41 8965 12 471777777778 Koordinaten 41 53 47 4 N 12 28 18 4 O BasisdatenName Gericht der Römische Rotalateinischer Name
Römische Rota

Koordinaten: 41° 53′ 47,4″ N, 12° 28′ 18,4″ O
Basisdaten | |
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Name: | Gericht der Römische Rota |
lateinischer Name: | Rotae Romanae Tribunal |
Sitz: | Piazza della Cancelleria, 1 00186 Roma |
Dekan: | Alejandro Arellano Cedillo (seit 2021) |
Siegel | |
Die Römische Rota (lat. Rota Romana), offiziell Gericht der Römischen Rota (lat. Rotae Romanae Tribunal) ist das ordentliche Appellationsgericht und nach dem Gerichtshof der Apostolischen Signatur das zweithöchste Gericht der römisch-katholischen Kirche. Die Rota übt für den Papst die ordentliche Gerichtsbarkeit aus und ist organisatorisch ein Dikasterium der Römischen Kurie (Praedicate Evangelium Art. 200–204). Seit 1940 hat sie ihren Sitz im Palazzo della Cancelleria in Rom.
Geschichte
Der Heilige Stuhl verfügte schon früh über eine eigene Gerichtsbarkeit. Die richterlichen Funktionen lagen ursprünglich in den Händen des Papstes und seiner Ratgeber, der Kardinäle. Um 1000 n. Chr. fanden sich als Richter auch die Cappellani Papae („Kapläne des Papstes“), die der Papst beauftragte, die Prozesse anzuhören, denen er nicht persönlich vorzustehen beabsichtigte oder den Kardinälen zuteilen wollte. Diese Kapläne waren zunächst Vernehmungsrichter (daher die noch heute gebräuchliche Bezeichnung „Auditor“); von Innozenz III. (1198–1216) wurde ihnen dann die Vollmacht zugesprochen, Urteile zu fällen. Erst im 14. Jahrhundert erhielt der päpstliche Gerichtshof eine festumrissene Gestalt durch die Apostolische Konstitution Ratio iuris Johannes’ XXII. (1316–1334).
Die Bezeichnung Rota ist 1336 erstmals nachweisbar. Worauf die Bezeichnung zurückgeht, ist nicht mit Sicherheit festzustellen. Vielleicht rührt sie daher, dass der Fußboden des Sitzungssaales mit einer runden Platte („rota“) geschmückt war; vielleicht auch von dem auf Rädern laufenden Gestell, auf dem sich die Gesetzbücher befanden und das während der Sitzungen vor dem Richtertisch stand. Aber auch die kreisförmige Anordnung der Richterstühle oder die Tatsache, dass die Prozesse nach einem bestimmten Turnus den verschiedenen Kollegien von je drei oder fünf Auditoren überwiesen wurden – gewissermaßen „rotierten“ –, könnte zu der Namensgebung geführt haben.
Papst Martin V. (1417–1431) legte am 1. September 1418 durch die apostolische Konstitution In apostolicae dignitatis fest, welche Eigenschaften von den Richtern der Rota verlangt wurden. Für die Ernennung zum Auditor war es erforderlich, dass der Betreffende ein Doctor iuris famosus war. Er musste eine mindestens dreijährige öffentliche Lehrtätigkeit an einer Universität vorweisen können. Schon bald wurde jedoch vom Nachweis einer Lehrtätigkeit dispensiert, stattdessen verlangte man den Grad eines Doktors des weltlichen und kirchlichen Rechts, und zwar ohne jede Ausnahme und Dispens. Der Kandidat sollte zudem über einen bestimmten Besitz verfügen, damit gegen ihn nicht der Verdacht der Käuflichkeit aufkam. Die Lex Martiniana war jahrhundertelang eines der Grundgesetze der Rota, dem die Auditoren alljährlich bei der Eröffnung des Gerichtsjahres die Treue schwören mussten.
Im 15. Jahrhundert gelangte das Tribunal durch das Wirken bedeutender Männer zu hohem Einfluss. Die Blütezeit des Gerichtshofs fiel in das 16. und 17. Jahrhundert. Fünf Auditoren dieser Epoche wurden später zu Päpsten gewählt. Der Ruf der unbestechlichen Gerechtigkeit der Rota war legendär – so auch dokumentiert im Ehenichtigkeitsprozess Heinrichs VIII. Die Päpste gewährten den Richtern eine große Anzahl von Privilegien und Ehren. Alexander VII. (1655–1667) ernannte die Auditoren zu apostolischen Subdiakonen und Hütern der Pallien; der Papst gestand ihnen ferner violette statt schwarzer Gewänder zu.
Auf die Glanzzeit des Gerichtshofs folgte die Zeit des Niederganges, der im 18. Jahrhundert durch Präzedenzstreitigkeiten mit den römischen Adelsgerichten begann und gegen Ende des Jahrhunderts seinen sichtbaren Ausdruck darin fand, dass nicht wenige europäische Höfe die Vollstreckung der Rota-Urteile verweigerten oder verhinderten. Nach der Französischen Revolution fristete die Rota nur noch ein kümmerliches Dasein. Im Jahre 1831 musste die alljährlich mit großem Prunk zelebrierte Reiterprozession zur Eröffnung des Gerichtsjahres unterbleiben, weil sie für die Römer ein Gegenstand des Spottes geworden war. Drei Jahre später beschränkte Gregor XVI. (1831–1846) die Zuständigkeit der Rota auf das Gebiet der päpstlichen Staaten, so dass der Gerichtshof nach dem vorläufigen Ende der weltlichen Herrschaft der Päpste im Jahre 1870 zu völliger Bedeutungslosigkeit herabsank.
Im Jahre 1908 wurde die Rota durch den Papst Pius X. (1903–1914) kraft der Apostolischen Konstitution Sapienti consilio zu neuem Leben erweckt. Der Papst gab der Rota ein eigenes Gesetz, die Lex propria S. R. Rotae et Signaturae Apostolica (1908), und verfügte die Regulae servandae apud S. R. Rotae Tribunal (1910), an deren Stelle später die Normae S. R. Rotae Tribunalis (1934) traten. Bis in die 1980er-Jahre hieß das Gericht Sacra Romana Rota (SRR) bzw. Tribunal Apostolicum Sacrae Romanae Rotae, dann bis in die 1990er-Jahre Apostolicum Rotae Romanae Tribunal (ARRT). Die aktuell gültigen Normen erließ Papst Johannes Paul II. am 7. Februar 1994. Beigegeben ist der Rota seit 2011 ein Amt für die Prozesse zur Gewährung von Dispens bei einer gültigen, aber nicht vollzogenen Ehe und für die Weihenichtigkeitssachen.
