Ein Weißer Zwerg ist ein kleiner sehr kompakter alter Stern Er hat trotz seiner hohen Oberflächentemperatur nur eine seh
Weißer Zwerg

Ein Weißer Zwerg ist ein kleiner, sehr kompakter alter Stern. Er hat trotz seiner hohen Oberflächentemperatur nur eine sehr geringe Leuchtkraft, liegt also im Hertzsprung-Russell-Diagramm weit unterhalb der Hauptreihe. Der hohen Temperatur verdankt er seine weiße Farbe, der geringen Leuchtkraft – die auf eine entsprechend kleine Sternoberfläche hinweist – die Bezeichnung „Zwerg“. Während Hauptreihensterne wie die Sonne Radien in der Größenordnung von 106 km haben, beträgt der Radius eines Weißen Zwerges mit 7000 bis 14.000 km nur 1 bis 2 Erdradien. Dennoch haben Weiße Zwerge die Masse eines Sterns. Sie bestehen im Normalfall aus einem Kern aus heißer entarteter Materie von extrem hoher Dichte, umgeben von einer dünnen, leuchtenden Photosphäre. Daher werden Weiße Zwerge üblicherweise der Spektralklasse D für degenerierte/entartete Materie (außerhalb der Standard-Sequenz) zugeordnet.
Zwerge
Zwerge
Hellig-
keit
(mag)
Weiße Zwerge sind nach dem Ende jeglicher Kernfusion das Endstadium der Entwicklung der meisten Sterne, deren nuklearer Energievorrat versiegt ist. Sie sind die heißen Kerne Roter Riesen, die übrig bleiben, wenn jene ihre äußere Hülle abstoßen. Voraussetzung dafür ist, dass die Restmasse unterhalb eines Schwellenwertes von 1,44 Sonnenmassen (M☉) bleibt, der sogenannten Chandrasekhar-Grenze. Andernfalls entsteht nach einem Supernova-Ausbruch ein Neutronenstern oder (bei einer Kernmasse von mehr als 2 1⁄2 M☉) ein Schwarzes Loch. Neutronensterne und Schwarze Löcher setzen relativ massive stellare Vorgänger voraus mit mindestens etwa 8 M☉, da die Sterne gegen Ende ihrer Existenz einen hohen Masseverlust erleiden. Daher erreicht die Kernmasse entsprechend selten die benötigten 1,44 M☉, um ein anderes Objekt als einen Weißen Zwerg entstehen zu lassen.
Geschichtliches
Der zuerst entdeckte, aber nicht als solcher erkannte Weiße Zwerg war 40 Eridani B im Dreifachsternsystem 40 Eridani. Das Sternpaar 40 Eridani B/C wurde von William Herschel am 31. Januar 1783 entdeckt und erneut von Friedrich Georg Wilhelm Struve im Jahre 1825 sowie von Otto Wilhelm von Struve im Jahr 1851. Im Jahre 1910 entdeckten Henry Norris Russell, Edward Charles Pickering und Williamina Fleming, dass obgleich 40 Eridani B ein sonnennaher schwacher Stern ist, die üblicherweise Rote Zwergsonnen sind, er vom Spektraltyp A und somit weiß ist.
Im Jahre 1914 kommunizierte Walter Adams offiziell den Spektraltyp von 40 Eridani B.
Der nächstgelegene Weiße Zwerg ist Sirius B, der winzige Begleiter des Sirius A, der mit −1,5m den hellsten Stern am Nachthimmel darstellt. Der 8,5 Lichtjahre entfernte, sehr heiße Sirius A hat 2 Sonnenmassen und ist 22-mal heller als die Sonne. Sirius B (8,7m) hat zwar nur Erdgröße, aber 98 Prozent der Sonnenmasse und 2 Prozent ihrer Leuchtkraft. Ein Teelöffel voll seiner Materie hätte eine Masse von über 5 Tonnen. Er ist der bestuntersuchte Stern dieses Typs.
Entdeckt wurde er 1844 indirekt durch winzige Unregelmäßigkeiten in der Eigenbewegung des Sirius A, aus denen Friedrich Bessel auf einen Doppelstern mit etwa 50 Jahren Umlaufzeit schloss. Teleskopisch konnte Sirius B erst 1862 nachgewiesen werden, weil er vom 10.000-mal helleren Hauptstern in 3″ bis 10″ Winkelabstand völlig überstrahlt wird. Alvan Graham Clark gelang dies bei der Prüfung eines neuen, langbrennweitigen Objektivs. Weil sich Sirius B damals auf seiner Ellipsenbahn zunehmend von Sirius A entfernte, konnte er bald auch von anderen Beobachtern beobachtet werden.
Im Jahre 1917 entdeckte Adriaan van Maanen den sogenannten Van Maanens Stern. Er ist ein isolierter Weißer Zwerg im Abstand von 13,9 Lichtjahren. Diese drei Weißen Zwerge sind die drei zuerst entdeckten Weißen Zwerge und werden auch als die klassischen Weißen Zwerge bezeichnet.
Der zweitnächste Weiße Zwerg wurde 1896 als Begleiter des Prokyon (Nr. 18) in 11 1⁄2 Lichtjahren entdeckt. Prokyon B hat nur 11. Größe und ist wegen seiner engen Bahn (3″ ≈ 0,001°) und größeren Helligkeitsdifferenz erst in großen Teleskopen sichtbar. Trotz 0,6 Sonnenmassen ist er etwas größer als Sirius B.
Dieser seltsame Umstand erklärt sich heute durch die Theorie der entarteten Materie: Je größer diese hunderttausende Grad heiße Sternmasse, desto mehr wird sie zusammengepresst. Eine Beobachtung jüngeren Datums ist auch, dass manche Weißen Zwerge als Folge der Strahlungsgesetze im Röntgen- und UV-Licht heller als ihr Hauptstern sein können.
Weiterhin sei auch der Weiße Zwerg GJ 440 (LP 145-141) am Südhimmel im Abstand von 15 Lichtjahren genannt, der als Stern mindestens seit 1917 bekannt ist, als seine Eigenbewegung von R. T. A. Innes und H. E. Wood publiziert wurde; er ist der viertnächste bekannte Weiße Zwerg nach dem Sirius B, Procyon B und Van Maanens Stern. Auch er ist ein isolierter Weißer Zwerg.
Stein 2051 B ist der sechstnächste Weiße Zwerg, er befindet sich im Abstand von 18 Lichtjahren. Im Jahr 2017 wurde er beobachtet, als er vor einem weiter entfernten Stern vorüberzog. Die Beugung des Sternenlichtes durch das Gravitationsfeld des näher gelegenen Weißen Zwerges ermöglichte die direkte Messung seiner Masse, die sich zu 0,675 ± 0,051 Sonnenmassen ergibt. Dies ist konsistent zur theoretischen Modellierung eines Weißen Zwerges mit Kohlenstoff-Sauerstoff-Kern. Stein 2051 B ist erst der vierte Weiße Zwerg, bei dem eine direkte Messung von Masse und Durchmesser möglich war, neben den sonnennahen Weißen Zwergen Sirius B, Procyon B sowie 40 Eridani B.
Schon im 18. Jahrhundert hatte man Planetarische Nebel entdeckt und ihnen den Namen wegen ihrer Ähnlichkeit zum Scheibchen des Uranus gegeben. Vor knapp hundert Jahren erkannte man, dass die manchmal sichtbaren Zentralsterne Weiße Zwerge sind, welche diesen Nebel als sterbender Roter Riese abgestoßen haben.
Bestimmung der Zustandsgrößen
Aus Spektrum und Helligkeit
Aus dem Spektrum und der beobachteten Helligkeit lassen sich einige wichtige Merkmale Weißer Zwerge ableiten. Kennt man die Entfernung eines solchen Sterns, zum Beispiel anhand der jährlichen Parallaxe, so lässt sich die wahre Leuchtkraft bestimmen. Entfernung und Spektrum sind wegen der geringen Helligkeit allerdings nur bis etwa 500 Lichtjahre verlässlich feststellbar.
Das Spektrum wiederum zeigt die Oberflächentemperatur an. Zahlreiche solcher Beobachtungen sind bereits durchgeführt worden, als Beispiele seien die in nachfolgendem Diagramm dargestellten Ergebnisse von Bergeron et al. (2001) und Liebert et al. (2005) genannt. James William Liebert und seine Mitautoren untersuchten Weiße Zwerge hoher Oberflächentemperatur, also klassische Vertreter dieses Sterntyps, wohingegen Pierre Bergeron und Kollegen sich auf kühle Weiße Zwerge konzentrierten. Solche Objekte werden als alte Weiße Zwerge gedeutet, die bereits eine lange Abkühlungszeit von mehreren Milliarden Jahren hinter sich haben (siehe Abschnitt Energietransport).
Beide Arbeiten zeigen den für Weiße Zwerge typischen großen Leuchtkraftabstand zur Hauptreihe (letztere beruht auf den Angaben von Helmut Scheffler und Hans Elsässer (1990)). Bei sehr heißen Weißen Zwergen liegt das Leuchtkraftdefizit etwa bei einem Faktor 105, bei sehr kühlen etwa bei einem Faktor von 103. Bei gleicher Oberflächentemperatur entspricht dem Unterschied an Leuchtkraft ein gleich großer an Oberfläche. Weiße Zwerge haben also tausend- bis hunderttausendfach kleinere Oberflächen als Hauptreihensterne, das bedeutet 30- bis 300-fach kleinere Radien. Übliche Radien Weißer Zwerge liegen zwischen knapp einem und zweieinhalb Erdradien. Dieses kleine Volumen – nur etwa 10−6 bis 10−5 Sonnenvolumina – enthält aber etwa eine Sonnenmasse, was zu einer mittleren Dichte von etwa einer Tonne pro Kubikzentimeter führt. Mit einem kirschgroßen Stück eines Weißen Zwerges ließe sich also etwa ein Auto aufwiegen. Aus der enorm starken Massekonzentration folgt weiter eine sehr hohe Fallbeschleunigung an der Oberfläche. Die Oberflächenschwere ist der Masse eines Himmelskörpers direkt und dem Quadrat von dessen Radius umgekehrt proportional. Eine Sonnenmasse – entsprechend etwa 3 · 105Erdmassen – auf Erdvolumen komprimiert erzeugt eine Fallbeschleunigung auf der Oberfläche, die die der Erde um den Faktor 3 · 105 übersteigt.
Aus Breite der Spektrallinien und Rotverschiebung
Um die Oberflächenschwere eines Sterns zu ermitteln, muss man dessen Masse jedoch keineswegs kennen, sie kann auch direkt aus dem Spektrum abgeleitet werden. Bei hoher Fallbeschleunigung unterliegt nicht nur das Sterninnere, sondern auch noch die Photosphäre einem hohen Druck, was aufgrund häufiger Stöße zwischen den Teilchen zu einer Verbreiterung der Spektrallinien führt (sogenannte Druckverbreiterung).
Die hohe Gravitation auf der Oberfläche Weißer Zwerge zieht noch einen weiteren, für die Untersuchung solcher Sterne äußerst nützlichen Effekt nach sich. Nach der Allgemeinen Relativitätstheorie tritt eine klar messbare Rotverschiebung auf. In der Praxis tritt jedoch aufgrund der Eigenbewegung des Sterns eine zusätzliche Wellenlängenverschiebung der Spektrallinien hinzu, welche vom Dopplereffekt herrührt.
Die von der Oberflächenschwere herrührende Rotverschiebung ist direkt proportional zur Hubarbeit, welche das Licht gegen das Gravitationsfeld verrichten muss. Diese aber ist wieder direkt proportional der Masse des Sterns und umgekehrt proportional zu dessen Radius. Kombiniert man dies mit der Fallbeschleunigung – welche ja ebenfalls von der Masse und dem Radius des Sterns abhängt – so lassen sich diese beiden Größen einzeln bestimmen.
Beispiel Sirius B
Ein typischer Weißer Zwerg ist Sirius B, der Begleiter des Sirius. Obwohl schon lange als ungewöhnliches Objekt identifiziert, ist er weiterhin Gegenstand von Untersuchungen. Seine Eigenbewegung ist genau bekannt, so dass die Wellenlängenverschiebungen durch den Dopplereffekt und die Rotverschiebung im Schwerefeld sicher getrennt werden können. Ebenso ist seine Entfernung genau bekannt, so dass Helligkeitsmessungen eine sichere Auskunft über die Leuchtkraft geben.
Eine aktuelle Untersuchung stammt von Barstow et al. (2005), welche Sirius B mit dem Hubble Space Telescope beobachteten. Dieses ist aufgrund seines sehr hohen Auflösungsvermögens in der Lage, Sirius B von dem sehr viel helleren, nur wenige Bogensekunden entfernt stehenden Hauptstern zu trennen.
Die Autoren geben für Sirius B eine Oberflächentemperatur von etwa 25.200 K an. Während ein so heißer Hauptreihenstern normalerweise etwa 10.000fach lichtstärker als die Sonne ist, ist Sirius B aber etwa 450-mal lichtschwächer als diese. Im sichtbaren Bereich liegt Sirius B gerade einmal bei der Größenklasse 11,43, wohingegen es die Sonne auf die Größenklasse 4,83 bringt. Für den Radius von Sirius B finden Barstow et al. (2005) auf Grundlage der Rotverschiebung einen Wert von etwa 0,00864 Sonnenradien, was 6000 km entspricht. Er ist damit etwa so groß wie die Erde. Dennoch weist er ca. 0,978 Sonnenmassen auf. Die Oberflächenschwere ist den Autoren zufolge etwa 375.000-mal größer als auf der Erde. Die von Barstow et al. (2005) gemessene Rotverschiebung aufgrund der Gravitation ist gleichwertig einer Dopplerverschiebung bei einer Geschwindigkeit von etwa 80 km/s. In dem von den Autoren untersuchten Bereich von 380 bis 510 nm beträgt die entsprechende Wellenlängenverschiebung etwa 0,1 nm, ein geringer, aber mit einem hochauflösenden Spektrographen leicht nachweisbarer Wert.
