Das Oberstift Münster war der südliche Teil des Hochstifts Münster zusammen mit dem Niederstift bildete es das Hochstift
Oberstift Münster

Das Oberstift Münster war der südliche Teil des Hochstifts Münster, zusammen mit dem Niederstift bildete es das Hochstift Münster mit dem Bischofssitz in Münster. Das Oberstift ist der Ursprung der heutigen Region des Münsterlandes. Dessen Grenzen, von der Lippe bis zur Ems, beschreiben daher in etwa die Ausdehnung des Oberstifts. Als territoriale Einheit wurde es im 13. Jahrhundert durch die Münsteraner Fürstbischöfe mittels verschiedener Stadtgründungen konsolidiert.
Oberstift Münster: Voraussetzungen in Westfalen
Neben der Reichsstadt Dortmund, der einzigen in Westfalen, gab es nur in Paderborn einen königlichen Hof. Münster und das Münsterland waren, mit wenigen personalen Ausnahmen wie dem Bischof Hermann II. von Katzenelnbogen, königsfern, deutsche Könige zogen meistens auf dem Hellweg und am östlichen Münsterland vorbei in den Norden. Im 12. Jahrhundert lag die vom Kaiser Lothar III. noch fest unter sächsischem Herzogsverband stehenden Bistümer (Münster wurde 1121 unterworfen) am Rande des Einflussgebiets Heinrichs des Löwen. Im Allgemeinen wurden sie in ihrer Entwicklung vernachlässigt, denn es kam, anders als im ostfälischen und wendischen Gebiet nicht zu Stadtgründungen und Landeserschließung: „Die Städtepolitik Heinrichs des Löwen […] wirkt in Westfalen offensichtlich nur als Bremse gegen eine selbständige Städtepolitik der emporstrebenden, aber von ihm im Zaune gehaltenen Fürsten und kleineren Dynasten.“ Nach seinem Sturz 1180 kommt es zu einem „Aufblühen“ Westfalens mit einer hohen Zahl von Städtebildungen bis etwa 1350.
Territorialbildung und Städtepolitik
Der Bischof von Münster nutzte geschickter als seine Kollegen in Osnabrück, Minden oder Paderborn die Antagonismen zwischen dem Löwen und dem Kölner Erzbischof zum Ausbau einer eigenen Territorialherrschaft aus. Erster wichtiger Schritt war die Übertragung der Rechtstitel der Grafen von Cappenberg, dem „damals wohl mächtigsten westfälischen Grafengeschlecht nördlich der Lippe“, nachdem diese 1122 das erste Prämonstratenserstift östlich des Rheins gründeten und ihm beitraten. „Der Bischof konzentrierte damit in seiner Hand Rechtstitel von einer Dichte zwischen Lippe und Osning“, so urteilt Heinz Stoob, „wie sie so früh nur vergleichsweise selten in anderen Landschaften des hochmittelalterlichen Reichs erreicht wurde.“
Ein zweiter wichtiger Schritt war der Sieg über den Grafen von Tecklenburg 1173, der bis dato die Schirmvogtei über die Stadt und das Hochstift Münster innehatte. Dem Bischof von Münster gelang es „weit früher als seinen meisten Amtsbrüdern dieses wichtige Werkzeug [Schirmvogtei über Stadt und Hochstift Münster] der Machtbildung in die Gewalt zu bekommen.“ Damit waren die Grundlagen zur Herrschaftsbildung und zur Festigung des Territoriums im kommenden Hochstift Münster geschaffen. Mit dem Erwerb der Ravensberger Herrschaft 1252, das die Grundlage des Niederstifts Münster bilden sollte, wurde der Bischof Herr über das Hochstift Münster, das sich von der Lippe bis nach Friesland erstreckte.
Besonders im Oberstift Münster, dem südlichen Teil des Hochstifts Münster, der deckungsgleich mit dem Münsterland ist, kam es zu Territorialkonflikten zwischen den aufsteigenden Territorialherren. Konflikte zwischen neuen Landesherren untereinander brachen ebenso aus wie zwischen ihnen und Herrschern mit älteren Ansprüchen, wie zum Beispiel dem Erzbischof von Köln. Der Metropolit versuchte nach dem Sturz Heinrichs des Löwen die Herzogswürde in ganz Westfalen auszuüben und vom südlichen Westfalen über Soest auch das Münsterland in seine Gewalt zu bringen. Auch für den Kölner Landesherren galt, dass sein Territorium noch keineswegs ein einheitliches und konsolidiertes Gebiet war. Erst an der Lippelinie brachte Hermann II. von Katzenelnbogen seinen Metropolitan aus Köln militärisch zum Stehen. Danach kam es immer wieder zu Konflikten des Kölner Bischofs mit dem Münsteraner Bischof, aber auch zur Zusammenarbeit, zum Beispiel in Vreden, wo Otto II. 1252 mit Konrad von Hochstaden zusammen eine Neustadt anlegte und die Schöffen auf beide ihren Eid ablegen mussten. Doch konnte Köln sich auf die Dauer nicht im Münsterland etablieren.
Die erste geplante Stadtgründung ohne vorherige Siedlung in Westfalen war schließlich Lippstadt nach 1168. Die Edelherren zur Lippe waren mit den Grafen von der Mark die einzigen weltlichen Herren, die neben den geistlichen Herren in Köln, Münster, Osnabrück und Paderborn auf die Dauer sich als Herren größerer Territorien durchsetzen konnten. Von den circa 120 Grafen- und Herrengeschlechtern um 1150 in Westfalen bildeten die oben genannten 6 im 14. Jahrhundert die großen Territorialherren, die meisten anderen verschwanden völlig oder sanken auf den Rang von „Kleingrafschaften“. Auch eine bewusste Städtepolitik hat neben wirtschaftlichen und politisch-militärischen Strategien zur Konsolidierung der Macht der Herrscher beigetragen.
Die in unserem Zusammenhang wichtigsten Bischöfe waren Hermann II. von Katzenelnbogen (1173–1203) und Ludolf von Holte (1226–1247). Beide traten stärker als ihre Vorgänger und Nachfolger als „Städteentwickler“ auf und von beiden kann behauptet werden, sie betreiben eine eigene „Städtepolitik“ innerhalb einer auf Intensivierung der eigenen Herrschaft zielenden Territorialkonzeption. Hermann II. hat einen wesentlichen Anteil am Ausbau der Territorialherrschaft im Hochstift und verstand es wie wenige seiner Vorgänger und Nachfolger, diese durch Stadtentwicklung zu sichern (neben verschiedenen Burgen und Klöstern vor allem Coesfeld und Warendorf). Er stand in engem Kontakt mit Bernhard II. zur Lippe und wird sich an dessen Stadtgründungspolitik ein Vorbild genommen haben: „Lippstadts Gestalt, Verfassung und Wirtschaft werden als Bestandteil einer Territorialkonzeption begriffen, die von Bernhard II. und seinen Söhnen Hermann II. und Bernhard, Bischof von Paderborn, entwickelt und verwirklicht worden ist, ein Modell, das in Anpassung an die jeweiligen herrschaftlichen, natur- und kulturräumlichen Voraussetzungen in weiten Teilen Westfalens und Niedersachsens Verbreitung fand.“ In die Regierungszeit Hermanns II. fielen die Stadtbildungen von Coesfeld, Warendorf, Bocholt, Ahlen und Beckum.
Ludolf von Holte zeigte sich fördernd für Telgte und Dülmen. Er konnte ebenfalls die Herrschaftsbildung durch Unterwerfung anderer Herren und durch die Förderung von Städten unter seiner Gerichtsbarkeit fortführen. Die Eroberung Wolbecks durch ihn und der Ausbau des Ortes zum bischöflichen Amtssitz zeigen jedoch auch, dass die Landesherren in ihren Amtssitzen eine immer schwerer durchzusetzende Stellung gegen die sich emanzipierenden Bürger der Stadt hatten – dies gilt für Münster ebenso wie für Paderborn, Osnabrück und Minden, wo die Bischöfe ihre Sitze aus der Stadt in einen Vorort verlegten. Wolbeck ist ein Beispiel für den Typus einer Minderstadt oder – in diesem Falle genauer gesagt – einer Siedlung nach Weichbildrecht, das ihm eine gewisse wirtschaftliche Entwicklung ermöglichte, ohne jedoch zu viel städtische Autonomie zu erlangen, die sich gegen den Landesherren hätte auswirken können. Nach dieser Konzeption vergaben die Münsteraner Landesherren im 13. und 14. Jahrhundert an viele Siedlungen Weichbildrechte zur Intensivierung ihrer Herrschaft.
Geologisch-Geografische Bedingungen
Das Münsterland bildet den Kernbereich der Westfälischen Tieflandsbucht. Es wird im Osten durch die bergige Landschaft des Teutoburger Waldes begrenzt, an die sich nordöstlich das untere Weserbergland anschließt. Im Süd-Osten bilden die Paderborner Hochfläche und im Süden die Lippe und die sich daran anschließenden Hellwegbörden die natürlichen Grenzen. Nach Westen und Norden öffnet sich das Münsterland dem Niederrheinischen Tiefland, den Niederlanden und der nach Friesland zeigenden Dümmer Geestniederung. Es wird in drei Bereiche unterteilt: das West-, das Kern- und das Ostmünsterland. Die Lippe und die Ems sind die beiden größeren, teilweise beschiffbaren Flüsse, die beide ihre Quellen im südöstlichen Münsterland finden und sich dann nach Westen und nach Nordwesten durch das Land schlängeln. Daneben finden sich kleinere, unbeschiffbare Flüsse: Die von der Lippe das Kernmünsterland nach Norden durchkreuzende Werse und die in Billerbeck in den Baumbergen entspringende und in die Ijssel mündende Berkel. Die Baumberge, die Bocholter und die Beckumer Berge (alle drei in etwa 180 Meter Höhe) sind die einzigen Erhöhungen des Gebiets. Aus den Baumbergen stammt der bis hoch in den Ostseeraum exportierte Sandstein, den man zum Beispiel an dem von Münsteraner Bildhauern gehauenen Portalskulpturen des Rigaer Doms wiederfinden kann.
