Der Ausdruck Narzissmus zu altgriechisch Νάρκισσος Nárkissos lateinisch Narcissus deutsch Narziss steht alltagspsycholog
Primärer Narzissmus

Der Ausdruck Narzissmus (zu altgriechisch Νάρκισσος Nárkissos, lateinisch Narcissus, deutsch Narziss) steht alltagspsychologisch und umgangssprachlich im weitesten Sinne für die Selbstverliebtheit und Selbstbewunderung eines Menschen, der sich für wichtiger und wertvoller einschätzt, als urteilende Beobachter ihn charakterisieren.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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F60.8 | Narzissmus |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
In der Umgangssprache wird eine stark auf sich selbst bezogene Person, welche anderen Menschen geringere Beachtung als sich selbst schenkt, als Narzisst bezeichnet. Ein derartiger Gebrauch des Wortes Narzissmus schließt meist ein negatives moralisches Werturteil über die betreffende Person ein.
Bei den narzisstischen Personen unterscheidet der Duden zwischen Narzisst (Umgangssprache) und Narziss (Bildungssprache).
Der Begriff Narzissmus steht in Verbindung mit einer Vielzahl sehr unterschiedlicher psychologischer, sozialwissenschaftlicher, kulturwissenschaftlicher und philosophischer Konzepte. Was genau mit Narzissmus gemeint ist, hängt dann jeweils vom betreffenden theoretischen Konzept ab. Abzugrenzen ist die narzisstische Persönlichkeitsstörung nach ICD-10 und DSM-5.
Allgemeines
Die Diagnose Narzissmus und das Prädikat narzisstisch dienen im allgemeinen Sprachgebrauch der kritisch-polemischen Kennzeichnung einer Person, die sich den Ansprüchen der Gemeinschaft auf spezifische Weise zugunsten eines überhöhten Ich-Anspruchs entzieht. Tatsächlich markiert der Vorwurf des Narzissmus einen Konflikt zwischen der Einschätzung von außen und der Selbsteinschätzung des Narzissten, dessen Bewusstsein sich genau in dem Maße narzisstisch verhält, wie es sich gegen solche Kritik immunisiert. Typisch narzisstisch scheint zu sein, den eigenen Narzissmus zu bejahen, wie neuere Untersuchungen nahelegen.
Im Sinn einer Einschätzung von außen allerdings geht die Diagnose des Narzissmus mit dem Vorwurf einer stark aufgeblähten, unrealistisch positiven Selbsteinschätzung, mit Selbstzentriertheit, Berechtigungsdenken und mangelnder Rücksichtnahme auf andere Personen einher; auf ihre Umgebung mögen Narzissten unter Umständen destruktive Einflüsse ausüben. Narzissten sind jedoch, wie die jüngere Forschung aufgewiesen hat, emotional stabil, mit sich selbst und ihrem Leben zufrieden und an ihre Lebenssituation gut angepasst. Zwar sind sie mehr als andere Menschen auf Bewunderung angewiesen, verfügen jedoch über eine große Bandbreite von Verhaltensweisen und Wahrnehmungsmustern, um ihren Bedarf an Bewunderung zu decken und Kritik abzuwehren.
Früher (1933) wurde der sexuelle Aspekt der Selbstliebe betont („Narzißmus = Narzissismus = geschlechtliches Verliebtsein in sich selbst“).Hermann Oscar Rohleder war noch deutlicher: „Narcissismus: Sexuelle Perversion, bei der sich der Geschlechtstrieb lediglich auf die eigene Person richtet. Synonyme sind Autoerastie und Automonosexualismus.“ Der Duden definierte sogar noch 1971 nach Sigmund Freud den Narzissmus als „psychoanalytischen Begriff zur Bezeichnung der erotischen Hinwendung zum eigenen Körper als ‚Sexualobjekt‘“.
„Im übertragenen Sinn [verstand man 1952 unter Narzismus eine] ich-gerichtete Lebenshaltung.“
Begriff und Geschichte des Begriffs
Etymologie
Der Begriff Narzissmus ist abgeleitet vom antiken Narziss-Mythos, und deshalb wäre die Form Narzissismus logischer. Durch Haplologie ist jedoch die verkürzte Form entstanden und wird heutzutage fast ausschließlich gebraucht. Dies ist jedoch nicht in den meisten anderen Sprachen passiert, sodass der Begriff z. B. auf Englisch und Französisch weiterhin narcissism und narcissisme ist. Sigmund Freud hat auch eine Weile die längere, logischere Form benutzt, aber sich dann bewusst für die „kürzere und weniger übelklingende“ Form entschieden.
In den Metamorphosen erzählt Ovid die aus der griechischen Mythologie stammende Geschichte des Jünglings Narziss, der alle Verehrerinnen und Verehrer zurückweist. Ein Verschmähter ruft die Götter an und Nemesis erhört seine Bitte und bestraft Narziss mit unstillbarer Selbstliebe (hoffnungslose Liebe zu seinem eigenen Spiegelbild): Er verliebt sich in sein eigenes Spiegelbild, das er im Wasser einer Quelle erblickt. Obwohl er die Täuschung durchschaut, kann er sich nicht von diesem Bild abwenden und stirbt, um sich im Tod in eine Narzisse zu verwandeln. Ursprünglich hatte dieser Mythos die Selbstüberhebung (Hybris) und ihre Strafe zum Thema. In der Spätantike wurde an der Sage das Motiv der Vergänglichkeit (Vanitas) hervorgehoben.
Ludwig August Kraus übersetzte das griechische Wort ναρκισσος 1844 mit Narzisse und Student. Er erklärte wörtlich: „Narciss, der Fabelzierbengel, von welchem man den Namen der Blumen ableitete, bekam den seinigen [Namen] sicher erst von ihr [der Blume], da er, wie sie ein Kopfhänger war.“ Ein Kopfhänger war ein Heuchler, ein Siechentröster oder ein Scheinheiliger. Ein Zierbengel ist ein Geck. Kraus beschrieb („nach den Dichtern!“) dessen Eigenschaften wie folgt: den Niedlichen machend, von feiner Haut, mit wohlriechendem Atem, mit hübschen Augen, mit schmachtendem Blick, sehnsüchtig, den Schatten und das Heimliche suchend und mit feuchten Augen aufblickend. Die Bezeichnung Narcissus poeticus für die namensgebende Dichternarzisse ist erstmals von Matthias Lobelius verwendet worden.
Otto Dornblüth erwähnte den Narzissmus erstmals 1919 noch als „Narzismus: Insichselbstverliebtheit“ und verwies auf den Automonosexualismus. Ähnlich definierte Friedrich Dorsch noch 1987 den Narzissmus als Insichselbstverliebtsein.Fritz Giese schrieb 1921: „Narzißmus, Beobachtung des eigenen Körpers in Spiegel, Wasserflächen und so weiter, verbunden mit Libidoempfindung.“ Ähnlich auch Karl-Dieter Bünting: „Ausdrucksform des Autoerotismus, bei der sich die gesamte Libido auf das Ich bezieht.“
Zu den frühesten Autoren, bei denen die Verwendung von anderssprachigen Entsprechungen beziehungsweise Vorgängern des Wortes Narzissmus nachgewiesen werden kann, zählt der englische Dichter und Philosoph Samuel Taylor Coleridge, der narcissism 1822 im Sinne von Eitelkeit in einem Brief verwendete. Coleridges Gebrauch fand jedoch keine Nachahmer. Als der erste Wissenschaftler, der menschliches Verhalten mit der Selbstliebe des mythischen Narziss verglichen hat, gilt Alfred Binet, der die Fabel 1887 im Zusammenhang mit einem Fall von sexuellem Fetischismus zitierte. Der britische Sexualwissenschaftler Havelock Ellis erwähnte die Fabel 1898, um das Verhalten von Frauen zu bewerten, die sich entblößt im Spiegel beschauen.
1899 folgte ihm der deutsche Psychiater Paul Näcke, der den Terminus in der verkürzten Form mit der Schreibweise Narcismus prägte und in die Wissenschaft einführte, um damit verschiedene Arten der Selbstverliebtheit zu beschreiben. Er benutzte die Bezeichnung echter Narcismus für „die schwerste Form des ‚Auto-Erotismus‘“, ein Phänomen, dessen Prävalenz er als äußerst gering einschätzte. Gemeinsam war allen sexualwissenschaftlichen Positionen des ausgehenden 19. Jahrhunderts die Einschätzung, dass der Narzissmus (als Selbstverliebtheit beziehungsweise als erotisches Gefallen am eigenen Körper) als eine ernste Geschlechtsverwirrung einzustufen sei.
Die Psychoanalyse hat sich maßgeblich des Begriffs bemächtigt, anfangs vor allem durch Otto Rank, der als Erster die Form Narzissismus benutzte. Sigmund Freud etabliert den Begriff in der offiziellen Theoriesprache seiner Schule 1914 mit seinem Essay „Zur Einführung des Narzissmus“. Vermittelt über die Psychoanalyse Freuds und die Freudrezeption der Frankfurter Schule hat der Terminus einen breiten Eingang in Wissenschaft und Umgangssprache gefunden. Er wird heute in den verschiedensten Kontexten gebraucht, unter anderem in der Psychologie, der Psychiatrie, der Sozialpsychologie, der Philosophie, der Soziologie, der Kultur- und Gesellschaftskritik bis hin zur Organisationsforschung und Managementtheorie.
Mehrdeutigkeit und Vagheit
Obwohl Narziss schon früh neben Ödipus als zweite zentrale Ikone der Theoriebildung durch Freud eingeführt wurde, ist die psychoanalytische Narzissmustheorie, zumal in ihrer postfreudianischen Entwicklung bis in die Gegenwart, nicht einheitlich. Hinter dem psychoanalytischen Narzissmusbegriff verbergen sich zahlreiche umstrittene Konzepte und Behandlungsansätze. So kann einerseits ein geradezu inflationärer Gebrauch des Begriffs in Alltag und Wissenschaft bemerkt werden, während andererseits keine Einigkeit über dessen konzeptionelle Grundlage besteht. Tatsächlich wird die wissenschaftliche Verwendbarkeit des Begriffs aufgrund seiner Vagheit gelegentlich in Frage gestellt. Übereinstimmung besteht vor allem in Hinsicht auf Symptomlage und Äußerungsformen einer narzisstischen Störung beziehungsweise einer Pathologie.
Stefan Röpke, der an der Charité ein Forschungsprojekt zum Thema Narzissmus leitete, hob den gesunden Narzissmus hervor und fasste die verschiedenen Konzepte schlaglichtartig zusammen:
„Ein gesundes, hohes Maß an Selbstwertgefühl ist positiv. Damit wird man weniger krank, kann berufliche Konflikte besser lösen, hat stabilere Partnerschaften. Und was ist Narzissmus? Es gibt ganz verschiedene Definitionen. Zuerst diese Mythos-Erzählung von Ovid, dann den Begriff der autoerotischen Störung von Havelock Ellis. Dann Freud, der es eine normale Entwicklungsstufe nennt, während der späte Freud das revidiert und den Narzissmus als Problem des Erwachsenenalters bezeichnet. Heinz Kohut sagt, man rutscht da zurück auf eine kindliche Entwicklungsstufe. Otto Friedmann Kernberg spricht von kalten, indifferenten oder aggressiven Eltern. Millon hingegen argumentiert lerntheoretisch, dass die Kinder, die ein kleines Knetmännchen gemacht haben, von ihren Eltern als hochbegabt bestätigt werden und später mit der Realität konfrontiert sind, wenn nicht mehr alle sagen, wie toll du bist. Eine einheitliche Definition über gesunden Narzissmus existiert gar nicht.“
Gottkomplex
Ernest Jones hat 1913 den extremen Narzissmus als Gottkomplex beschrieben.
Ähnliche Begriffe
Allmacht, Anerkennungssucht, Anmaßung, Arroganz, Besserwisserei, Dünkel, Egozentrik, Eigenlob, Eingebildetsein, Empathielosigkeit, Geltungssucht, Gigantomanie, Größenwahn, Größenwahnsinn, Großspurigkeit, Hochmut, Hochnäsigkeit, Hybris, Machiavellismus, Megalomanie, Omnipotenz, Prätention, Rechthaberei, Schaumschläger, übersteigertes Selbstbewusstsein, Selbstgefälligkeit, Selbstbeweihräucherung, übertriebene Selbstbezogenheit, Selbstgerechtigkeit, Selbstüberhöhung, Selbstüberschätzung, Selbstüberzeugung, unzureichende Selbstwertregulation,Stolz, Titanismus, Überheblichkeit, Vermessenheit, Vermessenheitsverzerrung und überzogenes Wettbewerbsverhalten.
Tiefenpsychologische Perspektive
Frühe Psychoanalyse
Isidor Sadger, der seit 1906 Freuds Psychologischer Mittwoch-Gesellschaft angehörte, führte den Terminus Narzissmus 1908 in die Psychoanalyse ein. Sadger beschäftigte sich mit Homosexualität, die er zunächst – ganz im Sinne der Sexualwissenschaft – für eine narzisstische Perversion hielt, bis er schließlich zu der Überzeugung gelangte, dass die normale sexuelle Entwicklung immer über eine Phase des Narzissmus, also der Liebe zum Selbst, führe. Otto Rank, der diese Auffassung teilte, veröffentlichte 1911 den ersten psychoanalytischen Fachaufsatz, der ganz dem Narzissmus gewidmet war. Aber schon Näcke, so Freud, soll den psychopathologischen Begriff Narzissmus 1899 in seinem Aufsatz über sexuelle Perversionen verwendet haben. An anderer Stelle wiederum schrieb Freud den Terminus Havelock Ellis zu: „Der Terminus ‚Narzißmus’ ist nicht […] von Naecke, sondern von H. Ellis geschaffen worden“.
Freuds Narzissmusbegriff
Sigmund Freud benutzte den Terminus seit 1909 und arbeitete ihn in seine Libidotheorie ein. 1914 publizierte er seine Arbeit Zur Einführung des Narzissmus, in der er die narzisstischen Neurosen (= Psychosen) von den Übertragungsneurosen unterschied. Freud unterschied zwischen einem primären und einem sekundären Narzissmus und erklärte sich psychotische Erkrankungen so, dass Betroffene in der frühen Kindheit eine Fixierung auf den primären Narzissmus erlitten haben und später auf diese Phase regredieren.
Primärer und sekundärer Narzissmus
Unter primärem Narzissmus verstand Freud einen (vermuteten, hypothetischen) Zustand, den alle Menschen in der oralen Phase ihrer frühen Kindheit durchlaufen und der dadurch gekennzeichnet ist, dass das Kind sich mit der Mutter als eins empfindet und den Unterschied zwischen Subjekt (selbst) und Objekt (Mutter) noch nicht vollzogen hat. Seine sexuelle Energie (Libido) richtet es daher ausschließlich auf sich selbst. Viele spätere Autoren haben diesen Gedanken aufgegriffen und fortentwickelt, darunter Margaret Mahler, die den Begriff der „symbiotischen Phase“ geprägt hat. Der primäre Narzissmus ist ein metapsychologisches, rein theoretisches Konstrukt. Mit empirischen Mitteln kann er nicht nachgewiesen werden, und in der modernen Psychologie findet dieser Terminus heute kaum noch Verwendung.
Unter sekundärem Narzissmus verstand Freud einen Narzissmus, der sich erst in späteren Lebensphasen ereignet, nachdem der Mensch die Fusion von Subjekt und Objekt bereits überwunden hat. Beim sekundären Narzissmus zieht der Mensch seine sexuelle Energie von äußeren Objekten wieder ab und richtet die Libido erneut auf sich selbst. Dieser Zustand tritt besonders nach enttäuschter Liebe und nach Selbstwertkränkungen auf und ist ein wichtiges und unverzichtbares Element in der Persönlichkeitsreifung jedes Menschen; nach Freud ermöglicht er unter anderem die Ausbildung eines Ich-Ideals. Wenn Psychoanalytiker heute von Narzissmus sprechen, meinen sie fast immer die sekundäre Form, die – anders als der primäre Narzissmus – nicht nur ein heuristisches Modell bildet, sondern in ihren vielfältigen Erscheinungsformen auch empirisch nachweisbar ist.
Probleme des freudschen Narzissmusbegriffs
Wie unter anderen der argentinische Psychoanalytiker Willy Baranger aufgewiesen hat, hat Freud seinen Narzissmusbegriff vielfach revidiert und modifiziert, ohne ihn von Unschärfen und inneren Widersprüchen vollständig befreien zu können. Unscharf blieb Freud insbesondere hinsichtlich der Frage, ob Narzissmus nun ein Durchgangsstadium der ganz normalen menschlichen Entwicklung oder doch eine Perversion sei.
Analytische Psychologie
Einer der Ausgangspunkte der Entzweiung von Freud und seinem Schüler C. G. Jung war die Kritik, die letzterer an Freuds 1911 erschienener Fallstudie über Daniel Paul Schreber übte. Jung war davon überzeugt, dass Freuds Libidotheorie auf diesen Fall nicht anwendbar sei, und erklärte die Theorie für gescheitert.
Der C.G. Jung-Schüler Erich Neumann nahm für die analytische Psychologie 1955 am freudschen Begriff des primären Narzissmus erhebliche Korrekturen vor. Während Freud ihn als intrauterinen Urzustand symbiotischer Verschmelzung eines absoluten Lust-Ichs mit seiner Umgebung verstanden hatte, konzipierte Neumann ihn als uranfängliches „Sein in der Einheitswirklichkeit“, der „totalen participation mystique“ (vgl. participation mystique bei Lucien Lévy-Bruhl) jenseits der erst zu entwickelnden Subjekt-Objekt-Spaltung, in welchem das Selbst alles und alles das Selbst sei. Diesen anfänglichen Zustand nannte Neumann die uroborische Phase. Diese sei nicht – wie die freudsche Lehre unterstellt – beziehungs-, weil objektlos, sondern als Urbeziehung des Kindes zur Mutter Grundlage der weiteren Entwicklung. Freuds Kennzeichnung des primären Narzissmus (Autoerotik, Magisches Bewusstsein und Allmacht) sei, so Neumann, irreführend:
„Der Begriff der Macht ist nur sinnvoll, wenn schon ein Ich vorhanden ist, dessen Libidoladung als Willen stark genug ist, um Macht zu wollen, auszuüben und sich eines Objekts zu bemächtigen. Für die Subjekt- und objektfreie Phase der uroborischen Vor-Ich-Zeit gilt all dies nicht. Das lustbetonte Einheitserleben, das zu ihr gehört, hat deswegen nichts mit Macht zu tun und muss anders gedeutet werden. Weil diese Phase als autoerotisch im Sinne einer objektlosen Selbst-Liebe aufgefasst wurde, konnte sie als ‚primär-narzisstisch‘ verstanden und gedeutet werden. Man wird der psychischen Wirklichkeit dieser Phase aber nur dann gerecht, wenn man sie paradox formuliert, weil sie als vor- ichhafte Konstellation nicht durch eine Subjekt-Objekt-Beziehung beschreibbar ist. Wenn man also von objektloser Selbstliebe spricht, muss man gleichzeitig von subjektloser All-Liebe ebenso wie von einem Subjekt- und objektlosen All-Geliebtwerden sprechen.“
Pathologisierung des Narzissmus bei Ferenczi
Eine Schlüsselfigur in der postfreudianischen Theoriebildung war Sándor Ferenczi. In Arbeiten wie Versuch einer Genitaltheorie (1924) modifizierte er Freuds Konzept des primären Narzissmus. Ferenczi verstand den primären Narzissmus nicht als Stadium, das überwunden werden muss, um zum Objekt zu gelangen. Er deutete ihn stattdessen als den archaischen Urgrund, aus dem jede psychische Ontogenese erfolge, als das uranfänglich gegebene, narzisstisch wünschende und wollende Ich, das die Libido dem Sehnen nach dem vorgeburtlichen Paradies der fetalen Intrauterinexistenz unterwerfe. Mit dieser Remythologisierung des Subjektbegriffs gab Ferenczi nicht nur der Ich-Psychologie und der neofreudianischen Schule (Karen Horney, Erich Fromm), sondern auch der englischen Objektbeziehungstradition (Michael Bálint) entscheidende Impulse. Während die freudsche Libidotheorie eine Theorie innerer psychischer Konflikte war, lokalisierte Ferenczi den zentralen Konflikt außerhalb der Person, im Spannungsfeld zwischen dem Ich und einer Umwelt, die die narzisstische Ruhe und das regressive Streben des Ich störe und behindere. Mehr noch entfernte Ferenczi sich von Freud, als er unterstellte, in diesem Spannungsfeld sei – neben einem konflikthaften Verlauf – auch ein harmonischer, weitgehend konfliktfreier Entwicklungsverlauf möglich. Psychologiehistorisch ist dies der bedeutsamste Punkt, weil Ferenczi den Narzissmus hier zu einer Störung umdeutete, für die schädliche Umweltbedingungen verantwortlich seien.Alfred Adler hatte, obwohl der Terminus Narzissmus in seinen Schriften kaum vorkommt, für diese Deutung bereits zuvor ein günstiges Klima und viele theoretische Bedingungen geschaffen.
Ferenczis Schüler Michael Bálint konzipierte den primären Narzissmus 1965 als das Bedürfnis des Säuglings, geliebt zu werden (Ferenczis „passive Objektliebe“ des Kindes). Die Frustration dieser Liebe führt nach Bálint entweder zu sekundärem Narzissmus oder zu aktiver Objektliebe, die das Kind erlernt, um wiederum selbst geliebt zu werden. Bálints Konzeption des primären Narzissmus (den er als primäre Liebe bezeichnet) lehnte sich weitgehend an die seines Lehrers Ferenczi an. Bálint schrieb jedoch hauptsächlich über die Ohnmacht und Abhängigkeit des Kindes von der Mutter. Die Omnipotenzgefühle, die in Ferenczis Beschreibungen des primären Narzissmus im Vordergrund stehen, deutete Bálint als Sekundärbildungen, als einen „verzweifelte[n] Versuch, sich selbst gegen ein vernichtendes Gefühl der Ohnmacht zu verteidigen“. Bálints besonderes Interesse galt der Grundstörung, den pathogenen Entwicklungen zwischen Mutter und Kind, die in einen grundlegenden Mangel der psychischen Struktur münden. Nach Bálint äußert dieser Mangel sich darin, dass menschliche Nähe entweder gemieden oder in übertriebener Weise gesucht wird.
Objektbeziehungstheorie
Melanie Klein verwarf seit 1945 das freudsche Konzept des primären Narzissmus und postulierte, dass es bereits beim Säugling keine Liebe und keine Fantasien gebe, die nicht innere und äußere Objekte mit einbeziehen. Ihre gesamte Objektbeziehungstheorie basierte auf der Annahme, dass im Zentrum des emotionalen Lebens nicht ein uranfängliches All-Eins, sondern Objektbeziehungen stehen. Narzissmus sah sie erst dort gegeben, wo Freud von sekundärem Narzissmus gesprochen hatte, d. h. beim Rückzug von äußeren Beziehungen und abwehrbedingter Identifizierung mit einem idealisierten inneren Objekt. Doch selbst hier wich Klein von Freud ab, indem sie betonte, dass dieser Narzissmus von Anfang an mit Neid und Aggression verbunden sei. Ihr Schüler Herbert Alexander Rosenfeld arbeitete diese destruktiven Aspekte des Narzissmus später noch weiter heraus.Hanna Segal vertiefte, was Klein bereits über Narzissmus und Neid geschrieben hatte.