Zuständigkeiten
In erster Instanz urteilt die Rota in den Streitsachen der Bischöfe, über den Abtprimas oder Abtpräses einer monastischen Kongregation, die obersten Leiter von Ordensinstituten päpstlichen Rechts sowie über die Diözesen und sonstige physische oder juristische Personen in der Kirche, die keinem anderen Oberen als dem Papst selbst unterstehen. Sofern nichts anderes festgelegt ist, behandelt die Rota diese Fälle auch in zweiter oder höherer Instanz. Ferner fällt sie ihre Urteile in den Verfahren, die ihr vom Papst eigens übertragen wurden.
In der Praxis ist die Rota jedoch überwiegend mit der Berufung in Ehenichtigkeitsverfahren beschäftigt; ein Ansuchen um die Annullierung einer Ehe kann die Rota auch direkt unter Umgehung diözesaner Gerichte übernehmen. Hierbei ist die Rota dafür zuständig, die Gültigkeit kirchlicher Eheschließungen zu beurteilen und ist dabei i. d. R. Berufungsinstanz der Gerichte der einzelnen Diözesen. Da die sakramental geschlossene Ehe zwischen zwei Christen nach katholischem Verständnis unauflöslich ist, kann die Rota lediglich feststellen, dass eine Ehe von Beginn an nie gültig zustande gekommen und damit nichtig ist. Falls es in einem Verfahren um die Ehe eines Staatsoberhauptes oder Angehörigen eines regierenden Herrscherhauses geht, wird der Prozess grundsätzlich in Rom verhandelt, da die Gefahr einer Beeinflussung des örtlichen Gerichtes besteht.
Im Jahr 2014 gingen bei der Rota 326 Sachen neu ein. 2015 waren es 359 Sachen (eine in erster, 145 in zweiter, 210 in dritter und eine in vierter Instanz sowie 2 Wiederaufnahmen); die meisten davon stammten aus Italien (136), den USA (51), Brasilien (48) und Polen (44). Ende 2015 waren 689 (2014: 733) Sachen anhängig; davon waren 679 (2014: 715) Ehenichtigkeitsverfahren (nullitatis matrimonii; 98,5 %), 4 (2014: 7) sonstige Statussachen (separationis, pensionis alimentariae, custodiae filiorum; 0,6 %), 5 (2014: 8) Streitverfahren (iurium; 0,7 %) und ein (2014: 3) Strafverfahren (poenalis; 0,1 %).
Eines der längsten Verfahren war ein Streitverfahren aus Innsbruck; es dauerte von 1956 bis 1991 und beschäftigte 28 Richter der Rota.
Zusammensetzung
Alle Richter der Rota werden vom Papst direkt ernannt und stammen aus allen Teilen der Weltkirche. Sie müssen die Priesterweihe empfangen haben, sollen sich durch große Rechtserfahrung auszeichnen und über persönliche Klugheit verfügen. Die aus der Geschichte gewachsene Tradition, bei der Berufung der Richter bestimmte Nationen zu berücksichtigen, wird auch heute noch beachtet. Alle Auditoren sind dem Rang nach gleich; die einzige Unterscheidung ist das Dienstalter. Dem Auditoren-Kollegium steht ein Dekan als Primus inter pares vor. Die Richter der Römischen Rota sind Prälaten und den Apostolischen Protonotaren gleichgestellt. In der Regel sind die Richter der Rota keine Kardinäle; häufig erhalten jedoch die Dekane im Laufe ihrer Amtszeit die Bischofsweihe.
Aktuelle Auditoren (Stand 2022):
- Alejandro Arellano Cedillo (25. April 2007, seit 30. März 2021 Dekan)
- Maurice Monier (9. Januar 1995, 2016–2021 Pro-Dekan)
- (12. November 1996)
- (4. November 1997)
- (8. Februar 1999)
- (25. April 2007)
- OFM (3. Juni 2011)
- (4. Oktober 2011)
- (4. Oktober 2011)
- (30. Dezember 2011)
- Alejandro W. Bunge (20. April 2013)
- (23. Januar 2014)
- SCJ (23. Januar 2014)
- (9. Januar 2015)
- Miroslav Konštanc Adam OP (22. März 2016)
- (22. März 2016)
- (21. November 2016)
- Hans-Peter Fischer (20. Juli 2017)
- (19. Juli 2019)
- (25. April 2022)
- LM (25. April 2022)
- (23. Januar 2023)
- (seit 14. Januar 2025)
Aktuelle weitere Anwälte (Stand 2023):
- (Stellvertretender Kirchenanwalt „promotor iustitiae“; seit 18. Oktober 2023)
- Maria Fratangelo (Ehebandverteidigerin; seit 8. November 2018)
- (Ehebandverteidiger; seit 25. März 2025)
Der Gerichtshof fällt alle Urteile kollegial, Einzelrichter gibt es nicht. In der Regel behandelt er die an ihn herangetragenen Verfahren durch ein Gremium von drei Auditoren, den sogenannten „Turnus“. In dem jeweiligen Dreierkollegium führt der dienstälteste Richter den Vorsitz. Die Rota kann aber auch in besonderen Fällen in der Gesamtheit ihrer Auditoren tätig werden (videntibus omnibus). Das Gerichtspersonal der Rota setzt sich, wie auch bei jedem Diözesan- oder Metropolitangericht, aus einem Kirchenanwalt (Promotor Iustitiae), mehreren Ehebandverteidigern und einer Reihe von Notaren zusammen.
Liste der Dekane (unvollständig)
- Carlo Leopoldo Calcagnini (1734–1743)
- Alphonse-Hubert de Latier de Bayane (1792–1802)
- Francesco Cesarei Leoni (1802–1817)
- (1817–1823)
- Joachim-Jean-Xavier d’Isoard (1824–1827)
- Alessandro Spada (1827–1835)
- Cosimo Barnaba Corsi (1835–1842)
- Giuseppe Bofondi (1842–1846)
- (1846–1853)
- Pietro De Silvestri (1853–1858)
- Ignazio Alberghini (1858–1861)
- (1862–1888)
- Johannes Montel (1889–1906)
- Michele Lega (1908–1914)
- (1914–1920)
- (1920–1921)
- (1921–1926)
- Massimo Massimi (1926–1935)
- (1936–1944)
- André Jullien PSS (1944–1958)
- William Theodore Heard (1958–1959)
- Francis Brennan (1959–1967)
- Bolesław Filipiak (1967–1976)
- (1976–1978)
- Heinrich Ewers (1978–1982)
- (1982–1985)
- Ernesto Maria Fiore (1985–1993)
- Mario Francesco Pompedda (1993–1999)
- Raffaello Funghini (1999–2004)
- Antoni Stankiewicz (2004–2012)
- Pio Vito Pinto (2012–2021)
- Maurice Monier (Pro-Dekan 2016–2021)
- Alejandro Arellano Cedillo (seit 2021)
Anwaltliche Vertretung
An der Römischen Rota besteht Anwaltszwang; das heißt, streitende Parteien können vor diesem Gerichtshof ihre Prozesse nur durch zugelassene Anwälte führen. Die Advokaten der Rota sind allesamt Spezialisten im kanonischen Recht und haben eine gesonderte Ausbildung erhalten und sind in der Regel Laien.