Klassifizierung von Weißen Zwergen
Weiße Zwerge werden üblicherweise mit eigenen Klassen klassifiziert, es werden also nicht die normalen Spektralklassen verwendet, sondern solche mit einem Präfix D (für Degeneriert). Siehe → Klassifizierung der Sterne#Spektralklassen außerhalb der Standardsequenzen.
Innerer Aufbau
Methoden der Modellierung
Um ein genaues Modell eines Weißen Zwerges zu gewinnen, muss man ein ähnliches Gleichungssystem betrachten wie unter dem Artikel Sternaufbau für Hauptreihensterne diskutiert (siehe dazu zum Beispiel die Lehrbücher von Scheffler und Elsässer (1990) oder von Sexl (1979)). Die Gleichungen für Masseerhaltung und hydrostatisches Gleichgewicht dürfen hierbei unverändert übernommen werden, und damit auch die qualitativen Zusammenhänge zwischen Sternmasse , Sternradius , Dichte und zentralem Druck , welche aus dem Lösen der Gleichungen unter der Annahme einer konstanten Sterndichte folgen:
Viele der nun skizzierten Modelle beruhen aber nicht nur auf den Grundgleichungen des Sternaufbaus, sondern nutzen auch die Tatsache aus, dass manche Weiße Zwerge pulsieren. Dies macht sich durch Helligkeitsschwankungen bemerkbar, die aufgrund ihrer oft kurzen Zeitskala von Minuten gut verfolgt werden können. So wie bei Erdbeben der Gesteinsuntergrund bestimmte Schwingungsfrequenzen passieren lässt, andere hingegen wegfiltert, werden aufgrund der inneren Struktur des Sterns bestimmte Zeitskalen der Pulsation bevorzugt. Diese Methode wird daher in Analogie zur irdischen Erdbebenforschung als Asteroseismologie bezeichnet.
Materieverteilung in Weißen Zwergen
Realistische Szenarien zur Verteilung der Materie in Weißen Zwergen liefern zum Beispiel die Arbeiten von Corsico et al. und Althaus et al. Während im Stadium des Roten Riesen aufgrund weiträumiger Konvektionsströmungen eine erhebliche Durchmischung des Sterninneren auftreten kann, werden in einem Weißen Zwerg die chemischen Elemente sehr stark nach ihrem Atomgewicht getrennt. Ohne nukleare Energieerzeugung stellt sich im Kern kein ausreichendes Temperaturgefälle mehr ein, um die Konvektion dort noch aufrechtzuerhalten. Somit können die schweren Atomkerne relativ ungestört zum Zentrum hin absinken. Es bildet sich ein Kern heraus, dessen innerer Teil von Sauerstoff und dessen äußerer Teil von Kohlenstoff dominiert wird. Leichtere Elemente fehlen im Kern nahezu ganz.
Nach außen schließt sich eine Schicht an, die fast nur Helium enthält. Diese muss man sich als dünn vorstellen, gemäß den hier zitierten Arbeiten beträgt ihre Masse nur etwa 10−4 bis 10−2 Sonnenmassen. Bei etwa 20 Prozent aller Weißen Zwerge bildet die Heliumschicht die äußerste Zone. Etwa 80 Prozent aller Weißen Zwerge besitzen jedoch zusätzlich eine Schicht aus praktisch reinem Wasserstoff. Diese ist noch dünner als die Heliumschicht, ihre Masse liegt nur bei etwa 10−6 bis 10−4 Sonnenmassen. Nahezu die gesamte Masse ist im Sauerstoff-Kohlenstoff-Kern vereint.
Dass die Photosphäre eines Weißen Zwerges sehr dünn sein muss, wird klar, wenn man die ungeheure Oberflächenschwere auf die barometrische Höhenformel anwendet. Diese besagt, dass der Atmosphärendruck exponentiell mit einer Skalenhöhe
nach außen abfällt bzw. nach innen ansteigt. Setzt man für die Atommasse von Wasserstoff und für die Oberflächentemperatur und Fallbeschleunigung die Werte von Sirius B ein, so erhält man eine Skalenhöhe von nur 56 m (kB steht für die Boltzmann-Konstante). Dieses Ergebnis besagt, dass mit zunehmender Tiefe auf einer Längenskala von kaum mehr als 100 m der Druck auf das Zehnfache ansteigt. Schon in einer Tiefe von nur wenigen Kilometern ist also eine enorme Verdichtung der Materie erreicht.
Besondere Typen
Nicht alle Weißen Zwerge folgen dem hier skizzierten Aufbau. Einige Sterne dieses Typs besitzen keinen Kern aus Sauerstoff und Kohlenstoff, sondern nur aus Helium. Diese Objekte widersprechen scheinbar der gängigen Theorie der Sternentwicklung. Einzelsterne, bei denen im Verlauf ihrer Entwicklung die Fusion von Helium zu Kohlenstoff ausbleibt, weisen Scheffler und Elsässer (1990) zufolge eine Masse von maximal 0,5 Sonnenmassen auf. Die Lebensdauer solch massearmer Sterne liegt aber bei mindestens 20 Milliarden Jahren, so dass sich aus solchen noch gar keine Weißen Zwerge gebildet haben können. Nach Althaus und Benvenuto (1997) sowie Serenelli et al. (2002) ist in sehr engen Doppelsternsystemen aber eine genügend schnelle Entstehung von heliumdominierten Weißen Zwergen möglich. In solchen Systemen üben die Sterne starke Gezeitenkräfte aufeinander aus, was in der Phase des Aufblähens zum Roten Riesen einen hohen Masseverlust nach sich ziehen kann. Auf diese Weise kann auch die Entwicklung eines relativ massereichen, das heißt ausreichend kurzlebigen Sterns in einen Weißen Zwerg mit Heliumkern münden.
Umgekehrt wurden 2007 Weiße Zwerge gefunden, die nur noch aus Kohlenstoff (und Sauerstoff) bestehen, also auch keine Heliumhülle mehr besitzen. Diese Objekte wurden erstmals von Dufour et al. (2007) beschrieben und als DQ-Typ vorgeschlagen. Montgomery et al. (2008) führten erste detaillierte Berechnungen durch, in welchen sie das Objekt SDSS J142625.71+575218.3 (V430 Ursae Majoris) als Prototyp der neuen Sternklasse definierten. Zudem zeigten sie, dass auch diese Sterne pulsieren können. Althaus et al. (2009) schlugen bereits einen Mechanismus vor, der das Fehlen der Heliumschicht erklären könnte. Wie im Abschnitt „Instabile Weiße Zwerge“ beschrieben wird, können sich Weiße Zwerge unter bestimmten Bedingungen wieder in Riesen verwandeln. Bei diesem zweiten Durchlauf eines Riesenstadiums büßen die Sterne die Heliumhülle ein.
Zustandsgleichung
Die Bewegungsenergie eines Teilchens in einem Hauptreihenstern ist überwiegend thermische Energie, so dass als Zustandsgleichung die allgemeine Gasgleichung verwendet werden darf. In einem Weißen Zwerg tritt aufgrund der hohen Dichte eine nicht thermische Komponente hinzu, die auf einem quantenmechanischen Effekt beruht. Dies führt zu einer besonderen Zustandsgleichung, bei welcher der Druck nur noch von der Dichte, aber nicht mehr von der Temperatur abhängt. Man bezeichnet einen solchen Zustand als entartet.
Fermienergie eines Teilchens
Durch die starke Verdichtung der Materie in einem Weißen Zwerg rücken dort die Teilchen im Mittel enger zusammen. Sperrt man aber ein Teilchen auf eine Längenskala ein, so bekommt dieses nach der Heisenbergschen Unschärferelation einen Impuls
der als Fermiimpuls bezeichnet wird. bezeichnet die Planck-Konstante.
Bei nicht zu kleiner Längenskala ist die aus dem Fermiimpuls resultierende Geschwindigkeit klein gegenüber der Lichtgeschwindigkeit , so dass man für die entsprechende Bewegungsenergie, die sogenannte Fermienergie, schreiben darf:
Da die Teilchenmasse im Nenner erscheint, ist sofort klar, dass die Fermienergie der Elektronen um ein Mehrtausendfaches größer ist als diejenige der sehr viel schwereren Atomkerne. Elektronen aber gehören der Teilchenklasse der Fermionen an, welche nach dem Pauli-Prinzip dem „Einsperren“ einen Widerstand entgegensetzen.
Dieses besagt, dass sich maximal zwei Elektronen des Sternplasmas im selben energetischen Zustand befinden können. Die möglichen Energiezustände kann man sich anschaulich als eine Leiter vorstellen, deren Sprossenabstand bei Verringerung des Sternvolumens, das heißt mit kleiner werdendem , wächst. Da die Zustände vom unteren Ende der Leiter an besetzt werden, muss bei einer Kompression den Elektronen so viel Energie zugeführt werden, dass sie auf Anhieb an das obere Ende der Leiter gelangen können. Dies führt zu einem Gegendruck, welcher bis zu der bereits erwähnten Chandrasekhar-Grenze der Gravitation standhalten kann.
Bei sehr kleiner Längenskala kann die Geschwindigkeit der Elektronen der Lichtgeschwindigkeit nahekommen, so dass dann die Fermienergie relativistisch berechnet werden muss. Im Extremfall, bei dem die Bewegungsgeschwindigkeit fast der Lichtgeschwindigkeit entspricht, gilt:
Entartung liegt vor, falls die Fermienergie gegenüber der thermischen Energie dominiert. Um dies zu überprüfen, muss noch die Längenskala ausgewertet werden. Es gilt:
ist hier die Teilchendichte der Elektronen, die mittlere molare Masse der Sternmaterie (nicht der Atomkerne) und die Masse des Protons. Einsetzen liefert für die Fermienergie im nicht relativistischen Fall:
Im (extrem) relativistischen Fall gilt:
In beiden Fällen ist die Dichte in kg/m3 einzusetzen, die molare Masse als Vielfaches der atomaren Masseneinheit. Die Fermienergie ist dann in Joule gegeben. Die Fermi-Temperatur der Elektronen beträgt ca. 109 Kelvin.
In Wahrheit haben nicht alle Elektronen genau die gleiche Energie . Die Elektronen füllen die niedrigsten Energieniveaus auf, bis die Fermi-Kante erreicht wird. Nur wenn die thermische Energie noch höher ist, ergibt sich eine Verteilung der Energieniveaus um die Fermi-Kante. Für die nachfolgende Diskussion ist die hier vorgestellte elementare Theorie aber ausreichend genau.
Unter nicht relativistischen Bedingungen wächst die Fermienergie rascher mit zunehmender Dichte an als bei relativistischen Verhältnissen. Im ersten Fall nehmen mit zunehmender Kompression sowohl der Impuls als auch die Geschwindigkeit zu (so dass letztlich eine umgekehrt quadratische Abhängigkeit von vorliegt), im zweiten aber wegen der Grenzgeschwindigkeit nur noch der Impuls (was eine lediglich umgekehrt proportionale Abhängigkeit von zur Folge hat).
Die thermische Energie eines Plasmateilchen folgt wie üblich der Beziehung
wobei die Boltzmann-Konstante bezeichnet.
Beispiele von Entartung
Die zentrale Dichte eines weißen Zwerges liegt in der Größenordnung von 1010 kg/m3 und die zentrale Temperatur kurz nach dem Ende des Rote-Riesen-Stadiums in der Größenordnung von 108 K. Die mittlere molare Masse eines von Kohlenstoff dominierten, vollständig ionisierten Kerns liegt bei etwa 12. Damit ergibt sich (nach nicht relativistischer Rechnung) eine Fermienergie von etwa 1,3 · 10−14 J, und eine thermische Energie von etwa 2,1 · 10−15 J. In einem gerade erst entstandenen weißen Zwerg darf letztere also noch nicht vernachlässigt werden. Allerdings kühlt ein solcher ohne nukleare Energiequellen ab, so dass nach etwa 108 Jahren nur noch eine Zentraltemperatur von etwa 107 K zu erwarten ist. Dann ist ein klares Übergewicht der Fermienergie gegeben.
Weiße Zwerge sind nicht das einzige Beispiel für durch die Fermienergie dominierte Materie. Betrachtet man zum Beispiel Eisen bei Laborbedingungen, so erhält man mit einer Dichte von 8000 kg/m3 und einer mittleren molaren Masse von 56 (ein Eisenion und zwei freie Elektronen) eine Fermienergie von etwa 2,4 · 10−19 J. Bei 293 K (20 °C) liegt die thermische Energie etwa bei 6,1 · 10−21 J. Die Fermienergie behält also klar die Oberhand, die irdischen Metallelektronen sind ebenso entartet wie diejenigen in einem weißen Zwerg. Diese Objekte sind trotz ihrer extremen Dichte somit gar nicht so exotisch, man darf sie sich zumindest teilweise als metallähnliche Körper vorstellen.
Zusammenhang zwischen Druck und Dichte
Die allgemeine Gasgleichung legt wegen den Zusammenhang
nahe. Dieser gilt auch für entartete Materie. Einsetzen der Fermienergie liefert im nicht relativistischen Fall:
Im (extrem) relativistischen Fall ergibt sich:
Für die Dichte und die mittlere molare Masse sind die gleichen Einheiten wie oben zu verwenden, so dass dann der Druck in N/m2 gegeben ist. Setzt man wiederum die Dichte mit 1010 kg/m3 und die mittlere molare Masse mit 2 an, so erhält man (nicht relativistisch) einen zentralen Druck von etwa 2,5 · 1022 N/m2, was ziemlich genau um das Millionenfache über dem zentralen Sonnendruck liegt. Angesichts der Proportionalität ist ein derart hoher Druck im Inneren eines weißen Zwergs normal.
