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Preußische Marine

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Preußische Marine
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Die Preußische Marine (offiziell Königlich Preußische Marine) war die Seestreitkraft der preußischen Monarchie. Durch einfache Umbenennung wurde im Jahre 1701 aus der Kurbrandenburgischen Marine infolge der Erhebung des Kurfürsten Friedrichs III. von Brandenburg zum König in Preußen die „Königlich-preußische“. Die preußische Marine bestand mit längerer Unterbrechung bis zur Gründung des Norddeutschen Bundes 1867, anlässlich derer die preußische Marine in der Marine des Norddeutschen Bundes aufging.

Der Vorgänger: die Kurbrandenburgische Marine

→ Hauptartikel: Kurbrandenburgische Marine

Die Kurfürsten von Brandenburg waren als Herzöge von Preußen dem polnischen König, ihrem Lehnsherrn, verpflichtet Schiffe bereitzustellen. Dies wurde aber nur zögerlich für sehr kurze Zeit mit einer kleinen Anzahl angemieteter Schiffe erfüllt. Erst als Souverän intensivierte der Kurfürst Friedrich Wilhelm ab Mitte der 1670er Jahre die militärische Seite seiner maritimen Bestrebungen. Die nur angemieteten Fahrzeuge für Kaperunternehmungen wurden erst am 1. Oktober 1684 offiziell Eigentum des Kurfürsten. Der Große Kurfürst bezeichnete Schifffahrt und Kommerzien als die vornehmsten Aufgaben eines Staates und betrieb energisch den Erwerb von Kolonien in Übersee. Dies wurde auf Kosten der kleinen Marine umgesetzt. Erst wurden die Gelder, dann die Schiffe den Compagnien unterstellt.

Von der Gründung des Königreichs Preußen 1701 bis zum Ende der Napoleonischen Kriege 1815

Die Nachfahren Friedrich Wilhelms hatten jedoch nur wenig Interesse an den überseeischen Erwerbungen und einer eigenen Seemacht. Sein Sohn, der als Friedrich I. König in Preußen wurde, löste die Marine 1711 auf, und sein Enkel Friedrich Wilhelm I. war froh, den Kolonialbesitz 1717 günstig an die Niederlande verkaufen zu können. Damit bestand für die nächsten hundert Jahre faktisch keine preußische Marine mehr.

Weil Brandenburg-Preußen nach dem Nordischen Krieg in den Besitz Stettins und der Odermündung gelangt war und damit in seinem Kerngebiet einen viel bedeutenderen Ostseezugang als bis dahin nur Kolberg besaß, prüften preußische Beamte die Frage eines militärischen Schutzes für den Seehandel 1733 erneut und kamen zu dem Schluss, dass es für den Staat ausreichend war, sich weiter hauptsächlich auf den Schutz durch ausländische Kriegsschiffe zu verlassen.

Stattdessen konzentrierte der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. die militärischen Anstrengungen Preußens auf den Aufbau des viertgrößten Heeres in Europa, die Preußische Armee, was in Anbetracht der kontinentalen Lage ohne natürliche Grenzen sinnvoller erschien und dem Staat den Status einer europäischen Macht einbrachte. Daneben pflegte er freundschaftliche Beziehungen zu den benachbarten Seemächten Dänemark und den Niederlanden.

Auch Friedrich II. war der Ansicht, Preußen dürfe sich niemals zum Aufbau einer Kriegsmarine verleiten lassen. Preußen könnte mit den großen Flotten Englands, Frankreichs, Spaniens, Dänemarks und Russlands ohnehin niemals gleichziehen und wäre mit einigen wenigen Schiffen immer hinter den anderen Nationen zurückgeblieben. Er glaubte ferner, dass Seeschlachten nur selten eine Kriegsentscheidung herbeiführten, und zog es nach eigenem Bekunden vor, statt der schlechtesten Flotte unter den Seemächten das beste Landheer Europas zu unterhalten.

Gleichwohl wollte er am internationalen Seehandel teilhaben und gründete mehrere Seehandelsgesellschaften, die ihre Geschäfte in Übersee mit wechselndem Erfolg führten. So wurde die 1751 gegründete Königlich-Preußische Asiatische Compagnie in Emden nach Canton und China nach Rückschlägen im Siebenjährigen Krieg bereits 1765 wieder aufgelöst. Eine andere Gesellschaft, die 1772 gegründete Seehandlungsgesellschaft, besteht heute noch in der Rechtsform einer Stiftung unter dem Namen Stiftung Preußische Seehandlung.