Im Bemühen, den Narzissmus zu verstehen, steuerte Donald Woods Winnicott – einer der prominenten Vertreter der britischen Objektbeziehungstheorie außerhalb der Schule Melanie Kleins – sein Konzept vom falschen Selbst bei, das Mitte der 1970er Jahre in deutscher Übersetzung publiziert wurde. Dieses wegweisende Buch erschien 2020 in dritter Auflage.
Destruktiver Narzissmus
Herbert Rosenfeld, der psychoanalytisch deutend mit psychotischen Patienten arbeitete und dies in seinem Buch Zur Psychoanalyse psychotischer Zustände in seinen theoretischen Grundlagen und anhand von Fallbeispielen ausführlich beschrieb, entwickelte das Konzept eines destruktiven Narzissmus und führte, wie Harry Seidler 1995 mitteilte, diesen Begriff im Jahr 1971 ein. Rosenfeld zitierend bestehe, so Seidler, der psychodynamische Ablauf der destruktiven Variante des Narzissmus darin, „daß destruktive Aspekte des Selbst idealisiert werden und daß man sich ihnen unterwirft“. Rosenfeld habe, so Seidler weiter, die Publikation Narzißmus als Doppelrichtung von Lou Andreas-Salomé aufgegriffen, die sie 1921 in der Zeitschrift Imago veröffentlicht hatte, und sie zu seiner Unterscheidung zwischen libidinösen und aggressiven Aspekten des Narzissmus fortentwickelt. Dies finde seine Entsprechung in der von Béla Grunberger beschriebenen doppelten Orientierung. Der destruktive Narzissmus solle bewusst oder unbewusst ein Ideal retten, „das mit Harmonie, Reinheit und Stimmigkeit zu tun“ habe. Seidler legt in seiner Abhandlung über den destruktiven Narzissmus seinen eigenen Fokus auf das Verhältnis von Konfliktthematik und Verarbeitungsdynamik. Dabei lehnt er sich an das Buch Zerbrochene Wirklichkeit von Léon Wurmser an. Sein letztes Kapitel widmet Seidler unter einigem Vorbehalt gesellschaftlichen „Ausformungen destruierender narzißtischer Prozesse“.
Tjark Kunstreich ging im Jahr 2017 in der Zeitschrift der Frage nach der „Aktualität des destruktiven Narzissmus“ nach. Am Beispiel zweier Amokläufer zeigt er auf, „wie Rosenfelds Unterscheidungen helfen können, zwischen verschiedenen Formen des destruktiven Narzissmus zu differenzieren“, und beschließt seine Analyse mit „Überlegungen zur ethischen Dimension des psychoanalytischen Sprechens über Gewalt“.
Maligner Narzissmus
Der Psychosomatiker fragte in der Internationalen Zeitschrift für Philosophie und Psychosomatik im Jahr 2015: Leben wir in einer narzisstischen Gesellschaft? und wies auf mögliche Folgen hin: „Destruktiver oder maligner Narzissmus ist häufig mit antisozialen Tendenzen verknüpft und führt nicht selten zu Kriminalität, Mord oder Totschlag.“ Laut Csef würden inzwischen „führende Narzissmus-Forscher von einer ‚narzisstischen Epidemie‘ sprechen“. Csef fragt, „wodurch unsere heutige Gesellschaft narzisstische Persönlichkeitszüge fördert und welche Faktoren dazu führen, dass die Narzissten scheitern und dann ihr destruktives Potential entfalten“. Ein Jahr später widmete er sich dem Derailment von Führungskräften. Die „dunkle Triade“ von Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie „sei ein hochwirksames Gift, das zwischenmenschliche Beziehungen und auch Unternehmen stark gefährde“, so Csef 2016.
Otto Friedmann Kernberg unterscheidet ebenfalls zwischen dem einfachen Narzissmus (normaler Narzissmus) und dem malignen Narzissmus (bösartiger Narzissmus). Als Beispiele des bösartigen Narzissmus nennt er Hitler, Stalin und Idi Amin, obwohl er weiß, „dass er nie Diagnosen über Menschen stellen [darf], die [er] nicht [selbst] klinisch untersuchen konnte.“ Der maligne Narzissmus sei gekennzeichnet durch eine intensive Aggressivität, eine paranoide Einstellung und ein antisoziales Verhalten.
Ich-Psychologie
Präzisiert wurde das Narzissmuskonzept, als Heinz Hartmann, ein Vertreter der Ich-Psychologie, 1950 den Begriff des Selbst in die psychoanalytische Terminologie einführte. Später folgten ihm Erik H. Erikson und Edith Jacobsohn. Freuds Strukturmodell der Psyche hatte nur das Ich gekannt, das als exekutive Instanz zwischen Es und Über-Ich vermittelt und auf Anforderungen der Umwelt reagiert. Das Verdienst der Ich-Psychologie bestand in der systematischen Beschreibung der Funktionen, die das Ich darüber hinaus hat, nämlich z. B. Denken, Wahrnehmen und Handeln. Hartmann definierte das Selbst als eine Subinstanz des Ich, nämlich als die Gesamtheit der Selbstrepräsentanzen – d. h. der psychischen Niederschläge (Bilder, Vorstellungen, Erinnerungen usw.) der eigenen Person – im Ich. Anders als das karge und abstrakte freudsche Ich kann dieses Selbst geliebt werden, und folgerichtig definierte Hartmann den Narzissmus als libidinöse Besetzung des Selbst.
Selbstpsychologie
Heinz Kohut griff Hartmanns Definition des Selbst 1971 und 1977 auf, ging über Hartmann aber hinaus und erklärte, das Selbst sei das „Zentrum des seelischen Universums“ jedes Menschen. Im Ausgang von Freuds Theorem des primären Narzissmus behauptete er eine eigenständige Entwicklung des Selbst neben der Entwicklung der Sexualität: Der Narzissmus wird hier nicht mehr als Entwicklungsstufe auf dem Weg zum Objekt begriffen, sondern erhält eine autonome Bedeutung, die Gegenstand der Kohutschen Selbstpsychologie ist. In Analogie zur klassischen Psychoanalyse des Triebsubjekts entwirft Kohut ein Behandlungskonzept für Störungen und Pathologien in der Entwicklung des Selbst, das narzisstische Bedürfnisse nach Spiegelung, Anerkennung und Wertschätzung nicht mehr apriori als infantile Abwehr von Triebautonomie diskreditiert.
Kinder haben, so schreibt Kohut, vor allem drei Bedürfnisse: a. ein Bedürfnis nach Responsivität der Eltern (in Gestalt eines grandios-narzisstischen Verhaltens des Kindes, das von den Eltern gespiegelt und bestätigt wird), b. ein Bedürfnis danach, sich von den Eltern eine idealisierte Vorstellung zu bilden, sowie c. ein Bedürfnis nach Zugehörigkeit bzw. nach einem Alter Ego. Ein intaktes, d. h. ein autonomes Selbst entwickelt das Kind dann, wenn Befriedigung und Frustration dieser Bedürfnisse so gegeneinander ausbalanciert sind, dass es lernt, sich auch aus eigener Kraft zu stabilisieren. Pathologischer Narzissmus entsteht nach Kohut dann, wenn die Responsivität der Eltern entweder chronisch unzureichend oder die Frustration traumatisch ist. Als ein typisches Symptom benannte er das beständige Hungern nach Bewunderung und Wertschätzung.
In der Tradition der Selbstpsychologie steht auch die Fallanalyse Der Flieger des Psychoanalytikers Hermann Argelander von 1972. Durch die sehr genaue Darstellung einer mehrjährigen Psychoanalyse, die durch Mitschriften innerhalb der analytischen Sitzungen möglich wurde, wird das Ineinandergreifen von analen Triebkonflikten einerseits und einer früheren narzisstischen Charakterstruktur andererseits entlang der entstehenden Übertragungsszenen verdeutlicht und die veränderte Sichtweise der Selbstpsychologie exemplifiziert.
Kohut-Kernberg-Kontroverse
Kohuts Konzept eines autonomen Narzissmus bedeutete für ihn zugleich das Ende der Psychoanalyse und deren, auf einer sexualrepressiven Kultur beruhenden, mittlerweile überholten Neurosentheorie. Die neue Selbstpsychologie wurde innerhalb der Psychoanalyse im Hinblick auf ihre Anschlussfähigkeit an klassische Positionen heftig diskutiert. Exemplarisch für diese Debatte um den sogenannten Kohutismus steht die Kontroverse zwischen Kohut und Otto Friedmann Kernberg in den 1970er Jahren.
Kohut begriff den pathologischen Narzissmus als eine bloße Entwicklungshemmung der gesunden Entfaltung des Selbst, die daraus entstehe, dass das Kind Frustrationen und Entbehrungen, die die Mutter ihm zumutet, durch fantasierte Omnipotenz und durch die Idealisierung der Mutter mildert. Als Erwachsene können die Betroffenen zwar große Anpassungsleistungen erbringen, behalten aber lebenslang eine Furcht vor neuerlichen Erlebnissen der Ohnmacht und Beschämung sowie die geheime Hoffnung auf die als Kind erträumte Größe. Den normalen erwachsenen Narzissmus, die Fixierung bzw. Regression auf normalen kindlichen Narzissmus und den pathologischen Narzissmus verstand Kohut als drei Facetten derselben Sache, zwischen denen fließende Übergänge bestehen.
Kernberg vertrat die klassische triebtheoretische Position, die den Narzissmus bei Erwachsenen als abweichende Form der normalen Entwicklung zur reifen Objektliebe auffasste. Ziel der Therapie ist nicht die Heilung des Selbst (vgl. Kohut 1979), sondern das Erreichen der vollgültigen, genitalen Sexualität. Im Gegensatz zu Kohut betrachtete er, die durch die Auflösung klassisch-familiarer Sozialisation bedingte, Narzissisierung der Kultur als regressives Symptom. Er war überzeugt, dass der Narzissmus eine pathologische Fehlentwicklung darstellt, die sich vom infantilen Narzissmus qualitativ unterscheide. Dem warmen Narzissmus des Kindes stellte Kernberg den kalten Narzissmus des Erwachsenen gegenüber, dem therapeutisch nicht durch Bestätigung und Anerkennung (Kohut), sondern durch Konfrontation mit der verleugneten Aggression, der narzisstischen Wut zu begegnen sei: Eine erwachsene „...sexuelle Beziehung setze eine Reife voraus, die einen Zugang zu den eigenen kindlichen Gefühlen und die Überwindung der eigenen Aggressionen erlaube“. Die Ursache der pathologischen Entwicklung sah Kernberg nicht wie Kohut in früh erlittenen Frustrationen und Entbehrungen des Kindes, sondern in dessen Ausbeutung als narzisstisches Objekt der Mutter. Um der zerstörerischen Verachtung auszuweichen, die sie als Kind erlitten haben, werden die Betroffenen im Erwachsenenalter selbst zu Ausbeutern.
Kernberg betont die Bedeutung des Neides als unbewusster Motivation und die Abspaltung der Sexualität von Zärtlichkeits- und Liebesgefühlen als Kennzeichen des Narzissmus. Der Narzisst brauche ein Publikum, von dem er beneidet und bewundert werden wolle und das er gleichzeitig verachte. Der ideale Partner für eine solche Persönlichkeit sei der Masochist. Ein Leidensdruck entstehe für Narzissten typischerweise erst in der zweiten Lebenshälfte: „Für solche Menschen sind Alterungsprozesse besonders schwer zu verkraften“.
Während Freud noch davon ausgegangen war, dass narzisstisch gestörte Menschen – Freud dachte dabei freilich an Psychotiker – nicht geheilt werden könnten, haben Kohut und Kernberg das Verhältnis von Patient und Therapeut systematisch beschrieben und Therapieansätze entwickelt, die sich – ihren ungleichen Auffassungen über den Narzissmus entsprechend – allerdings deutlich unterschieden.
Pathologischer und gesunder Narzissmus
Grundsätzlich ist ein psychogenetischer Narzissmus-Begriff (Narzissmus als notwendige Entwicklungsstufe und normales allgegenwärtiges Phänomen) von dem geläufigeren, diagnostisch verwendeten, negativ im Sinne einer Fehlentwicklung konnotierten Begriff zu unterscheiden. Im letzteren charakterpathologischen Sinne verstand Freud unter Narzissmus die Libido, die auf das eigene Ich gerichtet ist, anstatt auf ein Objekt. Dies führe zu einer Charaktereigenschaft, bei der ein geringes Selbstwertgefühl durch übertriebene Einschätzung der eigenen Wichtigkeit und den großen Wunsch nach Bewunderung kompensiert werde. In dieser Tradition des Begriffsverständnisses bezeichnet Narzissmus die im Zeichen einer Ethik der Reife zu überwindende Entwicklungsphase, die durch genitale, ödipalisierte Objektsexualität abzulösen ist.
In der weiteren Entwicklung des Begriffes kam es jedoch zu einer weiteren Differenzierung der Bedeutung. Narzissmus wurde etwa von Heinz Kohut als wichtiges Element der Persönlichkeit angesehen, nicht nur als Phase, die jeder Mensch durchläuft, sondern auch als wichtige Funktion im Erwachsenenalter, um das Selbst als psychische Struktur zu stabilisieren.
In der Tradition Kohuts, der einen gesunden, autonomen Narzissmus befürwortet, steht (unausdrücklich) auch Alice Miller. Sie sieht den Begriff als positive Eigenschaft, wie sie unter anderem in Das Drama des begabten Kindes erläutert. Narzisstisch zu sein ist für sie etwas Normales, Gesundes und bezeichnet jemanden, der seine Interessen verfolgen kann. Eine narzisstische Störung entsteht laut Miller, wenn ein Kind seine eigenen Gefühle und Interessen nicht artikulieren durfte und später dafür ein Ventil braucht. Das äußert sich meistens in Depression und/oder Gefühlen der Großartigkeit, die aber nur zwei Seiten derselben Medaille darstellen. Millers breitrezipierte Revision des Narzissmusbegriffes führte sie schließlich zur entschiedenen Abkehr von der Psychoanalyse und dem triebtheoretischen Denken.
Gelingender Narzissmus entgeht, so vermuteten Jean Laplanche und Jean-Bertrand Pontalis 1967, in einem bestimmten Reifungsschritt den Aporien reiner Spiegelbildlichkeit (vergleiche auch Spiegelstadium) durch Übertragung der narzisstischen Libido auf einen realen Anderen als geliebtes Vorbild. Geglückter „Narzissmus wäre dadurch gekennzeichnet, dass sich das Subjekt durch dieses Bild liebend ergreifen lässt“. Damit träte in Form narzisstischer Identifikation an die Stelle reiner Selbstbezogenheit die „Verinnerlichung einer (intersubjektiven) Beziehung“. In diesem Sinn leistet der Narzissmus nicht nur einen notwendigen Beitrag zur Ich-Bildung (Freud) überhaupt, sondern zur innerseelischen Strukturbildung des Selbst, indem es dieses als Instanz etabliert. Der typische Narzisst hätte demnach trotz sogenannter Selbstbezogenheit eben kein Selbst, auf das sich ein wirklicher Bezug richten könnte. Sein Selbst basiert einzig darauf, sich die eigene Grandiosität zu spiegeln. Dabei verschließt er sich der wirklichen Begegnung mit anderen, gegenüber denen er sich manisch überlegen fühlt.
Ausblick
In der psychoanalytischen Theorie wird nicht nur die Narzisstische Persönlichkeitsstörung aus einer narzisstischen Störung abgeleitet. Auch Depression, Suizidalität, Aggression, Dissoziation, Autoaggression und Hyperaktivität können Symptome narzisstischer Störungen sein.
Empirische Forschung
Das in der sozialpsychologischen und persönlichkeitspsychologischen Forschung am weitesten verbreitete Instrument zur Bestimmung des Konstrukts Narzissmus ist das Narcissistic Personality Inventory (NPI). Es bezieht sich auf die Persönlichkeitseigenschaft Narzissmus in der allgemeinen Bevölkerung, nicht auf klinische Ausprägungen mit Krankheitswert wie beispielsweise die Narzisstische Persönlichkeitsstörung. Allerdings liegt Narzissmus als Persönlichkeitsmerkmal auf einem Kontinuum bis hin zur Diagnose einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung vor. So geht Narzissmus auch mit Fehlanpassungen im Verhalten einher und korreliert mit der Narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Die Einschätzung, dass Instrumente zum Erfassen von normalem Narzissmus wie der NPI, nicht pathologischen Narzissmus erfassen würden, scheint aus einer Fokussierung auf den subjektiven Leidensdruck zu resultieren. Die Belastung des sozialen Umfelds für eine Einordnung als pathologisches Verhalten wird in dieser Perspektive vernachlässigt.
Ein Forscherteam der University of Illinois kam 2010 in einer empirischen Studie zu dem Schluss, dass Narzissmus nicht nur eine Frage der Generation, sondern vor allem des Alters sei. Danach tendieren Menschen zwischen dem 18. und 29. Lebensjahr besonders stark zum Narzissmus. Dies sei aber, so die Forscher, zu allen Zeiten und in allen Generationen so.
Narzissmus ist auch Bestandteil des Konzepts der Dunklen Triade.
Nach einer 2006 veröffentlichten US-amerikanischen Studie sind Prominente in der Unterhaltungsbranche narzisstischer als andere Menschen und haben deswegen bessere Karrierechancen in den Medien.
Persönlichkeitsmerkmale
Grandioser und verletzlicher (vulnerabler) Narzissmus sowie die narzisstische Persönlichkeitsstörung (NPS, englisch: NPD für Narcissistic personality disorder) können gut beschrieben und unterschieden werden anhand von Modellen zur Persönlichkeit wie dem Fünf-Faktoren-Modell. Insbesondere drei Hauptmerkmale sind von Bedeutung: geringe Verträglichkeit, Extraversion und Neurotizismus. Dabei überlappen die Persönlichkeitsmerkmale von NPS und grandiosem Narzissmus recht stark. Sie unterscheiden sich jedoch darin wie stark sie mit Extraversion zusammenhängen. So ist bei grandiosem Narzissmus der Zusammenhang zu Extraversion noch stärker als bei NPS. Verletzlicher Narzissmus unterscheidet sich dagegen weitgehend von NPS und grandiosem Narzissmus. Verletzlicher Narzissmus setzt sich aus der Tendenz zusammen, eine Vielzahl negativer Emotionen wie Depressionen, Stress, Angst und ein Gefühl der Dringlichkeit zu erfahren. Trotzdem hat verletzlicher Narzissmus mit den anderen beiden Formen den gemeinsamen Kern der gegnerischen Haltung gegenüber Mitmenschen. Grandiose und verletzliche narzisstische Typen zeigen zudem auch beide eine erhöhte Kränkbarkeit und einen Mangel an Empathie.
Selbstwertgefühl
Eine populäre Annahme ist, dass sich hinter der positiven bewussten Meinung von Narzissten über sich selbst in Wirklichkeit unbewusst ein geringes Selbstwertgefühl verbirgt. Jedoch sprechen neuere empirische Untersuchungen, die sowohl bewusste (explizite) als auch unbewusste (implizite) Maße für den Selbstwert verwendet haben, nicht dafür. Vielmehr haben Narzissten eine positive Meinung über sich in Bereichen der persönlichen Befähigung (wie Status und Intelligenz) und eine nur neutrale Sicht in Bereichen der Gemeinschaftlichkeit (wie Freundlichkeit und Moral).
Ursachen
Bei der Bestimmung von Ursachen für Narzissmus überwiegen theoretische Spekulationen die empirischen Nachweise. Es gibt zahlreiche Theorien, die die Bedeutung von Ereignissen in der Kindheit (z. B. Erziehung) für die Entwicklung narzisstischer Persönlichkeitsmerkmale unterstellen, einschließlich psychodynamischer Theorien. Letztere schlagen vor, dass nicht wertschätzende oder abweisende Eltern die Entwicklung dieser Merkmale fördern können (z. B. von Kernberg). In einer verhaltensgenetischen Analyse wurde jedoch festgestellt, dass Narzissmus einen wesentlichen genetischen Anteil hat, nämlich eine Erblichkeit von 56 %. Hinsichtlich eines möglichen Einflusses durch die Erziehung hängen grandioser und verletzlicher Narzissmus mit verschiedenen verursachenden Faktoren zusammen: grandioser Narzissmus hängt zusammen mit nachgiebiger Erziehung und der Vorstellung, dass die eigenen Kinder spezieller und anspruchsberechtigter sind als andere Kinder (overvaluation). Verletzlicher Narzissmus steht dagegen im Zusammenhang mit kontrollierender und einmischender oder mit inkonsequenter Erziehung.
Politische Orientierung
Der Narzissmus einer Person steht auch in Zusammenhang mit ihrer politischen Orientierung. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universität Leipzig, die von Alexander Yendell, Elmar Brähler und anderen im Oktober 2018 vorgelegt wurde. So finden sich in Deutschland unter Wählern mit Präferenz für die AfD die höchsten Narzissmus-Werte, gefolgt von Anhängern der Linkspartei. Im Mittelfeld lagen die Anhänger der Grünen und der Unionsparteien. Der geringste Hang zum Narzissmus fand sich bei Wählern von FDP und SPD. Eine andere Forschungsarbeit von 2020 kam ebenfalls zu dem Ergebnis, dass Narzissmus eine AfD-Anhängerschaft begünstigt. In dieser Arbeit wurden dabei auch andere mögliche erklärende Variablen wie Alter, Geschlecht, Bildung, Ost-West-Herkunft und Selbsteinordnung auf dem politischen Spektrum berücksichtigt.
Narzissmus in Kultur und Gesellschaft
Narziss versus Ödipus: 1968 und die Folgen
Der Umbruch gesellschaftlicher Leitvorstellungen in den 1960er Jahren betraf auch die Bewertung und Einschätzung des Narzissmus. Dieser Wandel war theoretisch vorbereitet in der kritischen Theorie der 1950er Jahre. Die Narzissmus-Debatte innerhalb der Psychoanalyse (Kohut-Kernberg-Kontroverse) reflektierte die allgemeine gesellschaftliche Auseinandersetzung um Autorität, Anerkennung und Identität. Äußere Repression gegen innere Verdrängung war das Leitthema der Zeit.
Philosophie
Die Freudrezeption der Frankfurter Schule um Adorno und Horkheimer suchte psychoanalytisches Denken für kultur- und gesellschaftskritisches Denken fruchtbar zu machen. So erfuhr der Narzissmus bei Herbert Marcuse eine folgenreiche Um- und Neubewertung: Seine Rehabilitation des Narziss in Triebstruktur und Gesellschaft (orig. Eros and Civilisation von 1955) hatte großen Einfluss auf die Studentenbewegung und die gesellschaftlichen Umbrüche der 1960er Jahre. Narziss wird bei Marcuse zum neuen Leitbild einer erosfundierten Kultur, die dem angepassten Ödipus und dem prometheischen Leistungsprinzip althergebrachter Zivilisation gegenübergestellt wird: Er mutiert in seinem Entwurf zur greifbaren Utopie einer von überflüssiger Repression (Surplus repression) befreiten Gesellschaft im Zeichen des Lustprinzips.
