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Das Thüringer Oberlandesgericht ist das Oberlandesgericht des Freistaates Thüringen mit Sitz in Jena und bildet die Spit

Thüringer Oberlandesgericht

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Thüringer Oberlandesgericht
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Das Thüringer Oberlandesgericht ist das Oberlandesgericht des Freistaates Thüringen mit Sitz in Jena und bildet die Spitze der Thüringer ordentlichen Gerichtsbarkeit.

Gerichtssitz und -bezirk

Das Thüringer Oberlandesgericht hat seinen Sitz in Jena. Der Gerichtsbezirk entspricht dem Gebiet des Landes. Im Bezirk des Oberlandesgerichtes sind 1693 Rechtsanwälte und Syndikusrechtsanwälte zugelassen (Stand: 1. Januar 2023).

Geschichte

1816–1879

Die Stadt Jena hat als Ort der Rechtsprechung eine lange Tradition, die bis auf den 1558 von Kaiser Ferdinand I. gegründeten Schöppenstuhl zurückgeht.

Im Jahr 1816 gründeten die ernestinischen Länder ein gemeinsames Oberappellationsgericht, das aufgrund eines Staatsvertrags der Staaten Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und Gotha, Schwarzburg-Rudolstadt, Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie im Rahmen des reicheinheitlichen Gerichtsverfassungsgesetzes zum 1. Oktober 1878 als gemeinsames Oberlandesgericht fortgeführt wurde.

1879–1923

Carl Heinrich Ferdinand Streichhan entwarf den Neubau für das Oberlandesgericht an der späteren August-Bebel-Straße, der 1880 bezogen werden konnte. Die Bauleitung hatte Otto Minkert.

Gliederung des Gerichtsbezirkes
Staat Landgerichte Amtsgerichte
Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach Landgericht Eisenach Amtsgericht Eisenach | Amtsgericht Geisa | Amtsgericht Gerstungen | Amtsgericht Ilmenau | Amtsgericht Kaltennordheim | Amtsgericht Lengsfeld | Amtsgericht Ostheim vor der Rhön | Amtsgericht Vacha
Landgericht Weimar (ohne die Amtsgerichte des Kreises Neustadt an der Orla) Amtsgericht Allstedt | Amtsgericht Apolda | Amtsgericht Blankenhain | Amtsgericht Buttstädt | Amtsgericht Großrudestedt | Amtsgericht Jena | Amtsgericht Vieselbach | Amtsgericht Weimar
Herzogtum Sachsen-Meiningen Landgericht Meiningen Amtsgerichte der meiningischen Kreise Hildburghausen, Meiningen und Sonneberg
Amtsgericht Eisfeld| Amtsgericht Heldburg | Amtsgericht Hildburghausen | Amtsgericht Meiningen | Amtsgericht Römhild | Amtsgericht Salzungen | Amtsgericht Schalkau | Amtsgericht Themar | Amtsgericht Wasungen
Amtsgerichte der preußische Kreise Schleusingen und Schmalkalden
Amtsgericht Brotterode | | Amtsgericht Schmalkalden | | Amtsgericht Suhl
coburgische Amtsgerichte
Amtsgericht Coburg | | Amtsgericht Neustadt | Amtsgericht Rodach |
Herzogtum Sachsen-Altenburg Landgericht Altenburg Amtsgericht Altenburg | Amtsgericht Eisenberg | Amtsgericht Kahla | Amtsgericht Roda | Amtsgericht Ronneburg | Amtsgericht Schmölln
Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha
Die 5 Amtsbezirke des coburgischen Anteils gehören zum Landgericht Meiningen
Landgericht Gotha Amtsgericht Gotha | Amtsgericht Liebenstein | Amtsgericht Ohrdruf | | | | |
Reuß ältere Linie Landgericht Greiz Amtsgericht Burgk | Amtsgericht Greiz | Amtsgericht Zeulenroda
Reuß jüngere Linie Landgericht Gera
(gemeinschaftlich mit dem weimarischen Kreis Neustadt)
reußische Amtsgerichte
Amtsgericht Gera | Amtsgericht Hirschberg (Saale) | | |
weimarische Amtsgerichte
Amtsgericht Auma | Amtsgericht Neustadt an der Orla | Amtsgericht Weida
Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt Landgericht Rudolstadt Amtsgericht Frankenhausen | Amtsgericht Königsee | Amtsgericht Leutenberg | Amtsgericht Oberweißbach | Amtsgericht Rudolstadt | Amtsgericht Schlotheim | Amtsgericht Stadtilm
preußische Amtsgerichte des Kreises Ziegenrück
|
meiningische Amtsgerichte des Kreises Saalfeld
Amtsgericht Gräfenthal | Amtsgericht Kamburg | Amtsgericht Pößneck | Amtsgericht Saalfeld

Die fünf Amtsgerichte des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen, in der Unterherrschaft Amtsgericht Sondershausen, und Amtsgericht Greußen sowie in der Oberherrschaft Amtsgericht Arnstadt und wurden im Instanzenzug dem preußischen Landgericht Erfurt und dem Oberlandesgericht Naumburg nachgeordnet.

Nach der Gründung des Volksstaates Reuß wurde mit Erlass vom 11. Juli 1919 betreffend die Abänderung des Staatsvertrags über die Fortdauer der Landgerichtsgemeinschaft in Gera das bis dahin bestehende Landgericht Greiz des Fürstentums Reuß ältere Linie aufgelöst und der Landgerichtsbezirk mit den Amtsgerichten Burgk, Greiz und Zeulenroda dem Landgerichtsbezirk Gera zugewiesen. Beim Amtsgericht Greiz verblieb eine Strafkammer und es wurde eine Kammer für Handelssachen eingerichtet. Mit der Vereinigung des Freistaates Coburg mit dem Freistaat Bayern, die durch das Reichsgesetz vom 30. April 1920 mit Wirkung vom 1. Juli 1920 vollzogen wurde, schieden in der Folge auch die Coburger Amtsgerichte aus der Landgerichtsgemeinschaft Meiningen aus. Dieses Ausscheiden wurde in einem Staatsvertrag zwischen Preußen, Thüringen und Bayern mit Wirkung vom 1. April 1921 rechtskräftig. Ab 1922 war William Oberländer als Generalstaatsanwalt tätig.

