Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Nordniederdeutsch Nndt ˈnɔʁtˌniːdɐdɔɪ ʧ oder auch Nordniedersächsisch ist ein Dialektverband innerhalb des Westniederdeu

Nordniedersächsisch

  • Startseite
  • Nordniedersächsisch
Nordniedersächsisch
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Nordniederdeutsch (Nndt.) [ˈnɔʁtˌniːdɐdɔɪ̯ʧ] oder auch Nordniedersächsisch ist ein Dialektverband innerhalb des Westniederdeutschen (Niedersächsischen im engeren Sinne). Die Bezeichnung „Nordniedersächsisch“ bezieht sich nicht geografisch auf den Norden des deutschen Bundesland Niedersachsen, sondern auch auf die nördlicheren Sprachgebiete Schleswig-Holsteins, und setzt sich auch jenseits der deutsch-niederländischen Staatsgrenze (Nedersaksisch) fort.

Dieser Dialektverband genießt hohe Medienpräsenz, da er im überwiegenden Teil mehrerer Bundesländer, einschließlich des Großteils Niedersachsens, Bremens und Schleswig-Holsteins, verstanden und gesprochen wird. Mit Ausnahme des ostfriesischen Niederdeutsch, das starkes friesisches Substrat, zahlreiche Diphthongierungen und niederländischen Spracheinfluss aufweist, sind alle Subgruppen des Nordniederdeutschen untereinander leicht verständlich. Durch die mediale Verbreitung in Radio und Fernsehen weist es teilweise die Funktion einer Standardsprache innerhalb des Niederdeutschen auf, ohne eine zu sein.

Begriffsbildung

Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst.

Die traditionelle Bezeichnung des nördlichen (nicht west- oder ostfälischen) Westniederdeutschen ist Nordniedersächsisch.

Der jüngere Begriff „Nordniederdeutsch“ wurde 1957 durch den Germanisten William Foerste geprägt und in die Fachliteratur eingebracht, um das Niederdeutsche nördlich des West- und Ostfälischen zu bezeichnen. Heute hat er sich in der Germanistik im Sinne von „nördliches Westniederdeutsch“ durchgesetzt. Im Gegensatz zu „Nordniedersächsisch“ ist der Begriff „Nordniederdeutsch“ allerdings potentiell missverständlich, da ersteres das Ostniederdeutsche eindeutig ausschließt, letzteres aber nicht (auch wenn es gelegentlich so verstanden wird).

Die ältere Forschung verwendete Begriffe wie Nordalbingisch für das nördliche Niedersächsische sowie Niedersächsisch, was jedoch zu sehr mit dem deutschen Bundesland assoziiert werden kann.

Als weiteren Begriff für die Sprachregion schlug Foerste in Zusammenhang mit der Herausgabe eines gemeinsamen ostniederländisch-westniederdeutscher Sprachatlas zudem die Bezeichnung „Saxonia“ bzw. „saxonisch“ vor, der ausdrücklich auch die Niederlande einschließt, aber apolitisch ist und ihm sowohl vonseiten der Germanistik als auch vonseiten der Niederlandistik als annehmbar erschien. Vereinzelt findet sich diese Begrifflichkeit noch in der Literatur, etwa bei Peters (2003) als „Sassisch“, hier jedoch als historischer Begriff unter Einschluss des Mittelniederdeutschen und Altsächsischen gemeint.

Definition und Abgrenzung

Dem hier beschriebenen Dialektverband werden germanistisch alle westniederdeutschen Dialekte zugerechnet, die weder über west- noch über ostfälische Kennzeichen verfügen.

Definierende Merkmale sind:

  • das Fehlen der (im Gegensatz zum südlich benachbarten Westfälischen)
  • e-Apokope (nordndt. up’n disk vs. westfäl./ostfäl. up’n diske), damit verbunden starke Vereinfachung im Vokal- und Formensystem (im Gegensatz zum Westfälischen)
  • Einheitsplural: 1., 2. und 3. Person Plural Präsens Indikativ der Verben (wi maket „wir machen“, ji maket „ihr macht“, se maket „sie machen“) auf -et (im Gegensatz zum Ostniederdeutschen und Niederländischen).

