Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Der Säbener Berg meist einfach Säben genannt ladinisch Jevun Jeunn italienisch Sabiona ist eine im Eisacktal aufragende

Säbener Berg

  • Startseite
  • Säbener Berg
Säbener Berg
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Der Säbener Berg, meist einfach Säben genannt (ladinisch Jevun, Jeunn; italienisch Sabiona), ist eine im Eisacktal aufragende Anhöhe oberhalb von Klausen in Südtirol. Er gilt schon seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. als besiedelt, da seine abweisende Form der Bevölkerung unter anderem einen Zufluchtsort vor drohenden Gefahren bot. Dies belegen archäologische Funde, die zwischen 1929 und 1982 gemacht wurden. In der Spätantike und im Frühmittelalter war die Siedlung auf der nach Südwesten ausgerichteten Hangterrasse ein bedeutendes christliches Zentrum und Bischofssitz. Heute befinden sich unter anderem die , das Kloster Säben mit der Klosterkirche sowie die Liebfrauenkirche mit der angebauten Marienkapelle auf der Anhöhe; den Aufgang von Klausen her bewacht die Burg Branzoll.

Säbener Berg
Klausen um 1900, mit der Burg Branzoll, darüber der Säbener Berg mit Kloster Säben.
Höhe 673 m s.l.m.
Lage Südtirol, Italien
Gebirge Sarntaler Alpen
Koordinaten 46° 38′ 39″ N, 11° 34′ 3″ O46.64429722222211.567527777778673Koordinaten: 46° 38′ 39″ N, 11° 34′ 3″ O

Name

Der Name Säben ist als locus Sepona in einem Diplom König Arnolfs von Kärnten aus dem Jahr 893 ersturkundlich genannt. 985 ist von Sabienna die Rede, als der Augsburger Bischof Eticho die Lehnsschuld von Völs, Seis und Kastelruth an Bischof Albuin von Säben-Brixen und dessen Vogt Rodani überträgt. Die archäologischen Funde und die Endung -enna lassen auf eine vorrömische Herkunft des Ortsnamens schließen.

Säben als Siedlungsort

Die Lage und Ausrichtung des Säbener Bergs an der Einmündung des Tinnetals ins Eisacktal ist geomorphologisch günstig. Sowohl zum Tinnebach als auch zum Eisack bricht er weitgehend steil ab. Die Siedlungsterrassen auf der Anhöhe sind allein von Südwesten her gut zugänglich. Nach Nordosten stellt nur ein relativ schmaler, felsiger Grat eine Verbindung zu den anschließenden Mittelgebirgsterrassen her.

Der Säbener Berg war für verschiedene Ackerbaukulturen, die entlang der Flusstäler in die Alpen kamen, ein attraktiver Siedlungsort. Ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. gewann der Brennerübergang als Nord-Süd-Verbindung an Bedeutung. Auch der benachbarte Erzabbau am Pfunderer Berg ließ die Bedeutung von Säben steigen.

Die Siedlungsepochen

Neolithikum (etwa 5500 bis 3300 v. Chr.)

Ein Steinbeilfund erregte im Jahre 1894 in Fachkreisen großes Aufsehen. Es folgten mehrere kleinere Funde (Pfeilspitzen, eine Steinkugel und Spinnwirtel). Der Fund eines kleinen Silexgerätes kann in die Zeit des Neo- bzw. Mesolithikums datiert werden.

Römerzeit (etwa 15 v. Chr. bis 476 n. Chr.)

  • Münzfunde:
    Von der Anwesenheit von früher Besiedlung des Säbener Bergs zeugten bereits Münzfunde aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Bei der Renovierung der Kreuzwegkapellen stieß man auf Dutzende altrömischer Münzen. Weitere Münzfunde lassen sich auf die Zeit der Faustina, des Severus Alexander, des Gallienus, Konstantin des Großen und des Constans datieren.