Als Psychoanalytiker und Sozialphilosoph übertrug Erich Fromm in kritischer Auseinandersetzung mit Freud die psychoanalytischen Begriffe vom Individuum auf die Gesellschaft. Er bezeichnete Narzissmus als Gegenpol zur Liebe und unterschied neben dem Narzissmus des Einzelnen auch den Gruppennarzissmus (siehe Patriotismus oder Fanatismus). Narzissten neigen laut Fromm dazu, einen Bezug zu ihrer Umwelt dadurch zu gewinnen, dass sie Macht über sie erlangen. In Die Kunst des Liebens (orig. 1956) unterscheidet er Selbstliebe als produktive Form des Narzissmus von Selbstsucht als destruktivem Narzissmus: Freud folge der im westlichen Denken tradierten, calvinistischen Vorstellung, die beide Formen ohne weiteres in eins setze: Selbstliebe sei die schädlichste Pestilenz (Calvin). Fromm beruft sich in seiner differenzierenden Auffassung auf das biblische Gebot der Nächstenliebe:
„Die Liebe zu anderen und die Liebe zu uns selbst stellen keine Alternativen dar; ganz im Gegenteil wird man bei allen, die fähig sind, andere zu lieben, beobachten können, daß sie auch sich selbst lieben.“
Selbstsucht als destruktiver Narzissmus sei im Gegenteil gerade Zeichen mangelnder Selbstliebe und zuletzt des Selbsthasses. Unfähig, Freude an sich und seiner Kreativität zu empfinden, betrachte der selbstsüchtige Narzisst die Welt nur als Gelegenheit egoistischer Vorteilsnahme und eigensüchtiger Ausbeutung. Er betont den Aspekt mangelnder Objektivität beim Narzissten: "Man kann den Narzißmus als einen Erlebniszustand definieren, in dem nur die Person selbst, ihr Körper, ihre Bedürfnisse, ihre Gefühle, ihre Gedanken, ihr Eigentum, alles und jedes, was zu ihr gehört, als völlig real erlebt wird, während alles und jedes, was keinen Teil der eigenen Person bildet oder nicht Gegenstand der eigenen Bedürfnisse ist, nicht interessiert, keine volle Realität besitzt (…); affektiv bleibt es ohne Gewicht und Farbe."
Kultur- und Sozialkritik
Fromm hatte in seiner Anwendung der Psychoanalyse auf die Gesellschaft das Konzept des Sozialcharakters entworfen, das es ermöglichen sollte, den Schnittpunkt zwischen familialer und gesellschaftlicher Sozialisation zu typisieren. Das Hauptaugenmerk galt in der Auseinandersetzung mit der faschistischen Vergangenheit dem autoritären Charakter. In den 1970er Jahren löste der narzisstische Charakter bzw. ein als narzisstisch diagnostizierter neuer Sozialisationstypus den autoritären Charakter in der sozialpsychologischen und pädagogischen Debatte ab. Der Krise der Autorität im zeittypischen Generationskonflikt entsprach die Polemik der Auseinandersetzung: dem „autoritären Scheißer“ stand der „orale Flipper“ gegenüber. Auf der Grundlage der Kohutschen Narzissmustheorie wurde die Verweigerung gesellschaftlicher Anpassung durch die neuere Jugend als narzisstisches Massenphänomen diagnostiziert. Wurde traditionell die gesellschaftshistorische Schwächung väterlicher Autorität als breitenwirksame Ursache defizitärer Entwicklung herangezogen, so wandelte sich vor dem Hintergrund der neueren Theorieentwicklung der Begründungszusammenhang. In Abkehr von einer patrizentrisch-ödipalen Sichtweise fokussierte man nun auf die narzisstische Mutter-Kind-Dyade: „In ihr war nicht mehr der schwache Vater das Hauptproblem, sondern die kalte oder symbiotisch umklammernde Mutter, die den narzisstischen Charakter ihrer Kinder hervorbringen sollte. Mütterliche Kälte, Symbioseneigung oder andere narzissmusförderliche Eigenschaften der Eltern wurden in unterschiedlichem Umfang sowohl auf familiäre wie auf soziale Faktoren zurückgeführt.“
Kultur- und Sozialkritiker erweiterten diese Diagnose, um einen gesamtgesellschaftlichen Wertewandel zu charakterisieren. Sie etablierten den Begriff einer narzisstischen Gesellschaft oder Kultur, um dieser ein Vorherrschen egoistischer Werte und eine allgemeine Sucht nach Selbstdarstellung, Prominenz und Berühmtheit vorzuwerfen. Die narzisstische Gesellschaft wird als eine Gesellschaft verstanden, die Personen mit narzisstischen Charakterzügen oder Charakterstörungen bevorteile, indem sie ihrerseits narzisstischen Regeln und deren fragwürdigen Wertvorstellungen folge. Dabei wird jedoch je nach Standpunkt ein bestimmter Narzissmusbegriff kritisch ins Feld geführt, um ihn aus der Individualpathologie auf kulturelle und gesellschaftliche Phänomene zu übertragen. In der Tradition Fromms und Wilhelm Reichs geschieht dies exemplarisch etwa bei Alexander Lowen:
„Auf der individuellen Ebene ist er (der Narzißmus) eine Persönlichkeitsstörung, die gekennzeichnet ist durch eine übertriebene Pflege des eigenen Image auf Kosten des Selbst. Narzißtische Menschen sind mehr daran interessiert, wie sie anderen erscheinen, als an dem, was sie fühlen. Tatsächlich leugnen sie Gefühle, die dem von ihnen angestrebten Image widersprechen. Da sie ohne Gefühl handeln, neigen sie zu verführerischem und manipulativem Verhalten und streben nach Macht und Herrschaft. Sie sind Egoisten, auf ihre eigenen Interessen ausgerichtet, aber ihnen fehlen die wahren Werte des Selbst – nämlich Selbstausdruck, Gelassenheit, Würde und Integrität. Auf der kulturellen Ebene kann man den Narzißmus an einem Verlust menschlicher Werte erkennen – an einem Fehlen des Interesses für die Umwelt, an der Lebensqualität, an den Mitmenschen. Eine Gesellschaft, die die natürliche Umwelt dem Profit und der Macht opfert, verrät, dass sie für menschliche Bedürfnisse unempfindlich ist. Wenn Reichtum einen höheren Rang einnimmt als Weisheit, wenn Bekanntheit mehr bewundert wird als Würde, wenn Erfolg wichtiger ist als Selbstachtung, überbewertet die Kultur selbst das ‚Image‘, und man muss sie als narzißtisch ansehen.“
Ursprünglich bediente sich die konservative Kulturkritik dieser Übertragung unter Berufung auf einen Narzissmusbegriff, der an der Freudschen Auffassung familialer Sozialisation orientiert ist (Narzissmus als mangelnde Reife). Der US-amerikanische Historiker und Sozialkritiker Christopher Lasch lieferte mit dem vieldiskutierten Bestseller The culture of narcissism: American life in an age of diminishing expectations (1979) die Grundlage dieser Debatte. Lasch vertrat die für die damalige Zeit provokante These, dass die amerikanische Gesellschaft, eine gute Dekade nach der Protestbewegung der späten 1960er Jahre, sich zunehmend durch narzisstische Tendenzen auszeichne. Die 68er-Bewegung, mit der er selbst sympathisiert hatte, deutete er jetzt als eine narzisstische Kulturrevolution. Diese sei zunächst im Zeichen der Selbstverwirklichung angetreten, habe sich dann aber – als therapeutische Gesellschaft – in die Sackgasse eines durch den Mangel an Bindungsfähigkeit und Generativität gekennzeichneten Hedonismus begeben. Die Ursachen der narzisstischen Deformation der amerikanischen Gesellschaft sah er in der Auflösung der traditionellen Familienbindungen und der damit einhergehenden Kindheitstraumata. Laschs Argumentation war eine Kombination aus psychoanalytischen, marxistischen und konservativen Elementen, aus einer auf Freud basierenden Kapitalismus- und Modernismus-Kritik.
Der deutsche Psychiater und Autor Hans-Joachim Maaz formuliert in Die narzisstische Gesellschaft: Ein Psychogramm (2012) eine Neuauflage dieser kritischen Nutzung des umstrittenen Begriffs. Er bescheinigt den westlichen Konsumgesellschaften einen Mangel an Orientierung und Moral. Die Menschen dieser Gesellschaft seien von einer Gier nach Konsumgütern oder sonstigen Vorteilen in Schule, Beruf und Privatleben getrieben. Zwar sei der Narzissmus bei den Prominenten (Politiker, Manager, Stars) besonders stark ausgeprägt, er betreffe aber die Bevölkerung im Ganzen. Die Gier sei Ausdruck einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung; immer mehr Menschen würden zu Narzissten, d. h. zu Persönlichkeiten, die um Anerkennung und Bestätigung rängen, in Wahrheit aber tief verunsichert seien. Das narzisstische Defizit bedürfe einer Kompensation durch die Ablenkungen der im Leben der Menschen allgegenwärtigen Konsum-, Unterhaltungs- und Tourismusindustrie. Das den Hals nicht voll kriegen können, die unaufhörliche Suche nach dem Kick sei auch die tiefere Ursache der anhaltenden Krisen in den Finanz-, Wirtschafts- und Sozialsystemen der modernen Gesellschaften; diese ließen sich letztlich nur beheben, wenn Mittel und Wege gefunden würden, das Problem des Narzissmus in den Griff zu bekommen.
2013 legte der österreichische Psychiater und Gerichtsgutachter Reinhard Haller ein Buch mit dem Titel die „Narzissmus-Falle“ vor, worin er den Narzissmus ebenfalls als ein Phänomen mit soziokultureller, nicht nur individualpsychologischer Tragweite darstellt. Der Autor bescheinigt den heutigen Führungseliten in Wirtschaft und Gesellschaft, die gleichen Charakterstrukturen aufzuweisen, die er in seiner Praxis als Gerichtsgutachter auch an Schwerverbrechern feststellen könne. Haller fordert eine Rückkehr zu altruistischen Werten.
Der Psychiater und Neurowissenschaftler Raphael Maria Bonelli kritisierte 2016 in seinem populärwissenschaftlichen Buch über den männlichen Narzissmus die in seinen Augen theorielastige Narzissmusdiskussion des 20. Jahrhunderts und plädierte für ein naturwissenschaftliches Narzissmusverständnis unter Berücksichtigung empirischer Forschungsergebnisse. Dabei beruft er sich auf die neurobiologischen und genetischen Forschungen von Robert Cloninger.
Die Konjunktur des sozialpsychologischen Narzissmus-Begriffs zeigt sich auch an einer 2012 erschienenen Publikation des GEO-Verlags mit dem bezeichnenden Titel: Narzissmus: Werden wir zur Gesellschaft auf dem Ego-Trip?
2013 sprach der spätere Papst Franziskus vom theologischen Narzissmus einer Kirche, die nur noch um sich selbst kreist. Anstelle der lebendigen Verkündigung des Evangeliums sei die Selbstbeweihräucherung und bloße Verwaltung des Glaubens getreten: „Wenn die Kirche nicht aus sich selbst herausgeht, um das Evangelium zu verkünden, kreist sie um sich selbst. Dann wird sie krank" (vgl. die gekrümmte Frau im Evangelium). Die Übel, die sich im Laufe der Zeit in den kirchlichen Institutionen entwickeln, haben ihre Wurzel in dieser Selbstbezogenheit. Es ist ein Geist des theologischen Narzissmus.“
Diese Kritik hatte offenbar entscheidend zur Wahl Jorge Mario Bergoglios zum neuen Papst beigetragen. In seiner Weihnachtsansprache an die Kurie 2014 wiederholte er diese Diagnose. Im Katalog der 15 kurialen Krankheiten bemängelte er die narzisstische Selbstbezogenheit innerhalb der Institution als elitaristische Abwendung von Gott: „Es ist die Krankheit des reichen Toren aus dem Evangelium, der glaubte, ewig zu leben (vgl. Lk 12,13-21 EU), und derer, die sich zu Herren machen und sich allen überlegen fühlen statt im Dienste an allen. Sie rührt oft von der Sucht nach Macht und vom Komplex der Erwählten, vom Narzissmus, der leidenschaftlich das eigene Ebenbild betrachtet und nicht das Abbild Gottes, das sichtbar ist im Antlitz der anderen, vor allem der Schwächsten und Bedürftigsten" (Evangelii Gaudium 197-201).“
Organisationsforschung und Managementtheorie
Der Begriff wird auch in der Organisationsforschung und der Managementtheorie benutzt, wo untersucht wird, wie sich die Einstellungen und das Handeln von narzisstischen Persönlichkeiten in Führungsetagen auf den Unternehmenserfolg auswirken. Zugleich wird Narzissmus auch als ein kollektiver Charakterzug verstanden, wonach ganze Gruppen und Organisationen in ihren Anschauungsweisen und in ihrem Handeln narzisstische Wesenszüge aufweisen können. Dabei stellt sich – wie im Allgemeinen auch – die schwierige Frage, wie produktive Formen des Narzissmus (etwa visionäres Handeln) von destruktiven (beispielsweise Größenwahn) unterschieden werden können.
Der Psychoanalytiker Otto Friedmann Kernberg konstatierte anhand von Studien zu sozialen Organisationen (Spitälern, religiösen Instituten, Bildungseinrichtungen, nichtpolitischen Organisationen) dass, wenn ein Mensch mit narzisstischer und paranoider Persönlichkeit an der Spitze einer Organisation steht, diesem solche Leute am nächsten stehen, die ihm zu schmeicheln wissen und die sich furchtlos untergeben, weil sie ihn manipulieren. Das Erfordernis, sich einer gefährlichen Macht zu unterwerfen, mache die gesamte Organisation adaptiv paranoid. „Wer sich mit dem System nicht identifizieren kann, geht in eine innere Emigration oder flüchtet.“
Siehe auch
- Narzisstische Kränkung
- Egoismus
- Egozentrik
Literatur
Psychologische Fachliteratur
- Eva Neumann, Hans-Werner Bierhoff: Ichbezogenheit versus Liebe in Paarbeziehungen. In: Zeitschrift für Sozialpsychologie. Band 1, 2004, S. 33–44 (online) (PDF; 121 kB)
- Heinz-Peter Röhr: Narzissmus. Das innere Gefängnis. 8. Auflage. Walter-Verlag, Zürich u. a. 2005, ISBN 3-530-40059-9. (dtv, München 2005, ISBN 3-423-34166-1)
- Bärbel Wardetzki: Weiblicher Narzissmus. Der Hunger nach Anerkennung. 21., überarbeitete Auflage. Kösel, München 2009, ISBN 978-3-466-30765-4.
- Pablo Hagemeyer: Gestatten, ich bin ein Arschloch. 13. Auflage, Edel Verlagsgruppe, Hamburg 2022, ISBN 978-3-95910-246-9.
Psychoanalytische Fachliteratur
- Martin Altmeyer: Narzissmus und Objekt. Ein intersubjektives Verständnis der Selbstbezogenheit. 2. Auflage. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, ISBN 3-525-45872-X.
- Michael Ermann: Narzissmus. Vom Mythos zur Psychoanalyse des Selbst. Kohlhammer, Stuttgart 2020, ISBN 978-3-17-036282-6
- Béla Grunberger: Vom Narzißmus zum Objekt. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1976, ISBN 978-3-518-07280-6; auch Psychosozial-Verlag, Gießen 2001, ISBN 978-3-89806-057-8.
- Otto Friedmann Kernberg, (Hrsg.): Narzissmus. Grundlagen – Störungsbilder – Therapie. Schattauer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7945-2466-7.
- Heinz Kohut: Narzißmus. Eine Theorie der psychoanalytischen Behandlung narzißtischer Persönlichkeitsstörungen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1976, ISBN 3-518-27757-X.
- Jean Laplanche und Jean-Bertrand Pontalis, »Narzissmus«, in: Das Vokabular der Psychoanalyse (Vocabulaire de la psychanalyse, 1967), Suhrkamp, Frankfurt 1973.
- Roland Mugerauer: Narzissmus. 2., verbesserte und um ein Vorwort erweiterte Auflage. Tectum, Marburg 2010, ISBN 978-3-8288-2459-1.
- Gerd Rudolf: Strukturbezogene Psychotherapie. Leitfaden zur psychodynamischen Therapie struktureller Störungen. 3., überarb. und erw. Auflage. Schattauer, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-7945-2857-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Wolfgang Schmidbauer: Die Geheimnisse der Kränkung und das Rätsel des Narzissmus. (= Leben lernen. Band 303). Klett-Cotta, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-608-89230-7 (Rezension [abgerufen am 18. September 2021]).
- Winfrid Trimborn: Der Verrat am Selbst. Zur Gewalt narzisstischer Abwehr. In: Psyche. Band 57, Nr. 11, 2003, S. 1033–1056.
- Hans-Jürgen Wirth: Narzissmus und Macht. Zur Psychoanalyse seelischer Störungen in der Politik (= Psyche und Gesellschaft). 5. Auflage. Psychosozial-Verlag, Gießen 2011, ISBN 978-3-8379-2152-6 (psychosozial-verlag.de [abgerufen am 17. Juni 2017] Leseprobe): „Mit Hilfe detaillierter Fallstudien – Uwe Barschel, Helmut Kohl, Joschka Fischer und Slobodan Milošević – analysiert der Autor die Verflechtungen zwischen der individuellen Psychopathologie und den ethnischen, religiösen und kulturellen Identitätskonflikten der umgebenden Gruppe.“
Literatur zum Mythos
- Ovid: Metamorphosen. In der Übersetzung von Erich Rösch. Heimeran Verlag, München 1980, ISBN 978-3-7765-2049-1.
- Almut-Barbara Renger (Hrsg.): Mythos Narziß. Reclam, Leipzig 1999.
- Friedrich Wieseler: Narkissos. Eine kunstmythologische Abhandlung nebst einem Anhang über die Narcissen und ihre Beziehung im Leben, Mythos und Cultus der Griechen. Göttingen 1856.
- Mirko Gemmel: Überlegungen zum Spiegelmotiv im Narziss-Mythos. In: Kritische Berichte. Zeitschrift für Kunst- und Kulturwissenschaft. Heft 2/2004: Spiegel und Spiegelungen. S. 67–75.
Literatur zum Narzissmus als kollektives Phänomen
- Reinhard Haller: Die Narzissmusfalle: Anleitung zur Menschen- und Selbstkenntnis. Ecowin Verlag, Salzburg 2013, ISBN 978-3-7110-0037-8.
- Philipp Hermanns: Organizational Hubris – Aufstieg und Fall einer Celebrity Firm am Beispiel der CargoLifter AG. Kölner Wissenschaftsverlag, Köln 2012, ISBN 978-3-942720-33-5. Zudem als Open-Access-Version verfügbar unter: FU Berlin: Dissertationen Online.
- Christopher Lasch: Das Zeitalter des Narzissmus. Hoffmann und Campe, Hamburg 1995, ISBN 3-455-10325-1.
- M. Stein: Unbounded irrationality: Risk and organizational narcissism at Long Term Capital Management. In: Human Relations. Band 56 (5), 2003, S. 523–540.
- Jean M. Twenge, W. Keith Campbell: The Narcissism Epidemic. Living in the Age of Entitlement. Free Press, 2009, ISBN 978-1-4165-7599-3.
- Tom Wolfe: The „Me“ Decade and the Third Great Awakening. In: New York Magazine, 23. August 1976.
- Sigmund Freud: Zur Einführung des Narzissmus (1914). In: Gesammelte Schriften, 1925; Textarchiv – Internet Archive
- Lou Andreas-Salomé: Narzissmus als Doppelrichtung. 1921; archive.org.
Medien
- Cécile Loetz, Jakob Müller: Die Tragödie des Narzißmus. In: Rätsel des Unbewußten. Podcast zur Psychoanalyse und Psychotherapie (Folge 37).
- Cécile Loetz, Jakob Müller: Maligner Narzißmus. Eine Quelle von Haß und Gewalt. In: Rätsel des Unbewußten. Podcast zur Psychoanalyse und Psychotherapie (Folge 38).
Weblinks
- Volker Faust: Narzissmus, Persönlichkeitsstörung und Behandlungsmöglichkeiten. (PDF; 592 kB) In: Psychiatrie Heute.
- Peter Joraschky: Narzisstische Störungen. Die Verletzlichkeit im Kern-Selbst. Fachtagung „Selbst Bewusst Sein“ 14. März 2015, Stadtroda th-wbk.de
- Was du über Narzissmus wissen musst. quarks.de, 27. November 2020
- Selbstverliebt, machthungrig, kaltherzig: Unsere dunklen Seiten. 3Sat 02. Februar 2023
Anmerkungen
- Ist verwandt mit altgriechisch νάρκη nárkē, deutsch ‚Krampf, Lähmung‘; vergleiche auch das altgriechische Wort Narkose, νάρκωσις nárkōsis, deutsch ‚Erstarrung, Lähmung, Betäubung‘, einer Bildung zum altgriechischen Verb ναρκοῦν narkū́n, deutsch ‚lähmen, betäuben‘.
- Stichwort: Narzissmus auf dudenonline
- Duden: Ein Narziss ist ein "ganz auf sich selbst bezogener Mensch, der sich selbst bewundert und liebt", oder einfach „jemand, der sich selbst bewundert und liebt“. Quelle: Duden: Die deutsche Rechtschreibung. 25. Auflage, Dudenverlag, Mannheim7Leipzig/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04015-5, S. 765. Zweitbedeutung neben dem Jüngling der griechischen Sagenwelt. Narzisst ist Umgangssprache, Narziss ist Bildungssprache.
- Einzelne Frage verrät Narzissten Spiegel Online, 6. August 2014, abgerufen am 28. Februar 2017.
- P. Rose, W. K. Campbell: Greatness feels good: A telic model of narcissism and subjective well-being. In: S. P. Shohov (Hrsg.): Advances in psychology research. Band 31, Nova, Hauppauge, NY 2004, S. 1–15.
- The Healthy Side of Narcissism. Abgerufen am 21. September 2015. ; W. Keith Campbell, Amy B. Brunell, Eli J. Finkel: Narcissism, Interpersonal Self-Regulation, and Romantic Relationships. (PDF) Abgerufen am 20. September 2015. In: K. D. Vohs, E. J. Finkel (Hrsg.): Self and relationships: Connecting intrapersonal and interpersonal processes. Guilford, New York 2006, S. 57–83.
- Meyers Kleines Lexikon. Bibliographisches Institut, 9. Auflage, 2. Band, Leipzig 1933, S. 1598.
- Otto Roth, Karl Doll, Hermann Doll: Klinische Terminologie. 10. Auflage, Thieme, Leipzig 1925, S. 340.
- Fritz Giese, Friedrich Dorsch: Psychologisches Wörterbuch, 4. Auflage, Hans F. Menck Verlag, Frankfurt am Main 1952, S. 36.
- Duden: Der große Duden. Band 5, Fremdwörterbuch, Bibliographisches Institut, 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1971, ISBN 3-411-00905-5, S. 467.
- Fritz Giese, Friedrich Dorsch: Psychologisches Wörterbuch, 4. Auflage, Hans F. Menck Verlag, Frankfurt am Main 1952, S. 176.
- Das Jahrbuch der Psychoanalyse 1982 benutzte ausschließlich die Form Narzissismus.
- „Man hat es als Narzissismus bezeichnet; ich ziehe den vielleicht minder korrekten, aber kürzeren und weniger übelklingenden Namen Narzißmus vor. Es besteht darin, daß das in der Entwicklung begriffene Individuum, welches seine autoerotisch arbeitenden Sexualtriebe zu einer Einheit zusammenfaßt, um ein Liebesobjekt zu gewinnen, zunächst sich selbst, seinen eigenen Körper zum Liebesobjekt nimmt, ehe es von diesem zur Objektwahl einer fremden Person übergeht. Eine solche zwischen Autoerotismus und Objektwahl vermittelnde Phase ist vielleicht normalerweise unerläßlich; es scheint, daß viele Personen ungewöhnlich lange in ihr aufgehalten werden und daß von diesem Zustande viel für spätere Entwicklungsstufen erübrigt. An diesem zum Liebesobjekt genommenen Selbst können bereits die Genitalien die Hauptsache sein. Der weitere Weg führt zur Wahl eines Objekts mit ähnlichen Genitalien, also über die homosexuelle Objektwahl, zur Heterosexualität. Wir nehmen an, daß die später manifest Homosexuellen sich von der Anforderung der den eigenen gleichen Genitalien beim Objekt nie frei gemacht haben, wobei den kindlichen Sexualtheorien, die beiden Geschlechtern zunächst die gleichen Genitalien zuschreiben, ein erheblicher Einfluß zukommt.“ Sigmund Freud (1911): Psychoanalytische Bemerkungen zu einem autobiographisch beschriebenen Fall von Paranoia (Dementia Paranoides).
