Das Bistum Görlitz lateinisch Dioecesis Gorlicensis obersorbisch biskopstwo Zhorjelc ist eine römisch katholische Diözes
Bistum Görlitz

Das Bistum Görlitz (lateinisch Dioecesis Gorlicensis, obersorbisch biskopstwo Zhorjelc) ist eine römisch-katholische Diözese in Ostdeutschland. Es umfasst die Niederlausitz in Brandenburg sowie den nordöstlichen Teil der Oberlausitz, die zum Freistaat Sachsen gehört, bis 1945 jedoch Teil der preußischen Provinz Schlesien war. Damit befindet sich das Bistum in der Diaspora.
Bistum Görlitz | |
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Basisdaten | |
Staat | Deutschland |
Kirchenprovinz | Berlin |
Metropolitanbistum | Erzbistum Berlin |
Diözesanbischof | Wolfgang Ipolt |
Generalvikar | Markus Kurzweil |
Gründung | 1994 |
Fläche | 9733 km² |
Dekanate | 3 (31. Dezember 2012 / AP2014) |
Pfarreien | 17 (31. Dezember 2018) |
Einwohner | 703.190 (31. Dezember 2018) |
Katholiken | 29.671 (31. Dezember 2018) |
Anteil | 4,2 % |
Diözesanpriester | 43 (31. Dezember 2018) |
Ordenspriester | 5 (31. Dezember 2018) |
Katholiken je Priester | 618 |
Ständige Diakone | 6 (31. Dezember 2018) |
Ordensbrüder | 6 (31. Dezember 2018) |
Ordensschwestern | 44 (31. Dezember 2018) |
Ritus | Römischer Ritus |
Liturgiesprache | Latein Deutsch Sorbisch |
Kathedrale | St. Jakobus |
Anschrift | Carl-von-Ossietzky-Straße 41 D-02826 Görlitz Postfach 300943 D-02814 Görlitz |
Website | www.bistum-goerlitz.de |
Kirchenprovinz | |
Geschichte
Vorgeschichte
Von der Reformation bis zum Wiener Kongress
Nach der Reformation war das katholische Kirchenwesen in Kurbrandenburg, der Niederlausitz sowie im nordöstlichen (später preußischen) Teil der Oberlausitz praktisch untergegangen. Nur das Zisterzienserkloster Neuzelle und die Pfarreien Jauernick, welche zum Zisterzienserinnenkloster Marienthal sowie Wittichenau, die zum Zisterzienserinnenkloster Marienstern gehörten, blieben katholisch. Nachdem infolge des Wiener Kongresses 1815 ein großer Teil der Lausitz an Preußen gefallen war, wurde das Gebiet des heutigen Bistums durch die Bulle „De salute animarum“ dem Bistum Breslau angegliedert.
Erzbistum Breslau
Im Erzbistum Breslau wählte nach dem Tode des Breslauer Erzbischofs Adolf Bertram am 6. Juli 1945 das Breslauer Domkapitel am 16. Juli den Domdechanten Ferdinand Piontek zum Kapitularvikar. Am 12. August veranlasste der Primas von Polen, August Kardinal Hlond, Piontek zum Verzicht auf den nunmehr unter polnischer Verwaltung befindlichen Teil des Erzbistums östlich der Oder-Neiße-Grenze. Gleichzeitig teilte Hlond diesen Kirchenprovinzanteil in vier Apostolische Administraturen, für die er bereits am 15. August 1945 Apostolische Administratoren ernannte:
- Karol Milik für Breslau, zuständig für die östlich der Oder-Neiße-Grenze gelegenen Gebiete des Erzbistums Breslau und des exemten Bistums Meißen (östlich Zittau), sowie für das Generalvikariat Glatz des Erzbistums Prag
- Bolesław Kominek für Oppeln, zuständig für das oberschlesische Teilgebiet des Erzbistums Breslau, sowie für das Generalvikariat Branitz des Erzbistums Olmütz
- Edmund Nowicki für Gorzów Wielkopolski (Landsberg an der Warthe), zuständig für den Anteil des Gebiets des Bistums Berlin östlich der Oder-Neiße-Grenze, sowie für die Prälatur Schneidemühl.
- für Olsztyn (Allenstein), zuständig für das Gebiet des Bistums Ermland
Die Administratoren wurden mit Wirkung vom 1. September in ihr Amt eingesetzt. Wie sich später herausstellen sollte, bezogen sich Hlonds Sondervollmachten nicht auf die ehemals deutschen Diözesen, so dass sie keine kirchenrechtliche Grundlage hatten.
