Dieser Artikel behandelt den Staat von 1882 bis 1918 Zum Staat 1718 1739 siehe Sandschak Smederevo Das Königreich Serbie
Königreich Serbien

Das Königreich Serbien (serbisch Краљевина Србија Kraljevina Srbija) war eine 1882 proklamierte Monarchie auf dem Balkan. Entstanden aus dem Fürstentum Serbien, wurde es 1878 beim Berliner Kongress selbstständig und ging 1918 im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen auf, dem späteren Königreich Jugoslawien.
Königreich Serbien | |||||
Краљевина Србија | |||||
Kraljevina Srbija | |||||
1882–1918 | |||||
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Königreich Serbien (1914) | |||||
Amtssprache | Serbisch | ||||
Hauptstadt | Belgrad | ||||
Staats- und Regierungsform | Königreich, Konstitutionelle Monarchie | ||||
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef | König zuletzt Peter I. (1903–1918) | ||||
Fläche | 47.900 (1883) km² 86.500 (1913) km² | ||||
Errichtung | 6. März 1882 (Proklamation) | ||||
Vorgängergebilde | Fürstentum Serbien | ||||
Endpunkt | 1. Dezember 1918 (Vereinigung mit dem Staat der Slowenen, Kroaten und Serben) | ||||
Abgelöst von | Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen | ||||
Nationalhymne | Bože Pravde | ||||
Zeitzone | MEZ | ||||
Kfz-Kennzeichen | SB | ||||
Königreich Serbien, nach den Balkankriegen 1913 |
Geschichte
Fürstentum und Loslösung vom Osmanischen Reich
Nach einem weitgehend erfolglosen Aufstand 1875/1876 und der Teilnahme des Fürstentums Serbien am Russisch-Türkischen Krieg auf Seiten Russlands und dem darauf folgenden Frieden von San Stefano wurde das Fürstentum endgültig unabhängig vom Osmanischen Reich. Die Unabhängigkeit wurde durch den Berliner Kongress 1878 anerkannt. In Reaktion auf die rumänische Königsproklamation im Jahr 1881 wurde am 6. März 1882 das Königreich Serbien proklamiert, zu der Kaiser Franz Joseph I. dem König Milan I. persönlich gratulierte.
In militärischer Hinsicht war das Fürstentum zu dieser Zeit im Wesentlichen mit einer Milizarmee ausgestattet. Von den rund 120.000 Kämpfern, die von 1875 an dem Aufstand gegen das Osmanische Reich teilnahmen, waren nur rund 4000 jemals militärisch ausgebildet worden. Das Offizierskorps war rund 300 Mann stark. 1875 wurde ein erstes Koordinierungsgremium geschaffen, 1876 dann ein Generalstab nach preußischem Vorbild, der allerdings dem Kriegsminister unterstellt blieb.
Selbstständigkeit und Königreich
1883 führte Serbien ein stehendes Heer auf der Basis jährlicher Aushebungen und einer Reserve ein.
Im Serbisch-Bulgarischen Krieg (1885–1886), in dem es um das Gebiet Ostrumelien ging, rückten fünf serbische Divisionen auf bulgarisches Gebiet vor. Aber die junge bulgarische Armee schaffte es, ohne jegliche Unterstützung die Serben vernichtend zu schlagen (Schlacht bei Sliwniza, Schlacht von Pirot). Nur das Eingreifen Österreich-Ungarns bewahrte das Serbische Königreich vor weiteren Folgen und der Krieg endete mit dem Frieden von Bukarest.
Im Jahr 1887 versuchten Anhänger der Radikalen Partei ein Attentat auf Milan. Beim Volk eher unpopulär, fiel er der europäischen Öffentlichkeit auf, indem er seine Ehe mit der rumänischen Adeligen Natalia Cheșco mit einigen Affären (unter anderem mit Jennie Churchill) kompromittierte. Schließlich ließ er sich 1888 scheiden. Der Ehe mit Königin Nathalie entspross Sohn und Thronfolger Aleksandar Obrenović. Dieser lebte nach dem Wiesbadener Prinzenraub bei seinem Vater.