- Die Metamorphosen Ovids, in denen die beiden Sagen von Echo und Narziss in einer Erzählung zusammengebracht werden, wird hier als Quelle benutzt (Metamorphosen, Buch 3, Verse 339 – 510).
- Ludwig August Kraus: Kritisch-etymologisches medicinisches Lexikon. 3. Auflage. Verlag der Deuerlich- und Dieterichschen Buchhandlung, Göttingen 1844, S. 649. Digitalisat der Ausgabe von 1844, Internet Archive.
- Otto Dornblüth: Klinisches Wörterbuch. 8. Auflage, Verlag von Veit & Comp., Leipzig 1919, S. 225.
- Friedrich Dorsch, Hartmut O. Häcker, Kurt-Hermann Stapf (Hrsg.): Dorsch – Psychologisches Wörterbuch. 11. Auflage, Verlag Hans Huber, Bern / Stuttgart / Toronto 1987, Nachdruck 1992, ISBN 3-456-81614-6, S. 438.
- Fritz Giese: Psychologisches Wörterbuch, 1. Auflage, B. G. Teubner Verlag, Leipzig / Berlin 1921, S. 99.
- Karl-Dieter Bünting: Deutsches Wörterbuch. Isis Verlag, Chur 1996, S. 804.
- Samuel Taylor Coleridge schrieb am 15. Januar 1822: „Of course, I am glad to be able to correct my fears as far as public Balls, Concerts, and Time-murder in Narcissism.“ Definition of narcissism. Abgerufen am 22. September 2015.
- Alfred Binet: Le fétichisme dans l’amour. Payot, collection Petite Bibliothèque Payot, Paris 2011, S. 105 (Neuausgabe eines Artikels, dessen Original in 2 Ausgaben der Revue philosophique im Jahre 1887 erschienen war, S. 143–167 und 252–274). Binet beschreibt darin den Fall eines Mannes, der von weißen Schürzen fasziniert ist.
- Havelock Ellis: Autoeroticism: A Psychological Study. In: Alienist and Neurologist. Band 19, 1898, S. 260–299, hier: S. 280.
- books.google.fi, S. 82, vor allem Fußnote 30.
- narzissmus-diskussion.de
- Paul Näcke: Die sexuellen Perversitäten. 1899 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Julika Funk: Portrait de Mlle X (photo si possible…). In: Annette Runte, Eva Werth (Hrsg.): Feminisierung der Kultur? Krisen der Männlichkeit und weibliche Avantgarden. Königshausen & Neumann, Würzburg 2007, ISBN 978-3-8260-3366-7, S. 2–38 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- vgl. etwa Axel Krefting: Grundpositionen narzisstischer Theorie- und Therapiekonzepte. ( vom 4. April 2016 im Internet Archive) In: Zeitschrift des Salzburger Arbeitskreises für Psychoanalyse. Heft 8, Feb. 2004, S. 2. (PDF; 74 kB, abgerufen am 24. November 2016)
- Vgl. etwa : Die Selbstsucht der anderen. Ein Essay über Narzissmus. Suhrkamp, Berlin 2016, S. 88–89. Richard Schuberth: Narzissmus und Konformität. Selbstliebe als Illusion und Befreiung. Matthes & Seitz, Berlin 2018, S. 41.
- Thomas Lackmann: Narzissmus. Die Sorge um (s)ich. In: Der Tagesspiegel. 28. Juni 2015 (tagesspiegel.de [abgerufen am 25. Juni 2020]).
- Ernest Jones: Essays In Applied Psychoanalysis. Band II, [1], Osmania University Library.
- Ernest Jones: Essays in Applied Psycho-Analysis. S. 472. [2]. Lightning Source, ISBN 978-1-4067-0338-2.
- N. Evans: History of Narcissism. [3], University of Michigan.
- Willibald Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, 269. Auflage, Verlag Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2023, ISBN 978-3-11-078334-6, S. 1180.
- Andrew P. Morrison: Essential Papers on Narcissism. New York University, 1986, ISBN 0-8147-5394-9, S. 93 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Otto Rank: Ein Beitrag zum Narzissismus. In: Jahrbuch für psychoanalytische und psychopathologische Forschungen. Band 3, 1911, S. 401–426.
- Paul Näcke: Kritisches zum Kapitel der normalen und pathologischen Sexualitaet. In: Archiv fuer Psychiatrie. Band 32, (Berlin) 1899, S. 356–386.
- Sigmund Freud: Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie. 1905, S. 109, Anm. 3.
- Hans-Peter Hartmann: Narzisstische Persönlichkeitsstörungen. Ein Überblick. In: Otto Friedmann Kernberg, Hans-Peter Hartmann (Hrsg.): Narzissmus. Grundlagen – Störungsbilder – Therapie. Schattauer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7945-2466-7, S. 3–17 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). Sigmund Freud: Zur Einführung des Narzissmus (1914). In: Gesammelte Schriften, 1925; Textarchiv – Internet Archive
- Narzißmus. In: Uwe Henrik Peters: Wörterbuch der Psychiatrie und medizinischen Psychologie. Urban & Schwarzenberg, München 1984, S. 366.
- Hans-Peter Hartmann: Narzisstische Persönlichkeitsstörungen. Ein Überblick. In: Otto Friedmann Kernberg, Hans-Peter Hartmann (Hrsg.): Narzissmus. Grundlagen, Störungsbilder, Therapie. Schattauer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7945-2466-7, S. 3–36 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Gerhard Dahl: Primärer Narzissmus und inneres Objekt. In: Psyche. Band 55, Stuttgart 2001, S. 577–628.
- Willy Baranger: Der Narzissmus bei Freud. In: Über Freuds „Zur Einführung des Narzissmus“. bearbeitet von Johann Michael Rotmann, Stuttgart / Bad Cannstatt 2000, S. 151 (Originalausgabe: Joseph Sandler (Hrsg.): Freud’s ‘On Narcissism: An Introduction’); Sebastian Stauss: Zwischen Narzissmus und Selbsthass. Das Bild des ästhetizistischen Künstlers im Theater der Jahrhundertwende und der Zwischenkriegszeit. De Gruyter, Berlin / New York 2010, ISBN 978-3-11-023310-0, S. 26 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Sebastian Stauss: Zwischen Narzissmus und Selbsthass. Das Bild des ästhetizistischen Künstlers im Theater der Jahrhundertwende und der Zwischenkriegszeit. De Gruyter, Berlin / New York 2010, ISBN 978-3-11-023310-0, S. 25. Sigmund Freud: Psychoanalytische Bemerkungen zu einem autobiographisch beschriebenen Fall von Paranoia (Dementia Paranoides). Abgerufen am 26. September 2015. , erstmals 1911.
- Die jungsche Schule setzt sich ab vom sexualgenetischen Ansatz Freuds. Neumann beschrieb die seelische Entwicklung im Wesentlichen als Herausbildung der Ich-Selbst Achse im Hinblick auf die sogenannte (erste Lebenshälfte, Entwicklung des Ich) und der Individuation (zweite Lebenshälfte, Selbstwerdung, Integration von Ich und Selbst im Sinne der Ganzheit der Persönlichkeit)
- Erich Neumann: Narzissmus, Automorphismus und Urbeziehung. S. 4. (Erstmals erschienen in: Studien zur Analytischen Psychologie C. G. Jungs I. Rascher, Zürich 1955)
- Hans-Peter Hartmann: Narzisstische Persönlichkeitsstörungen. Ein Überblick. In: Otto Friedmann Kernberg, Hans-Peter Hartmann (Hrsg.): Narzissmus. Grundlagen – Störungsbilder – Therapie. Schattauer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7945-2466-7, S. 3–36, hier S. 8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Lilli Gast: Metamorphosen des Narzissmus. Ein Beitrag zur psychoanalytischen Ideen- und Begriffsgeschichte. In: Otto Friedmann Kernberg, Hans-Peter Hartmann (Hrsg.): Narzissmus. Grundlagen – Störungsbilder – Therapie. Schattauer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7945-2466-7, S. 132–157, hier S. 145 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Peter Gasser-Steiner: Individualpsychologie. In: Bernd Rieken (Hrsg.): Alfred Adler heute. Zur Aktualität der Individualpsychologie. Waxmann, Münster 2011, ISBN 978-3-8309-2405-0, S. 61–74, hier S. 64 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Michael Bálint: Die Urformen der Liebe und die Technik der Psychoanalyse. Fischer, Frankfurt am Main. 1969.S. 3–36, hier S. 8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). ; Hans-Peter Hartmann: Narzisstische Persönlichkeitsstörungen. Ein Überblick. In: Otto Friedmann Kernberg, Hans-Peter Hartmann (Hrsg.): Narzissmus. Grundlagen – Störungsbilder – Therapie. Schattauer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7945-2466-7,
- Michael Bálint: Primary narcissism and primary love. The Psychoanalysic Quarterly, Band 29, 1960, S. 6–43; deutsch: Primärer Narzissmus und primäre Liebe. In: Jahrbuch der Psychoanalyse. Band 1, 1960, S. 3–34; Siegfried Zopf: Narzissmus, Trieb und die Produktion von Subjektivität. Stationen auf der Suche nach dem verlorenen Paradies. Springer, Berlin / Heidelberg / New York / Tokyo 1985, ISBN 3-540-15828-6, S. 19 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Michael Bálint: Regression. Therapeutische Aspekte der Regression. Klett-Cotta, Stuttgart 1970.S. 83 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). ; Martin Altmeyer: Narzissmus und Objekt. Ein intersubjektives Verständnis der Selbstbezogenheit. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-45872-X,
- Melanie Klein: Der Ödipuskomplex im Lichte früher Ängste. In: Ruth Cycon (Hrsg.): Gesammelte Schriften. Band 1,2: Schriften 1920–1945. Teil 2, frommann-holzboog, Stuttgart, Bad Cannstatt 1996, S. 361–431 (Originalausgabe 1945); dieselbe: Bemerkungen über einige schizoide Mechanismen. In: Ruth Cycon (Hrsg.): Gesammelte Schriften. Band III: Schriften 1946–1963. frommann-holzboog, Stuttgart, Bad Cannstatt 2000, S. 1–41 (Originalausgabe 1946); dieselbe: Theoretische Betrachtungen über das Gefühlsleben des Säuglings. In: Ruth Cycon (Hrsg.): Gesammelte Schriften. Band III: Schriften 1946–1963. frommann-holzboog, Stuttgart, Bad Cannstatt 2000, S. 105–155 (Originalausgabe 1952); dieselbe: Neid und Dankbarkeit. In: Psyche. Band 11, Heft 5, 1957, S. 241–255; Diana Diamond: Narzissmus als klinisches und gesellschaftliches Phänomen. In: Otto Friedmann Kernberg, Hans-Peter Hartmann (Hrsg.): Narzissmus. Grundlagen – Störungsbilder – Therapie. Schattauer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7945-2466-7, S. 171–204 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Herbert Alexander Rosenfeld: Beitrag zur psychoanalytischen Theorie des Lebens- und Todestriebes aus klinischer Sicht: Eine Untersuchung der aggressiven Aspekte des Narzissmus. In: Psyche. Band 25, 1971, S. 476–492. Derselbe: Zur Psychopathologie des Narzissmus. Ein klinischer Beitrag. In: Zur Psychoanalyse psychotischer Zustände. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1981; Diana Diamond: Narzissmus als klinisches und gesellschaftliches Phänomen. In: Otto Friedmann Kernberg, Hans-Peter Hartmann (Hrsg.): Narzissmus. Grundlagen – Störungsbilder – Therapie. Schattauer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7945-2466-7, S. 171–204 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Hanna Segal: Some implications of Melanie Klein’s work. In: International Journal of Psychoanalysis. Band 64, 1983, S. 269–276; Hans-Peter Hartmann: Narzisstische Persönlichkeitsstörungen. Ein Überblick. In: Otto Friedmann Kernberg, Hans-Peter Hartmann (Hrsg.): Narzissmus. Grundlagen – Störungsbilder – Therapie. Schattauer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7945-2466-7, S. 3–17 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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- Donald Woods Winnicott: Ichverzerrung in Form des wahren und des falschen Selbst. In: Reifungsprozesse und fördernde Umwelt. Kindler, München 1974, ISBN 3-463-00602-2, S. 182–199 (englisch: The maturational processes and the facilitating environment. Übersetzt von Gudrun Theusner-Stampa).
- Donald Woods Winnicott: Reifungsprozesse und fördernde Umwelt. Mit einem Geleitwort von Masud Khan. 3. Auflage. Psychosozial-Verlag, Gießen 2020, ISBN 978-3-8379-2983-6 (englisch: The maturational processes and the facilitating environment. Übersetzt von Gudrun Theusner-Stampa).
- Herbert A. Rosenfeld: Zur Psychoanalyse psychotischer Zustände (= Bibliothek der Psychoanalyse). Psychosozial-Verlag, Gießen 2002, ISBN 3-89806-119-1 (englisch: Psychotic states. Übersetzt von Charlotte Kahleyss-Neumann).
- Seidler: Die klinische Bedeutung destruktiver Seiten des Narzißmus. In: Forensische Psychiatrie und Psychotherapie. Band 2, Nr. 1, 1995, ISSN 0945-2540, S. 27–43 (researchgate.net [PDF; 165 kB; abgerufen am 31. August 2021]).
- Günter Harry Seidler: Die klinische Bedeutung destruktiver Seiten des Narzißmus. 1995, S. 29.
- Gemeint ist „Doppelvollzug von Selbstbehauptung und von Schwelgen in noch Uneingegrenztem“ (siehe auch Entgrenzung), zit. nach Seidler S. 29
- Lou Andreas-Salomé: Narzissmus als Doppelrichtung. 1921; archive.org.
- Béla Grunberger: Vom Narzißmus zum Objekt. Psychosozial-Verlag, Gießen 2001, ISBN 3-89806-057-8 (französisch: Le narcissisme. Übersetzt von Peter Canzler).
- Günter Harry Seidler: Die klinische Bedeutung destruktiver Seiten des Narzißmus. 1995, S. 30.
- Günter Harry Seidler: Die klinische Bedeutung destruktiver Seiten des Narzißmus. 1995, S. 31.
- Léon Wurmser: Die zerbrochene Wirklichkeit. Psychoanalyse als das Studium von Konflikt und Komplementarität. Springer, Berlin / Heidelberg / New York / London / Paris / Tokyo 1989, ISBN 3-540-18719-7 (Mit einem Geleitwort von F.-W. Eickhoff).
- Günter Harry Seidler: Die klinische Bedeutung destruktiver Seiten des Narzißmus. 1995, S. 40–41.
- Tjark Kunstreich: Zur Aktualität des destruktiven Narzissmus. In: Forum der Psychoanalyse. Band 33, 2017, S. 185–190, doi:10.1007/s00451-017-0273-z.
- : Leben wir in einer narzisstischen Gesellschaft? In: Internationale Zeitschrift für Philosophie und Psychosomatik (IZPP). Nr. 2, 2015, ISSN 1869-6880 (izpp.de [PDF; 276 kB; abgerufen am 31. August 2021]).
- Herbert Csef: Narzissmus und Derailment. Wenn Führungskräfte entgleisen. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching (OSC). Nr. 23, 2016, ISSN 1618-808X, S. 163–171, doi:10.1007/s11613-016-0451-7.
- Otto Friedmann Kernberg: Interview: Narzissmus ist auch ein normaler Aspekt der Persönlichkeit. In: Der Spiegel, Nummer 39/2023 vom 23. September 2023, S. 94–96.
- Heinz Hartmann: Bemerkungen zur psychoanalytischen Theorie des Ichs. In: Ich-Psychologie. Studien zur psychoanalytischen Theorie. Klett, Stuttgart 1972. ; Vorüberlegungen dazu bereits in: Heinz Hartmann, Ernst Kris, Rudolph Loewenstein: Comments on the Formation of Psychic Structure. In: The Psychoanalytic Study of the Child. Band 2, Heft 11, 1946.
- Erik H. Erikson: The Problem of Ego Identity. In: Journal of the American Psychoanalytic Association. Band 4, Heft 1, Januar 1956, S. 56–121; Edith Jacobsohn: The Self and the Object World. New York 1964 (deutsch: Das Selbst und die Welt der Objekte. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1964)
- H. Lincke: Selbst. In: Christian Müller (Hrsg.): Lexikon der Psychiatrie. Gesammelte Abhandlungen der gebräuchlichsten psychiatrischen Begriffe. 2. Auflage. Springer, Berlin / Heidelberg u. a. 2013, ISBN 978-3-540-16643-6, S. 624 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Heinz Kohut: Narzißmus. Eine Theorie der psychoanalytischen Behandlung narzißtischer Persönlichkeitsstörungen. Suhrkamp, Frankfurt am Main. 1976, ISBN 3-518-27757-X. (Originalausgabe: The Analysis of the Self. A Systematic Approach to the Psychoanalytic Treatment of Narcissistic Personality Disorders, 1971); Heinz Kohut: Die Heilung des Selbst. Suhrkamp, Frankfurt am Main. 1979. (Originalausgabe: The Restoration of the Self. 1977)
- Elsie Jones-Smith: Theories of Counseling and Psychotherapy. An Integrative Approach. 2. Auflage. Sage, Los Angeles / London u. a. 2016, ISBN 978-1-4833-5198-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Hermann Argelander: Der Flieger. Eine charakteranalytische Fallstudie. Suhrkamp-Verlag, Frankfurt am Main 1972, ISBN 978-3-518-07266-0.
- : Freuds Jahrhundert: die Geschichte der Psychoanalyse. Kap. 12: Die sechziger Jahre, Postfordismus und die Kultur des Narzissmus. 2009, S. 446 ff.
- Vgl. dazu etwa den Sammelband: Die neuen Narzissmustheorien: zurück ins Paradies? hrsg. v. Psychoanalytischen Seminar Zürich, Syndikat, Frankfurt am Main 1981.
- Christa Brähler: Familie, Kinderwunsch, Unfruchtbarkeit. Motivationen und Behandlungsverläufe bei künstlicher Befruchtung. Westdeutscher Verlag, Opladen 1990, ISBN 3-531-12162-6, S. 26 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). ; Kern, Otto Friedmann. In: Gerhard Stumm, Alfred Pritz, Paul Gumhalter, Nora Nemeskeri, Martin Voracek (Hrsg.): Personenlexikon der Psychotherapie. Springer, Wien / New York 2005, ISBN 3-211-83818-X (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- zitiert nach: Eli Zaretzky: Freuds Jahrhundert: die Geschichte der Psychoanalyse. Kap. 12: Die sechziger Jahre, Postfordismus und die Kultur des Narzissmus. 2009, S. 448.
- Interview mit Otto Kernberg. Profil.at, 26. Mai 2015; abgerufen am 9. Dezember 2016.
- Roland Mugerauer: Narzissmus. Eine erzieherische Herausforderung in pädagogischen und sozialen Praxisfeldern. Tectum, Marburg 1994, ISBN 3-929019-64-7, S. 137. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). Lydia Prexl: Zwischen Selbstbehauptung und Eskapismus. Der narzisstische Suizid im amerikanischen Gegenwartsdrama. Books on Demand, Norderstedt 2014, ISBN 978-3-7386-0869-4, S. 83 f. Dissertation. Universität Mannheim, 2013 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- Eli Zaretzky: Freuds Jahrhundert. Die Geschichte der Psychoanalyse. dtv, München 2009, Kap. 12: Die sechziger Jahre, Postfordismus und die Kultur des Narzißmus. S. 436–471.
- Vgl. hierzu u. d. folgenden: Jean Laplanche/Jean-Bertrand Pontalis (EA 1967): Das Vokabular der Psychoanalyse. Frankfurt am Main 1984, Erster Band S. 317 ff.
- Siehe etwa Robert A. Ackerman, Edward A. Witt, M. Brent Donnellan, Kali H. Trzesniewski, Richard W. Robins, Deborah A. Kashy: What Does the Narcissistic Personality Inventory Really Measure? In: Assessment. 18, Nr. 1, 2011, S. 67–87. sakkyndig.com (PDF; 426 kB)
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- Prominenz oder die narzisstische Persönlichkeit. Telepolis-Artikel
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- Eli Zaretzky: Freuds Jahrhundert: Die Geschichte der Psychoanalyse. Paul Zsolnay Verlag, ISBN 978-3-552-05372-4, Kapitel 12: Die sechziger Jahre, Postfordismus und die Kultur des Narzissmus. 2009, S. 436–471.
- Vgl. dazu Rolf Wiggershaus: Die Frankfurter Schule. Geschichte, Theoretische Entwicklung, Politische Bedeutung. dtv, München 1988, ISBN 3-423-04484-5; insbes. Kap. 6, Marcuses »Dialektik der Aufklärung«: Eros and Civilisation. S. 553–565.
- dazu: Marc-Pierre Möll: Kulturkritik von Herbert Marcuse. Totalitarismuskritisches Denken von links. (PDF; 38,1 kB) S. 7 ff.; abgerufen am 4. März 2013. Klaus Laermann: Narziss gegen Ödipus. In: Die Zeit, Nr. 12/1993.
- Erich Fromm: Sigmund Freuds Psychoanalyse. Größe und Grenzen. 3. Auflage. dtv, München 1984, ISBN 978-3-423-01711-4, Kap. Der Narzissmus. S. 48–58 (orig. Greatness and Limitations of Freud’s Thought. New York 1980).
- Erich Fromm: Die Kunst des Liebens. Hayne, München 2001, Kap. Selbstliebe. S. 71–77. (orig.: The Art of Loving. Harper and Row, New York 1956)
- Otto Friedmann Kernberg, Hans-Peter Hartmann: Narzissmus - Grundlagen, Störungsbilder, Therapie. Schattauer Verlag 2006, S. 37.
- ursprünglich Thomas Ziehe: Pubertät und Narzissmus. 1975; dazu: W. Bohleber, M. Leuzinger: Narzißmus und Adoleszenz. Kritische Bemerkungen zum Neuen Sozialisationstypus. In: Die neuen Narzissmustheorien: zurück ins Paradies? hrsg. v. Psychoanalytischen Seminar Zürich. Syndikat, Frankfurt am Main 1981, S. 125–138.
- Martin Dornes: Die Modernisierung der Seele. Fischer-Taschenbuch, Frankfurt am Main 2012; ISBN 978-3-596-19405-6, Kap. Narzissmus. S. 102 ff.
- Christopher Lasch: The culture of narcissism: American life in an age of diminishing expectations. New York 1979; deutsch: Das Zeitalter des Narzissmus. Aus dem Amerikanischen von Gerhard Burmundt. Steinhausen-Verlag, München 1980, ISBN 978-3-8205-3475-7; vgl. Referat der Grundthesen auf single-generation.de (Nr. 32, 1979 (online). Eine neuere Publikation aus den USA mit einer ähnlichen Ausrichtung ist z. B. Drew Pinsky, S. M. Young: The Mirror Effect: How Celebrity Narcissism Is Seducing America. Harper, 2009, ISBN 978-0-06-158233-2. vom 19. April 2013 im Internet Archive). Zur Beachtung in Deutschland: Narzißmus: Antlitz der Epoche. In: Der Spiegel.
