Der Millstätter Berg ist ein Hochplateau zwischen Millstätter See und Millstätter Alpe Nockberge in Kärnten Österreich I
Millstätter Berg

Der Millstätter Berg ist ein Hochplateau zwischen Millstätter See und Millstätter Alpe (Nockberge) in Kärnten / Österreich. Im engeren Sinn umfasst der Millstätter Berg jene Orte, die zur Gemeinde Millstatt am See gehören. Geologisch gesehen ist der Millstätter Berg eine parallel zum nördlichen Ufer des Sees verlaufende, etwa 10 km lange Hochfläche zwischen Starfach bei Matzelsdorf und Kolm bei Treffling, wobei die meisten Orte in der Gemeinde Millstatt liegen, weitere in der Gemeinde Seeboden am Millstätter See und einer in der Gemeinde Radenthein.
Geologie
Das Hochplateau (Terrasse) in rund 260 m über dem See (855 m ü. A.) entstand während der letzten Eiszeit-Periode, im Hochglazial der Würmeiszeit vor etwa 24.000 Jahren, als das Eis bis auf etwa 1800 m Seehöhe reichte. Die nach Osten strömenden Eismassen des Möll- und des Drautal-Gletschers vereinigten sich im Raum Spittal mit dem Lieser-Gletscher zu einem breiten Eisstrom. Dieser teilte sich bei Lieserhofen in einen Nord- und einen Südast auf, wobei der nördliche Zweig die Millstätter Seefurche bildete. Der Gletscherschliff ist in Döbriach an beiden Bergflanken noch deutlich sichtbar. Das Plateau ist die Schulter eines Trogtals, des Seetals. Vor etwa 20.000 Jahren schmolzen die Gletscher allmählich ab. Ein Toteiskörper blieb in der ausgeschürften Millstätter Wanne länger liegen und staute die Schmelzwässer des Liesertalgletschers sowie die mitgeführten Schottermassen auf. Letztere lagerten sich als Lieserdelta am Westrand des heutigen Sees ab. Mit dem Einsinken und Abschmelzen des Eiskörpers hat sich die Lieser allmählich in den Staukörper eingeschnitten und große Teile davon wieder abgetragen. Im Lieserdelta bildete sich aber auch eine abgeschlossene Wanne, in der sich das Wasser des heutigen Sees sammeln konnte. Lange Zeit war der See größer als heute und reichte vermutlich bis Lurnbichl. Die Lieser scheint über Kötzing bei Krauth ober Seeboden in den See geflossen zu sein. Der alte Flusslauf ist noch entlang der Straße nach Treffling erkennbar. Im Laufe der Zeit hat die Lieser mit ihrem Geschiebe den Abfluss über das Lurnfeld verlegt. So entstand der heutige Einschnitt im Millstätter Seerücken, der Liesergraben als Abfluss. Die geologische Entstehungsgeschichte führt dazu, dass der Geländeabfall zum Millstätter See im Bereich Seeboden deutlich flacher verläuft als in Millstatt oder Dellach. Der Millstätter Berg ist im Osten durch den steilen Abfall nach Döbriach topografisch deutlich begrenzt. Im Westen zieht sich die Talstufe bis zum Liesertal hin.
Die Ausrichtung von Nordwest nach Südost und eine Höhenlage über der Nebelgrenze führen zu einer überdurchschnittlich hohen Zahl von Sonnentagen. Über diese Talstufe führt die Obermillstätter Landesstraße 17 von Dellach nach Sappl mit einer Abzweigung nach Matzelsdorf, weiter nach Lammersdorf, Obermillstatt, Laubendorf, Gössering, Tangern bis Treffling.
Orte der Gemeinde Millstatt am Millstätter Berg
Gössering bildet am Millstätter Berg das westlichste Dorf der Gemeinde Millstatt. Folgende Ortschaften liegen (von Osten nach Westen) am Millstätter Berg. Die östlichst gelegene Siedlung ist Starfach, eine heute zur Gemeinde Radenthein, früher zu Dellach gehörende Streusiedlung mit 136 Einwohnern, liegt am südöstlichen Abhang des Millstätter Bergs bei Döbriach. Ursprünglich hatte die aus vier Bauernhöfen bestehende Rotte ein Gotteshaus, die Maria Magdalena-Kapelle (erstmals um 1177 urkundlich erwähnt), eine von den Benediktinern Millstatts erbaute Filialkirche, die einstweilen in ein Wohnhaus umgebaut wurde (Ölbrennerkreusche). Die frühere Kirchenglocke ist heute in Matzelsdorf.
Ort | typ | Gemeinde | Katastralgemeinde | 1951 | 2001 | 2017 |
---|---|---|---|---|---|---|
Starfach | Weiler | Radenthein | Döbriach | k. A. | 164 | 164 |
Matzelsdorf | Kirchdorf | Millstatt am See | Matzelsdorf | 142 | 188 | 191 |
Sappl | Dorf | Millstatt am See | Matzelsdorf | 152 | 269 | 271 |
Görtschach | Weiler | Millstatt am See | Obermillstatt | k. A. | 105 | 104 |
Lammersdorf | Dorf | Millstatt am See | Obermillstatt | 124 | 163 | 172 |
Grantsch | Weiler | Millstatt am See | Obermillstatt | k. A. | 80 | 67 |
Obermillstatt | Kirchdorf | Millstatt am See | Obermillstatt | 348 | 492 | 573 |
Kleindombra | Weiler | Millstatt am See | Treffling | k. A. | 92 | 114 |
Schwaigerschaft | Weiler | Millstatt am See | Laubendorf | 70 | 115 | 122 |
Öttern | Weiler | Millstatt am See | Laubendorf | k. A. | 19 | 20 |
Hohengaß | Weiler | Millstatt am See | Laubendorf | k. A. | 43 | 28 |
Großdombra | Weiler | Millstatt am See | Laubendorf | 64 | 185 | 186 |
Tschierweg | Weiler | Millstatt am See | Laubendorf | 146 | 149 | 146 |
Laubendorf | Dorf | Millstatt am See | Laubendorf | 150 | 233 | 202 |
Gössering | Weiler | Millstatt am See | Laubendorf | k. A. | 57 | 50 |
Gesamt | 1196 | 2354 | 2410 |
Orte der Gemeinde Seeboden am Millstätter Berg
Historisch gesehen war Tangern ein Dorf des Millstätter Klosters, während Liedweg schon zur Herrschaft Sommeregg gehörte. Heute sind Tangern sowie alle weiter westlich liegenden Ortschaften Teil der Gemeinde Seeboden am Millstätter See.
Ort | typ | Gemeinde | Katastralgemeinde | 1951 | 2001 | 2017 |
---|---|---|---|---|---|---|
Tangern | Dorf | Seeboden am Millstätter See | Treffling | 208 | 192 | 191 |
Liedweg | Weiler | Seeboden am Millstätter See | Treffling | k. A. | 69 | 75 |
Treffling | Kirchdorf | Seeboden am Millstätter See | Treffling | k. A. | 468 | 480 |
Muskanitzen | Weiler | Seeboden am Millstätter See | Treffling | k. A. | 38 | 35 |
Schloßau | Weiler | Seeboden am Millstätter See | Treffling | k. A. | 87 | 82 |
Trasischk | Weiler | Seeboden am Millstätter See | Treffling | k. A. | 36 | 34 |
Unterhaus | Weiler | Seeboden am Millstätter See | Treffling | k. A. | 119 | 147 |
Kolm | Weiler | Seeboden am Millstätter See | Treffling | k. A. | 58 | 75 |
Kötzing | Weiler | Seeboden am Millstätter See | Treffling | k. A. | 108 | 119 |
Pirk | Weiler | Seeboden am Millstätter See | Treffling | k. A. | 103 | 118 |
Gesamt | 1278 | 1356 |
Geschichte
5.000 Jahre Siedlungskontinuität (Lammersdorf / Görtschach / Sappl)
Der Millstätter See liegt in einem von eiszeitlichen Gletschern geformten Trogtal, wobei die Millstätter Berg als Überrest eines voreiszeitlichen Tales eine Trogschulter bildet. Am markantesten ist der steile Abfall bei Matzelsdorf (848 m), dem östlichsten Ort am Plateau. Typisch für den eiszeitlichen Gletscherschliff sind Kuppen, die sich aufgrund härteren Gesteins dem Abrieb länger widersetzen. Bei Lammersdorf sind solche besonders gut erkennbar.
Auf und um diese Kuppen fanden sich die bisher ältesten Siedlungsspuren in Oberkärnten. Am „Mentepichel“ oder „Schanzkogel“ gegenüber von Lammersdorf und Görtschach wurden Anfang der 1950er Jahre Spuren einer jungsteinzeitliche Siedlung aus der Zeit von 3.000 bis 1.900 v. Chr. ausgegraben. Das ist der bisher einzige Siedlungsfund aus dieser Zeit in Oberkärnten. Neben einer Wohngrube mit Steinsetzungen im Durchmesser von 6 m und einer Feuerstelle wurden zahlreiche Gefäßbruchstücke, steinerne Klingen, Steinabschläge, Pfeilspitzen, und ein Spinnwirtel aus Ton gefunden. Nicht weit davon, im mittlerweile entwässerten Sappler Moor fand sich eine 11 cm lange, leicht gekrümmte, besonders schöne Feuersteinklinge (Silex). In Treffling wurde ein spitzhackiges Steinbeil aus Amphibolit aus dieser Epoche gefunden. Zwei in Lammersdorf gefundene Lochbeile sind heute leider verschollen.
Mehrere Funde, unter anderem eine Urne in Lammersdorf, eine bronzene Lappenaxt in Treffling, ein Werkzeugdepot bei Seeboden, Lanzenspitzen von der Millstätter Alpe und Ferndorf, zeigen eine durchgehende Siedlungskontinuität am Millstätter Berg auch in der Bronze- (1.900 ~ 1.400 v. Chr.) und Urnenfelderzeit (bis ca. 750 v. Chr.).
Auf die älteste namenkundlich fassbare Bevölkerung Oberkärntens gehen die indogermanischen Berg- und Flussnamen wie die Tauern oder die Drau zurück, allesamt topographische Einheiten einer Größe, bei der eine Romanisieren, Slawisierung oder Eindeutschung nicht erfolgte. Aus der Zeit in der keltische Stämme wie die Noriker in den Ostalpen oder die Veneter im Hinterland der nördlichen Adria-Region als Bevölkerung anzunehmen sind, gibt es direkt am Millstätter Berg noch keine Funde. In Seeboden wird eine Pfahlbausiedlung aus dieser Zeit vermutet. Bezeugt ist eine vorrömische Siedlung bei dem nicht weit entfernten St. Peter in Holz, aus der sich die römische Stadt Teurnia entwickelte. Ab ca. 200 v. Chr. gehörte der Millstätter Berg zum Stammesgebiet der Ambidravi, der „Beiderseits der Drau Wohnenden“, eine römische Bezeichnung für die hier siedelnde norische Bevölkerung. Zur Zeit der römischen Provinzialkultur kann man davon ausgehen, dass der Millstätter Berg aufgrund seiner topographischen Lage durchgehend besiedelt war, da das Gebiet an der alten Römerstraße zwischen Turracher Höhe und Teurnia an einem Bach liegt.
