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Die Römische Kaiserzeit 27 v Chr bis 284 n Chr bildet einen Epochenabschnitt der klassischen Antike zwischen der von Exp

Römische Kaiserzeit

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Römische Kaiserzeit
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Die Römische Kaiserzeit (27 v. Chr. bis 284 n. Chr.) bildet einen Epochenabschnitt der klassischen Antike, zwischen der von Expansion und Anpassungskrisen bestimmten späten Römischen Republik und der Spätantike (284 bis 641 n. Chr.), in welcher der Mittelmeerraum einen Transformationsprozess durchlief und Westrom unterging.

Die von Augustus ausgehende Neuordnung des Staatswesens, die den Prinzipat begründete, bildet den unbestrittenen Auftakt der kaiserzeitlichen Epoche. Ihr Ende dagegen kann mit jeweils plausibler Begründung unterschiedlich datiert werden. Die herkömmliche Epochengrenze bildet die Absetzung des letzten weströmischen Kaisers Romulus Augustulus im Jahre 476, doch sieht die neuere Forschung dieses Datum immer weniger als eine wirkliche Zäsur an (siehe dazu Ende der Antike).

Vieles spricht dafür, den Wandel des Herrschaftssystems unter Diokletian und die Hinwendung Konstantins des Großen zum Christentum, also die Jahre um 300, als den Endpunkt der „klassischen“ Römischen Kaiserzeit zu betrachten, da sich damals eine Reihe von grundlegenden Veränderungen vollzog. Althistoriker verstehen unter der „Kaiserzeit“ daher heute normalerweise nur die Epoche des Prinzipats zwischen 27 v. Chr. und dem Ende der Reichskrise des 3. Jahrhunderts 284 n. Chr. An diesen Epochengrenzen orientiert sich der vorliegende Artikel. Zwar gab es auch nach 284 noch römische Kaiser (im Westen bis 476 und im Ostreich noch lange danach), sie herrschten aber in einem stark veränderten Umfeld.

Siehe auch: Liste der römischen Kaiser der Antike

Augustus und die julisch-claudische Dynastie

Die Römische Republik befand sich in den letzten hundert Jahren ihrer Existenz, seit den Reformversuchen der Gracchen, in einer Phase des permanenten Bürgerkrieges. Octavian, der später Augustus genannt wurde und sowohl Großneffe als auch Adoptivsohn Gaius Iulius Caesars war, hatte im Machtkampf im Anschluss an Caesars Ermordung zunächst dessen Mörder überwunden und anschließend seinen ehemaligen Kollegen im Triumvirat, Marcus Antonius, der angeblich gemeinsam mit Kleopatra von Ägypten aus ein hellenistisches Königreich zu errichten drohte, bei Actium 31 v. Chr. besiegt. Augustus legte dann im Januar 27 v. Chr. seine im Bürgerkrieg errungene Alleinherrschaft vorgeblich nieder, doch ließ er sich dafür die Amtsvollmachten eines Volkstribunen und Oberbefehlshabers über die Legionen der Grenzprovinzen verleihen und periodisch erneuern, was künftig die formale Basis des Kaisertums war (siehe Prinzipat). Damit gelang ihm die Verrechtlichung seiner Macht.

Propagandistisch legitimierte er seinen Herrschaftsanspruch durch öffentliche und private Bauvorhaben, Schenkungen an die plebs, die Einbindung seiner Person in den beginnenden Kult und die Verherrlichung des durch Beendigung der Bürgerkriege erreichten inneren Friedens in Architektur (Ara pacis) und Dichtung, die ihre klassische Blütezeit erfuhr (Vergil, Horaz, Ovid). Den durch Bürgerkriege und Proskriptionen, später auch durch Umstrukturierungen kraft des Zensorenamtes personell stark veränderten Senat hatte Augustus durch Begünstigungen auf seine Seite gezogen: Die Nobilität wurde weitgehend entmachtet, behielt aber ihre herausgehobene soziale Position. Unter Ausschöpfung des verfassungsrechtlichen Spielraums hatte Augustus somit als erster Bürger Roms (princeps) die permanente Alleinherrschaft gewonnen und dabei den Fehler seiner Vorgänger vermieden, in den Verdacht zu geraten, die verhasste Königsherrschaft wiederherzustellen bzw. eine Tyrannis zu errichten. In seinem Tatenbericht (Res Gestae Divi Augusti) nennt Augustus sich an Ansehen (auctoritas) überlegen, an Amtsgewalt seinen Kollegen jedoch gleichgestellt. Dies war angesichts der Sondervollmachten und Machtmittel des princeps zwar eine Lüge, doch bildete diese Fiktion 300 Jahre lang die ideologische Basis der römischen Monarchie.

Die Stadt Rom wurde ihrer politischen Bedeutung entsprechend architektonisch und administrativ neu gestaltet, wie durch Herrschaftsanlagen, Tempelpflege, Spiele, Bäder sowie die Einrichtung einer Feuerwehrtruppe und einer mit polizeiähnlichen Aufgaben betrauten städtischen Garde, deren Oberbefehlshaber eine Art kaiserliche Stellvertreterposition einnahm. Auf sozialem Gebiet versuchte Augustus weitgehend erfolglos den Mitgliederrückgang der altadligen Patrizierfamilien durch verschärfte Ehegesetze zu lösen. Unter Augustus wurde das Reich auch durch formale Provinzialisierung von Ägypten und Eroberungen in der Alpenregion, Nordspanien sowie auf dem Balkan erweitert. Die Expansion in germanische Gebiete war bald nach der Niederlage des Varus im Jahre 9 abgeschlossen; die Gebiete zwischen Rhein und Elbe wurden nicht provinzialisiert, sondern von den Römern nur indirekt kontrolliert.

