Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Die Ruine Reußenstein ist die Ruine einer Felsenburg oberhalb von Neidlingen exakt auf der Grenze von Landkreis Esslinge

Ruine Reußenstein

  • Startseite
  • Ruine Reußenstein
Ruine Reußenstein
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Die Ruine Reußenstein ist die Ruine einer Felsenburg oberhalb von Neidlingen exakt auf der Grenze von Landkreis Esslingen und Landkreis Göppingen (Stadt Wiesensteig) in Baden-Württemberg. Heute ist der Reußenstein ein beliebtes Ziel für Kletterer und Wanderer und gehört zu den meistbesuchten Burgen der Schwäbischen Alb. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg erklärte die Ruine Reußenstein zum Denkmal des Monats Dezember 2012.

Ruine Reußenstein

Blick von Südwesten auf die Ruine Reußenstein

Staat Deutschland
Ort Neidlingen
Entstehungszeit 1270
Burgentyp Höhenburg, Felslage
Erhaltungszustand Ruine
Ständische Stellung Ministeriale
Geographische Lage 48° 34′ N, 9° 34′ O48.5613888888899.5672222222222760Koordinaten: 48° 33′ 41″ N, 9° 34′ 2″ O
Höhenlage 760 m ü. NN

Geographische Lage, Naturschutz

Die Ruine liegt in einer Höhe von 760 Metern über NN. Auf einem Felsriff am Albtrauf gelegen, bietet sie eine schöne Aussicht auf das Neidlinger Tal.

Die Felsen des Reußensteins sind unter dem Namen Reußenstein als Naturdenkmal und unter dem Namen Felsen unterhalb der Ruine Reußenstein S von Neidlingen auch als Geotop geschützt.

Geschichte

Die Burg wurde gegen 1270 als Ministerialburg der Herrschaft Teck gebaut; sie kontrollierte bis in das Spätmittelalter einen Albaufstieg aus dem Neidlinger Tal.

Ritter Diethoh von Kirchheim-Stein war seit etwa 1301 der erste Herr der Burg. Sein Sohn verkaufte sie an seine Vettern, Konrad und Heinrich Reuß. Von Konrad Reuß, der Augsburger Domherr war, erwarb Marquard von Randeck, der frühere Augsburger Bischof und damalige Patriarch von Aquileja im Jahr 1371 das Eigentum an der Burg. Marquard übertrug das Eigentum 1376 an seinen Großneffen Konrad von Randeck. Dieser hielt die Burg bis ins Jahr 1441, verpfändete sie aber weiter. Die Burg zählte rund zehn Pfandbesitzer.

Während Marquard von Randeck die Burg 1376 noch mit dem ursprünglichen Namen „stayn“ bezeichnete, nannte sie Konrad von Randeck in einer Urkunde des Jahres 1383 dann „festin rüszenstain“.

1441 erwarben die Grafen von Helfenstein von Konrad von Randeck das Eigentum am Reußenstein. Der letzte Graf, der auf der Burg wohnte, war . Mit dem Aussterben der Helfensteiner ab 1550 blieb die Burg unbewohnt und begann zu zerfallen. 1752 wurde der Reußenstein Eigentum der bayerischen Hofkammer. 1806 wurde sie württembergische Staatsdomäne. 1835 schenkte der König von Württemberg die Burg seinem Adjutanten Oberst von Fleischmann. 1846 wurde bei der Ruine der angeblich vorletzte Luchs in Deutschland erlegt.

Im März 1862 kaufte die Hofkammer des Hauses Württemberg (damals Hofdomänenkammer) die Burgruine und das dazugehörige große Gut von Generalmajor v. Fleischmann um 73.000 Gulden. Am 4. Oktober 1888 ersteigerte die Hofdomänenkammer bei einer Zwangsversteigerung den Anteil des Nikolaus Aierle am Ziegelhof, welcher an die Domäne Reußenstein grenzt, um 18.000 Gulden. Nur wenig später folgte die Erwerbung des restlichen Anwesens von Julius Aierle um 18.500 Gulden. Der Ziegelhof wurde meist zusammen mit der Domäne Reußenstein verpachtet.

