgte ein Militärtransporter nach dem anderen mit Soldaten, Ausrüstung und Waffen. Rund 250 Transport-Flugzeuge mit Fallschirmjägern und Ausrüstung folgten in verschiedenen Routen.
In der Nacht auf den 21. August drangen insgesamt 6.300 Panzer aus den Gebieten der DDR, Polen, Ungarn und der Sowjetunion in die ČSSR ein. Im Rahmen der „Operation Donau“ waren 550 Kampfjets im Einsatz, nach Zeitzeugen verirrten sich einige davon mangels Funkleitfeuer bis in den bundesdeutschen Luftraum über Nürnberg.
Offiziell wurde Präsident Ludvík Svoboda vom sowjetischen Botschafter vor Mitternacht des 20. August mündlich von der Invasion informiert. Er protestierte, nahm die Situation aber als Tatsache an.
Eine Stunde vor Mitternacht rollte aus den Gebieten der DDR die sowjetische 1. Gardepanzerarmee (vier Panzer- und zwei motorisierte Schützendivisionen) unter dem Kommando Generalleutnants Konstantin Grigorjewitsch Koschasnow vor, welche die nördlichen und westlichen Teile Tschechiens besetzte.
Die SR Rumänien beteiligte sich demonstrativ nicht an der Invasion. Nicolae Ceaușescu verurteilte den Einmarsch auf einer Kundgebung am 21. August 1968 in Bukarest mit scharfen Worten und erklärte: „Der Gedanke einer militärischen Intervention in die Angelegenheiten eines sozialistischen Bruderstaates kann durch nichts gerechtfertigt werden, und kein Grund kann gebilligt werden, der diesen Gedanken auch nur für einen Augenblick als annehmbar erscheinen lässt.“ Für die SVR Albanien, seinerzeit noch formales Mitglied des Warschauer Pakts, war der Einmarsch der Anlass zum Austritt aus dem Vertragsbündnis, der am 5. September 1968 auf einer Tagung der Partei der Arbeit Albaniens verkündet wurde. Die Nationale Volksarmee der DDR nahm an der Besetzung nicht teil, obwohl an der Grenze zur ČSSR zwei Divisionen bereitstanden. Etwa 30 Soldaten einer NVA-Nachrichteneinheit weilten während der Militäraktion im Führungsstab der Invasionstruppen auf dem Truppenübungsplatz Milovice.
Am Morgen des 21. Augusts 1968 erreichten die ersten sowjetischen Panzer Prag. Der frühere Kultur- und Informationsminister Karel Hoffmann und damalige Direktor der Zentralverwaltung für Fernmeldewesen, der zum moskautreuen Flügel der KPČ gehörte, hatte angeordnet, die Sender des Tschechoslowakischen Rundfunk abzuschalten. Der Drahtfunk, der nicht seinem Bereich unterstand, funktionierte separat und war nicht betroffen. Ab vier Uhr gingen die Sender wieder in Betrieb. Währenddessen sammelten sich bereits Menschen vor dem Haupteingang des Funkhauses in der Vinohradská-Straße, knapp 200 Meter oberhalb des Wenzelsplatzes. Die Menschen kamen zum Hauptgebäude des Tschechoslowakischen Rundfunks in Prag, um dieses vor den Invasoren zu beschützen. Einige bezahlten das mit ihrem Leben.
Gegen 7.30 Uhr meldete der Tschechoslowakische Rundfunk, das Sendegebäude sei durch Panzer umstellt, wobei die von Prager Bürgern errichteten Barrikaden aus leeren LKW, Bussen oder Straßenbahnen niedergewalzt wurden und die sowjetischen Soldaten von ihren Kalaschnikows Gebrauch machten. Gegen 9 Uhr drang Militär in das Gebäude ein; dabei kam es zu den meisten der 23 Todesopfer am ersten Tag der Invasion. Bei den Kämpfen vor dem Rundfunkhaus in der Vinohradska-Straße wurde ein Panzer angezündet, der ausbrannte.
Beim Einmarsch starben 98 Tschechen und Slowaken sowie etwa 50 Soldaten der Invasionstruppen.
Andere Teile des Tschechoslowakischen Rundfunks wandten sich in dieser Zeit ans Ausland. Der Tschechoslowakische Rundfunk in Pilsen sendete am 21. August gegen 12.35 Uhr: „Wir wenden uns an alle, die uns hören, mit folgendem Aufruf: Teure Freunde, in der ČSSR gibt es keine Konterrevolution. Die Interessen des Sozialismus wurden in unserem Land durch nichts gefährdet, sodass es keinen Grund zur Intervention gibt. Wir sind ein schwacher Sender und wissen nicht, wie weit unsere Stimme hörbar ist. Aber trotzdem wenden wir uns an jeden und alle mit dem Aufruf: Unterstützt die Souveränität der sozialistischen Tschechoslowakischen Republik! Helft unserer Heimat, die Selbständigkeit zu bewahren! Steht uns bei, wenn wir den Willen zu Humanität und wirklich demokratischen Sozialismus bewahren wollen!.“
Die Führung der KPČ beschloss, keinen militärischen Widerstand zu leisten, auch die NATO verhielt sich ruhig, um der Sowjetunion keinen Vorwand für eine Intervention zu liefern.
Der tschechoslowakische Verteidigungsminister, General Martin Dzúr, wurde am Abend des 20. August im Generalstab in Prag von sowjetischen Generälen festgesetzt. Nach Informationen, dass die tschechoslowakische politische Staatsführung mit der Intervention einverstanden war, gab er der tschechoslowakischen Armee den Befehl, keinen Widerstand zu leisten. Sein zweiter Befehl, den Interventionstruppen Hilfe zu leisten, wurde jedoch von der Armee ignoriert.
Der Staatspräsident der Tschechoslowakei, Ludvík Svoboda, forderte Tschechen und Slowaken in einer Radioansprache dazu auf, Ruhe zu bewahren. Andere tschechoslowakische Politiker riefen die Bevölkerung über den Rundfunk zur absoluten Gewaltlosigkeit auf. Sie solle stattdessen die sowjetischen Soldaten von der Sinnlosigkeit ihrer Mission überzeugen.
Dubček und andere hochrangige Regierungsmitglieder wurden festgenommen und nach Moskau gebracht. Dort setzte man sie unter Druck und entmachtete sie schrittweise zugunsten des linientreuen Gustáv Husák. In der Tschechoslowakei funktionierte der eigentliche Plan der Sowjetunion, eine neue Regierung zu präsentieren, aufgrund des gewaltlosen, geschlossenen Protests der Bevölkerung des okkupierten Landes nicht. Auch die Behauptung, die KPČ habe um den Einmarsch ersucht, wurde von tschechoslowakischer Seite geschlossen dementiert: Für die tatsächlichen „Verschwörer“ war das Meinungsklima in der Tschechoslowakei zu ungünstig, um eine offene Palastrevolution verkünden zu können.
Die tschechoslowakischen Vertreter lehnten es jedoch ab, die Berechtigung der Intervention anzuerkennen. Am 27. August kehrte die Delegation mit Alexander Dubcek aus Moskau zurück. Dubcek dankte der Bevölkerung und den Ordnungskräften: „Wir alle, die wir in Moskau in den vergangenen Tagen verhandelt haben, sind Ihnen dankbar für Ihre wirklich kommunistische Arbeit. Ohne sie wäre es nicht möglich, die Verschärfung der Situation zu vermeiden und gleichzeitig die moralische und politische Einheit unseres Volkes beizubehalten. Ich danke auch der Armee und der Polizei, dass sie einen großen Konflikt vermeiden konnten.“
In den Wirren der ersten Tage der Besatzung gelang es der KPČ später sogar, einen außerordentlichen Kongress der Nationalversammlung abzuhalten, auf dem der Einmarsch ausdrücklich verurteilt und die Regierung Dubček im Amt bestätigt wurde.
Nach dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten kursierte in der Tschechoslowakei in Anspielung auf das Manifest der 2.000 Worte der bittere Witz: „7.000 Panzer für 2.000 Worte, was für ein gigantisches Geschäft“.
Erklärung der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS
Am 21. August 1968 verbreitete die sowjetische Nachrichtenagentur TASS eine offizielle Erklärung zum Einmarsch von Truppen in die Tschechoslowakei: „TASS ist bevollmächtigt zu erklären, dass sich Persönlichkeiten der Partei und des Staates der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik an die Sowjetunion und die anderen verbündeten Staaten mit der Bitte gewandt haben, dem tschechoslowakischen Brudervolk dringend Hilfe, einschließlich der Hilfe durch bewaffnete Kräfte, zu gewähren. Dieser Appell wurde ausgelöst, weil die in der Verfassung festgelegte sozialistische Staatsordnung durch konterrevolutionäre Kräfte gefährdet wurde, die mit den dem Sozialismus feindlichen äußeren Kräften in eine Verschwörung getreten sind. … Die weitere Zuspitzung der Situation in der Tschechoslowakei berührt die Lebensinteressen der Sowjetunion und der anderen sozialistischen Länder, die Interessen der Sicherheit der Staaten der sozialistischen Gemeinschaft. Die Gefahr für die sozialistische Ordnung in der Tschechoslowakei ist gleichzeitig auch eine Gefahr für die Grundfesten des europäischen Friedens.“
Die offizielle sowjetische Erklärung TASS am 21. August berief sich auf ein angebliches Hilfeersuchen aus der KSČ und war von Anfang an unglaubhaft. Eine willfährige tschechoslowakische Regierung, die dieses bestätigt hätte, gab es jedoch nicht; da Staatspräsident Svoboda die Installierung eines willfährigen Marionettenregimes verweigert hatte.
Nichtbeteiligung der DDR
Bereits im Mai 1968 war die Gefechtsbereitschaft der Grenztruppen der DDR erhöht worden. Die 7. Panzer- und die 11. motorisierte Schützendivision der Nationalen Volksarmee der DDR (NVA) unterstanden ab dem 29. Juli 1968 dem sowjetischen Oberkommando. Am Morgen des 21. August wurde der zivile Grenzverkehr in die ČSSR eingestellt. Einige grenznahe Orte wurden isoliert und durften nur noch von Einwohnern betreten werden. Ebenfalls an diesem Tag nahm der Propagandasender Radio Vltava seinen Betrieb auf. Er wurde von der DDR betrieben und vom Sender Wilsdruff bei Dresden in Richtung Tschechoslowakei auf Mittelwelle ausgestrahlt. Ziel war es, die Bevölkerung im Sinne der Warschauer-Pakt-Staaten zu beeinflussen. Der Sender stellte im Frühjahr 1969 nach massiven Protesten der Tschechoslowakei den Betrieb ein.
An der Invasion selbst nahmen abgesehen von einigen NVA-Verbindungsoffizieren keine NVA-Truppen teil. Der Entschluss darüber fiel erst wenige Stunden vor dem Beginn des Einmarsches und wurde der NVA-Führung vom Oberkommandierenden der Warschauer Vertragsorganisation Marschall Jakubowski mitgeteilt. Ulbricht, der die NVA nach Prag einmarschieren lassen wollte, musste sich vom ansonsten rücksichtslosen Generalsekretär der KPdSU, Breschnew, historisch belehren lassen: Noch einmal deutsche Truppen in Prag, das gehe nun wirklich nicht. Vermutlich sollten die Bürger der ČSSR im dreißigsten Jahr nach dem Münchener Abkommen nicht durch den Anblick von Invasoren in deutscher Uniform zusätzlich verbittert werden. In Massenmedien der Paktstaaten wurden dennoch amtliche Stellungnahmen verbreitet, in denen eine Teilnahme der NVA behauptet wurde.
Die Regierung der DDR wertete die Reduzierung der Rolle der NVA auf lediglich unterstützende Maßnahmen als eine Zurücksetzung. Sie täuschte die DDR-Bevölkerung absichtlich, indem sie Reportagen vom Einsatz der NVA-Truppen in der Tschechoslowakei verbreiten ließ, teilweise in den absurdesten Formen der DDR-Propaganda. Einige westliche Journalisten fielen darauf herein und verbreiteten diese ebenfalls. Die Bild-Zeitung verortete am 24. August 1968 zwei NVA-Divisionen „in den Räumen nördlich von Prag, Karlsbad und Pressburg“, und der Sender Freies Berlin berichtete vier Tage später über die angebliche NVA-Präsenz im Raum Graslitz.
Tatsächlich wurde am 23. August die 11. motorisierte Schützendivision näher an die tschechoslowakische Grenze in den Raum Adorf–Auerbach–Oelsnitz verlegt. Die Truppen wurden am 16. Oktober 1968 wieder dem Oberkommando der NVA unterstellt und einen Tag später in ihre Kasernen zurückverlegt.
Paradoxerweise aber waren es zwei DDR-Panzer, begleitet durch gepanzerte Transportfahrzeuge, die als erste fremde Bodeneinheiten auf tschechoslowakischem Gebiet am 20. August um 21:40 Uhr auftauchten. Höchstwahrscheinlich handelte es sich dabei um eine Gefechtsaufklärung der NVA, die entgegen dem Befehl früher und tiefer eindrang. Zeitzeugen aus der DDR berichteten auch, dass sie am 21. August „mindestens 70 Schützenpanzer mit DDR-Kennung“ auf böhmischen Gebiet gesichtet hätten, deren Besatzungen „deutsch (sächsisch) sprachen“. In Altenberg hätten NVA-Soldaten zudem die tschechoslowakischen Grenzsoldaten entwaffnet und den Schlagbaum zur Seite geräumt.
Im Hauptquartier der Interventionstruppen in Milovice in der Nähe von Prag hielten sich spätestens ab dem 23./24. August lediglich Offiziere und Nachrichtentechniker der Nationalen Volksarmee auf, darunter mindestens 20 Angehörige des NVA-Nachrichtenregiments 2 (Niederlehme).
Im falschen Glauben an die Legende von der sozialistischen Bruderhilfe entschuldigte sich am 12. April 1990 die Volkskammer der DDR beim tschechischen und slowakischen Volk für die Beteiligung der NVA an der Invasion mit den Worten: „Das erste frei gewählte Parlament der DDR bittet die Völker der Tschechoslowakei um Entschuldigung für das begangene Unrecht. Mit der unrechtmäßigen militärischen Intervention wurde den Menschen in der Tschechoslowakei großes Leid zugefügt und der Prozess der Demokratisierung in Osteuropa um 20 Jahre verzögert. Der Einmarsch der Volksarmee geschah unter Verletzung des Artikels 8 (2) der Verfassung der DDR. Wir haben in Angst und Mutlosigkeit diesen Völkerrechtsbruch nicht verhindert“.
So bekannten sich alle Fraktionen in einem ersten inhaltlichen Beschluss der letzten und ersten frei gewählten Volkskammer am 12. April 1990 zur Mitschuld der DDR an der Niederschlagung des „Prager Frühlings“ 1968 durch Truppen des Warschauer Paktes.
Verhalten der NATO
Die sowjetischen Botschafter unterrichteten die Regierungen in Washington, London und Paris in der Nacht der Invasion. Der Sowjetbotschafter Anatoli Fjodorowitsch Dobrynin informierte den US-Präsidenten Lyndon B. Johnson sogar persönlich. Breschnew wollte den Eindruck vermeiden, der Einmarsch diene der Vorbereitung eines Angriffs auf die NATO. Die Regierungen der drei Großmächte gaben ihr Wissen nicht weiter, so dass die nicht informierten NATO-Militärs in den kritischen ersten zwölf Stunden auf Presseberichte angewiesen waren, wie sie später erbost beklagten. Immerhin hatte die 4. Alliierte Taktische Luftflotte der NATO das Einfliegen der sowjetischen Luftlandetruppen in die ČSSR mitbekommen. Da aber die zuständigen Militärs darin keine Bedrohung der Allianz sahen, gaben sie ihre Erkenntnis nicht weiter.
Der westlichen Aufklärung waren die Vorbereitungen für eine etwaige Invasion in der ČSSR nicht verborgen geblieben. In der NATO-Zentrale bei Mons wurde darin aber keine Gefahr für den Westen gesehen, was auf einer Einschätzung nach amerikanisch-sowjetischen Konsultationen im Juli 1968 beruhte. Bei den Streitkräften der NATO intensivierte man zwar die Beobachtung der Gegenseite und erhöhte im Bereich Allied Forces Central Europe (AFCENT) die Arbeitsbereitschaft der Stäbe, verzichtete aber auf umfangreiche Alarmierungen.
Ziviler Widerstand
Dem Beschluss der KPČ gemäß rief Dubček dazu auf, auf gewaltsamen Widerstand zu verzichten, da dieser aussichtslos sei. Dennoch kam es zu vereinzelten Auseinandersetzungen zwischen der Zivilbevölkerung und den Invasoren. Am ersten Tag des Einmarschs starben 23 Tschechoslowaken und bis zum 1. September 71 Tschechoslowaken. Der Historiker erklärte zur Gewaltlosigkeit: „Über die ein oder zwei Fälle, in denen tatsächlich schon vor dem 21. August 1968 Waffen gefunden wurden, ist […] bekannt, dass es eine Provokation des sowjetischen Geheimdienstes“ war:
Radio Prag sendete am frühen Morgen des 21. August den Aufruf des Staatspräsidenten Svoboda: „In der gegenwärtigen Stunde kann ich Ihnen als Präsident der ČSSR nicht mehr sagen als euch zu bitten, vollkommene Ruhe und Besonnenheit zu bewahren“. Die Bevölkerung wurde durch Lautsprecher aufgefordert: „Lasst Euch nicht herausfordern! Bewaffnete Verteidigung kommt nicht infrage!“
Die tschechische und slowakische Bevölkerung versuchte, durch zivilen Ungehorsam und verschiedene Aktionen die Besetzung zu verlangsamen. Es war ein keineswegs „passiver Widerstand“, sondern ein aktiver: zum Beispiel wurden Ortstafeln und Straßenschilder verdreht, übermalt, zerschlagen oder abmontiert, um ortsunkundigen Besatzern die Orientierung zu erschweren. Tschechoslowakische Eisenbahner leiteten Nachschubzüge für die Rote Armee auf Abstellgleise. Tausende zumeist selbstgezeichnete oder selbstgedruckte Plakate, die die Besatzer verspotteten und zum passiven Widerstand aufriefen, wurden vorwiegend in Prag und Bratislava, aber auch in anderen Städten verteilt und an Häuserwände und Schaufenster geklebt. Auch der damalige Tschechoslowakische Rundfunk spielte eine große Rolle. So wurde unter dem damaligen Leiter eine mobile Sendestation eingesetzt, um die Bevölkerung zu informieren. Auch der ORF spielte dabei eine große Rolle, indem er die Tschechoslowaken via Kurzwelle-Sendeanlagen in Österreich informierte. Im eigenen Land wurden sie über die Ereignisse gar nicht bzw. teils falsch informiert. Daneben spielten auch Piratensender eine wichtige Rolle, die von den sowjetischen Besatzungstruppen ebenfalls nicht völlig ausgeschaltet werden konnten.
Die Besatzer hielt man für irregeleitete, von der Armeeführung missbrauchte Soldaten, aber nicht für Feinde.
Solidaritätskundgebungen in mehreren Städten der Sowjetunion wurden totgeschwiegen und die Demonstranten verschwanden in Gefängnissen.
Bei den Protesten in der DDR wurden laut Ministerium des Innern vom 21. August bis 4. September 1968 468 Demonstranten festgenommen und insgesamt die Personalien von 1075 Personen festgestellt.
Das Ende des Prager Frühlings
Am 23. August, zwei Tage nach dem Beginn der Intervention, wurde Präsident Ludvík Svoboda offiziell zu Verhandlungen nach Moskau gerufen, an denen auf seine Forderung hin – zunächst nur inoffiziell – auch die in Haft gehaltenen Regierungsmitglieder um Dubček teilnahmen.
