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Das Hochstift Hildesheim bzw das Fürstbistum Hildesheim oder auch das Fürstentum Hildesheim war der weltliche Besitz des

Fürstentum Hildesheim

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Fürstentum Hildesheim
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Das Hochstift Hildesheim bzw. das Fürstbistum Hildesheim oder auch das Fürstentum Hildesheim war der weltliche Besitz des Bistums Hildesheim.


Territorium im Heiligen Römischen Reich
Hochstift Hildesheim
Wappen
Karte
Das Stift Hildesheim im Jahr 1789 in den seit 1643 konstanten Grenzen
Entstanden aus 1180 herausgebildet aus Herzogtum Sachsen
Herrschaftsform Wahlfürstentum/Ständestaat
Herrscher/
Regierung
Fürstbischof, Administrator oder in Vakanz: Domkapitel
Heutige Region/en DE-NI
Reichskreis niedersächsisch
Hauptstädte/
Residenzen
Hildesheim
Konfession/
Religionen
bis zur Reformation römisch-katholisch, ab 16. Jahrhundert Teile evangelisch
Sprache/n Deutsch
Aufgegangen in 1807/10: Kgr Westphalen
1815: Königreich Hannover

Territorium

Das Territorium des Hochstifts Hildesheim umfasste im Norden die Hildesheimer Börde mit der Stadt Peine und reichte bis südlich von Hannover. Westlich von Hildesheim erstreckte es sich bis in das Leinebergland mit den Städten Elze, Gronau und Alfeld. Im Südwesten lagen Freden und Lamspringe noch innerhalb seiner Grenzen sowie der westliche Ambergau mit der zentralen Stadt Bockenem und dem südlichen Amtssitz Bilderlahe. Im Osten waren das Innerstetal mit Baddeckenstedt und Ringelheim bis an den Harzrand unmittelbar vor den Mauern der Freien Reichsstadt Goslar sowie das nordwestliche Harzvorland um Liebenburg bis hin zur Oker mit Ohrum im Nordosten, mit Schladen und Vienenburg Bestandteil des Hochstifts. Zudem gehörte auch das Gebiet rund um Dassel am Solling als größere Exklave dazu. Das Fürstentum Hildesheim war somit kleiner als das geistliche Bistum Hildesheim.

Seit 1500 gehörte das Hochstift zum Niedersächsischen Reichskreis.

Geschichte

Das Bistum Hildesheim wurde 815 durch Ludwig den Frommen gegründet. Dabei bildete der sächsische Gau Astfala das Kerngebiet der Diözese. In der Folgezeit konnte es Grundbesitz an der Mosel, im Odenwald und in der Grafschaft Harzgau erwerben. 1310 kam noch die Grafschaft Dassel hinzu. Am 15. August 1235 erreichte Bischof Conrad II. auf dem Reichstag zu Mainz die offizielle Anerkennung als souveränes Fürstentum. Bei der Schlacht von Dinklar am 3. September 1367 siegte der Hildesheimer Bischof Gerhard über Herzog Magnus von Braunschweig, nachdem die Braunschweiger plündernd in das Gebiet des Hochstifts eingefallen waren.

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts geriet das Hochstift in Konflikte mit Teilen des Hildesheimer Stiftsadels sowie dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Dies führte 1519 zu einer kriegerischen Auseinandersetzung, zur sogenannten Hildesheimer Stiftsfehde (1519–1523). Sie endete mit dem Quedlinburger Rezess vom 13. Mai 1523. Dieser Vertrag schrieb die militärischen Erfolge der Welfen auf hildesheimischem Territorium fest.

