Durch Prozessüberwachung soll die Güte eines Produktes während laufender Fertigung überwacht und damit sichergestellt we
Schweißprozessüberwachung

Durch Prozessüberwachung soll die Güte eines Produktes während laufender Fertigung überwacht und damit sichergestellt werden, dass die Qualitätsvorgaben eingehalten werden. Im Gegensatz dazu kontrolliert die Zustandsüberwachung von Fertigungsanlagen permanent den Anlagenzustand durch Messung physikalischer Größen und überzeugt sich von der störungsfreien Anlagenfunktionalität.
Prozessüberwachung in industrieller Fertigung erfasst wesentliche, die Fertigungsqualität charakterisierende physikalische Messgrößen oder daraus abgeleitete Merkmale während des ablaufenden Prozesses und bewertet den Prozess. Das Ergebnis ist eine Aussage zur erwartbaren Qualität des gefertigten Produktes. Auf diese Weise wird eine Vollprüfung aller hergestellten Produkte angestrebt. Die Online-Prozessüberwachung koppelt die Qualitätsbewertung zeitlich eng an den Herstellungsprozess, so dass zwischen seinem Abschluss, der Qualitätsaussage und einer möglichen Reaktion der Fertigungsanlage auf das Qualitätsergebnis möglichst kein Zeitverlust auftritt.
Bei der Online-Schweißprozessüberwachung handelt es sich um die Qualitätsbewertung von Schweißverbindungen während oder unmittelbar nach Abschluss des Schweißvorgangs. Einrichtungen der Online-Schweißprozessüberwachung kombinieren oft Funktionen der Qualitätsüberwachung mit denen der Zustandsüberwachung von Fertigungsanlagen.
Grundlagen und Begriffe der Online-Prozessüberwachung
Die Gütewerte von Schweißverbindungen (Qualitätsmerkmale) können mit Hilfe der Prozessüberwachung nicht direkt gemessen werden. Stattdessen wird mittels korrelierender Qualitätsersatzgrößen (Überwachungsmerkmale) auf die Qualität geschlossen. Dazu werden Objekte, die bewertet werden sollen, mit einer Gruppe (einer Klasse) von Objekten verglichen, von denen bekannt ist, dass sie die Qualitätsforderungen erfüllen. Das Vergleichsergebnis ist eine Bewertung der Ähnlichkeit des Objektes mit der Menge aller bekannter Objekte. Die theoretische Grundlage dafür bieten Verfahren der Klassifizierung, d. h. des Zusammenfassens von Objekten zu Klassen und der Zuordnung unbekannter Objekte in ein existierendes Klassensystem (Klassierung) mit Hilfe eines Klassifikators.
Objekt
Objekte werden in gegebenem Zusammenhang durch aus Messwerten gewonnene Merkmale eines Schweißprozesses repräsentiert. Im Falle eines einzelnen Merkmals ist das Objekt eine skalare Größe. Werden mehrere Merkmale zur Objektbeschreibung herangezogen, kann das Objekt als Merkmalsvektor im mehrdimensionalen Merkmalsraum aufgefasst und grafisch durch einen Punkt im kartesischen Koordinatensystem dargestellt werden. Bei Merkmalsvektoren mit Dimensionen größer als drei bietet sich die Profildarstellung (Profilplot) oder die Darstellung in Polarkoordinaten (Polarplot, Netzdiagramm) an (s. Grafische Darstellung von Objekten und Klassen).
Beispiel: Eine Widerstandspunktschweißung wird durch die Messgrößen Spannung und Schweißstrom charakterisiert. Die Erwärmung der Bleche und damit die Größe des entstehenden Schweißpunktes spiegelt der Widerstand wider. Da sich beide Größen während der Verbindungsbildung ändern (dynamischer Widerstand), soll der Widerstandsmittelwert aus den Effektivwerten beider Größen berechnet werden. Diese skalare Größe repräsentiert in diesem Falle das Objekt „Widerstandsschweißpunkt“. Für eine genauere Betrachtung kann man die Auflösung der Messung erhöhen und mittlere Messwerte der elektrischen Größen über ein Zeitfenster (z. B. alle 20 ms) nutzen, aus denen jeweils der Quotient gebildet wird. Es ergibt sich eine Folge von Messwerten, deren Komponenten als Merkmalsvektor aufgefasst werden kann. Er ist grafisch durch eine Profildarstellung visualisierbar.
Signale und Merkmale
Die Überwachungsmerkmale werden aus messbaren physikalischen Prozessgrößen extrahiert. Die Prozesssignale und die daraus abgeleiteten Merkmale müssen eine hohe Korrelation mit der Qualität aufweisen, wenn sie zur Qualitätsbewertung herangezogen werden sollen. Die Frage, welche Prozesssignale und Merkmale für eine spezielle Überwachungsaufgabe genutzt werden sollten, kann formal nicht beantwortet werden. Nur in Prozessanalysen kann geklärt werden, welche Signale und abgeleitete Merkmale genügende Korrelation mit der Produktqualität zeigen.
Forderungen an Merkmale
Generell sollten Merkmale folgende Forderungen erfüllen:
- sie müssen eindeutige funktionale Zusammenhänge mit mindestens einem oder mehreren Qualitätsmerkmalen zeigen und auf diese Weise eine möglichst eindeutige Zuordnung der Qualität ermöglichen,
- eine Prozessänderung ohne Qualitätsänderung darf den Merkmalsvektor nicht relevant beeinflussen,
- der Störpegel der Prozesssignale muss signifikant geringer sein als die Signaländerung durch relevante Prozessstörungen,
- bei Anwendung mehrerer Merkmale sollte die Korrelation zwischen den Merkmalen möglichst gering sein.
Merkmalskorrelation
Korrelierende Merkmale haben für die Klassifikation keine zusätzliche Information. Korrelation zwischen Merkmalen führt zu gedreht liegenden Klassen im Merkmalsraum. Die Drehung wirkt sich auf die Klassierung ungünstig aus. Wenn die Klasse z. B. durch scharfe, achsparallele Grenzen beschrieben wird, führt das dazu, dass sich der Gültigkeitsbereich auch in die Ecken des umschriebenen Rechtecks erstreckt (rote Flächen in nebenstehendem Bild). Diese Bereiche liegen jedoch tatsächlich außerhalb der Klasse, denn die Klasse wird nur durch die grün dargestellten Objekte repräsentiert. Objekte mit Merkmalswerten innerhalb des roten Bereiches (blaue Objekte) werden fälschlicherweise als zur Klasse gehörend angesehen. Das kann durch Klassenbeschreibungen, die diese Klassendrehung berücksichtigen (z. B. Kerndichteschätzung oder Fuzzy-Pattern-Klassenbeschreibung) vermieden werden. Möglich ist auch eine Merkmalsvorbehandlung, die eine Transformation der Merkmale in der Weise vornimmt, dass Korrelation vermieden wird (Hauptkomponentenanalyse, Diskriminanzanalyse oder Unabhängigkeitsanalyse).
Klasse
Klassen sind Mengen von Objekten mit ähnlichen Merkmalswerten, z. B. alle Widerstandsschweißungen mit einem Widerstandsmittelwert innerhalb bestimmter Minimal- und Maximalgrenzen oder solche, die der Qualität „in Ordnung – iO“ zuzuordnen sind. Die Ähnlichkeit kann nach inhaltlichen (semantischen) oder formalen Kriterien bestimmt werden. So lassen sich semantische und natürliche Klassen unterscheiden. Semantische Klassen fassen Objekte zusammen, die im inhaltlichen Sinne (z. B. der Qualität) ähnlich sind. Natürliche Klassen bestehen aus formal ähnlichen Objekten. Diese Unterscheidung ist für die Prozessüberwachung sinnvoll. Es ist Ziel der Überwachung, eine weitgehende Übereinstimmung zwischen Qualitätsklassen (semantisch) und den natürlichen Klassen (formal) herzustellen. Im automatisierten Überwachungsprozess kann nur mit natürlichen Klassen umgegangen werden, wobei die semantische Klasse „in Ordnung – iO“ oftmals nur durch mehrere natürliche Klassen abgebildet werden kann, um die nötige Güte der Klassierung zu erreichen. Dann wird eine semantische Klasse durch mehrere natürliche Klassen abgebildet.
Disjunkte, nichtdisjunkte, scharfe und unscharfe Klassen
Klassen können disjunkt sein, d. h. sie sind durch scharfe Ränder begrenzt. Alle Objekte mit Merkmalswerten innerhalb der scharfen Grenzen gehören nur in diese Klasse, alle anderen Objekte nicht. Solche Klassen sind in der realen Welt selten. Objekte gehören dort eher mehr oder weniger stark einer Klasse an, oftmals haben sie auch mehr oder weniger ausgeprägte Eigenschaften und damit Merkmalswerte anderer Klassen. Die Klassen sind nicht disjunkt, die Grenzen fließend. Da keine Klassengrenzen beschrieben werden können, werden diese Klassen durch Verteilungsfunktionen abgebildet, die sich als Zugehörigkeitsfunktionen auffassen lassen. Die Zugehörigkeitsfunktion weist jedem Objekt der Merkmalsmenge eine Zahl aus dem reellwertigen Intervall zu, welche den Zugehörigkeitsgrad des Objekts zur so definierten unscharfen Menge angibt. Statt des Begriffes Zugehörigkeitsgrad wird auch Zugehörigkeitswert oder Sympathiewert benutzt.
Grafische Darstellung von Objekten und Klassen
Klassen aus Objekten im höherdimensionalen Merkmalsraum können ebenso wie die Objekte durch Radial – oder Profilplots grafisch dargestellt werden. Eine besondere Form der grafischen Darstellung der Objekte einer Klasse sind eingefärbte mehrdimensionale Streudiagramme. Es werden jeweils zwei Merkmale in einer Matrix von 2D-Darstellungen visualisiert. Da eine Seite der Matrixdiagonalen dafür ausreicht, können auf der Diagonalen die Häufigkeitsverteilungen der Objekte über einem Merkmal dargestellt werden und auf der anderen Seite die Korrelationskoeffizienten zwischen den Merkmalen.
Objekt- und Klassengleichheit oder -ähnlichkeit
Die automatische Überwachung durch Computer kann nur mit formaler Gleichheit oder Ähnlichkeit arbeiten. Dabei wird Gleichheit oder Ähnlichkeit durch Distanzen im Merkmalsraum ausgedrückt. Befindet sich ein Objekt (oder eine Klasse) zum anderen innerhalb eines definierten Abstandes kann es als gleich angesehen werden. Da die Merkmale bei der Online-Prozessüberwachung mehrheitlich auf metrischen Skalen erklärt sind, wird häufig die Euklidische Distanz zur Bestimmung der Ähnlichkeit herangezogen. Sie ist die direkte Entfernung zwischen zwei Objekten im Euklidischen Merkmalsraum.
Korrelieren Merkmale untereinander, drückt die Euklidische Distanz in Richtung der Korrelationsachse einen scheinbaren Unterschied der Objekte aus. Soll die Korrelation bei der Distanzberechnung berücksichtigt werden, bietet sich die Mahalanobis-Distanz zur Berechnung der Objektähnlichkeit an. Das sei an folgendem Beispiel erläutert. Die euklidischen Distanzen der Objekte O1 und O2 zum Schwerpunkt aller Objekte M[0,0] sind gleich und betragen jeweils 2. Die Ellipsen in nebenstehendem Bild sind die Schätzungen (0,1 % … 99,9 %) der Gaußverteilung für die gegebenen Objekte. Die beiden Merkmale M1 und M2 liegen auf der Ellipse 1 (0,1 %) und 6 (50 %), haben also hinsichtlich ihrer Varianzen zum Mittelpunkt sehr unterschiedliche Distanzen, während die Euklidische Distanz beider Objekte zum Mittelpunkt ist gleich ist. Diese Differenz wird durch die Mahalanobisdistanz abgebildet.
Zusätzlich zu geometrischen Abständen kann Ähnlichkeit zwischen Objekten auch durch die Berücksichtigung der inneren Verteilungsstruktur der Objekte im Merkmalsraum definiert werden. Beispiel: Nebenstehendes Bild zeigt Objekte, die im zweidimensionalen Merkmalsraum für einen menschlichen Betrachter deutlich in zwei Gruppen angeordnet sind. Sie haben jeweils untereinander eine Ähnlichkeit, die durch ihre gemeinsame Nähe, durch ihren Rang innerhalb einer Gruppe, gestützt wird. Wird die Ähnlichkeit eines Objektes zu allen anderen Objekten allein durch die Distanz bestimmt, haben einige Objekte beider Gruppen eine größere Ähnlichkeit zu diesem Objekt als Objekte der eigenen Gruppe. Wird die Rang der Objekte innerhalb der Gruppe mit berücksichtigt, ergibt sich ein deutlich anders Bild. Für die Berücksichtigung des Ranges für die Distanzberechnung wurde durch Zhou u. a. ein Algorithmus entwickelt (Ranking on Data Manifolds).
Die Wahl des Distanzmaßes hat auf die Zuordnung einzelner Objekte zu einer Klasse große Bedeutung.
Prozessüberwachung
Prozessüberwachung durch Bewertung einzelner Objekte
Klassifikationsverfahren
Für die Qualitätsüberwachung werden statistische Mustererkennungsverfahren auf der Basis überwachter Klassifikation (überwachtes Lernen, supervised learning) eingesetzt. Die Klassifizierungsverfahren müssen im automatisierten Herstellungsprozess in Echtzeit handhabbar sein. Der gesamte Überwachungsvorgang hat zwei Phasen:
- Lern- (Trainings-) und Validierungsphase
- Anwendungsphase
Trainingsphase
Der Fertigungsprozess wird in der Trainingsphase über einen bestimmten Zeitraum messend beobachtet. Dabei werden Werte von Überwachungsmerkmalen (Merkmalsvektoren) gewonnen und abgespeichert. Es wird die Qualität der einzelnen Verbindungen gemessen und zusammen mit den Merkmalsvektoren gespeichert. Der Grad der Prozessstabilität und der Prozessfähigkeit während dieses Fertigungszeitraumes wird bestimmt. Liegt ein beherrschter und fähiger Prozess vor, bildet die Menge aller abgespeicherter Merkmalsvektoren (Lernobjekte) die Basis für die semantische iO-Klasse. Daraus wird durch eine mathematische Beschreibung ein Klassifikator berechnet (Klassenbeschreibung). Dieser Vorgang wird als überwachtes Lernen bezeichnet. Der Klassifikator wird gespeichert und dient in der Anwendungsphase der Bewertung unbekannter Merkmalsvektoren.
Vor jeder Klassenbeschreibung aus vorhandenen Beispielobjekten wird eine Festlegung getroffen, welche Objekte zur iO-Klasse gehören. Diese Bewertung wird durch einen Experten (Lehrer) vorgenommen. Aus pragmatischen Gründen wird für die Prozessüberwachung nur eine semantische Klasse – die i.O.-Klasse – gebildet, denn aus Kosten- und Aufwandsgründen kann eine technologische Absicherung nur für die aufgetretenen i.O.-Prozesse vorgenommen werden. Es ist unmöglich, alle denkbaren Prozesssituationen und damit auch Prozesse ungenügender Qualität durch Beispieldaten zu stützen.
