Die Luftwaffenkampfführungsanlage Martin kurz LwKpfFüAnl Martin genannt Bunker Martin und Bauwerk I II ist ein inaktiver
Luftwaffenkampfführungsanlage Martin

Die Luftwaffenkampfführungsanlage Martin, kurz LwKpfFüAnl Martin, genannt Bunker Martin und Bauwerk I/II, ist ein inaktiver Bunker der Bundeswehr innerhalb des Truppenübungsplatzes Heuberg in der Nähe von Meßstetten auf der Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg. Innerhalb des Bunkers Martin wurde die militärische Luftraumüberwachung in Deutschland und den angrenzenden Ländern während des Kalten Kriegs und der Zeit danach bis 2013 durch das Control and Reporting Center (CRC) Sweet Apple vom Einsatzführungsbereich 1 sowie zwischenzeitlich und zusätzlich von der NATO gesteuert.
Luftwaffenkampfführungsanlage Martin „Bunker Martin“ | ||
---|---|---|
Daten | ||
Ort | Meßstetten | |
Bauherr | Bundesministerium der Verteidigung | |
Bauzeit | 1960–1964 | |
Höhe | 53 m | |
Grundfläche | 2544 m² | |
Koordinaten | 48° 9′ 54,5″ N, 8° 58′ 34,6″ O | |
Standort
Lage
Der Bunker Martin liegt auf 940 m ü. NHN etwa 1,3 km südöstlich von Meßstetten am nordwestlichen Ende des Truppenübungsplatzes Heuberg. Erschlossen ist er mit einer Stichstraße, welche von der unmittelbar westlich verlaufenden, asphaltierten Ringstraße, die um den Truppenübungsplatz führt, abzweigt. Östlich verläuft die geschotterte Panzerringstraße, südwestlich befindet sich die Schießbahn 12 und nordöstlich die Schießbahn 13 des Truppenübungsplatzes. Etwa 2,5 km nordöstlich liegt zudem die ehemalige Zollernalb-Kaserne, in welche die im Bunker Martin tätigen Truppenteile stationiert waren.
Zugänglichkeit
Die Anlage liegt innerhalb des Truppenübungsplatzes Heuberg und somit innerhalb eines Militärischen Sicherheitsbereichs. Daher ist die Zugänglichkeit nur mit gesonderten Zutrittsberechtigungen gestattet. Das gesamte Gelände ist zusätzlich umzäunt.
Beschreibung
Das zugrundeliegende planerische Konzept war der Führungsbunker Typ A. Der Bunker Martin besteht aus dem Bauwerk I und dem Bauwerk II, weshalb der Name Bauwerk I/II ebenfalls Verwendung findet. Beide Gebäude sind direkt aneinander gebaut und haben eine druckdichte Verbindung.
Bauwerk I
Das Bauwerk I ist das Hauptgebäude und diente als Operationsgebäude. Es ist 72 m lang, 24 m breit und 53 m hoch. Innerhalb des Bauwerks I befand sich die Operationszentrale (OPS), welche 28 × 20 × 12 m misst. Um den Kern des Bauwerks herum befanden sich verschiedene Räume für Kommandeure, Fernmeldeanlagen, Werkstätten, technische Versorgung usw.
Das Bauwerk ist in vier Stockwerke unterteilt. In der untersten Etage 1 befanden sich die technische Einsatzsteuerung sowie der Command Post und der Battle Staff. In Etage 2 befindet sich der Zugang zum Bunkereingangsstollen sowie die OPS und eine Kleinkantine. Direkt über der OPS befindet sich in Etage 3 ein baugleicher Raum, welcher als Interim OPS sowie von der SSZ Süd und dem (I)CAOC 4, ATOC 4 und SOC 4 genutzt wurde. In der obersten Etage 4 befand sich u. a. der Briefing Room und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) Zivilschutzverbindungsstelle Meßstetten sowie verschiedene Notausgänge auf das Bunkerdach.
Bauwerk II
Das Bauwerk II ist das zweite Gebäude und diente als Versorgungsgebäude für den Betrieb des Bauwerks I mit den Maßen 37 × 24 × 53 m.
Die Stromversorgung erfolgte über die örtliche, öffentliche Energieversorger mit 20.000 V und wurde mittels Transformatoren auf 230 V umgeformt. Für den Fall einer Unterbrechung stand eine USV-Anlage bereit, deren Batterien die Stromversorgung für etwa acht Minuten sicherstellen konnte. Innerhalb dieser Zeit wurden bis zu vier Dieselmotoren mit je 980 kVa zugeschaltet. Der vorgehaltene Dieselkraftstoff konnte eine autarke Stromversorgung von mehr als 90 Tagen gewährleisten.
Auch die Trinkwasserversorgung wurde ebenfalls durch einen örtlichen Versorger erbracht. Das gelieferte Wasser wurde in Vorratsbehältern außerhalb des Bunkers gepumpt und von dort über redundante Leitungen in den Bunker befördert. Vor Erreichen der zwei je 80 m3 fassenden Wasserspeicher wurde das Wasser mehrfach gefiltert. Weiteres Wasser wurde in Löschbunkern und mehreren Zisternen vorgehalten. Der Bunker verfügte über keine eigene Kläranlage. Durch die geografische Lage in einer Senke wurde das Abwasser in einer Fäkalienhebeanlage gesammelt und zerkleinert. Sobald einer der beiden Behälter gefüllt war, wurde der Inhalt in einer Kläranlage bei Albstadt-Lautlingen abgepumpt.
