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Dieser Artikel behandelt die Flöte als Musikinstrument zu anderen gleichnamigen Bedeutungen siehe Flöte Begriffsklärung

Flöte

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Flöte
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Dieser Artikel behandelt die Flöte als Musikinstrument; zu anderen gleichnamigen Bedeutungen siehe Flöte (Begriffsklärung).

Eine Flöte, mittelhochdeutsch Floite, Vloite, Flaute (aus dem altfranzösischen flaüte bzw. dem lateinischen flatuare und flatare: „wiederholt blasen“, „kontinuierlich blasen“, Frequentativa von flare: „blasen“) ist ein Ablenkungs-Aerophon, bei dem ein Luftstrom über eine Kante (Schneide) geführt wird, an der er in Schwingung gerät (vergleiche die Artikel Holzblasinstrument und Pfeife). In der Hornbostel-Sachs-Systematik werden Flöten daher als Schneideninstrumente bezeichnet.

Im alltäglichen Sprachgebrauch steht „Flöte“ meist für die Querflöte oder die Blockflöte. Panflöten bestehen aus mehreren, miteinander verbundenen Eintonflöten.

Klassifikation

Es gibt Flöten mit und ohne Kernspalt, einem Luftkanal, der den Luftstrahl zur Anblaskante führt. Bei Flöten ohne Kernspalt wird der Luftstrahl von den Lippen und/oder der Zunge des Spielers geformt.

Weitere Einteilungen und Bezeichnungen ergeben sich daraus, wo man in die Flöte hineinbläst, wie die Tonhöhe beeinflusst wird, ob das untere Ende verschlossen (gedackt) ist oder nicht, ob es sich um einzelne Flötenrohre oder um Instrumente mit mehreren Flöten handelt, und wie diese gespielt werden (direkt geblasen oder mit Ventilen, gesteuert von einem Mechanismus oder einer Tastatur, wie bei der Orgel). Auch der Kulturkreis, aus dem eine Flöte stammt, dient zur Einteilung.

Flöten ohne Kernspalt (randgeblasen)

Die Anblaskante wird vom oberen Rand des Flötenrohres gebildet.

Längsflöten

  • Nay und Schabbaba im Orient
  • Kerbflöten: Die Anblaskante wird von einer Kerbe im oberen Rand des Flötenrohres gebildet. Shakuhachi, Xiao, Quena und Yua

Querflöten Die Anblaskante einer Querflöte wird vom Rand eines Loches in der Seite des Flötenrohres gebildet.

  • Irish flute in Irland
  • Bansuri in Nordindien
  • Dizi in China
  • Limbe in der Mongolei
  • Ryūteki in Japan

Flöten mit Kernspalt

Der Luftstrom wird durch einen Windkanal geformt und an die Anblaskante des Labiums geführt. Mit Ausnahme der Orgelpfeifen zählen diese zu den Kernspaltflöten.

Offene Flöten, am unteren Ende offene Kernspaltflöten:

  • Blockflöte
  • Knochenflöte
  • Stockflöte, auch Csakan
  • Einhandflöte, in Spanien flabiol
  • Flageolett
  • Khlui, Bambusflöte in Thailand und Kambodscha
  • Obertonflöte
  • Tin Whistle
  • Suling, Bambusflöte in Indonesien, Malaysia und auf den Philippinen
  • Saluang, Bambusflöte der Minangkabau auf Sumatra
  • Indianerflöte (Nordamerika)
  • Quena, auch Andenflöte
  • Offene Labialpfeife der Orgel

Gedackte Flöten, am unteren Ende geschlossene Kernspaltflöten:

  • Gefäßflöte, dazu Okarina und Gemshorn
  • Kolbenflöte
  • Gedackte Labialpfeife der Orgel

Sonderformen

Kernspaltflöten sind Innenspaltflöten, das heißt, die Schneidekante befindet sich an einer üblicherweise rechteckigen Aussparung in geringer Entfernung vom oberen Ende der Röhre. Bei einer seltenen Variante der Innenspaltflöten ist kein Block (Blockflötenkopf) vorhanden. Stattdessen schließt der Spieler das offene Ende fast vollständig mit seiner Zunge und bildet so mit der verbleibenden Öffnung den Windkanal. Zu diesen Zungenspaltflöten gehören unter anderem eine Form der russischen Hirtenflöte Dudka und in Finnland die Mäntihuilu.

