Die Clörather Mühle ist eine ehemals an der Niers gelegene Wassermühle in Clörath einer ländlichen Ortschaft im Außenber
Clörather Mühle

Die Clörather Mühle ist eine ehemals an der Niers gelegene Wassermühle in Clörath, einer ländlichen Ortschaft im Außenbereich der nordrhein-westfälischen Kreisstadt Viersen.
Clörather Mühle | ||
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Die Clörather Mühle vom Clörather Weg aus gesehen | ||
Lage und Geschichte | ||
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Koordinaten | 51° 16′ 44″ N, 6° 24′ 57″ O | |
Standort | Deutschland
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Gewässer | Niers | |
Erbaut | 1230 erste Erwähnung | |
Stillgelegt | 1930 nach der Niersverlegung | |
Zustand | guter Zustand | |
Technik | ||
Nutzung | Kornmühle | |
Mahlwerk | 1 Mahlgang | |
Antrieb | Wassermühle | |
Wasserrad | unterschlächtig | |
Website | Website der Clörather Mühle |
Geographie
Die Clörather Mühle hat ihren Standort (ehemals an der Niers), Clörather Mühle 36, im Ortsteil Clörath in der Stadt Viersen im Kreis Viersen. Das Gelände, auf dem die Gebäude stehen, weist eine Höhe von ca. 35 m über NN auf.
Die Niers in ihrem alten Flussbett versorgte bis zur Regulierung in den 1930er Jahren über Jahrhunderte die Clörather Mühlen mit Wasser. Die Pflege und Unterhaltung des Gewässers obliegt dem Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers, der in Grefrath seinen Sitz hat.
Geschichte
Die Mühle gehörte zum Haus Clörath, einer im Jahre 1230 erstmals erwähnten kurkölnischen Grenzbefestigung an der Niers. Die Niers bildete an dieser Stelle die Grenze zwischen Kurköln (am rechten Niersufer) und dem als Exklave zum Herzogtum Geldern gehörenden Viersen (am linken Niersufer).
Nur etwa 500 m westlich der Clörather Mühle grenzte zudem (damals am linken Niersufer) das seinerzeit zum Herzogtum Jülich gehörende Süchteln von Norden her an die Geldrische Exklave Viersen, so dass es hier zu einer Art Dreiländereck kam. Ungefähr an jener Stelle wurde im 18. Jahrhundert ein Grenzstein errichtet, zu der Zeit dann wiederum in der Absicht, die Grenze zwischen Kurköln und dem Herzogtum Jülich zu markieren.
Der Umstand, dass die Niers ihren Lauf über die Jahrhunderte mehrfach änderte, erschwert dabei die Übersichtlichkeit in diesem Grenzgebiet noch zusätzlich. Die Wassermühle wurde 1386 erstmals erwähnt und war bis in die 1930er Jahre in Betrieb, als die Niers begradigt und nach Westen verlegt wurde. Seitdem ist die Mühle ohne Wasser. Während Haus Clörath in den Wirren der französischen Besatzung um 1794 zerstört wurde, sind die Mühle und der Wirtschaftshof erhalten. Die Gebäude stammen aus der Zeit zwischen 1650 und 1837. Im Inneren der Wassermühle sind große Teile des Mahlwerks erhalten.
Galerie
- Das Mühlengebäude
- Wirtschaftsbereich
- Wohnbereich Südwest-Seite
- Wohngebäude der Hofanlage
- Wirtschaftsbereich
- Ruine der Burg Clörath
- Die Kornmühle
- Das Königsrad der Mühle
- Das Mühlengetriebe
- Mahlstein ohne Behausung
- Radhaus mit vorhandener Radachse
- Tranchot Karte 1806
Denkmaleintrag
Bei der offenen, vierflügeligen Hofanlage der Clörather Mühle handelt es sich um die noch vorhandenen Wirtschaftsgebäude des alten kurkölnischen befestigten Hauses Clörath, das bereits urkundlich im Jahre 1230 erwähnt ist (vgl. u. a. Peter Vander, Haus Clörath im Heimatbuch des Jahres 1973 des Kreises Kempen-Krefeld), das selbst in den Wirren der französischen Revolution vermutlich 1794 zerstört wurde und jetzt noch als Mauerruine in den Wiesen hinter der Hofanlage vorhanden ist.
Die jetzige Anlage besteht aus dem eingeschossigen backsteinsichtigen Flügel mit Holzgewänden und Ankersplinten, an dessen Giebel vorbei die Erschließung zum Hof erfolgte. Unmittelbar anschließend ist die ursprüngliche Mühle, ein zweigeschossiges Fachwerkhaus mit Krüppelwalmdach. Die ganze Anlage wurde bis 1929 von der Niers von allen Seiten umflossen, die neben der Getreidemühle noch eine zweite Mühle, nämlich eine Ölmühle antrieb, die nicht mehr vorhanden ist.