Erzbischöfliches Ordinariat Breslau / Zweigstelle Görlitz
Im September 1945 wurde von den Breslauer Domkapitularen Prälat (* 15. Juli 1881 Kassel; † 1. August 1949 Görlitz), Bruder des Reichskanzlers (November 1922 bis August 1923) Wilhelm Cuno, und Emanuel Tinschert (1883–1968) eine Zweigstelle des Generalvikariats Breslau für den westlich der Oder und Lausitzer Neiße gelegenen Teil des Erzbistums Breslau eingerichtet. Kapitelsvikar Ferdinand Piontek, der sich zu jenem Zeitpunkt noch in Breslau befand, bestätigte in einem Schreiben vom 2. November 1945 diese Einrichtung. Neben der Diözesanverwaltung im Diözesangebiet westlich der Oder-Neiße-Linie war es Aufgabe der Görlitzer Zweigstelle, Kontakt zu halten zu den in alle Diözesen Deutschlands verstreuten Breslauer Priestern und Theologiestudenten, was dem in Breslau verbliebenen Kapitelsvikar kaum möglich war.
Erzbischöfliches Amt Görlitz
Im Mai 1946 wurde die Verwaltung für das Görlitz-Cottbuser Diözesangebiet in Erzbischöfliches Amt Görlitz umbenannt. Dies geschah auf Wunsch Pionteks, der sich noch in Breslau aufhielt und dort Konflikte mit den polnischen kirchlichen und staatlichen Behörden wegen der weiteren Verwendung der alten Siegel des Erzbistums unter deutschem Namen zu vermeiden suchte. Aus dem Namen der Verwaltung wurde die Bezeichnung für das gesamte Diözesangebiet westlich der Neiße. Piontek verließ Breslau am 9. Juli 1946 mit einem Flüchtlingstransport, der in Peine endete. Im März 1947 schließlich gelangte Piontek nach Görlitz und nahm dort seine Amtsgeschäfte als Kapitelsvikar des Erzbistums Breslau, nunmehr beschränkt auf den westlich der Neiße gelegenen Bistumsteil, auf.
In der Folgezeit arbeiteten Piontek und seine neu aufgebaute Bistumsverwaltung daran, den deutschen Rest des Erzbistums zu einem lebensfähigen kirchlichen Jurisdiktionsbezirk werden zu lassen. Dazu zählte die Neuordnung der Seelsorgestrukturen und die Errichtung zahlreicher neuer Seelsorgestellen zur Betreuung der infolge der Vertreibungen stark angewachsenen katholischen Bevölkerung. 1948 wurde das Priesterseminar Bernardinum in Neuzelle gegründet, um weiter eigene Seelsorger ausbilden zu können. Katechetenseminare in Görlitz und Cottbus und eine neue Verwaltung für die Diözesancaritas gehören ebenso zu diesen Aufbauleistungen.
Abgeschnitten von den traditionellen Wallfahrtsorten wurde 1947 auf Anregung des Jugendseelsorgers Heinrich Theissing eine Jugendwallfahrt in Leben gerufen und 1948 das Neuzeller Wallfahrtslied für die jährlich stattfindenden Wallfahrten nach Neuzelle geschaffen. Daraus entstand eine neue Wallfahrtstradition für das Erzbischöfliche Amt Görlitz.
Piontek ernannte für das fortbestehende deutsche Breslauer Metropolitankapitel neue Mitglieder. Nach seinem Tod 1963 wählte das Kapitel Gerhard Schaffran zum Nachfolger Pionteks als Kapitelsvikar.
Apostolische Administratur
Nach der Ratifizierung des deutsch-polnischen Vertrages verfügte Papst Paul VI. mit der Apostolischen Konstitution Episcoporum Poloniae vom 28. Juni 1972 die kirchenrechtliche Neugliederung der ehemals deutschen Diözesen auf polnischem Gebiet. Am gleichen Tag wurde auch das Gebiet um Görlitz und Cottbus als Apostolische Administratur ausgegliedert und seitdem unabhängig vom polnischen Erzbistum Breslau verwaltet.
Bistum Görlitz
Die Administratur erhob Papst Johannes Paul II. am 27. Juni 1994 schließlich mit der Apostolischen Konstitution Solet usque zum eigenständigen Bistum, das dem Erzbistum Berlin als Suffraganbistum zugeordnet wurde. Mit dem Apostolischen Schreiben Semper studuit bestätigte Johannes Paul II. am 21. September desselben Jahres die Hl. Hedwig von Schlesien als Bistumspatronin.
Das Bistum ist heute, gemessen an der Anzahl der Katholiken, das mit Abstand kleinste katholische Bistum in Deutschland.
