Unter Theoretischer Geodäsie engl Theoretical Geodesy versteht man die mathematisch physikalischen der Geodäsie Vom Wort
Theoretische Geodäsie

Unter Theoretischer Geodäsie (engl. Theoretical Geodesy) versteht man die mathematisch-physikalischen der Geodäsie. Vom Wort her entspricht ihr als Gegenstück die Angewandte Geodäsie, doch werden beide Begriffe international nicht einheitlich definiert.
In der Gliederung von Universitäten (z. B. Abteilung oder Institut für Theoretische Geodäsie) ist der Begriff beispielsweise in Bonn und an der TU Graz und Wien gebräuchlich, ebenso an Hochschulen in Polen, der Slowakei und im ehem. Jugoslawien sowie in einigen deutschen Landesämtern und in Österreichs BEV. Andere Hochschulen nennen die entsprechenden Institute Astronomische und Physikalische bzw. Planetare Geodäsie oder nur Geodäsie – im Gegensatz zu den technischen Aufgabenbereichen der Angewandten Geodäsie bzw. Vermessungskunde oder des Katasters.
Fachliche Inhalte
Die Theoretische Geodäsie kann als Teil der Höheren Geodäsie aufgefasst werden und beinhaltet die Methodik von deren Teilgebieten
- Mathematische Geodäsie: Sphärische und ellipsoidische Trigonometrie, Koordinaten- und Bezugsysteme, Interpolations- und Prädiktionsrechnung, Entwurf von Kartennetzen (Mathematische Kartografie)
- Astronomische und Physikalische Geodäsie: Festpunktnetze und ihre Ausgleichung, Lotabweichung und Erdschwerefeld, geodätische Aspekte der Himmelsmechanik, Potentialtheorie und physikalisch-mathematische Erdmodelle
- sowie die theoretischen Grundlagen der Landesvermessung.
- Inwieweit auch die Satellitengeodäsie zum Fächerkatalog der Theoretischen Geodäsie gezählt wird, hängt von der Institutsgliederung der jeweiligen Hochschule ab.
Im englischen Sprachraum werden alle oben genannten Teilgebiete der „Geodesy“ (=Höhere Geodäsie) zugeordnet, während die „Angewandte Geodäsie“ dem „Surveying“ entspricht (siehe auch Survey).
Unterschiedliche Zuordnung
Seit einigen Jahren tendieren die Geodäten zunehmend dazu, ihr Fachgebiet nicht nach den Aspekten „Theorie und Praxis“ zu gliedern, sondern nach Aufgabengebieten. Unstrittig ist lediglich, dass die Höhere Geodäsie dazu die Grundlagen bereitstellt. Dazu einige Aussagen bekannter Hochschullehrer und die Vorgangsweise einiger geodätischer Organisationen:
- K. Bretterbauer (Wien 1998) nennt die Höhere bzw. Theoretische Geodäsie das Bindeglied zwischen Astronomie und Geophysik, während sie W. Torge (Hannover 2001) zwischen Global und Geodetic Survey ansiedelt, aber nicht als eigenes Fach ausweist.
- Ganz anders der frühere IUGG-Präsident H. Moritz (1999), der Theoretical Geodesy als Untertitel eines Lehrbuches für Erdmessung wählt (Lit.2). Er präsentiert klassisch-geometrische Inhalte „in a new light“, ebenso wie Schwerefeld und Gleichgewichtsfiguren.
- Auf Moritz’ Anregung veranstaltet die IAG (Geodätische Union) seit etwa 1985 eigene Sommerschulen (International Summer School of Theoretical Geodesy), gibt ihnen allerdings eine spezielle Ausrichtung – z. B. „Satellite Altimetry“ (Triest 1992), „Boundary value problems and … cm geoid“ (Como 1996), „Mobile Mapping“ (Rottenmann 2000) oder „Micro gravimetry“ (2005)
- Die bekannte DGK-Schriftenreihe gliedert ihre bisher 450 Forschungsberichte weiterhin in Theoretische Geodäsie (A) und Angewandte Geodäsie (B); nicht hingegen die über 500 Dissertationen (C), um Überschneidungen zu vermeiden.
- Das Kartografie-Lexikon (Bollmann/Koch 2002) führt die Th.G. zurück auf Grundlagen aus Metrologie, euklidischer Geometrie, klassischer und relativistischer Mechanik, sowie auf Astronomie und Mathematische Geografie.
