Die Deutzer Brücke in Köln ist eine Brücke über den Rhein im Zuge der Landesstraße L 111 Sie verbindet die Kölner Innens
Deutzer Brücke

Die Deutzer Brücke in Köln ist eine Brücke über den Rhein im Zuge der Landesstraße L 111. Sie verbindet die Kölner Innenstadt (Heumarkt) mit dem rechtsrheinischen Stadtteil Köln-Deutz und dient dem Stadtbahn- und Kfz-Verkehr, sie besitzt außerdem beidseitig Fußgänger- und Radwege.
L 111 Deutzer Brücke | ||
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Blick auf die Deutzer Brücke von Deutz in Richtung Altstadt/Kölner Dom | ||
Nutzung | Straße, Stadtbahn, Fußgänger, Radfahrer | |
Unterführt | Rhein | |
Ort | Köln-Altstadt-Nord – Köln-Deutz | |
Unterhalten durch | Stadt Köln | |
Gesamtlänge | 437 Meter | |
Breite | 31,5 Meter | |
Längste Stützweite | 184 Meter | |
Baubeginn | 1947 | |
Fertigstellung | Oktober 1948 | |
Eröffnung | 16. Oktober 1948 | |
Lage | ||
Koordinaten | 50° 56′ 11″ N, 6° 57′ 57″ O | |
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Allgemeines
Auf dem Kölner Stadtgebiet wird der Verkehr auf insgesamt acht Brücken über den Rhein geführt. Während die Südbrücke und die Hohenzollernbrücke ausschließlich für den Bahn-, Rad- und Fußverkehr bestimmt sind, wird der Straßenverkehr über die sechs weiteren Brücken geleitet.
Vorgängerbauten und Geschichte
Römerbrücke 310 bis ca. 950
Den ersten Rheinübergang an dieser Stelle errichteten um 310 die Römer unter Konstantin mit einer Holzkonstruktion auf steinernen Strompfeilern. Diese Rheinbrücke war eine Bock- oder Jochbrücke, die von 19 steinernen Pfostenfundamenten gestützt wurde. Diese Pfahlroste der Steinfundamente im Fluss bestanden aus etwa 150 Eichenpfählen, die tief in das Rheinbett gerammt waren. Darüber saßen rechteckige Pfeiler mit einer stromaufwärts gerichteten dreieckigen Spitze aus Quadermauerwerk. Sie trugen den hölzernen Oberbau mit der rund elf Meter breiten Fahrbahn. Ihr Standort lag an der heutigen Salzgasse in der Nähe von Groß St. Martin über dem römischen Hafen. Sie verlief über die damals noch vorhandene Rheininsel in östlicher Richtung auf das Westtor des neuen Deutzer Kastells. Es wird berichtet, dass der Abriss der Brücke von Erzbischof Bruno (953–965) veranlasst wurde, nachdem die Unterhaltung der hölzernen Teile lange Zeit vernachlässigt worden war. Das kann sich nur auf Reste der Pfeiler beziehen, die Hindernisse für die Schifffahrt darstellten. Denn nach Konstantins Tod (337) findet sich keine Erwähnung dieses Rheinübergangs, sodass von diesem Zeitpunkt ab von einem relativ raschen Zerfall ausgegangen werden kann. Noch im Jahre 1898 wurden hölzerne Pfahlreste dieser Brücke aus dem Rheinbett entfernt.
Gierfähre
Seit etwa 1674 war Köln mit der anderen Rheinseite durch eine Gierseilfähre, auch „fliegende Brücke“ oder „Gierponte“ genannt verbunden.
Schiffbrücke 1822
Am 16. November 1822 wurde eine von etwa 40 Nachen getragene, etwa 400 m lange hölzerne Schiffbrücke eingeweiht. Sie ermöglichte eine feste Verbindung zwischen Köln und Deutz in Höhe des Holzmarktes und der Deutzer Freiheit. Jedoch beeinträchtigten Hochwasser, Treibeis und das Erfordernis, die Brücke dreimal täglich für den Schiffsverkehr zu öffnen, weiterhin einen reibungslosen Verkehr. Das Mittelteil der Brücke musste ausgeschwommen werden, um die Brücke für den Schiffsverkehr zu öffnen.
