Dieser Artikel handelt von den Katholischen Königen Kastiliens und Aragons Zum Titel im Allgemeinen siehe Katholische Ma
Katholische Könige

Als Katholische Könige (spanisch Reyes Católicos) bezeichnet man die spanischen Monarchen Königin Isabella I. von Kastilien (1451–1504) und König Ferdinand II. von Aragón (1452–1516), der als Ferdinand V. auch König von Kastilien war. Der Herrschertitel Reyes Católicos wurde ihnen im Jahr 1496 von Papst Alexander VI. verliehen.
Der komplette Titel der Katholischen Könige, wie er im Vertrag von Tordesillas vom 7. Juni 1494 wiedergegeben ist, lautete: Ferdinand und Isabella durch die Gnade Gottes König und Königin von Kastilien, von León, von Aragonien, von Sizilien, von Granada, von Toledo, von Valencia, von Galicien, von Mallorca, von Sevilla, von Sardinien, von Korsika, von Murcia, von Jaén, der Algarve, von Algeciras, von Gibraltar, der Kanarischen Inseln, Graf und Gräfin von Barcelona, Herr und Herrin der Biskaya und von Molina de Aragón, Herzog und Herzogin von Athen und des Herzogtums Neopatria, Graf und Gräfin des Roussillon und der Cerdanya, Markgraf und Markgräfin von Oristano und von Gociano. Diese, später noch um einige Herrschaftsgebiete wie z. B. Navarra erweiterte, Herrschertitulatur sollte anzeigen, dass die Könige interessiert daran waren, die verfassungsmäßigen Besonderheiten der unterschiedlichen Reiche zu respektieren.
„Bezeichnenderweise haben die Könige es auch abgelehnt, sich in ihrer Herrschertitulatur als »Könige von Spanien« zu bezeichnen, sondern die bis ins 19. Jahrhundert gültige Herrschertitulatur gewählt, die, später wiederholt geringfügig modifiziert, aus einer Aneinanderreihung der Namen der verschiedenen Teilreiche bestand: also Könige von Kastilien, León, Aragón … usw.“
Titel „Katholische Könige“
Verwendung des Begriffes
Der Titel wurde Isabella und Ferdinand im Jahr 1496 verliehen. Trotzdem wird das Königspaar in der Literatur meist ab der Übernahme der Regierung in Kastilien im Jahr 1474 als Katholische Könige bezeichnet. In der deutschsprachigen Geschichtsschreibung ist dies ein fester Begriff. Im Duden wird die Bezeichnung Allerkatholischste Majestäten als Titel der spanischen Könige genannt. In Spanien ist die Abkürzung RRCC (Reyes Católicos) oder „Los Reyes“ eine allgemein bekannte, übliche Bezeichnung für die Katholischen Könige. Das Diccionario de la lengua española de la Real Academia Española enthält den Begriff „Reyes Católicos“ nicht.
Verleihung des Titels
Der Ehrentitel wurde dem Königspaar Isabella und Ferdinand durch die Bulle, vom 19. Dezember 1496 von dem aus dem Königreich Valencia stammenden Papst Alexander VI. verliehen. In der Bulle kommen die Begriffe Könige oder König und Königin nicht vor. Isabella und Ferdinand werden als Majestäten bezeichnet, eine Anrede, die nur für Kaiser und Könige verwendet wurde. Der Ehrentitel galt als vererblich; die Nachfolger der Königin Isabella und des Königs Ferdinand führten ihn ebenso. Er gilt auch heute als eine der dem spanischen König zustehenden Ehrungen.
Andere europäische Könige führten ähnliche von Päpsten verliehene erbliche Titel:
- Allerchristlichster König (rex christianissimus),
Ludwig XI. führte den Titel mit Zustimmung der Päpste als Teil seiner offiziellen Titulatur. - Apostolischer König von Ungarn
Stephan I. (Ungarn) wurde von Papst Silvester II. mit dem Titel ausgezeichnet. Papst Clemens XIII. erneuerte ihn 1758 für Maria Theresia und ihre Nachfolger. - (rex fidelissimus)
Johann V. von Portugal bekam den Titel 1748 von Papst Benedikt XIV. verliehen. - Verteidiger des Glaubens (Fidei defensor)
Heinrich VIII. von England wurde dieser Ehrentitel 1521 von Papst Leo X. verliehen, von Papst Paul III. jedoch wieder aberkannt.