Im Norden grenzt das Nordniedersächsische an das dänische und an der Küste Schleswig-Holsteins an das nordfriesische Sprachgebiet. Im Süden wird es durch das west- und ostfälische Dialektgebiet begrenzt, im Osten durch das Ostniederdeutsche (Mecklenburgisch-Vorpommersch). Die Begrenzung wird dabei durch eine Linie gebildet, die sich von Lübeck über Magdeburg nach Halberstadt erstreckt. Östlich dieser Linie (-et/-en-Linie) herrscht ebenfalls ein Einheitsplural auf, der sich durch die Verbenendung -en vom Westniederdeutschen abhebt: wi maken, ji maken, se maken. Im Raum Lüneburg, Uelzen und Salzwedel bildet es zudem mit dem Ostfälischen und dem Mecklenburg-Vorpommerschen einen größeren Interferenzraum, das heißt, ein Dialektkontinuum. Die Grenze zum niederfränkisch basierten Niederrheinisch wird allgemein an der Westfälischen Linie gezogen.

Untergruppen

Das Nordniederdeutsche wird auf deutscher Seite in sieben Untergruppen (Dialekte) geschieden:

  1. Ostfriesisches Niederdeutsch (Kennzeichen tuun „Zaun“, hör „ihnen“), das sich auf altostfriesischem Sprachgebiet etablierte,
  2. an der Unterems (Kennzeichen wi bünt „wir sind“),
  3. Oldenburgisches Niederdeutsch (Kennzeichen achter uusen huus „hinter unserem Haus“ anstelle des zu erwartenden achter u(n)s hus),
  4. (Kennzeichen wörtel „Möhre“ anstelle des zu erwartenden wortel),
  5. Holsteinisches Niederdeutsch (Kennzeichen jüm „ihnen“),
    1. (Kennzeichen gäsche „Gevatterin“) und
  6. Schleswigisches Niederdeutsch (Kennzeichen Infinitivkonstruktion mit un: dat is tid un plücken applen „es ist Zeit Äpfel zu pflücken“).

Ostfriesisches und emsländisches Niederdeutsch haben gemeinsam, dass beide stark mit niederländischen Elementen durchsetzt sind, indes Holsteinisch vielfach mit dem Mecklenburg-Vorpommerschen Übereinstimmungen aufweist.

Merkmale

Phonologie und Orthographie

Für das Bremische postuliert Heymann (1909) folgendes Phoneminventar:

  • Kurzvokale: a /a/, i /ɪ/, u /ʊ/, e /ə/, e /ɛ/, o /ɔ/ (Heymann 1909, S. 3–9) und deren Umlaute ö /œ/ und ü /ʏ/, wobei ersteres selten ist und letzteres zu i /ɪ/ tendiert (Heymann 1909, S. 32–33)
  • Langvokale: aa (ah,a) /ɔ:/, ie (i) /i:/, uu (uh, u) /u:/, oo (oh, o) /o:/, ee (eh, e) /e:/, e (ä) /ɛ:/ (Heymann 1909, S. 10–27) und deren Umlaute ö /œ:/ (Umlaut zu aa /ɔ:/, jünger ä /æ:/~/ɛ:/), öö (öh,ö) (Umlaut zu oo /o:/, jünger ee /e:/), üü (üh, ü, Umlaut zu uu /u:/) /y:/. Das Bremische tendiert auch hier zur Elimination des Umlauts. (Heymann 1909, S. 30–35).
  • Diphthonge: ei /aɪ̯/ (z. T. aus älterem eu (oi) /ɔɪ̯/), au /aʊ̯/ (Heymann 1909, S. 27–30)
  • Liquide: l /l/, m /m/, n /n/, r /r/ (Heymann 1909, S. 35)
  • Halbvokale j /j/, w (v) (Heymann 1909, S. 35,40)
  • Frikative: f /f/, s /s/, s /z/, h /h/, ch /x/, sch /ʃ/ (Heymann 1909, S. 35)
  • Plosive: g /g/, k /k/, d /d/, t /t/, b /b/, p /p/ (Heymann 1909, S. 35)
  • Affrikaten: z (tz) /ts/ nur in Lehnworten (Heymann 1909, S. 38), j /dʒ/ (als Allophon zu j /j/, Heymann 1909, S. 40)

Anmerkungen:

  • Die Tendenz des Bremischen, Umlaute zu eliminieren, ist regionalspezifisch und gilt nicht für das Nordniedersächsische insgesamt.

