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Das Amt Ziegenrück war eine im Neustädter Kreis gelegene territoriale Verwaltungseinheit des 1806 in ein Königreich umge

Amt Ziegenrück

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Amt Ziegenrück
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Das Amt Ziegenrück war eine im Neustädter Kreis gelegene territoriale Verwaltungseinheit des 1806 in ein Königreich umgewandelten Kurfürstentums Sachsen. Zwischen 1657 und 1718 gehörte das Amt zum albertinischen Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Zeitz.

Bis zur Abtretung an Preußen 1815 und der Abtretung des Ostteils an Sachsen-Weimar-Eisenach bildete es als sächsisches Amt den räumlichen Bezugspunkt für die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste, für Polizei, Rechtsprechung und Heeresfolge.

Geographische Ausdehnung

Das Gebiet des Amtes Ziegenrück lag an beiden Ufern der Oberen Saale am Nordrand des Thüringer Schiefergebirges. Historisch gehörte das Gebiet zum Thüringer Vogtland.

Zum Amt Ziegenrück gehörten unter anderem die Stadt Ziegenrück und eine Exklave. Das ehemalige Amtsgebiet liegt heute im Südosten des Freistaats Thüringen und befindet sich größtenteils im Saale-Orla-Kreis, fünf Orte im Südosten liegen heute im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.

Angrenzende Verwaltungseinheiten

Amt Arnshaugk
Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt (Oberherrschaft) Fürstentum Reuß jüngerer Linie (Schleiz)
Fürstentum Reuß jüngerer Linie (Lobenstein) Fürstentum Reuß älterer Linie (Burgk)

Geschichte

Frühgeschichte

Ziegenrück wurde um das Jahr 1000 gegründet. Der Ortsname Ziegenrück ist auf die sorbische Bezeichnung Czegenruck zurückzuführen, sie bedeutet so viel wie Flussbogen oder Flussschlinge. Aus dem Jahre 1258 stammt die erste urkundliche Erwähnung des Ortes.

Die Burg Ziegenrück (jetzt: Kemenate Ziegenrück) war eine Bastion des Reichsgutskomplexes Saalfeld und wurde 1222 erstmals genannt. Sie lag strategisch günstig auf einem Felssporn hoch über der Saale und diente wohl der Überwachung und Sicherung des Flussübergangs der Saale für die damalige Straße von Nord nach Süd.

Herren von Orlamünde

Die Burg Ziegenrück und das Umland waren ursprünglich im Besitz der Grafen von Orlamünde. Elisabeth (die Ältere) von Lobdeburg-Arnshaugk, eine vermutlich geborene Gräfin von Orlamünde (* um 1262; † 22. August 1331) war mit Hartmann XI. von Lobdeburg-Arnshaugk verheiratet, zu dessen Besitz die benachbarte Herrschaft Arnshaugk gehörte. Nach dessen Tod heiratete sie im Jahr 1290 den Landgrafen von Thüringen und Markgrafen von Meißen, Albrecht II. den Entarteten. Sie brachte in diese Ehe die Besitzungen der Lobdeburg-Arnshaugker Linie und der Grafen von Orlamünde ein, wodurch u. a. die Orte Neustadt an der Orla, Auma (beide gehörten später zum Amt Arnshaugk) und Ziegenrück (gehörte später zum Amt Ziegenrück) nach 1300 an die wettinische Markgrafschaft Meißen kam.

Der Sohn Albrechts, Friedrich I. der Gebissene (* 1257; † 16. November 1323), heiratete im Jahre 1300 in 2. Ehe die 14-jährige Erbtochter Elisabeth von Arnshaugk (* 1286; † 22. August 1359), Tochter von Hartmann XI. von Lobdeburg-Arnshaugk. Ihre gleichnamige Mutter war die dritte Ehefrau von Albrecht dem Entarteten und somit auch Friedrichs Stiefmutter.