Die seit Jahrtausenden bestehende menschliche Siedlungstätigkeiten am Millstätter Berg zeigte sich auch bei der Pollenanalyse eines Sedimentkerns vom tiefsten Bereich des Millstätter Sees zwischen Dellach und dem Laggerhof, bei der die Ablagerungsschichten auch mittels C14-Methode bestimmt wurden. Aufgrund der großen Entfernung der Bohrstelle zu beiden Seeufern ist das eingewehte Pollensediment repräsentativ für das gesamte Millstätter Seetal. Das Pollendiagramm zeigt ab ca. 2200 v. Chr. erste größere Einwirkungen des Menschen auf die Vegetation in Form ausgeprägte Häufung von Adlerfarn- und Wacholderpollen, zwei markante Indikatoren für menschliche Weiderodung und Waldweide. Schon in der Bronzezeit tauchen Siedlungzeiger wie Gräser, Kräuter, Getreide, Kornblumen und Nutzpflanzen (Walnuss) ebenso wie verschiedene Unkräuter auf. Anhand der Pollenanalyse können fünf Phasen zunehmender und rückläufiger menschlicher Siedlungstätigkeit um den See identifiziert werden. Mit dem Beginn der Römerzeit häufen sich Pollen von Edelkastanie und Getreide besonders Roggen, die zur Völkerwanderungszeit wieder zurückgehen. Ein drastischer Rückgang der lokalen Waldvegetation durch die einsetzenden bairischen Rodungen ab dem 9. Jahrhundert wird im starken Rückgang von Fichten-, Tannen- und Rotbuchenpollen ersichtlich. Auch die Klimaschwankungen zeigen sich im Pollendiagramm. Zwischen 300 v. Chr. und 400 n. Chr. (Optimum der Römerzeit) und im Mittelalter zwischen 800 und 1300 (Mittelalterliche Warmzeit) gab es zwei Wärmephasen, in denen die Jahresmitteltemperatur um 1 bis 1,5 Grad über dem heutigen Wert lag.
Frühchristentum (Laubendorf)
Aus der Epoche des Frühchristentums (5.–6. Jahrhundert) stammt eine Kirche in Laubendorf, deren Grundmauern erhalten geblieben sind. Die konservierte Kirche beim Klinar-Hof in Laubendorf war zwischen 1957 und 2012 frei zugänglich. Nun ist sie wieder zugeschüttet, da sich für die Bodendenkmalpflege weder die Marktgemeinde Millstatt am See, noch die Millstätter See Tourismus GmbH, der Bezirk, der Tourismusverband Kärnten oder die Republik zuständig fühlt. Eine Besonderheit der einfachen Saalkirche ist die entlang der nördlichen Mauer angebaute Sitzbank. Die Reliquiengrube unter dem Altar war mit einem römischen Grabstein abgedeckt, der den Familien Barbii und Cispii zugeordnet werden. Beide entstammen reicher Handelsfamilien in Aquileia, die in Norikum wichtige Handelsverbindungen für Bergbauprodukte kontrollierten.
Zur Zeit um Christi Geburt gehörte der Millstätter Berg zum Stammesgebiet der Ambidravi, der „Beiderseits der Drau Wohnenden“, eine römische Bezeichnung für die hier siedelnde norische Bevölkerung, die keltischen oder stark keltisierten Ursprungs war. In der Römerzeit (ca. 45-4. Jahrhundert n. Chr.) gab es keine Straße direkt am Millstätter See. Die Römerstraße führte entlang des heutigen Verlaufs der Obermillstätter Landesstraße, nur dass der Weg nicht bei Dellach, sondern über Starfach und Matzelsdorf auf den Berg kam. Millstatt war am Landweg nur von Obermillstatt oder Laubendorf (Tangern) erreichbar. Das sumpfigen Seeufer war für die frühen Siedler weniger attraktiv, da es schwer zugänglich und ohne landwirtschaftliche Gunstlagen war.
Slawisches Frühmittelalter
Die Kirche von Laubendorf wurde um das Jahr 600 zerstört. Ab dieser Zeit begann die slawische Besiedelung, welche heute noch in vielen Ortsnamen nachklingt. Einige sind nach ihrem slawischen Gründer oder Besitzer benannt, wie Matzelsdorf (1177 Dulmatisdorf), das Dorf des Dolmač; Lammersdorf (1177 Lomärsdorf), das Dorf des (Mi-)Lomer, Liedweg (1579 Ludwig) von Lj(u)doviče, Dorf des Ljud(a) oder Treffling (1065 Treuelicha) von Trebeliče, Dorf des Trebela. Tangern (1065-75 Togarum) kommt von *togûr, einem großen, starren Menschen. Auf örtliche Besonderheiten verweisen Groß- und Kleindombra (1177 Dowrab) von altslawisch do(m)brava Eichen- oder Sumpfwald oder Görtschach von Gorĭčah „bei den Bichlern“. Bodenfunde aus dem Frühmittelalter (7.–9. Jahrhundert) gibt es am Berg in Treffling (Befestigung, Burgstall) und in Sappl (Gräber). Ganz im Westen des Hochplateaus befindet sich die Rotte Trasischk, die „Wachstelle“. Der Name deutet auf eine Wehrsiedlung gegen die ab der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts von Norden nach Karantanien eindringenden Bajuwaren hin, die das Land besetzten, missionierten und aufflammende Revolten blutig niederschlugen. Vor der Zeit der Gründung des Stifts Millstatt um 1070 gehörte das Gebiet zum ältesten Kärntner Kloster Molzbichl, das um 780 gegründet wurde. Um das Jahr 1100 war die Kolonialisierung durch die Baiern in den gut zugänglichen Gebieten Oberkärntens schon weit fortgeschritten. Deutsche Ortsnamen wie Sappl (1286 villa Saepl) vermutlich vom althochdeutschen Personennamen Segi(n)palt, Öttern (seit 1462) vom mittelhochdeutschen etter, dem Zaun, Schwaigerschaft von Schwaighof, ein Hof mit Vieh, Hohengaß von der hohen Gasse oder Laubendorf (1177 Lobinstorf) tauchen auf.
Das erstere detaillierte schriftliche Verzeichnis von Bauernhöfen ist der Urbar der Sankt-Georgs-Ritter von 1470, der bei der Klosterübernahme des Stift Millstatt von den Benediktinern verfasst wurde. In weiterer Folge ist die Geschichte des Millstätter Bergs eng an das Kloster Millstatt verbunden, dessen unmittelbares landwirtschaftliches Hinterland der Millstätter Berg war.
Bodendenkmäler
Alle wichtigen archäologischen Funde stammen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Die einzige Ausnahme sind die Keramikfunde des Totengräbers Alois Auer vlg. Messner in Obermillstatt. In diesem einmaligen Zeitfenster gab es viele Bauvorhaben, bei denen händisch und daher langsam gegraben wurde in Kombination mit einem stetig wachsendem Geschichtsbewusstsein. So viele Bodenfunde wie damals wurden seither am Millstätter Berg nie mehr gemacht. Die modernen Minibagger hingegen graben meist bodendenkmalzerstörend und sehr schnell. Allfällige Funde können, noch bevor sie Bekanntheit erlangen, wieder zugeschüttet werden, um den Baufortschritt nicht durch wissenschaftliche Forschung zu gefährden. Seit Jahrzehnten gibt es in der Gegend trotz der in der Geschichte bisher einmaligen Bautätigkeiten keine Funde mehr.
Landwirtschaft
Bis etwa 1950 war die Landwirtschaft die Haupterwerbsquelle der Bevölkerung, wobei Milchkuhhaltung und Rinderzucht vorherrschten. Beim über Jahrhunderte dominierenden Grundeigentümer Stift Millstatt hatte man kein Interesse an starken Bauern und übergab die Höfe nur in festgelegten Größen (Huben) als Lehen. Daher gibt es keine landwirtschaftlichen Großbetriebe. Mit der aufkommenden Motorisierung wurde das Auspendeln sehr erleichtert, wodurch immer mehr Nebenerwerbsbetriebe entstanden. Einstweilen gibt es nur mehr wenige im Vollerwerb bewirtschafte Bauernhöfe.
Historisch gab es in Millstatt belegt durch die Flurbezeichnung Weinleitn auch Weinbau. Dieser wird für Obermillstatt noch bis ins 19. Jahrhundert erwähnt. In der Mittelalterlichen Warmzeit (900–1400) dürfte dafür die beste Zeit gewesen sein. Danach wurde es zunehmen kühler. 1444 jedenfalls gab ein Christoph Feichter dem Kloster Millstatt drei gepachtete Weingärten gelegen zu Obermillstatt zurück.
Von Viehseuchen blieb der Millstätter Berg wie andere Teile Kärntens nicht verschont. Immer wieder flammte die Räude auf. Stärkere Jahre waren 1897, 1917, besonders 1919 oder 1946. Der Rauschbrand grassierte 1902, 1915 und 1932. 1911 begannen ein Jahrzehnt, in dem immer wieder die Maul- und Klauenseuche auftrat. In den späten 1920er Jahren meldete die Wiener Zeitung einige Jahre lang Fälle von Schweinerotlauf.
1905 wurde von einer Maikäferplage in Millstatt und Obermillstatt berichtet.
Fremdenverkehr
Ein ganz früher Tourist am Millstätter Berg war der Wiener Alpinist und Hofkammerbeamte Josef Kyselak (1798–1831). Bei seiner Österreichwanderung im August 1825 ging er von Döbriach über Hochdellach (Starfach), wo ihn die Granitfindlinge im Wald faszinierten, nach Oberdellach (Matzelsdorf) und von dort weiter nach Millstatt.
Die ersten Nebenerwerbsmöglichkeiten ergaben sich durch den aufkommenden Fremdenverkehr in Millstatt ab 1870. Für rege Bautätigkeit (Villen) und die Versorgung der Sommergäste waren viele Arbeitskräfte nötig und die Bauern hatten durch den Tourismus einen neuen Absatzmarkt für ihre Erzeugnisse. Ab 1930 bevölkerten die Gäste, die sich vorher nur am See aufhielten, auch die Dörfer am Millstätter Berg. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebiet elektrifiziert und mit Trink- und Nutzwasser versorgt. In den 60er und 70er Jahren erlebte die Privatzimmervermietung vorwiegend an bundesdeutsche Urlauber einen bis dato nicht für möglich gehaltenen Boom. Durch verändertes Reiseverhalten ist der Fremdenverkehr seit den 80er Jahren stetig im Rückgang begriffen. Seit einigen Jahren versucht man Akzente im sanften Tourismus zu setzen und forciert Wandern, Urlaub am Bauernhof oder Reiten (Sappl). Bei Tangern, Gössering und Laubendorf wurde 1995 ein Golfplatz gebaut.