Den Anstoß zum Thronverzicht gab 1889 ein heftiger Kompetenzkonflikt zwischen dem König und der gewählten Regierung. Nach der Abdankung seines Vaters wurde Aleksandar Obrenović 1889 König von Serbien. Unter seine Herrschaft fielen von 1897 bis 1900 umfassende Militärreformen, in deren Rahmen vor allem das Offizierskorps ausgebaut und professionalisiert wurde. Aleksandar und Draga Obrenović fielen im Juni 1903 einer Offiziersverschwörung um Dragutin Dimitrijević, genannt Apis, zum Opfer. Der Mord am Königspaar führte zeitweilig zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen einiger Großmächte zu Serbien. Mit dem erbenlosen Aleksandar endete die Dynastie des Hauses Obrenović.
Es folgte Petar I. Karađorđević, Sohn des Fürsten Aleksandar Karađorđević. Er leitete liberale Reformen ein, verbündete sich mit Russland und baute die Beziehungen zu Frankreich aus, während er zugleich versuchte, den Einfluss der Österreichisch-Ungarischen Monarchie auf dem Balkan zurückzudrängen. Aus dem Zollkonflikt mit Österreich-Ungarn, dem „Schweinekrieg“ von 1906, der das Land an den Rand des Zusammenbruchs führte, ging Serbien letztlich wirtschaftlich gestärkt hervor. 1908 wurde Bosnien-Herzegowina von Österreich-Ungarn annektiert. Dies führte zu einem ernsten und dramatischen europäischen Konflikt, der sogenannten Bosnischen Annexionskrise. In militärischer Hinsicht führte die Annexionskrise dazu, dass der serbische Generalstab erstmals detaillierte Pläne für einen Krieg gegen Österreich-Ungarn und die Befestigung der entsprechenden Grenze ausarbeitete, nachdem zuvor Bulgarien und das Osmanische Reich im Fokus solcher Vorbereitungen gestanden hatten.
Konnte die Annexionskrise von 1908/09 noch friedlich beigelegt werden, so eskalierte die Situation 1912 in der Frage um den Besitz Mazedoniens. Peter I. war daran gelegen, für sein Land einen Zugang zur Adria zu erkämpfen. Nachdem Montenegro der Türkei bereits am 8. Oktober den Krieg erklärt hatte, schloss sich Serbien, gemeinsam mit Bulgarien und Griechenland, diesem Schritt am 17. Oktober an. Binnen kurzer Zeit konnten die Verbündeten im Ersten Balkankrieg beträchtliche Erfolge erzielen, so dass das Osmanische Reich bereits Ende November um einen Waffenstillstand ersuchen musste, als es Albanien, den Sandschak, das Kosovo, Mazedonien und Thrakien verloren hatte und die türkischen Truppen sich bis vor Istanbul zurückziehen mussten. Nach dem Militärputsch der Jungtürken Anfang 1913 flammten die Kämpfe zwar noch einmal auf, aber gegen die Übermacht des Balkanbundes war die Türkei machtlos, so dass sie am 30. Mai 1913 im Londoner Vertrag der Abtretung aller Gebiete westlich der Linie Enos–Midia zustimmen musste.
Wie diese Gebiete an die Sieger aufzuteilen waren, war aber sehr umstritten. Die Großmächte Österreich-Ungarn und Italien wollten Serbien keinesfalls einen Zugang zum Meer zugestehen, so dass sie durchsetzten, dass Albanien unabhängig wurde und der Süden Mazedoniens an Griechenland fiel, während der Norden überwiegend zu Serbien kam. Letzteres verärgerte besonders Bulgarien, das für sich einen historischen Anspruch auf dieses Gebiet reklamierte, und daraufhin im Juli 1913 serbische und griechische Truppen in Mazedonien angriff (Zweiter Balkankrieg). Nun verbündeten sich aber Rumänien, Montenegro, Griechenland und sogar die Türkei mit Serbien. Bereits am 30. Juli musste Bulgarien um Waffenstillstand bitten; im Frieden von Bukarest vom 10. August musste es den serbischen Besitz Nord-Mazedoniens endgültig akzeptieren.