Das Kernmünsterland liegt etwa in der Mulde zwischen den Baum- und den Beckumer Bergen, die von max. 186 m bzw. 175 m auf 60 m heruntergeht. Der Boden besteht weitgehend aus Lehm bzw. ist ein Kleiboden, der den hohen Niederschlag in der Region nur wenig durchlässt. Mit einer hohen Basensättigung des Bodens kombiniert, ergibt dies gute Voraussetzungen für den Ackerbau. So wird das Landschaftsbild bestimmt durch Waldstücke, Weide und Ackerflächen. Dieses waren optimale Bedingungen für einen bereits seit dem frühen Mittelalter bekannten Zug von Rindern aus dem Friesland zu den Märkten des Rheins, die im Münsterland gut grasen konnten und den Durchgangscharakter der Gegend mit formten.
Im Ostmünsterland, das sich zwischen den Schichtkämmen des Osning und dem Paderborner Hochplateau befindet, ist der Boden sandiger als im Kernmünsterland. Dieses ist auf die Emstalung zurückzuführen. Die Landschaft ist geprägt durch Waldflächen und viele kleinere Flüsse, die in die Ems münden und die teilweise auch zu Moorbildung führen kann.
Die Niederungen des Westmünsterlandes, vor allem an der Lippe, sind versandet; nach Westen hin zeichnet es sich durch eine Heidelandschaft aus, wie sie sich auch in Holland findet. Durch die Öffnung nach Westen hin ist dieses Gebiet den maritimen Klimabedingungen und einem erhöhten Regenniederschlag ausgesetzt, was an den Niederungen auch zu Moorbildungen führt. Ausgeglichenen Temperaturen, gute Feuchtigkeitsbedingungen und ein fruchtbarer Torfboden ermöglichen eine lange Vegetationsdauer von durchschnittlich 235 Tagen und damit eine stärkere Grünlandwirtschaft als im Kern- und Ostmünsterland.
Damit sind die natürlichen Rahmenbedingungen benannt, unter denen sich langsam eine Zivilisation mit Straßen, Handel, Städten und christlicher Missionierung entwickelte. Das Münsterland besteht aus drei unterschiedlichen Landschaften, die sich aber alle besonders durch die Landwirtschaft auszeichnen. Mit Ausnahme von Leinen und Sandstein gibt es nur wenige ‚Rohstoffe‘, die ein Exportgewerbe hätten begründen können. Die relativ flache Landschaft ermöglicht eine leichte Durchquerung des Landes, und Wiesen erlauben das Grasen von Herden auf dem Weg zum Rhein.
Verkehrsnetze
In Anlehnung an die geologischen Bedingungen bildeten sich in Westfalen und im Münsterland auch die Verkehrswege aus. Charakteristisch für das Münsterland ist das Fehlen einer zentralen leistungsfähigen Wasserstraße, so dass in erster Linie Landwege dem Warenverkehr dienten. Der Transport wurde zwar vorwiegend auf dem Land betrieben, aber auch die teilweise schiffbaren Flüsse wie die Lippe, die Ems und die Berkel wurden für den Warentransport benutzt. Entlang der Ems entstanden vor allem im Niederstift Münster ein Netz von periodischen Märkten im Handel mit den Friesen. Die Fernhandelsstraßen machten das Münsterland zu einem typischen Durchgangsland für den wirtschaftlichen Transport. Die Straßenführung wurde bedingt durch die Höhenunterschiede des Bodens und durch natürliche Furten. Die Städte entwickelten sich entlang von natürlichen Knotenpunkten und bestimmten erst nach der Stadtwerdung und der festen Verankerung von administrativen, militärischen und wirtschaftlichen Verflechtungen auch den Verlauf der Verkehrswege.
Bei der Betrachtung der Entstehung der westfälischen Städte fallen einige wesentliche Punkte bei den Städten vor 1180 auf: Die Stadt als Bürgergemeinde entwickelte sich bei einem bereits existierenden vorstädtischen Kern, der entweder ein Bischofssitz (Minden, Münster, Osnabrück und Paderborn) oder ein Königshof (Dortmund) war. Die Entwicklung zu einer Stadt wurde vorangetrieben durch ihre Lage an Fernhandelsstraßen. Die von Hans-Claus Poeschel erstellten Karten bestätigen die Aussage Carl Haases, dass der „Fernhandel […] die entscheidende Triebkraft der Entwicklung gewesen ist.“ Für Münster galt eine Einschränkung: anfänglich lag die Siedlung Mimgernaford nur auf einer wichtigen Fernhandelsstraße, die weiter östliche liegende Siedlung Warantharpa (Warendorf) wäre als Bischofssitz besser geeignet gewesen, weil sie an der Emsfurt und auf dem Weg von Soest nach Osnabrück an einer verkehrstechnisch günstigeren Position lag.
Das Münsterland wurde von wichtigen Fernhandelsstraßen passiert, die nach der Gründung Lübecks 1159 und der wirtschaftlichen Erschließung des Ostseeraums durch die deutschen Kaufleute auch aus Westfalen und dem Rheinland an zentraler Bedeutung für den Warenverkehr vor allem vom Rhein in den Norden gewannen:
- Im Süden wurde es gestreift vom Hellweg, der vom Rhein/Duisburg über Dortmund, Soest und Paderborn nach Nordosten ging, der aber keine direkten wirtschaftlichen Auswirkungen auf das Münsterland hatte.
- Vom Rhein/Köln verlief über Dortmund, Münster und Osnabrück eine Fernstraße (Rheinische Straße), die weiter nach Norden, nach Bremen, Hamburg und Lübeck ging.
- Von und nach Holland und Flandern gerichtete Straße, vor allem von Münster nach Deventer, und dann weiter nach Brügge und Antwerpen.
- Von Friesland und Groningen über Münster in das Rheinland gehende Straße (Friesische Straße).
Das Münsterland wurde durchzogen von einem Netz unterschiedlich stark frequentierter Fernhandelsstraßen, die zum einen die Süd-Nord-Richtung und zum anderen die West-Ost-Richtung bedienten. Es war ein Durchgangsland für den Warenverkehr vom Rhein in den Ostseeraum und von dort nach Flandern und Holland und zurück. Die Städtebündnisse des 13. und 14. Jahrhunderts zum Schutz vor Angriffen und vor allem zur Sicherung der Handelsstraßen zeigen die zentrale Bedeutung der Straßen für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.
Rechtliche Verflechtungen
Luise von Winterfeld bezeichnet drei Stadtrechtsfamilien in Westfalen nach ihren Oberhöfen: Dortmunder, Soester und Münsteraner Recht. Diese Rechte wurden aus älteren Rechten wie dem sächsischen und dem Kölner Recht mit Einflüssen aus Bremen und Mainz weiterentwickelt, boten aber genug Eigenständigkeiten, um von einer eigenen Rechtsfamilie sprechen zu können. Für das Münsteraner Recht macht sie besondere Einflüsse nordfranzösischen Rechts aus. Der Abschluss der Stadtrechtsentwicklung dürfte in allen drei Städten spätestens im 12. Jahrhundert erreicht worden sein, wie es stadtrechtliche Übertragungen aus dem Ende des 12. Jahrhunderts von Münsteraner Recht, das sie zum jüngsten der drei rechnet, zum Beispiel an Coesfeld 1197 zeigt. Über den Münsteraner Stadtrechtskreis schreibt sie: „Unter den drei westfälischen Oberhöfen erscheint er als das einheitlichste und wenigstgegliederte Raumgebilde.“ Wenigstgegliedert heißt hier, dass sich im Münsteraner Rechtsraum nur sehr schwach ausgeprägt Teiloberhöfe entwickelten. Münster war stärker als Dortmund oder Soest an der Durchsetzung einer zentralen Schiedsinstanz interessiert. Lediglich Coesfeld konnte einen verhältnismäßig starken Teiloberhof im Quartier Up’m Braem entwickeln, gefolgt von Warendorf für das Quartier Up’m Drein, das aber „an Selbständigkeit und früher Handelsbedeutung“ hinter Coesfeld lange Zeit zurückstand. Der Rechtskreis Münsters deckte sich weitgehend mit dem politischen Kreis des späteren Hochstifts, vor allem mit dem Oberstift Münster. „Eine gewisse Bindung des Stadtrechtskreises an das Territorium“, schreibt Carl Haase, „zeigt sich besonders im Münsterlande, ein Beispiel mehr für die eigenartig zielbewußte Städtepolitik der Bischöfe von Münster.“
Westfälisches Recht unterschied sich etwa von (fränkischem) Kölner Recht durch den starken Einfluss sächsischer Rechtsgewohnheiten und durch die Ausbildung von eigenständigen Rechten wie dem Vem-, dem Anerben- und dem Weichbildrecht, das später auch im Ostelbischen Raum und im Magdeburger Recht vorzufinden war, sich von dem westfälischen aber unterschied. Dass sich eine Stadt zu einem Oberhof entwickelte, sieht man, wenn es nicht schon ausdrücklich in einer Urkunde erwähnt wurde, zum Beispiel an den Konsultationszügen der Tochter- zur Mutterstadt, deren Meinung in Zweifelsfällen einzuholen war Auch konnte gegen eine Entscheidung Appellation bei der Mutterstadt eingelegt werden – „zu Haupte gehen“, wie es genannt wurde. Die Durchsetzung eines einheitlichen Rechtsraumes mit einer zentralen Schiedsinstanz war auch förderlich für die wirtschaftlichen Verflechtungen innerhalb des Territoriums, da es Rechtssicherheit mit verschiedenen Instanzen für den Handel bot. Für die Verkehrswege bedeuteten einheitliche Rechte ebenfalls einen gewissen Schutz, doch war dies natürlich nur auf den Raum der Rechtsfamilie beschränkt und bot für den Fernhandel keine ausreichende Grundlage. Im 12. Jahrhundert wurden diese Bündnisse zur gegenseitigen Sicherung und zur Sicherung der Fernhandelsstraßen durch Landfrieden und Städtebündnisse wie zum Beispiel dem Ladbergener Städtebund der Städte Osnabrück, Münster, Minden, Herford und Coesfeld 1246 oder 1253 dem Werner Bund zwischen Dortmund, Soest, Münster und Osnabrück erweitert. Peter Johanek zeigte, wie sich in der Sicherung des Handelsfriedens die Interessen der handeltreibenden Bürger mit denen der Stadt- und Territorialherren vereinten und wie die Herrschaftssicherung durch Handelssicherung betrieben wurde. „Diese energisch wahrgenommene Geleitspolitik“, schreibt er, „sicherte dem Bischof von Münster eine herausragende Schlüsselstellung im Verkehrsnetz Nordwestdeutschlands.“
Weichbild
Auch im Fall des Weichbildrechts spielten wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle. Karl Kroeschell hat 1960 eine Analyse des Rechtsbegriffs des Weichbildrechts vorgelegt. Nur kurz soll hier die Bedeutung dieses für die Herrschaftsintensivierung wichtigen Instruments erläutert werden. Im Münsterland ist es zum ersten Mal 1178 bezeugt, als der Bischof Hermann II. dem Stift Überwasser Teile seines Bodens nach Weichbildrecht gab. Im Prinzip lief dieser Vorgang an den meisten Orten ähnlich ab: Der Bischof vergab Teile seines eigenen Bodens in der Nähe von bereits bestehenden Siedlungen in kleineren Parzellen an die Bevölkerung, damit diese dort siedeln, wirtschaften und den Boden weitervererben konnten. Mit dem Weichbild waren bestimmte städtische Rechte verbunden, wie „Zuzugsrecht, Selbstverwaltung und Markt“, aber die Bürger verblieben in bestimmten Pflichtverhältnissen zum Stadtherren wie Heergewäte und Gerade. Die Bürger waren ebenfalls verpflichtet, den Landesausbau durch die Kultivierung der Böden, sowie die Versorgung des Umlandes und der Städte durch Tier- und Forstwirtschaft voranzutreiben. Die städtische wurde mit der ländlichen Wirtschaft in einem Weichbildbezirk eingebunden: er war durch vier Friedenspfähle gekennzeichnet und war damit einer territorial bestimmten Wirtschaftskonzeption unterworfen. Das Weichbildrecht bot vormals dem Landrecht unterworfenen Bauern bestimmte städtische Freiheiten, ließ es aber nicht zu, dass sich eine eigenständig politische Bürgerschicht entwickeln konnte. Die entscheidenden Impulse lagen durch diese Konzeption beim Landesherren und nicht bei der Bürgerschaft.