Seinen Stiefsohn und späteren Adoptivsohn Tiberius (14–37 n. Chr.), einen in die Ehe mitgebrachten Sohn seiner Frau Livia, schloss Augustus wohl zunächst von der Thronfolge aus (wenngleich das Kaisertum formal nie erblich war), da er ihm wichtige Ämter verweigerte. Augustus hätte einen blutsverwandten Nachfolger bevorzugt. Tiberius ging schließlich ins zeitweilige Exil nach Rhodos, um nicht beseitigt zu werden. Erst nach dem Tod von Augustus’ Neffen Marcellus, des zeitweilig zum Erben designierten Feldherrn Agrippa sowie der beiden Enkel Gaius und Lucius bestimmte Augustus Tiberius zum Nachfolger. Mögliche Zweifel an seiner Legitimation versuchte Tiberius durch demonstratives Zögern bei der Übernahme der mit dem Prinzipat verbundenen Ehren im Senat auszuräumen. Dennoch war das Verhältnis zwischen Kaiser und Senat gestört, so dass die senatorische Geschichtsschreibung Tiberius als Tyrannen schildert. Seine grausamen Charakterzüge sollen während seiner späten Regierungsjahre hervorgetreten sein, die durch angeblichen Hochverrat des Prätorianerpräfekten Lucius Aelius Seianus und die anschließenden Prozesse geprägt waren; die moderne Forschung hat dieses negative Bild in großen Teilen berichtigt.

Ein noch negativeres Bild zeichnen die Geschichtsschreiber vom dritten Kaiser Caligula (37–41), auf dem nach Tiberius’ Tod große Hoffnungen ruhten, der aber, möglicherweise wegen seiner demonstrativen Hinwendung zum orientalischen Königtum, nach seiner Ermordung der Auslöschung des Andenkens verfiel und in der Historiographie als psychisch gestörter Sadist dargestellt wird. Die scheinbar pathologischen Handlungen Caligulas, der angeblich auch sein Lieblingspferd Incitatus in den Senatorenstand erheben wollte, werden in der modernen Forschung oft als Demütigungsrituale des nach Absolutismus strebenden Kaisers verstanden.

Claudius (41–54) war zunächst wegen sichtbarer körperlicher Behinderungen zugunsten Caligulas übergangen worden, war aber nach der Senatsrevolte, die zur Ermordung des Tyrannen führte, einziger legitimer Kandidat. Die Historiographie schildert ihn als introvertierten, seines hohen Amtes kaum fähigen Regenten, der sich geistigen Interessen hingab. In der modernen Forschung wird seine Regierung als eher erfolgreich bewertet, vor allem weil er die Grenzen stabilisierte und die Expansion zu einem Abschluss brachte. Kunstgeschichtliche Forschungen betonen die Einseitigkeit des überlieferten Bildes.

Ähnlich wie Caligula galt auch Nero (54–68), der durch seine ehrgeizige Mutter Agrippina intrigant zur Nachfolge geführt worden war, zunächst als Hoffnungsfigur. In den ersten fünf Regierungsjahren, die in der zeitgenössischen Literatur mit dem augusteischen Begriff des goldenen Zeitalters gewürdigt wurden, stand der jugendliche Nero unter dem Einfluss seines Erziehers, des Philosophen Seneca. Nero wird in der Historiographie als Tyrann und leidenschaftlicher Schauspieler dargestellt, der seine Mutter tötete. Nach der anschließenden Pisonischen Verschwörung mussten sich unter anderem Seneca, Lucan und Petronius das Leben nehmen. Nero wiederum wurde durch den Senat, der ihn zum Staatsfeind erklärt hatte, zum Selbstmord gezwungen. Er verfiel der senatorischen Verurteilung, so dass der Historiker Tacitus den Kaiser gerüchteweise als Urheber des großen Brandes in Rom nennt, den dieser zum Bau seiner Palastanlagen nutzte. Durch die anschließenden Christenverfolgungen, bei denen angeblich auch Paulus starb, ist seine Überlieferung in christlicher Zeit weiter in Misskredit geraten. Auch durch die althistorische Forschung wurde seine Regierungszeit eher negativ bewertet, was beispielsweise das Verhältnis zur senatorischen Oberschicht und die Vernachlässigung der Armee betraf.

Die Anfeindung Neros mit den beiden herrschaftslegitimierenden Gruppen, Senat und Heer, führte zur Delegitimation der julisch-claudischen Familie und in den Bürgerkrieg. Die bedeutende Rolle des Heeres zeigte sich im Vierkaiserjahr, in welchem sich die Generäle Galba, Otho und Vitellius als kurzzeitige Herrscher ablösten und aus dem schließlich Vespasian als Sieger hervorging. Nach seinem Familiennamen wird seine Dynastie die Flavier genannt.

Die Flavier und die Adoptivkaiser

Vespasian (69–79) wird in der Historiographie als das völlige Gegenbild Neros dargestellt: Er war bodenständig, humorvoll und galt als gerechter Herrscher. In seiner Regierungszeit wurde der schon unter Nero ausgebrochene Aufstand in Judäa im Jahr 70 blutig niedergeworfen. Auch gegen die Germanen ging Vespasian hart vor, sicherte die Grenzen am Rhein sowie im Osten gegen die Parther, reorganisierte das Heer und sanierte die Finanzen. Und obwohl er gute Beziehungen zum Senat pflegte, zog er immer mehr Befugnisse an sich, ohne aber die Fassade der „republikanischen Ordnung“ niederzureißen. Die durch Herkunft mangelnde Legitimation der Flavier sollte durch öffentliche Bauten wie das Kolosseum und den Titusbogen hergestellt werden. Die überlieferte Hälfte seines Antrittsgesetzes (Lex de imperio Vespasiani), das wahrscheinlich in ähnlicher Form an seine Vorgänger verliehen worden war, kann in ihrer sogenannten diskretionären Klausel als Übertragung der absoluten Herrschaftsgewalt gedeutet werden, doch wird der schwierige Text auch anders interpretiert.

Nach seinem Tod regierten seine Söhne Titus (79–81) und Domitian (81–96) insgesamt erfolgreich. Titus’ Regierungszeit wurde vom Ausbruch des Vesuv und dem Ausbruch einer Seuche überschattet. Seine rasch eingeleiteten Hilfsmaßnahmen und seine Großzügigkeit sorgten jedoch dafür, dass sein Name in guter Erinnerung blieb. 81 starb Titus, und sein ehrgeiziger und teils zu Grausamkeit neigender Bruder Domitian bestieg den Thron, wobei Gerüchte aufkamen, dass er Titus vergiftet habe, die aber völlig unbewiesen sind. Ohnehin zeichnen die Quellen ein düsteres Bild von Domitian, das aber stark tendenziös gefärbt ist. Domitian knüpfte an die Germanienpolitik seines Vaters an und unternahm mehrere erfolgreiche Feldzüge. Obwohl bei Heer und Volk beliebt, regte sich aufgrund manch grausamer Handlung und seines autokratischen Regierungsstils (er ließ sich als dominus et deus, als „Herr und Gott“ titulieren) Widerstand bei Hofe, was schließlich im Jahre 96 zu seiner Ermordung führte. Eine ihm in älteren Darstellungen oft zur Last gelegte Christenverfolgung war eher regionaler Natur und keineswegs systematisch.