Das drei Tage später verabschiedete Moskauer Protokoll verlangte die Aufhebung fast aller Reformprojekte und markierte das Ende des Prager Frühlings. Mit diesem Ergebnis einer faktischen Kapitulation im Gepäck kehrte Dubček, der vorerst noch in seinen Ämtern belassen wurde, nach Prag zurück, wo er zunächst noch einmal begeistert empfangen wurde. Auf Wunsch Dubčeks wurde das Protokoll geheim gehalten. Für die Öffentlichkeit gab es ein gemeinsames Kommuniqué, das die »Normalisierung« der Verhältnisse als Ziel ausgab. Die Wahrheit blieb der tschechoslowakischen Bevölkerung zunächst verborgen, die die politische Führung bei der Rückkehr in Prag begeistert begrüßte.
Bald darauf wurde der Bevölkerung der ČSSR klar, dass der „Prager Frühling“ vorbei war.
Stationierungsvertrag
Am 16. Oktober 1968 wurde in Prag der Stationierungsvertrag für 75.000 Soldaten der „Zentralgruppe der sowjetischen Streitkräfte“ zwischen der ČSSR und der UdSSR unterzeichnet. Der Vertrag über die Regelungen von Stationierungskosten, Visa, Verrechnung, Einreise, usw. sowjetischer Armeeangehöriger zum Zwecke der Bekämpfung "westdeutscher militärischer Kräfte" wurde nach František Kriegel „nicht mit der Feder, sondern mit den Läufen der Maschinengewehre unterschrieben.“. Die sowjetischen Generäle hatten schon lange die Absicht gehegt, ihre Truppen in der Tschechoslowakei zu stationieren und so die Verteidigungslinie nach Westen zu verschieben. Die Ereignisse von 1968 boten nun eine willkommene Gelegenheit, die sogenannte mittlere Gruppe ihrer Truppen aufzustocken. Die Kosten musste teilweise der tschechoslowakische Staat übernehmen. Als nach der Wende die tschechoslowakische Regierung ihre Forderungen an die Sowjetarmee bezifferte, kam sie auf eine Summe von fast 15 Milliarden Kronen.
Alexander Dubcek blieb bis 17. April 1969 Parteisekretär. Er wurde in die Strategie eingebunden, die Rücknahme der Reformen und die „Normalisierung“ langsam und unter dem Mäntelchen der Legitimität der alten Regierung vorzunehmen, um weitere gewaltsame Proteste zu verhindern.
In der Novembersitzung des ZK der KSČ wurden die radikalsten Unterstützer der Reformen und die Versuche, ein plurales politisches System wieder einzuführen, verurteilt. Die Reformen des Jahres 1968 waren damit zwar noch nicht komplett verurteilt; aber der konservative Teil in der Führung der KSČ zunehmend gestärkt. Die Erklärung wurde zur Leitlinie, nach der sich das politisches Leben in der Tschechoslowakei zu einer sogenannten „Normalisierung“ der Verhältnisse ausrichtete.
Als Folge der Besetzung der Tschechoslowakei durch die Truppen der Staaten des Warschauer Paktes verließen zehntausende Menschen, in erster Linie Facharbeiter und Intellektuelle, das Land. Rund 96.000 Menschen flüchteten nach Österreich, weitere 66.000 Urlauber kehrten nicht aus Österreich in die Tschechoslowakei zurück. Andere flüchteten über die Grenze nach Bayern.
Während der von Husák initiierten Säuberungen innerhalb der kommunistischen Partei wurden fast 500.000 Mitglieder aus der KSČ ausgeschlossen, darunter 1970 auch Dubček.
Am 16. Januar 1969 verbrannte sich der Student Jan Palach aus Protest gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings vor dem Denkmal des Heiligen Wenzels auf dem Wenzelsplatz. Am 25. Februar 1969 verbrannte sich dort auch der Student Jan Zajíc.
Rezeption im Ausland
Die westlichen Staaten verurteilten die Verletzung der Volkssouveränität in der Tschechoslowakei. In der UNO scheiterte eine Resolution gegen die sowjetische Aggression, nachdem der tschechoslowakische Außenminister Jiří Hájek dort den Einmarsch der sowjetischen Truppen angeklagt hatte. Die Regierungen Westeuropas und der USA protestierten nach dem Einmarsch gegen den völkerrechtswidrigen Akt und fürchteten einen möglichen Übertragungseffekt der Krise auf Rumänien, Jugoslawien und auch auf Westberlin. Die Vertreter der NATO-Staaten unterstrichen bei ihrem Treffen unter Leitung von NATO-Generalsekretär Manlio Giovanni Brosio in Brüssel am 15. and 16. November die Unverletzbarkeit des Völkerrechts.
Italien und Frankreich
In Italien und Frankreich wurde der sowjetische Einmarsch nicht nur von einer liberalen Öffentlichkeit, sondern auch von der Kommunistischen Partei Italiens (PCI) und von der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF) öffentlich verurteilt. Dies galt als Symptom einer zunehmenden Loslösung von Moskau; diese wurde zu einem der Gründungsmomente des Eurokommunismus. Das Politbüro der SED unter Walter Ulbricht hieß die Kritik nicht gut. Die SED bemühte sich aus außenpolitischen Gründen trotzdem, weiterhin enge Beziehungen zur PCI und zur PCF zu pflegen.
Bundesrepublik Deutschland
Der Prager Frühling und seine Niederschlagung wurde in der Bundesrepublik Deutschland wie kaum ein anderes außenpolitisches Ereignis beachtet und kommentiert. Dabei war das Interesse in allen Teilen der Öffentlichkeit ähnlich groß: Sowohl die großen konservativen Zeitungen als auch die kleinen linksoppositionellen Blätter brachten die Ereignisse auf ihre Titelseiten. So beobachtete einerseits die bürgerliche Presse den tschechoslowakischen Versuch, einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ zu schaffen, mit großer Anteilnahme und fast durchweg positiven Kommentaren, interpretierte die Reformen dabei aber als angestrebte Nachholung des westlichen Standards von Freiheit und Demokratie.
Die Westdeutschen reagierten beinahe enthusiastisch auf den Prager Kurswechsel. Die Reformkommunisten leiteten eine vorsichtige Umgestaltung ihrer Außenpolitik im Verhältnis zur Bundesrepublik ein, zu der noch keine offiziellen diplomatischen Kontakte bestanden. Alle Parteien glaubten, die neue Situation nutzen zu müssen. Prominente Politiker reisten während des Frühjahrs und Frühsommers 1968 in die Tschechoslowakei ein, darunter Hans-Dietrich Genscher und Egon Bahr. Insbesondere die westdeutschen Sozialdemokraten sympathisierten mit den Prager Reformkommunisten.
Dagegen sah die außerparlamentarische Opposition der Bundesrepublik im Prager Frühling einen „dritten Weg“, eine „bisher unentdeckte sozialistische Demokratie“.
Österreich
Obwohl man nicht von einer bewaffneten Intervention in Österreich ausging, hatten bereits am 23. Juli Besprechungen zwischen Innen- und Verteidigungsministerium über die Möglichkeit von Interventionen und Maßnahmen zum Schutz Österreichs stattgefunden. Diese Maßnahmen erhielten den Decknamen Urgestein, kamen später jedoch nicht voll zum Tragen, da das Bundesheer dreißig Kilometer hinter der Grenze in Stellung gehen musste.
Nach Ende des Manövers „Šumava“ („Böhmerwald“) befanden sich immer noch Truppen des Warschauer Paktes auf tschechoslowakischem Staatsgebiet, wenn auch in relativ geringer Stärke. Es handelte sich dabei im Wesentlichen um Logistik-Verbände, die den Einmarsch vorbereiten und anschließend koordinieren sollten. So wurde auch die österreichische Regierung, zudem damals in der Urlaubszeit, von der Besetzung überrascht. Als Sofortmaßnahme wurden dem sowjetischen Botschafter in Österreich Protestnoten – gegen die zahlreichen Aufklärungsflüge sowjetischer Luftstreitkräfte über österreichischem Hoheitsgebiet – überreicht.
Gleichzeitig wurde unter dem Decknamen „Marschmusik für Glockenspiel“ das Bundesheer alarmiert und mehr als drei Brigaden zur Verstärkung der nördlich der Donau gelegenen Garnisonen in das Waldviertel verlegt. Um eine genügende Zahl aktiver Soldaten zur Verfügung zu haben, wurde die Entlassung der neun Monate dienenden Wehrpflichtigen durch einen Aufschubpräsenzdienst für die Dauer der „Tschechenkrise“ aufgeschoben.
Nach Rücksprache des Bundeskanzlers mit Verteidigungsminister Georg Prader und Brigadier Johann Freihsler wurde am Morgen des 21. August auf eine Mobilmachung und damit die Aufbietung des Grenzschutzes verzichtet. Es wurde vom Einsatz des Bundesheeres (Teil)Mobilmachung der Grenzschutzeinheiten abgesehen und auf die Einberufung des Landesverteidigungsrates zunächst verzichtet.
In seiner ersten Rundfunkrede nach der Invasion beeilte sich Bundeskanzler Josef Klaus am 21. August um sieben Uhr früh die Verpflichtung Österreichs zur Neutralität zu betonen. Dem Botschafter der UdSSR wurden aber auch mehrere Protestnoten wegen der zahlreichen Verletzungen des österreichischen Luftraumes durch Aufklärungsflüge des Warschauer Paktes übergeben.
In Österreich gab es Proteste gegen die ORF-Berichterstattung. Der erst seit 1967 rechtlich unabhängige ORF war seit dem Beginn der Operationen bestens informiert und konnte diese Meldungen auch an andere westliche Medien weitergeben. Darüber beschwerte sich der sowjetische Botschafter und es kam zu Konfrontationen zwischen der Bundesregierung und dem ORF, denen sich auch Bruno Kreisky anschloss, da der ORF unter der Leitung von Gerd Bacher, auch seiner Ansicht nach neutralitätswidrig berichtete. Dennoch gelang es dem österreichischen Rundfunk als Informationsdrehscheibe für die ganze Welt zu fungieren und laufend aktuelle Nachrichten anzubieten. Die österreichische Bundesregierung wies den ORF an, die Neutralität des Landes bei der Berichterstattung zu beachten. Bacher stellte daraufhin fest, dass die Neutralität zwar den Staat verpflichte, „aber nicht den Staatsbürger“. Am 22. August 1968 wies der Bundeskanzler die Intervention des sowjetischen Botschafters Boris Podzerob gegen die angeblich eindeutig pro-tschechoslowakische Berichterstattung der österreichischen Medien strikt zurück.
Eine besondere Rolle für ausreisewillige Tschechoslowaken spielte der damalige österreichische Gesandte in Prag und spätere Bundespräsident Rudolf Kirchschläger, der entgegen den Weisungen des Außenministers Kurt Waldheim die österreichische Gesandtschaft für Fluchtwillige offenhielt und tausende Visa für Österreich ausstellte. Damit verhalf Kirchschläger zahlreichen Personen zur Flucht. Mit dem Hinweis auf die Verpflichtung eines neutralen Staates, seine humanitäre Mission zu erfüllen, erreichte Kirchschläger in Wien eine Zurückziehung der ursprünglichen Weisung. In der Folge kamen insgesamt rund 210.000 Flüchtlinge nach Österreich, von denen aber nur etwa 12.000 auch um Asyl ansuchten und in Österreich blieben.
Rumänien
Rumäniens Staatschef Nicolae Ceaușescu bezeichnete den Einmarsch als „Intervention in die Angelegenheiten eines sozialistischen Bruderstaats“.
In einer Rede in Bukarest am 21. August 1968 verurteilte der rumänische Parteiführer Nicolae Ceauşescu den Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei scharf, in der er den Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts in Prag als „schweren Fehler“ und „eine ernste Gefahr für den Frieden in Europa und für das Schicksal des Sozialismus in der Welt“ bezeichnete. Zehntausende jubelten ihm damals zu.
Sowjetunion
In der Sowjetunion wurden die Ereignisse des Prager Frühlings vor allem von intellektuellen Kreisen mit Aufmerksamkeit verfolgt. Studenten, Schriftsteller und Künstler diskutierten die Reformen in der Tschechoslowakei kontrovers. Die Teile der liberalen und reformkommunistischen Intelligenzija beachteten die Entwicklung im Nachbarland als hoffnungsvolles Vorbild einer möglichen Liberalisierung des eigenen Lands.
Am 25. August protestierten acht Personen am sogenannten Hinrichtungsplatz auf dem Roten Platz in Moskau mit einem Transparent „Für eure und unsere Freiheit“ gegen die Intervention. Die Aktion blieb sowohl in der Prawda, als auch in der Iswestija unerwähnt.
USA
In den Zeiten des Vietnamkriegs und den Unruhen nach dem Mord an Martin Luther King Jr. nahm die amerikanische Öffentlichkeit und Politik die Ereignisse in der Tschechoslowakei als nicht vorrangig wahr. Die Invasion der Warschauer Pakt-Staaten erschien als Störung der internationalen Lage, nicht aber als drängendes Problem. Die amerikanische Regierung beschränkte sich auf rhetorischen Protest. Präsident Johnson strebte nach einer Entspannung in den Beziehungen zur UdSSR und wollte diese nicht durch eine scharfe Stellungnahme gefährden. Der Appell der tschechoslowakischen Exilgemeinschaft, die amerikanische Regierung solle sich für die Wiederherstellung von Demokratie und Freiheit in ihrem Heimatland einsetzen, blieb ungehört.
Nachwirkungen in der Samtenen Revolution
Ende der Okkupation
Am 26. Februar 1990 unterschrieben die Außenminister Jiří Dienstbier und Eduard Schewardnadse den Vertrag über den Abzug der sowjetischen Streitmächte aus der ČSFR. Mit dem Abzug 1991 endete nach 23 Jahren Stationierung der sowjetischen Truppen die Okkupation des Landes. Dabei ergaben sich Probleme: Die Sowjetunion wusste nicht, wo sie die zurückkehrenden Soldaten unterbringen sollte – die Hälfte der Soldatenfamilien hatte kein Zuhause in der Sowjetunion.
Abbau sowjetischer Denkmäler
Nach der samtenen Revolution kam es zur Entfernung einiger sowjetischer Denkmäler. 1945 hatte die Sowjetarmee im Prager Stadtteil Smíchov in Form eines ausrangierten Panzers ein Denkmal errichtet, mit dem an den ersten sowjetischen Panzer und seine Besatzung erinnert werden sollte, der 1945 zur Befreiung Prags einrollte. Der Panzer sollte als Symbol für die Befreiung Prags 1945 gelten, an der die Rote Armee jedoch nur zweitrangig beteiligt war.
1989 wurden 1989 Stimmen laut, die sich für eine Demontage einsetzten. Die Aktion des Kunststudenten David Cernys der den Panzer rosa anstrich, war umstritten, führte aber zum Abbau des Denkmals. Der sowjetische Panzer in Smíchov wurde nach 1968 nicht mehr als Symbol der Befreiung, sondern als Symbol der Okkupation des Landes angesehen.
Auch das Konew-Denkmal in Prag war umstritten. Der Prager Stadtrat verwies 2018 mit einer Gedenktafel auf die Beteiligung Marschall Konews an der Invasion der Truppen des Warschauer Paktes von 1968 und ließ am 30. August 2019 die Bronzestatue verhüllen, die 2020 dann in einem Museumsdepot landete.
Diplomatische Nachwirkungen in der Gegenwart
Bei seinem Treffen mit dem tschechischen Präsidenten Václav Klaus am 1. März 2006 räumte der russische Präsident Putin für Russland als Rechtsnachfolger der Sowjetunion eine moralische Verantwortung ein, sagte aber: „Es gibt keine juristische Verantwortung und kann keine solche geben“.
Im Juni 2015 wurde der russische Botschafter vom tschechischen Außenministerium einberufen, nachdem in einer Dokumentation im russischen Staatsfernsehen der Prager Frühling als Putschversuch durch eine Vereinigung „verurteilter ehemaliger Nazis, SS-Leute und Kollaborateure“ dargestellt und die Behauptungen von 1968 über eine angebliche Einmischung der NATO wieder aufgenommen worden waren. „Das russische Fernsehen lügt“, sagte Präsident Miloš Zeman, während Ministerpräsident Bohuslav Sobotka die damaligen Vorgänge eine „Okkupation“ nannte. Die Versicherung des russischen Botschafters, dass die Dokumentation nichts mit der russischen Politik zu tun hätte, bezeichnete Außenminister Lubomír Zaorálek als „lächerlich“. Der ehemalige Botschafter in Moskau, , erklärte, die russischen Medien versuchten, ihre Sendungen in vorauseilendem Gehorsam dem Weltbild Präsident Putins anzupassen.
Filme
Dokumentation
- Renata Schmidtkunz: Ende eines Frühlings – Prag 1968. AT, ORF, 45 Min., 2008. Inhalt: Zeitzeugen wie der damalige ORF-Generalintendant Gerd Bacher, Hugo Portisch, Helmut Zilk, Barbara Coudenhove-Calergi (AZ Wien) sowie zwei Wortführer des Prager Frühlings, Pavel Kohout und Jiří Gruša, von 2003 bis 2009 Präsident des Internationalen P.E.N., erinnern sich und kommentieren seltene Archivaufnahmen. Die Vorhersehbarkeit des Einmarsches wird wiederholt genannt.
- & : Der Prager Frühling und die DDR. DT, MDRFS, 45 Min., 2013, Erstausstrahlung 20. August 2013 (Dokumentation mit Archivaufnahmen). Inhalt: Junge Menschen in der DDR träumen davon, dass die DDR vom Prager Frühling angesteckt wird. Unter anderem berichten Toni Krahl, Florian Havemann und Friedrich Schorlemmer von den Hoffnungen und Niederlagen, die sie mit dem Prager Frühling verbanden.
Spielfilm
- Burning Bush – Die Helden von Prag. Tschechische dreiteilige Miniserie der polnischen Regisseurin Agnieszka Holland aus dem Jahr 2013.
- Jaromil Jireš: Žert (Der Scherz) Tragikomödie Tschechoslowakei, 1968, 79 Minuten nach Buchvorlage von Milan Kundera: Der Scherz
Literatur
- Aktionsprogramm der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei. In: Volkszeitung, Prag, 16/1968, (19. April 1968), dtsch.
- Günter Bischof und weitere (Hrsg.): Prager Frühling. Das internationale Krisenjahr 1968. Band 1 (Beiträge) und Band 2 (Dokumente). Böhlau, Köln 2008, ISBN 978-3-412-20231-6 (Veröffentlichungen des Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgenforschung, Graz–Wien–Klagenfurt: Sonderband 9).
- Vasiľ Biľak: Wir riefen Moskau zu Hilfe. Der Prager Frühling aus der Sicht eines Beteiligten. Herausgegeben und übersetzt von Klaus Kukuk. Edition Ost, Berlin 2006, ISBN 978-3-360-01076-6.
- Heinrich Böll, René Böll (Hrsg.): Der Panzer zielte auf Kafka. Heinrich Böll und der Prager Frühling. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2018, ISBN 978-3-462-05155-1.
- Stefan Bollinger: Dritter Weg zwischen den Blöcken – Prager Frühling 1968. Hoffnung ohne Chance. Trafo, Berlin 1995, ISBN 3-930412-78-0.
- Jiří Hájek: Begegnungen und Zusammenstösse. Erinnerungen des ehemaligen tschechoslowak. Aussenministers. Mit einem Vorwort von Zdeněk Mlynář. Übersetzung aus dem Tschechischen von Bedřich Uttitz Herder Freiburg i. Brsg. 1987. ISBN 978-3-451-08284-9
- Bodo Hechelhammer und Aleš Šulc: Der Bundesnachrichtendienst und der „Prager Frühling“ 1968. Spolková zpravodajská služba a pražské jaro 1968 [=Mitteilungen der Forschungs- und arbeitsgruppe „Geschichte des BND“]. Nr. 9. Dokumente (tschechisch, deutsch) 2016 ISBN 978-3-943549-12-6
- Zdeněk Hejzlar: Reformkommunismus. Zur Geschichte der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1976, ISBN 3-434-00317-7.