Es wurde seit dem Ende des 12. Jahrhunderts zur Entwicklung von Ortschaften zu stadtähnlichen Siedlungen und dann zu Städten eingesetzt und diente damit der Erschließung, Konsolidierung, wirtschaftlichen Entwicklung und politisch-militärischen Sicherung des Territoriums. Bocholt erhält wicbelede 1201, Beckum 1231, Telgte 1238 und Ahlen 1246. Für die Bürger wirkte sich die Erhebung ihrer Siedlung zu einem Weichbild oder Wigbold wirtschaftlich positiv aus und der Herrscher konnte seine Position festigen: „Schon die Nennung dieser wenigen Städte weist darauf hin, dass die einzelnen Bürgergemeinden in der Verfassungswirklichkeit eine Verbesserung ihrer Stellung erreichen konnten, ja im Hinblick auf die städtische Wirtschaft wie fast alle westfälischen Mittel-, Klein- und Minderstädte mit den hansischen Fernverbindungen vernetzt wurden. Doch bestätigt gerade der frühe Abschluss der Herrschaftsbildung im münsterschen Territorium die Brauchbarkeit der Konzeption.“ Wigbolde waren ein Instrument zur Schaffung von wirtschaftlichen Verflechtungen und zur Konsolidierung von Herrschaft und Territorium.
Wirtschaftliche Verflechtungen und hansische Beziehungen
Die Fernhandelsstraßen geben den Rahmen für die wirtschaftlichen Verflechtungen des Münsterlandes mit Europa vor. Prägend ist die zentrale Stellung Münsters und seiner wirtschaftlichen Beziehungen, die bereits im 12. Jahrhundert nach ganz Europa führten. Münsteraner Kaufleute fanden sich im Schonenhandel genauso wieder wie im Bergener Kontor Bryggen, in Nowgorod, Smolensk und London. Vor allem das westliche Münsterland mit Coesfeld betrieb einen eigenständigen Handel mit Flandern und Holland, besonders mit Deventer.
Insgesamt war das Münsterland als ein Durchgangsland für den Transport von Waren anzusehen, das nur wenig eigenständiges Gewerbe mit Produkten für den Exporthandel entwickelt hat. Der Hauptexportartikel war Leinwand, aber auch Sandstein aus den Baumbergen wurde vor allem in den Ostseeraum exportiert – an wenigen Stellen im Süden wurde auch Eisenerz gefördert und gehandelt, jedoch blieb dieser Handel noch marginaler. Der größte Teil des Wirtschaftslebens spielte sich innerhalb des Nahverkehrs ab, in der Lebensmittel-, Vieh- und Waldwirtschaft. Hauptträger des Nahhandels waren Bauernhändler, die sowohl den Acker bestellten und teilweise im Tuch- und Ledergewerbe tätig waren, als auch ihre Erzeugnisse auf Regionalmärkten vertrieben. Eine eigene Bürgerschicht von Kaufleuten war nur in wenigen Städten wie etwa in Münster und Coesfeld anzutreffen, also Städten des Fernhandels. Der lokale Austauschbedarf wurde in den kleineren Städten und Siedlungen vor allem durch Bauern vorgenommen, die im Münsterland durch die sogenannten Kiepenkerle, Wanderhändlern ergänzt wurden. An dieser Stelle kann kein Überblick über die wirtschaftlichen Beziehungen innerhalb und außerhalb des Münsterlandes gegeben werden, sondern es soll versucht werden, die Haupthandelsrichtungen aufzuzeigen.
Gekennzeichnet wurde der westfälische Fernhandel durch die bereits erwähnte Durchgangssituation und den Wanderhandel, geprägt waren seine Beziehungen zu anderen Städten vor allem im Ostseeraum aber auch durch die große Zahl von Abwanderern aus Westfalen in diesen Raum. Aus Westfalen und aus dem Münsterland stammten viele der Bürger (zum Beispiel die de Warendorp in Lübeck) und auch einige der von Fritz Rörig gezählten Gründerfamilien (die de Bocholt und de Coesfeld) und die später am Handel tätigen Kaufleute, die über Lübeck in die Städte entlang der Ostseeküste kamen. Die familiären Bindungen in das Münsterland hinein waren in der Kaufmannshanse eine wichtige Grundlage des Handels.
Das Münsterland bestand aus zwei hansischen Quartieren, die auf zwei älteren sächsischen Gauen aufbauten, dem Quartier Up’m Drein (Dreingau) und dem Quartier Up’m Braem (Braemgau). Sie waren Teil des späteren Westfälischen Viertels auf den Hansetagen, das dann dem Kölner Drittel zugeschlagen wurde. Im 13. Jahrhundert lässt sich nur wenig über die hansischen Beziehungen ablesen, war sie zu der Zeit doch vornehmlich auf den direkten Kontakt von Kaufleuten aufgebaut und weniger verfestigt als ab der Mitte des 14. Jahrhunderts, als die Städtehanse sich strukturierte. Innerhalb Westfalens stand Münster bis in das 15. Jahrhundert hinein hinter Dortmund und Soest in handelstechnischer Sicht an dritter Stelle. Münsterländische Kaufleute wurden in den Kontoren von Wisby-Nowgorod von Soester und Dortmunder Aldersleuten vertreten, ebenso bis in das 14. Jahrhundert hinein in Antwerpen. Vor allem in Livland und hier in den Städten Riga, Dorpat und Reval konnten Münsterländer Kaufleute neben den Soestern eine wichtige Stellung erringen, wie es die „Münsteraner Stube“ in Riga zeigt. In dem Handelsvertrag von Smolensk 1229 wurden u. a. Vertragspartner aus den Städten Dortmund, Soest und Münster genannt, was die bereits im 13. Jahrhundert bestehenden weiten wirtschaftlichen Verflechtungen auch der Münsterländischen Kaufleute zeigt. Im Londoner Kontor Stalhof, in dem Köln die stärkste Stadt war, konnten sich die Westfalen als das zweite Drittel unter der Führung von Dortmund etablieren. Hauptexportartikel waren die Leinwand, Bier und Korn, Hauptzwischenhandel wurde mit Wein aus dem Rheinland nach Westen und mit englischer Wolle und flandrischen Tuch in das Baltikum betrieben.
Für den Binnenhandel im Stift Münster fördernd waren zum einen die Zollfreiheit für münsteraner Bürger und zum anderen die Einrichtung von vier Jahrmärkten zu je 5 Tagen in Münster als Zentralmarkt, zu dem dann zur Kennzeichnung des besonderen Marktrechtes das am Rathaus aufgehängt wurde.