Bistumswappen
Wappenbeschreibung: „Von Rot und Gold gespaltener Schild, durch einen unten eingebogenen erniedrigten silbernen, schwarz gemauerten Balken-Brückenbogen geteilt; oben rechts sechs silberne Lilien, oben links nach rechts verschobenes breitendiges schwarzes lateinisches, am oberen und am Quer-Balken wiedergekreuztes, in der Mitte mit einem Ring belegtes Kreuz, links unten von einer schwarzen Muschel begleitet, rechts unten silberner Balken, links unten zwei schreitende schwarze Löwen übereinander. Über dem Schild silberne, golden verzierte rotgefütterte Mitra mit abfliegenden silbernen, rotgefütterten Infuln. Hinter dem Schild schräggekreuzt rechts goldenes Vortragekreuz, dessen gleiche Arme in Quadraten enden, links goldener Krummstab mit Lilie in der Krümme.“
Bedeutung: Die sechs Silberlilien auf rotem Grund verdeutlichen die frühere Zugehörigkeit des Bistumsgebietes zum Erzbistum Breslau, während das schwarze Wiederkreuz und die schwarze Muschel auf Goldgrund die bisherige Apostolische Administratur Görlitz mit den beiden kirchlichen Zentren Görlitz (Jakobusmuschel/Bischofskirche) und Neuzelle (ehem. Zisterzienserabtei/Wallfahrtsort und Priesterseminar) versinnbildlichen. Diese Zeichen als Hinweise auf den Ursprung werden getragen von einer Brücke, die das persönliche Wappen der heiligen Hedwig (rot-silbern-rote Streifen und zwei schwarze Löwen auf Goldgrund) überspannt. In der Nachfolge der Hl. Hedwig soll somit das Bemühen des Bistums um Verständigung und Verbundenheit zum polnischen Nachbarvolk zum Ausdruck gebracht werden. Besonders eindrucksvoll kam diese Brückenfunktion des Bistums bei der Gedenkfeier des 750. Todestages der Hl. Hedwig von Schlesien im Oktober 1993 zum Ausdruck. Ein Zeichen der Verbundenheit zwischen deutschen und polnischen Katholiken ist auch die alle vier Jahre stattfindende gemeinsame Prozession über die Grenze hinweg.
Bistumspatrone und Diözesankalender
Patronin des Bistums ist die hl. Hedwig von Andechs.
Im Bistum Görlitz wird der Regionalkalender für das deutsche Sprachgebiet um die folgenden Eigenfeiern ergänzt (dahinter jeweils der Rang):
- 12. Juni: sel. Hildegard Burjan, Sozialpolitikerin, Ordensgründerin – g
- 16. Juni: Hl. Benno, Bischof von Meißen – G
- 25. Juli: Hl. Jakobus, Apostel – in der Kathedrale H
- 17. August: Hl. Hyazinth, Priester, Glaubensbote – g
- 10. September: Gedenken der verehrungswürdigen Märtyrer von Neuzelle (1429)
- 6. Oktober: Jahrestag der Weihe der Kathedrale – in der Kathedrale H, im restlichen Bistum F
- 16. Oktober: Hl. Hedwig von Andechs, Herzogin von Schlesien, Patronin des Bistums – H
- 5. November: sel. Bernhard Lichtenberg, Priester, Märtyrer – g
- 19. November: Hl. Elisabeth von Thüringen, Landgräfin – F
Abkürzungen: H = Hochfest, F = Fest, G = gebotener Gedenktag, g = nicht gebotener Gedenktag
Bischöfe
Dritter Bischof von Görlitz ist seit 2011 Wolfgang Ipolt. Zuvor hatte Konrad Zdarsa das Amt inne, der nach Augsburg wechselte.
Zuvor verwalteten nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Bistumsgründung 1994 Weihbischöfe als Kapitelsvikare den bei Deutschland verbliebenen Teil des Erzbistums Breslau, das Erzbischöfliche Amt Görlitz als Kapitelsvikare (1946–1972) und als Apostolische Administratoren die Apostolische Administratur Görlitz (1972–1994).
Bistumsgliederung
Das Bistum Görlitz ist ein Suffraganbistum des Erzbistums Berlin und gliedert sich seit der Neuordnung vom 1. September 2004 in drei Dekanate und mit Stand 2025 in noch sechzehn Pfarreien.