Die Sauerstoffversorgung konnte über die Betriebsarten Normalluft, Schutzluft und Umluft bereitgestellt werden. Der Bunker war gegen atomare, biologische und chemische Kontaminierungen abgesichert.
Umfeld
Auf dem etwa 4,6 ha großen Gelände befinden sich neben den Bauwerken I/II und einem großen Parkplatz mehrere überirdische Gebäude. Unter anderem ein Wachlokal mit einem überdachten Eingangsbereich und Zutrittsschleusen, eine große Hundezwingeranlage, ein Küchen- und Wirtschaftsgebäude sowie die Wache der Bundeswehrfeuerwehr. Drei weitere, erst Mitte der 1980er Jahre gebauten Gebäude beherbergten verschiedene Büros und Sozialräume sowie die Wartung und Instandsetzung Geräte Maschinen Anlagen (WIGMA).
Weitere Bauwerke
Neben dem Bauwerk I/II gibt es noch drei weitere Bauwerke in der Nähe. Bauwerk III ist ebenfalls ein Bunker und bis heute als Funksende- und Funkempfangsstation in Betrieb.
Der Bunker Bauwerk IV diente als Funkempfangsstation, bevor er deaktiviert wurde und dessen Tätigkeiten ins Bauwerk III integriert wurden. Als Bauwerk V wird die Radarstation auf dem Weichenwang bezeichnet.
Nach Aufgabe der Zollernalb-Kaserne sowie der Deaktivierung des Bunkers Martin im Jahr 2013 wurde die Infrastruktur am Bauwerk V ertüchtigt, um eine eigenständige Handlungsfähigkeit sicherstellen zu können. Bauwerk III ist ebenfalls noch in Betrieb, jedoch nicht mehr dauerhaft besetzt.
Geschichte
Vorgeschichte (bis 1960)
Bereits vor und während des Zweiten Weltkrieges wurden auf dem nordwestlich von Meßstetten gelegenen Weichenwang Funkmessgeräte der Klassen Würzburg und Freya von der Wehrmacht eingesetzt. Während des Kalten Kriegs wurde die Garnison Meßstetten konzipiert. Aus geografischen Gesichtspunkten war die Lage als höchstgelegene Region auf der Schwäbischen Alb unverändert besonders günstig für den Bau einer Radar- und Funkstellung. Eine abgelegene Lage im rückwärtigen Raum prädestinierte zudem für die Dislozierung eines gehärteten Gefechtsstandes. Nach der erfolgreichen Fertigstellung des Bunkerprototyps Konrad auf dem Lechfeld entschied der damalige Luftwaffeninspekteur General Josef Kammhuber im Dezember 1959 den Bau einer unterirdischen, viergeschossigen Luftwaffenkampfführungsanlage auf dem Truppenübungsplatz Heuberg.
Bau (1960–1964)
Ab Oktober 1960 wurde mit ersten Infrastrukturmaßnahmen begonnen, ab Mai 1961, abgeschirmt von der Außenwelt, im Mehrschichtbetrieb gearbeitet. Der Bunker erhielt nach seiner Lage auf Meßstetter Gebiet den Namen Martin. Er sollte einer Truppenstärke von mehreren Hundert im Spannungs- bzw. Verteidigungsfall ein 30-tägiges, von der Außenwelt unabhängiges Leben ermöglichen und war durch ausgeklügelte Maßnahmen nicht nur gegen atomare Strahlung, biologische und chemische Stoffe, sondern auch gegen Nahtreffer bestmöglich geschützt. Bereits im Dezember 1962 konnten die ersten vollklimatisierten Räume und die installierte Elektronik übergeben werden.
Am 17. Oktober 1963 besuchte der Generalinspekteur der Bundeswehr General Friedrich Foertsch die Anlage.
Der Bunker wurde im Sommer 1964 fertiggestellt. Auf der Baustelle waren bis zu 1200 Arbeiter im Einsatz.
Ausbau und Aufschwung (1964–1984)
Am 3. August 1964 nahm der Bunker Martin auf Befehl vom Kommandeur I./Fernmelderegiment 31 Oberstleutnant Jan König vom 21. Juli 1964 seinen Betrieb mit dem Gefechtsführungssystem 412L auf. Am 1. Oktober 1964 wurde der Probedauerbetrieb, am 22. Dezember 1964 der Einsatzbetrieb des CRC unter dem Rufzeichen Shanty gestartet.
Am 2. April 1966 besuchten der Bundesminister der Verteidigung Kai-Uwe von Hassel, am 9. Dezember 1968 der Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger, am 3. September 1969 der Generalinspekteur der Bundeswehr General Ulrich de Maizière und am 7. September 1970 im Rahmen der Übung „Black Sky“ der Bundesminister der Verteidigung Helmut Schmidt die Anlage.
Ab Mai 1972 wurde das Rufzeichen des CRC von Shanty in Sweet Apple geändert. Am 2. Oktober 1973 wurde der Einsatzbetrieb vorübergehend eingestellt, um eine Grundüberholung der EDV-Anlagen durchzuführen. Ende Mai 1974 wurde die Inspection and Repair As Necessary (IRAN) erfolgreich abgeschlossen und der Einsatzbetrieb im Oktober 1974 wieder aufgenommen. Am 1. August 1979 wurde im Bunker Martin das UHF-Großbasispeilnetz (UHF-GPN) Süd mit der Peilauswertezentrale (PAZ) in Betrieb genommen.