Folgende Pächter bewirtschafteten die Güter:

  • Johannes Eberhardt, Mehrstetten, Oberamt Münsingen (1862–1877)
  • Wilhelm Rall, Jakobs Sohn, Dettingen unter Teck (1877–1901)
  • Wilhelm Rall (Ziegelhof) (1901–1904)
  • Wilhelm Rall jun. (Ziegelhof) (1904–1915)
  • Friedrich Kober, Pfullingen (1901–1915)
  • Friedrich Kober und Jakob Kober (1915–1925)
  • Jakob Kober (Ziegelhof) (1925–1937)
  • Jakob Schilling, Böhringen (1925–1950)

Im Jahr 1928 richtete man eine Wasserleitung mit einem Pumpwerk ein. Im Zuge der Bodenreform wurden die Domänen Reußenstein und Ziegelhof 1950 enteignet. Am 5. Oktober 1964 wurde die Ruine an den Kreis Nürtingen verkauft. In den Jahren 1965/66 renovierten der Landkreis Nürtingen (heute Landkreis Esslingen) und der Schwäbische Albverein unter der Aufsicht des württembergischen Denkmalamtes den Reußenstein. 2012 wurde die Südwand saniert.

Am 13. Juni 2010 prallte ein Motorsegler gegen eine Steilwand an der Burgruine und zerschellte; dabei kamen zwei Personen ums Leben.

Beschreibung

Die Ruine Reußenstein gilt als die am besten erhaltene Ministerialenburg der Herrschaft Teck. Sie gliedert sich in drei Bauabschnitte. Als ein Bauabschnitt gilt die Hauptburg, welche auf der Felsspitze liegt und durch einen tiefen Halsgraben von der Hochfläche getrennt wird. In zwei weiteren Bauabschnitten entstanden die Vorburg mit Wall und Graben sowie die Unterburg am Steilhang der westlichen und nördlichen Felspartie. In der ersten dieser Bauphasen wurden der Bergfried und der Palas erbaut. Sämtliche Wände bestehen aus gleichmäßigen Quadern. Zudem wurde die Vorburg zur Aufnahme von Wirtschaftsgebäuden am Rande der Hochfläche angelegt. Die letzte große Bauphase fand zwischen dem Ende des 14. oder Anfang des 15. Jahrhunderts unter den Grafen von Helfenstein statt. Unterburg und Zwinger wurden neu angelegt sowie der obere Burghof zwischen Palas und Bergfried überbaut. Die Baumaßnahmen sind durch Bruchsteinmauerwerk erkennbar.

Die Vorburg hat eine Größe von bis zu 74 × 40 m und liegt an höchster Stelle der ansteigenden Hochfläche. Sie wird bergseitig von einem Wall und einem Graben umfasst.

Die Unterburg liegt auf einer Terrasse zur westlichen Felsflanke und somit im Rücken der Hauptburg. Von dort ist diese nicht sichtbar. Sie besteht aus einem Burghof mit Zisterne, einem polygonalen Wohngebäude mit erhaltenem flachem Tonnengewölbe und einem bastionsartigen viereckigen Westturm. Letzterer wurde bei den Instandsetzungsmaßnahmen 1965/66 als Schutzhaus ausgebaut und mit einer Betondecke versehen. Auch das Gewölbe des Wohnbaus wurde mit Beton gesichert. Der Zwinger zur Unterburg beginnt hinter den Resten des Haupttores und führt rampenartig am Fels entlang zu einem rundlichen Flankenturm. Reste von Leibungen verweisen hier auf das ehemalige Burgtor mit einer Breite von 2,35 m.

Am Haupttor beginnt der Aufgang zur Hauptburg. Ein über eine steile Rampe aufsteigender Zwinger führt zum Vorhof, der Zugang verengt sich hierbei zu einem schmalen aus dem Fels gehauenen Weg. Durch ein enges Felstor von nur 80 cm Breite wird die westliche Plattform erreicht. Balkenlöcher sowie Aussparungen verweisen auf eine ehemalige hölzerne Überbauung des Torbereichs. Eine neuere Brüstungsmauer folgt dem westlichen Felsabsturz auf den alten Fundamenten bis zur äußeren Kanzel.

