Jüdischer Bolschewismus Judeo Bolschewismus oder Judäo Bolschewismus ist ein von antisemitischen Antikommunisten häufig
Jüdischer Bolschewismus

Jüdischer Bolschewismus, Judeo-Bolschewismus oder Judäo-Bolschewismus ist ein von antisemitischen Antikommunisten häufig benutztes polemisches Schlagwort. Es wurde zuerst nach 1917 von gegen die Oktoberrevolution opponierenden Kreisen in Russland – vor allem im Kontext des bis 1920/21 andauernden dortigen Bürgerkriegs – verbreitet und war in der Nachwirkung des Ersten Weltkriegs auch im restlichen Europa und in Nordamerika in der entsprechenden Propaganda angewendet worden.
Die abwertend konnotierte Begriffskombination sollte den Eindruck einer pauschalen Identitätsgemeinschaft von Juden mit Kommunisten und insbesondere den Bolschewiki entstehen lassen. Große Bekanntheit erlangte sie vor allem durch Reden und Schriften in Deutschland während der Diktatur des Nationalsozialismus ab 1933 – insbesondere von Adolf Hitler und Heinrich Himmler – sowie durch Befehle der Generalität der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg, speziell zu dem als Vernichtungsfeldzug gegen die Sowjetunion geplanten und 1941 begonnenen Deutsch-Sowjetischen Krieg („Unternehmen Barbarossa“).
Hintergrund
Die Verschwörungstheorie schien bis zu einem gewissen Grad plausibel, da es unter den Anführern der Bolschewiki viele Juden bzw. Menschen jüdischer Herkunft gab, so etwa Trotzki (eigentlich Lew Dawidowitsch Bronstein), Lew Borissowitsch Kamenew (eigentlich Leo Rosenfeld) oder Grigori Jakowlewitsch Sokolnikow (eigentlich Hirsch Jankelewitsch Brillant). Von 1919 bis 1921 lag der jüdische Anteil unter den Mitgliedern des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Russlands (Bolschewiki) konstant bei ungefähr einem Viertel. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung betrug dagegen etwa 4 %. In Wahrheit unterstützte nur eine Minderheit der russischen Juden die Bolschewiki. Die Wahlen des Jahres 1917 zeigen, dass sie mehrheitlich für zionistische oder demokratische sozialistische Parteien stimmten wie die Menschewiki und die Sozialrevolutionäre. Der amerikanische Historiker Richard Pipes formuliert: „Während nicht wenige Kommunisten Juden waren, waren nur wenige Juden Kommunisten.“ Der Historiker Arno J. Mayer schätzt, dass Juden Mitte der 1930er Jahre in der sowjetischen Bürokratie und im Parteiapparat der KPdSU leicht überproportioniert waren; in der Roten Armee waren vier Prozent der Offiziere und acht Prozent der Politkommissare jüdischer Herkunft.
Der deutsche Historiker Gerd Koenen betont, dass es „einen ‚jüdischen Bolschewismus‘ als sozialkulturelles Phänomen […] natürlich gegeben“ habe. Dabei bezieht er sich auf den amerikanischen Historiker Yuri Slezkine, der von einem „großen Bündnis zwischen jüdischer Revolution und Kommunismus“ schreibt. 1917 seien Juden bei den Bolschewiki mit 5 % zwar weniger vertreten gewesen als bei den anderen sozialistischen Parteien, doch sei diese Zahl während des Bürgerkriegs nach oben geschnellt, nicht zuletzt wegen der klaren Positionierung der Partei gegen jeden Antisemitismus. Bereits 1918 hatte der Rat der Volkskommissare der RSFSR ein Dekret über die Ausrottung der antisemitischen Bewegung erlassen, das alle Agitatoren und Teilnehmer an Pogromen außerhalb des Gesetzes stellte. Erst nach Parteisäuberungen 1922 ging ihr Anteil wieder auf 5 % zurück. In absoluten Zahlen habe es nie mehr als 60.000 jüdische Kommunisten in Sowjetrussland gegeben, bei einem Parteikader von einer Million und einer Gesamtbevölkerung von 140 Millionen. Zudem hätten sich die kommunistischen Juden nicht mehr als Juden verstanden, sondern mit ihrem Parteieintritt gerade ihre Emanzipation vom eigenen Judentum angestrebt. Gleichwohl seien die sowjetischen Geheimdienste und die Intelligenzija lange jüdisch geprägt gewesen. Diese seien gegen andere Juden vorgegangen, etwa gegen jüdische Profiteure der NEP, gegen die Schtetl-Kultur und die jüdische Religion im Zuge der Zwangskollektivierung in der Sowjetunion ab 1929 sowie gegen jüdische Altbolschewiki in der Großen Säuberung der 1930er Jahre. Erst mit den antisemitischen Kampagnen der späten Stalin-Zeit habe das besondere Verhältnis zwischen sowjetischen Juden und ihrem Staat ein Ende gefunden.
Vorgeschichte im revolutionären Russland
Dennoch setzten zahlreiche Gegner der Bolschewiki die Begriffe Jude und Bolschewik tendenziell gleich: Nach dem Juliaufstand 1917 veröffentlichte die Provisorische Regierung unter Alexander Fjodorowitsch Kerenski eine Liste mit Verhafteten, die großenteils deutsch oder jüdisch klingende Namen trugen: Dadurch sollte der Eindruck erweckt werden, die ganze Partei der Bolschewiki bestehe nur aus deutschen Juden. Es wurde auch gestreut, dass Lenin selbst in Wahrheit ein Jude mit Namen Zederblum wäre. Diese Legende war weit verbreitet, auch wenn sie sich letztlich nicht durchsetzen konnte. Nachdem die Bolschewiki in der Oktoberrevolution die Macht ergriffen hatten, wurde der Widerstand gegen sie zunehmend antisemitisch überformt. Dabei knüpften die Gegner an antijüdische Feindbilder der spätzaristischen Zeit an, wie sie in den Protokollen der Weisen von Zion ausgemalt wurden. In diesen Vorstellungen wurde eine kollektive Identität „der“ Juden konstruiert, in deren Interesse und von denen gesteuert die Bolschewiki handeln würden, um die christliche Zivilisation Russlands zu zerstören. Dabei würden sie sich eines Zangenangriffs bedienen, denn der westliche Kapitalismus, der dem sowjetischen Experiment in Wahrheit feindlich gegenüberstand, habe dasselbe Ziel und sei gleichfalls vom „Weltjudentum“ gesteuert.
Im Russischen Bürgerkrieg war die Idee, hinter den Sowjets würden in Wahrheit Juden stecken, unter den Anhängern der Weißen weit verbreitet. Sie warfen den Juden vor, die Ermordung der Zarenfamilie veranlasst zu haben und letztlich die Weltherrschaft anzustreben. Das war Motivation für zahlreiche Pogrome dieser Zeit, bei denen über 100.000 Juden ermordet wurden – wie der amerikanische Politologe Daniel Pipes schreibt, „wahrscheinlich die größte an Juden verübte Mordaktion vor dem Holocaust der Nazis“. Als die unterlegenen Gegner der Bolschewiki nach West- und Mitteleuropa ins Exil gingen, brachten sie ihr Feindbild von den „jüdischen Bolschewiken“ und vom „Judäo-Bolschewismus“ mit. Einer der wichtigsten Publizisten in diesem Prozess war der Deutsch-Balte Alfred Rosenberg, der später als Chefideologe der NSDAP hervortrat.
Zwischenkriegszeit
Angelsächsische Länder
Die These, der Bolschewismus sei wesenhaft eine Erfindung oder ein Werkzeug der Juden, war zu Beginn der 1920er Jahre auch in Großbritannien und den Vereinigten Staaten verbreitet. Der amerikanische Botschafter in Russland David Rowland Francis meldete im Januar 1918 nach Washington, die meisten Führer der Bolschewiki seien Juden. Auch der amerikanische Präsident Woodrow Wilson äußerte diesen Verdacht im Mai 1919 auf der Pariser Friedenskonferenz. Antisemiten in den Vereinigten Staaten und Großbritannien griffen das Thema auf und verschafften ihm erhebliche Publizität. Die britische Verschwörungstheoretikerin Nesta Webster reihte in ihrem 1920 erschienenen Buch The French Terror and Russian Bolshevism erstmals die angeblich jüdischen Bolschewiki in die Riege atheistischer Verschwörer von den Freimaurern über die Illuminaten bis zu den Jakobinern ein, denen sie bis dahin die Schuld an der Französischen Revolution gegeben hatte; in späteren Büchern baute sie ihre Theorie einer jüdischen Weltverschwörung noch aus, wobei sie betonte, dass sie sich dabei nicht auf die Protokolle der Weisen von Zion stützte, sondern auf die Erkenntnis, dass Judentum und Kommunismus ein und dasselbe seien. Da die Protokolle erstmals bereits 1902 erschienen waren, kam der Bolschewismus in der dort imaginierten Liste jüdischer Verbrechen nicht vor. 1922 veröffentlichte der Verlag der , einer antisemitischen Gruppierung in Großbritannien, die Schrift The Jewish Bolshevism, die die jüdische Abkunft beziehungsweise die jüdischen Beziehungen der führenden Politiker der Sowjetunion nachzuweisen suchte. Das Vorwort stammte von Alfred Rosenberg. Ihr Vorsitzender Henry Hamilton Beamish erklärte bündig, Bolschewismus und Judaismus seien identisch.
Der amerikanische Autounternehmer Henry Ford verbreitete in seiner 1920 bis 1924 erschienenen Artikelserie Der internationale Jude die Verschwörungstheorien der Protokolle der Weisen von Zion, auf die er sich explizit berief. Außerdem behauptete er, der russische Bolschewismus und seine Ableger in den amerikanischen Gewerkschaften seien in ihrem Wesenskern jüdisch. Er spekulierte zum Beispiel über die Ähnlichkeit zwischen dem Davidstern und dem roten Stern der Sowjets oder versuchte nachzuweisen, in der russischen Revolution sei das jüdische Kapital von der Enteignung ausgenommen worden. Sowohl Heinrich Himmler als auch Baldur von Schirach bezeugten, die Schrift habe großen Einfluss auf sie ausgeübt.
Auch Winston Churchill glaubte vorübergehend an die These vom jüdischen Bolschewismus. In einem Zeitungsartikel Februar 1920 orakelte er über eine „weltweite Verschwörung für den Umsturz der Zivilisation“, die seit den Illuminaten des 18. Jahrhunderts „der Ursprung jeder subversiven Bewegung im 19. Jahrhundert“ gewesen sei; und nun habe sie die Macht in Russland ergriffen. In den Siegerstaaten des Ersten Weltkriegs blieb laut Robert Gerwarth die Verknüpfung von Bolschewismus und Judentum jedoch weitgehend gewaltfrei, im Gegensatz zu den Gebieten östlich der Elbe, wo sie zu Pogromen und Massenmorden führte.
