Großkorbetha bis 1933 Großcorbetha ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Stadt Weißenfels im Burgenlandkreis in Sachse
Bahnhof Großkorbetha

Großkorbetha (bis 1933 Großcorbetha) ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Stadt Weißenfels im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt.
Großkorbetha Stadt Weißenfels | |
---|---|
Koordinaten: | 51° 16′ N, 12° 2′ O |
Höhe: | 96 m |
Fläche: | 12,68 km² |
Einwohner: | 1785 (7. Nov. 2017) |
Bevölkerungsdichte: | 141 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. September 2010 |
Postleitzahl: | 06688 |
Vorwahl: | 034446 |
Lage von Großkorbetha in Weißenfels |
Geografie
Geschichte
In einem zwischen 830 und 850 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird (Groß-)Korbetha als zehntpflichtiger Ort Curuuati im Friesenfeld erstmals urkundlich erwähnt. Die zweite Nennung im gleichen Verzeichnis bezieht sich auf das Korbetha bei Schkopau. Kleinkorbetha taucht zwar erst 1430 als parvi corvete urkundlich auf, ist aber doch älter, da bereits 1330 corvete superius überliefert ist, was somit die Existenz des kleinen Korbetha jenseits der Saale voraussetzt. Der Ortsname lässt sich auf germanisch Karren waten zurückführen, was topografisch durch die schon in prähistorischer Zeit existierenden Saalefurten zwischen beiden Orten bzw. zwischen Gniebendorf und Kleinkorbetha bestätigt wird. Damals teilte sich die Saale hier in mehrere flache Arme, was ein Durchschreiten oder Durchfahren ermöglichte. Einige tote Restlöcher und Mulden sind noch erkennbar. Über die Jahrhunderte hinweg änderte sich die Schreibweise mehrfach. So ist 1458 von Korwetha die Rede (noch heute umgangssprachlich „Korweete“), 1545 Groß Corbetha. Aus dem Jahr 1593 findet sich in der Kirchenglocke die Inschrift Grosscorbetha; seit 1933 schließlich trägt das Dorf den noch heute gültigen Namen Großkorbetha. 1293 wurde mit dem Bau der Kirche in honorem sancti Martini (zu Ehren des heiligen St. Martin) begonnen. 1433 wurden weite Teile des Ortes von der Saale überflutet und hierdurch vierzig Häuser zerstört. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde der Ort durch schwedische Truppen wegen nicht gezahlter Kontribution in Brand gesteckt. Im Jahre 1804 zerstörte eine Feuersbrunst einen großen Teil des Dorfes.
Großkorbetha, Gniebendorf und Kleinkorbetha gehörten bis 1815 zum Kurfürstentum Sachsen bzw. zum Königreich Sachsen. Kleinkorbetha am östlichen Saaleufer unterstand dem hochstift-merseburgischen Amt Lützen, das seit 1561 unter kursächsischer Hoheit stand und zwischen 1656/57 und 1738 zum Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Merseburg gehörte. Großkorbetha und Gniebendorf westlich der Saale lagen im Norden des kursächsischen Amts Weißenfels (Burgwerbener Gerichtsstuhl), das zwischen 1656/57 und 1746 zum Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Weißenfels gehörte. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kamen die drei Orte mit dem Westteil des Amts Lützen und dem Amt Weißenfels im Jahr 1815 zu Preußen. Sie wurden 1816 dem Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt. Während Kleinkorbetha dem Kreis Merseburg zugeteilt wurde, kamen Großkorbetha und Gniebendorf zum Kreis Weißenfels.
1856 wurde der Bahnhof Großkorbetha in Betrieb genommen, der aufgrund seiner Lage zu einem Knotenpunkt des Personen- und des Güterverkehrs und für die weitere Entwicklung des Ortes von entscheidender Bedeutung wurde. 1981 feierten die Bewohner des Ortes das 1100-jährige Jubiläum der Ersterwähnung. Zwanzig Jahre später, am 7. Dezember, wurde die Saalebrücke zwischen Groß- und Kleinkorbetha eingeweiht.