Attentat von Sarajevo und Erster Weltkrieg
Krankheitsbedingt übergab Peter I. kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs die Führung der Amtsgeschäfte an seinen Sohn Alexander I. Karađorđević als Regent. Er behielt jedoch den Königstitel und bestärkte seinen Sohn in der Julikrise nach dem Attentat von Sarajevo auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand – ausgeübt durch von serbischen Kreisen unterstützte Terroristen – in seiner festen Haltung gegenüber Österreich-Ungarn. Serbien sah sich mit einem für einen souveränen Staat unannehmbaren Ultimatum Wiens konfrontiert, was eine Kettenreaktion auslöste, die den Kriegsausbruch in ganz Europa zur Folge hatte.
Bis Ende 1914 schlug die serbische Armee drei Offensiven der Donaumonarchie zurück; Belgrad ging nur für kurze Zeit verloren. Dieser Abwehrerfolg kostete allerdings schwere Verluste, und so konnten die Mittelmächte bei ihrem Feldzug im Herbst 1915 nahezu ganz Serbien erobern und besetzen (siehe Österreichisch-Ungarische Besetzung Serbiens 1915–1918). Die Königsfamilie musste nach Korfu fliehen.
Entstehung des Königreiches Jugoslawien
Nach der Niederlage Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg vereinigte sich das Königreich Serbien am 1. Dezember 1918 mit dem in den südslawischen Gebieten Österreich-Ungarns entstandenen, kurzlebigen Staat der Slowenen, Kroaten und Serben zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, dem späteren Königreich Jugoslawien.
Historische Einordnung
Eine Besonderheit des Königreiches Serbien war, dass ein maßgeblicher Teil der serbischen Bevölkerung – hier besonders Kreise der Armee und der Herrschaftsschicht – davon beseelt war, durch Annexion von Gebieten der Nachbarländer ein Großreich der Serben einzurichten, das alle Serben vereinigen sollte. Dieses Streben nach einem Großserbien wurde in einem geheimen Memorandum des ehemaligen serbischen Innenministers Ilija Garašanin im Jahre 1844 kodifiziert. Der Inhalt dieses Memorandums, das erst 1906 veröffentlicht wurde und den Namen Načertanije trägt, wurde zur Magna Charta der serbischen Nationalbewegung. Ein Leitsatz war: „Wo ein Serbe lebt, ist Serbien“. Diese außenpolitischen Vorstellungen griffen die Geschichte eines großen serbischen Reiches im Mittelalter unter dem Zaren Dušan auf. Dieses Reich war nach der verlorenen Schlacht auf dem Amselfeld durch die Türken zerstört worden. Insofern sprach das Memorandum davon, dass es um eine Wiederherstellung eines alten Großserbiens gehe. Nachdem Serbien sich von den Türken befreit hatte und 1878 selbstständiger Staat geworden war, richtete sich dieses Bestreben, alle Serben in dem nunmehr Königreich Serbien zu vereinen, vor allem gegen das Habsburger Reich und die anderen Nachbarländer Serbiens. Diese großserbischen Vorstellungen blieben für die serbischen Herrscher bis zum Jahre 1918 die „maßgeblich politische Blaupause“. Zugleich wurden die Leitlinien dieser Politik der Bevölkerung über eine nationalistische Propaganda eingetrichtert, die teils aus „Belgrad koordiniert“ wurde, teils aus „patriotischen Netzwerken in der Presse“ stammte. Die Ideen von einem Großserbien waren aber nicht nur Regierungspolitik, sondern in der Kultur der Serben tief verankert. Die für Großserbien insgeheim beanspruchten Gebiete umfassten Bosnien-Herzegowina, Teile Kroatiens, Albaniens, Montenegros, Makedoniens und Gebiete der 1878 neu entstandenen, vom Osmanischen Reich abgetrennten Staaten Bulgarien und Rumänien. Dabei spielte es für die Serben keine Rolle, ob sich die dort lebenden Menschen in ein Großreich der Serben integrieren lassen wollten. Die Serben waren der Ansicht, dass die Menschen mit der Zeit den Vorrang der großserbischen Ziele einsehen würden. Beispielsweise räumte der serbische Dichter und Linguist Vuk Karadžić in seiner Abhandlung mit dem Titel Serbien alle und überall auf die Kroaten bezogen ein, es gebe auch „Menschen römisch-katholischen Glaubens, [...] denen es noch schwerfällt, sich Serben zu nennen, aber sie werden sich daran gewöhnen“. Durch diese geheimen, außenpolitischen Vorstellungen bedingt, ging seit dem Bestehen des Königreiches Serbien eine beständige, aggressive Unruhe von dem neuen Staat auf die Region aus. Der Historiker John Keegan spricht von einem „aggressiven und rückständigen christlichen Königreich“, in dem Nationalisten das Habsburger Reich insgeheim ebenso bekämpften wie vorher das Osmanische Reich.