Eine Luftwirbelflöte ähnelt in der Form einer Kombination aus Gefäßflöte und Längsflöte, bildet jedoch den Ton auf eine besondere Weise. Die am oberen Ende einer Röhre eingeblasene Atemluft muss zunächst eine kleine Öffnung passieren, bevor sie in die Spielröhre gelangt und zugleich in einem seitlichen Schwingungsraum einen dem Blasdruck entsprechenden Überdruck erzeugt. Der nachfolgend an der Öffnung vorbeistreichende Luftstrom zieht Luft aus dem Schwingungsraum ab und sorgt dort für einen Unterdruck. Durch den periodischen Druckwechsel entsteht eine schwingende Luftsäule, die sich in der Spielröhre fortpflanzt. Luftwirbelflöten aus Ton sind von den Mayas (um etwa 500 n. Chr.) bekannt.

Doppelflöten sind Flöten mit zwei Spielröhren, die zugleich angeblasen werden. Eine seitlich angeblasene Flöte mit Kernspalt ist die norwegische Obertonflöte Seljefløyte. Eine seltene, mittig angeblasene Querflöte ist die indische Surpava. Die slowakische Fujara ist eine senkrecht gehaltene, lange Schnabelflöte, die über ein Anblasrohr mit Luft versorgt wird.

In China entwickelte man die flugwindgeblasene Taubenflöte.

Herkunft

Die nachweislich ältesten Flöten wurden aus Tierknochen, vor allem von Vögeln, und aus Mammutelfenbein hergestellt. Flöten aus weniger dauerhaftem Material (beispielsweise Holz) konnten nicht nachgewiesen werden, sind aber durchaus denkbar.

Als älteste erhaltene Blasinstrumente der Welt gelten die 35.000 bis 43.000 Jahre alten steinzeitlichen Knochen- und Mammutelfenbeinflöten, die auf der Schwäbischen Alb gefunden wurden. Von diesen ist am besten die Gänsegeierflöte vom Hohlefels erhalten, eine aus der Speiche eines Gänsegeiers (Gyps fulvus) hergestellte Flöte. Sie wurde im Sommer 2008 in der Höhle Hohle Fels bei Schelklingen gefunden. Das V-förmige obere Ende der Gänsegeierflöte stellt eine Vorstufe in der Entwicklung der Kerbflöten dar und kommt noch bei der erst seit Ende des 20. Jahrhunderts obsoleten (verschwundenen), fingerlochlosen Igemfe in Südafrika vor.

Weitere relativ gut erhaltene oder rekonstruierbare Flöten mit Grifflöchern wurden in der Geißenklösterle-Höhle entdeckt. Die Funde zeigen, dass Menschen schon in der Steinzeit, genauer im Jungpaläolithikum, Musik gemacht haben. Zwei der Flöten aus dem Geißenklösterle sind in einem Stück aus Schwanenknochen gefertigt. Die dritte besteht aus zwei zusammengefügten, aus Mammutelfenbein geschnitzten Halbröhren; sie wurde mit mindestens drei, etwa im Terzabstand gestimmten, Grifflöchern versehen (ein viertes könnte weggebrochen sein) und mit seitlichen Kerbungen verziert. Die immer wieder vermutete Zuschreibung der Flöte zum Neandertaler (Homo neanderthalensis) widerspricht den wissenschaftlichen Erkenntnissen, da sie in eindeutig aurignacienzeitlichen Schichten des modernen Menschen (Homo sapiens) eingebracht war. Zwischen den weiter unten liegenden mittelpaläolithischen und den jungpaläolithischen Schichten liegen kulturell sterile Straten. Dieser Befund spricht gegen einen Kontakt der Menschenformen.