Spätantike

  • Spätantike Siedlung:
    Zwischen 400 und 530 wurde im Bereich der heutigen Liebfrauenkirche und im südlich anschließenden Weinberg des Bischofsbauern eine römische Siedlung mit Handwerkerbauten errichtet. Eisengewinnung ist durch Schlacken- und Ofenfunde, Beinschnitzerei durch Halbfabrikate nachgewiesen. Die Siedlung bestand bis ca. 700 n. Chr.
  • Frühchristliche Kirche im Weinberg:
    1981 brachten Grabungen unterhalb des Klosters eine 27,70 Meter lange und 16,20 Meter breite kreuzförmige Kirche zu Tage. Sie besaß eine Hauptapsis und zwei Nebenabsiden, eine Priesterbank und einen freistehenden Altar. Es handelt sich hier um eine Saalkirche mit Apsis, mindestens einem sakristeiähnlichen Nebenraum, querschiffartigen Flügelannexen und einer Vorhalle. Nach mehreren Umbauphasen sowie einem verheerenden Brand und einem Hangrutsch wurde die Kirche aufgelassen.
    Man teilte die Erbauung der Kirche in drei Phasen:
    Phase 1: Spätrömische Periode (4. bis 5. Jahrhundert)
    Phase 2: 5. bis 6. Jahrhundert
    Phase 3: Germanische Zeit (7. Jahrhundert)
  • Taufkirche:
    Unter der Liebfrauenkirche wurde ein 1,20 Meter breites, polygonales Becken ausgegraben, das mit Sandsteinplatten ausgelegt war und einen strichverzierten Innenputz besaß. Vermutlich gehörte es zu einer frühchristlichen Taufkapelle, von der jedoch keine weiteren Reste erhalten sind. Mit dem Bau der Kirchengruppe unter dem Hl. Kreuz wurde eine Taufkapelle überflüssig.

Frühmittelalter

  • Das Gräberfeld der Romanen:
    Säben war zwischen 400 und 700 zentraler Bestattungsplatz der örtlichen Romanen und Germanen. So wurden im Bereich der Kirche und des Kasernenbaues 234 Gräber und weitere 1000 im Bereich der Weinberge lokalisiert. Die Ausgrabung des Institutes für Ur- und Frühgeschichte der Universität Innsbruck von 1976 brachte 59 dicht aneinander angesiedelte und in Ostwestrichtung ausgerichtete Gräber zu Tage. Die Toten wurden in gestreckter Rückenlage teilweise auf Totenbrettern begraben. 21 Gräber enthielten Fundstücke wie beispielsweise Ausstattungsstücke, die die Toten am Körper oder an der Bekleidung trugen. Das Fehlen von Trank- und Speisebeigaben könnte bedeuten, dass die Bestatteten einer christlichen Religionsgemeinschaft angehörten.
    Die Gräber von Männern und Frauen unterschieden sich hauptsächlich durch ihre Grabbeigaben. Während bei den Männern überwiegend große Gürtelbestandteile, eiserne Messer sowie ganze Garnituren aus Bronze und Eisen sowie eiserne Armreife gefunden wurden, bekamen die Frauen überwiegend Schmuckstücke beigelegt. Darunter waren Ketten aus bunten Glasperlen, Ohrringe, Gürtelschnallen und Armreife aus Silber oder Bronze. Der Großteil der Bestatteten dürfte romanischer Herkunft sein, wobei einzelne gefundene Schmuckstücke bajuwarischen Ursprungs sind.
  • Germanische Gräber:
    Ab 600 lassen sich auf Säben auch bajuwarische Gräber ausmachen. Das belegen typische Merkmale wie Beigabe der gesamten Tracht, der gesamten Bewaffnung und einer vielteiligen Gürtelgarnitur. Darüber hinaus wurden in Gräbern der damaligen Oberschicht Schmuckgegenstände gefunden, die eindeutig bayrischer Herkunft waren. Da aus der Zeit ab 700 keine weiteren Gräber mehr gefunden wurden, kann man davon ausgehen, dass ab dieser Zeit bereits genügend Eigenkirchen mit Friedhöfen existierten, so dass Säben als Bestattungsort uninteressant wurde.
  • Heilig-Kreuz-Kirche:
    Um 600 wurde am oberen Ende des Säbener Berges die Heilig-Kreuz-Kirche mit dazugehöriger Siedlung errichtet, die ausschließlich vom Klerus bewohnt wurde. Die als Doppelkirche konzipierte, nahezu quadratische (etwa 13 × 13 Meter) Heilig-Kreuz-Kirche beherbergte im Atrium des Nordteiles ein gemauertes Grab, das vermutlich das des Bischofs Ingenuin war. Die Südkirche besaß einen im Osten errichteten Vorbau mit Taufbecken sowie eine Vorhalle, eine Treppe und eine im Altarbereich gemauerte Abschrankung. Der Fund eines kästchenförmigen Reliquienbehälters darf als besonders wertvoll angesehen werden. Es war ursprünglich im barocken Hochaltar eingemauert und dürfte aus der Kirche im Weinberg stammen.