Zur Verbesserung der Koordination zwischen Luftverteidigungsanlage und der zivilen Flugsicherung wurde im April 1981 die Datenübertragungs- und Darstellungsanlage Abgesetzte Darstellung von Radardaten Karlsruhe (ADKAR) in Betrieb genommen. Am 27. Februar 1984 wurde das Gefechtsführungssystem 412L außer Dienst gestellt und der Bunker Martin aus dem Einsatzbetrieb herausgelöst. In den kommenden Monaten wurde das neue Gefechtsführungssystem German Air Defense Ground Environment (GEADGE) eingebaut sowie ab 12. April 1984 parallel diverse Infrastrukturmaßnahmen an den Bauwerken durchgeführt. Am 1. Oktober 1984 begann der Testbetrieb von GEADGE.
Endes des Kalten Kriegs und NATO (1985–2008)
Mit der Indienststellung des Air Tactical Operations Center 4 (ATOC 4) begann am 21. Februar 1985 die Präsenz der NATO im Bunker Martin. Am 28. November 1985 konnten die im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen begonnenen Bauarbeiten an den Bereitschafts- und Sozialgebäuden rund um den Bunker Martin abgeschlossen werden. Nach 22 Monaten war die Einrüstung und der Testbetrieb von GEADGE am 7. Januar 1986 abgeschlossen. Der letzte umfangreiche Systemtest wurde am 20. März 1986 vollzogen. Am 17. April 1986 kehrte das CRC in den Einsatzbetrieb zurück. Am 2. Juli 1986 besuchten Bundeskanzler Helmut Kohl und Verteidigungsminister Manfred Wörner den Standort.
Mit der Indienststellung des Sector Operations Center 4 (SOC 4) am 21. April 1988 sowie der Systemsteuerungszentrale Süd (SSZ Süd) und dem Interim Combined Air Operations Center 4 (ICAOC 4) jeweils am 1. Juli 1990 baute die NATO ihre Präsenz weiter aus. 6. Juli 1993 wurden das ATOC 4 mit dem SOC 4 zum ICAOC 4 fusioniert.
Ab 25. Mai 1998 wurden die Bauwerke für 32 Millionen D-Mark saniert und von Asbest befreit. In diesem Zuge wurde der gesamte Brandschutz samt Brandmeldeanlage erneuert. Die im Bunker Martin im CRC eingesetzten Soldaten versahen ihren Dienst in den CRCs Freising und Lauda-Königshofen. Das ICAOC und die SSZ wurden vorübergehend in die Zollernalb-Kaserne verlegt. Während der Sanierungsmaßnahmen besuchte Verteidigungsminister Rudolf Scharping am 10. August 1999 die Bauwerke.
Im März 2000 wurde das ICAOC 4 zum CAOC 4 umstrukturiert. Mit Beendigung der umfangreichen Sanierung nahm das CRC am 29. Mai 2000 den Einsatzbetrieb wieder auf. Am 30. Januar 2003 wurde das bisherige Gefechtsführungssystem GEADGE außer Betrieb genommen, um es zu ersetzen. Als vorübergehenden Ersatz kam das ehemalige Führungs- und Waffeneinsatzsystem der Nationalen Volksarmee ARKONA zum Einsatz. Am 1. Juli 2003 wurde die SSZ Süd außer Dienst gestellt und aus dem Bunker Martin abgezogen. Mit der Schließung der Luftverteidigungsanlagen Gustav in Lauda-Königshofen und Fridolin in Freising gab es zahlreiche Versetzungen nach Meßstetten. Am 4. April 2005 war die Umrüstung von GEADGE auf das neue Gefechtsführungssystem GIADS II abgeschlossen.
Bedeutungsverlust und Schließung (2008–2014)
Mit der Außerdienststellung des CAOC 4 am 30. Juni 2008 endete die Zeit der NATO im Bunker Martin und am Standort Meßstetten. Am 26. Oktober 2011 wurde die Standortentscheidung im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr verkündet. Dabei wurde der gesamte Standort inklusive Bunker Martin mit Ausnahme der Radarstation auf dem Weichenwang vollständig aufgelöst und außer Dienst gestellt. Am 1. Oktober 2013 meldete sich das CRC vom Einsatzbetrieb ab, der Einsatzführungsbereich 1 wurde zum 31. Dezember 2013 aufgelöst und der Bunker Martin wurde vollständig bis zum 30. Juni 2014 geräumt.
Heutige Situation
Der Bunker Bauwerk I/II ist heute ungenutzt und wird vom Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Stetten am kalten Markt stillstandgewartet.
Ende April 2022 teilte das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr mit, dass der Bunker Martin nicht reaktiviert wird und an die BImA zurückgegeben werden soll. Nach der Rückgabe an die BImA wird gemeinsam mit dem Bundesministerium des Innern und für Heimat und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe geprüft, ob das Bauwerk noch für andere Zwecke des Bundes genutzt werden kann. Die Übergabe fand laut Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr nicht statt, sei jedoch eingeleitet worden (Stand: September 2022). Allerdings wurde auch bekannt, dass der Bunker aufgrund seines Zustandes und seiner Lage innerhalb des Truppenübungsplatzes Heuberg als nur sehr schwer bis gar nicht vermarktbar gilt. Für die noch unter Verwendung stehenden oberirdischen Gebäude vor dem Bunker wurde parallel eine Entbehrlichkeitsprüfung eingeleitet.
Die oberirdischen Gebäude werden aktuell durch Einheiten der Garnison Stetten am kalten Markt genutzt. Eine mittelfristige Weiternutzung diese Gebäude ist gesichert.
Die Bauwerke III und V werden heute vom Abgesetzten Technischen Zug 249, der dem Einsatzführungsbereich 2 in Erndtebrück unterstellt ist, betrieben.