Fragmente von zwei weiteren Flöten stammen aus der Vogelherdhöhle. Flöte 1 wurde aus Vogelknochen hergestellt. Flöte 2 vom Vogelherd ist aus Mammutelfenbein und in drei nicht zusammenhängenden Bruchstücken erhalten. Erst kürzlich wurde im Abraum der Vogelherdhöhle eine dritte Flöte entdeckt. Sie besteht aus einem Fragment mit zwei angeschnittenen Grifflöchern und ist aus Gänsegeierknochen gefertigt. Die Flöte ist Teil des UNESCO-Welterbes „Höhlen und Eiszeitkunst im Schwäbischen Jura“. Sie ist – wie 15 weitere Kunst- und Musikartefakte – im Museum Alte Kulturen im Schloss Hohentübingen ausgestellt.

Eine eventuell noch ältere Flöte aus der Höhle Divje babe I in Slowenien besteht aus dem 1995 gefundenen Fragment eines Bären-Oberschenkelknochens, das in das Moustérien um 43.100 B.P. datiert wird. Während für einen Teil der Forscher das Fundobjekt zu einer Flöte mit vier Fingerlöchern und einem Daumenloch gehörte, lehnt die Mehrheit der Forscher diese Ansicht ab und hält die beiden Löcher im Knochenstück für das Ergebnis von Tierfraß. Argumente für die Interpretation des Knochenfundes von Divje Babe als Flöte liefern M. Turk und Kollegen (2018). Auch andere mutmaßliche Knochenflötenfunde werden angezweifelt.

Der Hebräer Jubal, dessen Alturgroßvater Kain war, wird in der Bibel als der Urvater aller Zither- und Flötenspieler bezeichnet.

In der Seeufersiedlung von Hagnau-Burg kam 1986 die bislang älteste erhaltene Holzflöte Europas aus der späten Bronzezeit (1040 vor Christus) zum Vorschein. Sie weist ein Anblasloch und eine feine Verzierung aus Ritzlinien auf.

Das früheste bekannte eindeutige Bild einer Querflöte wurde auf einem etruskischen Relief in Perusa gefunden. Es stammt aus dem zweiten oder ersten Jahrhundert vor Christus. Das Instrument wurde damals nach links gehalten, erst in einer Illustration eines Gedichts aus dem elften Jahrhundert wurde eine Darstellung einer nach rechts gespielten Flöte entdeckt.

Flöten wurden (neben Trommeln) schon in der Prähistorie bei religiösen Kulten benutzt. Bei Naturvölkern ist dies noch heute verbreitet. In der Literatur haben Flöten oft den Charakter des Jenseitigen, von Tod und Vergänglichkeit: Grimms Märchen Nr. 28, 91, 96, 116, 126, 181; Mozarts Die Zauberflöte; Andreas Gryphius’ Es ist alles eitel.

Siehe auch

  • Liste von Flötisten
  • Liste von Flötenkonzerten
  • Pfeifer
  • Endkorrektur der Resonatorlänge, zur Ermittlung der Resonanzfrequenz