Die i.O.-Klasse kann Objekte aus verschiedenen technologischen Prozesssituationen enthalten. Die Merkmalswerte innerhalb der semantischen i.O.-Klasse unterscheiden sich in diesem Falle mehr oder weniger stark und sie kann dann aus mehreren natürlichen Untergruppen bestehen, die jeweils einem technologisch ähnlichen Zustand entsprechen. Die Struktur formal ähnlicher Subklassen kann durch Anwendung von Clusterverfahren gefunden werden.
Beschreibungsverfahren für Klassen
Vor der Klassenbeschreibung liegen Datensätze von Merkmalsvektoren mit Klassenzuordnung vor, die durch einen Experten (Lehrer) nach möglicherweise formaler Trennung in natürliche kompakte Subklassen bereitgestellt werden.
Eine natürliche Klasse hat eine Lage und Streuung im Merkmalsraum, deren Ort im Merkmalsraum mit mathematischen Mitteln beschrieben werden muss. Nur so lassen sich unbekannte Objekte maschinell zuordnen. Dieser Prozess wird Klassenbeschreibung genannt. Dafür wurden die unterschiedlichsten Konzepte entwickelt:
- Beschreibung durch scharfe Klassengrenzen (z. B. Trennfunktionen oder Hüllkurven),
- Beschreibung durch Verteilungsfunktionen (z. B. mittels Kerndichteschätzung, EM-Algorithmus mit Gaussian Mixture Models oder Fuzzy-Pattern-Klassenbeschreibung).
Das Resultat einer Klassenbeschreibung ist ein Klassifikator als Instanz für die Klassenzuordnung (Klassierung) unbekannter Objekte zu einer oder mehreren definierten Klassen.
Nachlernen und Klassentrennung
Die Schweißverfahren sind im Allgemeinen zeitvariant, d. h., sie ändern über eine gewisse Zeit durch Verschleiß und Änderung der technologischen Situation ihr Verhalten, ohne dass sich unbedingt die Qualitätsergebnisse signifikant ändern müssen. Um dem Rechnung zu tragen, muss ein Nachlernen in der sich anschließenden Arbeitsphase (Nutzung des Klassifikators) möglich sein.
Das Nachlernen kann zu einer übermäßigen lokalen Dehnung der Klasse führen, die je nach Beschreibungsverfahren zu einer Verschlechterung der Klassierung führt. Das kann durch eine Aufspaltung der Klasse in einzelne kompakte Subklassen verhindert werden. Dazu werden Verfahren des unüberwachten Lernens, z. B. Clusterverfahren, angewendet.
Nebenstehendes Bild zeigt ein Beispiel der Klassenbildung beim Widerstandspunktschweißen. Die Merkmale sind Abtastwerte des dynamischen Widerstandes. Die Klassen werden aus Beispielobjekten gebildet. Nach weiterem Schweißen zeigen sich neue, außerhalb der Klasse liegende Objekte, die nach einer Prüfung für gut befunden werden. Die Objekte werden zur Klasse hinzugefügt. Die Klasse wird breiter. Bei Anwendung der Klassenbeschreibung durch Hüllkurven verschlechtert sich die Klassifizierung. Die Klasse wird durch k-means-Clusterung in zwei Subklassen aufgespalten, die getrennt durch Hüllkurven beschrieben und zur Klassifizierung genutzt werden.
Anwendungsphase
In der Anwendungs- oder Überwachungsphase werden in Echtzeit die Merkmalsvektoren des aktuellen Prozesses berechnet. Sie werden mit Hilfe des Klassifikators mit den gegebenen I.O.-Klassen verglichen. Alle Merkmalsvektoren außerhalb dieses Bereiches oder unterhalb einer Zugehörigkeitswertschwelle werden als nicht in Ordnung (niO) bewertet. In diesem Falle kann ein Eingriff in die Fertigungssteuerung vorgenommen werden. Die Bewertungsergebnisse werden gespeichert, statistisch ausgewertet und zur Visualisierung bereitgestellt.
Komponenten eines Systems zur Schweißprozessüberwachung
Ein Überwachungssystem ist ein Hardware-Softwaresystem. Es verfügt über technische Mittel zur Durchführung aller Teilaufgaben einschließlich der Mensch-Maschine-Kommunikation. Es ist technisch in den Fertigungsarbeitsplatz eingebunden, der im einfachsten Fall aus einem Schweißwerkzeug besteht (Schweißmaschine, Schweißzange, Schweißbrenner), das durch einen Menschen bedient wird. Im komplexen Fall müssen gleichzeitig mehrere Roboter, Schweißzangen, Bauteile und Schweißverbindungen überwacht werden. Außer der gewachsenen Komplexität ändert sich dabei nichts am grundsätzlichen technischen Konzept. Nebenstehendes Bild zeigt das grundsätzliche Schema eines solchen Systems.
Die Hardware besteht aus Komponenten für die Messwertverarbeitung einschließlich der Sensoren und Messwertübertragung, der Signalverarbeitung, der Datenspeicherung, Bedienung und Visualisierung.
Softwaremodule steuern das Messen der Prozessgrößen und Berechnen der Merkmale. In der Lern- oder Trainingsphase werden aus den Merkmalsdaten geprüfter Lernobjekte Klassifikatoren berechnet und gespeichert (Klassifizierung). Dazu müssen die Prüfergebnisse der Lernobjekte vorliegen und archiviert worden sein, um jederzeit die geprüfte Qualität der Lernobjekte nachweisen zu können. Nach dem Vorliegen gültiger Klassifikatoren werden die Prozessmerkmale in der Anwendungsphase für den Vergleich der aktuellen Merkmalsvektoren mit den Klassen (Klassierung) genutzt. Das Ergebnis Vergleichs ist eine Qualitätsbewertung jeder einzelnen Schweißverbindung. Daraus kann eine Rückmeldung an die Anlagensteuerung generiert werden. Die Überwachungsergebnisse werden in Datenbanken archiviert und stehen für statistische Auswertungen zur Verfügung. Die komprimierten Auswertungsergebnisse werden in Echtzeit visualisiert. Daraus ergeben sich Hinweise für die Prozessverbesserung.
Prozessüberwachung durch Beobachtung und Bewertung der Prozessstabilität
Online-Überwachungssysteme können auch zur Bewertung der Prozessstabilität eingesetzt werden. So wird rechtzeitig das Verlassen des technologisch gewünschten Prozessfensters signalisiert und Abstellmaßnahmen können eingeleitet werden. Auf diese Weise werden Funktionen der Anlagenzustandsüberwachung in Online-Überwachungssysteme integriert, um Fehlfunktionen des Schweißprozesses durch Anlagenstörungen wie mangelhafter Elektrodenzustand, Störungen des Kraft- oder Kühlsystems, Änderungen der Werkstückoberflächen u. ä. zu erkennen und frühzeitig abzustellen. Diese Verfahrensweise wird in der VW-Norm PV 6702 als Adaptive Prozessvisualisierung bezeichnet. Dabei werden gemessene Daten gespeichert und durch eine besondere Form einer Profildarstellung visualisiert. Die Merkmalswerte jeder Einzelschweißung (Objekt) werden sequenziell über einer Laufvariablen aufgetragen, z. B. jede Schweißung wird durch ihren zeitlichen Merkmalsverlauf repräsentiert. Aus der Menge aller von einem Startwert bis zum aktuellen Zeitpunkt gespeicherten Objekte werden über jedem Merkmal (Stützwert der Laufvariablen) Häufigkeitsverteilungen berechnet. Die aktuelle Häufigkeit wird durch einen Farbwert visualisiert. Während eines laufenden Prozesses verändern die Häufigkeitsverteilungen dynamisch ihre Form und Lage. So entsteht ein dynamisches statistisches Abbild des Prozesses. Die Varianz ist unmittelbar durch die Farbgebung zu erkennen. Ein statistisch weitgehend invarianter Prozess ist durch ein scharfes Farbband gekennzeichnet, ein stark variierender Prozess wird sowohl seine Form und Lage als auch die Schärfe seiner farblichen Kontur ändern.
Online-Prozessüberwachung im Fertigungsprozess
Struktur
Für die Rückverfolgung der Schweißverbindungsgüte muss jede einzelne Verbindung durch eine eindeutige Signatur gekennzeichnet sein. Aus ihr muss sich entnehmen lassen, an welchem Schweißarbeitsplatz das Bauteil und die spezielle Verbindung wann geschweißt worden ist. Jede Schweißeinrichtung hat eine eigene Kennzeichnung, die mit einer Bauteil- und Verbindungsnummer und einem Zeitstempel zur eindeutigen Identifikationsnummer nach Abschluss der Schweißung zusammengefasst wird. Diese Signatur wird zusammen mit dem Ergebnis der Gütebewertung und den Istwerten der Schweißparameter archiviert.
Für die permanente Prozessverbesserung ist vorteilhaft, für jede Verbindung die Lage auf dem Bauteil, die Materialgüte und Oberflächenbeschaffenheit, die Materialabmessungen und die eingestellten Schweißparameter im System verfügbar zu haben.
Ein Überwachungssystem sollte in der Lage sein, die Schweißverbindungsnummern zu generieren und zusammen mit den genannten Informationen komfortabel zu archivieren und über eine visuelle Mensch-Maschine-Schnittstelle zu verfügbar zu machen.
Einbindung von Überwachungssystemen in einen Handarbeitsplatz
Der Arbeitsplatz besteht je nach Schweißverfahren aus einer Schweißmaschine oder Schweißzange beim Widerstandsschweißen oder einer Schweißstromquelle und einem Schweißbrenner beim Lichtbogenschweißen mit einer eindeutigen Gerätekennzeichnung. Er ist mit Sensoren für die Messung der Überwachungsgrößen ausgestattet. Das Werkstück wird durch eine Vorrichtung gehalten und gegebenenfalls manipuliert. Ein Bediener führt das Werkstück zum Schweißwerkzeug (beim Widerstandsschweißen) oder das Schweißwerkzeug zum Werkstück (beim Lichtbogenschweißen). Der Schweißprozess wird durch den Bediener über die Schweißsteuerung ausgelöst.
Die Sensorsignale werden einem Modul zur Merkmalsberechnung und Prozessüberwachung über Messleitungen zugeführt. Diese sind der einzige Kommunikationskanal zwischen dem Überwachungssystem und der Anlage. Überwachungsbeginn und -ende werden durch den beginnenden Stromfluss signalisiert (Trigger). Ein interner Zähler erzeugt eine Verbindungsnummer und zählt die Anzahl der Verbindungen. Ist eine voreingestellte Verbindungsanzahl erreicht, wird das Bauteilende signalisiert und eine Bauteilnummer generiert. Sollte diese einfache Lösung zu unsicher sein, müssen durch Steuerungsmaßnahmen Bauteilbeginn und -ende (Tigger) und die jeweilige Verbindungsnummer generiert werden. Daten werden für jede Bauteil- und Verbindungsnummer archiviert.
Einbindung von Überwachungssystemen in komplexe Fertigung
Komplexe Bauteile, wie z. B. eine Karosserie, werden in komplexen Schweißanlagen gefertigt, die aus mehreren Schweißstationen mit zahlreichen Schweißrobotern bestehen. Jeder Roboter kann beim Widerstandsschweißen mehrere Wechselzangen bedienen.
Das Werkstück wird durch Vorrichtungen gehalten und manipuliert. Roboter führen das Schweißwerkzeug mit eigener Kennung zum Werkstück (oder das Werkstück zum Schweißwerkzeug). Die Robotersteuerungen sorgen für den richtigen Fertigungsablauf, möglicherweise übernehmen sie auch die Aufgaben der Manipulator-, Zangen- und Schweißsteuerungen. Die Steuerungen stellen die Informationen über den aktuellen Schweißprozess bereit. Stations-, Roboter-, Zangen-, Brenner-, Bauteil- und Schweißverbindungsnummer bereit. Auch die Ein- und Ausschaltsignale für die Prozessüberwachung werden durch die Steuerung ausgelöst und vom Überwachungssystem übernommen.
Visualisierung eines Überwachungssystems
Eine wesentliche Funktion von Online-Überwachungssystemen besteht über die Überwachungsfunktion hinaus in der Bereitstellung von Informationen über den gesamten Schweißprozess. Nur so kann die Prozessqualität permanent verbessert werden. Es sind verschiedenste Konzepte für die Darstellung von Prozessinformationen entwickelt worden. Letztlich gründen sie alle auf mehr oder weniger komplexen Visualisierungen. Der nebenstehende Film zeigt die strukturellen Möglichkeiten solcher Visualisierung auf.
Online-Prozessüberwachung beim Widerstandsschweißen
Überwachungsgrößen und -merkmale
Die Schweißverfahren stellen wegen ihrer unterschiedlichen physikalischen Wirkmechanismen jeweils spezifische Anforderungen an die Wahl der Überwachungsgrößen und -merkmale, an die angewendeten Verfahren der Prozessbewertung, den Zeitpunkt und die Art der Prozessauswertung im Fertigungsprozess.
Allgemein akzeptierte Qualitätsmerkmale beim Widerstandspunktschweißen sind der Punktdurchmesser dP (ermittelt durch eine Werkstattprüfung) oder der Linsendurchmesser dL (gemessen an einem Makroquerschliff). Auch diese Größen können im Überwachungsprozess nicht direkt gemessen werden, sondern es müssen aus messbaren physikalischen Größen Merkmale für die Überwachung gewonnen werden.
Überwachungsgrößen
Der Punktdurchmesser ist abhängig vom zeitlichen Verlauf der elektrischen Erwärmung. Daraus ergeben sich als potenzielle Überwachungsgrößen:
- der Schweißstrom,
- die Schweißspannung,
- die Schweißleistung und der dynamische Widerstand als kombinierte Größen aus Strom und Spannung
- die Schweißstromzeit.
Die Krafteinwirkung auf die Schweißstelle beeinflusst den Übergangswiderstand und damit den Erwärmungsprozess. Infolge der Erwärmung des Materials vergrößert sich das dessen Volumen, wodurch eine Kraftwirkung auf die Elektrode entsteht. Diese Kraft ist proportional zur Erwärmung. Aus diesen Überlegungen folgt, dass auch die Elektrodenkraft und der Elektrodenrückhub (Elektrodenweg) und daraus abgeleitete Größen wie Elektrodengeschwindigkeit und Elektrodenbeschleunigung Informationen über die Verbindungsbildung liefern können.
Die Bildung der Verbindung geht mit einer Schallemission einher, so dass auch im Schall Informationen über die Verbindung gesucht werden könnten.
Einen Überblick über die in der Vergangenheit untersuchten Überwachungsgrößen vermittelt.
Überwachungsmerkmale
Aus den gemessenen Prozesssignalen werden Merkmale generiert, die mit der Punktschweißqualität korrelieren.
Merkmale aus elektrischen Größen
Wechselstromschweißen
Merkmale, die aus dem Strom beim Wechselstromschweißen gewonnen werden können, sind der Spitzen- oder Scheitelwert und der Effektivwert. Beim Wechselstromschweißen wird der Strom durch Phasenanschnitt verändert. Die Zeitdauer des tatsächlichen Stromflusses pro Halbwelle wird als Stromflusszeit in ms oder bezogen auf die ganze Halbwelle von bei bzw. bei als Stromflusswinkel in ° (Grad) bezeichnet. Durch die Induktivität des Sekundärkreises ergibt sich zwischen Spannung und Strom eine Phasenverschiebung mit einem Lastwinkel . Daraus berechnet sich die Wirkleistung zu . Die Größe des Leistungsfaktors wird im Wesentlichen durch die Fensteröffnung des Sekundärkreises der Schweißzange bestimmt. Alle genannten Größen kommen für die Überwachung des Wechselstromschweißens in Betracht.