Die Mühle wurde, seitdem die Niers umgelegt und begradigt wurde, nicht mehr betrieben. Im rechten Winkel zur Mühle schließt das eingeschossige, rauverputzte zugehörige Wohnhaus an. Das südwestlich gelegene, ehemalige Stallgebäude wurde zu Wohnzwecken umgebaut. Die im Südosten gelegene, backsteinsichtige Scheune wurde um 1830 errichtet. Ihr Mauerwerk wurde nach dem Zweiten Weltkrieg teilweise ersetzt. Alter und Geschichtlichkeit der Clörather Mühle sind für die Ortsgeschichte von großer Bedeutung. Darüber hinaus muss sie als typisches Beispiel der den Viersener Raum ehemals prägenden topografischen Siedlungsorganismen gelten und ist daher für die Siedlungsgeschichte wesentlich. Außer in der Vermittlung der optischen Wahrnehmbarkeit früher Arbeits- und Produktionsverhältnisse bietet das gut erhaltene Mahlwerk technisch-wissenschaftliche Informationen.
Erhaltung und Nutzung der Clörather Mühle liegen daher gemäß § 2 (1) Gesetz zum Schutz und zur Pflege der Denkmäler im Lande Nordrhein-Westfalen aus wissenschaftlichen, insbesondere siedlungsgeschichtlichen und siedlungstopografischen, ortsgeschichtlichen und architekturgeschichtlichen Gründen in öffentlichem Interesse.
Denkmalliste Viersen Nr. 70, Eintrag: 9. Oktober 1985
Literatur
- Hans Vogt: Niederrheinischer Wassermühlenführer. 2. Auflage. Verein Niederrhein, Krefeld 1998, ISBN 3-00-002906-0, S. 518–521.
- Peter Vander: Haus Clörath. Heimatbuch des Kreis Kempen-Krefeld 1973. S. 240–253.
- Ludwig Mertens: Haus Clörath und die Clörather Mühle. Festschrift 2012 S. 180–186.
Weblinks
- Website der Clörather Mühle
- Website des Niersverband
Einzelnachweise
- http://www.mittlereniers.de/
- Der Grenzverlauf zwischen dem Kurfürstentum Köln und dem Herzogtum Jülich in Clörath im 18. Jahrhundert ( vom 17. Juli 2009 im Internet Archive), abgerufen am 29. April 2024.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Clorather Muhle ist eine ehemals an der Niers gelegene Wassermuhle in Clorath einer landlichen Ortschaft im Aussenbereich der nordrhein westfalischen Kreisstadt Viersen Clorather MuhleDie Clorather Muhle vom Clorather Weg aus gesehen Die Clorather Muhle vom Clorather Weg aus gesehenLage und GeschichteClorather Muhle Nordrhein Westfalen Koordinaten 51 16 44 N 6 24 57 O 51 27895 6 415779 Koordinaten 51 16 44 N 6 24 57 OStandort Deutschland Nordrhein WestfalenKreis ViersenStadt Viersen dd dd Gewasser NiersErbaut 1230 erste ErwahnungStillgelegt 1930 nach der NiersverlegungZustand guter ZustandTechnikNutzung KornmuhleMahlwerk 1 MahlgangAntrieb WassermuhleWasserrad unterschlachtigWebsite Website der Clorather MuhleGeographieDie Clorather Muhle hat ihren Standort ehemals an der Niers Clorather Muhle 36 im Ortsteil Clorath in der Stadt Viersen im Kreis Viersen Das Gelande auf dem die Gebaude stehen weist eine Hohe von ca 35 m uber NN auf Die Niers in ihrem alten Flussbett versorgte bis zur Regulierung in den 1930er Jahren uber Jahrhunderte die Clorather Muhlen mit Wasser Die Pflege und Unterhaltung des Gewassers obliegt dem Wasser und Bodenverband der Mittleren Niers der in Grefrath seinen Sitz hat GeschichteDie Muhle gehorte zum Haus Clorath einer im Jahre 1230 erstmals erwahnten kurkolnischen Grenzbefestigung an der Niers Die Niers bildete an dieser Stelle die Grenze zwischen Kurkoln am rechten Niersufer und dem als Exklave zum Herzogtum Geldern gehorenden Viersen am linken Niersufer Nur etwa 500 m westlich der Clorather Muhle grenzte zudem damals am linken Niersufer das seinerzeit zum Herzogtum Julich gehorende Suchteln von Norden her an die Geldrische Exklave Viersen so dass es hier zu einer Art Dreilandereck kam Ungefahr an jener Stelle wurde im 18 Jahrhundert ein Grenzstein errichtet zu der Zeit dann wiederum in der Absicht die Grenze zwischen Kurkoln und dem Herzogtum Julich zu markieren Der Umstand dass die Niers ihren Lauf uber die Jahrhunderte mehrfach anderte erschwert dabei die Ubersichtlichkeit in diesem Grenzgebiet noch zusatzlich