1923–1944

Nach dem Zusammenschluss der verschiedenen thüringischen Kleinstaaten und der Vereinigung des Coburger Landesteils mit dem Freistaat Bayern wurde nach einiger Zeit auch die Gerichtsorganisation in Thüringen neu strukturiert. Mit dem Gesetz über die Sitze und Bezirke der ordentlichen Gerichte im Lande Thüringen vom 15. Juni 1923 wurde folgende Struktur beschlossen:

Gliederung des Gerichtsbezirkes
Landgerichte Amtsgerichte
Landgericht Altenburg Amtsgericht Altenburg | Amtsgericht Meuselwitz | Amtsgericht Ronneburg | Amtsgericht Schmölln
Landgericht Eisenach Amtsgericht Eisenach | Amtsgericht Geisa | Amtsgericht Gerstungen | | Amtsgericht Kaltennordheim | Amtsgericht Stadtlengsfeld | | Amtsgericht Vacha
Landgericht Gera Amtsgericht Gera | Amtsgericht Greiz Amtsgericht Hirschberg (Saale) | Amtsgericht Neustadt an der Orla mit der Abteilung Auma| | Amtsgericht Weida | Amtsgericht Zeulenroda
Landgericht Gotha Amtsgericht Arnstadt | | Amtsgericht Gotha | | Amtsgericht Ilmenau | Amtsgericht Ohrdruf |
Gemeinschaftliches Landgericht Meiningen Amtsgericht Eisfeld | Amtsgericht Heldburg | Amtsgericht Hildburghausen mit der Abteilung Themar | Amtsgericht Meiningen | Amtsgericht Ostheim vor der Rhön | Amtsgericht Römhild | Amtsgericht Salzungen | Amtsgericht Schalkau | Amtsgericht Sonneberg | Amtsgericht Steinach | Amtsgericht Wasungen |
Amtsgerichte der preußische Kreise Schleusingen und Schmalkalden
Amtsgericht Brotterode | | Amtsgericht Schmalkalden | | Amtsgericht Suhl
Gemeinschaftliches Landgericht Rudolstadt Amtsgericht Gräfenthal | Amtsgericht Kahla | Amtsgericht Königsee | | Amtsgericht Oberweißbach | Amtsgericht Pößneck | Amtsgericht Rudolstadt | Amtsgericht Saalfeld mit der Abteilung Leutenberg| Amtsgericht Stadtilm
preußische Amtsgerichte des Kreises Ziegenrück
|
Landgericht Weimar Amtsgericht Apolda | Amtsgericht Blankenhain | Amtsgericht Buttstädt | Amtsgericht Camburg | Amtsgericht Eisenberg | | Amtsgericht Jena | Amtsgericht Roda | Amtsgericht Vieselbach | Amtsgericht Weimar

Die Amtsgerichte in Sondershausen, Ebeleben und Greußen blieben bei dem Landgericht Erfurt.

Mit Gesetz vom 28. Mai 1934 wurde im Landgerichtsbezirk Gera zusätzlich das Amtsgericht Triebes eingerichtet.

1944

Mit Erlaß zur Änderung von Oberlandesgerichtsbezirken vom 20. Juli 1944 wurden die Landgerichtsbezirke Nordhausen und Erfurt, die bis dahin dem OLG Naumburg zugewiesen waren, dem OLG-Bezirk Jena zugeteilt. Vom LG-Bezirk Nordhausen wurden zugleich die Amtsgerichte in Artern, Heringen, Kelbra, Roßla, Sangerhausen und Stolberg dem Landgericht Halle zugeteilt. Vorausgegangen war dieser Änderung ein Führererlass vom 1. April 1944, der die bis dahin bestehende preußische Provinz Sachsen in die Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg aufgliederte. Der bis dahin auch zur Provinz Sachsen gehörende Regierungsbezirk Erfurt wurde unter Verwaltung des Reichsstatthalters von Thüringen gestellt.

1945–1952

In der kurzen Zeit der amerikanischen Besetzung Jenas nach Kriegsende wurde der Gerichtsbetrieb am Oberlandesgericht ausgesetzt. Nach dem Besatzungswechsel Anfang Juli 1945 wurde das Gerichtsgebäude von sowjetischen Truppen requiriert und der Aktenbestand seitens der sowjetischen Besatzungsmacht beschlagnahmt und separiert. Der Befehl Nr. 49 der SMAD vom 4. September 1945 forderte außer der Wiederaufnahme des vollumfänglichen Geschäftsbetriebes aller Gerichte und Staatsanwaltschaften zum 30. September 1945 auch die Entfernung sämtlicher Mitglieder der NSDAP und faschistischer Organisationen aus dem Apparat der Gerichte und Staatsanwaltschaften, was zu massenhaften Entlassungen führte. Zuvor hatte am 7. August 1945 der amtierende Landespräsident Rudolf Paul eine Verlegung des Gerichtes nach Gera erlassen, welche am 13. August 1945 von der Thüringer Landesverwaltung nachträglich gebilligt wurde. Die sofort vollzogene Verlegung geschah in Unkenntnis der Jenaer Stadtverwaltung, aber auch der sowjetischen Militäradministration in Thüringen (SMATh). Bereits am 28. August 1945 wurde daraufhin der bis dahin amtierende Landgerichtspräsident von Gera, Arno Barth, in sein Amt als neuer OLG-Präsident eingeführt. Eindringliche Proteste der Jenaer Stadtverwaltung fruchteten ebenso wenig wie die Pläne der SMATh, die per Befehl Nr. vom 15. September 1945 Weimar als neuen Standort ausersehen hatte. Hintergrund dieser Überlegungen war offensichtlich die Konzentration von Landesregierung und Militärregierung, die bereits in Weimar saßen, sowie der Obersten Gerichtsbehörde an einem Standort. Aber auch diese Pläne konnte Paul, der vor seiner Ernennung zum Landespräsidenten kurzzeitig Oberbürgermeister von Gera war, erfolgreich abwehren. Die Existenz des OLG in Gera währte indes nur bis 1950, als es nach Erfurt verlegt wurde.

