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Römische Rheintalstraße

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Römische Rheintalstraße
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Die römische Rheintalstraße war eine der bedeutendsten Römerstraßen im Norden des Römischen Reichs. Sie verband Italien entlang des Oberrheins mit den römischen Provinzen Germania superior und Germania inferior sowie den dort stationierten Legionen am Rhein.

Geschichte

Die Rheintalstraße gehört zu den frühesten Römerstraßen der Region. Die älteste Römerstraße, die an den Rhein führte, war die von Marcus Vipsanius Agrippa während seiner Statthalterschaften in Gallien erbaute Verbindung von Lyon (Lugdunum) über Metz (Divodurum Mediomatricorum) und Trier (Augusta Treverorum) nach Köln (Colonia Claudia Ara Agrippinensium). Die Rheintalstraße dürfte als strategisch wichtige und kürzeste Verbindung nach Italien bald nach dieser, spätestens mit dem Beginn der Germanenfeldzüge des Kaisers Augustus um 15 v. Chr., erbaut worden sein.

Mit dem Ende der Feldzüge und der Festlegung des Rheins als Grenze verband die Straße die wichtigsten römischen Truppenstandorte, darunter mehrere Legionslager. Die Verbindung zu den Legionen an der Donau wurde allerdings durch die Route entlang des Oberrheins über Augst (Augusta Raurica) wesentlich verlängert, sodass die Römer bald auch Teile rechts des Rheins besetzten. Gnaeus Pinarius Cornelius Clemens ließ deshalb im Jahr 74 n. Chr. die Kinzigtalstraße anlegen, welche die Rheintalstraße vom ebenfalls zu dieser Zeit angelegten Rottweil (Arae Flaviae) her aus dem Schwarzwald (Abnoba mons) kommend bei Straßburg (Argentorate) erreichte. Mindestens seit dieser Zeit existierte zudem auch eine rechtsrheinische Route von Mainz (Mogontiacum) über Groß-Gerau und Heidelberg. Diese wird meist als rechte Rheintalstraße bezeichnet, weshalb sich für die hier beschriebene Route auch die Bezeichnung linke Rheintalstraße findet.

Im Vierkaiserjahr 69 n. Chr. sowie im folgenden Bataveraufstand war die Rheintalstraße eine der wichtigsten Marschrouten, sowohl für das Heer des Vitellius nach Italien sowie für die vespasianischen Truppen nach Norden. Die Eroberung des Dekumatlandes und das Vordringen in rechtsrheinische Gebiete mit der Einrichtung des Obergermanisch-Rätischen Limes führte dazu, dass die Straße einen Teil ihres militärischen Charakters verlor. Auxiliartruppen, die vorher im Umfeld der Legionen oder in kleineren Garnisonsorten stationiert waren, wurden an den Limes verlegt. Zuvor militärisch dominierte Orte wie Speyer (Noviomagus Nemetum), Worms (Borbetomagus) oder Bingen am Rhein (Bingium) wurden zu zivilen Siedlungen und Verwaltungssitzen. Auch die Legionsziegeleien in Rheinzabern (Tabernae) wurden um 80 n. Chr. aufgegeben. Bestehen blieben während der längsten Epoche der mittleren Kaiserzeit die beiden rückwärtigen Legionslager in Mainz (Mogontiacum, Legio XXII Primigenia) und Straßburg (Argentorate, Legio VIII Augusta).

Durch die Entstehung der zivilen Vororte behielt die Straße ihre Bedeutung als zentrale Verkehrsachse. In der Zeit Kaiser Caracallas wird sie in der Reisebeschreibung Itinerarium Antonini erwähnt. Auch in der Tabula Peutingeriana ist sie als eine der wichtigsten Routen verzeichnet.

In der Spätantike, als der Rhein in Folge des Limesfalls wieder zur Reichsgrenze wurde, finden sich viele Truppenstationierungen der Limitanei an den Etappenstationen der Straße in der Notitia dignitatum erwähnt.