- Dekanat Cottbus-Neuzelle
- Pfarrkuratie Heilig Geist Beeskow
- Propsteipfarrei Zum Guten Hirten Cottbus
- Pfarrei St. Trinitas Guben
- Pfarrei Beata Maria Virgo Neuzelle
- Pfarrei St. Benno Spremberg
- Dekanat Lübben-Senftenberg
- Pfarrei St. Maria Mater Dolorosa Finsterwalde
- Pfarrei St. Antonius Großräschen
- Pfarrei Christus König Luckau
- Pfarrei St. Trinitas Lübben
- Pfarrei Heilige Familie Lübbenau
- Pfarrei St. Peter und Paul Senftenberg
- Dekanat Görlitz-Wittichenau
- Pfarrei Heiliger Wenzel Görlitz
- Pfarrei Heilige Familie Hoyerswerda
- Pfarrei St. Josef Niesky
- Pfarrei Heilig Kreuz Weißwasser
- Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt Wittichenau
Kirchliche Einrichtungen
Klöster
- Kloster Maria Friedenshort, Stiftplatz 5, 15898 Neuzelle
- Franziskaner-Kloster, An den Neißewiesen 91, 02827 Görlitz
- Franziskanerinnen von Reute, Merzdorfer Str. 49, 02977 Hoyerswerda
- Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Karl Borromäus, Carolusstraße 212, 02827 Görlitz
- Kongregation der Hedwigsschwestern, Spremberger Straße 24, 03159 Döbern
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kirchen
- Kathedrale St. Jakobus (Görlitz)
- Kirchengebäude im Bistum Görlitz
- Hl. Kreuz (Görlitz-Altstadt) erbaut 1850–1853; Restaurierung 1995
- St. Hedwig (Görlitz-Rauschwalde) erbaut 1967/1968; Umbau 1997
- St. Johannes und Franziskus (Görlitz-Weinhübel)
- St. Wenzeslaus (Jauernick)
- Mariä Himmelfahrt (Wittichenau)
- St. Peter und Paul (Senftenberg)
- St. Benno (Spremberg)
- Herz-Jesu-Kirche (Fürstenberg)
Wallfahrtsorte
- Kloster Neuzelle; Bistums-, Familien- und Jugendwallfahrt
- Bloischdorf; Familienwallfahrt
Kirchenschließungen
Der Priestermangel und der Rückgang der Zahl praktizierender Katholiken führten auch im Bistum Görlitz dazu, dass Gemeinden zu größeren Pfarreien zusammengeführt wurden und seit dem Ende der 1990er Jahre Gotteshäuser geschlossen wurden. Die Zahl der Kirchenmitglieder ist trotz Zuwanderung aus Polen bis 2024 auf 28.862 gesunken. Das Bistum bleibt daher auf die Alimentierung durch vermögende west- und süddeutsche Diözesen angewiesen.
Siehe auch
- Römisch-katholische Kirche in Deutschland
Weblinks
- Eintrag zu Bistum Görlitz auf catholic-hierarchy.org
- Offizielle Website
Einzelnachweise
- Katholische Kirche in Deutschland. (PDF: 1.041 kB) Statistische Daten 2018. Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, 19. Juli 2019, S. 3, abgerufen am 19. Juli 2019.
- AP2019
- Konrad Hartelt: Ferdinand Piontek (1878–1963) : Leben und Wirken eines schlesischen Priesters und Bischofs. In: Forschungen und Quellen zur Kirchen- und Kulturgeschichte Ostdeutschlands. Band 39. Köln/Weimar 2008, ISBN 978-3-412-20143-2, S. 247.
- Eintrag zu Bistum Görlitz auf catholic-hierarchy.org; abgerufen am 7. Mai 2024.
- Eintrag zu Ferdinand Piontek auf catholic-hierarchy.org; abgerufen am 7. Mai 2024.
- Vorgängerbischöfe. In: bistum-goerlitz.de. Bistum Görlitz, abgerufen am 7. Mai 2024.
- Paulus VI.: Vratislaviensis – Berolinensis et aliarium, Acta Apostolicae Sedis 64 (1972), n. 10, S. 657–658.
- Paulus VI: De erectione Administrationis Apostolicae Gorliciensis; in: Acta Apostolicae Sedis 64 (1972), S. 737–738.
- Ioannes Paulus II: Const. Apost. Solet usque, AAS 87 (1995), n. 3, S. 219 ff.
- Ioannes Paulus II: Litt. Apost. Semper studuit, AAS 87 (1995).
- Bistumswappen. In: bistum-goerlitz.de. Abgerufen am 6. September 2019.
- Dorothee Wanzek: Wenn die Kirche das Dorf verlässt. In: Tag des Herrn. 19. April 2009, archiviert vom 6. Januar 2015; abgerufen am 6. September 2019. am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Alfred Theisen: Erfolge und Sorgen. In: Schlesien heute, Heft 8, 2024, S. 40 f.