Bei der Rota gibt es ein eigenes Studium, das „Studium rotale“, das die Ausbildung von Advokaten an der Rota sowie von zukünftigen Richtern, Kirchenanwälten und Ehebandverteidigern für kirchliche Gerichte zum Ziel hat. Das Studium findet unter der Aufsicht des Dekans der Rota statt und wird durch einen Auditor geleitet. Die Ausbildung steht Klerikern und Laien offen, die zumindest über den akademischen Grad eines Lizenziaten im Fach Kirchenrecht verfügen; für die Zulassung zum Abschlussexamen wird der Nachweis des Doktorates verlangt. Der Kurs, der zur Erlangung des Titels eines Rota-Advokaten erforderlich ist, dauert drei Jahre.
Judikatur
Decisiones seu sententiae
Bei der Rota ging ursprünglich der für die Parteien bestimmten und nicht begründeten sententia die mit Gründen versehene decisio voraus; die decisiones wurden in Sammlungen veröffentlicht. Beginnend mit Berichtsjahr 1909 erscheint seit 1912 die offizielle Urteilssammlung „Decisiones seu sententiae“ (RRDec). Der Titel knüpft einerseits an die früheren decisiones an, andererseits an die in der Lex propria von 1908 für das Urteil allein gebrauchte Bezeichnung sententia. In den Übersichten der Sammlung ist bis Band 90 (1998) allgemein von decisio die Rede, seit 1999 von sententia. Bis Band 38 (1946) wurden alle Urteile amtlich im Volltext veröffentlicht, seit 1947 nurmehr eine Auswahl, was seit 1949 auch im Untertitel der Entscheidungssammlung zum Ausdruck kommt; seit 1954 werden aber wieder alle Entscheidungen eines Jahres im Inhaltsverzeichnis genannt. In den Acta Apostolicae Sedis finden sich für die Jahre 1909 bis 1927 Volltexte in Auswahl, für 1920 bis 1956 Verzeichnisse aller Entscheidungen. Volltextentscheidungen ab 1960 sind in der Datenbank JurisRota der Universität München durchsuchbar. Es handelt sich überwiegend um Urteile und wenige urteilsbestätigende Dekrete. Beginnend mit Berichtsjahr 1983 erscheint seit 1996 außerdem eine Auswahl an Dekreten unter dem Titel „Decreta selecta“. Die Urteile und die Dekrete eines Jahres werden jeweils durchnummeriert, Urteile mit dem Buchstaben „A“, Dekrete mit dem Buchstaben „B“. Diese Entscheidungsnummer ist zu unterscheiden von der Protokollnummer (dem Aktenzeichen).
Urteile 2008 bis 2017
Amtlich veröffentlichte Urteile der Jahre 2008 bis 2017 in Streitsachen (causae iurium; 10 Urteile), Strafsachen (poenalis; 8), Ehenichtigkeitssachen (nullitatis matrimonii) aus Deutschland und Österreich (7) sowie ausgewählten orientalischen Ehesachen einschließlich Trennung (separationis) mit Sorgerecht, Unterhalt, Entschädigung (custodiae filiorum, pensionis alimentariae, indemnitatis; 4):
Datum | RRDec | Bericht- erstatter | Herkunft | Gegenstand |
---|---|---|---|---|
2008-01-17 | A.9/08 p.10 | De Angelis | (IT) Romana | Iurium: Nutzung eines Grundstücks (bei der Kirche Santa Caterina della Rota; ↑ A.85/03) |
2008-03-14 | A.51/08 p.118 | Sciacca | (IT) Calatayeronen. | Iurium: Privileg im Rahmen einer Osterprozession |
2008-11-21 | A.167/08 p.346 | Monier | (US) Peorien. | Iurium: Rufschädigung und Schadensersatz |
2008-12-19 | A.196/08 p.376 | Pinto | (DE) Colonien. | Nullitatis matrimonii: Ausschluss (CIC 1101 § 2) der Nachkommenschaft und mangelndes Urteilsvermögen (CIC 1095 n. 2) seitens der Belangten ⊕ |
2009-05-14 | A.56/09 p.75/382 | McKay | (eng) | Poenalis: Konkubinat (CIC 1395 § 1: Freispruch; ↓ A.93/11) |
2009-07-14 | A.102/09 p.221 | Arokiaraj | (DE) Colonien. | Nullitatis matrimonii: Ausschluss (CIC 1101 § 2) der Nachkommenschaft seitens der Belangten ⊖ |
2010-04-28 | A.65/10 p.149 | Huber | (DE) Rottenburgen.-Stutgardien. | Nullitatis matrimonii: arglistige Täuschung (CIC 1098), begangen vom Belangten ⊕ |
2010-07-23 | A.132/10 p.310 | McKay | (spa) | Poenalis: Verjährung (CIC 1362; 1377 unerlaubte Veräußerung, 1389 Amtsmissbrauch, 1399 Gesetzesverletzung); Iurium: Schadensersatz (CIC 1729; 1405 Unzuständigkeit) |
2011-01-20 | A.4/11 p.1 | Caberletti | (LB) Inter-eparchialis Maronitarum | Nullitatis matrimonii: Eheführungsunfähigkeit/Eigenschaftsirrtum ⊖; Separationis (CCEO 863) ⊕; Pensionis alimentariae (PStat.LB 139 ff.) ⊕ (↓ A.135/12) |
2011-05-16 | A.85/11 p.209 | De Angelis | (LB) Tyren. Maronitarum | Iurium: Waqf (Cadmous College; PStat.LB 255 ff.; ↑ A.19/01) |
2011-05-27 | A.93/11 p.260 | Sciacca | (eng) | Poenalis: Konkubinat (Bestätigung von ↑ A.56/09) |
2011-06-20 | A.110/11 p.315 | McKay | (eng) | Poenalis: versuchte Eheschließung (CIC 1394, 1391 Fälschung, 1389 § 1 Amtsmissbrauch: Entlassung aus dem Klerikerstand) |
2011-10-18 | A.140/11 p.392/522 | Arellano Cedillo | (MX) Mexicana | Iurium: Versorgungsanspruch einer Ordensfrau (↑ B.24/06; ↓ A.90/13) |
2012-10-10 | A.135/12 p.258 | Sable | (LB) Inter-eparchialis Maronitarum | Nullitatis matrimonii: Eigenschaftsirrtum (CCEO 820 § 2) über das Alter, verursacht von der Belangten ⊕ (↑ A.4/11) |
2013-03-20 | A.90/13 p.107/393 | Jaeger | (MX) Mexicana | Iurium: Versorgungsanspruch einer Ordensfrau (↑ A.140/11) |
2014-01-14 | A.2/14 p.1 | Graulich | (DE) Eystetten. | Nullitatis matrimonii: Eheführungsunfähigkeit (CIC 1095 n. 3) seitens des Belangten ⊕ |
