Die Jagiellonen Universität in Krakau auch Jagellonen Universität polnisch Uniwersytet Jagielloński UJ lateinisch Univer
Universität Krakau

Die Jagiellonen-Universität in Krakau (auch Jagellonen-Universität; polnisch Uniwersytet Jagielloński (UJ), lateinisch Universitas Jagellonica Cracoviensis) wurde 1364 vom polnischen König Kasimir dem Großen als Studium Generale gegründet. 1817 erfolgte die Umbenennung in den heutigen Namen. Sie ist die älteste slawische, zweitälteste mitteleuropäische und eine der ältesten Universitäten Europas. Zu ihren berühmtesten Studenten zählen der Astronom Nikolaus Kopernikus und Papst Johannes Paul II.
Uniwersytet Jagielloński Jagiellonen-Universität | |
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Motto | Plus ratio quam vis Mehr Verstand als Kraft! |
Gründung | 12. Mai 1364 |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Krakau, Polen |
Rektor | Jacek Popiel |
Studierende | 33.549(12/2023) |
Mitarbeiter | 7212 (12/2013) |
davon Professoren | 269 |
Netzwerke | Coimbra-Gruppe |
Website | www.uj.edu.pl |
Ab 2021 platzierte das CWTS Leiden Ranking, das den Einblick in die wissenschaftliche Leistung von mehr als 1200 Universitäten weltweit berücksichtigt, die Jagiellonen-Universität weltweit auf Platz 250, regional auf Platz 74 und national auf Platz 1.
Geschichte
Nach der Zustimmung von Papst Urban V. wurde die Universität von König Kasimir dem Großen durch Einführung des Studium Generale erstmals 1364 als zweite Universität Mitteleuropas nach der Karls-Universität Prag ins Leben gerufen. Nach dem Tod des Königs stagnierte die Entwicklung, sie wurde erst wieder ca. 1400 forciert, auch durch den Bau des späteren Collegium Maius. Die Universität bekam eine für diese Zeit ungewöhnliche weltliche Prägung mit den Fakultäten Philosophie, Theologie, Rechtswissenschaften und Medizin.
Einrichtung der Wissenschaften im 15. Jahrhundert, Reformation
Schon im Jahre 1409 hatte Universitätsprofessor ein Heim für arme Studenten eingerichtet. Er kaufte dazu ein Haus von , welches neben Andreas Brenners Haus stand.
Mit dem Wiederbeginn der Universität wurden Wissenschaften unter Leitung von Professoren aus Böhmen und Deutschland eingerichtet. Es kamen Johann von Schelling von Glogau,Thomas Murner, Rudolf Agricola (Dichter), Konrad Celtes, , Johann von Sommerfeld, , Laurenz Rabe (Corvinus), Bartholomäus Stein, , , , , und viele andere mehr im 15. und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Ebenso kamen Studenten aus anderen Ländern Europas, wie , um in der berühmt gewordenen Universität studieren zu können. Einer der bekanntesten Studenten war der spätere Astronom Nikolaus Kopernikus, der Mitte der 1490er Jahre hier ohne Abschluss Mathematik und Astronomie studierte. Die Professoren Albert Blar aus Masowien und aus Krakau lehrten diese Fächer. Johann Bär kam gleichfalls aus Krakau. Zur gleichen Zeit der deutschen Professoren in den Karpatenländern kamen ebenfalls die reisenden Buchdrucker, von denen sich einige fest in Krakau etablierten und wie Kaspar Straube, später Johann Haller, Schweipolt Fiol und Hieronymus Vietor den Buchdruck in Polen begannen. Während der Reformation verließen viele Krakau aufgrund von strikten Anti-Reformationsdekreten (Gegenreformation). So verlor die Universität an Zuspruch, die Rekordzahl von 3215 Studenten vor 1510 konnte erst Jahrhunderte später wieder erreicht werden.
Zum Ende des 18. Jahrhunderts, als mit dem Verfall des Staates auch die Universität an Renommee verloren hatte, verhalf Hugo Kołłątaj (1750–1812), Priester und Rektor der Universität, durch umfassende Reformen dieser Lehranstalt zu neuer wissenschaftlicher Bedeutung und Anerkennung. Er ersetzte Latein als Lehrsprache durch Polnisch. Die Universität gründete moderne Kliniken und Laboratorien und ein modernes astronomisches Observatorium wurde eingerichtet. Im selben Zeitraum wurde ein großzügiger botanischer Garten angelegt.