Das unterschiedliche Verhalten der Fermienergie im nicht relativistischen und relativistischen Fall schlägt sich auch in der Zustandsgleichung nieder. Bei nicht relativistischen Teilchen steigt der Druck rascher mit der Dichte an als bei relativistischen. Erstere können zusätzlichem Gravitationsdruck daher besser standhalten als zweitere. Wie nun gezeigt wird, liegt genau hier die Existenz einer Grenzmasse für Weiße Zwerge begründet.
Schlussfolgerungen
Durch das Verschwinden der Temperatur aus der Zustandsgleichung bildet diese zusammen mit den Gleichungen für Masseerhaltung und hydrostatisches Gleichgewicht schon ein geschlossenes Gleichungssystem. Die Dichte- und Druckschichtung kann nun unabhängig von der Temperaturschichtung und damit dem Energietransport behandelt werden. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Sternmasse und -radius bzw. -dichte. Setzt man die oben gegebenen Proportionalitäten zwischen , , und in die nicht relativistische Zustandsgleichung ein, so erhält man nach kurzer Rechnung:
Je massereicher ein Weißer Zwerg, umso kleiner ist er. Ein Hauptreihenstern hingegen ist mit mehr Masse auch größer, als es der Erwartung entspricht. Mit zunehmender Masse werden Weiße Zwerge dichter. Dies bedeutet zugleich auch, dass nicht relativistische Elektronen einer größeren Masse standhalten können, falls sie stärker komprimiert werden. Tritt eine Störung des Druckgleichgewichtes in Richtung höherer Dichte auf, treibt der steigende Fermidruck das System wieder in den Ausgangszustand zurück.
Verwendet man die relativistische Zustandsgleichung, so ergeben sich folgende Beziehungen:
Relativistische Weiße Zwerge müssten mit zunehmender Masse größer und weniger dicht werden. Eine solche Konfiguration aber ist nicht stabil. Werden relativistische Elektronen dichter gepackt, können sie weniger Masse tragen als vorher. Im Falle einer Störung kann der zusätzliche Fermidruck das Mehr an Gravitationsdruck nicht ausgleichen. Die Kompression setzt sich fort, bis mit einem Neutronenstern oder schwarzen Loch ein neuer Gleichgewichtszustand erreicht ist.
Somit gibt es eine Massengrenze für Weiße Zwerge. Diese ist erreicht, wenn infolge einer zu hohen Dichte die Elektronen relativistisch werden und damit die Zustandsgleichung entscheidend abflacht.
In die Zustandsgleichung und damit auch in Masse und Radius eines Weißen Zwerges gehen die Planck-Konstante und die Massen von Elektron und Proton ein. Das bedeutet, dass hier astronomische Größen direkte Funktionen von mikrokosmischen Naturkonstanten sind.
Zuletzt sei wieder ein Beispiel aus der Beobachtungspraxis gezeigt. Liebert et al. (2005) bestimmten aus Leuchtkräften und Oberflächentemperaturen Weißer Zwerge (siehe obiges Hertzsprung-Russell-Diagramm) mittels des Stefan-Boltzmann-Gesetzes deren Radien. Zusätzlich leiteten sie aus den Spektren der Sterne deren Oberflächenschweren ab, so dass sie unter Hinzunahme der Radien auch deren Massen bestimmen konnten.
Die Beobachtungen zeigen eine klare Abnahme des Sternradius mit zunehmender Masse und stellen damit eine eindeutige Bestätigung des Konzepts der entarteten Materie dar. Das elementare Gesetz stimmt mit den Messungen recht gut überein. Bei dem sehr stark abweichenden Objekt handelt es sich um einen besonders heißen Stern, dessen Oberflächentemperatur 65.000 K beträgt. Wie bereits gezeigt, darf bei sehr heißen Weißen Zwergen die thermische Energie gegenüber der Fermienergie nicht vernachlässigt werden, so dass die Annahme vollständig entarteter Materie nicht mehr zulässig ist.
Bemerkenswert ist die Massenverteilung Weißer Zwerge. Fast alle der von Liebert et al. (2005) untersuchten Weißen Zwerge fallen in einen sehr schmalen Bereich von 0,5 bis 0,7 Sonnenmassen. Hier handelt es sich keineswegs um einen Sonderfall, das seltene Auftreten von sowohl sehr massearmen als auch relativ massereichen Weißen Zwergen wurde bereits von zahlreichen Beobachtungen bestätigt. Trotz unterschiedlicher Ausgangsmassen mündet die Entwicklung sonnenähnlicher Sterne nahezu in die gleiche Endmasse ein.
Energietransport
Während in Hauptreihensternen und auch in Riesen der Energietransport durch Strahlung und Konvektion erfolgt, dominiert in Weißen Zwergen die Wärmeleitung durch die Elektronen. Die sonst üblichen Mechanismen bleiben allein den dünnen, nicht entarteten Außenschichten vorbehalten.
Wärmeleitung
Die Wärmeleitung kann formal durch die gleiche Beziehung beschrieben werden wie der unter Sternaufbau skizzierte Energietransport durch Strahlung:
K(r) bezeichnet jetzt aber nicht das , sondern die Wärmeleitfähigkeit. Die Wärmeleitung im entarteten Kern ist so wirksam, dass in diesem näherungsweise überall die gleiche Temperatur vorliegt. Da die äußeren Schichten sehr dünn sind, darf zudem der Kernradius dem Sternradius gleichgesetzt werden. Damit vereinfacht sich obige Gleichung zu:
bezeichnet die Temperatur im Kern. Um die Leuchtkraft allein als Funktion der Kerntemperatur beschreiben zu können, muss die Abhängigkeit der Wärmeleitfähigkeit von der Temperatur und Dichte bekannt sein. Die Tatsache, dass die irdischen Metallelektronen ebenso entartet sind wie diejenigen in einem Weißen Zwerg, erweist sich dabei als außerordentlich nützlich. Der von irdischen Metallen bekannte Zusammenhang
darf näherungsweise auch für Weiße Zwerge verwendet werden. Damit vereinfacht sich obige Gleichung weiter zu
Der Sternradius ist, wie bereits unter dem Abschnitt Zustandsgleichung erläutert, allein durch die Masse des Weißen Zwerges eindeutig festgelegt. Die Dichte lässt sich durch den Ansatz eliminieren, dass es im Übergangsbereich zwischen Kern und Außenschicht eine Zone geben muss, wo der thermische Gasdruck genau gleich dem Entartungsdruck der Elektronen ist. Für den Gasdruck liefert die allgemeine Gasgleichung den Zusammenhang , für den Elektronendruck die im vorausgegangenen Abschnitt abgeleitete Zustandsgleichung die Beziehung . Das Gleichsetzen der beiden Drücke liefert , womit sich schließlich der folgende, bereits von Schwarzschild erkannte Zusammenhang ergibt:
Junge, sehr heiße Weiße Zwerge sind also durchaus noch sehr leuchtkräftig (man sehe zum Beispiel das obige Hertzsprung-Russell-Diagramm, wo das heißeste Objekt immerhin noch 10-mal stärker strahlt als die Sonne). Da sie aber über keine nuklearen Energiequellen mehr verfügen, kühlen sie zunächst rasch ab. Weil mit fallender Zentraltemperatur die Leuchtkraft aber sehr steil zurückgeht, verlangsamt sich in der Folge der Abkühlungsprozess.
Strahlung und Konvektion
Diese beiden Mechanismen des Energietransports sind bei Weißen Zwergen auf die dünne Helium- und (falls vorhanden) Wasserstoffschicht beschränkt. Detaillierte Untersuchungen zeigen, dass dabei die Verhältnisse mit denjenigen in Hauptreihensternen durchaus vergleichbar sind. Solange die äußeren Schichten noch genügend heiß sind, erfolgt dort wie bei Hauptreihensternen der Energietransport durch Strahlung. Fällt die Oberflächentemperatur unter einen bestimmten Wert – nach Hansen 2004 etwa 12.000 K – bildet sich dort eine Konvektionszone aus. Mit fortschreitender Abkühlung reicht diese immer tiefer in den Stern hinab, bis sie schließlich auf den Kern trifft. Auch dieses Verhalten ist demjenigen von Hauptreihensternen analog.
Schlussfolgerungen
Der oben genannte Zusammenhang zwischen Leuchtkraft und Zentraltemperatur erlaubt es, die Abkühlung eines Weißen Zwerges in Abhängigkeit von der Zeit zu beschreiben. Die Leuchtkraft gibt direkt die Änderung der inneren Energie mit der Zeit an. Da die Energie wiederum der Temperatur direkt proportional ist, gilt . Dies führt letztlich auf die Beziehung
Diese Gleichung kann elementar durch Trennung der Variablen gelöst werden. Es ergibt sich ein Gesetz der Form
wobei und Konstanten darstellen. In geht unter anderem die Sternmasse ein. ist so zu wählen, dass sich die Anfangstemperatur zur Zeit ergibt. Das Gesetz sagt eine zunächst schnelle und dann langsame Abkühlung voraus. Setzt man es in die Beziehung zwischen Leuchtkraft und Kerntemperatur ein, erhält man:
und haben natürlich jetzt andere Werte als bei dem Temperaturtrend. Wegen der sehr starken Abhängigkeit der Leuchtkraft von der Zentraltemperatur wird ein anfänglich sehr rascher Leuchtkraftabfall vorhergesagt, der sich dann aber ebenfalls verlangsamt. Schließlich kann der Leuchtkrafttrend in das Gesetz von Stefan-Boltzmann eingesetzt werden, welches die Leuchtkraft gemäß mit der Oberflächentemperatur verknüpft:
Die Oberflächentemperatur folgt also fast dem gleichen Trend wie die Kerntemperatur.
Folgende Abbildungen vergleichen die von der elementaren Theorie vorhergesagten Trends mit modernen Modellen, wie sie zum Beispiel von Chabrier et al. (2000) entwickelt wurden. Bis zu einer Abkühlungszeit von etwa 5 Milliarden Jahren stimmen die einfachen Trends mit den exakten Berechnungen recht gut überein. Dann aber sagen die modernen Modelle eine neuerliche Beschleunigung der Abkühlung voraus. Dies liegt unter anderem darin begründet, dass die elementare Theorie eine direkte Proportionalität zwischen innerer Energie und Temperatur, also eine von der Temperatur unabhängige Wärmekapazität annimmt. Tatsächlich aber nimmt bei einem Festkörper unterhalb einer bestimmten Temperatur die Wärmekapazität mit derselben ab, es stellt sich das Gesetz von Debye ein, wonach . Ist die Abkühlung eines Weißen Zwergs sehr weit fortgeschritten, kann er daher die noch vorhandene Restwärme immer schlechter speichern und kühlt so trotz fallender Leuchtkraft wieder rascher aus.
Massereiche Weiße Zwerge kühlen zunächst langsamer aus als massearme. Erstere weisen einen höheren Energiegehalt auf und zugleich wegen ihrer kleineren Radien eine geringere Leuchtkraft. Bei weit fortgeschrittener Abkühlung kehrt sich unter anderem wegen der temperaturabhängigen Wärmekapazität die Situation teilweise jedoch um.
Die Abkühlungsmodelle Weißer Zwerge lassen sich durch Beobachtungen solcher Objekte in Sternhaufen überprüfen (siehe zum Beispiel Hansen (1999)). In jungen Sternhaufen finden sich entweder gar keine Weißen Zwerge (weil junge, massereiche Sterne weiter zum Neutronenstern oder gar Schwarzen Loch kollabieren) oder nur heiße, noch kaum ausgekühlte Objekte dieser Art. In alten Haufen hingegen sind sehr kühle Weiße Zwerge vorhanden.
Durch die Abkühlung bleibt ein solcher Stern nicht immer weiß, sondern nimmt im Laufe der Zeit eine zunächst gelbliche, dann rötliche und letztlich schwarze Färbung an. Wegen der enorm langen Zeitskalen konnten sich Weiße Zwerge jedoch bislang kaum unter eine Oberflächentemperatur von 4000 K abkühlen. Unabhängig von der Temperatur bleibt die Bezeichnung Weißer Zwerg aufgrund des großen Leuchtkraftdefizits im Vergleich zur Hauptreihe bestehen, zumal die Begriffe Gelber Zwerg und Roter Zwerg gerade für die entsprechenden Hauptreihensterne reserviert sind.
Instabile Weiße Zwerge
Obwohl Weiße Zwerge in ihrem Kern nicht mehr über nukleare Energiequellen verfügen, können sie durchaus noch eine erhebliche, ja eruptive Aktivität zeigen. Dies gilt vor allem dann, wenn sie Mitglieder enger Doppelsternsysteme sind.
Novae
Lange Zeit wurden Novae als leuchtschwache Abart der Supernovae betrachtet, als Sternexplosionen mit einem nicht ganz so extremen Helligkeitsausbruch. Erst in den 1970er Jahren wurde die allerdings bereits von Otto von Struve aufgestellte Hypothese bestätigt, dass der Ursprung einer Nova in einem sehr engen Doppelsternsystem zu suchen ist, das aus einem Weißen Zwerg und einem kühlen Hauptreihenstern besteht. Hier wird nur eine kurze Beschreibung des Phänomens gegeben, hinsichtlich der Einzelheiten sei auf den entsprechenden Artikel verwiesen.
In einem genügend engen Doppelsternsystem erstreckt sich der Hauptreihenstern bis zur Roche-Grenze, so dass Gas von diesem in den Anziehungsbereich des Weißen Zwerges gelangen kann. Es bildet sich ein permanenter Materiestrom und als Folge dessen eine Gasscheibe um den Weißen Zwerg herum aus. Diese macht sich durch ein Emissionsspektrum bemerkbar, das vor allem Linien des Wasserstoffs (Balmerserie), aber auch des Heliums aufweist.