Dynamischer Widerstand
Beim Schweißen mit allen Stromarten ist die Erwärmung und Verbindungsbildung und letztlich die Größe der Schweißlinse von der zeitlichen Entwicklung der Widerstandsverhältnisse während der ablaufenden physikalischen Prozesse an der Schweißstelle abhängig. Die Linsenbildung spiegelt sich deutlich im sogenannten dynamischen Widerstand wider. Er hängt außer von der Werkstofftemperatur auch von der Material- und Oberflächeneigenschaften der Fügepartner ab.
Ein ähnlicher Widerstandsverlauf bei verschiedenen Schweißungen mit gleichen physikalischen Eigenschaften der Fügepartner (Material) deutet auf ähnliche Linsenbildung hin. Beim Schweißen unlegierter Stahlbleche mit blanker Oberfläche durchläuft der Gesamtwiderstand drei zeitliche Abschnitte:
- Im ersten Abschnitt ist der Widerstand stark fallend und wird vom Oberflächenzustand der Werkstücke und der Elektroden bestimmt. Durch das Zusammenpressen der Bleche sinkt er innerhalb kurzer Zeit.
- Der Stoffwiderstand wächst auf Grund der Temperaturerhöhung an der Kontaktstelle, gleichzeitig dringen die Elektroden mit zunehmender Materialerweichung in das Werkstück ein. Der Stromweg und damit der Widerstand fallen.
- In der Schlussphase verringert sich der Stoffwiderstand infolge des starken Elektrodeneindringens in das Werkstück.
Diese Vorgänge überlagern sich, so dass der dynamische Widerstand seinen charakteristischen Verlauf bekommt.
Zusammenhang zwischen dynamischem Widerstand und Punktdurchmesser
Die Änderung des Punktdurchmessers und der Form und Lage des dynamischen Widerstandes infolge von verändertem Energieeintrag zeigen die Bilder (2 × 1,5 mm Stahlblech H320 mit beschichteter Oberfläche). Die Energie wurde durch Stromvariation verändert. Bei zu geringem Energieeintrag verläuft der Widerstand flach, die Punktdurchmesser sind kleiner als erforderlich (rot). Mit gesteigerter Energie wächst der Punktdurchmesser und überschreitet die erforderliche Spezifikationsgrenze. Der dynamische Widerstand steigt an und es bildet sich ein ausgeprägtes relatives Maximum aus (grün). Bei weiterer Energiesteigerung verschiebt sich das Maximum auf einen früheren Zeitpunkt. Der Widerstandsabfall nach dem Durchlaufen des relativen Maximums wird mit steigender Energie steiler. Nach Überschreiten der Spritzergrenze schwanken die Schweißpunktgrößen wegen des Materialverlustes durch Spritzer. Spritzer sind als Steilabfall des dynamischen Widerstandes erkennbar (magenta).
Merkmale aus dem dynamischen Widerstand
Zur Prozessüberwachung mit Hilfe des dynamischen Widerstandes, müssen Merkmale gefunden werden, die ein Abbild von Form und Lage darstellen. Im einfachsten Falle lassen sich über ein Zeitfenster gemittelte Abtastwerte rs(t) nutzen. Vorteilhaft bei dieser Vorgehensweise ist, dass jede Kurvenform problemlos nachgebildet werden kann. Die Merkmalsanzahl hängt dann von der Schweißzeit ab, was sich nachteilig auf die praktischen Handhabung auswirkt. Außerdem korrelieren diese Merkmale in hohem Maße im Bereich steigenden oder fallenden Verlaufs. Die Anwendung zusätzlicher Achstransformationen zur Merkmalsvorbehandlung ist in diesem Falle sinnvoll.
Günstiger als eine direkte Abbildung des dynamischen Widerstands durch Stützwerte sind Merkmale, die von der Schweißzeit unabhängig und weitgehend frei von Korrelation sind. Für den dynamischen Widerstand mit ausgeprägtem relativen Widerstandsmaximum, wie er sich beim Schweißen unlegierter Stahlbleche ausformt, bieten sich folgende geometrische Größen an:
- die Höhe des relativen Maximums : Rmax
- der Zeitpunkt minimalen Widerstandes Rmin nach der Kraftaufbringung tmin
- der Zeitpunkt des Erreichens von Rmax tmax
- die Steigung R vom Minimum Rmin bis zum Erreichen von Rmax dR1
- die Steigung von Rmax bis zum Schweißende: dR2
Auch damit kann die Form und Lage des Verlaufes eindeutig nachgebildet werden.
Merkmale aus mechanischen Größen
In Folge der ohmschen Erwärmung der Fügepartner an der Schweißstelle dehnt sich das Material lokal aus. Es besteht ein proportionaler Zusammenhang zwischen der Wärmeentwicklung, der daraus resultierenden Temperaturerhöhung und der Materialvolumenausdehnung:
mit:
- Volumenänderung
- Ausgangsvolumen
- Temperaturänderung
- linearer Ausdehnungskoeffizient.
Das umgebende kalte Material behindert die Volumenausdehnung, so dass die Ausdehnungsrichtung auf die Materialoberfläche zeigt. Solange die Flächenpressung der Elektroden unterhalb der Fließgrenze des Werkstoffs ist, verdicken sich die Bleche. Die Elektrodenkraft wirkt dem entgegen. Mit steigender Temperatur sinkt die Fließgrenze des Materials. Die Folge ist ein Eindringen der Elektroden in das Material. Während der Stromflusszeit überlagern sich die thermische Ausdehnung und die Materialerweichung mit dem Einsinken der Elektrode. Bestimmende Größe für den Prozess ist die Materialtemperatur, die vom Stromfluss und dem Widerstand an der Wirkstelle abhängt. Der beschriebene Vorgang verursacht eine Wegänderung an den Elektroden (engl: thermal expansion TE), bzw. eine Änderung der Elektrodenkraft, sofern das mechanische System sich elastisch verformen kann. Die Kraft- bzw. die Wegänderung während des Schweißvorgangs ist ein indirektes Maß für die Temperatur in der Schweißzone.
Nebenstehendes Bild zeigt schematisch den Kraftaufbau während der lokalen Materialerwärmung durch eine servomotorisch betätigte X-Schweißzange und die Anordnung von Kraftsensoren. Nachdem der Servomotor die eingestellte Elektrodenkraft erreicht hat, wirkt die Selbsthemmung der Antriebsspindel während der Schweißzeit. Die Zange kann als mechanisch elastisch verformbares System betrachtet werden, bei dem die Zangenarme als elastisches Federglied wirken. Am Drucksensor wird die Elektrodenkraft gemessen, am Dehnungssensor ein Moment, das einer Kraft proportional ist. Mit beginnender Materialdehnung wächst die Kraft. Diese zusätzliche Kraft ist ein Maß der Materialdehnung und damit der Erwärmung.
Bei variiertem Energieeintrag durch Stromänderung zwischen der Kleb- und Spritzergrenze ändert sich die Ausdehnungskraft infolge der Materialerwärmung. Bei kleinem Strom ist nur eine geringe Materialausdehnung beobachtbar. Diese steigt mit zunehmender Erwärmung an und durchläuft nach steiler werdendem Anstieg ein Maximum. Es kommt zu einem Kraftabfall, sobald das Fließen des Materials beginnt. Bei einsetzenden Spritzern im Bereich oberhalb der Spritzergrenze bricht die Kraft ein.
Das Signal der Elektrodenkraftänderung liefert ein sehr gutes Abbild der Schweißpunktgröße. In nebenstehendem Bild sind die Schweißpunktgrößen in Abhängigkeit vom Schweißstrom und die zugehörigen Kraftverläufe dargestellt. Unterhalb der erforderlichen Erwärmung für das Erreichen eines genügenden Punktdurchmessers verläuft die zeitliche Kraftänderung relativ flach. Ausreichende Verbindungsbildung ist gekennzeichnet durch einen zügigen Anstieg mit ausgeprägtem Maximum. Spritzer bewirken eine größere Streuung des Punktdurchmessers und einen Steilabfall der Elektrodenkraft durch den Materialverlust infolge des Materialspritzens.
Während die Verlaufsform des dynamischen Widerstandes durch verschiedene Umgebungsbedingungen wie die Zusammensetzung des Werkstoffs (z. B. Stahlfeinbleche mit höherer und höchster Festigkeit wie DP, TRIP, Mangan-Bor-Stahl zum Warmumformen oder austenitischer rostfreier Stahl, Aluminiumlegierungen), unterschiedliche Oberflächenbeschichtungen, dem Einsatz von Klebstoff, den zu verschweißenden Blechdicken, Nebenschluss und Passung der Bleche stark beeinflusst wird, ist der dynamische Kraftverlauf nur von der Materialerwärmung und dem Ausdehnungskoeffizienten des Materials abhängig. Die Vorteile des beschriebenen physikalischen Mechanismus gegenüber der Nutzung des dynamischen Widerstandes als Überwachungsgröße scheinen daher groß zu sein. So sind in der Vergangenheit verschiedene Verfahren zur Prozessüberwachung unter Nutzung der thermischen Ausdehnung entwickelt und teilweise patentiert worden. Eine ausführliche Literaturzusammenstellung zur Beschreibung und zur Nutzung dieses physikalischen Effektes findet man bei Janota.
Praktische Probleme haben jedoch bisher den industriellen Einsatz unterbunden. Ein Problem ist das Schieben der Zangen (besonders der X-Zangen). Dabei treten durch slip-stick-Effekte vermehrt Kraftsprünge auf, die das Signal verfälschen. Ein anders Problem besteht darin, dass eine Kraftkonstantregelung bei servomotorischen Schweißzangen diese Überwachungsgröße hinfällig macht. Der Regler bei elektromotorischen Zangen ist ein aktives Glied im Masse-Feder-System der Zange und überlagert den qualitativen Verlauf der Kraft und vermindert deren Aussagefähigkeit. Diese Überlagerung ist vom dynamischen Verhalten der gesamten Regelstrecke abhängig.
Für die Nutzung des beschriebenen Effektes bei der Prozessüberwachung muss die Kraftkurve durch geeignete Merkmale repräsentiert werden. Es können dafür die gleichen Methoden wie bei der Nutzung des dynamischen Widerstandes angewandt werden.
Funktionsweise eines Überwachungssystems
Im Folgenden wird eine mögliche Funktionsstruktur eines Überwachungssystems beschrieben. Dabei soll auf die Verarbeitung der Prozessdaten von der Merkmalsbildung bis zum Überwachungsergebnis eingegangen werden. Fragen der Gerätetechnik bleiben dabei unberührt. Es gibt verständlicherweise eine sehr große Zahl möglicher Realisierungen. Eine davon wird schematisch dargestellt.
In einem konkreten Überwachungssystem sind die gemessenen Prozesssignale und die daraus gebildeten Merkmale festgelegt, ebenso die implementierten Algorithmen für die Bildung der Klassifikatoren und für die Berechnung des Überwachungsergebnisses.
Merkmalsbildung
- Merkmale einer Menge von Schweißungen gebildet aus dem dynamischen Widerstand durch Bildung von Mittelwerten über ein Zeitfenster des Signalverlaufes. Genutzt werden nur die grün dargestellten Merkmale, die die Signalform genügend genau abbilden.
- Merkmale der Lernschweißungen, aus denen die Klassen gebildet werden. Für eine genauere Klassenbeschreibung wurde die Lernobjektgruppe durch Clustern in drei Subgruppen geteilt, die als Basis für die Klassenbeschreibung dienen.
- Merkmale der Lernschweißungen als Streudiagramm über jeweils zwei Merkmale
- Beschreibung der drei Subklassen durch EM-Algorithmus
Basis für die Merkmalsbildung ist der dynamische Widerstand. Dazu werden der Schweißstrom und die Spannung an den Elektroden gemessen. Die Signale liegen als digitalisierte Messwertfolgen vor. Durch geeignete Division wird daraus der dynamische Widerstand berechnet. Als Merkmale werden die Mittelwerte des Widerstandsverlaufes über ein Zeitfenster von jeweils 20 ms berechnet. Zur Reduktion der Merkmalsanzahl sollen nur vier der Merkmale herangezogen werden, die sicherstellen, dass die Verlaufsform des dynamischen Widerstandes genügend genau nachgebildet wird.
Klassenbildung in der Trainingsphase
Für die Überwachung müssen Sollklassen aus den Merkmalen von Lernschweißungen gebildet werden. Als Lernschweißungen dienen die Merkmale einer Gruppe geprüfter Schweißverbindungen. Nebenstehende Abbildungen zeigen die Gruppen von Lernobjekten sequenziell als Profilplot und im Streudiagramm über jeweils zwei Merkmale mit einem Einzelobjekt als blauen Punkt.
Die Klassenmodelle werden in der Trainingsphase mittels des EM-Algorithmus berechnet und die Modellparameter (Mittelwerte und Kovarianzmatrizen) als Klassifikator abgespeichert.
Wegen der unterschiedlichen Lage auf dem Bauteil, der anders gearteten Position der Schweißzange und ähnlichen Einflussfaktoren ist der Sollverlauf der Merkmale auch bei gleichen Schweißbedingungen verschieden. So muss der Klassifikator für jede einzelne Verbindung eines Bauteils gesondert trainiert werden.
Arbeitsphase
Nach dem Vorliegen von Klassifikatoren können unbekannte Schweißprozesse überwacht werden. Dazu wird der richtige Klassifikator ausgewählt und die Parameter des korrekten Modells werden geladen. Kurz vor dem Einschalten des Schweißprozesses wird der Messvorgang gestartet und nach Abschluss des Prozesses beendet. Die Merkmale werden berechnet und die Klassenzugehörigkeiten zu allen i . O - Prozessklassen werden berechnet. Im Falle der Anwendung unscharfer Klassifikation wird die Zugehörigkeit zur am besten passenden Klasse bestimmt. Liegt die Zugehörigkeit oberhalb einer festgelegten Schwelle, wird die Qualität als i . O . bewertet. Es wird der Zugehörigkeitswert gespeichert. Dieser drückt aus, wie gut der aktuelle Prozess zu einer der angelernten Klassen gehört. Damit können statistische Prozesskennwerte über eine längere Fertigungszeit (wie Prozessstreuung und - stabilität, Trends) berechnet und visualisiert werden.
Visualisierung
- Visualisierung des Sollbereiches vom dynamischen Widerstand nach der Trainingsphase (grüner Bereich) mit vier Subklassen (Profilplot), Lernobjekten für jede Subklasse (farbige durchgezogene Linien) und einer Beispielschweißung (blaue Linie) mit dem System PQS-RES der HWH-QST GmbH
- Visualisierung der Überwachung: Auswahl von Schweißpunkten (PQS-RES)
- Anwendung der unscharfen Klassifikation bei der Prozessüberwachung des Widerstandspunktschweißens.
