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Göttliche Komödie

Die Göttliche Komödie, italienisch ursprünglich Comedia oder Commedia (deutsch „Komödie“), in späterer Zeit auch Divina Commedia genannt, ist das Hauptwerk des italienischen Dichters Dante Alighieri (1265–1321). Sie entstand während der Jahre seines Exils und wurde wahrscheinlich um 1307 begonnen und erst 1321, kurz vor seinem Tod, vollendet. Die in Hölle, Fegefeuer und Paradies aufgeteilte Divina Commedia gilt als bedeutendste Dichtung der italienischen Literatur und als Grundlage für die moderne italienische Sprache. Zudem wird sie als eines der größten Werke der Weltliteratur angesehen.
Politisch hing die Entstehung und Nachwirkung des Werkes mit dem lang andauernden Konflikt zwischen Ghibellinen und Guelfen (Kaiser- und Papstanhänger) zusammen, der das mittelalterliche Italien beherrschte. Darauf wird in diesem Artikel nicht eingegangen, da Dantes Dichtung sich im Gegensatz zu diesem Konflikt als zeitlos erwiesen hat. Dante selbst gehörte zu den kaiserfreundlichen, als „fast ghibellinisch“ beschriebenen, Weißen Guelfen seiner Heimatstadt Florenz.
Einleitung
Die drei Jenseitsreiche
Anknüpfend an das Genre mittelalterlicher Visionen vom Jenseits schildert die Divina Commedia in der Ich-Form eine Reise durch die drei Reiche der jenseitigen Welt. Sie führt zunächst durch die Hölle (Inferno), die als ein gewaltiger unterirdischer Trichter bis zum Mittelpunkt der kugelförmig vorgestellten, nur auf der nördlichen Halbkugel bewohnten Erde reicht und in neun Höllenkreise unterteilt ist. Dies sind die Strafbezirke derer, die für ihre Sünden zur ewigen Verdammnis verurteilt sind. Als Nächstes geht es durch den Läuterungsbereich (Purgatorio, im Deutschen ‚Fegefeuer‘), vorgestellt als auf der südlichen Halbkugel aus dem Ozean aufragender Berg, auf dem die Seelen derer, die für ihre Sünden noch Vergebung erlangen konnten, auf einem spiralförmigen Weg durch sieben Bußbezirke zum irdischen Paradies, dem Garten Eden auf dem Gipfel des Berges, pilgern. Aus dem Irdischen steigt der Reisende schließlich auf in das himmlische Paradies (Paradiso) mit seinen neun Himmelssphären, über denen im Empyreum die Seelen der Geretteten im Angesicht Gottes die Freuden der ewigen Seligkeit genießen.
Die Jenseitsführer
Geführt wird der Reisende von verschiedenen Jenseitsführern, durch Inferno und Purgatorio zunächst vom römischen Dichter Vergil, zu dem sich ab dem fünften Bußbezirk des Läuterungsberges, dem Bußbereich der Geizigen, der Dichter Statius gesellt. Statius soll nach einer von Dante aufgenommenen Legende zum Christentum bekehrt worden sein.
Vergil selbst ist als Heide der vorchristlichen Zeit in Ermangelung des Sakraments der Taufe von der Erlösung ausgeschlossen. Aber aufgrund seines tugendhaften Lebens und seiner Rolle als Dichter des Weltkaisertums und ahnungsvoller Prophet der Ankunft Christi (in seiner vierten Ekloge) bleiben ihm die Höllenstrafen erspart, und er darf die Zeit bis zum Jüngsten Gericht in dem der eigentlichen Hölle vorgelagerten Limbus verbringen, gemeinsam mit anderen Gerechten des Heidentums und des Islams. Nur in seiner Eigenschaft als Führer im göttlichen Auftrag darf er den Limbus zeitweise verlassen und den Jenseitsbesucher durch Hölle und Läuterungsbereich begleiten. Als Repräsentant der natürlichen Vernunft, die zumindest zu Lebzeiten Vergils noch nicht durch die biblische Offenbarung erleuchtet war, erläutert er Dante die Einteilungsprinzipien der Straf- und Bußbezirke in Inferno und Purgatorio. So ist er für Dante ein philosophisch-ethischer Lehrer, der seinen Schützling unterweist und bei mancher Gelegenheit auch ermahnt. Außerdem ist Vergil für Dante auch ein literarisches Vorbild, nämlich als Dichter der Unterweltreise des Aeneas im sechsten Buch der Aeneis.
Seine Rolle endet an der Schwelle des irdischen Paradieses, wo Dante von Matelda, einer historisch nicht ganz sicher zu deutenden Frauengestalt (es wurde Königin Mathilde vorgeschlagen), in Empfang genommen und weitergeleitet wird zu Beatrice, seiner verstorbenen Jugendliebe, die schon im Zentrum seiner Vita nova stand. Es folgt eine feierliche Wiederbegegnung mit der in einer Wolke von Blumen herabschwebenden Beatrice. Diese hält Dante dann eine Bußpredigt über seine vergangenen Verfehlungen. Danach wird Dante im Auftrag Beatrices von Matelda einem reinigenden Bad im Paradiesfluss Lethe unterzogen, das die Erinnerung an seine bösen Taten austilgt. Nach einer visionären Schau allegorisch-zeichenhafter Begebenheiten um den Wagen der Kirche am Fuße des Baumes der Erkenntnis erhält Dante dann ein zweites rituelles Bad, dieses Mal im Fluss Eunoë, dessen Wasser die Erinnerung an die guten Taten erneuert. Matelda, deren Name nur von Beatrice beiläufig ausgesprochen wird, bleibt eine an das irdische Paradies gebundene Gestalt ohne sehr persönliche oder durch ein bekanntes früheres Verhältnis zu Dante zu beleuchtende Physiognomie. Sie fungiert jedoch als Wächterin des Paradieses und ausführende Dienerin Beatrices in einer herausgehobenen Position und erhält durch ihren Namen, ihre Rolle und literarische Merkmale ihrer Präsentation rätselhafte Züge, die man auf die biblische Eva, auf mythologische Personen wie Proserpina und auf Personen der jüngeren Geschichte, insbesondere die Markgräfin Mathilde von Canossa, beziehen kann.
Versunken in den Anblick seiner geliebten Beatrice wird Dante mit dieser zum Flug durch die Himmelssphären entrückt. Dort legt sie ihm als Führerin und Lehrerin die Ordnung des Universums dar und löst mit ihm astronomische Rätsel und theologische Probleme. Sie führt ihn den Lichtseelen der Heiligen zu. Wie schon in der Beziehung zu Vergil ist das Verhältnis Dantes zu Beatrice geprägt von Zärtlichkeit und Verehrung, zusätzlich aber auch durch das ihn immer wieder überwältigende Entzücken und die Freude über die Schönheit der göttlichen Ordnung, die sich im Anblick Beatrices und insbesondere in ihren Augen widerspiegelt. Beatrice trägt Züge der Donna filosofia (Dame Philosophie) aus Dantes Convivio. Hinausgehend über diese und über die ethisch-philosophische Rolle Vergils, ist sie zugleich Repräsentantin der Theologie und wird außerdem aufgrund biblischer Vergleiche deutbar als eine Figur der Ecclesia, der Kirche Christi. Man kann sie sogar als Figur Christi selbst deuten, oder zumindest als Figur mit Attributen, die für Christus typisch sind. Ein Beispiel für ein solches Attribut ist etwa die Wolke, in der sie zu ihrem Bußgericht über Dante im irdischen Paradies herabschwebt, da dies an Christus bei der Wiederkunft zum Weltgericht erinnert.
Beatrices Rolle endet in dem die Himmelssphären überwölbenden Empyreum, wo sie sich unter die wie Blätter einer Rose angeordneten Heiligen einreiht und auf dem dritten Rang dieser Heiligen, gemeinsam mit der biblischen Rachel und unterhalb der Urmutter Eva, zu den Füßen der Gottesmutter Maria ihren Platz einnimmt und von Dante in einer letzten gebetsartigen Ansprache verabschiedet wird. An ihre Stelle tritt für die Schlussepisode des Werks ein ehrwürdiger Greis, der Heilige Bernhard von Clairvaux, als Verfasser der Schrift De consideratione möglicherweise eine Quelle für Dantes Theologie der Kontemplation und Vision, hier aber vor allem in seiner Bedeutung für die mittelalterliche Verehrung Mariens gewürdigt, zu der er im Namen Dantes ein Gebet spricht, nachdem er ihm die Himmelsrose der Heiligen vorgestellt hat. Das Paradiso schließt mit einem Blick Dantes in die Augen Mariens, die ihrerseits wie alle Heiligen auf Gott schaut, und zuletzt, aufgefordert von Bernhard, mit dem Emporheben der eigenen Augen zu einer unmittelbaren Vision der Trinität.
Die Personen der Commedia
In den verschiedenen Bezirken der jenseitigen Welt begegnet der Jenseitsbesucher einer Vielzahl von geschichtlichen oder als geschichtlich vorgestellten mythologischen Personen, an denen die jeweilige Art ihrer Strafe, Buße oder Seligkeit nach dem Prinzip der Wiedervergeltung (contrappasso) widerspiegelt, was sie in ihrem früheren Erdenleben wollten, glaubten und taten. Personen der antiken, der biblischen und vor allem der mittelalterlichen Geschichte werden hierbei als Individuen mit ihren persönlichen Leidenschaften, Erinnerungen und Verfehlungen oder Verdiensten präsentiert. Sie zeigen aber zugleich das ethisch und theologisch abstrakte Gedankensystem, das der Rangfolge der Jenseitsbezirke zugrunde liegt.
Die Präsentation dieser Personen wird erzählerisch kunstvoll und abwechslungsreich variiert und erfolgt teils in nur kurzen Erwähnungen und katalogartigen Aufzählungen oder auch in ausführlichen Begegnungsszenen, in denen die Seelen der Verstorbenen Zwiesprache mit dem Jenseitsbesucher und seinem Führer halten und ihm ihre Erinnerungen an das vergangene Erdenleben, Nachrichten an noch lebende Personen oder auch Prophezeiungen über Zukünftiges mit auf den Weg geben.
Form und Titel des Werks
Die Commedia, im Aufbau ohne klassisches oder biblisches Vorbild, aber mit Parallelen in Avicennas Ḥayy ibn Yaqẓān und deutlicher in der auch mit Bibelzitaten versehenen Bearbeitung des Stoffes durch Abraham ibn Esra (Führung des Ich-Erzählers durch eine Zone des Feuers, allegorische Szene mit Pantherin (bei Dante lonza), Löwin und Wölfin), ist eine episch-narrative Verserzählung in gereimten Elfsilblern. Es sind insgesamt 14.233 Verse, die nach dem hier zum ersten Mal belegten, möglicherweise von Dante selbst erfundenen Prinzip der terza rima gereimt sind und in drei Bücher oder Cantiche von insgesamt hundert (34, 33 und 33) Gesängen (canti) eingeteilt sind.
Der Titel Commedia verweist zwar auf die dramatische Gattung der Komödie, ist jedoch nicht oder nicht streng im Sinne der klassisch-antiken Gattungspoetik zu verstehen. Er begründet sich, wie der sogenannte Widmungsbrief an Cangrande erklärt, durch Thema, Sprache und Stil des Werkes: Thematisch soll er ein Werk charakterisieren, das in seiner Behandlung eines Stoffes mit widrigen Dingen, hier den abstoßenden Schrecken der Hölle, beginnt und zu einem glücklichen Ende, hier den Freuden des Paradieses, hinführt. In Hinsicht auf die Sprache soll er der Tatsache Rechnung tragen, dass das Werk nicht auf Latein, sondern in der italienischen Volkssprache verfasst ist, „in der sich auch die Weiber unterhalten“ („in qua et muliercule comunicant“). Und in Hinsicht auf den Stil soll er dadurch begründet sein, dass das Werk nicht oder nicht durchgehend in einem erhabenen Stil verfasst ist, sondern in einem „lockeren und niederen“ Stil („remissus est modus et humilis“) – während der Text der Commedia tatsächlich alle Stilregister, vom derb Obszönen über das gemessen Lehrhafte, hin zum hymnisch Ekstatischen, vereint.
Dante hat die Commedia im Paradiso zwar auch als sacrato poema (‚heiliges Gedicht‘) bezeichnet, das Titelbeiwort Divina (‚Göttliche‘) stammt jedoch nicht von ihm selbst, sondern wurde erst später von Boccaccio geprägt, als Ausdruck der Verehrung für die übermenschliche Inspiration und dichterische Qualität dieses Werkes. Seit dem 16. Jahrhundert hat sich dieses Beiwort in den gedruckten Ausgaben als fester Bestandteil des Titels etabliert, während kritische Ausgaben in jüngerer Zeit den Zusatz als spätere Hinzufügung wieder vermeiden.
Zahlensymbolik
Die Dreiteilung des Werks und der Jenseitsreiche ebenso wie das Formschema der aus drei Versen bestehenden Terzine wird herkömmlich auf die Drei als Zahl der Trinität bezogen, während man in der Zahl der 34, 33 und 33 Gesänge, von denen der erste oft als prologartige Episode in einer Sonderstellung gesehen wird, einerseits ebenfalls einen Bezug zur Dreizahl (3 × 33 Gesänge und ein Prolog), aber auch einen Bezug zu den Lebensjahren Jesu erkannt hat, da Jesus nach einer der im Mittelalter gängigen Deutung mit 33 Jahren, vor der Vollendung des 34. Lebensjahres, den Kreuzestod starb.
Auch in der Untergliederung der Jenseitsbezirke, die im Text als neun Kreise des Inferno (zum Teil mit weiteren Unterbezirken), sieben Bußbezirke des Purgatorio (zusammen mit dem Antipurgatorio und dem Garten Eden auch hier neun Bereiche) und (ohne Einbeziehung des Empyreums) neun Himmel des Paradiso erscheinen, hat man zahlhafte Ordnungsprinzipien erkannt, deren Deutung besonders im Purgatorio und im Paradiso dadurch gestützt wird, dass im Purgatorio den Bußbezirken traditionelle Schemata wie der Katalog der sieben Hauptsünden und der Seligpreisungen der biblischen Bergpredigt zugeordnet sind, während im Paradiso die neun Himmelssphären den dreimal drei Chören der Engel zugeordnet sind.
Zahlhafte Korrespondenzen zwischen den drei Teilen des Werkes hat man vielfach durch die vergleichende Gegenüberstellung dieser Jenseitsbezirke und auch ihrer vor- und nachgelagerten Schauplätze, aber auch unter Einbeziehung der formalen Zählung der Gesänge zu deuten versucht. So besteht in der Forschung Einigkeit darüber, dass der jeweils sechste Gesang jeder Cantica in absichtsvoller Weise einem Thema der politischen Geschichte gewidmet ist und sich hierbei in der Abfolge der Themen (Geschichte von Florenz, Italiens und des Kaiserreiches) auch das in der Commedia vielfach herrschende Prinzip gradueller Steigerung bewahrheitet.
Auch innerhalb einzelner Gesänge oder Episoden werden zuweilen zahlhafte Ordnungsprinzipien erkennbar, indem eine scheinbar zufällige Folge von Anaphern, Personen oder Handlungen auf ein traditionelles, für das aktuell behandelte Thema aufschlussreiches Zahlenverständnis verweist. Über solche und über weitergehende Deutungen, die besonders im Verszahlenbau der Commedia auch komplexere Zahlenverhältnisse auf zahlensymbolische Intentionen oder mathematische Berechnungen Dantes zurückführen wollen, besteht jedoch in der Forschung noch wenig Einigkeit und Sicherheit.
Entstehungsbedingungen
Zur Entstehungszeit der Commedia befand sich Dante seit 1302 als von seiner Vaterstadt Florenz Verbannter im Exil und hielt sich an verschiedenen Orten in Oberitalien, besonders in Verona, Padua und Ravenna auf. Er war angewiesen auf die Unterstützung fürstlicher Gönner, aber es ist wenig oder nichts darüber bekannt, unter welchen Bedingungen er lebte und nicht nur seine Werke verfasste, sondern auch die dafür erforderlichen Studien betrieb.
An den politischen Vorgängen seiner Zeit nahm Dante leidenschaftlichen Anteil, aber nicht mehr als aktiver Politiker, sondern vor allem durch seine Briefe, Schriften und Dichtungen, mit denen er Einfluss auf das Geschehen zu nehmen versuchte. Dieses Engagement zeichnet sich auch in der Commedia ab, aber nicht als ein nur tagespolitisches, sondern, wie in allen Werken Dantes, als ein sehr umfassendes Bemühen um eine Verfassung der menschlichen Gesellschaft, die sich an den für Dante kongruenten Prinzipien des biblischen Heilsplanes und der philosophischen Vernunft orientiert.
Inhalt der drei Teile
Der Beginn der Jenseitsreise
Der Dichter erzählt in der Ichform seine Reise durch die drei Reiche der Toten. Die Reise soll ihren Anfang am Karfreitag des Jahres 1300 genommen haben. Der Protagonist Dante verirrte sich im ersten Gesang in einem tiefen Wald, weil er den rechten Weg verloren hatte. Nun strebte der 35-Jährige dem Berg der Tugend entgegen, als er in einer Vision tierischer Gestalten von einem Panther oder einem Luchs (meist als Sinnbild der Wollust gedeutet), einem Löwen (dem Sinnbild des Hochmutes) und einer Wölfin (dem Sinnbild der Habgier) in ein finsteres Tal abgedrängt wird. Dort begegnet er dem von ihm verehrten römischen Dichter Vergil, den er auch sogleich um Hilfe bittet. Vergil entgegnet ihm vor der Wölfin, die wütend auf Dante schaut: „Du musst auf einem andern Wege gehen […] wenn du aus dieser Wildnis willst entfliehen.“ Dante wird daraufhin von Vergil auf eine Reise durch die Hölle und auf den Läuterungsberg begleitet. Mit der Jenseitswanderung des Aeneas hat Vergil in der Aeneis das literarische Vorbild geliefert, auf das in der Commedia immer wieder Bezug genommen wird. Da Vergil aus vorchristlicher Zeit stammt und er nicht getauft ist, ist ihm trotz seiner Rechtschaffenheit der Eintritt ins Paradies verwehrt. Dort auf dem Paradiesberg wird Dante daher von seiner früh verstorbenen und tugendhaft idealisierten Jugendliebe Beatrice geführt. Diese wird später vom hl. Bernhard von Clairvaux abgelöst.
1. Inferno / Die Hölle
Die Hölle ist ein einem antiken Amphitheater gleichender Trichter mit steilen Terrassen zum Erdmittelpunkt hin, entstanden durch den Absturz Luzifers. Durch diesen wurde auf der Südhalbkugel der Läuterungsberg aus dem Meer getrieben. Die zehn „Kreise“ der Hölle (die Vorhölle und neun Kreise) sind die Orte, Standpunkte, Horizonte oder Charaktere, in und wegen derer sich die Buße und Läuterung der Sünder, die das Gut des Intellekts („il ben dell’intelleto“) verloren haben, vollzieht.
In der oberen Hölle büßen die Sünder aus Maßlosigkeit (2.–4. Kreis), in der mittleren Hölle die Sünder aus Bosheit (5.–7. Kreis), in den zwei untersten die Sünder des Verrats (8. und 9. Kreis), deren hoher Rang an Sünde sich aus dem Schicksal des Autors erklärt. Zunächst decken sich Gesänge und Kreise, dann treten Kreise mit Unterkreisen auf, die in einem Teil eines Gesangs, in einem ganzen Gesang oder über mehrere hinweg beschrieben werden. Immer wieder überraschen die starken, in der Weltliteratur häufig verwendeten Bilder, die Symbole der Macht und die hier nicht zu erwartenden Fürsten der Kirche.