18. Jahrhundert
Zum Ende des 18. Jahrhunderts zerfiel das polnische Königreich, Österreichische Truppen hielten Einzug. Im Jahre 1817 hat die durch den Wiener Kongress ausgerufene Freie Stadt Krakau die Krakauer Universität zur Jagiellonen-Universität (Uniwersytet Jagielloński) umbenannt, nach den aus Litauen stammenden Jagiellonen.
19. Jahrhundert
Infolge des Krakauer Aufstandes von 1846 wurde Krakau vollständiger Teil der Habsburgermonarchie. Von der durch Österreich 1853 begonnenen „Germanisierung“ bis zur Wiederzulassung der polnischen Sprache an der Universität 1861 war die Unterrichtssprache Deutsch verpflichtend. Überlegungen, die Universität aufgrund der politischen Aktionen zu schließen, wurden durch ein Kaiserdekret beendet. Es wurde in neue Gebäude investiert (Collegium Novum, 1887) und bis 1918 in deutscher und polnischer Sprache geforscht und unterrichtet.
Im Königreich Galizien und Lodomerien (1861–1918) verfügte der Rektor der Hochschule über eine Virilstimme im Galizischen Landtag. Der erste war Joseph Dietl.
Die im Collegium Maius befindliche Jagiellonische Bibliothek wurde im 19. Jahrhundert umfassend inventarisiert.
20. Jahrhundert
Mit der Gründung der Zweiten Polnischen Republik endete die deutschsprachige Tradition der Universität. In der Medizin hatte Joseph Dietl schon in den 1850er Jahren die polnische Sprache eingeführt.
Helena Willman-Grabowska (seit 1928) und Jadwiga Wołoszyńska (seit 1932) waren bis 1945 die ersten und einzigen Professorinnen in der Geschichte der Universität.
Nach dem Überfall auf Polen begann die Gestapo im November 1939 mit der Verhaftung polnischer Professoren und vieler Universitätsmitarbeiter, die in KZ deportiert wurden, um die polnischen Eliten auszulöschen. Während der Sonderaktion Krakau wurden 183 Hochschullehrer verhaftet und die meisten von ihnen in Konzentrationslager verschleppt. Die Bestände der Universität wurden konfisziert und der Lehrbetrieb untersagt. Dessen ungeachtet wurde im Untergrund mit ca. 800 Hörern ein Lehrbetrieb fortgesetzt. Die Bibliothek war ab 1940 in einem 1931 neu errichteten Gebäude an der Mickiewicz-Allee untergebracht.
Zeugnisse dieser langen Geschichte der Universität sind im Museum des Collegium Maius, des ältesten erhalten gebliebenen Gebäudes der Krakauer Jagiellonen-Universität, zu betrachten. Der gotische Arkadenhof, die steilen Dächer und die kleinen Details (wie die Gesichter der Regenrinnen) sind schöne Beispiele der Architektur des 14. Jahrhunderts. Der südwestliche Teil der Altstadt ist stark von der Universität geprägt. Kollegs und Verwaltungsgebäude liegen dicht beieinander. Das Collegium Novum, das heute als Hauptgebäude der Universität dient, ist ein bedeutendes neugotisches Bauwerk.
Heutiges Profil
Die Krakauer Jagiellonen-Universität ist heute mit ca. 40.000 Studenten die zweitgrößte in Polen. Seit dem akademischen Jahr 2005/2006 wird das neue Auditorium maximum sowohl für Lehrveranstaltungen als auch für internationale Kongresse genutzt. Der hochmoderne Prestigebau wurde zum Teil mit Unterstützung der Europäischen Union finanziert.
Bis ursprünglich 2010 sollte der Campus der 600-jährigen Erneuerung (auch 3. Campus genannt) fertiggestellt werden. Er befindet sich vier Kilometer südlich des Stadtzentrums. Die Nähe zum Krakauer Technologiepark ist bewusst gewählt, um eine Infrastruktur für Forschung auf dem Gebiet der Zukunftstechnologien zu etablieren. Einige Institute sind bereits seit 2004 auf dem neuen Campus angesiedelt.