Wirtschaft
Das Königreich war im Jahre 1906 Ziel eines Handelsembargos Österreich-Ungarns. Jedoch führte das Embargo zum Ende der Abhängigkeit des Königreiches von Österreich-Ungarn.
Städte
Die größten Städte im Staat waren (nach Einwohnerzahl geordnet):
- Belgrad – 100.000
- Prizren – 60.000
- Bitola – 54.000
- Skopje – 50.000
- Niš – 25.000
- Veles – 24.000
- Priština – 20.000
- Prilep – 20.000
- Ohrid – 18.000
- Kragujevac – 15.500
- Tetovo – 14.000
- Leskovac – 13.700
- Šabac – 12.800
- Požarevac – 12.000
- Kosovska Mitrovica – 12.000
- Vranje – 12.000
- Pirot – 10.000
Regierende Monarchen
- 1882–1889: Milan I.
- 1889–1903: Aleksandar I.
- 1903–1918: Petar I.
Siehe auch
- Geschichte Serbiens
Weblinks
- Das Königreich 1914
- Das Königreich 1918
- Territoriale Entwicklung Serbiens
Literatur
- Felix Kanitz: Das Königreich Serbien und das Serbenvolk. Von der Römerzeit bis zur Gegenwart. B. Meyer, Leipzig 1904.
- Band 1. Land und Bevölkerung. (PDF-Datei; 37,9 MB).
- Band 2. Land und Bevölkerung. (PDF-Datei; 36,1 MB).
- Band 3. Staat und Gesellschaft. (PDF-Datei; 52,3 MB).
Einzelnachweise
- Danilo Šarenac: The Object of Great Expectations in a Deprived Country: The Serbian General Staff 1876–1914. In: Gehirne der Armeen? Die Generalstäbe der europäischen Mächte im Vorfeld der Weltkriege. (= Krieg in der Geschichte. Band 118). Schoeningh, Paderborn u. a. 2023, ISBN 978-3-657-79195-8, S. 137 f.
- Danilo Šarenac: The Object of Great Expectations in a Deprived Country: The Serbian General Staff 1876–1914. In: Gehirne der Armeen? Die Generalstäbe der europäischen Mächte im Vorfeld der Weltkriege. (= Krieg in der Geschichte. Band 118). Schoeningh, Paderborn u. a. 2023, ISBN 978-3-657-79195-8, S. 139.
- Danilo Šarenac: The Object of Great Expectations in a Deprived Country: The Serbian General Staff 1876–1914. In: Gehirne der Armeen? Die Generalstäbe der europäischen Mächte im Vorfeld der Weltkriege. (= Krieg in der Geschichte. Band 118). Schoeningh, Paderborn u. a. 2023, ISBN 978-3-657-79195-8, S. 141.
- Danilo Šarenac: The Object of Great Expectations in a Deprived Country: The Serbian General Staff 1876–1914. In: Gehirne der Armeen? Die Generalstäbe der europäischen Mächte im Vorfeld der Weltkriege. (= Krieg in der Geschichte. Band 118). Schoeningh, Paderborn u. a. 2023, ISBN 978-3-657-79195-8, S. 148.
- Christopher Clark: Die Schlafwandler: wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 1. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013, ISBN 978-3-421-04359-7, S. 45 (englisch: The Sleepwalkers: How Europe Went to War in 1914. Übersetzt von Norbert Juraschitz).
- Christopher Clark: Die Schlafwandler: wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 1. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013, ISBN 978-3-421-04359-7, S. 46 (englisch: The Sleepwalkers: How Europe Went to War in 1914. Übersetzt von Norbert Juraschitz).