- Beispiel für die Visualisierung der Überwachung einer Widerstandspunktschweißung
Es ist sinnvoll, das Ergebnis der Klassenbildung für den Nutzer zu visualisieren. Er muss die gewünschte Verbindung auswählen können, um sich ein Bild vom Prozess machen zu können. Dafür ist ein Profilplot geeignet, in dem z. B. die Subklassen der gesamten dynamischen Widerstandsverläufe angezeigt werden, da diese durch den Nutzer direkt interpretiert werden können (s. Bild des Systems PQS-RES). Andere Diagrammformen sind denkbar (Streudiagramme oder Radialplots), wenn sie den Nutzer bei seiner Interpretation der Form und Lage der Klassen und damit des Schweißprozesses unterstützen (die Visualisierung der Klassen merkmalsweise im Streudiagramm, wie oben gezeigt, leistet das nicht, wurde hier jedoch gewählt, um den Klassenbildungsprozess zu erläutern).
Online-Prozessüberwachung beim Lichtbogenschmelzschweißen (MIG/MAG)
Bei der Online-Überwachung eines Schweißprozesses wird der laufende Schweißprozess in Echtzeit überwacht, um die Einhaltung der vorgegebenen technologischen Bedingungen zu ermitteln und auftretende Störungen sofort zu erkennen. Es wird davon ausgegangen, dass bei Einhaltung der gewünschten technologischen Vorgaben wesentliche Anforderungen an die Qualität der entstehenden Schweißnaht erfüllt werden. Ein quantitativer Nachweis einzelner Gütekriterien ist auf diese Weise nicht möglich.
Überwachungsprinzip beim Lichtbogenschmelzschweißen
Die Online-Überwachung vergleicht aktuelle Merkmalsmuster physikalischer Überwachungsgrößen in kontinuierlicher Folge mit vorgegebenen Sollmustern. Die Überwachungsgrößen sollten das Prozessverhalten widerspiegeln und damit Rückschlüsse auf die erwartbare Schweißnahtqualität möglich machen. Das können solche Größen sein, die mit dem Energieumsatz korrelieren oder Ausdruck der Prozessstabilität sind.
Die Ist- und Sollmuster werden innerhalb eines gleichbleibend langen Zeitfensters gebildet. Die ständige Wiederholung ist erforderlich, da mit dem Lichtbogenschweißverfahren theoretisch unendlich lange Schweißverbindungen in unendlich langer Zeit hergestellt werden können. Der Schweißprozess wird in abgeschlossene Zeitintervalle (ähnlich der Frames eines Films) unterteilt, die als Einheit einzeln bewertet werden (s. Bild „Schweißstrom eines MAG-Lichtbogens mit Histogrammen von Signalausschnitten“). Haben die Istmuster genügende Ähnlichkeit mit den Sollmustern, wird ausreichende Qualität angenommen und der aktuelle Schweißnahtabschnitt akzeptiert, anderenfalls zurückgewiesen. Die Zurückweisung kann durch unterschiedliche Maßnahmen ausgedrückt werden, z. B. durch Signalisierung nach Ende des gesamten Prozesses, durch Prozessunterbrechung oder Markierung des entsprechenden Nahtabschnittes.
Die Sollmuster werden durch Referenzschweißungen gewonnen, deren Prozessstabilität und Qualität durch eine Prüfung bestätigt wird.
Elektrische Überwachungsgrößen und -merkmale
- Schweißstrom eines MAG-Lichtbogens mit Histogrammen von Signalausschnitten
- Anteile des ohmschen Spannungsabfalls an der gemessenen Spannung beim MIG/MAG-Schweißen nach
- Gemessene und korrigierte Schweißspannung beim Kurzlichtbogenschweißen
- Gemessene und korrigierte Schweißspannung, Schweißstrom beim Kurzlichtbogenschweißen
Überwachungsgrößen Lichtbogenspannung und -strom
Die folgenden Ausführungen beschreiben eine unter verschiedenen Möglichkeiten, aus Prozessdaten von MIG/MAG-Schweißungen Merkmale zu bilden und für die Prozessüberwachung zu nutzen.
Die Signale der elektrischen Größen drücken sowohl die Lichtbogenenergie als auch die Reproduzierbarkeit des Prozesses aus.
Der Spannungsabfall über dem Lichtbogen und der Spannungsabfall über der freien Drahtlänge liefern unterschiedliche Informationen über den Schweißprozess. Im technologischen Umfeld kann nur der gesamte Spannungsabfall über den Lichtbogen und die freien Drahtlänge , über das Kontaktrohr , über das Werkstück und über das Schweißkabel innerhalb des Spannungsabgriffs gemeinsam gemessen werden (s. Bild „Anteile des ohmschen Spannungsabfalls an der gemessenen Spannung beim MIG/MAG-Schweißen“). Die Induktivität des Schweißkreises und der daraus resultierende induktive Anteil des gemessenen Spannungsabfalls kann für Zwecke der Prozessüberwachung vernachlässigt werden, da er gering und für stationäre Anlagen konstant ist. Das gemessene Spannungssignal kann als Summe aus der Lichtbogenspannung und einer Summe der verschiedenen ohmschen Widerstände multipliziert mit dem Schweißstromsignal aufgefasst werden:
- mit
- .
ist durch Änderungen der Temperaturverhältnisse der freien Drahtlänge, des Zustandes der Stromkontaktdüse, der Drahtoberfläche und der Übergangswiderstände des Werkstücks und Schweißtisches variabel.
Beim Schweißen unter Kurzschlussbildung (Kurzlichtbogen) zeigen die Strom-Spannungs-Kennlinien während der Kurzschluss- und Brennphase unterschiedliche Steigung. Die Steigung in der Kurzschlussphase bildet den Spannungsabfall ab. Ist dieser bekannt, kann aus der gemessenen Spannung eine korrigierte Schweißspannung berechnet werden, die von der Lichtbogenspannung allein bestimmt wird (s. Bilder „Gemessene und korrigierte Schweißspannung beim Kurzlichtbogenschweißen“ und „Gemessene und korrigierte Schweißspannung, Schweißstrom beim Kurzlichtbogenschweißen“).
Während sich in der korrigierten Schweißspannung die Vorgänge im Lichtbogen widerspiegeln, drückt sich in der Kurzschlussspannung die Änderung der freien Drahtlänge und damit der Abstand des Schweißbrenners zur Werkstückoberfläche aus. Daraus folgt, dass es für die Prozessüberwachung beim Schweißen mit Kurzlichtbogen sinnvoll sein kann, die Spannung der Lichtbogen- und Brennphase gesondert zu beobachten. Die Trennung ist durch eine Spannungsschwelle unterhalb einer Mindestbrennspannung von 14 V möglich.
Merkmale aus elektrischen Größen
Der zeitliche Verlauf der digitalisierten elektrischen Signale Strom und Spannung lassen sich durch empirische Häufigkeitsverteilungen (Histogramme) charakterisieren. Die deskriptive Statistik benutzt Parameter, um die Lage, Streuung, Konzentration und Gestalt solcher Verteilungen zu beschreiben. Solche Parameter werden als Merkmale für die Überwachung genutzt. Ein Datensatz bestehend aus Merkmalswerten charakterisiert den aktuellen Signalverlauf und kann als Merkmalsistmuster aufgefasst werden. Die Bilder „Bildung von Merkmalen aus den elektrischen Signalen beim MAG-Schweißen mit Kurzlichtbogen“ und „Beschreibende Merkmale eines Histogramms…“verdeutlichen einen möglichen Merkmalsbildungsprozess:
Es wird ein Zeitabschnitt der beiden Spannungssignale betrachtet (linke Teilbilder). Zur Charakterisierung der Form und Lage der Dichteverteilung des Stroms werden die Parameter „linke Grenze“, „rechte Grenze“, „Median“, „Lage des Maximums“ und „Mittelwert“ berechnet (Bild „Beschreibende Merkmale eines Histogramms…“). Die Grenzen links und rechts beschreiben die Lage eines vorgegebenen Prozentsatzes der Fläche unter der Verteilung. Die Spannung wird durch eine Schwelle bei 14 V in eine „Brennphase“ und „Kurzschlussphase“ unterteilt. Für jeden Teilbereich ober- und unterhalb der Spannungsschwelle wird eine empirische Dichte berechnet. Als Merkmale werden aus der „Kurzschlussphase“ nur der „Median“ benutzt, aus der „Brennphase“ die „Grenzen“, der „Median“ und der „Effektivwert“. Zur Illustration eines Merkmalsmusters sind die Merkmalswerte in einem Radialplot dargestellt.
Trainingsphase beim Schmelzschweißen
In der Trainingsphase werden die Sollmuster für die Prozessüberwachung ähnlich wie beim Widerstandspunktschweißen gewonnen (s. Klassenbildung in der Trainingsphase). Da innerhalb einer Schweißnaht mit verschiedenen Schweißparametern und unterschiedlichen Schweißpositionen gearbeitet werden kann, ist das Auftreten verschiedener Prozessklassen wahrscheinlich. Jede Prozessklasse hat ein jeweils eigenes Sollmuster. Ein Überwachungssystem sollte die unterschiedlichen Prozessklassen während der Trainingsphase automatisch erkennen und getrennte Merkmalsdatensätze zum Anlernen der spezifischen Sollmuster zur Verfügung stellen.
Weitere physikalische Überwachungsgrößen und -merkmale
Optische Signale
Aus optischen Lichtbogeninformationen kann auf Lichtbogentemperatur und -dynamik geschlossen werden. Es lässt sich daraus auch das Bild der Wechselwirkung zwischen Schweißbad und Zusatzwerkstoff und dem Ort des Schweißbades gewinnen.
Akustische Signale
Das Geräusch des Lichtbogens liefert dem Lichtbogenschweißer Informationen über die Prozessstabilität und die Art des Tropfenübergangs.
Bedeutung der Online-Prozessüberwachung in der Qualitätssicherung
Die Online-Prozessüberwachung ist Teil des Qualitätsregelkreises 1 (QRK1) beim Qualitätsregelkreiskonzept nach Haepp und Hopf. Sie ermöglicht eine Vollprüfung, macht den Qualitätsregelkreis 2 weitgehend überflüssig und liefert Daten für die Statistische Qualitätslenkung. Sie ist somit ein wesentliches Instrument der Qualitätssicherung und der permanenten Prozess- und Qualitätsoptimierung nach dem PDCA-Konzept. Es werden Informationen zur Verfügung gestellt, über:
- die aktuelle Verbindungsqualität,
- die aktuelle und vergangene Prozessfähigkeit und -beherrschung,
- die Stabilität des Fertigungsprozesses über einen beliebigen zurückliegenden Fertigungszeitraum
und es werden
- die Notwendigkeiten eines Prozesseingriffs,
- das Erfordernis einer Prozessverbesserung,
- die Wirksamkeit durchgeführter Verbesserungsmaßnahmen
angezeigt.
Literatur
- Yi Ming Zhang: Real-time weld process monitoring. Woodhead Publishing Series in Welding and Other Joining Technologies No. 62, 2008, ISBN 978-1-84569-440-1.
- R. O. Duda, P. E. Hart, D. G. Stork: Pattern Classification. 2. Auflage. John Wiley & Sons, 2000, ISBN 0-471-05669-3.
Einzelnachweise
- W. Wiesemann: Process monitoring and closed-loop control. Landolt-Börnstein, New Series VIII/1C (2001)
- S. F. Bocklisch: Prozessanalyse mit unscharfen Verfahren. Verlag Technik, Berlin 1987, ISBN 3-341-00211-1.
- D. Zhou, J. Weston, A. Gretton, O. Bousquet, B. Schölkopf: Ranking on Data Manifolds. 17th Annual Conference on Neural Information Processing Systems (NIPS 2003), MIT Press, Cambridge, MA, S. 169–176.
- D. Reynold: Gaussian Mixture Models. ( des vom 9. August 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. MIT Lincoln Laboratory.
- Patent EP1455983B1: Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung und Auswertung von Prozessdaten. Angemeldet am 22. November 2002, veröffentlicht am 9. Juli 2008, Anmelder: Volkswagen AG, Erfinder: Frank Müller, Jörg Holweg.
- Spot Welding Joints on Steel Materials – Testing of Body Assemblies Volkswagen AG, PV 6702, 2010.
- Kin-ichi Matsuyama: Quality Management of Resistance Welds. IIW-Doc. III-1496-08, 2008.
- D. Steinmeier: Resistance Welding – Weld Monitoring Basics-1. microJoining Solutions – microTips
- DVS: „Messen beim Punkt-, Buckel- und Rollennahtschweißen“, DVS-Merkblatt 2908, 2006.
- M. Uran: Qualitätsüberwachung beim Widerstandspunktschweißen mittels mehrparametrischer Analyse Qualitätsüberwachung beim Widerstandspunktschweißen mittels mehrparametrischer Analyse. Dissertation. TU Berlin 2004, DNB 973319054
- A. Stiebel: Solution – Thermal Force Feedback (TFF®) System
- Patent DE3241897C2: Widerstandspunktschweissverfahren und Widerstandpunktschweissgerät zur Durchführung des Verfahrens. Angemeldet am 12. November 1982, veröffentlicht am 23. April 1987, Anmelder: Volkswagen AG, Erfinder: Ariel Stiebel.
- Patent DE102008005113B4: Verfahren zur Sicherung der Schweißqualität von Schweißpunkten beim Widerstandspunktschweißen einer bestimmten Materialkombination. Angemeldet am 15. Januar 2008, veröffentlicht am 28. Januar 2010, Anmelder: Inpro Innovations GmbH, Erfinder: Ulf Niedergesäß et al.
- Patentanmeldung EP1291113A1: Schweißzange sowie Verfahren zur Beurteilung der Qualität einer Schweißverbindung. Angemeldet am 16. August 2002, veröffentlicht am 12. März 2003, Anmelder: Cosytronic Computer-Systems-Electronic GmbH, Erfinder: Heribert Heinz, Wolfram Rennau.
- M. Janota: Thermal expansion and quality of resistance spot welds. IIW-Doc. III-1479-08, 2008.
- Patentanmeldung DD265098A1: Verfahren zur Gütesicherung des Fügens. Angemeldet am 29. September 1987, veröffentlicht am 22. Februar 1989, Anmelder: Zentralinstitut für Schweißtechnik der DDR, Erfinder: Jörn Burmeister, Steffen F. Bocklisch.
- Überwachungssystem für das Widerstandspunktschweißen, HARMS+WENDE QST GmbH
- Igor, W. Merfert: Dynamikverbesserungen an Inverterstromquellen für das Lichtbogenschweißen mit pulsierendem Gleichstrom, Diss., TU Magdeburg 1998, DNB 955255724
- Erdmann-Jesnitzer, F.; Rehfeldt, D.: Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung des Schweissablaufes bei Elektroschweissverfahren, insbesondere Lichtbogen- und Elektroschlackeschweissverfahren, Patent der Schweizerischen Eidgenossenschaft, 1971.
