Das Oberlandesgericht Düsseldorf OLG Düsseldorf ist das jüngste der drei Oberlandesgerichte OLG des Landes Nordrhein Wes
Oberlandesgericht Düsseldorf

Das Oberlandesgericht Düsseldorf (OLG Düsseldorf) ist das jüngste der drei Oberlandesgerichte (OLG) des Landes Nordrhein-Westfalen.
Gerichtssitz und -bezirk
Sitz des Gerichts ist die Landeshauptstadt Düsseldorf. In dem ca. 5000 km² großen Gerichtsbezirk leben mehr als 4,6 Millionen Menschen. Er umfasst das Gebiet des Regierungsbezirks Düsseldorf abzüglich der Stadt Essen, welche zum Oberlandesgericht Hamm gehört, jedoch zuzüglich der Städte Erkelenz, Hückelhoven und Wegberg, die dem Kreis Heinsberg und damit dem Regierungsbezirk Köln angehören.
Im Bezirk des Oberlandesgerichts sind 12.924 Rechtsanwälte und Syndikusrechtsanwälte zugelassen (Stand: 1. Januar 2023).
Gebäude und Baugeschichte
Hauptgebäude und ehemaliger Wohnsitz der Gerichtspräsidenten
Das Gericht fand 1906 zunächst in Räumlichkeiten am Königsplatz 15/16 in der Stadtmitte und ab 1907 zusätzlich am Königsplatz 26 sowie im Rothes Haus in der Josephinenstraße 9 eine provisorische Unterkunft. Aufgrund eines Vertrags, den der damalige Düsseldorfer Oberbürgermeister Wilhelm Marx bereits 1903 mit dem Landgerichtspräsidenten Ratjen als Vertreter des preußischen Fiskus geschlossen hatte, wurde das neobarocke Gebäude des Oberlandesgerichts Düsseldorf, das heute unter Denkmalschutz stehende Hauptgebäude an der Cecilienallee 3, 1910 nach Entwürfen von Paul Thoemer und Änderungen von Heinrich Quast an der damals so genannten Golzheimer Aue in Düsseldorf-Pempelfort erbaut. Mit der Modellierung sämtlicher Fassadenornamente wurde der Düsseldorfer Bildhauer August Bauer beauftragt, welcher mit Johannes Röttger das Bismarck-Denkmal in Düsseldorf erschaffen hatte.
Bewusst wurde für das Vorhaben ein Bauplatz ausgewählt, der neben dem gleichzeitig projektierten Regierungsgebäude, dem ebenfalls neobarocken Hauptgebäude der heutigen Bezirksregierung Düsseldorf, am Rhein lag und so einen wichtigen Bestandteil einer repräsentativen, großstädtischen Rheinuferbebauung bilden konnte. Die Ansiedlung preußischer Gerichte und Behörden in Düsseldorf war darüber hinaus eingebettet in ein städtebauliches Gesamtkonzept, das für die Stadtteile Pempelfort und Golzheim den Bau wichtiger neuer Straßenzüge, Plätze und Grünanlagen vorsah. So wurde etwa ab 1906 auf der dem Oberlandesgericht gegenüberliegenden Straßenseite der Kaiser-Wilhelm-Park, der heutige Rheinpark Golzheim, angelegt. Im Rahmen der Ausstellung GeSoLei wurde dieser strukturpolitisch begründete Stadtentwicklungsansatz bis in die 1920er Jahre von der Stadt Düsseldorf weiter verfolgt.
Ein kleines Palais als Dienstwohnsitz der Gerichtspräsidenten sollte das Gerichtsgebäude ergänzen. Dieses Wohngebäude wurde in gleichem Stil und Material an der Cecilienallee 4 so errichtet, dass es zusammen mit dem Gerichtsgebäude ein städtebauliches Portal für den Auftakt der Klever Straße am Rheinufer bildet. In den 1950er Jahren wurde es für Bürozwecke der Justizverwaltung umgebaut. Seit 2008 residiert in dem Palais die Niederlassung einer Bank.
Den Zweiten Weltkrieg und eine Gefährdung durch bauliche Eingriffe in der Nachkriegszeit überstand das Hauptgebäude des Oberlandesgerichts weitgehend unbeschadet. Der ursprüngliche Zustand wurde in den letzten Jahren trotz grundlegender Sanierung durch Restaurierungen weitgehend wiederhergestellt.