- Christopher Clark: Die Schlafwandler: wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 1. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013, ISBN 978-3-421-04359-7, S. 47 (englisch: The Sleepwalkers: How Europe Went to War in 1914. Übersetzt von Norbert Juraschitz).
- Christopher Clark: Die Schlafwandler: wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 1. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013, ISBN 978-3-421-04359-7, S. 47 (englisch: The Sleepwalkers: How Europe Went to War in 1914. Übersetzt von Norbert Juraschitz).
- Wiedergabe aus einer Veröffentlichung von Vuk Karadžić aus dem Jahr 1838 in Christopher Clark: Die Schlafwandler: wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 1. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013, ISBN 978-3-421-04359-7, S. 46 (englisch: The Sleepwalkers: How Europe Went to War in 1914. Übersetzt von Norbert Juraschitz).
- Christopher Clark: Die Schlafwandler: wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. 1. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013, ISBN 978-3-421-04359-7, S. 51 (englisch: The Sleepwalkers: How Europe Went to War in 1914. Übersetzt von Norbert Juraschitz).
- John Keegan: Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. Aus dem Englischen von Karl und Heidi Nicolai. Kindler, Reinbek bei Hamburg 2000, ISBN 3-463-40390-0, S. 79f.
Autor: www.NiNa.Az
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Dieser Artikel behandelt den Staat von 1882 bis 1918 Zum Staat 1718 1739 siehe Sandschak Smederevo Das Konigreich Serbien serbisch Kraљevina Srbiјa Kraljevina Srbija war eine 1882 proklamierte Monarchie auf dem Balkan Entstanden aus dem Furstentum Serbien wurde es 1878 beim Berliner Kongress selbststandig und ging 1918 im Konigreich der Serben Kroaten und Slowenen auf dem spateren Konigreich Jugoslawien Konigreich SerbienKraљevina SrbiјaKraljevina Srbija1882 1918Flagge WappenKonigreich Serbien 1914 Amtssprache SerbischHauptstadt BelgradStaats und Regierungsform Konigreich Konstitutionelle MonarchieStaatsoberhaupt zugleich Regierungschef Konig zuletzt Peter I 1903 1918 Flache 47 900 1883 km 86 500 1913 km Errichtung 6 Marz 1882 Proklamation Vorgangergebilde Furstentum SerbienEndpunkt 1 Dezember 1918 Vereinigung mit dem Staat der Slowenen Kroaten und Serben Abgelost von Konigreich der Serben Kroaten und SlowenenNational hymne Boze Pravde track track track track track track track track 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Offentlichkeit auf indem er seine Ehe mit der rumanischen Adeligen Natalia Cheșco mit einigen Affaren unter anderem mit Jennie Churchill kompromittierte Schliesslich liess er sich 1888 scheiden Der Ehe mit Konigin Nathalie entspross Sohn und Thronfolger Aleksandar Obrenovic Dieser lebte nach dem Wiesbadener Prinzenraub bei seinem Vater Aleksandar und Draga Obrenovic Den Anstoss zum Thronverzicht gab 1889 ein heftiger Kompetenzkonflikt zwischen dem Konig und der gewahlten Regierung Nach der Abdankung seines Vaters wurde Aleksandar Obrenovic 1889 Konig von Serbien Unter seine Herrschaft fielen von 1897 bis 1900 umfassende Militarreformen in deren Rahmen vor allem das Offizierskorps ausgebaut und professionalisiert wurde Aleksandar und Draga Obrenovic fielen im Juni 1903 einer Offiziersverschworung um Dragutin Dimitrijevic genannt Apis zum Opfer Der Mord am Konigspaar fuhrte zeitweilig zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen einiger Grossmachte zu Serbien Mit dem erbenlosen Aleksandar endete die Dynastie des Hauses Obrenovic Peter I Karađorđevic Es folgte Petar I Karađorđevic Sohn des Fursten Aleksandar Karađorđevic Er leitete liberale Reformen ein verbundete sich mit Russland und baute die Beziehungen