Innerhalb des Münsterlandes nahm wie bereits erwähnt das westliche Münsterland, das Braemquartier, eine besondere Stellung ein, weil sich die Städte um Coesfeld herum einem starken Handel mit Holland und Flandern und besonders mit der Stadt Deventer öffneten. So galt in Bocholt, das an der nach Holland fließenden Bocholter Aa liegt, zum Beispiel der Deventer Pfennig als Zahlungsmittel. In diesem Städtekreis, dem im 13. und 14. Jahrhundert die Städte Coesfeld, Borken und Bocholt (Stadtbildung bis 1240), Vreden, Haltern, Horstmar und Lüdinghausen (bis 1290), Burgsteinfurt, Ramsdorf und Dülmen (bis 1350) angehörten, waren sechs Städte spätere Hansestädte: Unter dem Teiloberhof Coesfeld organisierten sich Bocholt, Borken, Dülmen, Haltern und Vreden im hansischen Städtebund. Von Coesfeld aus führte ein wichtiger Warenaustausch entlang der Berkel über die Ijssel nach Deventer, der in einem Vertrag 1293 gefestigt wurde. Die Öffnung zum niederländischen Raum nach Nordwesten, vor allem durch die Benutzung der Berkel und der Ijssel, stellt eine der „wenigen westfälischen Eigenhandelswege“ dar, die sich bis zu den Ijsselhäfen und dann über die Nordsee bis nach England, Norwegen und dem Ostseeraum erstreckten. Zu den gehandelten Gütern zählte neben wald- und agrarwirtschaftlichen Produkten vor allem die Leinwand, die in einer Privileg des dänischen Königs Abel 1251 an die Umlandfahrer genannt wurde. Seit dem 9. Jahrhundert war der Anbau von Flachs und Hanf im Münsterland bekannt. Neben diesem „Exportgewerbe“ wurden auch im westlichen Münsterland Tuche und Wein aus dem Rheinland weitergehandelt.
Das Zentrum des Oberstifts bildet die Bischofsstadt Münster, deren territoriale und stadtrechtliche Entwicklung als Mutterstadt eine Eigenheit im Oberstift darstellte und gesondert dargestellt wurde. Die Bischöfe des Hochstifts nutzten das Instrument der Stadtgründung zur Konsolidierung des Territoriums im 13. Jahrhundert. Zu diesen Städten und Weichbilden zählten u. a. Coesfeld, Warendorf und Ahlen.
Siehe auch
- Geschichte der Stadt Münster
- Entwicklung der Stadt Münster
Quellen
- Beiträge zur Geschichte der Verfassung und Zerstückelung des Oberstiftes Münster : besonders in Beziehung auf Jurisdiktions-Verhältnisse ; nebst einer Karte des Regierungsbezirks Münster. Coppenrath, Münster 1848 (Digitalisat).
- Hansisches Urkundenbuch, hrsg. vom Verein für Hansische Geschichte. Duncker & Humblot, München 1876–1916, zit. als HUB.
- Urkunden zur Geschichte des Städtewesens in Mittel- und Niederdeutschland bis 1350, hrsg. Heinz Stoob, Bohlau, Köln 1985 (= Städteforschung, Bd. C1).
- Westfälisches Urkundenbuch, v. a. Bd. III Die Urkunden des Bistums Münster von 1201–1300. Regensberg, Münster 1871 (Fortsetzung von Erhards Regestae Historiae Westfaliae), zit. als WfUB.
Literatur
- Manfred Balzer: Die Stadtwerdung – Entwicklungen und Wandlungen vom 9. bis zum 12. Jahrhundert. In Jakobi 1993, S. 53–90.
- Hans Heinrich Blotevogel: Westfalen im Rahmen des deutschen Städtesystems. In: Westfälische Forschungen, Bd. 33/1983, S. 1–28 (= Mitteilungen des Provinzialinstituts für westfälische Landes- und Volkskunde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe).
- Dietrich Dennecke: Der geographische Stadtbegriff und die räumlich-funktionale Betrachtungsweise bei Siedlungstypen mit zentraler Bedeutung in Anwendung auf historische Siedlungsepochen. In: Herbert Jankuhn, Walter Schlesinger, Heiko Steuer (Hrsg.): Vor- und Frühformen der europäischen Stadt im Mittelalter. Bericht über ein Symposium in Rheinhausen bei Göttingen in der Zeit vom 18. bis 24. April 1972, Teil I, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1975, S. 33–55.
- Wilfried Ehbrecht: Stadtrechte und Geschichtslandschaft in Westfalen. In: Der Raum Westfalen, Bd. 6, 2. Lfg. Aschendorff, Münster 1987, S. 27–60.
- Wilfried Ehbrecht, Brigitte Schröder, Heinz Stoob (Hrsg.): Bibliographie zur deutschen historischen Städteforschung, Teil 2. Böhlau, Köln 1996, dort die ausführlichste und weiterführende Literatur zum Thema.
- Edith Ennen: Die europäische Stadt des Mittelalters. Göttingen 1987.
- Carl Haase: Stadtbegriff und Stadtentstehungsschichten in Westfalen. In: Ders.: Die Stadt des Mittelalters, I. Bd. Begriff, Entstehung und Ausbreitung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1969, S. 60–94 (= Wege der Forschung, Bd. CCXLIII, Neuaufl. eines Aufsatzes von 1958).
- Carl Haase: Die Entstehung der westfälischen Städte. Aschendorff, Münster 1968 (= Veröffentlichungen des Provinzialinstituts für westfälische Landes- und Volkskunde, Reihe I, Heft 11).
- Albert K. Hömberg: Ortsnamenkunde und Siedlungskunde. Beobachtungen und Betrachtungen eines Historikers zur Problematik der Ortsnamenkunde. In: Westfälische Forschungen, Bd. 8/1955, S. 24–64 (= Mitteilungen des Provinzialinstituts für westfälische Landes- und Volkskunde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe).
- Peter Ilisch, Christoph Kösters: Die Patrozinien Westfalens von den Anfängen bis zum Ende des Alten Reiches. Aschendorff, Münster 1992.
- Franz-Josef Jakobi (Hrsg.): Geschichte der Stadt Münster. Aschendorff, Münster 1993.
- Ders.: Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstruktur im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. In Jakobi 1993, S. 485–534.
- Karlheinz Kirchhoff: Stadtgrundriß und topographische Entwicklung. In Jakobi 1993, S. 447–484.
- Karl Kroeschell: Stadtgründung und Weichbildrecht in Westfalen. Aschendorff, Münster 1960.
- Alois Mayr: Ahlen in Westfalen. Siedlung und Bevölkerung einer industriellen Mittelstadt mit besonderer Berücksichtigung der innerstädtischen Gliederung. Selbstverlag der Stadt Ahlen, Ahlen 1968 (= Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Ahlen, Bd. 2), S. 3.
- Hans-Claus Poeschel: Alte Fernstraßen in der mittleren westfälischen Bucht. Münster 1968 (= Spieker, Landeskundliche Beiträge und Berichte, hrsg. von der Geographischen Kommission für Westfalen, Bd. 17).
- Joseph Prinz: Mimigernaford – Münster. Die Entstehungsgeschichte einer Stadt. Aschendorff, Münster 1960 (= Geschichtliche Arbeiten zur westfälischen Landesforschung, Bd. 4 / Veröffentlichungen der Historischen Kommission Westfalen, Bd. XXII).
- Fritz Rörig: Rheinland-Westfalen und die deutsche Hanse. In: Hansische Geschichtsblätter, 58/1933, S. 17–51.
- Hans-Joachim Seeger: Westfalens Handel und Gewerbe vom 9. bis 14. Jahrhunderts. Verlag von Karl Curtius, Berlin 1926 (= Studien zur Geschichte der Wirtschaft und Geisteskultur, Bd. 1).
- Heinz Stoob: Westfälische Beiträge zum Verhältnis von Landherrschaft und Städtewesen. In: Westfälische Forschungen. Band 21/1968, S. 69–97 (= Mitteilungen des Provinzialinstituts für westfälische Landes- und Volkskunde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe).
- Luise von Winterfeld: Die stadtrechtlichen Verflechtungen in Westfalen. In: Der Raum Westfalen. Band II/2. Aschendorff, Münster 1934, S. 172–254.
- Luise von Winterfeld: Das westfälische Hansequartier. In: Der Raum Westfalen, Bd. II/2, Aschendorff, Münster 1934, S. 256–352.
- Luise von Winterfeld (Hrsg.): Westfalen – Hanse – Ostseeraum. Aschendorff, Münster 1955.
- Adolf Wünsche: Die Gestalt der Städte im Bereiche des ehemaligen Fürstbistums Münster. Ein Beitrag zur historischen Grundrißforschung Münsterländischer Kleinstädte. Thiele, Gütersloh 1937 (zugl. Diss. Universität Münster 1937).
Einzelnachweise
- Haase 1984, S. 18.
- Heinz Stoob: Forschungen zum Städtewesen in Europa, Bd. 1: Räume, Formen und Schichten der mitteleuropäischen Städte. Eine Aufsatzfolge. Böhlau, Köln 1970, ISBN 3-412-02570-4, S. XIX.
- Heinz Stoob: Forschungen zum Städtewesen in Europa, Bd. 1: Räume, Formen und Schichten der mitteleuropäischen Städte. Böhlau, Köln 1970, S. XVIII.
- „[…] von einer ,Berherrschung‘ dieses kölnischen ,Netzwerks‘ konnte mindestens um 1200 kein Rede sein.“ (Ehbrecht 1987, S. 134)
- Ehbrecht 1987, S. 106.
- Ehbrecht 1987, S. 108.
- Topographischer Atlas Nordrhein-Westfalen, hrsg. vom Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen, o. O. 1968, S. 240.
- Poeschel 1968.
- Haase 1984, S. 33.
- „Die Entstehung des hansischen Wirtschaftsbereichs und seine Ausgestaltung vom 12. bis zum 14. Jahrhundert haben das nördliche Westfalen, insbesondere das Münsterland, aus seiner verkehrsgeografischen Abseitsstellung befreit. Es wurde zum wichtigen Durchgangsgebiet zwischen der Handelsmetropole Köln, die auf die Niederlande, Flandern und vor allem England ausgerichtet war, und den Städten an der Nord- und Ostseeküste, allen voran Lübeck.“ (Johanek 1993, S. 639)
- Luise von Winterfeld: Die stadtrechtlichen Verflechtungen in Westfalen. 1934.
- Winterfeld: Die stadtrechtlichen Verflechtungen in Westfalen. 1934, S. 221.
- Winterfeld: Die stadtrechtlichen Verflechtungen in Westfalen. 1934, S. 238.