Bei der ersten Kreisreform in der DDR wurde Kleinkorbetha am 15. Juni 1950 in den Kreis Weißenfels umgegliedert und am 20. Juli 1950 nach Großkorbetha eingemeindet. Mit der zweiten Kreisreform 1952 kam Großkorbetha zum Kreis Weißenfels im Bezirk Halle, der 1990 wieder zum Landkreis Weißenfels wurde und im Jahr 2007 im Burgenlandkreis aufging.
Am 1. September 2010 wurde Großkorbetha mit seinen Ortsteilen Kleinkorbetha und Gniebendorf nach Weißenfels eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1995 Stichtag 31. Dezember):
Jahr | Einwohner |
---|---|
1840 | 581 |
1931 | 1798 |
1970 | 3392 |
1990 | * 2358 |
1995 | 2235 |
2000 | 2204 |
2005 | 2031 |
2006 | 2008 |
2007 | 1965 |
2009 | 1923 |
2017 | 1785 |
* 3. Oktober
Religion
Die ursprünglich zum Bistum Merseburg gehörende Kirche in Großkorbetha und ihre Kirchengemeinde wurden durch die im 16. Jahrhundert durchgeführte Reformation evangelisch-lutherisch.
Evangelisch-lutherische Kirche
Die Kirchengemeinde Großkorbetha mit ihrer auf das 13. Jahrhundert zurückgehenden Martinskirche gehört zum Kirchenkreis Merseburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Die 1855 erbaute Kirche in Kleinkorbetha wird nicht mehr genutzt.
Römisch-katholische Kuratie
Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen durch die Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa Katholiken in größerer Zahl nach Großkorbetha und in die umliegenden Ortschaften, sie gehörten zunächst zur Pfarrei Weißenfels. 1957 kam der geplante Ankauf eines bebauten Grundstücks in Großkorbetha für katholische Zwecke nicht zustande. Am 1. Dezember 1958 wurde die Kuratie Großkorbetha errichtet, die zur Pfarrei Weißenfels gehörte und damals rund 1000 Katholiken umfasste.Leo Nowak, der spätere Bischof des Bistums Magdeburg, wurde ihr erster Kuratus. Die katholischen Gottesdienste fanden in der evangelischen St.-Martins-Kirche und im evangelischen Konfirmandensaal statt. 1961 übernahm Manfred Kania das Amt des Kuratus in Großkorbetha, ihm folgte 1967 Heinrich Czarnojanczyk. 1973 wurde die Kuratie aufgehoben und Kuratus Czarnojanczyk versetzt. Die Katholiken in Großkorbetha gehören seitdem wieder zur Pfarrei Weißenfels. Bis 2002 fanden noch Messen in Großkorbetha statt.
Politik
Die bis zu ihrer Zwangseingemeindung im Jahr 2010 selbständige Gemeinde Großkorbetha ist eine Ortschaft der Stadt Weißenfels im Sinne des § 86 . Sie verfügt damit über einen Ortschaftsrat und einen Ortsbürgermeister.
Wirtschaft
In der DDR gab es im Ort mit dem VEB Anglerbedarf Großkorbetha den einzigen derartigen Betrieb des Landes.
Ortschaftsrat
Der Ortschaftsrat besteht grundsätzlich aus achtgewählten Ortschaftsräten. Der Ortsbürgermeister gehört dem Ortschaftsrat ex officio an und hat den Vorsitz inne. Nach der Ortschaftsratswahl 2024 konnten zwei der acht Sitze auf Grund der Stimmenverteilung nicht vergeben werden.
Ortschaftsrat Großkorbetha | Sitzverteilung im Ortschaftsrat 2024–2029 Insgesamt 6 Sitze
| ||||
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Wahlvorschlag | Sitze | ||||
2024 | 2011 | ||||
EB | Einzelbewerber | 3 | 3 | ||
WG TSV | WG TSV Großkorbetha | 2 | 3 | ||
CDU | 1 | 2 | |||
Die Linke | 0 | 2 | |||
FDP | 0 | 1 | |||
SPD | 0 | 1 | |||
Nicht vergeben | 2 | 0 | |||
Gesamt | 8 | 12 |
Ortsbürgermeister
Ortsbürgermeister ist seit 2024 Uwe Horn, welcher Birgit Weber nachfolgte.