zu Frankreich aus wahrend er zugleich versuchte den Einfluss der Osterreichisch Ungarischen Monarchie auf dem Balkan zuruckzudrangen Aus dem Zollkonflikt mit Osterreich Ungarn dem Schweinekrieg von 1906 der das Land an den Rand des Zusammenbruchs fuhrte ging Serbien letztlich wirtschaftlich gestarkt hervor 1908 wurde Bosnien Herzegowina von Osterreich Ungarn annektiert Dies fuhrte zu einem ernsten und dramatischen europaischen Konflikt der sogenannten Bosnischen Annexionskrise In militarischer Hinsicht fuhrte die Annexionskrise dazu dass der serbische Generalstab erstmals detaillierte Plane fur einen Krieg gegen Osterreich Ungarn und die Befestigung der entsprechenden Grenze ausarbeitete nachdem zuvor Bulgarien und das Osmanische Reich im Fokus solcher Vorbereitungen gestanden hatten Konnte die Annexionskrise von 1908 09 noch friedlich beigelegt werden so eskalierte die Situation 1912 in der Frage um den Besitz Mazedoniens Peter I war daran gelegen fur sein Land einen Zugang zur Adria zu erkampfen Nachdem Montenegro der Turkei bereits am 8 Oktober den Krieg erklart hatte schloss sich Serbien gemeinsam mit Bulgarien und Griechenland diesem Schritt am 17 Oktober an Binnen kurzer Zeit konnten die Verbundeten im Ersten Balkankrieg betrachtliche Erfolge erzielen so dass das Osmanische Reich bereits Ende November um einen Waffenstillstand ersuchen musste als es Albanien den Sandschak das Kosovo Mazedonien und Thrakien verloren hatte und die turkischen Truppen sich bis vor Istanbul zuruckziehen mussten Nach dem Militarputsch der Jungturken Anfang 1913 flammten die Kampfe zwar noch einmal auf aber gegen die Ubermacht des Balkanbundes war die Turkei machtlos so dass sie am 30 Mai 1913 im Londoner Vertrag der Abtretung aller Gebiete westlich der Linie Enos Midia zustimmen musste Wie diese Gebiete an die Sieger aufzuteilen waren war aber sehr umstritten Die Grossmachte Osterreich Ungarn und Italien wollten Serbien keinesfalls einen Zugang zum Meer zugestehen so dass sie durchsetzten dass Albanien unabhangig wurde und der Suden Mazedoniens an Griechenland fiel wahrend der Norden uberwiegend zu Serbien kam Letzteres verargerte besonders Bulgarien das fur sich einen historischen Anspruch auf dieses Gebiet reklamierte und daraufhin im Juli 1913 serbische und griechische Truppen in Mazedonien angriff Zweiter Balkankrieg Nun verbundeten sich aber Rumanien Montenegro Griechenland und sogar die Turkei mit Serbien Bereits am 30 Juli musste Bulgarien um Waffenstillstand bitten im Frieden von Bukarest vom 10 August musste es den serbischen Besitz Nord Mazedoniens endgultig akzeptieren Attentat von Sarajevo und Erster Weltkrieg Krankheitsbedingt ubergab Peter I kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs die Fuhrung der Amtsgeschafte an seinen Sohn Alexander I Karađorđevic als Regent Er behielt jedoch den Konigstitel und bestarkte seinen Sohn in der Julikrise nach dem Attentat von Sarajevo auf den osterreichischen Thronfolger Franz Ferdinand ausgeubt durch von serbischen Kreisen unterstutzte Terroristen in seiner festen Haltung gegenuber Osterreich Ungarn Serbien sah sich mit einem fur einen souveranen Staat unannehmbaren Ultimatum Wiens konfrontiert was eine Kettenreaktion ausloste die den Kriegsausbruch in ganz Europa zur Folge hatte Bis Ende 1914 schlug die serbische Armee drei Offensiven der Donaumonarchie zuruck Belgrad ging nur fur kurze Zeit verloren Dieser Abwehrerfolg kostete allerdings schwere Verluste und so konnten die Mittelmachte bei ihrem Feldzug im Herbst 1915 nahezu ganz Serbien erobern und besetzen siehe Osterreichisch Ungarische Besetzung Serbiens 1915 1918 Die Konigsfamilie musste nach Korfu fliehen Entstehung des Konigreiches Jugoslawien Nach der Niederlage