Mit Domitian lässt man oft die Frühe Kaiserzeit enden und die Hohe Kaiserzeit beginnen. Es folgten nun die so genannten Adoptivkaiser, die den angeblich „Besten auswählten“ – was freilich mehr dem Umstand Rechnung trug, dass sie keine Söhne hatten. Nerva (96–98), ein doch insgesamt schwacher und greiser Princeps, erwählte – wohl unter Zwang – den dynamischen Trajan (98–117) zu seinem Nachfolger. Dieser war der erste Kaiser, der aus den Provinzen stammte, nämlich aus Hispanien. Trajan, der bemüht war, sich deutlich von Domitian abzusetzen, obwohl er den Flaviern loyal gedient hatte und faktisch in vielem an diese anknüpfte, unterwarf Dakien und zeitweilig auch weite Teile des Partherreichs in langwierigen und teils erbittert geführten Kämpfen (siehe auch Partherkriege, die im 2. Jahrhundert am intensivsten waren). Das Reich hatte im Jahre 117 denn auch seine größte Ausdehnung erreicht (von Schottland bis zur Sahara, von Spanien und dem Donauraum bis in den heutigen Irak). Im Rücken der Römer brach jedoch bereits 115 ein jüdischer Aufstand aus, und die Parther gingen in die Offensive; da starb im Jahre 117 Trajan recht überraschend. Sein Nachfolger Hadrian (117–138), der angeblich von Trajan auf dem Totenbett als Nachfolger bestimmt worden war, sah die Ressourcen Roms deutlich überstrapaziert und gab daher die bedrohten Eroberungen im Osten wieder auf (Rücknahme der Grenze bis an den Euphrat). Hadrian hatte schwere Konflikte mit dem Senat zu bestehen, da es nach seinem Herrschaftsantritt zur Ermordung mehrerer Senatoren gekommen war. Doch entfaltete sich unter seiner Herrschaft eine gewisse kulturelle Blüte, getragen von Hadrians Philhellenentum, die selbst der schwere jüdische Aufstand 132–135 nicht schmälern konnte.

Hadrians defensive Politik wurde von seinem Nachfolger Antoninus Pius (138–161) fortgesetzt, dessen Regierung als Friedenszeit in Erinnerung blieb. Diese Ruhe endete unter Mark Aurel (161–180), der Lucius Verus bis zu dessen Tod 169 zum Mitherrscher hatte, wobei er ihm freilich an auctoritas überlegen war. Mark Aurel wird wegen seiner Neigung zur Philosophie – er war Stoiker – traditionell der „Philosoph auf dem Kaiserthron“ genannt. Er sah sich gezwungen, mehrere Kriege zu führen: Im Osten kam es zwischen 161 und 166 zu schweren Abwehrkämpfen gegen die Parther, die schließlich besiegt werden konnten. Dazu trat 165/166 eine Seuchenwelle auf (so genannte Antoninische Pest); die Seuche wurde von den aus dem Osten zurückkehrenden römischen Truppen ins Imperium eingeschleppt und sollte dem Reich schwer zusetzen. Das Reich erlebte unter Mark Aurel auch die Vorwehen der Völkerwanderung, deren Auswirkungen zu den Ursachen für seinen späteren Untergang gehörten: Es kam zu zwei Kriegen gegen die Markomannen, Quaden und Sarmaten an der mittleren Donau (Markomannenkriege: 167–175 und 178–180). In diesen Abwehrkämpfen gelang es den römischen Truppen nur mit Mühe, die Eindringlinge zurückzuwerfen, doch konnte der Kaiser schließlich sogar zu einer Gegenoffensive übergehen. Mitten im Feldzug starb Mark Aurel in Vindobona. Seine Entscheidung, seinen leiblichen Sohn Commodus (180–192) zum Nachfolger zu machen, setzte der Epoche des Adoptivkaisertums ein Ende.

Die Severer und die Reichskrise des 3. Jahrhunderts

Commodus, der Ende 192 einer Verschwörung zum Opfer fiel, werden in Anlehnung an Neros leidenschaftliche Schauspielerei Auftritte als Gladiator und pathologische Züge zugeschrieben, wobei die Überlieferung durch die Historia Augusta stark tendenziös ist. Sein Tod läutete eine weitere unruhige Zeit ein, denn die zunehmend herrschaftslegitimierende Macht des Heeres führte in das zweite Vierkaiserjahr, in dem sich der aus der Provinz Africa stammende Septimius Severus (193–211) durchsetzte. Er stabilisierte die Grenzen und innere Ordnung Roms und begründete die Dynastie der Severer. Sein Sohn und Nachfolger Caracalla (211–217), der seinen Bruder und Mitkaiser Geta kurzerhand ermorden ließ, erließ 212 die Constitutio Antoniniana, die allen freien Bewohnern des Imperiums das Bürgerrecht (und die Steuerpflicht) einbrachte. Die Kämpfe am Rhein gegen die Germanen, vor allem die Alamannen, und im Osten gegen das Partherreich verschärften sich bald darauf. Noch während eines begonnenen Partherfeldzugs wurde Caracalla 217 ermordet. Ihm folgten für jeweils kurze Zeit Macrinus (der an der Ermordung Caracallas beteiligt gewesen war und Frieden mit den Parthern schloss) und Elagabal nach, bevor mit Severus Alexander (222–235) der letzte Severer den Thron bestieg. Er erwies sich insgesamt als ein eher schwacher Kaiser. Im Osten führte er Krieg gegen die Sassaniden und Alamannen; 235 wurde er von aufständischen Soldaten in Mainz ermordet. Nach seinem Tod folgte die unruhige Zeit der Soldatenkaiser.