Die Höllensequenz ist Geschichtsbuch, Warnung und literarische Vergeltung an den Gegnern Dantes, mit manch kritischer Einsicht auch gegenüber der Politik der eigenen Partei. Sowohl die offene Darlegung der eigenen miserablen Lage als auch ein später Triumph Dantes über seine Gegner sind die bestimmenden Gesten. Den Gedanken der Abrechnung mit den Feinden legt er z. B. Sündern in den Mund, die selbst Opfer anderer Täter wurden: „Doch dient mein Wort zum Samen, daraus dem frechen Verräter Schande sprießt, den ich hier speise.“ Die Seelen im Fegefeuer erhoffen sich von ihm die Verbreitung der Wahrheit unter den Lebenden oder die Ermahnung der Angehörigen zu eifriger Fürbitte für ihre armen Seelen.
Gottes Gerechtigkeit, in deren Namen ewige Folter und Qual der Hölle und ihre begrenzten Formen im Fegefeuer ausgeführt werden, ist eine zuteilend strafende, ein „gerechter“ Ausgleich für die Sünden der Lebenden. Bauprinzip ihrer Strafen ist eine ironische Umkehrung (contrappasso) ihrer Laster und Verbrechen, eine verspätete Ironie der Geschichte: Habgierige – an den Dingen klebend – schieben auf ewig Felsbrocken vor sich her, Gewalttäter müssen sich in einem kochenden Blutstrom vor den sie beschießenden Kentauren verstecken, Schmeichler sitzen in der Kloake, Wahrsager tragen ihr Gesicht auf dem Rücken – jetzt ewig der Vergangenheit zugewandt, Heuchler schleppen außen vergoldete Kutten aus Blei, Zwietrachtstifter werden von Teufeln wieder und wieder zerhackt, die Verräter – immer auf eine plötzliche Wendung der Geschichte spekulierend – liegen eingefroren im Eissee Cocytus, dem tiefsten Kreis der Hölle.
Erster bis Fünfter Gesang
Laut dem danteschen Weltbild liegt die Hölle im Inneren der nördlichen Halbkugel. Sie ist der Sitz von Luzifer und besteht aus sich zum Erdmittelpunkt hin verjüngenden Kreisen. Der Trichter entstand durch den Sturz Luzifers und seiner Engel, und die solcherart zurückgedrängte Erde bildet den Läuterungsberg, der als einzige Landmasse aus der sonst von Wasser bedeckten Südhalbkugel herausragt.
„Durch mich geht man hinein zur Stadt der Trauer,
Durch mich geht man hinein zum ewigen Schmerze,
Durch mich geht man zu dem verlornen Volke.
Gerechtigkeit trieb meinen hohen Schöpfer,
Geschaffen haben mich die Allmacht Gottes,
Die höchste Weisheit und die erste Liebe
Vor mir ist kein geschaffen Ding gewesen,
Nur ewiges, und ich muss ewig dauern.
Lasst, die Ihr eintretet, alle Hoffnung fahren!“
Hinter dem Höllentor liegt die Vorhölle, der Ort für die lauen Seelen, die weder gut noch böse waren. Diese laufen rastlos in Scharen umher und werden von Ungeziefer gepeinigt. Am ersten Fluss der Hölle, dem Acheron, versammeln sich die bösen Seelen, die von Charon an das andere Ufer gebracht werden. Hier verweigert Charon dem Dichter mit einer dunklen Andeutung auf sein ewiges Geschick die Überfahrt. Wie Dante den Acheron letztlich überquert, bleibt im Dunkeln.
Jenseits des Acheron aus tiefer Ohnmacht erwacht, heult Dante aus der Tiefe des Höllentrichters der Menschheit ganzer Jammer entgegen. Dann schreitet er mit Vergil hinab in die lediglich durch Seufzer getrübte Stille des ersten Höllenkreises. Hier, im Limbus, befinden sich die unschuldig schuldig Gewordenen, alle, die sündenfrei sind, aber nicht dem christlichen Glauben angehören (bzw. nicht getauft sind), jedoch nur von ewiger Sehnsucht gepeinigt werden. Nicht nur ungetaufte Kinder sind in diesem Kreis anzutreffen, sondern auch Dichter und Denker der Antike oder des Heidentums. Neben den antiken Dichtern wie Homer, Philosophen wie Aristoteles, den trojanischen und römischen Helden, aber auch mittelalterlichen Gestalten wie Averroes, Avicenna und Sultan Saladin gehört auch Vergil zu denen, die unter falschen, lügnerischen Göttern lebten. Nach der antiken Heldenschau, in deren Verlauf die beiden Dichter von Homer, Horaz, Ovid und Lukan begleitet werden, steigt Dante mit dem römischen Poeten weiter hinab.
Hinter dem ersten Höllenkreis werden die Sünder vom antiken Hadesrichter Minos, hier zum Dämon verzerrt, empfangen. Vor diesem müssen sie alle ihre Sünden beichten. Der Kenner aller Sünden legt mit Hilfe seines Schweifes daraufhin fest, in welchen Kreis der Betroffene hinabsteigen muss. Wie schon zuvor Charon muss auch Minos erst von Vergil beschwichtigt werden. Im zweiten Kreis büßen die Wolllüstigen, die vom Höllensturm umher gejagt werden. Dort trifft Dante auf Semiramis, Kleopatra, Dido, Achilleus, Helena, Paris, Tristan „e più di mille [...] donne antiche e ' cavalieri“ (mehr als tausend Frauen und Ritter aus alter Zeit). Im 5. Gesang begegnen wir außerdem dem ehebrecherischen Liebespaar Paolo und Francesca da Rimini, dessen Schicksal zahlreiche Werke der Musik und der bildenden Kunst inspirierte: Verführt durch die gemeinsame Lektüre eines Buches, in dem Lanzelot Königin Guinièvre küsst, hatte sich Francesca ihrem Schwager Paolo hingegeben und war mit ihrem Geliebten vom Gatten ertappt und getötet worden. Aus Mitleid über ihr zeitliches und ewiges Los bricht Dante zusammen.
Sechster bis Elfter Gesang
Im dritten Höllenkreis trifft Dante auf die Seelen der Gefräßigen, die im eisigen Regen auf dem Boden liegen und vom Höllenhund Kerberos – hier Sinnbild der Gefräßigkeit – bewacht und geschunden werden. Eine der Seelen, ein Florentiner mit dem Rufnamen Ciacco, sagt Dante künftige Ereignisse voraus, die Florenz betreffen werden.
Im vierten Höllenkreis befinden sich die Verschwender und die Geizigen, die von Plutos bewacht werden. Die Sünder toben und wälzten Lasten mit der Kraft der Schulter, die sie gegeneinanderstoßen. Der fünfte Höllenkreis ist der Sumpf der zornigen Seelen. Choleriker (aktiv Zornige) bekämpfen sich hier unablässig und bösartig in den Fluten des Flusses Styx, während die Mürrischen, Ignoranten und Phlegmatiker (die passiv Zornigen) für immer in den Fluten des Styx untergetaucht bleiben. Von einem Turm am Flussufer wird ein Feuersignal hinüber gegeben, worauf der Fährmann Phlegyas erscheint und die Dichter übersetzt. In der Begegnung mit dem Choleriker Filipo Argenti stößt Dante erstmals das Böse bewusst von sich.
Noch während der Bootsfahrt erblicken die Dichter am anderen Ufer die Höllenstadt . Legionen von Teufeln verwehren den beiden Wanderern den Zugang. Nach der Begegnung mit den Erinnyen und den drei Gorgonen erscheint ein Engel und kam zum Tore, und mit einem Zweiglein/schloß er es auf. Es wird deutlich, dass Dantes Reise den Segen Gottes hat, um auf den rechten Weg zurückgeführt zu werden. Im sechsten Kreis büßen die Ketzer in flammenden Särgen, die sich nach dem Gericht im Tal Josaphat schließen werden. Einer der hierher Verdammten, der Ghibelline Farinata degli Uberti, sagt Dantes Verbannung voraus und erklärt dem Poeten, dass die Verdammten zwar in die Zukunft schauen können, aber nichts von der Gegenwart wissen, wenn ihnen nichts durch Neuankömmlinge mitgeteilt wird.
Im Schatten des Grabmals des Papstes Anastasius II. rasten die Dichter, um sich an den aus der Tiefe emporsteigenden Gestank zu gewöhnen. Vergil nutzt die Rast, um Dante den Aufbau der unteren Hölle zu erklären: Der siebte Kreis der Hölle gehört den Gewalttätigen, der achte und der neunte Kreis gehören der Bosheit – voneinander geschieden als allgemeiner Betrug, der im achten Kreis Vergeltung findet, und als Betrug in einem besonderen Vertrauensverhältnis (Verrat), der im neunten Kreis auf dem Grunde der Hölle bestraft wird. Dante fragt, warum die Bewohner des zweiten bis fünften Kreises separat bestraft werden, worauf Vergil auf die Differenzierung von Unmaß, verwirrtem tierischen Trieb und Bosheit durch die aristotelische Ethik verweist.
Zwölfter bis Siebzehnter Gesang
Der siebente, achte und neunte Kreis bilden die innere Hölle, deren Eingang von dem Minotauros von Kreta bewacht wird. Hier werden die schlimmsten Sünden bestraft: Gewaltverbrechen, Betrug und Verrat.
Doch weil man drei Personen kann verletzen, ist der siebte Kreis in drei Ringe unterteilt. Im ersten Ring werden die Gewalttaten an den Nächsten gebüßt. Mörder, Räuber und Verwüster kochen in einem Blutstrom, in den sie immer wieder von Kentauren zurückgetrieben werden, wenn sie versuchen, ihm mehr zu entsteigen, als ihre Schuld es zulässt. Je nach Schwere ihrer Tat sind sie unterschiedlich tief in dem Blutstrom eingetaucht. Alexander der Große und der Tyrann Dionysios stecken bis zu ihren Brauen im Strom, während Attila am tiefsten Grund gepeinigt wird. Einer der Kentauren, Nessos, trägt auf Geheiß seines Gefährten Cheiron Dante über den Blutstrom.
Selbstmörder (darunter Pier delle Vigne, der Kanzler Friedrichs II.) büßen im zweiten Ring ihre Schuld. Sie müssen als Sträucher und Bäume ihr Dasein fristen, die immer wieder von den Harpyien zerzaust werden, da sie sich mit ihrem Selbstmord selbst von ihrem Körper losgerissen haben – denn was man selbst sich nahm, darf man nicht haben. Auf ihrem Weg durch das Selbstmörder-Buschwerk begegnen die beiden Dichter zwei Seelen, die in ihrem Leben ihren Besitz stückweise verprasst haben und dafür von schwarzen Höllenhunden durchs Dickicht gehetzt und stückweise zerrissen werden. Stierle interpretiert diese Passage biographisch:
„Für Dante bricht, wenn man so will, eine ganze Welt zusammen im Augenblick des Exils. Er verliert seine politische Identität, er verliert seine bürgerliche Existenz, er verliert seine Familie und er fragt sich, ob er dieses alles wirklich verschuldet hat. Und dann stellt sich ihm die Frage nach der Gerechtigkeit Gottes und damit auch nach dem sinnhaften Aufbau der ganzen Welt, an der er verzweifelt, so sehr verzweifelt, dass er, wie ich meine, kurz vorm Selbstmord steht, und dass damit eigentlich mit dem Bild des dunklen Waldes als Bild für den Selbstmord die Commedia beginnt.“
Diejenigen, die Gewalt gegen Gott (Blasphemie), gegen die Natur (Sodomie) und gegen die Kunst (Wucher) verübt haben, büßen im dritten Ring, dessen Boden aus Sand besteht. Die Gotteslästerer liegen ausgestreckt und schreiend auf dem Boden, die Sodomiten laufen ohne Rast und Ruh umher, die Wucherer hocken am Abgrund, wo der dritte Höllenfluss Phlegethon sich in den achten Kreis hinab ergießt, untätig bei ihren Geldsäcken, und auf alle rieseln ständig Feuerflocken herab. Hier begegnet Dante dem Gotteslästerer Kapaneus, aber auch seinem einstigen Lehrer Brunetto Latini sowie drei Florentiner Offizieren.
Insgesamt kommen in diesen Gesängen verstärkt Bezüge zur Politik der Heimatstadt des Dichters zur Sprache, gesehen aus räumlicher und zeitlicher Distanz.
Achtzehnter bis Dreißigster Gesang
Am Abhang des Phlegethon erblicken sie die mythologische Gestalt Geryon. Dante blickt auf das Ungeheuer mit Erstaunen und beschreibt es folgendermaßen: „Hier kommt das Ungetüm mit spitzem Schwanze, Das Berge nimmt und Mauern bricht und Waffen, Hier kommt es, das die ganze Welt verstänkert.“ Der achte Höllenkreis (Malebolge) ist in zehn Gräben unterteilt. Im ersten schleppen sich die Kuppler und Verführer (unter letzteren die Gestalt des Iason), von gehörnten Teufeln mit Peitschen getrieben, im Gegenzug durch den Graben. Schmeichler und Huren wälzen sich im zweiten Graben in ätzendem Kot.
Im dritten Graben stecken die Simonisten, Betrüger, die schwunghaften Handel mit Kirchenämtern trieben, kopfüber in Felsenlöchern, aus denen nur ihre brennenden Sohlen herausragen. Wie ein Beichtvater spricht Dante mit der Seele des Papstes Nikolaus III., der glaubt, dass sein Nachfolger Bonifatius VIII. schon in der Hölle angekommen sei. Außerdem prophezeit er die Ankunft Clemens’ V. als Sünder. Dante geißelt den Handel mit Kirchenämtern, der die Verweltlichung der Kirche vorantreibt, mit scharfen Worten.
Im vierten Graben beobachten Vergil und Dante die Zauberer und Wahrsager, deren Körper so verrenkt wurden, dass ihre Gesichter nach hinten gewendet sind – Zum Rücken nämlich standen die Gesichter. Neben etlichen Frauen, die der Zauberei verfallen waren (darunter die mythische Manto, von der Vergils Geburtsstadt Mantua ihren Namen bekommen hat, wie Vergil selbst ausführlich berichtet), fristen Amphiaraos und Teiresias, berühmte Seher der Antike, aber auch Zeitgenossen wie Guido Bonatti dort ihr Dasein.
Der fünfte Graben ist mit kochendem Pech gefüllt, in dem die Bestechlichen büßen. Eine besondere Gruppe von Teufeln, die Malebranche, holt ihre Seelen und bewacht sie: Wer den Kopf aus der Pechflut steckt, wird mit Gabeln an Land gezogen und dort geschunden. Dante und sein Begleiter schaffen es, den Teufeln zu entkommen, und gelangen in den sechsten Graben. Dort müssen die Heuchler in schweren vergoldeten Bleimänteln einherschreiten. Unter ihren Tritten leidend liegen die gekreuzigten Ratsmitglieder der Pharisäer am Boden, darunter Kajaphas, der vor der Jerusalemer Ratssitzung heuchlerisch dazu geraten hatte, Jesus Christus zum Wohle des Staates zu töten.
Im siebten Graben werden Diebe und Räuber unablässig von Schlangen angegriffen, durch deren Bisse sie zu Asche zerfallen, um bald darauf wieder auferstehen zu müssen – die ewige Strafe der Diebe. Nicht alle Sünder werden von den Schlangen lediglich gebissen, andere verschmelzen mit ihnen (oder einem Drachen) zu einem ungeheuerlichen Ungetüm. Hinterlistige Berater und betrügerische Räuber büßen, indem sie wie Glühwürmchen in Flammen gehüllt durch den achten Graben schweben. Hier spricht Dante mit Odysseus, der mit Diomedes für die List, durch welche Troja zu Fall gebracht wurde, büßen muss, sowie mit dem einstigen Ghibellinenführer und späteren Franziskaner Guido da Montefeltro, der sich selbst für seinen trügerischen Rat an Papst Bonifatius VIII., Palestrina zu brechen, um sein ewiges Heil betrogen hat. Im neunten Graben begegnet Dante den Glaubensspaltern und Zwietrachtstiftern, zu denen er auch den Stifter des Islam, Mohammed, und seinen Schwiegersohn Ali zählt. Ein Teufel schlägt ihnen unablässig Gliedmaßen ab und tiefe Wunden – Die waren Stifter von Gezänk und Zwietracht / Im Leben, darum sind sie so zerspalten. Im letzten Graben des achten Höllenkreises leiden die Fälscher, Alchemisten und falschen Zeugen unter schweren Krankheiten und fallen in blinder Raserei übereinander her. Unter ihnen befinden sich die Gattin Potifars, die Josef verleumdet hatte, sowie Sinon von Troja.
Einunddreißigster bis Vierunddreißigster Gesang
Wie Türme ragen Riesen (Vergil nennt Nimrod, Ephialtes, Briareus, Tityus und Typhoeus) am Rande des neunten Höllenkreises empor. Auf Bitten Vergils setzt Antaeus die beiden Wanderer auf dem Grund des letzten Höllenkreises ab. Dort büßen die Verräter, bis zum Kopf in einen See eingefroren: in der Kaina die Verräter an Verwandten und in der Antenora die politischen Verräter. Die Verräter an Tischgenossen sind rücklings in der Tolomea eingefroren, sodass ihre zu Kristallen gewordenen Augen sich für immer verschließen. Den Sündern in dieser Zone können schon zu Lebzeiten die Seelen vom Körper geschieden werden. In die leblose Hülle schlüpft dann ein Dämon, der sein Unwesen auf der Welt treibt. In der untersten Höllentiefe, der Judecca, liegen vom Eis völlig bedeckt diejenigen Sünder, die ihren Herrn und Wohltäter verraten haben. Und in ihrer Mitte steckt der Teufel im Eis, in seinen drei Mäulern die Erzverräter Judas, Brutus und Cassius zermalmend. In den meisten deutschen Übersetzungen wird im 118. Vers des vierunddreißigsten Gesangs der Teufel als Luzifer bezeichnet. Dante verwendet diesen Namen im Original jedoch nicht. Tatsächlich lautet der 118. Vers im Original:
„Qui è da man, quando di là è sera;
e questi, che ne fé scala col pelo,
fitto è ancora sì come prim'era.“
Der Teufel wird von Dante lediglich im 124. Vers des vierunddreißigsten Gesangs als Belzeebub bezeichnet. Auch hier taucht der Name Luzifer nicht auf.
„Luogo è là giù da Belzebù remoto
tanto quanto la tomba si distende,
che non per vista, ma per suono è noto.“
Literaturgeschichtlich erfolgte eine Gleichsetzung Luzifers mit dem Teufel erstmals 1667 in John Miltons Werk Paradise Lost.
Vergil nimmt Dante und greift sich das zottige Fell Satans, an dem er zwischen Satan und der Eiswand erst nach unten und, da sie sich im Erdmittelpunkt befinden, damit auch nach oben klettert: Nur über Satan selbst sei der Ausweg möglich. Vergil findet in der Wand ein Felsloch, in das sie treten können, und sie kommen über einen Gang in eine neue Hemisphäre. Dante ist verunsichert und erhält von Vergil zur Antwort: An Satans Fell seien sie durch den Erdmittelpunkt gekrochen, das Eis sei weg, Ost und West, Oben und Unten seien nun vertauscht. Über einen Pfad gelangen sie entlang einem Bach zurück zur Lichtwelt, zu den Sternen.
2. Purgatorio / Der Läuterungsberg
Der Läuterungsberg bzw. das Fegefeuer ist als ein hinter einem Tor beginnender Rundweg um einen Berg angelegt, der sich allmählich dem Licht entgegen schraubt. Auf sieben Terrassen büßen die Seelen. Zusammen mit dem von Cato bewachten Meeressaum und dem sich anschließenden Bereich für die Säumigen sind es also auch hier neun Stufen.
Gegenüber der Trostlosigkeit der Hölle dominieren nun Buße und Hoffnung der Sünder. Noch immer regiert die ironische Umkehrung die Strafen, die aber endlich sind (wenn sie auch 500 Jahre und länger dauern): Im Fegefeuer bzw. auf dem Läuterungsberg können die Hochmütigen unter der Last von Steinen den Blick nicht mehr vom Boden lösen, den Neidischen wurden die Augen mit Draht zugenäht, die Trägen müssen um den Berg hetzen, die Habsüchtigen liegen mit dem Gesicht im Staub des Weges …
Vor der Pforte des Läuterungsberges zeichnet der wachende Engel mit seinem Schwert sieben P (ital. peccato „Sünde“) auf Dantes Stirn für die sieben Todsünden (Hochmut, Jähzorn, Neid, Habgier, Wollust, Völlerei und Trägheit), von denen auch er sich zu reinigen habe. Dann erst schließt der Wächter das Tor auf, Dante beginnt seine eigene Buße auf dem Weg zum Licht und sucht sich von falschen Leidenschaften, vor allem von seinem Hochmut, zu befreien.