Lediglich während des Siebenjährigen Krieges operierten kleine, improvisierte preußische Seestreitkräfte im Raum Stettin, und einige wenige Kaperschiffe mit preußischem Kaperbrief waren auf den Weltmeeren unterwegs. 1758 wurde zur Stadtverteidigung von Stettin und zum Schutz des Stettiner Haffs an der Odermündung eine provisorische Stettiner Flottille geschaffen, die aus einem Dutzend Schiffen bestand. Am 10. September 1759 wurde die Stettiner Flottille von einem kleinen schwedischen Marineverband angegriffen und besiegt. Bereits 1760 wurde eine neue Flottille als Ersatz für die im Vorjahr verlorenen Schiffe in Dienst gestellt, die bis zum Kriegsende ihre Aufgaben wahrnahm.

1759 begann ein preußisches Kaperschiff, die Prinz Ferdinand, seinen Einsatz im Mittelmeer und kaperte innerhalb eines Jahres 14 Handelsschiffe, während ein anderes Kaperschiff, die Lissa, die Nordsee und den Ärmelkanal befuhr und drei fremde Schiffe erbeuten konnte.

Ein Flottenbauplan von 1796, Teil einer Denkschrift von Generalmajor Ernst von Rüchel über die preußische Küstenverteidigung, kam nicht zur Ausführung.

Während des Krieges gegen Frankreich wurden 1806 ähnlich wie früher in Stettin kleine Kräfte bei Danzig und in Ostpreußen aufgestellt, die als „Königliche Flottille“ bezeichnet und bereits nach dem Frieden von Tilsit 1807 wieder aufgelöst wurden. Auch in der Endphase der Napoleonischen Kriege kamen in den Jahren zwischen 1811 und 1813 einzelne Kriegsschiffe unter preußischer Flagge zum Einsatz, darunter 1812/1813 das Festungswachtschiff Colberg.

Die preußische Marine im 19. Jahrhundert

Nach dem Wiener Kongress und der Gründung des Deutschen Bundes begann Preußen sehr langsam mit dem Aufbau einer kleinen Küstenflotte. Am 28. November 1816 bestimmte König Friedrich Wilhelm III. eine eigene Kriegsflagge, die auf einem weißen Doppelstander einen schwarzen Adler und im oberen Eck ein Eisernes Kreuz zeigte.

Vom Wiener Kongress 1815 bis zur Revolution 1848/49

Im August 1815 stellte Schweden seinen Marineoffizier Diedrich Johann Longé Preußen, das zu dieser Zeit kein einziges Kriegsschiff besaß, zur Verfügung. Longé übergab am 23. Oktober 1815 sechs in Stralsund liegende und von Preußen erworbene schwedische Kanonenboote und wurde selbst am 28. Dezember 1815 als Offizier in die preußische Marine übernommen. Auf Longés Vorschlag wurde als erster preußischer Kriegsschiffneubau der schnelle bewaffnete Schoner Stralsund gebaut. Die ehemals schwedischen Kanonenboote wurden schon bis 1819 wegen mangelnder Brauchbarkeit wieder verkauft und die Stralsund wurde 1829 zum Abbruch versteigert. Die preußische Seeverteidigung blieb weiterhin auf einige Küstenbatterien beschränkt. Nachdem Pläne des preußischen Generalstabs von 1811 und 1814 für eine preußische Marine, beide von dem damaligen Oberst Gustav von Rauch (interimistischer Generalstabschef), und 1820 von Longé aus finanziellen und politischen Gründen von der jeweiligen preußischen Regierung abgelehnt worden waren und die dafür eingesetzten Seewehr-Kommissionen 1825 (unter Rauch, inzwischen Generalleutnant) und 1834 auch zu keinem Ergebnis kamen, wurde erst der von dem nunmehrigen Kriegsminister von Rauch vorangetriebene Flottenbauplan von 1837 von dem damaligen Kronprinzen Friedrich Wilhelm unterstützt. Als König bewilligte er 1841 den Bau einer hochseegängigen Schulkorvette, die unter dem Namen Amazone 1843 vom Stapel lief und der Seefahrtsschule in Danzig als erstes deutsches Segelschulschiff für die Ausbildung des seemännischen Nachwuchses diente. Damals wurde allerdings mehr Wert auf den Aufbau einer Handelsflotte gelegt als auf die Marine. Dabei kam der Preußischen Seehandlung eine besondere Rolle zu. Ihre Schiffe führten die preußische Kriegsflagge und waren wie die meisten Handelsschiffe der damaligen Zeit zum Schutz gegen Piraten bewaffnet. Diese Hilfsmarine bestand bis etwa 1850.

