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György Konrád ˈɟørɟ ˈkonraːd 2 April 1933 in Debrecen Ungarn 13 September 2019 in Budapest war ein ungarischer Schriftst

György Konrád

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György Konrád [ˈɟørɟ ˈkonraːd] (* 2. April 1933 in Debrecen, Ungarn; † 13. September 2019 in Budapest) war ein ungarischer Schriftsteller und Essayist.

Als Essayist setzte sich Konrád während des Kalten Krieges für ein friedliches und föderales Mitteleuropa ein; als Schriftsteller beschäftigte er sich immer wieder mit dem Nationalsozialismus, dem Ungarischen Volksaufstand von 1956 und seiner Familiengeschichte.

Er war von 1997 bis 2003 Präsident der Berliner Akademie der Künste und galt als einer der bekanntesten ungarischen Schriftsteller, dessen Werk vielfach übersetzt wurde.

Leben

György Konrád wurde 1933 in eine jüdische Familie im ostungarischen Debrecen geboren und wuchs in der nahegelegenen Stadt Berettyóújfalu auf. Im Jahr 1944 entging er nur knapp der Deportation in das Konzentrationslager Auschwitz durch das Eichmann-Kommando und dessen ungarische Helfer. Mit seinen Geschwistern floh er zu Verwandten nach Budapest und lebte dort in einer Wohnung unter dem Schutz des Schweizer Vizekonsuls Carl Lutz. Seine Eltern waren am 15. Mai 1944 deportiert worden und überlebten die Zwangsarbeit. Die Ereignisse dieser Jahre beschrieb er in seinen Romanen Heimkehr und Glück.

Konrád studierte an der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest Literaturwissenschaft, Soziologie und Psychologie bis zum Ungarnaufstand 1956. Von 1959 bis 1965 arbeitete er als Jugendschutzinspektor für die Vormundschaftsbehörde eines Budapester Stadtbezirks; nebenher publizierte er erste Essays. 1965 stellte ihn das Budapester Institut und Planungsbüro als Soziologen für Städtebau ein.

Sein Romandebüt Der Besucher veröffentlichte er 1969. Seit dem Erfolg des Erstlingswerkes konzentrierte er sich auf die literarische Arbeit. In seinen Essays plädierte er für ein friedliches Mitteleuropa, das die Grenzen zwischen Ost und West überwinden solle. Neben Václav Havel, Adam Michnik oder Pavel Kohout zählte er zu den wichtigsten Stimmen der Dissidenten vor 1989. Weil er zwischen 1978 und 1988 nicht publizieren durfte, reiste er durch Westeuropa, Amerika und Australien. Das Publikationsverbot wurde 1989 aufgehoben.

Er war von 1990 bis 1993 Präsident der internationalen Schriftstellervereinigung P.E.N. Von 1997 bis 2003 war er Präsident der Akademie der Künste in Berlin-Brandenburg. Regelmäßig publizierte er in der 1854 gegründeten ungarischen deutschsprachigen Zeitung Pester Lloyd.

Seine Äußerungen zu tagespolitischen Themen wurden kontrovers diskutiert; so lehnte er den NATO-Einsatz im früheren Jugoslawien ab, während er sich 2003 für den Irakkrieg aussprach. Die Kulturpolitik der Regierung von Viktor Orbán seit 2010 fand seinen Widerspruch, und er sah sich zusammen mit anderen jüdischen Schriftstellern in Ungarn antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt, denen die Regierung aus seiner Sicht nicht entgegentrat. Konrád war mit Ágnes Heller der Meinung, dass man die rechtsextreme Partei Jobbik aus einer „technischen Koalition“ nicht ausschließen sollte, da diese Rechtsaußen-Partei keine Gefahr für die ungarische Gesellschaft bedeute.

Konrád starb im September 2019 im Alter von 86 Jahren nach langer, schwerer Krankheit in seinem Haus in Budapest. Sein Nachlass befindet sich im Literaturarchiv der Akademie der Künste, Berlin.

Schriften

Zur Übersetzung ins Deutsche

Konráds Werke wurden überwiegend von Hans-Henning Paetzke und Mario Szenessy ins Deutsche übersetzt. Der Roman Kerti mulatság (Das Gartenfest) wurde anhand zweier im Ungarischen unpublizierter Vorläufer-Typoskripte von Paetzke ins Deutsche übersetzt, bevor er im Ungarischen erschien. Inhaltlich entsprechen Das Geisterfest und Melinda und Dragoman somit weitgehend dem Gartenfest. Eine deutsche Übertragung der Endversion des Gartenfestes steht bislang noch aus.