Hat sich eine gewisse kritische Menge an Gas angesammelt, tritt ein explosionsartiges Wasserstoffbrennen auf. In dessen Verlauf wird die Gasscheibe abgestoßen (der Weiße Zwerg selbst explodiert jedoch nicht), was von einem enormen Helligkeitsausbruch begleitet ist. Nach dem Ausbruch kehrt das System zu seiner ursprünglichen Helligkeit zurück, und es kann sich eine neue Gasscheibe bilden. Auf diese Weise ist auch eine Wiederholung des Novageschehens mit von System zu System sehr unterschiedlichen Zeitabständen möglich.
Supernovae
Weiße Zwerge können charakteristische Supernovae auslösen. Die von einem Weißen Zwerg in einem engen Doppelsternsystem aufgesammelte Materie wird durch eine Nova nur teilweise abgestoßen, insbesondere bleiben durch das Wasserstoffbrennen erzeugte schwerere Kerne zurück. Dies bedeutet, dass seine Masse auf Kosten des Begleitsterns im Laufe der Zeit mehr und mehr zunimmt. Wird die Chandrasekhar-Grenze überschritten, beginnt der Weiße Zwerg zu kollabieren. Dabei setzt ein explosionsartiges Kohlenstoffbrennen ein, welches die Entstehung eines Neutronensterns unterbindet. Stattdessen detoniert der Weiße Zwerg vollständig, ohne einen Reststern zu hinterlassen, während der nun nicht mehr gravitativ gebundene Begleitstern davongeschleudert wird. Auch hier sei hinsichtlich der Einzelheiten auf den entsprechenden Artikel verwiesen.
Wiedergeborene Riesen
Am 20. Februar 1996 entdeckte der Japaner Yukio Sakurai im Sternbild Schütze einen „neuen“ Stern, der zunächst als Nova eingestuft wurde. Es stellte sich jedoch heraus, dass mit – auch als bezeichnet – ein extrem seltener Sterntyp zutage getreten war, für den es mit im Sternbild Adler und im Sternbild Pfeil nur zwei weitere gesicherte Exemplare gibt.
Sakurais Stern war bei seiner Entdeckung ein Objekt etwa 11. Größe. Eine nachträgliche Überprüfung älterer photographischer Aufnahmen zeigte diesen dort als extrem schwach oder gar nicht nachweisbar an, d. h. vor dem Ausbruch lag seine Helligkeit unterhalb der 20. Größenklasse. Ein auf manchen dieser Aufnahmen extrem schwach angedeuteter Planetarischer Nebel konnte schon bald nach dem Helligkeitsausbruch bestätigt werden. Damit war gesichert, dass Sakurais Stern aus einem sehr jungen Weißen Zwerg hervorgegangen war.
Schon die ersten Spektren ließen erkennen, dass keine Nova vorlag. Sie zeigten eine Photosphäre mit abnorm schwachen Spektrallinien des Wasserstoffs, andererseits mit ungewöhnlich starken des Kohlenstoffs und Sauerstoffs. Damit war ausgeschlossen, dass der Helligkeitsausbruch durch das Wegsprengen einer Wasserstoffhülle hervorgerufen war. Trotz der Besonderheiten erinnerten die Spektren an Überriesen der Spektralklasse F.
Die Beobachtungen konnten rasch als sogenannter Helium-Blitz gedeutet werden, worunter man ein explosionsartiges Einsetzen des Heliumbrennens in der Spätphase der Entwicklung sonnenähnlicher Sterne versteht. Zuerst ereignet sich dieses im Kern des bereits zum Roten Riesen gewordenen Sterns. Hat sich dort das Helium zu Kohlenstoff und Sauerstoff umgewandelt, treten Helium-Blitze auch in der sich dem Kern anschließenden Schicht auf. Ebendieses explosionsartig einsetzende ist dafür verantwortlich, dass der Rote Riese seine Hülle weitestgehend abwirft. Sakurais Stern zeigt, dass ein Helium-Blitz auch nach diesem Abwurf noch stattfinden kann, wenn der Stern schon unmittelbar vor der Abkühlungsphase als Weißer Zwerg steht. Damit aber wird aus diesem wieder ein Riese.
Diesem wiedergeborenen Giganten steht selbstverständlich nur noch eine geringe Menge an zu verbrennendem Helium zur Verfügung, so dass er sich nur kurze Zeit erneut in diesem Zustand behaupten kann. Die Entwicklung von Sakurais Stern seit 1996 liefert hierfür ein besonders extremes, in seiner Art erstmals beobachtetes Beispiel.
Schon bald nach seiner Entdeckung wurde Sakurais Stern erheblich röter, während seine visuelle Helligkeit zunächst stabil blieb. Dies deutete auf eine starke Abkühlung der Photosphäre hin. Spektren, wie sie z. B. von Arkhipova et al. (1998) aufgenommen wurden, zeigten zudem an, dass sich die Dominanz des Kohlenstoffs verstärkt hatte, sie waren nun zum Teil vollständig von molekularem Kohlenstoff dominiert.
Von Mitte 1998 an begann die visuelle Helligkeit des Sterns dramatisch abzufallen, bis Mitte 1999 war die 22. Größenklasse erreicht. Gleichzeitig stieg im Infraroten die Helligkeit sehr stark an. Offensichtlich hatte der Stern große Mengen an Kohlenstoff, Sauerstoff und anderen Elementen ausgestoßen, welche nun zu einer Staubhülle kondensierten, die praktisch alles sichtbare Licht absorbierte und die aufgenommene Energie im Infraroten wieder abgab. Diese Staubhülle verbirgt Sakurais Stern bis heute.
Indirekte Hinweise auf dessen weitere Entwicklung sind jedoch gegeben, z. B. in Form von Emissionslinien, die von ionisierten Elementen stammen. Zwar können auch Stoßwellen, die durch den Materieausstoß ausgelöst wurden, eine Ionisation innerhalb der Staubhülle bewirken. Van Hoof et al. (2007) legten jedoch dar, dass das beobachtete Ausmaß nur erklärt werden kann, wenn man zugleich von einer energiereichen Strahlung des Sterns ausgeht. Das aber bedeutet, dass er in den letzten Jahren wieder erheblich heißer geworden sein muss. Nur 13 Jahre nach der Wiedergeburt als Riese entwickelt er sich also abermals zum Weißen Zwerg.
V605 Aql, welcher um 1919 einen großen Helligkeitsausbruch zeigte, durchlief eine vergleichbar dramatische Entwicklung wie Sakurais Stern. Glücklicherweise existieren Spektren recht guter Qualität aus dieser Zeit (Lundmark (1921)), so dass sich zusammen mit modernen Messungen das seitdem erfolgte Geschehen rekonstruieren lässt. Nicht ganz so rasch verläuft die Entwicklung von FG Sge, doch im Laufe der Jahrzehnte hat auch dieser Stern massive Variationen von Helligkeit, Farbe und Spektrum gezeigt.
Sonstiges
Bedeutung der Gravitationsenergie
Nimmt man als Beispiel einen Stern mit einer Sonnenmasse, so hat dieser im Laufe seines Lebens (ca. 10 Milliarden Jahre) etwa 1044 J durch Kernfusion umgesetzt, also etwa 10 Prozent seiner Sternmasse. In den letzten Minuten der Kontraktion des Sterns zum weißen Zwerg werden 1043 J noch einmal durch die Gravitation freigesetzt, das entspricht ungefähr 10 Prozent der über die Lebensdauer verteilt abgestrahlten Energie.
Häufigkeit
Weiße Zwerge sind recht häufige Objekte. Im Umkreis von 20 Parsec um die Sonne finden sich insgesamt 129 derartige Sterne, was einem mittleren Abstand von etwa 6 Parsec bzw. etwa 19 Lichtjahren zwischen zwei Weißen Zwergen entspricht. Man schätzt, dass etwa 10 Prozent aller Sterne Weiße Zwerge sind. Insgesamt sind etwa 10.000 solcher Objekte bekannt. Durch systematische Himmelsdurchmusterungen wie den Sloan Digital Sky Survey wird diese Zahl aber schon in den nächsten Jahren stark ansteigen.
Weiße Zwerge aus massereichen Sternen?
Im Gegensatz zur vorherrschenden Theorie, wonach Weiße Zwerge nur aus relativ massearmen Sternen hervorgehen können, wurde folgendes spektakuläre Szenario vorgeschlagen: Weist ein sehr massereicher Stern (um die 100 Sonnenmassen) einen sehr hohen Anteil von Elementen schwerer als Helium auf (mehr als das Doppelte im Vergleich zur Sonne), so erleidet dieser im Verlauf seiner Entwicklung einen extremen Masseverlust. Der hohe Anteil schwerer Elemente macht die Sternmaterie weitgehend undurchsichtig, wodurch die Wirkung des ohnehin schon enormen Strahlungsdrucks noch verstärkt wird. Dadurch kann der Stern so viel Masse verlieren, dass er am Ende noch unterhalb der Chandrasekhar-Grenze bleibt. Diesem Szenario zufolge müsste es sehr junge Sternhaufen (welche an blauen, leuchtkräftigen Hauptreihensternen zu erkennen sind) mit Weißen Zwergen geben. Die Suche nach solchen Haufen ist bislang aber erfolglos geblieben.
Doppelsysteme Weißer Zwerge und Gravitationswellen
Enge Doppelsternsysteme von Weißen Zwergen wie HM Cancri stellen Quellen für Gravitationswellen dar, welche man mit dem zeitweise geplanten weltraumgestützten Gravitationswellendetektor LISA nachzuweisen hoffte. Die von solchen Systemen abgestrahlten Gravitationswellen sollen durch ihre charakteristische Frequenz von anderen kompakten Quellen wie Pulsaren und Schwarzen Löchern unterscheidbar sein.
Planetensysteme Weißer Zwerge und deren potentielle Lebensfreundlichkeit
Im Jahre 2020 veröffentlichte das Fachmagazin Nature, dass Astronomen erstmals einen möglichen Gasriesen um einen weißen Zwerg (WD 1856+534 b) entdeckt haben. Er soll die Größe des Jupiter haben, wobei die Masse bisher unbekannt ist. Dies, aber auch bereits größere gefundene Mengen an Gestein, welche um Sternenleichen kreisen, lassen vermuten, dass auch Gesteinsplaneten um weiße Zwerge zu finden sein dürften. Diese könnten wohl mit dem Weltraumteleskop TESS entdeckt werden. Bei Erfolg soll dann an den Fundstellen mit dem James-Webb-Weltraumteleskop nach einem molekularen Nachweis für Biosignaturen gesucht werden, da laut der Forscher auch weiße Zwerge eine habitable Zone besitzen könnten, in denen Leben potentiell möglich ist.
Weitere Weiße Zwerge
- ZTF J1901+1458 Im Jahre 2021 wurde der bisher kleinste Weiße Zwerg entdeckt, mit einem Radius von 2.140 Kilometern und einer Masse von 1,327 bis 1,365 Sonnenmassen.
- Sirius B
- 40 Eridani B
- Prokyon B
- Van Maanens Stern
- Gliese 86 B
- AR Scorpii
Siehe auch
- ZZ-Ceti-Stern, pulsierende Weiße Zwerge
- Schwarzer Zwerg, erkaltete Weiße Zwerge: das Universum sollte noch zu jung sein für solche Objekte
- Kataklysmische Veränderliche, Doppelsternsysteme mit einem akkretierenden Weißen Zwerg
Literatur
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- Arkhipova V.P. et al.: Observations of Sakurai’s Object in 1997 and its Evolution in 1996–1997. In: Astronomy Letters. Nr. 24/2, 1998, S. 248 ff.
- Barstow M.A., Bond H.E., Holberg J.B., Burleigh M.R., Hubeny I., Koester D.: Hubble Space Telescope Spectroscopy of the Balmer Lines in Sirius B. In: Monthly Notices of the Royal Astronomical Society. Nr. 362, 2005, S. 1134 ff.
- Bergeron P., Legett S.K., Ruiz M.T: Photometric and Spectroscopic Analysis of Cool White Dwarfs with Trigonometric Parallax Measurements. In: Astrophysical Journal Supplement Series. Nr. 133, 2001, S. 413 ff.
- G. Chabrier, P. Brassard, G. Fontaine, D. Saumon: Cooling Sequences and Color-Magnitude Diagrams for Cool White Dwarfs with Hydrogen Atmospheres. In: Astrophysical Journal. Nr. 543, 2000, S. 216 ff.
- Hansen B.: Cooling Models for Old White Dwarfs. In: Astrophysical Journal. Nr. 520, 1999, S. 680 ff.
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- Lundmark K.: Nova Aquilae No. 4. In: Proceedings of the Astronomical Society of the Pacific. Nr. 33, 1921, S. 314 ff.
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- Scheffler H., Elsässer H.: Physik der Sterne und der Sonne. Hrsg.: BI Wissenschaftsverlag. 2. Auflage. 1990, ISBN 3-411-14172-7.
- Sexl R. und H.: Weiße Zwerge – Schwarze Löcher. Hrsg.: Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft. 3. Auflage. 1999, ISBN 3-540-41534-3 (ehemals Rororo-Taschenbuch, bereits fürs Gymnasium geeignete Monographie).
- Henry, Todd J.; Walkowicz, Lucianne M.; Barto, Todd C.; Golimowski, David A.: The Solar Neighborhood. VI. New Southern Nearby Stars Identified by Optical Spectroscopy. In: The Astronomical Journal. Nr. 123 (4), 2002.
- Van Hoof P.A.M. et al.: The Onset of Photoionization in Sakurai’s Object. In: Astronomy and Astrophysics. Nr. 471, 2007, S. L9 ff.