Einer der Ersten, die sich für den Aufbau einer wirklichen Marine einsetzten, war Prinz Adalbert von Preußen. Er hatte eine Reihe von Reisen unternommen und den Wert einer Flotte zur Unterstützung von Handelsinteressen und zum Schutz der eigenen Schifffahrt erkannt. Während der Revolutionszeit 1848 bis 1852 war er am Aufbau der Reichsflotte beteiligt, den die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche angesichts des Krieges gegen Dänemark beschlossen hatte. Der Deutsche Bund besaß keine eigene Marine, sondern verließ sich auf die verbündeten Mächte Großbritannien, Niederlande und Dänemark. Während des Schleswig-Holsteinischen Krieges zeigte sich das Scheitern dieser Strategie, weil Großbritannien und die Niederlande neutral blieben und Dänemark Kriegsgegner wurde. Innerhalb weniger Tage brachte die dänische Marine den deutschen Seehandel in Nord- und Ostsee zum Erliegen. Die Marine des Bundesmitglieds Österreich lag im Mittelmeer und konnte erst später in den Krieg eingreifen.

Aufbau der Marine ab 1849

Bereits während der Revolution hatte sich Adalbert auch um den Ausbau der preußischen Marine gekümmert, zu deren erstem Seebefehlshaber 1848 der aus den Niederlanden stammende Kommodore Jan Schröder ernannt wurde. Dem Aufbau einer preußischen Flotte standen innere und äußere Einflüsse entgegen. In Preußen fürchtete das einflussreiche preußische Heer den Verlust von Finanzmitteln, da die Ausrüstung einer Flotte teuer war. Großbritannien hatte kein Interesse am Auftauchen einer neuen Seemacht in der Nordsee und in Übersee, ebenso wie Russland nicht daran interessiert war, dass in der Ostsee eine weitere Seemacht entstand. Es hatte außerdem großes Interesse, die Friedensordnung des Wiener Kongresses und die konservativen Monarchien in Europa zu erhalten. Während der Revolution von 1848 galt die gesamtdeutsche Marineidee als vergleichsweise revolutionär und demokratisch und rief allein deshalb Russlands Widerstand hervor.

Nach der Niederschlagung der Revolution konnte Adalbert dennoch seine Pläne umsetzen und mit dem Aufbau einer preußischen Marine beginnen. Preußen begann mit der Beschaffung geeigneter Schiffe, wobei die größeren zum Teil im Ausland gekauft und die kleineren auf eigenen Werften gebaut wurden.

Die erste Überseereise eines preußischen Kriegsschiffs wurde 1850/51 von dem Schulschiff Mercur durchgeführt, das von Ende Januar bis März 1851 die brasilianischen Häfen Bahia und Rio de Janeiro besuchte. Ein geplanter Besuch von Kapstadt musste aufgrund schlechter Windverhältnisse entfallen. Die Mercur hatte bereits 1848, noch während ihrer Dienstzeit in der Preußischen Seehandlung, Fahrten nach Batavia und Rio durchgeführt.

Das erste maschinengetriebene Kriegsschiff, das auf einer preußischen Werft gebaut wurde, war 1851 die Radkorvette Danzig. Es folgten die Korvetten der Arcona-Klasse. 1865 erwarb Preußen mit Augusta und Victoria zwei als sehr modern geltende Dampfkorvetten in Frankreich, die für die Marine der Konföderierten Staaten von Amerika gebaut worden waren, aber nicht abgeliefert werden durften.

Zugleich wurde ein erster Stützpunkt an der Nordsee erworben. Im Jade-Vertrag von 1853 trat Oldenburg das so genannte Jadegebiet an Preußen ab. Hier erstand in den folgenden Jahren ein großer Kriegshafen, der 1869 den Namen Wilhelmshaven erhielt.

Mit dem Zulauf der Schiffe begann eine rege Ausbildungs- und Reisetätigkeit. 1852/53 leitete Kommodore Schröder die erste preußische Übersee-Expedition. Das Geschwader bestand aus der Fregatte Gefion, dem Schulschiff Amazone und dem Transportschiff Mercur. Die Reise führte über Westafrika (Liberia) nach Brasilien, Uruguay, Venezuela, Kolumbien, Jamaika und Kuba in die Vereinigten Staaten, wo Schröder von Norfolk aus den US-Präsidenten in Washington, D.C. besuchte.