Das Oberlandesgericht trat in Strafsachen als Revisionsgericht an die Stelle des Reichsgerichts. Ab 1947 war es auch Kassationsgericht, bevor 1949 das Oberste Gericht der DDR gegründet wurde, welches diese Funktion sowohl in Straf- als auch Zivilsachen übernahm. Bis dahin gab es kein Gericht über dem Oberlandesgericht.

Im Zuge der Justizreform der DDR wurde das Gericht 1952 aufgelöst.

Seit 1990

Nach dem Einigungsvertrag vom 31. August 1990 mussten sich die zukünftigen Länder, so auch Thüringen, verpflichten, die im Gerichtsverfassungsrecht der Bundesrepublik vorgesehenen Gerichtsbarkeiten und Gerichtsstrukturen einzurichten, sobald die dafür notwendigen personellen und sachlichen Voraussetzungen geschaffen waren. Im Hinblick darauf hatte die Justizministerkonferenz schon auf ihrer Tagung vom 28.–31. Mai 1990 eine Regionalisierung beim Wiederaufbau der Rechtspflege in den zukünftigen Ländern beschlossen. Für Thüringen wurden die Länder Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz zuständig, wobei Rheinland-Pfalz mit Ausnahme des Bezirks des Bezirksgerichtes Suhl in Meiningen 1990 sich für den Aufbau der ordentlichen Gerichtsbarkeit zuständig zeichnete. In der Folge kamen zahlreiche Juristen aus Rheinland-Pfalz nach Thüringen und wurden zum Beispiel mit der Amtsführung der Bezirksgerichte betraut. Das Bezirksgericht Erfurt wurde dabei von Hans-Joachim Bauer, bis dahin Präsident des Landgerichtes Kaiserslautern, nunmehr als Präsident geführt. Unter seiner Federführung wurden in Zusammenarbeit mit dem neuen Thüringer Justizministerium die anstehenden Aufgaben, die zu einer modernen Rechtspflege führen sollten, geplant und in Auftrag gegeben. Damit konzentrierten sich zunächst in Erfurt die leitenden Funktionen der Ordentlichen Gerichtsbarkeit. Im Sommer 1991 begann das Justizministerium sich mit den Fragen zur Überführung der vorhandenen Gerichte in den vierstufigen Aufbau des Gerichtsverfassungsgesetzes zu befassen. Dazu erschien im Juni 1991 eine Studie zu den zukünftigen Gerichtsstandorten, nach welcher neben einem weiteren, vierten, Landgericht in Mühlhausen das zukünftige Thüringer Oberlandesgericht und die Generalstaatsanwaltschaft in Jena eingerichtet werden sollten. Da bis dahin aber die gesamte Aufbauarbeit in Erfurt geleistet wurde, gab es nicht unerhebliche Vorbehalte gegen diesen eigentlich völlig neuen Standort, vor allem wegen dann notwendiger Umzüge von in Erfurt ausgebildetem Personal nach Jena. In Anknüpfung an die Tradition des alten Oberlandesgerichtes und seine langjährige Geschichte in Jena sowie die traditionelle Nähe zur renommierten Jenaer Universität wurde dem Votum des damaligen Justizministers Hans-Joachim Jentsch für Jena justizintern aber entsprochen, allerdings zunächst als interne Entscheidung behandelt und nicht der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Gesetzesentwurf für diese Standortwahl wurde jedoch erst im Sommer 1992 ausgearbeitet und veröffentlicht. Dabei gerieten die Standortdiskussionen über den Sitz der Gerichte auch in die allgemeine Diskussion zu einer großen kommunalen Gebietsreform, bei der Gerichtsstandorte auch als Kompensationsmittel für verlustig gegangene Verwaltungsbehörden in einzelnen Kommunen behandelt wurden und sich dementsprechend verzögerten. Die justizintern getroffene Standortwahl sah allerdings einen Planungsrahmen bis zum Jahresende 1993 vor. Dementsprechend wurde schon im Sommer 1991 die Verwaltungsabteilung des neuen Oberlandesgerichtes am Bezirksgericht Erfurt gebildet und dafür ein Aufbaustab OLG Jena eingerichtet. Mit Unterstützung des Pfälzischen Oberlandesgerichtes Zweibrücken wurde dabei eingestelltes Personal ausgebildet, auch im Rahmen von dreimonatigen Ausbildungen in der Verwaltungsabteilung des OLG Zweibrücken. Probleme bereitete in Jena vor allem das Gebäude des zukünftigen OLG. Da das alte Gerichtsgebäude in der August-Bebel-Straße zu DDR-Zeiten von der Jenaer Universität genutzt wurde, waren vor allem vermögensrechtliche Fragen im Weg, um das Gebäude wieder dem Justizministerium übergeben zu können. Trotz der Überzeugung damaliger Beschäftigter, wieder in das alte Gebäude ziehen zu können, erfüllte sich dieser Wunsch nicht. Das OLG zog zunächst in das Bürohochhaus Bau 59 der Jenoptik am Leutragraben 2–4, wo es zusammen mit der Generalstaatsanwaltschaft vier Etagen belegte. Am 16. Juli 1993 wurde mit dem im Thüringer Landtag beschlossenen Thüringer Gerichtsstandortgesetz auch der rechtliche Rahmen für den OLG-Standort Jena verabschiedet, so dass das OLG zum 1. September 1993 wieder eingerichtet wurde. Der als vorläufiges Provisorium gedachte Standort im Hochhaus hielt sich schlussendlich über 10 Jahre bis 2004, als das OLG zusammen mit anderen Behörden in das neu errichtete Justizzentrum in der Rathenaustraße 13 umzog. Erste Frau an der Spitze des Gerichtes war von 2020 bis 2023 Astrid Baumann.