Sehenswürdigkeiten und Tourismus
- Dorfkirche St. Martin aus dem Jahr 1293
- In der Kirche von Kleinkorbetha befindet sich die 1800 eingebaute Orgel von Johann Gottlob Trampeli.
- Wasserturm (stillgelegt)
- Wasserturm am Bahnhof (stillgelegt)
- Gniebendorfer Mühle
- Gedenkstein aus dem Jahre 1952 auf dem Harnackplatz für die Opfer des Faschismus
- Der Saale-Radweg überquert die Saale zwischen Groß- und Kleinkorbetha.
- Kriegerdenkmal am Karl-Marx-Platz
Verkehrsanbindung
Schienenverkehr
Großkorbetha besitzt seit 1856 einen Bahnhof, in dem sich die Strecken nach Halle und nach Leipzig trennen. Jeweils stündlich halten hier Züge der Linie RB 20 Leipzig – Erfurt – Eisenach und der Linie RB 25 Halle/Saale – Jena – Saalfeld. Diese werden von Abellio Rail Mitteldeutschland betrieben.
Hier beginnt außerdem die Bahnstrecke Großkorbetha–Deuben, auf der seit 1999 nur noch Kohlezüge nach Wählitz (kurz vor Hohenmölsen) fahren.
Straßenverkehr
Großkorbetha ist über die A-38-Abfahrt Leuna und den Abzweig Bäumchen an der B 91 zu erreichen. Direkt durch den Ort führt die Landstraße von Merseburg nach Weißenfels.
Bildung
- Kindergarten „Sonnenschein“
- Grundschule Großkorbetha
- Freie Sekundarschule (Privates Allgemeinbildendes Schulzentrum)
- Freies Gymnasium (Privates Allgemeinbildendes Schulzentrum)
Persönlichkeiten
- Johann Christian August Grohmann (1769–1847), Philosoph, Psychologe und Rhetoriker
- Ernst Gustav Vogel (1797–1874), Hauslehrer, Bibliograf und Sekretär der Königlichen Öffentlichen Bibliothek in Dresden
- Karl Gottfried Wilhelm Theile (1799–1854), evangelischer Theologe und Hochschulprofessor
- Hans-Joachim Bartmuß (1929–2023), Historiker
- Wolfgang Hanisch (* 1951), Leichtathlet
Literatur
- 1100 Jahre Burgwerben, Goseck, Großkorbetha, Markwerben, Reichardtswerben, Tagewerben: 881 - 1981; Anlässlich der Festwoche 5. bis 13. September 1981, Verlag Gemeinsames Vorbereitungskomitee für die 1100-Jahrfeier der Gemeinden, 1981.
Weblinks
- Großkorbetha auf weissenfels.de
Einzelnachweise
- Hauptsatzung der Stadt Weißenfels in der Fassung der Bekanntmachung vom 27. Januar 2015 (WSF-ABl. Nr. 2/2015, S. 3), geändert durch Satzung vom 26.11.2016 (WSF-ABl. 11/2016, S. 3). (weissenfels.de [PDF; 275 kB; abgerufen am 20. Oktober 2017]).
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Hersfelder Zehntverzeichnis, Ortsliste (Liste A); Reg. Thur. Nr. 287
- Eichler, Ernst; Walther, Hans: Untersuchungen zur Ortsnamenkunde und Sprach- und Siedlungsgeschichte des Gebietes zwischen mittlerer Saale und weißer Elster. Berlin 1984, S. 186.
- Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas, Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0, S. 84 f.
- Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas, Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0, S. 36 f.
- Der Ort im Buch Geographie für alle Stände, S. 376
- Der Landkreis Merseburg im Gemeindeverzeichnis 1900
- Der Landkreis Weißenfels im Gemeindeverzeichnis 1900
- Erste Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen vom 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 15, 22. Juni 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 227 (PDF).
- Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 280 (PDF).
- Großkorbetha und seine Ortsteile im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
- StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
- Rudolf Joppen: Das Erzbischöfliche Kommissariat Magdeburg. Band 32, Teil 12, Geschichte und Rechtsstellung von der Gründung der DDR bis zur Ernennung des Apostolischen Administrators. St. Benno Verlag, Leipzig 1989, S. 141.
- 06688 Weißenfels-Kleinkorbetha: säkularis. Kirche (1855). kirchbau.de, abgerufen am 3. November 2023.
- Rudolf Joppen: Das Erzbischöfliche Kommissariat Magdeburg. Band 32, Teil 12, Geschichte und Rechtsstellung von der Gründung der DDR bis zur Ernennung des Apostolischen Administrators. St. Benno Verlag, Leipzig 1989, S. 140–144.
- https://kath-weissenfels.de/wp-content/uploads/2024/03/ChronikFlyer-WEB.pdf
- Ergebnis Ortschaftsratswahl 2024. 10. Juni 2024, abgerufen am 17. Juni 2025.
- Archivierte Kopie ( vom 9. Januar 2015 im Internet Archive)
- Andreas Richter: Neuer Bürgermeister: „Ich hab' jetzt richtig Bock“. Abgerufen am 3. Juni 2025.
- Gustav Richard: Dorf mit Großstadtbahnhof: Besuch in Großkorbetha (YouTube, abgerufen am 23. Mai 2022)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Grosskorbetha bis 1933 Grosscorbetha ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Stadt Weissenfels im Burgenlandkreis in Sachsen Anhalt GrosskorbethaStadt WeissenfelsKoordinaten 51 16 N 12 2 O 51 26 12 031111111111 96 Koordinaten 51 15 36 N 12 1 52 OHohe 96 mFlache 12 68 km Einwohner 1785 7 Nov 2017 Bevolkerungsdichte 141 Einwohner km Eingemeindung 1 September 2010Postleitzahl 06688Vorwahl 034446KarteLage von Grosskorbetha in WeissenfelsLuftbildpanorama von Grosskorbetha links und Kleinkorbetha rechts Kleinkorbetha Luftaufnahme 2017 WasserturmWasserturm am BahnhofGeografieGrosskorbetha liegt zwischen Weissenfels und Bad Durrenberg nordwestlich des Autobahnkreuzes Rippachtal am linken Saaleufer Rechts der Saale liegen der Ortsteil Kleinkorbetha und die zu Lutzen gehorige Ortschaft Oeglitzsch Auf der Gemarkung Grosskorbetha befindet sich zudem neben dem Ortsteil Kleinkorbetha die Siedlung Gniebendorf In der Gemeinde befand sich bis zum 1 September 2010 der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Saaletal der weitere acht Gemeinden angehorten GeschichteIn einem zwischen 830 und 850 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird Gross Korbetha als zehntpflichtiger Ort Curuuati im Friesenfeld erstmals urkundlich erwahnt Die zweite Nennung im gleichen Verzeichnis bezieht sich auf das Korbetha bei Schkopau Kleinkorbetha taucht zwar erst 1430 als parvi corvete urkundlich auf ist aber doch alter da bereits 1330 corvete superius uberliefert ist was somit die Existenz des kleinen Korbetha jenseits der Saale voraussetzt Der Ortsname lasst sich auf germanisch Karren waten zuruckfuhren was topografisch durch die schon in prahistorischer Zeit existierenden Saalefurten zwischen beiden Orten bzw zwischen Gniebendorf und Kleinkorbetha bestatigt wird Damals teilte sich die Saale hier in mehrere flache Arme was ein Durchschreiten oder Durchfahren ermoglichte Einige tote Restlocher und Mulden sind noch erkennbar Uber die Jahrhunderte hinweg anderte sich die Schreibweise mehrfach So ist 1458 von Korwetha