Magnesitbergbau und -verarbeitung
Der wichtigste Arbeitgeber der Umgebung ist das Magnesitwerk in Radenthein, das jedoch nicht mehr den Personalstand früherer Jahre hat. Als 1904 auf der Millstätter Alpe Magnesit gefunden wurde, entstand ein enormer Personalbedarf für den Bau des Werks der Österreichisch-Amerikanische Magnesit AG (heute RHI AG), den Abbau des Gesteins bis 1965 im Tagbau und die Verarbeitung zu feuerfesten Steinen. Gewerbebetriebe gibt es am Millstätter Berg kaum. Viele pendeln auch nach Spittal an der Drau (Bezirkshauptstadt), Villach oder Klagenfurt.
Naturkatastrophen
Wenn es im Bereich des Millstätter Berges zu Naturkatastrophen kommt, sind dies meist Starkregen und Sturm, seltener Hagel und Dürre oder Erdbeben. Die schlimmsten Unwetter entstehen dann, wenn ein Mittelmeertief von der Po-Ebene über Friaul weiter nach Norden über Oberkärnten zieht und die Wolken aufgrund spezifischer Luftströmungen tief sinken und sich entlang der Millstätter Alpe stauen. In solchen Fällen können innerhalb sehr kurzer Zeit auch kleinere Bäche zur reißenden Wildbächen werden, die viel Geschiebe vom Berg ins Tal bringen. Gut erkennbar sind die Schwemmkegel z. B. in Millstatt, Pesenthein oder Görtschach. Während die alten Bauernhöfe durchwegs auf überschwemmungssicheren Plätzen liegen, wurden im 20. Jahrhundert viele Gebäude nahe an die Bächen gebaut. Aufgrund der Hochwässer in den 1950er und 1960er Jahren gibt es an allen relevanten Bäche am Millstätter Berg eine Wildbachverbauung. In Matzelsdorf wird noch immer der Brauch des Wetterläutens gepflegt. Durch heftiges Läuten der Kirchglocken glaubt man, Unwetter vertreiben zu können. Hagel- und Dürreschäden sind heute keine existentielle Bedrohung für die Bewohner, da es nur mehr wenige Vollerwerbsbauern gibt. Da das Gebiet nur rund 30 km von der Erdbebenlinie Kanaltal – Villach entfernt liegt, sind immer wieder Erdbeben zu spüren. Historisch sind Naturereignisse vor allem dann dokumentiert, wenn sie zu größeren Schäden an herrschaftlichen Gebäuden und Kirchen geführt haben. Über Schäden von Naturkatastrophen an den meist einfachen Holzhäusern der Untertanen gibt es keine Berichte. Großbrände gab es in der Gegend fast nicht, da die meisten Dörfer nicht sehr eng bebaut sind.
Jahr | Typ | Bemerkung |
---|---|---|
600 | Unwetter | Hochwasser zerstört die Frühchristliche Kirche in Laubendorf. |
1201 | Erdbeben | Am 4. Juni erschütterte ein Erdbeben mit dem Epizentrum im Liesertal Oberkärnten. Von einstürzenden Gebäuden aus Millstatt wird zwar nicht explizit berichtet, aber von größeren Schäden ist auszugehen. Die Vorhalle der Stiftskirche verlor durch Zumauern der Rundbögen und das Eingangsportal durch einen unter das Tympanon geschobenen Architrav ihren ursprünglichen Charakter. |
1288 | Feuer | Nach einem Großbrand im Stift Millstatt, der zwischen 1288 und 1290 stattgefunden haben muss, wurde unter Abt Otto IV. 1291 das Klostergebäude in Millstatt neu errichtet. |
1348 | Erdbeben | Bei den Schäden des starken Erdbeben von Friaul 1348, bei dem es u. a. zum Bergsturz am Dobratsch kam, sind keine Schadensberichte aus Millstatt überliefert. Vermutlich wurde aber damals das Westwerk unter den Kirchtürmen gänzlich geschlossen und die Bogenöffnung der nördlichen Vorhalle verkleinert. |
1653 | Unwetter | Eine frühe schriftliche Quelle über Unwetter im Millstätter Raum sind die Prozessakten gegen den Wettermacher von Matzelsdorf Kaspar Haintz, der im Zuge eines Hexerprozesses in Gmünd wegen Wettermacherei hingerichtet wurde. Unter Folter erzählte er von Zusammenkünften mit Freunden auf der Millstätter Alpe, bei denen über das Güss-Machen, das Schauer-Führen, das Reif-Streuen und das Schneiben beraten wurde. |
1670 | Unwetter | Größtes vom Tschierwegerbach überliefertes Hochwasserereignis. Es wurden einige Häuser weggerissen. Bei Aushubarbeiten in den 1970er Jahren wurden in 2 m Tiefe Mauerreste mit Einrichtungen gefunden. Laut Überlieferung war dieses Hochwasser schlimmer als jenes von 1947. |
1690 | Erdbeben | Das gewaltige Erdbeben mit fast dreiwöchigen Nachbeben war ein einschneidendes Ereignis für die Millstätter Jesuitenherrschaft. Die Litterae Annuae der Jesuiten berichten dazu: „Um fünf Uhr Nachmittags, während man die Vesper sang, erzitterte unter höllischen unterirdischen Lärm die Erde in der ganzen Gegend von einem Beben, wie man es seit Jahrhunderten nicht gehört hatte. Beim ersten Stoß stürzte der gemauerte Portikus für die Schiffe an der Seeseite ein. Von den hohen Türmen fiel eine steinerne Säule herab. An den Türmen selbst zeigten sich beträchtliche Klüfte.“ Die Behebung der Erdbebenschäden dauerte vier Jahre und erforderte umfangreiche Renovierungsarbeiten an der Stiftskirche und den Ordensgebäuden. Bis heute sind die Schäden am Tympanon, das zwischen 1691 und 1878 verputzt war, besonders aber am Architrav erkennbar. Dieser in vier Teile zerbrochene Marmorbalken stützt heute nicht mehr das Relief, sondern wird von diesem mittels Eisenklammern gehalten. |
1875 | Unwetter | Am 13. Juni wurde Obermillstatt mit der weiteren Umgegend von einem Hagelwetter führchterlich heimgesucht. |
1890 | Unwetter | Murgang am Görtschacherbach. Überschwemmungen und Vermurungen in Görtschach. |
1893 | Erdbeben | 29. Jänner. Der Obermillstätter Schulleiter berichtet von einem Erdbeben. Es schien, als ob eine scharfgeladene Kanone abgefeuert worden wäre. Bilder hingen schief. |
1903 | Unwetter | Am 12. September in den Tagen danach gab es eine schwere Hochwasser-Katastrophe in Oberkärnten. Am Millstätter Berg überflutete der Sonnenhofbach (Bach von Matzelsdorf nach Dellach) oberhalb von Matzelsdorf wiederholt die Felder. Wahrscheinlich ist dies auch das Unwetter, das entlang der Lieser 13 km der Gmündner Straße zerstörte und vom Mundartdichter Franz Podesser aus Tangern im Epos „Die große Gieß“ beschrieben wurde. In Oberkärnten und im Kanaltal kam es zu enormen Schäden. |
1904 | Unwetter | Am 14. Juli gab es einen fluviatilen Feststofftransport, der über 14 Tage Aufräumarbeiten erforderte. Als Folge eines Wolkenbruchs auf der Millstätter Alpe kam es zu einer Überflutung von Häusern, Straßen, Gärten und Anlagen. Baumstämme, Steine und Erdmassen zerstörten die märktische Wasserleitung und rissen Brücken und Mühlen in die Tiefe. Die 1899 vom Schmiedemeister Karl Silbernagl neu errichtete Schmiede mit Wagnerei und Elektrowerk am Eingang der Schlucht wurden schwerstens beschädigt. Von diesem Unwetter sind die ersten Fotos erhalten. Nach langwierigen Verhandlungen wurde schließlich im April 1913 von der k.k. Wildbachverbauung Villach mit den Sicherungsmaßnahmen im verbauten Gebiet in mehreren Jahresabschnitten begonnen. |
1932 | Unwetter | Hochwasser am Görtschacherbach. Murgang mit Überschwemmungen im Raum Görtschach. |
1933 | Unwetter | Am 19. August gab es ein großes Unwetter mit Sturm und enormen Wassermengen. Fünf große alte Linden auf dem Kalvarienberg werden entwurzelt und die Straße zwischen Millstatt und Obermillstatt ist unpassierbar. Die Linde im Stift brach zur Hälfte, ein Ast durchschlug das Stiftsdach neben dem Postamt. Die Linde im Lindenhof verlor den Hauptarm. Bei der Kantorvilla am Südufer ertrank eine Ganz. Am See gab es „haushohe“ Wellen. Der Schillerstrand und die Promenade zum Gröchenigbad standen unter Wasser. Bei diesem Sturm verlor die Burg Sommeregg den Großteil ihres Daches, was den Verfall massiv beschleunigt. |
1936 | Unwetter | Hochwasser am Millstätter Riegenbach. |
1937 | Unwetter | Mai, Hochwasser und Murgang am Millstätter Riegenbach. |
1942 | Unwetter | Murgang am Görtschacherbach. |
1947 | Unwetter | Fluviatiler Feststofftransport am Gösseringbach. Durch die starke Wasserführung kommt es zu Ausuferungen, Verschotterungen und Überflutungen im Ortsbereich von Gössering. Am 4. Juli kam es durch einen drei Stunden dauernden Wolkenbruch zu Vermurungen in Tschierweg und Großdombra. Auch der Laubendorferbach vermurte Laubendorf und die Kulturgründe unterhalb des Ortes. Ein Seitengraben brach über die Felder aus. Es gab Verklausungen durch mitgerissene Mühlen. |
1948 | Unwetter | Hochwasser am Tschierwegerbach sowie weitere kleinere Ereignisse in diesem Jahr. |
1949 | Unwetter | Am Tschierwegerbach kam es in diesem Jahr zu Überflutungen. |
1954 | Unwetter | Katastrophenereignisse mit Überschwemmungen und Vermurungen im Raume vom Görtschach. Am 6. September führte ein Gewitter zu schweren Vermurungen in Pesenthein. Es entstehen schwere Schäden an zwei Häusern, die Bundesstraße ist unterbrochen. Der Pesentheinerbach tiefte sich in Bereich von Obermillstatt und Grantsch stark ein, am Unterlauf hob sich die Bachsohle um bis zu 3 m. |
1958 | Unwetter | In der Nacht vom 31. Juli zum 1. August 1958 entluden sich auf der Millstätter Alpe mehrere wolkenbruchartige Gewitter, wogegen im Tal kein Tropfen Regen fiel. Im Oberlauf der Schlucht stauten sich die Wassermassen hinter einem Wall von Muren, Bäumen und Steinen und überfluten den Ort. Der Ort wurde durch 21.000 m³ Geschiebe vermurt. Dreizehn Personenwagen wurden in den See gespült, Teile von Häusern stürzten ein, Keller und Gärten wurden mit Schlamm überflutet und Straßen zu tiefen Bächen verwandelt. Sieben Menschen fanden den Tod. Auch der Pesentheiner Bach war bereits im Oberlauf bei Lammersdorf aus den Ufern getreten und hatte einen dort beschäftigten Arbeiter mitgerissen. Am Schluchtausgang bei Pesenthein wurden Autos und Zelte vom voll besetzte Campingplatz in den See spülten. Landwirtschaftliche Flächen wurden meterhoch verschottert. Ebenfalls große Vermurungen gab es in Görtschach. Als Schadenssumme wurden alleine dort 630.000 Schilling geschätzt. Insgesamt wurden in der Gemeinde 83 Häuser zum Teil zerstört. |
1956 | Unwetter | Am 18. Juli trat der Görtschacherbach nach einem Gewitter aus den Ufern. Felder und Gemeindestraße wurden überflutet. |
1966 | Unwetter | Wieder trat der Görtschacherbach aus den Ufern. Überschwemmungen und Vermurungen führen zu 580.000 Schilling Schaden. |
1967 | Unwetter | Abermals überflute der Görtschacherbach Siedlung und Felder. Die Schadenssumme liegt diesmal bei 890.000 Schilling Schaden. Sommergäste aus den Privatpensionen flüchteten mit ihren Autos über die Felder nach Sappl. |
1975 | Erdbewegung | Durch unsachgemäßen Wegbau entstand oberhalb der Ortschaft Laubendorf eine ca. 1 ha große Rutschung, die für den Ort eine bedeutende Gefahr darstellte. |
1975 | Unwetter | Um Ostern führte extremer Schneefall mit anschließender Schneeschmelze und Regen vom 5. bis 7. April zu starkem Hochwasser. Oberhalb von Sappl entstand eine ca. 2 ha große muschelförmige Blaike, die vier Wohn- bzw. Wirtschaftsgebäude und Kulturgründe bedrohte. Die enormen Niederschlagsmengen und das Schneeschmelzwasser hatten den durch einen neu gebauten Almweg mehrfach durchschnittenen Steilhang zum Abgleiten gebracht. Ausgedehnte Wiesenflächen östlich von Sappl vermurrten, sowie ein Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude wurden verschottert. |
1976 | Erdbeben | Das Erdbeben im Friaul 1976 vom 6. Mai war auch am Millstätter Berg deutlich zu spüren. |
1983 | Unwetter | Im Jänner entstand am Oberlauf des Pesentheinerbachs (Pöllandbach) etwa in der Höhe von Grantsch eine ca. 3 ha große Rutschung in einem vernässten Gebiet, die noch erkennbar ist. |
Literatur
- Friedrich Koller: Vom ersten Gast zum Massentourismus. Der Einfluss des Fremdenverkehrs auf die Veränderung der Menschen, des Ortsbildes und der Ökologie in einer Gemeinde am Beispiel Millstatts ( vom 9. Mai 2008 im Internet Archive). Diplomarbeit, Universität Klagenfurt, 2005.