Eheschließung
Isabella und Ferdinand wurden am 19. Oktober 1469 in Valladolid getraut. Die Eheschließung fand ohne Zustimmung des damaligen Königs von Kastilien, Isabellas Halbbruder Heinrich IV., statt. Isabella führte zu dieser Zeit den Titel einer Fürstin von Asturien. Diesen Titel trugen die Thronfolger in Kastilien seit 1388.
Am 7. Januar 1469, also bereits neun Monate vor der Heirat, hatte Ferdinand sich verpflichtet, als Mitregent in Kastilien die Privilegien und Freiheiten des Klerus zu respektieren, wieder Ordnung in der Justizverwaltung zu schaffen, die Mauren zu bekämpfen und vor allem eng mit Isabella zusammenzuarbeiten. Alle Entscheidungen sollten gemeinsam getroffen werden, alle Erlasse die Unterschrift des Königs und der Königin tragen, doch rechtlich sollte nur Isabella die Trägerin der Krone sein.
Übernahme der Regierung in Kastilien
Am 11. Dezember 1474 starb Heinrich IV. Da sich Ferdinand zu diesem Zeitpunkt in Aragón aufhielt, ließ Isabella sich am 13. Dezember 1474 in Segovia alleine zur Königin ausrufen. (Im Gegensatz zu Frankreich oder England gab und gibt es in Spanien keine Salbung oder Krönungszeremonie.) In den Aufrufen wurde die Formel „Isabella, Königin von Kastilien; Ferdinand, ihr rechtmäßiger Gemahl“. benutzt. Als Ferdinand am 2. Januar 1475 Segovia erreichte, zeigte er sich verärgert über diese Formel. Er fordert den Titel eines Königs von Kastilien. Die Frage seiner Teilhabe an der Regierung Kastiliens wurde durch den Vertrag von Segovia festgelegt, der von Kardinal Pedro González de Mendoza und Alfonso Carrillo, dem Erzbischof von Toledo, erarbeitet worden war und der von Isabella und Ferdinand am 15. Januar 1475 akzeptiert wurde.
Darin wurde festgelegt, dass
„1. alle Dokumente, die der königlichen Unterschrift bedurften, im Namen von beiden Monarchen ausgestellt werden sollten, wobei der Name des männlichen Partners an erster Stelle genannt werden, zugleich aber Kastilien an erster Stelle in der Titulatur der Herrscher und in der Abfolge der Wappen und Insignien angeführt werden sollte;
2. Isabella als die eigentliche Königin die Huldigung des Königreiches empfangen sollte;
3. alle Einkünfte der Krone nach Abzug sämtlicher Zahlungsverpflichtungen von der Königin ihrem Gemahl mitgeteilt werden sollten, damit sie gemeinsam über ihre Verteilung beschließen;
4. alle Beamten, deren Gehälter von den Einkünften der Krone Kastiliens zu bezahlen seien, von Isabella ernannt werden.“
Einigung Spaniens
Wenn heute von politischen Entscheidungen in Kastilien zwischen 1475 und 1504 gesprochen wird, handelt es sich um gemeinsame Entscheidungen von Isabella und Ferdinand. Die Entscheidungen werden in der Literatur gewöhnlich als Entscheidungen der Katholischen Könige bezeichnet, auch wenn ihnen dieser Titel erst im Jahr 1496 von Alexander VI. verliehen wurde. Mit der Beendigung des Kastilischen Erbfolgekrieges und der Thronbesteigung Ferdinands in Aragón begann die eigentliche Regierungszeit der Katholischen Könige im Jahr 1479.
Durch die Heirat zwischen Isabella und Ferdinand entstand noch keinerlei formale Verbindung der Krone von Kastilien mit der Krone von Aragón. Es handelte sich lediglich um eine Personalunion, die im Jahr 1504 mit der Thronfolge Johannas aufgehoben und erst 1516 unter Karl I. wiederhergestellt wurde.