Literatur

  • Gerd Albrecht, C. Stephan Holdermann, Tim Kerig, Jutta Lechterbeck, Jordi Serangeli: „Flöten“ aus Bärenknochen – Die frühesten Musikinstrumente? In: Archäologisches Korrespondenzblatt. Band 28, 1998, S. 1–19.
  • Christine Brade: Die mittelalterlichen Kernspaltflöten Mittel- und Nordeuropas. Neumünster 1975.
  • Tim Kerig: Schwanenflügelknochen-Flöte: vor 350000 Jahren erfinden Eiszeitjäger die Musik. Stuttgart 2004.
  • Raymond Meylan: Die Flöte. Grundzüge ihrer Entwicklung von der Urgeschichte bis zur Gegenwart. Mainz 2000.
  • Stefanie Osimitz: Die karolingischen Knochenflöten aus dem Kloster St. Johann in Müstair. In: Jahresbericht des Archäologischen Dienstes und der Denkmalpflege. Graubünden 2006, Chur 2007, S. 68–73.
  • Günter S. Schöbel: Ein Flötenfragment aus der spätbronzezeitlichen Siedlung Hagnau-Burg, Bodenseekreis. In: Archäologische Nachrichten aus Baden. Heft 38/39, 1987, S. 84–87.
  • M. Turk, I. Turk, L. Dimkaroski, B. Blackwell, F. Horusitzky, M. Otte, G. Batiani, L. Korat: The Mousterian Musical Instrument from the Divje babe I cave (Slovenia): Arguments on the Material Evidence for Neanderthal Musical Behaviour. Opera Instituti Archaeologici Sloveniae, 13, ZRC Publishing, Ljubljana 2018, S. 105–121.

Weblinks

Wiktionary: Flöte – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Flöte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur von und über Flöte im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Claudia’s Flutepage (deutsch)
  • Steinzeitliche Knochenflöte
  • Flutes.tk (englisch)
  • UNESCO-Welterbe im Museum der Universität Tübingen MUT: Presseinformationen, Fotos und 3D-Animationen der Objekte. In: www.unimuseum.de, Eberhard Karls Universität Tübingen, Museum der Universität Tübingen MUT

Einzelnachweise

  1. Samuel Martí: Musikgeschichte in Bildern. Band II: Musik des Altertums. Lieferung 7: Alt-Amerika. Musik der Indianer in präkolumbischer Zeit. Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1970, S. 126.
  2. Earliest music instruments found. Webseiten der BBC (abgerufen am 25. Mai 2012). Wissenschaftliche Originalveröffentlichung: Thomas Higham, Laura Basell, Roger Jacobic, Rachel Wood, Christopher Bronk Ramsey, Nicholas J. Conard: Testing models for the beginnings of the Aurignacian and the advent of figurative art and music: The radiocarbon chronology of Geißenklösterle. In: Journal of Human Evolution. 8. Mai 2012, doi:10.1016/j.jhevol.2012.03.003 (englisch, online [abgerufen am 25. Mai 2012] kostenpflichtig). 
  3. Früheste Musiktradition in Südwestdeutschland nachgewiesen Online auf www.archaeologie-online.de. Abgerufen am 22. August 2022.
  4. Forscher entdecken ältestes Musikinstrument der Welt. In: Spiegel Online. 2009, abgerufen am 24. Juni 2009.  Wissenschaftliche Originalveröffentlichung: Nicholas J. Conard, Maria Malina, Susanne C. Münzel: New flutes document the earliest musical tradition in southwestern Germany. In: Nature Online. 24. Juni 2009, doi:10.1038/nature08169 (englisch, online [abgerufen am 25. Juni 2009] kostenpflichtig). 
  5. Percival R. Kirby: The Musical Instruments of the Native Races of South Africa. 2. Auflage. Witwatersrand University Press, Johannesburg 1965, S. 274.
  6. Die ältesten Flöten der Welt. (PDF) windkanal.de, 2005, abgerufen am 1. Februar 2009. 
  7. Bild einer Flöte aus einem Schwanenknochen (Memento vom 19. Januar 2012 im Internet Archive)
  8. Marcel Otte: On the Suggested Bone Flute from Slovenia. In: Current Anthropology. Bd. 41, Nr. 2, April 2000, S. 271f.
  9. Ian Cross: The Origins of Music: Some Stipulations on Theory. In: Music Perception: An Interdisciplinary Journal. Bd. 24, Nr. 1, September 2006, S. 79–82.
  10. M. Turk, I. Turk, L. Dimkaroski, B. Blackwell, F. Horusitzky, M. Otte, G. Batiani, L. Korat: The Mousterian Musical Instrument from the Divje babe I cave (Slovenia): Arguments on the Material Evidence for Neanderthal Musical Behaviour. Opera Instituti Archaeologici Sloveniae, 13, ZRC Publishing, Ljubljana 2018, S. 105–121.
  11. Cajus G. Diedrich: “Neanderthal bone flutes”: simply products of Ice Age spotted hyena scavenging activities on cave bear cubs in European cave bear dens. In: Royal Society. Open Science. 1. April 2015.
  12. Darstellung einer Flöte auf einem etruskischen Relief. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. November 2008; abgerufen am 25. Juni 2009. 
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4154647-7 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: sh85049452 | NDL: 00563772