- Matthias Maierbrugger: Die Geschichte von Millstatt. Mit einem Beitrag von Dr. Karl Dinklage: Die Geschichte des Marktes Millstatt. Herausgegeben von der Marktgemeinde Millstatt im Verlag Ferd. Kleinmayr, Klagenfurt 1964 (422 Seiten / Überblickswerk ohne Quellangaben).
- Matthias Maierbrugger: Urlaub am Millstättersee. Ein Führer. 2. Auflage, Heyn Verlag, Klagenfurt 1978, ISBN 3-85366-269-2 (ohne Fußnoten).
- Christine Niedermayer: Die Ortschaft Treffling mit der Erfassung durch den Franziszeischen Kataster. Abgerufen am 3. März 2018.
- Bernd Oberhuber, Hans G. Kugler: Höfe, Häuser, Häuslichkeit. Bürgerliche und bäuerliche Wohnformen in Millstatt am See. 1994 (u. a. mit Kurzbeschreibung + Foto von 33 Bauernhöfen).
- Edi Rauter: Seeboden. Ein Kurort am Millstätter See. Verlag Carinthia, Klagenfurt 1976, ISBN 3-85378-015-6.
Weblinks
- Heimatmuseum Obermillstatt
Einzelnachweise
- Alexander Glinz (Tmvm77): Obermillstatt Umgebung, DJI-S800 on air bzw. Impressionen um Millstatt, DJI-S800 on Tour, 2013. Luftbildaufnahmen (HDTV-Filme) von Obermillstatt und Umgebung.
- Angaben nach Jochen Schlamberger: Zur Geologie des Raumes um den Millstätter See. In: Der Millstätter See, Klagenfurt 2008, S. 47–50.
- Diese und alle weiteren aktuellen Einwohnerangaben Volkszählung 2001.
- Österreichische Akademie der Wissenschaften: Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. KÄRNTEN. www.oeaw.ac.at, 31. August 2016, abgerufen am 9. Dezember 2019.
- Bevölkerung nach Ortschaften, Stand 1.1.2001, Statistik Austria.
- Bevölkerung nach Ortschaften, Stand 1.1.2017, Statistik Austria.
- Österreichische Akademie der Wissenschaften: Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. KÄRNTEN. www.oeaw.ac.at, 31. August 2016, abgerufen am 7. März 2018.
- Statistik Austria: Volkszählung vom 15. Mai 2001. Einwohner nach Ortschaften. Gemeinde Seeboden (20634). Statistik Austria, 27. Juli 2009, abgerufen am 11. Februar 2018.
- Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2017 nach Ortschaften, Gebietsstand 1.1.2017. Januar 2017, abgerufen am 3. März 2018.
- Die Funde sind zum Teil im Stiftsmuseum in Millstatt zu besichtigen.
- Adolf Fritz: 4000 Jahre menschliche Siedlungstätigkeit im Spiegel der Pollenanalyse. Ein Pollendiagramm vom Millstätter See. In: Geschichtsverein für Kärnten: Carinthia I. Zeitschrift für geschichtliche Landeskunde von Kärnten. 189. Jahrgang, Klagenfurt 1999, S. 43–52.
- Erwin Hirtenfelder: Kirche vom Erdboden verschluckt. In Oberkärnten beklagt man die Zuschüttung der frühchristlichen Kirche von Laubendorf. Niemand fühlte sich für deren Pflege zuständig. Auf Kleine Zeitung, 18. Dezember 2012, zuletzt aufgerufen am 23. Dezember 2012.
- Andreas Lippert: Reclams Archäologie Führer Österreich und Südtirol. Stuttgart 1985.
- Eberhard Kranzmayer: Ortsnamenbuch von Kärnten. II. Teil. Alphabetisches Kärntner Siedlungsnamensbuch (mit den amtlichen und den mundartlichen Formen, den ältesten und wichtigsten urkundlichen Belegen der Etymologie und mit Zusammenstellung der Grundwörter und Suffixe. Hrsg.: Geschichtsverein für Kärnten. Band 51. Verlag des Geschichtsvereins für Kärnten, Klagenfurt 1958, siehe angeführte Ortsnamen (260 S.).
- Weinbau in Kärnten. In: Klagenfurter Zeitung, 21. Dezember 1860, S. 1 (online bei ANNO).
- Gottlieb von Ankershofen, Karlman Tangl: Handbuch der Geschichte des Herzogthumes Kärnten: Von der Vereinigung mit den österreichischen Fürstenthümern bis in die neueste Zeit; Geschichte Kärntens von der Vereinigung mit den österreichischen Fürstenthümern bis zu ihrer Theilung, Band 2. J. Leon'schen Buchhandlung, 1843, S. 582 (Volltext in der Google-Buchsuche).
- Räude. In: Wiener Zeitung, 25. Juni 1919, S. 11 (online bei ANNO).
- Der Volkswirt. In: Grazer Volksblatt, 16. Oktober 1902, S. 9 (online bei ANNO).
- Kärnten. Maul- und Klauenseuche. In: Wiener Zeitung, 3. November 1911, S. 7 (online bei ANNO).
- Schweinerotlauf (Erysipelas suum). In: Wiener Zeitung, 10. Juli 1927, S. 6 (online bei ANNO).
- Maikäferplage in Kärnten. In: Das Vaterland, 3. September 1905, S. 4 (online bei ANNO).
- Einödertal und Mühlstädtersee In: Goffriller, Gabriele (Hg.): Kyselak. Skizzen einer Fußreise durch Österreich. Salzburg, 2009. S. 126.
- Ausstellung zur Geschichte des Magnesitbergbaus im Stiftsmuseum in Millstatt oder im Türkhof beim Mühlenwanderweg in Kaning / Nationalpark Nockberge.
- Axel Huber: Erdbebenschäden an der Millstätter Stiftskirche - Folgerungen für deren Baugeschichte. In: Geschichtsverein für Kärnten: Carinthia I. Zeitschrift für geschichtliche Landeskunde von Kärnten. 192. Jahrgang / 2002, S. 343–361.
- "... das Unwetter-Machen, das Hagelschauer-Führen, das Reif-Streuen und das Schneien ..."
- Gefahrenzonenplan Millstatt
- Richard Perger: Das Wirken des Jesuitenordens in Millstatt. In: Studien zur Geschichte von Millstatt und Kärnten. Vorträge der Millstätter Symposien 1981-1995. Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie, 78. Klagenfurt, 1997, S. 542.
- Ungewitter in Kärnten. In: Tiroler Volksblatt. Für Gott, Kaiser und Vaterland, 30. Juni 1875, S. 4 (online bei ANNO).
- Das Erdbeben vom 29.1.1893. Schulleiter Herr Johann Piron berichtet aus Obermillstatt. In: Carinthia II. Mitt(h)eilungen/Jahresbericht des naturhistorischen Landesmuseums für Kärnten, Jahrgang 1893, S. 44 (online bei ANNO). Auch als zobodat.at [PDF].
- Die Überschwemmung in Kärnten. In: Grazer Volksblatt, 16. September 1903, S. 10 (online bei ANNO).
- Edi Rauter: Seeboden. Ein Kurort am Millstätter See. Verlag Carinthia Auflage. Klagenfurt, 1976, ISBN 3-85378-015-6, S. 19.
- Die Hochwasser-Katastrophe in den Alpenländern. In: Neuigkeits-Welt-Blatt / Neuigkeits-Welt-Blatt (Provinz-Ausgabe/Land-Ausgabe), 20. September 1903, S. 9 (online bei ANNO).