Die Zeit der Soldatenkaiser war geprägt von einem schnellen Wechsel der Herrscher, aber auch von einem konstanten inneren und äußeren Druck (Reichskrise des 3. Jahrhunderts), wobei es auch teils zu wirtschaftlichen Problemen kam. Das seit der frühen Kaiserzeit bewährte „Akzeptanzsystem“, demnach die Legitimität jedes princeps grundsätzlich auf der Zustimmung von Heer, Senat und Bevölkerung von Rom beruhte, stieß an seine Grenzen; das Heer an den Grenzen wurde nun der einzig ausschlaggebende politische Faktor. Im Inneren spaltete sich 260 das gallische Sonderreich von Rom ab. Im Norden blieb der Druck durch angrenzende Völker bestehen, im Osten wurde das neupersische Sassanidenreich ein gefährlicher Gegner. Kaiser Valerian geriet 260 sogar in Gefangenschaft, was den Tiefpunkt des Prestiges Roms im Osten bedeutete. Derweil übernahm Palmyra die Kontrolle über weite Teile Kleinasiens und Ägyptens. Diese zentrifugalen Effekte konnten erst nach einigen Anstrengungen behoben werden. Vor allem Kaiser Aurelian (270–275) konnte die Lage wieder stabilisieren und verlorene Gebiete wiedergewinnen.

Kaiser Carus (282–283) blieb gegen die Sassaniden siegreich. Sein Tod (bzw. der seines Sohnes Carinus) beendet das Zeitalter der Soldatenkaiser, denn sein Nachfolger Diokletian führte umfangreiche Reformen durch, unter anderem die Teilung der Kaiserherrschaft in die Viererherrschaft (Tetrarchie), mit denen allgemein der Beginn der Spätantike verbunden wird.

Die vorausgehenden Epochen werden meist in die Frühe (Augustus bis Domitian) und Hohe (Nerva bis Carinus) Kaiserzeit unterteilt. Schließt man die späte Kaiserzeit (bzw. Spätantike) ein, so sind gängige Daten für das Ende der Kaiserzeit in Abgrenzung zum Mittelalter und der byzantinischen Zeit das Jahr 476 (Absetzung des weströmischen Kaisers Romulus Augustulus), 565 (Tod des oströmischen Kaisers Justinian I.) oder das frühe 7. Jahrhundert (Islamische Expansion). Kulturhistorisch wird oft die Schließung der platonischen Akademie durch Justinian I. 529 sowie die im gleichen Jahr erfolgte Gründung des ersten Benediktinerklosters in Monte Cassino als markantes Datum im Übergang von der Antike zum Mittelalter genannt.

Zur Problematik des „Endes der Antike“ und der nachfolgenden Entwicklung ab Diokletian siehe vor allem die entsprechenden Ausführungen im Artikel Spätantike.

Archäologische Definition

Völkerwanderungszeit
nach Eggers
D 375–568 n. Chr.
Römische Kaiserzeit
nach Eggers
C3 300–375 n. Chr.
C2 200–300 n. Chr.
C1 150–200 n. Chr.
B2 50–150 n. Chr.
B1 0–50 n. Chr.
Latènezeit
D 150–15 v. Chr./ 0
C 250–150 v. Chr.
B 380–250 v. Chr.
A 450–380 v. Chr.
→ Hauptartikel: Römische Kaiserzeit (Barbaricum)

In der Archäologie, vor allem in der Ur- und Frühgeschichte, wird traditionell ein Abschnitt (circa 1 bis 375 n. Chr.) der Frühgeschichte der an das Imperium Romanum angrenzenden Gebiete Europas als Römische Kaiserzeit bezeichnet. 375 gilt dabei herkömmlicherweise als Beginn der Völkerwanderung (siehe auch Völkerwanderungszeit). Die chronologische Gliederung durch Hans Jürgen Eggers in die Stufen B1 und B2 (frühe römische Kaiserzeit) und C1–C3 (späte römische Kaiserzeit) beruht auf der Datierung des in der Germania magna und dem übrigen Barbaricum, wird aber in der jüngeren Forschung in Frage gestellt.

Siehe auch

Portal: Römisches Reich – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Römisches Reich
  • Römisches Reich
  • Weströmisches Reich
  • Byzantinisches Reich
  • Liste der römischen Kaiser der Antike

Literatur

  • Hartwin Brandt: Die Kaiserzeit. Römische Geschichte von Octavian bis Diocletian. 31 v. Chr.–284 n. Chr. Beck, München 2021.
  • Karl Christ: Geschichte der Römischen Kaiserzeit. Von Augustus bis zu Konstantin. 6. Auflage mit aktualisierter Bibliographie. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59613-1, (Wohl die beste und detaillierteste Darstellung der Kaiserzeit in deutscher Sprache.)
  • Werner Dahlheim: Geschichte der Römischen Kaiserzeit. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Oldenbourg, München 2003, ISBN 3-486-49673-5, (Knappe Darstellung mit Forschungsteil und umfassender Bibliographie.)
  • Werner Eck (Hrsg.): Lokale Autonomie und römische Ordnungsmacht in den kaiserzeitlichen Provinzen vom 1. bis 3. Jahrhundert (= Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien 42). München 1999, ISBN 978-3-486-56385-6, Digitalisat (PDF; 17 MB).
  • Kay Ehling, Saskia Kerschbaum (Hrsg.): Die Kaiser Roms. Von Augustus bis Justinian. wbg Theiss, Freiburg im Breisgau 2025.
  • Armin Eich: Die römische Kaiserzeit. C.H. Beck, München 2014.
  • Albino Garzetti: From Tiberius to the Antonines. London 1974.
  • Klaus-Peter Johne (Hrsg.): Die Zeit der Soldatenkaiser: Krise und Transformation des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr. (235–284). Akademie Verlag, Berlin 2008.
  • Dietmar Kienast: Römische Kaisertabelle. Grundzüge einer römischen Kaiserchronologie. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1990, 1996, 2004 (3. Aufl.), ISBN 3-534-18240-5.
  • Michael Sommer: Römische Geschichte II. Rom und sein Imperium in der Kaiserzeit (= Kröners Taschenausgabe. Band 458). Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-45801-8.
  • Michael Sommer: Das römische Kaiserreich. Aufstieg und Fall einer Weltmacht. Kohlhammer, Stuttgart 2018.
  • The Cambridge Ancient History. 2. Aufl., Bd. 10–12. (Wichtige Gesamtdarstellung; Bd. 13 und 14 beschäftigen sich mit der Spätantike.)
  • Fergus Millar: The Emperor in the Roman World (31 BC–AD 337). London 1977.
  • David S. Potter (Hrsg.): A Companion To The Roman Empire. Blackwell, Oxford 2006, ISBN 0-631-22644-3, (Aufsatzsammlung, in der zwar die Ereignisgeschichte nur sehr knapp behandelt wird, dafür aber den Quellen sowie der Kultur-, Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte etc. breiter Raum zugestanden wird.)