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Weblinks
- G117-B15A: Die stabilste „optische Uhr“ im Universum
- Jüngste Ergebnisse der NASA K2-Mission zur Beobachtung eines Weißen Zwergs, abgerufen am 21. Oktober 2015
Einzelnachweise
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Autor: www.NiNa.Az
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Ein Weisser Zwerg ist ein kleiner sehr kompakter alter Stern Er hat trotz seiner hohen Oberflachentemperatur nur eine sehr geringe Leuchtkraft liegt also im Hertzsprung Russell Diagramm weit unterhalb der Hauptreihe Der hohen Temperatur verdankt er seine weisse Farbe der geringen Leuchtkraft die auf eine entsprechend kleine Sternoberflache hinweist die Bezeichnung Zwerg Wahrend Hauptreihensterne wie die Sonne Radien in der Grossenordnung von 106 km haben betragt der Radius eines Weissen Zwerges mit 7000 bis 14 000 km nur 1 bis 2 Erdradien Dennoch haben Weisse Zwerge die Masse eines Sterns Sie bestehen im Normalfall aus einem Kern aus heisser entarteter Materie von extrem hoher Dichte umgeben von einer dunnen leuchtenden Photosphare Daher werden Weisse Zwerge ublicherweise der Spektralklasse D fur degenerierte entartete Materie ausserhalb der Standard Sequenz zugeordnet Hertzsprung Russell Diagramm Spektralklasse Braune Zwerge Weisse Zwerge Rote Zwerge Unterzwerge Zwerge Hauptreihe Unterriesen Riesen Helle Riesen Uberriesen Hyperriesen Absolute Hellig keit mag Weisse Zwerge sind nach dem Ende jeglicher Kernfusion das Endstadium der Entwicklung der meisten Sterne deren nuklearer Energievorrat versiegt ist Sie sind die heissen Kerne Roter Riesen die ubrig bleiben wenn jene ihre aussere Hulle abstossen Voraussetzung dafur ist dass die Restmasse unterhalb eines Schwellenwertes von 1 44 Sonnenmassen M bleibt der sogenannten Chandrasekhar Grenze Andernfalls entsteht nach einem Supernova Ausbruch ein Neutronenstern oder bei einer Kernmasse von mehr als 2 1 2 M ein Schwarzes Loch Neutronensterne und Schwarze Locher setzen relativ massive stellare Vorganger voraus mit mindestens etwa 8 M da die Sterne gegen Ende ihrer Existenz einen hohen Masseverlust erleiden Daher erreicht die Kernmasse entsprechend selten die benotigten 1 44 M um ein anderes Objekt als einen Weissen Zwerg entstehen zu lassen GeschichtlichesDer zuerst entdeckte aber nicht als solcher erkannte Weisse Zwerg war 40 Eridani B im Dreifachsternsystem 40 Eridani Das Sternpaar 40 Eridani B C wurde von William Herschel am 31 Januar 1783 entdeckt und erneut von Friedrich Georg Wilhelm Struve im Jahre 1825 sowie von Otto Wilhelm von Struve im Jahr 1851 Im Jahre 1910 entdeckten Henry Norris Russell Edward Charles Pickering und Williamina Fleming dass obgleich 40 Eridani B ein sonnennaher schwacher Stern ist die ublicherweise Rote Zwergsonnen sind er vom Spektraltyp A und somit weiss ist Im Jahre 1914 kommunizierte Walter Adams offiziell den Spektraltyp von 40 Eridani B Der nachstgelegene Weisse Zwerg ist Sirius B der winzige Begleiter des Sirius A der mit 1 5m den hellsten Stern am Nachthimmel darstellt Der 8 5 Lichtjahre entfernte sehr heisse Sirius A hat 2 Sonnenmassen und ist 22 mal heller als die Sonne Sirius B 8 7m hat zwar nur Erdgrosse aber 98 Prozent der Sonnenmasse und 2 Prozent ihrer Leuchtkraft Ein Teeloffel voll seiner Materie hatte eine Masse von uber 5 Tonnen Er ist der bestuntersuchte Stern dieses Typs Entdeckt wurde er 1844 indirekt durch winzige Unregelmassigkeiten in der Eigenbewegung des Sirius A aus denen Friedrich Bessel auf einen Doppelstern mit etwa 50 Jahren Umlaufzeit schloss Teleskopisch konnte Sirius B erst 1862 nachgewiesen werden weil er vom 10 000 mal helleren Hauptstern in 3 bis 10 Winkelabstand vollig uberstrahlt wird Alvan Graham Clark gelang dies bei der Prufung eines neuen langbrennweitigen Objektivs Weil sich Sirius B damals auf seiner Ellipsenbahn zunehmend von Sirius A entfernte konnte er bald auch von anderen Beobachtern beobachtet werden Im Jahre 1917 entdeckte Adriaan van Maanen den sogenannten Van Maanens Stern Er ist ein isolierter Weisser Zwerg im Abstand von 13 9 Lichtjahren Diese drei Weissen Zwerge sind die drei zuerst entdeckten Weissen Zwerge und werden auch als die klassischen Weissen Zwerge bezeichnet Der zweitnachste Weisse Zwerg wurde 1896 als Begleiter des Prokyon Nr 18 in 11 1 2 Lichtjahren entdeckt Prokyon B hat nur 11 Grosse und ist wegen seiner engen Bahn 3 0 001 und grosseren Helligkeitsdifferenz erst in grossen Teleskopen sichtbar Trotz 0 6 Sonnenmassen ist er etwas grosser als Sirius B Dieser seltsame Umstand erklart sich heute durch die Theorie der entarteten Materie Je grosser diese hunderttausende Grad heisse Sternmasse desto mehr wird sie zusammengepresst Eine Beobachtung jungeren Datums ist auch dass manche Weissen Zwerge als Folge der Strahlungsgesetze im Rontgen und UV Licht heller als ihr Hauptstern sein konnen Weiterhin sei auch der Weisse Zwerg GJ 440 LP 145 141 am Sudhimmel im Abstand von 15 Lichtjahren genannt der als Stern mindestens seit 1917 bekannt ist als seine Eigenbewegung von R T A Innes und H E Wood publiziert wurde er ist der viertnachste bekannte Weisse Zwerg nach dem Sirius B Procyon B und Van Maanens Stern Auch er ist ein isolierter Weisser Zwerg Stein 2051 B ist der sechstnachste Weisse Zwerg er befindet sich im Abstand von 18 Lichtjahren Im Jahr 2017 wurde er beobachtet als er vor einem weiter entfernten Stern voruberzog Die Beugung des Sternenlichtes durch das Gravitationsfeld des naher gelegenen Weissen Zwerges ermoglichte die direkte Messung seiner Masse die sich zu 0 675 0 051 Sonnenmassen ergibt Dies ist konsistent zur theoretischen Modellierung eines Weissen Zwerges mit Kohlenstoff Sauerstoff Kern Stein 2051 B ist erst der vierte Weisse Zwerg bei dem eine direkte Messung von Masse und Durchmesser moglich war neben den sonnennahen Weissen Zwergen Sirius B Procyon B sowie 40 Eridani B Schon im 18 Jahrhundert hatte man Planetarische Nebel entdeckt und ihnen den Namen wegen ihrer Ahnlichkeit zum Scheibchen des Uranus gegeben Vor knapp hundert Jahren erkannte man dass die manchmal sichtbaren Zentralsterne Weisse Zwerge sind welche diesen Nebel als sterbender Roter Riese abgestossen haben Bestimmung der ZustandsgrossenAus Spektrum und Helligkeit Aus dem Spektrum und der beobachteten Helligkeit lassen sich einige wichtige Merkmale Weisser Zwerge ableiten Kennt man die Entfernung eines solchen Sterns zum Beispiel anhand der jahrlichen Parallaxe so lasst sich die wahre Leuchtkraft bestimmen Entfernung und Spektrum sind wegen der geringen Helligkeit allerdings nur bis etwa 500 Lichtjahre verlasslich feststellbar Das Spektrum wiederum zeigt die Oberflachentemperatur an Zahlreiche solcher Beobachtungen sind bereits durchgefuhrt worden als Beispiele seien die in nachfolgendem Diagramm dargestellten Ergebnisse von Bergeron et al 2001 und Liebert et al 2005 genannt James William Liebert und seine Mitautoren untersuchten Weisse Zwerge hoher Oberflachentemperatur also klassische Vertreter dieses Sterntyps wohingegen Pierre Bergeron und Kollegen sich auf kuhle Weisse Zwerge konzentrierten Solche Objekte werden als alte Weisse Zwerge gedeutet die bereits eine lange Abkuhlungszeit von mehreren Milliarden Jahren hinter sich haben siehe Abschnitt Energietransport Beide Arbeiten zeigen den fur Weisse Zwerge typischen grossen Leuchtkraftabstand zur Hauptreihe letztere beruht auf den Angaben von Helmut Scheffler und Hans Elsasser 1990 Bei sehr heissen Weissen Zwergen liegt das Leuchtkraftdefizit etwa bei einem Faktor 105 bei sehr kuhlen etwa bei einem Faktor von 103 Bei gleicher Oberflachentemperatur entspricht dem Unterschied an Leuchtkraft ein gleich grosser an Oberflache Weisse Zwerge haben also tausend bis hunderttausendfach kleinere Oberflachen als Hauptreihensterne das bedeutet 30 bis 300 fach kleinere Radien Ubliche Radien Weisser Zwerge liegen zwischen knapp einem und zweieinhalb Erdradien Dieses kleine Volumen nur etwa 10 6 bis 10 5 Sonnenvolumina enthalt aber etwa eine Sonnenmasse was zu einer mittleren Dichte von etwa einer Tonne pro Kubikzentimeter fuhrt Mit einem kirschgrossen Stuck eines Weissen Zwerges liesse sich also etwa ein Auto aufwiegen Aus der enorm starken Massekonzentration folgt weiter eine sehr hohe Fallbeschleunigung an der Oberflache Die Oberflachenschwere ist der Masse eines Himmelskorpers direkt und dem Quadrat von dessen Radius umgekehrt proportional Eine Sonnenmasse entsprechend etwa 3 105Erdmassen auf Erdvolumen komprimiert erzeugt eine Fallbeschleunigung auf der Oberflache die die der Erde um den Faktor 3 105 ubersteigt Aus Breite der Spektrallinien und Rotverschiebung Um die Oberflachenschwere eines Sterns zu ermitteln muss man dessen Masse jedoch keineswegs kennen sie kann auch direkt aus dem Spektrum abgeleitet werden Bei hoher Fallbeschleunigung unterliegt nicht nur das Sterninnere sondern auch noch die Photosphare einem hohen Druck was aufgrund haufiger Stosse zwischen den Teilchen zu einer Verbreiterung der Spektrallinien fuhrt sogenannte Druckverbreiterung Die hohe Gravitation auf der Oberflache Weisser Zwerge zieht noch einen weiteren fur die Untersuchung solcher Sterne ausserst nutzlichen Effekt nach sich Nach der Allgemeinen Relativitatstheorie tritt eine klar messbare Rotverschiebung auf In der Praxis tritt jedoch aufgrund der Eigenbewegung des Sterns eine zusatzliche Wellenlangenverschiebung der Spektrallinien hinzu welche vom Dopplereffekt herruhrt Die von der Oberflachenschwere herruhrende Rotverschiebung ist direkt proportional zur Hubarbeit welche das Licht gegen das Gravitationsfeld verrichten muss Diese aber ist wieder direkt proportional der Masse des Sterns und umgekehrt proportional zu dessen Radius Kombiniert man dies mit der Fallbeschleunigung welche ja ebenfalls von der Masse und dem Radius des Sterns abhangt so lassen sich diese beiden Grossen einzeln bestimmen Beispiel Sirius B Ein typischer Weisser Zwerg ist Sirius B der Begleiter des Sirius Obwohl schon lange als ungewohnliches Objekt identifiziert ist er weiterhin Gegenstand von Untersuchungen Seine Eigenbewegung ist genau bekannt so dass die Wellenlangenverschiebungen durch den Dopplereffekt und die Rotverschiebung im Schwerefeld sicher getrennt werden konnen Ebenso ist seine Entfernung genau bekannt so dass Helligkeitsmessungen eine sichere Auskunft uber die Leuchtkraft geben Eine aktuelle Untersuchung stammt von Barstow et al 2005 welche Sirius B mit dem Hubble Space Telescope beobachteten Dieses ist aufgrund seines sehr hohen Auflosungsvermogens in der Lage Sirius B von dem sehr viel helleren nur wenige Bogensekunden entfernt stehenden Hauptstern zu trennen Die Autoren geben fur Sirius B eine Oberflachentemperatur von etwa 25 200 K an Wahrend ein so heisser Hauptreihenstern normalerweise etwa 10 000fach lichtstarker als die Sonne ist ist Sirius B aber etwa 450 mal lichtschwacher als diese Im sichtbaren Bereich liegt Sirius B gerade einmal bei der Grossenklasse 11 43 wohingegen es die Sonne auf die Grossenklasse 4 83 bringt Fur den Radius von Sirius B finden Barstow et al 2005 auf Grundlage der Rotverschiebung einen Wert von etwa 0 00864 Sonnenradien was 6000 km entspricht Er ist damit etwa so gross wie die Erde Dennoch weist er ca 0 978 Sonnenmassen auf Die Oberflachenschwere ist den Autoren zufolge etwa 375 000 mal grosser als auf der Erde Die von Barstow et al 2005 gemessene Rotverschiebung aufgrund der Gravitation ist gleichwertig einer Dopplerverschiebung bei einer Geschwindigkeit von etwa 80 km s In dem von den Autoren untersuchten Bereich von 380 bis 510 nm betragt die entsprechende Wellenlangenverschiebung etwa 0 1 nm ein geringer aber mit einem hochauflosenden Spektrographen leicht nachweisbarer Wert Klassifizierung von Weissen Zwergen Weisse Zwerge werden ublicherweise mit eigenen Klassen klassifiziert es werden also nicht die normalen Spektralklassen verwendet sondern solche mit einem Prafix D fur Degeneriert Siehe Klassifizierung der Sterne Spektralklassen ausserhalb der Standardsequenzen Innerer AufbauInnerer Aufbau Weisser Zwerge der