- Ausgestellt im Heimatmuseum Millstatt - Obermillstatt
- Schulchronik der Volksschule Obermillstatt ausgestellt im Heimatmuseum Millstatt - Obermillstatt
- Edi Rauter: Seeboden. Ein Kurort am Millstätter See. Verlag Carinthia Auflage. Klagenfurt, 1976, ISBN 3-85378-015-6, S. 25.
- N.N.: Ein ganzer Campingplatz in den See gespült. Das schwerste Unwetter seit Menschengedenken über Millstatt und Pesenthein – 7 Tote, 12 Vermisste., Arbeiter-Zeitung, 2. August 1958, S. 1 und 5, aufgerufen am 3. März 2018
Koordinaten: 46° 49′ 0″ N, 13° 35′ 0″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Millstatter Berg ist ein Hochplateau zwischen Millstatter See und Millstatter Alpe Nockberge in Karnten Osterreich Im engeren Sinn umfasst der Millstatter Berg jene Orte die zur Gemeinde Millstatt am See gehoren Geologisch gesehen ist der Millstatter Berg eine parallel zum nordlichen Ufer des Sees verlaufende etwa 10 km lange Hochflache zwischen Starfach bei Matzelsdorf und Kolm bei Treffling wobei die meisten Orte in der Gemeinde Millstatt liegen weitere in der Gemeinde Seeboden am Millstatter See und einer in der Gemeinde Radenthein Millstatter Berg bei OpenStreetMapGeologieMillstatter Berg rechts neben dem Millstatter See gegen WestenMillstatter Berg bei Lammersdorf und Obermillstatt gegen Suden Das Hochplateau Terrasse in rund 260 m uber dem See 855 m u A entstand wahrend der letzten Eiszeit Periode im Hochglazial der Wurmeiszeit vor etwa 24 000 Jahren als das Eis bis auf etwa 1800 m Seehohe reichte Die nach Osten stromenden Eismassen des Moll und des Drautal Gletschers vereinigten sich im Raum Spittal mit dem Lieser Gletscher zu einem breiten Eisstrom Dieser teilte sich bei Lieserhofen in einen Nord und einen Sudast auf wobei der nordliche Zweig die Millstatter Seefurche bildete Der Gletscherschliff ist in Dobriach an beiden Bergflanken noch deutlich sichtbar Das Plateau ist die Schulter eines Trogtals des Seetals Vor etwa 20 000 Jahren schmolzen die Gletscher allmahlich ab Ein Toteiskorper blieb in der ausgeschurften Millstatter Wanne langer liegen und staute die Schmelzwasser des Liesertalgletschers sowie die mitgefuhrten Schottermassen auf Letztere lagerten sich als Lieserdelta am Westrand des heutigen Sees ab Mit dem Einsinken und Abschmelzen des Eiskorpers hat sich die Lieser allmahlich in den Staukorper eingeschnitten und grosse Teile davon wieder abgetragen Im Lieserdelta bildete sich aber auch eine abgeschlossene Wanne in der sich das Wasser des heutigen Sees sammeln konnte Lange Zeit war der See grosser als heute und reichte vermutlich bis Lurnbichl Die Lieser scheint uber Kotzing bei Krauth ober Seeboden in den See geflossen zu sein Der alte Flusslauf ist noch entlang der Strasse nach Treffling erkennbar Im Laufe der Zeit hat die Lieser mit ihrem Geschiebe den Abfluss uber das Lurnfeld verlegt So entstand der heutige Einschnitt im Millstatter Seerucken der Liesergraben als Abfluss Die geologische Entstehungsgeschichte fuhrt dazu dass der Gelandeabfall zum Millstatter See im Bereich Seeboden deutlich flacher verlauft als in Millstatt oder Dellach Der Millstatter Berg ist im Osten durch den steilen Abfall nach Dobriach topografisch deutlich begrenzt Im Westen zieht sich die Talstufe bis zum Liesertal hin Die Ausrichtung von Nordwest nach Sudost und eine Hohenlage uber der Nebelgrenze fuhren zu einer uberdurchschnittlich hohen Zahl von Sonnentagen Uber diese Talstufe fuhrt die Obermillstatter Landesstrasse 17 von Dellach nach Sappl mit einer Abzweigung nach Matzelsdorf weiter nach Lammersdorf Obermillstatt Laubendorf Gossering Tangern bis Treffling Orte der Gemeinde Millstatt am Millstatter BergMillstatter Berg bei Matzelsdorf gegen Osten mit Mirnock Gossering bildet am Millstatter Berg das westlichste Dorf der Gemeinde Millstatt Folgende Ortschaften liegen von Osten nach Westen am Millstatter Berg Die ostlichst gelegene Siedlung ist Starfach eine heute zur Gemeinde Radenthein fruher zu Dellach gehorende Streusiedlung mit 136 Einwohnern liegt am sudostlichen Abhang des Millstatter Bergs bei Dobriach Ursprunglich hatte die aus vier Bauernhofen bestehende Rotte ein Gotteshaus die Maria Magdalena Kapelle erstmals um 1177 urkundlich erwahnt eine von den Benediktinern Millstatts erbaute Filialkirche die einstweilen in ein Wohnhaus umgebaut wurde Olbrennerkreusche Die fruhere Kirchenglocke ist heute in Matzelsdorf Bevolkerung am Millstatter Berg Ost 1951 2001 2017 Anordnung von Ost nach West Ort typ Gemeinde Katastralgemeinde 1951 2001 2017Starfach Weiler Radenthein Dobriach k A 164 164Matzelsdorf Kirchdorf Millstatt am See Matzelsdorf 142 188 191Sappl Dorf Millstatt am See Matzelsdorf 152 269 271Gortschach Weiler Millstatt am See Obermillstatt k A 105 104Lammersdorf Dorf Millstatt am See Obermillstatt 124 163 172Grantsch Weiler Millstatt am See Obermillstatt k A 80 67Obermillstatt Kirchdorf Millstatt am See Obermillstatt 348 492 573Kleindombra Weiler Millstatt am See Treffling k A 92 114Schwaigerschaft Weiler Millstatt am See Laubendorf 70 115 122Ottern Weiler Millstatt am See Laubendorf k A 19 20Hohengass Weiler Millstatt am See Laubendorf k A 43 28Grossdombra Weiler Millstatt am See Laubendorf 64 185 186Tschierweg Weiler Millstatt am See Laubendorf 146 149 146Laubendorf Dorf Millstatt am See Laubendorf 150 233 202Gossering Weiler Millstatt am See Laubendorf k A 57 50Gesamt 1196 2354 2410Orte der Gemeinde Seeboden am Millstatter BergMillstatter Berg von der Burg Sommeregg gegen Westen mit der Kreuzeckgruppe im Hintergrund Historisch gesehen war Tangern ein Dorf des Millstatter Klosters wahrend Liedweg schon zur Herrschaft Sommeregg gehorte Heute sind Tangern sowie alle weiter westlich liegenden Ortschaften Teil der Gemeinde Seeboden am Millstatter See Bevolkerung am Millstatter Berg West 1951 2001 2017 Anordnung von Ost nach West Ort typ Gemeinde Katastralgemeinde 1951 2001 2017Tangern Dorf Seeboden am Millstatter See Treffling 208 192 191Liedweg Weiler Seeboden am Millstatter See Treffling k A 69 75Treffling Kirchdorf Seeboden am Millstatter See Treffling k A 468 480Muskanitzen Weiler Seeboden am Millstatter See Treffling k A 38 35Schlossau Weiler Seeboden am Millstatter See Treffling k A 87 82Trasischk Weiler Seeboden am Millstatter See Treffling k A 36 34Unterhaus Weiler Seeboden am Millstatter See Treffling k A 119 147Kolm Weiler Seeboden am Millstatter See Treffling k A 58 75Kotzing Weiler Seeboden am Millstatter See Treffling k A 108 119Pirk Weiler Seeboden am Millstatter See Treffling k A 103 118Gesamt 1278 1356GeschichteMillstatter Berg bei Sappl gegen Westen der Schanzkogel ist der dritte Waldhugel im Hintergrund5 000 Jahre Siedlungskontinuitat Lammersdorf Gortschach Sappl Feuersteinklinge von Sappl ca 4 500 v Chr Urne von Lammersdorf ca 3 400 Jahre alt Der Millstatter See liegt in einem von eiszeitlichen Gletschern geformten Trogtal wobei die Millstatter Berg als Uberrest eines voreiszeitlichen Tales eine Trogschulter bildet Am markantesten ist der steile Abfall bei Matzelsdorf 848 m dem ostlichsten Ort am Plateau Typisch fur den eiszeitlichen Gletscherschliff sind Kuppen die sich aufgrund harteren Gesteins dem Abrieb langer widersetzen Bei Lammersdorf sind solche besonders gut erkennbar Auf und um diese Kuppen fanden sich die bisher altesten Siedlungsspuren in Oberkarnten Am Mentepichel oder Schanzkogel gegenuber von Lammersdorf und Gortschach wurden Anfang der 1950er Jahre Spuren einer jungsteinzeitliche Siedlung aus der Zeit von 3 000 bis 1 900 v Chr ausgegraben Das ist der bisher einzige Siedlungsfund aus dieser Zeit in Oberkarnten Neben einer Wohngrube mit Steinsetzungen im Durchmesser von 6 m und einer Feuerstelle wurden zahlreiche Gefassbruchstucke steinerne Klingen Steinabschlage Pfeilspitzen und ein Spinnwirtel aus Ton gefunden Nicht weit davon im mittlerweile entwasserten Sappler Moor fand sich eine 11 cm lange leicht gekrummte besonders schone Feuersteinklinge Silex In Treffling wurde ein spitzhackiges Steinbeil aus Amphibolit aus dieser Epoche gefunden Zwei in Lammersdorf gefundene Lochbeile sind heute leider verschollen Mehrere Funde unter anderem eine Urne in Lammersdorf eine bronzene Lappenaxt in Treffling ein Werkzeugdepot bei Seeboden Lanzenspitzen von der Millstatter Alpe und Ferndorf zeigen eine durchgehende Siedlungskontinuitat am Millstatter Berg auch in der Bronze 1 900 1 400 v Chr und Urnenfelderzeit bis ca 750 v Chr Auf die alteste namenkundlich fassbare Bevolkerung Oberkarntens gehen die indogermanischen Berg und Flussnamen wie die Tauern oder die Drau zuruck allesamt topographische Einheiten einer Grosse bei der eine Romanisieren Slawisierung oder Eindeutschung nicht erfolgte Aus der Zeit in der keltische Stamme wie die Noriker in den Ostalpen oder die Veneter im Hinterland der nordlichen Adria Region als Bevolkerung anzunehmen sind gibt es direkt am Millstatter Berg noch keine Funde In Seeboden wird eine Pfahlbausiedlung aus dieser Zeit vermutet Bezeugt ist eine vorromische Siedlung bei dem nicht weit entfernten St Peter in Holz aus der