Vögte von Plauen

Nicht nur Friedrich wurde vom Kaiser begünstigt, sondern auch der landgräfliche Vormund der Elisabeth, Vogt Heinrich II. von Plauen, dem auch Gebiete übereignet worden sind. Friedrich überließ zudem den mit den Vögten von Plauen verwandten Reußen die Burgen Triptis, Auma und Ziegenrück als Unterpfand für die Summe von 3000 Schock Meißner Groschen, die er schuldete und der Kaiser stimmte zu.

Schrittweiser Übergang in wettinischen Besitz

Infolge der Frage der Vorherrschaft in Thüringen kam es von 1342 bis 1346 zum Thüringer Grafenkrieg zwischen den Grafen von Schwarzburg, Weimar-Orlamünde und Hohnstein sowie den Vögten von Gera und Plauen gegen Friedrich den Ernsthaften aus dem Haus Wettin.

Friedrich versuchte nach dem Scheitern eines Friedens, das gegnerische Bündnis zu schwächen, indem er mit seinen Gegnern einzelne Separatfrieden schloss (u. a. 1343 mit den Vögten von Gera und Plauen). Als Folge dessen mussten die Vögte von Plauen die Lehensherrschaft der Wettiner über die Herrschaft Ziegenrück anerkennen.

Infolge des Vogtländischen Krieges (1354 bis 1357) verloren die Plauener Vögte fast den gesamten Besitz. aus der älteren Linie (Haus Mühltroff) musste seine Besitztümer verkaufen, wodurch die im späteren Neustädter Kreis gelegenen Städte Auma, Triptis und Ziegenrück im Jahre 1356 an die Wettiner gingen.

Kurfürstentum und Herzogtum Sachsen

Bei der Leipziger Teilung 1485 kam das Amt Ziegenrück zur ernestinischen Linie der Wettiner. Nach der Niederlage der Ernestiner im Schmalkaldischen Krieg im Jahr 1547 verblieb es im ernestinischen Herzogtum Sachsen. 1567 kam es infolge der Grumbachschen Händel nach der Reichsexekution gegen den mit der Reichsacht belegten Herzog Johann Friedrich II. als Sicherheit (Pfandbesitz) an die albertinische Linie und wurde als „assekuriertes Amt“ bezeichnet.

1660 wurde das Amt völlig an die Albertiner abgetreten und bildete seitdem mit den Ämtern Weida, Mildenfurth und Arnshaugk den Neustädtischen Kreis des Kurfürstentums Sachsen.

Zwischen 1657 und 1718 gehörte der Neustädter Kreis und seine vier Ämter zum Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Zeitz. Ab 1788 wurden die Ämter Arnshaugk und Ziegenrück in Personalunion von den gleichen Beamten besorgt. Nach mehreren Bränden wurde die Burg Ziegenrück im 18. und 19. Jahrhundert abgebrochen.

Preußen bzw. Sachsen-Weimar-Eisenach

In Folge der Niederlage des Königreichs Sachsen wurden auf dem Wiener Kongress im Jahr 1815 Gebietsabtretungen an das Königreich Preußen beschlossen, was u. a. zunächst den gesamten Neustädter Kreis mit seinen vier Ämtern betraf.

Da sich das Königreich Preußen aber in Art. 37 der Kongreßakte verpflichtet hatte, dem Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach an dessen Fürstentum Weimar angrenzende oder benachbarte Gebiete mit mindestens 50.000 Einwohnern abzutreten, einigten sich Preußen und Sachsen-Weimar-Eisenach in separaten Verhandlungen auf die Abtretung (unter anderen) der östlichen Teile des Neustädter Kreises, so dass nur ein Rest, d. h. die Westteile der Ämter Ziegenrück (mit Ziegenrück und den Saaleübergängen) und Arnshaugk (mit der Gegend um Ranis und der Exklave Kamsdorf), bei Preußen blieb.

Nachfolger des Amts Ziegenrück in Sachsen-Weimar-Eisenach

Der kleinere Ostteil des Amts Ziegenrück mit 7 Orten und der Exklave Kleina wurde mit dem Territorium der Ämter Arnshaugk (größerer Ostteil), Weida und Mildenfurth zum „Neustädter Kreis“ des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach zusammengefasst, wo es den südöstlichen der drei großen Landesteile bildete. 1868 wurde aus dem Neustädter Kreis der Verwaltungsbezirk Neustadt an der Orla gebildet. Auch im Freistaat Sachsen-Weimar-Eisenach (1918–1920) blieb der Verwaltungsbezirk Neustadt an der Orla eine Gebietseinheit.