Weltraumteleskope
Im September 2024 wurde der Bau von zwei Weltraumteleskopen innerhalb des Truppenübungsplatz im Bereich des Bunkers Martin bei Meßstetten angekündigt. Die Geräte sammeln Daten in Höhen zwischen 400 und 36.000 Kilometern und leiten diese an das Weltraumlagezentrum des Weltraumkommandos der Bundeswehr im nordrhein-westfälischen Uedem weiter. Die Bauphase begann am 13. Januar 2025 und soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Die Inbetriebnahme und Übergabe an das Weltraumkommando der Bundeswehr soll 2026 erfolgen. Die Kosten werden vom Sondervermögen Bundeswehr abgedeckt und liegen unterhalb von 25 Millionen Euro.
Einheiten
Grundsätzlich lassen sich die Einheiten im Bunker Martin in drei Kategorien einordnen: Einheiten der Luftwaffe der Bundeswehr, direkt der NATO unterstellte Einheiten und Dienststellen des Zivilschutzes.
Einheiten der Bundeswehr
Ab Eröffnung des Bunkers Martin 1963 war das Fernmelderegiment 31 verantwortlich für den Betrieb des CRC. 1989 wurde das Fernmelderegiment 31 in Radarführungskommando 2, 1993 wiederum in Radarführungsregiment 2 umbenannt. 2004 gab es erneut eine Umbenennung in Einsatzführungsbereich 1, welcher bis zu seiner Auflösung und der Schließung des Bunkers aktiv war. Parallel waren Teile anderer Einheiten, die den Betrieb unterstützten, vor Ort tätig. So z. B. Teile des Fernmelderegiments 12 (1965–1989), dem Fernmeldesektor 123 (1989–2002) und dem Sektor für Informationstechnik 1 (2002–2013).
NATO-Einheiten
Die NATO war von 1985 bis 2008 im Bunker Martin vertreten. Das Allied Tactical Operations Center 4 war unter diesem Namen von 1985 bis 1993 und nach einer Umgliederung mit dem von 1988 bis 1993 eingesetzten Sector Operations Center als Interim Combined Air Operations Center 4 und zuletzt als Combined Air Operations Center 4 aktiv.
Zivilschutz
Dienststellen des Zivilschutzes waren unter verschiedenen Bezeichnungen, zuletzt als Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe dauerhaft im Bunker Martin stationiert.
Übersicht
Einheit | Abkürzung | Zeitraum |
---|---|---|
Bundeswehr | ||
Fernmelderegiment 31 | FmRgt 31 | 1963–1989 |
Fernmelderegiment 12 (Teile) | FmRgt 12 | 1965–1989 |
Radarführungskommando 2 | RadarFüKdo 2 | 1989–1993 |
Fernmeldesektor 123 (Teile) | FmSkt 123 | 1989–2002 |
Radarführungsregiment 2 | RadarFüRgt 2 | 1993–2004 |
Sektor für Informationstechnik 1 (Teile) | IT-Sektor 1 | 2002–2013 |
Einsatzführungsbereich 1 | EinsFüBer 1 | 2004–2013 |
NATO | ||
Allied Tactical Operations Center 4 | ATOC 4 | 1985–1993 |
Sector Operations Center 4 | SOC 4 | 1988–1993 |
Systemsteuerungszentrale Süd | SSZ Süd | 1990–2003 |
(Interim) Combined Air Operations Center 4 | (I)CAOC 4 | 1993–2008 |
Zivilschutz | ||
Bundesamt für zivilen Bevölkerungsschutz | 1962–1974 | |
Bundesamt für Zivilschutz | BZS | 1974–2001 |
Bundesverwaltungsamt – Zentralstelle für Zivilschutz | BVA–ZfZ | 2001–2004 |
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe | BBK | 2004–2008 |
Dokumentationen
- Sweet Apple – 50 Jahre Bunker Martin, Dokumentarfilm, Deutschland 2014, 60:00 Min., Zollernalb Film
- Sweet Apple Shutdown, Dokumentarfilm, Deutschland 2013, 9:07 Min., Zollernalb Film (Video bei YouTube)
Literatur
- 50 Jahre Einsatzführungsdienst der Luftwaffe: 1960–2010. Reinhard Schmidt (Hrsg.), Fölbach-Medienservice, München 2010
- Rufzeichen: „Sweet-Apple“ – Die Geschichte der Luftwaffe auf dem Geißbühl. Einsatzführungsbereich 1 (Hrsg.), Meßstetten 2013
Siehe auch
- Liste von Bunkeranlagen in Deutschland
Einzelnachweise
- Christoph Holbein: Soldaten verlassen Zollernalb-Kaserne. In: Schwarzwälder Bote. 7. Januar 2014, abgerufen am 15. Oktober 2024.
- Alfted Sauter: Soldatenheim schließt seine Pforten. In: Schwarzwälder Bote. 15. November 2012, abgerufen am 15. Oktober 2024.
- Entbehrlichkeitsprüfung setzt für Bunker Martin den Schlussakkord. In: Zollern-Alb-Kurier. 2. September 2022.
- Dieter Dürrschnabel: Zeitenwende erreicht Meßstetten: 60 Jahre Luftwaffe auf dem Großen Heuberg. In: Schwarzwälder Bote. 16. Juli 2023, abgerufen am 15. Oktober 2024.
- Um Gefahr aus dem All zu erkennen: Bundeswehr bringt Teleskope auf die Alb. In: SWR Aktuell. 11. September 2024, abgerufen am 18. September 2024.