Der Palas bildet gemeinsam mit dem Bergfried, der Küche und dem oberen Burghof die Kernburg als eine homogene Einheit. Der Palas bestand aus drei Wohngeschossen, einem Wehrgeschoss sowie einem Untergeschoss. Die Fenster sind als Scharten ausgebildet. Auf der Ostseite im vierten Geschoss befindet sich ein breites Fenster mit Sitzbänken, auf der Westseite drei schmale Fenster in Rundbogennischen. Eine vermauerte Öffnung im Untergeschoss und eine schräg darüberliegende im dritten Geschoss führte jeweils zu einem Abtritt. Der obere Burghof befand sich ursprünglich zwischen Bergfried und Palas, wurde später jedoch überbaut und im oberen Geschoss als Kapelle eingerichtet. Hier befindet sich auch die sogenannte Madonna vom Reußenstein, eine spätgotische Freskomalerei, die jedoch kaum mehr zu erkennen ist. Als eine Besonderheit gilt der Zugang zur Kernburg. Dieser führt nicht wie üblich in einen Hof, sondern durch einen 93 cm breiten Felsdurchbruch direkt in das Untergeschoss des Palas. Die Außenwände des Palas sind felsseitig 2 m und südseitig 1,7 m stark und weisen eine Turmquaderverblendung auf. Sie wurden mit Kleinquadermauerwerk von minderer Qualität aufgemauert. Möglicherweise handelt es sich um die Reste eines Vorgängerbaus.

An der höchsten Stelle der Burg befindet sich der 19 m hohe Bergfried mit einem nahezu quadratischen Grundriss (5,66 × 5,95 m) und circa 2 m starken Mauern. Der Eingang des Bergfrieds liegt sehr hoch und war nur vom Wehrgang aus erreichbar. Die unteren Decken bestanden aus Holzbalken, das Eingangsgeschoss weist ein Tonnengewölbe auf. In einer späteren Bauphase erhielt der Bergfried nordseitig einen zweigeschossigen Anbau mit einem spitzen Satteldach. Die Konturen des letzteren sind an der Außenseite des Bergfrieds ablesbar.

Sage von Wilhelm Hauff

Nach der von Wilhelm Hauff verfassten Sage ließ der Riese Heim vom Heimenstein, der bis dahin in der Felshöhle in den gleichnamigen Schwammstotzen auf der gegenüberliegenden Talseite gelebt hatte, die Burg auf dem Reußenstein erbauen. Um auf den Reußensteinfelsen zu gelangen, musste er erst mit einem großen Schritt das Tal durchqueren, trat dabei aber zu kurz und blieb mit einem Fuß in dem morastigen Talgrund stecken. Als er ihn wieder herauszog, entsprang dem Fußstapfenloch eine Quelle, wodurch er ganz nebenbei die Lindach geschaffen hatte.

Zuletzt fehlte an der fast fertigen Burg noch ein Nagel. Keiner der Handwerker wagte es jedoch, diesen in luftiger Höhe einzuschlagen. Da kam ein junger Geselle aus dem Neidlinger Tal, der es wagen wollte. Der Riese hielt den jungen Mann mit seiner mächtigen Faust zum Fenster hinaus über den Abgrund, bis er sein Werk beendet hatte. Als Lohn bekam er Reichtum und die Tochter des Meisters zur Frau.

Bergsport

Die Felsen rund um die Ruine sind ein beliebtes Klettergebiet. Das Ensemble aus 3 Felsen bietet sowohl Mehrseillängenrouten am Hauptfels, stark gegliederten Fels am Mittelfels und kompakten Plattenfels am Südostfels. Dementsprechend gibt es Routen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades und unterschiedlichen Charakters. Aufgrund der südlich ausgerichteten Lage kann fast ganzjährig geklettert werden.