Frankreich, Italien und Spanien
Im spanischen Franquismus spielte der jüdische Bolschewismus wegen der geringen jüdischen Bevölkerung keine Rolle, sondern wurde in der weitverbreiteten Vorstellung von einer judäofreimaurerischen Verschwörung an die Freimaurerei gekoppelt. In Italien wurde die Präsenz von Juden im russischen Bolschewismus vor allem in La Civiltà Cattolica thematisiert, während sie in Frankreich ein Thema der gesamten rechten Presse war und am auffälligsten in den Äußerungen von Charles Maurras Gestalt annahm, der das „schreckliche Ungeziefer der Ostjuden“ in einigen Pariser Arrondissements meinte ausmachen zu können und in der Zeitung der Action française 1920 schrieb, dass sie „in Erwartung der Revolution Läuse, die Pest, den Typhus“ mitbrächten.
Schweiz
In der Schweiz fand sich das Phantasma vom „Jüdischen Bolschewismus“ bereits kurz nach der Oktoberrevolution. Im diplomatischen und fremdenpolizeilichen Apparat sowie Teilen der bürgerlichen Presse wurden der Umsturz in Russland sowie die Revolutionen in Zentral- und Ostmitteleuropa 1918/19 als jüdisches Machwerk betrachtet. Bereits zwei Wochen nach der Oktoberrevolution behauptete etwa der katholisch-konservative Walliser Bote, in Russland stehe nun „der Jude Lenin“ an der Spitze. In der Folge wurden 1919 in mehreren „Russenzügen“ der Sympathie mit dem Bolschewismus verdächtige jüdische Russen ausgeschafft und Maßnahmen gegen die „ostjüdische“ Einwanderung ergriffen. Teile der konservativen Presse stellten ab 1920 die Protokolle der Weisen von Zion als authentisches Dokument dar und bezogen dieses auf den Bolschewismus.
Auch der Schweizer Landesstreik vom November 1918 wurde in „judeo-bolschewistische“ Verschwörungstheorien eingebaut. Dabei wurde etwa behauptet, der führende Schweizer Sozialdemokrat Robert Grimm habe von Lenin (zu dem er in Wirklichkeit ein sehr gespanntes Verhältnis hatte) persönlich Instruktionen für den Landesstreik als Anfang einer kommunistischen Revolution in der Schweiz erhalten, die ihrerseits Teil einer jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung gewesen wäre. Solche Legenden stützten sich wesentlich auf vom exilrussischen Schriftsteller und Übersetzer Serge Persky, der in Zusammenarbeit mit dem französischen Nachrichtendienst antibolschewistische Propaganda betrieb, gefälschte und im Frühjahr 1919 publizierte Dokumente. Demgemäss sei geplant gewesen, eine Sowjetschweiz unter Lenins jüdischem Vertrauensmann Karl Radek zu errichten. Eine grossangelegte Untersuchung der Bundesanwaltschaft ab November 1918 förderte keinerlei Belege für einen organisatorischen Zusammenhang zwischen Streikleitung und der ausgewiesenen Sowjetmission zu Tage und während des Landesstreikprozesses 1919 bezeichnete der Militärstaatsanwalt die Vorstellung, beim Streik habe „fremdes Geld“ eine Rolle gespielt, gar als „Legende“.
Dennoch war der Negativmythos vom Umsturzversuch in der bürgerlichen Historiographie und Publizistik bis in die 1960er-Jahre prägend und wurde als politische Waffe gegen links verwendet. Von großem Einfluss war die Broschüre Les troubles révolutionnaires en Suisse de 1916 à 1919, die der Militärpublizist Paul de Vallière 1926 veröffentlichte. De Vallière, später beim Armeepropagandadienst „Heer und Haus“ beschäftigt und 1945 wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern dort entlassen, behauptete, der „revolutionäre Streik“ sei im September 1918 von zumeist jüdischen Bolschewisten „im Prinzip in Moskau beschlossen“ worden. Vor den Wahlen von 1928 publizierte der Katholisch-Konservative Josef Beck eine Kampfschrift mit dem Titel Wird der Sozi die Schweiz regieren?, in der er behauptete, jede Stimme für die Sozialdemokratie helfe dabei, „dass die Streikhäuptlinge von 1918 Bundesräte“ würden, und „die Schweiz ganz unter die geistige Führung der russischen Revolutionäre und Juden“ komme. 1938 stellte der Film Die Rote Pest, der von rechten Kreisen um Altbundesrat Jean-Marie Musy und den nachmaligen SS-Obersturmbannführer Franz Riedweg initiiert und in einem Studio in Nazi-Deutschland produziert worden war, den Landesstreik zusammen mit Unruhen und Konflikten in aller Welt als Teil einer jüdisch-bolschewistisch-intellektualistischen Verschwörung dar. Und noch 1960 repetierte Roger Masson, ehemaliger Chef des Nachrichtendienstes und ETH-Dozent für Militärwissenschaften, in einem Artikel die „judeo-bolschewistische“ Umsturzlegende über den Landesstreik.
Weimarer Republik
Den nachhaltigsten Erfolg hatte der Mythos vom Judäo-Bolschewismus in Deutschland. In der Weimarer Republik traten alle Parteien mit Ausnahme der Kommunisten antibolschewistisch auf. In rechtsnationalen Kreisen wie beispielsweise der völkischen Bewegung wurde das Engagement von Juden in linken Parteien und Organisationen herausgestellt. Diese Kreise verunglimpften die Republik insgesamt als „Judenrepublik“.
Auch mit Blick auf Österreich und Ungarn stellte man das Wirken von Juden in kommunistischen Parteien heraus: Der ungarische Revolutionär Béla Kun, der Präsident des Freistaat Bayern, Kurt Eisner, und die Mitbegründerin der Kommunistischen Partei Deutschlands, Rosa Luxemburg waren jüdischer Abstammung. Das Judentum wurde dabei als Rasse angesehen, über die jeweilige Staatsangehörigkeit oder den unter den Kommunisten verbreiteten Atheismus sah man dabei konsequent hinweg.
Der Verdacht, dass der Bolschewismus jüdischen Ursprungs sei, wurde in ganz Westeuropa und in den Vereinigten Staaten nach dem Ersten Weltkrieg zu einem „Gemeinplatz der konservativen Kultur“ und zu einem festen Topos liberaler und nationalistischer Eliten. Antikommunistische und traditionelle antislawische Ressentiments vermischten sich so mit überkommenen antisemitischen Vorurteilen:
„Immer wieder wurde den Juden ein Strick daraus gedreht, dass sie angeblich zu den Wortführern des sozialen und politischen Radikalismus gehörten und in ihrer nationalen Loyalität schwankten.“
Nationalsozialismus
Entwicklung vor 1933
Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg war in München, der Geburtsstätte des Nationalsozialismus, geprägt durch die Radikalisierung der Revolution, die schließlich im April 1919 zur Ausrufung der Münchener Räterepublik führte. Die Führer der revolutionären Organisationen, die 1918/19 zeitweise die politische Macht übernahmen, waren in München überwiegend Juden oder jüdischer Herkunft. Das galt nicht nur für den ersten Ministerpräsidenten des Freistaates Bayern, den USPD-Politiker Kurt Eisner, sondern auch für die wichtigsten Köpfe der Räterepublik, die anarchistischen Schriftsteller Gustav Landauer und Erich Mühsam, den bayerischen USPD-Vorsitzenden Ernst Toller oder den KPD-Führer Eugen Leviné. Die meisten Münchener Juden sympathisierten zwar weder mit dem Sozialismus noch mit dem Kommunismus. Dennoch kursierte die Vorstellung, das Judentum sei für die Revolution verantwortlich, damals nicht nur in völkischen Randgruppen, sondern in großen Teilen der Münchener Bevölkerung. Mitunter verband sich damit auch die Behauptung, die jüdischen Revolutionäre seien schuld an der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg.
Auch für die 1920 in München gegründete NSDAP wurde das Feindbild des Jüdischen Kommunismus Teil ihrer politischen Identität. Adolf Hitler vertrat seit dem Beginn seiner politischen Tätigkeit klare antisemitische Positionen. Ab wann er seinen Judenhass mit seinem gleichfalls früh nachweisbaren Antibolschewismus verknüpfte, ist in der Forschung umstritten. Frühestes Zeugnis ist die 1923 entstandene Schrift des Chefredakteurs des Völkischen Beobachters Dietrich Eckart Der Bolschewismus von Moses bis Lenin. Zwiegespräche zwischen Adolf Hitler und mir. Darin werden Hitler Verschwörungstheorien in den Mund gelegt, wonach sich die verderbliche Spur des mit dem Judentum identifizierten Bolschewismus seit mehreren Tausend Jahren durch die Geschichte ziehe. Daher heiße die Parole: „Kampf dem Marxismus sowie dem geistigen Träger dieser Weltpest und Seuche, dem Juden!“ Ob damit Hitlers originäre Ansichten wiedergegeben werden oder es sich um ein Phantasieprodukt Eckarts handelt, ist in der Forschung umstritten. Bis zum Erscheinen des zweiten Bandes von Mein Kampf, in dem Hitler seine Ideologie erstmals voll entfaltete, im Dezember 1926, waren in der NSDAP auch sowjetfreundliche und sozialistische Standpunkte zugelassen. Namentlich die Brüder Otto und Gregor Strasser sowie Joseph Goebbels rieten dazu, mit der Sowjetunion eine gemeinsame Front gegen die Westmächte zu bilden.
In Mein Kampf verband Hitler dagegen Judenhass und Feindschaft gegen die Sowjetunion: „Im russischen Bolschewismus haben wir den im zwanzigsten Jahrhundert unternommenen Versuch des Judentums zu erblicken, sich die Weltherrschaft anzueignen“, wobei es sich der unterschiedlichsten Mittel bediene: vom Dolchstoß in den Rücken des deutschen Heeres über freie Presse und Finanzkapitalismus, bis hin zur Förderung der Prostitution und der Syphilis. Die Gefahr sei wahrhaft apokalyptisch:
„Siegt der Jude mit Hilfe seines marxistischen Glaubensbekenntnisses über die Völker dieser Welt, dann wird seine Krone der Totentanz der Menschheit sein, dann wird dieser Planet wie einst vor Jahrmillionen menschenleer durch den Äther ziehen.“
Als Ziele des Nationalsozialismus nannte Hitler zum einen, diese jüdische Weltverschwörung zu stoppen, zum anderen für das deutsche Volk Lebensraum im Osten zu erobern. Im Ideologem des jüdischen Bolschewismus konnte er diese beiden Ziele verbinden:
„Wenn wir aber heute in Europa von neuem Grund und Boden reden, können wir in erster Linie nur an Rußland und die ihm untertanen Randstaaten denken. Das Schicksal selbst scheint uns hier einen Fingerzeig geben zu wollen. Indem es Rußland dem Bolschewismus überantwortete, raubte es dem russischen Volk jene Intelligenz, die bisher dessen staatlichen Bestand herbeiführte und garantierte.“
Ähnlich argumentierte Alfred Rosenberg in seinem 1930 erschienenen Buch Der Mythus des 20. Jahrhunderts: Ziel sei es, dass Russland wieder „arisch“ dominiert werde. Alle großen Dinge in der russischen Geschichte seien von Deutschen oder Menschen deutschen Blutes vollbracht worden, doch in der Revolution von 1917 sei dieses Element unterlegen:
„Das nordisch-russische Blut gab den Kampf auf, das ostisch-mongolische schlug mächtig empor, berief Chinesen und Wüstenvölker; Juden, Armenier drängten sich an die Führung und der Kalmücko-Tatare Lenin wurde Herr. Die Dämonie dieses Blutes richtete sich instinktiv gegen alles, was noch äußerlich als aufrecht wirkte, männlich nordisch aussah, gleichsam lebendiger Vorwurf war gegen einen Menschen, den Lothrop Stoddard als „Untermenschen“ bezeichnete.“
Im Wahlkampf November 1932 behauptete ein NSDAP-Plakat: „Der Marxismus ist der Schutzengel des Kapitalismus“. Dieser war mit deutlich jüdischen Zügen dargestellt. Damit wurden beide Systeme als zwei Seiten derselben Medaille dargestellt, die verschwörungstheoretisch als jüdisch gesteuert gedeutet wurden.