Zusätzlich zu den zahlreichen Neubauten werden an der Jagiellonen-Universität zunehmend Bachelor- und Master-Studiengänge in englischer Sprache angeboten, um mehr ausländische Studenten anzuwerben. Diese sind im Gegensatz zu den polnischsprachigen Studiengängen in der Regel kostenpflichtig.
Die Jagiellonen-Universität ist Mitglied der 1985 gegründeten Coimbra-Gruppe, eines Netzwerks führender europäischer Universitäten mit langjähriger Tradition.
Seit 1996 wird von der Hochschule die Monatszeitschrift Alma Mater herausgegeben, die in polnischer Sprache über die Geschichte und die aktuellen Entwicklungen der Universität informiert.
Die Universität ist seit 4. Oktober 2010 Anteilseigner an der FAIR GmbH, Facility for Antiproton and Ion Research, eine internationale Beschleuniger-Anlage zur Forschung mit Antiprotonen und Ionen, die in Darmstadt gebaut wird.
Sommerakademie
Die Sommerakademie der Schule der polnischen Sprache und Kultur (polnisch Szkoła Języka i Kultury Polskiej) ist eine selbständige Einheit im Zentrum der polnischen Sprache und Kultur in der Welt, an der Fakultät für Polonistik der Jagiellonen-Universität.
Die 1969 gegründete Akademie veranstaltet jährlich 3-, 4- und 6-wöchige Kurse der polnischen Sprache und Kultur. Im Sommer 2005 nahmen hieran knapp 600 Personen teil, zwei Drittel der Teilnehmer stammten aus den USA, hiervon viele mit polnischem familiären Hintergrund. Die zweitgrößte Gruppe stellten Deutsche mit 86.
Neben einer intensiven Einführung in die polnische Sprache zeichnet sich die Sommerakademie durch ein umfassendes kulturelles Angebot aus. Hierzu zählen Besuche von Museen und Theatern sowie Ausflüge in das Krakauer Umland, in das Salzbergwerk Wieliczka und in das ehemalige KZ Auschwitz.
2000 wurde die Sommerakademie für ihren Beitrag zur Promotion der polnischen Kultur im Ausland mit einer Auszeichnung des polnischen Auswärtigen Amtes honoriert.
Fakultäten
Die Universität gliedert sich heute in 15 Fakultäten:
- Fakultät für Rechtswissenschaften und Verwaltung
- Fakultät für Medizin „Collegium Medicum“ (seit 1993 eingegliedert, davor eigenständig)
- Fakultät für Pharmazie
- Fakultät für Gesundheitswissenschaften
- Fakultät für Philosophie
- Fakultät für Geschichtswissenschaften
- Fakultät für Philologie
- Fakultät für Polonistik
- Fakultät für Physik, Astronomie und angewandte Informatik
- Fakultät für Mathematik und Informatik
- Fakultät für Chemie
- Fakultät für Biologie und Geowissenschaften
- Fakultät für Management und Kommunikationswissenschaften
- Fakultät für Internationale und Politische Lehre
- Fakultät für Biochemie, Biophysik und Biotechnologie
Bekannte Absolventen
- Paweł Włodkowic (um 1370–1435), Jurist, Schriftsteller und Diplomat
- Dominikus von Preußen (1384–1460), Kartäuser, Schöpfer des Rosenkranzgebetes
- Stephan Rosinus (1470–1548), deutscher Humanist, Hochschullehrer und Diplomat
- Kasper Niesiecki (1682–1744), Jesuit
- Ignacy Łukasiewicz (1822–1882), Chemiker, Apotheker und Erfinder
- Karol Olszewski (1846–1915), Chemiker, Mathematiker und Physiker
- Kazimierz Gałecki (1863–1941), Politiker und Diplomat
- Helena Krzemieniewska (1878–1966), Botanikerin, Mikrobiologin und Hochschullehrerin
- Bronisław Malinowski (1884–1942), Sozialanthropologe
- Alodia Kawecka-Gryczowa (1903–1990), Historikerin und Bibliothekarin
- Leo Sternbach (1908–2005), US-amerikanischer Chemiker und Pharmazeut
- Manfred Lachs (1914–1993), Diplomat, Rechtswissenschaftler, Hochschullehrer und Richter am Internationalen Gerichtshof
- Karol Wojtyła (1920–2005), der spätere Papst Johannes Paul II.