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 24 Jun 2025 / 08:06

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Dieser Artikel behandelt die Flote als Musikinstrument zu anderen gleichnamigen Bedeutungen siehe Flote Begriffsklarung Eine Flote mittelhochdeutsch Floite Vloite Flaute aus dem altfranzosischen flaute bzw dem lateinischen flatuare und flatare wiederholt blasen kontinuierlich blasen Frequentativa von flare blasen ist ein Ablenkungs Aerophon bei dem ein Luftstrom uber eine Kante Schneide gefuhrt wird an der er in Schwingung gerat vergleiche die Artikel Holzblasinstrument und Pfeife In der Hornbostel Sachs Systematik werden Floten daher als Schneideninstrumente bezeichnet Von oben nach unten Japanische Bambuslangsflote Shakuhachi vier japanische Querfloten Shinobue Sopranblockflote Konzertquerflote und Piccoloflote Im alltaglichen Sprachgebrauch steht Flote meist fur die Querflote oder die Blockflote Panfloten bestehen aus mehreren miteinander verbundenen Eintonfloten KlassifikationEs gibt Floten mit und ohne Kernspalt einem Luftkanal der den Luftstrahl zur Anblaskante fuhrt Bei Floten ohne Kernspalt wird der Luftstrahl von den Lippen und oder der Zunge des Spielers geformt Weitere Einteilungen und Bezeichnungen ergeben sich daraus wo man in die Flote hineinblast wie die Tonhohe beeinflusst wird ob das untere Ende verschlossen gedackt ist oder nicht ob es sich um einzelne Flotenrohre oder um Instrumente mit mehreren Floten handelt und wie diese gespielt werden direkt geblasen oder mit Ventilen gesteuert von einem Mechanismus oder einer Tastatur wie bei der Orgel Auch der Kulturkreis aus dem eine Flote stammt dient zur Einteilung Floten ohne Kernspalt randgeblasen Die Anblaskante wird vom oberen Rand des Flotenrohres gebildet Langsfloten Nay und Schabbaba im Orient Kerbfloten Die Anblaskante wird von einer Kerbe im oberen Rand des Flotenrohres gebildet Shakuhachi Xiao Quena und Yua Querfloten Die Anblaskante einer Querflote wird vom Rand eines Loches in der Seite des Flotenrohres gebildet Irish flute in Irland Bansuri in Nordindien Dizi in China Limbe in der Mongolei Ryuteki in JapanFloten mit Kernspalt Der Luftstrom wird durch einen Windkanal geformt und an die Anblaskante des Labiums gefuhrt Mit Ausnahme der Orgelpfeifen zahlen diese zu den Kernspaltfloten Offene Floten am unteren Ende offene Kernspaltfloten Blockflote Knochenflote Stockflote auch Csakan Einhandflote in Spanien flabiol Flageolett Khlui Bambusflote in Thailand und Kambodscha Obertonflote Tin Whistle Suling Bambusflote in Indonesien Malaysia und auf den Philippinen Saluang Bambusflote der Minangkabau auf Sumatra Indianerflote Nordamerika Quena auch Andenflote Offene Labialpfeife der Orgel Gedackte Floten am unteren Ende geschlossene Kernspaltfloten Gefassflote dazu Okarina und Gemshorn Kolbenflote Gedackte Labialpfeife der OrgelSonderformen Kernspaltfloten sind Innenspaltfloten das heisst die Schneidekante befindet sich an einer ublicherweise rechteckigen Aussparung in geringer Entfernung vom oberen Ende der Rohre Bei einer seltenen Variante der Innenspaltfloten ist kein Block Blockflotenkopf vorhanden Stattdessen schliesst der Spieler das offene Ende fast vollstandig mit seiner Zunge und bildet so mit der verbleibenden Offnung den Windkanal Zu