Für das Hochstift Hildesheim bedeutete der Vertrag den Verlust des Großen Stifts und die künftige Bescheidung auf das sogenannte Kleine Stift. Die bis zur Stiftsfehde aus 22 Ämtern bestehende bischöfliche Landesherrschaft beschränkte sich nunmehr auf die Ämter Steuerwald, Marienburg und Peine sowie die Städte Peine und Hildesheim, das aber in seiner weitgehenden Selbständigkeit dem besonderen Schutz des Herzogs Erich von Calenberg unterstellt wurde. Ferner gehörte dazu noch die Dompropstei mit einigen wenigen Dörfern nördlich Hildesheims, wie Borsum, Harsum, Achtum und Algermissen. Das Amt Peine war zudem seit 1522 in Pfandbesitz der Stadt Hildesheim gekommen, in dem es die folgenden achtzig Jahre verbleiben sollte. Die Welfen konnten auf Kosten des Stifts ihre Territorien vergrößern. Das Hochstift Hildesheim aber, auf ein Viertel seines ursprünglichen Territoriums reduziert, hatte aufgehört, ein eigenständiger Machtfaktor unter den norddeutschen Landesherrschaften zu sein.

Die Hildesheimer Bischöfe Balthasar Merklin (1528–1531) und Valentin von Teutleben (1537–1551) suchten das Hochstift Hildesheim nicht auf. Dies begünstigte die Ausbreitung der lutherischen Glaubenslehre im Kleinen Stift. 1542 schloss sich die Stadt Hildesheim der Reformation an. Bürgerrechte erhielt fortan nur noch, wer sich zur lutherischen Konfession bekannte. Im Amt Steuerwald führte Adolf von Holstein, der das Amt in Pfandbesitz hatte, 1556 die lutherische Lehre ein. Unter Fürstbischof Ernst von Bayern (1573–1612) setzte im zwischenzeitlich eingelösten Amt die Rekatholisierung ein. In vielen Orten widersetzte sich die Bevölkerung zunächst. Einige Orte wie z. B. Kemme und Schellerten blieben letztlich lutherisch.

1643 wurden die Streitigkeiten zwischen dem Stift Hildesheim und den Herzögen zu Braunschweig und Lüneburg mit dem Hildesheimer Hauptrezess beigelegt. Das Große Stift fiel zurück an das Hochstift Hildesheim. Die Verwaltung erfolgte in 16 Ämtern. Rund 90 % der Untertanen des katholischen Fürstbischofs von Hildesheim waren fortan lutherischer Religion. Den Bischöfen gelang es aufgrund des Normaljahres (Westfälischer Friede) nicht, dieses Verhältnis nennenswert zu ändern. Die sogenannten Stiftsdörfer (Algermissen, Bettmar, Borsum, Detfurth, Diekholzen, Dinklar, Förste, Giesen, Harsum, Ottbergen u. a.) blieben dagegen mehrheitlich katholisch.

1802 verlor das Hochstift seine Souveränität an Preußen, dem es bis 1807 angehörte.

Nach dem Ende des Hochstifts wechselte sein Territorium noch mehrmals die politische Zugehörigkeit:

  • Nach dem Frieden von Tilsit gehörte das Fürstentum Hildesheim in der napoleonischen Zeit fast vollständig zum Département Oker im Königreich Westphalen. In dieser kurzen Zeitspanne bildete der Hauptteil des Territoriums den Distrikt Hildesheim. Der Südosten von Holle bis zur Oker kam zum Distrikt Goslar. Peine, Lafferde und andere Orte im Nordosten fielen an den Distrikt Braunschweig.
  • Aufgrund des preußisch-britischen Vertrages vom 14. Juni 1813, wie in Art. 27 des Hauptvertrags zum Abschluss des Wiener Kongresses vom 8. Juni 1815 (6. Beilage: Vertrag zwischen Preußen und Hannover vom 29. Mai 1815) bestätigt, kam das ganze Gebiet an das Königreich Hannover.Digitalisat
  • Nach dem Deutschen Krieg wurde das Königreich Hannover 1866 von Preußen annektiert.

Seit 1946 gehört das Gebiet des alten Stiftes zu Niedersachsen.

Wappen des Fürstentums Hildesheim

Blasonierung: Das Wappen des Fürstentums Hildesheim ist gespalten von Rot und Gold. Auf dem gekrönten Helm mit rot-goldenen Helmdecken ein von rot und gold gespaltener Spitzhut, oben mit goldenem Knopf zwei Straußenfedern in rot-gold. Der gleichfarbige Hutstulp besteckt mit zwei Fahnen an goldenen stahlbespitzten Spieße, von der ab das rechte gold-rot, das linke rot-golden gespalten.