Literatur und Weblinks
- Kurt Bretterbauer, Harald Schuh: Höhere Geodäsie. Skriptum zur gleichnamigen Vorlesung, ca. 200 S., TU Wien 1998 und 2003
- Helmut Moritz: The Figure of the Earth. Theoretical Geodesy and the Earth's Interior. Wichmann, 1999
- Wolfgang Torge: Geodäsie (1975) bzw. Geodesy (2001), de Gruyter, Berlin
- Jürgen Bollmann, Wolf Günther Koch: Lexikon der Kartografie und Geomatik. Spektrum, Heidelberg / Berlin 2002
- Institut für Theoretische Geodäsie, Universität Bonn
- Publikationen der DGK, München: Theoretische und Angewandte Geodäsie
- Academic Sites for Geodesy, Surveying & Geomatics (engl./deutsche Links)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Unter Theoretischer Geodasie engl Theoretical Geodesy versteht man die mathematisch physikalischen der Geodasie Vom Wort her entspricht ihr als Gegenstuck die Angewandte Geodasie doch werden beide Begriffe international nicht einheitlich definiert In der Gliederung von Universitaten z B Abteilung oder Institut fur Theoretische Geodasie ist der Begriff beispielsweise in Bonn und an der TU Graz und Wien gebrauchlich ebenso an Hochschulen in Polen der Slowakei und im ehem Jugoslawien sowie in einigen deutschen Landesamtern und in Osterreichs BEV Andere Hochschulen nennen die entsprechenden Institute Astronomische und Physikalische bzw Planetare Geodasie oder nur Geodasie im Gegensatz zu den technischen Aufgabenbereichen der Angewandten Geodasie bzw Vermessungskunde oder des Katasters Fachliche InhalteDie Theoretische Geodasie kann als Teil der Hoheren Geodasie aufgefasst werden und beinhaltet die Methodik von deren Teilgebieten Mathematische Geodasie Spharische und ellipsoidische Trigonometrie Koordinaten und Bezugsysteme Interpolations und Pradiktionsrechnung Entwurf von Kartennetzen Mathematische Kartografie Astronomische und Physikalische Geodasie Festpunktnetze und ihre Ausgleichung Lotabweichung und Erdschwerefeld geodatische Aspekte der Himmelsmechanik Potentialtheorie und physikalisch mathematische Erdmodelle sowie die theoretischen Grundlagen der Landesvermessung Inwieweit auch die Satellitengeodasie zum Facherkatalog der Theoretischen Geodasie gezahlt wird hangt von der Institutsgliederung der jeweiligen Hochschule ab Im englischen Sprachraum werden alle oben genannten Teilgebiete der Geodesy Hohere Geodasie zugeordnet wahrend die Angewandte Geodasie dem Surveying entspricht siehe auch Survey Unterschiedliche ZuordnungSeit einigen Jahren tendieren die Geodaten zunehmend dazu ihr Fachgebiet nicht nach den Aspekten Theorie und Praxis zu gliedern sondern nach Aufgabengebieten Unstrittig ist lediglich dass die Hohere Geodasie dazu die Grundlagen bereitstellt Dazu einige Aussagen bekannter Hochschullehrer und die Vorgangsweise einiger geodatischer Organisationen K Bretterbauer Wien 1998 nennt die Hohere bzw Theoretische Geodasie das Bindeglied zwischen Astronomie und Geophysik wahrend sie W Torge Hannover 2001 zwischen Global und Geodetic Survey ansiedelt aber nicht als eigenes Fach ausweist Ganz anders der fruhere IUGG Prasident H Moritz 1999 der Theoretical Geodesy als Untertitel eines Lehrbuches fur Erdmessung wahlt Lit 2 Er prasentiert klassisch geometrische Inhalte in a new light ebenso wie Schwerefeld und Gleichgewichtsfiguren Auf Moritz Anregung veranstaltet die IAG Geodatische Union seit etwa 1985 eigene Sommerschulen International Summer School of Theoretical Geodesy gibt ihnen allerdings eine spezielle Ausrichtung z B Satellite Altimetry Triest 1992 Boundary value problems and cm geoid Como 1996 Mobile Mapping Rottenmann 2000 oder Micro gravimetry 2005 Die bekannte DGK Schriftenreihe gliedert ihre bisher 450 Forschungsberichte weiterhin in Theoretische Geodasie A und Angewandte Geodasie B nicht hingegen die uber 500 Dissertationen C um Uberschneidungen zu vermeiden Das Kartografie Lexikon Bollmann Koch 2002 fuhrt die Th G zuruck auf Grundlagen aus Metrologie euklidischer Geometrie klassischer und relativistischer Mechanik sowie auf Astronomie und Mathematische Geografie Literatur und WeblinksKurt Bretterbauer Harald Schuh Hohere Geodasie Skriptum zur gleichnamigen Vorlesung ca 200 S TU Wien 1998 und 2003 Helmut Moritz The Figure of the Earth Theoretical Geodesy and the Earth s Interior Wichmann 1999 Wolfgang Torge Geodasie 1975 bzw Geodesy 2001 de Gruyter Berlin Jurgen Bollmann Wolf Gunther Koch Lexikon der Kartografie und Geomatik Spektrum Heidelberg Berlin 2002 Institut fur Theoretische Geodasie Universitat Bonn Publikationen der DGK Munchen Theoretische und Angewandte Geodasie Academic Sites for Geodesy Surveying amp Geomatics engl deutsche Links