- Birgit Hofmann: Der «Prager Frühling» und der Westen. Frankreich und die Bundesrepublik in der internationalen Krise um die Tschechoslowakei 1968. Wallstein, Göttingen 2015, ISBN 978-3-8353-1737-6. Auszüge (Online)
- Vladimir Horský: Prag 1968. Systemveränderung und Systemverteidigung. (= Studien zur Friedensforschung. Band 14). Klett, Stuttgart / Kösel, München 1975, ISBN 3-466-42114-4.
- Vladimir V. Kusin: The Intellectual Origins of the Prague Spring. The Development of Reformist Ideas in Czechoslovakia 1956–1967. Cambridge University Press, Cambridge 2002, ISBN 0-521-52652-3. google.de
- Daniel Limberger: Polen und der „Prager Frühling“ 1968, Reaktionen in Gesellschaft, Partei und Kirche. Lang, Bern 2012, ISBN 978-3-631-62259-9, zugl. Dissertation Universität Freiburg im Breisgau 2011.
- Francesco Di Palma: Konflikt und Normalisierung. SED und PCI vor der Herausforderung des Prager Frühlings (1968–1970). In: Arbeit – Bewegung – Geschichte, Heft II/2017, S. 128–144.
- Zdeněk Mlynář: Der „Prager Frühling“. Ein wissenschaftliches Symposion. Bund, Köln 1983, ISBN 3-7663-0808-4
- Jan Pauer: Prag 1968. Der Einmarsch des Warschauer Paktes. Hintergründe, Planung, Durchführung. Edition Temmen, Bremen 1995, ISBN 3-86108-314-0.
- Ivo Pejčoch, Prokop Tomek: Okupace 1968 a její oběti. Vojenský historický ústav, 2017, ISBN 978-80-7278-699-2.
- Lutz Prieß, Václav Kural, Manfred Wilke: Die SED und der „Prager Frühling“ 1968. Akademie, Berlin 1996, ISBN 3-05-002796-7.
- Eleonora Schneider: Prager Frühling und samtene Revolution. Soziale Bewegungen in Gesellschaften sowjetischen Typs am Beispiel der Tschechoslowakei, IZE, Aachen 1994, ISBN 3-930528-11-8 (zugleich Dissertation an der TU Aachen 1994).
- Peter Ruggenthaler, Oldrich Tuma, Michail J. Prozumenscikov (Hrsg.): Prager Frühling: Das Internationale Krisenjahr 1968. Dokumente. Böhlau, Köln 2008.
- Ota Šik: Prager Frühlingserwachen. Erinnerungen. Busse-Seewald, Herford 1988, ISBN 3-512-00841-0.
- Reinhard Veser: Der Prager Frühling 1968. Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Erfurt 1998, ISBN 3-931426-22-X; 2. überarbeitete Auflage 2008, ISBN 978-3-937967-31-8. Online
- Rüdiger Wenzke: Die NVA und der Prager Frühling 1968: Die Rolle Ulbrichts und der DDR-Streitkräfte bei der Niederschlagung der tschechoslowakischen Reformbewegung (= Forschungen zur DDR-Geschichte. Bd. 5). Christian Links, Berlin 1995. ISBN 3-86153-082-1.
- Rüdiger Wenzke: Wo stehen unsere Truppen? NVA und Bundeswehr in der ČSSR-Krise 1968. Mit ausgewählten Dokumenten zur militärischen Lagebeurteilung (= Militärgeschichte der DDR; Bd. 26), Christian Links, Berlin 2018. ISBN 978-3-96289-026-1
- Martin Schulze Wessel: Der Prager Frühling: Aufbruch in eine neue Welt. Reclam, Ditzingen 2018, ISBN 978-3-15-011159-8.
- Stefan Wolle: Der Traum von der Revolte. Die DDR 1968. Christian Links Verlag 2013, ISBN 978-3-86284-229-2
- Frederic Werner: 1968 - Die Utopie eines dritten Weges. Forum zur Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit. Beiträge vom 16. Häftlingstreffen in Güstrow 2018 ISBN 978-3-96250-265-2
Weblinks
- Literatur von und über Prager Frühling im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Stasi-Mediathek, Dokumentensammlung: Prager Frühling
- Die Stasi und das Ende des „Prager Frühlings“ auf bstu.de
- Die Zeit: Die unerhörten Tage der Freiheit – DOSSIER vom 24. Juli 2008 Ausgabe Nr. 31
- tagesschau.de – Multimedia-Chronik Prager Frühling
- Suche nach Prager Frühling. In: Deutsche Digitale Bibliothek
- Informationen zum Prager Frühling im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- „Nach Hause, Brudermörder“. Das blutige Ende des Prager Frühlings n-tv Bilderserie
- Der Prager Frühling und seine Niederschlagung In: Tagesgespräch von Schweizer Radio und Fernsehen vom 23. Juli 2024 (Audio, mit original Tonaufnahmen)
- Okkupation der Tschechoslowakei: Die Reaktion der Schweiz. In: Tagesgespräch von Schweizer Radio und Fernsehen vom 24. Juli 2024 (Audio, mit original Tonaufnahmen)
- Konstantin Pritzel: Die Tschechoslowakei und der sozialistische Internationalismus in Aktion In: APuZ 37/1968
- Brief der „Warschauer Fünf“ an das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei, 15. Juli 1968, und Die Antwort des tschechoslowakischen Parteipräsidiums vom 18. Juli 1968 und Moskauer Kommuniqué vom 27. August 1968 (Deutsche Übersetzung)
- Rede Leonid Breschnews über die „begrenzte Souveränität sozialistischer Länder“ auf dem Parteitag der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei am 12.November 1968 in Warschau (Deutsche Übersetzung)
- Jan Pauer: 50 Jahre nach Prag 68. Bundeszentrale für Politische Bildung 22. August 2018
- Anna Kaminsky (Hrsg.): Erinnerungsorte an den Prager Frühling 1968. Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Berlin, August 2008
- Kein Kuß für Breschnew In: Der Spiegel vom 28. Februar 1993 Nr. 9/1993
- Abdruck des Aufrufes der Regierungen der Volksrepubliken Bulgarien, Ungarn, Polen, der Deutschen Demokratischen Republik und der Sowjetunion an die tschechoslowakischen Bürgerinnen und Bürger vom 24. August 1968. (deutsche Übersetzung ADN Berlin) Herder-Institut
- Bernd Florath: Informationen der DDR-Staatssicherheit über die Lage in der ČSSR 1968 (I) In: Halbjahresschrift für Geschichte und Zeitgeschehen in Zentral- und Südosteuropa. Ausgabe 2017–2018, Wissenschaft / 1968, DDR, Lageberichte, Staatssicherheit, Tschechoslowakei PDF-Download
- Tina Plasil: Die Flucht nach vorne. Das Ende des Prager Frühlings 1968. veröffentlicht von Österreichische Mediathek 2006
- Maximilian Graf: Internationale Reaktion auf die Intervention der Warschauer-Pakt-Staaten in der CSSR 1968. Universität Wien. 2008
Einzelnachweise und Fußnoten
- die Losung vom „Sozialismus mit menschlichen Antlitz“ ist an eine Textstelle des Akční program KSČ (Aktionsprogramms) angelehnt In: Das Reformprogramm des "Prager Frühlings" Bundeszentrale für Politische Bildung 5. April 2018
- Verfassungsurkunde der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik vom 11. Juli 1960 Juristische Fakultät der Masaryk-Universität
- Jitka Mládková: Januar 1969: Vorgeschichte der tschecho-slowakischen Trennung Radio Prague International vom 3. Januar 2015
- Susanne Schattenberg: Ein trügerischer Moment. Zur Wahl von Alexander Dubček zum Vorsitzenden der KPČ vor 50 Jahren. Forschungsstelle Osteuropa
- Eleonora Schneider: Prager Frühling. S. 86.
- Literární noviny (2) 1952–67, online auf: www.slovnikceskeliteratury.cz (Portal Slovník české literatury – Lexikon der tschechischen Literatur)
- Tina Plasil: Die Flucht nach vorne. S. 5
- Jan Pauer: Der tschechoslowakische Reform- und Demokratisierungsprozess im Lichte der „Perestroika“. In: Tilly Miller (Hrsg.): Prager Frühling und Reformpolitik heute (= Akademiebeiträge zur politischen Bildung, Bd. 20). Olzog, München 1989, S. 44–57, Zitat S. 50.
- Bodo Hechelhammer und Aleš Šulc: Der Bundesnachrichtendienst und der „Prager Frühling“ 1968. S. 49
- Tina Plasil: Die Flucht nach vorne. S. 6–7
- Konstantin Pritzel: Die Tschechoslowakei und der sozialistische Internationalismus in Aktion
- Bernd Florath: Informationen der DDR-Staatssicherheit über die Lage in der ČSSR 1968
- Tina Plasil: Die Flucht nach vorne. S. 7
- Das Reformprogramm des "Prager Frühlings" Bundeszentrale für Politische Bildung 5. April 2018
- Aktionsprogramm der KPČ In: Ost-Probleme. Band 20, Nr. 10 17. Mai 1968, S. 218–228. ursprl. aus Rudé právo vom 10. April 1968
- Kural, Priess, Wilke (Hrsg.): Die SED und der „Prager Frühling“ 1968. S. 98.
- Otfrid Pustejovsky: In Prag kein Fenstersturz. Dogmatismus (1948 - 1962), Entdogmatisierung (1962 - 1967), Demokratisierung (1967 - 1968), Intervention (1968) München: DTV, 1968, S. 140.
- Peter-Claus Burens: Die DDR und der „Prager Frühling“. Duncker & Humblot, Berlin 1981, ISBN 978-3-428-05018-5, S. 50.
- Pustejovsky: In Prag kein Fenstersturz. S. 42.
- Burens: Die DDR und der „Prager Frühling“. S. 36.
- Burens: Die DDR und der „Prager Frühling“. S. 37.
- Kural, Priess, Wilke (Hrsg.): Die SED und der „Prager Frühling“ 1968. S. 97.
- Burens: Die DDR und der „Prager Frühling“. S. 44.
- Pustejovsky: In Prag kein Fenstersturz. S. 105.
- Hájek: Begegnungen und Zusammenstöße. S. 172.
- Pustejovsky: In Prag kein Fenstersturz. S. 141.
- Burens: Die DDR und der „Prager Frühling“. S. 48.
- Tina Plasil: Die Flucht nach vorne. S. 9
- Eleonora Schneider: Prager Frühling. S. 75.
- Jitka Mládková: Die Tschechoslowakei gerät unter Druck der Warschauer Paktstaaten Radio Prague vom 19. August 2008
- Prager Frühling 1968: "Das lassen die Russen nicht zu"., Sendung des NDR vom 21. August 2023 mit Audio-Beitrag (43 Min)
- Karl Heinz Roth: Invasionsziel DDR. Hamburg 1971, S. 178.
- Russen raus. In: Der Spiegel vom 15. Juli 1968.
- Manfred Wilke: Die SED und der Prager Frühling 1968. In: Die Politische Meinung Nr. 465, August 2008, S. 47.
- Reinhard Spehr in: Grillenburg. Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Arbeitsheft 10, Dresden 2006, S. 78, Quelle 59, ISBN 978-3-937602-85-1, und H. Fischer: Vor 30 Jahren: Warschauer Pakt im Tharandter Wald. In: Sächsische Zeitung, Freital, 29. April 1998.
- Bodo Hechelhammer und Aleš Šulc: Der Bundesnachrichtendienst und der „Prager Frühling“ 1968. S. 38
- Bodo Hechelhammer und Aleš Šulc: Der Bundesnachrichtendienst und der „Prager Frühling“ 1968. S. 39
- Sven Felix Kellerhoff: So bekämpfte der KGB den Prager Frühling In: Die Welt, veröffentlicht am 29. März 2022
- Forscher: DDR drängte auf Einmarsch bei Prager Frühling (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2024. Suche in Webarchiven) In: Kölner Stadt-Anzeiger, 9. November 2007.
- Breschnew wollte Einmarsch 1968 in Prag verhindern. ( vom 5. Januar 2014 im Internet Archive) Schweizer Radio DRS: Echo der Zeit, 16. November 2007.
- „Wir haben die Russen eingeladen“. In: Der Spiegel vom 4. Januar 1971
- siehe Vasiľ Biľak: Wir riefen Moskau zu Hilfe.
- Holger Kulick: Prag 1968. Der Einmarsch des Warschauer Pakts im Überblick. Bundeszentrale für Politische Bildung 8. September 2018
- Warschauer Brief an das Zentralkomitee der KP der Tschechoslowakei vom 15. Juli 1968 und dessen Antwort (vollständiger Text mit Antworten und Reaktionen), online beim Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung.
- Klaus Edel (Hrsg.): Der Einmarsch der Warschauer Pakt-Truppen 1968 in Prag. Universität Wien Historisch-politische Bildung Themendossiers zur Didaktik von Geschichte, Sozialkunde und Politischer Bildung. Nr. 7, 2015, ISBN 978-3-902783-07-3
- Bodo Hechelhammer und Aleš Šulc: Der Bundesnachrichtendienst und der „Prager Frühling“ 1968. Dokument 18. S. 78
- Horst Pleiner, Hubert Speckner: Einsatz des Bundesheeres während der „krisenhaften Situation“ in der ČSSR 1968 In: Truppendienst vom 6. September 2018
- The Bratislava Meeting. In: Keesing's Record of World Events (formerly Keesing's Contemporary Archives), Volume 14, August, 1968 Czechoslovakia, Page 22891 © 1931-2006 Keesing's Worldwide.
- Die Bratislava-Erklärung des Warschauer Paktes (1968) (Alpha History) abgerufen am 20. November 2024
- Tina Plasil: Die Flucht nach vorne. S. 11
- Tina Plasil: Die Flucht nach vorne. S. 26
- Feliks Tych: Polens Teilnahme an der Invasion in der Tschechoslowakei 1968 In: APuZ 36/1992 vom 30. April 1993
- Prokop Tomek: Die sowjetische Invasion der Tschechoslowakei 1968In: Truppendienst vom 3. September 2018
- Christian Th. Müller: Rezension zu: Rüdiger Wenzke: Wo stehen unsere Truppen? NVA und Bundeswehr in der ČSSR-Krise 1968. In: sehepunkte 19 (2019), Nr. 1 [15. Januar 2019]. Online
- Bodo Hechelhammer und Aleš Šulc: Der Bundesnachrichtendienst und der „Prager Frühling“ 1968. Dokument 21. S. 79
- Norman Davies: Europe – A History. Pimlico, London 1997, S. 1106.
- Friedrich Wiener: Die Armeen der Warschauer-Pakt-Staaten. 6. Aufl., Wien 1974, S. 45.
- Jan Pauer: Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen. In: Deutschland Archiv der Bundeszentrale für politische Bildung Bonn, 21. August 2023, abgerufen am 7. Oktober 2024.
- Peter Lange: Die Niederschlagung des Prager Frühlings.Unterwerfung der Freiheit In: Deutschlandfunk vom 20. August 2018
- Nicolae Ceausescu, Rumänien auf dem Weg der Vollendung des sozialistischen Aufbaus. Band 3, Politischer Verlag, Bukarest 1969, S. 451.
- Geschichte der Partei der Arbeit Albaniens. Verlag "8 Nëntori", Tirana 1981, S. 113.
- www.bundesarchiv.de (7. Panzerdivision und 11. motorisierte Schützendivision)
- Lothar Martin: Hoffmann als einziger Politiker der kommunistischen Ära hinter Gitter Radio Prague International vom 9. August 2004
- Till Janzer: Einmarsch 1968: Wie der Rundfunk weitersendete Radio Prague International vom 21. Mai 2018
- Den Widerstand gelenkt: Rolle des Rundfunks am 21. August 1968 und der Gedenkakt am Mittwoch Radio Prague International vom 21. August 2024
- Prager Frühling: Das Ende eines Traums In: Tagesspiegel
- Russische Doku zum Einmarsch 1968 – der Mythos der „Bruderhilfe“. Radio Prag, 6. Juni 2015
- Ansprache von Ludvík Svoboda, Radio Prag, 21. August 1968 In: Tonaufnahmen aus dem 1968 Radio Prague International
- Dagmar Keberlova: Dubceks Rede nach seiner Rückkehr aus Moskau Radio Prague International vom 26. August 2003
- Annette Kraus: Vor 50 Jahren erschienen: „Manifest der 2000 Worte“ In: Deutschlandfunk vom 27. Juni 2018
- Erklärung der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS vom 21. August 1968 zum Einmarsch von Truppen der Sowjetunion, Bulgariens, der DDR, Polens und Ungarns in die ČSSR. Abgerufen am 23. Dezember 2020.
- Martin Schulze Wessel: 1968 in Prag. Das Jahr danach Bundeszentrale für politische Bildung 13. September 2018
- Im Dienste der Partei. Handbuch der bewaffneten Organe der DDR. Herausgegeben von Torsten Diedrich u. a. im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, März 1998, S. 488f.
- Edgar Wolfrum: Vom Nutzen und Nachteil der Realpolitik. Der Prager Frühling und der Westen. Hans-Rosenberg-Gedächtnispreis 2016 der Heinrich-August-und-Dörte-Winkler-Stiftung in der Friedrich-Ebert-Stiftung. (Laudatio) S. 8
- Stefan Wolle (Lit.): Der Traum von der Revolte. S. 154.
- Patrick Gschwend: NVA-Truppen machen Halt an der tschechoslowakischen Grenze Radio Prague International vom 22. August 2008
- Stefan Wolle (Lit.): Der Traum von der Revolte. S. 153 f.
- Gemeinsame Erklärung der Volkskammer vom !. Dezember 1989 bei: Erhard Kleps, DDR 1989/90 Artikel 8 der Verfassung der DDR
- Das Gedenken an den Prager Frühling bei: Webseite „Erinnerungsdebatten Vom Umgang mit der Vergangenheit 1989-1992“.
- Klaus Wiegrefe: Geheimdienste und Prager Frühling Pleiten, Pannen und Legenden In: Der Spiegel vom 20. August 2008
- Der Begriff wird im Blick auf den Prager Frühling noch gelegentlich verwendet, um auszudrücken, dass der Widerstand gewaltfrei war.
- Roland Vogt: Widerstandsformen in der CSSR als Antwort auf die Intervention der Warschauer-Pakt-Truppen vom 21. August 1968. In: Soziale Verteidigung. Jg. 3 (1971), Heft 9/10, S. 60–70, hier S. 67.
- Roland Vogt: Widerstandsformen in der CSSR als Antwort auf die Intervention der Warschauer-Pakt-Truppen vom 21. August 1968. In: Soziale Verteidigung. Jg. 3 (1971), Heft 9/10, S. 60–70, hier S. 69.
- Roland Vogt: Widerstandsformen in der CSSR als Antwort auf die Intervention der Warschauer-Pakt-Truppen vom 21. August 1968. In: Soziale Verteidigung. Jg. 3 (1971), Heft 9/10, S. 60–70, hier S. 64.
- Vladimir Horský: Zur inneren Logik des Widerstandes in der CSSR, August 1968. In: Soziale Verteidigung. Jg. 3 (1971), Heft 9/10, S. 51–60, hier S. 55–56.
- Michail Schischkin: Schämt ihr euch nicht? NZZ, 27. Januar 2017
- Martin Schulze Wessel: 1968 in Prag - Das Jahr danach Bundeszentrale für politische Bildung, 13. September 2018
- Klaus Edel (Hrsg.): Der Einmarsch der Warschauer Pakt-Truppen 1968 in Prag S. 27
- Tschechoslowakisch-sowjetischer Truppenstationierungsvertrag bei Herder-Institut (Marburg)
- František Kriegel: Rede auf dem Mai-Plenum des ZK der KPČ. František Kriegel verwehrt sich gegen den drohenden Ausschluss aus dem ZK und hält seine Kritik am Truppenstationierungsvertrag aufrecht.