Verlauf

Die Straße erreichte, von Mailand über den Großen St. Bernhard, Avenches und Solothurn den Rhein bei Augst (Augusta Raurica). Hier zweigten die Neckar-Alb-Donau-Straße in Richtung Rottweil (Arae Flaviae) und die Alpennordstraße nach Windisch AG (Vindonissa) sowie Pfyn (ad fines) ab, während die Rheintalstraße nach Westen abbog. Bei Basel mündete eine weitere frühe Verbindung ein, die von Lyon über Chalon-sur-Saône und Besançon verlief. Über Kembs und Biesheim erreichte die Rheintalstraße Straßburg. Nördlich von Straßburg führte sie nach Seltz, ehe sie bei Berg erstmals das heutige Deutschland erreicht. Über Rheinzabern (Tabernae), Speyer (Noviomagus), Worms (Borbetomagus) und Nierstein führte sie nach Mainz. Am Mittelrhein zweigte bei Bingen die Ausoniusstraße nach Trier ab.

Mit den Zwischenstationen Boppard (), Koblenz (Confluentes), Andernach (Antunnacum), Remagen (Rigomagus) erreichte sie Bonn (Bonna) und Köln in der Germania inferior. Hier bildete der Rhein die Grenze als Niedergermanischer Limes, weshalb sie oft auch als „Limesstraße“ bezeichnet wird. In Köln zweigte als Verlängerung des decumanus maximus die Via Belgica ab, weiter führte sie über Neuss (Novaesium), Xanten (Colonia Ulpia Traiana) und Nijmegen (Ulpia Noviomagus Batavorum) bis an die Nordsee.

Routenbeschreibung der Teilstrecke bis Mainz im Itinerarium Antonini

Text moderner Ort Entfernung
Item a Mediolano per Alpes Penninas Mogontiacum mpm CCCCXVIIII sic von Mailand über die Poeninischen Alpen nach Mainz Gesamtstrecke 419 milia passuum monetalis
Novaria mpm XXXIII Novara 34 Meilen
Vercellas mpm XVI Vercelli 16 Meilen
Eporedia mpm XXXIII Ivrea 33 Meilen
Vitricio mpm XXI Verrès 21 Meilen
Augusta praetoria mpm XXV Aosta 25 Meilen
Summo Pennino mpm XXV Grosser St. Bernhard 25 Meilen
Octoduro mpm XXV Martigny 25 Meilen
Tarnaias mpm XII Massongex 12 Meilen
Penne locos mpm XIII ? 13 Meilen
Vibisco mpm VIIII Vevey 9 Meilen
Bromago mpm VIIII Oron-la-Ville 9 Meilen
Minnodunum mpm VI Moudon 6 Meilen
Aventiculum Helvetiorum mpm XIIII Avenches 14 Meilen
Petinesca mpm XIII Studen BE 13 Meilen
Salodurum mpm X Solothurn 10 Meilen
Augusta Rauracum mpm XXII Augst 22 Meilen
Cambete mpm XII Kembs 12 Meilen
Stabulis mpm VI ? 6 Meilen
Argentovaria mpm XVIII Biesheim 18 Meilen
Helvetum mpm XVI ? 16 Meilen
Argentorato mpm XII Straßburg 12 Meilen
Saletione mpm VII Seltz 7 Meilen
Tabernis mpm XIII Rheinzabern 13 Meilen
Noviomago mpm XI Speyer 11 Meilen
Borbitomago mpm XIIII Worms 19 Meilen
Bauconica mpm XIII Nierstein 13 Meilen
Mogontiacum mpm XI. Mainz 11 Meilen

Archäologische Quellen

Neben den schriftlichen Quellen gibt es auch archäologische Funde zum Verlauf der Straße. Einige gut erhaltene Teilstücke sind im Bienwald in Rheinland-Pfalz zu finden, während sie auf beackerten Flächen im Rheintal meist kaum noch wahrnehmbar ist. Bei Grabungsschnitten wurde meist eine Breite der geschotterten Straßenoberfläche über sechs Meter festgestellt. Nicht einberechnet sind hier allerdings unbefestigte Bereiche zum Ausweichen und für Fußgänger. Dass es solche gegeben haben muss, wird u. a. dadurch deutlich, dass die Straßengräben nicht unmittelbar, sondern in erheblichem Abstand neben der Fahrbahn verlaufen.