Wandgemälde
Äußerst sehenswert ist die reichhaltige und bedeutungsvolle Innenausstattung des Gebäudes, etwa der große Wandgemäldezyklus im Plenarsaal des Oberlandesgerichtes, geschaffen von Professor Willy Spatz, mit der historisierenden Darstellung von Szenen aus der deutschen Rechtsgeschichte, oder in der Fensterrahmung über dem Portal das Medusenhaupt, den Eintretenden an die gerichtliche Funktion der Abschreckung gemahnend.
- Wandgemälde im Oberlandesgericht
- „Gottesgericht“ (Zeit des Nibelungenliedes des Königs Gundikar, um 435)
- Gerichtssitzung unter Kaiser Maximilian I.; erste Mitwirkung von Berufsrichtern bei schriftl. Verfahren (um 1495)
- „Die Gerechtigkeit“
- „Karl der Große läßt die Volksgesetze niederschreiben“ (um 802).
- „Blüte der Feme“ (Zeit des Kaisers Friedrich II. um 1230).
Bürogebäude auf der Rückseite
Auf der Rückseite des historischen Gerichtsgebäudes war von vornherein Platz für eine spätere Erweiterung des Oberlandesgerichts belassen worden. Diese Option wurde 1957 genutzt, um nach einem Entwurf des Staatshochbauamtes Düsseldorf ein modernes zehngeschossiges Bürohochhaus zu errichten. Über einen brückenartigen Gang aus Stahl und Glas war es mit dem Hauptgebäude verbunden. Das Bürohochhaus bildet durch seine Lage an der Klever Straße insbesondere nach Osten hin einen weithin sichtbaren Blickpunkt. Kurz nach dem Jahr 2000 wurde das Bürohochhaus einer Fassadenneugestaltung unterzogen und wenige Jahre darauf noch um weitere Bürobauten ergänzt. Letztere ordnen sich aus städtebaulichen und Denkmalschutzgründen dem Hauptgebäude und dem benachbarten Gebäude der Bezirksregierung dadurch unter, dass sie diesen Gebäuden nur bis zur Traufe reichen und mit hellen Natursteinplatten verkleidet sind.
Hochsicherheitsgerichtssaal
Etwa fünf Kilometer vom Hauptgebäude entfernt unterhält das Oberlandesgericht einen Hochsicherheitsgerichtssaal für Prozesse, die hoher Sicherheitsvorkehrungen bedürfen. Das Gebäude am Kapellweg 36 in Düsseldorf-Hamm steht auf einem Gelände neben dem Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen. Die Planungen für den Bau begannen 2002. Für die Planung gab es kein Vorbild in Deutschland, da der Hochsicherheitsgerichtssaal in Stuttgart-Stammheim aus den 1970er Jahren als ungeeignet angesehen wurde.
Im Mittelpunkt des Gebäudes befindet sich der 560 m² große Gerichtssaal. Er bietet Platz für maximal 15 Angeklagte, 60 Verteidiger, 145 Zuschauer und 30 Sicherheitsbeamte. Platz für Simultandolmetscher ist ebenfalls vorgesehen. Daneben gibt es noch einen kleineren, 240 m² großen Gerichtssaal für Prozesse gegen bis zu sechs Angeklagte. Beide Säle haben Tageslichtfenster. Auf dem Dach des Baus ist ein Hubschrauber-Landeplatz eingerichtet.
Seit der Eröffnung am 14. Januar 2004 steht das Gebäude auch anderen Gerichten zur Verfügung und wird daher auch „Hochsicherheitstrakt der NRW-Justiz“ genannt. Die Baukosten betrugen 35 Millionen Euro. Unter anderem fand dort eine Verhandlung während des Mannesmann-Prozesses statt, da der Saal auch die Möglichkeit einer Videovernehmung bietet. Sonstige Verfahren befassten sich mit dem Gebiet des Terrorismus und der Schwerkriminalität. Das Landgericht Kleve verlegte einen Prozess wegen Blutrache in das Gebäude, nachdem einer der Angeklagten im Innenhof des Klever Gerichts erschossen worden war.
Senate
Beim OLG Düsseldorf bestehen 36 Zivilsenate, 9 Senate für Familiensachen, 7 Strafsenate, 4 Senate für Bußgeldsachen, 6 Kartellsenate, 1 Vergabesenat und 3 Senate für Steuerberater- und Steuerbevollmächtigtensachen.
Justiz- und Verwaltungsgeschichte
Der Bezirk des Königlichen Oberlandesgerichts Düsseldorf wurde am 16. September 1906 aus Teilen der Oberlandesgerichtsbezirke Hamm (Landgericht Duisburg) und Köln (Landgerichte Cleve, Düsseldorf und Elberfeld) gebildet.