- H. J. Haepp, B. Hopf: Anforderungen an ein zukünftiges Qualitätssicherungssystem beim Laserschweißen mit dem Remote-Welding-Verfahren. In: Laser Magazin. 23(2006), H. 4
Autor: www.NiNa.Az
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Durch Prozessuberwachung soll die Gute eines Produktes wahrend laufender Fertigung uberwacht und damit sichergestellt werden dass die Qualitatsvorgaben eingehalten werden Im Gegensatz dazu kontrolliert die Zustandsuberwachung von Fertigungsanlagen permanent den Anlagenzustand durch Messung physikalischer Grossen und uberzeugt sich von der storungsfreien Anlagenfunktionalitat Prozessuberwachung in industrieller Fertigung erfasst wesentliche die Fertigungsqualitat charakterisierende physikalische Messgrossen oder daraus abgeleitete Merkmale wahrend des ablaufenden Prozesses und bewertet den Prozess Das Ergebnis ist eine Aussage zur erwartbaren Qualitat des gefertigten Produktes Auf diese Weise wird eine Vollprufung aller hergestellten Produkte angestrebt Die Online Prozessuberwachung koppelt die Qualitatsbewertung zeitlich eng an den Herstellungsprozess so dass zwischen seinem Abschluss der Qualitatsaussage und einer moglichen Reaktion der Fertigungsanlage auf das Qualitatsergebnis moglichst kein Zeitverlust auftritt Bei der Online Schweissprozessuberwachung handelt es sich um die Qualitatsbewertung von Schweissverbindungen wahrend oder unmittelbar nach Abschluss des Schweissvorgangs Einrichtungen der Online Schweissprozessuberwachung kombinieren oft Funktionen der Qualitatsuberwachung mit denen der Zustandsuberwachung von Fertigungsanlagen Grundlagen und Begriffe der Online ProzessuberwachungDie Gutewerte von Schweissverbindungen Qualitatsmerkmale konnen mit Hilfe der Prozessuberwachung nicht direkt gemessen werden Stattdessen wird mittels korrelierender Qualitatsersatzgrossen Uberwachungsmerkmale auf die Qualitat geschlossen Dazu werden Objekte die bewertet werden sollen mit einer Gruppe einer Klasse von Objekten verglichen von denen bekannt ist dass sie die Qualitatsforderungen erfullen Das Vergleichsergebnis ist eine Bewertung der Ahnlichkeit des Objektes mit der Menge aller bekannter Objekte Die theoretische Grundlage dafur bieten Verfahren der Klassifizierung d h des Zusammenfassens von Objekten zu Klassen und der Zuordnung unbekannter Objekte in ein existierendes Klassensystem Klassierung mit Hilfe eines Klassifikators Objekt Merkmalsvektor des dynamischen Widerstandes einer Widerstandspunktschweissung als Profilplot Objekte werden in gegebenem Zusammenhang durch aus Messwerten gewonnene Merkmale eines Schweissprozesses reprasentiert Im Falle eines einzelnen Merkmals ist das Objekt eine skalare Grosse Werden mehrere Merkmale zur Objektbeschreibung herangezogen kann das Objekt als Merkmalsvektor im mehrdimensionalen Merkmalsraum aufgefasst und grafisch durch einen Punkt im kartesischen Koordinatensystem dargestellt werden Bei Merkmalsvektoren mit Dimensionen grosser als drei bietet sich die Profildarstellung Profilplot oder die Darstellung in Polarkoordinaten Polarplot Netzdiagramm an s Grafische Darstellung von Objekten und Klassen Beispiel Eine Widerstandspunktschweissung wird durch die Messgrossen Spannung und Schweissstrom charakterisiert Die Erwarmung der Bleche und damit die Grosse des entstehenden Schweisspunktes spiegelt der Widerstand wider Da sich beide Grossen wahrend der Verbindungsbildung andern dynamischer Widerstand soll der Widerstandsmittelwert aus den Effektivwerten beider Grossen berechnet werden Diese skalare Grosse reprasentiert in diesem Falle das Objekt Widerstandsschweisspunkt Fur eine genauere Betrachtung kann man die Auflosung der Messung erhohen und mittlere Messwerte der elektrischen Grossen uber ein Zeitfenster z B alle 20 ms nutzen aus denen jeweils der Quotient gebildet wird Es ergibt sich eine Folge von Messwerten deren Komponenten als Merkmalsvektor aufgefasst werden kann Er ist grafisch durch eine Profildarstellung visualisierbar Signale und Merkmale Die Uberwachungsmerkmale werden aus messbaren physikalischen Prozessgrossen extrahiert Die Prozesssignale und die daraus abgeleiteten Merkmale mussen eine hohe Korrelation mit der Qualitat aufweisen wenn sie zur Qualitatsbewertung herangezogen werden sollen Die Frage welche Prozesssignale und Merkmale fur eine spezielle Uberwachungsaufgabe genutzt werden sollten kann formal nicht beantwortet werden Nur in Prozessanalysen kann geklart werden welche Signale und abgeleitete Merkmale genugende Korrelation mit der Produktqualitat zeigen Forderungen an Merkmale Generell sollten Merkmale folgende Forderungen erfullen sie mussen eindeutige funktionale Zusammenhange mit mindestens einem oder mehreren Qualitatsmerkmalen zeigen und auf diese Weise eine moglichst eindeutige Zuordnung der Qualitat ermoglichen eine Prozessanderung ohne Qualitatsanderung darf den Merkmalsvektor nicht relevant beeinflussen der Storpegel der Prozesssignale muss signifikant geringer sein als die Signalanderung durch relevante Prozessstorungen bei Anwendung mehrerer Merkmale sollte die Korrelation zwischen den Merkmalen moglichst gering sein Merkmalskorrelation Korrelierende Merkmale haben fur die Klassifikation keine zusatzliche Information Korrelation zwischen Merkmalen fuhrt zu gedreht liegenden Klassen im Merkmalsraum Die Drehung wirkt sich auf die Klassierung ungunstig aus Wenn die Klasse z B durch scharfe achsparallele Grenzen beschrieben wird fuhrt das dazu dass sich der Gultigkeitsbereich auch in die Ecken des umschriebenen Rechtecks erstreckt rote Flachen in nebenstehendem Bild Diese Bereiche liegen jedoch tatsachlich ausserhalb der Klasse denn die Klasse wird nur durch die grun dargestellten Objekte reprasentiert Objekte mit Merkmalswerten innerhalb des roten Bereiches blaue Objekte werden falschlicherweise als zur Klasse gehorend angesehen Das kann durch Klassenbeschreibungen die diese Klassendrehung berucksichtigen z B Kerndichteschatzung oder Fuzzy Pattern Klassenbeschreibung vermieden werden Moglich ist auch eine Merkmalsvorbehandlung die eine Transformation der Merkmale in der Weise vornimmt dass Korrelation vermieden wird Hauptkomponentenanalyse Diskriminanzanalyse oder Unabhangigkeitsanalyse Klasse Drei naturliche Klassen bilden eine semantische KlasseKlassenbeschreibung durch achsparallele Klassengrenzen bei korrelierenden Merkmalen Beispiel von eindimensionalen scharfen und unscharfen Zugehorigkeitsfunktionen uber den zugehorigen Lernobjekten Klassen sind Mengen von Objekten mit ahnlichen Merkmalswerten z B alle Widerstandsschweissungen mit einem Widerstandsmittelwert innerhalb bestimmter Minimal und Maximalgrenzen oder solche die der Qualitat in Ordnung iO zuzuordnen sind Die Ahnlichkeit kann nach inhaltlichen semantischen oder formalen Kriterien bestimmt werden So lassen sich semantische und naturliche Klassen unterscheiden Semantische Klassen fassen Objekte zusammen die im inhaltlichen Sinne z B der Qualitat ahnlich sind Naturliche Klassen bestehen aus formal ahnlichen Objekten Diese Unterscheidung ist fur die Prozessuberwachung sinnvoll Es ist Ziel der Uberwachung eine weitgehende Ubereinstimmung zwischen Qualitatsklassen semantisch und den naturlichen Klassen formal herzustellen Im automatisierten Uberwachungsprozess kann nur mit naturlichen Klassen umgegangen werden wobei die semantische Klasse in Ordnung iO oftmals nur durch mehrere naturliche Klassen abgebildet werden kann um die notige Gute der Klassierung zu erreichen Dann wird eine semantische Klasse durch mehrere naturliche Klassen abgebildet Disjunkte nichtdisjunkte scharfe und unscharfe Klassen Klassen konnen disjunkt sein d h sie sind durch scharfe Rander begrenzt Alle Objekte mit Merkmalswerten innerhalb der scharfen Grenzen gehoren nur in diese Klasse alle anderen Objekte nicht Solche Klassen sind in der realen Welt selten Objekte gehoren dort eher mehr oder weniger stark einer Klasse an oftmals haben sie auch mehr oder weniger ausgepragte Eigenschaften und damit Merkmalswerte anderer Klassen Die Klassen sind nicht disjunkt die Grenzen fliessend Da keine Klassengrenzen beschrieben werden konnen werden diese Klassen durch Verteilungsfunktionen abgebildet die sich als Zugehorigkeitsfunktionen auffassen lassen Die Zugehorigkeitsfunktion mKL X 0 1 displaystyle mu KL X rightarrow 0 1 weist jedem Objekt x displaystyle x der Merkmalsmenge X displaystyle X eine Zahl aus dem reellwertigen Intervall 0 1 displaystyle 0 1 zu welche den Zugehorigkeitsgrad mKL x displaystyle mu KL x des Objekts zur so definierten unscharfen Menge KL displaystyle KL angibt Statt des Begriffes Zugehorigkeitsgrad wird auch Zugehorigkeitswert oder Sympathiewert benutzt Grafische Darstellung von Objekten und Klassen Radialplot mehrerer Objekte und Klassen mit funf MerkmalenProfilplot mehrerer Objekte und Klassen mit funf Merkmalen Beispiel eines Streudiagramms fur drei naturliche Klassen mit funf Merkmalen Klassen aus Objekten im hoherdimensionalen Merkmalsraum konnen ebenso wie die Objekte durch Radial oder Profilplots grafisch dargestellt werden Eine besondere Form der grafischen Darstellung der Objekte einer Klasse sind eingefarbte mehrdimensionale Streudiagramme Es werden jeweils zwei Merkmale in einer Matrix von 2D Darstellungen visualisiert Da eine Seite der Matrixdiagonalen dafur ausreicht konnen auf der Diagonalen die Haufigkeitsverteilungen der Objekte uber einem Merkmal dargestellt werden und auf der anderen Seite die Korrelationskoeffizienten zwischen den Merkmalen Objekt und Klassengleichheit oder ahnlichkeit Euklidische Distanz zwischen zwei Objekten im zweidimensionalen Euklidischen MerkmalsraumVergleich der Euklidischen und Mahalanobisdistanz zweier Objekte zum Zentrum einer Klasse Die automatische Uberwachung durch Computer kann nur mit formaler Gleichheit oder Ahnlichkeit arbeiten Dabei wird Gleichheit oder Ahnlichkeit durch Distanzen im Merkmalsraum ausgedruckt Befindet sich ein Objekt oder eine Klasse zum anderen innerhalb eines definierten Abstandes kann es als gleich angesehen werden Da die Merkmale bei der Online Prozessuberwachung mehrheitlich auf metrischen Skalen erklart sind wird haufig die Euklidische Distanz zur Bestimmung der Ahnlichkeit herangezogen Sie ist die direkte Entfernung zwischen zwei Objekten im Euklidischen Merkmalsraum Korrelieren Merkmale untereinander druckt die Euklidische Distanz in Richtung der Korrelationsachse einen scheinbaren Unterschied der Objekte aus Soll die Korrelation bei der Distanzberechnung berucksichtigt werden bietet sich die Mahalanobis Distanz zur Berechnung der Objektahnlichkeit an Das sei an folgendem Beispiel erlautert Die euklidischen Distanzen der Objekte O1 und O2 zum Schwerpunkt aller Objekte M 0 0 sind gleich und betragen jeweils 2 Die Ellipsen in nebenstehendem Bild sind die Schatzungen 0 1 99 9 der Gaussverteilung fur die gegebenen Objekte Die beiden Merkmale M1 und M2 liegen auf der Ellipse 1 0 1 und 6 50 haben also hinsichtlich ihrer Varianzen zum Mittelpunkt sehr unterschiedliche Distanzen wahrend die Euklidische Distanz beider Objekte zum Mittelpunkt ist gleich ist Diese Differenz wird durch die Mahalanobisdistanz abgebildet Objekte in zwei Gruppen mit einem Objekt rot in der ersten GruppeAhnlichkeit von Objekten zu einem Einzelobjekt rot entsprechend der Euklidischen Distanz und unter Berucksichtigung des Ranges nach in der Gruppe Die Grosse der blauen Kreise entspricht der Ahnlichkeit Zusatzlich zu geometrischen Abstanden kann Ahnlichkeit zwischen Objekten auch durch die Berucksichtigung der inneren Verteilungsstruktur der Objekte im Merkmalsraum definiert werden Beispiel Nebenstehendes Bild zeigt Objekte die im zweidimensionalen Merkmalsraum fur einen menschlichen Betrachter deutlich in zwei Gruppen angeordnet sind Sie haben jeweils untereinander eine Ahnlichkeit die durch ihre gemeinsame Nahe durch ihren Rang innerhalb einer Gruppe gestutzt wird Wird die Ahnlichkeit eines Objektes zu allen anderen Objekten allein durch die Distanz bestimmt haben einige Objekte beider Gruppen eine grossere Ahnlichkeit zu diesem Objekt als Objekte der eigenen Gruppe Wird die Rang der Objekte innerhalb der Gruppe mit berucksichtigt ergibt sich ein deutlich anders Bild Fur die Berucksichtigung des Ranges fur die Distanzberechnung wurde durch Zhou u a ein Algorithmus entwickelt Ranking on Data Manifolds Die Wahl des Distanzmasses hat auf die Zuordnung einzelner Objekte zu einer Klasse grosse Bedeutung ProzessuberwachungProzessuberwachung durch Bewertung einzelner Objekte Klassifikationsverfahren Fur die Qualitatsuberwachung werden statistische Mustererkennungsverfahren auf der Basis uberwachter Klassifikation uberwachtes Lernen supervised learning eingesetzt Die Klassifizierungsverfahren mussen im automatisierten Herstellungsprozess in Echtzeit handhabbar sein Der gesamte Uberwachungsvorgang hat zwei Phasen Lern Trainings und Validierungsphase AnwendungsphaseTrainingsphase Der Fertigungsprozess wird in der Trainingsphase uber einen bestimmten Zeitraum messend beobachtet Dabei werden Werte von Uberwachungsmerkmalen Merkmalsvektoren gewonnen und abgespeichert Es wird die Qualitat der einzelnen Verbindungen gemessen und zusammen mit den Merkmalsvektoren gespeichert Der Grad der Prozessstabilitat und der Prozessfahigkeit wahrend dieses Fertigungszeitraumes wird bestimmt Liegt ein beherrschter und fahiger Prozess vor bildet die Menge aller abgespeicherter Merkmalsvektoren Lernobjekte die Basis fur die semantische iO Klasse Daraus wird durch eine mathematische Beschreibung ein Klassifikator berechnet Klassenbeschreibung Dieser Vorgang wird als uberwachtes Lernen bezeichnet Der Klassifikator wird gespeichert und dient in der Anwendungsphase der Bewertung unbekannter Merkmalsvektoren Vor jeder Klassenbeschreibung aus vorhandenen Beispielobjekten wird eine Festlegung getroffen welche Objekte zur iO Klasse gehoren Diese Bewertung wird durch einen Experten Lehrer vorgenommen Aus pragmatischen Grunden wird fur die