Die Kölner kämpften um die Position für die geplante Dombrücke, eine kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke. Sie konnten sich aber nicht durchsetzen, sodass seit 1859 Schiff(s)brücke und die neue „feste Brücke“ nebeneinander existierten.
Hängebrücke 1913–1945
Von 1913 bis 1915 wurde dann an dieser Stelle die „Deutzer Hängebrücke“ errichtet, die 1935 nach dem im Vorjahr verstorbenen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg Hindenburgbrücke genannt wurde.
Ein erster Wettbewerb für eine feste Straßenbrücke zwischen Köln und Deutz war 1898 unter vier Baufirmen durchgeführt worden, er führte jedoch zu keinem Ergebnis. 1910 erfolgte eine weitere Ausschreibung, an der sich nun alle bedeutenden deutschen Stahlbauunternehmen – zumeist in Kooperation mit bekannten Architekten wie Bruno Möhring, Theodor Fischer, Hans Poelzig oder Franz Schwechten – mit 29 Projekten beteiligten. Da sich die Jury abermals nicht auf ein Siegerprojekt einigen konnte, wurde im Juli 1912 unter den Verfassern der fünf preisgekrönten Arbeiten ein weiterer Wettbewerb ausgerufen, den die Firmen MAN Werk Gustavsburg (Stahlüberbau) und Grün & Bilfinger (Unterbauten) mit dem Projekt Freie Bahn für sich entscheiden konnten. Die architektonische Gestaltung der massiven Bauteile (Widerlager und Vorbrücke) besorgte der damals prominente Kölner Architekt Carl Moritz.
Nach der Wettbewerbsentscheidung erhoben die Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-AG, Abt. Dortmunder Union, und ihr künstlerischer Berater Peter Behrens den Vorwurf, das Siegerprojekt sei zu großen Teilen ein Plagiat ihres eigenen Entwurfs Kunst und Technik aus dem zweiten Wettbewerb von 1910/11. Ein in der Folge unter Beteiligung zahlreicher namhafter Gutachter vor dem Landgericht Köln ausgefochtenes Gerichtsverfahren, das als „Cölner Brückenstreit“ deutschlandweite Aufmerksamkeit erhielt. wurde erst im April 1914 durch eine außergerichtliche Einigung beendet.
Das auf der Basis des Entwurfs Freie Bahn errichtete Bauwerk wurde als selbstverankerte, versteifte Kettenhängebrücke in mit einem Konstruktionsgewicht von rund 6.200 Tonnen ausgeführt und kostete über sieben Millionen Mark. Am Entwurf ihrer Pylone soll der amerikanische Ingenieur Holton D. Robinson beratend mitgewirkt haben, der später David B. Steinman einlud, mit ihm das Ingenieurbüro Robinson & Steinman zu gründen. Die Deutzer Hängebrücke diente 1924 als Vorbild für den Bau der Three Sisters in Pittsburgh, Pennsylvania, und für die Kiyosu-Brücke über den Sumida (Fluss) in Tokio. Die 18,2 m breite Brücke wurde 1939/1940 im Zuge des Baus der Ost-West-Straße (heute Hahnenstraße / Cäcilienstraße) auf 27,5 m verbreitert.
Am 28. Februar 1945 brach die durch Flüchtlinge und Militärfahrzeuge hoch belastete Hindenburgbrücke bei der Reparatur von Kriegsschäden unvermittelt zusammen. Möglicherweise hatte man die hohen Druckkräfte im Fahrbahnträger unterschätzt. Wie viele Opfer dieses Unglück am helllichten Tage forderte, konnte aufgrund der Kriegswirren nie festgestellt werden. Ein Augenstab, also eines der tragenden Kettenglieder der Konstruktion, befindet sich heute als Denkmal auf dem nördlichen Fußgängerüberweg der linksrheinischen Brückenseite. Übergangsweise diente am Ende des Krieges die McNair-Brücke neben der zerstörten Hängebrücke als Behelfsbrücke dem Transport von Fahrzeugen und Fußgängern.