Gerichtsgebäude

Das Gericht ist im 2004 errichteten Gebäudekomplex Rathenaustraße 13 in Jena untergebracht, in demselben Anwesen wie die Thüringer Generalstaatsanwaltschaft, Teile des Amtsgerichtes Jena und andere Justizbehörden (Justizzentrum Jena).

Leitung

  • ab 1879: Julius von Egloffstein, erster Thüringer Oberlandesgerichtspräsident
  • Karl von Brüger
  • Carl Blomeyer
  • 1917–1925:
  • 1925–1945: Bruno Becker
  • 1945–1949: Arno Barth
  • 18. Oktober 1993–30. Juni 2006: Hans-Joachim Bauer
  • 14. Oktober 2006–September 2018: Stefan Kaufmann
  • 1. September 2020–31. Januar 2023: Astrid Baumann, als erste Frau in diesem Amt
  • seit 1. Mai 2023: Thomas Schneider

Über- und nachgeordnete Gerichte

Dem Oberlandesgericht ist als einziges Gericht der Bundesgerichtshof übergeordnet; nachgeordnet sind die vier Landgerichte Thüringens in Gera, Erfurt, Meiningen und Mühlhausen mit den jeweils diesen nachgeordneten 23 Amtsgerichten.

Richter

  • Anton Fürbringer (ab 1867), Inhaber der nichtakademischen Ratsstelle
  • Bruno Becker (1925–1945)
  • Karl von Brüger (1822–1905), Präsident des gemeinschaftlichen Oberlandesgerichtes der thüringischen Staaten, Ehrenbürger von Jena
  • Matthias Knauff (* 1978), Rechtswissenschaftler, Hochschullehrer und Richter

Siehe auch

  • Liste deutscher Gerichte
  • Liste der Gerichte des Freistaates Thüringen

Literatur

  • Hans-Joachim Bauer, Olaf Werner (Hrsg.): Festschrift zur Wiedererrichtung des Oberlandesgerichts in Jena. Beck, München 1994, ISBN 3-406-37968-0.

Weblinks

  • Internetpräsenz des Thüringer Oberlandesgerichtes
  • Infos über das Gebäude
  • Übersicht der Rechtsprechung des Oberlandesgerichtes Jena
  • Literatur von und über Thüringer Oberlandesgericht im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise

  1. Bundesrechtsanwaltskammer, www.brak.de: Mitgliederstatistik zum 1. Januar 2023. (PDF; 262 kB) Abgerufen am 21. April 2023. 
  2. Ulrich Hess: Geschichte Thüringens 1866 bis 1914. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1991, ISBN 3-7400-0077-5, S. 195.
  3. Gesetzessammlung für Thüringen Nr. 11 von 1921 S. 69.
  4. Gesetzessammlung von Thüringen 1923 S. 476.
  5. Gesetzessammlung für Thüringen Nr. 21 1934 S. 93.
  6. RGBl. Nr. 34 von 1944 S. 164
  7. RGBl. Nr. 20 von 1944 S. 110f
  8. Gesetz betreffend die Änderung von Gerichtsbezirken im Lande Thüringen vom 19. Mai 1949 (Reg.-Bl. I S. 32).
  9. Gesetz über die Anwendung des Gerichtsverfassungsgesetzes in dem Lande Thüringen vom 5. Dezember 1945 (Reg.-Bl. 1946 I S. 1), Art. IV § 120 (vgl. § 135 GVG in der Fassung von 1924)
  10. Gesetz über die Kassation rechtskräftiger Urteile in Strafsachen vom 10. Oktober 1947 (RegBl. I S. 81)
  11. Gesetz über die Errichtung des Obersten Gerichtshofes und der Obersten Staatsanwaltschaft der Deutschen Demokratischen Republik vom 8. Dezember 1949 (GBl. Nr. 16 S. 111), Abschnitt III
  12. Siehe auch Rechtsverordnung zur vorläufigen Überleitung der bürgerlichen Rechtspflege auf den Friedensstand vom 24. Oktober 1945 (Reg-Bl. I S. 50), § 24
  13. Gesetz über die Verfassung der Gerichte der Deutschen Demokratischen Republik (Gerichtsverfassungsgesetz) (Memento vom 9. Juli 2018 im Internet Archive) vom 2. Oktober 1952 (GBl. Nr. 141 S. 983)
Oberlandesgerichte in der Bundesrepublik Deutschland

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Staatsführung in Thüringen

Legislative: Landtag

Exekutive: Landesregierung | Ministerpräsident | Staatskanzlei | Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur | Ministerium für Digitales und Infrastruktur | Finanzministerium | Ministerium für Inneres, Kommunales und Landesentwicklung | Ministerium für Justiz, Migration und Verbraucherschutz | Ministerium für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie | Ministerium für Umwelt, Energie, Naturschutz und Forsten | Ministerium für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ländlichen Raum

Judikative: Verfassungsgerichtshof | Oberlandesgericht | Landesarbeitsgericht | Finanzgericht | Landessozialgericht | Oberverwaltungsgericht

50.92222222222211.579444444444Koordinaten: 50° 55′ 20″ N, 11° 34′ 46″ O

Normdaten (Körperschaft): GND: 3018174-4 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 132054420