Autor: www.NiNa.Az
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Das Bistum Gorlitz lateinisch Dioecesis Gorlicensis obersorbisch biskopstwo Zhorjelc ist eine romisch katholische Diozese in Ostdeutschland Es umfasst die Niederlausitz in Brandenburg sowie den nordostlichen Teil der Oberlausitz die zum Freistaat Sachsen gehort bis 1945 jedoch Teil der preussischen Provinz Schlesien war Damit befindet sich das Bistum in der Diaspora Bistum GorlitzKarte Bistum GorlitzBasisdatenStaat DeutschlandKirchenprovinz BerlinMetropolitanbistum Erzbistum BerlinDiozesanbischof Wolfgang IpoltGeneralvikar Markus KurzweilGrundung 1994Flache 9733 km Dekanate 3 31 Dezember 2012 AP2014 Pfarreien 17 31 Dezember 2018 Einwohner 703 190 31 Dezember 2018 Katholiken 29 671 31 Dezember 2018 Anteil 4 2 Diozesanpriester 43 31 Dezember 2018 Ordenspriester 5 31 Dezember 2018 Katholiken je Priester 618Standige Diakone 6 31 Dezember 2018 Ordensbruder 6 31 Dezember 2018 Ordensschwestern 44 31 Dezember 2018 Ritus Romischer RitusLiturgiesprache Latein Deutsch SorbischKathedrale St JakobusAnschrift Carl von Ossietzky Strasse 41 D 02826 Gorlitz Postfach 300943 D 02814 GorlitzWebsite www bistum goerlitz deKirchenprovinzKarte der Kirchenprovinz BerlinGeschichteVorgeschichte Von der Reformation bis zum Wiener Kongress Nach der Reformation war das katholische Kirchenwesen in Kurbrandenburg der Niederlausitz sowie im nordostlichen spater preussischen Teil der Oberlausitz praktisch untergegangen Nur das Zisterzienserkloster Neuzelle und die Pfarreien Jauernick welche zum Zisterzienserinnenkloster Marienthal sowie Wittichenau die zum Zisterzienserinnenkloster Marienstern gehorten blieben katholisch Nachdem infolge des Wiener Kongresses 1815 ein grosser Teil der Lausitz an Preussen gefallen war wurde das Gebiet des heutigen Bistums durch die Bulle De salute animarum dem Bistum Breslau angegliedert Erzbistum Breslau Im Erzbistum Breslau wahlte nach dem Tode des Breslauer Erzbischofs Adolf Bertram am 6 Juli 1945 das Breslauer Domkapitel am 16 Juli den Domdechanten Ferdinand Piontek zum Kapitularvikar Am 12 August veranlasste der Primas von Polen August Kardinal Hlond Piontek zum Verzicht auf den nunmehr unter polnischer Verwaltung befindlichen Teil des Erzbistums ostlich der Oder Neisse Grenze Gleichzeitig teilte Hlond diesen Kirchenprovinzanteil in vier Apostolische Administraturen fur die er bereits am 15 August 1945 Apostolische Administratoren ernannte Karol Milik fur Breslau zustandig fur die ostlich der Oder Neisse Grenze gelegenen Gebiete des Erzbistums Breslau und des exemten Bistums Meissen ostlich Zittau sowie fur das Generalvikariat Glatz des Erzbistums Prag Boleslaw Kominek fur Oppeln zustandig fur das oberschlesische Teilgebiet des Erzbistums Breslau sowie fur das Generalvikariat Branitz des Erzbistums Olmutz Edmund Nowicki fur Gorzow Wielkopolski Landsberg an der Warthe zustandig fur den Anteil des Gebiets des Bistums Berlin ostlich der Oder Neisse Grenze sowie fur die Pralatur Schneidemuhl fur Olsztyn Allenstein zustandig fur das Gebiet des Bistums Ermland Die Administratoren wurden mit Wirkung vom 1 September in ihr Amt eingesetzt Wie sich spater herausstellen sollte bezogen sich Hlonds Sondervollmachten nicht auf die ehemals deutschen Diozesen so dass sie keine kirchenrechtliche Grundlage hatten Erzbischofliches Ordinariat Breslau Zweigstelle Gorlitz Im September 1945 wurde von den Breslauer Domkapitularen Pralat 15 Juli 1881 Kassel 1 August 1949 Gorlitz Bruder des Reichskanzlers November 1922 bis August 1923 Wilhelm Cuno und Emanuel Tinschert 1883 1968 eine Zweigstelle des Generalvikariats Breslau fur den westlich der Oder und Lausitzer Neisse gelegenen Teil des Erzbistums