2014-11-18 | A.231/14 p.343 | Caberletti | (eng) | Poenalis: Konkubinat (CIC 1395 § 1: Suspension für 3 Jahre) |
2015-02-27 | A.25/15 p.46 | McKay | (PH) [Sancti Ferdinandi | Iurium: Auflösung eines Grundstücksüberlassungsvertrags (Chevalier School, Angeles City) |
2015-03-04 | A.30/15 p.80/469 | Jaeger | (eng) | Poenalis: homosexuelle Handlung (CIC 277; 1395 § 2: Freispruch) |
2015-04-16 | A.67/15 p.130 | McKay | (IT) [?] | Iurium: kein Schadensersatz für ehemaligen Gerichtsmitarbeiter |
2015-06-23 | A.142/15 p.221 | Vaccarotto | (eng) | Poenalis: andere äußere Sünde gegen das sechste Gebot mit Ärgernis (CIC 1395 § 1: Freispruch) |
2015-07-22 | A.172/15 p.265 | Esteban | (fre) | Poenalis: öffentliche Verfehlung gegen das sechste Gebot (CIC 1395 § 2: Entlassung aus dem Klerikerstand) |
2015-12-17 | A.264/15 p.407 | Arellano Cedillo | (LB) Ioubben., Sarben. et Iunien. Maronitarum | Nullitatis matrimonii: Eheführungsunfähigkeit (CCEO 818 n. 3) beiderseits und Arglist (CCEO 821) des Mannes ⊕; Custodiae filiae (PStat.LB 119 ff.); Indemnitatis (PStat.LB 179 ff.) ⊖; Pensionis alimentariae (PStat.LB 139 ff.) ⊕ |
2016-02-19 | A.34/16 p.43 | Jaeger | (LB) Ioubben., Sarben. et Iunien. Maronitarum | Nullitatis matrimonii: Eigenschaftsirrtum/Eheführungsunfähigkeit ⊖; Separationis (CCEO 863) ⊕; Pensionis alimentariae (PStat.LB 139 ff.) ⊕; Custodiae filiorum (PStat.LB 119 ff.) (↓ 2018-02-07) |
2016-05-18 | A.86/16 p.129 | Esteban | (DE) Friburgen. | Nullitatis matrimonii: Eheführungsunfähigkeit (CIC 1095 n. 3) seitens der Belangten ⊕ |
2017-01-25 | A.18/17 p.26 | Jaeger | (AU) Novae Valliae Meridionalis | Iurium: begrenzte Wirksamkeit eines Vergleichsvertrags |
2017-03-22 | A.59/17 p.138 | Arokiaraj | (DE) Ratisbonen. | Nullitatis matrimonii: Ausschluss (CIC 1101 § 2) der Unauflöslichkeit seitens des Klägers ⊕ |
2017-05-03 | A.89/17 p.221/491 | Arellano Cedillo | (CZ) Moraviae | Iurium: Unwirksamkeit einer Schenkung (St. Jakob, Brünn) |
2017-11-29 | A.241/17 p.422 | Fischer | (AT) Viennen. | Nullitatis matrimonii: Ausschluss (CIC 1101 § 2) von Unauflöslichkeit und Treue seitens des Klägers ⊕ |
Literatur
- Stefan Killermann: Die Rota Romana. Wesen und Wirken des päpstlichen Gerichtshofes im Wandel der Zeit. (= Adnotationes in Ius Canonicum. Band 46, hrsg. von Elmar Güthoff und Karl-Heinz Selge). Peter Lang, Frankfurt am Main-Berlin-Bern-Bruxelles-New York-Oxford-Wien 2009, ISBN 978-3-631-59334-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Knut Wolfgang Nörr: Über die mittelalterliche Rota Romana. Ein Streifzug aus der Sicht der Geschichte der kurialen Gerichtsbarkeit, des römisch-kanonischen Prozessrechts und der kanonistischen Wissenschaft. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. 124. Bd., Kanonistische Abteilung, 2007, S. 220–245. doi:10.7767/zrgka.2007.93.1.220.
- Sammlung von Urteilen: Decisiones seu sententiae (RRDec; 1.1909/41.1949–; ZDB-ID 219983-x)
- 1.1909–14.1922 via hathitrust.org; Übersichten für 12.1920–48.1956 auch im jeweils folgenden Jahr in Acta Apostolicae Sedis
- ab 98.2006 mit einem Appendix einzelner Urteile in Übersetzung sowie Excerpta argumentorum
- Sammlung von Dekreten: Decreta selecta inter ea quae anno … prodierunt (RRDecr; 1.1983–; ZDB-ID 1381829-6)
- Grzegorz Erlebach: Decisioni «extravagantes» della Rota Romana. In: Quaderni dello studio rotale 11.2001, S. 129–168 (verzeichnet Urteile und Dekrete der Jahre 1940 bis 1999 außerhalb der beiden Entscheidungssammlungen)
- Kirsi Salonen: Papal Justice in the Late Middle Ages: The Sacra Romana Rota. Church, Faith and Culture in the Medieval West, Routledge, London / New York 2016, ISBN 978-1-4724-8226-6
Weblinks
- Homepage des Gerichtes der Römischen Rota
- Einträge auf catholic-hierarchy.org und gcatholic.org
- Fotogalerie der Römischen Rota (Universität Gregoriana)
- JurisRota Online-Suche für Judikatur der Römischen Rota (Universität München)
Einzelnachweise
- Stefan Killermann: Die Rota Romana (2009), S. 352, Fn. 107.
- Josef Otter: Die Rota Romana in der neuen Kurienkonstitution Praedicate Evangelium, in: DPM 29 (2022) 211–226
- Stefan Killermann: Die Rota Romana (2009), S. 271.
- AAS 1 (1909) 20–35
- AAS 2 (1910) 783–850
- AAS 26 (1934) 449–491
- AAS 86 (1994) 508–540
- Motu proprio Quaerit semper, AAS 103 (2011) 569–571 (Officium de processibus dispensationis super matrimonio rato et non consummato ac causis nullitatis sacrae Ordinationis)
- Attività della Santa Sede nel 2014, S. 823
- Attività della Santa Sede nel 2015, S. 820
- Attività della Santa Sede nel 2015, S. 822; zu den Jahren 2012/13 siehe auch Johannes Klösges: Ehenichtigkeitsverfahren bei psychisch bedingten Konsensmängeln (2015), S. 13, Fn. 1
- Oenipontana, Endurteil: coram Palestro, 23. Oktober 1991, A.99/91, RRDec 83.1991(1994), S. 622–669
- Attività della Santa Sede nel 1992, S. 1186–1194
- gcatholic.org: Officials; Fotogalerie der Römischen Rota; Richter 1983–2012
- Nomina di Prelato Uditore del Tribunale della Rota Romana. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 14. Januar 2025, abgerufen am 14. Januar 2025 (italienisch).