Es gab, mit Ausnahme der Spanischen Inquisition keine gemeinsamen Institutionen. In Kastilien und einigen Ländern der Krone von Aragón gab es getrennte Cortes. Beim Übertritt über die Grenzen wurden Zölle erhoben. Bürger aus Aragón waren in Kastilien Ausländer, die z. B. nicht an der Kolonisierung Amerikas teilhaben konnten.
Literatur
- Friedrich Edelmayer: Die spanische Monarchie der Katholischen Könige und der Habsburger (1474–1700). In: Peer Schmidt (Hrsg.): Kleine Geschichte Spaniens. Reclam, Stuttgart 2004, ISBN 3-15-010559-5, S. 123–207.
- John Edwards: The Spain of the Catholic Monarchs. Blackwell Publishers, Massachusetts 2000, ISBN 0-631-22143-3.
- John Edwards: Ferdinand and Isabella: Profiles in Power. Pearson Education, New York 2005, ISBN 0-582-21816-0.
- John Edwards: Geschichte der Regierung Ferdinand's und Isabella's der Katholischen von Spanien. Bd. 1–2. F. A. Brockhaus, Leipzig 1842 (Digitalisat).
- Juan Eslava Galán: Los reyes católicos. Editorial Planeta, Barcelona 2004, ISBN 978-84-08-05121-3.
- Joseph Pérez: Ferdinand und Isabella. Spanien zur Zeit der katholischen Könige. Diederichs, München 1996, ISBN 3-424-01238-6.
Weblinks
- Los Reyes Católicos in der Biblioteca Virtual Miguel de Cervantes (spanisch)
- Los Reyes Católicos: La construcción del Estado Moderno. Historia del siglo XX (spanisch)
Einzelnachweise
- Ana Belén Sánchez Prieto: La Intitulación Diplomática de los Reyes Católicos. (PDF) Un Programa y una Lección de Historia. Universidad Complutense de Madrid, abgerufen am 20. Oktober 2014 (spanisch, eigene Übersetzung).
- Walther L. Bernecker, Horst Pietschmann: Geschichte Spaniens: Von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. 4., überarb. u. akt. Auflage. W. Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-018766-X, S. 36.
- Faustino Menéndez Pidal de Navascués: Las armas de los Reyes Católicos. In: Hidalgos: la revista de la Real Asociación de Hidalgos de España. Nr. 525, 2011, S. 25 (spanisch, hidalgosdeespana.es [PDF; abgerufen am 1. Januar 2019]).
- In der Literatur wird der Begriff „Päpstliche Bulle“ häufig auch für Papsturkunden gebraucht, die in der modernen Diplomatik nicht zu den Bullen im engeren Sinn gerechnet werden.
- La casa de su Majestad el Rey etc. (Hrsg.): Abdicación de su Majestad el Rey Juan Calos I y juramento y proclamción de su Majestad el Rey Felipe VI. Madrid 2014, S. 85 (spanisch, casareal.es [PDF; abgerufen am 7. Juli 2015]).
- Joseph Perez: Ferdinand und Isabella. Callwey, München 1989, ISBN 3-7667-0923-2, S. 70 (aus d. Franz. von Antoinette Gittinger).
- Shima Ohara: La propaganda política en torno al conflicto sucesorio de Enrique IV (1457-1474). Biblioteca Virtual Miguel de Cervantes, Alicante 2004, ISBN 84-688-7203-2, Fußnote 872 (Dissertation Universität Valladolid, 2003; PDF).
- Joseph Perez: Ferdinand und Isabella. Callwey, München 1989, ISBN 3-7667-0923-2, S. 81 (aus d. Franz. von Antoinette Gittinger).
- Joseph Perez: Ferdinand und Isabella. Callwey, München 1989, ISBN 3-7667-0923-2, S. 82 (aus d. Franz. von Antoinette Gittinger).
- Walther L. Bernecker; Horst Pietschmann: Geschichte Spaniens – Von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. 4. Auflage. W. Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-018766-X, S. 34.
- Joseph Perez: Ferdinand und Isabella. Callwey, München 1989, ISBN 3-7667-0923-2, S. 7 (aus d. Franz. von Antoinette Gittinger).
- Joseph Perez: Ferdinand und Isabella. Callwey, München 1989, ISBN 3-7667-0923-2, S. 236 (aus d. Franz. von Antoinette Gittinger).