Nach der Bildung des Landes Thüringen im Jahr 1920 wurde der Verwaltungsbezirk Neustadt an der Orla aufgelöst und den Landkreisen Gera, Greiz, Jena-Roda und Schleiz zugeordnet.

Nachfolger des Amts Ziegenrück in Preußen

Die Westteile der Ämter Ziegenrück (mit Ziegenrück) und Arnshaugk (d. h. die Gegend um Ranis mit der Exklave Kamsdorf) blieben nach der Teilung des Neustädter Kreises bei Preußen und wurden 1816 zum neu gegründeten „Kreis Neustadt“ (ohne die gleichnamige Stadt) im Regierungsbezirk Erfurt der preußischen Provinz Sachsen vereinigt. Das Landratsamt des 1820 in „Kreis Ziegenrück“ umbenannten Gebiets war die Burg Ranis. Der Landkreis Ziegenrück bestand bis zur Auflösung von Preußen im Jahr 1945.

Die Exklaven des vogtländischen Amts Plauen, d. h. die Stadt Gefell und die Orte Blintendorf, Sparnberg und Blankenberg kamen 1815 ebenfalls als Exklaven zum preußischen Kreis Ziegenrück, welcher innerhalb der Provinz Sachsen selbst eine Exklave war.

Als Folge des verlorenen Deutschen Kriegs von 1866 fiel die zu dieser Zeit zum Königreich Bayern gehörende Exklave Kaulsdorf an der Saale wieder an Preußen und wurde dem Kreis Ziegenrück zugeordnet.

Nachfolger des Amts Ziegenrück nach 1945

Zum 1. Oktober 1945 wurde der Landkreis Ziegenrück aufgelöst. Sein Gebiet wurde in die thüringischen Landkreise Saalfeld und Schleiz eingegliedert.

Mit der Verwaltungsreform 1952 kam das Gebiet des ehemaligen Landkreises Ziegenrück zu den Kreisen Pößneck, Schleiz und Lobenstein.

Mit der Kreisreform 1994 in Thüringen kam der Großteil des Gebiets zum Saale-Orla-Kreis, einige Orte im Südwesten zu Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.

Zugehörige Orte

Städte
  • Ziegenrück (nach 1816 zu Preußen)
Dörfer (nach 1816 zu Preußen)
  • Altenbeuthen
  • Bahren
  • Drognitz
  • Eßbach
  • Gössitz
  • Külmla
  • Liebengrün
  • Liebschütz
  • Moxa
  • Neidenberga
  • Neuenbeuthen
  • Paska
  • Reitzengeschwenda
  • Walsburg
Dörfer (nach 1816 zu Sachsen-Weimar-Eisenach)
  • Bucha
  • Keila
  • Kleina (Exklave im Amt Arnshaugk)
  • Knau
  • Posen
  • Schöndorf
  • Tausa
  • Volkmannsdorf
Anderer Besitz
  • Obermühle in Ziegenrück (1258 erstmals urkundlich erwähnt).

Amtmänner (Auswahl)

  • Hans von Seebach (um 1400)
  • Hans Georg von Schleinitz (* 30. Januar 1599; † 8. April 1666)
  • Carl August Freiherr Bachofen von Echt

Literatur

  • Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas, Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0.
  • Bernd Wiefel: Die soziale Struktur der bäuerlichen Bevölkerung im Amt Ziegenrück 1677/82, Olbernhau 2022.

Einzelnachweise

  1. Wilfried Warsitzka: Die Thüringer Landgrafen, Verlag Dr. Bussert & Stadeler, 2004, ISBN 3-932906-22-5, S. 260, 293, 294.
  2. Thomas Bienert: Mittelalterliche Burgen in Thüringen. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-631-1, S. 225.
  3. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig Verlag, 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 279.
  4. Burg Ziegenrück
  5. Werner Diezel: Mühlen zwischen oberer Saale und Thüringer Becken. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2012, ISBN 978-3-86777-453-6, S. 18.