- Hans-Joachim Maaz: Die narzisstische Gesellschaft. Ein Psychogramm. 2., durchgesehene Auflage. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-64041-4.
- Ich bin der Nabel der Welt, Die Psychoanalytikerin Marie-France Hirigoyen über Donald Trump und die Frage, wie wir uns gegen die toxische Macht von Narzissten wehren, Interviewführung Ute Cohen. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 7. Juni 2020, S. 37
- Reinhard Haller: Die Narzissmusfalle: Anleitung zur Menschen- und Selbstkenntnis. ecowin 2013. Dazu auch: youtube.com
- Raphael Maria Bonelli: Männlicher Narzissmus: Das Drama der Liebe, die um sich selbst kreist. Kösel-Verlag, München 2016, ISBN 978-3-466-34639-4, S. 10 und 32 ff.
- Narzissmus: Werden wir zur Gesellschaft auf dem Ego-Trip? 2012, ISBN 978-3-652-00171-7.
- Wider den theologischen Narzissmus. Zur Heilung der gekrümmten Frau vgl. Luk 13, 10-17. Franziskus bringt hier den Narzissmus mit dem theologischen Topos des homo curvatus, des gekrümmten bzw. in sich gekrümmten Menschen zusammen.
- Aufruf zu Reformen. Papst Franziskus geißelt theologischen Narzissmus. In: FAZ, 28. März 2013; abgerufen am 18. Februar 2017.
- Arbeitsübersetzung der Ansprache vom 22. Dezember 2014. Radio Vatikan, 23. Dezember 2014; abgerufen am 11. März 2017.
- Gerhard Wolfgang Dammann: Narzissten, Egomanen, Psychopathen in der Führungsetage. Fallbeispiele und Lösungswege für ein wirksames Management. Haupt-Verlag, Bern / Stuttgart / Wien 2007, ISBN 978-3-258-07226-5.
- A. D. Brown: Narcissism, identity, and legitimacy. In: The Academy of Management Review. Band 22 (3), 1997, S. 643–686.
- W. K. Campbell, B. J. Hoffman, S. M. Campbell, G. Marchisio: Narcissism in organizational contexts. In: Human Resource Management. Review 21 (4), S. 268–284.
- Waltraud Schwab: Psychoanalytiker über bösartigen Narzissmus – „Unehrlichkeit wird weitergegeben“. In: taz.de. 10. August 2019, abgerufen am 21. Oktober 2019.
Autor: www.NiNa.Az
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Der Ausdruck Narzissmus zu altgriechisch Narkissos Narkissos lateinisch Narcissus deutsch Narziss steht alltagspsychologisch und umgangssprachlich im weitesten Sinne fur die Selbstverliebtheit und Selbstbewunderung eines Menschen der sich fur wichtiger und wertvoller einschatzt als urteilende Beobachter ihn charakterisieren Narziss Olgemalde von Caravaggio 1594 1596 Galleria Nazionale d Arte Antica RomKlassifikation nach ICD 10F60 8 Narzissmus 02 BEZEICHNUNG 03 BEZEICHNUNG 04 BEZEICHNUNG 05 BEZEICHNUNG 06 BEZEICHNUNG 07 BEZEICHNUNG 08 BEZEICHNUNG 09 BEZEICHNUNG 10 BEZEICHNUNG 11 BEZEICHNUNG 12 BEZEICHNUNG 13 BEZEICHNUNG 14 BEZEICHNUNG 15 BEZEICHNUNG 16 BEZEICHNUNG 17 BEZEICHNUNG 18 BEZEICHNUNG 19 BEZEICHNUNG 20 BEZEICHNUNG Vorlage Infobox ICD Wartung 21BEZEICHNUNG ICD 10 online WHO Version 2019 In der Umgangssprache wird eine stark auf sich selbst bezogene Person welche anderen Menschen geringere Beachtung als sich selbst schenkt als Narzisst bezeichnet Ein derartiger Gebrauch des Wortes Narzissmus schliesst meist ein negatives moralisches Werturteil uber die betreffende Person ein Bei den narzisstischen Personen unterscheidet der Duden zwischen Narzisst Umgangssprache und Narziss Bildungssprache Der Begriff Narzissmus steht in Verbindung mit einer Vielzahl sehr unterschiedlicher psychologischer sozialwissenschaftlicher kulturwissenschaftlicher und philosophischer Konzepte Was genau mit Narzissmus gemeint ist hangt dann jeweils vom betreffenden theoretischen Konzept ab Abzugrenzen ist die narzisstische Personlichkeitsstorung nach ICD 10 und DSM 5 AllgemeinesDie Diagnose Narzissmus und das Pradikat narzisstisch dienen im allgemeinen Sprachgebrauch der kritisch polemischen Kennzeichnung einer Person die sich den Anspruchen der Gemeinschaft auf spezifische Weise zugunsten eines uberhohten Ich Anspruchs entzieht Tatsachlich markiert der Vorwurf des Narzissmus einen Konflikt zwischen der Einschatzung von aussen und der Selbsteinschatzung des Narzissten dessen Bewusstsein sich genau in dem Masse narzisstisch verhalt wie es sich gegen solche Kritik immunisiert Typisch narzisstisch scheint zu sein den eigenen Narzissmus zu bejahen wie neuere Untersuchungen nahelegen Im Sinn einer Einschatzung von aussen allerdings geht die Diagnose des Narzissmus mit dem Vorwurf einer stark aufgeblahten unrealistisch positiven Selbsteinschatzung mit Selbstzentriertheit Berechtigungsdenken und mangelnder Rucksichtnahme auf andere Personen einher auf ihre Umgebung mogen Narzissten unter Umstanden destruktive Einflusse ausuben Narzissten sind jedoch wie die jungere Forschung aufgewiesen hat emotional stabil mit sich selbst und ihrem Leben zufrieden und an ihre Lebenssituation gut angepasst Zwar sind sie mehr als andere Menschen auf Bewunderung angewiesen verfugen jedoch uber eine grosse Bandbreite von Verhaltensweisen und Wahrnehmungsmustern um ihren Bedarf an Bewunderung zu decken und Kritik abzuwehren Fruher 1933 wurde der sexuelle Aspekt der Selbstliebe betont Narzissmus Narzissismus geschlechtliches Verliebtsein in sich selbst Hermann Oscar Rohleder war noch deutlicher Narcissismus Sexuelle Perversion bei der sich der Geschlechtstrieb lediglich auf die eigene Person richtet Synonyme sind Autoerastie und Automonosexualismus Der Duden definierte sogar noch 1971 nach Sigmund Freud den Narzissmus als psychoanalytischen Begriff zur Bezeichnung der erotischen Hinwendung zum eigenen Korper als Sexualobjekt Im ubertragenen Sinn verstand man 1952 unter Narzismus eine ich gerichtete Lebenshaltung Begriff und Geschichte des BegriffsEtymologie Der Begriff Narzissmus ist abgeleitet vom antiken Narziss Mythos und deshalb ware die Form Narzissismus logischer Durch Haplologie ist jedoch die verkurzte Form entstanden und wird heutzutage fast ausschliesslich gebraucht Dies ist jedoch nicht in den meisten anderen Sprachen passiert sodass der Begriff z B auf Englisch und Franzosisch weiterhin narcissism und narcissisme ist Sigmund Freud hat auch eine Weile die langere logischere Form benutzt aber sich dann bewusst fur die kurzere und weniger ubelklingende Form entschieden In den Metamorphosen erzahlt Ovid die aus der griechischen Mythologie stammende Geschichte des Junglings Narziss der alle Verehrerinnen und Verehrer zuruckweist Ein Verschmahter ruft die Gotter an und Nemesis erhort seine Bitte und bestraft Narziss mit unstillbarer Selbstliebe hoffnungslose Liebe zu seinem eigenen Spiegelbild Er verliebt sich in sein eigenes Spiegelbild das er im Wasser einer Quelle erblickt Obwohl er die Tauschung durchschaut kann er sich nicht von diesem Bild abwenden und stirbt um sich im Tod in eine Narzisse zu verwandeln Ursprunglich hatte dieser Mythos die Selbstuberhebung Hybris und ihre Strafe zum Thema In der Spatantike wurde an der Sage das Motiv der Verganglichkeit Vanitas hervorgehoben Ludwig August Kraus ubersetzte das griechische Wort narkissos 1844 mit Narzisse und Student Er erklarte wortlich Narciss der Fabelzierbengel von welchem man den Namen der Blumen ableitete bekam den seinigen Namen sicher erst von ihr der Blume da er wie sie ein Kopfhanger war Ein Kopfhanger war ein Heuchler ein Siechentroster oder ein Scheinheiliger Ein Zierbengel ist ein Geck Kraus beschrieb nach den Dichtern dessen Eigenschaften wie folgt den Niedlichen machend von feiner Haut mit wohlriechendem Atem mit hubschen Augen mit schmachtendem Blick sehnsuchtig den Schatten und das Heimliche suchend und mit feuchten Augen aufblickend Die Bezeichnung Narcissus poeticus fur die namensgebende Dichternarzisse ist erstmals von Matthias Lobelius verwendet worden Otto Dornbluth erwahnte den Narzissmus erstmals 1919 noch als Narzismus Insichselbstverliebtheit und verwies auf den Automonosexualismus Ahnlich definierte Friedrich Dorsch noch 1987 den Narzissmus als Insichselbstverliebtsein Fritz Giese schrieb 1921 Narzissmus Beobachtung des eigenen Korpers in Spiegel Wasserflachen und so weiter verbunden mit Libidoempfindung Ahnlich auch Karl Dieter Bunting Ausdrucksform des Autoerotismus bei der sich die gesamte Libido auf das Ich bezieht Zu den fruhesten Autoren bei denen die Verwendung von anderssprachigen Entsprechungen beziehungsweise Vorgangern des Wortes Narzissmus nachgewiesen werden kann zahlt der englische Dichter und Philosoph Samuel Taylor Coleridge der narcissism 1822 im Sinne von Eitelkeit in einem Brief verwendete Coleridges Gebrauch fand jedoch keine Nachahmer Als der erste Wissenschaftler der menschliches Verhalten mit der Selbstliebe des mythischen Narziss verglichen hat gilt Alfred Binet der die Fabel 1887 im Zusammenhang mit einem Fall von sexuellem Fetischismus zitierte Der britische Sexualwissenschaftler Havelock Ellis erwahnte die Fabel 1898 um das Verhalten von Frauen zu bewerten die sich entblosst im Spiegel beschauen 1899 folgte ihm der deutsche Psychiater Paul Nacke der den Terminus in der verkurzten Form mit der Schreibweise Narcismus pragte und in die Wissenschaft einfuhrte um damit verschiedene Arten der Selbstverliebtheit zu beschreiben Er benutzte die Bezeichnung echter Narcismus fur die schwerste Form des Auto Erotismus ein Phanomen dessen Pravalenz er als ausserst gering einschatzte Gemeinsam war allen sexualwissenschaftlichen Positionen des ausgehenden 19 Jahrhunderts die Einschatzung dass der Narzissmus als Selbstverliebtheit beziehungsweise als erotisches Gefallen am eigenen Korper als eine ernste Geschlechtsverwirrung einzustufen sei Die Psychoanalyse hat sich massgeblich des Begriffs bemachtigt anfangs vor allem durch Otto Rank der als Erster die Form Narzissismus benutzte Sigmund Freud etabliert den Begriff in der offiziellen Theoriesprache seiner Schule 1914 mit seinem Essay Zur Einfuhrung des Narzissmus Vermittelt uber die Psychoanalyse Freuds und die Freudrezeption der Frankfurter Schule hat der Terminus einen breiten Eingang in Wissenschaft und Umgangssprache gefunden Er wird heute in den verschiedensten Kontexten gebraucht unter anderem in der Psychologie der Psychiatrie der Sozialpsychologie der Philosophie der Soziologie der Kultur und Gesellschaftskritik bis hin zur Organisationsforschung und Managementtheorie Mehrdeutigkeit und Vagheit Obwohl Narziss schon fruh neben Odipus als zweite zentrale Ikone der Theoriebildung durch Freud eingefuhrt wurde ist die psychoanalytische Narzissmustheorie zumal in ihrer postfreudianischen Entwicklung bis in die Gegenwart nicht einheitlich Hinter dem psychoanalytischen Narzissmusbegriff verbergen sich zahlreiche umstrittene Konzepte und Behandlungsansatze So kann einerseits ein geradezu inflationarer Gebrauch des Begriffs in Alltag und Wissenschaft bemerkt werden wahrend andererseits keine Einigkeit uber dessen konzeptionelle Grundlage besteht Tatsachlich wird die wissenschaftliche Verwendbarkeit des Begriffs aufgrund seiner Vagheit gelegentlich in Frage gestellt Ubereinstimmung besteht vor allem in Hinsicht auf Symptomlage und Ausserungsformen einer narzisstischen Storung beziehungsweise einer Pathologie Stefan Ropke der an der Charite ein Forschungsprojekt zum Thema Narzissmus leitete hob den gesunden Narzissmus hervor und fasste die verschiedenen Konzepte schlaglichtartig zusammen Ein gesundes hohes Mass an Selbstwertgefuhl ist positiv Damit wird man weniger krank kann berufliche Konflikte besser losen hat stabilere Partnerschaften Und was ist Narzissmus Es gibt ganz verschiedene Definitionen Zuerst diese Mythos Erzahlung von Ovid dann den Begriff der autoerotischen Storung von Havelock Ellis Dann Freud der es eine normale Entwicklungsstufe nennt wahrend der spate Freud das revidiert und den Narzissmus als Problem des Erwachsenenalters bezeichnet Heinz Kohut sagt man rutscht da zuruck auf eine kindliche Entwicklungsstufe Otto Friedmann Kernberg spricht von kalten indifferenten oder aggressiven Eltern Millon hingegen argumentiert lerntheoretisch dass die Kinder die ein kleines Knetmannchen gemacht haben von ihren Eltern als hochbegabt bestatigt werden und spater mit der Realitat konfrontiert sind wenn nicht mehr alle sagen wie toll du bist Eine einheitliche Definition uber gesunden Narzissmus existiert gar nicht Stefan Ropke Der Tagesspiegel Gottkomplex Ernest Jones hat 1913 den extremen Narzissmus als Gottkomplex beschrieben Ahnliche Begriffe Allmacht Anerkennungssucht Anmassung Arroganz Besserwisserei Dunkel Egozentrik Eigenlob Eingebildetsein Empathielosigkeit Geltungssucht Gigantomanie Grossenwahn Grossenwahnsinn Grossspurigkeit Hochmut Hochnasigkeit Hybris Machiavellismus Megalomanie Omnipotenz Pratention Rechthaberei Schaumschlager ubersteigertes Selbstbewusstsein Selbstgefalligkeit Selbstbeweihraucherung ubertriebene Selbstbezogenheit Selbstgerechtigkeit Selbstuberhohung Selbstuberschatzung Selbstuberzeugung unzureichende Selbstwertregulation Stolz Titanismus Uberheblichkeit Vermessenheit Vermessenheitsverzerrung und uberzogenes Wettbewerbsverhalten Tiefenpsychologische PerspektiveFruhe Psychoanalyse Isidor Sadger der seit 1906 Freuds Psychologischer Mittwoch Gesellschaft angehorte fuhrte den Terminus Narzissmus 1908 in die Psychoanalyse ein Sadger beschaftigte sich mit Homosexualitat die er zunachst ganz im Sinne der Sexualwissenschaft fur eine narzisstische Perversion hielt bis er schliesslich zu der Uberzeugung gelangte dass die normale sexuelle Entwicklung immer uber eine Phase des Narzissmus also der Liebe zum Selbst fuhre Otto Rank der diese Auffassung teilte veroffentlichte 1911 den ersten psychoanalytischen Fachaufsatz der ganz dem Narzissmus gewidmet war Aber schon Nacke so Freud soll den psychopathologischen Begriff Narzissmus 1899 in seinem Aufsatz uber sexuelle Perversionen verwendet haben An anderer Stelle wiederum schrieb Freud den Terminus Havelock Ellis zu Der Terminus Narzissmus ist nicht von Naecke sondern von H Ellis geschaffen worden Freuds Narzissmusbegriff Sigmund Freud 1909 Sigmund Freud benutzte den Terminus seit 1909 und arbeitete ihn in seine Libidotheorie ein 1914 publizierte er seine Arbeit Zur Einfuhrung des Narzissmus in der er die narzisstischen Neurosen Psychosen von den Ubertragungsneurosen unterschied Freud unterschied zwischen einem primaren und einem sekundaren Narzissmus und erklarte sich psychotische Erkrankungen so dass Betroffene in der fruhen Kindheit eine Fixierung auf den primaren Narzissmus erlitten haben und spater auf diese Phase regredieren Primarer und sekundarer Narzissmus Unter primarem Narzissmus verstand Freud einen vermuteten hypothetischen Zustand den alle Menschen in der oralen Phase ihrer fruhen Kindheit durchlaufen und der dadurch gekennzeichnet ist dass das Kind sich mit der Mutter als eins empfindet und den Unterschied zwischen Subjekt selbst und Objekt Mutter noch nicht vollzogen hat Seine sexuelle Energie Libido richtet es daher ausschliesslich auf sich selbst Viele spatere Autoren haben diesen Gedanken aufgegriffen und fortentwickelt darunter Margaret Mahler die den Begriff der symbiotischen Phase gepragt hat Der primare Narzissmus ist ein metapsychologisches rein theoretisches Konstrukt Mit empirischen Mitteln kann er nicht nachgewiesen werden und in der modernen Psychologie findet dieser Terminus heute kaum noch Verwendung Unter sekundarem Narzissmus verstand Freud einen Narzissmus der sich erst in spateren Lebensphasen ereignet nachdem der Mensch die Fusion von Subjekt und Objekt bereits uberwunden hat Beim sekundaren Narzissmus zieht der Mensch seine sexuelle Energie von ausseren Objekten wieder ab und richtet die Libido erneut auf sich selbst Dieser Zustand tritt besonders nach enttauschter Liebe und nach Selbstwertkrankungen auf und ist ein wichtiges und unverzichtbares Element in der Personlichkeitsreifung jedes Menschen nach Freud ermoglicht er unter anderem die Ausbildung eines Ich Ideals Wenn Psychoanalytiker heute von Narzissmus sprechen meinen sie fast immer die sekundare Form die anders als der primare Narzissmus nicht nur ein heuristisches Modell bildet sondern in ihren vielfaltigen Erscheinungsformen auch empirisch nachweisbar ist Probleme des freudschen Narzissmusbegriffs Wie unter anderen der argentinische Psychoanalytiker Willy Baranger aufgewiesen hat hat Freud seinen Narzissmusbegriff vielfach revidiert und modifiziert ohne ihn von Unscharfen und inneren Widerspruchen vollstandig befreien zu konnen Unscharf blieb Freud insbesondere hinsichtlich der Frage ob Narzissmus nun ein Durchgangsstadium der ganz normalen menschlichen Entwicklung oder doch eine Perversion sei Analytische Psychologie Einer der Ausgangspunkte der Entzweiung von Freud und seinem Schuler C G Jung war die Kritik die letzterer an Freuds 1911 erschienener Fallstudie uber Daniel Paul Schreber ubte Jung war davon uberzeugt dass Freuds Libidotheorie auf diesen Fall nicht anwendbar sei und erklarte die Theorie fur gescheitert Der C G Jung Schuler Erich Neumann nahm fur die analytische Psychologie 1955 am freudschen Begriff des primaren Narzissmus erhebliche Korrekturen vor Wahrend Freud ihn als intrauterinen Urzustand symbiotischer Verschmelzung eines absoluten Lust Ichs mit seiner Umgebung verstanden hatte konzipierte Neumann ihn als uranfangliches Sein in der Einheitswirklichkeit der totalen participation mystique vgl participation mystique bei Lucien Levy Bruhl jenseits der erst zu entwickelnden Subjekt Objekt Spaltung in welchem das Selbst alles und alles das Selbst sei Diesen anfanglichen Zustand nannte Neumann die uroborische Phase Diese sei nicht wie die freudsche Lehre unterstellt beziehungs weil objektlos sondern als Urbeziehung des Kindes zur Mutter Grundlage der weiteren Entwicklung Freuds Kennzeichnung des primaren Narzissmus Autoerotik Magisches Bewusstsein und Allmacht sei so Neumann irrefuhrend Der Begriff der Macht ist nur sinnvoll wenn schon ein Ich vorhanden ist dessen Libidoladung als Willen stark genug ist um Macht zu wollen auszuuben und sich eines Objekts zu bemachtigen Fur die Subjekt und objektfreie Phase der uroborischen Vor Ich Zeit gilt all dies nicht Das lustbetonte Einheitserleben das zu ihr gehort hat deswegen nichts mit Macht zu tun und muss anders gedeutet werden Weil diese Phase als autoerotisch im Sinne einer objektlosen Selbst Liebe aufgefasst wurde konnte sie als primar narzisstisch verstanden und gedeutet werden Man wird der psychischen Wirklichkeit dieser Phase aber nur dann gerecht wenn man sie paradox formuliert weil sie als vor ichhafte Konstellation nicht durch eine Subjekt Objekt Beziehung beschreibbar ist Wenn man also von objektloser Selbstliebe spricht muss man gleichzeitig von subjektloser All Liebe ebenso wie von einem Subjekt und objektlosen All Geliebtwerden sprechen Pathologisierung des Narzissmus bei Ferenczi Sandor Ferenczi Eine Schlusselfigur in der postfreudianischen Theoriebildung war Sandor Ferenczi In Arbeiten wie Versuch einer Genitaltheorie 1924 modifizierte er Freuds Konzept des primaren Narzissmus Ferenczi verstand den primaren Narzissmus nicht als Stadium das uberwunden werden muss um zum Objekt zu gelangen Er deutete ihn stattdessen als den archaischen Urgrund aus dem jede psychische Ontogenese erfolge als das uranfanglich gegebene narzisstisch wunschende und wollende Ich das die Libido dem Sehnen nach dem vorgeburtlichen Paradies der fetalen Intrauterinexistenz unterwerfe Mit dieser Remythologisierung des Subjektbegriffs gab Ferenczi nicht nur der Ich Psychologie und der neofreudianischen Schule Karen Horney Erich Fromm sondern auch der englischen Objektbeziehungstradition Michael Balint entscheidende Impulse Wahrend die freudsche Libidotheorie eine Theorie innerer psychischer Konflikte war lokalisierte Ferenczi den zentralen Konflikt ausserhalb der Person im Spannungsfeld zwischen dem Ich und einer Umwelt die die narzisstische Ruhe und das regressive Streben des Ich store und behindere Mehr noch entfernte Ferenczi sich von Freud als er unterstellte in diesem Spannungsfeld sei neben einem konflikthaften Verlauf auch ein harmonischer weitgehend konfliktfreier Entwicklungsverlauf moglich Psychologiehistorisch ist dies der bedeutsamste Punkt weil Ferenczi den Narzissmus hier zu einer Storung umdeutete fur die schadliche Umweltbedingungen verantwortlich seien Alfred Adler hatte obwohl der Terminus Narzissmus in seinen Schriften kaum vorkommt fur diese Deutung bereits zuvor ein gunstiges Klima und viele theoretische Bedingungen geschaffen Ferenczis Schuler Michael Balint konzipierte den primaren Narzissmus 1965 als das Bedurfnis des Sauglings geliebt zu werden Ferenczis passive Objektliebe des Kindes Die Frustration dieser Liebe fuhrt nach Balint entweder zu sekundarem Narzissmus oder zu aktiver Objektliebe die das Kind erlernt um wiederum selbst geliebt zu werden Balints Konzeption des primaren Narzissmus den er als primare Liebe bezeichnet lehnte sich weitgehend an die seines Lehrers