- gcatholic.org: Officials
- AAS 37 (1945) 193–196
- Stefan Killermann: Die Rota Romana (2009), S. 83–87.
- RRDec 1.1909(1912), Praefatio § 6, p. LIII.
- www.rota.gwi.uni-muenchen.de
- Beispiel: Prot. Num. 2800/39 mit Urteil A. 53/42 (Capituli Metropolitani Syracusani – Mensae Episcopali Agrigentinae)
- Decisiones seu sententiae 100.2008(2016)–109.2017(2023)
- vgl. Marcus Nelles: Fall 9 in: Fälle zum katholischen Kirchenrecht (2019), S. 54
Autor: www.NiNa.Az
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41 8965 12 471777777778 Koordinaten 41 53 47 4 N 12 28 18 4 O BasisdatenName Gericht der Romische Rotalateinischer Name Rotae Romanae TribunalSitz Piazza della Cancelleria 1 00186 RomaDekan Alejandro Arellano Cedillo seit 2021 SiegelSiegel der Romischen Rota Die Romische Rota lat Rota Romana offiziell Gericht der Romischen Rota lat Rotae Romanae Tribunal ist das ordentliche Appellationsgericht und nach dem Gerichtshof der Apostolischen Signatur das zweithochste Gericht der romisch katholischen Kirche Die Rota ubt fur den Papst die ordentliche Gerichtsbarkeit aus und ist organisatorisch ein Dikasterium der Romischen Kurie Praedicate Evangelium Art 200 204 Seit 1940 hat sie ihren Sitz im Palazzo della Cancelleria in Rom GeschichteDer Heilige Stuhl verfugte schon fruh uber eine eigene Gerichtsbarkeit Die richterlichen Funktionen lagen ursprunglich in den Handen des Papstes und seiner Ratgeber der Kardinale Um 1000 n Chr fanden sich als Richter auch die Cappellani Papae Kaplane des Papstes die der Papst beauftragte die Prozesse anzuhoren denen er nicht personlich vorzustehen beabsichtigte oder den Kardinalen zuteilen wollte Diese Kaplane waren zunachst Vernehmungsrichter daher die noch heute gebrauchliche Bezeichnung Auditor von Innozenz III 1198 1216 wurde ihnen dann die Vollmacht zugesprochen Urteile zu fallen Erst im 14 Jahrhundert erhielt der papstliche Gerichtshof eine festumrissene Gestalt durch die Apostolische Konstitution Ratio iuris Johannes XXII 1316 1334 Die Bezeichnung Rota ist 1336 erstmals nachweisbar Worauf die Bezeichnung zuruckgeht ist nicht mit Sicherheit festzustellen Vielleicht ruhrt sie daher dass der Fussboden des Sitzungssaales mit einer runden Platte rota geschmuckt war vielleicht auch von dem auf Radern laufenden Gestell auf dem sich die Gesetzbucher befanden und das wahrend der Sitzungen vor dem Richtertisch stand Aber auch die kreisformige Anordnung der Richterstuhle oder die Tatsache dass die Prozesse nach einem bestimmten Turnus den verschiedenen Kollegien von je drei oder funf Auditoren uberwiesen wurden gewissermassen rotierten konnte zu der Namensgebung gefuhrt haben Papst Martin V 1417 1431 legte am 1 September 1418 durch die apostolische Konstitution In apostolicae dignitatis fest welche Eigenschaften von den Richtern der Rota verlangt wurden Fur die Ernennung zum Auditor war es erforderlich dass der Betreffende ein Doctor iuris famosus war Er musste eine mindestens dreijahrige offentliche Lehrtatigkeit an einer Universitat vorweisen konnen Schon bald wurde jedoch vom Nachweis einer Lehrtatigkeit dispensiert stattdessen verlangte man den Grad eines Doktors des weltlichen und kirchlichen Rechts und zwar ohne jede Ausnahme und Dispens Der Kandidat sollte zudem uber einen bestimmten Besitz verfugen damit gegen ihn nicht der Verdacht der Kauflichkeit aufkam Die Lex Martiniana war jahrhundertelang eines der Grundgesetze der Rota dem die Auditoren alljahrlich bei der Eroffnung des Gerichtsjahres die Treue schworen mussten Im 15 Jahrhundert gelangte das Tribunal durch das Wirken bedeutender Manner zu hohem Einfluss Die Blutezeit des Gerichtshofs fiel in das 16 und 17 Jahrhundert Funf Auditoren dieser Epoche wurden spater zu Papsten gewahlt Der Ruf der unbestechlichen Gerechtigkeit der Rota war legendar so auch dokumentiert im Ehenichtigkeitsprozess Heinrichs VIII Die Papste gewahrten den Richtern eine grosse Anzahl von Privilegien und Ehren Alexander VII 1655 1667 ernannte die Auditoren zu apostolischen Subdiakonen und Hutern der Pallien der Papst gestand ihnen ferner violette statt schwarzer Gewander zu Auf die Glanzzeit des Gerichtshofs folgte die Zeit des Niederganges der im 18 Jahrhundert durch Prazedenzstreitigkeiten mit den romischen Adelsgerichten begann und gegen Ende des Jahrhunderts seinen sichtbaren Ausdruck darin fand dass nicht wenige europaische Hofe die Vollstreckung der Rota Urteile verweigerten oder verhinderten Nach der Franzosischen Revolution fristete die Rota nur noch ein kummerliches Dasein Im Jahre 1831 musste die alljahrlich mit grossem Prunk zelebrierte Reiterprozession zur Eroffnung des Gerichtsjahres unterbleiben weil sie fur die Romer ein Gegenstand des Spottes geworden war Drei Jahre spater beschrankte Gregor XVI 1831 1846 die Zustandigkeit der Rota auf das Gebiet der papstlichen Staaten so dass der Gerichtshof nach dem vorlaufigen Ende der weltlichen Herrschaft der Papste im Jahre 1870 zu volliger Bedeutungslosigkeit herabsank Im Jahre 1908 wurde die Rota durch den Papst Pius X 1903 1914 kraft der Apostolischen Konstitution Sapienti consilio zu neuem Leben erweckt Der Papst gab der Rota ein eigenes Gesetz die Lex propria S R Rotae et Signaturae Apostolica 1908 und verfugte die Regulae servandae apud S R Rotae Tribunal 1910 an deren Stelle spater die Normae S R Rotae Tribunalis 1934 traten Bis in die 1980er Jahre hiess das Gericht Sacra Romana Rota SRR bzw Tribunal