- Jakub Šiška: „Vorübergehend“ bedeutete 21 Jahre: die Sowjettruppen in der ČSSR Radio Prague International vom 19. Oktober 2013
- Alois Ecker, Klaus Edel, Bettina Paireder, Hanna-Maria Suschnig (Hrsg.): Der Einmarsch der Warschauer Pakt-Truppen 1968 in Prag. Universität Wien. 2015, ISBN 978-3-902783-07-3
- Bodo Hechelhammer und Aleš Šulc: Der Bundesnachrichtendienst und der „Prager Frühling“ 1968. S. 46
- Silke Stern, Die tschechoslowakische Emigration. Österreich als Erstaufnahme- und Asylland. In: Stefan Karner (Hrsg.), Prager Frühling das internationale Krisenjahr 1968. (Veröffentlichungen des Ludwig Boltzmann-Institutes für Kriegsfolgenforschung, Sonderband 1, Graz/Wien/Klagenfurt 2008) 1025-1042, S. 1041. Zu Flüchtlingszahlen siehe auch Magdalena Klaus (2013): „Asyl –Transit – Integration. Krisen am Eisernen Vorhang 1956 und 1968.“ S. 14–39 (mit über 100 Belegen)
- uni-passau.de: Prager Frühling und die Besetzung der Tschechoslowakei
- Birgit Hofmann, S. 12
- Final Communiqué Brussels on 15th and 16th November 1968.
- Francesco Di Palma: Konflikt und Normalisierung. SED und PCI vor der Herausforderung des Prager Frühlings (1968–1970). In: Arbeit – Bewegung – Geschichte, Heft II/2017, S. 128–144.
- Birgit Hoffmann S. 18
- Birgit Hoffmann S. 16
- Ernst Fischer: Keine Romantiker in Prag. In: Neues Forum. Heft 173, 5/1968, S. 284.
- Überraschung auf österreichischer Seite. auf ORF (Archiv), abgerufen am 1. Juni 2022.
- Kurt Tozzer, Günther Kallinger: Marschmusik für Glockenspiel: 1968 Österreich am Rande des Krieges. Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten 1998, ISBN 978-3-85326-089-0.
- CSSR 1968. Der Einsatz des Österreichischen Bundesheeres während der "krisenhaften Situation". In: Truppendienst - Folge 304, Ausgabe 4/2008
- Österreichische Politik nach dem 21. August 1968
- Tschechoslowakei und Österreich um 1968 Ausstellung ist eine Initiative der Botschaft der Tschechischen Republik in Wien. Abgerufen am 4. Dezember 2024
- Demokratiezentrum – Asylpolitik, abgerufen am 16. August 2015.
- noe auf ORF
- Hilferuf aus Prag an Vereinte Nationen und befreundete Staaten SWR2 Archivradio 23. August 1968
- William Totok: Das „feindliche Bruderland“ taz vom 22. August 2018
- Felix Döhla, Melanie Hussinger: Die Sowjetunion im Jahr 1968 In: Osmikon abgerufen am 19. Januar 2025
- „Für eure und unsere Freiheit“ (Protest am 25. August 1968), dekoder.org, 24. August 2018
- Zora Piskačová: Presseanalyse zur USA: „Gefährlicher Optimismus“! Die Darstellung des Prager Frühlings in der tschechoslowakischen Exilpresse in den USA In: Osmikon (Forschungsportal zu Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa) Dossier Prager Frühling abgerufen am 26. November 2024
- Abzug der sowjetischen Truppen aus der ČSFR 23 Jahre Okkupation MDR 2. September 2014
- Erinnerungsorte an den Prager Frühling 1968 herausgegeben von Anna Kaminsky, bearbeitet von Ronny Heidenreich im Auftrag der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Berlin, August 2008 S. 48
- Manuel Rommel: Prag entfernt Denkmal für sowjetischen Marschall Landesecho 7. April 2020
- vgl. Putin gesteht „moralische Verantwortung“ für Prager Frühling ein. In: russlandonline.ru. 2. März 2006, abgerufen am 4. Januar 2014.
- Geschichtsklitterung à la Putin, TAZ, 16. Juni 2015
- Veranstaltungsinformation Tschechisches Zentrum Wien 2018
Autor: www.NiNa.Az
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Dieser Artikel behandelt das Reformprogramm der tschechoslowakischen Kommunistischen Partei von 1968 Weitere Bedeutungen sind unter Prager Fruhling Begriffsklarung zu finden Der Prager Fruhling tschechisch Prazske jaro slowakisch Prazska jar ist die Bezeichnung fur das Streben der tschechoslowakischen Kommunistischen Partei KSC deutsch meist KPC unter Alexander Dubcek im Fruhjahr 1968 ein Liberalisierungs und Demokratisierungsprogramm durchzusetzen sowie vor allem die Beeinflussung und Verstarkung dieser Reformbemuhungen durch eine sich rasch entwickelnde kritische Offentlichkeit Einwohner von Prag mit tschechoslowakischer Flagge vor einem brennenden sowjetischen Panzer Mit dem Begriff Prager Fruhling verbinden sich zwei gegensatzliche Vorgange einerseits der Versuch einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz tschechisch socialismus s lidskou tvari slowakisch socializmus s ľudskou tvarou j zu schaffen andererseits aber auch die gewaltsame Niederschlagung dieses Versuchs durch am 21 August 1968 einmarschierende Truppen des Warschauer Paktes Die Bezeichnung Prager Fruhling stammt von westlichen Medien und ist eine Fortfuhrung des Begriffs Tauwetter Periode der wiederum auf den Titel des Romans Tauwetter von Ilja Ehrenburg zuruckgeht VorgeschichteAb dem Beginn der 1960er Jahre befand sich die CSSR in einer tiefgreifenden okonomischen und gesellschaftlichen Krise Das burokratisch zentralistische Planungssystem hatte zu einer dramatischen Stagnation der Wirtschaft auch im Vergleich zu den anderen RGW Staaten gefuhrt die Kommunistische Partei wurde von einer stalinistisch gepragten Fuhrungsspitze dominiert Sie liess zum Beispiel eine Aufarbeitung der politischen Schauprozesse siehe hierzu z B Milada Horakova Slansky Prozess in der Gottwald Ara der spaten 1940er und fruhen 1950er Jahre nicht zu Wirtschaftsreformdebatten Mit dem Hohepunkt der wurden schliesslich reformerische Stimmen innerhalb und ausserhalb der Partei lauter Unter der Fuhrung des Zentralkomiteemitglieds und Leiters des Wirtschaftsinstituts an der Prager Akademie der Wissenschaften Ota Sik bildete sich eine technokratische Opposition die grundlegende Wirtschaftsreformen forderte Nach der Ansicht Siks sollte die Planwirtschaft zugunsten einer sozialistischen Marktwirtschaft unter Befreiung der Betriebe von staatlicher Fuhrung und Abbau der Burokratie aufgegeben werden Unter anderem schlug Sik auch die Zulassung autonomer Gewerkschaften und privat gefuhrter Kleinbetriebe Joint Ventures mit westlichen Firmen die Einfuhrung einer Arbeiterselbstverwaltung und das Ende der staatlichen Lenkung der Preisbildung vor Ota Sik der sich nicht als Revolutionar sondern angesichts der prekaren Lage der tschechoslowakischen Wirtschaft als Reformer verstand ging nicht so weit die Kollektivierung der Landwirtschaft und das Volkseigentum an den Produktionsmitteln in Frage zu stellen Slowakische Nationalpolitik Im Jahr 1960 nahm die Tschechoslowakei die sozialistische Verfassung an In dieser neuen Verfassung kam es zu einer wesentlichen Einigung der Kompetenzen der slowakischen nationalen Organe die Vollmachten des Slowakischen Nationalrates wurden an die Ministerien in Prag ubertragen In der Folgezeit erfuhr die Slowakei durch die Integration in die kommunistisch regierte Tschechoslowakei zwar einen grossen Modernisierungsschub bezahlte diesen jedoch mit dem Verzicht auf politischer Partizipation Beschlusse der Kommunistischen Partei der Slowakei KSS mussten vor der Verabschiedung in Prag genehmigt werden Seit 1963 hatte Alexander Dubcek das Amt des Ersten Sekretars der KSS inne Er setzte sich fur die Rehabilitierung der in den 1950er Jahren verurteilten slowakischen Kommunisten ein und schuf ein liberales Klima in der Slowakei liberaler als in Prag das vor allem die slowakischen Journalisten und Schriftsteller nutzten Die Kontroversen zwischen Slowaken und Tschechen im Zentralkomitee der KPC wurden zu einer der Ursachen fur den Prager Fruhling In der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei stand Dubcek in Opposition zu Antonin Novotny dem Ersten Sekretar des Zentralkomitees der KPC und Prasidenten der CSSR Dubcek wollte unter anderem diese beiden Amter nicht mehr in einer Person vereinigt wissen und forderte ausserdem die Erweiterung der Machtbefugnisse der slowakischen Organe Novotny nannte Dubcek einen slowakischen Nationalisten und plante dessen Absetzung Ihren Hohepunkt erreichte die Auseinandersetzung Novotny Dubcek im Dezember 1967 Aber Novotny verlor am 5 Januar 1968 stellte er seine Funktion als erster Sekretar der Partei zur Verfugung Er wurde durch Alexander Dubcek abgelost Die slowakische nationale Bewegung wurde zu einem entscheidenden Faktor fur den Beginn des Prager Fruhlings Kritische Offentlichkeit Fur die kritische Intelligenz erweiterten sich in einem Klima unwillig tolerierter Liberalisierung und relativ wirkungsloser Repressalien seitens der politischen Institutionen die Moglichkeiten einer offentlichen Meinungsausserung die von einer breiten Bevolkerungsschicht immer aufmerksamer verfolgt wurden Bis zum Ende des Jahres 1967 wuchs die kritische Offentlichkeit immer mehr an und radikalisierte sich dabei in ihrer Kritik zunehmend Ein fruhes Anzeichen dieser Veranderungen war die Rehabilitierung des lange verfemten Franz Kafka dessen literarische Bedeutung auf einer internationalen Schriftstellertagung auf Schloss Liblice am 27 und 28 Mai 1963 zur Debatte gestellt wurde Auf dieser als Kafka Konferenz bekanntgewordenen Tagung handelte es sich um eine politische Diskussion auf dem Feld der Literaturwissenschaft wobei Gegenstand der Debatte im Wesentlichen der zentrale marxistische Begriff der Entfremdung war Gegen die Meinung vor allem der Teilnehmer aus der DDR die Kafka als Opfer eines Personenkults sahen und dafurhielten dass es die von Karl Marx postulierte Entfremdung des Arbeiters von seiner Arbeit im Sozialismus nicht mehr geben konne vertraten die tschechoslowakischen Delegierten mit dem Osterreicher Ernst Fischer die Auffassung dass dies sehr wohl der Fall sein konne und dass man die Dinge so sehen solle wie sie lagen Die Diskussionen der Kafka Konferenz wurde von der Literaturzeitung Literarni noviny aufgegriffen und weitergefuhrt Diese Zeitschrift war in der Folgezeit ein Hauptschauplatz der Auseinandersetzung zwischen den Ideologen und den Idealisten Die Zeitschrift erreichte eine fur ein Land wie der Tschechoslowakei beachtliche Auflage von 140 000 Exemplaren Sie hatte sich zunehmend mit Sanktionen des Zentralkomitees der KPC zu befassen Der Chefredakteur wurde ausgewechselt doch sein Nachfolger konnte wenig ausrichten Auf einem Kongress des tschechoslowakischen Schriftstellerverbandes im Juni 1967 ubten die von Literarni noviny entsandten Delegierten drei Redakteure der Zeitschrift Ivan Klima Antonin Jaroslav Liehm und Ludvik Vaculik erstmals direkte Kritik an der Parteifuhrung Sie kritisierten offentlich die gesamte Ara des Kommunismus in der CSSR und machten die kommunistischen Parteifuhrer fur die materielle und gesellschaftliche Misere des Landes verantwortlich Eine Studentendemonstration am 31 Oktober 1967 wurde von der Polizei gewaltsam aufgelost Staats und Parteichef Antonin Novotny reagierte mit einer offentlichen Erklarung wonach der Kongress Teil einer vom Ausland gesteuerten Kampagne gegen die anstehenden Feierlichkeiten zum 50 Jahrestag der Oktoberrevolution sei Die KPC befahl die Umbildung der Redaktion der Zeitschrift und verbot einer Anzahl der Kongressteilnehmer darunter Pavel Kohout und Vaclav Havel bei den Wahlen des tschechoslowakischen Schriftstellerverbands zu kandidieren Die oben genannten drei Redakteure wurden aus der Partei ausgeschlossen andere Teilnehmer wie Kohout erhielten Verwarnungen Die Zeitschrift wurde dem Kulturminister Karel Hoffmann unterstellt und busste augenblicklich ihre Funktion als Dissidentenorgan ein Alles dies wurde jedoch als Anzeichen gesehen dass Novotny Schwierigkeiten hatte sich wie einst auf der Stelle durchzusetzen So fuhrten die Sanktionen stattdessen zu einem breiten Protest von Journalisten Kunstlern und Schriftstellern Eine gesetzlich ungeregelte aber disziplinierte Presseanarchie begann sich zu entwickeln Im Marz 1968 wurde die Zensur schliesslich abgeschafft Fuhrungswechsel in der KPCDas politische System der CSSR war in den 1960er Jahren in eine schwere Krise im Kampf zwischen Stalinisten und Liberalen geraten Ab 1967 wurde die Position der Liberalen standig starker und zwar sowohl im Zentrum als auch in den Bezirken Am 31 Oktober 1967 protestierten Studenten gegen die Zustande in ihren Wohnheimen Staats und Parteichef Antonin Novotny liess die Proteste gewaltsam auflosen was ihm im Zentralkomitee der KPC jedoch massive Kritik eintrug Auch die Sowjetunion an die Novotny sich daraufhin wandte gab ihm zu verstehen dass er nicht mit Hilfestellung aus Moskau rechnen konne vielmehr mit seinen Problemen selbst fertigwerden solle Zum Jahresbeginn 1968 entluden sich die jahrelangen Spannungen zwischen dem linksdogmatischen und dem reformerischen Flugel der KPC Auf dem so genannten Januartreffen des Zentralkomitees der KPC am 4 Januar 1968 wurde Novotny als Erster Sekretar der KPC durch Alexander Dubcek dem ersten Sekretar der Kommunistischen Partei der Slowakei abgelost und behielt bis zum 22 Marz lediglich das machtpolitisch wenig bedeutende Amt des Prasidenten der Republik Im Marz 1968 wurde zudem bekannt dass Novotny geplant hatte die Mitglieder des Reformflugels zu verhaften und hierzu bereits eine Namensliste mit 1 030 Personen angelegt worden war General Vladimir Janko der mit der Aktion beauftragt war beging nach Bekanntwerden der Plane am 14 Marz Selbstmord und Novotny musste nun auch vom Prasidentenamt zurucktreten Die Flucht des ranghochsten Politoffiziers der Tschechoslowakischen Volksarmee Jan Sejna im Februar 1968 der wegen Betrug und Unterschlagung vor Gericht gestellt werden sollte und dessen anschliessender Verrat besiegelte endgultig die Niederlage seines Befurworters Novotny der am 30 Marz 1968 das Amt des Staatsprasidenten an General Ludvik Svoboda einen beliebten Politiker abgeben musste der auch in der UdSSR respektiert wurde Radio Prag 18 August 1998 Das Amt des Parlamentsprasidenten ubernahm am 18 April Josef Smrkovsky der von der Jugend geschatzt wurde In einer Reihe von Erklarungen und Presseveroffentlichungen wurde teilweise offen die fuhrende Rolle der Partei in Frage gestellt und weitgehende Veranderungen in der Partei und Staatsfuhrung und noch umfassendere Liberalisierungsmassnahmen gefordert Der Fuhrungswechsel markierte nach einigen Wochen Unklarheit uber die neue Richtung den Auftakt zu dem Reformkurs der tschechoslowakischen Regierungspartei der in Verbindung mit dem Druck der kritisch gewordenen Offentlichkeit zum Phanomen Prager Fruhling fuhrte Dubcek versuchte zunachst die Reformer in ihrem Eifer etwas zu bremsen um nicht den Argwohn der anderen Ostblockstaaten auf sich zu ziehen Diese begannen bereits den Kurs der Tschechoslowakei zu kritisieren Ota Sik wurde deshalb nicht wie gefordert Mitglied des Parteiprasidiums zudem wurde ihm auch nicht die Leitung des Wirtschaftsausschusses ubertragen Vielmehr zielte Dubcek zunachst auf eine Reform der foderalistischen Verfassung ab die den Slowaken mehr Selbstverwaltungsrechte in der CSSR zugestehen sollte Als programmatische Grundlage fur die Reformen diente das am 5 April 1968 vorgestellte Aktionsprogramm der KSC das insbesondere auf Wirtschaftsreformen Meinungs und Informationsfreiheit eine Aufarbeitung der stalinistischen Vergangenheit und eine allgemeine Neuausrichtung der Rolle der Kommunistischen Partei in der Gesellschaft zielte Dieser parteipolitische Reformkurs war allerdings nicht zuletzt infolge der Aufhebung der Zensur in vielerlei Hinsicht schon in der offentlichen Diskussion uber die Neugestaltung der Gesellschaft vorweggenommen worden Die wesentlichen Punkte des Aktionsprogramms wurden auch durch die Regierungserklarung der ersten Regierung Oldrich Cerniks ubernommen welche am 8 April 1968 die Regierung Jozef Lenart abloste Ziele des Prager Fruhlings Aktionsprogramm der KPCDie Stimmung in der Bevolkerung war uberwiegend gepragt von Zustimmung zum Sozialismus allerdings nur zu einem reformierten demokratischen nicht von der Forderung einer Abschaffung des Sozialismus Bei einer Umfrage im Juli 1968 sprachen sich 89 der tschechoslowakischen Bevolkerung fur eine Beibehaltung des Sozialismus aus In derselben Umfrage ausserten sich lediglich 7 der Bevolkerung unzufrieden mit der Regierung Dubceks der in seinem Programm Akcni program KSC einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz propagierte Das grundlegende Ziel war also einen neuen Sozialismus zu denken ohne selbsternannte Fuhrer ohne graue Arbeitsstatten und ohne gefuhlslose Burokratie Im Gegenzug sollte der Mensch Wert uber allen Werten sein und das System den Gegebenheiten der CSSR angepasst werden anstatt blind von Moskau zu kopieren Die fuhrende Rolle behielt dabei immer die KPC besonders als der Druck von aussen zu wachsen begann Am 10 Mai 1968 fand anlasslich des 100 Jahrestages des Gedenklagers auf dem Berg Rip bei Roudnice nad Labem eine Festversammlung statt An der Versammlung nahmen Prasident Ludvik Svoboda Alexander Dubcek Josef Smrkovsky Frantisek Kriegl Oldrich Cernik und Cestmir Cisar teil Auf dem Gebiet der politischen Struktur wurde eine Liberalisierung aller Lebensbereiche geplant so etwa auch des Aufbaus der KPC selbst Der Zentralismus sollte abgebaut werden Machtkonzentrationen gerade um Einzelpersonen sollten verhindert werden innerparteiliche Demokratie und eine Ruckkehr zu einem parlamentarischen Modell mit burgerlichen Parteien sollten aufgebaut werden Im Rechtssystem sollten Pluralismus und Meinungsfreiheit starker ausgebaut werden und in der Praxis Anwendung finden In diesem Zusammenhang steht auch die haufig geforderte Rehabilitierung der Opfer der Prozesse der funfziger Jahre Fuhrender Architekt der Wirtschaftsreformen war Ota Sik der ein Modell einer humanen Wirtschaftsdemokratie entworfen hatte Demnach sollte die zentrale Planung der Wirtschaft auf ein Minimum reduziert werden im Mittelpunkt sollten dagegen gegeneinander konkurrierende Betriebe stehen die sich zumindest