Ferenczi an Balint schrieb jedoch hauptsachlich uber die Ohnmacht und Abhangigkeit des Kindes von der Mutter Die Omnipotenzgefuhle die in Ferenczis Beschreibungen des primaren Narzissmus im Vordergrund stehen deutete Balint als Sekundarbildungen als einen verzweifelte n Versuch sich selbst gegen ein vernichtendes Gefuhl der Ohnmacht zu verteidigen Balints besonderes Interesse galt der Grundstorung den pathogenen Entwicklungen zwischen Mutter und Kind die in einen grundlegenden Mangel der psychischen Struktur munden Nach Balint aussert dieser Mangel sich darin dass menschliche Nahe entweder gemieden oder in ubertriebener Weise gesucht wird Objektbeziehungstheorie Melanie Klein 1945 Melanie Klein verwarf seit 1945 das freudsche Konzept des primaren Narzissmus und postulierte dass es bereits beim Saugling keine Liebe und keine Fantasien gebe die nicht innere und aussere Objekte mit einbeziehen Ihre gesamte Objektbeziehungstheorie basierte auf der Annahme dass im Zentrum des emotionalen Lebens nicht ein uranfangliches All Eins sondern Objektbeziehungen stehen Narzissmus sah sie erst dort gegeben wo Freud von sekundarem Narzissmus gesprochen hatte d h beim Ruckzug von ausseren Beziehungen und abwehrbedingter Identifizierung mit einem idealisierten inneren Objekt Doch selbst hier wich Klein von Freud ab indem sie betonte dass dieser Narzissmus von Anfang an mit Neid und Aggression verbunden sei Ihr Schuler Herbert Alexander Rosenfeld arbeitete diese destruktiven Aspekte des Narzissmus spater noch weiter heraus Hanna Segal vertiefte was Klein bereits uber Narzissmus und Neid geschrieben hatte Im Bemuhen den Narzissmus zu verstehen steuerte Donald Woods Winnicott einer der prominenten Vertreter der britischen Objektbeziehungstheorie ausserhalb der Schule Melanie Kleins sein Konzept vom falschen Selbst bei das Mitte der 1970er Jahre in deutscher Ubersetzung publiziert wurde Dieses wegweisende Buch erschien 2020 in dritter Auflage Destruktiver Narzissmus Herbert Rosenfeld der psychoanalytisch deutend mit psychotischen Patienten arbeitete und dies in seinem Buch Zur Psychoanalyse psychotischer Zustande in seinen theoretischen Grundlagen und anhand von Fallbeispielen ausfuhrlich beschrieb entwickelte das Konzept eines destruktiven Narzissmus und fuhrte wie Harry Seidler 1995 mitteilte diesen Begriff im Jahr 1971 ein Rosenfeld zitierend bestehe so Seidler der psychodynamische Ablauf der destruktiven Variante des Narzissmus darin dass destruktive Aspekte des Selbst idealisiert werden und dass man sich ihnen unterwirft Rosenfeld habe so Seidler weiter die Publikation Narzissmus als Doppelrichtung von Lou Andreas Salome aufgegriffen die sie 1921 in der Zeitschrift Imago veroffentlicht hatte und sie zu seiner Unterscheidung zwischen libidinosen und aggressiven Aspekten des Narzissmus fortentwickelt Dies finde seine Entsprechung in der von Bela Grunberger beschriebenen doppelten Orientierung Der destruktive Narzissmus solle bewusst oder unbewusst ein Ideal retten das mit Harmonie Reinheit und Stimmigkeit zu tun habe Seidler legt in seiner Abhandlung uber den destruktiven Narzissmus seinen eigenen Fokus auf das Verhaltnis von Konfliktthematik und Verarbeitungsdynamik Dabei lehnt er sich an das Buch Zerbrochene Wirklichkeit von Leon Wurmser an Sein letztes Kapitel widmet Seidler unter einigem Vorbehalt gesellschaftlichen Ausformungen destruierender narzisstischer Prozesse Tjark Kunstreich ging im Jahr 2017 in der Zeitschrift der Frage nach der Aktualitat des destruktiven Narzissmus nach Am Beispiel zweier Amoklaufer zeigt er auf wie Rosenfelds Unterscheidungen helfen konnen zwischen verschiedenen Formen des destruktiven Narzissmus zu differenzieren und beschliesst seine Analyse mit Uberlegungen zur ethischen Dimension des psychoanalytischen Sprechens uber Gewalt Maligner Narzissmus Der Psychosomatiker fragte in der Internationalen Zeitschrift fur Philosophie und Psychosomatik im Jahr 2015 Leben wir in einer narzisstischen Gesellschaft und wies auf mogliche Folgen hin Destruktiver oder maligner Narzissmus ist haufig mit antisozialen Tendenzen verknupft und fuhrt nicht selten zu Kriminalitat Mord oder Totschlag Laut Csef wurden inzwischen fuhrende Narzissmus Forscher von einer narzisstischen Epidemie sprechen Csef fragt wodurch unsere heutige Gesellschaft narzisstische Personlichkeitszuge fordert und welche Faktoren dazu fuhren dass die Narzissten scheitern und dann ihr destruktives Potential entfalten Ein Jahr spater widmete er sich dem Derailment von Fuhrungskraften Die dunkle Triade von Narzissmus Machiavellismus und Psychopathie sei ein hochwirksames Gift das zwischenmenschliche Beziehungen und auch Unternehmen stark gefahrde so Csef 2016 Otto Friedmann Kernberg unterscheidet ebenfalls zwischen dem einfachen Narzissmus normaler Narzissmus und dem malignen Narzissmus bosartiger Narzissmus Als Beispiele des bosartigen Narzissmus nennt er Hitler Stalin und Idi Amin obwohl er weiss dass er nie Diagnosen uber Menschen stellen darf die er nicht selbst klinisch untersuchen konnte Der maligne Narzissmus sei gekennzeichnet durch eine intensive Aggressivitat eine paranoide Einstellung und ein antisoziales Verhalten Ich Psychologie Prazisiert wurde das Narzissmuskonzept als Heinz Hartmann ein Vertreter der Ich Psychologie 1950 den Begriff des Selbst in die psychoanalytische Terminologie einfuhrte Spater folgten ihm Erik H Erikson und Edith Jacobsohn Freuds Strukturmodell der Psyche hatte nur das Ich gekannt das als exekutive Instanz zwischen Es und Uber Ich vermittelt und auf Anforderungen der Umwelt reagiert Das Verdienst der Ich Psychologie bestand in der systematischen Beschreibung der Funktionen die das Ich daruber hinaus hat namlich z B Denken Wahrnehmen und Handeln Hartmann definierte das Selbst als eine Subinstanz des Ich namlich als die Gesamtheit der Selbstreprasentanzen d h der psychischen Niederschlage Bilder Vorstellungen Erinnerungen usw der eigenen Person im Ich Anders als das karge und abstrakte freudsche Ich kann dieses Selbst geliebt werden und folgerichtig definierte Hartmann den Narzissmus als libidinose Besetzung des Selbst Selbstpsychologie Heinz Kohut griff Hartmanns Definition des Selbst 1971 und 1977 auf ging uber Hartmann aber hinaus und erklarte das Selbst sei das Zentrum des seelischen Universums jedes Menschen Im Ausgang von Freuds Theorem des primaren Narzissmus behauptete er eine eigenstandige Entwicklung des Selbst neben der Entwicklung der Sexualitat Der Narzissmus wird hier nicht mehr als Entwicklungsstufe auf dem Weg zum Objekt begriffen sondern erhalt eine autonome Bedeutung die Gegenstand der Kohutschen Selbstpsychologie ist In Analogie zur klassischen Psychoanalyse des Triebsubjekts entwirft Kohut ein Behandlungskonzept fur Storungen und Pathologien in der Entwicklung des Selbst das narzisstische Bedurfnisse nach Spiegelung Anerkennung und Wertschatzung nicht mehr apriori als infantile Abwehr von Triebautonomie diskreditiert Kinder haben so schreibt Kohut vor allem drei Bedurfnisse a ein Bedurfnis nach Responsivitat der Eltern in Gestalt eines grandios narzisstischen Verhaltens des Kindes das von den Eltern gespiegelt und bestatigt wird b ein Bedurfnis danach sich von den Eltern eine idealisierte Vorstellung zu bilden sowie c ein Bedurfnis nach Zugehorigkeit bzw nach einem Alter Ego Ein intaktes d h ein autonomes Selbst entwickelt das Kind dann wenn Befriedigung und Frustration dieser Bedurfnisse so gegeneinander ausbalanciert sind dass es lernt sich auch aus eigener Kraft zu stabilisieren Pathologischer Narzissmus entsteht nach Kohut dann wenn die Responsivitat der Eltern entweder chronisch unzureichend oder die Frustration traumatisch ist Als ein typisches Symptom benannte er das bestandige Hungern nach Bewunderung und Wertschatzung In der Tradition der Selbstpsychologie steht auch die Fallanalyse Der Flieger des Psychoanalytikers Hermann Argelander von 1972 Durch die sehr genaue Darstellung einer mehrjahrigen Psychoanalyse die durch Mitschriften innerhalb der analytischen Sitzungen moglich wurde wird das Ineinandergreifen von analen Triebkonflikten einerseits und einer fruheren narzisstischen Charakterstruktur andererseits entlang der entstehenden Ubertragungsszenen verdeutlicht und die veranderte Sichtweise der Selbstpsychologie exemplifiziert Kohut Kernberg Kontroverse Kohuts Konzept eines autonomen Narzissmus bedeutete fur ihn zugleich das Ende der Psychoanalyse und deren auf einer sexualrepressiven Kultur beruhenden mittlerweile uberholten Neurosentheorie Die neue Selbstpsychologie wurde innerhalb der Psychoanalyse im Hinblick auf ihre Anschlussfahigkeit an klassische Positionen heftig diskutiert Exemplarisch fur diese Debatte um den sogenannten Kohutismus steht die Kontroverse zwischen Kohut und Otto Friedmann Kernberg in den 1970er Jahren Kohut begriff den pathologischen Narzissmus als eine blosse Entwicklungshemmung der gesunden Entfaltung des Selbst die daraus entstehe dass das Kind Frustrationen und Entbehrungen die die Mutter ihm zumutet durch fantasierte Omnipotenz und durch die Idealisierung der Mutter mildert Als Erwachsene konnen die Betroffenen zwar grosse Anpassungsleistungen erbringen behalten aber lebenslang eine Furcht vor neuerlichen Erlebnissen der Ohnmacht und Beschamung sowie die geheime Hoffnung auf die als Kind ertraumte Grosse Den normalen erwachsenen Narzissmus die Fixierung bzw Regression auf normalen kindlichen Narzissmus und den pathologischen Narzissmus verstand Kohut als drei Facetten derselben Sache zwischen denen fliessende Ubergange bestehen Kernberg vertrat die klassische triebtheoretische Position die den Narzissmus bei Erwachsenen als abweichende Form der normalen Entwicklung zur reifen Objektliebe auffasste Ziel der Therapie ist nicht die Heilung des Selbst vgl Kohut 1979 sondern das Erreichen der vollgultigen genitalen Sexualitat Im Gegensatz zu Kohut betrachtete er die durch die Auflosung klassisch familiarer Sozialisation bedingte Narzissisierung der Kultur als regressives Symptom Er war uberzeugt dass der Narzissmus eine pathologische Fehlentwicklung darstellt die sich vom infantilen Narzissmus qualitativ unterscheide Dem warmen Narzissmus des Kindes stellte Kernberg den kalten Narzissmus des Erwachsenen gegenuber dem therapeutisch nicht durch Bestatigung und Anerkennung Kohut sondern durch Konfrontation mit der verleugneten Aggression der narzisstischen Wut zu begegnen sei Eine erwachsene sexuelle Beziehung setze eine Reife voraus die einen Zugang zu den eigenen kindlichen Gefuhlen und die Uberwindung der eigenen Aggressionen erlaube Die Ursache der pathologischen Entwicklung sah Kernberg nicht wie Kohut in fruh erlittenen Frustrationen und Entbehrungen des Kindes sondern in dessen Ausbeutung als narzisstisches Objekt der Mutter Um der zerstorerischen Verachtung auszuweichen die sie als Kind erlitten haben werden die Betroffenen im Erwachsenenalter selbst zu Ausbeutern Kernberg betont die Bedeutung des Neides als unbewusster Motivation und die Abspaltung der Sexualitat von Zartlichkeits und Liebesgefuhlen als Kennzeichen des Narzissmus Der Narzisst brauche ein Publikum von dem er beneidet und bewundert werden wolle und das er gleichzeitig verachte Der ideale Partner fur eine solche Personlichkeit sei der Masochist Ein Leidensdruck entstehe fur Narzissten typischerweise erst in der zweiten Lebenshalfte Fur solche Menschen sind Alterungsprozesse besonders schwer zu verkraften Wahrend Freud noch davon ausgegangen war dass narzisstisch gestorte Menschen Freud dachte dabei freilich an Psychotiker nicht geheilt werden konnten haben Kohut und Kernberg das Verhaltnis von Patient und Therapeut systematisch beschrieben und Therapieansatze entwickelt die sich ihren ungleichen Auffassungen uber den Narzissmus entsprechend allerdings deutlich unterschieden Pathologischer und gesunder Narzissmus Grundsatzlich ist ein psychogenetischer Narzissmus Begriff Narzissmus als notwendige Entwicklungsstufe und normales allgegenwartiges Phanomen von dem gelaufigeren diagnostisch verwendeten negativ im Sinne einer Fehlentwicklung konnotierten Begriff zu unterscheiden Im letzteren charakterpathologischen Sinne verstand Freud unter Narzissmus die Libido die auf das eigene Ich gerichtet ist anstatt auf ein Objekt Dies fuhre zu einer Charaktereigenschaft bei der ein geringes Selbstwertgefuhl durch ubertriebene Einschatzung der eigenen Wichtigkeit und den grossen Wunsch nach Bewunderung kompensiert werde In dieser Tradition des Begriffsverstandnisses bezeichnet Narzissmus die im Zeichen einer Ethik der Reife zu uberwindende Entwicklungsphase die durch genitale odipalisierte Objektsexualitat abzulosen ist In der weiteren Entwicklung des Begriffes kam es jedoch zu einer weiteren Differenzierung der Bedeutung Narzissmus wurde etwa von Heinz Kohut als wichtiges Element der Personlichkeit angesehen nicht nur als Phase die jeder Mensch durchlauft sondern auch als wichtige Funktion im Erwachsenenalter um das Selbst als psychische Struktur zu stabilisieren In der Tradition Kohuts der einen gesunden autonomen Narzissmus befurwortet steht unausdrucklich auch Alice Miller Sie sieht den Begriff als positive Eigenschaft wie sie unter anderem in Das Drama des begabten Kindes erlautert Narzisstisch zu sein ist fur sie etwas Normales Gesundes und bezeichnet jemanden der seine Interessen verfolgen kann Eine narzisstische Storung entsteht laut Miller wenn ein Kind seine eigenen Gefuhle und Interessen nicht artikulieren durfte und spater dafur ein Ventil braucht Das aussert sich meistens in Depression und oder Gefuhlen der Grossartigkeit die aber nur zwei Seiten derselben Medaille darstellen Millers breitrezipierte Revision des Narzissmusbegriffes fuhrte sie schliesslich zur entschiedenen Abkehr von der Psychoanalyse und dem triebtheoretischen Denken Gelingender Narzissmus entgeht so vermuteten Jean Laplanche und Jean Bertrand Pontalis 1967 in einem bestimmten Reifungsschritt den Aporien reiner Spiegelbildlichkeit vergleiche auch Spiegelstadium durch Ubertragung der narzisstischen Libido auf einen realen Anderen als geliebtes Vorbild Gegluckter Narzissmus ware dadurch gekennzeichnet dass sich das Subjekt durch dieses Bild liebend ergreifen lasst Damit trate in Form narzisstischer Identifikation an die Stelle reiner Selbstbezogenheit die Verinnerlichung einer intersubjektiven Beziehung In diesem Sinn leistet der Narzissmus nicht nur einen notwendigen Beitrag zur Ich Bildung Freud uberhaupt sondern zur innerseelischen Strukturbildung des Selbst indem es dieses als Instanz etabliert Der typische Narzisst hatte demnach trotz sogenannter Selbstbezogenheit eben kein Selbst auf das sich ein wirklicher Bezug richten konnte Sein Selbst basiert einzig darauf sich die eigene Grandiositat zu spiegeln Dabei verschliesst er sich der wirklichen Begegnung mit anderen gegenuber denen er sich manisch uberlegen fuhlt Ausblick In der psychoanalytischen Theorie wird nicht nur die Narzisstische Personlichkeitsstorung aus einer narzisstischen Storung abgeleitet Auch Depression Suizidalitat Aggression Dissoziation Autoaggression und Hyperaktivitat konnen Symptome narzisstischer Storungen sein Empirische ForschungDas in der sozialpsychologischen und personlichkeitspsychologischen Forschung am weitesten verbreitete Instrument zur Bestimmung des Konstrukts Narzissmus ist das Narcissistic Personality Inventory NPI Es bezieht sich auf die Personlichkeitseigenschaft Narzissmus in der allgemeinen Bevolkerung nicht auf klinische Auspragungen mit Krankheitswert wie beispielsweise die Narzisstische Personlichkeitsstorung Allerdings liegt Narzissmus als Personlichkeitsmerkmal auf einem Kontinuum bis hin zur Diagnose einer narzisstischen Personlichkeitsstorung vor So geht Narzissmus auch mit Fehlanpassungen im Verhalten einher und korreliert mit der Narzisstischen Personlichkeitsstorung Die Einschatzung dass Instrumente zum Erfassen von normalem Narzissmus wie der NPI nicht pathologischen Narzissmus erfassen wurden scheint aus einer Fokussierung auf den subjektiven Leidensdruck zu resultieren Die Belastung des sozialen Umfelds fur eine Einordnung als pathologisches Verhalten wird in dieser Perspektive vernachlassigt Ein Forscherteam der University of Illinois kam 2010 in einer empirischen Studie zu dem Schluss dass Narzissmus nicht nur eine Frage der Generation sondern vor allem des Alters sei Danach tendieren Menschen zwischen dem 18 und 29 Lebensjahr besonders stark zum Narzissmus Dies sei aber so die Forscher zu allen Zeiten und in allen Generationen so Narzissmus ist auch Bestandteil des Konzepts der Dunklen Triade Nach einer 2006 veroffentlichten US amerikanischen Studie sind Prominente in der Unterhaltungsbranche narzisstischer als andere Menschen und haben deswegen bessere Karrierechancen in den Medien Personlichkeitsmerkmale Grandioser und verletzlicher vulnerabler Narzissmus sowie die narzisstische Personlichkeitsstorung NPS englisch NPD fur Narcissistic personality disorder konnen gut beschrieben und unterschieden werden anhand von Modellen zur Personlichkeit wie dem Funf Faktoren Modell Insbesondere drei Hauptmerkmale sind von Bedeutung geringe Vertraglichkeit Extraversion und Neurotizismus Dabei uberlappen die Personlichkeitsmerkmale von NPS und grandiosem Narzissmus recht stark Sie unterscheiden sich jedoch darin wie stark sie mit Extraversion zusammenhangen So ist bei grandiosem Narzissmus der Zusammenhang zu Extraversion noch starker als bei NPS Verletzlicher Narzissmus unterscheidet sich dagegen weitgehend von NPS und grandiosem Narzissmus Verletzlicher Narzissmus setzt sich aus der Tendenz zusammen eine Vielzahl negativer Emotionen wie Depressionen Stress Angst und ein Gefuhl der Dringlichkeit zu erfahren Trotzdem hat verletzlicher Narzissmus mit den anderen beiden Formen den gemeinsamen Kern der gegnerischen Haltung gegenuber Mitmenschen Grandiose und verletzliche narzisstische Typen zeigen zudem auch beide eine erhohte Krankbarkeit und einen Mangel an Empathie Selbstwertgefuhl Eine populare Annahme ist dass sich hinter der positiven bewussten Meinung von Narzissten uber sich selbst in Wirklichkeit unbewusst ein geringes Selbstwertgefuhl verbirgt Jedoch sprechen neuere empirische Untersuchungen die sowohl bewusste explizite als auch unbewusste implizite Masse fur den Selbstwert verwendet haben nicht dafur Vielmehr haben Narzissten eine positive Meinung uber sich in Bereichen der personlichen Befahigung wie Status und Intelligenz und eine nur neutrale Sicht in Bereichen der Gemeinschaftlichkeit wie Freundlichkeit und Moral Ursachen Bei der Bestimmung von Ursachen fur Narzissmus uberwiegen theoretische Spekulationen die empirischen Nachweise Es gibt zahlreiche Theorien die die Bedeutung von Ereignissen in der Kindheit z B Erziehung fur die Entwicklung narzisstischer Personlichkeitsmerkmale unterstellen einschliesslich psychodynamischer Theorien Letztere schlagen vor dass nicht wertschatzende oder abweisende Eltern die Entwicklung dieser Merkmale fordern konnen z B von Kernberg In einer verhaltensgenetischen Analyse wurde jedoch festgestellt dass Narzissmus einen wesentlichen genetischen Anteil hat namlich eine Erblichkeit von 56 Hinsichtlich eines moglichen Einflusses durch die Erziehung hangen grandioser und verletzlicher Narzissmus mit verschiedenen verursachenden Faktoren zusammen grandioser Narzissmus hangt zusammen mit nachgiebiger Erziehung und der Vorstellung dass die eigenen Kinder spezieller und anspruchsberechtigter sind als andere Kinder overvaluation Verletzlicher Narzissmus steht dagegen im Zusammenhang mit kontrollierender und einmischender oder mit inkonsequenter Erziehung Politische Orientierung Der Narzissmus einer Person steht auch in Zusammenhang mit ihrer politischen Orientierung Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universitat Leipzig die von Alexander Yendell Elmar Brahler und anderen im Oktober 2018 vorgelegt wurde So finden sich in Deutschland unter Wahlern mit Praferenz fur die AfD die hochsten Narzissmus Werte gefolgt von Anhangern der Linkspartei Im Mittelfeld lagen die Anhanger der Grunen und der Unionsparteien Der geringste Hang zum Narzissmus fand sich bei Wahlern von FDP und SPD Eine andere Forschungsarbeit von 2020 kam ebenfalls zu dem Ergebnis dass Narzissmus eine AfD Anhangerschaft begunstigt In dieser Arbeit wurden dabei auch andere mogliche erklarende Variablen wie Alter Geschlecht Bildung Ost West Herkunft und Selbsteinordnung auf dem politischen Spektrum berucksichtigt Narzissmus in Kultur und GesellschaftNarziss versus Odipus 1968 und die Folgen Der Umbruch gesellschaftlicher Leitvorstellungen in den 1960er Jahren betraf auch die Bewertung und Einschatzung des Narzissmus Dieser Wandel war theoretisch vorbereitet in der kritischen Theorie