Für die Informationstechnik in der nordrhein-westfälischen Justiz spielt das Oberlandesgericht Düsseldorf eine zentrale Rolle: Sowohl der zentrale Helpdesk, das sogenannte BIT (Beratungstelefon Informationstechnik), als auch das für Netz- und Systemmanagement, Organisation des IT-Betriebs, zentrales Leitungsmanagement und IT-Sicherheit (inkl. Virenschutz) zuständige TBZ (Technisches Betriebszentrum) sind hier seit 2000 resp. 2002 angesiedelt. Seit Anfang 2016 unterstehen diese beiden Einrichtungen allerdings organisatorisch nicht mehr der Präsidentin des Oberlandesgerichts Düsseldorf, sondern dem Zentralen IT-Dienstleister der Justiz (ITD) bei der Präsidentin des Oberlandesgerichts Köln.
Bekannt ist das OLG durch die von ihm herausgegebene Düsseldorfer Tabelle zum Kindesunterhalt und die Kartellrechtspruchkammern.
Von 2002 bis 2018 hatte Anne-José Paulsen als erste Frau das Amt des Präsidenten des OLG Düsseldorf inne.
Präsident des Oberlandesgerichts Düsseldorf ist seit dem 12. Oktober 2018 Werner Richter.
Über- und nachgeordnete Gerichte
Dem Oberlandesgericht Düsseldorf ist wie jedem Oberlandesgericht der Bundesgerichtshof übergeordnet.
Nachgeordnet sind die Landgerichte Düsseldorf, Duisburg, Kleve, Krefeld, Mönchengladbach und Wuppertal mit den diesen Gerichten jeweils nachgeordneten Amtsgerichten.
Leitung
- 1906–1908: Maximilian August Ludwig Hartmann
- 1909–1916:
- 1916–1921: Adolph von Staff genannt von Reitzenstein
- 1921–1922: Eduard Tigges
- 1922–1933:
- 1933–1943: Wilhelm Schwister
- 1943–1945:
- 1945–1948: Heinrich Lingemann
- 1948–1963: Werner Baerns
- 1963–1978: , * 21. August 2013
- 1978–1993: Heinrich Wiesen
- 1993–2002: , * 16. Februar 1937
- 2002–2018: Anne-José Paulsen
- seit 12. Oktober 2018: Werner Richter
Siehe auch
- Liste deutscher Gerichte
- Liste der Gerichte des Landes Nordrhein-Westfalen
Literatur
- Die Oberlandesgerichtsneubauten in Düsseldorf. In: Zeitschrift für Bauwesen. Nr. 7, 1911, Sp. 361–384 (zlb.de – Atlas: Blatt 36–39).
- Anne-José Paulsen (Hrsg.): 100 Jahre Oberlandesgericht Düsseldorf. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-8305-1230-9.
- Heinrich Wiesen (Hrsg.): 75 Jahre Oberlandesgericht Düsseldorf. Heymanns, Köln 1981, ISBN 3-452-18965-1.
- Martin Dreyer: Die zivilgerichtliche Rechtsprechung des Oberlandesgerichts Düsseldorf in der nationalsozialistischen Zeit. Göttingen 2004 (= Osnabrücker Schriften zur Rechtsgeschichte, Band 10).
- Herbert Schmidt: „Beabsichtige ich, die Todesstrafe zu beantragen“. Die nationalsozialistische Sondergerichtsbarkeit im Oberlandesgerichtsbezirk Düsseldorf 1933 bis 1945. Essen 1998 (= Düsseldorfer Schriften zur neueren Landesgeschichte und zur Geschichte Nordrhein-Westfalens, Band 49).
Weblinks
- Internetpräsenz des Oberlandesgerichts Düsseldorf
- Übersicht der Rechtsprechung des Oberlandesgerichts Düsseldorf
- Eintrag in der Denkmalliste der Landeshauptstadt Düsseldorf beim Institut für Denkmalschutz und Denkmalpflege
- Literatur von und über Oberlandesgericht Düsseldorf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- Anlage zur Bekanntmachung der Bezirke der Landesmittelbehörden und der unteren Landesbehörden vom 12. November 2013 (SGV. NRW. 2005) i.V.m. Anlage 1 zu § 24 Justizgesetz NRW vom 26. Januar 2010 (SGV. NRW. 300).