Apostolicum Sacrae Romanae Rotae dann bis in die 1990er Jahre Apostolicum Rotae Romanae Tribunal ARRT Die aktuell gultigen Normen erliess Papst Johannes Paul II am 7 Februar 1994 Beigegeben ist der Rota seit 2011 ein Amt fur die Prozesse zur Gewahrung von Dispens bei einer gultigen aber nicht vollzogenen Ehe und fur die Weihenichtigkeitssachen ZustandigkeitenIn erster Instanz urteilt die Rota in den Streitsachen der Bischofe uber den Abtprimas oder Abtprases einer monastischen Kongregation die obersten Leiter von Ordensinstituten papstlichen Rechts sowie uber die Diozesen und sonstige physische oder juristische Personen in der Kirche die keinem anderen Oberen als dem Papst selbst unterstehen Sofern nichts anderes festgelegt ist behandelt die Rota diese Falle auch in zweiter oder hoherer Instanz Ferner fallt sie ihre Urteile in den Verfahren die ihr vom Papst eigens ubertragen wurden In der Praxis ist die Rota jedoch uberwiegend mit der Berufung in Ehenichtigkeitsverfahren beschaftigt ein Ansuchen um die Annullierung einer Ehe kann die Rota auch direkt unter Umgehung diozesaner Gerichte ubernehmen Hierbei ist die Rota dafur zustandig die Gultigkeit kirchlicher Eheschliessungen zu beurteilen und ist dabei i d R Berufungsinstanz der Gerichte der einzelnen Diozesen Da die sakramental geschlossene Ehe zwischen zwei Christen nach katholischem Verstandnis unaufloslich ist kann die Rota lediglich feststellen dass eine Ehe von Beginn an nie gultig zustande gekommen und damit nichtig ist Falls es in einem Verfahren um die Ehe eines Staatsoberhauptes oder Angehorigen eines regierenden Herrscherhauses geht wird der Prozess grundsatzlich in Rom verhandelt da die Gefahr einer Beeinflussung des ortlichen Gerichtes besteht Im Jahr 2014 gingen bei der Rota 326 Sachen neu ein 2015 waren es 359 Sachen eine in erster 145 in zweiter 210 in dritter und eine in vierter Instanz sowie 2 Wiederaufnahmen die meisten davon stammten aus Italien 136 den USA 51 Brasilien 48 und Polen 44 Ende 2015 waren 689 2014 733 Sachen anhangig davon waren 679 2014 715 Ehenichtigkeitsverfahren nullitatis matrimonii 98 5 4 2014 7 sonstige Statussachen separationis pensionis alimentariae custodiae filiorum 0 6 5 2014 8 Streitverfahren iurium 0 7 und ein 2014 3 Strafverfahren poenalis 0 1 Eines der langsten Verfahren war ein Streitverfahren aus Innsbruck es dauerte von 1956 bis 1991 und beschaftigte 28 Richter der Rota ZusammensetzungAlle Richter der Rota werden vom Papst direkt ernannt und stammen aus allen Teilen der Weltkirche Sie mussen die Priesterweihe empfangen haben sollen sich durch grosse Rechtserfahrung auszeichnen und uber personliche Klugheit verfugen Die aus der Geschichte gewachsene Tradition bei der Berufung der Richter bestimmte Nationen zu berucksichtigen wird auch heute noch beachtet Alle Auditoren sind dem Rang nach gleich die einzige Unterscheidung ist das Dienstalter Dem Auditoren Kollegium steht ein Dekan als Primus inter pares vor Die Richter der Romischen Rota sind Pralaten und den Apostolischen Protonotaren gleichgestellt In der Regel sind die Richter der Rota keine Kardinale haufig erhalten jedoch die Dekane im Laufe ihrer Amtszeit die Bischofsweihe Aktuelle Auditoren Stand 2022 Alejandro Arellano Cedillo 25 April 2007 seit 30 Marz 2021 Dekan Maurice Monier 9 Januar 1995 2016 2021 Pro Dekan 12 November 1996 4 November 1997 8 Februar 1999 25 April 2007 OFM 3 Juni 2011 4 Oktober 2011 4 Oktober 2011 30 Dezember 2011 Alejandro W Bunge 20 April 2013 23 Januar 2014 SCJ 23 Januar 2014 9 Januar 2015 Miroslav Konstanc Adam OP 22 Marz 2016 22 Marz 2016 21 November 2016 Hans Peter Fischer 20 Juli 2017 19 Juli 2019 25 April 2022 LM 25 April 2022 23 Januar 2023 seit 14 Januar 2025 Aktuelle weitere Anwalte Stand 2023 Stellvertretender Kirchenanwalt promotor iustitiae seit 18 Oktober 2023 Maria Fratangelo Ehebandverteidigerin seit 8 November 2018 Ehebandverteidiger seit 25 Marz 2025 Der Gerichtshof fallt alle Urteile kollegial Einzelrichter gibt es nicht In der Regel behandelt er die an ihn herangetragenen Verfahren durch ein Gremium von drei Auditoren den sogenannten Turnus In dem jeweiligen Dreierkollegium fuhrt der dienstalteste Richter den Vorsitz Die Rota kann aber auch in besonderen Fallen in der Gesamtheit ihrer Auditoren tatig werden videntibus omnibus Das Gerichtspersonal der Rota setzt sich wie auch bei jedem Diozesan oder Metropolitangericht aus einem Kirchenanwalt Promotor Iustitiae mehreren Ehebandverteidigern und einer Reihe von Notaren zusammen Liste der Dekane unvollstandig Carlo Leopoldo Calcagnini 1734 1743 Alphonse Hubert de Latier de Bayane 1792 1802 Francesco Cesarei Leoni 1802 1817 1817 1823 Joachim Jean Xavier d Isoard 1824 1827 Alessandro Spada 1827 1835 Cosimo Barnaba Corsi 1835 1842 Giuseppe Bofondi 1842 1846 1846 1853 Pietro De Silvestri 1853 1858 Ignazio Alberghini 1858 1861 1862 1888 Johannes Montel 1889 1906 Michele Lega 1908 1914 1914 1920 1920 1921 1921 1926 Massimo Massimi 1926 1935 1936 1944 Andre Jullien PSS 1944 1958 William Theodore Heard 1958 1959 Francis Brennan 1959 1967 Boleslaw Filipiak 1967 1976 1976 1978 Heinrich Ewers 1978 1982 1982 1985 Ernesto Maria Fiore 1985 1993 Mario Francesco Pompedda 1993 1999 Raffaello Funghini 1999 2004 Antoni Stankiewicz 2004 2012 Pio Vito Pinto 2012 2021 Maurice Monier Pro Dekan 2016 2021 Alejandro Arellano Cedillo seit 2021 Anwaltliche VertretungAn der Romischen Rota besteht