sich die romische Stadt Teurnia entwickelte Ab ca 200 v Chr gehorte der Millstatter Berg zum Stammesgebiet der Ambidravi der Beiderseits der Drau Wohnenden eine romische Bezeichnung fur die hier siedelnde norische Bevolkerung Zur Zeit der romischen Provinzialkultur kann man davon ausgehen dass der Millstatter Berg aufgrund seiner topographischen Lage durchgehend besiedelt war da das Gebiet an der alten Romerstrasse zwischen Turracher Hohe und Teurnia an einem Bach liegt Die seit Jahrtausenden bestehende menschliche Siedlungstatigkeiten am Millstatter Berg zeigte sich auch bei der Pollenanalyse eines Sedimentkerns vom tiefsten Bereich des Millstatter Sees zwischen Dellach und dem Laggerhof bei der die Ablagerungsschichten auch mittels C14 Methode bestimmt wurden Aufgrund der grossen Entfernung der Bohrstelle zu beiden Seeufern ist das eingewehte Pollensediment reprasentativ fur das gesamte Millstatter Seetal Das Pollendiagramm zeigt ab ca 2200 v Chr erste grossere Einwirkungen des Menschen auf die Vegetation in Form ausgepragte Haufung von Adlerfarn und Wacholderpollen zwei markante Indikatoren fur menschliche Weiderodung und Waldweide Schon in der Bronzezeit tauchen Siedlungzeiger wie Graser Krauter Getreide Kornblumen und Nutzpflanzen Walnuss ebenso wie verschiedene Unkrauter auf Anhand der Pollenanalyse konnen funf Phasen zunehmender und rucklaufiger menschlicher Siedlungstatigkeit um den See identifiziert werden Mit dem Beginn der Romerzeit haufen sich Pollen von Edelkastanie und Getreide besonders Roggen die zur Volkerwanderungszeit wieder zuruckgehen Ein drastischer Ruckgang der lokalen Waldvegetation durch die einsetzenden bairischen Rodungen ab dem 9 Jahrhundert wird im starken Ruckgang von Fichten Tannen und Rotbuchenpollen ersichtlich Auch die Klimaschwankungen zeigen sich im Pollendiagramm Zwischen 300 v Chr und 400 n Chr Optimum der Romerzeit und im Mittelalter zwischen 800 und 1300 Mittelalterliche Warmzeit gab es zwei Warmephasen in denen die Jahresmitteltemperatur um 1 bis 1 5 Grad uber dem heutigen Wert lag Fruhchristentum Laubendorf Millstatter Berg bei Laubendorf gegen Sudwesten Aus der Epoche des Fruhchristentums 5 6 Jahrhundert stammt eine Kirche in Laubendorf deren Grundmauern erhalten geblieben sind Die konservierte Kirche beim Klinar Hof in Laubendorf war zwischen 1957 und 2012 frei zuganglich Nun ist sie wieder zugeschuttet da sich fur die Bodendenkmalpflege weder die Marktgemeinde Millstatt am See noch die Millstatter See Tourismus GmbH der Bezirk der Tourismusverband Karnten oder die Republik zustandig fuhlt Eine Besonderheit der einfachen Saalkirche ist die entlang der nordlichen Mauer angebaute Sitzbank Die Reliquiengrube unter dem Altar war mit einem romischen Grabstein abgedeckt der den Familien Barbii und Cispii zugeordnet werden Beide entstammen reicher Handelsfamilien in Aquileia die in Norikum wichtige Handelsverbindungen fur Bergbauprodukte kontrollierten Zur Zeit um Christi Geburt gehorte der Millstatter Berg zum Stammesgebiet der Ambidravi der Beiderseits der Drau Wohnenden eine romische Bezeichnung fur die hier siedelnde norische Bevolkerung die keltischen oder stark keltisierten Ursprungs war In der Romerzeit ca 45 4 Jahrhundert n Chr gab es keine Strasse direkt am Millstatter See Die Romerstrasse fuhrte entlang des heutigen Verlaufs der Obermillstatter Landesstrasse nur dass der Weg nicht bei Dellach sondern uber Starfach und Matzelsdorf auf den Berg kam Millstatt war am Landweg nur von Obermillstatt oder Laubendorf Tangern erreichbar Das sumpfigen Seeufer war fur die fruhen Siedler weniger attraktiv da es schwer zuganglich und ohne landwirtschaftliche Gunstlagen war Slawisches Fruhmittelalter Millstatter Berg bei ObermillstattMillstatter Berg von der Burg Sommeregg aus Richtung Osten Die Kirche von Laubendorf wurde um das Jahr 600 zerstort Ab dieser Zeit begann die slawische Besiedelung welche heute noch in vielen Ortsnamen nachklingt Einige sind nach ihrem slawischen Grunder oder Besitzer benannt wie Matzelsdorf 1177 Dulmatisdorf das Dorf des Dolmac Lammersdorf 1177 Lomarsdorf das Dorf des Mi Lomer Liedweg 1579 Ludwig von Lj u dovice Dorf des Ljud a oder Treffling 1065 Treuelicha von Trebelice Dorf des Trebela Tangern 1065 75 Togarum kommt von togur einem grossen starren Menschen Auf ortliche Besonderheiten verweisen Gross und Kleindombra 1177 Dowrab von altslawisch do m brava Eichen oder Sumpfwald oder Gortschach von Gorĭcah bei den Bichlern Bodenfunde aus dem Fruhmittelalter 7 9 Jahrhundert gibt es am Berg in Treffling Befestigung Burgstall und in Sappl Graber Ganz im Westen des Hochplateaus befindet sich die Rotte Trasischk die Wachstelle Der Name deutet auf eine Wehrsiedlung gegen die ab der 2 Halfte des 8 Jahrhunderts von Norden nach Karantanien eindringenden Bajuwaren hin die das Land besetzten missionierten und aufflammende Revolten blutig niederschlugen Vor der Zeit der Grundung des Stifts Millstatt um 1070 gehorte das Gebiet zum altesten Karntner Kloster Molzbichl das um 780 gegrundet wurde Um das Jahr 1100 war die Kolonialisierung durch die Baiern in den gut zuganglichen Gebieten Oberkarntens schon weit fortgeschritten Deutsche Ortsnamen wie Sappl 1286 villa Saepl vermutlich vom althochdeutschen Personennamen Segi n palt Ottern seit 1462 vom mittelhochdeutschen etter dem Zaun Schwaigerschaft von Schwaighof ein Hof mit Vieh Hohengass von der hohen Gasse oder Laubendorf 1177 Lobinstorf tauchen auf Das erstere detaillierte schriftliche Verzeichnis von Bauernhofen ist der Urbar der Sankt Georgs Ritter von 1470 der bei der Klosterubernahme des Stift Millstatt von den Benediktinern verfasst wurde In weiterer Folge ist die Geschichte des Millstatter Bergs eng an das Kloster Millstatt verbunden dessen unmittelbares landwirtschaftliches Hinterland der Millstatter Berg war Bodendenkmaler Alle wichtigen archaologischen Funde stammen aus der Mitte des 20 Jahrhunderts Die einzige Ausnahme sind die Keramikfunde des Totengrabers Alois Auer vlg Messner in Obermillstatt In diesem einmaligen Zeitfenster gab es viele Bauvorhaben bei denen handisch und daher langsam gegraben wurde in Kombination mit einem stetig wachsendem Geschichtsbewusstsein So viele Bodenfunde wie damals wurden seither am Millstatter Berg nie mehr gemacht Die modernen Minibagger hingegen graben meist bodendenkmalzerstorend und sehr schnell Allfallige Funde konnen noch bevor sie Bekanntheit erlangen wieder zugeschuttet werden um den Baufortschritt nicht durch wissenschaftliche Forschung zu gefahrden Seit Jahrzehnten gibt es in der Gegend trotz der in der Geschichte bisher einmaligen Bautatigkeiten keine Funde mehr LandwirtschaftAmbros Hof in Sappl erster Hof mit Fremdenzimmer am Millstatter BergMillstatter Berg bei Sappl Richtung Gortschach Bis etwa 1950 war die Landwirtschaft die Haupterwerbsquelle der Bevolkerung wobei Milchkuhhaltung und Rinderzucht vorherrschten Beim uber Jahrhunderte dominierenden Grundeigentumer Stift Millstatt hatte man kein Interesse an starken Bauern und ubergab die Hofe nur in festgelegten Grossen Huben als Lehen Daher gibt es keine landwirtschaftlichen Grossbetriebe Mit der aufkommenden Motorisierung wurde das Auspendeln sehr erleichtert wodurch immer mehr Nebenerwerbsbetriebe entstanden Einstweilen gibt es nur mehr wenige im Vollerwerb bewirtschafte Bauernhofe Historisch gab es in Millstatt belegt durch die Flurbezeichnung Weinleitn auch Weinbau Dieser wird fur Obermillstatt noch bis ins 19 Jahrhundert erwahnt In der Mittelalterlichen Warmzeit 900 1400 durfte dafur die beste Zeit gewesen sein Danach wurde es zunehmen kuhler 1444 jedenfalls gab ein Christoph Feichter dem Kloster Millstatt drei gepachtete Weingarten gelegen zu Obermillstatt zuruck Von Viehseuchen blieb der Millstatter Berg wie andere Teile Karntens nicht verschont Immer wieder flammte die Raude auf Starkere Jahre waren 1897 1917 besonders 1919 oder 1946 Der Rauschbrand grassierte 1902 1915 und 1932 1911 begannen ein Jahrzehnt in dem immer wieder die Maul und Klauenseuche auftrat In den spaten 1920er Jahren meldete die Wiener Zeitung einige Jahre lang Falle von Schweinerotlauf 1905 wurde von einer Maikaferplage in Millstatt und Obermillstatt berichtet FremdenverkehrEin ganz fruher Tourist am Millstatter Berg war der Wiener Alpinist und Hofkammerbeamte Josef Kyselak 1798 1831 Bei seiner Osterreichwanderung im August 1825 ging er von Dobriach uber Hochdellach Starfach wo ihn die Granitfindlinge im Wald faszinierten nach Oberdellach Matzelsdorf und von dort weiter nach Millstatt Die ersten Nebenerwerbsmoglichkeiten ergaben sich durch den aufkommenden Fremdenverkehr in Millstatt ab 1870 Fur rege Bautatigkeit Villen und die Versorgung der Sommergaste waren viele Arbeitskrafte notig und die Bauern hatten durch den Tourismus einen neuen Absatzmarkt fur ihre Erzeugnisse Ab 1930 bevolkerten die Gaste die sich vorher nur am See aufhielten auch die Dorfer am Millstatter Berg Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebiet elektrifiziert und mit Trink und Nutzwasser versorgt