Breslau eingerichtet Kapitelsvikar Ferdinand Piontek der sich zu jenem Zeitpunkt noch in Breslau befand bestatigte in einem Schreiben vom 2 November 1945 diese Einrichtung Neben der Diozesanverwaltung im Diozesangebiet westlich der Oder Neisse Linie war es Aufgabe der Gorlitzer Zweigstelle Kontakt zu halten zu den in alle Diozesen Deutschlands verstreuten Breslauer Priestern und Theologiestudenten was dem in Breslau verbliebenen Kapitelsvikar kaum moglich war Erzbischofliches Amt Gorlitz Im Mai 1946 wurde die Verwaltung fur das Gorlitz Cottbuser Diozesangebiet in Erzbischofliches Amt Gorlitz umbenannt Dies geschah auf Wunsch Pionteks der sich noch in Breslau aufhielt und dort Konflikte mit den polnischen kirchlichen und staatlichen Behorden wegen der weiteren Verwendung der alten Siegel des Erzbistums unter deutschem Namen zu vermeiden suchte Aus dem Namen der Verwaltung wurde die Bezeichnung fur das gesamte Diozesangebiet westlich der Neisse Piontek verliess Breslau am 9 Juli 1946 mit einem Fluchtlingstransport der in Peine endete Im Marz 1947 schliesslich gelangte Piontek nach Gorlitz und nahm dort seine Amtsgeschafte als Kapitelsvikar des Erzbistums Breslau nunmehr beschrankt auf den westlich der Neisse gelegenen Bistumsteil auf In der Folgezeit arbeiteten Piontek und seine neu aufgebaute Bistumsverwaltung daran den deutschen Rest des Erzbistums zu einem lebensfahigen kirchlichen Jurisdiktionsbezirk werden zu lassen Dazu zahlte die Neuordnung der Seelsorgestrukturen und die Errichtung zahlreicher neuer Seelsorgestellen zur Betreuung der infolge der Vertreibungen stark angewachsenen katholischen Bevolkerung 1948 wurde das Priesterseminar Bernardinum in Neuzelle gegrundet um weiter eigene Seelsorger ausbilden zu konnen Katechetenseminare in Gorlitz und Cottbus und eine neue Verwaltung fur die Diozesancaritas gehoren ebenso zu diesen Aufbauleistungen Abgeschnitten von den traditionellen Wallfahrtsorten wurde 1947 auf Anregung des Jugendseelsorgers Heinrich Theissing eine Jugendwallfahrt in Leben gerufen und 1948 das Neuzeller Wallfahrtslied fur die jahrlich stattfindenden Wallfahrten nach Neuzelle geschaffen Daraus entstand eine neue Wallfahrtstradition fur das Erzbischofliche Amt Gorlitz Piontek ernannte fur das fortbestehende deutsche Breslauer Metropolitankapitel neue Mitglieder Nach seinem Tod 1963 wahlte das Kapitel Gerhard Schaffran zum Nachfolger Pionteks als Kapitelsvikar Apostolische Administratur Nach der Ratifizierung des deutsch polnischen Vertrages verfugte Papst Paul VI mit der Apostolischen Konstitution Episcoporum Poloniae vom 28 Juni 1972 die kirchenrechtliche Neugliederung der ehemals deutschen Diozesen auf polnischem Gebiet Am gleichen Tag wurde auch das Gebiet um Gorlitz und Cottbus als Apostolische Administratur ausgegliedert und seitdem unabhangig vom polnischen Erzbistum Breslau verwaltet Bistum Gorlitz Amtssitz des Bischofs an der Carl von Ossietzky Strasse Die Administratur erhob Papst Johannes Paul II am 27 Juni 1994 schliesslich mit der Apostolischen Konstitution Solet usque zum eigenstandigen Bistum das dem Erzbistum Berlin als Suffraganbistum zugeordnet wurde Mit dem Apostolischen Schreiben Semper studuit bestatigte Johannes Paul II am 21 September desselben Jahres die Hl Hedwig von Schlesien als Bistumspatronin Das Bistum ist heute gemessen an der Anzahl der Katholiken das mit Abstand kleinste katholische Bistum in Deutschland BistumswappenDas Gorlitzer Bistumswappen Wappenbeschreibung Von Rot und Gold gespaltener Schild durch einen unten eingebogenen erniedrigten silbernen schwarz gemauerten Balken Bruckenbogen geteilt oben rechts sechs silberne Lilien oben links nach rechts verschobenes breitendiges schwarzes