Weblinks

Commons: Römische Kaiser – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • Englische Kurzbiografien der römischen Kaiser bei De Imperatoribus Romanis

Anmerkungen

  1. Daten aus der Zeittafel in: Die Welt der Kelten. Zentren der Macht. Kostbarkeiten der Kunst. Thorbecke, Ostfildern 2012, ISBN 978-3-7995-0752-3, S. 524 f.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 7512142-6 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 06:13

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Die Romische Kaiserzeit 27 v Chr bis 284 n Chr bildet einen Epochenabschnitt der klassischen Antike zwischen der von Expansion und Anpassungskrisen bestimmten spaten Romischen Republik und der Spatantike 284 bis 641 n Chr in welcher der Mittelmeerraum einen Transformationsprozess durchlief und Westrom unterging Das Romische Reich in seiner grossten Ausdehnung beim Tod Kaiser Trajans 117 n Chr Die Provinzen Armenia Assyria und Mesopotamia standen allerdings nur wenige Jahre unter romischer Kontrolle Die von Augustus ausgehende Neuordnung des Staatswesens die den Prinzipat begrundete bildet den unbestrittenen Auftakt der kaiserzeitlichen Epoche Ihr Ende dagegen kann mit jeweils plausibler Begrundung unterschiedlich datiert werden Die herkommliche Epochengrenze bildet die Absetzung des letzten westromischen Kaisers Romulus Augustulus im Jahre 476 doch sieht die neuere Forschung dieses Datum immer weniger als eine wirkliche Zasur an siehe dazu Ende der Antike Vieles spricht dafur den Wandel des Herrschaftssystems unter Diokletian und die Hinwendung Konstantins des Grossen zum Christentum also die Jahre um 300 als den Endpunkt der klassischen Romischen Kaiserzeit zu betrachten da sich damals eine Reihe von grundlegenden Veranderungen vollzog Althistoriker verstehen unter der Kaiserzeit daher heute normalerweise nur die Epoche des Prinzipats zwischen 27 v Chr und dem Ende der Reichskrise des 3 Jahrhunderts 284 n Chr An diesen Epochengrenzen orientiert sich der vorliegende Artikel Zwar gab es auch nach 284 noch romische Kaiser im Westen bis 476 und im Ostreich noch lange danach sie herrschten aber in einem stark veranderten Umfeld Siehe auch Liste der romischen Kaiser der AntikeAugustus und die julisch claudische DynastieAugustusstatue von Primaporta heute in den Vatikanischen Museen Die Romische Republik befand sich in den letzten hundert Jahren ihrer Existenz seit den Reformversuchen der Gracchen in einer Phase des permanenten Burgerkrieges Octavian der spater Augustus genannt wurde und sowohl Grossneffe als auch Adoptivsohn Gaius Iulius Caesars war hatte im Machtkampf im Anschluss an Caesars Ermordung zunachst dessen Morder uberwunden und anschliessend seinen ehemaligen Kollegen im Triumvirat Marcus Antonius der angeblich gemeinsam mit Kleopatra von Agypten aus ein hellenistisches Konigreich zu errichten drohte bei Actium 31 v Chr besiegt Augustus legte dann im Januar 27 v Chr seine im Burgerkrieg errungene Alleinherrschaft vorgeblich nieder doch liess er sich dafur die Amtsvollmachten eines Volkstribunen und Oberbefehlshabers uber die Legionen der Grenzprovinzen verleihen und periodisch erneuern was kunftig die formale Basis des Kaisertums war siehe Prinzipat Damit gelang ihm die Verrechtlichung seiner Macht Propagandistisch legitimierte er seinen Herrschaftsanspruch durch offentliche und private Bauvorhaben Schenkungen an die plebs die Einbindung seiner Person in den beginnenden Kult und die Verherrlichung des durch Beendigung der Burgerkriege erreichten inneren Friedens in Architektur Ara pacis und Dichtung die ihre klassische Blutezeit erfuhr Vergil Horaz Ovid Den durch Burgerkriege und Proskriptionen spater auch durch Umstrukturierungen kraft des Zensorenamtes personell stark veranderten Senat hatte Augustus durch Begunstigungen auf seine Seite gezogen Die Nobilitat wurde weitgehend entmachtet behielt aber ihre herausgehobene soziale Position Unter Ausschopfung des verfassungsrechtlichen Spielraums hatte Augustus somit als erster Burger Roms princeps die permanente Alleinherrschaft gewonnen und dabei den Fehler seiner Vorganger vermieden in den Verdacht zu geraten die verhasste Konigsherrschaft wiederherzustellen bzw eine Tyrannis zu errichten In seinem Tatenbericht Res Gestae Divi Augusti nennt Augustus sich an Ansehen auctoritas uberlegen an Amtsgewalt seinen Kollegen jedoch gleichgestellt Dies war angesichts der Sondervollmachten und Machtmittel des princeps zwar eine Luge doch bildete diese Fiktion 300 Jahre lang die ideologische Basis der romischen Monarchie Die Stadt Rom wurde ihrer politischen Bedeutung entsprechend architektonisch und administrativ neu gestaltet wie durch Herrschaftsanlagen Tempelpflege Spiele Bader sowie die Einrichtung einer Feuerwehrtruppe und einer mit polizeiahnlichen Aufgaben betrauten stadtischen Garde deren Oberbefehlshaber eine Art kaiserliche Stellvertreterposition einnahm Auf sozialem Gebiet versuchte Augustus weitgehend erfolglos den Mitgliederruckgang der altadligen Patrizierfamilien durch verscharfte Ehegesetze zu losen Unter Augustus wurde das Reich auch durch formale Provinzialisierung von Agypten und Eroberungen in der Alpenregion Nordspanien sowie auf dem Balkan erweitert Die Expansion in germanische Gebiete war bald nach der Niederlage des Varus im Jahre 9 abgeschlossen die Gebiete zwischen Rhein und Elbe wurden nicht provinzialisiert sondern von den Romern nur indirekt kontrolliert Seinen Stiefsohn und spateren Adoptivsohn Tiberius 14 37 n Chr einen in die Ehe mitgebrachten Sohn seiner Frau Livia schloss Augustus wohl zunachst