- Stanisław Lem (1921–2006), Philosoph, Essayist und Science-Fiction-Autor
- Anna Morawska (1922–1972), Publizistin, Übersetzerin und Schriftstellerin
- Wisława Szymborska (1923–2012), Lyrikerin, Nobelpreisträgerin für Literatur 1996
- Bogusław Sonik (* 1953), Politiker, MdEP
- Andrzej Duda (* 1972), gewählter Präsident der Republik Polen
- Wojciech Macyk (* 1973), Chemiker und Leiter der Abteilung Anorganische Chemie an der Fakultät für Chemie der Jagiellonen-Universität
- Holm Putzke (* 1973), deutscher Rechtswissenschaftler, Professor an der Universität Passau
Siehe auch
- Liste der Rektoren der Jagiellonen-Universität
- Landwirtschaftliche Universität Krakau
- Technische Universität Krakau
- Berg- und Hüttenakademie Krakau
Literatur
- Zenon Kaluza: Krakau. In: Franco Cardini, Mariateresa Fumagalli Beonio-Brocchieri (Hrsg.): Universitäten im Mittelalter. Die europäischen Stätten des Wissens. Südwest-Verlag, München 1991, ISBN 3-517-01272-6, S. 120–129.
Weblinks
- Literatur von und über Jagiellonen-Universität im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website der Jagiellonen-Universität
Einzelnachweise
- Hochschulbildung im Studienjahr 2023/24. Statistisches Hauptamt, abgerufen am 30. Juni 2024 (polnisch).
- Centre for Science and Technology Studies (CWTS): CWTS Leiden Ranking. Abgerufen am 5. Februar 2022 (englisch).
- Theologische Realenzyklopädie, Walter de Gruyter, 1977, ISBN 3-11-012355-X, S. 649.
- J. Stahnke: Ludwik Teichmann (1823–1895). Anatom in Krakau. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 2, 1984, S. 205–267; hier: S. 211 f.
- Z. Majka/Jan Reinelt: Facility for Antiproton and Ion Research: PL. In: www.fair-center.de. Abgerufen am 11. Juli 2016.
Koordinaten: 50° 3′ 41″ N, 19° 56′ 0″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Jagiellonen Universitat in Krakau auch Jagellonen Universitat polnisch Uniwersytet Jagiellonski UJ lateinisch Universitas Jagellonica Cracoviensis wurde 1364 vom polnischen Konig Kasimir dem Grossen als Studium Generale gegrundet 1817 erfolgte die Umbenennung in den heutigen Namen Sie ist die alteste slawische zweitalteste mitteleuropaische und eine der altesten Universitaten Europas Zu ihren beruhmtesten Studenten zahlen der Astronom Nikolaus Kopernikus und Papst Johannes Paul II Uniwersytet Jagiellonski Jagiellonen UniversitatMotto Plus ratio quam vis Mehr Verstand als Kraft Grundung 12 Mai 1364Tragerschaft staatlichOrt Krakau PolenRektor Jacek PopielStudierende 33 549 12 2023 Mitarbeiter 7212 12 2013 davon Professoren 269Netzwerke Coimbra GruppeWebsite www uj edu pl Ab 2021 platzierte das CWTS Leiden Ranking das den Einblick in die wissenschaftliche Leistung von mehr als 1200 Universitaten weltweit berucksichtigt die Jagiellonen Universitat weltweit auf Platz 250 regional auf Platz 74 und national auf Platz 1 GeschichteNach der Zustimmung von Papst Urban V wurde die Universitat von Konig Kasimir dem Grossen durch Einfuhrung des Studium Generale erstmals 1364 als zweite Universitat Mitteleuropas nach der Karls Universitat Prag ins Leben gerufen Nach dem Tod des Konigs stagnierte die Entwicklung sie wurde erst wieder ca 1400 forciert auch durch den Bau des spateren Collegium Maius Die Universitat bekam eine fur diese Zeit ungewohnliche weltliche Pragung mit den Fakultaten Philosophie Theologie Rechtswissenschaften und Medizin Einrichtung der Wissenschaften im 15 Jahrhundert Reformation Innenhof des alten Hauptgebaudes Collegium Maius Collegium Iuridicum Schon im Jahre 1409 hatte Universitatsprofessor ein Heim fur arme Studenten eingerichtet Er kaufte dazu ein Haus von welches neben Andreas Brenners Haus stand Mit dem Wiederbeginn der Universitat wurden Wissenschaften unter Leitung von Professoren aus Bohmen