Die konventionelle nordniedersächsische Orthographie folgt Sass (1956).

Morphologie

Konjugation

Für das Bremische nach Heymann (1909, S. 65–91):

1.sg 2.sg 3.sg 1.pl 2.pl 3.pl
schwache Konjugation: stöten „stoßen“
ind.prs. stott stottst stott stott stott stott
ind.prt. stottde stottdest stottde stottden stottden stoddten
ipv. stöt stott
part.prt. stot't
starke Konjugation: fangen „fangen“
ind.prs. fang fangst fangt fangt fangt fangt
ind.prt. fung fungst fung fungen fungen fungen
ipv. fang fangt
part.prt. fungen
starke Konjugation: binnen „binden“
ind.prs. binn binnst binnt binnt binnt binnt
ind.prt. bunn bunnst bunn bunnen bunnen bunnen
ipv. binn binnt
part.prt. bunnen
starke Konjugation: helpen „helfen“
ind.prs. help helpst helpt helpt helpt helpt
ind.prt. hulp hulpst hulp hulpen hulpen hulpen
ipv. help helpt
part.prt. hulpen
starke Konjugation: breken „brechen“
ind.prs. brek brekst brekt brekt brekt brekt
ind.prt. brook brookst brook braken braken braken
ipv. brek brekt
part.prt. braken
starke Konjugation: eten „essen“
ind.prs. et etst et't et't et't et't
ind.prt. eet eetst eet't eten eten eten
ipv. et et't
part.prt. eten
starke Konjugation: graben „graben“
ind.prs. graaf graafst graaft graaft graaft graaft
ind.prt. groof groofst groof graben graben graben
ipv. graaf graaft
part.prt. graben
starke Konjugation: snieden „schneiden“
ind.prs. snie sniest sniet sniet sniet sniet
ind.prt. sneed sneedst sneed sne(d)en sne(d)en sne(d)en
ipv. snie sniet
part.prt. sne(d)en
starke Konjugation: krupen „kriechen“
ind.prs. kruup kruupst kruupt kruupt kruupt kruupt
ind.prt. kroop kroopst kroop krapen krapen krapenkrapen
ipv. kruup kruupt
part.prt. krapen

Partizip Präsens wird häufig als Adjektiv verwendet und regulär auf -nd gebildet (staanden Fotes „wie erging und stand“), allerdings entfällt oft das -d (Heymann 1909, S. 97f.).

Deklination

Substantive

Für das Bremische gilt nach Heymann (1909, S. 112f.):

m.sg. n.sg. f.sg. pl.
nom. -∅ -∅ -e oder -∅ -e
gen. es es -e oder -∅ -e
dat. e e -e oder -∅ -en
akk. -∅ -∅ -e oder -∅ -e
Personalpronomen

Für das Bremische gilt nach Heymann (1909, S. 138–140):

1. 2. 3.m. 3.f. 3.n. refl.
nom.sg. ik du he se it
gen.sg. (miner) (diner) (siner) (ehrer) (siner)
dat.sg. mi di em ehr, se it sik
akk.sg. mi di em ehr, se it sik
nom.pl. wi ji se
gen.pl (user) (ehrer)
dat.pl uus jo (älter jou) jem sik
akk.pl. uus jo (älter jou) jem, se sik

Nach Heymann (1909, S. 139f.) bezieht sich ehr eher auf eine Person, se eher auf eine Sache weiblichen Geschlechts, jem eher auf Personen.

Demonstrativpronomen

Für das Bremische gilt nach Heymann (1909, S. 142–144)

m. f. n. pl.
de „der“
nom. de de dat de
gen. des (det) der des (det) der
dat. den der den de
akk. den de dat de
disse „dieser“
nom. disse disse dit (disset) disse
gen. (disses) disser (disses) disser
dat. dissen disser dit dissen
akk. dissen disse dit disse

Syntax

Genitiv

Der Genitiv ist im Nordniederdeutschen weitgehend aus dem Gebrauch verschwunden und durch Umschreibung mit von „von“ oder den possessiven Genitiv ersetzt, z. B. arme Lüde ehr Pankoken. Erhalten v. a. in adverbialen Ausdrücken, z. B. siner Wege gahn „seiner Wege gehen“ und bei Familiennamen (Badendamms' Dochter „eine Tochter aus der Familie der Bavendamms“) (Heymann 1909, S. 150).