Autor: www.NiNa.Az
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Dieser Artikel handelt von den Katholischen Konigen Kastiliens und Aragons Zum Titel im Allgemeinen siehe Katholische Majestat Als Katholische Konige spanisch Reyes Catolicos bezeichnet man die spanischen Monarchen Konigin Isabella I von Kastilien 1451 1504 und Konig Ferdinand II von Aragon 1452 1516 der als Ferdinand V auch Konig von Kastilien war Der Herrschertitel Reyes Catolicos wurde ihnen im Jahr 1496 von Papst Alexander VI verliehen Spanien zur Zeit der Katholischen KonigeMadonna der Katholischen Konige von Fernando Gallego 1490 95 Konigin IsabellaKonig Ferdinand Der komplette Titel der Katholischen Konige wie er im Vertrag von Tordesillas vom 7 Juni 1494 wiedergegeben ist lautete Ferdinand und Isabella durch die Gnade Gottes Konig und Konigin von Kastilien von Leon von Aragonien von Sizilien von Granada von Toledo von Valencia von Galicien von Mallorca von Sevilla von Sardinien von Korsika von Murcia von Jaen der Algarve von Algeciras von Gibraltar der Kanarischen Inseln Graf und Grafin von Barcelona Herr und Herrin der Biskaya und von Molina de Aragon Herzog und Herzogin von Athen und des Herzogtums Neopatria Graf und Grafin des Roussillon und der Cerdanya Markgraf und Markgrafin von Oristano und von Gociano Diese spater noch um einige Herrschaftsgebiete wie z B Navarra erweiterte Herrschertitulatur sollte anzeigen dass die Konige interessiert daran waren die verfassungsmassigen Besonderheiten der unterschiedlichen Reiche zu respektieren Bezeichnenderweise haben die Konige es auch abgelehnt sich in ihrer Herrschertitulatur als Konige von Spanien zu bezeichnen sondern die bis ins 19 Jahrhundert gultige Herrschertitulatur gewahlt die spater wiederholt geringfugig modifiziert aus einer Aneinanderreihung der Namen der verschiedenen Teilreiche bestand also Konige von Kastilien Leon Aragon usw Walther L Bernecker Horst PietschmannTitel Katholische Konige Verwendung des Begriffes Der Titel wurde Isabella und Ferdinand im Jahr 1496 verliehen Trotzdem wird das Konigspaar in der Literatur meist ab der Ubernahme der Regierung in Kastilien im Jahr 1474 als Katholische Konige bezeichnet In der deutschsprachigen Geschichtsschreibung ist dies ein fester Begriff Im Duden wird die Bezeichnung Allerkatholischste Majestaten als Titel der spanischen Konige genannt In Spanien ist die Abkurzung RRCC Reyes Catolicos oder Los Reyes eine allgemein bekannte ubliche Bezeichnung fur die Katholischen Konige Das Diccionario de la lengua espanola de la Real Academia Espanola enthalt den Begriff Reyes Catolicos nicht Verleihung des Titels Der Ehrentitel wurde dem Konigspaar Isabella und Ferdinand durch die Bulle vom 19 Dezember 1496 von dem aus dem Konigreich Valencia stammenden Papst Alexander VI verliehen In der Bulle kommen die Begriffe Konige oder Konig und Konigin nicht vor Isabella und Ferdinand werden als Majestaten bezeichnet eine Anrede die nur fur Kaiser und Konige verwendet wurde Der Ehrentitel galt als vererblich die Nachfolger der Konigin Isabella und des Konigs Ferdinand fuhrten ihn ebenso Er gilt auch heute als eine der dem spanischen Konig zustehenden Ehrungen Andere europaische Konige fuhrten ahnliche von Papsten verliehene erbliche Titel Allerchristlichster Konig rex christianissimus Ludwig XI fuhrte den Titel mit Zustimmung der Papste als Teil seiner offiziellen Titulatur Apostolischer Konig von Ungarn Stephan I Ungarn wurde von Papst Silvester II mit