Die Terrassen des Läuterungsberges
Auf den ersten drei Terrassen werden die Seelen mit der Liebe zur Untugend geläutert.
- Erste Terrasse: Auf der ersten Terrasse büßen die Stolzen, indem sie riesige Steine auf dem Rücken tragen müssen, ohne sich aufrichten zu können. Dies soll sie lehren, dass der Stolz Gewicht auf die Seele legt und man ihn deshalb ablegen sollte. Auf dem Boden eingraviert finden sich historische und mythologische Beispiele für Stolz. Durch das Gewicht gebeugt, sind die Sünder gezwungen, diese zu studieren, um von ihnen zu lernen. Am Aufstieg zur nächsten Ebene erscheint ein Engel und entfernt ein P von Dantes Stirn. Dies wird an jedem Aufstieg wiederholt. Bei jedem Entfernen fühlt sich Dantes Körper leichter an, da weniger Sünde ihn niederdrückt.
- Zweite Terrasse: Die Neider werden auf der zweiten Terrasse geläutert, indem sie mit zugenähten Augen umherwandern müssen. Gleichzeitig tragen sie Kleidung, mit der ihre Seele nicht vom Boden unterscheidbar ist. Dies soll die Sünder lehren, andere nicht zu beneiden und ihre Liebe zu Gott zu lenken.
- Dritte Terrasse: Auf der dritten Terrasse müssen die Zornigen im sauren Rauch umhergehen. Sie lernen, wie sie der Zorn blind werden ließ und ihre Urteilsfähigkeit verminderte.
- Vierte Terrasse: Auf der vierten Terrasse befinden sich die Sünder der mangelnden Hingabe, der Trägheit. Die Trägen werden zu ständigem Rennen gezwungen. Sie können nur Läuterung erfahren, indem sie rastlos ihre Buße tun.
- Fünfte Terrasse: Auf der fünften Terrasse bis zur siebten Terrasse befinden sich die Sünder, die in ihrem Leben die weltlichen Dinge in einer falschen Art und Weise geliebt haben. Die Habsüchtigen und die Verschwender liegen mit dem Gesicht auf dem Boden und können sich nicht bewegen. Die Überhöhung weltlicher Güter wird geläutert und die Sünder lernen ihr Begehren von Besitztümern, Macht oder hohen Positionen zu Gott hinzulenken. Hier trifft Dante auf die Seele Statius', der seine Läuterung vollendet hat und Dante und Vergil bei ihrem Aufstieg zum Paradies begleitet.
- Sechste Terrasse: Auf der sechsten Terrasse müssen die Maßlosen in ständiger Enthaltsamkeit von Essen und Trinken Läuterung erfahren. Erschwert wird ihnen dies dadurch, dass sie Kaskaden passieren müssen, ohne trinken zu können.
- Siebente Terrasse: Die Wollüstigen werden gereinigt, indem sie in einer riesigen Flammenwand brennen. Hier sollen die sexuellen Ausschweifungen, die die Liebe der Sünder von Gott ablenkt, überwunden werden. Durch die Flammenwand der siebten Terrasse müssen auch alle Sünder gehen, die ihre Buße auf einer der niedrigeren Terrassen abgelegt haben, bevor sie den Läuterungsberg verlassen können. Nachdem Dante dieses Los geteilt hat, wird das letzte P von seiner Stirn entfernt.
3. Paradiso
Die engelhafte Beatrice führt Dante durch die neun himmlischen Sphären des Paradieses. Diese sind konzentrisch und sphärisch, wie im aristotelischen und ptolemäischen Weltbild. Während die Strukturen des Inferno und Purgatorio auf verschiedenen Klassifizierungen der Sünde basieren, wird das Paradiso durch die vier Kardinaltugenden und die drei theologischen Tugenden strukturiert. Dante trifft und unterhält sich mit mehreren großen Heiligen der Kirche, darunter Thomas von Aquin, Bonaventura, der Heilige Petrus und Johannes.
Das Paradiso besitzt mehr theologische Natur als die Hölle und das Fegefeuer. Dante räumt ein, dass die Vision des Himmels, die er beschreibt, diejenige ist, die ihm gestattet wurde mit seinen menschlichen Augen zu sehen.
Ab dem einunddreißigsten Gesang beschreibt Dante, wie er Maria als Himmelskönigin sieht, bevor die Göttliche Komödie mit dem Anblick des dreieinigen Gottes endet. In einem Erkenntnisblitz, der sich nicht ausdrücken lässt, versteht Dante endlich das Geheimnis von Christi Gottheit und Menschheit, und seine Seele wird verbunden mit der Liebe Gottes.
Resümee
Dantes Werk wird ausnahmslos als „epochal“ gewertet: Es enthält, erstmals in der von Dante „geadelten“ italienischen Volkssprache, die dreiteilige Wanderung durch „das Reich nach dem Tode“, wie es um 1300 gesehen wurde: erst hinab zur „Hölle“, dann durchs „Purgatorio“ hinauf, dann ins „Paradies“; das Ganze in epischer Form, was dem hohen Anspruch angemessen war.
Das Werk verweist explizit auf das große Versdrama Aeneis des Römischen Dichters Vergil und stellt somit von vornherein extrem hohe Ansprüche. Diese Ansprüche werden in der Tat erfüllt, zumal Dante nicht nur immer wieder Einzelheiten des gesamten politischen Lebens Italiens von der späten Stauferzeit des 11. Jahrhunderts bis zur Zeit der frühen Habsburger und des Kaisers Heinrich VII. aus dem Haus Luxemburg aufgreift. Diese Einzelheiten bedürfen der sparsamen Kommentierung, damit sie für Leser der Jetztzeit verständlich sind und zugleich der „Ton“ des Originals gewahrt wird.
Mit seinem Rückgriff auf Formen der Antike hat Dante mit dazu beigetragen, dass sich in Italien schon sehr früh anstelle des Kunststils der Gotik die Renaissance entwickeln konnte.
Nicht nur im theologischen Weltbild ist Dantes Werk – abgesehen von der überragenden dichterischen Dimension – voll auf der Höhe des Wissens seiner Zeit. So verknüpft er z. B. in den Schlussversen seines Werks explizit die Schwierigkeit des Verständnisses der Dreieinigkeit Gottes mit dem mathematischen Problem der Dreiteilung eines Kreisbogens.
Rezeptionsgeschichte
Bildende Kunst
Illustrationen und Gemälde
Dantes Commedia hat einen außerordentlichen Einfluss auch auf Werke der bildenden Kunst ausgeübt. Illustrationen setzen in den Handschriften der Commedia bereits wenige Jahre nach seinem Tod ein, älteste datierte illustrierte Handschrift ist der Kodex Trivulzianus Nr. 1080 von 1337 in Mailand, möglicherweise schon einige Jahre früher (um 1330?) entstanden die 32 Illuminationen im sogenannten Poggiali Codex (Florenz, BNCF, Palat. 313). In manchen Kirchen, vorrangig in Florenz, entstanden im 15. Jahrhundert Gemälde in der Art von Heiligenbildern.
In selbstständigen Kunstwerken, insbesondere Darstellungen der Hölle und des Jüngsten Gerichts, machte sich der prägende Einfluss früh bemerkbar, wobei er hier von älteren literarischen und ikonografischen Traditionen nicht immer sicher unterscheidbar ist. Ebenfalls schon um 1340 ist solcher Einfluss Dantes in den Fresken des Camposanto Monumentale in Pisa (von Buonamico Buffalmacco?) auch durch inschriftliche Zitate angezeigt. Das erst in jüngerer Zeit wiederentdeckte, zwischen 1306 und 1309 entstandene Stundenbuch (Officiolum) des , in dessen Illustrationen man ebenfalls schon ikonographischen Einfluss des Inferno zu erkennen glaubte, kommt hierfür aufgrund seiner frühen Entstehung vermutlich nicht in Frage.
Eine künstlerisch herausragende Stellung unter den Illustrationen des 15. Jahrhunderts nehmen die Zeichnungen zu allen drei ‚Cantiche‘ der Commedia ein, die Sandro Botticelli seit 1480 schuf, aber nicht mehr zur Vollendung brachte. Von diesen sind 93 Stücke erhalten, deren Bestand sich heute auf das Kupferstichkabinett Berlin und die Vatikanische Bibliothek in Rom verteilt. Sie bildeten die Vorlage für die Holzschnitte, die Baccio Baldini für die erste Druckausgabe des Dantekommentars von Cristoforo Landino (1481) herstellte, und haben aufgrund des enormen Erfolges dieses Kommentars auch die Illustrationen nachfolgender Danteausgaben nachhaltig geprägt.
Weitere Beispiele für die Illustration der Commedia und für ihre Rezeption in der bildenden Kunst:
Eine größere Anzahl von Zeichnungen, die um 1580 von Jan van der Straet (Johannes Stradanus), Federico Zuccari und Jacopo Ligozzi geschaffen wurden, hat man als zusammengehörige Auftragsarbeit eines Florentiner Druckers für eine geplante Ausgabe der Commedia angesehen, eine These, die jedoch nach dem Befund neuerer Forschung nicht aufrechtzuerhalten ist.
Im 18. Jahrhundert waren die Illustrationen des britischen Künstlers John Flaxman in Europa sehr verbreitet. Sie zeichnen sich durch einen minimalistischen Darstellungsstil aus. Achim von Arnim kommentiert in einem Brief an die Brüder Grimm: „Erst jetzt kann ich mir erklären, warum die Zeichnungen des Flaxmann dazu meist so leer sind, wie Regimentsuniformabbildungen, meist nichts anders als der Offizier Virgilius und ein Gemeiner, der Dante, die hinter einander marschieren.“
Bekanntester Illustrator der Göttlichen Komödie im 18. Jahrhundert war Joseph Anton Koch, der neben zahlreichen Zeichnungen und Gemälden auch die berühmten Fresken zur Hölle und zum Fegefeuer im Casino Massimo in Rom schuf.
Im Jahr 1822 malte der französische Romantiker Eugène Delacroix ein Gemälde namens Die Dantebarke (im Original La Barque de Dante oder Dante et Virgile aux enfers), das sich heute im Louvre befindet. Es zeigt Dante und Vergil sowie den Sünder Filippo Argenti bei der Überfahrt über den Styx. (Vgl. Inf. Canto VIII.)
Der englische Dichter und Maler William Blake plante und schuf einige Aquarelle zur Göttlichen Komödie. Obwohl der Zyklus bei seinem Tod 1827 unvollendet war, zählen sie auch heute noch zu den beeindruckendsten Interpretationen des Werks.
1850 malte der Künstler William Adolphe Bouguereau ein Gemälde: Dante And Virgil In Hell.
Gustave Doré, der sich schon im Alter von neun Jahren an der Illustration der Göttlichen Komödie versuchte, schuf im Jahr 1861 zahlreiche Holzstiche. Diese zählen heute zu den bekanntesten Illustrationen des Werks. Darüber hinaus malte er auch ein Gemälde mit dem Titel Dante et Virgile dans le neuvième cercle de l’enfer, das Dante und Vergil im neunten Kreis der Hölle zeigt.
Anselm Feuerbach malte im Jahr 1864 das Gemälde des Liebespaars Paolo und Francesca.
Gustav Klimt schuf 1891 das Bild Altitalienische Kunst im Stiegenhaus des Kunsthistorischen Museums in Wien, das inhaltlich von der Göttlichen Komödie inspiriert wurde.
Franz von Bayros, der vor allem durch seine erotischen Zeichnungen bekannt wurde, illustrierte das Werk im Jahr 1921.
In der Mitte des 20. Jahrhunderts entwarf Salvador Dalí einen Bilderzyklus zur Göttlichen Komödie.
1975 wurde der britische Künstler Tom Phillips mit der Illustrierung des Infernos beauftragt. Er übersetzte Dantes Text ins Englische, und über einen Zeitraum von etwa sieben Jahren entstanden 139 Illustrationen zu Dantes Inferno (Künstlerbuch Talfourd Press 1983, Thames & Hudson 1985). Phillips' Illustrationen stellen einen sehr persönlichen visuellen Kommentar dar, der den mittelalterlichen Text in das 20. Jahrhundert überträgt.
Von Robert Rauschenberg stammt eine Serie von 34 Zeichnungen zum Inferno, die er mit 35 Jahren, dem Alter, als Dante mit der Commedia begann, angefangen und an der er 18 Jahre lang gearbeitet hat. Rauschenberg benutzte dabei eine ganz eigene Technik, wie Frottagen von mit Terpentin angefeuchteten Fotos, die als eine Art Collage auf jeweils 36,8 × 29,2 Zentimeter großem Strathmore-Papier zusammengefügt wurden und den Effekt einer Zeichnung erzeugen. Als Vorlagen für Dante und Vergil können Bilder von Adlai Stevenson, John F. Kennedy, antike Statuen, Baseballschiedsrichter oder auch einfach der Buchstabe V gedient haben. Die Zeichnungen sind oft dreigeteilt und entsprechen hier der Dreiteilung des von Dante verwendeten Versmaßes, der Terzine. Bei intensiver Betrachtung erweisen sich Rauschenbergs Illustrationen als sehr nah an Dantes Text, ja sie erschließen sich dem Betrachter erst bei der Lektüre.
Zwischen 1992 und 1999 illustrierte die deutsche Künstlerin Monika Beisner alle 100 Gesänge (Cantos) der Göttlichen Komödie. Sie ist damit eine der Wenigen, welche die komplette Komödie malerisch umgesetzt haben und die erste Frau, die sich der Illustration des Werks angenommen hat. Dabei übertrug sie Dantes 100 Gesänge detailreich und so wortgetreu wie möglich in Bilder, gemalt mit Eitempera-Farben. Werkausgaben mit Beisners Bildern erschienen auf Deutsch, Italienisch und Englisch.
Der Südtiroler Künstler Markus Vallazza hat zwischen 1994 und 2004 zahlreiche Illustrationen (300 Stiche, 9 Bildbände und an die 100 Gemälde) zur Göttlichen Komödie geschaffen.Miquel Barceló schuf 2003 eine umfangreiche Buch-Illustration zum Inferno, die jeweils zweisprachig in Spanien und in Deutschland erschienen ist.
Bildhauerei und Architektur
Der Bildhauer Auguste Rodin arbeitete annähernd 37 Jahre am „Höllentor“, einem bronzenen Portal für das Musée des Arts Décoratifs in Paris. Auch wenn es nie zur ursprünglichen Ausführung kam, ist dieses Werk wegen seiner zahlreichen daraus isolierten Skulpturen (z. B. Der Denker, welcher Dante Alighieri darstellt) sehr beachtenswert.
Giuseppe Terragni entwarf 1938 ein „Danteum“ an der Via dell’Impero, der heutigen Via dei Fori Imperiali in Rom. Als gebaute Architektur der Vision Dantes von der Einigung Italiens sollte der Entwurf von 1938 zudem die Wiedererrichtung des Italienischen Reiches durch Mussolini verherrlichen. Die Kriegsentwicklung verhinderte jedoch die Ausführung.
Das vom italienischen Architekten Mario Palanti zwischen 1919 und 1923 errichtete Palacio Barolo in Buenos Aires wurde entworfen im Einklang mit dem Kosmos, wie er in Dante Alighieris Göttlicher Komödie beschrieben wurde. Die 22 Etagen sind in drei Sektionen unterteilt. Der Keller und das Erdgeschoss repräsentieren die Hölle, die Etagen 1 bis 14 das Fegefeuer und 15 bis 22 den Himmel. Die Höhe von 100 Metern entspricht den 100 Gesängen der Göttlichen Komödie.
Filmadaptionen
Zwischen 1909 und 1911 wurde in Italien die Göttliche Komödie verfilmt, der am 10. März 1911 im Teatro Mercadante in Neapel uraufgeführt wurde. Die Regisseure des Stummfilms waren Francesco Bertolini, Adolfo Padovan und Giuseppe De Liguoro. Die Umsetzung orientierte sich maßgeblich an den Illustrationen Gustave Dorés von der Ausgabe aus dem Jahr 1861, wobei nicht alle Bildvorlagen lückenlos umgesetzt wurden. Der internationale erfolgreiche Film spielte allein in den USA über 2 Millionen US-Dollar ein. Im Jahr 2004 erschien der Film in einer DVD-Fassung unter dem Titel L’inferno.
1985 drehten Peter Greenaway und Tom Phillips einen 15-minütigen Pilotfilm zu einer geplanten Serie: A TV Dante, der erst drei Jahre später überarbeitet und um weitere Canti (I–VIII) ergänzt wird. A TV Dante wurde 1990 beim Montreal International Film and Video Festival als „Best experimental video of 1990“ und 1991 mit dem Prix d’Italia ausgezeichnet. 1989 drehte der chilenische Regisseur Raúl Ruiz sechs weitere Gesänge, die auch unter dem Titel Diablo Chile bekannt sind.
In dem im Jahr 1995 veröffentlichten Film Se7en von David Fincher, welcher die sieben Todsünden behandelt, nehmen die drei Canticas „Hölle, Fegefeuer und Paradies“ eine zentrale Rolle ein. Im Fegefeuer erzählt Dante von sieben Terrassen, die den sieben Todsünden entsprechen.
Eine Adaption findet sich auch in dem US-Drama Hinter dem Horizont von 1998, in dem die Rollen Dantes und Vergils mit geänderten Namen durch die Schauspieler Robin Williams und Cuba Gooding, Jr. verkörpert werden. Der Plot ist in die Gegenwart versetzt und verändert, jedoch sind unverkennbare Szenen, beispielsweise die Reise über den Totenfluss, eindeutig als eine Adaption des Originals zu sehen.
Im Jahr 2010 erschien eine Anime-Version unter dem Titel Dantes Inferno: An Animated Epic. Diese Geschichte basiert lose auf Dantes Gedicht und beschreibt Dante als einen gefallenen Kreuzritter, der versucht, seine geliebte Frau Beatrice aus der Hölle zu befreien und sich dabei mit seinen eigenen Sünden und deren Folgen, die zu Beatrices Tod geführt haben, auseinandersetzen muss.
2016 wurde der Dokumentarfilm Botticelli Inferno als deutsch-italienische Produktion im hochauflösenden 4K-Format über die „Mappa dell’Inferno“ gedreht.
Musik
- Franz Liszt schrieb eine Dante-Sinfonie für Frauenchor und Orchester. Sie besteht aus zwei Sätzen: Inferno und Purgatorio, wobei Letzterer mit dem Anfang des Magnificat endet.
- Peter Tschaikowski schrieb eine sinfonische Phantasie Francesca da Rimini über eine Episode aus dem Inferno-Teil von Dantes Werk. Dieser Stoff liegt auch den Opern Francesca da Rimini von Sergej Rachmaninow, Francesca da Rimini von Riccardo Zandonai (nach einem Libretto von Gabriele D’Annunzio), sowie Francesca da Rimini von Saverio Mercadante (Libretto: Felice Romani) zugrunde.
- Max Reger soll seine Symphonische Phantasie und Fuge für Orgel unter dem Eindruck der Lektüre von Dantes Werk geschrieben haben. Daher wird sie häufig Inferno-Phantasie genannt.
- Giacomo Puccini stützte sich bei seiner komischen Oper Gianni Schicchi – dem dritten Teil seines Trittico – ebenfalls auf eine Episode aus dem Inferno-Teil, der Erbschleichern nach dem Tod die Hölle verheißt.
- Felix Woyrsch vertonte in seinem Symphonischen Prolog zu Dantes Divina commedia, op. 40, Dantes Reise durch das Inferno bis ins Paradies.
- Der russische Komponist Boris Tischtschenko komponierte in den Jahren 1996 bis 2005 einen Zyklus von fünf Sinfonien, die sich programmatisch auf Dantes Göttliche Komödie beziehen und auch als Ballett aufführbar sind.