Akkusativ und Dativ

Für Bremen nach Heymann (1909, S. 154f.): Akkusativ und Dativ sind teilweise zusammengefallen. Für Pronomina ist der Zusammenfall vollständig. Bei mask. Substantiven ist die Dativendung optional, so dass Akkusativformen immer auch als Dative zulässig sind. Bei neutralen und femininen Substantiven bleibt der Unterschied in den Artikelformen erhalten, allerdings zumeist nur in enklitischen Formen (uut 'n Huse, up 'r Karken, aber in der Vollform gilt die Akkusativform: uut dat Huus, uut de Karken). Nach to finden sichj z. T. noch Dativformen (to’m besten geben).

In der Schriftsprache finden sich demgegenüber Dativformen häufiger, denn „[v]on vielen Seiten wird jetzt aber mit dem Dativ ein Mißbrauch getrieben, der auf einer Verkennung des gegenwärtigen Entwicklungsstandes der plattdeutschen Mundart beruht und in dem bewußten oder unbewußten Streben, seiner Sprache ein vornehmeres Gepräge zu geben, den Dativ übermäßig häufig aus dem Hochdeutschen in die plattdeutsche Darstellung hineinträgt. … [N]amentlich in schriftlicher Darstellung sollte statt dessen lieber der Akk. gewählt werden.“ (Heymann 1909, S. 155,157)

Satzgefüge

Nach Heymann (1909, S. 167) ist „[d]ie jetzige plattdeutsche Satzfügung (…) so stark von der hochdeutschen beeinflußt, daß sie sich wenig von dieser unterscheidet; doch sollte … auch die jenem (= dem Mnd.!) besonders eigene herbere parataktische Satzverbindung nicht verschmäht werden.“

Konjunktionen

Für das Bremische nach Heymann (1909, S. 167):

  • koordinierend
    • kopulativ: un „und“, ook „auch, außerdem“, fudder „ferner“, denn „dann“, darup „darauf“
    • disjunktiv: oder (älter edder) „oder“, wedder -- noch, entwedder -- edder, nich -- noch, bold -- bold
    • adversativ: aber, aberst „aber“, doch, dennoch, man „aber, allein“, man dat „aber“
    • kausal: darum, also, denn
  • subordinierend
    • meist mit dat gebildet; auch up dat „damit“, um dat „weil“ usw.
    • lokal: woor „wo“, woorhen (wohen), fast vergessen auch daar „wo“
    • temporal: wenn, do, bevor, eer „ehe“, wenneer (bei indirekten Fragen), eer denn (eer dat), as, so bold as, so draad as „sobald als“, de wile dat „während“, nah de Tie(d)t dat „nachdem“, indem dat „während“, siet „seit“, siet dat „seit“, bet dat „bis“
  • nachgestellt
    • oft nachgestellt mit so oder do
    • komparativ: as „wie“, like -- as „ebenso -- wie“, wo -- wo „je - desto“, denn nach Komparativen, all daar nah
    • kausal: um dat „weil“, nu „nun, weil“, wiel „weil“
    • konditional: wo, woor, wenn
    • konzessiv: wo wol -- doch „obgleich“, all, wenn ook
    • bei indirekten Fragen: of