- Haase 1984, S. 71.
- Winterfeld: Die stadtrechtlichen Verflechtungen in Westfalen. 1934, S. 196.
- Johanek 1993, S. 649.
- Kroeschell 1960.
- Ehbrecht 1987, S. 137.
- Ehbrecht 1987, S. 136.
- Cf. neben einer Vielzahl an Aufsätzen (z. B. (Riering 1955)) zur Auswanderung in den Ostseeraum und den Familiennamen (Roerig 1933, S. 36ff), der die de Warendorp und die de Coesfeld in 9 Ostseestädten ausmacht, den Rostocker Straßennamen „platea Coesfeld“ nennt, und noch auf weitere Familiennamen wie die de Bocholt und andere verweist.
- Riering 1955, S. 182–183.
- Riering 1955, S. 175.
- HUB, Bd. I, Nr. 411.
Autor: www.NiNa.Az
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Das Oberstift Munster war der sudliche Teil des Hochstifts Munster zusammen mit dem Niederstift bildete es das Hochstift Munster mit dem Bischofssitz in Munster Das Oberstift ist der Ursprung der heutigen Region des Munsterlandes Dessen Grenzen von der Lippe bis zur Ems beschreiben daher in etwa die Ausdehnung des Oberstifts Als territoriale Einheit wurde es im 13 Jahrhundert durch die Munsteraner Furstbischofe mittels verschiedener Stadtgrundungen konsolidiert Das Oberstift war der sudliche Teil des Munsterischen Hochstifts Oberstift Munster Voraussetzungen in WestfalenNeben der Reichsstadt Dortmund der einzigen in Westfalen gab es nur in Paderborn einen koniglichen Hof Munster und das Munsterland waren mit wenigen personalen Ausnahmen wie dem Bischof Hermann II von Katzenelnbogen konigsfern deutsche Konige zogen meistens auf dem Hellweg und am ostlichen Munsterland vorbei in den Norden Im 12 Jahrhundert lag die vom Kaiser Lothar III noch fest unter sachsischem Herzogsverband stehenden Bistumer Munster wurde 1121 unterworfen am Rande des Einflussgebiets Heinrichs des Lowen Im Allgemeinen wurden sie in ihrer Entwicklung vernachlassigt denn es kam anders als im ostfalischen und wendischen Gebiet nicht zu Stadtgrundungen und Landeserschliessung Die Stadtepolitik Heinrichs des Lowen wirkt in Westfalen offensichtlich nur als Bremse gegen eine selbstandige Stadtepolitik der emporstrebenden aber von ihm im Zaune gehaltenen Fursten und kleineren Dynasten Nach seinem Sturz 1180 kommt es zu einem Aufbluhen Westfalens mit einer hohen Zahl von Stadtebildungen bis etwa 1350 Territorialbildung und StadtepolitikDer Bischof von Munster nutzte geschickter als seine Kollegen in Osnabruck Minden oder Paderborn die Antagonismen zwischen dem Lowen und dem Kolner Erzbischof zum Ausbau einer eigenen Territorialherrschaft aus Erster wichtiger Schritt war die Ubertragung der Rechtstitel der Grafen von Cappenberg dem damals wohl machtigsten westfalischen Grafengeschlecht nordlich der Lippe nachdem diese 1122 das erste Pramonstratenserstift ostlich des Rheins grundeten und ihm beitraten Der Bischof konzentrierte damit in seiner Hand Rechtstitel von einer Dichte zwischen Lippe und Osning so urteilt Heinz Stoob wie sie so fruh nur vergleichsweise selten in anderen Landschaften des hochmittelalterlichen Reichs erreicht wurde Ein zweiter wichtiger Schritt war der Sieg uber den Grafen von Tecklenburg 1173 der bis dato die Schirmvogtei uber die Stadt und das Hochstift Munster innehatte Dem Bischof von Munster gelang es weit fruher als seinen meisten Amtsbrudern dieses wichtige Werkzeug Schirmvogtei uber Stadt und Hochstift Munster der Machtbildung in die Gewalt zu bekommen Damit waren die Grundlagen zur Herrschaftsbildung und zur Festigung des Territoriums im kommenden Hochstift Munster geschaffen Mit dem Erwerb der Ravensberger Herrschaft 1252 das die Grundlage des Niederstifts Munster bilden sollte wurde der Bischof Herr uber das Hochstift Munster das sich von der Lippe bis nach Friesland erstreckte Besonders im Oberstift Munster dem sudlichen Teil des Hochstifts Munster der deckungsgleich mit dem Munsterland ist kam es zu Territorialkonflikten zwischen den aufsteigenden Territorialherren Konflikte zwischen neuen Landesherren untereinander brachen ebenso aus wie zwischen ihnen und Herrschern mit alteren Anspruchen wie zum Beispiel dem Erzbischof von Koln Der Metropolit versuchte nach dem Sturz Heinrichs des Lowen die Herzogswurde in ganz Westfalen auszuuben und vom sudlichen Westfalen uber Soest auch das Munsterland in seine Gewalt zu bringen Auch fur den Kolner Landesherren galt dass sein Territorium noch keineswegs ein einheitliches und konsolidiertes Gebiet war Erst an der Lippelinie brachte Hermann II von Katzenelnbogen seinen Metropolitan aus Koln militarisch zum Stehen Danach kam es immer wieder zu Konflikten des Kolner Bischofs mit dem Munsteraner Bischof aber auch zur Zusammenarbeit zum Beispiel in Vreden wo Otto II 1252 mit Konrad von Hochstaden zusammen eine Neustadt anlegte und die Schoffen auf beide ihren Eid ablegen mussten Doch konnte Koln sich auf die Dauer nicht im Munsterland etablieren Die erste geplante Stadtgrundung ohne vorherige Siedlung in Westfalen war schliesslich Lippstadt nach 1168 Die Edelherren zur Lippe waren mit den Grafen von der Mark die einzigen weltlichen Herren die neben den geistlichen Herren in Koln Munster Osnabruck und Paderborn auf die Dauer sich als Herren grosserer Territorien durchsetzen konnten Von den circa 120 Grafen und Herrengeschlechtern um 1150 in Westfalen bildeten die oben genannten 6 im 14 Jahrhundert die grossen Territorialherren die meisten anderen verschwanden vollig oder sanken auf den Rang von Kleingrafschaften Auch eine bewusste Stadtepolitik hat neben wirtschaftlichen und politisch militarischen Strategien zur Konsolidierung der Macht der Herrscher beigetragen Die in unserem Zusammenhang wichtigsten Bischofe waren Hermann II von Katzenelnbogen 1173 1203 und Ludolf von Holte 1226 1247 Beide traten starker als ihre Vorganger und Nachfolger als Stadteentwickler auf und von beiden kann behauptet werden sie betreiben eine eigene Stadtepolitik innerhalb einer auf Intensivierung der eigenen Herrschaft zielenden Territorialkonzeption Hermann II hat einen wesentlichen Anteil am Ausbau der Territorialherrschaft im Hochstift und verstand es wie wenige seiner Vorganger und Nachfolger diese durch Stadtentwicklung zu sichern neben verschiedenen Burgen und Klostern vor allem Coesfeld und Warendorf Er stand in engem Kontakt mit Bernhard II zur Lippe und wird sich an dessen Stadtgrundungspolitik ein Vorbild genommen haben Lippstadts Gestalt Verfassung und Wirtschaft werden als Bestandteil einer Territorialkonzeption begriffen die von Bernhard II und seinen Sohnen Hermann II und Bernhard Bischof von Paderborn entwickelt und verwirklicht worden ist ein Modell das in Anpassung an die jeweiligen herrschaftlichen natur und kulturraumlichen Voraussetzungen in weiten Teilen Westfalens und Niedersachsens Verbreitung fand In die Regierungszeit Hermanns II fielen die Stadtbildungen von Coesfeld Warendorf Bocholt Ahlen und Beckum Ludolf von Holte zeigte sich fordernd fur Telgte und Dulmen Er konnte ebenfalls die Herrschaftsbildung durch Unterwerfung anderer Herren und durch die Forderung von Stadten unter seiner Gerichtsbarkeit fortfuhren Die Eroberung Wolbecks durch ihn und der Ausbau des Ortes zum bischoflichen Amtssitz zeigen jedoch auch dass die Landesherren in ihren Amtssitzen eine immer schwerer durchzusetzende Stellung gegen die sich emanzipierenden Burger der Stadt hatten dies gilt fur Munster ebenso wie fur Paderborn Osnabruck und Minden wo die Bischofe ihre Sitze aus der Stadt in einen Vorort verlegten Wolbeck ist ein Beispiel fur den Typus einer Minderstadt oder in diesem Falle genauer gesagt einer Siedlung nach Weichbildrecht das ihm eine gewisse wirtschaftliche Entwicklung ermoglichte ohne jedoch zu viel stadtische Autonomie zu erlangen die sich gegen den Landesherren hatte auswirken konnen Nach dieser Konzeption vergaben die Munsteraner Landesherren im 13 und 14 Jahrhundert an viele Siedlungen Weichbildrechte zur Intensivierung ihrer Herrschaft Geologisch Geografische BedingungenKarte des Munsterlandes in Nordrhein Westfalen Das Munsterland bildet den Kernbereich der Westfalischen Tieflandsbucht Es wird im Osten durch die bergige Landschaft des Teutoburger Waldes begrenzt an die sich nordostlich das untere Weserbergland anschliesst Im Sud Osten bilden die Paderborner Hochflache und im Suden die Lippe und die sich daran anschliessenden Hellwegborden die naturlichen Grenzen Nach Westen und Norden offnet sich das Munsterland dem Niederrheinischen Tiefland den Niederlanden und der nach Friesland zeigenden Dummer Geestniederung Es wird in drei Bereiche unterteilt das West das Kern und das Ostmunsterland Die Lippe und die Ems sind die beiden grosseren