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 12:59

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Das Thuringer Oberlandesgericht ist das Oberlandesgericht des Freistaates Thuringen mit Sitz in Jena und bildet die Spitze der Thuringer ordentlichen Gerichtsbarkeit Gerichtssitz und bezirkDas Thuringer Oberlandesgericht hat seinen Sitz in Jena Der Gerichtsbezirk entspricht dem Gebiet des Landes Im Bezirk des Oberlandesgerichtes sind 1693 Rechtsanwalte und Syndikusrechtsanwalte zugelassen Stand 1 Januar 2023 GeschichteGedenktafel am ehemaligen Oberlandesgericht1816 1879 Die Stadt Jena hat als Ort der Rechtsprechung eine lange Tradition die bis auf den 1558 von Kaiser Ferdinand I gegrundeten Schoppenstuhl zuruckgeht Im Jahr 1816 grundeten die ernestinischen Lander ein gemeinsames Oberappellationsgericht das aufgrund eines Staatsvertrags der Staaten Sachsen Weimar Eisenach Sachsen Meiningen Sachsen Altenburg Sachsen Coburg und Gotha Schwarzburg Rudolstadt Reuss altere Linie Reuss jungere Linie im Rahmen des reicheinheitlichen Gerichtsverfassungsgesetzes zum 1 Oktober 1878 als gemeinsames Oberlandesgericht fortgefuhrt wurde 1879 1923 Historisches Gerichtsgebaude an der August Bebel Strasse in Jena 2014 Carl Heinrich Ferdinand Streichhan entwarf den Neubau fur das Oberlandesgericht an der spateren August Bebel Strasse der 1880 bezogen werden konnte Die Bauleitung hatte Otto Minkert Gliederung des Gerichtsbezirkes Staat Landgerichte AmtsgerichteGrossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Landgericht Eisenach Amtsgericht Eisenach Amtsgericht Geisa Amtsgericht Gerstungen Amtsgericht Ilmenau Amtsgericht Kaltennordheim Amtsgericht Lengsfeld Amtsgericht Ostheim vor der Rhon Amtsgericht VachaLandgericht Weimar ohne die Amtsgerichte des Kreises Neustadt an der Orla Amtsgericht Allstedt Amtsgericht Apolda Amtsgericht Blankenhain Amtsgericht Buttstadt Amtsgericht Grossrudestedt Amtsgericht Jena Amtsgericht Vieselbach Amtsgericht WeimarHerzogtum Sachsen Meiningen Landgericht Meiningen Amtsgerichte der meiningischen Kreise Hildburghausen Meiningen und Sonneberg Amtsgericht Eisfeld Amtsgericht Heldburg Amtsgericht Hildburghausen Amtsgericht Meiningen Amtsgericht Romhild Amtsgericht Salzungen Amtsgericht Schalkau Amtsgericht Themar Amtsgericht WasungenAmtsgerichte der preussische Kreise Schleusingen und Schmalkalden Amtsgericht Brotterode Amtsgericht Schmalkalden Amtsgericht Suhlcoburgische Amtsgerichte Amtsgericht Coburg Amtsgericht Neustadt Amtsgericht Rodach Herzogtum Sachsen Altenburg Landgericht Altenburg Amtsgericht Altenburg Amtsgericht Eisenberg Amtsgericht Kahla Amtsgericht Roda Amtsgericht Ronneburg Amtsgericht SchmollnHerzogtum Sachsen Coburg Gotha Die 5 Amtsbezirke des coburgischen Anteils gehoren zum Landgericht Meiningen Landgericht Gotha Amtsgericht Gotha Amtsgericht Liebenstein Amtsgericht Ohrdruf Reuss altere Linie Landgericht Greiz Amtsgericht Burgk Amtsgericht Greiz Amtsgericht ZeulenrodaReuss jungere Linie Landgericht Gera gemeinschaftlich mit dem weimarischen Kreis Neustadt reussische Amtsgerichte Amtsgericht Gera Amtsgericht Hirschberg Saale weimarische Amtsgerichte Amtsgericht Auma Amtsgericht Neustadt an der Orla Amtsgericht WeidaFurstentum Schwarzburg Rudolstadt Landgericht Rudolstadt Amtsgericht Frankenhausen Amtsgericht Konigsee Amtsgericht Leutenberg Amtsgericht Oberweissbach Amtsgericht Rudolstadt Amtsgericht Schlotheim Amtsgericht Stadtilmpreussische Amtsgerichte des Kreises Ziegenruck meiningische Amtsgerichte des Kreises Saalfeld Amtsgericht Grafenthal Amtsgericht Kamburg Amtsgericht Possneck Amtsgericht Saalfeld Die funf Amtsgerichte des Furstentums Schwarzburg Sondershausen in der Unterherrschaft Amtsgericht Sondershausen und Amtsgericht Greussen sowie in der Oberherrschaft Amtsgericht Arnstadt und wurden im Instanzenzug dem preussischen Landgericht Erfurt und dem Oberlandesgericht Naumburg nachgeordnet Nach der Grundung des Volksstaates Reuss wurde mit Erlass vom 11 Juli 1919 betreffend die Abanderung des Staatsvertrags uber die Fortdauer der Landgerichtsgemeinschaft in Gera das bis dahin bestehende Landgericht Greiz des Furstentums Reuss altere Linie aufgelost und der Landgerichtsbezirk mit den Amtsgerichten Burgk Greiz und Zeulenroda dem Landgerichtsbezirk Gera zugewiesen Beim Amtsgericht Greiz verblieb eine Strafkammer und es wurde eine Kammer fur Handelssachen eingerichtet Mit der Vereinigung des Freistaates Coburg mit dem Freistaat Bayern die durch das Reichsgesetz vom 30 April 1920 mit Wirkung vom 1 Juli 1920 vollzogen wurde schieden in der Folge auch die Coburger Amtsgerichte aus der Landgerichtsgemeinschaft Meiningen aus Dieses Ausscheiden wurde in einem Staatsvertrag zwischen Preussen Thuringen und Bayern