Spektralklassen DA DB DO und PG 1159 Methoden der Modellierung Um ein genaues Modell eines Weissen Zwerges zu gewinnen muss man ein ahnliches Gleichungssystem betrachten wie unter dem Artikel Sternaufbau fur Hauptreihensterne diskutiert siehe dazu zum Beispiel die Lehrbucher von Scheffler und Elsasser 1990 oder von Sexl 1979 Die Gleichungen fur Masseerhaltung und hydrostatisches Gleichgewicht durfen hierbei unverandert ubernommen werden und damit auch die qualitativen Zusammenhange zwischen Sternmasse M displaystyle M Sternradius R displaystyle R Dichte r displaystyle rho und zentralem Druck pc displaystyle p mathrm c welche aus dem Losen der Gleichungen unter der Annahme einer konstanten Sterndichte folgen r MR3 displaystyle rho sim frac M R 3 pc M2R4 displaystyle p mathrm c sim frac M 2 R 4 Viele der nun skizzierten Modelle beruhen aber nicht nur auf den Grundgleichungen des Sternaufbaus sondern nutzen auch die Tatsache aus dass manche Weisse Zwerge pulsieren Dies macht sich durch Helligkeitsschwankungen bemerkbar die aufgrund ihrer oft kurzen Zeitskala von Minuten gut verfolgt werden konnen So wie bei Erdbeben der Gesteinsuntergrund bestimmte Schwingungsfrequenzen passieren lasst andere hingegen wegfiltert werden aufgrund der inneren Struktur des Sterns bestimmte Zeitskalen der Pulsation bevorzugt Diese Methode wird daher in Analogie zur irdischen Erdbebenforschung als Asteroseismologie bezeichnet Materieverteilung in Weissen Zwergen Realistische Szenarien zur Verteilung der Materie in Weissen Zwergen liefern zum Beispiel die Arbeiten von Corsico et al und Althaus et al Wahrend im Stadium des Roten Riesen aufgrund weitraumiger Konvektionsstromungen eine erhebliche Durchmischung des Sterninneren auftreten kann werden in einem Weissen Zwerg die chemischen Elemente sehr stark nach ihrem Atomgewicht getrennt Ohne nukleare Energieerzeugung stellt sich im Kern kein ausreichendes Temperaturgefalle mehr ein um die Konvektion dort noch aufrechtzuerhalten Somit konnen die schweren Atomkerne relativ ungestort zum Zentrum hin absinken Es bildet sich ein Kern heraus dessen innerer Teil von Sauerstoff und dessen ausserer Teil von Kohlenstoff dominiert wird Leichtere Elemente fehlen im Kern nahezu ganz Nach aussen schliesst sich eine Schicht an die fast nur Helium enthalt Diese muss man sich als dunn vorstellen gemass den hier zitierten Arbeiten betragt ihre Masse nur etwa 10 4 bis 10 2 Sonnenmassen Bei etwa 20 Prozent aller Weissen Zwerge bildet die Heliumschicht die ausserste Zone Etwa 80 Prozent aller Weissen Zwerge besitzen jedoch zusatzlich eine Schicht aus praktisch reinem Wasserstoff Diese ist noch dunner als die Heliumschicht ihre Masse liegt nur bei etwa 10 6 bis 10 4 Sonnenmassen Nahezu die gesamte Masse ist im Sauerstoff Kohlenstoff Kern vereint Dass die Photosphare eines Weissen Zwerges sehr dunn sein muss wird klar wenn man die ungeheure Oberflachenschwere auf die barometrische Hohenformel anwendet Diese besagt dass der Atmospharendruck exponentiell mit einer Skalenhohe H kBTmg displaystyle H frac k mathrm B T mg nach aussen abfallt bzw nach innen ansteigt Setzt man fur m displaystyle m die Atommasse von Wasserstoff und fur die Oberflachentemperatur T displaystyle T und Fallbeschleunigung g displaystyle g die Werte von Sirius B ein so erhalt man eine Skalenhohe von nur 56 m kB steht fur die Boltzmann Konstante Dieses Ergebnis besagt dass mit zunehmender Tiefe auf einer Langenskala von kaum mehr als 100 m der Druck auf das Zehnfache ansteigt Schon in einer Tiefe von nur wenigen Kilometern ist also eine enorme Verdichtung der Materie erreicht Besondere Typen Nicht alle Weissen Zwerge folgen dem hier skizzierten Aufbau Einige Sterne dieses Typs besitzen keinen Kern aus Sauerstoff und Kohlenstoff sondern nur aus Helium Diese Objekte widersprechen scheinbar der gangigen Theorie der Sternentwicklung Einzelsterne bei denen im Verlauf ihrer Entwicklung die Fusion von Helium zu Kohlenstoff ausbleibt weisen Scheffler und Elsasser 1990 zufolge eine Masse von maximal 0 5 Sonnenmassen auf Die Lebensdauer solch massearmer Sterne liegt aber bei mindestens 20 Milliarden Jahren so dass sich aus solchen noch gar keine Weissen Zwerge gebildet haben konnen Nach Althaus und Benvenuto 1997 sowie Serenelli et al 2002 ist in sehr engen Doppelsternsystemen aber eine genugend schnelle Entstehung von heliumdominierten Weissen Zwergen moglich In solchen Systemen uben die Sterne starke Gezeitenkrafte aufeinander aus was in der Phase des Aufblahens zum Roten Riesen einen hohen Masseverlust nach sich ziehen kann Auf diese Weise kann auch die Entwicklung eines relativ massereichen das heisst ausreichend kurzlebigen Sterns in einen Weissen Zwerg mit Heliumkern munden Umgekehrt wurden 2007 Weisse Zwerge gefunden die nur noch aus Kohlenstoff und Sauerstoff bestehen also auch keine Heliumhulle mehr besitzen Diese Objekte wurden erstmals von Dufour et al 2007 beschrieben und als DQ Typ vorgeschlagen Montgomery et al 2008 fuhrten erste detaillierte Berechnungen durch in welchen sie das Objekt SDSS J142625 71 575218 3 V430 Ursae Majoris als Prototyp der neuen Sternklasse definierten Zudem zeigten sie dass auch diese Sterne pulsieren konnen Althaus et al 2009 schlugen bereits einen Mechanismus vor der das Fehlen der Heliumschicht erklaren konnte Wie im Abschnitt Instabile Weisse Zwerge beschrieben wird konnen sich Weisse Zwerge unter bestimmten Bedingungen wieder in Riesen verwandeln Bei diesem zweiten Durchlauf eines Riesenstadiums bussen die Sterne die Heliumhulle ein ZustandsgleichungDie Bewegungsenergie eines Teilchens in einem Hauptreihenstern ist uberwiegend thermische Energie so dass als Zustandsgleichung die allgemeine Gasgleichung verwendet werden darf In einem Weissen Zwerg tritt aufgrund der hohen Dichte eine nicht thermische Komponente hinzu die auf einem quantenmechanischen Effekt beruht Dies fuhrt zu einer besonderen Zustandsgleichung bei welcher der Druck nur noch von der Dichte aber nicht mehr von der Temperatur abhangt Man bezeichnet einen solchen Zustand als entartet Fermienergie eines Teilchens Durch die starke Verdichtung der Materie in einem Weissen Zwerg rucken dort die Teilchen im Mittel enger zusammen Sperrt man aber ein Teilchen auf eine Langenskala x displaystyle x ein so bekommt dieses nach der Heisenbergschen Unscharferelation einen Impuls pF h2px displaystyle p F frac h 2 pi x der als Fermiimpuls bezeichnet wird h displaystyle h bezeichnet die Planck Konstante Bei nicht zu kleiner Langenskala ist die aus dem Fermiimpuls resultierende Geschwindigkeit klein gegenuber der Lichtgeschwindigkeit c displaystyle c so dass man fur die entsprechende Bewegungsenergie die sogenannte Fermienergie schreiben darf EF pF22m h28p2mx2 displaystyle E F frac p F 2 2m frac h 2 8 pi 2 mx 2 Da die Teilchenmasse m displaystyle m im Nenner erscheint ist sofort klar dass die Fermienergie der Elektronen um ein Mehrtausendfaches grosser ist als diejenige der sehr viel schwereren Atomkerne Elektronen aber gehoren der Teilchenklasse der Fermionen an welche nach dem Pauli Prinzip dem Einsperren einen Widerstand entgegensetzen Dieses besagt dass sich maximal zwei Elektronen des Sternplasmas im selben energetischen Zustand befinden konnen Die moglichen Energiezustande kann man sich anschaulich als eine Leiter vorstellen deren Sprossenabstand bei Verringerung des Sternvolumens das heisst mit kleiner werdendem x displaystyle x wachst Da die Zustande vom unteren Ende der Leiter an besetzt werden muss bei einer Kompression den Elektronen so viel Energie zugefuhrt werden dass sie auf Anhieb an das obere Ende der Leiter gelangen konnen Dies fuhrt zu einem Gegendruck welcher bis zu der bereits erwahnten Chandrasekhar Grenze der Gravitation standhalten kann Bei sehr kleiner Langenskala kann die Geschwindigkeit der Elektronen der Lichtgeschwindigkeit nahekommen so dass dann die Fermienergie relativistisch berechnet werden muss Im Extremfall bei dem die Bewegungsgeschwindigkeit fast der Lichtgeschwindigkeit entspricht gilt EF pFc hc2px displaystyle E F p F c frac hc 2 pi x Entartung liegt vor falls die Fermienergie gegenuber der thermischen Energie dominiert Um dies zu uberprufen muss noch die Langenskala x displaystyle x ausgewertet werden Es gilt x3 1ne mmpr displaystyle x 3 frac 1 n mathrm e frac mu m mathrm p rho ne displaystyle n mathrm e ist hier die Teilchendichte der Elektronen m displaystyle mu die mittlere molare Masse der Sternmaterie nicht der Atomkerne und mp displaystyle m mathrm p die Masse des Protons Einsetzen liefert fur die Fermienergie im nicht relativistischen Fall EF h28p2me rmmp 23 4 323 10 21 rm 23 displaystyle E F frac h 2 8 pi 2 m mathrm e left frac rho mu m mathrm p right frac 2 3 4 323 cdot 10 21 left frac rho mu right frac 2 3 Im extrem relativistischen Fall gilt EF hc2p rmmp 13 2 663 10 17 rm 13 displaystyle E F frac hc 2 pi left frac rho mu m mathrm p right frac 1 3 2 663 cdot 10 17 left frac rho mu right frac 1 3 In beiden Fallen ist die Dichte in kg m3 einzusetzen die molare Masse als Vielfaches der atomaren Masseneinheit Die Fermienergie ist dann in Joule gegeben Die Fermi Temperatur der Elektronen betragt ca 109 Kelvin In Wahrheit haben nicht alle Elektronen genau die gleiche Energie EF displaystyle E F Die Elektronen fullen die niedrigsten Energieniveaus auf bis die Fermi Kante erreicht wird Nur wenn die thermische Energie noch hoher ist ergibt sich eine Verteilung der Energieniveaus um die Fermi Kante Fur die nachfolgende Diskussion ist die hier vorgestellte elementare Theorie aber ausreichend genau Unter nicht relativistischen Bedingungen wachst die Fermienergie rascher mit zunehmender Dichte an als bei relativistischen Verhaltnissen Im ersten Fall nehmen mit zunehmender Kompression sowohl der Impuls als auch die Geschwindigkeit zu so dass letztlich eine umgekehrt quadratische Abhangigkeit von x displaystyle x vorliegt im zweiten aber wegen der Grenzgeschwindigkeit c displaystyle c nur noch der Impuls was eine lediglich umgekehrt proportionale Abhangigkeit von x displaystyle x zur Folge hat Die thermische Energie eines Plasmateilchen folgt wie ublich der Beziehung Eth 32kBT displaystyle E mathrm th frac 3 2 k mathrm B T wobei kB displaystyle k mathrm B die Boltzmann Konstante bezeichnet Beispiele von Entartung Die zentrale Dichte eines weissen Zwerges liegt in der Grossenordnung von 1010 kg m3 und die zentrale Temperatur kurz nach dem Ende des Rote Riesen Stadiums in der Grossenordnung von 108 K Die mittlere molare Masse eines von Kohlenstoff dominierten vollstandig ionisierten Kerns liegt bei etwa 12 Damit ergibt sich nach nicht relativistischer Rechnung eine Fermienergie von etwa 1 3 10 14 J und eine thermische Energie von etwa 2 1 10 15 J In einem gerade erst entstandenen weissen Zwerg darf letztere also noch nicht vernachlassigt werden Allerdings kuhlt ein solcher ohne nukleare Energiequellen ab so dass nach etwa 108 Jahren nur noch eine Zentraltemperatur von etwa 107 K zu erwarten ist Dann ist ein klares Ubergewicht der Fermienergie gegeben Weisse Zwerge sind nicht das einzige Beispiel fur durch die Fermienergie dominierte Materie Betrachtet man zum Beispiel Eisen bei Laborbedingungen so erhalt man mit einer Dichte von 8000 kg m3 und einer mittleren molaren Masse von 56 ein Eisenion und zwei freie Elektronen eine Fermienergie von etwa 2 4 10 19 J Bei 293 K 20 C liegt die thermische Energie etwa bei 6 1 10 21 J Die Fermienergie behalt also klar die Oberhand die irdischen Metallelektronen sind ebenso entartet wie diejenigen in einem weissen Zwerg Diese Objekte sind trotz ihrer extremen Dichte somit gar nicht so exotisch man darf sie sich zumindest teilweise als metallahnliche Korper vorstellen Zusammenhang zwischen Druck und Dichte Die allgemeine Gasgleichung p nkBT displaystyle p nk mathrm B T legt wegen Eth 32kBT displaystyle E mathrm th frac 3 2 k mathrm B T den Zusammenhang p 23nE displaystyle p frac 2 3 nE nahe Dieser gilt auch fur entartete Materie Einsetzen der Fermienergie liefert im nicht relativistischen Fall p h212p2me rmmp 53 1 726 106 rm 53 