Hoch- und Spätmittelalter

Der Säbener Berg blieb bis ins 10. Jahrhundert Bischofssitz, ehe er in dieser Funktion von der nahen Stadt Brixen abgelöst wurde. Auch danach bestand auf Säben weiterhin eine bischöfliche Wehrburg, die im 14. und 15. Jahrhundert als Sitz des Richters von Klausen und Verwaltungsmittelpunkt der südlichsten Gebiete des Hochstifts Brixen genutzt wurde. 1535 zerstörte ein Großbrand die Burganlage, die anschließend zur Ruine verfiel.

Neuzeit

1686 wurde ein Frauenkloster „Zum Heiligen Kreuz“ gegründet, das aus den Ruinen der mittelalterlichen Burg erbaut wurde. Das benediktinische Kloster Säben wurde später Mitglied der Beuroner Kongregation. 2021 verließen die letzten Nonnen das Kloster. Seit 2024 übernehmen Mönche der österreichischen Zisterzienserabtei Heiligenkreuz die Pilgerseelsorge auf dem ehemaligen Klostergelände.

Literatur

  • Volker Bierbrauer, Hans Nothdurfter: Die Ausgrabungen im spätantik-frühmittelalterlichen Bischofssitz Sabiona-Säben. In: Der Schlern, Jg. 62, 1988, S. 243–300.
  • Volker Bierbrauer, Hans Nothdurfter: Die Ausgrabungen im spätantik-frühmittelalterlichen Bischofssitz Sabiona-Säben in Südtirol. Frühchristliche Kirche und Gräberfeld. 3 Teile. Verlag C.H. Beck, München 2015. ISBN 978-3-406-10762-7.
  • Martin Bitschnau: Säben. In: Oswald Trapp (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. IV. Band: Eisacktal. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1977, S. 114–155.
  • Josef Gelmi: Der Heilige Berg Säben in Vergangenheit und Gegenwart. In: Der Schlern. Bd. 98 (2024), Heft 1, S. 1–41.
  • Hans-Peter Kuhnen: Mehr als ein Bischofssitz: Sabiona-Säben, Gem. Klausen (Südtirol) und sein siedlungsarchäologisches Umfeld. In: M. Zagermann, E. Cavada (Hrsg.): Antike Festungen im Alpenraum 400–1000. Kolloquium der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 12.–13.9.2018. Münchener Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte 68, 2020, S. 419–450.
  • Reimo Lunz: Archäologische Streifzüge durch Südtirol. Band 1, Athesia, Bozen 2005. ISBN 88-8266-258-6.
  • Sybille-Karin Moser, Marcellina Pustet, Volker Bierbrauer, Hans Nothdurfter, Josef Gelmi, Anja Rainer: Säben. Tappeiner Verlag, Bozen 1992.

Einzelnachweise

  1. Josef Gelmi: Kirchengeschichte Tirols. Innsbruck 1986, ISBN 3-7022-1599-9, S. 10ff.
  2. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 81–83, Nr. 112. 
  3. Hans-Peter Kuhnen: Mehr als ein Bischofssitz: Sabiona-Säben, Gem. Klausen (Südtirol) und sein siedlungsarchäologisches Umfeld. In: M. Zagermann, E. Cavada (Hrsg.): Antike Festungen im Alpenraum 400–1000. Kolloquium der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 12.–13.9.2018. Münchener Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte 68, 2020, S. 419–450.

Weblinks

Commons: Säbener Berg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Projektbericht von Volker Bierbrauer.
Normdaten (Geografikum): GND: 4348386-0 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 239172806

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 22:56

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Säbener Berg, Was ist Säbener Berg? Was bedeutet Säbener Berg?