die Rede noch heute umgangssprachlich Korweete 1545 Gross Corbetha Aus dem Jahr 1593 findet sich in der Kirchenglocke die Inschrift Grosscorbetha seit 1933 schliesslich tragt das Dorf den noch heute gultigen Namen Grosskorbetha 1293 wurde mit dem Bau der Kirche in honorem sancti Martini zu Ehren des heiligen St Martin begonnen 1433 wurden weite Teile des Ortes von der Saale uberflutet und hierdurch vierzig Hauser zerstort Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde der Ort durch schwedische Truppen wegen nicht gezahlter Kontribution in Brand gesteckt Im Jahre 1804 zerstorte eine Feuersbrunst einen grossen Teil des Dorfes Grosskorbetha Gniebendorf und Kleinkorbetha gehorten bis 1815 zum Kurfurstentum Sachsen bzw zum Konigreich Sachsen Kleinkorbetha am ostlichen Saaleufer unterstand dem hochstift merseburgischen Amt Lutzen das seit 1561 unter kursachsischer Hoheit stand und zwischen 1656 57 und 1738 zum Sekundogenitur Furstentum Sachsen Merseburg gehorte Grosskorbetha und Gniebendorf westlich der Saale lagen im Norden des kursachsischen Amts Weissenfels Burgwerbener Gerichtsstuhl das zwischen 1656 57 und 1746 zum Sekundogenitur Furstentum Sachsen Weissenfels gehorte Durch die Beschlusse des Wiener Kongresses kamen die drei Orte mit dem Westteil des Amts Lutzen und dem Amt Weissenfels im Jahr 1815 zu Preussen Sie wurden 1816 dem Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt Wahrend Kleinkorbetha dem Kreis Merseburg zugeteilt wurde kamen Grosskorbetha und Gniebendorf zum Kreis Weissenfels 1856 wurde der Bahnhof Grosskorbetha in Betrieb genommen der aufgrund seiner Lage zu einem Knotenpunkt des Personen und des Guterverkehrs und fur die weitere Entwicklung des Ortes von entscheidender Bedeutung wurde 1981 feierten die Bewohner des Ortes das 1100 jahrige Jubilaum der Ersterwahnung Zwanzig Jahre spater am 7 Dezember wurde die Saalebrucke zwischen Gross und Kleinkorbetha eingeweiht Bei der ersten Kreisreform in der DDR wurde Kleinkorbetha am 15 Juni 1950 in den Kreis Weissenfels umgegliedert und am 20 Juli 1950 nach Grosskorbetha eingemeindet Mit der zweiten Kreisreform 1952 kam Grosskorbetha zum Kreis Weissenfels im Bezirk Halle der 1990 wieder zum Landkreis Weissenfels wurde und im Jahr 2007 im Burgenlandkreis aufging Am 1 September 2010 wurde Grosskorbetha mit seinen Ortsteilen Kleinkorbetha und Gniebendorf nach Weissenfels eingemeindet Einwohnerentwicklung Entwicklung der Einwohnerzahl ab 1995 Stichtag 31 Dezember Jahr Einwohner1840 5811931 17981970 33921990 23581995 22352000 22042005 20312006 20082007 19652009 19232017 1785 3 OktoberReligionKirche in GrosskorbethaKirche in Kleinkorbetha Die ursprunglich zum Bistum Merseburg gehorende Kirche in Grosskorbetha und ihre Kirchengemeinde wurden durch die im 16 Jahrhundert durchgefuhrte Reformation evangelisch lutherisch Evangelisch lutherische Kirche Die Kirchengemeinde Grosskorbetha mit ihrer auf das 13 Jahrhundert zuruckgehenden Martinskirche gehort zum Kirchenkreis Merseburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Die 1855 erbaute Kirche in Kleinkorbetha wird nicht mehr genutzt Hauptartikel St Martin Grosskorbetha Romisch katholische Kuratie Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen durch die Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel und Osteuropa Katholiken in grosserer Zahl nach Grosskorbetha und in die umliegenden Ortschaften sie gehorten zunachst zur Pfarrei Weissenfels 1957 kam der geplante Ankauf eines bebauten Grundstucks in Grosskorbetha fur katholische Zwecke nicht zustande Am 1 Dezember 1958 wurde die Kuratie Grosskorbetha errichtet die zur Pfarrei Weissenfels gehorte und damals rund 1000 Katholiken umfasste Leo Nowak der spatere Bischof des Bistums Magdeburg wurde ihr erster Kuratus Die katholischen Gottesdienste fanden in der evangelischen St Martins Kirche und im evangelischen Konfirmandensaal statt 1961 ubernahm Manfred Kania das Amt des Kuratus in Grosskorbetha ihm folgte 1967 Heinrich Czarnojanczyk 1973 wurde die Kuratie aufgehoben und Kuratus Czarnojanczyk versetzt Die Katholiken in Grosskorbetha gehoren seitdem wieder zur Pfarrei Weissenfels Bis 2002 fanden noch Messen in Grosskorbetha statt PolitikDie bis zu ihrer Zwangseingemeindung im Jahr 2010 selbstandige Gemeinde Grosskorbetha ist eine Ortschaft der Stadt Weissenfels im Sinne des 86 Sie verfugt damit uber einen Ortschaftsrat und einen Ortsburgermeister WirtschaftIn der DDR gab es im Ort mit dem VEB Anglerbedarf Grosskorbetha den einzigen derartigen Betrieb des Landes Ortschaftsrat Der Ortschaftsrat besteht grundsatzlich aus achtgewahlten Ortschaftsraten Der Ortsburgermeister gehort dem Ortschaftsrat ex officio an und hat den Vorsitz inne Nach der Ortschaftsratswahl 2024 konnten zwei der acht Sitze auf Grund der Stimmenverteilung nicht vergeben werden Ortschaftsrat Grosskorbetha Sitzverteilung im Ortschaftsrat 2024 2029 Insgesamt 6 Sitze Einzel 3 TSV 2 CDU 1Wahlvorschlag Sitze2024 2011EB Einzelbewerber 3 3WG TSV WG TSV Grosskorbetha 2 3CDU 1 2Die Linke 0 2FDP 0 1SPD 0 1Nicht vergeben 2 0Gesamt 8 12Ortsburgermeister Ortsburgermeister ist seit 2024 Uwe Horn welcher Birgit Weber nachfolgte Sehenswurdigkeiten und TourismusGniebendorfer MuhleSaalebruckeDorfkirche St Martin aus dem Jahr 1293 In der Kirche von Kleinkorbetha befindet sich die 1800 eingebaute Orgel von Johann Gottlob Trampeli Wasserturm stillgelegt Wasserturm am Bahnhof stillgelegt Gniebendorfer Muhle Gedenkstein aus dem Jahre 1952 auf dem Harnackplatz fur die Opfer des Faschismus Der Saale Radweg uberquert die Saale zwischen Gross und Kleinkorbetha Kriegerdenkmal am Karl Marx PlatzVerkehrsanbindungSchienenverkehr Grosskorbetha besitzt seit 1856 einen Bahnhof in dem sich die Strecken nach Halle und nach Leipzig trennen Jeweils stundlich halten hier Zuge der Linie RB 20 Leipzig Erfurt Eisenach und der Linie RB 25 Halle Saale Jena Saalfeld Diese werden von Abellio Rail Mitteldeutschland betrieben Hier beginnt ausserdem die Bahnstrecke Grosskorbetha Deuben auf der seit 1999 nur noch Kohlezuge nach Wahlitz kurz vor Hohenmolsen fahren Bahnhof GrosskorbethaStrassenverkehr Grosskorbetha ist uber die A 38 Abfahrt Leuna und den Abzweig Baumchen an der B 91 zu erreichen Direkt durch den Ort fuhrt die Landstrasse von Merseburg nach Weissenfels Privates Allgemeinbildendes SchulzentrumBildungKindergarten Sonnenschein Grundschule Grosskorbetha Freie Sekundarschule Privates Allgemeinbildendes Schulzentrum Freies Gymnasium Privates Allgemeinbildendes Schulzentrum PersonlichkeitenJohann Christian August Grohmann 1769 1847 Philosoph Psychologe und Rhetoriker Ernst