mit Wirkung vom 1 April 1921 rechtskraftig Ab 1922 war William Oberlander als Generalstaatsanwalt tatig 1923 1944 Nach dem Zusammenschluss der verschiedenen thuringischen Kleinstaaten und der Vereinigung des Coburger Landesteils mit dem Freistaat Bayern wurde nach einiger Zeit auch die Gerichtsorganisation in Thuringen neu strukturiert Mit dem Gesetz uber die Sitze und Bezirke der ordentlichen Gerichte im Lande Thuringen vom 15 Juni 1923 wurde folgende Struktur beschlossen Gliederung des Gerichtsbezirkes Landgerichte AmtsgerichteLandgericht Altenburg Amtsgericht Altenburg Amtsgericht Meuselwitz Amtsgericht Ronneburg Amtsgericht SchmollnLandgericht Eisenach Amtsgericht Eisenach Amtsgericht Geisa Amtsgericht Gerstungen Amtsgericht Kaltennordheim Amtsgericht Stadtlengsfeld Amtsgericht VachaLandgericht Gera Amtsgericht Gera Amtsgericht Greiz Amtsgericht Hirschberg Saale Amtsgericht Neustadt an der Orla mit der Abteilung Auma Amtsgericht Weida Amtsgericht ZeulenrodaLandgericht Gotha Amtsgericht Arnstadt Amtsgericht Gotha Amtsgericht Ilmenau Amtsgericht Ohrdruf Gemeinschaftliches Landgericht Meiningen Amtsgericht Eisfeld Amtsgericht Heldburg Amtsgericht Hildburghausen mit der Abteilung Themar Amtsgericht Meiningen Amtsgericht Ostheim vor der Rhon Amtsgericht Romhild Amtsgericht Salzungen Amtsgericht Schalkau Amtsgericht Sonneberg Amtsgericht Steinach Amtsgericht Wasungen Amtsgerichte der preussische Kreise Schleusingen und Schmalkalden Amtsgericht Brotterode Amtsgericht Schmalkalden Amtsgericht SuhlGemeinschaftliches Landgericht Rudolstadt Amtsgericht Grafenthal Amtsgericht Kahla Amtsgericht Konigsee Amtsgericht Oberweissbach Amtsgericht Possneck Amtsgericht Rudolstadt Amtsgericht Saalfeld mit der Abteilung Leutenberg Amtsgericht Stadtilmpreussische Amtsgerichte des Kreises Ziegenruck Landgericht Weimar Amtsgericht Apolda Amtsgericht Blankenhain Amtsgericht Buttstadt Amtsgericht Camburg Amtsgericht Eisenberg Amtsgericht Jena Amtsgericht Roda Amtsgericht Vieselbach Amtsgericht Weimar Die Amtsgerichte in Sondershausen Ebeleben und Greussen blieben bei dem Landgericht Erfurt Mit Gesetz vom 28 Mai 1934 wurde im Landgerichtsbezirk Gera zusatzlich das Amtsgericht Triebes eingerichtet 1944 Mit Erlass zur Anderung von Oberlandesgerichtsbezirken vom 20 Juli 1944 wurden die Landgerichtsbezirke Nordhausen und Erfurt die bis dahin dem OLG Naumburg zugewiesen waren dem OLG Bezirk Jena zugeteilt Vom LG Bezirk Nordhausen wurden zugleich die Amtsgerichte in Artern Heringen Kelbra Rossla Sangerhausen und Stolberg dem Landgericht Halle zugeteilt Vorausgegangen war dieser Anderung ein Fuhrererlass vom 1 April 1944 der die bis dahin bestehende preussische Provinz Sachsen in die Provinzen Magdeburg und Halle Merseburg aufgliederte Der bis dahin auch zur Provinz Sachsen gehorende Regierungsbezirk Erfurt wurde unter Verwaltung des Reichsstatthalters von Thuringen gestellt 1945 1952 In der kurzen Zeit der amerikanischen Besetzung Jenas nach Kriegsende wurde der Gerichtsbetrieb am Oberlandesgericht ausgesetzt Nach dem Besatzungswechsel Anfang Juli 1945 wurde das Gerichtsgebaude von sowjetischen Truppen requiriert und der Aktenbestand seitens der sowjetischen Besatzungsmacht beschlagnahmt und separiert Der Befehl Nr 49 der SMAD vom 4 September 1945 forderte ausser der Wiederaufnahme des vollumfanglichen Geschaftsbetriebes aller Gerichte und Staatsanwaltschaften zum 30 September 1945 auch die Entfernung samtlicher Mitglieder der NSDAP und faschistischer Organisationen aus dem Apparat der Gerichte und Staatsanwaltschaften was zu massenhaften Entlassungen fuhrte Zuvor hatte am 7 August 1945 der amtierende Landesprasident Rudolf Paul eine Verlegung des Gerichtes nach Gera erlassen welche am 13 August 1945 von der Thuringer Landesverwaltung nachtraglich gebilligt wurde Die sofort vollzogene Verlegung geschah in Unkenntnis der Jenaer Stadtverwaltung aber auch der sowjetischen Militaradministration in Thuringen SMATh Bereits am 28 August 1945 wurde daraufhin der bis dahin amtierende Landgerichtsprasident von Gera Arno Barth in sein Amt als neuer OLG Prasident eingefuhrt Eindringliche Proteste der Jenaer Stadtverwaltung fruchteten ebenso wenig wie die Plane der SMATh die per Befehl Nr vom 15 September 1945 Weimar als neuen Standort ausersehen hatte Hintergrund dieser Uberlegungen war offensichtlich die Konzentration von Landesregierung und Militarregierung die bereits in Weimar sassen sowie der Obersten Gerichtsbehorde an einem Standort Aber auch diese Plane konnte Paul der vor seiner Ernennung zum Landesprasidenten kurzzeitig Oberburgermeister von Gera war erfolgreich abwehren Die Existenz des OLG in Gera wahrte indes nur bis 1950 als es nach Erfurt verlegt wurde Das Oberlandesgericht trat in