Siehe auch

  • Hamburgisches Wörterbuch
  • Niedersächsisches Wörterbuch

Weblinks

  • Nordniedersächsisches Wörterbuch bei Plattmakers

Einzelnachweise

  1. Helmut Glück (Hrsg.): Metzler Lexikon Sprache. 3., neubearbeitete Auflage. J. B. Metzler, Stuttgart 2005, ISBN 3-476-02056-8, Eintrag „Nordniederdeutsch“, S. 446–447.
  2. Ludger Kremer: Mundartforschung im ostniederländisch-westfälischen Grenzgebiet. Eine Bestandsaufnahme 1900–1975, Rudopi N.V., Amsterdam 1977, Fußnote 130, Google Books, abgerufen am 28. November 2018
  3. Werner Besch: Sprachgeschichte : ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. 3 Teilband. 2. vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. W. de Gruyter, Berlin 2003, ISBN 978-3-11-019417-3. 
  4. Heinrich Thies (Hrsg.): SASS. Plattdeutsche Grammatik. 2., verbesserte Auflage. Wachholtz Verlag, Neumünster 2011, ISBN 978-3-529-03200-4, Kapitel „Pronomen (Fürwörter) u. Artikelwörter (Begleitwörter)“, S. 155.
  5. Hermann Niebaum, Jürgen Macha: Einführung in die Dialektologie des Deutschen. (= Germanistische Arbeitshefte. Band 37). 2., neubearbeitete Auflage. Max Niemeyer Verlag, 2006, ISBN 3-484-26037-8, S. 220.
  6. Wilhelm Heymann: Das bremische Plattdeutsch: eine grammatische Darstellung auf sprachgeschichtlicher Grundlage. G. Winter, Bremen 1909 (google.de [abgerufen am 17. August 2022]). 
  7. Sass: Rechtschreibung. Abgerufen am 17. August 2022. 
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4134787-0 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 24 Jun 2025 / 07:56

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Nordniedersächsisch, Was ist Nordniedersächsisch? Was bedeutet Nordniedersächsisch?