der 1950er Jahre Die Narzissmus Debatte innerhalb der Psychoanalyse Kohut Kernberg Kontroverse reflektierte die allgemeine gesellschaftliche Auseinandersetzung um Autoritat Anerkennung und Identitat Aussere Repression gegen innere Verdrangung war das Leitthema der Zeit Philosophie Die Freudrezeption der Frankfurter Schule um Adorno und Horkheimer suchte psychoanalytisches Denken fur kultur und gesellschaftskritisches Denken fruchtbar zu machen So erfuhr der Narzissmus bei Herbert Marcuse eine folgenreiche Um und Neubewertung Seine Rehabilitation des Narziss in Triebstruktur und Gesellschaft orig Eros and Civilisation von 1955 hatte grossen Einfluss auf die Studentenbewegung und die gesellschaftlichen Umbruche der 1960er Jahre Narziss wird bei Marcuse zum neuen Leitbild einer erosfundierten Kultur die dem angepassten Odipus und dem prometheischen Leistungsprinzip althergebrachter Zivilisation gegenubergestellt wird Er mutiert in seinem Entwurf zur greifbaren Utopie einer von uberflussiger Repression Surplus repression befreiten Gesellschaft im Zeichen des Lustprinzips Als Psychoanalytiker und Sozialphilosoph ubertrug Erich Fromm in kritischer Auseinandersetzung mit Freud die psychoanalytischen Begriffe vom Individuum auf die Gesellschaft Er bezeichnete Narzissmus als Gegenpol zur Liebe und unterschied neben dem Narzissmus des Einzelnen auch den Gruppennarzissmus siehe Patriotismus oder Fanatismus Narzissten neigen laut Fromm dazu einen Bezug zu ihrer Umwelt dadurch zu gewinnen dass sie Macht uber sie erlangen In Die Kunst des Liebens orig 1956 unterscheidet er Selbstliebe als produktive Form des Narzissmus von Selbstsucht als destruktivem Narzissmus Freud folge der im westlichen Denken tradierten calvinistischen Vorstellung die beide Formen ohne weiteres in eins setze Selbstliebe sei die schadlichste Pestilenz Calvin Fromm beruft sich in seiner differenzierenden Auffassung auf das biblische Gebot der Nachstenliebe Die Liebe zu anderen und die Liebe zu uns selbst stellen keine Alternativen dar ganz im Gegenteil wird man bei allen die fahig sind andere zu lieben beobachten konnen dass sie auch sich selbst lieben Erich Fromm 1956 Selbstsucht als destruktiver Narzissmus sei im Gegenteil gerade Zeichen mangelnder Selbstliebe und zuletzt des Selbsthasses Unfahig Freude an sich und seiner Kreativitat zu empfinden betrachte der selbstsuchtige Narzisst die Welt nur als Gelegenheit egoistischer Vorteilsnahme und eigensuchtiger Ausbeutung Er betont den Aspekt mangelnder Objektivitat beim Narzissten Man kann den Narzissmus als einen Erlebniszustand definieren in dem nur die Person selbst ihr Korper ihre Bedurfnisse ihre Gefuhle ihre Gedanken ihr Eigentum alles und jedes was zu ihr gehort als vollig real erlebt wird wahrend alles und jedes was keinen Teil der eigenen Person bildet oder nicht Gegenstand der eigenen Bedurfnisse ist nicht interessiert keine volle Realitat besitzt affektiv bleibt es ohne Gewicht und Farbe Kultur und Sozialkritik Fromm hatte in seiner Anwendung der Psychoanalyse auf die Gesellschaft das Konzept des Sozialcharakters entworfen das es ermoglichen sollte den Schnittpunkt zwischen familialer und gesellschaftlicher Sozialisation zu typisieren Das Hauptaugenmerk galt in der Auseinandersetzung mit der faschistischen Vergangenheit dem autoritaren Charakter In den 1970er Jahren loste der narzisstische Charakter bzw ein als narzisstisch diagnostizierter neuer Sozialisationstypus den autoritaren Charakter in der sozialpsychologischen und padagogischen Debatte ab Der Krise der Autoritat im zeittypischen Generationskonflikt entsprach die Polemik der Auseinandersetzung dem autoritaren Scheisser stand der orale Flipper gegenuber Auf der Grundlage der Kohutschen Narzissmustheorie wurde die Verweigerung gesellschaftlicher Anpassung durch die neuere Jugend als narzisstisches Massenphanomen diagnostiziert Wurde traditionell die gesellschaftshistorische Schwachung vaterlicher Autoritat als breitenwirksame Ursache defizitarer Entwicklung herangezogen so wandelte sich vor dem Hintergrund der neueren Theorieentwicklung der Begrundungszusammenhang In Abkehr von einer patrizentrisch odipalen Sichtweise fokussierte man nun auf die narzisstische Mutter Kind Dyade In ihr war nicht mehr der schwache Vater das Hauptproblem sondern die kalte oder symbiotisch umklammernde Mutter die den narzisstischen Charakter ihrer Kinder hervorbringen sollte Mutterliche Kalte Symbioseneigung oder andere narzissmusforderliche Eigenschaften der Eltern wurden in unterschiedlichem Umfang sowohl auf familiare wie auf soziale Faktoren zuruckgefuhrt Kultur und Sozialkritiker erweiterten diese Diagnose um einen gesamtgesellschaftlichen Wertewandel zu charakterisieren Sie etablierten den Begriff einer narzisstischen Gesellschaft oder Kultur um dieser ein Vorherrschen egoistischer Werte und eine allgemeine Sucht nach Selbstdarstellung Prominenz und Beruhmtheit vorzuwerfen Die narzisstische Gesellschaft wird als eine Gesellschaft verstanden die Personen mit narzisstischen Charakterzugen oder Charakterstorungen bevorteile indem sie ihrerseits narzisstischen Regeln und deren fragwurdigen Wertvorstellungen folge Dabei wird jedoch je nach Standpunkt ein bestimmter Narzissmusbegriff kritisch ins Feld gefuhrt um ihn aus der Individualpathologie auf kulturelle und gesellschaftliche Phanomene zu ubertragen In der Tradition Fromms und Wilhelm Reichs geschieht dies exemplarisch etwa bei Alexander Lowen Auf der individuellen Ebene ist er der Narzissmus eine Personlichkeitsstorung die gekennzeichnet ist durch eine ubertriebene Pflege des eigenen Image auf Kosten des Selbst Narzisstische Menschen sind mehr daran interessiert wie sie anderen erscheinen als an dem was sie fuhlen Tatsachlich leugnen sie Gefuhle die dem von ihnen angestrebten Image widersprechen Da sie ohne Gefuhl handeln neigen sie zu verfuhrerischem und manipulativem Verhalten und streben nach Macht und Herrschaft Sie sind Egoisten auf ihre eigenen Interessen ausgerichtet aber ihnen fehlen die wahren Werte des Selbst namlich Selbstausdruck Gelassenheit Wurde und Integritat Auf der kulturellen Ebene kann man den Narzissmus an einem Verlust menschlicher Werte erkennen an einem Fehlen des Interesses fur die Umwelt an der Lebensqualitat an den Mitmenschen Eine Gesellschaft die die naturliche Umwelt dem Profit und der Macht opfert verrat dass sie fur menschliche Bedurfnisse unempfindlich ist Wenn Reichtum einen hoheren Rang einnimmt als Weisheit wenn Bekanntheit mehr bewundert wird als Wurde wenn Erfolg wichtiger ist als Selbstachtung uberbewertet die Kultur selbst das Image und man muss sie als narzisstisch ansehen Alexander Lowen Narzissmus Die Verleugnung des wahren Selbst 1992 Ursprunglich bediente sich die konservative Kulturkritik dieser Ubertragung unter Berufung auf einen Narzissmusbegriff der an der Freudschen Auffassung familialer Sozialisation orientiert ist Narzissmus als mangelnde Reife Der US amerikanische Historiker und Sozialkritiker Christopher Lasch lieferte mit dem vieldiskutierten Bestseller The culture of narcissism American life in an age of diminishing expectations 1979 die Grundlage dieser Debatte Lasch vertrat die fur die damalige Zeit provokante These dass die amerikanische Gesellschaft eine gute Dekade nach der Protestbewegung der spaten 1960er Jahre sich zunehmend durch narzisstische Tendenzen auszeichne Die 68er Bewegung mit der er selbst sympathisiert hatte deutete er jetzt als eine narzisstische Kulturrevolution Diese sei zunachst im Zeichen der Selbstverwirklichung angetreten habe sich dann aber als therapeutische Gesellschaft in die Sackgasse eines durch den Mangel an Bindungsfahigkeit und Generativitat gekennzeichneten Hedonismus begeben Die Ursachen der narzisstischen Deformation der amerikanischen Gesellschaft sah er in der Auflosung der traditionellen Familienbindungen und der damit einhergehenden Kindheitstraumata Laschs Argumentation war eine Kombination aus psychoanalytischen marxistischen und konservativen Elementen aus einer auf Freud basierenden Kapitalismus und Modernismus Kritik Der deutsche Psychiater und Autor Hans Joachim Maaz formuliert in Die narzisstische Gesellschaft Ein Psychogramm 2012 eine Neuauflage dieser kritischen Nutzung des umstrittenen Begriffs Er bescheinigt den westlichen Konsumgesellschaften einen Mangel an Orientierung und Moral Die Menschen dieser Gesellschaft seien von einer Gier nach Konsumgutern oder sonstigen Vorteilen in Schule Beruf und Privatleben getrieben Zwar sei der Narzissmus bei den Prominenten Politiker Manager Stars besonders stark ausgepragt er betreffe aber die Bevolkerung im Ganzen Die Gier sei Ausdruck einer narzisstischen Personlichkeitsstorung immer mehr Menschen wurden zu Narzissten d h zu Personlichkeiten die um Anerkennung und Bestatigung rangen in Wahrheit aber tief verunsichert seien Das narzisstische Defizit bedurfe einer Kompensation durch die Ablenkungen der im Leben der Menschen allgegenwartigen Konsum Unterhaltungs und Tourismusindustrie Das den Hals nicht voll kriegen konnen die unaufhorliche Suche nach dem Kick sei auch die tiefere Ursache der anhaltenden Krisen in den Finanz Wirtschafts und Sozialsystemen der modernen Gesellschaften diese liessen sich letztlich nur beheben wenn Mittel und Wege gefunden wurden das Problem des Narzissmus in den Griff zu bekommen 2013 legte der osterreichische Psychiater und Gerichtsgutachter Reinhard Haller ein Buch mit dem Titel die Narzissmus Falle vor worin er den Narzissmus ebenfalls als ein Phanomen mit soziokultureller nicht nur individualpsychologischer Tragweite darstellt Der Autor bescheinigt den heutigen Fuhrungseliten in Wirtschaft und Gesellschaft die gleichen Charakterstrukturen aufzuweisen die er in seiner Praxis als Gerichtsgutachter auch an Schwerverbrechern feststellen konne Haller fordert eine Ruckkehr zu altruistischen Werten Der Psychiater und Neurowissenschaftler Raphael Maria Bonelli kritisierte 2016 in seinem popularwissenschaftlichen Buch uber den mannlichen Narzissmus die in seinen Augen theorielastige Narzissmusdiskussion des 20 Jahrhunderts und pladierte fur ein naturwissenschaftliches Narzissmusverstandnis unter Berucksichtigung empirischer Forschungsergebnisse Dabei beruft er sich auf die neurobiologischen und genetischen Forschungen von Robert Cloninger Die Konjunktur des sozialpsychologischen Narzissmus Begriffs zeigt sich auch an einer 2012 erschienenen Publikation des GEO Verlags mit dem bezeichnenden Titel Narzissmus Werden wir zur Gesellschaft auf dem Ego Trip 2013 sprach der spatere Papst Franziskus vom theologischen Narzissmus einer Kirche die nur noch um sich selbst kreist Anstelle der lebendigen Verkundigung des Evangeliums sei die Selbstbeweihraucherung und blosse Verwaltung des Glaubens getreten Wenn die Kirche nicht aus sich selbst herausgeht um das Evangelium zu verkunden kreist sie um sich selbst Dann wird sie krank vgl die gekrummte Frau im Evangelium Die Ubel die sich im Laufe der Zeit in den kirchlichen Institutionen entwickeln haben ihre Wurzel in dieser Selbstbezogenheit Es ist ein Geist des theologischen Narzissmus Diese Kritik hatte offenbar entscheidend zur Wahl Jorge Mario Bergoglios zum neuen Papst beigetragen In seiner Weihnachtsansprache an die Kurie 2014 wiederholte er diese Diagnose Im Katalog der 15 kurialen Krankheiten bemangelte er die narzisstische Selbstbezogenheit innerhalb der Institution als elitaristische Abwendung von Gott Es ist die Krankheit des reichen Toren aus dem Evangelium der glaubte ewig zu leben vgl Lk 12 13 21 EU und derer die sich zu Herren machen und sich allen uberlegen fuhlen statt im Dienste an allen Sie ruhrt oft von der Sucht nach Macht und vom Komplex der Erwahlten vom Narzissmus der leidenschaftlich das eigene Ebenbild betrachtet und nicht das Abbild Gottes das sichtbar ist im Antlitz der anderen vor allem der Schwachsten und Bedurftigsten Evangelii Gaudium 197 201 Organisationsforschung und Managementtheorie Der Begriff wird auch in der Organisationsforschung und der Managementtheorie benutzt wo untersucht wird wie sich die Einstellungen und das Handeln von narzisstischen Personlichkeiten in Fuhrungsetagen auf den Unternehmenserfolg auswirken Zugleich wird Narzissmus auch als ein kollektiver Charakterzug verstanden wonach ganze Gruppen und Organisationen in ihren Anschauungsweisen und in ihrem Handeln narzisstische Wesenszuge aufweisen konnen Dabei stellt sich wie im Allgemeinen auch die schwierige Frage wie produktive Formen des Narzissmus etwa visionares Handeln von destruktiven beispielsweise Grossenwahn unterschieden werden konnen Der Psychoanalytiker Otto Friedmann Kernberg konstatierte anhand von Studien zu sozialen Organisationen Spitalern religiosen Instituten Bildungseinrichtungen nichtpolitischen Organisationen dass wenn ein Mensch mit narzisstischer und paranoider Personlichkeit an der Spitze einer Organisation steht diesem solche Leute am nachsten stehen die ihm zu schmeicheln wissen und die sich furchtlos untergeben weil sie ihn manipulieren Das Erfordernis sich einer gefahrlichen Macht zu unterwerfen mache die gesamte Organisation adaptiv paranoid Wer sich mit dem System nicht identifizieren kann geht in eine innere Emigration oder fluchtet Siehe auchNarzisstische Krankung Egoismus EgozentrikLiteraturPsychologische Fachliteratur Eva Neumann Hans Werner Bierhoff Ichbezogenheit versus Liebe in Paarbeziehungen In Zeitschrift fur Sozialpsychologie Band 1 2004 S 33 44 online PDF 121 kB Heinz Peter Rohr Narzissmus Das innere Gefangnis 8 Auflage Walter Verlag Zurich u a 2005 ISBN 3 530 40059 9 dtv Munchen 2005 ISBN 3 423 34166 1 Barbel Wardetzki Weiblicher Narzissmus Der Hunger nach Anerkennung 21 uberarbeitete Auflage Kosel Munchen 2009 ISBN 978 3 466 30765 4 Pablo Hagemeyer Gestatten ich bin ein Arschloch 13 Auflage Edel Verlagsgruppe Hamburg 2022 ISBN 978 3 95910 246 9 Psychoanalytische Fachliteratur Martin Altmeyer Narzissmus und Objekt Ein intersubjektives Verstandnis der Selbstbezogenheit 2 Auflage Verlag Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 ISBN 3 525 45872 X Michael Ermann Narzissmus Vom Mythos zur Psychoanalyse des Selbst Kohlhammer Stuttgart 2020 ISBN 978 3 17 036282 6 Bela Grunberger Vom Narzissmus zum Objekt Suhrkamp Frankfurt am Main 1976 ISBN 978 3 518 07280 6 auch Psychosozial Verlag Giessen 2001 ISBN 978 3 89806 057 8 Otto Friedmann Kernberg Hrsg Narzissmus Grundlagen Storungsbilder Therapie Schattauer Stuttgart 2006 ISBN 3 7945 2466 7 Heinz Kohut Narzissmus Eine Theorie der psychoanalytischen Behandlung narzisstischer Personlichkeitsstorungen Suhrkamp Frankfurt am Main 1976 ISBN 3 518 27757 X Jean Laplanche und Jean Bertrand Pontalis Narzissmus in Das Vokabular der Psychoanalyse Vocabulaire de la psychanalyse 1967 Suhrkamp Frankfurt 1973 Roland Mugerauer Narzissmus 2 verbesserte und um ein Vorwort erweiterte Auflage Tectum Marburg 2010 ISBN 978 3 8288 2459 1 Gerd Rudolf Strukturbezogene Psychotherapie Leitfaden zur psychodynamischen Therapie struktureller Storungen 3 uberarb und erw Auflage Schattauer Stuttgart 2013 ISBN 978 3 7945 2857 8 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Wolfgang Schmidbauer Die Geheimnisse der Krankung und das Ratsel des Narzissmus Leben lernen Band 303 Klett Cotta Stuttgart 2018 ISBN 978 3 608 89230 7 Rezension abgerufen am 18 September 2021 Winfrid Trimborn Der Verrat am Selbst Zur Gewalt narzisstischer Abwehr In Psyche Band 57 Nr 11 2003 S 1033 1056 Hans Jurgen Wirth Narzissmus und Macht Zur Psychoanalyse seelischer Storungen in der Politik Psyche und Gesellschaft 5 Auflage Psychosozial Verlag Giessen 2011 ISBN 978 3 8379 2152 6 psychosozial verlag de abgerufen am 17 Juni 2017 Leseprobe Mit Hilfe detaillierter Fallstudien Uwe Barschel Helmut Kohl Joschka Fischer und Slobodan Milosevic analysiert der Autor die Verflechtungen zwischen der individuellen Psychopathologie und den ethnischen religiosen und kulturellen Identitatskonflikten der umgebenden Gruppe Literatur zum Mythos Ovid Metamorphosen In der Ubersetzung von Erich Rosch Heimeran Verlag Munchen 1980 ISBN 978 3 7765 2049 1 Almut Barbara Renger Hrsg Mythos Narziss Reclam Leipzig 1999 Friedrich Wieseler Narkissos Eine kunstmythologische Abhandlung nebst einem Anhang uber die Narcissen und ihre Beziehung im Leben Mythos und Cultus der Griechen Gottingen 1856 Mirko Gemmel Uberlegungen zum Spiegelmotiv im Narziss Mythos In Kritische Berichte Zeitschrift fur Kunst und Kulturwissenschaft Heft 2 2004 Spiegel und Spiegelungen S 67 75 Literatur zum Narzissmus als kollektives Phanomen Reinhard Haller Die Narzissmusfalle Anleitung zur Menschen und Selbstkenntnis Ecowin Verlag Salzburg 2013 ISBN 978 3 7110 0037 8 Philipp Hermanns Organizational Hubris Aufstieg und Fall einer Celebrity Firm am Beispiel der CargoLifter AG Kolner Wissenschaftsverlag Koln 2012 ISBN 978 3 942720 33 5 Zudem als Open Access Version verfugbar unter FU Berlin Dissertationen Online Christopher Lasch Das Zeitalter des Narzissmus Hoffmann und Campe Hamburg 1995 ISBN 3 455 10325 1 M Stein Unbounded irrationality Risk and organizational narcissism at Long Term Capital Management In Human Relations Band 56 5 2003 S 523 540 Jean M Twenge W Keith Campbell The Narcissism Epidemic Living in the Age of Entitlement Free Press 2009 ISBN 978 1 4165 7599 3 Tom Wolfe The Me Decade and the Third 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November 2020 Selbstverliebt machthungrig kaltherzig Unsere dunklen Seiten 3Sat 02 Februar 2023AnmerkungenIst verwandt mit altgriechisch narkh narke deutsch Krampf Lahmung vergleiche auch das altgriechische Wort Narkose narkwsis narkōsis deutsch Erstarrung Lahmung Betaubung einer Bildung zum altgriechischen Verb narkoῦn narku n deutsch lahmen betauben Stichwort Narzissmus auf dudenonline Duden Ein Narziss ist ein ganz auf sich selbst bezogener Mensch der sich selbst bewundert und liebt oder einfach jemand der sich selbst bewundert und liebt Quelle Duden Die deutsche Rechtschreibung 25 Auflage Dudenverlag Mannheim7Leipzig Wien Zurich 2009 ISBN 978 3 411 04015 5 S 765 Zweitbedeutung neben dem Jungling der griechischen Sagenwelt Narzisst ist Umgangssprache Narziss ist Bildungssprache Einzelne Frage verrat Narzissten Spiegel Online 6 August 2014 abgerufen am 28 Februar 2017 P Rose W K Campbell Greatness feels good A telic model of narcissism and subjective well being In S P Shohov Hrsg 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1982 benutzte ausschliesslich die Form Narzissismus Man hat es als Narzissismus bezeichnet ich ziehe den vielleicht minder korrekten aber kurzeren und weniger ubelklingenden Namen Narzissmus vor Es besteht darin dass das in der Entwicklung begriffene Individuum welches seine autoerotisch arbeitenden Sexualtriebe zu einer Einheit zusammenfasst um ein Liebesobjekt zu gewinnen zunachst sich selbst seinen eigenen Korper zum Liebesobjekt nimmt ehe es von diesem zur Objektwahl einer fremden Person ubergeht Eine solche zwischen Autoerotismus und Objektwahl vermittelnde Phase ist vielleicht normalerweise unerlasslich es scheint dass viele Personen ungewohnlich lange in ihr aufgehalten werden und dass von diesem Zustande viel fur spatere Entwicklungsstufen erubrigt An diesem zum Liebesobjekt genommenen Selbst konnen bereits die Genitalien die Hauptsache sein Der weitere Weg fuhrt zur Wahl eines Objekts mit ahnlichen Genitalien also uber die homosexuelle Objektwahl zur Heterosexualitat Wir nehmen an dass die spater manifest Homosexuellen sich von der Anforderung der den eigenen gleichen Genitalien beim Objekt nie frei gemacht haben wobei den kindlichen Sexualtheorien die beiden Geschlechtern zunachst die gleichen Genitalien zuschreiben ein erheblicher Einfluss zukommt Sigmund Freud 1911 Psychoanalytische Bemerkungen zu einem autobiographisch beschriebenen Fall von Paranoia Dementia Paranoides Die Metamorphosen Ovids in denen die beiden Sagen von Echo und Narziss in einer Erzahlung zusammengebracht werden wird hier als Quelle benutzt Metamorphosen Buch 3 Verse 339 510 Ludwig August Kraus Kritisch etymologisches medicinisches Lexikon 3 Auflage Verlag der Deuerlich und Dieterichschen Buchhandlung Gottingen 1844 S 649 Digitalisat der Ausgabe von 1844 Internet Archive Otto Dornbluth Klinisches Worterbuch 8 Auflage Verlag von Veit amp Comp Leipzig 1919 S 225 Friedrich Dorsch Hartmut O Hacker Kurt Hermann Stapf Hrsg Dorsch Psychologisches Worterbuch 11 Auflage Verlag Hans Huber Bern Stuttgart Toronto 1987 Nachdruck 1992 ISBN 3 456 81614 6 S 438 Fritz Giese Psychologisches Worterbuch 1 Auflage B G Teubner Verlag Leipzig Berlin 1921 S 99 Karl Dieter Bunting Deutsches Worterbuch Isis Verlag Chur 1996 S 804 Samuel Taylor Coleridge schrieb am 15 Januar 1822 Of course I am glad to be able to correct my fears as far as