formell im Besitz ihrer Arbeiter befanden Die wissenschaftlich technische Revolution sollte dadurch vorangetrieben werden In den Betrieben selbst gab es ein starkes Bestreben nach Strukturen in denen Beschaftigte und externe Interessengruppen wie Vertreter der Region die Entscheidungsgewalt haben und eng zusammenarbeiten Die Umsetzung dieser Reformplane ware einer Hinwendung zu einem Wirtschaftssystem wie dem Jugoslawiens oder einem noch starker an Marktmechanismen orientierten gleichgekommen Nach der Wende gab Ota Sik in einem Interview an niemals eine tatsachliche Reform des Sozialismus sondern vielmehr dessen Abschaffung im Sinn gehabt zu haben Die Freiheit von Presse Wissenschaft Information und Reisen waren wichtige Schritte auf dem Weg zum angestrebten kulturellen Pluralismus Dieser kulturelle Pluralismus betraf insbesondere auch die verschiedenen Nationalitaten innerhalb der CSSR Den Minderheiten sollte kulturelle Selbstbestimmung und Entfaltung gewahrt werden und der Slowakei eine staatsrechtliche Gleichberechtigung in Form einer Foderalisierung der CSSR Auf der slowakischen Halfte der CSSR lag hier auch das Hauptaugenmerk Aussenpolitisch war das oberste Ziel Sicherheit in Europa Gerade die Losung des Problems um die beiden gegeneinander stehenden deutschen Staaten war hier von essentieller Bedeutung genau wie die guten Beziehungen der CSSR zu ganz Europa Die Reformer gaben vor dass sich die CSSR weiterhin klar an den Staaten des Warschauer Pakts orientieren wurde nur die Beziehungen innerhalb des Bundnisses sollten weg von der sowjetischen Vormacht hin zu einer gleichberechtigten Partnerschaft gehen Gleichzeitig sollten die Ideen des Prager Fruhlings in andere Lander in Ost und West weiter getragen werden Es ist jedoch unklar ob dabei eher aus taktischen Grunden Zugestandnisse an das sozialistische Lager gemacht wurden um einer Intervention Moskaus zuvorzukommen Festgehalten wurden diese Ziele im Aktionsprogramm der KPC vom 5 April 1968 das auf der Plenarsitzung des Zentralkomitees vom 29 Marz bis zum 5 April beschlossen wurde Allerdings konnten die genannten Ziele nur eine grobe Richtung vorgeben markierten sie doch nur die Richtung eines laufenden Prozesses der durch konstante gesamtgesellschaftliche Diskussion immer weiter entwickelt und erst durch politische Massnahmen konkret werden sollte Die Reformen der KPC stiessen jedoch auf heftigen Widerstand bei den Dogmatikern innerhalb der eigenen Reihen Bereits im Februar 1968 wandten sie sich mit der Bitte um Verhaltensregeln an Moskau Emanzipation der OffentlichkeitNoch im Februar 1968 hatte Dubcek die Pressezensur aufgehoben In den Medien des Landes fand daraufhin eine wahre Informationsexplosion statt Dementsprechend wurde das Aktionsprogramm in der Offentlichkeit wenig begeistert sondern vielmehr als selbstverstandlich aufgenommen die Meinungsfuhrerschaft hatte inzwischen von der Partei zum Volk gewechselt Ein Zeugnis dieser Emanzipation der Offentlichkeit bildete das von Intellektuellen verschiedener Couleur unterzeichnete Manifest der 2000 Worte des Schriftstellers Ludvik Vaculik vom Juni 1968 wie auch die im Fruhjahr entstandenen Vereinigungen K 231 oder KAN Das am 27 Juni erschienene Manifest der 2000 Worte verwies auf andauernde Unzulanglichkeiten in den verschiedensten Ebenen der Gesellschaftsstrukturen und wurde von der Bevolkerung mehrheitlich unterstutzt Dass auch Zweifel an der Fuhrungsrolle der kommunistischen Partei formuliert wurden scheint das Fass zum Uberlaufen gebracht und die Druckausubung von aussen eskaliert zu haben Der Ausloser die Militar Maschinerie des Warschauer Paktes dann tatsachlich in Gang zu setzen war offenbar das von vielen Intellektuellen unterzeichnete Manifest der 2 000 Worte Das Manifest beschreibt als Ziel eine pluralistischen Demokratie anstelle der Dominanz der Kommunistischen Partei Obwohl die KPC Fuhrung sofort widersprach wurde das Manifest von der Offentlichkeit begeistert aufgegriffen Der Stern berichtete in seiner Ausgabe Nr 36 vom 8 September 1968 uber die Aktivitaten des Sendebataillons 701 fur Psychologische Kampffuhrung der Bundeswehr das wahrend des Prager Fruhlings mit Geheimsendern wie Freies Radio Tschechoslowakei Freies Radio Nordbohmen und Radio Nummer sieben auf den Frequenzen ausgeschalteter CSSR Stationen sendete Dabei wurden unter anderem Falschmeldungen durchgegeben zum Beispiel dass Dubcek ermordet sei oder ein Kinderkrankenhaus in Prag zusammengeschossen ware Der Stern dementierte diesen Bericht spater aber es wurden auf Grund des Artikels gegen die Zeitschrift Vorwurfe des Landesverrats erhoben Reaktion der SowjetunionDie Sowjetunion die den Machtwechsel von Novotny zu Dubcek zunachst gutgeheissen hatte dann aber schnell eine ausserst skeptische Position zur tschechoslowakischen Entwicklung einnahm wertete das Manifest der 2000 Worte als eine Plattform der Konterrevolution Hierin wurde sie durch den stellvertretenden Ministerprasidenten Gustav Husak bestarkt der von einer Atmosphare des Terrors sprach Antonin Novotny er war am 5 Januar 1968 zum Rucktritt als Parteichef und am 22 Marz auch zum Rucktritt als Prasident gezwungen und im Juni aus dem Zentralkomitee der Kommunistischen Partei ausgestossen worden meldete bei zwei Besuchen bei der sowjetischen Regierung die KSC unter Dubcek stehe kurz davor das Machtmonopol der KSC aufzugeben Im Marz 1968 meldete der DDR Botschafter in Prag Peter Florin an die Fuhrung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED in Ost Berlin Die Aktivitat der oppositionellen Krafte hat sich in den letzten Tagen verstarkt und erhalt zunehmend offen konterrevolutionare Zuge Presse Rundfunk und Fernsehen seien weitgehend in gegnerischer Hand und wurden zu Organisatoren der Konterrevolution Damit war das Stichwort Konterrevolution fur die marxistisch leninistische Perzeption des gefahrlichen Charakters der Prager Reformpolitik gefallen Schon in der anberaumten Konferenz am 21 Marz 1968 waren im Schloss Grillenburg bei Dresden Regierungsvertreter der CSSR mit denen der Sowjetunion Bulgariens Ungarns Polens und der DDR die spater als Warschauer Funf bezeichneten Staaten die letztlich auch die Intervention durchfuhrten wenngleich die DDR nicht direkt einmarschierte zusammengekommen um uber die Lage in der Tschechoslowakei zu sprechen Bei diesem Treffen ausserten L Breschnew W Ulbricht und W Gomulka die Befurchtung dass in der Tschechoslowakei eine Konterrevolution drohte welche die KSC um die Macht bringen konnte Die Fuhrung der KSC und die tschechoslowakische Regierung wurden scharf kritisiert und aufgefordert die Verhaltnisse zu ordnen und zu stabilisieren Die Staatschefs der DDR und Polen befurchteten zudem ein Ubergreifen der Liberalisierungswelle auf ihre Staaten Der KGB erhielt den Auftrag fur die Beschaffung von Beweisen zum Vorwurf der Konterrevolution in der Tschechoslowakei zu sorgen der den Namen Operation Chodoki bekam Nach dem inszenierten Fund eines angeblichen Verstecks in Westbohmen mit Waffen amerikanischer Herkunft kam es nach der False Flag Operation in der sowjetischen Presse zu einer Kampagne uber die Gefahr einer akuten Konterrevolution in der CSSR die angeblich von westlichen Kraften unterstutzt werde Weitere Treffen der Warschauer Funf zum Thema fanden ohne tschechoslowakische Beteiligung im Mai und Juni statt Dabei wuchs der sowjetische Druck auf die Prager Regierung die Reformen deutlich einzudammen Auch eine militarische Intervention gehorte bald zu den Drohungen mit denen der Warschauer Pakt Druck auf sein reformorientiertes Mitglied ausubte Ende Juni fand ein Militarmanover in der Tschechoslowakei statt Spatere Forschungen zeigen dass Leonid Breschnew anders als verbreitet angenommen ein militarisches Eingreifen zu verhindern versuchte und bis zuletzt an die Moglichkeit einer politischen Losung glaubte Wahrend Walter Ulbricht fur die DDR und Wladyslaw Gomulka fur Polen auf die Entsendung von Truppen drangten hielt Breschnew bis zuletzt an Dubcek fest und wollte ihm noch eine Chance geben In Verkennung der tatsachlichen Situation in der Tschechoslowakei soll er seinen Duzfreund Dubcek am Telefon regelrecht angefleht haben das Notige zur Wiederherstellung der Vorherrschaft der KPC zu unternehmen Demgegenuber forderten die Staats und Parteichefs der DDR und Bulgariens Walter Ulbricht und Todor Schiwkow sowie Vertreter des Militars wie der sowjetische Verteidigungsminister Marschall Gretschko entschieden die umgehende militarische Niederschlagung der Reformbewegung Diese aus einer Analyse der internen Gesprache der sowjetischen Parteifuhrung gewonnenen Erkenntnisse lassen die spateren Verlautbarungen der sowjetischen Fuhrung man sei bis zum letzten Moment verhandlungsbereit gewesen nicht mehr glaubhaft erscheinen Ausserdem hatte die stalinistische Opposition innerhalb der KPC das Treffen in Bratislava dazu genutzt Leonid Breschnew den sogenannten Einladungsbrief zukommen zu lassen mit dem sie um eine Intervention zur Verhinderung einer Konterrevolution in der CSSR baten Warschauer Brief an die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei Am 4 Juli luden die Zentralkomitees der Bruderparteien der Warschauer Pakt Staaten die KPC Fuhrung zu einem Treffen nach Warschau ein damit sie dort Bericht uber die innenpolitische Lage der CSSR geben sollte Das Warschauer Treffen am 15 und 16 Juli fand jedoch ohne die KPC Delegation statt Die als Warschauer Funf bezeichneten Staaten konkret die Zentralkomitees der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei der Bulgarischen Kommunistischen Partei der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei und der Kommunistischen Partei der Sowjetunion wandten sich im Juli 1968 in einem Brief an das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei In der ublichen kommunistischen Propaganda Rhetorik wurde den Prager Reformern vorgeworfen Konterrevolutionare wurden die CSSR vom Weg des Sozialismus abbringen und eine Bresche in das sozialistische System schlagen eine zugellose antisozialistische Demagogie betreiben die zur Desorientierung der Arbeiterklasse und in den Medien zu einem regelrechten moralischen Terror fuhre statt das Leninsche Prinzip des demokratischen Zentralismus wie Ihren Augapfel zu huten so warnten die Unterzeichner Der Warschauer Brief an das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik CSSR vom 15 Juli 1968 wird als Vorlaufer der Breschnew Doktrin verstanden darin wurden die Grunde fur das Eingreifen bereits fruhzeitig genannt die Gefahr einer Lostrennung der Tschechoslowakei von der sozialistischen Gemeinschaft durch feindliche Krafte Der Brief wurde 37 Tage vor dem Einmarsch von Truppen in die Tschechoslowakei abgeschickt In ihrem Brief an die tschechoslowakische Parteifuhrung vom 15 Juli 1968 warnten die Parteifuhrer der funf sozialistischen Bruderstaaten vor einer Losung der Tschechoslowakei aus dem sozialistischen Lager und kritisierten die politische Entwicklung in der Tschechoslowakei Einvernehmlich wurde bei dem Treffen beschlossen den politischen Druck auf die KPC zu erhohen um ein Entgleiten aus dem sozialistischen Lager zu verhindern Antwort des tschechoslowakischen Parteiprasidiums vom 18 Juli 1968 Das tschechoslowakische Parteiprasidium antwortete daraufhin drei Tage spater dass in der CSSR die KPC die Arbeiterklasse und ihre Verbundeten die politische Macht fest in den Handen halten und verteidigen die sozialistische Demokratie entwickeln und entschiedene Massnahmen gegen die antisozialistischen Gruppierungen sowie deren Vertreter in den Massenmedien ergreifen werden Schon am 17 Juli informierte Alexander Dubcek im Fernsehen die Offentlichkeit daruber in der Tschechoslowakei und versicherte den Genossen in den Warschauer Pakt Staaten die sozialistische Tschechoslowakei bleibe unverandert den kommunistischen Idealen und der internationalen Arbeiterbewegung treu Treffen in Cierna Am 26 Juli 1968 fand nochmals in Cierna an der Theiss ein Treffen statt bei dem sich die komplette Parteispitze der KPC mit dem kompletten Politburo der KPdSU in einem Eisenbahnwaggon in dem slowakisch ukrainischen Grenzort traf Wahrend Breschnew Dubcek drangte die Reformer bzw Konterrevolutionare zu entmachten beharrte Dubcek auf einem weiteren Treffen der Warschauer Pakt Staaten um uber die individuellen Wege aller Staaten zum Sozialismus zu verhandeln Erklarung von Bratislava Wenige Tage nach den bilateralen Gesprachen zwischen der tschechoslowakischen und der sowjetischen Regierung fand am 3 August in Bratislava das letzte offizielle Treffen zwischen den Vertretern der Tschechoslowakei und den Warschauer Funf statt Dort musste Dubcek und die KPC Fuhrung in der Erklarung von Bratislava ihre Treue zum Marxismus Leninismus bekraftigen Die Erklarung von Bratislava ist auch als Absage das Manifest der 2000 Worte zu verstehen Das in Bratislava verabschiedete Abschlusskommunique wurde in der CSSR als Zeichen der Entspannung gewertet da den verschiedenen Parteien eine nationale Souveranitat auf ihrem Weg zum Sozialismus eingeraumt werden sollte Tatsachlich aber wurden nach dem Treffen die laufenden sowjetischen Vorbereitungen zum Einmarsch in die Tschechoslowakei intensiviert Ein angeblicher Bruch der Vereinbarung durch Dubcek diente zur Rechtfertigung des Einmarsches der Warschauer Pakt Truppen vom 20 auf den 21 August Bestatigung durch Jugoslawien und Rumanien Die Staatschefs Jugoslawiens und Rumaniens bestarkten bei ihren demonstrativen Besuchen in der CSSR am 9 bis 11 August bzw am 15 bis 17 August die Demokratisierung fortzufuhren Anders als die funf orthodoxen Warschauer Pakt Staaten stellten sich Jugoslawien und Rumanien hinter die CSSR und ihre Reformen Offiziell waren die Staatsprasidenten Tito und Ceausescu zu Besuchen in Prag um die Freundschaftsvertrage mit der Tschechoslowakei zu erneuern Beschluss der Invasion Am 18 August informierte der KPdSU Generalsekretar die Kollegen aus den Bruderparteien uber den Beschluss des sowjetischen Politburos Er hiess Invasion Die KPC in der Tschechoslowakei wurde nicht informiert Einmarsch der Truppen des Warschauer PaktesVorbereitungen Schon fruhzeitig war eine Invasion in der CSSR geplant Konkrete Vorbereitungen zum spateren Unternehmen Donau waren bereits im April 1968 in Polen angelaufen so die Aussage des polnischen Generals Florian Siwicki Faktisch wurde sie von den Vertretern der hochsten sowjetischen militarischen Fuhrung initiiert organisiert und geleitet Die Beteiligung der Streitkrafte der anderen Staaten des Paktes hatte mehr symbolischen Charakter und sollte dem Unternehmen breitere politische Unterstutzung und Legitimitat verleihen Die Vorbereitung ubernahm ursprunglich der erste stellvertretende Verteidigungsminister der UdSSR und Oberbefehlshaber der Vereinten Streitkrafte des Warschauer Paktes Marschall Iwan Ignatjewitsch Jakubowski Dem geplanten Unternehmen Donau im Juni Juli 1968 gingen neben Stabs und Operationsvorbereitungen grosse Truppenubungen voraus die einerseits die tschechoslowakische Fuhrung warnen und ihren Demokratisierungsprozess hemmen zum andern aber auch die geplante Invasion militarisch vorbereiten sollten Schon Ende Mai Anfang Juni waren in Polen sowjetische Militarverbande erschienen die sich auf eine von der polnischen Grenze ausgehende Invasion einstellten Zwischen 20 und 30 Juni 1968 nahmen Einheiten der Ungarischen Volksarmee NVA Polnischen Armee Sowjetarmee und auch der Tschechoslowakischen Volksarmee an der Stabsrahmenubung Sumava Bohmerwald teil Dieses Manover auf dem Territorium der CSSR diente nicht nur zur Machtdemonstration gegenuber den konterrevolutionaren Kraften sondern war zugleich Probelauf fur die spatere Invasion Die Stabe und Verbande die an der spateren Invasion teilnehmen sollten konnten sich so bereits im Vorfeld mit ihren kunftigen Einsatzgebiet vertraut machen Die Ubungen dienten zugleich als Vorwand fur die Truppenverlegungen in die Nahe der tschechoslowakischen Grenze Marschall Iwan Ignatjewitsch Jakubowski Oberbefehlshaber der Vereinigten Streitkrafte des Warschauer Paktes bezeichnete als formales Ziel dieser Ubungen die Durchfuhrung von Kampfhandlungen der Frontverbande der verbundeten Armeen im Anfangsstadium eines Krieges Mit einer als Logistikubung getarnten weiteren Massnahme Ende Juli 1968 verstarkte das sowjetische Militar seine Angriffsmoglichkeiten Die letzten Besprechungen des sowjetischen Oberkommandos vor der Invasion fanden am 23 Juli 1968 in Moskau statt Die Operation Dunaj wurde als eine Aktion der Streitkrafte des Warschauer Paktes dargestellt Die eigentliche Operation fuhrte der Oberkommandierende der Vereinten Streitkrafte des Warschauer Paktes General Iwan Grigorjewitsch Pawlowski unterstutzt vom Stabschef der Sowjetarmee Generaloberst Nikolai Wassiljewitsch Ogarkow und dem standigen Vertreter der Vereinten Streitkrafte des Warschauer Paktes bei der Tschechoslowakischen Volksarmee Generaloberst Alexander Michailowitsch Jamschtschikow die sich beide wahrend der kritischen Phase in Prag befanden Verlauf Sowjetische Panzer auf dem Altstadter Ring in Prag In der Nacht zum 21 August 1968 marschierten etwa eine halbe Million Soldaten der Sowjetunion Polens Ungarns und Bulgariens in die Tschechoslowakei ein und besetzten innerhalb weniger Stunden alle strategisch wichtigen Positionen des Landes Es war die grosste Militaroperation in Europa seit 1945 Erste Truppen landeten am 20 August 1968 gegen 21 Uhr auf dem Prager Flughafen Sowjetische Krafte ubernahmen um 22 Uhr mit Hilfe tschechischer Kollaborateure die Kontrolle des Prager Flughafens Dann folgte ein Militartransporter nach dem anderen mit Soldaten Ausrustung und Waffen Rund 250 Transport Flugzeuge mit Fallschirmjagern und Ausrustung