In den 60er und 70er Jahren erlebte die Privatzimmervermietung vorwiegend an bundesdeutsche Urlauber einen bis dato nicht fur moglich gehaltenen Boom Durch verandertes Reiseverhalten ist der Fremdenverkehr seit den 80er Jahren stetig im Ruckgang begriffen Seit einigen Jahren versucht man Akzente im sanften Tourismus zu setzen und forciert Wandern Urlaub am Bauernhof oder Reiten Sappl Bei Tangern Gossering und Laubendorf wurde 1995 ein Golfplatz gebaut Magnesitbergbau und verarbeitungDer wichtigste Arbeitgeber der Umgebung ist das Magnesitwerk in Radenthein das jedoch nicht mehr den Personalstand fruherer Jahre hat Als 1904 auf der Millstatter Alpe Magnesit gefunden wurde entstand ein enormer Personalbedarf fur den Bau des Werks der Osterreichisch Amerikanische Magnesit AG heute RHI AG den Abbau des Gesteins bis 1965 im Tagbau und die Verarbeitung zu feuerfesten Steinen Gewerbebetriebe gibt es am Millstatter Berg kaum Viele pendeln auch nach Spittal an der Drau Bezirkshauptstadt Villach oder Klagenfurt NaturkatastrophenGewitter auf der Millstatter Alpe source source source source source source source Wolkenstau am Millstatter BergRisse am Portal zur Stiftskirche MillstattUnwetter uber GortschachKleineres Unwetter 2009 in MillstattSturmschaden im Stift Millstatt Wenn es im Bereich des Millstatter Berges zu Naturkatastrophen kommt sind dies meist Starkregen und Sturm seltener Hagel und Durre oder Erdbeben Die schlimmsten Unwetter entstehen dann wenn ein Mittelmeertief von der Po Ebene uber Friaul weiter nach Norden uber Oberkarnten zieht und die Wolken aufgrund spezifischer Luftstromungen tief sinken und sich entlang der Millstatter Alpe stauen In solchen Fallen konnen innerhalb sehr kurzer Zeit auch kleinere Bache zur reissenden Wildbachen werden die viel Geschiebe vom Berg ins Tal bringen Gut erkennbar sind die Schwemmkegel z B in Millstatt Pesenthein oder Gortschach Wahrend die alten Bauernhofe durchwegs auf uberschwemmungssicheren Platzen liegen wurden im 20 Jahrhundert viele Gebaude nahe an die Bachen gebaut Aufgrund der Hochwasser in den 1950er und 1960er Jahren gibt es an allen relevanten Bache am Millstatter Berg eine Wildbachverbauung In Matzelsdorf wird noch immer der Brauch des Wetterlautens gepflegt Durch heftiges Lauten der Kirchglocken glaubt man Unwetter vertreiben zu konnen Hagel und Durreschaden sind heute keine existentielle Bedrohung fur die Bewohner da es nur mehr wenige Vollerwerbsbauern gibt Da das Gebiet nur rund 30 km von der Erdbebenlinie Kanaltal Villach entfernt liegt sind immer wieder Erdbeben zu spuren Historisch sind Naturereignisse vor allem dann dokumentiert wenn sie zu grosseren Schaden an herrschaftlichen Gebauden und Kirchen gefuhrt haben Uber Schaden von Naturkatastrophen an den meist einfachen Holzhausern der Untertanen gibt es keine Berichte Grossbrande gab es in der Gegend fast nicht da die meisten Dorfer nicht sehr eng bebaut sind Jahr Typ Bemerkung600 Unwetter Hochwasser zerstort die Fruhchristliche Kirche in Laubendorf 1201 Erdbeben Am 4 Juni erschutterte ein Erdbeben mit dem Epizentrum im Liesertal Oberkarnten Von einsturzenden Gebauden aus Millstatt wird zwar nicht explizit berichtet aber von grosseren Schaden ist auszugehen Die Vorhalle der Stiftskirche verlor durch Zumauern der Rundbogen und das Eingangsportal durch einen unter das Tympanon geschobenen Architrav ihren ursprunglichen Charakter 1288 Feuer Nach einem Grossbrand im Stift Millstatt der zwischen 1288 und 1290 stattgefunden haben muss wurde unter Abt Otto IV 1291 das Klostergebaude in Millstatt neu errichtet 1348 Erdbeben Bei den Schaden des starken Erdbeben von Friaul 1348 bei dem es u a zum Bergsturz am Dobratsch kam sind keine Schadensberichte aus Millstatt uberliefert Vermutlich wurde aber damals das Westwerk unter den Kirchturmen ganzlich geschlossen und die Bogenoffnung der nordlichen Vorhalle verkleinert 1653 Unwetter Eine fruhe schriftliche Quelle uber Unwetter im Millstatter Raum sind die Prozessakten gegen den Wettermacher von Matzelsdorf Kaspar Haintz der im Zuge eines Hexerprozesses in Gmund wegen Wettermacherei hingerichtet wurde Unter Folter erzahlte er von Zusammenkunften mit Freunden auf der Millstatter Alpe bei denen uber das Guss Machen das Schauer Fuhren das Reif Streuen und das Schneiben beraten wurde 1670 Unwetter Grosstes vom Tschierwegerbach uberliefertes Hochwasserereignis Es wurden einige Hauser weggerissen Bei Aushubarbeiten in den 1970er Jahren wurden in 2 m Tiefe Mauerreste mit Einrichtungen gefunden Laut Uberlieferung war dieses Hochwasser schlimmer als jenes von 1947 1690 Erdbeben Das gewaltige Erdbeben mit fast dreiwochigen Nachbeben war ein einschneidendes Ereignis fur die Millstatter Jesuitenherrschaft Die Litterae Annuae der Jesuiten berichten dazu Um funf Uhr Nachmittags wahrend man die Vesper sang erzitterte unter hollischen unterirdischen Larm die Erde in der ganzen Gegend von einem Beben wie man es seit Jahrhunderten nicht gehort hatte Beim ersten Stoss sturzte der gemauerte Portikus fur die Schiffe an der Seeseite ein Von den hohen Turmen fiel eine steinerne Saule herab An den Turmen selbst zeigten sich betrachtliche Klufte Die Behebung der Erdbebenschaden dauerte vier Jahre und erforderte umfangreiche Renovierungsarbeiten an der Stiftskirche und den Ordensgebauden Bis heute sind die Schaden am Tympanon das zwischen 1691 und 1878 verputzt war besonders aber am Architrav erkennbar Dieser in vier Teile zerbrochene Marmorbalken stutzt heute nicht mehr das Relief sondern wird von diesem mittels Eisenklammern gehalten 1875 Unwetter Am 13 Juni wurde Obermillstatt mit der weiteren Umgegend von einem Hagelwetter fuhrchterlich heimgesucht 1890 Unwetter Murgang am Gortschacherbach Uberschwemmungen und Vermurungen in Gortschach 1893 Erdbeben 29 Janner Der Obermillstatter Schulleiter berichtet von einem Erdbeben Es schien als ob eine scharfgeladene Kanone abgefeuert worden ware Bilder hingen schief 1903 Unwetter Am 12 September in den Tagen danach gab es eine schwere Hochwasser Katastrophe in Oberkarnten Am Millstatter Berg uberflutete der Sonnenhofbach Bach von Matzelsdorf nach Dellach oberhalb von Matzelsdorf wiederholt die Felder Wahrscheinlich ist dies auch das Unwetter das entlang der Lieser 13 km der Gmundner Strasse zerstorte und vom Mundartdichter Franz Podesser aus Tangern im Epos Die grosse Giess beschrieben wurde In Oberkarnten und im Kanaltal kam es zu enormen Schaden 1904 Unwetter Am 14 Juli gab es einen fluviatilen Feststofftransport der uber 14 Tage Aufraumarbeiten erforderte Als Folge eines Wolkenbruchs auf der Millstatter Alpe kam es zu einer Uberflutung von Hausern Strassen Garten und Anlagen Baumstamme Steine und Erdmassen zerstorten die marktische Wasserleitung und rissen Brucken und Muhlen in die Tiefe Die 1899 vom Schmiedemeister Karl Silbernagl neu errichtete Schmiede mit Wagnerei und Elektrowerk am Eingang der Schlucht wurden schwerstens beschadigt Von diesem Unwetter sind die ersten Fotos erhalten Nach langwierigen Verhandlungen wurde schliesslich im April 1913 von der k k Wildbachverbauung Villach mit den Sicherungsmassnahmen im verbauten Gebiet in mehreren Jahresabschnitten begonnen 1932 Unwetter Hochwasser am Gortschacherbach Murgang mit Uberschwemmungen im Raum Gortschach 1933 Unwetter Am 19 August gab es ein grosses Unwetter mit Sturm und enormen Wassermengen Funf grosse alte Linden auf dem Kalvarienberg werden entwurzelt und die Strasse zwischen Millstatt und Obermillstatt ist unpassierbar Die Linde im Stift brach zur Halfte ein Ast durchschlug das Stiftsdach neben dem Postamt Die Linde im Lindenhof verlor den Hauptarm Bei der Kantorvilla am Sudufer ertrank eine Ganz Am See gab es haushohe Wellen Der Schillerstrand und die Promenade zum Grochenigbad standen unter Wasser Bei diesem Sturm verlor die Burg Sommeregg den Grossteil ihres Daches was den Verfall massiv beschleunigt 1936 Unwetter Hochwasser am Millstatter Riegenbach 1937 Unwetter Mai Hochwasser und Murgang am Millstatter Riegenbach 1942 Unwetter Murgang am Gortschacherbach 1947 Unwetter Fluviatiler Feststofftransport am Gosseringbach Durch die starke Wasserfuhrung kommt es zu Ausuferungen Verschotterungen und Uberflutungen im Ortsbereich von Gossering Am 4 Juli kam es durch einen drei Stunden dauernden Wolkenbruch zu Vermurungen in Tschierweg und Grossdombra Auch der Laubendorferbach vermurte Laubendorf und die Kulturgrunde unterhalb des Ortes Ein Seitengraben brach uber die Felder aus Es gab Verklausungen durch mitgerissene Muhlen 1948 Unwetter Hochwasser am Tschierwegerbach sowie weitere kleinere Ereignisse in diesem Jahr 1949 Unwetter Am Tschierwegerbach kam es in diesem Jahr zu Uberflutungen 1954 Unwetter Katastrophenereignisse mit Uberschwemmungen und Vermurungen im Raume vom Gortschach Am 6 September fuhrte ein Gewitter zu schweren Vermurungen in Pesenthein Es entstehen schwere Schaden an zwei Hausern die Bundesstrasse ist unterbrochen Der Pesentheinerbach tiefte sich in Bereich von Obermillstatt und Grantsch stark ein am Unterlauf hob sich die