Das Bistum Hildesheim führte das Wappen seit Bischof Heinrich (1310–1318) auf Siegeln. Hier war aber vorn Gold und hinten Rot. Der Hutstulp war rot-gold gespalten.

Das Wappen erscheint als Grundmotiv auch heute noch in einigen aktuellen Gemeindewappen:

  • Bockenem
  • Hildesheim
  • Markoldendorf
  • Peine
  • Sarstedt

Siehe auch

  • Liste der Bischöfe von Hildesheim
  • Liste der Gemeinden im Hochstift Hildesheim
  • Geschichte der Stadt Hildesheim
  • Regierungsbezirk Hildesheim
  • Amtspfarrei (Hochstift Hildesheim)
  • Feldklöster (Hochstift Hildesheim)

Literatur

  • Karl Janicke, Hermann Hoogeweg (Hrsg.): Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim und seiner Bischöfe, 6 Bände, Hannover 1896–1906.
  • Peter Bahrdele: Die Kopfsteuerbeschreibung des Hochstifts Hildesheim von 1664. Ergänzt durch die Landschatzbeschreibung von 1665, Hildesheim 1976, ISBN 3-7848-2721-7.
  • Thomas Klingebiel (Bearb.): Landtagsabschiede und Landtagsresolutionen des Hochstifts Hildesheim 1573-1688, Hannover 2006, ISBN 978-3-7752-6034-3.
  • Thomas Klingebiel (Bearb.): Landtagsabschiede und Landtagsresolutionen des Hochstifts Hildesheim 1689-1802, Hannover 2008, ISBN 978-3-7752-6043-5.
  • Thomas Klingebiel: Ein Stand für sich? Lokale Amtsträger in der Frühen Neuzeit. Untersuchungen zur Staatsbildung und Gesellschaftsentwicklung im Hochstift Hildesheim und im älteren Fürstentum Wolfenbüttel, Hannover 2002, ISBN 3-7752-6007-2.
  • Joachim Lehrmann: Für und wider den Wahn. Die Geschichte der Hexenverfolgung im Hochstift Hildesheim, Lehrte 2003, ISBN 3-9803642-3-2.
  • Justus Lücke: Die landständische Verfassung im Hochstift Hildesheim, 1643–1802. Ein Beitrag zur territorialen Verfassungsgeschichte, Hildesheim 1968.
  • Christian Plath: Konfessionskampf und fremde Besatzung. Stadt und Hochstift Hildesheim im Zeitalter der Gegenreformation und des Dreißigjährigen Krieges (ca. 1580 – 1660), Hildesheim 2005, ISBN 3-931987-12-4.
  • Jürgen Stillig: Jesuiten, Ketzer und Konvertiten in Niedersachsen. Untersuchungen zum Religions- und Bildungswesen im Hochstift Hildesheim in der frühen Neuzeit, Hildesheim 1993, ISBN 3-87065-745-6.
  • Christian M. Zachlod: Die Staatsfinanzen des Hochstifts Hildesheim vom Ende des Siebenjährigen Krieges bis zur Säkularisation (1763-1802/03), Stuttgart 2007, ISBN 978-3-515-08978-4.

Weblinks

Commons: Hochstift Hildesheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Hildesheim – Quellen und Volltexte
  • Literatur von und über Hochstift Hildesheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Kurzbeschreibung Fürstbistum Hildesheim

Anmerkungen

  1. Die Karte stellt das Hochstift in seinen Grenzen vor der Stiftsfehde dar. Bei der Restitution 1643 verblieben die Ämter Aerzen, Grohnde, Coldingen-Lauenberg, Lutter am Barenberge, Westerhof und Lindau – in der Karte sämtlich als hildesheimisch dargestellt – bei den Fürstentümern Calenberg und Braunschweig-Wolfenbüttel, vgl. Artikel Hildesheimer Stiftsfehde.