Neubau 1947/1948
Das heutige Brückenbauwerk wurde nur zwei Jahre später, 1947 bis 1948 neu errichtet. Die erste Stahlkastenträgerbrücke der Welt wurde von Fritz Leonhardt entworfen und von der GHH Oberhausen AG ausgeführt. Der Kölner Architekt Gerd Lohmer war künstlerischer Berater. Im Kölner Brückengrün gestrichen, wurde die neue Deutzer Brücke am 16. Oktober 1948 eingeweiht.
Sie hat bei einer Gesamtlänge von 437 Meter Spannweiten von 132, 184 und 121 Metern und eine Breite von 20,6 Meter. Der Untergurt der Längsträger ist gekrümmt, sodass die Höhe des Überbaus über den Pfeilern 7,8 Meter und in der Mitte der Hauptöffnung nur noch 3,3 Meter beträgt.
Erweiterung 1976 bis 1980
In den Jahren 1976 bis 1980 wurde stromaufwärts eine zweite Brücke mit gleichem Profil als Spannbetonkonstruktion von den Basler Ingenieuren E. und A. Schmidt entworfen und gebaut. In einer mehrere Tage in Anspruch nehmenden Aktion wurde die neue Zwillingsbrücke an die alte Stahlbrücke herangeschoben, so dass zwischen den Richtungsfahrbahnen die Straßenbahn einen eigenen zweigleisigen Gleiskörper erhielt. Die Breite der kombinierten Brücken beträgt nun 31,5 m.
Die Entscheidung für eine Spannbetonbrücke war sehr umstritten. Ausschlaggebend war das Submissionsergebnis mit Angeboten einer Spannbetonbrücke für 12 Millionen DM und einer Stahlkonstruktion für 14 Millionen DM. Die außen sichtbare Stegfläche wurde mit vertikalen Rippen und einem unten aufgesetzten Flansch strukturiert, um sie dem Aussehen der Stahlkonstruktion anzugleichen. Wegen fehlenden Nutzens für die Beständigkeit des Betons ist sie jedoch als einzige Kölner Rheinbrücke nicht grün gestrichen.
Da der Stahlbetonkasten mit rechteckigem Querschnitt keine Einbauten enthält, bildet er drei begehbare Räume (ohne Tageslicht) mit gekrümmten Böden und variierenden Raumhöhen. Diese Räume werden immer wieder für Kunstinstallationen, Ausstellungen im Rahmen der Möbelmesse und für Konzerte genutzt.
Kunstaktionen
„über/mn/fluss“
Unter dem Motto „Spannung im Spannbetonkörper der Deutzer Brücke“ wurde 2003 das Kunstprojekt „über/mn/fluss“ initiiert. Es beteiligen sich junge Künstler aus zahlreichen Nationen (u. a. Deutschland, Dänemark, Argentinien, Belarus, Schottland, Japan, Island) aus den unterschiedlichsten Disziplinen (u. a. Musiker, bildende Künstler, Architekten, Filmemacher …).
Im März 2007 diente der Betonkörper der Deutzer Brücke zum dritten Mal nach „spaen“ (2003) und „Dudeldack“ (2005) als Kulisse für das Installationskunst-Projekt „über/mn/fluss“. Einen Einblick in den Charakter des Raumes bieten die während der Kunstaktion entstandenen Arbeiten der beiden Filmemacherinnen Beate Gördes und Bea Dickas.
Subkulinaria
Im August 2008 fand mit internationalen Künstlern die Ausstellung Subkulinaria statt. Der ganze Hohlraum der Brücke wurde von der einen Uferseite zur anderen bespielt und für Besucher zugänglich gemacht.
Brückenmusik
Die 1995 von ins Leben gerufene BRÜCKENMUSIK ist eine jährlich stattfindende Reihe für Klanginstallationen und akustische Kunst im Betonhohlkörper der Brücke.