- Das multimediale Opernprojekt COM.MEDIA vom österreichischen Komponisten Michael Mautner dramatisiert die Göttliche Komödie als zeitgenössisches Thema in einem Vorspiel und drei Teilen (Inferno, Purgatorio und Paradiso) durch Musik, Lesung, Gesang, Tanz, Videotechnik und Elektronik.
- Der Name der Minimal-Elektronik-Band Nine Circles (auf Deutsch: Neun Kreise) stammt von den Neun Kreisen der Hölle, die Dante Alighieri in seiner Göttlichen Komödie beschreibt.
- Die deutsche Metal-Band Minas Morgul bediente sich im Lied Opus 1 – Am Höllentore, dem ersten Lied des im November 2002 veröffentlichten Albums Schwertzeit, der Dante-Thematik. Am 17. März 2006 veröffentlichte die brasilianische Metal-Band Sepultura das Album Dante XXI, das den Inhalt der Göttlichen Komödie aufgreift und auf das 21. Jahrhundert projiziert. Auch das Lied Dante’s Inferno der amerikanischen Metal-Band Iced Earth hat die Göttliche Komödie zum Thema. Mick Kenney von Anaal Nathrakh ließ sich für das Debüt seines Soloprojekts Professor Fate, The Inferno, das er 2007 über FETO-Records veröffentlichte, von der Göttlichen Komödie inspirieren.
- Der amerikanische Komponist und Arrangeur Robert W. Smith schrieb eine Sinfonie für Blasorchester mit dem Titel The Divine Comedy (Symphony No. 1).
- Der Bayerische Rundfunk produzierte im Jahr 2003 zusammen mit dem Hessischen Rundfunk ein Hörspiel, bei dem der Musiker Blixa Bargeld einen erheblichen Anteil hatte.
- Die Metal-Band Five Finger Death Punch veröffentlichte ein Instrumental mit dem Namen Canto 34.
- Edgar Froese hat für seine Elektronik-Formation Tangerine Dream eine drei Doppel-CDs (Inferno, Purgatorio und Paradiso) umfassende Trilogie komponiert, die von Dantes Divina Commedia inspiriert wurde.
- Die Liedermacher Joint Venture veröffentlichten das Lied Die göttliche Komödie im Jahr 1995 auf dem Album Augen zu.
- Die amerikanische Metal-Band Alesana veröffentlichte am 18. Oktober 2011 ihr Album A Place Where the Sun Is Silent, das Dantes Inferno thematisiert.
- Ein Lied aus dem ersten Album der Metal-Band Luca Turilli’s Rhapsody trägt den Titel Dante’s Inferno.
- Die Göttliche Komödie ist Thema des 1997 veröffentlichten Debüt-Albums Komödia der österreichischen Symphonic-Metal-Band Dreams of Sanity.
- Die deutsche Metal-Band Feuerschwanz veröffentlichte 2023 das Lied Fegefeuer, das inhaltlich die neun Kreise der Hölle beschreibt und auf dem gleichnamigen Album zu finden ist.
Literaturzitate und -reminiszenzen
- Peter Weiss’ Roman Die Ästhetik des Widerstands ist durch die Divina Commedia maßgeblich beeinflusst, die damit als eines der Hauptwerke von den mehr als einhundert einbezogenen Kunstwerken gilt. Sie wird einerseits direkt durch die Protagonisten in die Erzählung eingeführt und besprochen, zum anderen auch in zahlreichen Motiven, Anspielungen und mythischen Ableitungen bearbeitet. Das vom selben Autor verfasste Theaterstück Die Ermittlung orientiert sich ebenfalls an der Göttlichen Komödie.
- In dem Roman Wächter des Kreuzes (Originaltitel: El último Catón) von Matilde Asensi spielt die Göttliche Komödie eine zentrale Rolle als Wegweiser durch eine Reihe von schweren Prüfungen, welche die Protagonisten zu bestehen haben.
- Im Kriminalroman Die siebte Stufe (englischer Originaltitel: The Savage Garden) von aus dem Jahr 2006 ist die Göttliche Komödie der Schlüssel, um Konzeption und Botschaft eines Renaissancegartens der Toskana zu begreifen.
- Der allegorische Roman GLIBBER bis GRÄZIST von Florian Schleburg, im Jahr 2011 unter dem Pseudonym Siegfried Frieseke veröffentlicht, stellt in seiner Struktur und in zahlreichen Motiven eine Übertragung der Divina Commedia ins 21. Jahrhundert dar; der dreiteilige Aufbau des Romans orientiert sich an der Commedia.
- In Dan Browns Roman Inferno nimmt die Göttliche Komödie ebenfalls eine zentrale Rolle ein.
- In seinem autobiographischen Roman Inferno verarbeitet August Strindberg seine psychotischen Phasen als Höllenfahrt in Anlehnung an Dante.
- Der Brite Malcolm Lowry durchsetzte seinen 1947 erschienenen Roman Unter dem Vulkan (der als erster von drei Teilen eines Romanprojekts angelegt worden war) mit vielen Anspielungen auf die Divina Commedia. In Umkehrung des ersten Cantos in der Divina Commedia wird der dem Alkohol verfallene Protagonist in Unter dem Vulkan am Ende in einem Wald getötet.
- Joseph Conrads Roman Herz der Finsternis von 1899 ist ebenfalls mit Anspielungen auf das Inferno gespickt. Die Reise des Protagonisten entlang des Flusses Kongo immer weiter in das titelgebende "Herz der Finsternis" erscheint gleichsam als Höllenfahrt.
- In Primo Levis Ist das ein Mensch? entdeckt der Protagonist im Vernichtungslager Auschwitz die ihm aus der Schule noch bekannten Verse der Commedia wieder für sich und versucht mit ihrer Hilfe einem Mitgefangenen die italienische Sprache näherzubringen. Besonders von der Mahnung des in der Hölle gefangenen Odysseus zeigt sich der Protagonist beeindruckt (beginnend mit „Considerate la vostra semenza“).
- Das Werk von Ezra Pound, der seine Gedichte in Anlehnung an Dante Cantos überschrieb, und das von T. S. Eliot, insbesondere dessen Langgedicht The Waste Land, enthalten vielfach Anspielungen auf die Divina Commedia.
- Samuel Beckett, zu dessen Lieblingsbüchern die Divina Commedia gehörte, benannte das Alter Ego in seinen frühen Werken Traum von mehr bis minder schönen Frauen und Mehr Prügel als Flügel nach der im Fegefeuer kauernden, lethargischen Figur Belacqua.
- Sibylle Lewitscharoff schildert in ihrem Roman Das Pfingstwunder einen Kongress von Dante-Forschern, die während eines Kongresses über die Divina Commedia durch eine Art „Himmelfahrt“ verschwinden. Nur der 34. Teilnehmer („der Überzählige“) bleibt zurück.
- Zygmunt Krasiński stellt im Titel seines Dramas Nie-Boska Komedia (Eine un-göttliche Komödie) einen direkten Bezug zu Dantes Text her.
- Die iranisch-kanadische Autorin Ava Farmehri verwendet das Selbstmord-Zitat als Titel eines Buchs über ihr Exil: Im düsteren Wald werden unsre Leiber hängen. Nautilus-Verlag, Berlin. Übers. Sonja Finck (Through the Sad Wood Our Corpses Will Hang, Guernica books, Oakville 2017).
- Der irische Musiker Hozier ließ sich bei seinem 2023 erschienenen Album Unreal Unearth von Dantes Inferno inspirieren.
Comic
In den Marvel Comics durchreisen die X-Men ein durch Magie erschaffenes Facsimile von der im Inferno beschriebenen Hölle, um ihren Teamgefährten Nightcrawler von einer Bestrafung für einen angeblichen Mord zu retten, der sich im Nachhinein als Notwehr herausstellte (X-Men Annual #1, 1980). Die Francesca da Rimini-Episode aus dem 5. Gesang diente als Vorbild für einen Disney-Comic: In der Geschichte Die schöne Francesca (Lustiges Taschenbuch 88) spielt Daniel Düsentrieb Dante, wie er gerade an seiner Göttlichen Komödie schreibt. Seymour Chwast hat 2010 die Göttliche Komödie als Comic adaptiert und gezeichnet. Die deutsche Ausgabe erschien 2011. Eine weitere Adaption erschien im Februar 2012 von Michael Meier mit dem Titel Das Inferno.Guido Martina (Texter) und Angelo Bioletto (Zeichner) haben eine Parodie auf Dantes Inferno mit dem Titel Mickys Inferno (Original: L’inferno di Topolino) geschaffen. Micky Maus übernimmt die Rolle von Dante und Goofy die von Vergil. Die Geschichte ist von 1949 bis 1950 in den Topolino-Bänden 7 bis 12 erschienen. In Deutschland ist die Geschichte in Disney Paperback Edition 3 erschienen.
Computerspiel
2010 veröffentlichte Electronic Arts das Videospiel Dante’s Inferno.
Ausgaben (italienisch)
- italienisch (La Comedia):
- 1472: Erstdruck durch Johannes Numeister in Foligno oder durch Georg und Paul (von Butzbach) in Mantua
- 1481: La Commedia. Mit Komm. von Christophorus Landinus. Mit einer Einleitung des Verfassers und Beig. von Marsilius Ficinus. Florenz: Nicolaus Laurentii, 30.VIII.1481. 2° (GW 07966)
Übersetzungen
Literatur
Kritische Ausgaben
In italienischer Sprache
- Dante Alighieri: La Divina Commedia, testo critico della Società Dantesca Italiana, riveduto col commento scartazziniano, rifatto da Giuseppe Vandelli. Mailand 1928 (und Nachdrucke bis in die Gegenwart).
- Dante Alighieri: Divina Commedia, Commento a cura di G. Fallani e S. Zennaro. Rom 2007.
- Dante Alighieri: Commedia. I. Introduzione. Inferno; II. Purgatorio; vol. III: Paradiso, a cura di Giorgio Inglese. Florenz: Le Lettere, 2021.
- Dante Alighieri: Commedia. Band 1, Inferno, a cura di Elisabetta Tonello, Paolo Trovato; Band 2, Commento, a cura di Luisa Ferretti Cuomo. Limena: libreriauniversitaria.it Edizioni, 2022. — Siehe auch die sehr ausführliche Buchbesprechung von Rosario Coluccia der Ausgaben von Inglese und von Tonello und Trovato in: Zeitschrift für romanische Philologie. Band 139, 2023, S. 904–939.
In deutscher Sprache
- Hartmut Köhler: Dante Alighieri, La Commedia, Die Göttliche Komödie. Italienisch/Deutsch. In Prosa übersetzt und kommentiert von Hartmut Köhler. Reclam, Stuttgart 2011–2014 / 3 Bände (2082 Seiten) 2021, ISBN 978-3-15-030076-3.
- Karl Witte: La Divina Commedia di Dante Alighieri, ricorretta sopra quattro dei più autorevoli testi a penna. Rudolfo Decker, Berlin 1862.
Einführende Erläuterungen und Forschungsliteratur allgemein
- Erich Auerbach: Dante als Dichter der irdischen Welt. Mit einem Nachwort von Kurt Flasch, Berlin 2001.
- Ferdinand Barth: Dante Alighieri – Die göttliche Komödie – Erläuterungen. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004.
- Esther Ferrier: Deutsche Übertragungen der Divina Commedia Dante Alighieris 1960–1983. De Gruyter, Berlin/New York 1994.
- Kurt Leonhard: Dante. Aus der Reihe Rowohlts Monographien. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Hamburg 2001.
- Franziska Meier: Dantes Göttliche Komödie: eine Einführung. (C.H. Beck Wissen; 2880). Beck, München 2018, ISBN 978-3-406-71929-5.
- John A. Scott: Understanding Dante. Notre Dame 2004.
- Siehe auch die jährlich erscheinenden Deutschen Dante Jahrbücher der Deutschen Dante Gesellschaft.
Bilderzyklen zur Divina Commedia
- Sandro Botticelli: Sandro Botticelli. Der Bilderzyklus zu Dantes Göttlicher Komödie. Hatje Cantz Verlag, 2000, ISBN 978-3-7757-0921-7.
- Gustave Doré: The Doré Illustrations for Dante’s Divine Comedy. Dover Publications Inc., 1976, ISBN 978-0-486-23231-7.
- William Blake: William Blake's illustrations to Dante's Divine Comedy, 1824.
- William S. Lieberman: Die Illustrationen zu Dantes Inferno. In: Robert Rauschenberg. Werke 1950–1980. Berlin 1980, S. 118–255.
- Pitt Koch (Fotografien): Dantes Italien. Auf den Spuren der „Göttlichen Komödie“. Herausgegeben von Bettina Koch & Günther Fischer. Primus Verlag, 2013, ISBN 978-3-86312-046-7.
- Johann Kluska: Umfangreicher Gemäldezyklus zur „Göttlichen Komödie“.
Weblinks
- Projekt-Gutenberg
- Dante Alighieri – Opera Omnia in deutschen Übersetzungen
- Übersetzungen von Bachenschwanz, Graul, Meinhard, Jagemann, Hasenclever
- Die Göttliche Komödie übersetzt von Karl Witte bei Zeno.org.
- Die göttliche Komödie – Die Hölle Das Fegefeuer Das Paradies als Hörbuch bei LibriVox
- Manuscript - Urb.lat.365 von der Biblioteca Apostolica Vaticana digitalisiert
- DivineComedy.digital (Katalog des figurativen Erbes der Göttlichen Komödie)
Anmerkungen
- J. Leuschner: Deutschland im späten Mittelalter. In: Deutsche Geschichte. Band 1. Vandenhoeck & Ruprecht, 1958, ISBN 3-525-36187-4, Zweiter Teil, Abschnitt I, Unterabschnitt 4: „Staatstheorien und Soziallehren“, S. 474.
- Der Erstführer, Vergil, war mit seinem mehr als 1200 Jahre alten Epos Aeneis das unangefochtene Vorbild für Epen auf Latein, während Vergil selbst nur die beiden homerischen Epen Ilias und Odyssee als Vorbild hatte, die um 800 v. Chr. in einer archaischen griechischen Sprache entstanden.
- Jo Ann Hoeppner Moran Cruz: Dante’s Matelda: Queen, saint, and mother of emperors. In: Viator 47/3 (2016), S. 209–242 doi:10.1484/J.VIATOR.5.112359.
- Die erste Suche nach arabischen Quellen und Parallelen durch den spanischen Priester und Arabisten Miguel Asín Palacios, 1871–1944, deren Ergebnisse er in seinem 1919 erschienenen Werk La escatología musulmana en la Divina Comedia seguida de Historia y crítica de una polémica (1984 in 4. Auflage in Madrid erschienen) vorlegte, ist wissenschaftlich unzureichend gewesen. Vgl. dazu Gotthard Strohmaier: Avicenna. Beck, München 1999, ISBN 3-406-41946-1, S. 150.
- Siehe auch Gotthard Strohmaier: Die angeblichen und die wirklichen Quellen der „Divina Commedia“. In: Gotthard Strohmaier: Von Demokrit bis Dante. Die Bewahrung antiken Erbes in der arabischen Kultur. Hildesheim/Zürich/New York 1996 (= Olms Studien. Band 43), S. 471–486.
- Gotthard Strohmaier: Avicenna. 1999, S. 150 f.
- Der Widmungsbrief steht bei Wikisource als Volltext zur Verfügung: siehe An Can Grande Scaliger
- Dante's Divine Comedy and Medieval Christian Cosmology | Religion and Literature Class Notes | Fiveable. Abgerufen am 28. Oktober 2024 (englisch).
- The Divine Comedy - (Intro to Humanities) - Vocab, Definition, Explanations | Fiveable. Abgerufen am 28. Oktober 2024.
- University of Notre Dame: The Math Behind Dante's Divine Comedy. Abgerufen am 28. Oktober 2024 (englisch).
- Zitat von Vergil; vgl. D. Alighieri, H. Gmelin (Übers.): Die Göttliche Komödie. Stuttgart: Reclam Verlag, 2001; S. 9. Canto 1, Vers 91/93.
- Gotthard Strohmaier: Avicenna. Beck, München 1999, ISBN 3-406-41946-1, S. 151.
- Inferno III 18.
- Vgl. Manfred Fath (Hrsg.): Das Höllentor. Zeichnungen und Plastik. München, Prestel-Verlag 1991; S. 172.
- D. Alighieri, H. Gmelin (Übers.): Die Göttliche Komödie. Italienisch und Deutsch. Band I, dtv klassik 1988; S. 35. Canto 3, Vers 1–9.
- Gotthard Strohmaier: Avicenna. Beck, München 1999, ISBN 3-406-41946-1, S. 149–151.
- An dieser Stelle ist Dante sehr selbstbewusst (sofern es sich nicht um eine spätere Einfügung handelt): Denn er schreibt, dass ihn diese fünf großen Dichter, Vergil, Homer, Horaz, Ovid und Lukan, durchaus als sechsten akzeptiert hätten.
- 2015 ( des vom 24. September 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Deutschlandfunk
- Zitat von Vergil; vgl. D. Alighieri, H. Gmelin (Übers.): Die Göttliche Komödie. Stuttgart: Reclam Verlag, 2001; S. 65. Canto 17, Vers 1–3.
- Canto 20, Vers 58–72; vgl. Aeneis 10, 199 ff.
- z. B.: Dante Alighieri: Göttliche Komödie (in der Übersetzung von Karl Streckfuß). Deutsche Buch-Gemeinschaft GmbH, Berlin 1951, S. 165.
- Siehe etwa die Vosslersche Ausgabe von 1942, mit ihren sparsamen, aber wichtigen Randnotizen.
- Verzeichnis der illustrierten Handschriften bei Bernhard Degenhart: Die kunstgeschichtliche Stellung des Codex Altonensis. In: Dante Alighieri, Divina Commedia, Kommentar zum Codex Altonensis. Hrsg. von der Schulbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg durch Hans Haupt, Berlin: Gebrüder Mann Verlag, 1965, S. 65–120.
- Faksimile von Luigi Rocca: Il Codice Trivulziano 1080 della Divina Commedia, 1337. Mailand: Hoepli, 1921.
- Jérôme Baschet: Les justices de l’au-delà: les représentations de l’enfer en France et en Italie (XIIe – XVe siècle). Rom: École de France de Rome, 1993 (= Bibliothèque des Écoles Françaises d'Athènes et de Rome, 279), S. 317 f.
- Fabio Massimo Bertolo, Teresa Nocita: L'Officiolum ritrovato di Francesco da Barberino. In margine ad una allegoria figurata inedita della prima metà del Trecento. In: Filologia e Critica 31,1 (2006), S. 106–117, S. 110 f.
- Hein Altcappenberg (Hrsg.): Sandro Botticelli – The Drawings for Dante’s Divine Comedy. Katalog zu den Ausstellungen in Berlin, Rom und London, 2000–2001, London: Royal Academy of Arts, 2000, ISBN 0-900946-85-7.
- Michael Brunner: Die Illustrierung von Dantes Divina Commedia in der Zeit der Dante-Debatte (1570–1600). München: Deutscher Kunstverlag, 1999, S. 10 ff.
- R. Steig (Hrsg.): Achim von Arnim und Jacob und Wilhelm Grimm. Stuttgart, Berlin: Cotta, 1904; S. 69–71.
- Christian von Holst: Joseph Anton Koch – Ansichten der Natur. Staatsgalerie Stuttgart, 1989.
- W. S. Lieberman, S. 119.
- Dante Alighieri: Die Göttliche Komödie. 3 Bände. Deutsch von Karl Vossler. Mit farbigen Illustrationen von Monika Beisner. 2. Auflage. Faber & Faber, Leipzig 2002, ISBN 3-932545-66-4.
- Dante Alighieri: Commedia. Edizione Privata. Illustrata da Monika Beisner. Stamperia Valdonega, Verona 2005.
- Dante Alighieri: Comedy. Inferno, Purgatorio, Paradiso. Translated by Robert and Jean Hollander, illustrated by Monika Beisner. Edizioni Valdonega, Verona 2007.