- Michael Würz: Bundeswehr nimmt den Weltraum ins Visier - die Schwäbische Alb spielt eine wichtige Rolle dabei. In: Schwäbische Zeitung. 16. Januar 2025, abgerufen am 17. Januar 2025.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Luftwaffenkampfführungsanlage Martin, Was ist Luftwaffenkampfführungsanlage Martin? Was bedeutet Luftwaffenkampfführungsanlage Martin?
Die Luftwaffenkampffuhrungsanlage Martin kurz LwKpfFuAnl Martin genannt Bunker Martin und Bauwerk I II ist ein inaktiver Bunker der Bundeswehr innerhalb des Truppenubungsplatzes Heuberg in der Nahe von Messstetten auf der Schwabischen Alb in Baden Wurttemberg Innerhalb des Bunkers Martin wurde die militarische Luftraumuberwachung in Deutschland und den angrenzenden Landern wahrend des Kalten Kriegs und der Zeit danach bis 2013 durch das Control and Reporting Center CRC Sweet Apple vom Einsatzfuhrungsbereich 1 sowie zwischenzeitlich und zusatzlich von der NATO gesteuert Luftwaffenkampffuhrungsanlage Martin Bunker Martin DatenOrt MessstettenBauherr Bundesministerium der VerteidigungBauzeit 1960 1964Hohe 53 mGrundflache 2544 m Koordinaten 48 9 54 5 N 8 58 34 6 O 48 165144444444 8 9762638888889 934 Koordinaten 48 9 54 5 N 8 58 34 6 OLuftwaffenkampffuhrungsanlage Martin Bunker Martin Baden Wurttemberg StandortLage Der Bunker Martin liegt auf 940 m u NHN etwa 1 3 km sudostlich von Messstetten am nordwestlichen Ende des Truppenubungsplatzes Heuberg Erschlossen ist er mit einer Stichstrasse welche von der unmittelbar westlich verlaufenden asphaltierten Ringstrasse die um den Truppenubungsplatz fuhrt abzweigt Ostlich verlauft die geschotterte Panzerringstrasse sudwestlich befindet sich die Schiessbahn 12 und nordostlich die Schiessbahn 13 des Truppenubungsplatzes Etwa 2 5 km nordostlich liegt zudem die ehemalige Zollernalb Kaserne in welche die im Bunker Martin tatigen Truppenteile stationiert waren Zuganglichkeit Die Anlage liegt innerhalb des Truppenubungsplatzes Heuberg und somit innerhalb eines Militarischen Sicherheitsbereichs Daher ist die Zuganglichkeit nur mit gesonderten Zutrittsberechtigungen gestattet Das gesamte Gelande ist zusatzlich umzaunt BeschreibungDas zugrundeliegende planerische Konzept war der Fuhrungsbunker Typ A Der Bunker Martin besteht aus dem Bauwerk I und dem Bauwerk II weshalb der Name Bauwerk I II ebenfalls Verwendung findet Beide Gebaude sind direkt aneinander gebaut und haben eine druckdichte Verbindung Bauwerk I Ehemaliger Eingangsstein des Bunkers Martin vor dem Rathaus Messstetten Das Bauwerk I ist das Hauptgebaude und diente als Operationsgebaude Es ist 72 m lang 24 m breit und 53 m hoch Innerhalb des Bauwerks I befand sich die Operationszentrale OPS welche 28 20 12 m misst Um den Kern des Bauwerks herum befanden sich verschiedene Raume fur Kommandeure Fernmeldeanlagen Werkstatten technische Versorgung usw Das Bauwerk ist in vier Stockwerke unterteilt In der untersten Etage 1 befanden sich die technische Einsatzsteuerung sowie der Command Post und der Battle Staff In Etage 2 befindet sich der Zugang zum Bunkereingangsstollen sowie die OPS und eine Kleinkantine Direkt uber der OPS befindet sich in Etage 3 ein baugleicher Raum welcher als Interim OPS sowie von der SSZ Sud und dem I CAOC 4 ATOC 4 und SOC 4 genutzt wurde In der obersten Etage 4 befand sich u a der Briefing Room und das Bundesamt fur Bevolkerungsschutz und Katastrophenhilfe BBK Zivilschutzverbindungsstelle Messstetten sowie verschiedene Notausgange auf das Bunkerdach Bauwerk II Das Bauwerk II ist das zweite Gebaude und diente als Versorgungsgebaude fur den Betrieb des Bauwerks I mit den Massen 37 24 53 m Die Stromversorgung erfolgte uber die ortliche offentliche Energieversorger mit 20 000 V und wurde mittels Transformatoren auf 230 V umgeformt Fur den Fall einer Unterbrechung stand eine USV Anlage bereit deren Batterien die Stromversorgung fur etwa acht Minuten sicherstellen konnte Innerhalb dieser Zeit wurden bis zu vier Dieselmotoren mit je 980 kVa zugeschaltet Der vorgehaltene Dieselkraftstoff konnte eine autarke Stromversorgung von mehr als 90 Tagen gewahrleisten Auch die Trinkwasserversorgung wurde ebenfalls durch einen ortlichen Versorger erbracht Das gelieferte Wasser wurde in Vorratsbehaltern ausserhalb des Bunkers gepumpt und von dort uber redundante Leitungen in den Bunker befordert Vor Erreichen der zwei je 80 m3 fassenden Wasserspeicher wurde das Wasser mehrfach gefiltert Weiteres Wasser wurde in Loschbunkern und mehreren Zisternen vorgehalten Der Bunker verfugte uber keine eigene Klaranlage Durch