Galerie

  • Blick auf die Ruine vom Bahnhöfle
  • Ostansicht
  • Blick aus einem der Höfe
  • Blick aus einem der Höfe 2016
  • In der Ruine
  • Treppen zur Ruine
  • Blick auf die Ruine (mit Kletterern)
  • Blick ins Neidlinger Tal
  • Ruine Reußenstein, gezeichnet von Margret Hofheinz-Döring, 1978
  • Burg Reußenstein mit Nachthimmel
  • 360° Panoramaaufnahme der Burgruine Reußenstein

Literatur

  • Karsten Preßler: Vom „Riesen Heim“ auf Fels gebaut: Zur Instandsetzung der Ruine Reußenstein. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg. ISSN 0342-0027. 43(2014), Heft 2, S. 119–125. Digitale Ausgabe.
  • Günter Schmitt: Burgenführer Schwäbische Alb, Band 4 – Alb Mitte-Nord: Wandern und entdecken zwischen Aichelberg und Reutlingen. Biberacher Verlagsdruckerei, Biberach an der Riß 1991, ISBN 3-924489-58-0, S. 35–46.

Weblinks

Commons: Burg Reußenstein – Sammlung von Bildern
  • Ruine Reußenstein
  • Wilhelm Hauff: Die Sage vom Riesen Heim
  • Historische Rekonstruktionszeichnung aus Burgrekonstruktion.de
  • Ruine Reußenstein in der privaten Datenbank Alle Burgen.
  • 3D-Modell der Burg Reußenstein
  • Geotop-Steckbrief des Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau

Einzelnachweise

  1. Hermann Baumhauer: Baden-Württemberg, Bild einer Kulturlandschaft, Verlag Theiss, 1983, Seite 116.
  2. Bernhard Niemela: „Bekannt bis an die Enden der Welt“ – Die Geschichte der Ritter von Randeck. Verlag: Books on Demand, Norderstedt 2020, ISBN 978-3-7519-8924-4, Seite 99–100.
  3. Staatsarchiv Udine, Thesaurus Ecclesiae Aquileiensis, Seite 117r.
  4. Staatsarchiv Ludwigsburg, B 95 U 396.
  5. Frank Hohlfeld: Wandern auf der Schwäbischen Alb, DuMont aktiv, 35 Touren, 2007, Seite 103.
  6. Sanierungsarbeiten 2012
  7. Flugzeugabsturz nahe Stuttgart. Zwei Tote. In: t-online-Nachrichten vom 13. Juni 2010.
  8. Achim Pasold: Kletterführer Lenninger Alb [Erkenbrechtsweiler, Lenninger Tal, Neidlinger Tal]. 8. Auflage. Köngen 2014, ISBN 978-3-95611-002-3, S. 178. 
Burgen und Schlösser im Landkreis Esslingen

Schlösser:  |  |  (abgegangen) |  (abgegangen) | Jagdschloss Hohengehren |  | Schloss Kirchheim unter Teck | Schloss Köngen |  |  (abgegangen) |  | Schloss Neuffen |  |  |  (abgegangen) |  |  | Schlössle Oberlenningen |  | Schloss der Freiherren von Palm (Wernau) | Schloss Pfauhausen | Lustschloss Scharnhausen | Schloss Serach |  | Schloss Weil |  | Schloss Wendlingen

Burgen, Ruinen, Burgställe und abgegangene Burgen:  | Burg Altenriet |  | Wasserburg Bissingen | Burgstelle Bol |  | Ruine Diepoldsburg |  |  | Esslinger Burg | Gelbes Haus Esslingen | Ruine Grötzingen | Burg Hahnenkamm | Burg Hammetweil | Ruine Heimenstein |  | Ruine Hohengutenberg | Burg Hohenneuffen |  | Burgstall Im Hof | Burgstelle Körschburg | Kürnenburg | Ruine Lichteneck | Ruine Lichtenstein | Burgruine Liebenau | Burg Limburg | Burgstall an der Lindach | Burgstelle Mansberg | Burg Merkenberg |  |  |  | Burg Neuenriet |  |  |  |  |  |  | Burg Randeck | Ruine Reußenstein |  |  | Ruine Schanbach |  | Burgstelle Schloßberg (Dettingen) | Ruine Sperberseck | Ruine Sulzburg |  | Burg Teck | Burgstelle Tiefenbach |  |  | Ruine Wielandstein (Lenningen) | Burg Windeck (Neidlingen) |  | Ruine Wuelstein

Wehrkirchen: Zu Unserer Lieben Frau (Aichwald) |  | Wehrkirche Plochingen

Normdaten (Geografikum): GND: 7830784-3 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 03:02

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Ruine Reußenstein, Was ist Ruine Reußenstein? Was bedeutet Ruine Reußenstein?