Weblinks
- Hohlraum der Deutzer Brücke
- Historische Fotos von der Eröffnung der Deutzer Brücke 1948 ( vom 24. Dezember 2017 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- Annette Lorenz, Flusskreuzfahrten Rhein, 2017, S. 30
- Franz Bender: Illustrierte Geschichte der Stadt Köln. Verlag Bachem, Köln 1924, S. 21
- Roland May: Discovering Construction as an Art – The ‘Cologne Bridge Quarrel’ ( vom 2. Februar 2016 im Internet Archive) (PDF). In: Karl-Eugen Kurrer, Werner Lorenz, Volker Wetzk (Hrsg.): Proceedings of the Third International Congress on Construction History. Neunplus, Berlin 2009, ISBN 978-3-936033-31-1, S. 1011–1018.
- HAER-Report No. PA-490 über die Three Sisters (Pittsburgh). (PDF, 640 KB) Historic American Engineering Record, abgerufen am 20. November 2020 (englisch, S. 29 unten sowie S. 24 f).
- Christoph Thiele, Interessitäten: Das Kölner 11 x 11 + 11, 2021, S. 15
- Lukáš Abt/Wendelin Schmidt/Ernst Schmidt/René Czechowski/Michel Donzel/Rolf Plattner/Gesellschaft für Ingenieurbaukunst: Ernst und Albert Schmidt, Ingenieure Pioniere des Brückenbaus. Zürich 2014, ISBN 978-3-906027-59-3.
- https://www.youtube.com/watch?v=A1l78GN8Ab4
- Detlef Knop/Joachim Urban: Neue, frei vorgebaute Spannbetonbrücken über den Rhein in Köln-Deutz, Konstanz und Weil, in: Beton- und Stahlbetonbau, 75. Jahrgang, 1980, Heft 7, S. 153–160.
- Das Kölner Brückengrün. Stadt Köln, archiviert vom ; abgerufen am 12. November 2018.
- brueckenmusik, Homepage. Abgerufen am 9. Juli 2018.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Deutzer Brucke in Koln ist eine Brucke uber den Rhein im Zuge der Landesstrasse L 111 Sie verbindet die Kolner Innenstadt Heumarkt mit dem rechtsrheinischen Stadtteil Koln Deutz und dient dem Stadtbahn und Kfz Verkehr sie besitzt ausserdem beidseitig Fussganger und Radwege L 111 Deutzer BruckeDeutzer BruckeBlick auf die Deutzer Brucke von Deutz in Richtung Altstadt Kolner DomNutzung Strasse Stadtbahn Fussganger RadfahrerUnterfuhrt RheinOrt Koln Altstadt Nord Koln DeutzUnterhalten durch Stadt KolnGesamtlange 437 MeterBreite 31 5 MeterLangste Stutzweite 184 MeterBaubeginn 1947Fertigstellung Oktober 1948Eroffnung 16 Oktober 1948LageKoordinaten 50 56 11 N 6 57 57 O 50 936447222222 6 9659611111111 Koordinaten 50 56 11 N 6 57 57 ODeutzer Brucke Nordrhein Westfalen AllgemeinesAuf dem Kolner Stadtgebiet wird der Verkehr auf insgesamt acht Brucken uber den Rhein gefuhrt Wahrend die Sudbrucke und die Hohenzollernbrucke ausschliesslich fur den Bahn Rad und Fussverkehr bestimmt sind wird der Strassenverkehr uber die sechs weiteren Brucken geleitet Vorgangerbauten und GeschichteRomerbrucke 310 bis ca 950 Hauptartikel Romerbrucke Koln Den ersten Rheinubergang an dieser Stelle errichteten um 310 die Romer unter Konstantin mit einer Holzkonstruktion auf steinernen Strompfeilern Diese Rheinbrucke war eine Bock oder Jochbrucke die von 19 steinernen Pfostenfundamenten gestutzt wurde Diese Pfahlroste der Steinfundamente im Fluss bestanden aus etwa 150 Eichenpfahlen die tief in das Rheinbett gerammt waren Daruber sassen rechteckige Pfeiler mit einer stromaufwarts gerichteten dreieckigen Spitze aus Quadermauerwerk Sie trugen den holzernen Oberbau mit der rund elf Meter breiten Fahrbahn Ihr Standort lag an