Quellenangaben

  1. Franz Anton Blum: Geschichte des Fürstenthums Hildesheim. Band 2, Wolfenbüttel 1805, S. 72ff.
  2. Herbert Reyer: Historische Dokumente aus dem Stadtarchiv (Folge 61). In: Aus der Heimat – Heimatbeilage der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung vom 5. Januar 2002.
  3. Christian Plath: Konfessionskampf und fremde Besatzung, Stadt und Hochstift Hildesheim im Zeitalter der Gegenreformation und des Dreißigjährigen Krieges (ca. 1580–1660), Stadt Hildesheim, Stadtarchiv, Hildesheim 2005.
  4. Johann Christian Lüning, Das Teutsche Reichsarchiv, Tom. V, Leipzig, 1713.
  5. A. F. Büsching: Magazin für die neue Historie und Geographie, 1783, S. 525.
  6. Karte der konfessionellen Gliederung des südlichen Niedersachsen um 1800 (Memento vom 14. Oktober 2013 im Internet Archive). Auf: gwdu05.gwdg.de
  7. Johannes Heinrich Gebauer: Die Stadt Hildesheim – Ein Abriß ihrer Geschichte. Hildesheim 1950, S. 124.
  8. Klein Ilsede | kirchengemeindelexikon.de. Abgerufen am 18. Januar 2021. 
  9. Maximilian Gritzner: Landes- und Wappenkunde der brandenburgisch-preußischen Monarchie. Berlin 1894.
Territorien und Stände im Niedersächsischen Reichskreis (Heiliges Römisches Reich, 1500–1806)

Geistliche Fürstentümer: Erzstift Bremen | Hochstift Halberstadt | Hochstift Hildesheim | Hochstift Lübeck | Erzstift Magdeburg | Hochstift Ratzeburg | Hochstift Schwerin. Reichsprälaturen: Kloster Riddagshausen | Stift Gandersheim. Weltliche Fürstentümer: Herzogtum Bremen | Fürstentum Blankenburg | Fürstentum Calenberg | Fürstentum Grubenhagen | Herzogtum Holstein (Gottorfsche Anteile und königliche Anteile) | Fürstentum Lüneburg | (Teil-) Herzogtum Mecklenburg-Güstrow | (Teil-) Herzogtum Mecklenburg-Schwerin | Grafschaft Rantzau | Herzogtum Sachsen-Lauenburg | Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel | Grafschaft Regenstein. Reichsstädte: Bremen | Goslar | Hamburg | Lübeck | Mühlhausen | Nordhausen.

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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 07:32