Weblinks

  • Michael Rademacher: Orte des preußischen Landkreises Ziegenrück. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900 
Ämter des Neustädtischen Kreises

Amt Arnshaugk | Amt Mildenfurth | Amt Weida | Amt Ziegenrück

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 05:13

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Das Amt Ziegenruck war eine im Neustadter Kreis gelegene territoriale Verwaltungseinheit des 1806 in ein Konigreich umgewandelten Kurfurstentums Sachsen Zwischen 1657 und 1718 gehorte das Amt zum albertinischen Sekundogenitur Furstentum Sachsen Zeitz Bis zur Abtretung an Preussen 1815 und der Abtretung des Ostteils an Sachsen Weimar Eisenach bildete es als sachsisches Amt den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Geographische AusdehnungDas Gebiet des Amtes Ziegenruck lag an beiden Ufern der Oberen Saale am Nordrand des Thuringer Schiefergebirges Historisch gehorte das Gebiet zum Thuringer Vogtland Zum Amt Ziegenruck gehorten unter anderem die Stadt Ziegenruck und eine Exklave Das ehemalige Amtsgebiet liegt heute im Sudosten des Freistaats Thuringen und befindet sich grosstenteils im Saale Orla Kreis funf Orte im Sudosten liegen heute im Landkreis Saalfeld Rudolstadt Angrenzende VerwaltungseinheitenAmt ArnshaugkFurstentum Schwarzburg Rudolstadt Oberherrschaft Furstentum Reuss jungerer Linie Schleiz Furstentum Reuss jungerer Linie Lobenstein Furstentum Reuss alterer Linie Burgk GeschichteFruhgeschichte Ziegenruck wurde um das Jahr 1000 gegrundet Der Ortsname Ziegenruck ist auf die sorbische Bezeichnung Czegenruck zuruckzufuhren sie bedeutet so viel wie Flussbogen oder Flussschlinge Aus dem Jahre 1258 stammt die erste urkundliche Erwahnung des Ortes Die Burg Ziegenruck jetzt Kemenate Ziegenruck war eine Bastion des Reichsgutskomplexes Saalfeld und wurde 1222 erstmals genannt Sie lag strategisch gunstig auf einem Felssporn hoch uber der Saale und diente wohl der Uberwachung und Sicherung des Flussubergangs der Saale fur die damalige Strasse von Nord nach Sud Herren von Orlamunde Die Burg Ziegenruck und das Umland waren ursprunglich im Besitz der Grafen von Orlamunde Elisabeth die Altere von Lobdeburg Arnshaugk eine vermutlich geborene Grafin von Orlamunde um 1262 22 August 1331 war mit Hartmann XI von Lobdeburg Arnshaugk verheiratet zu dessen Besitz die benachbarte Herrschaft Arnshaugk gehorte Nach dessen Tod heiratete sie im Jahr 1290 den Landgrafen von Thuringen und Markgrafen von Meissen Albrecht II den Entarteten Sie brachte in diese Ehe die Besitzungen der Lobdeburg Arnshaugker Linie und der Grafen von Orlamunde ein wodurch u a die Orte Neustadt an der Orla Auma beide gehorten spater zum Amt Arnshaugk und Ziegenruck gehorte spater zum Amt Ziegenruck nach 1300 an die wettinische Markgrafschaft Meissen kam Der Sohn Albrechts Friedrich I der Gebissene 1257 16 November 1323 heiratete im Jahre 1300 in 2 Ehe die 14 jahrige Erbtochter Elisabeth von Arnshaugk 1286 22 August 1359 Tochter von Hartmann XI von Lobdeburg Arnshaugk Ihre gleichnamige Mutter war die dritte Ehefrau von Albrecht dem Entarteten und somit auch Friedrichs Stiefmutter Vogte von Plauen Nicht nur Friedrich wurde vom Kaiser begunstigt sondern auch der landgrafliche Vormund der Elisabeth Vogt Heinrich II von Plauen dem auch Gebiete ubereignet worden sind