von der Thronfolge aus wenngleich das Kaisertum formal nie erblich war da er ihm wichtige Amter verweigerte Augustus hatte einen blutsverwandten Nachfolger bevorzugt Tiberius ging schliesslich ins zeitweilige Exil nach Rhodos um nicht beseitigt zu werden Erst nach dem Tod von Augustus Neffen Marcellus des zeitweilig zum Erben designierten Feldherrn Agrippa sowie der beiden Enkel Gaius und Lucius bestimmte Augustus Tiberius zum Nachfolger Mogliche Zweifel an seiner Legitimation versuchte Tiberius durch demonstratives Zogern bei der Ubernahme der mit dem Prinzipat verbundenen Ehren im Senat auszuraumen Dennoch war das Verhaltnis zwischen Kaiser und Senat gestort so dass die senatorische Geschichtsschreibung Tiberius als Tyrannen schildert Seine grausamen Charakterzuge sollen wahrend seiner spaten Regierungsjahre hervorgetreten sein die durch angeblichen Hochverrat des Pratorianerprafekten Lucius Aelius Seianus und die anschliessenden Prozesse gepragt waren die moderne Forschung hat dieses negative Bild in grossen Teilen berichtigt Ein noch negativeres Bild zeichnen die Geschichtsschreiber vom dritten Kaiser Caligula 37 41 auf dem nach Tiberius Tod grosse Hoffnungen ruhten der aber moglicherweise wegen seiner demonstrativen Hinwendung zum orientalischen Konigtum nach seiner Ermordung der Ausloschung des Andenkens verfiel und in der Historiographie als psychisch gestorter Sadist dargestellt wird Die scheinbar pathologischen Handlungen Caligulas der angeblich auch sein Lieblingspferd Incitatus in den Senatorenstand erheben wollte werden in der modernen Forschung oft als Demutigungsrituale des nach Absolutismus strebenden Kaisers verstanden Claudius 41 54 war zunachst wegen sichtbarer korperlicher Behinderungen zugunsten Caligulas ubergangen worden war aber nach der Senatsrevolte die zur Ermordung des Tyrannen fuhrte einziger legitimer Kandidat Die Historiographie schildert ihn als introvertierten seines hohen Amtes kaum fahigen Regenten der sich geistigen Interessen hingab In der modernen Forschung wird seine Regierung als eher erfolgreich bewertet vor allem weil er die Grenzen stabilisierte und die Expansion zu einem Abschluss brachte Kunstgeschichtliche Forschungen betonen die Einseitigkeit des uberlieferten Bildes Ahnlich wie Caligula galt auch Nero 54 68 der durch seine ehrgeizige Mutter Agrippina intrigant zur Nachfolge gefuhrt worden war zunachst als Hoffnungsfigur In den ersten funf Regierungsjahren die in der zeitgenossischen Literatur mit dem augusteischen Begriff des goldenen Zeitalters gewurdigt wurden stand der jugendliche Nero unter dem Einfluss seines Erziehers des Philosophen Seneca Nero wird in der Historiographie als Tyrann und leidenschaftlicher Schauspieler dargestellt der seine Mutter totete Nach der anschliessenden Pisonischen Verschworung mussten sich unter anderem Seneca Lucan und Petronius das Leben nehmen Nero wiederum wurde durch den Senat der ihn zum Staatsfeind erklart hatte zum Selbstmord gezwungen Er verfiel der senatorischen Verurteilung so dass der Historiker Tacitus den Kaiser geruchteweise als Urheber des grossen Brandes in Rom nennt den dieser zum Bau seiner Palastanlagen nutzte Durch die anschliessenden Christenverfolgungen bei denen angeblich auch Paulus starb ist seine Uberlieferung in christlicher Zeit weiter in Misskredit geraten Auch durch die althistorische Forschung wurde seine Regierungszeit eher negativ bewertet was beispielsweise das Verhaltnis zur senatorischen Oberschicht und die Vernachlassigung der Armee betraf Die Anfeindung Neros mit den beiden herrschaftslegitimierenden Gruppen Senat und Heer fuhrte zur Delegitimation der julisch claudischen Familie und in den Burgerkrieg Die bedeutende Rolle des Heeres zeigte sich im Vierkaiserjahr in welchem sich die Generale Galba Otho und Vitellius als kurzzeitige Herrscher ablosten und aus dem schliesslich Vespasian als Sieger hervorging Nach seinem Familiennamen wird seine Dynastie die Flavier genannt Die Flavier und die AdoptivkaiserVespasian 69 79 wird in der Historiographie als das vollige Gegenbild Neros dargestellt Er war bodenstandig humorvoll und galt als gerechter Herrscher In seiner Regierungszeit wurde der schon unter Nero ausgebrochene Aufstand in Judaa im Jahr 70 blutig niedergeworfen Auch gegen die Germanen ging Vespasian hart vor sicherte die Grenzen am Rhein sowie im Osten gegen die Parther reorganisierte das Heer und sanierte die Finanzen Und obwohl er gute Beziehungen zum Senat pflegte zog er immer mehr Befugnisse an sich ohne aber die Fassade der republikanischen Ordnung niederzureissen Die durch Herkunft mangelnde Legitimation der Flavier sollte durch offentliche Bauten wie das Kolosseum und den Titusbogen hergestellt werden Die uberlieferte Halfte seines Antrittsgesetzes Lex de imperio Vespasiani das wahrscheinlich in ahnlicher Form an seine Vorganger verliehen worden war kann in ihrer sogenannten diskretionaren Klausel als Ubertragung der absoluten Herrschaftsgewalt gedeutet werden doch wird der schwierige Text auch anders interpretiert Nach seinem Tod regierten seine Sohne Titus 79 81 und Domitian 81 96 insgesamt erfolgreich Titus Regierungszeit wurde vom Ausbruch des Vesuv und dem Ausbruch einer Seuche uberschattet Seine rasch eingeleiteten Hilfsmassnahmen und seine Grosszugigkeit sorgten jedoch dafur dass sein Name in guter Erinnerung blieb 81 starb Titus und sein ehrgeiziger und teils zu Grausamkeit neigender Bruder Domitian bestieg den Thron wobei Geruchte aufkamen dass er Titus vergiftet habe die aber vollig unbewiesen sind Ohnehin zeichnen die Quellen ein dusteres