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Das Hochstift Hildesheim bzw das Furstbistum Hildesheim oder auch das Furstentum Hildesheim war der weltliche Besitz des Bistums Hildesheim Territorium im Heiligen Romischen ReichHochstift HildesheimWappenKarteDas Stift Hildesheim im Jahr 1789 in den seit 1643 konstanten GrenzenEntstanden aus 1180 herausgebildet aus Herzogtum SachsenHerrschaftsform Wahlfurstentum StandestaatHerrscher Regierung Furstbischof Administrator oder in Vakanz DomkapitelHeutige Region en DE NIReichskreis niedersachsischHauptstadte Residenzen HildesheimKonfession Religionen bis zur Reformation romisch katholisch ab 16 Jahrhundert Teile evangelischSprache n DeutschAufgegangen in 1807 10 Kgr Westphalen 1815 Konigreich HannoverHildesheimer DomKarte des Hochstifts um 1643TerritoriumDas Territorium des Hochstifts Hildesheim umfasste im Norden die Hildesheimer Borde mit der Stadt Peine und reichte bis sudlich von Hannover Westlich von Hildesheim erstreckte es sich bis in das Leinebergland mit den Stadten Elze Gronau und Alfeld Im Sudwesten lagen Freden und Lamspringe noch innerhalb seiner Grenzen sowie der westliche Ambergau mit der zentralen Stadt Bockenem und dem sudlichen Amtssitz Bilderlahe Im Osten waren das Innerstetal mit Baddeckenstedt und Ringelheim bis an den Harzrand unmittelbar vor den Mauern der Freien Reichsstadt Goslar sowie das nordwestliche Harzvorland um Liebenburg bis hin zur Oker mit Ohrum im Nordosten mit Schladen und Vienenburg Bestandteil des Hochstifts Zudem gehorte auch das Gebiet rund um Dassel am Solling als grossere Exklave dazu Das Furstentum Hildesheim war somit kleiner als das geistliche Bistum Hildesheim Seit 1500 gehorte das Hochstift zum Niedersachsischen Reichskreis GeschichtePalas der Schutz und Trutzburg Steuerwald faktische Bischofsresidenz bis 1573 Das Bistum Hildesheim wurde 815 durch Ludwig den Frommen gegrundet Dabei bildete der sachsische Gau Astfala das Kerngebiet der Diozese In der Folgezeit konnte es Grundbesitz an der Mosel im Odenwald und in der Grafschaft Harzgau erwerben 1310 kam noch die Grafschaft Dassel hinzu Am 15 August 1235 erreichte Bischof Conrad II auf dem Reichstag zu Mainz die offizielle Anerkennung als souveranes Furstentum Bei der Schlacht von Dinklar am 3 September 1367 siegte der Hildesheimer Bischof Gerhard uber Herzog Magnus von Braunschweig nachdem die Braunschweiger plundernd in das Gebiet des Hochstifts eingefallen waren Zu Beginn des 16 Jahrhunderts geriet das Hochstift in Konflikte mit Teilen des Hildesheimer Stiftsadels sowie dem Herzogtum Braunschweig Luneburg Dies fuhrte 1519 zu einer kriegerischen Auseinandersetzung zur sogenannten Hildesheimer Stiftsfehde 1519 1523 Sie endete mit dem Quedlinburger Rezess vom 13 Mai 1523 Dieser Vertrag schrieb die militarischen Erfolge der Welfen auf hildesheimischem Territorium fest Fur das Hochstift Hildesheim bedeutete der Vertrag den Verlust des Grossen Stifts und die kunftige Bescheidung auf das sogenannte Kleine Stift Die bis zur Stiftsfehde aus 22 Amtern bestehende bischofliche Landesherrschaft beschrankte sich nunmehr auf die Amter Steuerwald Marienburg und Peine sowie die Stadte Peine und Hildesheim das aber in seiner weitgehenden Selbstandigkeit dem besonderen Schutz des Herzogs Erich von Calenberg unterstellt wurde Ferner gehorte dazu noch die Dompropstei mit einigen wenigen Dorfern nordlich Hildesheims wie Borsum Harsum Achtum und Algermissen Das Amt Peine war zudem seit 1522 in Pfandbesitz der Stadt Hildesheim gekommen in dem es die folgenden achtzig Jahre verbleiben sollte Die Welfen konnten auf Kosten des Stifts ihre Territorien vergrossern Das Hochstift Hildesheim aber auf ein Viertel seines ursprunglichen Territoriums reduziert hatte aufgehort ein eigenstandiger Machtfaktor unter den