Deutsches Reich nach 1933
In ähnlicher Weise bezeichnete der Reichsführer SS Heinrich Himmler in einer Rede vor dem Reichsbauerntag 1935 den Bolschewismus als den „von Juden organisierten und angeführten Kampf des Untermenschen“. Die SS nannte er ein Jahr später eine „antibolschewistische Kampforganisation“. Auch in einigen nationalsozialistischen Propagandafilmen wurde das Thema des jüdischen Bolschewismus entfaltet. Im Kompilationsfilm Der ewige Jude aus dem Jahr 1940 wird das Thema einer vermeintlichen jüdischen Weltverschwörung umfassend dargestellt, von den „jüdischen Plutokraten der Wall Street“ und dem jüdischen Marxismus über die „Judenrepublik“ von Weimar bis zu den angeblich jüdischen Kommissaren in der sowjetischen Staatspolizei. Blieb dieser Zusammenhang angesichts des Freundschaftsvertrags mit der Sowjetunion noch ein Randthema, so rückte er im antisowjetischen Propagandafilm G.P.U. aus dem Jahr 1942 deutlich in den Vordergrund: Hier wurden die Schergen des sowjetischen Geheimdienstes durchweg mit Schauspielern besetzt, deren Aussehen dem von den Nationalsozialisten gezeichneten physischen Bild „des Juden“ entsprach. Dabei wusste die NS-Propaganda durchaus publikumsgerecht zu agieren: Während Der Stürmer das Narrativ vom angeblich jüdischen Bolschewismus in kruder, teils pornographischer Form verbreitete, schlugen Organe wie Das Schwarze Korps dabei einen elaborierten Ton an, auch wenn die Verschwörungstheorie in beiden Fällen dieselbe war.
Einen Höhepunkt der Propaganda gegen den jüdischen Bolschewismus stellte der Nürnberger Reichsparteitag von 1936 dar, bei dem die Kommunistische Internationale als „Zentralagentur des Weltbolschewismus“ die Projektionsfläche bildete. Die Redner – neben Hitler und Rosenberg auch Rudolf Heß und Joseph Goebbels – behaupteten, 98 Prozent der politischen und wirtschaftlichen Leitungskader in der Sowjetunion wären Juden. „Nicht die Diktatur des Proletariats besteht heute in der Sowjetunion, sondern Diktatur des Judentums über die gesamte Bevölkerung.“
Vernichtungskrieg
Deutsch-Sowjetischer Krieg
Von allen Verschwörungstheorien, die die Nationalsozialisten vertraten, war die vom Jüdischen Bolschewismus die mörderischste. Am 30. März 1941 erläuterte Hitler vor Generälen der Wehrmacht, der bevorstehende Krieg gegen die Sowjetunion werde ein Vernichtungskrieg. Den Bolschewismus bezeichnete er als „asoziales Verbrechertum“ und eine „ungeheure Gefahr für die Zukunft“. Ziel des Krieges sei die „Vernichtung der bolschewistischen Kommissare und der kommunistischen Intelligenz“. Das konnte als Anweisung zum Völkermord an den Juden verstanden werden, denn, wie der Berliner Historiker Wolfgang Wippermann zeigt, sowohl Kommissar als auch Intelligenz waren im verschwörungsideologischen Diskurs der Nationalsozialisten als „jüdisch“ konnotiert: Bereits am 3. März 1941 hatte Hitler gegenüber General Alfred Jodl erklärt: „Die jüdisch-bolschewistische Intelligenz als bisheriger Unterdrücker muss beseitigt werden.“
Die Ermordung der „jüdisch-bolschewistischen Intelligenzschicht“ war der ausdrückliche Auftrag der Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD, die im Mai 1941 aufgestellt worden waren. Am 17. Juni 1941 hielt Reinhard Heydrich eine Ansprache vor Einsatzgruppenleitern:
„Er betonte, daß in dem kommenden Kampf nicht nur Volk gegen Volk, sondern zum ersten Mal Weltanschauung gegen Weltanschauung ringe […], daß der Bolschewismus vor keiner Art Krieg zurückschrecken werden und daß in diesem Kampf das Judentum entschlossen mit antrete. In diesem Kampf gehe es Härte gegen Härte.“
Nachdem ihr Auftrag im Spätsommer 1941 auf alle Juden ausgedehnt worden war, ermordeten die Einsatzgruppen im rückwärtigen Heeresgebiet über 500.000 Männer, Frauen und Kinder. Parallel ermordeten Rumänen in Jassy (Provinz Moldau) und entlang der rumänisch-sowjetischen Front massenhaft Juden als angeblich „Fünfte Kolonne“ der Roten Armee. Baltische und ukrainische Freischärlergruppen ermordeten nach dem Einmarsch der Wehrmacht 1941 in den Ghettos Kaunas, Vilnius, Riga und Lemberg die dort festgehaltenen Juden unter den Augen und mit Billigung der Deutschen. Sie wollten sich an den Juden rächen, weil sie sie für die Profiteure und Hauptträger der Sowjetisierung dieser Gebiete hielten, die nach dem deutsch-sowjetischen-Nichtangriffspakt 1939 von der Sowjetunion annektiert worden waren. Tatsächlich hatten viele Juden den Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen zunächst begrüßt. Unter dem mit der Sowjetisierung der annektierten Gebiete verbundenen Terror litten sie dann aber genauso wie die Volksgruppen der Polen und Ukrainer: 30 Prozent der 1940 aus Ostpolen deportierten Personen waren Juden. Einige Juden hatten daher sogar versucht, aus dem sowjetischen Herrschaftsbereich in das deutsch besetzte Generalgouvernement zu fliehen.
„Unternehmen Barbarossa“
Das Verständnis des Unternehmens Barbarossa als Vernichtungskrieg gegen den jüdischen Bolschewismus einte die nationalsozialistische Führung und die Generalität der Wehrmacht. In den verbrecherischen Befehlen der Wehrmachtführung ist es wiederholt nachweisbar: Im Kriegsgerichtsbarkeitserlass vom 13. Mai 1941 wurden Gewalttaten gegen Zivilpersonen im Kriegsgebiet weitgehend straflos gestellt und als Begründung auf die Rachegedanken und Leiderfahrungen verwiesen, die dem deutschen Volk durch „bolschewistischen Einfluss“ zugefügt worden seien; ausdrücklich wurden die Soldaten der Wehrmacht vor Elementen aus der Zivilbevölkerung gewarnt, den „Trägern der jüdisch-bolschewistischen Weltanschauung“. Der Kommissarbefehl vom 6. Juni 1941 erlaubte der Truppe, Politkommissare der Roten Armee sofort zu erschießen, und verwies auf die „Richtlinien über das Verhalten der Truppe in Rußland“, nach der außer den Kommissaren auch alle Juden und die „asiatischen Soldaten“ der Roten Armee zu erschießen seien. Die Generäle der Wehrmacht Wilhelm Keitel, Erich Hoepner, Walter von Reichenau und Erich von Manstein waren die eifrigsten Befürworter des Kampfes gegen „moskowitisch-asiatische Überschwemmung“ und den „jüdischen Bolschewismus“ (so Höpner am 4. Mai 1941). Keitel forderte am 22. September 1941 in einem Befehl von den Wehrmachtsoldaten:
„Der Kampf gegen den Bolschewismus verlangt ein rücksichtsloses und energisches Durchgreifen vor allem auch gegen die Juden, die Hauptträger des Bolschewismus.“
Reichenau verlangte von seinen Soldaten in einem berühmt gewordenen Befehl vom 10. Oktober 1941: „die völlige Vernichtung der bolschewistischen Irrlehre, des Sowjet-Staates und seiner Wehrmacht“ sowie „die erbarmungslose Ausrottung artfremder Heimtücke und Grausamkeit und damit die Sicherung des Lebens der deutschen Wehrmacht in Rußland“. Dies sei der einzige Weg, „das deutsche Volk von der asiatisch-jüdischen Gefahr ein für allemal zu befreien“.
Die gesamte nationalsozialistische Volkstumspolitik war auf die Errichtung des „Großgermanischen Reichs deutscher Nation“ eingestellt. Nach der Niederlage in der Schlacht von Stalingrad trat jedoch nach den Sprachregelungen von Joseph Goebbels propagandistisch gesteigert eine antibolschewistische Kreuzzugsrhetorik in den Vordergrund. Slawen – wegen ihres Arbeitseinsatzes als Fremdarbeiter/Ostarbeiter für die nationalsozialistische Kriegswirtschaft gebraucht – sollten dabei öffentlich nicht mehr verunglimpft werden, wohingegen bei ihnen mehr als im übrigen Europa in der antibolschewistischen Propaganda weiter vor allem auf antisemitische Affekte zu setzen war. Auch über ihre geplante Umsiedlung, damit im Osten Raum für das deutsche Volk geschaffen würde, sollte geschwiegen werden. Hitlers rhetorische Ausfälle richteten sich ab 1943 zunehmend gegen das „Weltjudentum“, dessen Zentralen er in New York und Moskau, aber auch in London wähnte. Noch während der Schlacht um Berlin gab Hitler in seinem letzten Aufruf an die Wehrmachtssoldaten Durchhalteparolen gegen den „jüdisch-bolschewistischen Todfeind“ durch und betonte dabei gleichzeitig, dass es ihm immer um „die Sicherung des für die Zukunft unseres Volkes unentbehrlichen Lebensraumes im Osten“ gegangen sei.
Welche Rolle das Ideologem des Judäo-Bolschewismus im Vernichtungskrieg konkret spielte, wird unter Historikern heute unterschiedlich gewichtet. Arno J. Mayer stellte 1989 die These auf: „‚Unternehmen Barbarossa‘ war von Anfang an nicht nur als Blitzkrieg zur Zerschlagung der Roten Armee und zur Eroberung von Lebensraum im Osten gedacht und geplant, sondern auch als Kreuzzug zur Ausmerzung des 'jüdischen Bolschewismus'“.Rolf-Dieter Müller meint in seiner Gesamtdarstellung des Zweiten Weltkriegs hingegen, dass der Krieg gegen die Sowjetunion anfangs ein rein imperialistischer Krieg gewesen sei, dessen eigentliches Ziel die Eroberung von Lebensraum gewesen sei. Der Antikommunismus habe nur als zusätzliches Motivationsmoment und als nationalsozialistische Propaganda für die gleichfalls antikommunistisch eingestellten Staaten Westeuropas eine Rolle gespielt.