teilweise beschiffbaren Flusse die beide ihre Quellen im sudostlichen Munsterland finden und sich dann nach Westen und nach Nordwesten durch das Land schlangeln Daneben finden sich kleinere unbeschiffbare Flusse Die von der Lippe das Kernmunsterland nach Norden durchkreuzende Werse und die in Billerbeck in den Baumbergen entspringende und in die Ijssel mundende Berkel Die Baumberge die Bocholter und die Beckumer Berge alle drei in etwa 180 Meter Hohe sind die einzigen Erhohungen des Gebiets Aus den Baumbergen stammt der bis hoch in den Ostseeraum exportierte Sandstein den man zum Beispiel an dem von Munsteraner Bildhauern gehauenen Portalskulpturen des Rigaer Doms wiederfinden kann Das Kernmunsterland liegt etwa in der Mulde zwischen den Baum und den Beckumer Bergen die von max 186 m bzw 175 m auf 60 m heruntergeht Der Boden besteht weitgehend aus Lehm bzw ist ein Kleiboden der den hohen Niederschlag in der Region nur wenig durchlasst Mit einer hohen Basensattigung des Bodens kombiniert ergibt dies gute Voraussetzungen fur den Ackerbau So wird das Landschaftsbild bestimmt durch Waldstucke Weide und Ackerflachen Dieses waren optimale Bedingungen fur einen bereits seit dem fruhen Mittelalter bekannten Zug von Rindern aus dem Friesland zu den Markten des Rheins die im Munsterland gut grasen konnten und den Durchgangscharakter der Gegend mit formten Im Ostmunsterland das sich zwischen den Schichtkammen des Osning und dem Paderborner Hochplateau befindet ist der Boden sandiger als im Kernmunsterland Dieses ist auf die Emstalung zuruckzufuhren Die Landschaft ist gepragt durch Waldflachen und viele kleinere Flusse die in die Ems munden und die teilweise auch zu Moorbildung fuhren kann Die Niederungen des Westmunsterlandes vor allem an der Lippe sind versandet nach Westen hin zeichnet es sich durch eine Heidelandschaft aus wie sie sich auch in Holland findet Durch die Offnung nach Westen hin ist dieses Gebiet den maritimen Klimabedingungen und einem erhohten Regenniederschlag ausgesetzt was an den Niederungen auch zu Moorbildungen fuhrt Ausgeglichenen Temperaturen gute Feuchtigkeitsbedingungen und ein fruchtbarer Torfboden ermoglichen eine lange Vegetationsdauer von durchschnittlich 235 Tagen und damit eine starkere Grunlandwirtschaft als im Kern und Ostmunsterland Damit sind die naturlichen Rahmenbedingungen benannt unter denen sich langsam eine Zivilisation mit Strassen Handel Stadten und christlicher Missionierung entwickelte Das Munsterland besteht aus drei unterschiedlichen Landschaften die sich aber alle besonders durch die Landwirtschaft auszeichnen Mit Ausnahme von Leinen und Sandstein gibt es nur wenige Rohstoffe die ein Exportgewerbe hatten begrunden konnen Die relativ flache Landschaft ermoglicht eine leichte Durchquerung des Landes und Wiesen erlauben das Grasen von Herden auf dem Weg zum Rhein VerkehrsnetzeIn Anlehnung an die geologischen Bedingungen bildeten sich in Westfalen und im Munsterland auch die Verkehrswege aus Charakteristisch fur das Munsterland ist das Fehlen einer zentralen leistungsfahigen Wasserstrasse so dass in erster Linie Landwege dem Warenverkehr dienten Der Transport wurde zwar vorwiegend auf dem Land betrieben aber auch die teilweise schiffbaren Flusse wie die Lippe die Ems und die Berkel wurden fur den Warentransport benutzt Entlang der Ems entstanden vor allem im Niederstift Munster ein Netz von periodischen Markten im Handel mit den Friesen Die Fernhandelsstrassen machten das Munsterland zu einem typischen Durchgangsland fur den wirtschaftlichen Transport Die Strassenfuhrung wurde bedingt durch die Hohenunterschiede des Bodens und durch naturliche Furten Die Stadte entwickelten sich entlang von naturlichen Knotenpunkten und bestimmten erst nach der Stadtwerdung und der festen Verankerung von administrativen militarischen und wirtschaftlichen Verflechtungen auch den Verlauf der Verkehrswege Bei der Betrachtung der Entstehung der westfalischen Stadte fallen einige wesentliche Punkte bei den Stadten vor 1180 auf Die Stadt als Burgergemeinde entwickelte sich bei einem bereits existierenden vorstadtischen Kern der entweder ein Bischofssitz Minden Munster Osnabruck und Paderborn oder ein Konigshof Dortmund war Die Entwicklung zu einer Stadt wurde vorangetrieben durch ihre Lage an Fernhandelsstrassen Die von Hans Claus Poeschel erstellten Karten bestatigen die Aussage Carl Haases dass der Fernhandel die entscheidende Triebkraft der Entwicklung gewesen ist Fur Munster galt eine Einschrankung anfanglich lag die Siedlung Mimgernaford nur auf einer wichtigen Fernhandelsstrasse die weiter ostliche liegende Siedlung Warantharpa Warendorf ware als Bischofssitz besser geeignet gewesen weil sie an der Emsfurt und auf dem Weg von Soest nach Osnabruck an einer verkehrstechnisch gunstigeren Position lag Das Munsterland wurde von wichtigen Fernhandelsstrassen passiert die nach der Grundung Lubecks 1159 und der wirtschaftlichen Erschliessung des Ostseeraums durch die deutschen Kaufleute auch aus Westfalen und dem Rheinland an zentraler Bedeutung fur den Warenverkehr vor allem vom Rhein in den Norden gewannen Im Suden wurde es gestreift vom Hellweg der vom Rhein Duisburg uber Dortmund Soest und Paderborn nach Nordosten ging der aber keine direkten wirtschaftlichen Auswirkungen auf das Munsterland hatte Vom Rhein Koln verlief uber Dortmund Munster und Osnabruck eine Fernstrasse Rheinische Strasse die weiter nach Norden nach Bremen Hamburg und Lubeck ging Von und nach Holland und Flandern gerichtete Strasse vor allem von Munster nach Deventer und dann weiter nach Brugge und Antwerpen Von Friesland und Groningen uber Munster in das Rheinland gehende Strasse Friesische Strasse Das Munsterland wurde durchzogen von einem Netz unterschiedlich stark frequentierter Fernhandelsstrassen die zum einen die Sud Nord Richtung und zum anderen die West Ost Richtung bedienten Es war ein Durchgangsland fur den Warenverkehr vom Rhein in den Ostseeraum und von dort nach Flandern und Holland und zuruck Die Stadtebundnisse des 13 und 14 Jahrhunderts zum Schutz vor Angriffen und vor allem zur Sicherung der Handelsstrassen zeigen die zentrale Bedeutung der Strassen fur die wirtschaftliche Entwicklung des Landes Rechtliche VerflechtungenLuise von Winterfeld bezeichnet drei Stadtrechtsfamilien in Westfalen nach ihren Oberhofen Dortmunder Soester und Munsteraner Recht Diese Rechte wurden aus alteren Rechten wie dem sachsischen und dem Kolner Recht mit Einflussen aus Bremen und Mainz weiterentwickelt boten aber genug Eigenstandigkeiten um von einer eigenen Rechtsfamilie sprechen zu konnen Fur das Munsteraner Recht macht sie besondere Einflusse nordfranzosischen Rechts aus Der Abschluss der Stadtrechtsentwicklung durfte in allen drei Stadten spatestens im 12 Jahrhundert erreicht worden sein wie es stadtrechtliche Ubertragungen aus dem Ende des 12 Jahrhunderts von Munsteraner Recht das sie zum jungsten der drei rechnet zum Beispiel an Coesfeld 1197 zeigt Uber den Munsteraner Stadtrechtskreis schreibt sie Unter den drei westfalischen Oberhofen erscheint er als das einheitlichste und wenigstgegliederte Raumgebilde Wenigstgegliedert heisst hier dass sich im Munsteraner Rechtsraum nur sehr schwach ausgepragt Teiloberhofe entwickelten Munster war starker als Dortmund oder Soest an der Durchsetzung einer zentralen Schiedsinstanz interessiert Lediglich Coesfeld konnte einen verhaltnismassig starken Teiloberhof im Quartier Up m Braem entwickeln gefolgt von Warendorf fur das Quartier Up m Drein das aber an Selbstandigkeit und fruher Handelsbedeutung hinter Coesfeld lange Zeit zuruckstand Der Rechtskreis Munsters deckte sich weitgehend mit dem politischen Kreis des spateren Hochstifts vor allem mit dem Oberstift Munster Eine gewisse Bindung des Stadtrechtskreises an das Territorium schreibt Carl Haase zeigt sich besonders im Munsterlande ein Beispiel mehr fur die eigenartig zielbewusste Stadtepolitik der Bischofe von Munster Westfalisches Recht unterschied sich etwa von frankischem Kolner Recht durch den starken Einfluss sachsischer Rechtsgewohnheiten und durch die Ausbildung von eigenstandigen Rechten wie dem Vem dem Anerben und dem Weichbildrecht das spater auch im Ostelbischen Raum und im Magdeburger Recht vorzufinden war sich von dem westfalischen aber unterschied Dass sich eine Stadt zu einem Oberhof entwickelte sieht man wenn es nicht schon ausdrucklich in einer Urkunde erwahnt wurde zum Beispiel an den Konsultationszugen der Tochter zur Mutterstadt deren Meinung in Zweifelsfallen einzuholen war Auch konnte gegen eine Entscheidung Appellation bei der Mutterstadt