Strafsachen als Revisionsgericht an die Stelle des Reichsgerichts Ab 1947 war es auch Kassationsgericht bevor 1949 das Oberste Gericht der DDR gegrundet wurde welches diese Funktion sowohl in Straf als auch Zivilsachen ubernahm Bis dahin gab es kein Gericht uber dem Oberlandesgericht Im Zuge der Justizreform der DDR wurde das Gericht 1952 aufgelost Seit 1990 Das Hochhaus B 59 von 1993 bis 2004 Sitz des OLG Foto von 2009 Nach dem Einigungsvertrag vom 31 August 1990 mussten sich die zukunftigen Lander so auch Thuringen verpflichten die im Gerichtsverfassungsrecht der Bundesrepublik vorgesehenen Gerichtsbarkeiten und Gerichtsstrukturen einzurichten sobald die dafur notwendigen personellen und sachlichen Voraussetzungen geschaffen waren Im Hinblick darauf hatte die Justizministerkonferenz schon auf ihrer Tagung vom 28 31 Mai 1990 eine Regionalisierung beim Wiederaufbau der Rechtspflege in den zukunftigen Landern beschlossen Fur Thuringen wurden die Lander Bayern Hessen und Rheinland Pfalz zustandig wobei Rheinland Pfalz mit Ausnahme des Bezirks des Bezirksgerichtes Suhl in Meiningen 1990 sich fur den Aufbau der ordentlichen Gerichtsbarkeit zustandig zeichnete In der Folge kamen zahlreiche Juristen aus Rheinland Pfalz nach Thuringen und wurden zum Beispiel mit der Amtsfuhrung der Bezirksgerichte betraut Das Bezirksgericht Erfurt wurde dabei von Hans Joachim Bauer bis dahin Prasident des Landgerichtes Kaiserslautern nunmehr als Prasident gefuhrt Unter seiner Federfuhrung wurden in Zusammenarbeit mit dem neuen Thuringer Justizministerium die anstehenden Aufgaben die zu einer modernen Rechtspflege fuhren sollten geplant und in Auftrag gegeben Damit konzentrierten sich zunachst in Erfurt die leitenden Funktionen der Ordentlichen Gerichtsbarkeit Im Sommer 1991 begann das Justizministerium sich mit den Fragen zur Uberfuhrung der vorhandenen Gerichte in den vierstufigen Aufbau des Gerichtsverfassungsgesetzes zu befassen Dazu erschien im Juni 1991 eine Studie zu den zukunftigen Gerichtsstandorten nach welcher neben einem weiteren vierten Landgericht in Muhlhausen das zukunftige Thuringer Oberlandesgericht und die Generalstaatsanwaltschaft in Jena eingerichtet werden sollten Da bis dahin aber die gesamte Aufbauarbeit in Erfurt geleistet wurde gab es nicht unerhebliche Vorbehalte gegen diesen eigentlich vollig neuen Standort vor allem wegen dann notwendiger Umzuge von in Erfurt ausgebildetem Personal nach Jena In Anknupfung an die Tradition des alten Oberlandesgerichtes und seine langjahrige Geschichte in Jena sowie die traditionelle Nahe zur renommierten Jenaer Universitat wurde dem Votum des damaligen Justizministers Hans Joachim Jentsch fur Jena justizintern aber entsprochen allerdings zunachst als interne Entscheidung behandelt und nicht der Offentlichkeit vorgestellt Der Gesetzesentwurf fur diese Standortwahl wurde jedoch erst im Sommer 1992 ausgearbeitet und veroffentlicht Dabei gerieten die Standortdiskussionen uber den Sitz der Gerichte auch in die allgemeine Diskussion zu einer grossen kommunalen Gebietsreform bei der Gerichtsstandorte auch als Kompensationsmittel fur verlustig gegangene Verwaltungsbehorden in einzelnen Kommunen behandelt wurden und sich dementsprechend verzogerten Die justizintern getroffene Standortwahl sah allerdings einen Planungsrahmen bis zum Jahresende 1993 vor Dementsprechend wurde schon im Sommer 1991 die Verwaltungsabteilung des neuen Oberlandesgerichtes am Bezirksgericht Erfurt gebildet und dafur ein Aufbaustab OLG Jena eingerichtet Mit Unterstutzung des Pfalzischen Oberlandesgerichtes Zweibrucken wurde dabei eingestelltes Personal ausgebildet auch im Rahmen von dreimonatigen Ausbildungen in der Verwaltungsabteilung des OLG Zweibrucken Probleme bereitete in Jena vor allem das Gebaude des zukunftigen OLG Da das alte Gerichtsgebaude in der August Bebel Strasse zu DDR Zeiten von der Jenaer Universitat genutzt wurde waren vor allem vermogensrechtliche Fragen im Weg um das Gebaude wieder dem Justizministerium ubergeben zu konnen Trotz der Uberzeugung damaliger Beschaftigter wieder in das alte Gebaude ziehen zu konnen erfullte sich dieser Wunsch nicht Das OLG zog zunachst in das Burohochhaus Bau 59 der Jenoptik am Leutragraben 2 4 wo es zusammen mit der Generalstaatsanwaltschaft vier Etagen belegte Am 16 Juli 1993 wurde mit dem im Thuringer Landtag beschlossenen Thuringer Gerichtsstandortgesetz auch der rechtliche Rahmen fur den OLG Standort Jena verabschiedet so dass das OLG zum 1 September 1993 wieder eingerichtet wurde Der als vorlaufiges Provisorium gedachte Standort im Hochhaus hielt sich schlussendlich uber 10 Jahre bis 2004 als das OLG zusammen mit anderen Behorden in das neu errichtete Justizzentrum in der Rathenaustrasse 13 umzog Erste Frau