dem Titel ausgezeichnet Papst Clemens XIII erneuerte ihn 1758 fur Maria Theresia und ihre Nachfolger rex fidelissimus Johann V von Portugal bekam den Titel 1748 von Papst Benedikt XIV verliehen Verteidiger des Glaubens Fidei defensor Heinrich VIII von England wurde dieser Ehrentitel 1521 von Papst Leo X verliehen von Papst Paul III jedoch wieder aberkannt EheschliessungIsabella und Ferdinand wurden am 19 Oktober 1469 in Valladolid getraut Die Eheschliessung fand ohne Zustimmung des damaligen Konigs von Kastilien Isabellas Halbbruder Heinrich IV statt Isabella fuhrte zu dieser Zeit den Titel einer Furstin von Asturien Diesen Titel trugen die Thronfolger in Kastilien seit 1388 Am 7 Januar 1469 also bereits neun Monate vor der Heirat hatte Ferdinand sich verpflichtet als Mitregent in Kastilien die Privilegien und Freiheiten des Klerus zu respektieren wieder Ordnung in der Justizverwaltung zu schaffen die Mauren zu bekampfen und vor allem eng mit Isabella zusammenzuarbeiten Alle Entscheidungen sollten gemeinsam getroffen werden alle Erlasse die Unterschrift des Konigs und der Konigin tragen doch rechtlich sollte nur Isabella die Tragerin der Krone sein Ubernahme der Regierung in KastilienAm 11 Dezember 1474 starb Heinrich IV Da sich Ferdinand zu diesem Zeitpunkt in Aragon aufhielt liess Isabella sich am 13 Dezember 1474 in Segovia alleine zur Konigin ausrufen Im Gegensatz zu Frankreich oder England gab und gibt es in Spanien keine Salbung oder Kronungszeremonie In den Aufrufen wurde die Formel Isabella Konigin von Kastilien Ferdinand ihr rechtmassiger Gemahl benutzt Als Ferdinand am 2 Januar 1475 Segovia erreichte zeigte er sich verargert uber diese Formel Er fordert den Titel eines Konigs von Kastilien Die Frage seiner Teilhabe an der Regierung Kastiliens wurde durch den Vertrag von Segovia festgelegt der von Kardinal Pedro Gonzalez de Mendoza und Alfonso Carrillo dem Erzbischof von Toledo erarbeitet worden war und der von Isabella und Ferdinand am 15 Januar 1475 akzeptiert wurde Darin wurde festgelegt dass 1 alle Dokumente die der koniglichen Unterschrift bedurften im Namen von beiden Monarchen ausgestellt werden sollten wobei der Name des mannlichen Partners an erster Stelle genannt werden zugleich aber Kastilien an erster Stelle in der Titulatur der Herrscher und in der Abfolge der Wappen und Insignien angefuhrt werden sollte 2 Isabella als die eigentliche Konigin die Huldigung des Konigreiches empfangen sollte 3 alle Einkunfte der Krone nach Abzug samtlicher Zahlungsverpflichtungen von der Konigin ihrem Gemahl mitgeteilt werden sollten damit sie gemeinsam uber ihre Verteilung beschliessen 4 alle Beamten deren Gehalter von den Einkunften der Krone Kastiliens zu bezahlen seien von Isabella ernannt werden Einigung SpaniensWenn heute von politischen Entscheidungen in Kastilien zwischen 1475 und 1504 gesprochen wird handelt es sich um gemeinsame Entscheidungen von Isabella und Ferdinand Die Entscheidungen werden in der Literatur gewohnlich als Entscheidungen der Katholischen Konige bezeichnet auch wenn ihnen dieser Titel erst im Jahr 1496 von Alexander VI verliehen wurde Mit der Beendigung des Kastilischen Erbfolgekrieges und der Thronbesteigung Ferdinands in Aragon begann die eigentliche Regierungszeit der Katholischen Konige im Jahr 1479 Durch die Heirat zwischen Isabella und Ferdinand entstand noch keinerlei formale Verbindung der Krone von Kastilien mit der Krone von Aragon Es handelte sich lediglich um eine Personalunion