Osterreich Ungarns im Ersten Weltkrieg vereinigte sich das Konigreich Serbien am 1 Dezember 1918 mit dem in den sudslawischen Gebieten Osterreich Ungarns entstandenen kurzlebigen Staat der Slowenen Kroaten und Serben zum Konigreich der Serben Kroaten und Slowenen dem spateren Konigreich Jugoslawien Historische Einordnung Die Neutralitat dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten Eine Begrundung steht auf der Diskussionsseite Die territoriale Entwicklung Serbiens zwischen 1817 und 1913 Eine Besonderheit des Konigreiches Serbien war dass ein massgeblicher Teil der serbischen Bevolkerung hier besonders Kreise der Armee und der Herrschaftsschicht davon beseelt war durch Annexion von Gebieten der Nachbarlander ein Grossreich der Serben einzurichten das alle Serben vereinigen sollte Dieses Streben nach einem Grossserbien wurde in einem geheimen Memorandum des ehemaligen serbischen Innenministers Ilija Garasanin im Jahre 1844 kodifiziert Der Inhalt dieses Memorandums das erst 1906 veroffentlicht wurde und den Namen Nacertanije tragt wurde zur Magna Charta der serbischen Nationalbewegung Ein Leitsatz war Wo ein Serbe lebt ist Serbien Diese aussenpolitischen Vorstellungen griffen die Geschichte eines grossen serbischen Reiches im Mittelalter unter dem Zaren Dusan auf Dieses Reich war nach der verlorenen Schlacht auf dem Amselfeld durch die Turken zerstort worden Insofern sprach das Memorandum davon dass es um eine Wiederherstellung eines alten Grossserbiens gehe Nachdem Serbien sich von den Turken befreit hatte und 1878 selbststandiger Staat geworden war richtete sich dieses Bestreben alle Serben in dem nunmehr Konigreich Serbien zu vereinen vor allem gegen das Habsburger Reich und die anderen Nachbarlander Serbiens Diese grossserbischen Vorstellungen blieben fur die serbischen Herrscher bis zum Jahre 1918 die massgeblich politische Blaupause Zugleich wurden die Leitlinien dieser Politik der Bevolkerung uber eine nationalistische Propaganda eingetrichtert die teils aus Belgrad koordiniert wurde teils aus patriotischen Netzwerken in der Presse stammte Die Ideen von einem Grossserbien waren aber nicht nur Regierungspolitik sondern in der Kultur der Serben tief verankert Die fur Grossserbien insgeheim beanspruchten Gebiete umfassten Bosnien Herzegowina Teile Kroatiens Albaniens Montenegros Makedoniens und Gebiete der 1878 neu entstandenen vom Osmanischen Reich abgetrennten Staaten Bulgarien und Rumanien Dabei spielte es fur die Serben keine Rolle ob sich die dort lebenden Menschen in ein Grossreich der Serben integrieren lassen wollten Die Serben waren der Ansicht dass die Menschen mit der Zeit den Vorrang der grossserbischen Ziele einsehen wurden Beispielsweise raumte der serbische Dichter und Linguist Vuk Karadzic in seiner Abhandlung mit dem Titel Serbien alle und uberall auf die Kroaten bezogen ein es gebe auch Menschen romisch katholischen Glaubens denen es noch schwerfallt sich Serben zu nennen aber sie werden sich daran gewohnen Durch diese geheimen aussenpolitischen Vorstellungen bedingt ging seit dem Bestehen des Konigreiches Serbien eine bestandige aggressive Unruhe von dem neuen Staat auf die Region aus Der Historiker John Keegan spricht von einem aggressiven und ruckstandigen christlichen Konigreich in dem Nationalisten das Habsburger Reich insgeheim ebenso bekampften wie vorher das Osmanische Reich WirtschaftDas Konigreich war im Jahre 1906 Ziel eines Handelsembargos Osterreich Ungarns Jedoch fuhrte das Embargo zum Ende der Abhangigkeit des Konigreiches von Osterreich Ungarn StadteDie grossten Stadte im Staat waren nach Einwohnerzahl geordnet Belgrad 100 000 Prizren 60 000 Bitola 54 000 Skopje 50 000 Nis 25 000 Veles 24 000 Pristina 20 000 Prilep 20 000 