diesen Zungenspaltfloten gehoren unter anderem eine Form der russischen Hirtenflote Dudka und in Finnland die Mantihuilu Eine Luftwirbelflote ahnelt in der Form einer Kombination aus Gefassflote und Langsflote bildet jedoch den Ton auf eine besondere Weise Die am oberen Ende einer Rohre eingeblasene Atemluft muss zunachst eine kleine Offnung passieren bevor sie in die Spielrohre gelangt und zugleich in einem seitlichen Schwingungsraum einen dem Blasdruck entsprechenden Uberdruck erzeugt Der nachfolgend an der Offnung vorbeistreichende Luftstrom zieht Luft aus dem Schwingungsraum ab und sorgt dort fur einen Unterdruck Durch den periodischen Druckwechsel entsteht eine schwingende Luftsaule die sich in der Spielrohre fortpflanzt Luftwirbelfloten aus Ton sind von den Mayas um etwa 500 n Chr bekannt Doppelfloten sind Floten mit zwei Spielrohren die zugleich angeblasen werden Eine seitlich angeblasene Flote mit Kernspalt ist die norwegische Obertonflote Seljefloyte Eine seltene mittig angeblasene Querflote ist die indische Surpava Die slowakische Fujara ist eine senkrecht gehaltene lange Schnabelflote die uber ein Anblasrohr mit Luft versorgt wird In China entwickelte man die flugwindgeblasene Taubenflote HerkunftEines der altesten uberlieferten Musikinstrumente der Menschheit Flote aus Gansegeierknochen Vogelherdhohle ca 40 000 Jahre alt Aurignacien UNESCO Welterbe Hohlen und Eiszeitkunst im Schwabischen Jura Museum der Universitat Tubingen Die nachweislich altesten Floten wurden aus Tierknochen vor allem von Vogeln und aus Mammutelfenbein hergestellt Floten aus weniger dauerhaftem Material beispielsweise Holz konnten nicht nachgewiesen werden sind aber durchaus denkbar Als alteste erhaltene Blasinstrumente der Welt gelten die 35 000 bis 43 000 Jahre alten steinzeitlichen Knochen und Mammutelfenbeinfloten die auf der Schwabischen Alb gefunden wurden Von diesen ist am besten die Gansegeierflote vom Hohlefels erhalten eine aus der Speiche eines Gansegeiers Gyps fulvus hergestellte Flote Sie wurde im Sommer 2008 in der Hohle Hohle Fels bei Schelklingen gefunden Das V formige obere Ende der Gansegeierflote stellt eine Vorstufe in der Entwicklung der Kerbfloten dar und kommt noch bei der erst seit Ende des 20 Jahrhunderts obsoleten verschwundenen fingerlochlosen Igemfe in Sudafrika vor Weitere relativ gut erhaltene oder rekonstruierbare Floten mit Grifflochern wurden in der Geissenklosterle Hohle entdeckt Die Funde zeigen dass Menschen schon in der Steinzeit genauer im Jungpalaolithikum Musik gemacht haben Zwei der Floten aus dem Geissenklosterle sind in einem Stuck aus Schwanenknochen gefertigt Die dritte besteht aus zwei zusammengefugten aus Mammutelfenbein geschnitzten Halbrohren sie wurde mit mindestens drei etwa im Terzabstand gestimmten Grifflochern versehen ein viertes konnte weggebrochen sein und mit seitlichen Kerbungen verziert Die immer wieder vermutete Zuschreibung der Flote zum Neandertaler Homo neanderthalensis widerspricht den wissenschaftlichen Erkenntnissen da sie in eindeutig aurignacienzeitlichen Schichten des modernen Menschen Homo sapiens eingebracht war Zwischen den weiter unten liegenden mittelpalaolithischen und den jungpalaolithischen Schichten liegen kulturell sterile Straten Dieser Befund spricht gegen einen Kontakt