die im Jahr 1504 mit der Thronfolge Johannas aufgehoben und erst 1516 unter Karl I wiederhergestellt wurde Es gab mit Ausnahme der Spanischen Inquisition keine gemeinsamen Institutionen In Kastilien und einigen Landern der Krone von Aragon gab es getrennte Cortes Beim Ubertritt uber die Grenzen wurden Zolle erhoben Burger aus Aragon waren in Kastilien Auslander die z B nicht an der Kolonisierung Amerikas teilhaben konnten LiteraturFriedrich Edelmayer Die spanische Monarchie der Katholischen Konige und der Habsburger 1474 1700 In Peer Schmidt Hrsg Kleine Geschichte Spaniens Reclam Stuttgart 2004 ISBN 3 15 010559 5 S 123 207 John Edwards The Spain of the Catholic Monarchs Blackwell Publishers Massachusetts 2000 ISBN 0 631 22143 3 John Edwards Ferdinand and Isabella Profiles in Power Pearson Education New York 2005 ISBN 0 582 21816 0 John Edwards Geschichte der Regierung Ferdinand s und Isabella s der Katholischen von Spanien Bd 1 2 F A Brockhaus Leipzig 1842 Digitalisat Juan Eslava Galan Los reyes catolicos Editorial Planeta Barcelona 2004 ISBN 978 84 08 05121 3 Joseph Perez Ferdinand und Isabella Spanien zur Zeit der katholischen Konige Diederichs Munchen 1996 ISBN 3 424 01238 6 WeblinksCommons Katholische Konige Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Los Reyes Catolicos in der Biblioteca Virtual Miguel de Cervantes spanisch Los Reyes Catolicos La construccion del Estado Moderno Historia del siglo XX spanisch EinzelnachweiseAna Belen Sanchez Prieto La Intitulacion Diplomatica de los Reyes Catolicos PDF Un Programa y una Leccion de Historia Universidad Complutense de Madrid abgerufen am 20 Oktober 2014 spanisch eigene Ubersetzung Walther L Bernecker Horst Pietschmann Geschichte Spaniens Von der fruhen Neuzeit bis zur Gegenwart 4 uberarb u akt Auflage W Kohlhammer Stuttgart 2005 ISBN 3 17 018766 X S 36 Faustino Menendez Pidal de Navascues Las armas de los Reyes Catolicos In Hidalgos la revista de la Real Asociacion de Hidalgos de Espana Nr 525 2011 S 25 spanisch hidalgosdeespana es PDF abgerufen am 1 Januar 2019 In der Literatur wird der Begriff Papstliche Bulle haufig auch fur Papsturkunden gebraucht die in der modernen Diplomatik nicht zu den Bullen im engeren Sinn gerechnet werden La casa de su Majestad el Rey etc Hrsg Abdicacion de su Majestad el Rey Juan Calos I y juramento y proclamcion de su Majestad el Rey Felipe VI Madrid 2014 S 85 spanisch casareal es PDF abgerufen am 7 Juli 2015 Joseph Perez Ferdinand und Isabella Callwey Munchen 1989 ISBN 3 7667 0923 2 S 70 aus d Franz von Antoinette Gittinger Shima Ohara La propaganda politica en torno al conflicto sucesorio de Enrique IV 1457 1474 Biblioteca Virtual Miguel de Cervantes Alicante 2004 ISBN 84 688 7203 2 Fussnote 872 Dissertation Universitat Valladolid 2003 PDF Joseph Perez Ferdinand und Isabella Callwey Munchen 1989 ISBN 3 7667 0923 2 S 81 aus d Franz von Antoinette Gittinger Joseph Perez Ferdinand und Isabella Callwey Munchen 1989 ISBN 3 7667 0923 2 S 82 aus d Franz von Antoinette Gittinger Walther L Bernecker Horst Pietschmann Geschichte Spaniens Von der fruhen Neuzeit bis zur Gegenwart 4 Auflage W Kohlhammer Stuttgart 2005 ISBN 3 17 018766 X S 34 Joseph Perez Ferdinand und Isabella Callwey Munchen 1989 ISBN 3 7667 0923 2 S 7 aus d Franz von Antoinette Gittinger Joseph Perez Ferdinand und Isabella Callwey Munchen 1989 ISBN 3 7667 0923 2 S 236 aus d Franz von Antoinette Gittinger Normdaten Sachbegriff GND 4442746 3 GND Explorer lobid OGND AKS