die geografische Lage in einer Senke wurde das Abwasser in einer Fakalienhebeanlage gesammelt und zerkleinert Sobald einer der beiden Behalter gefullt war wurde der Inhalt in einer Klaranlage bei Albstadt Lautlingen abgepumpt Die Sauerstoffversorgung konnte uber die Betriebsarten Normalluft Schutzluft und Umluft bereitgestellt werden Der Bunker war gegen atomare biologische und chemische Kontaminierungen abgesichert Umfeld Auf dem etwa 4 6 ha grossen Gelande befinden sich neben den Bauwerken I II und einem grossen Parkplatz mehrere uberirdische Gebaude Unter anderem ein Wachlokal mit einem uberdachten Eingangsbereich und Zutrittsschleusen eine grosse Hundezwingeranlage ein Kuchen und Wirtschaftsgebaude sowie die Wache der Bundeswehrfeuerwehr Drei weitere erst Mitte der 1980er Jahre gebauten Gebaude beherbergten verschiedene Buros und Sozialraume sowie die Wartung und Instandsetzung Gerate Maschinen Anlagen WIGMA Weitere Bauwerke Zufahrt zum Bauwerk IIIAntennenmast oberhalb Bauwerk IV Neben dem Bauwerk I II gibt es noch drei weitere Bauwerke in der Nahe Bauwerk III ist ebenfalls ein Bunker und bis heute als Funksende und Funkempfangsstation in Betrieb Der Bunker Bauwerk IV diente als Funkempfangsstation bevor er deaktiviert wurde und dessen Tatigkeiten ins Bauwerk III integriert wurden Als Bauwerk V wird die Radarstation auf dem Weichenwang bezeichnet Bauwerk V auf dem Weichenwang Nach Aufgabe der Zollernalb Kaserne sowie der Deaktivierung des Bunkers Martin im Jahr 2013 wurde die Infrastruktur am Bauwerk V ertuchtigt um eine eigenstandige Handlungsfahigkeit sicherstellen zu konnen Bauwerk III ist ebenfalls noch in Betrieb jedoch nicht mehr dauerhaft besetzt GeschichteSiehe auch Zollernalb Kaserne Vorgeschichte bis 1960 Bereits vor und wahrend des Zweiten Weltkrieges wurden auf dem nordwestlich von Messstetten gelegenen Weichenwang Funkmessgerate der Klassen Wurzburg und Freya von der Wehrmacht eingesetzt Wahrend des Kalten Kriegs wurde die Garnison Messstetten konzipiert Aus geografischen Gesichtspunkten war die Lage als hochstgelegene Region auf der Schwabischen Alb unverandert besonders gunstig fur den Bau einer Radar und Funkstellung Eine abgelegene Lage im ruckwartigen Raum pradestinierte zudem fur die Dislozierung eines geharteten Gefechtsstandes Nach der erfolgreichen Fertigstellung des Bunkerprototyps Konrad auf dem Lechfeld entschied der damalige Luftwaffeninspekteur General Josef Kammhuber im Dezember 1959 den Bau einer unterirdischen viergeschossigen Luftwaffenkampffuhrungsanlage auf dem Truppenubungsplatz Heuberg Bau 1960 1964 Ab Oktober 1960 wurde mit ersten Infrastrukturmassnahmen begonnen ab Mai 1961 abgeschirmt von der Aussenwelt im Mehrschichtbetrieb gearbeitet Der Bunker erhielt nach seiner Lage auf Messstetter Gebiet den Namen Martin Er sollte einer Truppenstarke von mehreren Hundert im Spannungs bzw Verteidigungsfall ein 30 tagiges von der Aussenwelt unabhangiges Leben ermoglichen und war durch ausgeklugelte Massnahmen nicht nur gegen atomare Strahlung biologische und chemische Stoffe sondern auch gegen Nahtreffer bestmoglich geschutzt Bereits im Dezember 1962 konnten die ersten vollklimatisierten Raume und die installierte Elektronik ubergeben werden Am 17 Oktober 1963 besuchte der Generalinspekteur der Bundeswehr General Friedrich Foertsch die Anlage Der Bunker wurde im Sommer 1964 fertiggestellt Auf der Baustelle waren bis zu 1200 Arbeiter im Einsatz Ausbau und Aufschwung 1964 1984 Am 3 August 1964 nahm der Bunker Martin auf Befehl vom Kommandeur I Fernmelderegiment 31 Oberstleutnant Jan Konig vom 21 Juli 1964 seinen Betrieb mit dem Gefechtsfuhrungssystem 412L auf Am 1 Oktober 1964 wurde der Probedauerbetrieb am 22 Dezember 1964 der Einsatzbetrieb des CRC unter dem Rufzeichen Shanty gestartet Am 2 April 1966 besuchten der Bundesminister der Verteidigung Kai Uwe von Hassel am 9 Dezember 1968 der Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger am 3 September 1969 der Generalinspekteur der Bundeswehr General Ulrich de Maiziere und am 7 September 1970 im Rahmen der Ubung Black Sky der Bundesminister der Verteidigung Helmut Schmidt die Anlage Ab Mai 1972 wurde das Rufzeichen des CRC von Shanty in Sweet Apple geandert Am 2 Oktober 1973 wurde der Einsatzbetrieb vorubergehend eingestellt um eine Grunduberholung der EDV Anlagen durchzufuhren Ende Mai 1974 wurde die Inspection and Repair As Necessary IRAN erfolgreich abgeschlossen und der Einsatzbetrieb im Oktober 1974 wieder aufgenommen Am 1 August 1979 wurde im Bunker Martin das UHF