Gegenwart
Die Frage, wie „jüdisch“ der Bolschewismus gewesen sei, wird seit den 1980er Jahren wieder diskutiert. Nach 1986 formulierte der Berliner Historiker Ernst Nolte in mehreren Veröffentlichungen seine Thesen, die den Historikerstreit ausgelöst hatten, aus und spitzte sie zu: Tatsächlich seien „auffallend viele Juden, die sich indessen meist nicht mehr als Juden betrachteten, an der russischen Revolution beteiligt“ gewesen. Die Massenverbrechen, die in dieser Revolution und in der aus ihr hervorgegangenen Sowjetunion verübt wurden, seien für Hitler und die Nationalsozialisten „Schreckbild und Vorbild“ gewesen (wobei Nolte darauf hinweist, dass ein Schreckbild im Unterschied zu einem Schreckgespenst einen realen Kern habe). Wenn Hitler also mit dem Holocaust nur auf die wahrgenommene jüdisch-bolschewistische Bedrohung reagiert habe, sei ihm „insoweit ein gewisses historisches Recht zuzuschreiben, als er sich dem umfassenden Anspruch der Sowjetunion mit großer, wenn auch vermutlich weit überschießender Energie widersetzte“. Diese Thesen wurden in der Geschichtswissenschaft weitgehend zurückgewiesen, die Historikerin Agnieszka Pufelska sieht in dieser Unterstellung einer jüdischen Mitverantwortung am Holocaust eine „antisemitische Entsorgung der deutschen Vergangenheit durch die Täter-Opfer-Umkehr“.
Der Bielefelder Historiker und Bibliothekar Johannes Rogalla von Bieberstein untersuchte „Mythos und Realität“ des jüdischen Bolschewismus in einem Buch, das 2002 in der neurechten Edition Antaios erschien. Er kommt zu dem Befund, dass sich unter den frühen Bolschewiki in Russland und den Trägern der ungarischen Räterepublik von 1919 überproportional viele Juden befanden. Dies lasse sich unter anderem mit dem sozialistischen Versprechen erklären, die gesellschaftlichen und damit auch religiösen Unterschiede abzuschaffen, aufgrund derer die Juden in diesen Ländern massiv diskriminiert wurden; zudem sei der jüdische Messianismus leicht anschlussfähig an die kommunistischen Versprechen einer Erlösung durch Weltrevolution. Aus diesem Grunde habe es bis in die 1920er Jahre hinein eine „jüdische Romanze mit dem Kommunismus“ gegeben, die „die materielle Voraussetzung für pauschale Diffamierungen und Verschwörungstheorien“ gebildet habe. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann nahm diese Argumentation 2003 in einer Rede zum Tag der Deutschen Einheit auf: Aufgrund ihres Engagements in der Führung der Bolschewiki und bei „Tscheka-Erschießungskommandos“ könne man die Juden „mit einiger Berechtigung als ,Tätervolk‘ bezeichnen“, ein Begriff, den er im weiteren Verlauf der Rede aber sowohl für die Juden als auch für die Deutschen zurückwies: Das wahre Tätervolk des 20. Jahrhunderts seien die „Gottlosen mit ihren gottlosen Ideologien“ gewesen. Diese Rede löste einen Skandal aus. Hohmann wurde vorgeworfen, er argumentiere antisemitisch und ziele darauf ab, Deutschland von der Verantwortung für seine nationalsozialistische Vergangenheit zu entlasten. Im November 2003 wurde Hohmann aus der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag ausgeschlossen, im Juli 2004 auch aus der CDU.
In den ehemaligen Ostblockstaaten taucht die These von den angeblich jüdischen Wurzeln des Kommunismus seit 1990 wieder auf. Rechte Publizisten setzen sie ein, um postkommunistische Regierungen zu delegitimieren, denen sie unterstellen, sie wären in Wahrheit immer noch Kommunisten, also Juden, und würden mithin nicht im nationalen Interesse handeln. Der Antisemitismus wird in dieser Argumentation zu einer patriotischen Widerstandspflicht.
Literatur
- Paul Hanebrink: A Specter Haunting Europe: The Myth of Judeo-Bolshevism. Harvard University Press, Cambridge/London 2018.
- Ulrich Herbeck: Das Feindbild vom „jüdischen Bolschewiken“. Zur Geschichte des russischen Antisemitismus vor und während der Russischen Revolution. Metropol Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-940938-49-7.
- Gerhart Hass: Zum Russlandbild der SS. In: Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Das Russlandbild im Dritten Reich. Böhlau, Köln u. a. 1994, ISBN 3-412-15793-7, S. 201–224.
- Agnieszka Pufelska: Bolschewismus. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Band 3: Begriffe, Theorien, Ideologien. De Gruyter Saur, Berlin / New York 2010, ISBN 978-3-11-023379-7, S. 46 ff.
- Joachim Schröder: Der Erste Weltkrieg und der „jüdische Bolschewismus“. In: Gerd Krumeich (Hrsg.): Nationalsozialismus und Erster Weltkrieg. Klartext-Verlag, Essen 2010, ISBN 978-3-8375-0195-7, S. 77–96 (Schriften der Bibliothek für Zeitgeschichte NF, 24).
Einzelnachweise
- Ute Caumanns: Der Teufel in Rot. Trockij und die Ikonographie des „jüdischen Bolschewismus“ im polnisch-sowjetischen Krieg, 1919/20. In: Zeitenblicke 10, Nr. 2 (2011), Zugriff am 18. November 2018.
- Brendan Fay: The Nazi Conspiracy Theory: German Fantasies and Jewish Power in the Third Reich. In: Library & Information History 35, Heft 2 (2019), S. 75–97, hier S. 86.
- Yuri Slezkine: Das jüdische Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht, 2. Aufl., Göttingen 2007, S. 121, 179.
- Richard Pipes: A Concise History of the Russian Revolution. Knopf, New York 1995, S. 265.
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- Arno J. Mayer: Der Krieg als Kreuzzug, Das Deutsche Reich, Hitlers Wehrmacht und die „Endlösung“. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1989, S. 26. Dazu ergänzend ebd.: „In mehr als einer bedeutsamen Hinsicht boten die im russischen Bürgerkrieg und in den nationalen Machtkämpfen nach dem Zusammenbruch des Zaren- und des Habsburgerreiches an Juden verübten Massenmorde einen Vorgeschmack auf die massenhafte Vernichtung von Juden im Zweiten Weltkrieg.“
- Michael Grüttner: Brandstifter und Biedermänner. Deutschland 1933–1939, Klett-Cotta, Stuttgart 2015, S. 18.
- Dietrich Eckart: Der Bolschewismus von Moses bis Lenin. Zwiegespräche zwischen Adolf Hitler und mir. München 1924.
- An die Authentizität glauben: Ernst Nolte: Eine frühe Quelle für Hitlers Antisemitismus. In: Historische Zeitschrift, 1961, 192, S. 584–606. Wolfgang Wippermann: Agenten des Bösen. Verschwörungstheorien von Luther bis heute. be.bra. Verlag Berlin 2007, S. 80. Bestritten wird sie von Saul Esh: Eine neue literarische Quelle Hitlers? Eine methodologische Überlegung. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, 1964, 15, S. 487–492. Saul Friedländer: Die Jahre der Verfolgung 1933–1945. Das Dritte Reich und die Juden. Erster Band. C.H. Beck, München 1998, S. 112.
- Norbert Kapferer: Der „Totale Krieg“ gegen den „jüdischen Bolschewismus“. Weltanschauliche und propagandistische Einlassungen der NS-Elite und deren Interpretation durch Carl Schmitt. In: Uwe Backes (Hrsg.): Rechtsextreme Ideologien in Geschichte und Gegenwart. Böhlau, Köln 2003, S. 164 f.
- Adolf Hitler: Mein Kampf. 9. Auflage, München 1932, die Zitate auf S. 751, 69 f und 742.
- Alfred Rosenberg: Der Mythus des 20. Jahrhunderts. Eine Wertung der seelisch-geistigen Gestaltenkämpfe unserer Zeit. Hoheneichen Verlag, München 1930, S. 213 f.
- Brendan Fay: The Nazi Conspiracy Theory: German Fantasies and Jewish Power in the Third Reich. In: Library & Information History 35, Heft 2 (2019), S. 75–97, hier S. 86 f.
- Zitiert nach Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. De Gruyter, Berlin / New York 2000, S. 620.
- Heinrich Himmler: Die Schutzstaffel als antibolschewistische Kampforganisation. München 1936.
- Wolfgang Wippermann: Agenten des Bösen. Verschwörungstheorien von Luther bis heute. be.bra. Verlag Berlin 2007, S. 84 f.
- Brendan Fay: The Nazi Conspiracy Theory: German Fantasies and Jewish Power in the Third Reich. In: Library & Information History 35, Heft 2 (2019), S. 75–97, hier S. 88 f.
- Zitiert bei Arno J. Mayer: Der Krieg als Kreuzzug: Das Deutsche Reich, Hitlers Wehrmacht und die „Endlösung“. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1989, S. 240.
- Brendan Fay: The Nazi Conspiracy Theory: German Fantasies and Jewish Power in the Third Reich. In: Library & Information History 35, Heft 2 (2019), S. 75–97, hier S. 85.
- Franz Halder: Kriegstagebuch. Tägliche Aufzeichnungen des Chefs des Generalstabes des Heeres 1939–1942. Band 2: Von der geplanten Landung in England bis zum Beginn des Ostfeldzuges. Kohlhammer, Stuttgart 1963, S. 335 ff.
- Wolfgang Wippermann: Agenten des Bösen. Verschwörungstheorien von Luther bis heute. be.bra. Verlag Berlin 2007, S. 85.
- Zitiert nach Saul Friedländer: Die Jahre der Vernichtung 1939–1945. Das Dritte Reich und die Juden. Zweiter Band. C.H. Beck, München 2006, S. 158.
- Ralf Ogorreck und Volker Rieß: Fall 9. Der Einsatzgruppenprozess (gegen Ohlendorf und andere). Frankfurt am Main 1999, S. 165 f.
- Kai Struve: Deutsche Herrschaft, ukrainischer Nationalismus, antijüdische Gewalt. Der Sommer 1941 in der Westukraine. De Gruyter, Berlin 2015, S. 129; Brendan Fay: The Nazi Conspiracy Theory: German Fantasies and Jewish Power in the Third Reich. In: Library & Information History 35, Heft 2 (2019), S. 75–97, hier S. 90.
- Jan T. Gross: Die Sowjetisierung Ostpolens. In: Bernd Wegner (Hrsg.): Zwei Wege nach Moskau. Vom Hitler-Stalin-Pakt bis zum „Unternehmen Barbarossa“. Piper, München/Zürich 1991, S. 63 und 69 ff.