Romane

  • A látogató, 1969 (dt. Der Besucher, übersetzt von Mario Szenessy, Luchterhand, Darmstadt/Neuwied 1969, ISBN 3-472-86333-1, (Neuausgabe) Suhrkamp, Frankfurt 1999, ISBN 3-518-41084-9).
  • A városalapító, 1977 (dt. Der Stadtgründer, übersetzt von Mario Szenessy, List, München 1975 (in Ungarn 1977), ISBN 3-471-77938-8).
  • A cinkos, 1982 (dt. Der Komplize, übersetzt von Hans-Henning Paetzke, Suhrkamp, Frankfurt 1980, ISBN 3-518-03446-4).
  • unveröff. Typoskript (dt. Geisterfest, übersetzt von Hans-Henning Paetzke, Suhrkamp, Frankfurt 1986, ISBN 3-518-03092-2)
  • Kerti mulatság, 1987 (keine Übersetzung ins Deutsche vorhanden).
  • Hazatérés (dt. Heimkehr, übersetzt von Hans-Henning Paetzke, Suhrkamp, Frankfurt 1988, ISBN 3-518-22281-3).
  • Melinda és Drágoman (unveröff. Typoskript), (dt. Melinda und Dragoman, übersetzt von Hans-Henning Paetzke, Suhrkamp, Frankfurt 1991, ISBN 3-518-40417-2).
  • Kőóra, 1994 (dt. Steinuhr, übersetzt von Hans-Henning Paetzke, Suhrkamp, Frankfurt 1996, ISBN 3-518-40767-8).
  • Hagyaték, 1998 (dt. Der Nachlass, übersetzt von Hans-Henning Paetzke, Suhrkamp, Frankfurt 1999, ISBN 3-518-41085-7).
  • Elutazás és hazatérés, 2001 (dt. Glück, übersetzt von Hans-Henning Paetzke, Suhrkamp, Frankfurt 2003, ISBN 3-518-41445-3).
  • Fenn a hegyen napfogyatkozáskor, 2003 (dt. Sonnenfinsternis auf dem Berg, übersetzt von Hans-Henning Paetzke, Suhrkamp, Frankfurt 2005, ISBN 3-518-41684-7).
  • Kakasok bánata, 2005 (dt. Das Buch Kalligaro, übersetzt von Hans-Henning Paetzke, Suhrkamp, Frankfurt 2007, ISBN 3-518-41883-1 (Autobiografie).).

Essaybände

  • mit Iván Szelényi: Az értelmiség útja az osztályhatalomhoz, 1978 (dt. Die Intelligenz auf dem Weg zur Klassenmacht, übersetzt von Hans-Henning Paetzke, Suhrkamp, Frankfurt 1978, ISBN 3-518-09112-3).
  • Antipolitika, 1986 (dt. Antipolitik. Mitteleuropäische Meditationen, übersetzt von Hans-Henning Paetzke, Suhrkamp, Frankfurt 1985, ISBN 3-518-11293-7).
  • (dt. Stimmungsbericht, übersetzt von Hans-Henning Paetzke, Suhrkamp, Frankfurt 1988, ISBN 3-518-11394-1).
  • Az újjászületés melankóliája, 1991 (dt. Die Melancholie der Wiedergeburt, übersetzt von Hans-Henning Paetzke, Suhrkamp, Frankfurt 1992, ISBN 3-518-11720-3).
  • (dt. Identität und Hysterie, Suhrkamp, Frankfurt 1995, ISBN 3-518-11921-4).
  • (dt. Vor den Toren des Reichs, Suhrkamp, Frankfurt 1997, ISBN 3-518-12015-8).
  • A láthatatlan hang, 1997 (dt. Die unsichtbare Stimme, übersetzt von Hans-Henning Paetzke, Suhrkamp, Frankfurt 1998, ISBN 3-518-41013-X).
  • (dt. Die Erweiterung der Mitte. Europa und Osteuropa am Ende des 20. Jahrhunderts, Picus, Wien 1999, ISBN 3-85452-370-X).
  • (dt. Der dritte Blick. Betrachtungen eines Antipolitischen, Suhrkamp, Frankfurt 2001, ISBN 3-518-12233-9).
  • Inga (dt. Das Pendel. Essaytagebuch. Übersetzt von Hans-Henning Paetzke, Suhrkamp, Berlin 2011, ISBN 978-3-518-42252-6).
  • Zsidókról, 2010 (dt. Über Juden, übersetzt von Hans-Henning Paetzke, Suhrkamp Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-633-54260-4)
  • Európa és a nemzetállamok (dt. Europa und die Nationalstaaten, übersetzt von Hans-Henning Paetzke, Suhrkamp, Berlin 2013, ISBN 978-3-518-42371-4).