Anwaltszwang das heisst streitende Parteien konnen vor diesem Gerichtshof ihre Prozesse nur durch zugelassene Anwalte fuhren Die Advokaten der Rota sind allesamt Spezialisten im kanonischen Recht und haben eine gesonderte Ausbildung erhalten und sind in der Regel Laien Bei der Rota gibt es ein eigenes Studium das Studium rotale das die Ausbildung von Advokaten an der Rota sowie von zukunftigen Richtern Kirchenanwalten und Ehebandverteidigern fur kirchliche Gerichte zum Ziel hat Das Studium findet unter der Aufsicht des Dekans der Rota statt und wird durch einen Auditor geleitet Die Ausbildung steht Klerikern und Laien offen die zumindest uber den akademischen Grad eines Lizenziaten im Fach Kirchenrecht verfugen fur die Zulassung zum Abschlussexamen wird der Nachweis des Doktorates verlangt Der Kurs der zur Erlangung des Titels eines Rota Advokaten erforderlich ist dauert drei Jahre JudikaturDecisiones seu sententiae Bei der Rota ging ursprunglich der fur die Parteien bestimmten und nicht begrundeten sententia die mit Grunden versehene decisio voraus die decisiones wurden in Sammlungen veroffentlicht Beginnend mit Berichtsjahr 1909 erscheint seit 1912 die offizielle Urteilssammlung Decisiones seu sententiae RRDec Der Titel knupft einerseits an die fruheren decisiones an andererseits an die in der Lex propria von 1908 fur das Urteil allein gebrauchte Bezeichnung sententia In den Ubersichten der Sammlung ist bis Band 90 1998 allgemein von decisio die Rede seit 1999 von sententia Bis Band 38 1946 wurden alle Urteile amtlich im Volltext veroffentlicht seit 1947 nurmehr eine Auswahl was seit 1949 auch im Untertitel der Entscheidungssammlung zum Ausdruck kommt seit 1954 werden aber wieder alle Entscheidungen eines Jahres im Inhaltsverzeichnis genannt In den Acta Apostolicae Sedis finden sich fur die Jahre 1909 bis 1927 Volltexte in Auswahl fur 1920 bis 1956 Verzeichnisse aller Entscheidungen Volltextentscheidungen ab 1960 sind in der Datenbank JurisRota der Universitat Munchen durchsuchbar Es handelt sich uberwiegend um Urteile und wenige urteilsbestatigende Dekrete Beginnend mit Berichtsjahr 1983 erscheint seit 1996 ausserdem eine Auswahl an Dekreten unter dem Titel Decreta selecta Die Urteile und die Dekrete eines Jahres werden jeweils durchnummeriert Urteile mit dem Buchstaben A Dekrete mit dem Buchstaben B Diese Entscheidungsnummer ist zu unterscheiden von der Protokollnummer dem Aktenzeichen Urteile 2008 bis 2017 Amtlich veroffentlichte Urteile der Jahre 2008 bis 2017 in Streitsachen causae iurium 10 Urteile Strafsachen poenalis 8 Ehenichtigkeitssachen nullitatis matrimonii aus Deutschland und Osterreich 7 sowie ausgewahlten orientalischen Ehesachen einschliesslich Trennung separationis mit Sorgerecht Unterhalt Entschadigung custodiae filiorum pensionis alimentariae indemnitatis 4 Datum RRDec Bericht erstatter Herkunft Gegenstand2008 01 17 A 9 08 p 10 De Angelis IT Romana Iurium Nutzung eines Grundstucks bei der Kirche Santa Caterina della Rota A 85 03 2008 03 14 A 51 08 p 118 Sciacca IT Calatayeronen Iurium Privileg im Rahmen einer Osterprozession2008 11 21 A 167 08 p 346 Monier US Peorien Iurium Rufschadigung und Schadensersatz2008 12 19 A 196 08 p 376 Pinto DE Colonien Nullitatis matrimonii Ausschluss CIC 1101 2 der Nachkommenschaft und mangelndes Urteilsvermogen CIC 1095 n 2 seitens der Belangten 2009 05 14 A 56 09 p 75 382 McKay eng Poenalis Konkubinat CIC 1395 1 Freispruch A 93 11 2009 07 14 A 102 09 p 221 Arokiaraj DE Colonien Nullitatis matrimonii Ausschluss CIC 1101 2 der Nachkommenschaft seitens der Belangten 2010 04 28 A 65 10 p 149 Huber DE Rottenburgen Stutgardien Nullitatis matrimonii arglistige Tauschung CIC 1098 begangen vom Belangten 2010 07 23 A 132 10 p 310 McKay spa Poenalis Verjahrung CIC 1362 1377 unerlaubte Verausserung 1389 Amtsmissbrauch 1399 Gesetzesverletzung Iurium Schadensersatz CIC 1729 1405 Unzustandigkeit 2011 01 20 A 4 11 p 1 Caberletti LB Inter eparchialis Maronitarum Nullitatis matrimonii Ehefuhrungsunfahigkeit Eigenschaftsirrtum Separationis CCEO 863 Pensionis alimentariae PStat LB 139 ff A 135 12 2011 05 16 A 85 11 p 209 De Angelis LB Tyren Maronitarum Iurium Waqf Cadmous College PStat LB 255 ff A 19 01 2011 05 27 A 93 11 p 260 Sciacca eng Poenalis Konkubinat Bestatigung von A 56 09 2011 06 20 A 110 11 p 315 McKay eng Poenalis versuchte Eheschliessung CIC 1394 1391 Falschung 1389 1 Amtsmissbrauch Entlassung aus dem Klerikerstand 2011 10 18 A 140 11 p 392 522 Arellano Cedillo MX Mexicana Iurium Versorgungsanspruch einer Ordensfrau B 24 06 A 90 13 2012 10 10 A 135 12 p 258 Sable LB Inter eparchialis Maronitarum Nullitatis matrimonii Eigenschaftsirrtum CCEO 820 2 uber das Alter verursacht von der Belangten A 4 11 2013 03 20 A 90 13 p 107 393 Jaeger MX Mexicana Iurium Versorgungsanspruch einer Ordensfrau A 140 11 2014 01 14 A 2 14 p 1 Graulich DE Eystetten Nullitatis matrimonii Ehefuhrungsunfahigkeit CIC 1095 n 3 seitens des Belangten 2014 11 18 A 231 14 p 343 Caberletti eng Poenalis Konkubinat CIC 1395 1 Suspension fur 3 Jahre 2015 02 27 A 25 15 p 46 McKay PH Sancti Ferdinandi Iurium Auflosung eines Grundstucksuberlassungsvertrags Chevalier School Angeles City 2015 03 04 A 30 15 p 80 469 Jaeger eng Poenalis homosexuelle Handlung CIC 277 1395 2 Freispruch 2015 04 16 A 67 15 p 130 McKay IT Iurium kein Schadensersatz fur ehemaligen Gerichtsmitarbeiter2015 06 23 A 142 15 p 221 Vaccarotto eng