norddeutschen Landesherrschaften zu sein Die Hildesheimer Bischofe Balthasar Merklin 1528 1531 und Valentin von Teutleben 1537 1551 suchten das Hochstift Hildesheim nicht auf Dies begunstigte die Ausbreitung der lutherischen Glaubenslehre im Kleinen Stift 1542 schloss sich die Stadt Hildesheim der Reformation an Burgerrechte erhielt fortan nur noch wer sich zur lutherischen Konfession bekannte Im Amt Steuerwald fuhrte Adolf von Holstein der das Amt in Pfandbesitz hatte 1556 die lutherische Lehre ein Unter Furstbischof Ernst von Bayern 1573 1612 setzte im zwischenzeitlich eingelosten Amt die Rekatholisierung ein In vielen Orten widersetzte sich die Bevolkerung zunachst Einige Orte wie z B Kemme und Schellerten blieben letztlich lutherisch Ehemalige furstbischofliche Residenz und hochstiftische Regierung am Hildesheimer Domhof 1643 wurden die Streitigkeiten zwischen dem Stift Hildesheim und den Herzogen zu Braunschweig und Luneburg mit dem Hildesheimer Hauptrezess beigelegt Das Grosse Stift fiel zuruck an das Hochstift Hildesheim Die Verwaltung erfolgte in 16 Amtern Rund 90 der Untertanen des katholischen Furstbischofs von Hildesheim waren fortan lutherischer Religion Den Bischofen gelang es aufgrund des Normaljahres Westfalischer Friede nicht dieses Verhaltnis nennenswert zu andern Die sogenannten Stiftsdorfer Algermissen Bettmar Borsum Detfurth Diekholzen Dinklar Forste Giesen Harsum Ottbergen u a blieben dagegen mehrheitlich katholisch 1802 verlor das Hochstift seine Souveranitat an Preussen dem es bis 1807 angehorte Nach dem Ende des Hochstifts wechselte sein Territorium noch mehrmals die politische Zugehorigkeit Nach dem Frieden von Tilsit gehorte das Furstentum Hildesheim in der napoleonischen Zeit fast vollstandig zum Departement Oker im Konigreich Westphalen In dieser kurzen Zeitspanne bildete der Hauptteil des Territoriums den Distrikt Hildesheim Der Sudosten von Holle bis zur Oker kam zum Distrikt Goslar Peine Lafferde und andere Orte im Nordosten fielen an den Distrikt Braunschweig Aufgrund des preussisch britischen Vertrages vom 14 Juni 1813 wie in Art 27 des Hauptvertrags zum Abschluss des Wiener Kongresses vom 8 Juni 1815 6 Beilage Vertrag zwischen Preussen und Hannover vom 29 Mai 1815 bestatigt kam das ganze Gebiet an das Konigreich Hannover Digitalisat Nach dem Deutschen Krieg wurde das Konigreich Hannover 1866 von Preussen annektiert Seit 1946 gehort das Gebiet des alten Stiftes zu Niedersachsen Wappen des Furstentums HildesheimBlasonierung Das Wappen des Furstentums Hildesheim ist gespalten von Rot und Gold Auf dem gekronten Helm mit rot goldenen Helmdecken ein von rot und gold gespaltener Spitzhut oben mit goldenem Knopf zwei Straussenfedern in rot gold Der gleichfarbige Hutstulp besteckt mit zwei Fahnen an goldenen stahlbespitzten Spiesse von der ab das rechte gold rot das linke rot golden gespalten Das Bistum Hildesheim fuhrte das Wappen seit Bischof Heinrich 1310 1318 auf Siegeln Hier war aber vorn Gold und hinten Rot Der Hutstulp war rot gold gespalten Das Wappen erscheint als Grundmotiv auch heute noch in einigen aktuellen Gemeindewappen Bockenem Hildesheim Markoldendorf Peine SarstedtSiehe auchListe der Bischofe von Hildesheim Liste der Gemeinden im Hochstift Hildesheim Geschichte der Stadt Hildesheim Regierungsbezirk Hildesheim Amtspfarrei Hochstift Hildesheim Feldkloster Hochstift Hildesheim LiteraturKarl Janicke Hermann Hoogeweg Hrsg Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim und seiner Bischofe 6 Bande Hannover 1896 1906 Peter Bahrdele Die Kopfsteuerbeschreibung des Hochstifts Hildesheim von 1664 Erganzt durch die Landschatzbeschreibung von 1665 Hildesheim 1976 ISBN 3 7848 2721 7 Thomas Klingebiel Bearb Landtagsabschiede und Landtagsresolutionen des Hochstifts Hildesheim 1573 1688 Hannover 2006 