public Balls Concerts and Time murder in Narcissism Definition of narcissism Abgerufen am 22 September 2015 Alfred Binet Le fetichisme dans l amour Payot collection Petite Bibliotheque Payot Paris 2011 S 105 Neuausgabe eines Artikels dessen Original in 2 Ausgaben der Revue philosophique im Jahre 1887 erschienen war S 143 167 und 252 274 Binet beschreibt darin den Fall eines Mannes der von weissen Schurzen fasziniert ist Havelock Ellis Autoeroticism A Psychological Study In Alienist and Neurologist Band 19 1898 S 260 299 hier S 280 books google fi S 82 vor allem Fussnote 30 narzissmus diskussion de Paul Nacke Die sexuellen Perversitaten 1899 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Julika Funk Portrait de Mlle X photo si possible In Annette Runte Eva Werth Hrsg Feminisierung der Kultur Krisen der Mannlichkeit und weibliche Avantgarden Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2007 ISBN 978 3 8260 3366 7 S 2 38 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche vgl etwa Axel Krefting Grundpositionen narzisstischer Theorie und Therapiekonzepte Memento vom 4 April 2016 im Internet Archive In Zeitschrift des Salzburger Arbeitskreises fur Psychoanalyse Heft 8 Feb 2004 S 2 PDF 74 kB abgerufen am 24 November 2016 Vgl etwa Die Selbstsucht der anderen Ein Essay uber Narzissmus Suhrkamp Berlin 2016 S 88 89 Richard Schuberth Narzissmus und Konformitat Selbstliebe als Illusion und Befreiung Matthes amp Seitz Berlin 2018 S 41 Thomas Lackmann Narzissmus Die Sorge um s ich In Der Tagesspiegel 28 Juni 2015 tagesspiegel de abgerufen am 25 Juni 2020 Ernest Jones Essays In Applied Psychoanalysis Band II 1 Osmania University Library Ernest Jones 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Google Buchsuche Sigmund Freud Zur Einfuhrung des Narzissmus 1914 In Gesammelte Schriften 1925 Textarchiv Internet Archive Narzissmus In Uwe Henrik Peters Worterbuch der Psychiatrie und medizinischen Psychologie Urban amp Schwarzenberg Munchen 1984 S 366 Hans Peter Hartmann Narzisstische Personlichkeitsstorungen Ein Uberblick In Otto Friedmann Kernberg Hans Peter Hartmann Hrsg Narzissmus Grundlagen Storungsbilder Therapie Schattauer Stuttgart 2006 ISBN 3 7945 2466 7 S 3 36 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Gerhard Dahl Primarer Narzissmus und inneres Objekt In Psyche Band 55 Stuttgart 2001 S 577 628 Willy Baranger Der Narzissmus bei Freud In Uber Freuds Zur Einfuhrung des Narzissmus bearbeitet von Johann Michael Rotmann Stuttgart Bad Cannstatt 2000 S 151 Originalausgabe Joseph Sandler Hrsg Freud s On Narcissism An Introduction Sebastian Stauss Zwischen Narzissmus und Selbsthass Das Bild des asthetizistischen Kunstlers im Theater der Jahrhundertwende und der Zwischenkriegszeit De Gruyter Berlin New York 2010 ISBN 978 3 11 023310 0 S 26 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Sebastian Stauss Zwischen Narzissmus und Selbsthass Das Bild des asthetizistischen Kunstlers im Theater der Jahrhundertwende und der Zwischenkriegszeit De Gruyter Berlin New York 2010 ISBN 978 3 11 023310 0 S 25 Sigmund Freud Psychoanalytische Bemerkungen zu einem autobiographisch beschriebenen Fall von Paranoia Dementia Paranoides Abgerufen am 26 September 2015 erstmals 1911 Die jungsche Schule setzt sich ab vom sexualgenetischen Ansatz Freuds Neumann beschrieb die seelische Entwicklung im Wesentlichen als Herausbildung der Ich Selbst Achse im Hinblick auf die sogenannte erste Lebenshalfte Entwicklung des Ich und der Individuation zweite Lebenshalfte Selbstwerdung Integration von Ich und Selbst im Sinne der Ganzheit der Personlichkeit Erich Neumann Narzissmus Automorphismus und Urbeziehung S 4 Erstmals erschienen in Studien zur Analytischen Psychologie C G Jungs I Rascher Zurich 1955 Hans Peter Hartmann Narzisstische Personlichkeitsstorungen Ein Uberblick In Otto Friedmann Kernberg Hans Peter Hartmann Hrsg Narzissmus Grundlagen Storungsbilder Therapie Schattauer Stuttgart 2006 ISBN 3 7945 2466 7 S 3 36 hier S 8 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Lilli Gast Metamorphosen des Narzissmus Ein Beitrag zur psychoanalytischen Ideen und Begriffsgeschichte In Otto Friedmann Kernberg Hans Peter Hartmann Hrsg Narzissmus Grundlagen Storungsbilder Therapie Schattauer Stuttgart 2006 ISBN 3 7945 2466 7 S 132 157 hier S 145 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Peter Gasser Steiner Individualpsychologie In Bernd Rieken Hrsg Alfred Adler heute Zur Aktualitat der Individualpsychologie Waxmann Munster 2011 ISBN 978 3 8309 2405 0 S 61 74 hier S 64 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Michael Balint Die Urformen der Liebe und die Technik der Psychoanalyse Fischer Frankfurt am Main 1969 Hans Peter Hartmann Narzisstische Personlichkeitsstorungen Ein Uberblick In Otto Friedmann Kernberg Hans Peter Hartmann Hrsg Narzissmus Grundlagen Storungsbilder Therapie Schattauer Stuttgart 2006 ISBN 3 7945 2466 7 S 3 36 hier S 8 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Michael Balint Primary narcissism and primary love The Psychoanalysic Quarterly Band 29 1960 S 6 43 deutsch Primarer Narzissmus und primare Liebe In Jahrbuch der Psychoanalyse Band 1 1960 S 3 34 Siegfried Zopf Narzissmus Trieb und die Produktion von Subjektivitat Stationen auf der Suche nach dem verlorenen Paradies Springer Berlin Heidelberg New York Tokyo 1985 ISBN 3 540 15828 6 S 19 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Michael Balint Regression Therapeutische Aspekte der Regression Klett Cotta Stuttgart 1970 Martin Altmeyer Narzissmus und Objekt Ein intersubjektives Verstandnis der Selbstbezogenheit Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2000 ISBN 3 525 45872 X S 83 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Melanie Klein Der Odipuskomplex im Lichte fruher Angste In Ruth Cycon Hrsg Gesammelte Schriften Band 1 2 Schriften 1920 1945 Teil 2 frommann holzboog Stuttgart Bad Cannstatt 1996 S 361 431 Originalausgabe 1945 dieselbe Bemerkungen uber einige schizoide Mechanismen In Ruth Cycon Hrsg Gesammelte Schriften Band III Schriften 1946 1963 frommann holzboog Stuttgart Bad Cannstatt 2000 S 1 41 Originalausgabe 1946 dieselbe Theoretische Betrachtungen uber das Gefuhlsleben des Sauglings In Ruth Cycon Hrsg Gesammelte Schriften Band III Schriften 1946 1963 frommann holzboog Stuttgart Bad Cannstatt 2000 S 105 155 Originalausgabe 1952 dieselbe Neid und Dankbarkeit In Psyche Band 11 Heft 5 1957 S 241 255 Diana Diamond Narzissmus als klinisches und gesellschaftliches Phanomen In Otto Friedmann Kernberg Hans Peter Hartmann Hrsg Narzissmus Grundlagen Storungsbilder Therapie Schattauer Stuttgart 2006 ISBN 3 7945 2466 7 S 171 204 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Herbert Alexander Rosenfeld Beitrag zur psychoanalytischen Theorie des Lebens und Todestriebes aus klinischer Sicht Eine Untersuchung der aggressiven Aspekte des Narzissmus In Psyche Band 25 1971 S 476 492 Derselbe Zur Psychopathologie des Narzissmus Ein klinischer Beitrag In Zur Psychoanalyse psychotischer Zustande Suhrkamp Frankfurt am Main 1981 Diana Diamond Narzissmus als klinisches und gesellschaftliches Phanomen In Otto Friedmann Kernberg Hans Peter Hartmann Hrsg Narzissmus Grundlagen Storungsbilder Therapie Schattauer Stuttgart 2006 ISBN 3 7945 2466 7 S 171 204 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Hanna Segal Some implications of Melanie Klein s work In International Journal of Psychoanalysis Band 64 1983 S 269 276 Hans Peter Hartmann Narzisstische Personlichkeitsstorungen Ein Uberblick In Otto Friedmann Kernberg Hans Peter Hartmann Hrsg Narzissmus Grundlagen Storungsbilder Therapie Schattauer Stuttgart 2006 ISBN 3 7945 2466 7 S 3 17 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ralph Butzer Selbst falsches In Dorsch Lexikon der Psychologie hogrefe com abgerufen am 7 August 2020 Donald Woods Winnicott Ichverzerrung in Form des wahren und des falschen Selbst In Reifungsprozesse und fordernde Umwelt Kindler Munchen 1974 ISBN 3 463 00602 2 S 182 199 englisch The maturational processes and the facilitating environment Ubersetzt von Gudrun Theusner Stampa Donald Woods Winnicott Reifungsprozesse und fordernde Umwelt Mit einem Geleitwort von Masud Khan 3 Auflage Psychosozial Verlag Giessen 2020 ISBN 978 3 8379 2983 6 englisch The maturational processes and the facilitating environment Ubersetzt von Gudrun Theusner Stampa Herbert A Rosenfeld Zur Psychoanalyse psychotischer Zustande Bibliothek der Psychoanalyse Psychosozial Verlag Giessen 2002 ISBN 3 89806 119 1 englisch Psychotic states Ubersetzt von Charlotte Kahleyss Neumann Seidler Die klinische Bedeutung destruktiver Seiten des Narzissmus In Forensische Psychiatrie und Psychotherapie Band 2 Nr 1 1995 ISSN 0945 2540 S 27 43 researchgate net PDF 165 kB abgerufen am 31 August 2021 Gunter Harry Seidler Die klinische Bedeutung destruktiver Seiten des Narzissmus 1995 S 29 Gemeint ist Doppelvollzug von Selbstbehauptung und von Schwelgen in noch Uneingegrenztem siehe auch Entgrenzung zit nach Seidler S 29 Lou Andreas Salome Narzissmus als Doppelrichtung 1921 archive org Bela Grunberger Vom Narzissmus zum Objekt Psychosozial Verlag Giessen 2001 ISBN 3 89806 057 8 franzosisch Le narcissisme Ubersetzt von Peter Canzler Gunter Harry Seidler Die klinische Bedeutung destruktiver Seiten des Narzissmus 1995 S 30 Gunter Harry Seidler Die klinische Bedeutung destruktiver Seiten des Narzissmus 1995 S 31 Leon Wurmser Die zerbrochene Wirklichkeit Psychoanalyse als das Studium von Konflikt und Komplementaritat Springer Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo 1989 ISBN 3 540 18719 7 Mit einem Geleitwort von F W Eickhoff Gunter Harry Seidler Die klinische Bedeutung destruktiver Seiten des Narzissmus 1995 S 40 41 Tjark Kunstreich Zur Aktualitat des destruktiven Narzissmus In Forum der Psychoanalyse Band 33 2017 S 185 190 doi 10 1007 s00451 017 0273 z Leben wir in einer narzisstischen Gesellschaft In Internationale Zeitschrift fur Philosophie und Psychosomatik IZPP Nr 2 2015 ISSN 1869 6880 izpp de PDF 276 kB abgerufen am 31 August 2021 Herbert Csef Narzissmus und Derailment Wenn Fuhrungskrafte entgleisen In Organisationsberatung Supervision Coaching OSC Nr 23 2016 ISSN 1618 808X S 163 171 doi 10 1007 s11613 016 0451 7 Otto Friedmann Kernberg Interview Narzissmus ist auch ein normaler Aspekt der Personlichkeit In Der Spiegel Nummer 39 2023 vom 23 September 2023 S 94 96 Heinz Hartmann Bemerkungen zur psychoanalytischen Theorie des Ichs In Ich Psychologie Studien zur psychoanalytischen Theorie Klett Stuttgart 1972 Voruberlegungen dazu bereits in Heinz Hartmann Ernst Kris Rudolph Loewenstein Comments on the Formation of Psychic Structure In The Psychoanalytic Study of the Child Band 2 Heft 11 1946 Erik H Erikson The Problem of Ego Identity In Journal of the American Psychoanalytic Association Band 4 Heft 1 Januar 1956 S 56 121 Edith Jacobsohn The Self and the Object World New York 1964 deutsch Das Selbst und die Welt der Objekte Suhrkamp Frankfurt am Main 1964 H Lincke Selbst In Christian Muller Hrsg Lexikon der Psychiatrie Gesammelte Abhandlungen der gebrauchlichsten psychiatrischen Begriffe 2 Auflage Springer Berlin Heidelberg u a 2013 ISBN 978 3 540 16643 6 S 624 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Heinz Kohut Narzissmus Eine Theorie der psychoanalytischen Behandlung narzisstischer Personlichkeitsstorungen Suhrkamp Frankfurt am Main 1976 ISBN 3 518 27757 X Originalausgabe The Analysis of the Self A Systematic Approach to the Psychoanalytic Treatment of Narcissistic Personality Disorders 1971 Heinz Kohut Die Heilung des Selbst Suhrkamp Frankfurt am Main 1979 Originalausgabe The Restoration of the Self 1977 Elsie Jones Smith Theories of Counseling and Psychotherapy An Integrative Approach 2 Auflage Sage Los Angeles London u a 2016 ISBN 978 1 4833 5198 8 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Hermann Argelander Der Flieger Eine charakteranalytische Fallstudie Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1972 ISBN 978 3 518 07266 0 Freuds Jahrhundert die Geschichte der Psychoanalyse Kap 12 Die sechziger Jahre Postfordismus und die Kultur des Narzissmus 2009 S 446 ff Vgl dazu etwa den Sammelband Die neuen Narzissmustheorien zuruck ins Paradies hrsg v Psychoanalytischen Seminar Zurich Syndikat Frankfurt am Main 1981 Christa Brahler Familie Kinderwunsch Unfruchtbarkeit Motivationen und Behandlungsverlaufe bei kunstlicher Befruchtung Westdeutscher Verlag Opladen 1990 ISBN 3 531 12162 6 S 26 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Kern Otto Friedmann In Gerhard Stumm Alfred Pritz Paul Gumhalter Nora Nemeskeri Martin Voracek Hrsg Personenlexikon der Psychotherapie Springer Wien New York 2005 ISBN 3 211 83818 X eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche zitiert nach Eli Zaretzky Freuds Jahrhundert die Geschichte der Psychoanalyse Kap 12 Die sechziger Jahre Postfordismus und die Kultur des Narzissmus 2009 S 448 Interview mit Otto Kernberg Profil at 26 Mai 2015 abgerufen am 9 Dezember 2016 Roland Mugerauer Narzissmus Eine erzieherische Herausforderung in padagogischen und sozialen Praxisfeldern Tectum Marburg 1994 ISBN 3 929019 64 7 S 137 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Lydia Prexl Zwischen Selbstbehauptung und Eskapismus Der narzisstische Suizid im amerikanischen Gegenwartsdrama Books on Demand Norderstedt 2014 ISBN 978 3 7386 0869 4 S 83 f Dissertation Universitat Mannheim 2013 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Eli Zaretzky Freuds Jahrhundert Die Geschichte der Psychoanalyse dtv Munchen 2009 Kap 12 Die sechziger Jahre Postfordismus und die Kultur des Narzissmus S 436 471 Vgl hierzu u d folgenden Jean Laplanche Jean Bertrand Pontalis EA 1967 Das Vokabular der Psychoanalyse Frankfurt am Main 1984 Erster Band S 317 ff Siehe etwa Robert A Ackerman Edward A Witt M Brent Donnellan Kali H Trzesniewski Richard W Robins Deborah A Kashy What Does the Narcissistic Personality Inventory Really Measure In Assessment 18 Nr 1 2011 S 67 87 sakkyndig com PDF 426 kB Joshua D Miller Donald R Lynam Courtland S Hyatt W Keith Campbell Controversies in Narcissism In Annual Review of Clinical Psychology Band 13 Nr 1 8 Mai 2017 ISSN 1548 5943 1 9 S 291 315 doi 10 1146 annurev clinpsy 032816 045244 annualreviews org abgerufen am 18 Oktober 2020 Brent W Roberts Grant Edmonds Emily Grijalva It Is Developmental Me Not Generation Me Developmental Changes Are More Important Than Generational Changes in Narcissism In Perspectives on Psychological Science Band 5 Heft 1 Januar 2010 S 97 102 Daniel N Jones Delroy L Paulhus Differentiating the Dark Triad Within the Interpersonal Circumplex In Horowitz Leonard M Strack Stephen Hrsg Handbook of interpersonal psychology theory research assessment and therapeutic interventions Wiley Hoboken N J 2011 ISBN 978 0 470 47160 9 S 249 267 englisch Prominenz oder die narzisstische Personlichkeit Telepolis Artikel Brandon Weiss Joshua D Miller Distinguishing Between Grandiose Narcissism Vulnerable Narcissism and Narcissistic Personality Disorder In Handbook of Trait Narcissism Springer International Publishing Cham 2018 ISBN 978 3 319 92170 9 S 3 13 doi 10 1007 978 3 319 92171 6 1 Marc Walter Oliver Bilke Hentsch Narzissmus Grundlagen Formen Interventionen W Kohlhammer Stuttgart 2020 ISBN 978 3 17 034214 9 S 87 f Jennifer K Bosson Chad E Lakey W Keith Campbell Virgil Zeigler Hill Christian H Jordan Untangling the Links between Narcissism and Self esteem A Theoretical and Empirical Review Narcissism and Self esteem In Social and Personality Psychology Compass Band 2 Nr 3 Mai 2008 S 1415 1439 doi 10 1111 j 1751 9004 2008 00089 x W K Campbell J K Bosson T W Goheen C E Lakey M H Kernis Do narcissists dislike themselves deep down inside In Psychol Sci 18 3 Mar 2007 S 227 229 Joshua D Miller Donald R Lynam Courtland S Hyatt W Keith Campbell Controversies in Narcissism In Annual Review of Clinical Psychology Band 13 Nr 1 8 Mai 2017 ISSN 1548 5943 1 9 S 291 315 doi 10 1146 annurev clinpsy 032816 045244 Alexander Yendell Elmar Brahler Andreas Witt u a Die Parteien und das Wahlerherz 2018 Leipzig 11 Oktober 2018 uni leipzig de PDF 415 kB abgerufen am 18 Juni 2020 Studie AfD Wahler sind ofter Narzissten In PZ Abgerufen am 17 Juni 2020 Sabrina J Mayer Carl C Berning David Johann The Two Dimensions of Narcissistic Personality and Support for the Radical Right The Role of Right wing Authoritarianism Social Dominance Orientation and Anti immigrant Sentiment In European Journal of Personality Band 34 Nr 1 Januar 2020 ISSN 0890 2070 S 60 76 doi 10 1002 per 2228 Eli Zaretzky Freuds Jahrhundert Die Geschichte der Psychoanalyse Paul Zsolnay Verlag ISBN 978 3 552 05372 4 Kapitel 12 Die sechziger Jahre Postfordismus und die Kultur des Narzissmus 2009 S 436 471 Vgl dazu Rolf Wiggershaus Die Frankfurter Schule Geschichte Theoretische Entwicklung Politische Bedeutung dtv Munchen 1988 ISBN 3 423 04484 5 insbes Kap 6 Marcuses Dialektik der Aufklarung Eros and Civilisation S 553 565 dazu Marc Pierre Moll Kulturkritik von Herbert Marcuse Totalitarismuskritisches Denken von links PDF 38 1 kB S 7 ff abgerufen am 4 Marz 2013 Klaus Laermann Narziss gegen Odipus In Die Zeit Nr 12 1993 Erich Fromm Sigmund Freuds Psychoanalyse Grosse und Grenzen 3 Auflage dtv Munchen 1984 ISBN 978 3 423 01711 4 Kap Der Narzissmus S 48 58 orig Greatness and Limitations of Freud s Thought New York 1980 Erich Fromm Die Kunst des Liebens Hayne Munchen 2001 Kap Selbstliebe S 71 77 orig The Art of Loving Harper and Row New York 1956 Otto Friedmann Kernberg Hans Peter Hartmann Narzissmus Grundlagen Storungsbilder Therapie Schattauer Verlag 2006 S 37 ursprunglich Thomas Ziehe Pubertat und Narzissmus 1975 dazu W Bohleber M Leuzinger Narzissmus und Adoleszenz Kritische Bemerkungen zum Neuen Sozialisationstypus In Die neuen Narzissmustheorien zuruck ins Paradies hrsg v Psychoanalytischen Seminar Zurich Syndikat Frankfurt am Main 1981 S 125 138 Martin Dornes Die Modernisierung der Seele Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 2012 ISBN 978 3 596 19405 6 Kap Narzissmus S 102 ff Christopher Lasch The culture of narcissism American life in an age of diminishing expectations New York 1979 deutsch Das Zeitalter des Narzissmus Aus dem Amerikanischen von Gerhard Burmundt Steinhausen Verlag Munchen 1980 ISBN 978 3 8205 3475 7 vgl Referat der Grundthesen auf single generation de Memento vom 19 April 2013 im Internet Archive Zur Beachtung in Deutschland Narzissmus Antlitz der Epoche In Der Spiegel Nr 32 1979 online Eine neuere Publikation aus den USA mit einer ahnlichen Ausrichtung ist z B Drew Pinsky S M Young The Mirror Effect How Celebrity Narcissism Is Seducing America Harper 2009 ISBN 978 0 06 158233 2 Hans Joachim Maaz Die narzisstische Gesellschaft Ein Psychogramm 2 durchgesehene Auflage Beck Munchen 2012 ISBN 978 3 406 64041 4 Ich bin der Nabel der Welt Die Psychoanalytikerin Marie France Hirigoyen uber Donald Trump und die Frage wie wir uns gegen die toxische Macht von Narzissten wehren Interviewfuhrung Ute Cohen In Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 7 Juni 2020 S 37 Reinhard Haller Die Narzissmusfalle Anleitung zur Menschen und Selbstkenntnis ecowin 2013 Dazu auch youtube com Raphael Maria Bonelli Mannlicher Narzissmus Das Drama der Liebe die um sich selbst kreist Kosel Verlag Munchen 2016 ISBN 978 3 466 34639 4 S 10 und 32 ff Narzissmus Werden wir zur Gesellschaft auf dem Ego Trip 2012 ISBN 978 3 652 00171 7 Wider den theologischen Narzissmus Zur Heilung der gekrummten Frau vgl Luk 13 10 17 Franziskus bringt hier den Narzissmus mit dem theologischen Topos des homo curvatus des gekrummten bzw in sich gekrummten Menschen zusammen Aufruf zu Reformen Papst Franziskus geisselt theologischen Narzissmus In FAZ 28 Marz 2013 abgerufen am 18 Februar 2017 Arbeitsubersetzung der Ansprache vom 22 Dezember 2014 Radio Vatikan 23 Dezember 2014 abgerufen am 11 Marz 2017 Gerhard Wolfgang Dammann Narzissten Egomanen Psychopathen in der Fuhrungsetage Fallbeispiele und Losungswege fur ein wirksames Management Haupt Verlag Bern Stuttgart Wien 2007 ISBN 978 3 258 07226 5 A D Brown Narcissism identity and legitimacy In The Academy of Management Review Band 22 3 1997 S 643 686 W K Campbell B J Hoffman S M Campbell G Marchisio Narcissism in organizational contexts In Human Resource Management Review 21 4 S 268 284 Waltraud Schwab Psychoanalytiker uber bosartigen Narzissmus Unehrlichkeit wird weitergegeben In taz de 10 August 2019 abgerufen am 21 Oktober 2019 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient weder der Selbstdiagnose noch wird dadurch eine Diagnose durch einen Arzt ersetzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4041248 9 GND Explorer lobid OGND AKS