Der Sabener Berg meist einfach Saben genannt ladinisch Jevun Jeunn italienisch Sabiona ist eine im Eisacktal aufragende Anhohe oberhalb von Klausen in Sudtirol Er gilt schon seit dem 4 Jahrtausend v Chr als besiedelt da seine abweisende Form der Bevolkerung unter anderem einen Zufluchtsort vor drohenden Gefahren bot Dies belegen archaologische Funde die zwischen 1929 und 1982 gemacht wurden In der Spatantike und im Fruhmittelalter war die Siedlung auf der nach Sudwesten ausgerichteten Hangterrasse ein bedeutendes christliches Zentrum und Bischofssitz Heute befinden sich unter anderem die das Kloster Saben mit der Klosterkirche sowie die Liebfrauenkirche mit der angebauten Marienkapelle auf der Anhohe den Aufgang von Klausen her bewacht die Burg Branzoll Sabener BergKlausen um 1900 mit der Burg Branzoll daruber der Sabener Berg mit Kloster Saben Hohe 673 m s l m Lage Sudtirol ItalienGebirge Sarntaler AlpenKoordinaten 46 38 39 N 11 34 3 O 46 644297222222 11 567527777778 673 Koordinaten 46 38 39 N 11 34 3 OSabener Berg Sudtirol NameDer Name Saben ist als locus Sepona in einem Diplom Konig Arnolfs von Karnten aus dem Jahr 893 ersturkundlich genannt 985 ist von Sabienna die Rede als der Augsburger Bischof Eticho die Lehnsschuld von Vols Seis und Kastelruth an Bischof Albuin von Saben Brixen und dessen Vogt Rodani ubertragt Die archaologischen Funde und die Endung enna lassen auf eine vorromische Herkunft des Ortsnamens schliessen Saben als SiedlungsortDer Sabener Berg mit dem Kloster Saben Die Lage und Ausrichtung des Sabener Bergs an der Einmundung des Tinnetals ins Eisacktal ist geomorphologisch gunstig Sowohl zum Tinnebach als auch zum Eisack bricht er weitgehend steil ab Die Siedlungsterrassen auf der Anhohe sind allein von Sudwesten her gut zuganglich Nach Nordosten stellt nur ein relativ schmaler felsiger Grat eine Verbindung zu den anschliessenden Mittelgebirgsterrassen her Der Sabener Berg war fur verschiedene Ackerbaukulturen die entlang der Flusstaler in die Alpen kamen ein attraktiver Siedlungsort Ab dem 5 Jahrhundert v Chr gewann der Brennerubergang als Nord Sud Verbindung an Bedeutung Auch der benachbarte Erzabbau am Pfunderer Berg liess die Bedeutung von Saben steigen Die SiedlungsepochenKlausen mit Sabener Berg im Jahr 1898Neolithikum etwa 5500 bis 3300 v Chr Ein Steinbeilfund erregte im Jahre 1894 in Fachkreisen grosses Aufsehen Es folgten mehrere kleinere Funde Pfeilspitzen eine Steinkugel und Spinnwirtel Der Fund eines kleinen Silexgerates kann in die Zeit des Neo bzw Mesolithikums datiert werden Romerzeit etwa 15 v Chr bis 476 n Chr Munzfunde Von der Anwesenheit von fruher Besiedlung des Sabener Bergs zeugten bereits Munzfunde aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Bei der Renovierung der Kreuzwegkapellen stiess man auf Dutzende altromischer Munzen Weitere Munzfunde lassen sich auf die Zeit der Faustina des Severus Alexander des Gallienus Konstantin des Grossen und des Constans datieren Spatantike Spatantike Siedlung Zwischen 400 und 530 wurde im Bereich der heutigen Liebfrauenkirche und im sudlich anschliessenden Weinberg des Bischofsbauern eine romische Siedlung mit Handwerkerbauten errichtet Eisengewinnung ist durch Schlacken und Ofenfunde Beinschnitzerei durch Halbfabrikate nachgewiesen Die Siedlung bestand bis ca 700 n Chr Fruhchristliche Kirche im Weinberg 1981 brachten Grabungen unterhalb