- Mitgliederstatistik zum 1. Januar 2023. (PDF; 262 kB) In: brak.de. Bundesrechtsanwaltskammer, abgerufen am 21. April 2023.
- Die Historie des Gerichts von 1906 bis 1933 ( des vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Prof. Dr. Knopp: Das Oberlandesgericht Düsseldorf. 4. Grundriss und Außenbau. ( des vom 5. August 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Rheinische Kunststätten, Heft 429, 1. Auflage, 4. olg-duesseldorf.nrw.de; abgerufen am 5. Februar 2020
- Darstellung der Baugeschichte im Internet: Gisbert Knopp: Das Oberlandesgericht Düsseldorf, Rheinische Kunststätten, Heft 429, 1. Auflage, ISBN 3-88094-827-5 olg-duesseldorf.nrw.de ( vom 15. Januar 2012 im Internet Archive)
- Vgl. dazu: Maria Harnack: Aus den Landeskunstfonds finanzierte Wandgemälde in Gerichtsgebäuden Preußens. Entwicklungstendenzen zwischen 1860 und 1920. In: INSITU 2/2022, S. 267–282 (278f.).
- Anne-José Paulsen 2006: 100 Jahre Oberlandesgericht Düsseldorf: Festschrift. BWV Verlag, ISBN 3-8305-1230-9, S. 94ff.
- Richterlicher Geschäftsverteilungsplan 2021. (PDF) Oberlandesgericht Düsseldorf, abgerufen am 7. August 2021.
- Gesetz, betreffend die Errichtung eines Oberlandesgerichtes in Düsseldorf vom 2. Januar 1905; GS S. 5, Digitalisat
- Konstanze Görres-Ohnde, Monika Nöhre, Anne-José Paulsen (Hrsg.): Die OLG-Präsidentin. BMV Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-8305-1444-2, S. 175.
- Dr. Werner Richter ist neuer Präsident des Oberlandesgerichts Düsseldorf. Oberlandesgericht Düsseldorf, abgerufen am 20. Januar 2019.
- Wilhelm Schwister. In: olg-duesseldorf.nrw.de, Historie des Gerichts von 1933–1945.
Koordinaten: 51° 14′ 20,1″ N, 6° 46′ 19,9″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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2008 Sitz der Berenberg Bank Niederlassung Dusseldorf Das Gericht fand 1906 zunachst in Raumlichkeiten am Konigsplatz 15 16 in der Stadtmitte und ab 1907 zusatzlich am Konigsplatz 26 sowie im Rothes Haus in der Josephinenstrasse 9 eine provisorische Unterkunft Aufgrund eines Vertrags den der damalige Dusseldorfer Oberburgermeister Wilhelm Marx bereits 1903 mit dem Landgerichtsprasidenten Ratjen als Vertreter des preussischen Fiskus geschlossen hatte wurde das neobarocke Gebaude des Oberlandesgerichts Dusseldorf das heute unter Denkmalschutz stehende Hauptgebaude an der Cecilienallee 3 1910 nach Entwurfen von Paul Thoemer und Anderungen von Heinrich Quast an der damals so genannten Golzheimer Aue in Dusseldorf Pempelfort erbaut Mit der Modellierung samtlicher Fassadenornamente wurde der Dusseldorfer Bildhauer August Bauer beauftragt welcher mit Johannes Rottger das Bismarck Denkmal in Dusseldorf erschaffen hatte Bewusst wurde fur das Vorhaben ein Bauplatz ausgewahlt der neben dem gleichzeitig projektierten Regierungsgebaude dem ebenfalls neobarocken Hauptgebaude der heutigen Bezirksregierung Dusseldorf am Rhein lag und so einen wichtigen Bestandteil einer reprasentativen grossstadtischen Rheinuferbebauung bilden konnte Die Ansiedlung preussischer Gerichte und Behorden in Dusseldorf war daruber hinaus eingebettet in ein stadtebauliches Gesamtkonzept das fur die Stadtteile Pempelfort und Golzheim den Bau wichtiger neuer Strassenzuge Platze und Grunanlagen vorsah So wurde etwa ab 1906 auf der dem Oberlandesgericht gegenuberliegenden Strassenseite der Kaiser Wilhelm Park der heutige Rheinpark Golzheim angelegt Im Rahmen der Ausstellung GeSoLei wurde dieser strukturpolitisch begrundete Stadtentwicklungsansatz bis in die 1920er Jahre von der Stadt Dusseldorf weiter verfolgt Ein kleines Palais als