Prozessuberwachung nur eine semantische Klasse die i O Klasse gebildet denn aus Kosten und Aufwandsgrunden kann eine technologische Absicherung nur fur die aufgetretenen i O Prozesse vorgenommen werden Es ist unmoglich alle denkbaren Prozesssituationen und damit auch Prozesse ungenugender Qualitat durch Beispieldaten zu stutzen Die i O Klasse kann Objekte aus verschiedenen technologischen Prozesssituationen enthalten Die Merkmalswerte innerhalb der semantischen i O Klasse unterscheiden sich in diesem Falle mehr oder weniger stark und sie kann dann aus mehreren naturlichen Untergruppen bestehen die jeweils einem technologisch ahnlichen Zustand entsprechen Die Struktur formal ahnlicher Subklassen kann durch Anwendung von Clusterverfahren gefunden werden Beschreibungsverfahren fur Klassen Klassenbeschreibung durch Hullkurven des dynamischen Widerstandes beim Widerstandspunktschweissen in ProfildarstellungBeschreibung von Klassen durch Klassengrenzen im Merkmalsraum Die Klassengrenzen sind durch SVM berechnet worden Zugehorigkeitsfunktion einer zweigipfligen Klasse im Merkmalsraum berechnet durch Fuzzy Pattern Klassifikation Separieren in zwei Subklassen Zugehorigkeitsfunktion einer zweigipfligen Klasse im Merkmalsraum berechnet durch Kerndichteschatzung Nachlernen von Objekten aus dynamischen Widerstanden beim Widerstandspunktschweissen Vor der Klassenbeschreibung liegen Datensatze von Merkmalsvektoren mit Klassenzuordnung vor die durch einen Experten Lehrer nach moglicherweise formaler Trennung in naturliche kompakte Subklassen bereitgestellt werden Eine naturliche Klasse hat eine Lage und Streuung im Merkmalsraum deren Ort im Merkmalsraum mit mathematischen Mitteln beschrieben werden muss Nur so lassen sich unbekannte Objekte maschinell zuordnen Dieser Prozess wird Klassenbeschreibung genannt Dafur wurden die unterschiedlichsten Konzepte entwickelt Beschreibung durch scharfe Klassengrenzen z B Trennfunktionen oder Hullkurven Beschreibung durch Verteilungsfunktionen z B mittels Kerndichteschatzung EM Algorithmus mit Gaussian Mixture Models oder Fuzzy Pattern Klassenbeschreibung Das Resultat einer Klassenbeschreibung ist ein Klassifikator als Instanz fur die Klassenzuordnung Klassierung unbekannter Objekte zu einer oder mehreren definierten Klassen Nachlernen und Klassentrennung Die Schweissverfahren sind im Allgemeinen zeitvariant d h sie andern uber eine gewisse Zeit durch Verschleiss und Anderung der technologischen Situation ihr Verhalten ohne dass sich unbedingt die Qualitatsergebnisse signifikant andern mussen Um dem Rechnung zu tragen muss ein Nachlernen in der sich anschliessenden Arbeitsphase Nutzung des Klassifikators moglich sein Das Nachlernen kann zu einer ubermassigen lokalen Dehnung der Klasse fuhren die je nach Beschreibungsverfahren zu einer Verschlechterung der Klassierung fuhrt Das kann durch eine Aufspaltung der Klasse in einzelne kompakte Subklassen verhindert werden Dazu werden Verfahren des unuberwachten Lernens z B Clusterverfahren angewendet Nebenstehendes Bild zeigt ein Beispiel der Klassenbildung beim Widerstandspunktschweissen Die Merkmale sind Abtastwerte des dynamischen Widerstandes Die Klassen werden aus Beispielobjekten gebildet Nach weiterem Schweissen zeigen sich neue ausserhalb der Klasse liegende Objekte die nach einer Prufung fur gut befunden werden Die Objekte werden zur Klasse hinzugefugt Die Klasse wird breiter Bei Anwendung der Klassenbeschreibung durch Hullkurven verschlechtert sich die Klassifizierung Die Klasse wird durch k means Clusterung in zwei Subklassen aufgespalten die getrennt durch Hullkurven beschrieben und zur Klassifizierung genutzt werden Anwendungsphase In der Anwendungs oder Uberwachungsphase werden in Echtzeit die Merkmalsvektoren des aktuellen Prozesses berechnet Sie werden mit Hilfe des Klassifikators mit den gegebenen I O Klassen verglichen Alle Merkmalsvektoren ausserhalb dieses Bereiches oder unterhalb einer Zugehorigkeitswertschwelle werden als nicht in Ordnung niO bewertet In diesem Falle kann ein Eingriff in die Fertigungssteuerung vorgenommen werden Die Bewertungsergebnisse werden gespeichert statistisch ausgewertet und zur Visualisierung bereitgestellt Komponenten eines Systems zur Schweissprozessuberwachung Schema der Online Prozessuberwachung durch uberwachtes Lernen Ein Uberwachungssystem ist ein Hardware Softwaresystem Es verfugt uber technische Mittel zur Durchfuhrung aller Teilaufgaben einschliesslich der Mensch Maschine Kommunikation Es ist technisch in den Fertigungsarbeitsplatz eingebunden der im einfachsten Fall aus einem Schweisswerkzeug besteht Schweissmaschine Schweisszange Schweissbrenner das durch einen Menschen bedient wird Im komplexen Fall mussen gleichzeitig mehrere Roboter Schweisszangen Bauteile und Schweissverbindungen uberwacht werden Ausser der gewachsenen Komplexitat andert sich dabei nichts am grundsatzlichen technischen Konzept Nebenstehendes Bild zeigt das grundsatzliche Schema eines solchen Systems Die Hardware besteht aus Komponenten fur die Messwertverarbeitung einschliesslich der Sensoren und Messwertubertragung der Signalverarbeitung der Datenspeicherung Bedienung und Visualisierung Softwaremodule steuern das Messen der Prozessgrossen und Berechnen der Merkmale In der Lern oder Trainingsphase werden aus den Merkmalsdaten geprufter Lernobjekte Klassifikatoren berechnet und gespeichert Klassifizierung Dazu mussen die Prufergebnisse der Lernobjekte vorliegen und archiviert worden sein um jederzeit die geprufte Qualitat der Lernobjekte nachweisen zu konnen Nach dem Vorliegen gultiger Klassifikatoren werden die Prozessmerkmale in der Anwendungsphase fur den Vergleich der aktuellen Merkmalsvektoren mit den Klassen Klassierung genutzt Das Ergebnis Vergleichs ist eine Qualitatsbewertung jeder einzelnen Schweissverbindung Daraus kann eine Ruckmeldung an die Anlagensteuerung generiert werden Die Uberwachungsergebnisse werden in Datenbanken archiviert und stehen fur statistische Auswertungen zur Verfugung Die komprimierten Auswertungsergebnisse werden in Echtzeit visualisiert Daraus ergeben sich Hinweise fur die Prozessverbesserung Prozessuberwachung durch Beobachtung und Bewertung der Prozessstabilitat Adaptive Visualisierung nach Muller und Holweg Online Uberwachungssysteme konnen auch zur Bewertung der Prozessstabilitat eingesetzt werden So wird rechtzeitig das Verlassen des technologisch gewunschten Prozessfensters signalisiert und Abstellmassnahmen konnen eingeleitet werden Auf diese Weise werden Funktionen der Anlagenzustandsuberwachung in Online Uberwachungssysteme integriert um Fehlfunktionen des Schweissprozesses durch Anlagenstorungen wie mangelhafter Elektrodenzustand Storungen des Kraft oder Kuhlsystems Anderungen der Werkstuckoberflachen u a zu erkennen und fruhzeitig abzustellen Diese Verfahrensweise wird in der VW Norm PV 6702 als Adaptive Prozessvisualisierung bezeichnet Dabei werden gemessene Daten gespeichert und durch eine besondere Form einer Profildarstellung visualisiert Die Merkmalswerte jeder Einzelschweissung Objekt werden sequenziell uber einer Laufvariablen aufgetragen z B jede Schweissung wird durch ihren zeitlichen Merkmalsverlauf reprasentiert Aus der Menge aller von einem Startwert bis zum aktuellen Zeitpunkt gespeicherten Objekte werden uber jedem Merkmal Stutzwert der Laufvariablen Haufigkeitsverteilungen berechnet Die aktuelle Haufigkeit wird durch einen Farbwert visualisiert Wahrend eines laufenden Prozesses verandern die Haufigkeitsverteilungen dynamisch ihre Form und Lage So entsteht ein dynamisches statistisches Abbild des Prozesses Die Varianz ist unmittelbar durch die Farbgebung zu erkennen Ein statistisch weitgehend invarianter Prozess ist durch ein scharfes Farbband gekennzeichnet ein stark variierender Prozess wird sowohl seine Form und Lage als auch die Scharfe seiner farblichen Kontur andern Online Prozessuberwachung im Fertigungsprozess Struktur Fur die Ruckverfolgung der Schweissverbindungsgute muss jede einzelne Verbindung durch eine eindeutige Signatur gekennzeichnet sein Aus ihr muss sich entnehmen lassen an welchem Schweissarbeitsplatz das Bauteil und die spezielle Verbindung wann geschweisst worden ist Jede Schweisseinrichtung hat eine eigene Kennzeichnung die mit einer Bauteil und Verbindungsnummer und einem Zeitstempel zur eindeutigen Identifikationsnummer nach Abschluss der Schweissung zusammengefasst wird Diese Signatur wird zusammen mit dem Ergebnis der Gutebewertung und den Istwerten der Schweissparameter archiviert Fur die permanente Prozessverbesserung ist vorteilhaft fur jede Verbindung die Lage auf dem Bauteil die Materialgute und Oberflachenbeschaffenheit die Materialabmessungen und die eingestellten Schweissparameter im System verfugbar zu haben Ein Uberwachungssystem sollte in der Lage sein die Schweissverbindungsnummern zu generieren und zusammen mit den genannten Informationen komfortabel zu archivieren und uber eine visuelle Mensch Maschine Schnittstelle zu verfugbar zu machen Einbindung von Uberwachungssystemen in einen Handarbeitsplatz Einbindung eines Uberwachungssystems in einen Handarbeitsplatz fur das WiderstandspunktschweissenEinbindung eines Uberwachungssystems in eine Roboterschweisszelle fur das Widerstandspunktschweissen Der Arbeitsplatz besteht je nach Schweissverfahren aus einer Schweissmaschine oder Schweisszange beim Widerstandsschweissen oder einer Schweissstromquelle und einem Schweissbrenner beim Lichtbogenschweissen mit einer eindeutigen Geratekennzeichnung Er ist mit Sensoren fur die Messung der Uberwachungsgrossen ausgestattet Das Werkstuck wird durch eine Vorrichtung gehalten und gegebenenfalls manipuliert Ein Bediener fuhrt das Werkstuck zum Schweisswerkzeug beim Widerstandsschweissen oder das Schweisswerkzeug zum Werkstuck beim Lichtbogenschweissen Der Schweissprozess wird durch den Bediener uber die Schweisssteuerung ausgelost Die Sensorsignale werden einem Modul zur Merkmalsberechnung und Prozessuberwachung uber Messleitungen zugefuhrt Diese sind der einzige Kommunikationskanal zwischen dem Uberwachungssystem und der Anlage Uberwachungsbeginn und ende werden durch den beginnenden Stromfluss signalisiert Trigger Ein interner Zahler erzeugt eine Verbindungsnummer und zahlt die Anzahl der Verbindungen Ist eine voreingestellte Verbindungsanzahl erreicht wird das Bauteilende signalisiert und eine Bauteilnummer generiert Sollte diese einfache Losung zu unsicher sein mussen durch Steuerungsmassnahmen Bauteilbeginn und ende Tigger und die jeweilige Verbindungsnummer generiert werden Daten werden fur jede Bauteil und Verbindungsnummer archiviert Einbindung von Uberwachungssystemen in komplexe Fertigung Komplexe Bauteile wie z B eine Karosserie werden in komplexen Schweissanlagen gefertigt die aus mehreren Schweissstationen mit zahlreichen Schweissrobotern bestehen Jeder Roboter kann beim Widerstandsschweissen mehrere Wechselzangen bedienen Das Werkstuck wird durch Vorrichtungen gehalten und manipuliert Roboter fuhren das Schweisswerkzeug mit eigener Kennung zum Werkstuck oder das Werkstuck zum Schweisswerkzeug Die Robotersteuerungen sorgen fur den richtigen Fertigungsablauf moglicherweise ubernehmen sie auch die Aufgaben der Manipulator Zangen und Schweisssteuerungen Die Steuerungen stellen die Informationen uber den aktuellen Schweissprozess bereit Stations Roboter Zangen Brenner Bauteil und Schweissverbindungsnummer bereit Auch die Ein und Ausschaltsignale fur die Prozessuberwachung werden durch die Steuerung ausgelost und vom Uberwachungssystem ubernommen Visualisierung eines Uberwachungssystems source source source source source Visualisierungsmoglichkeiten mit einem Uberwachungssystem in komplexer Fertigung beim Widerstandspunktschweissen Eine wesentliche Funktion von Online Uberwachungssystemen besteht uber die Uberwachungsfunktion hinaus in der Bereitstellung von Informationen uber den gesamten Schweissprozess Nur so kann die Prozessqualitat permanent verbessert werden Es sind verschiedenste Konzepte fur die Darstellung von Prozessinformationen entwickelt worden Letztlich grunden sie alle auf mehr oder weniger komplexen Visualisierungen Der nebenstehende Film zeigt die strukturellen Moglichkeiten solcher Visualisierung auf Online Prozessuberwachung beim WiderstandsschweissenUberwachungsgrossen und merkmale Die Schweissverfahren stellen wegen ihrer unterschiedlichen physikalischen Wirkmechanismen jeweils spezifische Anforderungen an die Wahl der Uberwachungsgrossen und merkmale an die angewendeten Verfahren der Prozessbewertung den Zeitpunkt und die Art der Prozessauswertung im Fertigungsprozess Allgemein akzeptierte Qualitatsmerkmale beim Widerstandspunktschweissen sind der Punktdurchmesser dP ermittelt durch eine Werkstattprufung oder der Linsendurchmesser dL gemessen an einem Makroquerschliff Auch diese Grossen konnen im Uberwachungsprozess nicht direkt gemessen werden sondern es mussen aus messbaren physikalischen Grossen Merkmale fur die Uberwachung gewonnen werden Uberwachungsgrossen Der Punktdurchmesser ist abhangig vom zeitlichen Verlauf der elektrischen Erwarmung Daraus ergeben sich als potenzielle Uberwachungsgrossen der Schweissstrom die Schweissspannung die Schweissleistung und der dynamische Widerstand als kombinierte Grossen aus Strom und Spannung die Schweissstromzeit Die Krafteinwirkung auf die Schweissstelle beeinflusst den Ubergangswiderstand und damit den Erwarmungsprozess Infolge der Erwarmung des Materials vergrossert sich das dessen Volumen wodurch eine Kraftwirkung auf die Elektrode entsteht Diese Kraft ist proportional zur Erwarmung Aus diesen Uberlegungen folgt dass auch die Elektrodenkraft und der Elektrodenruckhub Elektrodenweg und daraus abgeleitete Grossen wie Elektrodengeschwindigkeit und Elektrodenbeschleunigung Informationen uber die Verbindungsbildung liefern konnen Die Bildung der Verbindung geht mit einer Schallemission einher so dass auch im Schall Informationen uber die Verbindung gesucht werden