eingelegt werden zu Haupte gehen wie es genannt wurde Die Durchsetzung eines einheitlichen Rechtsraumes mit einer zentralen Schiedsinstanz war auch forderlich fur die wirtschaftlichen Verflechtungen innerhalb des Territoriums da es Rechtssicherheit mit verschiedenen Instanzen fur den Handel bot Fur die Verkehrswege bedeuteten einheitliche Rechte ebenfalls einen gewissen Schutz doch war dies naturlich nur auf den Raum der Rechtsfamilie beschrankt und bot fur den Fernhandel keine ausreichende Grundlage Im 12 Jahrhundert wurden diese Bundnisse zur gegenseitigen Sicherung und zur Sicherung der Fernhandelsstrassen durch Landfrieden und Stadtebundnisse wie zum Beispiel dem Ladbergener Stadtebund der Stadte Osnabruck Munster Minden Herford und Coesfeld 1246 oder 1253 dem Werner Bund zwischen Dortmund Soest Munster und Osnabruck erweitert Peter Johanek zeigte wie sich in der Sicherung des Handelsfriedens die Interessen der handeltreibenden Burger mit denen der Stadt und Territorialherren vereinten und wie die Herrschaftssicherung durch Handelssicherung betrieben wurde Diese energisch wahrgenommene Geleitspolitik schreibt er sicherte dem Bischof von Munster eine herausragende Schlusselstellung im Verkehrsnetz Nordwestdeutschlands WeichbildAuch im Fall des Weichbildrechts spielten wirtschaftliche Uberlegungen eine Rolle Karl Kroeschell hat 1960 eine Analyse des Rechtsbegriffs des Weichbildrechts vorgelegt Nur kurz soll hier die Bedeutung dieses fur die Herrschaftsintensivierung wichtigen Instruments erlautert werden Im Munsterland ist es zum ersten Mal 1178 bezeugt als der Bischof Hermann II dem Stift Uberwasser Teile seines Bodens nach Weichbildrecht gab Im Prinzip lief dieser Vorgang an den meisten Orten ahnlich ab Der Bischof vergab Teile seines eigenen Bodens in der Nahe von bereits bestehenden Siedlungen in kleineren Parzellen an die Bevolkerung damit diese dort siedeln wirtschaften und den Boden weitervererben konnten Mit dem Weichbild waren bestimmte stadtische Rechte verbunden wie Zuzugsrecht Selbstverwaltung und Markt aber die Burger verblieben in bestimmten Pflichtverhaltnissen zum Stadtherren wie Heergewate und Gerade Die Burger waren ebenfalls verpflichtet den Landesausbau durch die Kultivierung der Boden sowie die Versorgung des Umlandes und der Stadte durch Tier und Forstwirtschaft voranzutreiben Die stadtische wurde mit der landlichen Wirtschaft in einem Weichbildbezirk eingebunden er war durch vier Friedenspfahle gekennzeichnet und war damit einer territorial bestimmten Wirtschaftskonzeption unterworfen Das Weichbildrecht bot vormals dem Landrecht unterworfenen Bauern bestimmte stadtische Freiheiten liess es aber nicht zu dass sich eine eigenstandig politische Burgerschicht entwickeln konnte Die entscheidenden Impulse lagen durch diese Konzeption beim Landesherren und nicht bei der Burgerschaft Es wurde seit dem Ende des 12 Jahrhunderts zur Entwicklung von Ortschaften zu stadtahnlichen Siedlungen und dann zu Stadten eingesetzt und diente damit der Erschliessung Konsolidierung wirtschaftlichen Entwicklung und politisch militarischen Sicherung des Territoriums Bocholt erhalt wicbelede 1201 Beckum 1231 Telgte 1238 und Ahlen 1246 Fur die Burger wirkte sich die Erhebung ihrer Siedlung zu einem Weichbild oder Wigbold wirtschaftlich positiv aus und der Herrscher konnte seine Position festigen Schon die Nennung dieser wenigen Stadte weist darauf hin dass die einzelnen Burgergemeinden in der Verfassungswirklichkeit eine Verbesserung ihrer Stellung erreichen konnten ja im Hinblick auf die stadtische Wirtschaft wie fast alle westfalischen Mittel Klein und Minderstadte mit den hansischen Fernverbindungen vernetzt wurden Doch bestatigt gerade der fruhe Abschluss der Herrschaftsbildung im munsterschen Territorium die Brauchbarkeit der Konzeption Wigbolde waren ein Instrument zur Schaffung von wirtschaftlichen Verflechtungen und zur Konsolidierung von Herrschaft und Territorium Wirtschaftliche Verflechtungen und hansische BeziehungenDie Fernhandelsstrassen geben den Rahmen fur die wirtschaftlichen Verflechtungen des Munsterlandes mit Europa vor Pragend ist die zentrale Stellung Munsters und seiner wirtschaftlichen Beziehungen die bereits im 12 Jahrhundert nach ganz Europa fuhrten Munsteraner Kaufleute fanden sich im Schonenhandel genauso wieder wie im Bergener Kontor Bryggen in Nowgorod Smolensk und London Vor allem das westliche Munsterland mit Coesfeld betrieb einen eigenstandigen Handel mit Flandern und Holland besonders mit Deventer Insgesamt war das Munsterland als ein Durchgangsland fur den Transport von Waren anzusehen das nur wenig eigenstandiges Gewerbe mit Produkten fur den Exporthandel entwickelt hat Der Hauptexportartikel war Leinwand aber auch Sandstein aus den Baumbergen wurde vor allem in den Ostseeraum exportiert an wenigen Stellen im Suden wurde auch Eisenerz gefordert und gehandelt jedoch blieb dieser Handel noch marginaler Der grosste Teil des Wirtschaftslebens spielte sich innerhalb des Nahverkehrs ab in der Lebensmittel Vieh und Waldwirtschaft Haupttrager des Nahhandels waren Bauernhandler die sowohl den Acker bestellten und teilweise im Tuch und Ledergewerbe tatig waren als auch ihre Erzeugnisse auf Regionalmarkten vertrieben Eine eigene Burgerschicht von Kaufleuten war nur in wenigen Stadten wie etwa in Munster und Coesfeld anzutreffen also Stadten des Fernhandels Der lokale Austauschbedarf wurde in den kleineren Stadten und Siedlungen vor allem durch Bauern vorgenommen die im Munsterland durch die sogenannten Kiepenkerle Wanderhandlern erganzt wurden An dieser Stelle kann kein Uberblick uber die wirtschaftlichen Beziehungen innerhalb und ausserhalb des Munsterlandes gegeben werden sondern es soll versucht werden die Haupthandelsrichtungen aufzuzeigen Gekennzeichnet wurde der westfalische Fernhandel durch die bereits erwahnte Durchgangssituation und den Wanderhandel gepragt waren seine Beziehungen zu anderen Stadten vor allem im Ostseeraum aber auch durch die grosse Zahl von Abwanderern aus Westfalen in diesen Raum Aus Westfalen und aus dem Munsterland stammten viele der Burger zum Beispiel die de Warendorp in Lubeck und auch einige der von Fritz Rorig gezahlten Grunderfamilien die de Bocholt und de Coesfeld und die spater am Handel tatigen Kaufleute die uber Lubeck in die Stadte entlang der Ostseekuste kamen Die familiaren Bindungen in das Munsterland hinein waren in der Kaufmannshanse eine wichtige Grundlage des Handels Das Munsterland bestand aus zwei hansischen Quartieren die auf zwei alteren sachsischen Gauen aufbauten dem Quartier Up m Drein Dreingau und dem Quartier Up m Braem Braemgau Sie waren Teil des spateren Westfalischen Viertels auf den Hansetagen das dann dem Kolner Drittel zugeschlagen wurde Im 13 Jahrhundert lasst sich nur wenig uber die hansischen Beziehungen ablesen war sie zu der Zeit doch vornehmlich auf den direkten Kontakt von Kaufleuten aufgebaut und weniger verfestigt als ab der Mitte des 14 Jahrhunderts als die Stadtehanse sich strukturierte Innerhalb Westfalens stand Munster bis in das 15 Jahrhundert hinein hinter Dortmund und Soest in handelstechnischer Sicht an dritter Stelle Munsterlandische Kaufleute wurden in den Kontoren von Wisby Nowgorod von Soester und Dortmunder Aldersleuten vertreten ebenso bis in das 14 Jahrhundert hinein in Antwerpen Vor allem in Livland und hier in den Stadten Riga Dorpat und Reval konnten Munsterlander Kaufleute neben den Soestern eine wichtige Stellung erringen wie es die Munsteraner Stube in Riga zeigt In dem Handelsvertrag von Smolensk 1229 wurden u a Vertragspartner aus den Stadten Dortmund Soest und Munster genannt was die bereits im 13 Jahrhundert bestehenden weiten wirtschaftlichen Verflechtungen auch der Munsterlandischen Kaufleute zeigt Im Londoner Kontor Stalhof in dem Koln die starkste Stadt war konnten sich die Westfalen als das zweite Drittel unter der Fuhrung von Dortmund etablieren Hauptexportartikel waren die Leinwand Bier und Korn Hauptzwischenhandel wurde mit Wein aus dem Rheinland nach Westen und mit englischer Wolle und flandrischen Tuch in das Baltikum betrieben Fur den Binnenhandel im Stift Munster fordernd waren zum einen die Zollfreiheit fur munsteraner Burger und zum anderen die Einrichtung von vier Jahrmarkten zu je 5 Tagen in Munster als Zentralmarkt zu dem dann zur Kennzeichnung des besonderen Marktrechtes das am Rathaus aufgehangt wurde Innerhalb des Munsterlandes nahm wie bereits erwahnt das westliche Munsterland das Braemquartier eine besondere Stellung ein weil sich die Stadte um Coesfeld herum einem starken Handel mit Holland und