Poenalis andere aussere Sunde gegen das sechste Gebot mit Argernis CIC 1395 1 Freispruch 2015 07 22 A 172 15 p 265 Esteban fre Poenalis offentliche Verfehlung gegen das sechste Gebot CIC 1395 2 Entlassung aus dem Klerikerstand 2015 12 17 A 264 15 p 407 Arellano Cedillo LB Ioubben Sarben et Iunien Maronitarum Nullitatis matrimonii Ehefuhrungsunfahigkeit CCEO 818 n 3 beiderseits und Arglist CCEO 821 des Mannes Custodiae filiae PStat LB 119 ff Indemnitatis PStat LB 179 ff Pensionis alimentariae PStat LB 139 ff 2016 02 19 A 34 16 p 43 Jaeger LB Ioubben Sarben et Iunien Maronitarum Nullitatis matrimonii Eigenschaftsirrtum Ehefuhrungsunfahigkeit Separationis CCEO 863 Pensionis alimentariae PStat LB 139 ff Custodiae filiorum PStat LB 119 ff 2018 02 07 2016 05 18 A 86 16 p 129 Esteban DE Friburgen Nullitatis matrimonii Ehefuhrungsunfahigkeit CIC 1095 n 3 seitens der Belangten 2017 01 25 A 18 17 p 26 Jaeger AU Novae Valliae Meridionalis Iurium begrenzte Wirksamkeit eines Vergleichsvertrags2017 03 22 A 59 17 p 138 Arokiaraj DE Ratisbonen Nullitatis matrimonii Ausschluss CIC 1101 2 der Unaufloslichkeit seitens des Klagers 2017 05 03 A 89 17 p 221 491 Arellano Cedillo CZ Moraviae Iurium Unwirksamkeit einer Schenkung St Jakob Brunn 2017 11 29 A 241 17 p 422 Fischer AT Viennen Nullitatis matrimonii Ausschluss CIC 1101 2 von Unaufloslichkeit und Treue seitens des Klagers LiteraturStefan Killermann Die Rota Romana Wesen und Wirken des papstlichen Gerichtshofes im Wandel der Zeit Adnotationes in Ius Canonicum Band 46 hrsg von Elmar Guthoff und Karl Heinz Selge Peter Lang Frankfurt am Main Berlin Bern Bruxelles New York Oxford Wien 2009 ISBN 978 3 631 59334 9 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Knut Wolfgang Norr Uber die mittelalterliche Rota Romana Ein Streifzug aus der Sicht der Geschichte der kurialen Gerichtsbarkeit des romisch kanonischen Prozessrechts und der kanonistischen Wissenschaft In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte 124 Bd Kanonistische Abteilung 2007 S 220 245 doi 10 7767 zrgka 2007 93 1 220 Sammlung von Urteilen Decisiones seu sententiae RRDec 1 1909 41 1949 ZDB ID 219983 x 1 1909 14 1922 via hathitrust org Ubersichten fur 12 1920 48 1956 auch im jeweils folgenden Jahr in Acta Apostolicae Sedis ab 98 2006 mit einem Appendix einzelner Urteile in Ubersetzung sowie Excerpta argumentorum Sammlung von Dekreten Decreta selecta inter ea quae anno prodierunt RRDecr 1 1983 ZDB ID 1381829 6 Grzegorz Erlebach Decisioni extravagantes della Rota Romana In Quaderni dello studio rotale 11 2001 S 129 168 verzeichnet Urteile und Dekrete der Jahre 1940 bis 1999 ausserhalb der beiden Entscheidungssammlungen Kirsi Salonen Papal Justice in the Late Middle Ages The Sacra Romana Rota Church Faith and Culture in the Medieval West Routledge London New York 2016 ISBN 978 1 4724 8226 6WeblinksHomepage des Gerichtes der Romischen Rota Eintrage auf catholic hierarchy org und gcatholic org Fotogalerie der Romischen Rota Universitat Gregoriana JurisRota Online Suche fur Judikatur der Romischen Rota Universitat Munchen EinzelnachweiseStefan Killermann Die Rota Romana 2009 S 352 Fn 107 Josef Otter Die Rota Romana in der neuen Kurienkonstitution Praedicate Evangelium in DPM 29 2022 211 226 Stefan Killermann Die Rota Romana 2009 S 271 AAS 1 1909 20 35 AAS 2 1910 783 850 AAS 26 1934 449 491 AAS 86 1994 508 540 Motu proprio Quaerit semper AAS 103 2011 569 571 Officium de processibus dispensationis super matrimonio rato et non consummato ac causis nullitatis sacrae Ordinationis Attivita della Santa Sede nel 2014 S 823 Attivita della Santa Sede nel 2015 S 820 Attivita della Santa Sede nel 2015 S 822 zu den Jahren 2012 13 siehe auch Johannes Klosges Ehenichtigkeitsverfahren bei psychisch bedingten Konsensmangeln 2015 S 13 Fn 1 Oenipontana Endurteil coram Palestro 23 Oktober 1991 A 99 91 RRDec 83 1991 1994 S 622 669 Attivita della Santa Sede nel 1992 S 1186 1194 gcatholic org Officials Fotogalerie der Romischen Rota Richter 1983 2012 Nomina di Prelato Uditore del Tribunale della Rota Romana In Tagliches Bulletin Presseamt des Heiligen Stuhls 14 Januar 2025 abgerufen am 14 Januar 2025 italienisch gcatholic org Officials AAS 37 1945 193 196 Stefan Killermann Die Rota Romana 2009 S 83 87 RRDec 1 1909 1912 Praefatio 6 p LIII www rota gwi uni muenchen de Beispiel Prot Num 2800 39 mit Urteil A 53 42 Capituli Metropolitani Syracusani Mensae Episcopali Agrigentinae Decisiones seu sententiae 100 2008 2016 109 2017 2023 vgl Marcus Nelles Fall 9 in Falle zum katholischen Kirchenrecht 2019 S 54Romische Kurie Staatssekretariat Dikasterien Evangelisierung Glaubenslehre Dienst der Nachstenliebe Orientalische Kirchen Gottesdienst und Sakramentenordnung Selig und Heiligsprechungsprozesse Bischofe Klerus Institute geweihten Lebens und Gesellschaften apostolischen Lebens Laien Familie und Leben Einheit der Christen Interreligioser Dialog Kultur und Bildung Ganzheitliche Entwicklung des Menschen Gesetzestexte Kommunikation Organe der Gerichtsbarkeit Apostolische Ponitentiarie Oberster Gerichtshof der Apostolischen Signatur Romische Rota Wirtschaftliche Organe Wirtschaftsrat Wirtschaftssekretariat Generalrevisor Guterverwaltung Investitionen Amter Prafektur des Papstlichen Hauses Amt fur die Liturgischen Feiern des Papstes Camerlengo Normdaten Korperschaft GND 1003483 3 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n80004088 VIAF 267461163