- Zitiert nach Hannes Heer: Killing Fields. Die Wehrmacht und der Holocaust. In: derselbe und Klaus Naumann (Hrsg.): Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941–1944. Hamburg 1995, S. 58.
- Arno J. Mayer: Der Krieg als Kreuzzug, Das Deutsche Reich, Hitlers Wehrmacht und die „Endlösung“. Rowohlt, Reinbek 1989, S. 325.
- Arno J. Mayer: Der Krieg als Kreuzzug, Das Deutsche Reich, Hitlers Wehrmacht und die „Endlösung“. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1989, Kap. 7 u. 8.
- Johannes Hürter: Hitlers Heerführer. Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941/42. Oldenbourg, München 2006, ISBN 978-3-486-58341-0, S. 561.
- Der „Reichenau-Befehl“: Das Verhalten der Truppe im Ostraum auf ns-archiv.de, Zugriff am 25. Januar 2015.
- Arno J. Mayer: Der Krieg als Kreuzzug, Das Deutsche Reich, Hitlers Wehrmacht und die „Endlösung“. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1989, S. 512–515.
- Arno J. Mayer: Der Krieg als Kreuzzug: Das Deutsche Reich, Hitlers Wehrmacht und die „Endlösung“. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1989; S. 309; ähnlich auch Norbert Kapferer: Der „Totale Krieg“ gegen den „jüdischen Bolschewismus“. Weltanschauliche und propagandistische Einlassungen der NS-Elite und deren Interpretation durch Carl Schmitt. In: Uwe Backes (Hrsg.): Rechtsextreme Ideologien in Geschichte und Gegenwart. Böhlau, Köln 2003, S. 159–192.
- Rolf-Dieter Müller: Der Zweite Weltkrieg 1939–1945 (=Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte. Zehnte, völlig neu bearbeitete Auflage, Band 21), Stuttgart 2004, S., 108–155.
- Ernst Nolte: Der Europäische Bürgerkrieg 1917–1945. Nationalsozialismus und Bolschewismus. Propyläen, Berlin / Frankfurt am Main 1987, S. 545 und 21.
- Ernst Nolte: Streitpunkte. Heutige und künftige Kontroversen um den Nationalsozialismus. Propyläen, Berlin / Frankfurt am Main 1993, S. 19.
- Siehe zum Beispiel Hans Mommsen: Das Ressentiment als Wissenschaft. In: Geschichte und Gesellschaft, 1988, 14, S. 495–512. Wolfgang Schieder: Der Nationalsozialismus im Fehlurteil philosophischer Geschichtsschreibung. In: Geschichte und Gesellschaft, 1988, 15, S. 89–114. Rainer Zitelmann: Nationalsozialismus und Antikommunismus. Aus Anlaß der Thesen Ernst Noltes. in; derselbe, Uwe Backes und Eckart Jesse (Hrsg.): Die Schatten der Vergangenheit. Impulse zur Historisierung des Nationalsozialismus. Propyläen, Berlin, Frankfurt am Main 1990, S. 218–242; Hans-Ulrich Wehler: Die Kontinuität der Unbelehrbarkeit. In: derselbe: Politik in der Geschichte. C.H. Beck, München 1989, S. 145–154; Andreas Wirsching: Vom Weltkrieg zum Bürgerkrieg? Oldenbourg, München 1999, S. 313 ff u. ö.
- Agnieszka Pufelska: Bolschewismus. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Band 3: Begriffe, Theorien, Ideologien. De Gruyter / Saur, Berlin / New York 2010, ISBN 978-3-11-023379-7, S. 48.
- Johannes Rogalla von Bieberstein: Jüdischer Bolschewismus. Mythos und Realität. Mit einem Vorwort von Ernst Nolte. Edition Antaios, Dresden 2002, S. 127.
- Mutmaßungen über Tätervölker – der Fall Martin Hohmann. In: Blätter für deutsche und internationale Politik, 1/2004, S. 111–120.
- Agnieszka Pufelska: Bolschewismus. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus Band 3: Begriffe, Theorien, Ideologien. Walter de Gruyter / Saur, Berlin / New York 2010, ISBN 978-3-11-023379-7, S. 48.
Autor: www.NiNa.Az
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Judischer Bolschewismus Judeo Bolschewismus oder Judao Bolschewismus ist ein von antisemitischen Antikommunisten haufig benutztes polemisches Schlagwort Es wurde zuerst nach 1917 von gegen die Oktoberrevolution opponierenden Kreisen in Russland vor allem im Kontext des bis 1920 21 andauernden dortigen Burgerkriegs verbreitet und war in der Nachwirkung des Ersten Weltkriegs auch im restlichen Europa und in Nordamerika in der entsprechenden Propaganda angewendet worden Propagandaplakat antisemitischer Gegenrevolutionare der sogenannten Weissen Bewegung aus dem Jahr 1919 Leo Trotzki Grunder und Oberbefehlshaber der Roten Armee als roter Teufel auf der Kreml Mauer unten sind chinesische Rotarmisten bei der Durchfuhrung von Massenerschiessungen dargestellt Die Bilduberschrift lautet Friede und Freiheit im Sowjetland Die abwertend konnotierte Begriffskombination sollte den Eindruck einer pauschalen Identitatsgemeinschaft von Juden mit Kommunisten und insbesondere den Bolschewiki entstehen lassen Grosse Bekanntheit erlangte sie vor allem durch Reden und Schriften in Deutschland wahrend der Diktatur des Nationalsozialismus ab 1933 insbesondere von Adolf Hitler und Heinrich Himmler sowie durch Befehle der Generalitat der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg speziell zu dem als Vernichtungsfeldzug gegen die Sowjetunion geplanten und 1941 begonnenen Deutsch Sowjetischen Krieg Unternehmen Barbarossa HintergrundDie Verschworungstheorie schien bis zu einem gewissen Grad plausibel da es unter den Anfuhrern der Bolschewiki viele Juden bzw Menschen judischer Herkunft gab so etwa Trotzki eigentlich Lew Dawidowitsch Bronstein Lew Borissowitsch Kamenew eigentlich Leo Rosenfeld oder Grigori Jakowlewitsch Sokolnikow eigentlich Hirsch Jankelewitsch Brillant Von 1919 bis 1921 lag der judische Anteil unter den Mitgliedern des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Russlands Bolschewiki konstant bei ungefahr einem Viertel Ihr Anteil an der Gesamtbevolkerung betrug dagegen etwa 4 In Wahrheit unterstutzte nur eine Minderheit der russischen Juden die Bolschewiki Die Wahlen des Jahres 1917 zeigen dass sie mehrheitlich fur zionistische oder demokratische sozialistische Parteien stimmten wie die Menschewiki und die Sozialrevolutionare Der amerikanische Historiker Richard Pipes formuliert Wahrend nicht wenige Kommunisten Juden waren waren nur wenige Juden Kommunisten Der Historiker Arno J Mayer schatzt dass Juden Mitte der 1930er Jahre in der sowjetischen Burokratie und im Parteiapparat der KPdSU leicht uberproportioniert waren in der Roten Armee waren vier Prozent der Offiziere und acht Prozent der Politkommissare judischer Herkunft Der deutsche Historiker Gerd Koenen betont dass es einen judischen Bolschewismus als sozialkulturelles Phanomen naturlich gegeben habe Dabei bezieht er sich auf den amerikanischen Historiker Yuri Slezkine der von einem grossen Bundnis zwischen judischer Revolution und Kommunismus schreibt 1917 seien Juden bei den Bolschewiki mit 5 zwar weniger vertreten gewesen als bei den anderen sozialistischen Parteien doch sei diese Zahl wahrend des Burgerkriegs nach oben geschnellt nicht zuletzt wegen der klaren Positionierung der Partei gegen jeden Antisemitismus Bereits 1918 hatte der Rat der Volkskommissare der RSFSR ein Dekret uber die Ausrottung der antisemitischen Bewegung erlassen das alle Agitatoren und Teilnehmer an Pogromen ausserhalb des Gesetzes stellte Erst nach Parteisauberungen 1922 ging ihr Anteil wieder auf 5 zuruck In absoluten Zahlen habe es nie mehr als 60 000 judische Kommunisten in Sowjetrussland gegeben bei einem Parteikader von einer Million und einer Gesamtbevolkerung von 140 Millionen Zudem hatten sich die kommunistischen Juden nicht mehr als Juden verstanden sondern mit ihrem Parteieintritt gerade ihre Emanzipation vom eigenen Judentum angestrebt Gleichwohl seien die sowjetischen Geheimdienste und die Intelligenzija lange judisch gepragt gewesen Diese seien gegen andere Juden vorgegangen etwa gegen judische Profiteure der NEP gegen die Schtetl Kultur und die judische Religion im Zuge der Zwangskollektivierung in der Sowjetunion ab 1929 sowie gegen judische Altbolschewiki in der Grossen Sauberung der 1930er Jahre Erst mit den antisemitischen Kampagnen der spaten Stalin Zeit habe das besondere Verhaltnis zwischen sowjetischen Juden und ihrem Staat ein Ende gefunden Vorgeschichte im revolutionaren RusslandDennoch setzten zahlreiche Gegner der Bolschewiki die Begriffe Jude und Bolschewik tendenziell gleich Nach dem Juliaufstand 1917 veroffentlichte die Provisorische Regierung unter Alexander Fjodorowitsch Kerenski eine Liste mit Verhafteten die grossenteils deutsch oder judisch klingende Namen trugen Dadurch sollte der Eindruck erweckt werden die ganze Partei der Bolschewiki bestehe nur aus deutschen Juden Es wurde auch gestreut dass Lenin selbst in Wahrheit ein Jude mit Namen Zederblum ware Diese Legende war weit verbreitet auch wenn sie sich letztlich nicht durchsetzen konnte Nachdem die Bolschewiki in der Oktoberrevolution die Macht ergriffen hatten wurde der Widerstand gegen sie zunehmend antisemitisch uberformt Dabei knupften die Gegner an antijudische Feindbilder der spatzaristischen Zeit an wie sie in den Protokollen der Weisen von Zion ausgemalt wurden In diesen Vorstellungen wurde eine kollektive Identitat der Juden konstruiert in deren Interesse und von denen gesteuert die Bolschewiki handeln wurden um die christliche Zivilisation Russlands zu zerstoren Dabei wurden sie sich eines Zangenangriffs bedienen denn der westliche Kapitalismus der dem sowjetischen Experiment in Wahrheit feindlich gegenuberstand habe dasselbe Ziel und sei gleichfalls vom Weltjudentum gesteuert Im Russischen Burgerkrieg war die Idee hinter den Sowjets wurden in Wahrheit Juden stecken unter den Anhangern der Weissen weit verbreitet Sie warfen den Juden vor die Ermordung der Zarenfamilie veranlasst zu haben und letztlich die Weltherrschaft anzustreben Das war Motivation fur zahlreiche Pogrome dieser Zeit bei denen uber 100 000 Juden ermordet wurden wie der amerikanische Politologe Daniel Pipes schreibt wahrscheinlich die grosste an Juden verubte Mordaktion vor dem Holocaust der Nazis Als die unterlegenen Gegner der Bolschewiki nach West und Mitteleuropa ins Exil gingen brachten sie ihr Feindbild von den judischen Bolschewiken und vom Judao Bolschewismus mit Einer der wichtigsten Publizisten in diesem Prozess war der