- Ausstellung 2007 der Bilderreihe. ( vom 26. März 2012 im Internet Archive)
- Spanisch-italienisch: Galaxia Gutenberg, Barcelona 2003, ISBN 84-8109-418-8 (es sind span.-ital. Kunstbände für alle drei Teile der G. K. von Barceló erschienen, Bibliographie im Art. Barceló); deutsch-italienische Synchronausgabe nur Das Fegefeuer. Ohne ISBN, RM Buch- und Medienvertrieb, Rheda 2005. In der Übersetzung von Wilhelm Hertz 1955.
- Vgl. Thomas L. Schumacher: Terragni’s Danteum. Architecture, Poetics and Politics unter Italian Fascism. 2., erweiterte Auflage, New York 2004.
- Andreas Mertin: L’inferno - 1911. Die erste Verfilmung von Dante theomag.de, abgerufen am 13. Januar 2024
- Nine Circles of Hell.
- Interview by Alain Rodriguez (Vivante Records). Nine Circles, archiviert vom 18. Oktober 2013; abgerufen am 6. Oktober 2013. am
- Liedtext Die göttliche Komödie auf der Archiv-Website Joint Venture, abgerufen am 19. Oktober 2011.
- Auszug, englisch
- https://grammy.com/news/hozier-unreal-unearth-interview-dante-inferno-poem-inspirations-irish
- Seymour Chwast: Dantes Göttliche Komödie, Hölle, Fegefeuer, Paradies. Aus dem Englischen von Reinhard Pietsch, Knesebeck München, 2011, ISBN 978-3-86873-339-6.
- Michael Meier: Das Inferno. Dante Alighieri, Michael Meier, Rotopolpress Februar 2012, ISBN 978-3-940304-35-3.
- Galeria de Arte Minkner und Privatsammlungen
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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erhabene Komodie des hochsten Dichters Dante Titel des Codex Altonensis illuminierte Handschrift Norditalien zweite Halfte 14 Jahrhundert Bibliothek des Christianeums Hamburg Politisch hing die Entstehung und Nachwirkung des Werkes mit dem lang andauernden Konflikt zwischen Ghibellinen und Guelfen Kaiser und Papstanhanger zusammen der das mittelalterliche Italien beherrschte Darauf wird in diesem Artikel nicht eingegangen da Dantes Dichtung sich im Gegensatz zu diesem Konflikt als zeitlos erwiesen hat Dante selbst gehorte zu den kaiserfreundlichen als fast ghibellinisch beschriebenen Weissen Guelfen seiner Heimatstadt Florenz EinleitungDante und Vergil treffen die Sodomiten in der Holle Manuskript Illustration etwa 1345 Die drei Jenseitsreiche Anknupfend an das Genre mittelalterlicher Visionen vom Jenseits schildert die Divina Commedia in der Ich Form eine Reise durch die drei Reiche der jenseitigen Welt Sie fuhrt zunachst durch die Holle Inferno die als ein gewaltiger unterirdischer Trichter bis zum Mittelpunkt der kugelformig vorgestellten nur auf der nordlichen Halbkugel bewohnten Erde reicht und in neun Hollenkreise unterteilt ist Dies sind die Strafbezirke derer die fur ihre Sunden zur ewigen Verdammnis verurteilt sind Als Nachstes geht es durch den Lauterungsbereich Purgatorio im Deutschen Fegefeuer vorgestellt als auf der sudlichen Halbkugel aus dem Ozean aufragender Berg auf dem die Seelen derer die fur ihre Sunden noch Vergebung erlangen konnten auf einem spiralformigen Weg durch sieben Bussbezirke zum irdischen Paradies dem Garten Eden auf dem Gipfel des Berges pilgern Aus dem Irdischen steigt der Reisende schliesslich auf in das himmlische Paradies Paradiso mit seinen neun Himmelsspharen uber denen im Empyreum die Seelen der Geretteten im Angesicht Gottes die Freuden der ewigen Seligkeit geniessen Die Jenseitsfuhrer Gefuhrt wird der Reisende von verschiedenen Jenseitsfuhrern durch Inferno und Purgatorio zunachst vom romischen Dichter Vergil zu dem sich ab dem funften Bussbezirk des Lauterungsberges dem Bussbereich der Geizigen der Dichter Statius gesellt Statius soll nach einer von Dante aufgenommenen Legende zum Christentum bekehrt worden sein Vergil selbst ist als Heide der vorchristlichen Zeit in Ermangelung des Sakraments der Taufe von der Erlosung ausgeschlossen Aber aufgrund seines tugendhaften Lebens und seiner Rolle als Dichter des Weltkaisertums und ahnungsvoller Prophet der Ankunft Christi in seiner vierten Ekloge bleiben ihm die Hollenstrafen erspart und er darf die Zeit bis zum Jungsten Gericht in dem der eigentlichen Holle vorgelagerten Limbus verbringen gemeinsam mit anderen Gerechten des Heidentums und des Islams Nur in seiner Eigenschaft als Fuhrer im gottlichen Auftrag darf er den Limbus zeitweise verlassen und den Jenseitsbesucher durch Holle und Lauterungsbereich begleiten Als Reprasentant der naturlichen Vernunft die zumindest zu Lebzeiten Vergils noch nicht durch die biblische Offenbarung erleuchtet war erlautert er Dante die Einteilungsprinzipien der Straf und Bussbezirke in Inferno und Purgatorio So ist er fur Dante ein philosophisch ethischer Lehrer der seinen Schutzling unterweist und bei mancher Gelegenheit auch ermahnt Ausserdem ist Vergil fur Dante auch ein literarisches Vorbild namlich als Dichter der Unterweltreise des Aeneas im sechsten Buch der Aeneis Seine Rolle endet an der Schwelle des irdischen Paradieses wo Dante von Matelda einer historisch nicht ganz sicher zu deutenden Frauengestalt es wurde Konigin Mathilde vorgeschlagen in Empfang genommen und weitergeleitet wird zu Beatrice seiner verstorbenen Jugendliebe die schon im Zentrum seiner Vita nova stand Es folgt eine feierliche Wiederbegegnung mit der in einer Wolke von Blumen herabschwebenden Beatrice Diese halt Dante dann eine Busspredigt uber seine vergangenen Verfehlungen Danach wird Dante im Auftrag Beatrices von Matelda einem reinigenden Bad im Paradiesfluss Lethe unterzogen das die Erinnerung an seine bosen Taten austilgt Nach einer visionaren Schau allegorisch zeichenhafter Begebenheiten um den Wagen der Kirche am Fusse des Baumes der Erkenntnis erhalt Dante dann ein zweites rituelles Bad dieses Mal im Fluss Eunoe dessen Wasser die Erinnerung an die guten Taten erneuert Matelda deren Name nur von Beatrice beilaufig ausgesprochen wird bleibt eine an das irdische Paradies gebundene Gestalt ohne sehr personliche oder durch ein bekanntes fruheres Verhaltnis zu Dante zu beleuchtende Physiognomie Sie fungiert jedoch als Wachterin des Paradieses und ausfuhrende Dienerin Beatrices in einer herausgehobenen Position und erhalt durch ihren Namen ihre Rolle und literarische Merkmale ihrer Prasentation ratselhafte Zuge die man auf die biblische Eva auf mythologische Personen wie Proserpina und auf Personen der jungeren Geschichte insbesondere die Markgrafin Mathilde von Canossa beziehen kann Versunken in den Anblick seiner geliebten Beatrice wird Dante mit dieser zum Flug durch die Himmelsspharen entruckt Dort legt sie ihm als Fuhrerin und Lehrerin die Ordnung des Universums dar und lost mit ihm astronomische Ratsel und theologische Probleme Sie fuhrt ihn den Lichtseelen der Heiligen zu Wie schon in der Beziehung zu Vergil ist das Verhaltnis Dantes zu Beatrice gepragt von Zartlichkeit und Verehrung zusatzlich aber auch durch das ihn immer wieder uberwaltigende Entzucken und die Freude uber die Schonheit der gottlichen Ordnung die sich im Anblick Beatrices und insbesondere in ihren Augen widerspiegelt Beatrice tragt Zuge der Donna filosofia Dame Philosophie aus Dantes Convivio Hinausgehend uber diese und uber die ethisch philosophische Rolle Vergils ist sie zugleich Reprasentantin der Theologie und wird ausserdem aufgrund biblischer Vergleiche deutbar als eine Figur der Ecclesia der Kirche Christi Man kann sie sogar als Figur Christi selbst deuten oder zumindest als Figur mit Attributen die fur Christus typisch sind Ein Beispiel fur ein solches Attribut ist etwa die Wolke in der sie zu ihrem Bussgericht uber Dante im irdischen Paradies herabschwebt da dies an Christus bei der Wiederkunft zum Weltgericht erinnert Beatrices Rolle endet in dem die Himmelsspharen uberwolbenden Empyreum wo sie sich unter die wie Blatter einer Rose angeordneten Heiligen einreiht und auf dem dritten Rang dieser Heiligen gemeinsam mit der biblischen Rachel und unterhalb der Urmutter Eva zu den Fussen der Gottesmutter Maria ihren Platz einnimmt und von Dante in einer letzten gebetsartigen Ansprache verabschiedet wird An ihre Stelle tritt fur die Schlussepisode des Werks ein ehrwurdiger Greis der Heilige Bernhard von Clairvaux als Verfasser der Schrift De consideratione moglicherweise eine Quelle fur Dantes Theologie der Kontemplation und Vision hier aber vor allem in seiner Bedeutung fur die mittelalterliche Verehrung Mariens gewurdigt zu der er im Namen Dantes ein Gebet spricht nachdem er ihm die Himmelsrose der Heiligen vorgestellt hat Das Paradiso schliesst mit einem Blick Dantes in die Augen Mariens die ihrerseits wie alle Heiligen auf Gott schaut und zuletzt aufgefordert von Bernhard mit dem Emporheben der eigenen Augen zu einer unmittelbaren Vision der Trinitat Die Personen der Commedia In den verschiedenen Bezirken der jenseitigen Welt begegnet der Jenseitsbesucher einer Vielzahl von geschichtlichen oder als geschichtlich vorgestellten mythologischen Personen an denen die jeweilige Art ihrer Strafe Busse oder Seligkeit nach dem Prinzip der Wiedervergeltung contrappasso widerspiegelt was sie in ihrem fruheren Erdenleben wollten glaubten und taten Personen der antiken der biblischen und vor allem der mittelalterlichen Geschichte werden hierbei als Individuen mit ihren personlichen Leidenschaften Erinnerungen und Verfehlungen oder Verdiensten prasentiert Sie zeigen aber zugleich das ethisch und theologisch abstrakte Gedankensystem das der Rangfolge der Jenseitsbezirke zugrunde liegt Die Prasentation dieser Personen wird erzahlerisch kunstvoll und abwechslungsreich variiert und erfolgt teils in nur kurzen Erwahnungen und katalogartigen Aufzahlungen oder auch in ausfuhrlichen Begegnungsszenen in denen die Seelen der Verstorbenen Zwiesprache mit dem Jenseitsbesucher und seinem Fuhrer halten und ihm ihre Erinnerungen an das vergangene Erdenleben Nachrichten an noch lebende Personen oder auch Prophezeiungen uber Zukunftiges mit auf den Weg geben Form und Titel des Werks Die Commedia im Aufbau ohne klassisches oder biblisches Vorbild aber mit Parallelen in Avicennas Ḥayy ibn Yaqẓan und deutlicher in der auch mit Bibelzitaten versehenen Bearbeitung des Stoffes durch Abraham ibn Esra Fuhrung des Ich Erzahlers durch eine Zone des Feuers allegorische Szene mit Pantherin bei Dante lonza Lowin und Wolfin ist eine episch narrative Verserzahlung in gereimten Elfsilblern Es sind insgesamt 14 233 Verse die nach dem hier zum ersten Mal belegten moglicherweise von Dante selbst erfundenen Prinzip der terza rima gereimt sind und in drei Bucher oder Cantiche von insgesamt hundert 34 33 und 33 Gesangen canti eingeteilt sind Der Titel Commedia verweist zwar auf die dramatische Gattung der Komodie ist jedoch nicht oder nicht streng im Sinne der klassisch antiken Gattungspoetik zu verstehen Er begrundet sich wie der sogenannte Widmungsbrief an Cangrande erklart durch Thema Sprache und Stil des Werkes Thematisch soll er ein Werk charakterisieren das in seiner Behandlung eines Stoffes mit widrigen Dingen hier den abstossenden Schrecken der Holle beginnt und zu einem glucklichen Ende hier den Freuden des Paradieses hinfuhrt In Hinsicht auf die Sprache soll er der Tatsache Rechnung tragen dass das Werk nicht auf Latein sondern in der italienischen Volkssprache verfasst ist in der sich auch die Weiber unterhalten in qua et muliercule comunicant Und in Hinsicht auf den Stil soll er dadurch begrundet sein dass das Werk nicht oder nicht durchgehend in einem erhabenen Stil verfasst ist sondern in einem lockeren und niederen Stil remissus est modus et humilis wahrend der Text der Commedia tatsachlich alle Stilregister vom derb Obszonen uber das gemessen Lehrhafte hin zum hymnisch Ekstatischen vereint Dante hat die Commedia im Paradiso zwar auch als sacrato poema heiliges Gedicht bezeichnet das Titelbeiwort Divina Gottliche stammt jedoch nicht von ihm selbst sondern wurde erst spater von Boccaccio gepragt als Ausdruck der Verehrung fur die ubermenschliche Inspiration und dichterische Qualitat dieses Werkes Seit dem 16 Jahrhundert hat sich dieses Beiwort in den gedruckten Ausgaben als fester Bestandteil des Titels etabliert wahrend kritische Ausgaben in jungerer Zeit den Zusatz als spatere Hinzufugung wieder vermeiden Zahlensymbolik Dieser Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Dreiteilung des Werks und der Jenseitsreiche ebenso wie das Formschema der aus drei Versen bestehenden Terzine wird herkommlich auf die Drei als Zahl der Trinitat bezogen wahrend man in der Zahl der 34 33 und 33 Gesange von denen der erste oft als prologartige Episode in einer Sonderstellung gesehen wird einerseits ebenfalls einen Bezug zur Dreizahl 3 33 Gesange und ein Prolog aber auch einen Bezug zu den Lebensjahren Jesu erkannt hat da Jesus nach einer der im Mittelalter gangigen Deutung mit 33 Jahren vor der Vollendung des 34 Lebensjahres den Kreuzestod starb Auch in der Untergliederung der Jenseitsbezirke die im Text als neun Kreise des Inferno zum Teil mit weiteren Unterbezirken sieben Bussbezirke des Purgatorio zusammen mit dem Antipurgatorio und dem Garten Eden auch hier neun Bereiche und ohne Einbeziehung des Empyreums neun Himmel des Paradiso erscheinen hat man zahlhafte Ordnungsprinzipien erkannt deren Deutung besonders im Purgatorio und im Paradiso dadurch gestutzt wird dass im Purgatorio den Bussbezirken traditionelle Schemata wie der Katalog der sieben Hauptsunden und der Seligpreisungen der biblischen Bergpredigt zugeordnet sind wahrend im Paradiso die neun Himmelsspharen den dreimal drei Choren der Engel zugeordnet sind Zahlhafte Korrespondenzen zwischen den drei Teilen des Werkes hat man vielfach durch die vergleichende Gegenuberstellung dieser Jenseitsbezirke und auch ihrer vor und nachgelagerten Schauplatze aber auch unter Einbeziehung der formalen Zahlung der Gesange zu deuten versucht So besteht in der Forschung Einigkeit daruber dass der jeweils sechste Gesang jeder Cantica in absichtsvoller Weise einem Thema der politischen Geschichte gewidmet ist und sich hierbei in der Abfolge der Themen Geschichte von Florenz Italiens und des Kaiserreiches auch das in der Commedia vielfach herrschende Prinzip gradueller Steigerung bewahrheitet Auch innerhalb einzelner Gesange oder Episoden werden zuweilen zahlhafte Ordnungsprinzipien erkennbar indem eine scheinbar zufallige Folge von Anaphern Personen oder Handlungen auf ein traditionelles fur das aktuell behandelte Thema aufschlussreiches Zahlenverstandnis verweist Uber solche und uber weitergehende Deutungen die besonders im Verszahlenbau der Commedia auch komplexere Zahlenverhaltnisse auf zahlensymbolische Intentionen oder mathematische Berechnungen Dantes zuruckfuhren wollen besteht jedoch in der Forschung noch wenig Einigkeit und Sicherheit Entstehungsbedingungen Zur Entstehungszeit der Commedia befand sich Dante seit 1302 als von seiner Vaterstadt Florenz Verbannter im Exil und hielt sich an verschiedenen Orten in Oberitalien besonders in Verona Padua und Ravenna auf Er war angewiesen auf die Unterstutzung furstlicher Gonner aber es ist wenig oder nichts daruber bekannt unter welchen Bedingungen er lebte und nicht nur seine Werke verfasste sondern auch die dafur erforderlichen Studien betrieb An den politischen Vorgangen seiner Zeit nahm Dante leidenschaftlichen Anteil aber nicht mehr als aktiver Politiker sondern vor allem durch seine Briefe Schriften und Dichtungen mit denen er Einfluss auf das Geschehen zu nehmen versuchte Dieses Engagement zeichnet sich auch in der Commedia ab aber nicht als ein nur tagespolitisches sondern wie in allen Werken Dantes als ein sehr umfassendes Bemuhen um eine Verfassung der menschlichen Gesellschaft die sich an den fur Dante kongruenten Prinzipien des biblischen Heilsplanes und der philosophischen Vernunft orientiert Inhalt der drei TeileDer Beginn der Jenseitsreise Der Dichter erzahlt in der Ichform seine Reise durch die drei Reiche der Toten Die Reise soll ihren Anfang am Karfreitag des Jahres 1300 genommen haben Der Protagonist Dante verirrte sich im ersten Gesang in einem tiefen Wald weil er den rechten Weg verloren hatte Nun strebte der 35 Jahrige dem Berg der Tugend entgegen als er in einer Vision tierischer Gestalten von einem Panther oder einem Luchs meist als Sinnbild der Wollust gedeutet einem Lowen dem Sinnbild des Hochmutes und einer Wolfin dem Sinnbild der Habgier in ein finsteres Tal abgedrangt wird Dort begegnet er dem von ihm verehrten romischen Dichter Vergil den er auch sogleich um Hilfe bittet Vergil entgegnet ihm vor der Wolfin die wutend auf Dante schaut Du musst auf einem andern Wege gehen wenn du aus dieser Wildnis willst entfliehen Dante wird daraufhin von Vergil auf eine Reise durch die Holle und auf den Lauterungsberg begleitet Mit der Jenseitswanderung des Aeneas hat Vergil in der Aeneis das literarische Vorbild geliefert auf das in der Commedia immer wieder Bezug genommen wird Da Vergil aus vorchristlicher Zeit stammt und er nicht getauft ist ist ihm trotz seiner Rechtschaffenheit der Eintritt ins Paradies verwehrt Dort auf dem Paradiesberg wird Dante daher von seiner fruh verstorbenen und tugendhaft idealisierten Jugendliebe Beatrice gefuhrt Diese wird spater vom hl Bernhard von Clairvaux abgelost 1 Inferno Die Holle Hauptartikel Dantes Inferno Gottliche Komodie Grafische Darstellung von Dantes Weltbild nach Paul Pochhammer Die Holle ist ein einem antiken Amphitheater gleichender Trichter mit steilen Terrassen zum Erdmittelpunkt hin entstanden durch den Absturz Luzifers Durch diesen wurde auf der Sudhalbkugel der Lauterungsberg aus dem Meer getrieben Die zehn Kreise der Holle die Vorholle und neun Kreise sind die Orte Standpunkte Horizonte oder Charaktere in und wegen derer sich die Busse und Lauterung der Sunder die das Gut des Intellekts il ben dell