Die Ruine Reussenstein ist die Ruine einer Felsenburg oberhalb von Neidlingen exakt auf der Grenze von Landkreis Esslingen und Landkreis Goppingen Stadt Wiesensteig in Baden Wurttemberg Heute ist der Reussenstein ein beliebtes Ziel fur Kletterer und Wanderer und gehort zu den meistbesuchten Burgen der Schwabischen Alb Die Denkmalstiftung Baden Wurttemberg erklarte die Ruine Reussenstein zum Denkmal des Monats Dezember 2012 Ruine ReussensteinBlick von Sudwesten auf die Ruine Reussenstein Blick von Sudwesten auf die Ruine ReussensteinStaat DeutschlandOrt NeidlingenEntstehungszeit 1270Burgentyp Hohenburg FelslageErhaltungszustand RuineStandische Stellung MinisterialeGeographische Lage 48 34 N 9 34 O 48 561388888889 9 5672222222222 760 Koordinaten 48 33 41 N 9 34 2 OHohenlage 760 m u NNRuine Reussenstein Baden Wurttemberg Burgruine Reussenstein aus Richtung Sudwest An rechter Felswand sind einige Felskletterer zu sehenReussenstein vom Gleitschirm ausGeographische Lage NaturschutzDie Ruine liegt in einer Hohe von 760 Metern uber NN Auf einem Felsriff am Albtrauf gelegen bietet sie eine schone Aussicht auf das Neidlinger Tal Die Felsen des Reussensteins sind unter dem Namen Reussenstein als Naturdenkmal und unter dem Namen Felsen unterhalb der Ruine Reussenstein S von Neidlingen auch als Geotop geschutzt GeschichteDie Burg wurde gegen 1270 als Ministerialburg der Herrschaft Teck gebaut sie kontrollierte bis in das Spatmittelalter einen Albaufstieg aus dem Neidlinger Tal Wappenbuch Siebmacher die Reusen von Reusenstein schabisches Adelswappen Ritter Diethoh von Kirchheim Stein war seit etwa 1301 der erste Herr der Burg Sein Sohn verkaufte sie an seine Vettern Konrad und Heinrich Reuss Von Konrad Reuss der Augsburger Domherr war erwarb Marquard von Randeck der fruhere Augsburger Bischof und damalige Patriarch von Aquileja im Jahr 1371 das Eigentum an der Burg Marquard ubertrug das Eigentum 1376 an seinen Grossneffen Konrad von Randeck Dieser hielt die Burg bis ins Jahr 1441 verpfandete sie aber weiter Die Burg zahlte rund zehn Pfandbesitzer Wahrend Marquard von Randeck die Burg 1376 noch mit dem ursprunglichen Namen stayn bezeichnete nannte sie Konrad von Randeck in einer Urkunde des Jahres 1383 dann festin ruszenstain 1441 erwarben die Grafen von Helfenstein von Konrad von Randeck das Eigentum am Reussenstein Der letzte Graf der auf der Burg wohnte war Mit dem Aussterben der Helfensteiner ab 1550 blieb die Burg unbewohnt und begann zu zerfallen 1752 wurde der Reussenstein Eigentum der bayerischen Hofkammer 1806 wurde sie wurttembergische Staatsdomane 1835 schenkte der Konig von Wurttemberg die Burg seinem Adjutanten Oberst von Fleischmann 1846 wurde bei der Ruine der angeblich vorletzte Luchs in Deutschland erlegt Im Marz 1862 kaufte die Hofkammer des Hauses Wurttemberg damals Hofdomanenkammer die Burgruine und das dazugehorige grosse Gut von Generalmajor v Fleischmann um 73 000 Gulden Am 4 Oktober 1888 ersteigerte die Hofdomanenkammer bei einer Zwangsversteigerung den Anteil des Nikolaus Aierle am Ziegelhof welcher an die Domane Reussenstein grenzt um 18 000 Gulden Nur wenig spater folgte die Erwerbung des restlichen Anwesens von Julius Aierle um 18 500 Gulden