Dienstwohnsitz der Gerichtsprasidenten sollte das Gerichtsgebaude erganzen Dieses Wohngebaude wurde in gleichem Stil und Material an der Cecilienallee 4 so errichtet dass es zusammen mit dem Gerichtsgebaude ein stadtebauliches Portal fur den Auftakt der Klever Strasse am Rheinufer bildet In den 1950er Jahren wurde es fur Burozwecke der Justizverwaltung umgebaut Seit 2008 residiert in dem Palais die Niederlassung einer Bank Den Zweiten Weltkrieg und eine Gefahrdung durch bauliche Eingriffe in der Nachkriegszeit uberstand das Hauptgebaude des Oberlandesgerichts weitgehend unbeschadet Der ursprungliche Zustand wurde in den letzten Jahren trotz grundlegender Sanierung durch Restaurierungen weitgehend wiederhergestellt Wandgemalde Ausserst sehenswert ist die reichhaltige und bedeutungsvolle Innenausstattung des Gebaudes etwa der grosse Wandgemaldezyklus im Plenarsaal des Oberlandesgerichtes geschaffen von Professor Willy Spatz mit der historisierenden Darstellung von Szenen aus der deutschen Rechtsgeschichte oder in der Fensterrahmung uber dem Portal das Medusenhaupt den Eintretenden an die gerichtliche Funktion der Abschreckung gemahnend Wandgemalde im Oberlandesgericht Gottesgericht Zeit des Nibelungenliedes des Konigs Gundikar um 435 Gerichtssitzung unter Kaiser Maximilian I erste Mitwirkung von Berufsrichtern bei schriftl Verfahren um 1495 Die Gerechtigkeit Karl der Grosse lasst die Volksgesetze niederschreiben um 802 Blute der Feme Zeit des Kaisers Friedrich II um 1230 Burogebaude auf der Ruckseite Burohochhaus des Oberlandesgerichts an der Ecke Klever Strasse Kurt Baurichter Strasse Auf der Ruckseite des historischen Gerichtsgebaudes war von vornherein Platz fur eine spatere Erweiterung des Oberlandesgerichts belassen worden Diese Option wurde 1957 genutzt um nach einem Entwurf des Staatshochbauamtes Dusseldorf ein modernes zehngeschossiges Burohochhaus zu errichten Uber einen bruckenartigen Gang aus Stahl und Glas war es mit dem Hauptgebaude verbunden Das Burohochhaus bildet durch seine Lage an der Klever Strasse insbesondere nach Osten hin einen weithin sichtbaren Blickpunkt Kurz nach dem Jahr 2000 wurde das Burohochhaus einer Fassadenneugestaltung unterzogen und wenige Jahre darauf noch um weitere Burobauten erganzt Letztere ordnen sich aus stadtebaulichen und Denkmalschutzgrunden dem Hauptgebaude und dem benachbarten Gebaude der Bezirksregierung dadurch unter dass sie diesen Gebauden nur bis zur Traufe reichen und mit hellen Natursteinplatten verkleidet sind Hochsicherheitsgerichtssaal Etwa funf Kilometer vom Hauptgebaude entfernt unterhalt das Oberlandesgericht einen Hochsicherheitsgerichtssaal fur Prozesse die hoher Sicherheitsvorkehrungen bedurfen Das Gebaude am Kapellweg 36 in Dusseldorf Hamm steht auf einem Gelande neben dem Landeskriminalamt Nordrhein Westfalen Die Planungen fur den Bau begannen 2002 Fur die Planung gab es kein Vorbild in Deutschland da der Hochsicherheitsgerichtssaal in Stuttgart Stammheim aus den 1970er Jahren als ungeeignet angesehen wurde Im Mittelpunkt des Gebaudes befindet sich der 560 m grosse Gerichtssaal Er bietet Platz fur maximal 15 Angeklagte 60 Verteidiger 145 Zuschauer und 30 Sicherheitsbeamte Platz fur Simultandolmetscher ist ebenfalls vorgesehen Daneben gibt es noch einen kleineren 240 m grossen Gerichtssaal fur Prozesse gegen bis zu sechs Angeklagte Beide Sale haben Tageslichtfenster Auf dem Dach des Baus ist ein Hubschrauber Landeplatz eingerichtet Seit der Eroffnung am 14 Januar 2004 steht das Gebaude auch anderen Gerichten zur Verfugung und wird daher auch Hochsicherheitstrakt der NRW Justiz genannt