Bachsohle um bis zu 3 m 1958 Unwetter In der Nacht vom 31 Juli zum 1 August 1958 entluden sich auf der Millstatter Alpe mehrere wolkenbruchartige Gewitter wogegen im Tal kein Tropfen Regen fiel Im Oberlauf der Schlucht stauten sich die Wassermassen hinter einem Wall von Muren Baumen und Steinen und uberfluten den Ort Der Ort wurde durch 21 000 m Geschiebe vermurt Dreizehn Personenwagen wurden in den See gespult Teile von Hausern sturzten ein Keller und Garten wurden mit Schlamm uberflutet und Strassen zu tiefen Bachen verwandelt Sieben Menschen fanden den Tod Auch der Pesentheiner Bach war bereits im Oberlauf bei Lammersdorf aus den Ufern getreten und hatte einen dort beschaftigten Arbeiter mitgerissen Am Schluchtausgang bei Pesenthein wurden Autos und Zelte vom voll besetzte Campingplatz in den See spulten Landwirtschaftliche Flachen wurden meterhoch verschottert Ebenfalls grosse Vermurungen gab es in Gortschach Als Schadenssumme wurden alleine dort 630 000 Schilling geschatzt Insgesamt wurden in der Gemeinde 83 Hauser zum Teil zerstort 1956 Unwetter Am 18 Juli trat der Gortschacherbach nach einem Gewitter aus den Ufern Felder und Gemeindestrasse wurden uberflutet 1966 Unwetter Wieder trat der Gortschacherbach aus den Ufern Uberschwemmungen und Vermurungen fuhren zu 580 000 Schilling Schaden 1967 Unwetter Abermals uberflute der Gortschacherbach Siedlung und Felder Die Schadenssumme liegt diesmal bei 890 000 Schilling Schaden Sommergaste aus den Privatpensionen fluchteten mit ihren Autos uber die Felder nach Sappl 1975 Erdbewegung Durch unsachgemassen Wegbau entstand oberhalb der Ortschaft Laubendorf eine ca 1 ha grosse Rutschung die fur den Ort eine bedeutende Gefahr darstellte 1975 Unwetter Um Ostern fuhrte extremer Schneefall mit anschliessender Schneeschmelze und Regen vom 5 bis 7 April zu starkem Hochwasser Oberhalb von Sappl entstand eine ca 2 ha grosse muschelformige Blaike die vier Wohn bzw Wirtschaftsgebaude und Kulturgrunde bedrohte Die enormen Niederschlagsmengen und das Schneeschmelzwasser hatten den durch einen neu gebauten Almweg mehrfach durchschnittenen Steilhang zum Abgleiten gebracht Ausgedehnte Wiesenflachen ostlich von Sappl vermurrten sowie ein Wohnhaus und Wirtschaftsgebaude wurden verschottert 1976 Erdbeben Das Erdbeben im Friaul 1976 vom 6 Mai war auch am Millstatter Berg deutlich zu spuren 1983 Unwetter Im Janner entstand am Oberlauf des Pesentheinerbachs Pollandbach etwa in der Hohe von Grantsch eine ca 3 ha grosse Rutschung in einem vernassten Gebiet die noch erkennbar ist LiteraturJohann Reinhard Bunker Das Bauernhaus am Millstatter See in Karnten aus den Mittheilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien Wien 1902 Kategorie mit zugehorigen Bildern auf Commons Friedrich Koller Vom ersten Gast zum Massentourismus Der Einfluss des Fremdenverkehrs auf die Veranderung der Menschen des Ortsbildes und der Okologie in einer Gemeinde am Beispiel Millstatts Memento vom 9 Mai 2008 imInternet Archive Diplomarbeit Universitat Klagenfurt 2005 Matthias Maierbrugger Die Geschichte von Millstatt Mit einem Beitrag von Dr Karl Dinklage Die Geschichte des Marktes Millstatt Herausgegeben von der Marktgemeinde Millstatt im Verlag Ferd Kleinmayr Klagenfurt 1964 422 Seiten Uberblickswerk ohne Quellangaben Matthias Maierbrugger Urlaub am Millstattersee Ein Fuhrer 2 Auflage Heyn Verlag Klagenfurt 1978 ISBN 3 85366 269 2 ohne Fussnoten Christine Niedermayer Die Ortschaft Treffling mit der Erfassung durch den Franziszeischen Kataster Abgerufen am 3 Marz 2018 Bernd Oberhuber Hans G Kugler Hofe Hauser Hauslichkeit Burgerliche und bauerliche Wohnformen in Millstatt am See 1994 u a mit Kurzbeschreibung Foto von 33 Bauernhofen Edi Rauter Seeboden Ein Kurort am Millstatter See Verlag Carinthia Klagenfurt 1976 ISBN 3 85378 015 6 WeblinksCommons Millstatter Berg Sammlung von Bildern und Videos Heimatmuseum ObermillstattEinzelnachweiseAlexander Glinz Tmvm77 Obermillstatt Umgebung DJI S800 on air bzw Impressionen um Millstatt DJI S800 on Tour 2013 Luftbildaufnahmen HDTV Filme von Obermillstatt und Umgebung Angaben nach Jochen Schlamberger Zur Geologie des Raumes um den Millstatter See In Der Millstatter See Klagenfurt 2008 S 47 50 Diese und alle weiteren aktuellen Einwohnerangaben Volkszahlung 2001 Osterreichische Akademie der Wissenschaften Historisches Ortslexikon Statistische Dokumentation zur Bevolkerungs und Siedlungsgeschichte KARNTEN www oeaw ac at 31 August 2016 abgerufen am 9 Dezember 2019 Bevolkerung nach Ortschaften Stand 1 1 2001 Statistik Austria Bevolkerung nach Ortschaften Stand 1 1 2017 Statistik Austria Osterreichische Akademie der Wissenschaften Historisches Ortslexikon Statistische Dokumentation zur Bevolkerungs und Siedlungsgeschichte KARNTEN www oeaw ac at 31 August 2016 abgerufen am 7 Marz 2018 Statistik Austria Volkszahlung vom 15 Mai 2001 Einwohner nach Ortschaften Gemeinde Seeboden 20634 Statistik Austria 27 Juli 2009 abgerufen am 11 Februar 2018 Statistik Austria Bevolkerung am 1 1 2017 nach Ortschaften Gebietsstand 1 1 2017 Januar 2017 abgerufen am 3 Marz 2018 Die Funde sind zum Teil im Stiftsmuseum in Millstatt zu besichtigen Adolf Fritz 4000 Jahre menschliche Siedlungstatigkeit im Spiegel der Pollenanalyse Ein Pollendiagramm vom Millstatter See In Geschichtsverein fur Karnten Carinthia I Zeitschrift fur geschichtliche Landeskunde von Karnten 189 Jahrgang Klagenfurt 1999 S 43 52 Erwin Hirtenfelder Kirche vom Erdboden verschluckt In Oberkarnten beklagt man die Zuschuttung der fruhchristlichen Kirche von Laubendorf Niemand fuhlte sich fur deren Pflege zustandig Auf Kleine Zeitung 18 Dezember 2012 zuletzt aufgerufen am 23 Dezember 2012 Andreas Lippert Reclams Archaologie Fuhrer Osterreich und Sudtirol Stuttgart 1985 Eberhard Kranzmayer Ortsnamenbuch von Karnten II Teil Alphabetisches Karntner Siedlungsnamensbuch mit den amtlichen und den mundartlichen Formen den altesten und wichtigsten urkundlichen Belegen der Etymologie und mit Zusammenstellung der Grundworter und Suffixe Hrsg Geschichtsverein fur Karnten Band 51 Verlag des Geschichtsvereins fur Karnten Klagenfurt 1958 siehe angefuhrte Ortsnamen 260 S Weinbau in Karnten In Klagenfurter Zeitung 21 Dezember 1860 S 1 online bei ANNO Gottlieb von Ankershofen Karlman Tangl Handbuch der Geschichte des Herzogthumes Karnten Von der Vereinigung mit den osterreichischen Furstenthumern bis in die neueste Zeit Geschichte Karntens von der Vereinigung mit den osterreichischen Furstenthumern bis zu ihrer Theilung Band 2 J Leon schen Buchhandlung 1843 S 582 Volltext in der Google Buchsuche Raude In Wiener Zeitung 25 Juni 1919 S 11 online bei ANNO Der Volkswirt In Grazer Volksblatt 16 Oktober 1902 S 9 online bei ANNO Karnten Maul und Klauenseuche In Wiener Zeitung 3 November 1911 S 7 online bei ANNO Schweinerotlauf Erysipelas suum In Wiener Zeitung 10 Juli 1927 S 6 online bei ANNO Maikaferplage in Karnten In Das Vaterland 3 September 1905 S 4 online bei ANNO Einodertal und Muhlstadtersee In Goffriller Gabriele Hg Kyselak Skizzen einer Fussreise durch Osterreich Salzburg 2009 S 126 Ausstellung zur Geschichte des Magnesitbergbaus im Stiftsmuseum in Millstatt oder im Turkhof beim Muhlenwanderweg in Kaning Nationalpark Nockberge Axel Huber Erdbebenschaden an der Millstatter Stiftskirche Folgerungen fur deren Baugeschichte In Geschichtsverein fur Karnten Carinthia I Zeitschrift fur geschichtliche Landeskunde von Karnten 192 Jahrgang 2002 S 343 361 das Unwetter Machen das Hagelschauer Fuhren das Reif Streuen und das Schneien Gefahrenzonenplan Millstatt Richard Perger Das Wirken des Jesuitenordens in Millstatt In Studien zur Geschichte von Millstatt und Karnten Vortrage der Millstatter Symposien 1981 1995 Archiv fur vaterlandische Geschichte und Topographie 78 Klagenfurt 1997 S 542 Ungewitter in Karnten In Tiroler Volksblatt Fur Gott Kaiser und Vaterland 30 Juni 1875 S 4 online bei ANNO Das Erdbeben vom 29 1 1893 Schulleiter Herr Johann Piron berichtet aus Obermillstatt In Carinthia II Mitt h eilungen Jahresbericht des naturhistorischen Landesmuseums fur Karnten Jahrgang 1893 S 44 online bei ANNO Auch als zobodat at PDF Die Uberschwemmung in Karnten In Grazer Volksblatt 16 September 1903 S 10 online bei ANNO Edi Rauter Seeboden Ein Kurort am Millstatter See Verlag Carinthia Auflage Klagenfurt 1976 ISBN 3 85378 015 6 S 19 Die Hochwasser Katastrophe in den Alpenlandern In Neuigkeits Welt Blatt Neuigkeits Welt Blatt Provinz Ausgabe Land Ausgabe 20 September 1903 S 9 online bei ANNO Ausgestellt im Heimatmuseum Millstatt Obermillstatt Schulchronik der Volksschule Obermillstatt ausgestellt im Heimatmuseum Millstatt Obermillstatt Edi Rauter Seeboden Ein Kurort am Millstatter See Verlag Carinthia Auflage Klagenfurt 1976 ISBN 3 85378 015 6 S 25 N N Ein ganzer Campingplatz in den See gespult Das schwerste Unwetter seit Menschengedenken uber Millstatt und Pesenthein 7 Tote 12 Vermisste Arbeiter Zeitung 2 August 1958 S 1 und 5 aufgerufen am 3 Marz 2018 46 816666666667 13 583333333333 588 Koordinaten 46 49 0 N 13 35 0 O