und Deutschland eingerichtet Es kamen Johann von Schelling von Glogau Thomas Murner Rudolf Agricola Dichter Konrad Celtes Johann von Sommerfeld Laurenz Rabe Corvinus Bartholomaus Stein und viele andere mehr im 15 und in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts Ebenso kamen Studenten aus anderen Landern Europas wie um in der beruhmt gewordenen Universitat studieren zu konnen Einer der bekanntesten Studenten war der spatere Astronom Nikolaus Kopernikus der Mitte der 1490er Jahre hier ohne Abschluss Mathematik und Astronomie studierte Die Professoren Albert Blar aus Masowien und aus Krakau lehrten diese Facher Johann Bar kam gleichfalls aus Krakau Zur gleichen Zeit der deutschen Professoren in den Karpatenlandern kamen ebenfalls die reisenden Buchdrucker von denen sich einige fest in Krakau etablierten und wie Kaspar Straube spater Johann Haller Schweipolt Fiol und Hieronymus Vietor den Buchdruck in Polen begannen Wahrend der Reformation verliessen viele Krakau aufgrund von strikten Anti Reformationsdekreten Gegenreformation So verlor die Universitat an Zuspruch die Rekordzahl von 3215 Studenten vor 1510 konnte erst Jahrhunderte spater wieder erreicht werden Zum Ende des 18 Jahrhunderts als mit dem Verfall des Staates auch die Universitat an Renommee verloren hatte verhalf Hugo Kollataj 1750 1812 Priester und Rektor der Universitat durch umfassende Reformen dieser Lehranstalt zu neuer wissenschaftlicher Bedeutung und Anerkennung Er ersetzte Latein als Lehrsprache durch Polnisch Die Universitat grundete moderne Kliniken und Laboratorien und ein modernes astronomisches Observatorium wurde eingerichtet Im selben Zeitraum wurde ein grosszugiger botanischer Garten angelegt 18 Jahrhundert Zum Ende des 18 Jahrhunderts zerfiel das polnische Konigreich Osterreichische Truppen hielten Einzug Im Jahre 1817 hat die durch den Wiener Kongress ausgerufene Freie Stadt Krakau die Krakauer Universitat zur Jagiellonen Universitat Uniwersytet Jagiellonski umbenannt nach den aus Litauen stammenden Jagiellonen 19 Jahrhundert Infolge des Krakauer Aufstandes von 1846 wurde Krakau vollstandiger Teil der Habsburgermonarchie Von der durch Osterreich 1853 begonnenen Germanisierung bis zur Wiederzulassung der polnischen Sprache an der Universitat 1861 war die Unterrichtssprache Deutsch verpflichtend Uberlegungen die Universitat aufgrund der politischen Aktionen zu schliessen wurden durch ein Kaiserdekret beendet Es wurde in neue Gebaude investiert Collegium Novum 1887 und bis 1918 in deutscher und polnischer Sprache geforscht und unterrichtet Im Konigreich Galizien und Lodomerien 1861 1918 verfugte der Rektor der Hochschule uber eine Virilstimme im Galizischen Landtag Der erste war Joseph Dietl Die im Collegium Maius befindliche Jagiellonische Bibliothek wurde im 19 Jahrhundert umfassend inventarisiert 20 Jahrhundert Die Universitat um 1900Collegium Novum Mit der Grundung der Zweiten Polnischen Republik endete die deutschsprachige Tradition der Universitat In der Medizin hatte Joseph Dietl schon in den 1850er Jahren die polnische Sprache eingefuhrt Helena Willman Grabowska seit 1928 und Jadwiga Woloszynska seit 1932 waren bis 1945 die ersten und einzigen Professorinnen in der Geschichte der Universitat Nach dem Uberfall auf Polen begann die Gestapo im November 1939 mit der Verhaftung polnischer Professoren und vieler Universitatsmitarbeiter die in KZ deportiert wurden um die polnischen Eliten auszuloschen Wahrend der Sonderaktion Krakau wurden 183 Hochschullehrer verhaftet und die meisten von ihnen in Konzentrationslager verschleppt Die Bestande der Universitat wurden konfisziert und der Lehrbetrieb untersagt Dessen ungeachtet wurde im Untergrund mit ca 800 Horern ein Lehrbetrieb fortgesetzt Die