Verfilmungen

  • 1970: Der Ausbruch (Kitöres)
  • 1982: Der Besucher (De smaak van water)

Auszeichnungen und Ehrungen

  • 1982–1984: DAAD-Stipendiat in Berlin und Fellow im Wissenschaftskolleg zu Berlin
  • 1983: Herder-Preis, Wien
  • 1985: Europäischer Essay-Preis der Charles-Veillon-Stiftung
  • 1986: Preis des skandinavischen Verbandes der Friedensforscher und Südwestfunkpreis der Literaturforscher
  • 1988: Ehrendoktorwürde der Universität Antwerpen
  • 1989: Wilhelm-Heinse-Medaille der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz und , Budapest
  • 1990: Manès-Sperber-Preis, Wien und Kossuth-Preis, Budapest
  • 1991: Aufnahme in die Akademie der Künste (Berlin)
  • 1991: Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, Frankfurt am Main
  • 1998: für Dichtung, Montenegro
  • 2001: Internationaler Karlspreis der Stadt Aachen als „Brückenbauer für Gerechtigkeit und Versöhnung in Europa“
  • 2003: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
  • 2003: Komtur mit Stern des Verdienstordens der Republik Ungarn
  • 2007: Franz-Werfel-Menschenrechtspreis
  • 2014: Buber-Rosenzweig-Medaille

Literatur

  • Hans-Peter Burmeister (Hrsg.): György Konrád, eine Stimme aus Mitteleuropa. Evangelische Akademie, Loccum 1996, ISBN 3-8172-5894-1.

Weblinks

Commons: György Konrád – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur von und über György Konrád im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • György Konráds Homepage (ungarisch, deutsch, französisch und englisch)
  • Biographie von György Konrád (Karlspreis 2001)
  • Stephen Tree: Ein ungarischer Held. In: Tagesspiegel vom 1. April 2013.
  • Stephen Tree: Ich wollte mal Ingenieur werden Gespräch. In: Jüdische Allgemeine vom 2. April 2013. Online auf juedische-allgemeine.de.

Einzelnachweise

  1. Konrád György szerint össze lehet fogni a Jobbikkal. In: MNO.hu. 6. Dezember 2017 (mno.hu [abgerufen am 12. Februar 2018]). 
  2. Ungarischer Autor György Konrád tot. In: Deutsche Welle, 13. September 2019.
  3. Miklós Haraszti: Abschied von György Konrád. In: Sinn und Form 2/2020, S. 275–277. Aus dem Ungarischen von Christina Kunze. (Auf der Beerdigung György Konráds am 22. September in Budapest gehaltene Trauerrede, am Folgetag in der ungarischen Wochenzeitung HVG veröffentlicht.)
  4. Pressemitteilung der Akademie der Künste: https://www.adk.de/de/news/index.htm?we_objectID=60291
  5. Joseph Croitoru: Wider die Willkürherrschaft., faz.net, 2. April 2013, abgerufen am 2. April 2013
  6. Wilhelm-Heinse-Medaille. Preisträger 1989: György Konrád. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, abgerufen am 17. Mai 2025. 
  7. Der Preisträger 1991: György Konrád: Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Archiviert vom Original am 21. April 2019; abgerufen am 13. September 2019. 
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Personendaten
NAME Konrád, György
KURZBESCHREIBUNG ungarischer Schriftsteller und Essayist
GEBURTSDATUM 2. April 1933
GEBURTSORT Debrecen
STERBEDATUM 13. September 2019
STERBEORT Budapest