des Klosters eine 27 70 Meter lange und 16 20 Meter breite kreuzformige Kirche zu Tage Sie besass eine Hauptapsis und zwei Nebenabsiden eine Priesterbank und einen freistehenden Altar Es handelt sich hier um eine Saalkirche mit Apsis mindestens einem sakristeiahnlichen Nebenraum querschiffartigen Flugelannexen und einer Vorhalle Nach mehreren Umbauphasen sowie einem verheerenden Brand und einem Hangrutsch wurde die Kirche aufgelassen Man teilte die Erbauung der Kirche in drei Phasen Phase 1 Spatromische Periode 4 bis 5 Jahrhundert Phase 2 5 bis 6 Jahrhundert Phase 3 Germanische Zeit 7 Jahrhundert Taufkirche Unter der Liebfrauenkirche wurde ein 1 20 Meter breites polygonales Becken ausgegraben das mit Sandsteinplatten ausgelegt war und einen strichverzierten Innenputz besass Vermutlich gehorte es zu einer fruhchristlichen Taufkapelle von der jedoch keine weiteren Reste erhalten sind Mit dem Bau der Kirchengruppe unter dem Hl Kreuz wurde eine Taufkapelle uberflussig Fruhmittelalter Das Graberfeld der Romanen Saben war zwischen 400 und 700 zentraler Bestattungsplatz der ortlichen Romanen und Germanen So wurden im Bereich der Kirche und des Kasernenbaues 234 Graber und weitere 1000 im Bereich der Weinberge lokalisiert Die Ausgrabung des Institutes fur Ur und Fruhgeschichte der Universitat Innsbruck von 1976 brachte 59 dicht aneinander angesiedelte und in Ostwestrichtung ausgerichtete Graber zu Tage Die Toten wurden in gestreckter Ruckenlage teilweise auf Totenbrettern begraben 21 Graber enthielten Fundstucke wie beispielsweise Ausstattungsstucke die die Toten am Korper oder an der Bekleidung trugen Das Fehlen von Trank und Speisebeigaben konnte bedeuten dass die Bestatteten einer christlichen Religionsgemeinschaft angehorten Die Graber von Mannern und Frauen unterschieden sich hauptsachlich durch ihre Grabbeigaben Wahrend bei den Mannern uberwiegend grosse Gurtelbestandteile eiserne Messer sowie ganze Garnituren aus Bronze und Eisen sowie eiserne Armreife gefunden wurden bekamen die Frauen uberwiegend Schmuckstucke beigelegt Darunter waren Ketten aus bunten Glasperlen Ohrringe Gurtelschnallen und Armreife aus Silber oder Bronze Der Grossteil der Bestatteten durfte romanischer Herkunft sein wobei einzelne gefundene Schmuckstucke bajuwarischen Ursprungs sind Germanische Graber Ab 600 lassen sich auf Saben auch bajuwarische Graber ausmachen Das belegen typische Merkmale wie Beigabe der gesamten Tracht der gesamten Bewaffnung und einer vielteiligen Gurtelgarnitur Daruber hinaus wurden in Grabern der damaligen Oberschicht Schmuckgegenstande gefunden die eindeutig bayrischer Herkunft waren Da aus der Zeit ab 700 keine weiteren Graber mehr gefunden wurden kann man davon ausgehen dass ab dieser Zeit bereits genugend Eigenkirchen mit Friedhofen existierten so dass Saben als Bestattungsort uninteressant wurde Heilig Kreuz Kirche Um 600 wurde am oberen Ende des Sabener Berges die Heilig Kreuz Kirche mit dazugehoriger Siedlung errichtet die ausschliesslich vom Klerus bewohnt wurde Die als Doppelkirche konzipierte nahezu quadratische etwa 13 13 Meter Heilig Kreuz Kirche beherbergte im Atrium des Nordteiles ein gemauertes Grab das vermutlich das des Bischofs Ingenuin war Die Sudkirche besass einen im Osten errichteten Vorbau mit Taufbecken sowie eine Vorhalle eine Treppe und eine im Altarbereich gemauerte Abschrankung Der Fund eines kastchenformigen