Friedrich uberliess zudem den mit den Vogten von Plauen verwandten Reussen die Burgen Triptis Auma und Ziegenruck als Unterpfand fur die Summe von 3000 Schock Meissner Groschen die er schuldete und der Kaiser stimmte zu Schrittweiser Ubergang in wettinischen Besitz Infolge der Frage der Vorherrschaft in Thuringen kam es von 1342 bis 1346 zum Thuringer Grafenkrieg zwischen den Grafen von Schwarzburg Weimar Orlamunde und Hohnstein sowie den Vogten von Gera und Plauen gegen Friedrich den Ernsthaften aus dem Haus Wettin Friedrich versuchte nach dem Scheitern eines Friedens das gegnerische Bundnis zu schwachen indem er mit seinen Gegnern einzelne Separatfrieden schloss u a 1343 mit den Vogten von Gera und Plauen Als Folge dessen mussten die Vogte von Plauen die Lehensherrschaft der Wettiner uber die Herrschaft Ziegenruck anerkennen Infolge des Vogtlandischen Krieges 1354 bis 1357 verloren die Plauener Vogte fast den gesamten Besitz aus der alteren Linie Haus Muhltroff musste seine Besitztumer verkaufen wodurch die im spateren Neustadter Kreis gelegenen Stadte Auma Triptis und Ziegenruck im Jahre 1356 an die Wettiner gingen Kurfurstentum und Herzogtum Sachsen Bei der Leipziger Teilung 1485 kam das Amt Ziegenruck zur ernestinischen Linie der Wettiner Nach der Niederlage der Ernestiner im Schmalkaldischen Krieg im Jahr 1547 verblieb es im ernestinischen Herzogtum Sachsen 1567 kam es infolge der Grumbachschen Handel nach der Reichsexekution gegen den mit der Reichsacht belegten Herzog Johann Friedrich II als Sicherheit Pfandbesitz an die albertinische Linie und wurde als assekuriertes Amt bezeichnet 1660 wurde das Amt vollig an die Albertiner abgetreten und bildete seitdem mit den Amtern Weida Mildenfurth und Arnshaugk den Neustadtischen Kreis des Kurfurstentums Sachsen Zwischen 1657 und 1718 gehorte der Neustadter Kreis und seine vier Amter zum Sekundogenitur Furstentum Sachsen Zeitz Ab 1788 wurden die Amter Arnshaugk und Ziegenruck in Personalunion von den gleichen Beamten besorgt Nach mehreren Branden wurde die Burg Ziegenruck im 18 und 19 Jahrhundert abgebrochen Preussen bzw Sachsen Weimar Eisenach In Folge der Niederlage des Konigreichs Sachsen wurden auf dem Wiener Kongress im Jahr 1815 Gebietsabtretungen an das Konigreich Preussen beschlossen was u a zunachst den gesamten Neustadter Kreis mit seinen vier Amtern betraf Da sich das Konigreich Preussen aber in Art 37 der Kongressakte verpflichtet hatte dem Grossherzog von Sachsen Weimar Eisenach an dessen Furstentum Weimar angrenzende oder benachbarte Gebiete mit mindestens 50 000 Einwohnern abzutreten einigten sich Preussen und Sachsen Weimar Eisenach in separaten Verhandlungen auf die Abtretung unter anderen der ostlichen Teile des Neustadter Kreises so dass nur ein Rest d h die Westteile der Amter Ziegenruck mit Ziegenruck und den Saaleubergangen und Arnshaugk mit der Gegend um Ranis und der Exklave Kamsdorf bei Preussen blieb Nachfolger des Amts Ziegenruck in Sachsen Weimar Eisenach Der kleinere Ostteil des Amts Ziegenruck mit 7 Orten und der Exklave Kleina wurde mit dem Territorium der Amter Arnshaugk grosserer Ostteil Weida und Mildenfurth zum Neustadter Kreis des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach zusammengefasst wo es den sudostlichen der drei grossen Landesteile bildete 1868 wurde aus dem