intelleto verloren haben vollzieht In der oberen Holle bussen die Sunder aus Masslosigkeit 2 4 Kreis in der mittleren Holle die Sunder aus Bosheit 5 7 Kreis in den zwei untersten die Sunder des Verrats 8 und 9 Kreis deren hoher Rang an Sunde sich aus dem Schicksal des Autors erklart Zunachst decken sich Gesange und Kreise dann treten Kreise mit Unterkreisen auf die in einem Teil eines Gesangs in einem ganzen Gesang oder uber mehrere hinweg beschrieben werden Immer wieder uberraschen die starken in der Weltliteratur haufig verwendeten Bilder die Symbole der Macht und die hier nicht zu erwartenden Fursten der Kirche Die Hollensequenz ist Geschichtsbuch Warnung und literarische Vergeltung an den Gegnern Dantes mit manch kritischer Einsicht auch gegenuber der Politik der eigenen Partei Sowohl die offene Darlegung der eigenen miserablen Lage als auch ein spater Triumph Dantes uber seine Gegner sind die bestimmenden Gesten Den Gedanken der Abrechnung mit den Feinden legt er z B Sundern in den Mund die selbst Opfer anderer Tater wurden Doch dient mein Wort zum Samen daraus dem frechen Verrater Schande spriesst den ich hier speise Die Seelen im Fegefeuer erhoffen sich von ihm die Verbreitung der Wahrheit unter den Lebenden oder die Ermahnung der Angehorigen zu eifriger Furbitte fur ihre armen Seelen Gottes Gerechtigkeit in deren Namen ewige Folter und Qual der Holle und ihre begrenzten Formen im Fegefeuer ausgefuhrt werden ist eine zuteilend strafende ein gerechter Ausgleich fur die Sunden der Lebenden Bauprinzip ihrer Strafen ist eine ironische Umkehrung contrappasso ihrer Laster und Verbrechen eine verspatete Ironie der Geschichte Habgierige an den Dingen klebend schieben auf ewig Felsbrocken vor sich her Gewalttater mussen sich in einem kochenden Blutstrom vor den sie beschiessenden Kentauren verstecken Schmeichler sitzen in der Kloake Wahrsager tragen ihr Gesicht auf dem Rucken jetzt ewig der Vergangenheit zugewandt Heuchler schleppen aussen vergoldete Kutten aus Blei Zwietrachtstifter werden von Teufeln wieder und wieder zerhackt die Verrater immer auf eine plotzliche Wendung der Geschichte spekulierend liegen eingefroren im Eissee Cocytus dem tiefsten Kreis der Holle Erster bis Funfter Gesang Laut dem danteschen Weltbild liegt die Holle im Inneren der nordlichen Halbkugel Sie ist der Sitz von Luzifer und besteht aus sich zum Erdmittelpunkt hin verjungenden Kreisen Der Trichter entstand durch den Sturz Luzifers und seiner Engel und die solcherart zuruckgedrangte Erde bildet den Lauterungsberg der als einzige Landmasse aus der sonst von Wasser bedeckten Sudhalbkugel herausragt Das Hollentor von Auguste Rodin nach Szenen aus dem Inferno der Gottlichen Komodie vierter Bronzeguss des Portals posthum erfolgt Musee Rodin Durch mich geht man hinein zur Stadt der Trauer Durch mich geht man hinein zum ewigen Schmerze Durch mich geht man zu dem verlornen Volke Gerechtigkeit trieb meinen hohen Schopfer Geschaffen haben mich die Allmacht Gottes Die hochste Weisheit und die erste Liebe Vor mir ist kein geschaffen Ding gewesen Nur ewiges und ich muss ewig dauern Lasst die Ihr eintretet alle Hoffnung fahren Inschrift auf dem Tor zur Holle dritter Gesang Vers 1 9 Hinter dem Hollentor liegt die Vorholle der Ort fur die lauen Seelen die weder gut noch bose waren Diese laufen rastlos in Scharen umher und werden von Ungeziefer gepeinigt Am ersten Fluss der Holle dem Acheron versammeln sich die bosen Seelen die von Charon an das andere Ufer gebracht werden Hier verweigert Charon dem Dichter mit einer dunklen Andeutung auf sein ewiges Geschick die Uberfahrt Wie Dante den Acheron letztlich uberquert bleibt im Dunkeln Jenseits des Acheron aus tiefer Ohnmacht erwacht heult Dante aus der Tiefe des Hollentrichters der Menschheit ganzer Jammer entgegen Dann schreitet er mit Vergil hinab in die lediglich durch Seufzer getrubte Stille des ersten Hollenkreises Hier im Limbus befinden sich die unschuldig schuldig Gewordenen alle die sundenfrei sind aber nicht dem christlichen Glauben angehoren bzw nicht getauft sind jedoch nur von ewiger Sehnsucht gepeinigt werden Nicht nur ungetaufte Kinder sind in diesem Kreis anzutreffen sondern auch Dichter und Denker der Antike oder des Heidentums Neben den antiken Dichtern wie Homer Philosophen wie Aristoteles den trojanischen und romischen Helden aber auch mittelalterlichen Gestalten wie Averroes Avicenna und Sultan Saladin gehort auch Vergil zu denen die unter falschen lugnerischen Gottern lebten Nach der antiken Heldenschau in deren Verlauf die beiden Dichter von Homer Horaz Ovid und Lukan begleitet werden steigt Dante mit dem romischen Poeten weiter hinab Hinter dem ersten Hollenkreis werden die Sunder vom antiken Hadesrichter Minos hier zum Damon verzerrt empfangen Vor diesem mussen sie alle ihre Sunden beichten Der Kenner aller Sunden legt mit Hilfe seines Schweifes daraufhin fest in welchen Kreis der Betroffene hinabsteigen muss Wie schon zuvor Charon muss auch Minos erst von Vergil beschwichtigt werden Im zweiten Kreis bussen die Wolllustigen die vom Hollensturm umher gejagt werden Dort trifft Dante auf Semiramis Kleopatra Dido Achilleus Helena Paris Tristan e piu di mille donne antiche e cavalieri mehr als tausend Frauen und Ritter aus alter Zeit Im 5 Gesang begegnen wir ausserdem dem ehebrecherischen Liebespaar Paolo und Francesca da Rimini dessen Schicksal zahlreiche Werke der Musik und der bildenden Kunst inspirierte Verfuhrt durch die gemeinsame Lekture eines Buches in dem Lanzelot Konigin Guinievre kusst hatte sich Francesca ihrem Schwager Paolo hingegeben und war mit ihrem Geliebten vom Gatten ertappt und getotet worden Aus Mitleid uber ihr zeitliches und ewiges Los bricht Dante zusammen Sechster bis Elfter Gesang Im dritten Hollenkreis trifft Dante auf die Seelen der Gefrassigen die im eisigen Regen auf dem Boden liegen und vom Hollenhund Kerberos hier Sinnbild der Gefrassigkeit bewacht und geschunden werden Eine der Seelen ein Florentiner mit dem Rufnamen Ciacco sagt Dante kunftige Ereignisse voraus die Florenz betreffen werden Im vierten Hollenkreis befinden sich die Verschwender und die Geizigen die von Plutos bewacht werden Die Sunder toben und walzten Lasten mit der Kraft der Schulter die sie gegeneinanderstossen Der funfte Hollenkreis ist der Sumpf der zornigen Seelen Choleriker aktiv Zornige bekampfen sich hier unablassig und bosartig in den Fluten des Flusses Styx wahrend die Murrischen Ignoranten und Phlegmatiker die passiv Zornigen fur immer in den Fluten des Styx untergetaucht bleiben Von einem Turm am Flussufer wird ein Feuersignal hinuber gegeben worauf der Fahrmann Phlegyas erscheint und die Dichter ubersetzt In der Begegnung mit dem Choleriker Filipo Argenti stosst Dante erstmals das Bose bewusst von sich Noch wahrend der Bootsfahrt erblicken die Dichter am anderen Ufer die Hollenstadt Legionen von Teufeln verwehren den beiden Wanderern den Zugang Nach der Begegnung mit den Erinnyen und den drei Gorgonen erscheint ein Engel und kam zum Tore und mit einem Zweiglein schloss er es auf Es wird deutlich dass Dantes Reise den Segen Gottes hat um auf den rechten Weg zuruckgefuhrt zu werden Im sechsten Kreis bussen die Ketzer in flammenden Sargen die sich nach dem Gericht im Tal Josaphat schliessen werden Einer der hierher Verdammten der Ghibelline Farinata degli Uberti sagt Dantes Verbannung voraus und erklart dem Poeten dass die Verdammten zwar in die Zukunft schauen konnen aber nichts von der Gegenwart wissen wenn ihnen nichts durch Neuankommlinge mitgeteilt wird Im Schatten des Grabmals des Papstes Anastasius II rasten die Dichter um sich an den aus der Tiefe emporsteigenden Gestank zu gewohnen Vergil nutzt die Rast um Dante den Aufbau der unteren Holle zu erklaren Der siebte Kreis der Holle gehort den Gewalttatigen der achte und der neunte Kreis gehoren der Bosheit voneinander geschieden als allgemeiner Betrug der im achten Kreis Vergeltung findet und als Betrug in einem besonderen Vertrauensverhaltnis Verrat der im neunten Kreis auf dem Grunde der Holle bestraft wird Dante fragt warum die Bewohner des zweiten bis funften Kreises separat bestraft werden worauf Vergil auf die Differenzierung von Unmass verwirrtem tierischen Trieb und Bosheit durch die aristotelische Ethik verweist Zwolfter bis Siebzehnter Gesang Der siebente achte und neunte Kreis bilden die innere Holle deren Eingang von dem Minotauros von Kreta bewacht wird Hier werden die schlimmsten Sunden bestraft Gewaltverbrechen Betrug und Verrat Doch weil man drei Personen kann verletzen ist der siebte Kreis in drei Ringe unterteilt Im ersten Ring werden die Gewalttaten an den Nachsten gebusst Morder Rauber und Verwuster kochen in einem Blutstrom in den sie immer wieder von Kentauren zuruckgetrieben werden wenn sie versuchen ihm mehr zu entsteigen als ihre Schuld es zulasst Je nach Schwere ihrer Tat sind sie unterschiedlich tief in dem Blutstrom eingetaucht Alexander der Grosse und der Tyrann Dionysios stecken bis zu ihren Brauen im Strom wahrend Attila am tiefsten Grund gepeinigt wird Einer der Kentauren Nessos tragt auf Geheiss seines Gefahrten Cheiron Dante uber den Blutstrom Selbstmorder darunter Pier delle Vigne der Kanzler Friedrichs II bussen im zweiten Ring ihre Schuld Sie mussen als Straucher und Baume ihr Dasein fristen die immer wieder von den Harpyien zerzaust werden da sie sich mit ihrem Selbstmord selbst von ihrem Korper losgerissen haben denn was man selbst sich nahm darf man nicht haben Auf ihrem Weg durch das Selbstmorder Buschwerk begegnen die beiden Dichter zwei Seelen die in ihrem Leben ihren Besitz stuckweise verprasst haben und dafur von schwarzen Hollenhunden durchs Dickicht gehetzt und stuckweise zerrissen werden Stierle interpretiert diese Passage biographisch Fur Dante bricht wenn man so will eine ganze Welt zusammen im Augenblick des Exils Er verliert seine politische Identitat er verliert seine burgerliche Existenz er verliert seine Familie und er fragt sich ob er dieses alles wirklich verschuldet hat Und dann stellt sich ihm die Frage nach der Gerechtigkeit Gottes und damit auch nach dem sinnhaften Aufbau der ganzen Welt an der er verzweifelt so sehr verzweifelt dass er wie ich meine kurz vorm Selbstmord steht und dass damit eigentlich mit dem Bild des dunklen Waldes als Bild fur den Selbstmord die Commedia beginnt Karlheinz Stierle 2015 Diejenigen die Gewalt gegen Gott Blasphemie gegen die Natur Sodomie und gegen die Kunst Wucher verubt haben bussen im dritten Ring dessen Boden aus Sand besteht Die Gotteslasterer liegen ausgestreckt und schreiend auf dem Boden die Sodomiten laufen ohne Rast und Ruh umher die Wucherer hocken am Abgrund wo der dritte Hollenfluss Phlegethon sich in den achten Kreis hinab ergiesst untatig bei ihren Geldsacken und auf alle rieseln standig Feuerflocken herab Hier begegnet Dante dem Gotteslasterer Kapaneus aber auch seinem einstigen Lehrer Brunetto Latini sowie drei Florentiner Offizieren Insgesamt kommen in diesen Gesangen verstarkt Bezuge zur Politik der Heimatstadt des Dichters zur Sprache gesehen aus raumlicher und zeitlicher Distanz Achtzehnter bis Dreissigster Gesang Am Abhang des Phlegethon erblicken sie die mythologische Gestalt Geryon Dante blickt auf das Ungeheuer mit Erstaunen und beschreibt es folgendermassen Hier kommt das Ungetum mit spitzem Schwanze Das Berge nimmt und Mauern bricht und Waffen Hier kommt es das die ganze Welt verstankert Der achte Hollenkreis Malebolge ist in zehn Graben unterteilt Im ersten schleppen sich die Kuppler und Verfuhrer unter letzteren die Gestalt des Iason von gehornten Teufeln mit Peitschen getrieben im Gegenzug durch den Graben Schmeichler und Huren walzen sich im zweiten Graben in atzendem Kot Im dritten Graben stecken die Simonisten Betruger die schwunghaften Handel mit Kirchenamtern trieben kopfuber in Felsenlochern aus denen nur ihre brennenden Sohlen herausragen Wie ein Beichtvater spricht Dante mit der Seele des Papstes Nikolaus III der glaubt dass sein Nachfolger Bonifatius VIII schon in der Holle angekommen sei Ausserdem prophezeit er die Ankunft Clemens V als Sunder Dante geisselt den Handel mit Kirchenamtern der die Verweltlichung der Kirche vorantreibt mit scharfen Worten Im vierten Graben beobachten Vergil und Dante die Zauberer und Wahrsager deren Korper so verrenkt wurden dass ihre Gesichter nach hinten gewendet sind Zum Rucken namlich standen die Gesichter Neben etlichen Frauen die der Zauberei verfallen waren darunter die mythische Manto von der Vergils Geburtsstadt Mantua ihren Namen bekommen hat wie Vergil selbst ausfuhrlich berichtet fristen Amphiaraos und Teiresias beruhmte Seher der Antike aber auch Zeitgenossen wie Guido Bonatti dort ihr Dasein Der funfte Graben ist mit kochendem Pech gefullt in dem die Bestechlichen bussen Eine besondere Gruppe von Teufeln die Malebranche holt ihre Seelen und bewacht sie Wer den Kopf aus der Pechflut steckt wird mit Gabeln an Land gezogen und dort geschunden Dante und sein Begleiter schaffen es den Teufeln zu entkommen und gelangen in den sechsten Graben Dort mussen die Heuchler in schweren vergoldeten Bleimanteln einherschreiten Unter ihren Tritten leidend liegen die gekreuzigten Ratsmitglieder der Pharisaer am Boden darunter Kajaphas der vor der Jerusalemer Ratssitzung heuchlerisch dazu geraten hatte Jesus Christus zum Wohle des Staates zu toten Im siebten Graben werden Diebe und Rauber unablassig von Schlangen angegriffen durch deren Bisse sie zu Asche zerfallen um bald darauf wieder auferstehen zu mussen die ewige Strafe der Diebe Nicht alle Sunder werden von den Schlangen lediglich gebissen andere verschmelzen mit ihnen oder einem Drachen zu einem ungeheuerlichen Ungetum Hinterlistige Berater und betrugerische Rauber bussen indem sie wie Gluhwurmchen in Flammen gehullt durch den achten Graben schweben Hier spricht Dante mit Odysseus der mit Diomedes fur die List durch welche Troja zu Fall gebracht wurde bussen muss sowie mit dem einstigen Ghibellinenfuhrer und spateren Franziskaner Guido da Montefeltro der sich selbst fur seinen trugerischen Rat an Papst Bonifatius VIII Palestrina zu brechen um sein ewiges Heil betrogen hat Im neunten Graben begegnet Dante den Glaubensspaltern und Zwietrachtstiftern zu denen er auch den Stifter des Islam Mohammed und seinen Schwiegersohn Ali zahlt Ein Teufel schlagt ihnen unablassig Gliedmassen ab und tiefe Wunden Die waren Stifter von Gezank und Zwietracht Im Leben darum sind sie so zerspalten Im letzten Graben des achten Hollenkreises leiden die Falscher Alchemisten und falschen Zeugen unter schweren Krankheiten und fallen in blinder Raserei ubereinander her Unter ihnen befinden sich die Gattin Potifars die Josef verleumdet hatte sowie Sinon von Troja Einunddreissigster bis Vierunddreissigster Gesang Luzifer qualt die drei Verrater Judas Brutus und Cassius Codex Altonensis ex Bibliotheca Gymnasii Altonani Hamburg Wie Turme ragen Riesen Vergil nennt Nimrod Ephialtes Briareus Tityus und Typhoeus am Rande des neunten Hollenkreises empor Auf Bitten Vergils setzt Antaeus die beiden Wanderer auf dem Grund des letzten Hollenkreises ab Dort bussen die Verrater bis zum Kopf in einen See eingefroren in der Kaina die Verrater an Verwandten und in der Antenora die politischen Verrater Die Verrater an Tischgenossen sind rucklings in der Tolomea eingefroren sodass ihre zu Kristallen gewordenen Augen sich fur immer verschliessen Den Sundern in dieser Zone konnen schon zu Lebzeiten die Seelen vom Korper geschieden werden In die leblose Hulle schlupft dann ein Damon der sein Unwesen auf der Welt treibt In der untersten Hollentiefe der Judecca liegen vom Eis vollig bedeckt diejenigen Sunder die ihren Herrn und Wohltater verraten haben Und in ihrer Mitte steckt der Teufel im Eis in seinen drei Maulern die Erzverrater Judas Brutus und Cassius zermalmend In den meisten deutschen Ubersetzungen wird im 118 Vers des vierunddreissigsten Gesangs der Teufel als Luzifer bezeichnet Dante verwendet diesen Namen im Original jedoch nicht Tatsachlich lautet der 118 Vers im Original Qui e da man quando di la e sera e questi che ne fe scala col pelo fitto e ancora si come prim era Der Teufel wird von Dante lediglich im 124 Vers des vierunddreissigsten Gesangs als Belzeebub bezeichnet Auch hier taucht der Name Luzifer nicht auf Luogo e la giu da Belzebu remoto tanto quanto la tomba si distende che non per vista ma per suono e noto Literaturgeschichtlich erfolgte eine Gleichsetzung Luzifers mit dem Teufel erstmals 1667 in John Miltons Werk Paradise Lost Vergil nimmt Dante und greift sich das zottige Fell Satans an dem er zwischen Satan und der Eiswand erst nach unten und da sie sich im Erdmittelpunkt befinden damit auch nach oben klettert Nur uber Satan selbst sei der Ausweg moglich Vergil findet in der Wand ein Felsloch in das sie treten konnen und sie kommen uber einen Gang in eine neue Hemisphare Dante ist verunsichert und erhalt von Vergil zur Antwort An Satans Fell seien sie durch den Erdmittelpunkt gekrochen das Eis sei weg Ost und West Oben und Unten seien nun vertauscht Uber einen Pfad gelangen sie entlang einem Bach zuruck zur Lichtwelt zu den Sternen 2 Purgatorio Der Lauterungsberg Dante schaut auf den Lauterungsberg Gemalde von Agnolo Bronzino 1530 Der Lauterungsberg bzw das Fegefeuer ist als ein hinter einem Tor beginnender Rundweg um einen Berg angelegt der sich allmahlich dem Licht entgegen schraubt Auf sieben Terrassen bussen die Seelen Zusammen mit dem von Cato bewachten Meeressaum und dem sich anschliessenden Bereich fur die Saumigen sind es also auch hier neun Stufen Gegenuber der Trostlosigkeit der Holle dominieren nun Busse und Hoffnung der Sunder Noch immer regiert die ironische Umkehrung