Reliquienbehalters darf als besonders wertvoll angesehen werden Es war ursprunglich im barocken Hochaltar eingemauert und durfte aus der Kirche im Weinberg stammen Hoch und Spatmittelalter Der Sabener Berg blieb bis ins 10 Jahrhundert Bischofssitz ehe er in dieser Funktion von der nahen Stadt Brixen abgelost wurde Auch danach bestand auf Saben weiterhin eine bischofliche Wehrburg die im 14 und 15 Jahrhundert als Sitz des Richters von Klausen und Verwaltungsmittelpunkt der sudlichsten Gebiete des Hochstifts Brixen genutzt wurde 1535 zerstorte ein Grossbrand die Burganlage die anschliessend zur Ruine verfiel Neuzeit 1686 wurde ein Frauenkloster Zum Heiligen Kreuz gegrundet das aus den Ruinen der mittelalterlichen Burg erbaut wurde Das benediktinische Kloster Saben wurde spater Mitglied der Beuroner Kongregation 2021 verliessen die letzten Nonnen das Kloster Seit 2024 ubernehmen Monche der osterreichischen Zisterzienserabtei Heiligenkreuz die Pilgerseelsorge auf dem ehemaligen Klostergelande LiteraturVolker Bierbrauer Hans Nothdurfter Die Ausgrabungen im spatantik fruhmittelalterlichen Bischofssitz Sabiona Saben In Der Schlern Jg 62 1988 S 243 300 Volker Bierbrauer Hans Nothdurfter Die Ausgrabungen im spatantik fruhmittelalterlichen Bischofssitz Sabiona Saben in Sudtirol Fruhchristliche Kirche und Graberfeld 3 Teile Verlag C H Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 10762 7 Martin Bitschnau Saben In Oswald Trapp Hrsg Tiroler Burgenbuch IV Band Eisacktal Verlagsanstalt Athesia Bozen 1977 S 114 155 Josef Gelmi Der Heilige Berg Saben in Vergangenheit und Gegenwart In Der Schlern Bd 98 2024 Heft 1 S 1 41 Hans Peter Kuhnen Mehr als ein Bischofssitz Sabiona Saben Gem Klausen Sudtirol und sein siedlungsarchaologisches Umfeld In M Zagermann E Cavada Hrsg Antike Festungen im Alpenraum 400 1000 Kolloquium der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 12 13 9 2018 Munchener Beitrage zur Vor und Fruhgeschichte 68 2020 S 419 450 Reimo Lunz Archaologische Streifzuge durch Sudtirol Band 1 Athesia Bozen 2005 ISBN 88 8266 258 6 Sybille Karin Moser Marcellina Pustet Volker Bierbrauer Hans Nothdurfter Josef Gelmi Anja Rainer Saben Tappeiner Verlag Bozen 1992 EinzelnachweiseJosef Gelmi Kirchengeschichte Tirols Innsbruck 1986 ISBN 3 7022 1599 9 S 10ff Martin Bitschnau Hannes Obermair Tiroler Urkundenbuch II Abteilung Die Urkunden zur Geschichte des Inn Eisack und Pustertals Band 1 Bis zum Jahr 1140 Universitatsverlag Wagner Innsbruck 2009 ISBN 978 3 7030 0469 8 S 81 83 Nr 112 Hans Peter Kuhnen Mehr als ein Bischofssitz Sabiona Saben Gem Klausen Sudtirol und sein siedlungsarchaologisches Umfeld In M Zagermann E Cavada Hrsg Antike Festungen im Alpenraum 400 1000 Kolloquium der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 12 13 9 2018 Munchener Beitrage zur Vor und Fruhgeschichte 68 2020 S 419 450 WeblinksCommons Sabener Berg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Projektbericht von Volker Bierbrauer Normdaten Geografikum GND 4348386 0 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 239172806

Neueste Artikel
  • Juli 16, 2025

    Bad Grönenbach

  • Juli 16, 2025

    Bad Dürrenberg

  • Juli 16, 2025

    Bayerische Verwaltungsblätter

  • Juli 16, 2025

    Bayerische Staatsgemäldesammlungen

  • Juli 16, 2025

    Bayerische Landstände

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.