Deutsch Balte Alfred Rosenberg der spater als Chefideologe der NSDAP hervortrat ZwischenkriegszeitAngelsachsische Lander Die These der Bolschewismus sei wesenhaft eine Erfindung oder ein Werkzeug der Juden war zu Beginn der 1920er Jahre auch in Grossbritannien und den Vereinigten Staaten verbreitet Der amerikanische Botschafter in Russland David Rowland Francis meldete im Januar 1918 nach Washington die meisten Fuhrer der Bolschewiki seien Juden Auch der amerikanische Prasident Woodrow Wilson ausserte diesen Verdacht im Mai 1919 auf der Pariser Friedenskonferenz Antisemiten in den Vereinigten Staaten und Grossbritannien griffen das Thema auf und verschafften ihm erhebliche Publizitat Die britische Verschworungstheoretikerin Nesta Webster reihte in ihrem 1920 erschienenen Buch The French Terror and Russian Bolshevism erstmals die angeblich judischen Bolschewiki in die Riege atheistischer Verschworer von den Freimaurern uber die Illuminaten bis zu den Jakobinern ein denen sie bis dahin die Schuld an der Franzosischen Revolution gegeben hatte in spateren Buchern baute sie ihre Theorie einer judischen Weltverschworung noch aus wobei sie betonte dass sie sich dabei nicht auf die Protokolle der Weisen von Zion stutzte sondern auf die Erkenntnis dass Judentum und Kommunismus ein und dasselbe seien Da die Protokolle erstmals bereits 1902 erschienen waren kam der Bolschewismus in der dort imaginierten Liste judischer Verbrechen nicht vor 1922 veroffentlichte der Verlag der einer antisemitischen Gruppierung in Grossbritannien die Schrift The Jewish Bolshevism die die judische Abkunft beziehungsweise die judischen Beziehungen der fuhrenden Politiker der Sowjetunion nachzuweisen suchte Das Vorwort stammte von Alfred Rosenberg Ihr Vorsitzender Henry Hamilton Beamish erklarte bundig Bolschewismus und Judaismus seien identisch Der amerikanische Autounternehmer Henry Ford verbreitete in seiner 1920 bis 1924 erschienenen Artikelserie Der internationale Jude die Verschworungstheorien der Protokolle der Weisen von Zion auf die er sich explizit berief Ausserdem behauptete er der russische Bolschewismus und seine Ableger in den amerikanischen Gewerkschaften seien in ihrem Wesenskern judisch Er spekulierte zum Beispiel uber die Ahnlichkeit zwischen dem Davidstern und dem roten Stern der Sowjets oder versuchte nachzuweisen in der russischen Revolution sei das judische Kapital von der Enteignung ausgenommen worden Sowohl Heinrich Himmler als auch Baldur von Schirach bezeugten die Schrift habe grossen Einfluss auf sie ausgeubt Auch Winston Churchill glaubte vorubergehend an die These vom judischen Bolschewismus In einem Zeitungsartikel Februar 1920 orakelte er uber eine weltweite Verschworung fur den Umsturz der Zivilisation die seit den Illuminaten des 18 Jahrhunderts der Ursprung jeder subversiven Bewegung im 19 Jahrhundert gewesen sei und nun habe sie die Macht in Russland ergriffen In den Siegerstaaten des Ersten Weltkriegs blieb laut Robert Gerwarth die Verknupfung von Bolschewismus und Judentum jedoch weitgehend gewaltfrei im Gegensatz zu den Gebieten ostlich der Elbe wo sie zu Pogromen und Massenmorden fuhrte Frankreich Italien und Spanien Im spanischen Franquismus spielte der judische Bolschewismus wegen der geringen judischen Bevolkerung keine Rolle sondern wurde in der weitverbreiteten Vorstellung von einer judaofreimaurerischen Verschworung an die Freimaurerei gekoppelt In Italien wurde die Prasenz von Juden im russischen Bolschewismus vor allem in La Civilta Cattolica thematisiert wahrend sie in Frankreich ein Thema der gesamten rechten Presse war und am auffalligsten in den Ausserungen von Charles Maurras Gestalt annahm der das schreckliche Ungeziefer der Ostjuden in einigen Pariser Arrondissements meinte ausmachen zu konnen und in der Zeitung der Action francaise 1920 schrieb dass sie in Erwartung der Revolution Lause die Pest den Typhus mitbrachten Schweiz In der Schweiz fand sich das Phantasma vom Judischen Bolschewismus bereits kurz nach der Oktoberrevolution Im diplomatischen und fremdenpolizeilichen Apparat sowie Teilen der burgerlichen Presse wurden der Umsturz in Russland sowie die Revolutionen in Zentral und Ostmitteleuropa 1918 19 als judisches Machwerk betrachtet Bereits zwei Wochen nach der Oktoberrevolution behauptete etwa der katholisch konservative Walliser Bote in Russland stehe nun der Jude Lenin an der Spitze In der Folge wurden 1919 in mehreren Russenzugen der Sympathie mit dem Bolschewismus verdachtige judische Russen ausgeschafft und Massnahmen gegen die ostjudische Einwanderung ergriffen Teile der konservativen Presse stellten ab 1920 die Protokolle der Weisen von Zion als authentisches Dokument dar und bezogen dieses auf den Bolschewismus Auch der Schweizer Landesstreik vom November 1918 wurde in judeo bolschewistische Verschworungstheorien eingebaut Dabei wurde etwa behauptet der fuhrende Schweizer Sozialdemokrat Robert Grimm habe von Lenin zu dem er in Wirklichkeit ein sehr gespanntes Verhaltnis hatte personlich Instruktionen fur den Landesstreik als Anfang einer kommunistischen Revolution in der Schweiz erhalten die ihrerseits Teil einer judisch bolschewistischen Weltverschworung gewesen ware Solche Legenden stutzten sich wesentlich auf vom exilrussischen Schriftsteller und Ubersetzer Serge Persky der in Zusammenarbeit mit dem franzosischen Nachrichtendienst antibolschewistische Propaganda betrieb gefalschte und im Fruhjahr 1919 publizierte Dokumente Demgemass sei geplant gewesen eine Sowjetschweiz unter Lenins judischem Vertrauensmann Karl Radek zu errichten Eine grossangelegte Untersuchung der Bundesanwaltschaft ab November 1918 forderte keinerlei Belege fur einen organisatorischen Zusammenhang zwischen Streikleitung und der ausgewiesenen Sowjetmission zu Tage und wahrend des Landesstreikprozesses 1919 bezeichnete der Militarstaatsanwalt die Vorstellung beim Streik habe fremdes Geld eine Rolle gespielt gar als Legende Dennoch war der Negativmythos vom Umsturzversuch in der burgerlichen Historiographie und Publizistik bis in die 1960er Jahre pragend und wurde als politische Waffe gegen links verwendet Von grossem Einfluss war die Broschure Les troubles revolutionnaires en Suisse de 1916 a 1919 die der Militarpublizist Paul de Valliere 1926 veroffentlichte De Valliere spater beim Armeepropagandadienst Heer und Haus beschaftigt und 1945 wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern dort entlassen behauptete der revolutionare Streik sei im September 1918 von zumeist judischen Bolschewisten im Prinzip in Moskau beschlossen worden Vor den Wahlen von 1928 publizierte der Katholisch Konservative Josef Beck eine Kampfschrift mit dem Titel Wird der Sozi die Schweiz regieren in der er behauptete jede Stimme fur die Sozialdemokratie helfe dabei dass die Streikhauptlinge von 1918 Bundesrate wurden und die Schweiz ganz unter die geistige Fuhrung der russischen Revolutionare und Juden komme 1938 stellte der Film Die Rote Pest der von rechten Kreisen um Altbundesrat Jean Marie Musy und den nachmaligen SS Obersturmbannfuhrer Franz Riedweg initiiert und in einem Studio in Nazi Deutschland produziert worden war den Landesstreik zusammen mit Unruhen und Konflikten in aller Welt als Teil einer judisch bolschewistisch intellektualistischen Verschworung dar Und noch 1960 repetierte Roger Masson ehemaliger Chef des Nachrichtendienstes und ETH Dozent fur Militarwissenschaften in einem Artikel die judeo bolschewistische Umsturzlegende uber den Landesstreik Weimarer Republik Den nachhaltigsten Erfolg hatte der Mythos vom Judao Bolschewismus in Deutschland In der Weimarer Republik traten alle Parteien mit Ausnahme der Kommunisten antibolschewistisch auf In rechtsnationalen Kreisen wie beispielsweise der volkischen Bewegung wurde das Engagement von Juden in linken Parteien und Organisationen herausgestellt Diese Kreise verunglimpften die Republik insgesamt als Judenrepublik Auch mit Blick auf Osterreich und Ungarn stellte man das Wirken von Juden in kommunistischen Parteien heraus Der ungarische Revolutionar Bela Kun der Prasident des Freistaat Bayern Kurt Eisner und die Mitbegrunderin der Kommunistischen Partei Deutschlands Rosa Luxemburg waren judischer Abstammung Das Judentum wurde dabei als Rasse angesehen uber die jeweilige Staatsangehorigkeit oder den unter den Kommunisten verbreiteten Atheismus sah man dabei konsequent hinweg Der Verdacht dass der Bolschewismus judischen Ursprungs sei wurde in ganz Westeuropa und in den Vereinigten Staaten nach dem Ersten Weltkrieg zu einem Gemeinplatz der konservativen Kultur und zu einem festen Topos liberaler und nationalistischer Eliten Antikommunistische und traditionelle antislawische Ressentiments vermischten sich so mit uberkommenen antisemitischen Vorurteilen Immer wieder wurde den Juden ein Strick daraus gedreht dass sie angeblich zu den Wortfuhrern des sozialen und politischen Radikalismus gehorten und in ihrer nationalen Loyalitat schwankten Nationalsozialismus Entwicklung vor 1933 Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg war in Munchen der Geburtsstatte des Nationalsozialismus gepragt durch die Radikalisierung der Revolution die schliesslich im April 1919 zur Ausrufung der Munchener Raterepublik fuhrte Die Fuhrer der revolutionaren Organisationen die 1918 19 zeitweise die politische Macht ubernahmen waren in Munchen uberwiegend Juden oder judischer Herkunft Das galt nicht nur fur den ersten Ministerprasidenten des Freistaates Bayern den USPD Politiker Kurt Eisner sondern auch fur die wichtigsten Kopfe der Raterepublik die anarchistischen Schriftsteller Gustav Landauer und Erich Muhsam den bayerischen USPD Vorsitzenden Ernst Toller oder den KPD Fuhrer Eugen Levine Die meisten Munchener Juden sympathisierten zwar weder mit dem Sozialismus noch mit dem Kommunismus Dennoch kursierte die Vorstellung das Judentum sei fur die Revolution verantwortlich damals nicht nur