Nordniederdeutsch Nndt ˈnɔʁtˌniːdɐdɔɪ ʧ oder auch Nordniedersachsisch ist ein Dialektverband innerhalb des Westniederdeutschen Niedersachsischen im engeren Sinne Die Bezeichnung Nordniedersachsisch bezieht sich nicht geografisch auf den Norden des deutschen Bundesland Niedersachsen sondern auch auf die nordlicheren Sprachgebiete Schleswig Holsteins und setzt sich auch jenseits der deutsch niederlandischen Staatsgrenze Nedersaksisch fort Dieser Dialektverband geniesst hohe Medienprasenz da er im uberwiegenden Teil mehrerer Bundeslander einschliesslich des Grossteils Niedersachsens Bremens und Schleswig Holsteins verstanden und gesprochen wird Mit Ausnahme des ostfriesischen Niederdeutsch das starkes friesisches Substrat zahlreiche Diphthongierungen und niederlandischen Spracheinfluss aufweist sind alle Subgruppen des Nordniederdeutschen untereinander leicht verstandlich Durch die mediale Verbreitung in Radio und Fernsehen weist es teilweise die Funktion einer Standardsprache innerhalb des Niederdeutschen auf ohne eine zu sein BegriffsbildungDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die traditionelle Bezeichnung des nordlichen nicht west oder ostfalischen Westniederdeutschen ist Nordniedersachsisch Der jungere Begriff Nordniederdeutsch wurde 1957 durch den Germanisten William Foerste gepragt und in die Fachliteratur eingebracht um das Niederdeutsche nordlich des West und Ostfalischen zu bezeichnen Heute hat er sich in der Germanistik im Sinne von nordliches Westniederdeutsch durchgesetzt Im Gegensatz zu Nordniedersachsisch ist der Begriff Nordniederdeutsch allerdings potentiell missverstandlich da ersteres das Ostniederdeutsche eindeutig ausschliesst letzteres aber nicht auch wenn es gelegentlich so verstanden wird Die altere Forschung verwendete Begriffe wie Nordalbingisch fur das nordliche Niedersachsische sowie Niedersachsisch was jedoch zu sehr mit dem deutschen Bundesland assoziiert werden kann Als weiteren Begriff fur die Sprachregion schlug Foerste in Zusammenhang mit der Herausgabe eines gemeinsamen ostniederlandisch westniederdeutscher Sprachatlas zudem die Bezeichnung Saxonia bzw saxonisch vor der ausdrucklich auch die Niederlande einschliesst aber apolitisch ist und ihm sowohl vonseiten der Germanistik als auch vonseiten der Niederlandistik als annehmbar erschien Vereinzelt findet sich diese Begrifflichkeit noch in der Literatur etwa bei Peters 2003 als Sassisch hier jedoch als historischer Begriff unter Einschluss des Mittelniederdeutschen und Altsachsischen gemeint Definition und AbgrenzungDem hier beschriebenen Dialektverband werden germanistisch alle westniederdeutschen Dialekte zugerechnet die weder uber west noch uber ostfalische Kennzeichen verfugen Definierende Merkmale sind das Fehlen der im Gegensatz zum sudlich benachbarten Westfalischen e Apokope nordndt up n disk vs westfal ostfal up n diske damit verbunden starke Vereinfachung im Vokal und Formensystem im Gegensatz zum Westfalischen Einheitsplural 1 2 und 3 Person Plural Prasens Indikativ der Verben wi maket wir machen ji maket ihr macht se maket sie machen auf et im Gegensatz zum Ostniederdeutschen und Niederlandischen Im Norden grenzt das Nordniedersachsische an das danische und an der Kuste Schleswig Holsteins an das nordfriesische Sprachgebiet Im Suden wird es durch das west und ostfalische Dialektgebiet begrenzt im Osten durch das Ostniederdeutsche Mecklenburgisch Vorpommersch Die Begrenzung wird dabei durch eine Linie gebildet die sich von Lubeck uber Magdeburg nach Halberstadt erstreckt Ostlich dieser Linie et en Linie herrscht ebenfalls ein Einheitsplural auf der sich durch die Verbenendung en vom Westniederdeutschen abhebt wi maken ji maken se maken Im Raum Luneburg Uelzen und Salzwedel bildet es zudem mit dem Ostfalischen und dem Mecklenburg Vorpommerschen einen grosseren Interferenzraum das heisst ein Dialektkontinuum Die Grenze zum niederfrankisch basierten Niederrheinisch wird allgemein an der Westfalischen Linie gezogen Untergruppen Das Nordniederdeutsche wird auf deutscher Seite in sieben Untergruppen Dialekte geschieden Ostfriesisches Niederdeutsch Kennzeichen tuun Zaun hor ihnen das sich auf altostfriesischem Sprachgebiet etablierte an der Unterems Kennzeichen wi bunt wir sind Oldenburgisches