Der Verlauf der Straße ist ferner durch zahlreiche Funde von Meilen- und Leugensteinen belegt. Herausragend ist der Fund von sechs zeitlich aufeinanderfolgenden Steinen 1936 westlich von Hagenbach, auf denen noch fünf Inschriften erhalten waren. Es handelte sich um den originalen Standort der Steine, die 16 Leugen von Speyer entfernt aufgestellt wurden. Gefunden wurde ferner der bei Jockgrim aufgestellte 13-Leugen-Stein. Zu diesen, von der Civitas der Nemeter mit Hauptort in Speyer aufgestellten Steinen kommen einige Funde an der Straße nördlich von Speyer. Von der 8. Leuge wurden bei einer Straßenstation nahe Mutterstadt Fragmente von zwei Leugensteinen in einem Brunnen entdeckt. Die Steine der zweiten und fünften Leuge wurden sekundär in der spätantiken Festung Altrip verbaut.

Rechtsrheinische Route

Schon vor der Einrichtung des Obergermanischen Limes und nach dessen Aufgabe wurde auch eine rechtsrheinische Route zum Mainzer Legionslager von den Römern benutzt. Sie folgte von Dangstetten aus dem Oberrhein über Riegel am Kaiserstuhl nach Offenburg (Anschluss an die Kinzigtalstraße). Eine Straßenstation wurde an diesem Abschnitt bei Friesenheim entdeckt. Nördlich davon verlief sie über Heidelberg – Ladenburg (Lopodunum) – Gernsheim und Groß-Gerau nach Mainz. Auch von dieser Straße sind zahlreiche Funde von Meilen- bzw. Leugensteinen bekannt. So liegen aus Sinzheim/Steinbach vier, aus Ladenburg fünf und aus Heidelberg sogar acht Steine vor. Hinzu kommt ein Stein aus Bühl.

In Ladenburg bildete die Straße die Hauptachse des Vorortes der Neckarsueben, deren Civitas die meisten Steine an dieser Strecke setzen ließ. Aus Groß-Gerau, wo eine Straße nach Dieburg und in den vorderen Odenwald abzweigte, ist eine Weihung für die Straßengötter Biviae, Triviae, Quadruviae bekannt.

Literatur

  • : Römische Straßen und Straßenstationen. Stuttgart 1975 (Kleine Schriften zur Kenntnis der römischen Besetzungsgeschichte Südwestdeutschlands 13).
  • Helmut Bernhard: Römerstraße. Linienführung zwischen Neulauterburg und Worms. In: Heinz Cüppers (Hrsg.): Die Römer in Rheinland-Pfalz. Lizenzausgabe, Nikol, Hamburg 2002, S. 541–544.
  • Raymond Chevallier: Les Voies Romaines. Picard, Paris 1997, ISBN 2-7084-0526-8, S. 229–234.
  • Hans Ulrich Nuber: Zu Wasser und zu Lande. Das römische Verkehrsnetz. In: Imperium Romanum. Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau. Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg, Esslingen 2005, ISBN 3-8062-1945-1, S. 410–419.