die Strafen die aber endlich sind wenn sie auch 500 Jahre und langer dauern Im Fegefeuer bzw auf dem Lauterungsberg konnen die Hochmutigen unter der Last von Steinen den Blick nicht mehr vom Boden losen den Neidischen wurden die Augen mit Draht zugenaht die Tragen mussen um den Berg hetzen die Habsuchtigen liegen mit dem Gesicht im Staub des Weges Vor der Pforte des Lauterungsberges zeichnet der wachende Engel mit seinem Schwert sieben P ital peccato Sunde auf Dantes Stirn fur die sieben Todsunden Hochmut Jahzorn Neid Habgier Wollust Vollerei und Tragheit von denen auch er sich zu reinigen habe Dann erst schliesst der Wachter das Tor auf Dante beginnt seine eigene Busse auf dem Weg zum Licht und sucht sich von falschen Leidenschaften vor allem von seinem Hochmut zu befreien Die Terrassen des Lauterungsberges Auf den ersten drei Terrassen werden die Seelen mit der Liebe zur Untugend gelautert Erste Terrasse Auf der ersten Terrasse bussen die Stolzen indem sie riesige Steine auf dem Rucken tragen mussen ohne sich aufrichten zu konnen Dies soll sie lehren dass der Stolz Gewicht auf die Seele legt und man ihn deshalb ablegen sollte Auf dem Boden eingraviert finden sich historische und mythologische Beispiele fur Stolz Durch das Gewicht gebeugt sind die Sunder gezwungen diese zu studieren um von ihnen zu lernen Am Aufstieg zur nachsten Ebene erscheint ein Engel und entfernt ein P von Dantes Stirn Dies wird an jedem Aufstieg wiederholt Bei jedem Entfernen fuhlt sich Dantes Korper leichter an da weniger Sunde ihn niederdruckt Zweite Terrasse Die Neider werden auf der zweiten Terrasse gelautert indem sie mit zugenahten Augen umherwandern mussen Gleichzeitig tragen sie Kleidung mit der ihre Seele nicht vom Boden unterscheidbar ist Dies soll die Sunder lehren andere nicht zu beneiden und ihre Liebe zu Gott zu lenken Dritte Terrasse Auf der dritten Terrasse mussen die Zornigen im sauren Rauch umhergehen Sie lernen wie sie der Zorn blind werden liess und ihre Urteilsfahigkeit verminderte Vierte Terrasse Auf der vierten Terrasse befinden sich die Sunder der mangelnden Hingabe der Tragheit Die Tragen werden zu standigem Rennen gezwungen Sie konnen nur Lauterung erfahren indem sie rastlos ihre Busse tun Funfte Terrasse Auf der funften Terrasse bis zur siebten Terrasse befinden sich die Sunder die in ihrem Leben die weltlichen Dinge in einer falschen Art und Weise geliebt haben Die Habsuchtigen und die Verschwender liegen mit dem Gesicht auf dem Boden und konnen sich nicht bewegen Die Uberhohung weltlicher Guter wird gelautert und die Sunder lernen ihr Begehren von Besitztumern Macht oder hohen Positionen zu Gott hinzulenken Hier trifft Dante auf die Seele Statius der seine Lauterung vollendet hat und Dante und Vergil bei ihrem Aufstieg zum Paradies begleitet Sechste Terrasse Auf der sechsten Terrasse mussen die Masslosen in standiger Enthaltsamkeit von Essen und Trinken Lauterung erfahren Erschwert wird ihnen dies dadurch dass sie Kaskaden passieren mussen ohne trinken zu konnen Siebente Terrasse Die Wollustigen werden gereinigt indem sie in einer riesigen Flammenwand brennen Hier sollen die sexuellen Ausschweifungen die die Liebe der Sunder von Gott ablenkt uberwunden werden Durch die Flammenwand der siebten Terrasse mussen auch alle Sunder gehen die ihre Busse auf einer der niedrigeren Terrassen abgelegt haben bevor sie den Lauterungsberg verlassen konnen Nachdem Dante dieses Los geteilt hat wird das letzte P von seiner Stirn entfernt 3 Paradiso Die engelhafte Beatrice fuhrt Dante durch die neun himmlischen Spharen des Paradieses Diese sind konzentrisch und spharisch wie im aristotelischen und ptolemaischen Weltbild Wahrend die Strukturen des Inferno und Purgatorio auf verschiedenen Klassifizierungen der Sunde basieren wird das Paradiso durch die vier Kardinaltugenden und die drei theologischen Tugenden strukturiert Dante trifft und unterhalt sich mit mehreren grossen Heiligen der Kirche darunter Thomas von Aquin Bonaventura der Heilige Petrus und Johannes Das Paradiso besitzt mehr theologische Natur als die Holle und das Fegefeuer Dante raumt ein dass die Vision des Himmels die er beschreibt diejenige ist die ihm gestattet wurde mit seinen menschlichen Augen zu sehen Ab dem einunddreissigsten Gesang beschreibt Dante wie er Maria als Himmelskonigin sieht bevor die Gottliche Komodie mit dem Anblick des dreieinigen Gottes endet In einem Erkenntnisblitz der sich nicht ausdrucken lasst versteht Dante endlich das Geheimnis von Christi Gottheit und Menschheit und seine Seele wird verbunden mit der Liebe Gottes ResumeeDantes Werk wird ausnahmslos als epochal gewertet Es enthalt erstmals in der von Dante geadelten italienischen Volkssprache die dreiteilige Wanderung durch das Reich nach dem Tode wie es um 1300 gesehen wurde erst hinab zur Holle dann durchs Purgatorio hinauf dann ins Paradies das Ganze in epischer Form was dem hohen Anspruch angemessen war Das Werk verweist explizit auf das grosse Versdrama Aeneis des Romischen Dichters Vergil und stellt somit von vornherein extrem hohe Anspruche Diese Anspruche werden in der Tat erfullt zumal Dante nicht nur immer wieder Einzelheiten des gesamten politischen Lebens Italiens von der spaten Stauferzeit des 11 Jahrhunderts bis zur Zeit der fruhen Habsburger und des Kaisers Heinrich VII aus dem Haus Luxemburg aufgreift Diese Einzelheiten bedurfen der sparsamen Kommentierung damit sie fur Leser der Jetztzeit verstandlich sind und zugleich der Ton des Originals gewahrt wird Mit seinem Ruckgriff auf Formen der Antike hat Dante mit dazu beigetragen dass sich in Italien schon sehr fruh anstelle des Kunststils der Gotik die Renaissance entwickeln konnte Nicht nur im theologischen Weltbild ist Dantes Werk abgesehen von der uberragenden dichterischen Dimension voll auf der Hohe des Wissens seiner Zeit So verknupft er z B in den Schlussversen seines Werks explizit die Schwierigkeit des Verstandnisses der Dreieinigkeit Gottes mit dem mathematischen Problem der Dreiteilung eines Kreisbogens RezeptionsgeschichteDante und sein beruhmtes Epos Fresko von Domenico di Michelino in der Kathedrale von Florenz 1465 Canto I Dante verloren im Wald Gustave Dore Bildende Kunst Illustrationen und Gemalde Dantes Commedia hat einen ausserordentlichen Einfluss auch auf Werke der bildenden Kunst ausgeubt Illustrationen setzen in den Handschriften der Commedia bereits wenige Jahre nach seinem Tod ein alteste datierte illustrierte Handschrift ist der Kodex Trivulzianus Nr 1080 von 1337 in Mailand moglicherweise schon einige Jahre fruher um 1330 entstanden die 32 Illuminationen im sogenannten Poggiali Codex Florenz BNCF Palat 313 In manchen Kirchen vorrangig in Florenz entstanden im 15 Jahrhundert Gemalde in der Art von Heiligenbildern In selbststandigen Kunstwerken insbesondere Darstellungen der Holle und des Jungsten Gerichts machte sich der pragende Einfluss fruh bemerkbar wobei er hier von alteren literarischen und ikonografischen Traditionen nicht immer sicher unterscheidbar ist Ebenfalls schon um 1340 ist solcher Einfluss Dantes in den Fresken des Camposanto Monumentale in Pisa von Buonamico Buffalmacco auch durch inschriftliche Zitate angezeigt Das erst in jungerer Zeit wiederentdeckte zwischen 1306 und 1309 entstandene Stundenbuch Officiolum des in dessen Illustrationen man ebenfalls schon ikonographischen Einfluss des Inferno zu erkennen glaubte kommt hierfur aufgrund seiner fruhen Entstehung vermutlich nicht in Frage Li veggio d ogni parte von John Flaxman Purg Canto XXVI Eine kunstlerisch herausragende Stellung unter den Illustrationen des 15 Jahrhunderts nehmen die Zeichnungen zu allen drei Cantiche der Commedia ein die Sandro Botticelli seit 1480 schuf aber nicht mehr zur Vollendung brachte Von diesen sind 93 Stucke erhalten deren Bestand sich heute auf das Kupferstichkabinett Berlin und die Vatikanische Bibliothek in Rom verteilt Sie bildeten die Vorlage fur die Holzschnitte die Baccio Baldini fur die erste Druckausgabe des Dantekommentars von Cristoforo Landino 1481 herstellte und haben aufgrund des enormen Erfolges dieses Kommentars auch die Illustrationen nachfolgender Danteausgaben nachhaltig gepragt Weitere Beispiele fur die Illustration der Commedia und fur ihre Rezeption in der bildenden Kunst Eine grossere Anzahl von Zeichnungen die um 1580 von Jan van der Straet Johannes Stradanus Federico Zuccari und Jacopo Ligozzi geschaffen wurden hat man als zusammengehorige Auftragsarbeit eines Florentiner Druckers fur eine geplante Ausgabe der Commedia angesehen eine These die jedoch nach dem Befund neuerer Forschung nicht aufrechtzuerhalten ist Im 18 Jahrhundert waren die Illustrationen des britischen Kunstlers John Flaxman in Europa sehr verbreitet Sie zeichnen sich durch einen minimalistischen Darstellungsstil aus Achim von Arnim kommentiert in einem Brief an die Bruder Grimm Erst jetzt kann ich mir erklaren warum die Zeichnungen des Flaxmann dazu meist so leer sind wie Regimentsuniformabbildungen meist nichts anders als der Offizier Virgilius und ein Gemeiner der Dante die hinter einander marschieren Dante und Virgil in der Holle William Adolphe Bouguereau 1850 Bekanntester Illustrator der Gottlichen Komodie im 18 Jahrhundert war Joseph Anton Koch der neben zahlreichen Zeichnungen und Gemalden auch die beruhmten Fresken zur Holle und zum Fegefeuer im Casino Massimo in Rom schuf Im Jahr 1822 malte der franzosische Romantiker Eugene Delacroix ein Gemalde namens Die Dantebarke im Original La Barque de Dante oder Dante et Virgile aux enfers das sich heute im Louvre befindet Es zeigt Dante und Vergil sowie den Sunder Filippo Argenti bei der Uberfahrt uber den Styx Vgl Inf Canto VIII Der englische Dichter und Maler William Blake plante und schuf einige Aquarelle zur Gottlichen Komodie Obwohl der Zyklus bei seinem Tod 1827 unvollendet war zahlen sie auch heute noch zu den beeindruckendsten Interpretationen des Werks 1850 malte der Kunstler William Adolphe Bouguereau ein Gemalde Dante And Virgil In Hell Dante und Vergil im neunten Hollenkreis Dante et Vergil dans le neuvieme cercle de l enfer von Gustave Dore Gustave Dore der sich schon im Alter von neun Jahren an der Illustration der Gottlichen Komodie versuchte schuf im Jahr 1861 zahlreiche Holzstiche Diese zahlen heute zu den bekanntesten Illustrationen des Werks Daruber hinaus malte er auch ein Gemalde mit dem Titel Dante et Virgile dans le neuvieme cercle de l enfer das Dante und Vergil im neunten Kreis der Holle zeigt Anselm Feuerbach malte im Jahr 1864 das Gemalde des Liebespaars Paolo und Francesca Anselm Feuerbach Paolo und Francesca 1864 Gustav Klimt schuf 1891 das Bild Altitalienische Kunst im Stiegenhaus des Kunsthistorischen Museums in Wien das inhaltlich von der Gottlichen Komodie inspiriert wurde Gustav Klimt Altitalienische Kunst 1891 Franz von Bayros der vor allem durch seine erotischen Zeichnungen bekannt wurde illustrierte das Werk im Jahr 1921 In der Mitte des 20 Jahrhunderts entwarf Salvador Dali einen Bilderzyklus zur Gottlichen Komodie 1975 wurde der britische Kunstler Tom Phillips mit der Illustrierung des Infernos beauftragt Er ubersetzte Dantes Text ins Englische und uber einen Zeitraum von etwa sieben Jahren entstanden 139 Illustrationen zu Dantes Inferno Kunstlerbuch Talfourd Press 1983 Thames amp Hudson 1985 Phillips Illustrationen stellen einen sehr personlichen visuellen Kommentar dar der den mittelalterlichen Text in das 20 Jahrhundert ubertragt Von Robert Rauschenberg stammt eine Serie von 34 Zeichnungen zum Inferno die er mit 35 Jahren dem Alter als Dante mit der Commedia begann angefangen und an der er 18 Jahre lang gearbeitet hat Rauschenberg benutzte dabei eine ganz eigene Technik wie Frottagen von mit Terpentin angefeuchteten Fotos die als eine Art Collage auf jeweils 36 8 29 2 Zentimeter grossem Strathmore Papier zusammengefugt wurden und den Effekt einer Zeichnung erzeugen Als Vorlagen fur Dante und Vergil konnen Bilder von Adlai Stevenson John F Kennedy antike Statuen Baseballschiedsrichter oder auch einfach der Buchstabe V gedient haben Die Zeichnungen sind oft dreigeteilt und entsprechen hier der Dreiteilung des von Dante verwendeten Versmasses der Terzine Bei intensiver Betrachtung erweisen sich Rauschenbergs Illustrationen als sehr nah an Dantes Text ja sie erschliessen sich dem Betrachter erst bei der Lekture Zwischen 1992 und 1999 illustrierte die deutsche Kunstlerin Monika Beisner alle 100 Gesange Cantos der Gottlichen Komodie Sie ist damit eine der Wenigen welche die komplette Komodie malerisch umgesetzt haben und die erste Frau die sich der Illustration des Werks angenommen hat Dabei ubertrug sie Dantes 100 Gesange detailreich und so wortgetreu wie moglich in Bilder gemalt mit Eitempera Farben Werkausgaben mit Beisners Bildern erschienen auf Deutsch Italienisch und Englisch Der Sudtiroler Kunstler Markus Vallazza hat zwischen 1994 und 2004 zahlreiche Illustrationen 300 Stiche 9 Bildbande und an die 100 Gemalde zur Gottlichen Komodie geschaffen Miquel Barcelo schuf 2003 eine umfangreiche Buch Illustration zum Inferno die jeweils zweisprachig in Spanien und in Deutschland erschienen ist Bildhauerei und Architektur Der Bildhauer Auguste Rodin arbeitete annahernd 37 Jahre am Hollentor einem bronzenen Portal fur das Musee des Arts Decoratifs in Paris Auch wenn es nie zur ursprunglichen Ausfuhrung kam ist dieses Werk wegen seiner zahlreichen daraus isolierten Skulpturen z B Der Denker welcher Dante Alighieri darstellt sehr beachtenswert Giuseppe Terragni entwarf 1938 ein Danteum an der Via dell Impero der heutigen Via dei Fori Imperiali in Rom Als gebaute Architektur der Vision Dantes von der Einigung Italiens sollte der Entwurf von 1938 zudem die Wiedererrichtung des Italienischen Reiches durch Mussolini verherrlichen Die Kriegsentwicklung verhinderte jedoch die Ausfuhrung Das vom italienischen Architekten Mario Palanti zwischen 1919 und 1923 errichtete Palacio Barolo in Buenos Aires wurde entworfen im Einklang mit dem Kosmos wie er in Dante Alighieris Gottlicher Komodie beschrieben wurde Die 22 Etagen sind in drei Sektionen unterteilt Der Keller und das Erdgeschoss reprasentieren die Holle die Etagen 1 bis 14 das Fegefeuer und 15 bis 22 den Himmel Die Hohe von 100 Metern entspricht den 100 Gesangen der Gottlichen Komodie Filmadaptionen Zwischen 1909 und 1911 wurde in Italien die Gottliche Komodie verfilmt der am 10 Marz 1911 im Teatro Mercadante in Neapel uraufgefuhrt wurde Die Regisseure des Stummfilms waren Francesco Bertolini Adolfo Padovan und Giuseppe De Liguoro Die Umsetzung orientierte sich massgeblich an den Illustrationen Gustave Dores von der Ausgabe aus dem Jahr 1861 wobei nicht alle Bildvorlagen luckenlos umgesetzt wurden Der internationale erfolgreiche Film spielte allein in den USA uber 2 Millionen US Dollar ein Im Jahr 2004 erschien der Film in einer DVD Fassung unter dem Titel L inferno 1985 drehten Peter Greenaway und Tom Phillips einen 15 minutigen Pilotfilm zu einer geplanten Serie A TV Dante der erst drei Jahre spater uberarbeitet und um weitere Canti I VIII erganzt wird A TV Dante wurde 1990 beim Montreal International Film and Video Festival als Best experimental video of 1990 und 1991 mit dem Prix d Italia ausgezeichnet 1989 drehte der chilenische Regisseur Raul Ruiz sechs weitere Gesange die auch unter dem Titel Diablo Chile bekannt sind In dem im Jahr 1995 veroffentlichten Film Se7en von David Fincher welcher die sieben Todsunden behandelt nehmen die drei Canticas Holle Fegefeuer und Paradies eine zentrale Rolle ein Im Fegefeuer erzahlt Dante von sieben Terrassen die den sieben Todsunden entsprechen Eine Adaption findet sich auch in dem US Drama Hinter dem Horizont von 1998 in dem die Rollen Dantes und Vergils mit geanderten Namen durch die Schauspieler Robin Williams und Cuba Gooding Jr verkorpert werden Der Plot ist in die Gegenwart versetzt und verandert jedoch sind unverkennbare Szenen beispielsweise die Reise uber den Totenfluss eindeutig als eine Adaption des Originals zu sehen Im Jahr 2010 erschien eine Anime Version unter dem Titel Dantes Inferno An Animated Epic Diese Geschichte basiert lose auf Dantes Gedicht und beschreibt Dante als einen gefallenen Kreuzritter der versucht seine geliebte Frau Beatrice aus der Holle zu befreien und sich dabei mit seinen eigenen Sunden und deren Folgen die zu Beatrices Tod gefuhrt haben auseinandersetzen muss 2016 wurde der Dokumentarfilm Botticelli Inferno als deutsch italienische Produktion im hochauflosenden 4K Format uber die Mappa dell Inferno gedreht Musik Franz Liszt schrieb eine Dante Sinfonie fur Frauenchor und Orchester Sie besteht aus zwei Satzen Inferno und Purgatorio wobei Letzterer mit dem Anfang des Magnificat endet Peter Tschaikowski schrieb eine sinfonische Phantasie Francesca da Rimini uber eine Episode aus dem Inferno Teil von Dantes Werk Dieser Stoff liegt auch den Opern Francesca da Rimini von Sergej Rachmaninow Francesca da Rimini von Riccardo Zandonai nach einem Libretto von Gabriele D Annunzio sowie Francesca da Rimini von Saverio Mercadante Libretto Felice Romani zugrunde Max Reger soll seine Symphonische Phantasie und Fuge fur Orgel unter dem Eindruck der Lekture von Dantes Werk geschrieben haben Daher wird sie haufig Inferno Phantasie genannt Giacomo Puccini stutzte sich bei seiner komischen Oper Gianni Schicchi dem dritten Teil seines Trittico ebenfalls auf eine Episode aus dem Inferno Teil der Erbschleichern nach dem Tod die Holle verheisst Felix Woyrsch vertonte in seinem Symphonischen Prolog zu Dantes Divina commedia op 40 Dantes Reise durch das Inferno bis ins Paradies Der russische Komponist Boris Tischtschenko komponierte in den Jahren 1996 bis 2005 