Der Ziegelhof wurde meist zusammen mit der Domane Reussenstein verpachtet Folgende Pachter bewirtschafteten die Guter Johannes Eberhardt Mehrstetten Oberamt Munsingen 1862 1877 Wilhelm Rall Jakobs Sohn Dettingen unter Teck 1877 1901 Wilhelm Rall Ziegelhof 1901 1904 Wilhelm Rall jun Ziegelhof 1904 1915 Friedrich Kober Pfullingen 1901 1915 Friedrich Kober und Jakob Kober 1915 1925 Jakob Kober Ziegelhof 1925 1937 Jakob Schilling Bohringen 1925 1950 Im Jahr 1928 richtete man eine Wasserleitung mit einem Pumpwerk ein Im Zuge der Bodenreform wurden die Domanen Reussenstein und Ziegelhof 1950 enteignet Am 5 Oktober 1964 wurde die Ruine an den Kreis Nurtingen verkauft In den Jahren 1965 66 renovierten der Landkreis Nurtingen heute Landkreis Esslingen und der Schwabische Albverein unter der Aufsicht des wurttembergischen Denkmalamtes den Reussenstein 2012 wurde die Sudwand saniert Am 13 Juni 2010 prallte ein Motorsegler gegen eine Steilwand an der Burgruine und zerschellte dabei kamen zwei Personen ums Leben BeschreibungDie Ruine Reussenstein gilt als die am besten erhaltene Ministerialenburg der Herrschaft Teck Sie gliedert sich in drei Bauabschnitte Als ein Bauabschnitt gilt die Hauptburg welche auf der Felsspitze liegt und durch einen tiefen Halsgraben von der Hochflache getrennt wird In zwei weiteren Bauabschnitten entstanden die Vorburg mit Wall und Graben sowie die Unterburg am Steilhang der westlichen und nordlichen Felspartie In der ersten dieser Bauphasen wurden der Bergfried und der Palas erbaut Samtliche Wande bestehen aus gleichmassigen Quadern Zudem wurde die Vorburg zur Aufnahme von Wirtschaftsgebauden am Rande der Hochflache angelegt Die letzte grosse Bauphase fand zwischen dem Ende des 14 oder Anfang des 15 Jahrhunderts unter den Grafen von Helfenstein statt Unterburg und Zwinger wurden neu angelegt sowie der obere Burghof zwischen Palas und Bergfried uberbaut Die Baumassnahmen sind durch Bruchsteinmauerwerk erkennbar Die Vorburg hat eine Grosse von bis zu 74 40 m und liegt an hochster Stelle der ansteigenden Hochflache Sie wird bergseitig von einem Wall und einem Graben umfasst Die Unterburg liegt auf einer Terrasse zur westlichen Felsflanke und somit im Rucken der Hauptburg Von dort ist diese nicht sichtbar Sie besteht aus einem Burghof mit Zisterne einem polygonalen Wohngebaude mit erhaltenem flachem Tonnengewolbe und einem bastionsartigen viereckigen Westturm Letzterer wurde bei den Instandsetzungsmassnahmen 1965 66 als Schutzhaus ausgebaut und mit einer Betondecke versehen Auch das Gewolbe des Wohnbaus wurde mit Beton gesichert Der Zwinger zur Unterburg beginnt hinter den Resten des Haupttores und fuhrt rampenartig am Fels entlang zu einem rundlichen Flankenturm Reste von Leibungen verweisen hier auf das ehemalige Burgtor mit einer Breite von 2 35 m Am Haupttor beginnt der Aufgang zur Hauptburg Ein uber eine steile Rampe aufsteigender Zwinger fuhrt zum Vorhof der Zugang verengt sich hierbei zu einem schmalen aus dem Fels gehauenen Weg Durch ein enges Felstor von nur 80 cm Breite wird die westliche Plattform erreicht Balkenlocher sowie Aussparungen verweisen auf eine ehemalige holzerne Uberbauung des Torbereichs Eine neuere Brustungsmauer