Einzelnachweise

  1. Otto Roller: Wirtschaft und Verkehr. In: H. Cüppers (Hrsg.): Die Römer in Rheinland-Pfalz. Hamburg 2002, S. 261.
  2. Inschriftenfund CIL 13, 9082, Hans Ulrich Nuber: Zu Wasser und zu Lande. Das römische Verkehrsnetz. In: Imperium Romanum. Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau. Esslingen 2005, S. 413 und 416.
  3. Itinerarium Antonini 350–355.
  4. Notitia dignitatum occ. XLI.
  5. Hans Ulrich Nuber: Zu Wasser und zu Lande. Das römische Verkehrsnetz. In: Imperium Romanum. Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau. Esslingen 2005, S. 416; Schnitt durch die Straße im Siedlungsbereich von Rheinzabern: Fridolin Reutti: Neue archäologische Forschungen im römischen Rheinzabern. Hrsg.: Verein Terra Sigillata-Museum Rheinzabern e. V., Rheinzabern 1984, S. 7–9.
  6. CIL 17-02, 605; CIL 17-02, 606; CIL 17-02, 607; CIL 17-02, 608; CIL 17-02, 609.
  7. CIL 13, 9096.
  8. Helmut Bernhard in: H. Cüppers (Hrsg.): Die Römer in Rheinland-Pfalz. Hamburg 2002, S. 488f.
  9. CIL 13, 9095; CIL 13, 9094; CIL 13, 9093; CIL 13, 9092.
  10. Hans Ulrich Nuber: Zu Wasser und zu Lande. Das römische Verkehrsnetz. In: Imperium Romanum. Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau. Esslingen 2005, S. 416; Sinzheim: CIL 13, 09117, CIL 13, 09117, CIL 13, 09118, CIL 13, 09119 Ladenburg: CIL 13, 9099, CIL 13, 9100, CIL 13, 09101, CIL 13, 9102, CIL 13, 9103; Heidelberg: CIL 13, 9104, CIL 13, 9105, CIL 13, 9106, CIL 13, 9107, CIL 13, 9108, CIL 13, 9109, CIL 13, 9110, CIL 13, 9111; Bühl: CIL 13, 09120.
  11. Marion Mattern: Römische Steindenkmäler aus Hessen südlich des Mains sowie vom bayerischen Teil des Mainlimes (= Corpus Signorum Imperii Romani Deutschland. Bd. 2,13). Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, Mainz, in Kommission bei Habelt, Bonn 2005, ISBN 3-88467-091-3, S. 174; Helmut Castritius, Manfred Clauss, Leo Hefner: Die Römischen Steininschriften des Odenwaldes (RSO). Beiträge zur Erforschung des Odenwaldes 2, 1977, S. 237–308. Nr. 53; Egon Schallmayer in: Dietwulf Baatz/Fritz-Rudolf Herrmann (Hrsg.): Die Römer in Hessen. Lizenzausgabe der Auflage von 1989, Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-58-9, S. 322f.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 07:14