Neustadter Kreis der Verwaltungsbezirk Neustadt an der Orla gebildet Auch im Freistaat Sachsen Weimar Eisenach 1918 1920 blieb der Verwaltungsbezirk Neustadt an der Orla eine Gebietseinheit Nach der Bildung des Landes Thuringen im Jahr 1920 wurde der Verwaltungsbezirk Neustadt an der Orla aufgelost und den Landkreisen Gera Greiz Jena Roda und Schleiz zugeordnet Nachfolger des Amts Ziegenruck in Preussen Die Westteile der Amter Ziegenruck mit Ziegenruck und Arnshaugk d h die Gegend um Ranis mit der Exklave Kamsdorf blieben nach der Teilung des Neustadter Kreises bei Preussen und wurden 1816 zum neu gegrundeten Kreis Neustadt ohne die gleichnamige Stadt im Regierungsbezirk Erfurt der preussischen Provinz Sachsen vereinigt Das Landratsamt des 1820 in Kreis Ziegenruck umbenannten Gebiets war die Burg Ranis Der Landkreis Ziegenruck bestand bis zur Auflosung von Preussen im Jahr 1945 Die Exklaven des vogtlandischen Amts Plauen d h die Stadt Gefell und die Orte Blintendorf Sparnberg und Blankenberg kamen 1815 ebenfalls als Exklaven zum preussischen Kreis Ziegenruck welcher innerhalb der Provinz Sachsen selbst eine Exklave war Als Folge des verlorenen Deutschen Kriegs von 1866 fiel die zu dieser Zeit zum Konigreich Bayern gehorende Exklave Kaulsdorf an der Saale wieder an Preussen und wurde dem Kreis Ziegenruck zugeordnet Nachfolger des Amts Ziegenruck nach 1945 Zum 1 Oktober 1945 wurde der Landkreis Ziegenruck aufgelost Sein Gebiet wurde in die thuringischen Landkreise Saalfeld und Schleiz eingegliedert Mit der Verwaltungsreform 1952 kam das Gebiet des ehemaligen Landkreises Ziegenruck zu den Kreisen Possneck Schleiz und Lobenstein Mit der Kreisreform 1994 in Thuringen kam der Grossteil des Gebiets zum Saale Orla Kreis einige Orte im Sudwesten zu Landkreis Saalfeld Rudolstadt Zugehorige OrteStadteZiegenruck nach 1816 zu Preussen Dorfer nach 1816 zu Preussen Altenbeuthen Bahren Drognitz Essbach Gossitz Kulmla Liebengrun Liebschutz Moxa Neidenberga Neuenbeuthen Paska Reitzengeschwenda WalsburgDorfer nach 1816 zu Sachsen Weimar Eisenach Bucha Keila Kleina Exklave im Amt Arnshaugk Knau Posen Schondorf Tausa VolkmannsdorfAnderer BesitzObermuhle in Ziegenruck 1258 erstmals urkundlich erwahnt Amtmanner Auswahl Hans von Seebach um 1400 Hans Georg von Schleinitz 30 Januar 1599 8 April 1666 Carl August Freiherr Bachofen von EchtLiteraturKarlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 Bernd Wiefel Die soziale Struktur der bauerlichen Bevolkerung im Amt Ziegenruck 1677 82 Olbernhau 2022 EinzelnachweiseWilfried Warsitzka Die Thuringer Landgrafen Verlag Dr Bussert amp Stadeler 2004 ISBN 3 932906 22 5 S 260 293 294 Thomas Bienert Mittelalterliche Burgen in Thuringen Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 631 1 S 225 Michael Kohler Thuringer Burgen und befestigte vor und fruhgeschichtliche Wohnplatze Jenzig Verlag 2001 ISBN 3 910141 43 9 S 279 Burg Ziegenruck Werner Diezel Muhlen zwischen oberer Saale und Thuringer Becken Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2012 ISBN 978 3 86777 453 6 S 18 WeblinksMichael Rademacher Orte des preussischen Landkreises Ziegenruck Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Amter des Neustadtischen Kreises Amt Arnshaugk Amt Mildenfurth Amt Weida Amt Ziegenruck

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