Ohrid 18 000 Kragujevac 15 500 Tetovo 14 000 Leskovac 13 700 Sabac 12 800 Pozarevac 12 000 Kosovska Mitrovica 12 000 Vranje 12 000 Pirot 10 000Regierende Monarchen1882 1889 Milan I 1889 1903 Aleksandar I 1903 1918 Petar I Siehe auchGeschichte SerbiensWeblinksCommons Konigreich Serbien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Konigreich 1914 Das Konigreich 1918 Territoriale Entwicklung SerbiensLiteraturFelix Kanitz Das Konigreich Serbien und das Serbenvolk Von der Romerzeit bis zur Gegenwart B Meyer Leipzig 1904 Band 1 Land und Bevolkerung PDF Datei 37 9 MB Band 2 Land und Bevolkerung PDF Datei 36 1 MB Band 3 Staat und Gesellschaft PDF Datei 52 3 MB EinzelnachweiseDanilo Sarenac The Object of Great Expectations in a Deprived Country The Serbian General Staff 1876 1914 In Gehirne der Armeen Die Generalstabe der europaischen Machte im Vorfeld der Weltkriege Krieg in der Geschichte Band 118 Schoeningh Paderborn u a 2023 ISBN 978 3 657 79195 8 S 137 f Danilo Sarenac The Object of Great Expectations in a Deprived Country The Serbian General Staff 1876 1914 In Gehirne der Armeen Die Generalstabe der europaischen Machte im Vorfeld der Weltkriege Krieg in der Geschichte Band 118 Schoeningh Paderborn u a 2023 ISBN 978 3 657 79195 8 S 139 Danilo Sarenac The Object of Great Expectations in a Deprived Country The Serbian General Staff 1876 1914 In Gehirne der Armeen Die Generalstabe der europaischen Machte im Vorfeld der Weltkriege Krieg in der Geschichte Band 118 Schoeningh Paderborn u a 2023 ISBN 978 3 657 79195 8 S 141 Danilo Sarenac The Object of Great Expectations in a Deprived Country The Serbian General Staff 1876 1914 In Gehirne der Armeen Die Generalstabe der europaischen Machte im Vorfeld der Weltkriege Krieg in der Geschichte Band 118 Schoeningh Paderborn u a 2023 ISBN 978 3 657 79195 8 S 148 Christopher Clark Die Schlafwandler wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog 1 Auflage Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2013 ISBN 978 3 421 04359 7 S 45 englisch The Sleepwalkers How Europe Went to War in 1914 Ubersetzt von Norbert Juraschitz Christopher Clark Die Schlafwandler wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog 1 Auflage Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2013 ISBN 978 3 421 04359 7 S 46 englisch The Sleepwalkers How Europe Went to War in 1914 Ubersetzt von Norbert Juraschitz Christopher Clark Die Schlafwandler wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog 1 Auflage Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2013 ISBN 978 3 421 04359 7 S 47 englisch The Sleepwalkers How Europe Went to War in 1914 Ubersetzt von Norbert Juraschitz Christopher Clark Die Schlafwandler wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog 1 Auflage Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2013 ISBN 978 3 421 04359 7 S 47 englisch The Sleepwalkers How Europe Went to War in 1914 Ubersetzt von Norbert Juraschitz Wiedergabe aus einer Veroffentlichung von Vuk Karadzic aus dem Jahr 1838 in Christopher Clark Die Schlafwandler wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog 1 Auflage Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2013 ISBN 978 3 421 04359 7 S 46 englisch The Sleepwalkers How Europe Went to War in 1914 Ubersetzt von Norbert Juraschitz Christopher Clark Die Schlafwandler wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog 1 Auflage Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2013 ISBN 978 3 421 04359 7 S 51 englisch The Sleepwalkers How Europe Went to War in 1914 Ubersetzt von Norbert Juraschitz John Keegan Der Erste Weltkrieg Eine europaische Tragodie Aus dem Englischen von Karl und Heidi Nicolai Kindler Reinbek bei Hamburg 2000 ISBN 3 463 40390 0 S 79f