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Die romische Rheintalstrasse war eine der bedeutendsten Romerstrassen im Norden des Romischen Reichs Sie verband Italien entlang des Oberrheins mit den romischen Provinzen Germania superior und Germania inferior sowie den dort stationierten Legionen am Rhein GeschichteDarstellung in der Tabula Peutingeriana Pfeil auf Mainz Die Rheintalstrasse gehort zu den fruhesten Romerstrassen der Region Die alteste Romerstrasse die an den Rhein fuhrte war die von Marcus Vipsanius Agrippa wahrend seiner Statthalterschaften in Gallien erbaute Verbindung von Lyon Lugdunum uber Metz Divodurum Mediomatricorum und Trier Augusta Treverorum nach Koln Colonia Claudia Ara Agrippinensium Die Rheintalstrasse durfte als strategisch wichtige und kurzeste Verbindung nach Italien bald nach dieser spatestens mit dem Beginn der Germanenfeldzuge des Kaisers Augustus um 15 v Chr erbaut worden sein Mit dem Ende der Feldzuge und der Festlegung des Rheins als Grenze verband die Strasse die wichtigsten romischen Truppenstandorte darunter mehrere Legionslager Die Verbindung zu den Legionen an der Donau wurde allerdings durch die Route entlang des Oberrheins uber Augst Augusta Raurica wesentlich verlangert sodass die Romer bald auch Teile rechts des Rheins besetzten Gnaeus Pinarius Cornelius Clemens liess deshalb im Jahr 74 n Chr die Kinzigtalstrasse anlegen welche die Rheintalstrasse vom ebenfalls zu dieser Zeit angelegten Rottweil Arae Flaviae her aus dem Schwarzwald Abnoba mons kommend bei Strassburg Argentorate erreichte Mindestens seit dieser Zeit existierte zudem auch eine rechtsrheinische Route von Mainz Mogontiacum uber Gross Gerau und Heidelberg Diese wird meist als rechte Rheintalstrasse bezeichnet weshalb sich fur die hier beschriebene Route auch die Bezeichnung linke Rheintalstrasse findet Im Vierkaiserjahr 69 n Chr sowie im folgenden Bataveraufstand war die Rheintalstrasse eine der wichtigsten Marschrouten sowohl fur das Heer des Vitellius nach Italien sowie fur die vespasianischen Truppen nach Norden Die Eroberung des Dekumatlandes und das Vordringen in rechtsrheinische Gebiete mit der Einrichtung des Obergermanisch Ratischen Limes fuhrte dazu dass die Strasse einen Teil ihres militarischen Charakters verlor Auxiliartruppen die vorher im Umfeld der Legionen oder in kleineren Garnisonsorten stationiert waren wurden an den Limes verlegt Zuvor militarisch dominierte Orte wie Speyer Noviomagus Nemetum Worms Borbetomagus oder Bingen am Rhein Bingium wurden zu zivilen Siedlungen und Verwaltungssitzen Auch die Legionsziegeleien in Rheinzabern Tabernae wurden um 80 n Chr aufgegeben Bestehen blieben wahrend der langsten Epoche der mittleren Kaiserzeit die beiden ruckwartigen Legionslager in Mainz Mogontiacum Legio XXII Primigenia und Strassburg Argentorate Legio VIII Augusta Durch die Entstehung der zivilen Vororte behielt die Strasse ihre Bedeutung als zentrale Verkehrsachse In der Zeit Kaiser Caracallas wird sie in der Reisebeschreibung Itinerarium Antonini erwahnt Auch in der Tabula Peutingeriana ist sie als eine der wichtigsten Routen verzeichnet In der Spatantike als der Rhein in Folge des Limesfalls wieder zur Reichsgrenze wurde finden sich viele Truppenstationierungen der Limitanei an den Etappenstationen der Strasse in der Notitia dignitatum erwahnt Sudwestdeutschland zu Beginn des 3 Jahrhunderts mit Zivilsiedlungen und Romerstrassen VerlaufDie Strasse erreichte von Mailand uber den Grossen St Bernhard Avenches und Solothurn den Rhein bei Augst Augusta Raurica Hier zweigten die Neckar Alb Donau Strasse in Richtung Rottweil Arae Flaviae und die Alpennordstrasse nach Windisch AG