displaystyle p frac h 2 12 pi 2 m mathrm e left frac rho mu m p right frac 5 3 1 726 cdot 10 6 left frac rho mu right frac 5 3 Im extrem relativistischen Fall ergibt sich p hc3p rmmp 43 1 061 1010 rm 43 displaystyle p frac hc 3 pi left frac rho mu m p right frac 4 3 1 061 cdot 10 10 left frac rho mu right frac 4 3 Fur die Dichte und die mittlere molare Masse sind die gleichen Einheiten wie oben zu verwenden so dass dann der Druck in N m2 gegeben ist Setzt man wiederum die Dichte mit 1010 kg m3 und die mittlere molare Masse mit 2 an so erhalt man nicht relativistisch einen zentralen Druck von etwa 2 5 1022 N m2 was ziemlich genau um das Millionenfache uber dem zentralen Sonnendruck liegt Angesichts der Proportionalitat pc R 4 displaystyle p mathrm c sim R 4 ist ein derart hoher Druck im Inneren eines weissen Zwergs normal Das unterschiedliche Verhalten der Fermienergie im nicht relativistischen und relativistischen Fall schlagt sich auch in der Zustandsgleichung nieder Bei nicht relativistischen Teilchen steigt der Druck rascher mit der Dichte an als bei relativistischen Erstere konnen zusatzlichem Gravitationsdruck daher besser standhalten als zweitere Wie nun gezeigt wird liegt genau hier die Existenz einer Grenzmasse fur Weisse Zwerge begrundet Schlussfolgerungen Durch das Verschwinden der Temperatur aus der Zustandsgleichung bildet diese zusammen mit den Gleichungen fur Masseerhaltung und hydrostatisches Gleichgewicht schon ein geschlossenes Gleichungssystem Die Dichte und Druckschichtung kann nun unabhangig von der Temperaturschichtung und damit dem Energietransport behandelt werden Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Sternmasse und radius bzw dichte Setzt man die oben gegebenen Proportionalitaten zwischen M displaystyle M R displaystyle R r displaystyle rho und pc displaystyle p mathrm c in die nicht relativistische Zustandsgleichung ein so erhalt man nach kurzer Rechnung R M 1 3 displaystyle R sim M 1 3 M r1 2 displaystyle M sim rho 1 2 Je massereicher ein Weisser Zwerg umso kleiner ist er Ein Hauptreihenstern hingegen ist mit mehr Masse auch grosser als es der Erwartung entspricht Mit zunehmender Masse werden Weisse Zwerge dichter Dies bedeutet zugleich auch dass nicht relativistische Elektronen einer grosseren Masse standhalten konnen falls sie starker komprimiert werden Tritt eine Storung des Druckgleichgewichtes in Richtung hoherer Dichte auf treibt der steigende Fermidruck das System wieder in den Ausgangszustand zuruck Verwendet man die relativistische Zustandsgleichung so ergeben sich folgende Beziehungen R M2 3 displaystyle R sim M 2 3 M r 1 displaystyle M sim rho 1 Relativistische Weisse Zwerge mussten mit zunehmender Masse grosser und weniger dicht werden Eine solche Konfiguration aber ist nicht stabil Werden relativistische Elektronen dichter gepackt konnen sie weniger Masse tragen als vorher Im Falle einer Storung kann der zusatzliche Fermidruck das Mehr an Gravitationsdruck nicht ausgleichen Die Kompression setzt sich fort bis mit einem Neutronenstern oder schwarzen Loch ein neuer Gleichgewichtszustand erreicht ist Somit gibt es eine Massengrenze fur Weisse Zwerge Diese ist erreicht wenn infolge einer zu hohen Dichte die Elektronen relativistisch werden und damit die Zustandsgleichung p p r displaystyle p p rho entscheidend abflacht Achsenbeschriftung fehlerhaft keine Prozente sondern Anteile vom Ganzen In die Zustandsgleichung und damit auch in Masse und Radius eines Weissen Zwerges gehen die Planck Konstante und die Massen von Elektron und Proton ein Das bedeutet dass hier astronomische Grossen direkte Funktionen von mikrokosmischen Naturkonstanten sind Zuletzt sei wieder ein Beispiel aus der Beobachtungspraxis gezeigt Liebert et al 2005 bestimmten aus Leuchtkraften und Oberflachentemperaturen Weisser Zwerge siehe obiges Hertzsprung Russell Diagramm mittels des Stefan Boltzmann Gesetzes deren Radien Zusatzlich leiteten sie aus den Spektren der Sterne deren Oberflachenschweren ab so dass sie unter Hinzunahme der Radien auch deren Massen bestimmen konnten Die Beobachtungen zeigen eine klare Abnahme des Sternradius mit zunehmender Masse und stellen damit eine eindeutige Bestatigung des Konzepts der entarteten Materie dar Das elementare Gesetz R M 1 3 displaystyle R sim M 1 3 stimmt mit den Messungen recht gut uberein Bei dem sehr stark abweichenden Objekt handelt es sich um einen besonders heissen Stern dessen Oberflachentemperatur 65 000 K betragt Wie bereits gezeigt darf bei sehr heissen Weissen Zwergen die thermische Energie gegenuber der Fermienergie nicht vernachlassigt werden so dass die Annahme vollstandig entarteter Materie nicht mehr zulassig ist Bemerkenswert ist die Massenverteilung Weisser Zwerge Fast alle der von Liebert et al 2005 untersuchten Weissen Zwerge fallen in einen sehr schmalen Bereich von 0 5 bis 0 7 Sonnenmassen Hier handelt es sich keineswegs um einen Sonderfall das seltene Auftreten von sowohl sehr massearmen als auch relativ massereichen Weissen Zwergen wurde bereits von zahlreichen Beobachtungen bestatigt Trotz unterschiedlicher Ausgangsmassen mundet die Entwicklung sonnenahnlicher Sterne nahezu in die gleiche Endmasse ein EnergietransportWahrend in Hauptreihensternen und auch in Riesen der Energietransport durch Strahlung und Konvektion erfolgt dominiert in Weissen Zwergen die Warmeleitung durch die Elektronen Die sonst ublichen Mechanismen bleiben allein den dunnen nicht entarteten Aussenschichten vorbehalten Warmeleitung Die Warmeleitung kann formal durch die gleiche Beziehung beschrieben werden wie der unter Sternaufbau skizzierte Energietransport durch Strahlung dTdr 1K r L r 4pr2 displaystyle frac mathrm d T mathrm d r frac 1 K r frac L r 4 pi r 2 K r bezeichnet jetzt aber nicht das sondern die Warmeleitfahigkeit Die Warmeleitung im entarteten Kern ist so wirksam dass in diesem naherungsweise uberall die gleiche Temperatur vorliegt Da die ausseren Schichten sehr dunn sind darf zudem der Kernradius dem Sternradius gleichgesetzt werden Damit vereinfacht sich obige Gleichung zu TcR 1KL4pR2 displaystyle frac T mathrm c R frac 1 K frac L 4 pi R 2 Tc displaystyle T mathrm c bezeichnet die Temperatur im Kern Um die Leuchtkraft L displaystyle L allein als Funktion der Kerntemperatur beschreiben zu konnen muss die Abhangigkeit der Warmeleitfahigkeit von der Temperatur und Dichte bekannt sein Die Tatsache dass die irdischen Metallelektronen ebenso entartet sind wie diejenigen in einem Weissen Zwerg erweist sich dabei als ausserordentlich nutzlich Der von irdischen Metallen bekannte Zusammenhang K rT displaystyle K sim rho T darf naherungsweise auch fur Weisse Zwerge verwendet werden Damit vereinfacht sich obige Gleichung weiter zu L RrTc2 displaystyle L sim R rho T mathrm c 2 Der Sternradius ist wie bereits unter dem Abschnitt Zustandsgleichung erlautert allein durch die Masse des Weissen Zwerges eindeutig festgelegt Die Dichte lasst sich durch den Ansatz eliminieren dass es im Ubergangsbereich zwischen Kern und Aussenschicht eine Zone geben muss wo der thermische Gasdruck pth displaystyle p mathrm th genau gleich dem Entartungsdruck pe displaystyle p mathrm e der Elektronen ist Fur den Gasdruck liefert die allgemeine Gasgleichung den Zusammenhang pth rT displaystyle p mathrm th sim rho T fur den Elektronendruck die im vorausgegangenen Abschnitt abgeleitete Zustandsgleichung die Beziehung pe r5 3 displaystyle p mathrm e sim rho 5 3 Das Gleichsetzen der beiden Drucke liefert r T3 2 displaystyle rho sim T 3 2 womit sich schliesslich der folgende bereits von Schwarzschild erkannte Zusammenhang ergibt L Tc7 2 displaystyle L sim T mathrm c 7 2 Junge sehr heisse Weisse Zwerge sind also durchaus noch sehr leuchtkraftig man sehe zum Beispiel das obige Hertzsprung Russell Diagramm wo das heisseste Objekt immerhin noch 10 mal starker strahlt als die Sonne Da sie aber uber keine nuklearen Energiequellen mehr verfugen kuhlen sie zunachst rasch ab Weil mit fallender Zentraltemperatur die Leuchtkraft aber sehr steil zuruckgeht verlangsamt sich in der Folge der Abkuhlungsprozess Strahlung und Konvektion Diese beiden Mechanismen des Energietransports sind bei Weissen Zwergen auf die dunne Helium und falls vorhanden Wasserstoffschicht beschrankt Detaillierte Untersuchungen zeigen dass dabei die Verhaltnisse mit denjenigen in Hauptreihensternen durchaus vergleichbar sind Solange die ausseren Schichten noch genugend heiss sind erfolgt dort wie bei Hauptreihensternen der Energietransport durch Strahlung Fallt die Oberflachentemperatur unter einen bestimmten Wert nach Hansen 2004 etwa 12 000 K bildet sich dort eine Konvektionszone aus Mit fortschreitender Abkuhlung reicht diese immer tiefer in den Stern hinab bis sie schliesslich auf den Kern trifft Auch dieses Verhalten ist demjenigen von Hauptreihensternen analog Schlussfolgerungen Der oben genannte Zusammenhang zwischen Leuchtkraft und Zentraltemperatur erlaubt es die Abkuhlung eines Weissen Zwerges in Abhangigkeit von der Zeit zu beschreiben Die Leuchtkraft gibt direkt die Anderung der inneren Energie mit der Zeit dE dt displaystyle mathrm d E mathrm d t an Da die Energie wiederum der Temperatur direkt proportional ist gilt L dTc dt displaystyle L sim mathrm d T mathrm c mathrm d t Dies fuhrt letztlich auf die Beziehung dTcdt Tc7 2 displaystyle frac mathrm d T mathrm c mathrm d t sim T mathrm c 7 2 Diese Gleichung kann elementar durch Trennung der Variablen gelost werden Es ergibt sich ein Gesetz der Form Tc t 1a t b 2 5 displaystyle T mathrm c t left frac 1 a cdot t b right 2 5 wobei a displaystyle a und b displaystyle b Konstanten darstellen In a displaystyle a geht unter anderem die Sternmasse ein b displaystyle b ist so zu wahlen dass sich die Anfangstemperatur zur Zeit t 0 displaystyle t 0 ergibt Das Gesetz sagt eine zunachst schnelle und dann langsame Abkuhlung voraus Setzt man es in die Beziehung zwischen Leuchtkraft und Kerntemperatur ein erhalt man L t 1a t b 7 5 displaystyle L t left frac 1 a cdot t b right 7 5 a displaystyle a und b displaystyle b haben naturlich jetzt andere Werte als bei dem Temperaturtrend Wegen der sehr starken Abhangigkeit der Leuchtkraft von der Zentraltemperatur wird ein anfanglich sehr rascher Leuchtkraftabfall vorhergesagt der sich dann aber ebenfalls verlangsamt Schliesslich kann der Leuchtkrafttrend in das Gesetz von Stefan Boltzmann eingesetzt werden welches die Leuchtkraft gemass L Tober4 displaystyle L sim T mathrm ober 4 mit der Oberflachentemperatur Tober displaystyle T mathrm ober verknupft Tober t 1a t b 7 20 displaystyle T mathrm ober t left frac 1 a cdot t b right 7 20 Die Oberflachentemperatur folgt also fast dem gleichen Trend wie die Kerntemperatur Folgende Abbildungen vergleichen die von der elementaren Theorie vorhergesagten Trends mit modernen Modellen wie sie zum Beispiel von Chabrier et al 2000 entwickelt wurden Bis zu einer Abkuhlungszeit von etwa 5 Milliarden Jahren stimmen die einfachen Trends mit den exakten Berechnungen recht gut uberein Dann aber sagen die modernen Modelle eine neuerliche Beschleunigung der Abkuhlung voraus Dies liegt unter anderem darin begrundet dass die elementare Theorie eine direkte Proportionalitat zwischen innerer Energie und Temperatur also eine von der Temperatur unabhangige Warmekapazitat C displaystyle C annimmt Tatsachlich aber nimmt bei einem Festkorper unterhalb einer bestimmten Temperatur die Warmekapazitat mit derselben ab es stellt sich das Gesetz von Debye ein wonach C T3 displaystyle C sim T 3 Ist die Abkuhlung eines Weissen Zwergs sehr weit fortgeschritten kann er daher die noch vorhandene Restwarme immer schlechter speichern und kuhlt so trotz fallender Leuchtkraft wieder rascher aus Massereiche Weisse Zwerge kuhlen zunachst langsamer aus als massearme Erstere weisen einen hoheren Energiegehalt auf und zugleich wegen ihrer kleineren Radien eine geringere Leuchtkraft Bei weit fortgeschrittener Abkuhlung kehrt sich unter anderem wegen der temperaturabhangigen Warmekapazitat die Situation teilweise jedoch um Die Abkuhlungsmodelle Weisser Zwerge lassen sich