der Menschenformen Fragmente von zwei weiteren Floten stammen aus der Vogelherdhohle Flote 1 wurde aus Vogelknochen hergestellt Flote 2 vom Vogelherd ist aus Mammutelfenbein und in drei nicht zusammenhangenden Bruchstucken erhalten Erst kurzlich wurde im Abraum der Vogelherdhohle eine dritte Flote entdeckt Sie besteht aus einem Fragment mit zwei angeschnittenen Grifflochern und ist aus Gansegeierknochen gefertigt Die Flote ist Teil des UNESCO Welterbes Hohlen und Eiszeitkunst im Schwabischen Jura Sie ist wie 15 weitere Kunst und Musikartefakte im Museum Alte Kulturen im Schloss Hohentubingen ausgestellt Eine eventuell noch altere Flote aus der Hohle Divje babe I in Slowenien besteht aus dem 1995 gefundenen Fragment eines Baren Oberschenkelknochens das in das Mousterien um 43 100 B P datiert wird Wahrend fur einen Teil der Forscher das Fundobjekt zu einer Flote mit vier Fingerlochern und einem Daumenloch gehorte lehnt die Mehrheit der Forscher diese Ansicht ab und halt die beiden Locher im Knochenstuck fur das Ergebnis von Tierfrass Argumente fur die Interpretation des Knochenfundes von Divje Babe als Flote liefern M Turk und Kollegen 2018 Auch andere mutmassliche Knochenflotenfunde werden angezweifelt Der Hebraer Jubal dessen Alturgrossvater Kain war wird in der Bibel als der Urvater aller Zither und Flotenspieler bezeichnet In der Seeufersiedlung von Hagnau Burg kam 1986 die bislang alteste erhaltene Holzflote Europas aus der spaten Bronzezeit 1040 vor Christus zum Vorschein Sie weist ein Anblasloch und eine feine Verzierung aus Ritzlinien auf Das fruheste bekannte eindeutige Bild einer Querflote wurde auf einem etruskischen Relief in Perusa gefunden Es stammt aus dem zweiten oder ersten Jahrhundert vor Christus Das Instrument wurde damals nach links gehalten erst in einer Illustration eines Gedichts aus dem elften Jahrhundert wurde eine Darstellung einer nach rechts gespielten Flote entdeckt Floten wurden neben Trommeln schon in der Prahistorie bei religiosen Kulten benutzt Bei Naturvolkern ist dies noch heute verbreitet In der Literatur haben Floten oft den Charakter des Jenseitigen von Tod und Verganglichkeit Grimms Marchen Nr 28 91 96 116 126 181 Mozarts Die Zauberflote Andreas Gryphius Es ist alles eitel Siehe auchListe von Flotisten Liste von Flotenkonzerten Pfeifer Endkorrektur der Resonatorlange zur Ermittlung der ResonanzfrequenzLiteraturGerd Albrecht C Stephan Holdermann Tim Kerig Jutta Lechterbeck Jordi Serangeli Floten aus Barenknochen Die fruhesten Musikinstrumente In Archaologisches Korrespondenzblatt Band 28 1998 S 1 19 Christine Brade Die mittelalterlichen Kernspaltfloten Mittel und Nordeuropas Neumunster 1975 Tim Kerig Schwanenflugelknochen Flote vor 350000 Jahren erfinden Eiszeitjager die Musik Stuttgart 2004 Raymond Meylan Die Flote Grundzuge ihrer Entwicklung von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Mainz 2000 Stefanie Osimitz Die karolingischen Knochenfloten aus dem Kloster St Johann in Mustair In Jahresbericht des Archaologischen Dienstes und der Denkmalpflege Graubunden 2006 Chur 2007 S 68 73 Gunter S Schobel Ein Flotenfragment aus der spatbronzezeitlichen Siedlung Hagnau Burg Bodenseekreis In Archaologische Nachrichten aus Baden Heft 38 39 1987 S 84 87 M Turk I Turk L Dimkaroski B Blackwell F