in volkischen Randgruppen sondern in grossen Teilen der Munchener Bevolkerung Mitunter verband sich damit auch die Behauptung die judischen Revolutionare seien schuld an der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg Auch fur die 1920 in Munchen gegrundete NSDAP wurde das Feindbild des Judischen Kommunismus Teil ihrer politischen Identitat Adolf Hitler vertrat seit dem Beginn seiner politischen Tatigkeit klare antisemitische Positionen Ab wann er seinen Judenhass mit seinem gleichfalls fruh nachweisbaren Antibolschewismus verknupfte ist in der Forschung umstritten Fruhestes Zeugnis ist die 1923 entstandene Schrift des Chefredakteurs des Volkischen Beobachters Dietrich Eckart Der Bolschewismus von Moses bis Lenin Zwiegesprache zwischen Adolf Hitler und mir Darin werden Hitler Verschworungstheorien in den Mund gelegt wonach sich die verderbliche Spur des mit dem Judentum identifizierten Bolschewismus seit mehreren Tausend Jahren durch die Geschichte ziehe Daher heisse die Parole Kampf dem Marxismus sowie dem geistigen Trager dieser Weltpest und Seuche dem Juden Ob damit Hitlers originare Ansichten wiedergegeben werden oder es sich um ein Phantasieprodukt Eckarts handelt ist in der Forschung umstritten Bis zum Erscheinen des zweiten Bandes von Mein Kampf in dem Hitler seine Ideologie erstmals voll entfaltete im Dezember 1926 waren in der NSDAP auch sowjetfreundliche und sozialistische Standpunkte zugelassen Namentlich die Bruder Otto und Gregor Strasser sowie Joseph Goebbels rieten dazu mit der Sowjetunion eine gemeinsame Front gegen die Westmachte zu bilden In Mein Kampf verband Hitler dagegen Judenhass und Feindschaft gegen die Sowjetunion Im russischen Bolschewismus haben wir den im zwanzigsten Jahrhundert unternommenen Versuch des Judentums zu erblicken sich die Weltherrschaft anzueignen wobei es sich der unterschiedlichsten Mittel bediene vom Dolchstoss in den Rucken des deutschen Heeres uber freie Presse und Finanzkapitalismus bis hin zur Forderung der Prostitution und der Syphilis Die Gefahr sei wahrhaft apokalyptisch Siegt der Jude mit Hilfe seines marxistischen Glaubensbekenntnisses uber die Volker dieser Welt dann wird seine Krone der Totentanz der Menschheit sein dann wird dieser Planet wie einst vor Jahrmillionen menschenleer durch den Ather ziehen Als Ziele des Nationalsozialismus nannte Hitler zum einen diese judische Weltverschworung zu stoppen zum anderen fur das deutsche Volk Lebensraum im Osten zu erobern Im Ideologem des judischen Bolschewismus konnte er diese beiden Ziele verbinden Wenn wir aber heute in Europa von neuem Grund und Boden reden konnen wir in erster Linie nur an Russland und die ihm untertanen Randstaaten denken Das Schicksal selbst scheint uns hier einen Fingerzeig geben zu wollen Indem es Russland dem Bolschewismus uberantwortete raubte es dem russischen Volk jene Intelligenz die bisher dessen staatlichen Bestand herbeifuhrte und garantierte Ahnlich argumentierte Alfred Rosenberg in seinem 1930 erschienenen Buch Der Mythus des 20 Jahrhunderts Ziel sei es dass Russland wieder arisch dominiert werde Alle grossen Dinge in der russischen Geschichte seien von Deutschen oder Menschen deutschen Blutes vollbracht worden doch in der Revolution von 1917 sei dieses Element unterlegen Das nordisch russische Blut gab den Kampf auf das ostisch mongolische schlug machtig empor berief Chinesen und Wustenvolker Juden Armenier drangten sich an die Fuhrung und der Kalmucko Tatare Lenin wurde Herr Die Damonie dieses Blutes richtete sich instinktiv gegen alles was noch ausserlich als aufrecht wirkte mannlich nordisch aussah gleichsam lebendiger Vorwurf war gegen einen Menschen den Lothrop Stoddard als Untermenschen bezeichnete Im Wahlkampf November 1932 behauptete ein NSDAP Plakat Der Marxismus ist der Schutzengel des Kapitalismus Dieser war mit deutlich judischen Zugen dargestellt Damit wurden beide Systeme als zwei Seiten derselben Medaille dargestellt die verschworungstheoretisch als judisch gesteuert gedeutet wurden Deutsches Reich nach 1933 In ahnlicher Weise bezeichnete der Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler in einer Rede vor dem Reichsbauerntag 1935 den Bolschewismus als den von Juden organisierten und angefuhrten Kampf des Untermenschen Die SS nannte er ein Jahr spater eine antibolschewistische Kampforganisation Auch in einigen nationalsozialistischen Propagandafilmen wurde das Thema des judischen Bolschewismus entfaltet Im Kompilationsfilm Der ewige Jude aus dem Jahr 1940 wird das Thema einer vermeintlichen judischen Weltverschworung umfassend dargestellt von den judischen Plutokraten der Wall Street und dem judischen Marxismus uber die Judenrepublik von Weimar bis zu den angeblich judischen Kommissaren in der sowjetischen Staatspolizei Blieb dieser Zusammenhang angesichts des Freundschaftsvertrags mit der Sowjetunion noch ein Randthema so ruckte er im antisowjetischen Propagandafilm G P U aus dem Jahr 1942 deutlich in den Vordergrund Hier wurden die Schergen des sowjetischen Geheimdienstes durchweg mit Schauspielern besetzt deren Aussehen dem von den Nationalsozialisten gezeichneten physischen Bild des Juden entsprach Dabei wusste die NS Propaganda durchaus publikumsgerecht zu agieren Wahrend Der Sturmer das Narrativ vom angeblich judischen Bolschewismus in kruder teils pornographischer Form verbreitete schlugen Organe wie Das Schwarze Korps dabei einen elaborierten Ton an auch wenn die Verschworungstheorie in beiden Fallen dieselbe war Einen Hohepunkt der Propaganda gegen den judischen Bolschewismus stellte der Nurnberger Reichsparteitag von 1936 dar bei dem die Kommunistische Internationale als Zentralagentur des Weltbolschewismus die Projektionsflache bildete Die Redner neben Hitler und Rosenberg auch Rudolf Hess und Joseph Goebbels behaupteten 98 Prozent der politischen und wirtschaftlichen Leitungskader in der Sowjetunion waren Juden Nicht die Diktatur des Proletariats besteht heute in der Sowjetunion sondern Diktatur des Judentums uber die gesamte Bevolkerung Vernichtungskrieg Deutsch Sowjetischer Krieg Von allen Verschworungstheorien die die Nationalsozialisten vertraten war die vom Judischen Bolschewismus die morderischste Am 30 Marz 1941 erlauterte Hitler vor Generalen der Wehrmacht der bevorstehende Krieg gegen die Sowjetunion werde ein Vernichtungskrieg Den Bolschewismus bezeichnete er als asoziales Verbrechertum und eine ungeheure Gefahr fur die Zukunft Ziel des Krieges sei die Vernichtung der bolschewistischen Kommissare und der kommunistischen Intelligenz Das konnte als Anweisung zum Volkermord an den Juden verstanden werden denn wie der Berliner Historiker Wolfgang Wippermann zeigt sowohl Kommissar als auch Intelligenz waren im verschworungsideologischen Diskurs der Nationalsozialisten als judisch konnotiert Bereits am 3 Marz 1941 hatte Hitler gegenuber General Alfred Jodl erklart Die judisch bolschewistische Intelligenz als bisheriger Unterdrucker muss beseitigt werden Durch deutsche Besatzer ermordete Familie 5 Juli 1941 in Slorow Ukraine Die Ermordung der judisch bolschewistischen Intelligenzschicht war der ausdruckliche Auftrag der Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD die im Mai 1941 aufgestellt worden waren Am 17 Juni 1941 hielt Reinhard Heydrich eine Ansprache vor Einsatzgruppenleitern Er betonte dass in dem kommenden Kampf nicht nur Volk gegen Volk sondern zum ersten Mal Weltanschauung gegen Weltanschauung ringe dass der Bolschewismus vor keiner Art Krieg zuruckschrecken werden und dass in diesem Kampf das Judentum entschlossen mit antrete In diesem Kampf gehe es Harte gegen Harte Nachdem ihr Auftrag im Spatsommer 1941 auf alle Juden ausgedehnt worden war ermordeten die Einsatzgruppen im ruckwartigen Heeresgebiet uber 500 000 Manner Frauen und Kinder Parallel ermordeten Rumanen in Jassy Provinz Moldau und entlang der rumanisch sowjetischen Front massenhaft Juden als angeblich Funfte Kolonne der Roten Armee Baltische und ukrainische Freischarlergruppen ermordeten nach dem Einmarsch der Wehrmacht 1941 in den Ghettos Kaunas Vilnius Riga und Lemberg die dort festgehaltenen Juden unter den Augen und mit Billigung der Deutschen Sie wollten sich an den Juden rachen weil sie sie fur die Profiteure und Haupttrager der Sowjetisierung dieser Gebiete hielten die nach dem deutsch sowjetischen Nichtangriffspakt 1939 von der Sowjetunion annektiert worden waren Tatsachlich hatten viele Juden den Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen zunachst begrusst Unter dem mit der Sowjetisierung der annektierten Gebiete verbundenen Terror litten sie dann aber genauso wie die Volksgruppen der Polen und Ukrainer 30 Prozent der 1940 aus Ostpolen deportierten Personen waren Juden Einige Juden hatten daher sogar versucht aus dem sowjetischen Herrschaftsbereich in das deutsch besetzte Generalgouvernement zu fliehen Unternehmen Barbarossa Das Verstandnis des Unternehmens Barbarossa als Vernichtungskrieg gegen den judischen Bolschewismus einte die nationalsozialistische Fuhrung und die Generalitat der Wehrmacht In den verbrecherischen Befehlen der Wehrmachtfuhrung ist es wiederholt nachweisbar Im Kriegsgerichtsbarkeitserlass vom 13 Mai 1941 wurden Gewalttaten gegen Zivilpersonen im Kriegsgebiet weitgehend straflos gestellt und als Begrundung auf die Rachegedanken und Leiderfahrungen verwiesen die dem deutschen Volk durch bolschewistischen Einfluss zugefugt worden seien ausdrucklich wurden die Soldaten der Wehrmacht vor Elementen aus der Zivilbevolkerung gewarnt den Tragern der judisch bolschewistischen Weltanschauung Der Kommissarbefehl vom 6 Juni 1941 erlaubte der Truppe Politkommissare der Roten Armee sofort zu erschiessen und verwies auf die Richtlinien uber das Verhalten der Truppe in Russland nach der ausser den Kommissaren auch alle Juden und die asiatischen Soldaten der Roten Armee zu erschiessen seien Die Generale der Wehrmacht Wilhelm Keitel