Bild von Domitian das aber stark tendenzios gefarbt ist Domitian knupfte an die Germanienpolitik seines Vaters an und unternahm mehrere erfolgreiche Feldzuge Obwohl bei Heer und Volk beliebt regte sich aufgrund manch grausamer Handlung und seines autokratischen Regierungsstils er liess sich als dominus et deus als Herr und Gott titulieren Widerstand bei Hofe was schliesslich im Jahre 96 zu seiner Ermordung fuhrte Eine ihm in alteren Darstellungen oft zur Last gelegte Christenverfolgung war eher regionaler Natur und keineswegs systematisch Mit Domitian lasst man oft die Fruhe Kaiserzeit enden und die Hohe Kaiserzeit beginnen Es folgten nun die so genannten Adoptivkaiser die den angeblich Besten auswahlten was freilich mehr dem Umstand Rechnung trug dass sie keine Sohne hatten Nerva 96 98 ein doch insgesamt schwacher und greiser Princeps erwahlte wohl unter Zwang den dynamischen Trajan 98 117 zu seinem Nachfolger Dieser war der erste Kaiser der aus den Provinzen stammte namlich aus Hispanien Trajan der bemuht war sich deutlich von Domitian abzusetzen obwohl er den Flaviern loyal gedient hatte und faktisch in vielem an diese anknupfte unterwarf Dakien und zeitweilig auch weite Teile des Partherreichs in langwierigen und teils erbittert gefuhrten Kampfen siehe auch Partherkriege die im 2 Jahrhundert am intensivsten waren Das Reich hatte im Jahre 117 denn auch seine grosste Ausdehnung erreicht von Schottland bis zur Sahara von Spanien und dem Donauraum bis in den heutigen Irak Im Rucken der Romer brach jedoch bereits 115 ein judischer Aufstand aus und die Parther gingen in die Offensive da starb im Jahre 117 Trajan recht uberraschend Sein Nachfolger Hadrian 117 138 der angeblich von Trajan auf dem Totenbett als Nachfolger bestimmt worden war sah die Ressourcen Roms deutlich uberstrapaziert und gab daher die bedrohten Eroberungen im Osten wieder auf Rucknahme der Grenze bis an den Euphrat Hadrian hatte schwere Konflikte mit dem Senat zu bestehen da es nach seinem Herrschaftsantritt zur Ermordung mehrerer Senatoren gekommen war Doch entfaltete sich unter seiner Herrschaft eine gewisse kulturelle Blute getragen von Hadrians Philhellenentum die selbst der schwere judische Aufstand 132 135 nicht schmalern konnte Denar Mark Aurels Hadrians defensive Politik wurde von seinem Nachfolger Antoninus Pius 138 161 fortgesetzt dessen Regierung als Friedenszeit in Erinnerung blieb Diese Ruhe endete unter Mark Aurel 161 180 der Lucius Verus bis zu dessen Tod 169 zum Mitherrscher hatte wobei er ihm freilich an auctoritas uberlegen war Mark Aurel wird wegen seiner Neigung zur Philosophie er war Stoiker traditionell der Philosoph auf dem Kaiserthron genannt Er sah sich gezwungen mehrere Kriege zu fuhren Im Osten kam es zwischen 161 und 166 zu schweren Abwehrkampfen gegen die Parther die schliesslich besiegt werden konnten Dazu trat 165 166 eine Seuchenwelle auf so genannte Antoninische Pest die Seuche wurde von den aus dem Osten zuruckkehrenden romischen Truppen ins Imperium eingeschleppt und sollte dem Reich schwer zusetzen Das Reich erlebte unter Mark Aurel auch die Vorwehen der Volkerwanderung deren Auswirkungen zu den Ursachen fur seinen spateren Untergang gehorten Es kam zu zwei Kriegen gegen die Markomannen Quaden und Sarmaten an der mittleren Donau Markomannenkriege 167 175 und 178 180 In diesen Abwehrkampfen gelang es den romischen Truppen nur mit Muhe die Eindringlinge zuruckzuwerfen doch konnte der Kaiser schliesslich sogar zu einer Gegenoffensive ubergehen Mitten im Feldzug starb Mark Aurel in Vindobona Seine Entscheidung seinen leiblichen Sohn Commodus 180 192 zum Nachfolger zu machen setzte der Epoche des Adoptivkaisertums ein Ende Die Severer und die Reichskrise des 3 JahrhundertsCommodus der Ende 192 einer Verschworung zum Opfer fiel werden in Anlehnung an Neros leidenschaftliche Schauspielerei Auftritte als Gladiator und pathologische Zuge zugeschrieben wobei die Uberlieferung durch die Historia Augusta stark tendenzios ist Sein Tod lautete eine weitere unruhige Zeit ein denn die zunehmend herrschaftslegitimierende Macht des Heeres fuhrte in das zweite Vierkaiserjahr in dem sich der aus der Provinz Africa stammende Septimius Severus 193 211 durchsetzte Er stabilisierte die Grenzen und innere Ordnung Roms und begrundete die Dynastie der Severer Sein Sohn und Nachfolger Caracalla 211 217 der seinen Bruder und Mitkaiser Geta kurzerhand ermorden liess erliess 212 die Constitutio Antoniniana die allen freien Bewohnern des Imperiums das Burgerrecht und die Steuerpflicht einbrachte Die Kampfe am Rhein gegen die Germanen vor allem die Alamannen und im Osten gegen das Partherreich verscharften sich bald darauf Noch wahrend eines begonnenen Partherfeldzugs wurde Caracalla 217 ermordet Ihm folgten fur jeweils kurze Zeit Macrinus der an der Ermordung Caracallas beteiligt gewesen war und Frieden mit den Parthern schloss und Elagabal nach bevor mit Severus Alexander 222 235 der letzte Severer den Thron bestieg Er erwies sich insgesamt als ein eher schwacher Kaiser Im Osten fuhrte er Krieg gegen die Sassaniden und Alamannen 235 wurde er von aufstandischen Soldaten in Mainz ermordet Nach seinem Tod folgte die unruhige Zeit der Soldatenkaiser Die Zeit der Soldatenkaiser war gepragt von einem schnellen Wechsel der Herrscher aber auch von einem konstanten inneren und ausseren Druck Reichskrise des 3 Jahrhunderts wobei es auch teils zu wirtschaftlichen Problemen kam Das seit der fruhen Kaiserzeit bewahrte Akzeptanzsystem demnach die Legitimitat jedes princeps grundsatzlich auf der Zustimmung von Heer Senat und