Bibliothek war ab 1940 in einem 1931 neu errichteten Gebaude an der Mickiewicz Allee untergebracht Zeugnisse dieser langen Geschichte der Universitat sind im Museum des Collegium Maius des altesten erhalten gebliebenen Gebaudes der Krakauer Jagiellonen Universitat zu betrachten Der gotische Arkadenhof die steilen Dacher und die kleinen Details wie die Gesichter der Regenrinnen sind schone Beispiele der Architektur des 14 Jahrhunderts Der sudwestliche Teil der Altstadt ist stark von der Universitat gepragt Kollegs und Verwaltungsgebaude liegen dicht beieinander Das Collegium Novum das heute als Hauptgebaude der Universitat dient ist ein bedeutendes neugotisches Bauwerk Heutiges ProfilDie Krakauer Jagiellonen Universitat ist heute mit ca 40 000 Studenten die zweitgrosste in Polen Seit dem akademischen Jahr 2005 2006 wird das neue Auditorium maximum sowohl fur Lehrveranstaltungen als auch fur internationale Kongresse genutzt Der hochmoderne Prestigebau wurde zum Teil mit Unterstutzung der Europaischen Union finanziert Bis ursprunglich 2010 sollte der Campus der 600 jahrigen Erneuerung auch 3 Campus genannt fertiggestellt werden Er befindet sich vier Kilometer sudlich des Stadtzentrums Die Nahe zum Krakauer Technologiepark ist bewusst gewahlt um eine Infrastruktur fur Forschung auf dem Gebiet der Zukunftstechnologien zu etablieren Einige Institute sind bereits seit 2004 auf dem neuen Campus angesiedelt Zusatzlich zu den zahlreichen Neubauten werden an der Jagiellonen Universitat zunehmend Bachelor und Master Studiengange in englischer Sprache angeboten um mehr auslandische Studenten anzuwerben Diese sind im Gegensatz zu den polnischsprachigen Studiengangen in der Regel kostenpflichtig Die Jagiellonen Universitat ist Mitglied der 1985 gegrundeten Coimbra Gruppe eines Netzwerks fuhrender europaischer Universitaten mit langjahriger Tradition Seit 1996 wird von der Hochschule die Monatszeitschrift Alma Mater herausgegeben die in polnischer Sprache uber die Geschichte und die aktuellen Entwicklungen der Universitat informiert Die Universitat ist seit 4 Oktober 2010 Anteilseigner an der FAIR GmbH Facility for Antiproton and Ion Research eine internationale Beschleuniger Anlage zur Forschung mit Antiprotonen und Ionen die in Darmstadt gebaut wird Sommerakademie Die Sommerakademie der Schule der polnischen Sprache und Kultur polnisch Szkola Jezyka i Kultury Polskiej ist eine selbstandige Einheit im Zentrum der polnischen Sprache und Kultur in der Welt an der Fakultat fur Polonistik der Jagiellonen Universitat Die 1969 gegrundete Akademie veranstaltet jahrlich 3 4 und 6 wochige Kurse der polnischen Sprache und Kultur Im Sommer 2005 nahmen hieran knapp 600 Personen teil zwei Drittel der Teilnehmer stammten aus den USA hiervon viele mit polnischem familiaren Hintergrund Die zweitgrosste Gruppe stellten Deutsche mit 86 Neben einer intensiven Einfuhrung in die polnische Sprache zeichnet sich die Sommerakademie durch ein umfassendes kulturelles Angebot aus Hierzu zahlen Besuche von Museen und Theatern sowie Ausfluge in das Krakauer Umland in das Salzbergwerk Wieliczka und in das ehemalige KZ Auschwitz 2000 wurde die Sommerakademie fur ihren Beitrag zur Promotion der polnischen Kultur im Ausland mit einer Auszeichnung des polnischen Auswartigen Amtes honoriert FakultatenTeil des 3 Kampus der UJ3 Kampus der UJ innerhalb von Krakau Die Universitat gliedert sich heute in 15 Fakultaten Fakultat fur Rechtswissenschaften und Verwaltung Fakultat fur Medizin Collegium Medicum seit 1993 eingegliedert davor eigenstandig Fakultat fur Pharmazie Fakultat fur Gesundheitswissenschaften Fakultat fur Philosophie Fakultat fur Geschichtswissenschaften Fakultat fur Philologie Fakultat fur Polonistik Fakultat fur Physik