der heutigen Salzgasse in der Nahe von Gross St Martin uber dem romischen Hafen Sie verlief uber die damals noch vorhandene Rheininsel in ostlicher Richtung auf das Westtor des neuen Deutzer Kastells Es wird berichtet dass der Abriss der Brucke von Erzbischof Bruno 953 965 veranlasst wurde nachdem die Unterhaltung der holzernen Teile lange Zeit vernachlassigt worden war Das kann sich nur auf Reste der Pfeiler beziehen die Hindernisse fur die Schifffahrt darstellten Denn nach Konstantins Tod 337 findet sich keine Erwahnung dieses Rheinubergangs sodass von diesem Zeitpunkt ab von einem relativ raschen Zerfall ausgegangen werden kann Noch im Jahre 1898 wurden holzerne Pfahlreste dieser Brucke aus dem Rheinbett entfernt Gierfahre Hauptartikel Deutzer Gierponte Seit etwa 1674 war Koln mit der anderen Rheinseite durch eine Gierseilfahre auch fliegende Brucke oder Gierponte genannt verbunden Schiffbrucke 1822 Hauptartikel Deutzer Schiffbrucke Ponton Brucke Koln Deutz um 1900 Am 16 November 1822 wurde eine von etwa 40 Nachen getragene etwa 400 m lange holzerne Schiffbrucke eingeweiht Sie ermoglichte eine feste Verbindung zwischen Koln und Deutz in Hohe des Holzmarktes und der Deutzer Freiheit Jedoch beeintrachtigten Hochwasser Treibeis und das Erfordernis die Brucke dreimal taglich fur den Schiffsverkehr zu offnen weiterhin einen reibungslosen Verkehr Das Mittelteil der Brucke musste ausgeschwommen werden um die Brucke fur den Schiffsverkehr zu offnen Die Kolner kampften um die Position fur die geplante Dombrucke eine kombinierte Strassen und Eisenbahnbrucke Sie konnten sich aber nicht durchsetzen sodass seit 1859 Schiff s brucke und die neue feste Brucke nebeneinander existierten Hangebrucke 1913 1945 Kettenglied der Deutzer Hangebrucke Deutzer Hangebrucke spater Hindenburgbrucke um 1925 Von 1913 bis 1915 wurde dann an dieser Stelle die Deutzer Hangebrucke errichtet die 1935 nach dem im Vorjahr verstorbenen Reichsprasidenten Paul von Hindenburg Hindenburgbrucke genannt wurde Ein erster Wettbewerb fur eine feste Strassenbrucke zwischen Koln und Deutz war 1898 unter vier Baufirmen durchgefuhrt worden er fuhrte jedoch zu keinem Ergebnis 1910 erfolgte eine weitere Ausschreibung an der sich nun alle bedeutenden deutschen Stahlbauunternehmen zumeist in Kooperation mit bekannten Architekten wie Bruno Mohring Theodor Fischer Hans Poelzig oder Franz Schwechten mit 29 Projekten beteiligten Da sich die Jury abermals nicht auf ein Siegerprojekt einigen konnte wurde im Juli 1912 unter den Verfassern der funf preisgekronten Arbeiten ein weiterer Wettbewerb ausgerufen den die Firmen MAN Werk Gustavsburg Stahluberbau und Grun amp Bilfinger Unterbauten mit dem Projekt Freie Bahn fur sich entscheiden konnten Die architektonische Gestaltung der massiven Bauteile Widerlager und Vorbrucke besorgte der damals prominente Kolner Architekt Carl Moritz Nach der Wettbewerbsentscheidung erhoben die Deutsch Luxemburgische Bergwerks und Hutten AG Abt Dortmunder Union und ihr kunstlerischer Berater Peter Behrens den Vorwurf das Siegerprojekt sei zu grossen Teilen ein Plagiat ihres eigenen Entwurfs Kunst und Technik aus dem zweiten Wettbewerb von 1910 11 Ein in der Folge unter Beteiligung zahlreicher namhafter Gutachter vor dem Landgericht Koln