lateinisches am oberen und am Quer Balken wiedergekreuztes in der Mitte mit einem Ring belegtes Kreuz links unten von einer schwarzen Muschel begleitet rechts unten silberner Balken links unten zwei schreitende schwarze Lowen ubereinander Uber dem Schild silberne golden verzierte rotgefutterte Mitra mit abfliegenden silbernen rotgefutterten Infuln Hinter dem Schild schraggekreuzt rechts goldenes Vortragekreuz dessen gleiche Arme in Quadraten enden links goldener Krummstab mit Lilie in der Krumme Bedeutung Die sechs Silberlilien auf rotem Grund verdeutlichen die fruhere Zugehorigkeit des Bistumsgebietes zum Erzbistum Breslau wahrend das schwarze Wiederkreuz und die schwarze Muschel auf Goldgrund die bisherige Apostolische Administratur Gorlitz mit den beiden kirchlichen Zentren Gorlitz Jakobusmuschel Bischofskirche und Neuzelle ehem Zisterzienserabtei Wallfahrtsort und Priesterseminar versinnbildlichen Diese Zeichen als Hinweise auf den Ursprung werden getragen von einer Brucke die das personliche Wappen der heiligen Hedwig rot silbern rote Streifen und zwei schwarze Lowen auf Goldgrund uberspannt In der Nachfolge der Hl Hedwig soll somit das Bemuhen des Bistums um Verstandigung und Verbundenheit zum polnischen Nachbarvolk zum Ausdruck gebracht werden Besonders eindrucksvoll kam diese Bruckenfunktion des Bistums bei der Gedenkfeier des 750 Todestages der Hl Hedwig von Schlesien im Oktober 1993 zum Ausdruck Ein Zeichen der Verbundenheit zwischen deutschen und polnischen Katholiken ist auch die alle vier Jahre stattfindende gemeinsame Prozession uber die Grenze hinweg Siehe auch Liste der kirchlichen Wappen mit der JakobsmuschelBistumspatrone und DiozesankalenderPatronin des Bistums ist die hl Hedwig von Andechs Im Bistum Gorlitz wird der Regionalkalender fur das deutsche Sprachgebiet um die folgenden Eigenfeiern erganzt dahinter jeweils der Rang 12 Juni sel Hildegard Burjan Sozialpolitikerin Ordensgrunderin g 16 Juni Hl Benno Bischof von Meissen G 25 Juli Hl Jakobus Apostel in der Kathedrale H 17 August Hl Hyazinth Priester Glaubensbote g 10 September Gedenken der verehrungswurdigen Martyrer von Neuzelle 1429 0 6 Oktober Jahrestag der Weihe der Kathedrale in der Kathedrale H im restlichen Bistum F 16 Oktober Hl Hedwig von Andechs Herzogin von Schlesien Patronin des Bistums H 0 5 November sel Bernhard Lichtenberg Priester Martyrer g 19 November Hl Elisabeth von Thuringen Landgrafin F Abkurzungen H Hochfest F Fest G gebotener Gedenktag g nicht gebotener GedenktagBischofe Hauptartikel Liste der Bischofe von Gorlitz Bischof Wolfgang Ipolt Dritter Bischof von Gorlitz ist seit 2011 Wolfgang Ipolt Zuvor hatte Konrad Zdarsa das Amt inne der nach Augsburg wechselte Zuvor verwalteten nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Bistumsgrundung 1994 Weihbischofe als Kapitelsvikare den bei Deutschland verbliebenen Teil des Erzbistums Breslau das Erzbischofliche Amt Gorlitz als Kapitelsvikare 1946 1972 und als Apostolische Administratoren die Apostolische Administratur Gorlitz 1972 1994 BistumsgliederungDas Bistum Gorlitz ist ein Suffraganbistum des Erzbistums Berlin und gliedert sich seit der Neuordnung vom 1 September 2004 in drei Dekanate und mit Stand 2025 in noch sechzehn Pfarreien Dekanat Cottbus Neuzelle Pfarrkuratie Heilig Geist Beeskow Propsteipfarrei Zum Guten Hirten Cottbus Pfarrei St Trinitas Guben Pfarrei Beata Maria Virgo Neuzelle Pfarrei St Benno Spremberg Dekanat Lubben Senftenberg Pfarrei St Maria Mater Dolorosa Finsterwalde Pfarrei St Antonius Grossraschen Pfarrei Christus Konig Luckau Pfarrei St Trinitas Lubben Pfarrei Heilige Familie Lubbenau Pfarrei St Peter und Paul Senftenberg Dekanat Gorlitz Wittichenau Pfarrei Heiliger Wenzel Gorlitz