Bevolkerung von Rom beruhte stiess an seine Grenzen das Heer an den Grenzen wurde nun der einzig ausschlaggebende politische Faktor Im Inneren spaltete sich 260 das gallische Sonderreich von Rom ab Im Norden blieb der Druck durch angrenzende Volker bestehen im Osten wurde das neupersische Sassanidenreich ein gefahrlicher Gegner Kaiser Valerian geriet 260 sogar in Gefangenschaft was den Tiefpunkt des Prestiges Roms im Osten bedeutete Derweil ubernahm Palmyra die Kontrolle uber weite Teile Kleinasiens und Agyptens Diese zentrifugalen Effekte konnten erst nach einigen Anstrengungen behoben werden Vor allem Kaiser Aurelian 270 275 konnte die Lage wieder stabilisieren und verlorene Gebiete wiedergewinnen Kaiser Carus 282 283 blieb gegen die Sassaniden siegreich Sein Tod bzw der seines Sohnes Carinus beendet das Zeitalter der Soldatenkaiser denn sein Nachfolger Diokletian fuhrte umfangreiche Reformen durch unter anderem die Teilung der Kaiserherrschaft in die Viererherrschaft Tetrarchie mit denen allgemein der Beginn der Spatantike verbunden wird Die vorausgehenden Epochen werden meist in die Fruhe Augustus bis Domitian und Hohe Nerva bis Carinus Kaiserzeit unterteilt Schliesst man die spate Kaiserzeit bzw Spatantike ein so sind gangige Daten fur das Ende der Kaiserzeit in Abgrenzung zum Mittelalter und der byzantinischen Zeit das Jahr 476 Absetzung des westromischen Kaisers Romulus Augustulus 565 Tod des ostromischen Kaisers Justinian I oder das fruhe 7 Jahrhundert Islamische Expansion Kulturhistorisch wird oft die Schliessung der platonischen Akademie durch Justinian I 529 sowie die im gleichen Jahr erfolgte Grundung des ersten Benediktinerklosters in Monte Cassino als markantes Datum im Ubergang von der Antike zum Mittelalter genannt Zur Problematik des Endes der Antike und der nachfolgenden Entwicklung ab Diokletian siehe vor allem die entsprechenden Ausfuhrungen im Artikel Spatantike Archaologische DefinitionVolkerwanderungszeit nach EggersD 375 568 n Chr Romische Kaiserzeit nach EggersC3 300 375 n Chr C2 200 300 n Chr C1 150 200 n Chr B2 50 150 n Chr B1 0 50 n Chr LatenezeitD 150 15 v Chr 0C 250 150 v Chr B 380 250 v Chr A 450 380 v Chr Hauptartikel Romische Kaiserzeit Barbaricum In der Archaologie vor allem in der Ur und Fruhgeschichte wird traditionell ein Abschnitt circa 1 bis 375 n Chr der Fruhgeschichte der an das Imperium Romanum angrenzenden Gebiete Europas als Romische Kaiserzeit bezeichnet 375 gilt dabei herkommlicherweise als Beginn der Volkerwanderung siehe auch Volkerwanderungszeit Die chronologische Gliederung durch Hans Jurgen Eggers in die Stufen B1 und B2 fruhe romische Kaiserzeit und C1 C3 spate romische Kaiserzeit beruht auf der Datierung des in der Germania magna und dem ubrigen Barbaricum wird aber in der jungeren Forschung in Frage gestellt Siehe auchPortal Romisches Reich Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Romisches Reich Romisches Reich Westromisches Reich Byzantinisches Reich Liste der romischen Kaiser der AntikeLiteraturHartwin Brandt Die Kaiserzeit Romische Geschichte von Octavian bis Diocletian 31 v Chr 284 n Chr Beck Munchen 2021 Karl Christ Geschichte der Romischen Kaiserzeit Von Augustus bis zu Konstantin 6 Auflage mit aktualisierter Bibliographie Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 59613 1 Wohl die beste und detaillierteste Darstellung der Kaiserzeit in deutscher Sprache Werner Dahlheim Geschichte der Romischen Kaiserzeit 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Oldenbourg Munchen 2003 ISBN 3 486 49673 5 Knappe Darstellung mit Forschungsteil und umfassender Bibliographie Werner Eck Hrsg Lokale Autonomie und romische Ordnungsmacht in den kaiserzeitlichen Provinzen vom 1 bis 3 Jahrhundert Schriften des Historischen Kollegs Kolloquien 42 Munchen 1999 ISBN 978 3 486 56385 6 Digitalisat PDF 17 MB Kay Ehling Saskia Kerschbaum Hrsg Die Kaiser Roms Von Augustus bis Justinian wbg Theiss Freiburg im Breisgau 2025 Armin Eich Die romische Kaiserzeit C H Beck Munchen 2014 Albino Garzetti From Tiberius to the Antonines London 1974 Klaus Peter Johne Hrsg Die Zeit der Soldatenkaiser Krise und Transformation des Romischen Reiches im 3 Jahrhundert n Chr 235 284 Akademie Verlag Berlin 2008 Dietmar Kienast Romische Kaisertabelle Grundzuge einer romischen Kaiserchronologie Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1990 1996 2004 3 Aufl ISBN 3 534 18240 5 Michael Sommer Romische Geschichte II Rom und sein Imperium in der Kaiserzeit Kroners Taschenausgabe Band 458 Kroner Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 45801 8 Michael Sommer Das romische Kaiserreich Aufstieg und Fall einer Weltmacht Kohlhammer Stuttgart 2018 The Cambridge Ancient History 2 Aufl Bd 10 12 Wichtige Gesamtdarstellung Bd 13 und 14 beschaftigen sich mit der Spatantike Fergus Millar The Emperor in the Roman World 31 BC AD 337 London 1977 David S Potter Hrsg A Companion To The Roman Empire Blackwell Oxford 2006 ISBN 0 631 22644 3 Aufsatzsammlung in der zwar die Ereignisgeschichte nur sehr knapp behandelt wird dafur aber den Quellen sowie der Kultur Wirtschafts und Gesellschaftsgeschichte etc breiter Raum zugestanden wird WeblinksCommons Romische Kaiser Album mit Bildern Videos und Audiodateien Englische Kurzbiografien der romischen Kaiser bei De Imperatoribus RomanisAnmerkungenDaten aus der Zeittafel in Die Welt der Kelten Zentren der Macht Kostbarkeiten der Kunst Thorbecke Ostfildern 2012 ISBN 978 3 7995 0752 3 S 524 f Normdaten Sachbegriff GND 7512142 6 GND Explorer lobid OGND AKS

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