ausgefochtenes Gerichtsverfahren das als Colner Bruckenstreit deutschlandweite Aufmerksamkeit erhielt wurde erst im April 1914 durch eine aussergerichtliche Einigung beendet Kiyosu Brucke Tokio Das auf der Basis des Entwurfs Freie Bahn errichtete Bauwerk wurde als selbstverankerte versteifte Kettenhangebrucke in mit einem Konstruktionsgewicht von rund 6 200 Tonnen ausgefuhrt und kostete uber sieben Millionen Mark Am Entwurf ihrer Pylone soll der amerikanische Ingenieur Holton D Robinson beratend mitgewirkt haben der spater David B Steinman einlud mit ihm das Ingenieurburo Robinson amp Steinman zu grunden Die Deutzer Hangebrucke diente 1924 als Vorbild fur den Bau der Three Sisters in Pittsburgh Pennsylvania und fur die Kiyosu Brucke uber den Sumida Fluss in Tokio Die 18 2 m breite Brucke wurde 1939 1940 im Zuge des Baus der Ost West Strasse heute Hahnenstrasse Cacilienstrasse auf 27 5 m verbreitert Am 28 Februar 1945 brach die durch Fluchtlinge und Militarfahrzeuge hoch belastete Hindenburgbrucke bei der Reparatur von Kriegsschaden unvermittelt zusammen Moglicherweise hatte man die hohen Druckkrafte im Fahrbahntrager unterschatzt Wie viele Opfer dieses Ungluck am helllichten Tage forderte konnte aufgrund der Kriegswirren nie festgestellt werden Ein Augenstab also eines der tragenden Kettenglieder der Konstruktion befindet sich heute als Denkmal auf dem nordlichen Fussgangeruberweg der linksrheinischen Bruckenseite Ubergangsweise diente am Ende des Krieges die McNair Brucke neben der zerstorten Hangebrucke als Behelfsbrucke dem Transport von Fahrzeugen und Fussgangern Neubau 1947 1948Deutzer Brucke am Tag nach der Einweihung 1948 Das heutige Bruckenbauwerk wurde nur zwei Jahre spater 1947 bis 1948 neu errichtet Die erste Stahlkastentragerbrucke der Welt wurde von Fritz Leonhardt entworfen und von der GHH Oberhausen AG ausgefuhrt Der Kolner Architekt Gerd Lohmer war kunstlerischer Berater Im Kolner Bruckengrun gestrichen wurde die neue Deutzer Brucke am 16 Oktober 1948 eingeweiht Sie hat bei einer Gesamtlange von 437 Meter Spannweiten von 132 184 und 121 Metern und eine Breite von 20 6 Meter Der Untergurt der Langstrager ist gekrummt sodass die Hohe des Uberbaus uber den Pfeilern 7 8 Meter und in der Mitte der Hauptoffnung nur noch 3 3 Meter betragt Erweiterung 1976 bis 1980Stahl 1948 und Stahlbetonbrucke 1980 Deutzer Brucke Gross St Martin und das Martinsviertel In den Jahren 1976 bis 1980 wurde stromaufwarts eine zweite Brucke mit gleichem Profil als Spannbetonkonstruktion von den Basler Ingenieuren E und A Schmidt entworfen und gebaut In einer mehrere Tage in Anspruch nehmenden Aktion wurde die neue Zwillingsbrucke an die alte Stahlbrucke herangeschoben so dass zwischen den Richtungsfahrbahnen die Strassenbahn einen eigenen zweigleisigen Gleiskorper erhielt Die Breite der kombinierten Brucken betragt nun 31 5 m Die Entscheidung fur eine Spannbetonbrucke war sehr umstritten Ausschlaggebend war das Submissionsergebnis mit Angeboten einer Spannbetonbrucke fur 12 Millionen DM und einer Stahlkonstruktion fur 14 Millionen DM Die aussen sichtbare Stegflache wurde mit vertikalen Rippen und einem unten aufgesetzten Flansch strukturiert um sie dem Aussehen der Stahlkonstruktion anzugleichen Wegen fehlenden Nutzens