folgten in verschiedenen Routen In der Nacht auf den 21 August drangen insgesamt 6 300 Panzer aus den Gebieten der DDR Polen Ungarn und der Sowjetunion in die CSSR ein Im Rahmen der Operation Donau waren 550 Kampfjets im Einsatz nach Zeitzeugen verirrten sich einige davon mangels Funkleitfeuer bis in den bundesdeutschen Luftraum uber Nurnberg Offiziell wurde Prasident Ludvik Svoboda vom sowjetischen Botschafter vor Mitternacht des 20 August mundlich von der Invasion informiert Er protestierte nahm die Situation aber als Tatsache an Eine Stunde vor Mitternacht rollte aus den Gebieten der DDR die sowjetische 1 Gardepanzerarmee vier Panzer und zwei motorisierte Schutzendivisionen unter dem Kommando Generalleutnants Konstantin Grigorjewitsch Koschasnow vor welche die nordlichen und westlichen Teile Tschechiens besetzte Die SR Rumanien beteiligte sich demonstrativ nicht an der Invasion Nicolae Ceaușescu verurteilte den Einmarsch auf einer Kundgebung am 21 August 1968 in Bukarest mit scharfen Worten und erklarte Der Gedanke einer militarischen Intervention in die Angelegenheiten eines sozialistischen Bruderstaates kann durch nichts gerechtfertigt werden und kein Grund kann gebilligt werden der diesen Gedanken auch nur fur einen Augenblick als annehmbar erscheinen lasst Fur die SVR Albanien seinerzeit noch formales Mitglied des Warschauer Pakts war der Einmarsch der Anlass zum Austritt aus dem Vertragsbundnis der am 5 September 1968 auf einer Tagung der Partei der Arbeit Albaniens verkundet wurde Die Nationale Volksarmee der DDR nahm an der Besetzung nicht teil obwohl an der Grenze zur CSSR zwei Divisionen bereitstanden Etwa 30 Soldaten einer NVA Nachrichteneinheit weilten wahrend der Militaraktion im Fuhrungsstab der Invasionstruppen auf dem Truppenubungsplatz Milovice Am Morgen des 21 Augusts 1968 erreichten die ersten sowjetischen Panzer Prag Der fruhere Kultur und Informationsminister Karel Hoffmann und damalige Direktor der Zentralverwaltung fur Fernmeldewesen der zum moskautreuen Flugel der KPC gehorte hatte angeordnet die Sender des Tschechoslowakischen Rundfunk abzuschalten Der Drahtfunk der nicht seinem Bereich unterstand funktionierte separat und war nicht betroffen Ab vier Uhr gingen die Sender wieder in Betrieb Wahrenddessen sammelten sich bereits Menschen vor dem Haupteingang des Funkhauses in der Vinohradska Strasse knapp 200 Meter oberhalb des Wenzelsplatzes Die Menschen kamen zum Hauptgebaude des Tschechoslowakischen Rundfunks in Prag um dieses vor den Invasoren zu beschutzen Einige bezahlten das mit ihrem Leben Gegen 7 30 Uhr meldete der Tschechoslowakische Rundfunk das Sendegebaude sei durch Panzer umstellt wobei die von Prager Burgern errichteten Barrikaden aus leeren LKW Bussen oder Strassenbahnen niedergewalzt wurden und die sowjetischen Soldaten von ihren Kalaschnikows Gebrauch machten Gegen 9 Uhr drang Militar in das Gebaude ein dabei kam es zu den meisten der 23 Todesopfer am ersten Tag der Invasion Bei den Kampfen vor dem Rundfunkhaus in der Vinohradska Strasse wurde ein Panzer angezundet der ausbrannte Beim Einmarsch starben 98 Tschechen und Slowaken sowie etwa 50 Soldaten der Invasionstruppen Andere Teile des Tschechoslowakischen Rundfunks wandten sich in dieser Zeit ans Ausland Der Tschechoslowakische Rundfunk in Pilsen sendete am 21 August gegen 12 35 Uhr Wir wenden uns an alle die uns horen mit folgendem Aufruf Teure Freunde in der CSSR gibt es keine Konterrevolution Die Interessen des Sozialismus wurden in unserem Land durch nichts gefahrdet sodass es keinen Grund zur Intervention gibt Wir sind ein schwacher Sender und wissen nicht wie weit unsere Stimme horbar ist Aber trotzdem wenden wir uns an jeden und alle mit dem Aufruf Unterstutzt die Souveranitat der sozialistischen Tschechoslowakischen Republik Helft unserer Heimat die Selbstandigkeit zu bewahren Steht uns bei wenn wir den Willen zu Humanitat und wirklich demokratischen Sozialismus bewahren wollen Die Fuhrung der KPC beschloss keinen militarischen Widerstand zu leisten auch die NATO verhielt sich ruhig um der Sowjetunion keinen Vorwand fur eine Intervention zu liefern Der tschechoslowakische Verteidigungsminister General Martin Dzur wurde am Abend des 20 August im Generalstab in Prag von sowjetischen Generalen festgesetzt Nach Informationen dass die tschechoslowakische politische Staatsfuhrung mit der Intervention einverstanden war gab er der tschechoslowakischen Armee den Befehl keinen Widerstand zu leisten Sein zweiter Befehl den Interventionstruppen Hilfe zu leisten wurde jedoch von der Armee ignoriert Der Staatsprasident der Tschechoslowakei Ludvik Svoboda forderte Tschechen und Slowaken in einer Radioansprache dazu auf Ruhe zu bewahren Andere tschechoslowakische Politiker riefen die Bevolkerung uber den Rundfunk zur absoluten Gewaltlosigkeit auf Sie solle stattdessen die sowjetischen Soldaten von der Sinnlosigkeit ihrer Mission uberzeugen Dubcek und andere hochrangige Regierungsmitglieder wurden festgenommen und nach Moskau gebracht Dort setzte man sie unter Druck und entmachtete sie schrittweise zugunsten des linientreuen Gustav Husak In der Tschechoslowakei funktionierte der eigentliche Plan der Sowjetunion eine neue Regierung zu prasentieren aufgrund des gewaltlosen geschlossenen Protests der Bevolkerung des okkupierten Landes nicht Auch die Behauptung die KPC habe um den Einmarsch ersucht wurde von tschechoslowakischer Seite geschlossen dementiert Fur die tatsachlichen Verschworer war das Meinungsklima in der Tschechoslowakei zu ungunstig um eine offene Palastrevolution verkunden zu konnen Die tschechoslowakischen Vertreter lehnten es jedoch ab die Berechtigung der Intervention anzuerkennen Am 27 August kehrte die Delegation mit Alexander Dubcek aus Moskau zuruck Dubcek dankte der Bevolkerung und den Ordnungskraften Wir alle die wir in Moskau in den vergangenen Tagen verhandelt haben sind Ihnen dankbar fur Ihre wirklich kommunistische Arbeit Ohne sie ware es nicht moglich die Verscharfung der Situation zu vermeiden und gleichzeitig die moralische und politische Einheit unseres Volkes beizubehalten Ich danke auch der Armee und der Polizei dass sie einen grossen Konflikt vermeiden konnten In den Wirren der ersten Tage der Besatzung gelang es der KPC spater sogar einen ausserordentlichen Kongress der Nationalversammlung abzuhalten auf dem der Einmarsch ausdrucklich verurteilt und die Regierung Dubcek im Amt bestatigt wurde Nach dem Einmarsch der Warschauer Pakt Staaten kursierte in der Tschechoslowakei in Anspielung auf das Manifest der 2 000 Worte der bittere Witz 7 000 Panzer fur 2 000 Worte was fur ein gigantisches Geschaft Erklarung der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS Am 21 August 1968 verbreitete die sowjetische Nachrichtenagentur TASS eine offizielle Erklarung zum Einmarsch von Truppen in die Tschechoslowakei TASS ist bevollmachtigt zu erklaren dass sich Personlichkeiten der Partei und des Staates der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik an die Sowjetunion und die anderen verbundeten Staaten mit der Bitte gewandt haben dem tschechoslowakischen Brudervolk dringend Hilfe einschliesslich der Hilfe durch bewaffnete Krafte zu gewahren Dieser Appell wurde ausgelost weil die in der Verfassung festgelegte sozialistische Staatsordnung durch konterrevolutionare Krafte gefahrdet wurde die mit den dem Sozialismus feindlichen ausseren Kraften in eine Verschworung getreten sind Die weitere Zuspitzung der Situation in der Tschechoslowakei beruhrt die Lebensinteressen der Sowjetunion und der anderen sozialistischen Lander die Interessen der Sicherheit der Staaten der sozialistischen Gemeinschaft Die Gefahr fur die sozialistische Ordnung in der Tschechoslowakei ist gleichzeitig auch eine Gefahr fur die Grundfesten des europaischen Friedens Die offizielle sowjetische Erklarung TASS am 21 August berief sich auf ein angebliches Hilfeersuchen aus der KSC und war von Anfang an unglaubhaft Eine willfahrige tschechoslowakische Regierung die dieses bestatigt hatte gab es jedoch nicht da Staatsprasident Svoboda die Installierung eines willfahrigen Marionettenregimes verweigert hatte Nichtbeteiligung der DDR Propagandafoto des ADN vom 5 September 1968 Der Stellvertretende Minister fur Nationale Verteidigung der DDR Siegfried Weiss besucht Einheiten und Truppenteile der NVA die an den gemeinsamen Handlungen der Bruderarmeen zum Schutze der sozialistischen Errungenschaften in der CSSR teilnahmen Bereits im Mai 1968 war die Gefechtsbereitschaft der Grenztruppen der DDR erhoht worden Die 7 Panzer und die 11 motorisierte Schutzendivision der Nationalen Volksarmee der DDR NVA unterstanden ab dem 29 Juli 1968 dem sowjetischen Oberkommando Am Morgen des 21 August wurde der zivile Grenzverkehr in die CSSR eingestellt Einige grenznahe Orte wurden isoliert und durften nur noch von Einwohnern betreten werden Ebenfalls an diesem Tag nahm der Propagandasender Radio Vltava seinen Betrieb auf Er wurde von der DDR betrieben und vom Sender Wilsdruff bei Dresden in Richtung Tschechoslowakei auf Mittelwelle ausgestrahlt Ziel war es die Bevolkerung im Sinne der Warschauer Pakt Staaten zu beeinflussen Der Sender stellte im Fruhjahr 1969 nach massiven Protesten der Tschechoslowakei den Betrieb ein An der Invasion selbst nahmen abgesehen von einigen NVA Verbindungsoffizieren keine NVA Truppen teil Der Entschluss daruber fiel erst wenige Stunden vor dem Beginn des Einmarsches und wurde der NVA Fuhrung vom Oberkommandierenden der Warschauer Vertragsorganisation Marschall Jakubowski mitgeteilt Ulbricht der die NVA nach Prag einmarschieren lassen wollte musste sich vom ansonsten rucksichtslosen Generalsekretar der KPdSU Breschnew historisch belehren lassen Noch einmal deutsche Truppen in Prag das gehe nun wirklich nicht Vermutlich sollten die Burger der CSSR im dreissigsten Jahr nach dem Munchener Abkommen nicht durch den Anblick von Invasoren in deutscher Uniform zusatzlich verbittert werden In Massenmedien der Paktstaaten wurden dennoch amtliche Stellungnahmen verbreitet in denen eine Teilnahme der NVA behauptet wurde Die Regierung der DDR wertete die Reduzierung der Rolle der NVA auf lediglich unterstutzende Massnahmen als eine Zurucksetzung Sie tauschte die DDR Bevolkerung absichtlich indem sie Reportagen vom Einsatz der NVA Truppen in der Tschechoslowakei verbreiten liess teilweise in den absurdesten Formen der DDR Propaganda Einige westliche Journalisten fielen darauf herein und verbreiteten diese ebenfalls Die Bild Zeitung verortete am 24 August 1968 zwei NVA Divisionen in den Raumen nordlich von Prag Karlsbad und Pressburg und der Sender Freies Berlin berichtete vier Tage spater uber die angebliche NVA Prasenz im Raum Graslitz Tatsachlich wurde am 23 August die 11 motorisierte Schutzendivision naher an die tschechoslowakische Grenze in den Raum Adorf Auerbach Oelsnitz verlegt Die Truppen wurden am 16 Oktober 1968 wieder dem Oberkommando der NVA unterstellt und einen Tag spater in ihre Kasernen zuruckverlegt Paradoxerweise aber waren es zwei DDR Panzer begleitet durch gepanzerte Transportfahrzeuge die als erste fremde Bodeneinheiten auf tschechoslowakischem Gebiet am 20 August um 21 40 Uhr auftauchten Hochstwahrscheinlich handelte es sich dabei um eine Gefechtsaufklarung der NVA die entgegen dem Befehl fruher und tiefer eindrang Zeitzeugen aus der DDR berichteten auch dass sie am 21 August mindestens 70 Schutzenpanzer mit DDR Kennung auf bohmischen Gebiet gesichtet hatten deren Besatzungen deutsch sachsisch sprachen In Altenberg hatten NVA Soldaten zudem die tschechoslowakischen Grenzsoldaten entwaffnet und den Schlagbaum zur Seite geraumt Im Hauptquartier der Interventionstruppen in Milovice in der Nahe von Prag hielten sich spatestens ab dem 23 24 August lediglich Offiziere und Nachrichtentechniker der Nationalen Volksarmee auf darunter mindestens 20 Angehorige des NVA Nachrichtenregiments 2 Niederlehme Im falschen Glauben an die Legende von der sozialistischen Bruderhilfe entschuldigte sich am 12 April 1990 die Volkskammer der DDR beim tschechischen und slowakischen Volk fur die Beteiligung der NVA an der Invasion mit den Worten Das erste frei gewahlte Parlament der DDR bittet die Volker der Tschechoslowakei um Entschuldigung fur das begangene Unrecht Mit der unrechtmassigen militarischen Intervention wurde den Menschen in der Tschechoslowakei grosses Leid zugefugt und der Prozess der Demokratisierung in Osteuropa um 20 Jahre verzogert Der Einmarsch der Volksarmee geschah unter Verletzung des Artikels 8 2 der Verfassung der DDR Wir haben in Angst und Mutlosigkeit diesen Volkerrechtsbruch nicht verhindert So bekannten sich alle Fraktionen in einem ersten inhaltlichen Beschluss der letzten und ersten frei gewahlten Volkskammer am 12 April 1990 zur Mitschuld der DDR an der Niederschlagung des Prager Fruhlings 1968 durch Truppen des Warschauer Paktes Verhalten der NATO Die sowjetischen Botschafter unterrichteten die Regierungen in Washington London und Paris in der Nacht der Invasion Der Sowjetbotschafter Anatoli Fjodorowitsch Dobrynin informierte den US Prasidenten Lyndon B Johnson sogar personlich Breschnew wollte den Eindruck vermeiden der Einmarsch diene der Vorbereitung eines Angriffs auf die NATO Die Regierungen der drei Grossmachte gaben ihr Wissen nicht weiter so dass die nicht informierten NATO Militars in den kritischen ersten zwolf Stunden auf Presseberichte angewiesen waren wie sie spater erbost beklagten Immerhin hatte die 4 Alliierte Taktische Luftflotte der NATO das Einfliegen der sowjetischen Luftlandetruppen in die CSSR mitbekommen Da aber die zustandigen Militars darin keine Bedrohung der Allianz sahen gaben sie ihre Erkenntnis nicht weiter Der westlichen Aufklarung waren die Vorbereitungen fur eine etwaige Invasion in der CSSR nicht verborgen geblieben In der NATO Zentrale bei Mons wurde darin aber keine Gefahr fur den Westen gesehen was auf einer Einschatzung nach amerikanisch sowjetischen Konsultationen im Juli 1968 beruhte Bei den Streitkraften der NATO intensivierte man zwar die Beobachtung der Gegenseite und erhohte im Bereich Allied Forces Central Europe AFCENT die Arbeitsbereitschaft der Stabe verzichtete aber auf umfangreiche Alarmierungen Ziviler WiderstandDem Beschluss der KPC gemass rief Dubcek dazu auf auf gewaltsamen Widerstand zu verzichten da dieser aussichtslos sei Dennoch kam es zu vereinzelten Auseinandersetzungen zwischen der Zivilbevolkerung und den Invasoren Am ersten Tag des Einmarschs starben 23 Tschechoslowaken und bis zum 1 September 71 Tschechoslowaken Der Historiker erklarte zur Gewaltlosigkeit Uber die ein oder zwei Falle in denen tatsachlich schon vor dem 21 August 1968 Waffen gefunden wurden ist bekannt dass es eine Provokation des sowjetischen Geheimdienstes war Radio Prag sendete am fruhen Morgen des 21 August den Aufruf des Staatsprasidenten Svoboda In der gegenwartigen Stunde kann ich Ihnen als Prasident der CSSR nicht mehr sagen als euch zu bitten vollkommene Ruhe und Besonnenheit zu bewahren Die Bevolkerung wurde durch Lautsprecher aufgefordert Lasst Euch nicht herausfordern Bewaffnete Verteidigung kommt nicht infrage Die tschechische und slowakische Bevolkerung versuchte durch zivilen Ungehorsam und verschiedene Aktionen die Besetzung zu verlangsamen Es war ein keineswegs passiver Widerstand sondern ein aktiver zum Beispiel wurden Ortstafeln und Strassenschilder verdreht ubermalt zerschlagen oder abmontiert um ortsunkundigen Besatzern die Orientierung zu erschweren Tschechoslowakische Eisenbahner leiteten Nachschubzuge fur die Rote Armee auf Abstellgleise Tausende zumeist selbstgezeichnete oder selbstgedruckte Plakate die die Besatzer verspotteten und zum passiven Widerstand aufriefen wurden vorwiegend in Prag und Bratislava aber auch in anderen Stadten verteilt und an Hauserwande und Schaufenster geklebt Auch der damalige Tschechoslowakische Rundfunk spielte eine grosse Rolle So wurde unter dem damaligen Leiter eine mobile Sendestation eingesetzt um die Bevolkerung zu informieren Auch der ORF spielte dabei eine grosse Rolle indem er die Tschechoslowaken via Kurzwelle Sendeanlagen in Osterreich informierte Im eigenen Land wurden sie uber die Ereignisse gar nicht bzw teils falsch informiert Daneben spielten auch Piratensender eine wichtige Rolle die von den sowjetischen Besatzungstruppen ebenfalls nicht vollig ausgeschaltet werden konnten Die Besatzer hielt man fur irregeleitete von der Armeefuhrung missbrauchte Soldaten aber nicht fur Feinde Solidaritatskundgebungen in mehreren Stadten der Sowjetunion wurden totgeschwiegen und die Demonstranten verschwanden in Gefangnissen Bei den Protesten in der DDR wurden laut Ministerium des Innern vom 21 August bis 4 September 1968 468 Demonstranten festgenommen und insgesamt die Personalien von 1075 Personen festgestellt Das Ende des Prager FruhlingsDemonstration in Helsinki Hauptartikel Normalisierung Tschechoslowakei Am 23 August zwei Tage nach dem Beginn der Intervention wurde Prasident Ludvik Svoboda offiziell zu Verhandlungen nach Moskau gerufen an denen auf seine Forderung hin zunachst nur inoffiziell auch die in Haft gehaltenen Regierungsmitglieder um Dubcek teilnahmen Das drei Tage spater verabschiedete Moskauer Protokoll verlangte die Aufhebung fast aller Reformprojekte und markierte das Ende des Prager Fruhlings Mit diesem Ergebnis einer faktischen Kapitulation im Gepack kehrte Dubcek der vorerst noch in seinen Amtern belassen wurde nach Prag zuruck wo er zunachst noch einmal begeistert empfangen wurde Auf Wunsch Dubceks wurde das Protokoll geheim gehalten Fur die Offentlichkeit gab es ein gemeinsames Kommunique das die Normalisierung der Verhaltnisse als Ziel ausgab Die Wahrheit