Grossbasispeilnetz UHF GPN Sud mit der Peilauswertezentrale PAZ in Betrieb genommen Zur Verbesserung der Koordination zwischen Luftverteidigungsanlage und der zivilen Flugsicherung wurde im April 1981 die Datenubertragungs und Darstellungsanlage Abgesetzte Darstellung von Radardaten Karlsruhe ADKAR in Betrieb genommen Am 27 Februar 1984 wurde das Gefechtsfuhrungssystem 412L ausser Dienst gestellt und der Bunker Martin aus dem Einsatzbetrieb herausgelost In den kommenden Monaten wurde das neue Gefechtsfuhrungssystem German Air Defense Ground Environment GEADGE eingebaut sowie ab 12 April 1984 parallel diverse Infrastrukturmassnahmen an den Bauwerken durchgefuhrt Am 1 Oktober 1984 begann der Testbetrieb von GEADGE Endes des Kalten Kriegs und NATO 1985 2008 Mit der Indienststellung des Air Tactical Operations Center 4 ATOC 4 begann am 21 Februar 1985 die Prasenz der NATO im Bunker Martin Am 28 November 1985 konnten die im Rahmen der Sanierungsmassnahmen begonnenen Bauarbeiten an den Bereitschafts und Sozialgebauden rund um den Bunker Martin abgeschlossen werden Nach 22 Monaten war die Einrustung und der Testbetrieb von GEADGE am 7 Januar 1986 abgeschlossen Der letzte umfangreiche Systemtest wurde am 20 Marz 1986 vollzogen Am 17 April 1986 kehrte das CRC in den Einsatzbetrieb zuruck Am 2 Juli 1986 besuchten Bundeskanzler Helmut Kohl und Verteidigungsminister Manfred Worner den Standort Mit der Indienststellung des Sector Operations Center 4 SOC 4 am 21 April 1988 sowie der Systemsteuerungszentrale Sud SSZ Sud und dem Interim Combined Air Operations Center 4 ICAOC 4 jeweils am 1 Juli 1990 baute die NATO ihre Prasenz weiter aus 6 Juli 1993 wurden das ATOC 4 mit dem SOC 4 zum ICAOC 4 fusioniert Ab 25 Mai 1998 wurden die Bauwerke fur 32 Millionen D Mark saniert und von Asbest befreit In diesem Zuge wurde der gesamte Brandschutz samt Brandmeldeanlage erneuert Die im Bunker Martin im CRC eingesetzten Soldaten versahen ihren Dienst in den CRCs Freising und Lauda Konigshofen Das ICAOC und die SSZ wurden vorubergehend in die Zollernalb Kaserne verlegt Wahrend der Sanierungsmassnahmen besuchte Verteidigungsminister Rudolf Scharping am 10 August 1999 die Bauwerke Im Marz 2000 wurde das ICAOC 4 zum CAOC 4 umstrukturiert Mit Beendigung der umfangreichen Sanierung nahm das CRC am 29 Mai 2000 den Einsatzbetrieb wieder auf Am 30 Januar 2003 wurde das bisherige Gefechtsfuhrungssystem GEADGE ausser Betrieb genommen um es zu ersetzen Als vorubergehenden Ersatz kam das ehemalige Fuhrungs und Waffeneinsatzsystem der Nationalen Volksarmee ARKONA zum Einsatz Am 1 Juli 2003 wurde die SSZ Sud ausser Dienst gestellt und aus dem Bunker Martin abgezogen Mit der Schliessung der Luftverteidigungsanlagen Gustav in Lauda Konigshofen und Fridolin in Freising gab es zahlreiche Versetzungen nach Messstetten Am 4 April 2005 war die Umrustung von GEADGE auf das neue Gefechtsfuhrungssystem GIADS II abgeschlossen Bedeutungsverlust und Schliessung 2008 2014 Mit der Ausserdienststellung des CAOC 4 am 30 Juni 2008 endete die Zeit der NATO im Bunker Martin und am Standort Messstetten Am 26 Oktober 2011 wurde die Standortentscheidung im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr verkundet Dabei wurde der gesamte Standort inklusive Bunker Martin mit Ausnahme der Radarstation auf dem Weichenwang vollstandig aufgelost und ausser Dienst gestellt Am 1 Oktober 2013 meldete sich das CRC vom Einsatzbetrieb ab der Einsatzfuhrungsbereich 1 wurde zum 31 Dezember 2013 aufgelost und der Bunker Martin wurde vollstandig bis zum 30 Juni 2014 geraumt Heutige SituationDer Bunker Bauwerk I II ist heute ungenutzt und wird vom Bundeswehr Dienstleistungszentrum Stetten am kalten Markt stillstandgewartet Ende April 2022 teilte das Bundesamt fur Infrastruktur Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr mit dass der Bunker Martin nicht reaktiviert wird und an die BImA zuruckgegeben werden soll Nach der Ruckgabe an die BImA wird gemeinsam mit dem Bundesministerium des Innern und fur Heimat und dem Bundesamt fur Bevolkerungsschutz und Katastrophenhilfe gepruft ob das Bauwerk noch fur andere Zwecke des Bundes genutzt werden kann Die Ubergabe fand laut Bundesamt fur Infrastruktur Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr nicht statt sei jedoch eingeleitet worden Stand September 2022 Allerdings wurde auch bekannt dass der Bunker aufgrund seines Zustandes und seiner Lage innerhalb des Truppenubungsplatzes Heuberg als nur sehr schwer bis gar nicht vermarktbar gilt Fur die noch unter Verwendung stehenden oberirdischen