Erich Hoepner Walter von Reichenau und Erich von Manstein waren die eifrigsten Befurworter des Kampfes gegen moskowitisch asiatische Uberschwemmung und den judischen Bolschewismus so Hopner am 4 Mai 1941 Keitel forderte am 22 September 1941 in einem Befehl von den Wehrmachtsoldaten Der Kampf gegen den Bolschewismus verlangt ein rucksichtsloses und energisches Durchgreifen vor allem auch gegen die Juden die Haupttrager des Bolschewismus Reichenau verlangte von seinen Soldaten in einem beruhmt gewordenen Befehl vom 10 Oktober 1941 die vollige Vernichtung der bolschewistischen Irrlehre des Sowjet Staates und seiner Wehrmacht sowie die erbarmungslose Ausrottung artfremder Heimtucke und Grausamkeit und damit die Sicherung des Lebens der deutschen Wehrmacht in Russland Dies sei der einzige Weg das deutsche Volk von der asiatisch judischen Gefahr ein fur allemal zu befreien Die gesamte nationalsozialistische Volkstumspolitik war auf die Errichtung des Grossgermanischen Reichs deutscher Nation eingestellt Nach der Niederlage in der Schlacht von Stalingrad trat jedoch nach den Sprachregelungen von Joseph Goebbels propagandistisch gesteigert eine antibolschewistische Kreuzzugsrhetorik in den Vordergrund Slawen wegen ihres Arbeitseinsatzes als Fremdarbeiter Ostarbeiter fur die nationalsozialistische Kriegswirtschaft gebraucht sollten dabei offentlich nicht mehr verunglimpft werden wohingegen bei ihnen mehr als im ubrigen Europa in der antibolschewistischen Propaganda weiter vor allem auf antisemitische Affekte zu setzen war Auch uber ihre geplante Umsiedlung damit im Osten Raum fur das deutsche Volk geschaffen wurde sollte geschwiegen werden Hitlers rhetorische Ausfalle richteten sich ab 1943 zunehmend gegen das Weltjudentum dessen Zentralen er in New York und Moskau aber auch in London wahnte Noch wahrend der Schlacht um Berlin gab Hitler in seinem letzten Aufruf an die Wehrmachtssoldaten Durchhalteparolen gegen den judisch bolschewistischen Todfeind durch und betonte dabei gleichzeitig dass es ihm immer um die Sicherung des fur die Zukunft unseres Volkes unentbehrlichen Lebensraumes im Osten gegangen sei Welche Rolle das Ideologem des Judao Bolschewismus im Vernichtungskrieg konkret spielte wird unter Historikern heute unterschiedlich gewichtet Arno J Mayer stellte 1989 die These auf Unternehmen Barbarossa war von Anfang an nicht nur als Blitzkrieg zur Zerschlagung der Roten Armee und zur Eroberung von Lebensraum im Osten gedacht und geplant sondern auch als Kreuzzug zur Ausmerzung des judischen Bolschewismus Rolf Dieter Muller meint in seiner Gesamtdarstellung des Zweiten Weltkriegs hingegen dass der Krieg gegen die Sowjetunion anfangs ein rein imperialistischer Krieg gewesen sei dessen eigentliches Ziel die Eroberung von Lebensraum gewesen sei Der Antikommunismus habe nur als zusatzliches Motivationsmoment und als nationalsozialistische Propaganda fur die gleichfalls antikommunistisch eingestellten Staaten Westeuropas eine Rolle gespielt GegenwartDie Frage wie judisch der Bolschewismus gewesen sei wird seit den 1980er Jahren wieder diskutiert Nach 1986 formulierte der Berliner Historiker Ernst Nolte in mehreren Veroffentlichungen seine Thesen die den Historikerstreit ausgelost hatten aus und spitzte sie zu Tatsachlich seien auffallend viele Juden die sich indessen meist nicht mehr als Juden betrachteten an der russischen Revolution beteiligt gewesen Die Massenverbrechen die in dieser Revolution und in der aus ihr hervorgegangenen Sowjetunion verubt wurden seien fur Hitler und die Nationalsozialisten Schreckbild und Vorbild gewesen wobei Nolte darauf hinweist dass ein Schreckbild im Unterschied zu einem Schreckgespenst einen realen Kern habe Wenn Hitler also mit dem Holocaust nur auf die wahrgenommene judisch bolschewistische Bedrohung reagiert habe sei ihm insoweit ein gewisses historisches Recht zuzuschreiben als er sich dem umfassenden Anspruch der Sowjetunion mit grosser wenn auch vermutlich weit uberschiessender Energie widersetzte Diese Thesen wurden in der Geschichtswissenschaft weitgehend zuruckgewiesen die Historikerin Agnieszka Pufelska sieht in dieser Unterstellung einer judischen Mitverantwortung am Holocaust eine antisemitische Entsorgung der deutschen Vergangenheit durch die Tater Opfer Umkehr Der Bielefelder Historiker und Bibliothekar Johannes Rogalla von Bieberstein untersuchte Mythos und Realitat des judischen Bolschewismus in einem Buch das 2002 in der neurechten Edition Antaios erschien Er kommt zu dem Befund dass sich unter den fruhen Bolschewiki in Russland und den Tragern der ungarischen Raterepublik von 1919 uberproportional viele Juden befanden Dies lasse sich unter anderem mit dem sozialistischen Versprechen erklaren die gesellschaftlichen und damit auch religiosen Unterschiede abzuschaffen aufgrund derer die Juden in diesen Landern massiv diskriminiert wurden zudem sei der judische Messianismus leicht anschlussfahig an die kommunistischen Versprechen einer Erlosung durch Weltrevolution Aus diesem Grunde habe es bis in die 1920er Jahre hinein eine judische Romanze mit dem Kommunismus gegeben die die materielle Voraussetzung fur pauschale Diffamierungen und Verschworungstheorien gebildet habe Der CDU Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann nahm diese Argumentation 2003 in einer Rede zum Tag der Deutschen Einheit auf Aufgrund ihres Engagements in der Fuhrung der Bolschewiki und bei Tscheka Erschiessungskommandos konne man die Juden mit einiger Berechtigung als Tatervolk bezeichnen ein Begriff den er im weiteren Verlauf der Rede aber sowohl fur die Juden als auch fur die Deutschen zuruckwies Das wahre Tatervolk des 20 Jahrhunderts seien die Gottlosen mit ihren gottlosen Ideologien gewesen Diese Rede loste einen Skandal aus Hohmann wurde vorgeworfen er argumentiere antisemitisch und ziele darauf ab Deutschland von der Verantwortung fur seine nationalsozialistische Vergangenheit zu entlasten Im November 2003 wurde Hohmann aus der CDU CSU Fraktion im Deutschen Bundestag ausgeschlossen im Juli 2004 auch aus der CDU In den ehemaligen Ostblockstaaten taucht die These von den angeblich judischen Wurzeln des Kommunismus seit 1990 wieder auf Rechte Publizisten setzen sie ein um postkommunistische Regierungen zu delegitimieren denen sie unterstellen sie waren in Wahrheit immer noch Kommunisten also Juden und wurden mithin nicht im nationalen Interesse handeln Der Antisemitismus wird in dieser Argumentation zu einer patriotischen Widerstandspflicht LiteraturPaul Hanebrink A Specter Haunting Europe The Myth of Judeo Bolshevism Harvard University Press Cambridge London 2018 Ulrich Herbeck Das Feindbild vom judischen Bolschewiken Zur Geschichte des russischen Antisemitismus vor und wahrend der Russischen Revolution Metropol Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 940938 49 7 Gerhart Hass Zum Russlandbild der SS In Hans Erich Volkmann Hrsg Das Russlandbild im Dritten Reich Bohlau Koln u a 1994 ISBN 3 412 15793 7 S 201 224 Agnieszka Pufelska Bolschewismus In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Band 3 Begriffe Theorien Ideologien De Gruyter Saur Berlin New York 2010 ISBN 978 3 11 023379 7 S 46 ff Joachim Schroder Der Erste Weltkrieg und der judische Bolschewismus In Gerd Krumeich Hrsg Nationalsozialismus und Erster Weltkrieg Klartext Verlag Essen 2010 ISBN 978 3 8375 0195 7 S 77 96 Schriften der Bibliothek fur Zeitgeschichte NF 24 EinzelnachweiseUte Caumanns Der Teufel in Rot Trockij und die Ikonographie des judischen Bolschewismus im polnisch sowjetischen Krieg 1919 20 In Zeitenblicke 10 Nr 2 2011 Zugriff am 18 November 2018 Brendan Fay The Nazi Conspiracy Theory German Fantasies and Jewish Power in the Third Reich In Library amp Information History 35 Heft 2 2019 S 75 97 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Landesstreik zwischen Geschichtswissenschaft und Memorialpolitik In conexus 2019 2 S 175 195 Olivier Meuwly Paul de Valliere In Historisches Lexikon der Schweiz 27 Februar 2013 abgerufen am 6 Juni 2019 Adrian Zimmermann Fake News Bomben aufs Bundeshaus In VPOD Magazin Oktober 2018 PDF 1 7 MB S 16f Wird der Sozi die Schweiz regieren Bern o J 1928 S 33 youtube com Bruno Jaeggi et al Die Rote Pest Antikommunismus in der Schweiz in Film Kritisches Filmmagazin 1 1975 S 49 86 Daniel Artho Das Revolutionsnarrativ im Kino Die Rote Pest von 1938 In Roman Rossfeld et al Hrsg Der Landesstreik Die Schweiz im November 1918 Baden 2018 S 427 eda admin ch PDF 117 kB nzz ch R oger Masson La Suisse face aux deux guerres mondiales ou du general Wille au general Guisan suite in Revue Militaire Suisse 105 1960 S 468 476 Zu den volkischen Vorstellungen eines judischen Bolschewismus Walter Jung Ideologische Voraussetzungen Inhalte und Ziele aussenpolitischer Programmatik und Propaganda in der 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derselbe Uwe Backes und Eckart Jesse Hrsg Die Schatten der Vergangenheit Impulse zur Historisierung des Nationalsozialismus Propylaen Berlin Frankfurt am Main 1990 S 218 242 Hans Ulrich Wehler Die Kontinuitat der Unbelehrbarkeit In derselbe Politik in der Geschichte C H Beck Munchen 1989 S 145 154 Andreas Wirsching Vom Weltkrieg zum Burgerkrieg Oldenbourg Munchen 1999 S 313 ff u o Agnieszka Pufelska Bolschewismus In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Band 3 Begriffe Theorien Ideologien De Gruyter Saur Berlin New York 2010 ISBN 978 3 11 023379 7 S 48 Johannes Rogalla von Bieberstein Judischer Bolschewismus Mythos und Realitat Mit einem Vorwort von Ernst Nolte Edition Antaios Dresden 2002 S 127 Mutmassungen uber Tatervolker der Fall Martin Hohmann In Blatter fur deutsche und internationale Politik 1 2004 S 111 120 Agnieszka Pufelska Bolschewismus In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Band 3 Begriffe Theorien Ideologien Walter de Gruyter Saur Berlin New York 2010 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