Gustav Vogel 1797 1874 Hauslehrer Bibliograf und Sekretar der Koniglichen Offentlichen Bibliothek in Dresden Karl Gottfried Wilhelm Theile 1799 1854 evangelischer Theologe und Hochschulprofessor Hans Joachim Bartmuss 1929 2023 Historiker Wolfgang Hanisch 1951 LeichtathletLiteratur1100 Jahre Burgwerben Goseck Grosskorbetha Markwerben Reichardtswerben Tagewerben 881 1981 Anlasslich der Festwoche 5 bis 13 September 1981 Verlag Gemeinsames Vorbereitungskomitee fur die 1100 Jahrfeier der Gemeinden 1981 WeblinksCommons Grosskorbetha Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grosskorbetha auf weissenfels deEinzelnachweiseHauptsatzung der Stadt Weissenfels in der Fassung der Bekanntmachung vom 27 Januar 2015 WSF ABl Nr 2 2015 S 3 geandert durch Satzung vom 26 11 2016 WSF ABl 11 2016 S 3 weissenfels de PDF 275 kB abgerufen am 20 Oktober 2017 Sachsen Anhalt Viewer des Landesamtes fur Vermessung und Geoinformation Hinweise Hersfelder Zehntverzeichnis Ortsliste Liste A Reg Thur Nr 287 Eichler Ernst Walther Hans Untersuchungen zur Ortsnamenkunde und Sprach und Siedlungsgeschichte des Gebietes zwischen mittlerer Saale und weisser Elster Berlin 1984 S 186 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 84 f Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 36 f Der Ort im Buch Geographie fur alle Stande S 376 Der Landkreis Merseburg im Gemeindeverzeichnis 1900 Der Landkreis Weissenfels im Gemeindeverzeichnis 1900 Erste Verordnung zum Gesetz zur Anderung der Kreis und Gemeindegrenzen vom 27 April 1950 GuABl S 161 In Landesregierung Sachsen Anhalt Hrsg Gesetz und Amtsblatt des Landes Sachsen Anhalt Nr 15 22 Juni 1950 ZDB ID 511105 5 S 227 PDF Zweite Verordnung zum Gesetz zur Anderung der Kreis und Gemeindegrenzen zum 27 April 1950 GuABl S 161 In Landesregierung Sachsen Anhalt Hrsg Gesetz und Amtsblatt des Landes Sachsen Anhalt Nr 18 5 August 1950 ZDB ID 511105 5 S 280 PDF Grosskorbetha und seine Ortsteile im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins fur Computergenealogie StBA Gebietsanderungen vom 01 Januar bis 31 Dezember 2010 Rudolf Joppen Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg Band 32 Teil 12 Geschichte und Rechtsstellung von der Grundung der DDR bis zur Ernennung des Apostolischen Administrators St Benno Verlag Leipzig 1989 S 141 06688 Weissenfels Kleinkorbetha sakularis Kirche 1855 kirchbau de abgerufen am 3 November 2023 Rudolf Joppen Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg Band 32 Teil 12 Geschichte und Rechtsstellung von der Grundung der DDR bis zur Ernennung des Apostolischen Administrators St Benno Verlag Leipzig 1989 S 140 144 https kath weissenfels de wp content uploads 2024 03 ChronikFlyer WEB pdf Ergebnis Ortschaftsratswahl 2024 10 Juni 2024 abgerufen am 17 Juni 2025 Archivierte Kopie Memento vom 9 Januar 2015 im Internet Archive Andreas Richter Neuer Burgermeister Ich hab jetzt richtig Bock Abgerufen am 3 Juni 2025 Gustav Richard Dorf mit Grossstadtbahnhof Besuch in Grosskorbetha YouTube abgerufen am 23 Mai 2022 Ortschaften der Stadt Weissenfels Borau Burgwerben Grosskorbetha Langendorf Leissling Markwerben Reichardtswerben Schkortleben Storkau Tagewerben Uichteritz Wengelsdorf Normdaten Geografikum GND 1057975966 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 243203719