Vindonissa sowie Pfyn ad fines ab wahrend die Rheintalstrasse nach Westen abbog Bei Basel mundete eine weitere fruhe Verbindung ein die von Lyon uber Chalon sur Saone und Besancon verlief Uber Kembs und Biesheim erreichte die Rheintalstrasse Strassburg Nordlich von Strassburg fuhrte sie nach Seltz ehe sie bei Berg erstmals das heutige Deutschland erreicht Uber Rheinzabern Tabernae Speyer Noviomagus Worms Borbetomagus und Nierstein fuhrte sie nach Mainz Am Mittelrhein zweigte bei Bingen die Ausoniusstrasse nach Trier ab Mit den Zwischenstationen Boppard Koblenz Confluentes Andernach Antunnacum Remagen Rigomagus erreichte sie Bonn Bonna und Koln in der Germania inferior Hier bildete der Rhein die Grenze als Niedergermanischer Limes weshalb sie oft auch als Limesstrasse bezeichnet wird In Koln zweigte als Verlangerung des decumanus maximus die Via Belgica ab weiter fuhrte sie uber Neuss Novaesium Xanten Colonia Ulpia Traiana und Nijmegen Ulpia Noviomagus Batavorum bis an die Nordsee Routenbeschreibung der Teilstrecke bis Mainz im Itinerarium Antonini Text moderner Ort EntfernungItem a Mediolano per Alpes Penninas Mogontiacum mpm CCCCXVIIII sic von Mailand uber die Poeninischen Alpen nach Mainz Gesamtstrecke 419 milia passuum monetalisNovaria mpm XXXIII Novara 34 MeilenVercellas mpm XVI Vercelli 16 MeilenEporedia mpm XXXIII Ivrea 33 MeilenVitricio mpm XXI Verres 21 MeilenAugusta praetoria mpm XXV Aosta 25 MeilenSummo Pennino mpm XXV Grosser St Bernhard 25 MeilenOctoduro mpm XXV Martigny 25 MeilenTarnaias mpm XII Massongex 12 MeilenPenne locos mpm XIII 13 MeilenVibisco mpm VIIII Vevey 9 MeilenBromago mpm VIIII Oron la Ville 9 MeilenMinnodunum mpm VI Moudon 6 MeilenAventiculum Helvetiorum mpm XIIII Avenches 14 MeilenPetinesca mpm XIII Studen BE 13 MeilenSalodurum mpm X Solothurn 10 MeilenAugusta Rauracum mpm XXII Augst 22 MeilenCambete mpm XII Kembs 12 MeilenStabulis mpm VI 6 MeilenArgentovaria mpm XVIII Biesheim 18 MeilenHelvetum mpm XVI 16 MeilenArgentorato mpm XII Strassburg 12 MeilenSaletione mpm VII Seltz 7 MeilenTabernis mpm XIII Rheinzabern 13 MeilenNoviomago mpm XI Speyer 11 MeilenBorbitomago mpm XIIII Worms 19 MeilenBauconica mpm XIII Nierstein 13 MeilenMogontiacum mpm XI Mainz 11 MeilenArchaologische Quellen Kopie eines der Hagenbacher Leugensteine im Terra Sigillata Museum Rheinzabern Neben den schriftlichen Quellen gibt es auch archaologische Funde zum Verlauf der Strasse Einige gut erhaltene Teilstucke sind im Bienwald in Rheinland Pfalz zu finden wahrend sie auf beackerten Flachen im Rheintal meist kaum noch wahrnehmbar ist Bei Grabungsschnitten wurde meist eine Breite der geschotterten Strassenoberflache uber sechs Meter festgestellt Nicht einberechnet sind hier allerdings unbefestigte Bereiche zum Ausweichen und fur Fussganger Dass es solche gegeben haben muss wird u a dadurch deutlich dass die Strassengraben nicht unmittelbar sondern in erheblichem Abstand neben der Fahrbahn verlaufen Der Verlauf der Strasse ist ferner durch zahlreiche Funde von Meilen und Leugensteinen belegt Herausragend ist der Fund von sechs zeitlich aufeinanderfolgenden Steinen 1936 westlich von Hagenbach auf denen noch funf Inschriften erhalten waren Es handelte sich um den originalen Standort der Steine die 16 Leugen von Speyer entfernt aufgestellt wurden Gefunden wurde ferner der bei Jockgrim aufgestellte 13 Leugen Stein Zu diesen von der Civitas der Nemeter mit Hauptort in Speyer aufgestellten Steinen kommen einige Funde an der Strasse nordlich von Speyer Von der 8 Leuge wurden bei einer Strassenstation nahe Mutterstadt Fragmente von zwei Leugensteinen in einem Brunnen entdeckt Die Steine der zweiten und funften Leuge