ISBN 978 3 7752 6034 3 Thomas Klingebiel Bearb Landtagsabschiede und Landtagsresolutionen des Hochstifts Hildesheim 1689 1802 Hannover 2008 ISBN 978 3 7752 6043 5 Thomas Klingebiel Ein Stand fur sich Lokale Amtstrager in der Fruhen Neuzeit Untersuchungen zur Staatsbildung und Gesellschaftsentwicklung im Hochstift Hildesheim und im alteren Furstentum Wolfenbuttel Hannover 2002 ISBN 3 7752 6007 2 Joachim Lehrmann Fur und wider den Wahn Die Geschichte der Hexenverfolgung im Hochstift Hildesheim Lehrte 2003 ISBN 3 9803642 3 2 Justus Lucke Die landstandische Verfassung im Hochstift Hildesheim 1643 1802 Ein Beitrag zur territorialen Verfassungsgeschichte Hildesheim 1968 Christian Plath Konfessionskampf und fremde Besatzung Stadt und Hochstift Hildesheim im Zeitalter der Gegenreformation und des Dreissigjahrigen Krieges ca 1580 1660 Hildesheim 2005 ISBN 3 931987 12 4 Jurgen Stillig Jesuiten Ketzer und Konvertiten in Niedersachsen Untersuchungen zum Religions und Bildungswesen im Hochstift Hildesheim in der fruhen Neuzeit Hildesheim 1993 ISBN 3 87065 745 6 Christian M Zachlod Die Staatsfinanzen des Hochstifts Hildesheim vom Ende des Siebenjahrigen Krieges bis zur Sakularisation 1763 1802 03 Stuttgart 2007 ISBN 978 3 515 08978 4 WeblinksCommons Hochstift Hildesheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Hildesheim Quellen und Volltexte Literatur von und uber Hochstift Hildesheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbeschreibung Furstbistum HildesheimAnmerkungenDie Karte stellt das Hochstift in seinen Grenzen vor der Stiftsfehde dar Bei der Restitution 1643 verblieben die Amter Aerzen Grohnde Coldingen Lauenberg Lutter am Barenberge Westerhof und Lindau in der Karte samtlich als hildesheimisch dargestellt bei den Furstentumern Calenberg und Braunschweig Wolfenbuttel vgl Artikel Hildesheimer Stiftsfehde QuellenangabenFranz Anton Blum Geschichte des Furstenthums Hildesheim Band 2 Wolfenbuttel 1805 S 72ff Herbert Reyer Historische Dokumente aus dem Stadtarchiv Folge 61 In Aus der Heimat Heimatbeilage der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung vom 5 Januar 2002 Christian Plath Konfessionskampf und fremde Besatzung Stadt und Hochstift Hildesheim im Zeitalter der Gegenreformation und des Dreissigjahrigen Krieges ca 1580 1660 Stadt Hildesheim Stadtarchiv Hildesheim 2005 Johann Christian Luning Das Teutsche Reichsarchiv Tom V Leipzig 1713 A F Busching Magazin fur die neue Historie und Geographie 1783 S 525 Karte der konfessionellen Gliederung des sudlichen Niedersachsen um 1800 Memento vom 14 Oktober 2013 im Internet Archive Auf gwdu05 gwdg de Johannes Heinrich Gebauer Die Stadt Hildesheim Ein Abriss ihrer Geschichte Hildesheim 1950 S 124 Klein Ilsede kirchengemeindelexikon de Abgerufen am 18 Januar 2021 Maximilian Gritzner Landes und Wappenkunde der brandenburgisch preussischen Monarchie Berlin 1894 Territorien und Stande im Niedersachsischen Reichskreis Heiliges Romisches Reich 1500 1806 Geistliche Furstentumer Erzstift Bremen Hochstift Halberstadt Hochstift Hildesheim Hochstift Lubeck Erzstift Magdeburg Hochstift Ratzeburg Hochstift Schwerin Reichspralaturen Kloster Riddagshausen Stift Gandersheim Weltliche Furstentumer Herzogtum Bremen Furstentum Blankenburg Furstentum Calenberg Furstentum Grubenhagen Herzogtum Holstein Gottorfsche Anteile und konigliche Anteile Furstentum Luneburg Teil Herzogtum Mecklenburg Gustrow Teil Herzogtum Mecklenburg Schwerin Grafschaft Rantzau Herzogtum Sachsen Lauenburg Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel Grafschaft Regenstein Reichsstadte Bremen Goslar Hamburg Lubeck Muhlhausen Nordhausen Normdaten Geografikum GND 4095261 7 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n89603370 VIAF 261193021

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