an der Spitze des Gerichtes war von 2020 bis 2023 Astrid Baumann GerichtsgebaudeGebaude des Justizzentrums seit 2004 Sitz des Thuringer Oberlandesgerichtes 2006 Das Gericht ist im 2004 errichteten Gebaudekomplex Rathenaustrasse 13 in Jena untergebracht in demselben Anwesen wie die Thuringer Generalstaatsanwaltschaft Teile des Amtsgerichtes Jena und andere Justizbehorden Justizzentrum Jena Leitungab 1879 Julius von Egloffstein erster Thuringer Oberlandesgerichtsprasident Karl von Bruger Carl Blomeyer 1917 1925 1925 1945 Bruno Becker 1945 1949 Arno Barth 18 Oktober 1993 30 Juni 2006 Hans Joachim Bauer 14 Oktober 2006 September 2018 Stefan Kaufmann 1 September 2020 31 Januar 2023 Astrid Baumann als erste Frau in diesem Amt seit 1 Mai 2023 Thomas SchneiderUber und nachgeordnete GerichteDem Oberlandesgericht ist als einziges Gericht der Bundesgerichtshof ubergeordnet nachgeordnet sind die vier Landgerichte Thuringens in Gera Erfurt Meiningen und Muhlhausen mit den jeweils diesen nachgeordneten 23 Amtsgerichten RichterAnton Furbringer ab 1867 Inhaber der nichtakademischen Ratsstelle Bruno Becker 1925 1945 Karl von Bruger 1822 1905 Prasident des gemeinschaftlichen Oberlandesgerichtes der thuringischen Staaten Ehrenburger von Jena Matthias Knauff 1978 Rechtswissenschaftler Hochschullehrer und RichterSiehe auchListe deutscher Gerichte Liste der Gerichte des Freistaates ThuringenLiteraturHans Joachim Bauer Olaf Werner Hrsg Festschrift zur Wiedererrichtung des Oberlandesgerichts in Jena Beck Munchen 1994 ISBN 3 406 37968 0 WeblinksInternetprasenz des Thuringer Oberlandesgerichtes Infos uber das Gebaude Ubersicht der Rechtsprechung des Oberlandesgerichtes Jena Literatur von und uber Thuringer Oberlandesgericht im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweiseBundesrechtsanwaltskammer www brak de Mitgliederstatistik zum 1 Januar 2023 PDF 262 kB Abgerufen am 21 April 2023 Ulrich Hess Geschichte Thuringens 1866 bis 1914 Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1991 ISBN 3 7400 0077 5 S 195 Gesetzessammlung fur Thuringen Nr 11 von 1921 S 69 Gesetzessammlung von Thuringen 1923 S 476 Gesetzessammlung fur Thuringen Nr 21 1934 S 93 RGBl Nr 34 von 1944 S 164 RGBl Nr 20 von 1944 S 110f Gesetz betreffend die Anderung von Gerichtsbezirken im Lande Thuringen vom 19 Mai 1949 Reg Bl I S 32 Gesetz uber die Anwendung des Gerichtsverfassungsgesetzes in dem Lande Thuringen vom 5 Dezember 1945 Reg Bl 1946 I S 1 Art IV 120 vgl 135 GVG in der Fassung von 1924 Gesetz uber die Kassation rechtskraftiger Urteile in Strafsachen vom 10 Oktober 1947 RegBl I S 81 Gesetz uber die Errichtung des Obersten Gerichtshofes und der Obersten Staatsanwaltschaft der Deutschen Demokratischen Republik vom 8 Dezember 1949 GBl Nr 16 S 111 Abschnitt III Siehe auch Rechtsverordnung zur vorlaufigen Uberleitung der burgerlichen Rechtspflege auf den Friedensstand vom 24 Oktober 1945 Reg Bl I S 50 24 Gesetz uber die Verfassung der Gerichte der Deutschen Demokratischen Republik Gerichtsverfassungsgesetz Memento vom 9 Juli 2018 im Internet Archive vom 2 Oktober 1952 GBl Nr 141 S 983 Oberlandesgerichte in der Bundesrepublik Deutschland Oberlandesgericht Bamberg Kammergericht Berlin Brandenburgisches Oberlandesgericht Oberlandesgericht Braunschweig Hanseatisches Oberlandesgericht in Bremen Oberlandesgericht Celle Oberlandesgericht Dresden Oberlandesgericht Dusseldorf Oberlandesgericht Frankfurt am Main Hanseatisches Oberlandesgericht Hamburg Oberlandesgericht Hamm Thuringer Oberlandesgericht Jena Oberlandesgericht Karlsruhe Oberlandesgericht Koblenz Oberlandesgericht Koln Oberlandesgericht Munchen Oberlandesgericht Naumburg Oberlandesgericht Nurnberg Oberlandesgericht Oldenburg Oberlandesgericht Rostock Saarlandisches Oberlandesgericht Saarbrucken Schleswig Holsteinisches Oberlandesgericht Schleswig Oberlandesgericht Stuttgart Pfalzisches Oberlandesgericht ZweibruckenStaatsfuhrung in Thuringen Legislative Landtag Exekutive Landesregierung Ministerprasident Staatskanzlei Ministerium fur Bildung Wissenschaft und Kultur Ministerium fur Digitales und Infrastruktur Finanzministerium Ministerium fur Inneres Kommunales und Landesentwicklung Ministerium fur Justiz Migration und Verbraucherschutz Ministerium fur Soziales Gesundheit Arbeit und Familie Ministerium fur Umwelt Energie Naturschutz und Forsten Ministerium fur Wirtschaft Landwirtschaft und Landlichen Raum Judikative Verfassungsgerichtshof Oberlandesgericht Landesarbeitsgericht Finanzgericht Landessozialgericht Oberverwaltungsgericht 50 922222222222 11 579444444444 Koordinaten 50 55 20 N 11 34 46 O Normdaten Korperschaft GND 3018174 4 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 132054420

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