blieb der tschechoslowakischen Bevolkerung zunachst verborgen die die politische Fuhrung bei der Ruckkehr in Prag begeistert begrusste Bald darauf wurde der Bevolkerung der CSSR klar dass der Prager Fruhling vorbei war Stationierungsvertrag Am 16 Oktober 1968 wurde in Prag der Stationierungsvertrag fur 75 000 Soldaten der Zentralgruppe der sowjetischen Streitkrafte zwischen der CSSR und der UdSSR unterzeichnet Der Vertrag uber die Regelungen von Stationierungskosten Visa Verrechnung Einreise usw sowjetischer Armeeangehoriger zum Zwecke der Bekampfung westdeutscher militarischer Krafte wurde nach Frantisek Kriegel nicht mit der Feder sondern mit den Laufen der Maschinengewehre unterschrieben Die sowjetischen Generale hatten schon lange die Absicht gehegt ihre Truppen in der Tschechoslowakei zu stationieren und so die Verteidigungslinie nach Westen zu verschieben Die Ereignisse von 1968 boten nun eine willkommene Gelegenheit die sogenannte mittlere Gruppe ihrer Truppen aufzustocken Die Kosten musste teilweise der tschechoslowakische Staat ubernehmen Als nach der Wende die tschechoslowakische Regierung ihre Forderungen an die Sowjetarmee bezifferte kam sie auf eine Summe von fast 15 Milliarden Kronen Alexander Dubcek blieb bis 17 April 1969 Parteisekretar Er wurde in die Strategie eingebunden die Rucknahme der Reformen und die Normalisierung langsam und unter dem Mantelchen der Legitimitat der alten Regierung vorzunehmen um weitere gewaltsame Proteste zu verhindern In der Novembersitzung des ZK der KSC wurden die radikalsten Unterstutzer der Reformen und die Versuche ein plurales politisches System wieder einzufuhren verurteilt Die Reformen des Jahres 1968 waren damit zwar noch nicht komplett verurteilt aber der konservative Teil in der Fuhrung der KSC zunehmend gestarkt Die Erklarung wurde zur Leitlinie nach der sich das politisches Leben in der Tschechoslowakei zu einer sogenannten Normalisierung der Verhaltnisse ausrichtete Als Folge der Besetzung der Tschechoslowakei durch die Truppen der Staaten des Warschauer Paktes verliessen zehntausende Menschen in erster Linie Facharbeiter und Intellektuelle das Land Rund 96 000 Menschen fluchteten nach Osterreich weitere 66 000 Urlauber kehrten nicht aus Osterreich in die Tschechoslowakei zuruck Andere fluchteten uber die Grenze nach Bayern Wahrend der von Husak initiierten Sauberungen innerhalb der kommunistischen Partei wurden fast 500 000 Mitglieder aus der KSC ausgeschlossen darunter 1970 auch Dubcek Am 16 Januar 1969 verbrannte sich der Student Jan Palach aus Protest gegen die Niederschlagung des Prager Fruhlings vor dem Denkmal des Heiligen Wenzels auf dem Wenzelsplatz Am 25 Februar 1969 verbrannte sich dort auch der Student Jan Zajic Rezeption im AuslandDie westlichen Staaten verurteilten die Verletzung der Volkssouveranitat in der Tschechoslowakei In der UNO scheiterte eine Resolution gegen die sowjetische Aggression nachdem der tschechoslowakische Aussenminister Jiri Hajek dort den Einmarsch der sowjetischen Truppen angeklagt hatte Die Regierungen Westeuropas und der USA protestierten nach dem Einmarsch gegen den volkerrechtswidrigen Akt und furchteten einen moglichen Ubertragungseffekt der Krise auf Rumanien Jugoslawien und auch auf Westberlin Die Vertreter der NATO Staaten unterstrichen bei ihrem Treffen unter Leitung von NATO Generalsekretar Manlio Giovanni Brosio in Brussel am 15 and 16 November die Unverletzbarkeit des Volkerrechts Italien und Frankreich In Italien und Frankreich wurde der sowjetische Einmarsch nicht nur von einer liberalen Offentlichkeit sondern auch von der Kommunistischen Partei Italiens PCI und von der Kommunistischen Partei Frankreichs PCF offentlich verurteilt Dies galt als Symptom einer zunehmenden Loslosung von Moskau diese wurde zu einem der Grundungsmomente des Eurokommunismus Das Politburo der SED unter Walter Ulbricht hiess die Kritik nicht gut Die SED bemuhte sich aus aussenpolitischen Grunden trotzdem weiterhin enge Beziehungen zur PCI und zur PCF zu pflegen Bundesrepublik Deutschland Wandzeitung der CDU zum Prager Fruhling Der Prager Fruhling und seine Niederschlagung wurde in der Bundesrepublik Deutschland wie kaum ein anderes aussenpolitisches Ereignis beachtet und kommentiert Dabei war das Interesse in allen Teilen der Offentlichkeit ahnlich gross Sowohl die grossen konservativen Zeitungen als auch die kleinen linksoppositionellen Blatter brachten die Ereignisse auf ihre Titelseiten So beobachtete einerseits die burgerliche Presse den tschechoslowakischen Versuch einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz zu schaffen mit grosser Anteilnahme und fast durchweg positiven Kommentaren interpretierte die Reformen dabei aber als angestrebte Nachholung des westlichen Standards von Freiheit und Demokratie Die Westdeutschen reagierten beinahe enthusiastisch auf den Prager Kurswechsel Die Reformkommunisten leiteten eine vorsichtige Umgestaltung ihrer Aussenpolitik im Verhaltnis zur Bundesrepublik ein zu der noch keine offiziellen diplomatischen Kontakte bestanden Alle Parteien glaubten die neue Situation nutzen zu mussen Prominente Politiker reisten wahrend des Fruhjahrs und Fruhsommers 1968 in die Tschechoslowakei ein darunter Hans Dietrich Genscher und Egon Bahr Insbesondere die westdeutschen Sozialdemokraten sympathisierten mit den Prager Reformkommunisten Dagegen sah die ausserparlamentarische Opposition der Bundesrepublik im Prager Fruhling einen dritten Weg eine bisher unentdeckte sozialistische Demokratie Osterreich Obwohl man nicht von einer bewaffneten Intervention in Osterreich ausging hatten bereits am 23 Juli Besprechungen zwischen Innen und Verteidigungsministerium uber die Moglichkeit von Interventionen und Massnahmen zum Schutz Osterreichs stattgefunden Diese Massnahmen erhielten den Decknamen Urgestein kamen spater jedoch nicht voll zum Tragen da das Bundesheer dreissig Kilometer hinter der Grenze in Stellung gehen musste Nach Ende des Manovers Sumava Bohmerwald befanden sich immer noch Truppen des Warschauer Paktes auf tschechoslowakischem Staatsgebiet wenn auch in relativ geringer Starke Es handelte sich dabei im Wesentlichen um Logistik Verbande die den Einmarsch vorbereiten und anschliessend koordinieren sollten So wurde auch die osterreichische Regierung zudem damals in der Urlaubszeit von der Besetzung uberrascht Als Sofortmassnahme wurden dem sowjetischen Botschafter in Osterreich Protestnoten gegen die zahlreichen Aufklarungsfluge sowjetischer Luftstreitkrafte uber osterreichischem Hoheitsgebiet uberreicht Gleichzeitig wurde unter dem Decknamen Marschmusik fur Glockenspiel das Bundesheer alarmiert und mehr als drei Brigaden zur Verstarkung der nordlich der Donau gelegenen Garnisonen in das Waldviertel verlegt Um eine genugende Zahl aktiver Soldaten zur Verfugung zu haben wurde die Entlassung der neun Monate dienenden Wehrpflichtigen durch einen Aufschubprasenzdienst fur die Dauer der Tschechenkrise aufgeschoben Nach Rucksprache des Bundeskanzlers mit Verteidigungsminister Georg Prader und Brigadier Johann Freihsler wurde am Morgen des 21 August auf eine Mobilmachung und damit die Aufbietung des Grenzschutzes verzichtet Es wurde vom Einsatz des Bundesheeres Teil Mobilmachung der Grenzschutzeinheiten abgesehen und auf die Einberufung des Landesverteidigungsrates zunachst verzichtet In seiner ersten Rundfunkrede nach der Invasion beeilte sich Bundeskanzler Josef Klaus am 21 August um sieben Uhr fruh die Verpflichtung Osterreichs zur Neutralitat zu betonen Dem Botschafter der UdSSR wurden aber auch mehrere Protestnoten wegen der zahlreichen Verletzungen des osterreichischen Luftraumes durch Aufklarungsfluge des Warschauer Paktes ubergeben In Osterreich gab es Proteste gegen die ORF Berichterstattung Der erst seit 1967 rechtlich unabhangige ORF war seit dem Beginn der Operationen bestens informiert und konnte diese Meldungen auch an andere westliche Medien weitergeben Daruber beschwerte sich der sowjetische Botschafter und es kam zu Konfrontationen zwischen der Bundesregierung und dem ORF denen sich auch Bruno Kreisky anschloss da der ORF unter der Leitung von Gerd Bacher auch seiner Ansicht nach neutralitatswidrig berichtete Dennoch gelang es dem osterreichischen Rundfunk als Informationsdrehscheibe fur die ganze Welt zu fungieren und laufend aktuelle Nachrichten anzubieten Die osterreichische Bundesregierung wies den ORF an die Neutralitat des Landes bei der Berichterstattung zu beachten Bacher stellte daraufhin fest dass die Neutralitat zwar den Staat verpflichte aber nicht den Staatsburger Am 22 August 1968 wies der Bundeskanzler die Intervention des sowjetischen Botschafters Boris Podzerob gegen die angeblich eindeutig pro tschechoslowakische Berichterstattung der osterreichischen Medien strikt zuruck Eine besondere Rolle fur ausreisewillige Tschechoslowaken spielte der damalige osterreichische Gesandte in Prag und spatere Bundesprasident Rudolf Kirchschlager der entgegen den Weisungen des Aussenministers Kurt Waldheim die osterreichische Gesandtschaft fur Fluchtwillige offenhielt und tausende Visa fur Osterreich ausstellte Damit verhalf Kirchschlager zahlreichen Personen zur Flucht Mit dem Hinweis auf die Verpflichtung eines neutralen Staates seine humanitare Mission zu erfullen erreichte Kirchschlager in Wien eine Zuruckziehung der ursprunglichen Weisung In der Folge kamen insgesamt rund 210 000 Fluchtlinge nach Osterreich von denen aber nur etwa 12 000 auch um Asyl ansuchten und in Osterreich blieben Rumanien Rumaniens Staatschef Nicolae Ceaușescu bezeichnete den Einmarsch als Intervention in die Angelegenheiten eines sozialistischen Bruderstaats In einer Rede in Bukarest am 21 August 1968 verurteilte der rumanische Parteifuhrer Nicolae Ceausescu den Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei scharf in der er den Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts in Prag als schweren Fehler und eine ernste Gefahr fur den Frieden in Europa und fur das Schicksal des Sozialismus in der Welt bezeichnete Zehntausende jubelten ihm damals zu Sowjetunion Transparent einer Demonstration in Moskau in russischer Sprache Fur Eure und unsere Freiheit In der Sowjetunion wurden die Ereignisse des Prager Fruhlings vor allem von intellektuellen Kreisen mit Aufmerksamkeit verfolgt Studenten Schriftsteller und Kunstler diskutierten die Reformen in der Tschechoslowakei kontrovers Die Teile der liberalen und reformkommunistischen Intelligenzija beachteten die Entwicklung im Nachbarland als hoffnungsvolles Vorbild einer moglichen Liberalisierung des eigenen Lands Am 25 August protestierten acht Personen am sogenannten Hinrichtungsplatz auf dem Roten Platz in Moskau mit einem Transparent Fur eure und unsere Freiheit gegen die Intervention Die Aktion blieb sowohl in der Prawda als auch in der Iswestija unerwahnt USA In den Zeiten des Vietnamkriegs und den Unruhen nach dem Mord an Martin Luther King Jr nahm die amerikanische Offentlichkeit und Politik die Ereignisse in der Tschechoslowakei als nicht vorrangig wahr Die Invasion der Warschauer Pakt Staaten erschien als Storung der internationalen Lage nicht aber als drangendes Problem Die amerikanische Regierung beschrankte sich auf rhetorischen Protest Prasident Johnson strebte nach einer Entspannung in den Beziehungen zur UdSSR und wollte diese nicht durch eine scharfe Stellungnahme gefahrden Der Appell der tschechoslowakischen Exilgemeinschaft die amerikanische Regierung solle sich fur die Wiederherstellung von Demokratie und Freiheit in ihrem Heimatland einsetzen blieb ungehort Nachwirkungen in der Samtenen RevolutionEnde der Okkupation Am 26 Februar 1990 unterschrieben die Aussenminister Jiri Dienstbier und Eduard Schewardnadse den Vertrag uber den Abzug der sowjetischen Streitmachte aus der CSFR Mit dem Abzug 1991 endete nach 23 Jahren Stationierung der sowjetischen Truppen die Okkupation des Landes Dabei ergaben sich Probleme Die Sowjetunion wusste nicht wo sie die zuruckkehrenden Soldaten unterbringen sollte die Halfte der Soldatenfamilien hatte kein Zuhause in der Sowjetunion Abbau sowjetischer Denkmaler Nach der samtenen Revolution kam es zur Entfernung einiger sowjetischer Denkmaler 1945 hatte die Sowjetarmee im Prager Stadtteil Smichov in Form eines ausrangierten Panzers ein Denkmal errichtet mit dem an den ersten sowjetischen Panzer und seine Besatzung erinnert werden sollte der 1945 zur Befreiung Prags einrollte Der Panzer sollte als Symbol fur die Befreiung Prags 1945 gelten an der die Rote Armee jedoch nur zweitrangig beteiligt war 1989 wurden 1989 Stimmen laut die sich fur eine Demontage einsetzten Die Aktion des Kunststudenten David Cernys der den Panzer rosa anstrich war umstritten fuhrte aber zum Abbau des Denkmals Der sowjetische Panzer in Smichov wurde nach 1968 nicht mehr als Symbol der Befreiung sondern als Symbol der Okkupation des Landes angesehen Auch das Konew Denkmal in Prag war umstritten Der Prager Stadtrat verwies 2018 mit einer Gedenktafel auf die Beteiligung Marschall Konews an der Invasion der Truppen des Warschauer Paktes von 1968 und liess am 30 August 2019 die Bronzestatue verhullen die 2020 dann in einem Museumsdepot landete Diplomatische Nachwirkungen in der GegenwartBei seinem Treffen mit dem tschechischen Prasidenten Vaclav Klaus am 1 Marz 2006 raumte der russische Prasident Putin fur Russland als Rechtsnachfolger der Sowjetunion eine moralische Verantwortung ein sagte aber Es gibt keine juristische Verantwortung und kann keine solche geben Im Juni 2015 wurde der russische Botschafter vom tschechischen Aussenministerium einberufen nachdem in einer Dokumentation im russischen Staatsfernsehen der Prager Fruhling als Putschversuch durch eine Vereinigung verurteilter ehemaliger Nazis SS Leute und Kollaborateure dargestellt und die Behauptungen von 1968 uber eine angebliche Einmischung der NATO wieder aufgenommen worden waren Das russische Fernsehen lugt sagte Prasident Milos Zeman wahrend Ministerprasident Bohuslav Sobotka die damaligen Vorgange eine Okkupation nannte Die Versicherung des russischen Botschafters dass die Dokumentation nichts mit der russischen Politik zu tun hatte bezeichnete Aussenminister Lubomir Zaoralek als lacherlich Der ehemalige Botschafter in Moskau erklarte die russischen Medien versuchten ihre Sendungen in vorauseilendem Gehorsam dem Weltbild Prasident Putins anzupassen FilmeDokumentation Renata Schmidtkunz Ende eines Fruhlings Prag 1968 AT ORF 45 Min 2008 Inhalt Zeitzeugen wie der damalige ORF Generalintendant Gerd Bacher Hugo Portisch Helmut Zilk Barbara Coudenhove Calergi AZ Wien sowie zwei Wortfuhrer des Prager Fruhlings Pavel Kohout und Jiri Grusa von 2003 bis 2009 Prasident des Internationalen P E N erinnern sich und kommentieren seltene Archivaufnahmen Die Vorhersehbarkeit des Einmarsches wird wiederholt genannt amp Der Prager Fruhling und die DDR DT MDRFS 45 Min 2013 Erstausstrahlung 20 August 2013 Dokumentation mit Archivaufnahmen Inhalt Junge Menschen in der DDR traumen davon dass die DDR vom Prager Fruhling angesteckt wird Unter anderem berichten Toni Krahl Florian Havemann und Friedrich Schorlemmer von den Hoffnungen und Niederlagen die sie mit dem Prager Fruhling verbanden Spielfilm Burning Bush Die Helden von Prag Tschechische dreiteilige Miniserie der polnischen Regisseurin Agnieszka Holland aus dem Jahr 2013 Jaromil Jires Zert Der Scherz Tragikomodie Tschechoslowakei 1968 79 Minuten nach Buchvorlage von Milan Kundera Der ScherzLiteraturAktionsprogramm der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei In Volkszeitung Prag 16 1968 19 April 1968 dtsch Gunter Bischof und weitere Hrsg Prager Fruhling Das internationale Krisenjahr 1968 Band 1 Beitrage und Band 2 Dokumente Bohlau Koln 2008 ISBN 978 3 412 20231 6 Veroffentlichungen des Ludwig Boltzmann Instituts fur Kriegsfolgenforschung Graz Wien Klagenfurt Sonderband 9 Vasiľ Biľak Wir riefen Moskau zu Hilfe Der Prager Fruhling aus der Sicht eines Beteiligten Herausgegeben und ubersetzt von Klaus Kukuk Edition Ost Berlin 2006 ISBN 978 3 360 01076 6 Heinrich Boll Rene Boll Hrsg Der Panzer zielte auf Kafka Heinrich Boll und der Prager Fruhling Kiepenheuer amp Witsch Koln 2018 ISBN 978 3 462 05155 1 Stefan Bollinger Dritter Weg zwischen den Blocken Prager Fruhling 1968 Hoffnung ohne Chance Trafo Berlin 1995 ISBN 3 930412 78 0 Jiri Hajek Begegnungen und Zusammenstosse Erinnerungen des ehemaligen tschechoslowak Aussenministers Mit einem Vorwort von Zdenek Mlynar Ubersetzung aus dem Tschechischen von Bedrich Uttitz Herder Freiburg i Brsg 1987 ISBN 978 3 451 08284 9 Bodo Hechelhammer und Ales Sulc Der Bundesnachrichtendienst und der Prager Fruhling 1968 Spolkova zpravodajska sluzba a prazske jaro 1968 Mitteilungen der Forschungs und arbeitsgruppe Geschichte des BND Nr 9 Dokumente tschechisch deutsch 2016 ISBN 978 3 943549 12 6 Zdenek Hejzlar Reformkommunismus Zur Geschichte der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei Europaische Verlagsanstalt Frankfurt am Main 1976 ISBN 3 434 00317 7 Birgit Hofmann Der Prager Fruhling und der Westen Frankreich und die Bundesrepublik in der internationalen Krise um die Tschechoslowakei 1968 Wallstein Gottingen 2015 ISBN 978 3 8353 1737 6 Auszuge Online Vladimir Horsky Prag 1968 Systemveranderung und Systemverteidigung Studien zur Friedensforschung Band 14 Klett Stuttgart Kosel Munchen 1975 ISBN 3 466 42114 4 Vladimir V Kusin The Intellectual Origins of the Prague Spring The Development of Reformist Ideas in Czechoslovakia 1956 1967 Cambridge University Press Cambridge 2002 ISBN 0 521 52652 3 google de Daniel Limberger Polen und der Prager Fruhling 1968 Reaktionen in Gesellschaft Partei und Kirche Lang Bern 2012 ISBN 978 3 631 62259 