folgt dem westlichen Felsabsturz auf den alten Fundamenten bis zur ausseren Kanzel Der Palas bildet gemeinsam mit dem Bergfried der Kuche und dem oberen Burghof die Kernburg als eine homogene Einheit Der Palas bestand aus drei Wohngeschossen einem Wehrgeschoss sowie einem Untergeschoss Die Fenster sind als Scharten ausgebildet Auf der Ostseite im vierten Geschoss befindet sich ein breites Fenster mit Sitzbanken auf der Westseite drei schmale Fenster in Rundbogennischen Eine vermauerte Offnung im Untergeschoss und eine schrag daruberliegende im dritten Geschoss fuhrte jeweils zu einem Abtritt Der obere Burghof befand sich ursprunglich zwischen Bergfried und Palas wurde spater jedoch uberbaut und im oberen Geschoss als Kapelle eingerichtet Hier befindet sich auch die sogenannte Madonna vom Reussenstein eine spatgotische Freskomalerei die jedoch kaum mehr zu erkennen ist Als eine Besonderheit gilt der Zugang zur Kernburg Dieser fuhrt nicht wie ublich in einen Hof sondern durch einen 93 cm breiten Felsdurchbruch direkt in das Untergeschoss des Palas Die Aussenwande des Palas sind felsseitig 2 m und sudseitig 1 7 m stark und weisen eine Turmquaderverblendung auf Sie wurden mit Kleinquadermauerwerk von minderer Qualitat aufgemauert Moglicherweise handelt es sich um die Reste eines Vorgangerbaus An der hochsten Stelle der Burg befindet sich der 19 m hohe Bergfried mit einem nahezu quadratischen Grundriss 5 66 5 95 m und circa 2 m starken Mauern Der Eingang des Bergfrieds liegt sehr hoch und war nur vom Wehrgang aus erreichbar Die unteren Decken bestanden aus Holzbalken das Eingangsgeschoss weist ein Tonnengewolbe auf In einer spateren Bauphase erhielt der Bergfried nordseitig einen zweigeschossigen Anbau mit einem spitzen Satteldach Die Konturen des letzteren sind an der Aussenseite des Bergfrieds ablesbar Sage von Wilhelm HauffNach der von Wilhelm Hauff verfassten Sage liess der Riese Heim vom Heimenstein der bis dahin in der Felshohle in den gleichnamigen Schwammstotzen auf der gegenuberliegenden Talseite gelebt hatte die Burg auf dem Reussenstein erbauen Um auf den Reussensteinfelsen zu gelangen musste er erst mit einem grossen Schritt das Tal durchqueren trat dabei aber zu kurz und blieb mit einem Fuss in dem morastigen Talgrund stecken Als er ihn wieder herauszog entsprang dem Fussstapfenloch eine Quelle wodurch er ganz nebenbei die Lindach geschaffen hatte Zuletzt fehlte an der fast fertigen Burg noch ein Nagel Keiner der Handwerker wagte es jedoch diesen in luftiger Hohe einzuschlagen Da kam ein junger Geselle aus dem Neidlinger Tal der es wagen wollte Der Riese hielt den jungen Mann mit seiner machtigen Faust zum Fenster hinaus uber den Abgrund bis er sein Werk beendet hatte Als Lohn bekam er Reichtum und die Tochter des Meisters zur Frau BergsportDie Felsen rund um die Ruine sind ein beliebtes Klettergebiet Das Ensemble aus 3 Felsen bietet sowohl Mehrseillangenrouten am Hauptfels stark gegliederten Fels am Mittelfels und kompakten Plattenfels am Sudostfels Dementsprechend gibt es Routen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades und unterschiedlichen Charakters Aufgrund der sudlich ausgerichteten Lage kann fast ganzjahrig geklettert