wurden sekundar in der spatantiken Festung Altrip verbaut Rechtsrheinische Route Schon vor der Einrichtung des Obergermanischen Limes und nach dessen Aufgabe wurde auch eine rechtsrheinische Route zum Mainzer Legionslager von den Romern benutzt Sie folgte von Dangstetten aus dem Oberrhein uber Riegel am Kaiserstuhl nach Offenburg Anschluss an die Kinzigtalstrasse Eine Strassenstation wurde an diesem Abschnitt bei Friesenheim entdeckt Nordlich davon verlief sie uber Heidelberg Ladenburg Lopodunum Gernsheim und Gross Gerau nach Mainz Auch von dieser Strasse sind zahlreiche Funde von Meilen bzw Leugensteinen bekannt So liegen aus Sinzheim Steinbach vier aus Ladenburg funf und aus Heidelberg sogar acht Steine vor Hinzu kommt ein Stein aus Buhl In Ladenburg bildete die Strasse die Hauptachse des Vorortes der Neckarsueben deren Civitas die meisten Steine an dieser Strecke setzen liess Aus Gross Gerau wo eine Strasse nach Dieburg und in den vorderen Odenwald abzweigte ist eine Weihung fur die Strassengotter Biviae Triviae Quadruviae bekannt Literatur Romische Strassen und Strassenstationen Stuttgart 1975 Kleine Schriften zur Kenntnis der romischen Besetzungsgeschichte Sudwestdeutschlands 13 Helmut Bernhard Romerstrasse Linienfuhrung zwischen Neulauterburg und Worms In Heinz Cuppers Hrsg Die Romer in Rheinland Pfalz Lizenzausgabe Nikol Hamburg 2002 S 541 544 Raymond Chevallier Les Voies Romaines Picard Paris 1997 ISBN 2 7084 0526 8 S 229 234 Hans Ulrich Nuber Zu Wasser und zu Lande Das romische Verkehrsnetz In Imperium Romanum Roms Provinzen an Neckar Rhein und Donau Archaologisches Landesmuseum Baden Wurttemberg Esslingen 2005 ISBN 3 8062 1945 1 S 410 419 EinzelnachweiseOtto Roller Wirtschaft und Verkehr In H Cuppers Hrsg Die Romer in Rheinland Pfalz Hamburg 2002 S 261 Inschriftenfund CIL 13 9082 Hans Ulrich Nuber Zu Wasser und zu Lande Das romische Verkehrsnetz In Imperium Romanum Roms Provinzen an Neckar Rhein und Donau Esslingen 2005 S 413 und 416 Itinerarium Antonini 350 355 Notitia dignitatum occ XLI Hans Ulrich Nuber Zu Wasser und zu Lande Das romische Verkehrsnetz In Imperium Romanum Roms Provinzen an Neckar Rhein und Donau Esslingen 2005 S 416 Schnitt durch die Strasse im Siedlungsbereich von Rheinzabern Fridolin Reutti Neue archaologische Forschungen im romischen Rheinzabern Hrsg Verein Terra Sigillata Museum Rheinzabern e V Rheinzabern 1984 S 7 9 CIL 17 02 605 CIL 17 02 606 CIL 17 02 607 CIL 17 02 608 CIL 17 02 609 CIL 13 9096 Helmut Bernhard in H Cuppers Hrsg Die Romer in Rheinland Pfalz Hamburg 2002 S 488f CIL 13 9095 CIL 13 9094 CIL 13 9093 CIL 13 9092 Hans Ulrich Nuber Zu Wasser und zu Lande Das romische Verkehrsnetz In Imperium Romanum Roms Provinzen an Neckar Rhein und Donau Esslingen 2005 S 416 Sinzheim CIL 13 09117 CIL 13 09117 CIL 13 09118 CIL 13 09119 Ladenburg CIL 13 9099 CIL 13 9100 CIL 13 09101 CIL 13 9102 CIL 13 9103 Heidelberg CIL 13 9104 CIL 13 9105 CIL 13 9106 CIL 13 9107 CIL 13 9108 CIL 13 9109 CIL 13 9110 CIL 13 9111 Buhl CIL 13 09120 Marion Mattern Romische Steindenkmaler aus Hessen sudlich des Mains sowie vom bayerischen Teil des Mainlimes Corpus Signorum Imperii Romani Deutschland Bd 2 13 Verlag des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz in Kommission bei Habelt Bonn 2005 ISBN 3 88467 091 3 S 174 Helmut Castritius Manfred Clauss Leo Hefner Die Romischen Steininschriften des Odenwaldes RSO Beitrage zur Erforschung des Odenwaldes 2 1977 S 237 308 Nr 53 Egon Schallmayer in Dietwulf Baatz Fritz Rudolf Herrmann Hrsg Die Romer in Hessen Lizenzausgabe der Auflage von 1989 Nikol Hamburg 2002 ISBN 3 933203 58 9 S 322f

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