9 zugl Dissertation Universitat Freiburg im Breisgau 2011 Francesco Di Palma Konflikt und Normalisierung SED und PCI vor der Herausforderung des Prager Fruhlings 1968 1970 In Arbeit Bewegung Geschichte Heft II 2017 S 128 144 Zdenek Mlynar Der Prager Fruhling Ein wissenschaftliches Symposion Bund Koln 1983 ISBN 3 7663 0808 4 Jan Pauer Prag 1968 Der Einmarsch des Warschauer Paktes Hintergrunde Planung Durchfuhrung Edition Temmen Bremen 1995 ISBN 3 86108 314 0 Ivo Pejcoch Prokop Tomek Okupace 1968 a jeji obeti Vojensky historicky ustav 2017 ISBN 978 80 7278 699 2 Lutz Priess Vaclav Kural Manfred Wilke Die SED und der Prager Fruhling 1968 Akademie Berlin 1996 ISBN 3 05 002796 7 Eleonora Schneider Prager Fruhling und samtene Revolution Soziale Bewegungen in Gesellschaften sowjetischen Typs am Beispiel der Tschechoslowakei IZE Aachen 1994 ISBN 3 930528 11 8 zugleich Dissertation an der TU Aachen 1994 Peter Ruggenthaler Oldrich Tuma Michail J Prozumenscikov Hrsg Prager Fruhling Das Internationale Krisenjahr 1968 Dokumente Bohlau Koln 2008 Ota Sik Prager Fruhlingserwachen Erinnerungen Busse Seewald Herford 1988 ISBN 3 512 00841 0 Reinhard Veser Der Prager Fruhling 1968 Landeszentrale fur politische Bildung Thuringen Erfurt 1998 ISBN 3 931426 22 X 2 uberarbeitete Auflage 2008 ISBN 978 3 937967 31 8 Online Rudiger Wenzke Die NVA und der Prager Fruhling 1968 Die Rolle Ulbrichts und der DDR Streitkrafte bei der Niederschlagung der tschechoslowakischen Reformbewegung Forschungen zur DDR Geschichte Bd 5 Christian Links Berlin 1995 ISBN 3 86153 082 1 Rudiger Wenzke Wo stehen unsere Truppen NVA und Bundeswehr in der CSSR Krise 1968 Mit ausgewahlten Dokumenten zur militarischen Lagebeurteilung Militargeschichte der DDR Bd 26 Christian Links Berlin 2018 ISBN 978 3 96289 026 1 Martin Schulze Wessel Der Prager Fruhling Aufbruch in eine neue Welt Reclam Ditzingen 2018 ISBN 978 3 15 011159 8 Stefan Wolle Der Traum von der Revolte Die DDR 1968 Christian Links Verlag 2013 ISBN 978 3 86284 229 2 Frederic Werner 1968 Die Utopie eines dritten Weges Forum zur Aufarbeitung der DDR Vergangenheit Beitrage vom 16 Haftlingstreffen in Gustrow 2018 ISBN 978 3 96250 265 2WeblinksCommons Prager Fruhling Sammlung von Bildern und Videos Wiktionary Prager Fruhling Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Prager Fruhling im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Stasi Mediathek Dokumentensammlung Prager Fruhling Die Stasi und das Ende des Prager Fruhlings auf bstu de Die Zeit Die unerhorten Tage der Freiheit DOSSIER vom 24 Juli 2008 Ausgabe Nr 31 tagesschau de Multimedia Chronik Prager Fruhling Suche nach Prager Fruhling In Deutsche Digitale Bibliothek Informationen zum Prager Fruhling im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nach Hause Brudermorder Das blutige Ende des Prager Fruhlings n tv Bilderserie Der Prager Fruhling und seine Niederschlagung In Tagesgesprach von Schweizer Radio und Fernsehen vom 23 Juli 2024 Audio mit original Tonaufnahmen Okkupation der Tschechoslowakei Die Reaktion der Schweiz In Tagesgesprach von Schweizer Radio und Fernsehen vom 24 Juli 2024 Audio mit original Tonaufnahmen Konstantin Pritzel Die Tschechoslowakei und der sozialistische Internationalismus in Aktion In APuZ 37 1968 Brief der Warschauer Funf an das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei 15 Juli 1968 und Die Antwort des tschechoslowakischen Parteiprasidiums vom 18 Juli 1968 und Moskauer Kommunique vom 27 August 1968 Deutsche Ubersetzung Rede Leonid Breschnews uber die begrenzte Souveranitat sozialistischer Lander auf dem Parteitag der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei am 12 November 1968 in Warschau Deutsche Ubersetzung Jan Pauer 50 Jahre nach Prag 68 Bundeszentrale fur Politische Bildung 22 August 2018 Anna Kaminsky Hrsg Erinnerungsorte an den Prager Fruhling 1968 Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur Berlin August 2008 Kein Kuss fur Breschnew In Der Spiegel vom 28 Februar 1993 Nr 9 1993 Abdruck des Aufrufes der Regierungen der Volksrepubliken Bulgarien Ungarn Polen der Deutschen Demokratischen Republik und der Sowjetunion an die tschechoslowakischen Burgerinnen und Burger vom 24 August 1968 deutsche Ubersetzung ADN Berlin Herder Institut Bernd Florath Informationen der DDR Staatssicherheit uber die Lage in der CSSR 1968 I In Halbjahresschrift fur Geschichte und Zeitgeschehen in Zentral und Sudosteuropa Ausgabe 2017 2018 Wissenschaft 1968 DDR Lageberichte Staatssicherheit Tschechoslowakei PDF Download Tina Plasil Die Flucht nach vorne Das Ende des Prager Fruhlings 1968 veroffentlicht von Osterreichische Mediathek 2006 Maximilian Graf Internationale Reaktion auf die Intervention der Warschauer Pakt Staaten in der CSSR 1968 Universitat Wien 2008Einzelnachweise und Fussnotendie Losung vom Sozialismus mit menschlichen Antlitz ist an eine Textstelle des Akcni program KSC Aktionsprogramms angelehnt In Das Reformprogramm des Prager Fruhlings Bundeszentrale fur Politische Bildung 5 April 2018 Verfassungsurkunde der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik vom 11 Juli 1960 Juristische Fakultat der Masaryk Universitat Jitka Mladkova Januar 1969 Vorgeschichte der tschecho slowakischen Trennung Radio Prague International vom 3 Januar 2015 Susanne Schattenberg Ein trugerischer Moment Zur Wahl von Alexander Dubcek zum Vorsitzenden der KPC vor 50 Jahren Forschungsstelle Osteuropa Eleonora Schneider Prager Fruhling S 86 Literarni noviny 2 1952 67 online auf www slovnikceskeliteratury cz Portal Slovnik ceske literatury Lexikon der tschechischen Literatur Tina Plasil Die Flucht nach vorne S 5 Jan Pauer Der tschechoslowakische Reform und Demokratisierungsprozess im Lichte der Perestroika In Tilly Miller Hrsg Prager Fruhling und Reformpolitik heute Akademiebeitrage zur politischen Bildung Bd 20 Olzog Munchen 1989 S 44 57 Zitat S 50 Bodo Hechelhammer und Ales Sulc Der Bundesnachrichtendienst und der Prager Fruhling 1968 S 49 Tina Plasil Die Flucht nach vorne S 6 7 Konstantin Pritzel Die Tschechoslowakei und der sozialistische Internationalismus in Aktion Bernd Florath Informationen der DDR Staatssicherheit uber die Lage in der CSSR 1968 Tina Plasil Die Flucht nach vorne S 7 Das Reformprogramm des Prager Fruhlings Bundeszentrale fur Politische Bildung 5 April 2018 Aktionsprogramm der KPC In Ost Probleme Band 20 Nr 10 17 Mai 1968 S 218 228 ursprl aus Rude pravo vom 10 April 1968 Kural Priess Wilke Hrsg Die SED und der Prager Fruhling 1968 S 98 Otfrid Pustejovsky In Prag kein Fenstersturz Dogmatismus 1948 1962 Entdogmatisierung 1962 1967 Demokratisierung 1967 1968 Intervention 1968 Munchen DTV 1968 S 140 Peter Claus Burens Die DDR und der Prager Fruhling Duncker amp Humblot Berlin 1981 ISBN 978 3 428 05018 5 S 50 Pustejovsky In Prag kein Fenstersturz S 42 Burens Die DDR und der Prager Fruhling S 36 Burens Die DDR und der Prager Fruhling S 37 Kural Priess Wilke Hrsg Die SED und der Prager Fruhling 1968 S 97 Burens Die DDR und der Prager Fruhling S 44 Pustejovsky In Prag kein Fenstersturz S 105 Hajek Begegnungen und Zusammenstosse S 172 Pustejovsky In Prag kein Fenstersturz S 141 Burens Die DDR und der Prager Fruhling S 48 Tina Plasil Die Flucht nach vorne S 9 Eleonora Schneider Prager Fruhling S 75 Jitka Mladkova Die Tschechoslowakei gerat unter Druck der Warschauer Paktstaaten Radio Prague vom 19 August 2008 Prager Fruhling 1968 Das lassen die Russen nicht zu Sendung des NDR vom 21 August 2023 mit Audio Beitrag 43 Min Karl Heinz Roth Invasionsziel DDR Hamburg 1971 S 178 Russen raus In Der Spiegel vom 15 Juli 1968 Manfred Wilke Die SED und der Prager Fruhling 1968 In Die Politische Meinung Nr 465 August 2008 S 47 Reinhard Spehr in Grillenburg Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Arbeitsheft 10 Dresden 2006 S 78 Quelle 59 ISBN 978 3 937602 85 1 und H Fischer Vor 30 Jahren Warschauer Pakt im Tharandter Wald In Sachsische Zeitung Freital 29 April 1998 Bodo Hechelhammer und Ales Sulc Der Bundesnachrichtendienst und der Prager Fruhling 1968 S 38 Bodo Hechelhammer und Ales Sulc Der Bundesnachrichtendienst und der Prager Fruhling 1968 S 39 Sven Felix Kellerhoff So bekampfte der KGB den Prager Fruhling In Die Welt veroffentlicht am 29 Marz 2022 1 2 Forscher DDR drangte auf Einmarsch bei Prager Fruhling Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im November 2024 Suche in Webarchiven In Kolner Stadt Anzeiger 9 November 2007 Breschnew wollte Einmarsch 1968 in Prag verhindern Memento vom 5 Januar 2014 im Internet Archive Schweizer Radio DRS Echo der Zeit 16 November 2007 Wir haben die Russen eingeladen In Der Spiegel vom 4 Januar 1971 siehe Vasiľ Biľak Wir riefen Moskau zu Hilfe Holger Kulick Prag 1968 Der Einmarsch des Warschauer Pakts im Uberblick Bundeszentrale fur Politische Bildung 8 September 2018 Warschauer Brief an das Zentralkomitee der KP der Tschechoslowakei vom 15 Juli 1968 und dessen Antwort vollstandiger Text mit Antworten und Reaktionen online beim Herder Institut fur historische Ostmitteleuropaforschung Klaus Edel Hrsg Der Einmarsch der Warschauer Pakt Truppen 1968 in Prag Universitat Wien Historisch politische Bildung Themendossiers zur Didaktik von Geschichte Sozialkunde und Politischer Bildung Nr 7 2015 ISBN 978 3 902783 07 3 Bodo Hechelhammer und Ales Sulc Der Bundesnachrichtendienst und der Prager Fruhling 1968 Dokument 18 S 78 Horst Pleiner Hubert Speckner Einsatz des Bundesheeres wahrend der krisenhaften Situation in der CSSR 1968 In Truppendienst vom 6 September 2018 The Bratislava Meeting In Keesing s Record of World Events formerly Keesing s Contemporary Archives Volume 14 August 1968 Czechoslovakia Page 22891 c 1931 2006 Keesing s Worldwide Die Bratislava Erklarung des Warschauer Paktes 1968 Alpha History abgerufen am 20 November 2024 Tina Plasil Die Flucht nach vorne S 11 Tina Plasil Die Flucht nach vorne S 26 Feliks Tych Polens Teilnahme an der Invasion in der Tschechoslowakei 1968 In APuZ 36 1992 vom 30 April 1993 Prokop Tomek Die sowjetische Invasion der Tschechoslowakei 1968In Truppendienst vom 3 September 2018 Christian Th Muller Rezension zu Rudiger Wenzke Wo stehen unsere Truppen NVA und Bundeswehr in der CSSR Krise 1968 In sehepunkte 19 2019 Nr 1 15 Januar 2019 Online Bodo Hechelhammer und Ales Sulc Der Bundesnachrichtendienst und der Prager Fruhling 1968 Dokument 21 S 79 Norman Davies Europe A History Pimlico London 1997 S 1106 Friedrich Wiener Die Armeen der Warschauer Pakt Staaten 6 Aufl Wien 1974 S 45 Jan Pauer Der Prager Fruhling 1968 und die Deutschen In Deutschland Archiv der Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 21 August 2023 abgerufen am 7 Oktober 2024 Peter Lange Die Niederschlagung des Prager Fruhlings Unterwerfung der Freiheit In Deutschlandfunk vom 20 August 2018 Nicolae Ceausescu Rumanien auf dem Weg der Vollendung des sozialistischen Aufbaus Band 3 Politischer Verlag Bukarest 1969 S 451 Geschichte der Partei der Arbeit Albaniens Verlag 8 Nentori Tirana 1981 S 113 www bundesarchiv de 7 Panzerdivision und 11 motorisierte Schutzendivision Lothar Martin Hoffmann als einziger Politiker der kommunistischen Ara hinter Gitter Radio Prague International vom 9 August 2004 Till Janzer Einmarsch 1968 Wie der Rundfunk weitersendete Radio Prague International vom 21 Mai 2018 Den Widerstand gelenkt Rolle des Rundfunks am 21 August 1968 und der Gedenkakt am Mittwoch Radio Prague International vom 21 August 2024 Prager Fruhling Das Ende eines Traums In Tagesspiegel Russische Doku zum Einmarsch 1968 der Mythos der Bruderhilfe Radio Prag 6 Juni 2015 Ansprache von Ludvik Svoboda Radio Prag 21 August 1968 In Tonaufnahmen aus dem 1968 Radio Prague International Dagmar Keberlova Dubceks Rede nach seiner Ruckkehr aus Moskau Radio Prague International vom 26 August 2003 Annette Kraus Vor 50 Jahren erschienen Manifest der 2000 Worte In Deutschlandfunk vom 27 Juni 2018 Erklarung der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS vom 21 August 1968 zum Einmarsch von Truppen der Sowjetunion Bulgariens der DDR Polens und Ungarns in die CSSR Abgerufen am 23 Dezember 2020 Martin Schulze Wessel 1968 in Prag Das Jahr danach Bundeszentrale fur politische Bildung 13 September 2018 Im Dienste der Partei Handbuch der bewaffneten Organe der DDR Herausgegeben von Torsten Diedrich u a im Auftrag des Militargeschichtlichen Forschungsamtes Marz 1998 S 488f Edgar Wolfrum Vom Nutzen und Nachteil der Realpolitik Der Prager Fruhling und der Westen Hans Rosenberg Gedachtnispreis 2016 der Heinrich August und Dorte Winkler Stiftung in der Friedrich Ebert Stiftung Laudatio S 8 Stefan Wolle Lit Der Traum von der Revolte S 154 Patrick Gschwend NVA Truppen machen Halt an der tschechoslowakischen Grenze Radio Prague International vom 22 August 2008 Stefan Wolle Lit Der Traum von der Revolte S 153 f Gemeinsame Erklarung der Volkskammer vom Dezember 1989 bei Erhard Kleps DDR 1989 90 Artikel 8 der Verfassung der DDR Das Gedenken an den Prager Fruhling bei Webseite Erinnerungsdebatten Vom Umgang mit der Vergangenheit 1989 1992 Klaus Wiegrefe Geheimdienste und Prager Fruhling Pleiten Pannen und Legenden In Der Spiegel vom 20 August 2008 Der Begriff wird im Blick auf den Prager Fruhling noch gelegentlich verwendet um auszudrucken dass der Widerstand gewaltfrei war Roland Vogt Widerstandsformen in der CSSR als Antwort auf die Intervention der Warschauer Pakt Truppen vom 21 August 1968 In Soziale Verteidigung Jg 3 1971 Heft 9 10 S 60 70 hier S 67 Roland Vogt Widerstandsformen in der CSSR als Antwort auf die Intervention der Warschauer Pakt Truppen vom 21 August 1968 In Soziale Verteidigung Jg 3 1971 Heft 9 10 S 60 70 hier S 69 Roland Vogt Widerstandsformen in der CSSR als Antwort auf die Intervention der Warschauer Pakt Truppen vom 21 August 1968 In Soziale Verteidigung Jg 3 1971 Heft 9 10 S 60 70 hier S 64 Vladimir Horsky Zur inneren Logik des Widerstandes in der CSSR August 1968 In Soziale Verteidigung Jg 3 1971 Heft 9 10 S 51 60 hier S 55 56 Michail Schischkin Schamt ihr euch nicht NZZ 27 Januar 2017 Martin Schulze Wessel 1968 in Prag Das Jahr danach Bundeszentrale fur politische Bildung 13 September 2018 Klaus Edel Hrsg Der Einmarsch der Warschauer Pakt Truppen 1968 in Prag S 27 Tschechoslowakisch sowjetischer Truppenstationierungsvertrag bei Herder Institut Marburg Frantisek Kriegel Rede auf dem Mai Plenum des ZK der KPC Frantisek Kriegel verwehrt sich gegen den drohenden Ausschluss aus dem ZK und halt seine Kritik am Truppenstationierungsvertrag aufrecht Jakub Siska Vorubergehend bedeutete 21 Jahre die Sowjettruppen in der CSSR Radio Prague International vom 19 Oktober 2013 Alois Ecker Klaus Edel Bettina Paireder Hanna Maria Suschnig Hrsg Der Einmarsch der Warschauer Pakt Truppen 1968 in Prag Universitat Wien 2015 ISBN 978 3 902783 07 3 Bodo Hechelhammer und Ales Sulc Der Bundesnachrichtendienst und der Prager Fruhling 1968 S 46 Silke Stern Die tschechoslowakische Emigration Osterreich als Erstaufnahme und Asylland In Stefan Karner Hrsg Prager Fruhling das internationale Krisenjahr 1968 Veroffentlichungen des Ludwig Boltzmann Institutes fur Kriegsfolgenforschung Sonderband 1 Graz Wien Klagenfurt 2008 1025 1042 S 1041 Zu Fluchtlingszahlen siehe auch Magdalena Klaus 2013 Asyl Transit Integration Krisen am Eisernen Vorhang 1956 und 1968 S 14 39 mit uber 100 Belegen uni passau de Prager Fruhling und die Besetzung der Tschechoslowakei Birgit Hofmann S 12 Final Communique Brussels on 15th and 16th November 1968 Francesco Di Palma Konflikt und Normalisierung SED und PCI vor der Herausforderung des Prager Fruhlings 1968 1970 In Arbeit Bewegung Geschichte Heft II 2017 S 128 144 Birgit Hoffmann S 18 Birgit Hoffmann S 16 Ernst Fischer Keine Romantiker in Prag In Neues Forum Heft 173 5 1968 S 284 Uberraschung auf osterreichischer Seite auf ORF Archiv abgerufen am 1 Juni 2022 Kurt Tozzer Gunther Kallinger Marschmusik fur Glockenspiel 1968 Osterreich am Rande des Krieges Niederosterreichisches Pressehaus St Polten 1998 ISBN 978 3 85326 089 0 CSSR 1968 Der Einsatz des Osterreichischen Bundesheeres wahrend der krisenhaften Situation In Truppendienst Folge 304 Ausgabe 4 2008 Osterreichische Politik nach dem 21 August 1968 Tschechoslowakei und Osterreich um 1968 Ausstellung ist eine Initiative der Botschaft der Tschechischen Republik in Wien Abgerufen am 4 Dezember 2024 Demokratiezentrum Asylpolitik abgerufen am 16 August 2015 noe auf ORF Hilferuf aus Prag an Vereinte Nationen und befreundete Staaten SWR2 Archivradio 23 August 1968 William Totok Das feindliche Bruderland taz vom 22 August 2018 Felix Dohla Melanie Hussinger Die Sowjetunion im Jahr 1968 In Osmikon abgerufen am 19 Januar 2025 Fur eure und unsere Freiheit Protest am 25 August 1968 dekoder org 24 August 2018 Zora Piskacova Presseanalyse zur USA Gefahrlicher Optimismus Die Darstellung des Prager Fruhlings in der tschechoslowakischen Exilpresse in den USA In Osmikon Forschungsportal zu Ost Ostmittel und Sudosteuropa Dossier Prager Fruhling abgerufen am 26 November 2024 Abzug der sowjetischen Truppen aus der CSFR 23 Jahre Okkupation MDR 2 September 2014 Erinnerungsorte an den Prager Fruhling 1968 herausgegeben von Anna Kaminsky bearbeitet von Ronny Heidenreich im Auftrag der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur Berlin August 2008 S 48 Manuel Rommel Prag entfernt Denkmal fur sowjetischen Marschall Landesecho 7 April 2020 vgl Putin gesteht moralische Verantwortung fur Prager Fruhling ein In russlandonline ru 2 Marz 2006 abgerufen am 4 Januar 2014 Geschichtsklitterung a la Putin TAZ 16 Juni 2015 Veranstaltungsinformation Tschechisches Zentrum Wien 2018 Normdaten Sachbegriff GND 4175577 7 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85035319