Niederdeutsch Kennzeichen achter uusen huus hinter unserem Haus anstelle des zu erwartenden achter u n s hus Kennzeichen wortel Mohre anstelle des zu erwartenden wortel Holsteinisches Niederdeutsch Kennzeichen jum ihnen Kennzeichen gasche Gevatterin und Schleswigisches Niederdeutsch Kennzeichen Infinitivkonstruktion mit un dat is tid un plucken applen es ist Zeit Apfel zu pflucken Ostfriesisches und emslandisches Niederdeutsch haben gemeinsam dass beide stark mit niederlandischen Elementen durchsetzt sind indes Holsteinisch vielfach mit dem Mecklenburg Vorpommerschen Ubereinstimmungen aufweist MerkmalePhonologie und Orthographie Fur das Bremische postuliert Heymann 1909 folgendes Phoneminventar Kurzvokale a a i ɪ u ʊ e e e ɛ o ɔ Heymann 1909 S 3 9 und deren Umlaute o œ und u ʏ wobei ersteres selten ist und letzteres zu i ɪ tendiert Heymann 1909 S 32 33 Langvokale aa ah a ɔ ie i i uu uh u u oo oh o o ee eh e e e a ɛ Heymann 1909 S 10 27 und deren Umlaute o œ Umlaut zu aa ɔ junger a ae ɛ oo oh o Umlaut zu oo o junger ee e uu uh u Umlaut zu uu u y Das Bremische tendiert auch hier zur Elimination des Umlauts Heymann 1909 S 30 35 Diphthonge ei aɪ z T aus alterem eu oi ɔɪ au aʊ Heymann 1909 S 27 30 Liquide l l m m n n r r Heymann 1909 S 35 Halbvokale j j w v Heymann 1909 S 35 40 Frikative f f s s s z h h ch x sch ʃ Heymann 1909 S 35 Plosive g g k k d d t t b b p p Heymann 1909 S 35 Affrikaten z tz ts nur in Lehnworten Heymann 1909 S 38 j dʒ als Allophon zu j j Heymann 1909 S 40 Anmerkungen Die Tendenz des Bremischen Umlaute zu eliminieren ist regionalspezifisch und gilt nicht fur das Nordniedersachsische insgesamt Die konventionelle nordniedersachsische Orthographie folgt Sass 1956 Morphologie Konjugation Fur das Bremische nach Heymann 1909 S 65 91 1 sg 2 sg 3 sg 1 pl 2 pl 3 plschwache Konjugation stoten stossen ind prs stott stottst stott stott stott stottind prt stottde stottdest stottde stottden stottden stoddtenipv stot stottpart prt stot tstarke Konjugation fangen fangen ind prs fang fangst fangt fangt fangt fangtind prt fung fungst fung fungen fungen fungenipv fang fangtpart prt fungenstarke Konjugation binnen binden ind prs binn binnst binnt binnt binnt binntind prt bunn bunnst bunn bunnen bunnen bunnenipv binn binntpart prt bunnenstarke Konjugation helpen helfen ind prs help helpst helpt helpt helpt helptind prt hulp hulpst hulp hulpen hulpen hulpenipv help helptpart prt hulpenstarke Konjugation breken brechen ind prs brek brekst brekt brekt brekt brektind prt brook brookst brook braken braken brakenipv brek brektpart prt brakenstarke Konjugation eten essen ind prs et etst et t et t et t et tind prt eet eetst eet t eten eten etenipv et et tpart prt etenstarke Konjugation graben graben ind prs graaf graafst graaft graaft graaft graaftind prt groof groofst groof graben graben grabenipv graaf graaftpart prt grabenstarke Konjugation snieden schneiden ind prs snie sniest sniet sniet sniet snietind prt sneed sneedst sneed sne d en sne d en sne d enipv snie snietpart prt sne d enstarke Konjugation krupen kriechen ind prs kruup kruupst kruupt kruupt kruupt kruuptind prt kroop kroopst kroop krapen krapen krapenkrapenipv kruup kruuptpart prt krapen Partizip Prasens wird haufig als Adjektiv verwendet und regular auf nd gebildet staanden Fotes wie erging und stand allerdings entfallt oft das d Heymann 1909 S 97f Deklination Substantive Fur das Bremische gilt nach Heymann 1909 S 112f m sg n sg f sg pl nom e oder egen es es e oder edat e e e oder enakk e oder ePersonalpronomen Fur das Bremische gilt nach Heymann 1909 S 138 140 1 2 3 m 3 f 3 n refl nom sg ik du he se itgen sg miner diner siner ehrer siner dat sg mi di em ehr se it sikakk sg mi di em ehr se it siknom pl wi ji segen pl user ehrer dat pl uus jo alter jou jem sikakk pl uus jo alter jou jem se sik Nach Heymann 1909 S 139f bezieht sich ehr eher auf eine Person se eher auf eine Sache weiblichen Geschlechts jem eher auf Personen Demonstrativpronomen Fur das Bremische gilt nach Heymann 1909 S 142 144 m f n pl de der nom de de dat degen des det der des det derdat den der den deakk den de dat dedisse dieser nom disse disse dit disset dissegen disses disser disses disserdat dissen disser dit dissenakk dissen disse dit disseSyntax Genitiv