Die Baukosten betrugen 35 Millionen Euro Unter anderem fand dort eine Verhandlung wahrend des Mannesmann Prozesses statt da der Saal auch die Moglichkeit einer Videovernehmung bietet Sonstige Verfahren befassten sich mit dem Gebiet des Terrorismus und der Schwerkriminalitat Das Landgericht Kleve verlegte einen Prozess wegen Blutrache in das Gebaude nachdem einer der Angeklagten im Innenhof des Klever Gerichts erschossen worden war SenateBeim OLG Dusseldorf bestehen 36 Zivilsenate 9 Senate fur Familiensachen 7 Strafsenate 4 Senate fur Bussgeldsachen 6 Kartellsenate 1 Vergabesenat und 3 Senate fur Steuerberater und Steuerbevollmachtigtensachen Justiz und VerwaltungsgeschichteDer Bezirk des Koniglichen Oberlandesgerichts Dusseldorf wurde am 16 September 1906 aus Teilen der Oberlandesgerichtsbezirke Hamm Landgericht Duisburg und Koln Landgerichte Cleve Dusseldorf und Elberfeld gebildet Fur die Informationstechnik in der nordrhein westfalischen Justiz spielt das Oberlandesgericht Dusseldorf eine zentrale Rolle Sowohl der zentrale Helpdesk das sogenannte BIT Beratungstelefon Informationstechnik als auch das fur Netz und Systemmanagement Organisation des IT Betriebs zentrales Leitungsmanagement und IT Sicherheit inkl Virenschutz zustandige TBZ Technisches Betriebszentrum sind hier seit 2000 resp 2002 angesiedelt Seit Anfang 2016 unterstehen diese beiden Einrichtungen allerdings organisatorisch nicht mehr der Prasidentin des Oberlandesgerichts Dusseldorf sondern dem Zentralen IT Dienstleister der Justiz ITD bei der Prasidentin des Oberlandesgerichts Koln Bekannt ist das OLG durch die von ihm herausgegebene Dusseldorfer Tabelle zum Kindesunterhalt und die Kartellrechtspruchkammern Von 2002 bis 2018 hatte Anne Jose Paulsen als erste Frau das Amt des Prasidenten des OLG Dusseldorf inne Prasident des Oberlandesgerichts Dusseldorf ist seit dem 12 Oktober 2018 Werner Richter Uber und nachgeordnete GerichteDem Oberlandesgericht Dusseldorf ist wie jedem Oberlandesgericht der Bundesgerichtshof ubergeordnet Nachgeordnet sind die Landgerichte Dusseldorf Duisburg Kleve Krefeld Monchengladbach und Wuppertal mit den diesen Gerichten jeweils nachgeordneten Amtsgerichten LeitungOberlandesgerichtsprasidenten Adolf Ratjen und Adolph von Staff 19161906 1908 Maximilian August Ludwig Hartmann 1909 1916 1916 1921 Adolph von Staff genannt von Reitzenstein 1921 1922 Eduard Tigges 1922 1933 1933 1943 Wilhelm Schwister 1943 1945 1945 1948 Heinrich Lingemann 1948 1963 Werner Baerns 1963 1978 21 August 2013 1978 1993 Heinrich Wiesen 1993 2002 16 Februar 1937 2002 2018 Anne Jose Paulsen seit 12 Oktober 2018 Werner RichterSiehe auchListe deutscher Gerichte Liste der Gerichte des Landes Nordrhein WestfalenLiteraturDie Oberlandesgerichtsneubauten in Dusseldorf In Zeitschrift fur Bauwesen Nr 7 1911 Sp 361 384 zlb de Atlas Blatt 36 39 Anne Jose Paulsen Hrsg 100 Jahre Oberlandesgericht Dusseldorf Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2006 ISBN 3 8305 1230 9 Heinrich Wiesen Hrsg 75 Jahre Oberlandesgericht Dusseldorf Heymanns Koln 1981 ISBN 3 452 18965 1 Martin Dreyer Die zivilgerichtliche Rechtsprechung des Oberlandesgerichts Dusseldorf in der nationalsozialistischen Zeit Gottingen 2004 Osnabrucker Schriften zur Rechtsgeschichte Band 10 Herbert Schmidt Beabsichtige ich die Todesstrafe zu beantragen Die nationalsozialistische Sondergerichtsbarkeit im Oberlandesgerichtsbezirk Dusseldorf 1933 bis 1945 Essen 1998 Dusseldorfer Schriften zur neueren Landesgeschichte und zur Geschichte Nordrhein Westfalens Band 49 WeblinksCommons 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