Die Wassermuhle wurde 1386 erstmals erwahnt und war bis in die 1930er Jahre in Betrieb als die Niers begradigt und nach Westen verlegt wurde Seitdem ist die Muhle ohne Wasser Wahrend Haus Clorath in den Wirren der franzosischen Besatzung um 1794 zerstort wurde sind die Muhle und der Wirtschaftshof erhalten Die Gebaude stammen aus der Zeit zwischen 1650 und 1837 Im Inneren der Wassermuhle sind grosse Teile des Mahlwerks erhalten GalerieDas Muhlengebaude Wirtschaftsbereich Wohnbereich Sudwest Seite Wohngebaude der Hofanlage Wirtschaftsbereich Ruine der Burg Clorath Die Kornmuhle Das Konigsrad der Muhle Das Muhlengetriebe Mahlstein ohne Behausung Radhaus mit vorhandener Radachse Tranchot Karte 1806DenkmaleintragBei der offenen vierflugeligen Hofanlage der Clorather Muhle handelt es sich um die noch vorhandenen Wirtschaftsgebaude des alten kurkolnischen befestigten Hauses Clorath das bereits urkundlich im Jahre 1230 erwahnt ist vgl u a Peter Vander Haus Clorath im Heimatbuch des Jahres 1973 des Kreises Kempen Krefeld das selbst in den Wirren der franzosischen Revolution vermutlich 1794 zerstort wurde und jetzt noch als Mauerruine in den Wiesen hinter der Hofanlage vorhanden ist Die jetzige Anlage besteht aus dem eingeschossigen backsteinsichtigen Flugel mit Holzgewanden und Ankersplinten an dessen Giebel vorbei die Erschliessung zum Hof erfolgte Unmittelbar anschliessend ist die ursprungliche Muhle ein zweigeschossiges Fachwerkhaus mit Kruppelwalmdach Die ganze Anlage wurde bis 1929 von der Niers von allen Seiten umflossen die neben der Getreidemuhle noch eine zweite Muhle namlich eine Olmuhle antrieb die nicht mehr vorhanden ist Die Muhle wurde seitdem die Niers umgelegt und begradigt wurde nicht mehr betrieben Im rechten Winkel zur Muhle schliesst das eingeschossige rauverputzte zugehorige Wohnhaus an Das sudwestlich gelegene ehemalige Stallgebaude wurde zu Wohnzwecken umgebaut Die im Sudosten gelegene backsteinsichtige Scheune wurde um 1830 errichtet Ihr Mauerwerk wurde nach dem Zweiten Weltkrieg teilweise ersetzt Alter und Geschichtlichkeit der Clorather Muhle sind fur die Ortsgeschichte von grosser Bedeutung Daruber hinaus muss sie als typisches Beispiel der den Viersener Raum ehemals pragenden topografischen Siedlungsorganismen gelten und ist daher fur die Siedlungsgeschichte wesentlich Ausser in der Vermittlung der optischen Wahrnehmbarkeit fruher Arbeits und Produktionsverhaltnisse bietet das gut erhaltene Mahlwerk technisch wissenschaftliche Informationen Erhaltung und Nutzung der Clorather Muhle liegen daher gemass 2 1 Gesetz zum Schutz und zur Pflege der Denkmaler im Lande Nordrhein Westfalen aus wissenschaftlichen insbesondere siedlungsgeschichtlichen und siedlungstopografischen ortsgeschichtlichen und architekturgeschichtlichen Grunden in offentlichem Interesse Denkmalliste Viersen Nr 70 Eintrag 9 Oktober 1985LiteraturHans Vogt Niederrheinischer Wassermuhlenfuhrer 2 Auflage Verein Niederrhein Krefeld 1998 ISBN 3 00 002906 0 S 518 521 Peter Vander Haus Clorath Heimatbuch des Kreis Kempen Krefeld 1973 S 240 253 Ludwig Mertens Haus Clorath und die Clorather Muhle Festschrift 2012 S 180 186 WeblinksCommons Clorather Muhle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Clorather Muhle Website des NiersverbandEinzelnachweisehttp www mittlereniers de Der Grenzverlauf zwischen dem Kurfurstentum Koln und dem Herzogtum Julich in Clorath im 18 Jahrhundert Memento vom 17 Juli 2009 im Internet Archive abgerufen am 29 April 2024 Wassermuhlen im Kreis Viersen An der Schwalm Borner Muhle Brempter Muhle Bruggener Muhle Dilborner Muhle Frankenmuhle Jennekes Muhle Luttelforster Muhle Muhlrather Muhle Pannenmuhle Papelter Muhle Radermuhle Vennmuhle An der Niers Clorather Muhle Gibbermuhle Holtzmuhle Langendonker Muhle Mulhausener Muhle Neersdommer Muhle Oedter Muhle Schlossmuhle Neersen An der Nette Flootsmuhle Henkenmuhle Kothmuhle 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