fur die Bestandigkeit des Betons ist sie jedoch als einzige Kolner Rheinbrucke nicht grun gestrichen Da der Stahlbetonkasten mit rechteckigem Querschnitt keine Einbauten enthalt bildet er drei begehbare Raume ohne Tageslicht mit gekrummten Boden und variierenden Raumhohen Diese Raume werden immer wieder fur Kunstinstallationen Ausstellungen im Rahmen der Mobelmesse und fur Konzerte genutzt Kunstaktionen uber mn fluss Unter dem Motto Spannung im Spannbetonkorper der Deutzer Brucke wurde 2003 das Kunstprojekt uber mn fluss initiiert Es beteiligen sich junge Kunstler aus zahlreichen Nationen u a Deutschland Danemark Argentinien Belarus Schottland Japan Island aus den unterschiedlichsten Disziplinen u a Musiker bildende Kunstler Architekten Filmemacher Im Marz 2007 diente der Betonkorper der Deutzer Brucke zum dritten Mal nach spaen 2003 und Dudeldack 2005 als Kulisse fur das Installationskunst Projekt uber mn fluss Einen Einblick in den Charakter des Raumes bieten die wahrend der Kunstaktion entstandenen Arbeiten der beiden Filmemacherinnen Beate Gordes und Bea Dickas Subkulinaria Subkulinaria Bruckenhohlraum mit Werken von Rosa Lachenmeier 2008 Im August 2008 fand mit internationalen Kunstlern die Ausstellung Subkulinaria statt Der ganze Hohlraum der Brucke wurde von der einen Uferseite zur anderen bespielt und fur Besucher zuganglich gemacht Bruckenmusik Die 1995 von ins Leben gerufene BRUCKENMUSIK ist eine jahrlich stattfindende Reihe fur Klanginstallationen und akustische Kunst im Betonhohlkorper der Brucke WeblinksCommons Deutzer Brucke Album mit Bildern Videos und Audiodateien Hohlraum der Deutzer Brucke Historische Fotos von der Eroffnung der Deutzer Brucke 1948 Memento vom 24 Dezember 2017 im Internet Archive EinzelnachweiseAnnette Lorenz Flusskreuzfahrten Rhein 2017 S 30 Franz Bender Illustrierte Geschichte der Stadt Koln Verlag Bachem Koln 1924 S 21 Roland May Discovering Construction as an Art The Cologne Bridge Quarrel Memento vom 2 Februar 2016 imInternet Archive PDF In Karl Eugen Kurrer Werner Lorenz Volker Wetzk Hrsg Proceedings of the Third International Congress on Construction History Neunplus Berlin 2009 ISBN 978 3 936033 31 1 S 1011 1018 HAER Report No PA 490 uber die Three Sisters Pittsburgh PDF 640 KB Historic American Engineering Record abgerufen am 20 November 2020 englisch S 29 unten sowie S 24 f Christoph Thiele Interessitaten Das Kolner 11 x 11 11 2021 S 15 Lukas Abt Wendelin Schmidt Ernst Schmidt Rene Czechowski Michel Donzel Rolf Plattner Gesellschaft fur Ingenieurbaukunst Ernst und Albert Schmidt Ingenieure Pioniere des Bruckenbaus Zurich 2014 ISBN 978 3 906027 59 3 https www youtube com watch v A1l78GN8Ab4 Detlef Knop Joachim Urban Neue frei vorgebaute Spannbetonbrucken uber den Rhein in Koln Deutz Konstanz und Weil in Beton und Stahlbetonbau 75 Jahrgang 1980 Heft 7 S 153 160 Das Kolner Bruckengrun Stadt Koln archiviert vom Original abgerufen am 12 November 2018 brueckenmusik Homepage Abgerufen am 9 Juli 2018 Kolner Rheinbrucken Rheinbrucke Leverkusen Mulheimer Brucke Zoobrucke Hohenzollernbrucke Deutzer Brucke Severinsbrucke Sudbrucke Rodenkirchener Brucke Die nachste Brucke flussaufwarts Severinsbrucke Brucken uber den Rhein Die nachste Brucke flussabwarts Hohenzollernbrucke