Der Genitiv ist im Nordniederdeutschen weitgehend aus dem Gebrauch verschwunden und durch Umschreibung mit von von oder den possessiven Genitiv ersetzt z B arme Lude ehr Pankoken Erhalten v a in adverbialen Ausdrucken z B siner Wege gahn seiner Wege gehen und bei Familiennamen Badendamms Dochter eine Tochter aus der Familie der Bavendamms Heymann 1909 S 150 Akkusativ und Dativ Fur Bremen nach Heymann 1909 S 154f Akkusativ und Dativ sind teilweise zusammengefallen Fur Pronomina ist der Zusammenfall vollstandig Bei mask Substantiven ist die Dativendung optional so dass Akkusativformen immer auch als Dative zulassig sind Bei neutralen und femininen Substantiven bleibt der Unterschied in den Artikelformen erhalten allerdings zumeist nur in enklitischen Formen uut n Huse up r Karken aber in der Vollform gilt die Akkusativform uut dat Huus uut de Karken Nach to finden sichj z T noch Dativformen to m besten geben In der Schriftsprache finden sich demgegenuber Dativformen haufiger denn v on vielen Seiten wird jetzt aber mit dem Dativ ein Missbrauch getrieben der auf einer Verkennung des gegenwartigen Entwicklungsstandes der plattdeutschen Mundart beruht und in dem bewussten oder unbewussten Streben seiner Sprache ein vornehmeres Geprage zu geben den Dativ ubermassig haufig aus dem Hochdeutschen in die plattdeutsche Darstellung hineintragt N amentlich in schriftlicher Darstellung sollte statt dessen lieber der Akk gewahlt werden Heymann 1909 S 155 157 Satzgefuge Nach Heymann 1909 S 167 ist d ie jetzige plattdeutsche Satzfugung so stark von der hochdeutschen beeinflusst dass sie sich wenig von dieser unterscheidet doch sollte auch die jenem dem Mnd besonders eigene herbere parataktische Satzverbindung nicht verschmaht werden Konjunktionen Fur das Bremische nach Heymann 1909 S 167 koordinierend kopulativ un und ook auch ausserdem fudder ferner denn dann darup darauf disjunktiv oder alter edder oder wedder noch entwedder edder nich noch bold bold adversativ aber aberst aber doch dennoch man aber allein man dat aber kausal darum also denn subordinierend meist mit dat gebildet auch up dat damit um dat weil usw lokal woor wo woorhen wohen fast vergessen auch daar wo temporal wenn do bevor eer ehe wenneer bei indirekten Fragen eer denn eer dat as so bold as so draad as sobald als de wile dat wahrend nah de Tie d t dat nachdem indem dat wahrend siet seit siet dat seit bet dat bis nachgestellt oft nachgestellt mit so oder do komparativ as wie like as ebenso wie wo wo je desto denn nach Komparativen all daar nah kausal um dat weil nu nun weil wiel weil konditional wo woor wenn konzessiv wo wol doch obgleich all wenn ook bei indirekten Fragen ofSiehe auchHamburgisches Worterbuch Niedersachsisches WorterbuchWeblinksNordniedersachsisches Worterbuch bei PlattmakersEinzelnachweiseHelmut Gluck Hrsg Metzler Lexikon Sprache 3 neubearbeitete Auflage J B Metzler Stuttgart 2005 ISBN 3 476 02056 8 Eintrag Nordniederdeutsch S 446 447 Ludger Kremer Mundartforschung im ostniederlandisch westfalischen Grenzgebiet Eine Bestandsaufnahme 1900 1975 Rudopi N V Amsterdam 1977 Fussnote 130 Google Books abgerufen am 28 November 2018 Werner Besch Sprachgeschichte ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung 3 Teilband 2 vollstandig neu bearbeitete und erweiterte Auflage W de Gruyter Berlin 2003 ISBN 978 3 11 019417 3 Heinrich Thies Hrsg SASS Plattdeutsche Grammatik 2 verbesserte Auflage Wachholtz Verlag Neumunster 2011 ISBN 978 3 529 03200 4 Kapitel Pronomen Furworter u Artikelworter Begleitworter S 155 Hermann Niebaum Jurgen Macha Einfuhrung in die Dialektologie des Deutschen Germanistische Arbeitshefte Band 37 2 neubearbeitete Auflage Max Niemeyer Verlag 2006 ISBN 3 484 26037 8 S 220 Wilhelm Heymann Das bremische Plattdeutsch eine grammatische Darstellung auf sprachgeschichtlicher Grundlage G Winter Bremen 1909 google de abgerufen am 17 August 2022 Sass Rechtschreibung Abgerufen am 17 August 2022 Normdaten Sachbegriff GND 4134787 0 GND Explorer lobid OGND AKS

Neueste Artikel
  • Juni 24, 2025

    Nadelbäume

  • Juni 22, 2025

    Nachfragelücke

  • Juni 23, 2025

    Nabatäer

  • Juni 20, 2025

    Nationalität

  • Juni 20, 2025

    Nationalenzyklopädie

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.