konnten Einen Uberblick uber die in der Vergangenheit untersuchten Uberwachungsgrossen vermittelt Uberwachungsmerkmale Aus den gemessenen Prozesssignalen werden Merkmale generiert die mit der Punktschweissqualitat korrelieren Merkmale aus elektrischen Grossen Wechselstromschweissen Der Phasenanschnitt Spannungs und Stromverlauf bei NetzfrequenzMerkmale angeschnittenen Wechselstroms Dynamischer Widerstand beim Gleichstromschweissen von Stahlblech Merkmale die aus dem Strom beim Wechselstromschweissen gewonnen werden konnen sind der Spitzen oder Scheitelwert und der Effektivwert Beim Wechselstromschweissen wird der Strom durch Phasenanschnitt verandert Die Zeitdauer des tatsachlichen Stromflusses pro Halbwelle wird als Stromflusszeit tF displaystyle t F in ms oder bezogen auf die ganze Halbwelle von 180 10ms displaystyle 180 circ 10 mathrm ms bei 50Hz displaystyle 50 mathrm Hz bzw 8 33ms displaystyle 8 33 mathrm ms bei 60Hz displaystyle 60 mathrm Hz als Stromflusswinkel d displaystyle delta in Grad bezeichnet Durch die Induktivitat des Sekundarkreises ergibt sich zwischen Spannung und Strom eine Phasenverschiebung mit einem Lastwinkel ϕ displaystyle phi Daraus berechnet sich die Wirkleistung P displaystyle P zu P U I cos ϕ displaystyle P U cdot I cdot cos phi Die Grosse des Leistungsfaktors cos ϕ displaystyle cos phi wird im Wesentlichen durch die Fensteroffnung des Sekundarkreises der Schweisszange bestimmt Alle genannten Grossen kommen fur die Uberwachung des Wechselstromschweissens in Betracht Dynamischer Widerstand source source source source source source Entstehung des dynamischen Widerstandes beim Widerstandspunktschweissen von unlegiertem StahlDynamischer Widerstand und Punktdurchmesser bei wachsendem Energieeintrag Beim Schweissen mit allen Stromarten ist die Erwarmung und Verbindungsbildung und letztlich die Grosse der Schweisslinse von der zeitlichen Entwicklung der Widerstandsverhaltnisse wahrend der ablaufenden physikalischen Prozesse an der Schweissstelle abhangig Die Linsenbildung spiegelt sich deutlich im sogenannten dynamischen Widerstand wider Er hangt ausser von der Werkstofftemperatur auch von der Material und Oberflacheneigenschaften der Fugepartner ab Ein ahnlicher Widerstandsverlauf bei verschiedenen Schweissungen mit gleichen physikalischen Eigenschaften der Fugepartner Material deutet auf ahnliche Linsenbildung hin Beim Schweissen unlegierter Stahlbleche mit blanker Oberflache durchlauft der Gesamtwiderstand drei zeitliche Abschnitte Im ersten Abschnitt ist der Widerstand stark fallend und wird vom Oberflachenzustand der Werkstucke und der Elektroden bestimmt Durch das Zusammenpressen der Bleche sinkt er innerhalb kurzer Zeit Der Stoffwiderstand wachst auf Grund der Temperaturerhohung an der Kontaktstelle gleichzeitig dringen die Elektroden mit zunehmender Materialerweichung in das Werkstuck ein Der Stromweg und damit der Widerstand fallen In der Schlussphase verringert sich der Stoffwiderstand infolge des starken Elektrodeneindringens in das Werkstuck Diese Vorgange uberlagern sich so dass der dynamische Widerstand seinen charakteristischen Verlauf bekommt Zusammenhang zwischen dynamischem Widerstand und Punktdurchmesser Die Anderung des Punktdurchmessers und der Form und Lage des dynamischen Widerstandes infolge von verandertem Energieeintrag zeigen die Bilder 2 1 5 mm Stahlblech H320 mit beschichteter Oberflache Die Energie wurde durch Stromvariation verandert Bei zu geringem Energieeintrag verlauft der Widerstand flach die Punktdurchmesser sind kleiner als erforderlich rot Mit gesteigerter Energie wachst der Punktdurchmesser und uberschreitet die erforderliche Spezifikationsgrenze Der dynamische Widerstand steigt an und es bildet sich ein ausgepragtes relatives Maximum aus grun Bei weiterer Energiesteigerung verschiebt sich das Maximum auf einen fruheren Zeitpunkt Der Widerstandsabfall nach dem Durchlaufen des relativen Maximums wird mit steigender Energie steiler Nach Uberschreiten der Spritzergrenze schwanken die Schweisspunktgrossen wegen des Materialverlustes durch Spritzer Spritzer sind als Steilabfall des dynamischen Widerstandes erkennbar magenta Merkmale aus dem dynamischen Widerstand Merkmale aus dem dynamischen Widerstand als Mittelwerte uber ein Zeitfenster von 20 msMerkmalsbildung aus dem dynamischen Widerstand Zur Prozessuberwachung mit Hilfe des dynamischen Widerstandes mussen Merkmale gefunden werden die ein Abbild von Form und Lage darstellen Im einfachsten Falle lassen sich uber ein Zeitfenster gemittelte Abtastwerte rs t nutzen Vorteilhaft bei dieser Vorgehensweise ist dass jede Kurvenform problemlos nachgebildet werden kann Die Merkmalsanzahl hangt dann von der Schweisszeit ab was sich nachteilig auf die praktischen Handhabung auswirkt Ausserdem korrelieren diese Merkmale in hohem Masse im Bereich steigenden oder fallenden Verlaufs Die Anwendung zusatzlicher Achstransformationen zur Merkmalsvorbehandlung ist in diesem Falle sinnvoll Gunstiger als eine direkte Abbildung des dynamischen Widerstands durch Stutzwerte sind Merkmale die von der Schweisszeit unabhangig und weitgehend frei von Korrelation sind Fur den dynamischen Widerstand mit ausgepragtem relativen Widerstandsmaximum wie er sich beim Schweissen unlegierter Stahlbleche ausformt bieten sich folgende geometrische Grossen an die Hohe des relativen Maximums Rmax der Zeitpunkt minimalen Widerstandes Rmin nach der Kraftaufbringung tmin der Zeitpunkt des Erreichens von Rmax tmax die Steigung R vom Minimum Rmin bis zum Erreichen von Rmax dR1 die Steigung von Rmax bis zum Schweissende dR2 Auch damit kann die Form und Lage des Verlaufes eindeutig nachgebildet werden Merkmale aus mechanischen Grossen In Folge der ohmschen Erwarmung der Fugepartner an der Schweissstelle dehnt sich das Material lokal aus Es besteht ein proportionaler Zusammenhang zwischen der Warmeentwicklung der daraus resultierenden Temperaturerhohung und der Materialvolumenausdehnung DV 3aV0DT displaystyle Delta V thicksim 3 alpha V 0 Delta T mit DV displaystyle Delta V VolumenanderungV0 displaystyle V 0 AusgangsvolumenDT displaystyle Delta T Temperaturanderunga displaystyle alpha linearer Ausdehnungskoeffizient Reaktionskraft der Schweisszange infolge der lokalen Materialausdehnung beim WiderstandspunktschweissenMessen der Kraft an einer X Zange Das umgebende kalte Material behindert die Volumenausdehnung so dass die Ausdehnungsrichtung auf die Materialoberflache zeigt Solange die Flachenpressung der Elektroden unterhalb der Fliessgrenze des Werkstoffs ist verdicken sich die Bleche Die Elektrodenkraft wirkt dem entgegen Mit steigender Temperatur sinkt die Fliessgrenze des Materials Die Folge ist ein Eindringen der Elektroden in das Material Wahrend der Stromflusszeit uberlagern sich die thermische Ausdehnung und die Materialerweichung mit dem Einsinken der Elektrode Bestimmende Grosse fur den Prozess ist die Materialtemperatur die vom Stromfluss und dem Widerstand an der Wirkstelle abhangt Der beschriebene Vorgang verursacht eine Weganderung an den Elektroden engl thermal expansion TE bzw eine Anderung der Elektrodenkraft sofern das mechanische System sich elastisch verformen kann Die Kraft bzw die Weganderung wahrend des Schweissvorgangs ist ein indirektes Mass fur die Temperatur in der Schweisszone Nebenstehendes Bild zeigt schematisch den Kraftaufbau wahrend der lokalen Materialerwarmung durch eine servomotorisch betatigte X Schweisszange und die Anordnung von Kraftsensoren Nachdem der Servomotor die eingestellte Elektrodenkraft erreicht hat wirkt die Selbsthemmung der Antriebsspindel wahrend der Schweisszeit Die Zange kann als mechanisch elastisch verformbares System betrachtet werden bei dem die Zangenarme als elastisches Federglied wirken Am Drucksensor wird die Elektrodenkraft gemessen am Dehnungssensor ein Moment das einer Kraft proportional ist Mit beginnender Materialdehnung wachst die Kraft Diese zusatzliche Kraft ist ein Mass der Materialdehnung und damit der Erwarmung Anderung der Verlaufsform der Reaktionskraft und des Punktdurchmessers mit verandertem WarmeeintragVerlaufsformen der Reaktionskraft bei Materialspritzern Bei variiertem Energieeintrag durch Stromanderung zwischen der Kleb und Spritzergrenze andert sich die Ausdehnungskraft infolge der Materialerwarmung Bei kleinem Strom ist nur eine geringe Materialausdehnung beobachtbar Diese steigt mit zunehmender Erwarmung an und durchlauft nach steiler werdendem Anstieg ein Maximum Es kommt zu einem Kraftabfall sobald das Fliessen des Materials beginnt Bei einsetzenden Spritzern im Bereich oberhalb der Spritzergrenze bricht die Kraft ein Das Signal der Elektrodenkraftanderung liefert ein sehr gutes Abbild der Schweisspunktgrosse In nebenstehendem Bild sind die Schweisspunktgrossen in Abhangigkeit vom Schweissstrom und die zugehorigen Kraftverlaufe dargestellt Unterhalb der erforderlichen Erwarmung fur das Erreichen eines genugenden Punktdurchmessers verlauft die zeitliche Kraftanderung relativ flach Ausreichende Verbindungsbildung ist gekennzeichnet durch einen zugigen Anstieg mit ausgepragtem Maximum Spritzer bewirken eine grossere Streuung des Punktdurchmessers und einen Steilabfall der Elektrodenkraft durch den Materialverlust infolge des Materialspritzens Wahrend die Verlaufsform des dynamischen Widerstandes durch verschiedene Umgebungsbedingungen wie die Zusammensetzung des Werkstoffs z B Stahlfeinbleche mit hoherer und hochster Festigkeit wie DP TRIP Mangan Bor Stahl zum Warmumformen oder austenitischer rostfreier Stahl Aluminiumlegierungen unterschiedliche Oberflachenbeschichtungen dem Einsatz von Klebstoff den zu verschweissenden Blechdicken Nebenschluss und Passung der Bleche stark beeinflusst wird ist der dynamische Kraftverlauf nur von der Materialerwarmung und dem Ausdehnungskoeffizienten des Materials abhangig Die Vorteile des beschriebenen physikalischen Mechanismus gegenuber der Nutzung des dynamischen Widerstandes als Uberwachungsgrosse scheinen daher gross zu sein So sind in der Vergangenheit verschiedene Verfahren zur Prozessuberwachung unter Nutzung der thermischen Ausdehnung entwickelt und teilweise patentiert worden Eine ausfuhrliche Literaturzusammenstellung zur Beschreibung und zur Nutzung dieses physikalischen Effektes findet man bei Janota Praktische Probleme haben jedoch bisher den industriellen Einsatz unterbunden Ein Problem ist das Schieben der Zangen besonders der X Zangen Dabei treten durch slip stick Effekte vermehrt Kraftsprunge auf die das Signal verfalschen Ein anders Problem besteht darin dass eine Kraftkonstantregelung bei servomotorischen Schweisszangen diese Uberwachungsgrosse hinfallig macht Der Regler bei elektromotorischen Zangen ist ein aktives Glied im Masse Feder System der Zange und uberlagert den qualitativen Verlauf der Kraft und vermindert deren Aussagefahigkeit Diese Uberlagerung ist vom dynamischen Verhalten der gesamten Regelstrecke abhangig Fur die Nutzung des beschriebenen Effektes bei der Prozessuberwachung muss die Kraftkurve durch geeignete Merkmale reprasentiert werden Es konnen dafur die gleichen Methoden wie bei der Nutzung des dynamischen Widerstandes angewandt werden Funktionsweise eines Uberwachungssystems Im Folgenden wird eine mogliche Funktionsstruktur eines Uberwachungssystems beschrieben Dabei soll auf die Verarbeitung der Prozessdaten von der Merkmalsbildung bis zum Uberwachungsergebnis eingegangen werden Fragen der Geratetechnik bleiben dabei unberuhrt Es gibt verstandlicherweise eine sehr grosse Zahl moglicher Realisierungen Eine davon wird schematisch dargestellt In einem konkreten Uberwachungssystem sind die gemessenen Prozesssignale und die daraus gebildeten Merkmale festgelegt ebenso die implementierten Algorithmen fur die Bildung der Klassifikatoren und fur die Berechnung des Uberwachungsergebnisses Merkmalsbildung Merkmale einer Menge von Schweissungen ge bildet aus dem dy na mi schen Widerstand durch Bildung von Mittel werten uber ein Zeit fenster des Signal verlaufes Genutzt werden nur die grun dar ge stellten Merk male die die Signal form ge nugend genau abbilden Merkmale der Lern schwei ssungen aus denen die Klassen gebildet werden Fur eine genauere Klassen beschreibung wurde die Lern objekt gruppe durch Clustern in drei Subg ruppen geteilt die als Basis fur die Klassen beschreibung dienen Merkmale der Lern schweiss ungen als Streudiagramm uber jeweils zwei Merkmale Beschreibung der drei Sub klassen durch EM Algorithmus Basis fur die Merkmalsbildung ist der dynamische Widerstand Dazu werden der Schweissstrom und die Spannung an den Elektroden gemessen Die Signale liegen als digitalisierte Messwertfolgen vor Durch geeignete Division wird daraus der dynamische Widerstand berechnet Als Merkmale werden die Mittelwerte des Widerstandsverlaufes uber ein Zeitfenster von jeweils 20 ms berechnet Zur Reduktion der Merkmalsanzahl sollen nur vier der Merkmale herangezogen werden die sicherstellen dass die Verlaufsform des dynamischen Widerstandes genugend genau nachgebildet wird Klassenbildung in der Trainingsphase Fur die Uberwachung mussen Sollklassen aus den Merkmalen von Lernschweissungen gebildet werden Als Lernschweissungen dienen die Merkmale einer Gruppe geprufter Schweissverbindungen Nebenstehende Abbildungen zeigen die Gruppen von Lernobjekten sequenziell als Profilplot und im Streudiagramm uber jeweils zwei Merkmale mit einem Einzelobjekt als blauen Punkt Die Klassenmodelle werden in der Trainingsphase mittels des EM Algorithmus berechnet und die Modellparameter Mittelwerte und Kovarianzmatrizen als Klassifikator abgespeichert Wegen der unterschiedlichen Lage auf dem Bauteil der anders gearteten Position der Schweisszange und ahnlichen Einflussfaktoren ist der Sollverlauf der Merkmale auch bei gleichen Schweissbedingungen verschieden So muss der Klassifikator fur jede einzelne Verbindung eines Bauteils gesondert trainiert werden Arbeitsphase Nach dem Vorliegen von Klassifikatoren konnen unbekannte