Pfarrei Heilige Familie Hoyerswerda Pfarrei St Josef Niesky Pfarrei Heilig Kreuz Weisswasser Pfarrei St Maria Himmelfahrt WittichenauKirchliche EinrichtungenKloster Kloster Maria Friedenshort Stiftplatz 5 15898 Neuzelle Franziskaner Kloster An den Neissewiesen 91 02827 Gorlitz Franziskanerinnen von Reute Merzdorfer Str 49 02977 Hoyerswerda Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Karl Borromaus Carolusstrasse 212 02827 Gorlitz Kongregation der Hedwigsschwestern Spremberger Strasse 24 03159 DobernKultur und SehenswurdigkeitenKathedrale St Jakobus GorlitzKirchen Kathedrale St Jakobus Gorlitz Kirchengebaude im Bistum Gorlitz Hl Kreuz Gorlitz Altstadt erbaut 1850 1853 Restaurierung 1995 St Hedwig Gorlitz Rauschwalde erbaut 1967 1968 Umbau 1997 St Johannes und Franziskus Gorlitz Weinhubel St Wenzeslaus Jauernick Maria Himmelfahrt Wittichenau St Peter und Paul Senftenberg St Benno Spremberg Herz Jesu Kirche Furstenberg Wallfahrtsorte Kloster Neuzelle Bistums Familien und Jugendwallfahrt Bloischdorf FamilienwallfahrtKirchenschliessungenEhemalige St Barbara Kirche in Horlitz Der Priestermangel und der Ruckgang der Zahl praktizierender Katholiken fuhrten auch im Bistum Gorlitz dazu dass Gemeinden zu grosseren Pfarreien zusammengefuhrt wurden und seit dem Ende der 1990er Jahre Gotteshauser geschlossen wurden Die Zahl der Kirchenmitglieder ist trotz Zuwanderung aus Polen bis 2024 auf 28 862 gesunken Das Bistum bleibt daher auf die Alimentierung durch vermogende west und suddeutsche Diozesen angewiesen Hauptartikel Liste profanierter Kirchen im Bistum GorlitzSiehe auchRomisch katholische Kirche in DeutschlandWeblinksCommons Bistum Gorlitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Bistum Gorlitz auf catholic hierarchy org Offizielle WebsiteEinzelnachweiseKatholische Kirche in Deutschland PDF 1 041 kB Statistische Daten 2018 Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz 19 Juli 2019 S 3 abgerufen am 19 Juli 2019 AP2019 Konrad Hartelt Ferdinand Piontek 1878 1963 Leben und Wirken eines schlesischen Priesters und Bischofs In Forschungen und Quellen zur Kirchen und Kulturgeschichte Ostdeutschlands Band 39 Koln Weimar 2008 ISBN 978 3 412 20143 2 S 247 Eintrag zu Bistum Gorlitz auf catholic hierarchy org abgerufen am 7 Mai 2024 Eintrag zu Ferdinand Piontek auf catholic hierarchy org abgerufen am 7 Mai 2024 Vorgangerbischofe In bistum goerlitz de Bistum Gorlitz abgerufen am 7 Mai 2024 Paulus VI Vratislaviensis Berolinensis et aliarium Acta Apostolicae Sedis 64 1972 n 10 S 657 658 Paulus VI De erectione Administrationis Apostolicae Gorliciensis in Acta Apostolicae Sedis 64 1972 S 737 738 Ioannes Paulus II Const Apost Solet usque AAS 87 1995 n 3 S 219 ff Ioannes Paulus II Litt Apost Semper studuit AAS 87 1995 Bistumswappen In bistum goerlitz de Abgerufen am 6 September 2019 Dorothee Wanzek Wenn die Kirche das Dorf verlasst In Tag des Herrn 19 April 2009 archiviert vom Original am 6 Januar 2015 abgerufen am 6 September 2019 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Alfred Theisen Erfolge und Sorgen In Schlesien heute Heft 8 2024 S 40 f Kirchenprovinz Berlin Erzbistum Berlin Bistum Gorlitz Bistum Dresden MeissenDiozesen der romisch katholischen Kirche in Deutschland Erzbistumer Bamberg Berlin Freiburg Hamburg Koln Munchen und Freising Paderborn Bistumer Aachen Augsburg Dresden Meissen Eichstatt Erfurt Essen Fulda Gorlitz Hildesheim Limburg Magdeburg Mainz Munster Osnabruck Passau Regensburg Rottenburg Stuttgart Speyer Trier Wurzburg Andere Jurisdiktionen Deutsches Militarordinariat Apostolisches Exarchat Deutschland und Skandinavien Normdaten Korperschaft GND 1081396482 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 147387009