werden GalerieBlick auf die Ruine vom Bahnhofle Ostansicht Blick aus einem der Hofe Blick aus einem der Hofe 2016 In der Ruine Treppen zur Ruine Blick auf die Ruine mit Kletterern Blick ins Neidlinger Tal Ruine Reussenstein gezeichnet von Margret Hofheinz Doring 1978 Burg Reussenstein mit Nachthimmel 360 Panoramaaufnahme der Burgruine ReussensteinLiteraturKarsten Pressler Vom Riesen Heim auf Fels gebaut Zur Instandsetzung der Ruine Reussenstein In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg ISSN 0342 0027 43 2014 Heft 2 S 119 125 Digitale Ausgabe Gunter Schmitt Burgenfuhrer Schwabische Alb Band 4 Alb Mitte Nord Wandern und entdecken zwischen Aichelberg und Reutlingen Biberacher Verlagsdruckerei Biberach an der Riss 1991 ISBN 3 924489 58 0 S 35 46 WeblinksCommons Burg Reussenstein Sammlung von Bildern Ruine Reussenstein Wilhelm Hauff Die Sage vom Riesen Heim Historische Rekonstruktionszeichnung aus Burgrekonstruktion de Ruine Reussenstein in der privaten Datenbank Alle Burgen 3D Modell der Burg Reussenstein Geotop Steckbrief des Landesamts fur Geologie Rohstoffe und BergbauEinzelnachweiseHermann Baumhauer Baden Wurttemberg Bild einer Kulturlandschaft Verlag Theiss 1983 Seite 116 Bernhard Niemela Bekannt bis an die Enden der Welt Die Geschichte der Ritter von Randeck Verlag Books on Demand Norderstedt 2020 ISBN 978 3 7519 8924 4 Seite 99 100 Staatsarchiv Udine Thesaurus Ecclesiae Aquileiensis Seite 117r Staatsarchiv Ludwigsburg B 95 U 396 Frank Hohlfeld Wandern auf der Schwabischen Alb DuMont aktiv 35 Touren 2007 Seite 103 Sanierungsarbeiten 2012 Flugzeugabsturz nahe Stuttgart Zwei Tote In t online Nachrichten vom 13 Juni 2010 Achim Pasold Kletterfuhrer Lenninger Alb Erkenbrechtsweiler Lenninger Tal Neidlinger Tal 8 Auflage Kongen 2014 ISBN 978 3 95611 002 3 S 178 Burgen und Schlosser im Landkreis Esslingen Schlosser abgegangen abgegangen Jagdschloss Hohengehren Schloss Kirchheim unter Teck Schloss Kongen abgegangen Schloss Neuffen abgegangen Schlossle Oberlenningen Schloss der Freiherren von Palm Wernau Schloss Pfauhausen Lustschloss Scharnhausen Schloss Serach Schloss Weil Schloss Wendlingen Burgen Ruinen Burgstalle und abgegangene Burgen Burg Altenriet Wasserburg Bissingen Burgstelle Bol Ruine Diepoldsburg Esslinger Burg Gelbes Haus Esslingen Ruine Grotzingen Burg Hahnenkamm Burg Hammetweil Ruine Heimenstein Ruine Hohengutenberg Burg Hohenneuffen Burgstall Im Hof Burgstelle Korschburg Kurnenburg Ruine Lichteneck Ruine Lichtenstein Burgruine Liebenau Burg Limburg Burgstall an der Lindach Burgstelle Mansberg Burg Merkenberg Burg Neuenriet Burg Randeck Ruine Reussenstein Ruine Schanbach Burgstelle Schlossberg Dettingen Ruine Sperberseck Ruine Sulzburg Burg Teck Burgstelle Tiefenbach Ruine Wielandstein Lenningen Burg Windeck Neidlingen Ruine Wuelstein Wehrkirchen Zu Unserer Lieben Frau Aichwald Wehrkirche Plochingen Normdaten Geografikum GND 7830784 3 GND Explorer lobid OGND AKS

Neueste Artikel
  • Juli 18, 2025

    Amt Rüstringen

  • Juli 18, 2025

    Amt Jänschwalde

  • Juli 18, 2025

    Amt Gößweinstein

  • Juli 18, 2025

    Amt Grünberg

  • Juli 18, 2025

    Amt Großsachsenheim

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.