einen Zyklus von funf Sinfonien die sich programmatisch auf Dantes Gottliche Komodie beziehen und auch als Ballett auffuhrbar sind Das multimediale Opernprojekt COM MEDIA vom osterreichischen Komponisten Michael Mautner dramatisiert die Gottliche Komodie als zeitgenossisches Thema in einem Vorspiel und drei Teilen Inferno Purgatorio und Paradiso durch Musik Lesung Gesang Tanz Videotechnik und Elektronik Der Name der Minimal Elektronik Band Nine Circles auf Deutsch Neun Kreise stammt von den Neun Kreisen der Holle die Dante Alighieri in seiner Gottlichen Komodie beschreibt Die deutsche Metal Band Minas Morgul bediente sich im Lied Opus 1 Am Hollentore dem ersten Lied des im November 2002 veroffentlichten Albums Schwertzeit der Dante Thematik Am 17 Marz 2006 veroffentlichte die brasilianische Metal Band Sepultura das Album Dante XXI das den Inhalt der Gottlichen Komodie aufgreift und auf das 21 Jahrhundert projiziert Auch das Lied Dante s Inferno der amerikanischen Metal Band Iced Earth hat die Gottliche Komodie zum Thema Mick Kenney von Anaal Nathrakh liess sich fur das Debut seines Soloprojekts Professor Fate The Inferno das er 2007 uber FETO Records veroffentlichte von der Gottlichen Komodie inspirieren Der amerikanische Komponist und Arrangeur Robert W Smith schrieb eine Sinfonie fur Blasorchester mit dem Titel The Divine Comedy Symphony No 1 Der Bayerische Rundfunk produzierte im Jahr 2003 zusammen mit dem Hessischen Rundfunk ein Horspiel bei dem der Musiker Blixa Bargeld einen erheblichen Anteil hatte Die Metal Band Five Finger Death Punch veroffentlichte ein Instrumental mit dem Namen Canto 34 Edgar Froese hat fur seine Elektronik Formation Tangerine Dream eine drei Doppel CDs Inferno Purgatorio und Paradiso umfassende Trilogie komponiert die von Dantes Divina Commedia inspiriert wurde Die Liedermacher Joint Venture veroffentlichten das Lied Die gottliche Komodie im Jahr 1995 auf dem Album Augen zu Die amerikanische Metal Band Alesana veroffentlichte am 18 Oktober 2011 ihr Album A Place Where the Sun Is Silent das Dantes Inferno thematisiert Ein Lied aus dem ersten Album der Metal Band Luca Turilli s Rhapsody tragt den Titel Dante s Inferno Die Gottliche Komodie ist Thema des 1997 veroffentlichten Debut Albums Komodia der osterreichischen Symphonic Metal Band Dreams of Sanity Die deutsche Metal Band Feuerschwanz veroffentlichte 2023 das Lied Fegefeuer das inhaltlich die neun Kreise der Holle beschreibt und auf dem gleichnamigen Album zu finden ist Literaturzitate und reminiszenzen Peter Weiss Roman Die Asthetik des Widerstands ist durch die Divina Commedia massgeblich beeinflusst die damit als eines der Hauptwerke von den mehr als einhundert einbezogenen Kunstwerken gilt Sie wird einerseits direkt durch die Protagonisten in die Erzahlung eingefuhrt und besprochen zum anderen auch in zahlreichen Motiven Anspielungen und mythischen Ableitungen bearbeitet Das vom selben Autor verfasste Theaterstuck Die Ermittlung orientiert sich ebenfalls an der Gottlichen Komodie In dem Roman Wachter des Kreuzes Originaltitel El ultimo Caton von Matilde Asensi spielt die Gottliche Komodie eine zentrale Rolle als Wegweiser durch eine Reihe von schweren Prufungen welche die Protagonisten zu bestehen haben Im Kriminalroman Die siebte Stufe englischer Originaltitel The Savage Garden von aus dem Jahr 2006 ist die Gottliche Komodie der Schlussel um Konzeption und Botschaft eines Renaissancegartens der Toskana zu begreifen Der allegorische Roman GLIBBER bis GRAZIST von Florian Schleburg im Jahr 2011 unter dem Pseudonym Siegfried Frieseke veroffentlicht stellt in seiner Struktur und in zahlreichen Motiven eine Ubertragung der Divina Commedia ins 21 Jahrhundert dar der dreiteilige Aufbau des Romans orientiert sich an der Commedia In Dan Browns Roman Inferno nimmt die Gottliche Komodie ebenfalls eine zentrale Rolle ein In seinem autobiographischen Roman Inferno verarbeitet August Strindberg seine psychotischen Phasen als Hollenfahrt in Anlehnung an Dante Der Brite Malcolm Lowry durchsetzte seinen 1947 erschienenen Roman Unter dem Vulkan der als erster von drei Teilen eines Romanprojekts angelegt worden war mit vielen Anspielungen auf die Divina Commedia In Umkehrung des ersten Cantos in der Divina Commedia wird der dem Alkohol verfallene Protagonist in Unter dem Vulkan am Ende in einem Wald getotet Joseph Conrads Roman Herz der Finsternis von 1899 ist ebenfalls mit Anspielungen auf das Inferno gespickt Die Reise des Protagonisten entlang des Flusses Kongo immer weiter in das titelgebende Herz der Finsternis erscheint gleichsam als Hollenfahrt In Primo Levis Ist das ein Mensch entdeckt der Protagonist im Vernichtungslager Auschwitz die ihm aus der Schule noch bekannten Verse der Commedia wieder fur sich und versucht mit ihrer Hilfe einem Mitgefangenen die italienische Sprache naherzubringen Besonders von der Mahnung des in der Holle gefangenen Odysseus zeigt sich der Protagonist beeindruckt beginnend mit Considerate la vostra semenza Das Werk von Ezra Pound der seine Gedichte in Anlehnung an Dante Cantos uberschrieb und das von T S Eliot insbesondere dessen Langgedicht The Waste Land enthalten vielfach Anspielungen auf die Divina Commedia Samuel Beckett zu dessen Lieblingsbuchern die Divina Commedia gehorte benannte das Alter Ego in seinen fruhen Werken Traum von mehr bis minder schonen Frauen und Mehr Prugel als Flugel nach der im Fegefeuer kauernden lethargischen Figur Belacqua Sibylle Lewitscharoff schildert in ihrem Roman Das Pfingstwunder einen Kongress von Dante Forschern die wahrend eines Kongresses uber die Divina Commedia durch eine Art Himmelfahrt verschwinden Nur der 34 Teilnehmer der Uberzahlige bleibt zuruck Zygmunt Krasinski stellt im Titel seines Dramas Nie Boska Komedia Eine un gottliche Komodie einen direkten Bezug zu Dantes Text her Die iranisch kanadische Autorin Ava Farmehri verwendet das Selbstmord Zitat als Titel eines Buchs uber ihr Exil Im dusteren Wald werden unsre Leiber hangen Nautilus Verlag Berlin Ubers Sonja Finck Through the Sad Wood Our Corpses Will Hang Guernica books Oakville 2017 Der irische Musiker Hozier liess sich bei seinem 2023 erschienenen Album Unreal Unearth von Dantes Inferno inspirieren Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Comic In den Marvel Comics durchreisen die X Men ein durch Magie erschaffenes Facsimile von der im Inferno beschriebenen Holle um ihren Teamgefahrten Nightcrawler von einer Bestrafung fur einen angeblichen Mord zu retten der sich im Nachhinein als Notwehr herausstellte X Men Annual 1 1980 Die Francesca da Rimini Episode aus dem 5 Gesang diente als Vorbild fur einen Disney Comic In der Geschichte Die schone Francesca Lustiges Taschenbuch 88 spielt Daniel Dusentrieb Dante wie er gerade an seiner Gottlichen Komodie schreibt Seymour Chwast hat 2010 die Gottliche Komodie als Comic adaptiert und gezeichnet Die deutsche Ausgabe erschien 2011 Eine weitere Adaption erschien im Februar 2012 von Michael Meier mit dem Titel Das Inferno Guido Martina Texter und Angelo Bioletto Zeichner haben eine Parodie auf Dantes Inferno mit dem Titel Mickys Inferno Original L inferno di Topolino geschaffen Micky Maus ubernimmt die Rolle von Dante und Goofy die von Vergil Die Geschichte ist von 1949 bis 1950 in den Topolino Banden 7 bis 12 erschienen In Deutschland ist die Geschichte in Disney Paperback Edition 3 erschienen Computerspiel 2010 veroffentlichte Electronic Arts das Videospiel Dante s Inferno Ausgaben italienisch italienisch La Comedia 1472 Erstdruck durch Johannes Numeister in Foligno oder durch Georg und Paul von Butzbach in Mantua 1481 La Commedia Mit Komm von Christophorus Landinus Mit einer Einleitung des Verfassers und Beig von Marsilius Ficinus Florenz Nicolaus Laurentii 30 VIII 1481 2 GW 07966 Ubersetzungen Hauptartikel Liste deutscher Ubersetzungen der Gottlichen KomodieLiteraturKritische Ausgaben In italienischer Sprache Dante Alighieri La Divina Commedia testo critico della Societa Dantesca Italiana riveduto col commento scartazziniano rifatto da Giuseppe Vandelli Mailand 1928 und Nachdrucke bis in die Gegenwart Dante Alighieri Divina Commedia Commento a cura di G Fallani e S Zennaro Rom 2007 Dante Alighieri Commedia I Introduzione Inferno II Purgatorio vol III Paradiso a cura di Giorgio Inglese Florenz Le Lettere 2021 Dante Alighieri Commedia Band 1 Inferno a cura di Elisabetta Tonello Paolo Trovato Band 2 Commento a cura di Luisa Ferretti Cuomo Limena libreriauniversitaria it Edizioni 2022 Siehe auch die sehr ausfuhrliche Buchbesprechung von Rosario Coluccia der Ausgaben von Inglese und von Tonello und Trovato in Zeitschrift fur romanische Philologie Band 139 2023 S 904 939 In deutscher Sprache Hartmut Kohler Dante Alighieri La Commedia Die Gottliche Komodie Italienisch Deutsch In Prosa ubersetzt und kommentiert von Hartmut Kohler Reclam Stuttgart 2011 2014 3 Bande 2082 Seiten 2021 ISBN 978 3 15 030076 3 Karl Witte La Divina Commedia di Dante Alighieri ricorretta sopra quattro dei piu autorevoli testi a penna Rudolfo Decker Berlin 1862 Einfuhrende Erlauterungen und Forschungsliteratur allgemein Erich Auerbach Dante als Dichter der irdischen Welt Mit einem Nachwort von Kurt Flasch Berlin 2001 Ferdinand Barth Dante Alighieri Die gottliche Komodie Erlauterungen Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2004 Esther Ferrier Deutsche Ubertragungen der Divina Commedia Dante Alighieris 1960 1983 De Gruyter Berlin New York 1994 Kurt Leonhard Dante Aus der Reihe Rowohlts Monographien Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH Hamburg 2001 Franziska Meier Dantes Gottliche Komodie eine Einfuhrung C H Beck Wissen 2880 Beck Munchen 2018 ISBN 978 3 406 71929 5 John A Scott Understanding Dante Notre Dame 2004 Siehe auch die jahrlich erscheinenden Deutschen Dante Jahrbucher der Deutschen Dante Gesellschaft Bilderzyklen zur Divina Commedia Sandro Botticelli Sandro Botticelli Der Bilderzyklus zu Dantes Gottlicher Komodie Hatje Cantz Verlag 2000 ISBN 978 3 7757 0921 7 Gustave Dore The Dore Illustrations for Dante s Divine Comedy Dover Publications Inc 1976 ISBN 978 0 486 23231 7 William Blake William Blake s illustrations to Dante s Divine Comedy 1824 William S Lieberman Die Illustrationen zu Dantes Inferno In Robert Rauschenberg Werke 1950 1980 Berlin 1980 S 118 255 Pitt Koch Fotografien Dantes Italien Auf den Spuren der Gottlichen Komodie Herausgegeben von Bettina Koch amp Gunther Fischer Primus Verlag 2013 ISBN 978 3 86312 046 7 Johann Kluska Umfangreicher Gemaldezyklus zur Gottlichen Komodie WeblinksCommons Gottliche Komodie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Gottliche Komodie deutsche Ubersetzung von Karl Streckfuss Quellen und Volltexte Wikisource Divina Commedia Quellen und Volltexte italienisch Projekt Gutenberg Dante Alighieri Opera Omnia in deutschen Ubersetzungen Ubersetzungen von Bachenschwanz Graul Meinhard Jagemann Hasenclever Die Gottliche Komodie ubersetzt von Karl Witte bei Zeno org Die gottliche Komodie Die Holle Das Fegefeuer Das Paradies als Horbuch bei LibriVox Manuscript Urb lat 365 von der Biblioteca Apostolica Vaticana digitalisiert DivineComedy digital Katalog des figurativen Erbes der Gottlichen Komodie AnmerkungenJ Leuschner Deutschland im spaten Mittelalter In Deutsche Geschichte Band 1 Vandenhoeck amp Ruprecht 1958 ISBN 3 525 36187 4 Zweiter Teil Abschnitt I Unterabschnitt 4 Staatstheorien und Soziallehren S 474 Der Erstfuhrer Vergil war mit seinem mehr als 1200 Jahre alten Epos Aeneis das unangefochtene Vorbild fur Epen auf Latein wahrend Vergil selbst nur die beiden homerischen Epen Ilias und Odyssee als Vorbild hatte die um 800 v Chr in einer archaischen griechischen Sprache entstanden Jo Ann Hoeppner Moran Cruz Dante s Matelda Queen saint and mother of emperors In Viator 47 3 2016 S 209 242 doi 10 1484 J VIATOR 5 112359 Die erste Suche nach arabischen Quellen und Parallelen durch den spanischen Priester und Arabisten Miguel Asin Palacios 1871 1944 deren Ergebnisse er in seinem 1919 erschienenen Werk La escatologia musulmana en la Divina Comedia seguida de Historia y critica de una polemica 1984 in 4 Auflage in Madrid erschienen vorlegte ist wissenschaftlich unzureichend gewesen Vgl dazu Gotthard Strohmaier Avicenna Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 41946 1 S 150 Siehe auch Gotthard Strohmaier Die angeblichen und die wirklichen Quellen der Divina Commedia In Gotthard Strohmaier Von Demokrit bis Dante Die Bewahrung antiken Erbes in der arabischen Kultur Hildesheim Zurich New York 1996 Olms Studien Band 43 S 471 486 Gotthard Strohmaier Avicenna 1999 S 150 f Der Widmungsbrief steht bei Wikisource als Volltext zur Verfugung siehe An Can Grande Scaliger Dante s Divine Comedy and Medieval Christian Cosmology Religion and Literature Class Notes Fiveable Abgerufen am 28 Oktober 2024 englisch The Divine Comedy Intro to Humanities Vocab Definition Explanations Fiveable Abgerufen am 28 Oktober 2024 University of Notre Dame The Math Behind Dante s Divine Comedy Abgerufen am 28 Oktober 2024 englisch Zitat von Vergil vgl D Alighieri H Gmelin Ubers Die Gottliche Komodie Stuttgart Reclam Verlag 2001 S 9 Canto 1 Vers 91 93 Gotthard Strohmaier Avicenna Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 41946 1 S 151 Inferno III 18 Vgl Manfred Fath Hrsg Das Hollentor Zeichnungen und Plastik Munchen Prestel Verlag 1991 S 172 D Alighieri H Gmelin Ubers Die Gottliche Komodie Italienisch und Deutsch Band I dtv klassik 1988 S 35 Canto 3 Vers 1 9 Gotthard Strohmaier Avicenna Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 41946 1 S 149 151 An dieser Stelle ist Dante sehr selbstbewusst sofern es sich nicht um eine spatere Einfugung handelt Denn er schreibt dass ihn diese funf grossen Dichter Vergil Homer Horaz Ovid und Lukan durchaus als sechsten akzeptiert hatten 2015 Memento des Originals vom 24 September 2019 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Deutschlandfunk Zitat von Vergil vgl D Alighieri H Gmelin Ubers Die Gottliche Komodie Stuttgart Reclam Verlag 2001 S 65 Canto 17 Vers 1 3 Canto 20 Vers 58 72 vgl Aeneis 10 199 ff z B Dante Alighieri Gottliche Komodie in der Ubersetzung von Karl Streckfuss Deutsche Buch Gemeinschaft GmbH Berlin 1951 S 165 Siehe etwa die Vosslersche Ausgabe von 1942 mit ihren sparsamen aber wichtigen Randnotizen Verzeichnis der illustrierten Handschriften bei Bernhard Degenhart Die kunstgeschichtliche Stellung des Codex Altonensis In Dante Alighieri Divina Commedia Kommentar zum Codex Altonensis Hrsg von der Schulbehorde der Freien und Hansestadt Hamburg durch Hans Haupt Berlin Gebruder Mann Verlag 1965 S 65 120 Faksimile von Luigi Rocca Il Codice Trivulziano 1080 della Divina Commedia 1337 Mailand Hoepli 1921 Jerome Baschet Les justices de l au dela les representations de l enfer en France et en Italie XIIe XVe siecle Rom Ecole de France de Rome 1993 Bibliotheque des Ecoles Francaises d Athenes et de Rome 279 S 317 f Fabio Massimo Bertolo Teresa Nocita L Officiolumritrovato di Francesco da Barberino In margine ad una allegoria figurata inedita della prima meta del Trecento In Filologia e Critica 31 1 2006 S 106 117 S 110 f Hein Altcappenberg Hrsg Sandro Botticelli The Drawings for Dante s Divine Comedy Katalog zu den Ausstellungen in Berlin Rom und London 2000 2001 London Royal Academy of Arts 2000 ISBN 0 900946 85 7 Michael Brunner Die Illustrierung von Dantes Divina Commedia in der Zeit der Dante Debatte 1570 1600 Munchen Deutscher Kunstverlag 1999 S 10 ff R Steig Hrsg Achim von Arnim und Jacob und Wilhelm Grimm Stuttgart Berlin Cotta 1904 S 69 71 Christian von Holst Joseph Anton Koch Ansichten der Natur Staatsgalerie Stuttgart 1989 W S Lieberman S 119 Dante Alighieri Die Gottliche Komodie 3 Bande Deutsch von Karl Vossler Mit farbigen Illustrationen von Monika Beisner 2 Auflage Faber amp Faber Leipzig 2002 ISBN 3 932545 66 4 Dante Alighieri Commedia Edizione Privata Illustrata da Monika Beisner Stamperia Valdonega Verona 2005 Dante Alighieri Comedy Inferno Purgatorio Paradiso Translated by Robert and Jean Hollander illustrated by Monika Beisner Edizioni Valdonega Verona 2007 Ausstellung 2007 der Bilderreihe Memento vom 26 Marz 2012 im Internet Archive Spanisch italienisch Galaxia Gutenberg Barcelona 2003 ISBN 84 8109 418 8 es sind span ital Kunstbande fur alle drei Teile der G K von Barcelo erschienen Bibliographie im Art Barcelo deutsch italienische Synchronausgabe nur Das Fegefeuer Ohne ISBN RM Buch und Medienvertrieb Rheda 2005 In der Ubersetzung von Wilhelm Hertz 1955 Vgl Thomas L Schumacher Terragni s Danteum Architecture Poetics and Politics unter Italian Fascism 2 erweiterte Auflage New York 2004 Andreas Mertin L inferno 1911 Die erste Verfilmung von Dante theomag de abgerufen am 13 Januar 2024 Nine Circles of Hell Interview by Alain Rodriguez Vivante Records Nine Circles archiviert vom Original am 18 Oktober 2013 abgerufen am 6 Oktober 2013 Liedtext Die gottliche Komodie auf der Archiv Website Joint Venture abgerufen am 19 Oktober 2011 Auszug englisch https grammy com news hozier unreal unearth interview dante inferno poem inspirations irish Seymour Chwast Dantes Gottliche Komodie Holle Fegefeuer Paradies Aus dem Englischen von Reinhard Pietsch Knesebeck Munchen 2011 ISBN 978 3 86873 339 6 Michael Meier Das Inferno Dante Alighieri Michael Meier Rotopolpress Februar 2012 ISBN 978 3 940304 35 3 Galeria de Arte Minkner und PrivatsammlungenWerke von Dante Alighieri Rime Vita nova Convivio De vulgari eloquentia Monarchia Eclogae Quaestio de aqua et terra Gottliche Komodie Briefe Fiore und Detto d Amore Normdaten Werk GND 4113270 1 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n81066212 VIAF 181860567