durch Beobachtungen solcher Objekte in Sternhaufen uberprufen siehe zum Beispiel Hansen 1999 In jungen Sternhaufen finden sich entweder gar keine Weissen Zwerge weil junge massereiche Sterne weiter zum Neutronenstern oder gar Schwarzen Loch kollabieren oder nur heisse noch kaum ausgekuhlte Objekte dieser Art In alten Haufen hingegen sind sehr kuhle Weisse Zwerge vorhanden Durch die Abkuhlung bleibt ein solcher Stern nicht immer weiss sondern nimmt im Laufe der Zeit eine zunachst gelbliche dann rotliche und letztlich schwarze Farbung an Wegen der enorm langen Zeitskalen konnten sich Weisse Zwerge jedoch bislang kaum unter eine Oberflachentemperatur von 4000 K abkuhlen Unabhangig von der Temperatur bleibt die Bezeichnung Weisser Zwerg aufgrund des grossen Leuchtkraftdefizits im Vergleich zur Hauptreihe bestehen zumal die Begriffe Gelber Zwerg und Roter Zwerg gerade fur die entsprechenden Hauptreihensterne reserviert sind Instabile Weisse ZwergeObwohl Weisse Zwerge in ihrem Kern nicht mehr uber nukleare Energiequellen verfugen konnen sie durchaus noch eine erhebliche ja eruptive Aktivitat zeigen Dies gilt vor allem dann wenn sie Mitglieder enger Doppelsternsysteme sind Novae Hauptartikel Nova Stern Lange Zeit wurden Novae als leuchtschwache Abart der Supernovae betrachtet als Sternexplosionen mit einem nicht ganz so extremen Helligkeitsausbruch Erst in den 1970er Jahren wurde die allerdings bereits von Otto von Struve aufgestellte Hypothese bestatigt dass der Ursprung einer Nova in einem sehr engen Doppelsternsystem zu suchen ist das aus einem Weissen Zwerg und einem kuhlen Hauptreihenstern besteht Hier wird nur eine kurze Beschreibung des Phanomens gegeben hinsichtlich der Einzelheiten sei auf den entsprechenden Artikel verwiesen In einem genugend engen Doppelsternsystem erstreckt sich der Hauptreihenstern bis zur Roche Grenze so dass Gas von diesem in den Anziehungsbereich des Weissen Zwerges gelangen kann Es bildet sich ein permanenter Materiestrom und als Folge dessen eine Gasscheibe um den Weissen Zwerg herum aus Diese macht sich durch ein Emissionsspektrum bemerkbar das vor allem Linien des Wasserstoffs Balmerserie aber auch des Heliums aufweist Hat sich eine gewisse kritische Menge an Gas angesammelt tritt ein explosionsartiges Wasserstoffbrennen auf In dessen Verlauf wird die Gasscheibe abgestossen der Weisse Zwerg selbst explodiert jedoch nicht was von einem enormen Helligkeitsausbruch begleitet ist Nach dem Ausbruch kehrt das System zu seiner ursprunglichen Helligkeit zuruck und es kann sich eine neue Gasscheibe bilden Auf diese Weise ist auch eine Wiederholung des Novageschehens mit von System zu System sehr unterschiedlichen Zeitabstanden moglich Supernovae Hauptartikel Supernova Weisse Zwerge konnen charakteristische Supernovae auslosen Die von einem Weissen Zwerg in einem engen Doppelsternsystem aufgesammelte Materie wird durch eine Nova nur teilweise abgestossen insbesondere bleiben durch das Wasserstoffbrennen erzeugte schwerere Kerne zuruck Dies bedeutet dass seine Masse auf Kosten des Begleitsterns im Laufe der Zeit mehr und mehr zunimmt Wird die Chandrasekhar Grenze uberschritten beginnt der Weisse Zwerg zu kollabieren Dabei setzt ein explosionsartiges Kohlenstoffbrennen ein welches die Entstehung eines Neutronensterns unterbindet Stattdessen detoniert der Weisse Zwerg vollstandig ohne einen Reststern zu hinterlassen wahrend der nun nicht mehr gravitativ gebundene Begleitstern davongeschleudert wird Auch hier sei hinsichtlich der Einzelheiten auf den entsprechenden Artikel verwiesen Wiedergeborene Riesen Am 20 Februar 1996 entdeckte der Japaner Yukio Sakurai im Sternbild Schutze einen neuen Stern der zunachst als Nova eingestuft wurde Es stellte sich jedoch heraus dass mit auch als bezeichnet ein extrem seltener Sterntyp zutage getreten war fur den es mit im Sternbild Adler und im Sternbild Pfeil nur zwei weitere gesicherte Exemplare gibt Sakurais Stern war bei seiner Entdeckung ein Objekt etwa 11 Grosse Eine nachtragliche Uberprufung alterer photographischer Aufnahmen zeigte diesen dort als extrem schwach oder gar nicht nachweisbar an d h vor dem Ausbruch lag seine Helligkeit unterhalb der 20 Grossenklasse Ein auf manchen dieser Aufnahmen extrem schwach angedeuteter Planetarischer Nebel konnte schon bald nach dem Helligkeitsausbruch bestatigt werden Damit war gesichert dass Sakurais Stern aus einem sehr jungen Weissen Zwerg hervorgegangen war Schon die ersten Spektren liessen erkennen dass keine Nova vorlag Sie zeigten eine Photosphare mit abnorm schwachen Spektrallinien des Wasserstoffs andererseits mit ungewohnlich starken des Kohlenstoffs und Sauerstoffs Damit war ausgeschlossen dass der Helligkeitsausbruch durch das Wegsprengen einer Wasserstoffhulle hervorgerufen war Trotz der Besonderheiten erinnerten die Spektren an Uberriesen der Spektralklasse F Die Beobachtungen konnten rasch als sogenannter Helium Blitz gedeutet werden worunter man ein explosionsartiges Einsetzen des Heliumbrennens in der Spatphase der Entwicklung sonnenahnlicher Sterne versteht Zuerst ereignet sich dieses im Kern des bereits zum Roten Riesen gewordenen Sterns Hat sich dort das Helium zu Kohlenstoff und Sauerstoff umgewandelt treten Helium Blitze auch in der sich dem Kern anschliessenden Schicht auf Ebendieses explosionsartig einsetzende ist dafur verantwortlich dass der Rote Riese seine Hulle weitestgehend abwirft Sakurais Stern zeigt dass ein Helium Blitz auch nach diesem Abwurf noch stattfinden kann wenn der Stern schon unmittelbar vor der Abkuhlungsphase als Weisser Zwerg steht Damit aber wird aus diesem wieder ein Riese Diesem wiedergeborenen Giganten steht selbstverstandlich nur noch eine geringe Menge an zu verbrennendem Helium zur Verfugung so dass er sich nur kurze Zeit erneut in diesem Zustand behaupten kann Die Entwicklung von Sakurais Stern seit 1996 liefert hierfur ein besonders extremes in seiner Art erstmals beobachtetes Beispiel Schon bald nach seiner Entdeckung wurde Sakurais Stern erheblich roter wahrend seine visuelle Helligkeit zunachst stabil blieb Dies deutete auf eine starke Abkuhlung der Photosphare hin Spektren wie sie z B von Arkhipova et al 1998 aufgenommen wurden zeigten zudem an dass sich die Dominanz des Kohlenstoffs verstarkt hatte sie waren nun zum Teil vollstandig von molekularem Kohlenstoff dominiert Von Mitte 1998 an begann die visuelle Helligkeit des Sterns dramatisch abzufallen bis Mitte 1999 war die 22 Grossenklasse erreicht Gleichzeitig stieg im Infraroten die Helligkeit sehr stark an Offensichtlich hatte der Stern grosse Mengen an Kohlenstoff Sauerstoff und anderen Elementen ausgestossen welche nun zu einer Staubhulle kondensierten die praktisch alles sichtbare Licht absorbierte und die aufgenommene Energie im Infraroten wieder abgab Diese Staubhulle verbirgt Sakurais Stern bis heute Indirekte Hinweise auf dessen weitere Entwicklung sind jedoch gegeben z B in Form von Emissionslinien die von ionisierten Elementen stammen Zwar konnen auch Stosswellen die durch den Materieausstoss ausgelost wurden eine Ionisation innerhalb der Staubhulle bewirken Van Hoof et al 2007 legten jedoch dar dass das beobachtete Ausmass nur erklart werden kann wenn man zugleich von einer energiereichen Strahlung des Sterns ausgeht Das aber bedeutet dass er in den letzten Jahren wieder erheblich heisser geworden sein muss Nur 13 Jahre nach der Wiedergeburt als Riese entwickelt er sich also abermals zum Weissen Zwerg V605 Aql welcher um 1919 einen grossen Helligkeitsausbruch zeigte durchlief eine vergleichbar dramatische Entwicklung wie Sakurais Stern Glucklicherweise existieren Spektren recht guter Qualitat aus dieser Zeit Lundmark 1921 so dass sich zusammen mit modernen Messungen das seitdem erfolgte Geschehen rekonstruieren lasst Nicht ganz so rasch verlauft die Entwicklung von FG Sge doch im Laufe der Jahrzehnte hat auch dieser Stern massive Variationen von Helligkeit Farbe und Spektrum gezeigt SonstigesBedeutung der Gravitationsenergie Nimmt man als Beispiel einen Stern mit einer Sonnenmasse so hat dieser im Laufe seines Lebens ca 10 Milliarden Jahre etwa 1044 J durch Kernfusion umgesetzt also etwa 10 Prozent seiner Sternmasse In den letzten Minuten der Kontraktion des Sterns zum weissen Zwerg werden 1043 J noch einmal durch die Gravitation freigesetzt das entspricht ungefahr 10 Prozent der uber die Lebensdauer verteilt abgestrahlten Energie Haufigkeit Weisse Zwerge sind recht haufige Objekte Im Umkreis von 20 Parsec um die Sonne finden sich insgesamt 129 derartige Sterne was einem mittleren Abstand von etwa 6 Parsec bzw etwa 19 Lichtjahren zwischen zwei Weissen Zwergen entspricht Man schatzt dass etwa 10 Prozent aller Sterne Weisse Zwerge sind Insgesamt sind etwa 10 000 solcher Objekte bekannt Durch systematische Himmelsdurchmusterungen wie den Sloan Digital Sky Survey wird diese Zahl aber schon in den nachsten Jahren stark ansteigen Weisse Zwerge aus massereichen Sternen Im Gegensatz zur vorherrschenden Theorie wonach Weisse Zwerge nur aus relativ massearmen Sternen hervorgehen konnen wurde folgendes spektakulare Szenario vorgeschlagen Weist ein sehr massereicher Stern um die 100 Sonnenmassen einen sehr hohen Anteil von Elementen schwerer als Helium auf mehr als das Doppelte im Vergleich zur Sonne so erleidet dieser im Verlauf seiner Entwicklung einen extremen Masseverlust Der hohe Anteil schwerer Elemente macht die Sternmaterie weitgehend undurchsichtig wodurch die Wirkung des ohnehin schon enormen Strahlungsdrucks noch verstarkt wird Dadurch kann der Stern so viel Masse verlieren dass er am Ende noch unterhalb der Chandrasekhar Grenze bleibt Diesem Szenario zufolge musste es sehr junge Sternhaufen welche an blauen leuchtkraftigen Hauptreihensternen zu erkennen sind mit Weissen Zwergen geben Die Suche nach solchen Haufen ist bislang aber erfolglos geblieben Doppelsysteme Weisser Zwerge und Gravitationswellen Enge Doppelsternsysteme von Weissen Zwergen wie HM Cancri stellen Quellen fur Gravitationswellen dar welche man mit dem zeitweise geplanten weltraumgestutzten Gravitationswellendetektor LISA nachzuweisen hoffte Die von solchen Systemen abgestrahlten Gravitationswellen sollen durch ihre charakteristische Frequenz von anderen kompakten Quellen wie Pulsaren und Schwarzen Lochern unterscheidbar sein Planetensysteme Weisser Zwerge und deren potentielle Lebensfreundlichkeit Im Jahre 2020 veroffentlichte das Fachmagazin Nature dass Astronomen erstmals einen moglichen Gasriesen um einen weissen Zwerg WD 1856 534 b entdeckt haben Er soll die Grosse des Jupiter haben wobei die Masse bisher unbekannt ist Dies aber auch bereits grossere gefundene Mengen an Gestein welche um Sternenleichen kreisen lassen vermuten dass auch Gesteinsplaneten um weisse Zwerge zu finden sein durften Diese konnten wohl mit dem Weltraumteleskop TESS entdeckt werden Bei Erfolg soll dann an den Fundstellen mit dem James Webb Weltraumteleskop nach einem molekularen Nachweis fur Biosignaturen gesucht werden da laut der Forscher auch weisse Zwerge eine habitable Zone besitzen konnten in denen Leben potentiell moglich ist Weitere Weisse ZwergeZTF J1901 1458 Im Jahre 2021 wurde der bisher kleinste Weisse Zwerg entdeckt mit einem Radius von 2 140 Kilometern und einer Masse von 1 327 bis 1 365 Sonnenmassen Sirius B 40 Eridani B Prokyon B Van Maanens Stern Gliese 86 B AR ScorpiiSiehe auchZZ Ceti Stern pulsierende Weisse Zwerge Schwarzer Zwerg erkaltete Weisse Zwerge das Universum sollte noch zu jung sein fur solche Objekte Kataklysmische Veranderliche Doppelsternsysteme mit einem akkretierenden Weissen ZwergLiteraturAdams W S An A Type Star of Very Low Luminosity In Publications of the Astronomical Society of the Pacific Nr 26 1914 S 198 ff doi 10 1086 122337 Arkhipova V P et al Observations of Sakurai s Object in 1997 and its Evolution in 1996 1997 In Astronomy Letters Nr 24 2 1998 S 248 ff Barstow M A Bond H E Holberg J B Burleigh M R Hubeny I Koester D Hubble Space Telescope Spectroscopy of the Balmer Lines in Sirius 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