Gebaude vor dem Bunker wurde parallel eine Entbehrlichkeitsprufung eingeleitet Die oberirdischen Gebaude werden aktuell durch Einheiten der Garnison Stetten am kalten Markt genutzt Eine mittelfristige Weiternutzung diese Gebaude ist gesichert Die Bauwerke III und V werden heute vom Abgesetzten Technischen Zug 249 der dem Einsatzfuhrungsbereich 2 in Erndtebruck unterstellt ist betrieben Weltraumteleskope Im September 2024 wurde der Bau von zwei Weltraumteleskopen innerhalb des Truppenubungsplatz im Bereich des Bunkers Martin bei Messstetten angekundigt Die Gerate sammeln Daten in Hohen zwischen 400 und 36 000 Kilometern und leiten diese an das Weltraumlagezentrum des Weltraumkommandos der Bundeswehr im nordrhein westfalischen Uedem weiter Die Bauphase begann am 13 Januar 2025 und soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein Die Inbetriebnahme und Ubergabe an das Weltraumkommando der Bundeswehr soll 2026 erfolgen Die Kosten werden vom Sondervermogen Bundeswehr abgedeckt und liegen unterhalb von 25 Millionen Euro EinheitenGrundsatzlich lassen sich die Einheiten im Bunker Martin in drei Kategorien einordnen Einheiten der Luftwaffe der Bundeswehr direkt der NATO unterstellte Einheiten und Dienststellen des Zivilschutzes Einheiten der Bundeswehr Ab Eroffnung des Bunkers Martin 1963 war das Fernmelderegiment 31 verantwortlich fur den Betrieb des CRC 1989 wurde das Fernmelderegiment 31 in Radarfuhrungskommando 2 1993 wiederum in Radarfuhrungsregiment 2 umbenannt 2004 gab es erneut eine Umbenennung in Einsatzfuhrungsbereich 1 welcher bis zu seiner Auflosung und der Schliessung des Bunkers aktiv war Parallel waren Teile anderer Einheiten die den Betrieb unterstutzten vor Ort tatig So z B Teile des Fernmelderegiments 12 1965 1989 dem Fernmeldesektor 123 1989 2002 und dem Sektor fur Informationstechnik 1 2002 2013 NATO Einheiten Die NATO war von 1985 bis 2008 im Bunker Martin vertreten Das Allied Tactical Operations Center 4 war unter diesem Namen von 1985 bis 1993 und nach einer Umgliederung mit dem von 1988 bis 1993 eingesetzten Sector Operations Center als Interim Combined Air Operations Center 4 und zuletzt als Combined Air Operations Center 4 aktiv Zivilschutz Dienststellen des Zivilschutzes waren unter verschiedenen Bezeichnungen zuletzt als Bundesamt fur Bevolkerungsschutz und Katastrophenhilfe dauerhaft im Bunker Martin stationiert Ubersicht Einheit Abkurzung ZeitraumDeutschland BundeswehrFernmelderegiment 31 FmRgt 31 1963 1989Fernmelderegiment 12 Teile FmRgt 12 1965 1989Radarfuhrungskommando 2 RadarFuKdo 2 1989 1993Fernmeldesektor 123 Teile FmSkt 123 1989 2002Radarfuhrungsregiment 2 RadarFuRgt 2 1993 2004Sektor fur Informationstechnik 1 Teile IT Sektor 1 2002 2013Einsatzfuhrungsbereich 1 EinsFuBer 1 2004 2013NATO NATOAllied Tactical Operations Center 4 ATOC 4 1985 1993Sector Operations Center 4 SOC 4 1988 1993Systemsteuerungszentrale Sud SSZ Sud 1990 2003 Interim Combined Air Operations Center 4 I CAOC 4 1993 2008Deutschland ZivilschutzBundesamt fur zivilen Bevolkerungsschutz 1962 1974Bundesamt fur Zivilschutz BZS 1974 2001Bundesverwaltungsamt Zentralstelle fur Zivilschutz BVA ZfZ 2001 2004Bundesamt fur Bevolkerungsschutz und Katastrophenhilfe BBK 2004 2008DokumentationenSweet Apple 50 Jahre Bunker Martin Dokumentarfilm Deutschland 2014 60 00 Min Zollernalb Film Sweet Apple Shutdown Dokumentarfilm Deutschland 2013 9 07 Min Zollernalb Film Video bei YouTube Literatur50 Jahre Einsatzfuhrungsdienst der Luftwaffe 1960 2010 Reinhard Schmidt Hrsg Folbach Medienservice Munchen 2010 Rufzeichen Sweet Apple Die Geschichte der Luftwaffe auf dem Geissbuhl Einsatzfuhrungsbereich 1 Hrsg Messstetten 2013Siehe auchListe von Bunkeranlagen in DeutschlandEinzelnachweiseChristoph Holbein Soldaten verlassen Zollernalb Kaserne In Schwarzwalder Bote 7 Januar 2014 abgerufen am 15 Oktober 2024 Alfted Sauter Soldatenheim schliesst seine Pforten In Schwarzwalder Bote 15 November 2012 abgerufen am 15 Oktober 2024 Entbehrlichkeitsprufung setzt fur Bunker Martin den Schlussakkord In Zollern Alb Kurier 2 September 2022 Dieter Durrschnabel Zeitenwende erreicht Messstetten 60 Jahre Luftwaffe auf dem Grossen Heuberg In Schwarzwalder Bote 16 Juli 2023 abgerufen am 15 Oktober 2024 Um Gefahr aus dem All zu erkennen Bundeswehr bringt Teleskope auf die Alb In SWR Aktuell 11 September 2024 abgerufen am 18 September 2024 Michael Wurz Bundeswehr nimmt den Weltraum ins Visier die Schwabische Alb spielt eine wichtige Rolle dabei In Schwabische Zeitung 16 Januar 2025 abgerufen am 17 Januar 2025