Horusitzky M Otte G Batiani L Korat The Mousterian Musical Instrument from the Divje babe I cave Slovenia Arguments on the Material Evidence for Neanderthal Musical Behaviour Opera Instituti Archaeologici Sloveniae 13 ZRC Publishing Ljubljana 2018 S 105 121 WeblinksWiktionary Flote Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Commons Flote Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Flote im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Claudia s Flutepage deutsch Steinzeitliche Knochenflote Flutes tk englisch UNESCO Welterbe im Museum der Universitat Tubingen MUT Presseinformationen Fotos und 3D Animationen der Objekte In www unimuseum de Eberhard Karls Universitat Tubingen Museum der Universitat Tubingen MUTEinzelnachweiseSamuel Marti Musikgeschichte in Bildern Band II Musik des Altertums Lieferung 7 Alt Amerika Musik der Indianer in prakolumbischer Zeit Deutscher Verlag fur Musik Leipzig 1970 S 126 Earliest music instruments found Webseiten der BBC abgerufen am 25 Mai 2012 Wissenschaftliche Originalveroffentlichung Thomas Higham Laura Basell Roger Jacobic Rachel Wood Christopher Bronk Ramsey Nicholas J Conard Testing models for the beginnings of the Aurignacian and the advent of figurative art and music The radiocarbon chronology of Geissenklosterle In Journal of Human Evolution 8 Mai 2012 doi 10 1016 j jhevol 2012 03 003 englisch online abgerufen am 25 Mai 2012 kostenpflichtig Fruheste Musiktradition in Sudwestdeutschland nachgewiesen Online auf www archaeologie online de Abgerufen am 22 August 2022 Forscher entdecken altestes Musikinstrument der Welt In Spiegel Online 2009 abgerufen am 24 Juni 2009 Wissenschaftliche Originalveroffentlichung Nicholas J Conard Maria Malina Susanne C Munzel New flutes document the earliest musical tradition in southwestern Germany In Nature Online 24 Juni 2009 doi 10 1038 nature08169 englisch online abgerufen am 25 Juni 2009 kostenpflichtig Percival R Kirby The Musical Instruments of the Native Races of South Africa 2 Auflage Witwatersrand University Press Johannesburg 1965 S 274 Die altesten Floten der Welt PDF windkanal de 2005 abgerufen am 1 Februar 2009 Bild einer Flote aus einem Schwanenknochen Memento vom 19 Januar 2012 im Internet Archive Marcel Otte On the Suggested Bone Flute from Slovenia In Current Anthropology Bd 41 Nr 2 April 2000 S 271f Ian Cross The Origins of Music Some Stipulations on Theory In Music Perception An Interdisciplinary Journal Bd 24 Nr 1 September 2006 S 79 82 M Turk I Turk L Dimkaroski B Blackwell F Horusitzky M Otte G Batiani L Korat The Mousterian Musical Instrument from the Divje babe I cave Slovenia Arguments on the Material Evidence for Neanderthal Musical Behaviour Opera Instituti Archaeologici Sloveniae 13 ZRC Publishing Ljubljana 2018 S 105 121 Cajus G Diedrich Neanderthal bone flutes simply products of Ice Age spotted hyena scavenging activities on cave bear cubs in European cave bear dens In Royal Society Open Science 1 April 2015 Darstellung einer Flote auf einem etruskischen Relief Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 18 November 2008 abgerufen am 25 Juni 2009 Normdaten Sachbegriff GND 4154647 7 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85049452 NDL 00563772

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