Flandern und besonders mit der Stadt Deventer offneten So galt in Bocholt das an der nach Holland fliessenden Bocholter Aa liegt zum Beispiel der Deventer Pfennig als Zahlungsmittel In diesem Stadtekreis dem im 13 und 14 Jahrhundert die Stadte Coesfeld Borken und Bocholt Stadtbildung bis 1240 Vreden Haltern Horstmar und Ludinghausen bis 1290 Burgsteinfurt Ramsdorf und Dulmen bis 1350 angehorten waren sechs Stadte spatere Hansestadte Unter dem Teiloberhof Coesfeld organisierten sich Bocholt Borken Dulmen Haltern und Vreden im hansischen Stadtebund Von Coesfeld aus fuhrte ein wichtiger Warenaustausch entlang der Berkel uber die Ijssel nach Deventer der in einem Vertrag 1293 gefestigt wurde Die Offnung zum niederlandischen Raum nach Nordwesten vor allem durch die Benutzung der Berkel und der Ijssel stellt eine der wenigen westfalischen Eigenhandelswege dar die sich bis zu den Ijsselhafen und dann uber die Nordsee bis nach England Norwegen und dem Ostseeraum erstreckten Zu den gehandelten Gutern zahlte neben wald und agrarwirtschaftlichen Produkten vor allem die Leinwand die in einer Privileg des danischen Konigs Abel 1251 an die Umlandfahrer genannt wurde Seit dem 9 Jahrhundert war der Anbau von Flachs und Hanf im Munsterland bekannt Neben diesem Exportgewerbe wurden auch im westlichen Munsterland Tuche und Wein aus dem Rheinland weitergehandelt Das Zentrum des Oberstifts bildet die Bischofsstadt Munster deren territoriale und stadtrechtliche Entwicklung als Mutterstadt eine Eigenheit im Oberstift darstellte und gesondert dargestellt wurde Die Bischofe des Hochstifts nutzten das Instrument der Stadtgrundung zur Konsolidierung des Territoriums im 13 Jahrhundert Zu diesen Stadten und Weichbilden zahlten u a Coesfeld Warendorf und Ahlen Siehe auchGeschichte der Stadt Munster Entwicklung der Stadt MunsterQuellenBeitrage zur Geschichte der Verfassung und Zerstuckelung des Oberstiftes Munster besonders in Beziehung auf Jurisdiktions Verhaltnisse nebst einer Karte des Regierungsbezirks Munster Coppenrath Munster 1848 Digitalisat Hansisches Urkundenbuch hrsg vom Verein fur Hansische Geschichte Duncker amp Humblot Munchen 1876 1916 zit als HUB Urkunden zur Geschichte des Stadtewesens in Mittel und Niederdeutschland bis 1350 hrsg Heinz Stoob Bohlau Koln 1985 Stadteforschung Bd C1 Westfalisches Urkundenbuch v a Bd III Die Urkunden des Bistums Munster von 1201 1300 Regensberg Munster 1871 Fortsetzung von Erhards Regestae Historiae Westfaliae zit als WfUB LiteraturManfred Balzer Die Stadtwerdung Entwicklungen und Wandlungen vom 9 bis zum 12 Jahrhundert In Jakobi 1993 S 53 90 Hans Heinrich Blotevogel Westfalen im Rahmen des deutschen Stadtesystems In Westfalische Forschungen Bd 33 1983 S 1 28 Mitteilungen des Provinzialinstituts fur westfalische Landes und Volkskunde des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe Dietrich Dennecke Der geographische Stadtbegriff und die raumlich funktionale Betrachtungsweise bei Siedlungstypen mit zentraler Bedeutung in Anwendung auf historische Siedlungsepochen In Herbert Jankuhn Walter Schlesinger Heiko Steuer Hrsg Vor und Fruhformen der europaischen Stadt im Mittelalter Bericht uber ein Symposium in Rheinhausen bei Gottingen in der Zeit vom 18 bis 24 April 1972 Teil I Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1975 S 33 55 Wilfried Ehbrecht Stadtrechte und Geschichtslandschaft in Westfalen In Der Raum Westfalen Bd 6 2 Lfg Aschendorff Munster 1987 S 27 60 Wilfried Ehbrecht Brigitte Schroder Heinz Stoob Hrsg Bibliographie zur deutschen historischen Stadteforschung Teil 2 Bohlau Koln 1996 dort die ausfuhrlichste und weiterfuhrende Literatur zum Thema Edith Ennen Die europaische Stadt des Mittelalters Gottingen 1987 Carl Haase Stadtbegriff und Stadtentstehungsschichten in Westfalen In Ders Die Stadt des Mittelalters I Bd Begriff Entstehung und Ausbreitung Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1969 S 60 94 Wege der Forschung Bd CCXLIII Neuaufl eines Aufsatzes von 1958 Carl Haase Die Entstehung der westfalischen Stadte Aschendorff Munster 1968 Veroffentlichungen des Provinzialinstituts fur westfalische Landes und Volkskunde Reihe I Heft 11 Albert K Homberg Ortsnamenkunde und Siedlungskunde Beobachtungen und Betrachtungen eines Historikers zur Problematik der Ortsnamenkunde In Westfalische Forschungen Bd 8 1955 S 24 64 Mitteilungen des Provinzialinstituts fur westfalische Landes und Volkskunde des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe Peter Ilisch Christoph Kosters Die Patrozinien Westfalens von den Anfangen bis zum Ende des Alten Reiches Aschendorff Munster 1992 Franz Josef Jakobi Hrsg Geschichte der Stadt Munster Aschendorff Munster 1993 Ders Bevolkerungsentwicklung und Bevolkerungsstruktur im Mittelalter und in der fruhen Neuzeit In Jakobi 1993 S 485 534 Karlheinz Kirchhoff Stadtgrundriss und topographische Entwicklung In Jakobi 1993 S 447 484 Karl Kroeschell Stadtgrundung und Weichbildrecht in Westfalen Aschendorff Munster 1960 Alois Mayr Ahlen in Westfalen Siedlung und Bevolkerung einer industriellen Mittelstadt mit besonderer Berucksichtigung der innerstadtischen Gliederung Selbstverlag der Stadt Ahlen Ahlen 1968 Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Ahlen Bd 2 S 3 Hans Claus Poeschel Alte Fernstrassen in der mittleren westfalischen Bucht Munster 1968 Spieker Landeskundliche Beitrage und Berichte hrsg von der Geographischen Kommission fur Westfalen Bd 17 Joseph Prinz Mimigernaford Munster Die Entstehungsgeschichte einer Stadt Aschendorff Munster 1960 Geschichtliche Arbeiten zur westfalischen Landesforschung Bd 4 Veroffentlichungen der Historischen Kommission Westfalen Bd XXII Fritz Rorig Rheinland Westfalen und die deutsche Hanse In Hansische Geschichtsblatter 58 1933 S 17 51 Hans Joachim Seeger Westfalens Handel und Gewerbe vom 9 bis 14 Jahrhunderts Verlag von Karl Curtius Berlin 1926 Studien zur Geschichte der Wirtschaft und Geisteskultur Bd 1 Heinz Stoob Westfalische Beitrage zum Verhaltnis von Landherrschaft und Stadtewesen In Westfalische Forschungen Band 21 1968 S 69 97 Mitteilungen des Provinzialinstituts fur westfalische Landes und Volkskunde des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe Luise von Winterfeld Die stadtrechtlichen Verflechtungen in Westfalen In Der Raum Westfalen Band II 2 Aschendorff Munster 1934 S 172 254 Luise von Winterfeld Das westfalische Hansequartier In Der Raum Westfalen Bd II 2 Aschendorff Munster 1934 S 256 352 Luise von Winterfeld Hrsg Westfalen Hanse Ostseeraum Aschendorff Munster 1955 Adolf Wunsche Die Gestalt der Stadte im Bereiche des ehemaligen Furstbistums Munster Ein Beitrag zur historischen Grundrissforschung Munsterlandischer Kleinstadte Thiele Gutersloh 1937 zugl Diss Universitat Munster 1937 EinzelnachweiseHaase 1984 S 18 Heinz Stoob Forschungen zum Stadtewesen in Europa Bd 1 Raume Formen und Schichten der mitteleuropaischen Stadte Eine Aufsatzfolge Bohlau Koln 1970 ISBN 3 412 02570 4 S XIX Heinz Stoob Forschungen zum Stadtewesen in Europa Bd 1 Raume Formen und Schichten der mitteleuropaischen Stadte Bohlau Koln 1970 S XVIII von einer Berherrschung dieses kolnischen Netzwerks konnte mindestens um 1200 kein Rede sein Ehbrecht 1987 S 134 Ehbrecht 1987 S 106 Ehbrecht 1987 S 108 Topographischer Atlas Nordrhein Westfalen hrsg vom Landesvermessungsamt Nordrhein Westfalen o O 1968 S 240 Poeschel 1968 Haase 1984 S 33 Die Entstehung des hansischen Wirtschaftsbereichs und seine Ausgestaltung vom 12 bis zum 14 Jahrhundert haben das nordliche Westfalen insbesondere das Munsterland aus seiner verkehrsgeografischen Abseitsstellung befreit Es wurde zum wichtigen Durchgangsgebiet zwischen der Handelsmetropole Koln die auf die Niederlande Flandern und vor allem England ausgerichtet war und den Stadten an der Nord und Ostseekuste allen voran Lubeck Johanek 1993 S 639 Luise von Winterfeld Die stadtrechtlichen Verflechtungen in Westfalen 1934 Winterfeld Die stadtrechtlichen Verflechtungen in Westfalen 1934 S 221 Winterfeld Die stadtrechtlichen Verflechtungen in Westfalen 1934 S 238 Haase 1984 S 71 Winterfeld Die stadtrechtlichen Verflechtungen in Westfalen 1934 S 196 Johanek 1993 S 649 Kroeschell 1960 Ehbrecht 1987 S 137 Ehbrecht 1987 S 136 Cf neben einer Vielzahl an Aufsatzen z B Riering 1955 zur Auswanderung in den Ostseeraum und den Familiennamen Roerig 1933 S 36ff der die de Warendorp und die de Coesfeld in 9 Ostseestadten ausmacht den Rostocker Strassennamen platea Coesfeld nennt und noch auf weitere Familiennamen wie die de Bocholt und andere verweist Riering 1955 S 182 183 Riering 1955 S 175 HUB Bd I Nr 411