Schweissprozesse uberwacht werden Dazu wird der richtige Klassifikator ausgewahlt und die Parameter des korrekten Modells werden geladen Kurz vor dem Einschalten des Schweissprozesses wird der Messvorgang gestartet und nach Abschluss des Prozesses beendet Die Merkmale werden berechnet und die Klassenzugehorigkeiten zu allen i O Prozessklassen werden berechnet Im Falle der Anwendung unscharfer Klassifikation wird die Zugehorigkeit zur am besten passenden Klasse bestimmt Liegt die Zugehorigkeit oberhalb einer festgelegten Schwelle wird die Qualitat als i O bewertet Es wird der Zugehorigkeitswert gespeichert Dieser druckt aus wie gut der aktuelle Prozess zu einer der angelernten Klassen gehort Damit konnen statistische Prozesskennwerte uber eine langere Fertigungszeit wie Prozessstreuung und stabilitat Trends berechnet und visualisiert werden Visualisierung Visualisierung des Sollbereiches vom dynamischen Widerstand nach der Trainingsphase gruner Bereich mit vier Subklassen Profilplot Lernobjekten fur jede Subklasse farbige durchgezogene Linien und einer Beispielschweissung blaue Linie mit dem System PQS RES der HWH QST GmbH Visualisierung der Uberwachung Auswahl von Schweisspunkten PQS RES Anwendung der unscharfen Klassifikation bei der Prozessuberwachung des Widerstandspunktschweissens Beispiel fur die Visualisierung der Uberwachung einer Widerstandspunktschweissung Es ist sinnvoll das Ergebnis der Klassenbildung fur den Nutzer zu visualisieren Er muss die gewunschte Verbindung auswahlen konnen um sich ein Bild vom Prozess machen zu konnen Dafur ist ein Profilplot geeignet in dem z B die Subklassen der gesamten dynamischen Widerstandsverlaufe angezeigt werden da diese durch den Nutzer direkt interpretiert werden konnen s Bild des Systems PQS RES Andere Diagrammformen sind denkbar Streudiagramme oder Radialplots wenn sie den Nutzer bei seiner Interpretation der Form und Lage der Klassen und damit des Schweissprozesses unterstutzen die Visualisierung der Klassen merkmalsweise im Streudiagramm wie oben gezeigt leistet das nicht wurde hier jedoch gewahlt um den Klassenbildungsprozess zu erlautern Online Prozessuberwachung beim Lichtbogenschmelzschweissen MIG MAG Bei der Online Uberwachung eines Schweissprozesses wird der laufende Schweissprozess in Echtzeit uberwacht um die Einhaltung der vorgegebenen technologischen Bedingungen zu ermitteln und auftretende Storungen sofort zu erkennen Es wird davon ausgegangen dass bei Einhaltung der gewunschten technologischen Vorgaben wesentliche Anforderungen an die Qualitat der entstehenden Schweissnaht erfullt werden Ein quantitativer Nachweis einzelner Gutekriterien ist auf diese Weise nicht moglich Uberwachungsprinzip beim Lichtbogenschmelzschweissen Die Online Uberwachung vergleicht aktuelle Merkmalsmuster physikalischer Uberwachungsgrossen in kontinuierlicher Folge mit vorgegebenen Sollmustern Die Uberwachungsgrossen sollten das Prozessverhalten widerspiegeln und damit Ruckschlusse auf die erwartbare Schweissnahtqualitat moglich machen Das konnen solche Grossen sein die mit dem Energieumsatz korrelieren oder Ausdruck der Prozessstabilitat sind Die Ist und Sollmuster werden innerhalb eines gleichbleibend langen Zeitfensters gebildet Die standige Wiederholung ist erforderlich da mit dem Lichtbogenschweissverfahren theoretisch unendlich lange Schweissverbindungen in unendlich langer Zeit hergestellt werden konnen Der Schweissprozess wird in abgeschlossene Zeitintervalle ahnlich der Frames eines Films unterteilt die als Einheit einzeln bewertet werden s Bild Schweissstrom eines MAG Lichtbogens mit Histogrammen von Signalausschnitten Haben die Istmuster genugende Ahnlichkeit mit den Sollmustern wird ausreichende Qualitat angenommen und der aktuelle Schweissnahtabschnitt akzeptiert anderenfalls zuruckgewiesen Die Zuruckweisung kann durch unterschiedliche Massnahmen ausgedruckt werden z B durch Signalisierung nach Ende des gesamten Prozesses durch Prozessunterbrechung oder Markierung des entsprechenden Nahtabschnittes Die Sollmuster werden durch Referenzschweissungen gewonnen deren Prozessstabilitat und Qualitat durch eine Prufung bestatigt wird Elektrische Uberwachungsgrossen und merkmale Schweiss strom eines MAG Licht bogens mit Histo grammen von Signal aus schnitten Anteile des ohmschen Spannungsabfalls an der gemessenen Spannung beim MIG MAG Schweissen nach Gemessene und korri gierte Schweiss span nung beim Kurz licht bogen schweissen Gemessene und korri gierte Schweiss span nung Schweiss strom beim Kurz licht bogen schweissenUberwachungsgrossen Lichtbogenspannung und strom Die folgenden Ausfuhrungen beschreiben eine unter verschiedenen Moglichkeiten aus Prozessdaten von MIG MAG Schweissungen Merkmale zu bilden und fur die Prozessuberwachung zu nutzen Die Signale der elektrischen Grossen drucken sowohl die Lichtbogenenergie als auch die Reproduzierbarkeit des Prozesses aus Der Spannungsabfall uber dem Lichtbogen ULB displaystyle U mathrm LB und der Spannungsabfall uber der freien Drahtlange ULf displaystyle U mathrm Lf liefern unterschiedliche Informationen uber den Schweissprozess Im technologischen Umfeld kann nur der gesamte Spannungsabfall Us displaystyle U mathrm s uber den Lichtbogen RLB displaystyle R mathrm LB und die freien Drahtlange RLf displaystyle R mathrm Lf uber das Kontaktrohr RKR displaystyle R mathrm KR uber das Werkstuck RW displaystyle R mathrm W und uber das Schweisskabel innerhalb des Spannungsabgriffs RK displaystyle R mathrm K gemeinsam gemessen werden s Bild Anteile des ohmschen Spannungsabfalls an der gemessenen Spannung beim MIG MAG Schweissen Die Induktivitat des Schweisskreises und der daraus resultierende induktive Anteil des gemessenen Spannungsabfalls kann fur Zwecke der Prozessuberwachung vernachlassigt werden da er gering und fur stationare Anlagen konstant ist Das gemessene Spannungssignal kann als Summe aus der Lichtbogenspannung und einer Summe der verschiedenen ohmschen Widerstande Rsum displaystyle R mathrm sum multipliziert mit dem Schweissstromsignal is displaystyle i mathrm s aufgefasst werden us uLB Rsum is displaystyle u mathrm s u LB R mathrm sum cdot i s mit Rsum RLf RKR RW RK displaystyle R mathrm sum R mathrm Lf R mathrm KR R mathrm W R mathrm K Rsum displaystyle R mathrm sum ist durch Anderungen der Temperaturverhaltnisse der freien Drahtlange des Zustandes der Stromkontaktduse der Drahtoberflache und der Ubergangswiderstande des Werkstucks und Schweisstisches variabel Beim Schweissen unter Kurzschlussbildung Kurzlichtbogen zeigen die Strom Spannungs Kennlinien wahrend der Kurzschluss und Brennphase unterschiedliche Steigung Die Steigung in der Kurzschlussphase bildet den Spannungsabfall Rsum is displaystyle R mathrm sum cdot i s ab Ist dieser bekannt kann aus der gemessenen Spannung eine korrigierte Schweissspannung berechnet werden die von der Lichtbogenspannung allein bestimmt wird s Bilder Gemessene und korrigierte Schweissspannung beim Kurzlichtbogenschweissen und Gemessene und korrigierte Schweissspannung Schweissstrom beim Kurzlichtbogenschweissen Wahrend sich in der korrigierten Schweissspannung die Vorgange im Lichtbogen widerspiegeln druckt sich in der Kurzschlussspannung die Anderung der freien Drahtlange und damit der Abstand des Schweissbrenners zur Werkstuckoberflache aus Daraus folgt dass es fur die Prozessuberwachung beim Schweissen mit Kurzlichtbogen sinnvoll sein kann die Spannung der Lichtbogen und Brennphase gesondert zu beobachten Die Trennung ist durch eine Spannungsschwelle unterhalb einer Mindestbrennspannung von 14 V moglich Merkmale aus elektrischen Grossen Beschreibende Merkmale eines Histogramms aus dem Spannungssignal beim MAG KurzlichtbogenschweissenBildung von Merkmalen aus den elektrischen Signalen beim MAG Schweissen mit Kurzlichtbogen Der zeitliche Verlauf der digitalisierten elektrischen Signale Strom und Spannung lassen sich durch empirische Haufigkeitsverteilungen Histogramme charakterisieren Die deskriptive Statistik benutzt Parameter um die Lage Streuung Konzentration und Gestalt solcher Verteilungen zu beschreiben Solche Parameter werden als Merkmale fur die Uberwachung genutzt Ein Datensatz bestehend aus Merkmalswerten charakterisiert den aktuellen Signalverlauf und kann als Merkmalsistmuster aufgefasst werden Die Bilder Bildung von Merkmalen aus den elektrischen Signalen beim MAG Schweissen mit Kurzlichtbogen und Beschreibende Merkmale eines Histogramms verdeutlichen einen moglichen Merkmalsbildungsprozess Es wird ein Zeitabschnitt der beiden Spannungssignale betrachtet linke Teilbilder Zur Charakterisierung der Form und Lage der Dichteverteilung des Stroms werden die Parameter linke Grenze rechte Grenze Median Lage des Maximums und Mittelwert berechnet Bild Beschreibende Merkmale eines Histogramms Die Grenzen links und rechts beschreiben die Lage eines vorgegebenen Prozentsatzes der Flache unter der Verteilung Die Spannung wird durch eine Schwelle bei 14 V in eine Brennphase und Kurzschlussphase unterteilt Fur jeden Teilbereich ober und unterhalb der Spannungsschwelle wird eine empirische Dichte berechnet Als Merkmale werden aus der Kurzschlussphase nur der Median benutzt aus der Brennphase die Grenzen der Median und der Effektivwert Zur Illustration eines Merkmalsmusters sind die Merkmalswerte in einem Radialplot dargestellt Trainingsphase beim Schmelzschweissen In der Trainingsphase werden die Sollmuster fur die Prozessuberwachung ahnlich wie beim Widerstandspunktschweissen gewonnen s Klassenbildung in der Trainingsphase Da innerhalb einer Schweissnaht mit verschiedenen Schweissparametern und unterschiedlichen Schweisspositionen gearbeitet werden kann ist das Auftreten verschiedener Prozessklassen wahrscheinlich Jede Prozessklasse hat ein jeweils eigenes Sollmuster Ein Uberwachungssystem sollte die unterschiedlichen Prozessklassen wahrend der Trainingsphase automatisch erkennen und getrennte Merkmalsdatensatze zum Anlernen der spezifischen Sollmuster zur Verfugung stellen Weitere physikalische Uberwachungsgrossen und merkmale Optische Signale Aus optischen Lichtbogeninformationen kann auf Lichtbogentemperatur und dynamik geschlossen werden Es lasst sich daraus auch das Bild der Wechselwirkung zwischen Schweissbad und Zusatzwerkstoff und dem Ort des Schweissbades gewinnen Akustische Signale Das Gerausch des Lichtbogens liefert dem Lichtbogenschweisser Informationen uber die Prozessstabilitat und die Art des Tropfenubergangs Bedeutung der Online Prozessuberwachung in der QualitatssicherungDie Online Prozessuberwachung ist Teil des Qualitatsregelkreises 1 QRK1 beim Qualitatsregelkreiskonzept nach Haepp und Hopf Sie ermoglicht eine Vollprufung macht den Qualitatsregelkreis 2 weitgehend uberflussig und liefert Daten fur die Statistische Qualitatslenkung Sie ist somit ein wesentliches Instrument der Qualitatssicherung und der permanenten Prozess und Qualitatsoptimierung nach dem PDCA Konzept Es werden Informationen zur Verfugung gestellt uber die aktuelle Verbindungsqualitat die aktuelle und vergangene Prozessfahigkeit und beherrschung die Stabilitat des Fertigungsprozesses uber einen beliebigen zuruckliegenden Fertigungszeitraum und es werden die Notwendigkeiten eines Prozesseingriffs das Erfordernis einer Prozessverbesserung die Wirksamkeit durchgefuhrter Verbesserungsmassnahmen angezeigt LiteraturYi Ming Zhang Real time weld process monitoring Woodhead Publishing Series in Welding and Other Joining Technologies No 62 2008 ISBN 978 1 84569 440 1 R O Duda P E Hart D G Stork Pattern Classification 2 Auflage John Wiley amp Sons 2000 ISBN 0 471 05669 3 EinzelnachweiseW Wiesemann Process monitoring and closed loop control Landolt Bornstein New Series VIII 1C 2001 S F Bocklisch Prozessanalyse mit unscharfen Verfahren Verlag Technik Berlin 1987 ISBN 3 341 00211 1 D Zhou J Weston A Gretton O Bousquet B Scholkopf Ranking on Data Manifolds 17th Annual Conference on Neural Information Processing Systems NIPS 2003 MIT Press Cambridge MA S 169 176 D Reynold Gaussian Mixture Models Memento des Originals vom 9 August 2017 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 MIT Lincoln Laboratory Patent EP1455983B1 Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung und Auswertung von Prozessdaten Angemeldet am 22 November 2002 veroffentlicht am 9 Juli 2008 Anmelder Volkswagen AG Erfinder Frank Muller Jorg Holweg Spot Welding Joints on Steel Materials Testing of Body Assemblies Volkswagen AG PV 6702 2010 Kin ichi Matsuyama Quality Management of Resistance Welds IIW Doc III 1496 08 2008 D Steinmeier Resistance Welding Weld Monitoring Basics 1 microJoining Solutions microTips DVS Messen beim Punkt Buckel und Rollennahtschweissen DVS Merkblatt 2908 2006 M Uran Qualitatsuberwachung beim Widerstandspunktschweissen mittels mehrparametrischer Analyse Qualitatsuberwachung beim Widerstandspunktschweissen mittels mehrparametrischer Analyse Dissertation TU Berlin 2004 DNB 973319054 A Stiebel Solution Thermal Force Feedback TFF System Patent DE3241897C2 Widerstandspunktschweissverfahren und Widerstandpunktschweissgerat zur Durchfuhrung des Verfahrens Angemeldet am 12 November 1982 veroffentlicht am 23 April 1987 Anmelder Volkswagen AG Erfinder Ariel Stiebel Patent DE102008005113B4 Verfahren zur Sicherung der Schweissqualitat von Schweisspunkten beim Widerstandspunktschweissen einer bestimmten Materialkombination Angemeldet am 15 Januar 2008 veroffentlicht am 28 Januar 2010 Anmelder Inpro Innovations GmbH Erfinder Ulf Niedergesass et al Patentanmeldung EP1291113A1 Schweisszange sowie Verfahren zur Beurteilung der Qualitat einer Schweissverbindung Angemeldet am 16 August 2002 veroffentlicht am 12 Marz 2003 Anmelder Cosytronic Computer Systems Electronic GmbH Erfinder Heribert Heinz Wolfram Rennau M Janota Thermal expansion and quality of resistance spot welds IIW Doc III 1479 08 2008 Patentanmeldung DD265098A1 Verfahren zur Gutesicherung des Fugens 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