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 10:00

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Gyorgy Konrad ˈɟorɟ ˈkonraːd 2 April 1933 in Debrecen Ungarn 13 September 2019 in Budapest war ein ungarischer Schriftsteller und Essayist Gyorgy Konrad 2002 Gyorgy Konrad 2013 Als Essayist setzte sich Konrad wahrend des Kalten Krieges fur ein friedliches und foderales Mitteleuropa ein als Schriftsteller beschaftigte er sich immer wieder mit dem Nationalsozialismus dem Ungarischen Volksaufstand von 1956 und seiner Familiengeschichte Er war von 1997 bis 2003 Prasident der Berliner Akademie der Kunste und galt als einer der bekanntesten ungarischen Schriftsteller dessen Werk vielfach ubersetzt wurde LebenGyorgy Konrad wurde 1933 in eine judische Familie im ostungarischen Debrecen geboren und wuchs in der nahegelegenen Stadt Berettyoujfalu auf Im Jahr 1944 entging er nur knapp der Deportation in das Konzentrationslager Auschwitz durch das Eichmann Kommando und dessen ungarische Helfer Mit seinen Geschwistern floh er zu Verwandten nach Budapest und lebte dort in einer Wohnung unter dem Schutz des Schweizer Vizekonsuls Carl Lutz Seine Eltern waren am 15 Mai 1944 deportiert worden und uberlebten die Zwangsarbeit Die Ereignisse dieser Jahre beschrieb er in seinen Romanen Heimkehr und Gluck Konrad studierte an der Eotvos Lorand Universitat in Budapest Literaturwissenschaft Soziologie und Psychologie bis zum Ungarnaufstand 1956 Von 1959 bis 1965 arbeitete er als Jugendschutzinspektor fur die Vormundschaftsbehorde eines Budapester Stadtbezirks nebenher publizierte er erste Essays 1965 stellte ihn das Budapester Institut und Planungsburo als Soziologen fur Stadtebau ein Sein Romandebut Der Besucher veroffentlichte er 1969 Seit dem Erfolg des Erstlingswerkes konzentrierte er sich auf die literarische Arbeit In seinen Essays pladierte er fur ein friedliches Mitteleuropa das die Grenzen zwischen Ost und West uberwinden solle Neben Vaclav Havel Adam Michnik oder Pavel Kohout zahlte er zu den wichtigsten Stimmen der Dissidenten vor 1989 Weil er zwischen 1978 und 1988 nicht publizieren durfte reiste er durch Westeuropa Amerika und Australien Das Publikationsverbot wurde 1989 aufgehoben Er war von 1990 bis 1993 Prasident der internationalen Schriftstellervereinigung P E N Von 1997 bis 2003 war er Prasident der Akademie der Kunste in Berlin Brandenburg Regelmassig publizierte er in der 1854 gegrundeten ungarischen deutschsprachigen Zeitung Pester Lloyd Seine Ausserungen zu tagespolitischen Themen wurden kontrovers diskutiert so lehnte er den NATO Einsatz im fruheren Jugoslawien ab wahrend er sich 2003 fur den Irakkrieg aussprach Die Kulturpolitik der Regierung von Viktor Orban seit 2010 fand seinen Widerspruch und er sah sich zusammen mit anderen judischen Schriftstellern in Ungarn antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt denen die Regierung aus seiner Sicht nicht entgegentrat Konrad war mit Agnes Heller der Meinung dass man die rechtsextreme Partei Jobbik aus einer technischen Koalition nicht ausschliessen sollte da diese Rechtsaussen Partei keine Gefahr fur die ungarische Gesellschaft bedeute Konrad starb im September 2019 im Alter von 86 Jahren nach langer schwerer Krankheit in seinem Haus in Budapest Sein Nachlass befindet sich im Literaturarchiv der Akademie der Kunste Berlin SchriftenZur Ubersetzung ins Deutsche Konrads Werke wurden uberwiegend von Hans Henning Paetzke und Mario Szenessy ins Deutsche ubersetzt Der Roman Kerti mulatsag Das Gartenfest wurde anhand zweier im Ungarischen unpublizierter Vorlaufer Typoskripte von Paetzke ins Deutsche ubersetzt bevor er im Ungarischen erschien Inhaltlich entsprechen Das Geisterfest und Melinda und Dragoman somit weitgehend dem Gartenfest Eine deutsche Ubertragung der Endversion des Gartenfestes steht bislang noch aus Romane A latogato 1969 dt Der Besucher ubersetzt von Mario Szenessy Luchterhand Darmstadt Neuwied 1969 ISBN 3 472 86333 1 Neuausgabe Suhrkamp Frankfurt 1999 ISBN 3 518 41084 9 A varosalapito 1977 dt Der Stadtgrunder ubersetzt von Mario Szenessy List Munchen 1975 in Ungarn 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41013 X dt Die Erweiterung der Mitte Europa und Osteuropa am Ende des 20 Jahrhunderts Picus Wien 1999 ISBN 3 85452 370 X dt Der dritte Blick Betrachtungen eines Antipolitischen Suhrkamp Frankfurt 2001 ISBN 3 518 12233 9 Inga dt Das Pendel Essaytagebuch Ubersetzt von Hans Henning Paetzke Suhrkamp Berlin 2011 ISBN 978 3 518 42252 6 Zsidokrol 2010 dt Uber Juden ubersetzt von Hans Henning Paetzke Suhrkamp Verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 633 54260 4 Europa es a nemzetallamok dt Europa und die Nationalstaaten ubersetzt von Hans Henning Paetzke Suhrkamp Berlin 2013 ISBN 978 3 518 42371 4 Verfilmungen1970 Der Ausbruch Kitores 1982 Der Besucher De smaak van water Auszeichnungen und Ehrungen1982 1984 DAAD Stipendiat in Berlin und Fellow im Wissenschaftskolleg zu Berlin 1983 Herder Preis Wien 1985 Europaischer Essay Preis der Charles Veillon Stiftung 1986 Preis des skandinavischen Verbandes der Friedensforscher und Sudwestfunkpreis der Literaturforscher 1988 Ehrendoktorwurde der Universitat 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2 April 1933GEBURTSORT DebrecenSTERBEDATUM 13 September 2019STERBEORT Budapest

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