Astronomie und angewandte Informatik Fakultat fur Mathematik und Informatik Fakultat fur Chemie Fakultat fur Biologie und Geowissenschaften Fakultat fur Management und Kommunikationswissenschaften Fakultat fur Internationale und Politische Lehre Fakultat fur Biochemie Biophysik und BiotechnologieBekannte AbsolventenStatue von Nikolaus Kopernikus vor der Jagiellonen UniversitatPawel Wlodkowic um 1370 1435 Jurist Schriftsteller und Diplomat Dominikus von Preussen 1384 1460 Kartauser Schopfer des Rosenkranzgebetes Stephan Rosinus 1470 1548 deutscher Humanist Hochschullehrer und Diplomat Kasper Niesiecki 1682 1744 Jesuit Ignacy Lukasiewicz 1822 1882 Chemiker Apotheker und Erfinder Karol Olszewski 1846 1915 Chemiker Mathematiker und Physiker Kazimierz Galecki 1863 1941 Politiker und Diplomat Helena Krzemieniewska 1878 1966 Botanikerin Mikrobiologin und Hochschullehrerin Bronislaw Malinowski 1884 1942 Sozialanthropologe Alodia Kawecka Gryczowa 1903 1990 Historikerin und Bibliothekarin Leo Sternbach 1908 2005 US amerikanischer Chemiker und Pharmazeut Manfred Lachs 1914 1993 Diplomat Rechtswissenschaftler Hochschullehrer und Richter am Internationalen Gerichtshof Karol Wojtyla 1920 2005 der spatere Papst Johannes Paul II Stanislaw Lem 1921 2006 Philosoph Essayist und Science Fiction Autor Anna Morawska 1922 1972 Publizistin Ubersetzerin und Schriftstellerin Wislawa Szymborska 1923 2012 Lyrikerin Nobelpreistragerin fur Literatur 1996 Boguslaw Sonik 1953 Politiker MdEP Andrzej Duda 1972 gewahlter Prasident der Republik Polen Wojciech Macyk 1973 Chemiker und Leiter der Abteilung Anorganische Chemie an der Fakultat fur Chemie der Jagiellonen Universitat Holm Putzke 1973 deutscher Rechtswissenschaftler Professor an der Universitat PassauSiehe auchListe der Rektoren der Jagiellonen Universitat Landwirtschaftliche Universitat Krakau Technische Universitat Krakau Berg und Huttenakademie KrakauLiteraturZenon Kaluza Krakau In Franco Cardini Mariateresa Fumagalli Beonio Brocchieri Hrsg Universitaten im Mittelalter Die europaischen Statten des Wissens Sudwest Verlag Munchen 1991 ISBN 3 517 01272 6 S 120 129 WeblinksCommons Jagiellonen Universitat Album mit Bildern Videos und Audiodateien Commons Collegium Novum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Jagiellonen Universitat im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website der Jagiellonen UniversitatEinzelnachweiseHochschulbildung im Studienjahr 2023 24 Statistisches Hauptamt abgerufen am 30 Juni 2024 polnisch Centre for Science and Technology Studies CWTS CWTS Leiden Ranking Abgerufen am 5 Februar 2022 englisch Theologische Realenzyklopadie Walter de Gruyter 1977 ISBN 3 11 012355 X S 649 J Stahnke Ludwik Teichmann 1823 1895 Anatom in Krakau In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen 2 1984 S 205 267 hier S 211 f Z Majka Jan Reinelt Facility for Antiproton and Ion Research PL In www fair center de Abgerufen am 11 Juli 2016 Universitaten in Polen Universitat Bialystok Universitat Breslau Kazimierz Wielki Universitat Bydgoszcz Universitat Danzig Schlesische Universitat Jagiellonen Universitat Katholische Universitat Lublin Johannes Paul II Maria Curie Sklodowska Universitat Universitat Lodz Universitat Ermland Masuren Universitat Opole Adam Mickiewicz Universitat Posen Universitat Rzeszow Universitat Stettin Uniwersytet Humanistycznospoleczny SWPS Nikolaus Kopernikus Universitat Torun Universitat VIZJA Kardinal Stefan Wyszynski Universitat Warschau Universitat Warschau Universitat Zielona Gora Siehe auch Liste der Universitaten in Polen 50 061388888889 19 933333333333 Koordinaten 50 3 41 N 19 56 0 O Normdaten Korperschaft GND 1012007 5 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n80050401 VIAF 135493691