Ab Mitte der 1850er Jahre waren preußische Korvetten und Fregatten auf allen Weltmeeren zu finden. Die zweite größere Überseeoperation der Marine führte ab 1859 in ostasiatische Gewässer. Die von Friedrich Albrecht zu Eulenburg geführte so genannte Eulenburg-Expedition (Preußische Ostasienexpedition) mit den Schiffen Arcona, Thetis, Frauenlob und Elbe wurde von den Staaten des Zollvereins unterstützt. Sie war insofern erfolgreich, als es gelang, am 2. September 1861 China einen (ungleichen) Handelsvertrag aufzuzwingen, der dem der Großmächte Großbritannien und Frankreich entsprach.

Um die Küstenverteidigung zu verstärken, wurden ab 1860 acht große Kanonenboote der Camaeleon-Klasse und 15 kleinere Kanonenboote der Jäger-Klasse beschafft. Während letztere nur für den Küsteneinsatz geeignet waren, hatten die Boote der Camaeleon-Klasse einen größeren Aktionsradius. Sie wurden zeitweise als Stationsschiffe im Mittelmeer eingesetzt und Meteor befand sich während des Deutsch-Französischen Krieges in der Karibik.

Kriegsbeteiligung 1864 und 1866

Als sich im Herbst 1863 die Möglichkeit eines Krieges mit Dänemark abzeichnete, wurden die für Auslandsreisen vorgesehenen Schiffe in der Heimat gehalten oder zurückgerufen und weitere Maßnahmen zur Mobilmachung der preußischen Marine eingeleitet. Dabei ging es vor allem darum, die in Reserve befindliche größere Zahl von Kanonenbooten zu bemannen. Zu diesem Zweck wurden Offiziere, Seeleute und Maschinenpersonal aus der Handelsschifffahrt angemustert.

Im Frühjahr 1864 verfügte die Marine über folgende Kräfte in der Ostsee:

  • Ein Geschwader Dampfschiffe (Chef: Kapitän zur See Jachmann):
    • Korvette Arcona
    • Korvette Vineta
    • Korvette Nymphe
    • Aviso Grille
  • Eine Flottille Kanonenboote (Chef Kapitän zur See Kuhn):
    • Aviso Loreley (Führerboot)
    • 3 Divisionen mit je 6 Schraubenkanonenbooten (insgesamt 4 große und 14 kleine)
    • 2 Divisionen mit insgesamt 18 Ruderkanonenbooten und 4 Kanonenjollen

Außerhalb der Ostsee auf einer Auslandsreise im Schwarzen Meer befanden sich die großen Kanonenboote Blitz und Basilisk sowie der Radaviso Preußischer Adler. Ältere Segelschiffe wurden als nicht kriegstüchtig angesehen und nicht eingesetzt. Die dänische Flotte war hinsichtlich der Anzahl, Größe und Kampfkraft ihrer Schiffe erheblich überlegen.

Nach Kriegsbeginn (1. Februar 1864) verhinderte zunächst die starke Vereisung der Ostsee jegliche Marineoperationen. Dänemark erklärte zum 15. März 1864 die Blockade der preußischen Häfen. Nach dem Rückgang des Eises kam es am 17. März zum Seegefecht bei Jasmund, als die preußischen Kräfte die dänische Blockade testeten. Sie waren aufgrund ihrer Zahl nicht in der Lage sie zu durchbrechen, verhinderten mit dem unentschiedenen Gefecht aber eine Nahblockade.

Am 9. Mai 1864 kam es in der Nordsee zum Seegefecht bei Helgoland, in dem deutscherseits ein österreichischer Flottenverband unter Linienschiffskapitän Tegetthoff teilnahm, der durch ein kleines preußisches Geschwader unter Korvettenkapitän Klatt unterstützt wurde. Es bestand aus den in die Heimat zurückgerufenen Radaviso Preußischer Adler und den Kanonenbooten Blitz und Basilisk. Auch dieses Gefecht endete unentschieden mit Vorteilen für Dänemark, hatte jedoch wegen des am 12. Mai in Kraft tretenden Waffenstillstands keine Auswirkungen mehr auf den Kriegsverlauf.

Im Deutschen Krieg 1866 kam die preußische Marine kaum zum Einsatz. Die österreichische Marine wäre der preußischen bei weitem überlegen gewesen, war jedoch durch den Krieg gegen Italien in der Adria gebunden.

Nach dem Krieg schlossen sich die norddeutschen Staaten unter preußischer Führung zum Norddeutschen Bund zusammen. Aus der preußischen Marine wurde 1867 die Marine des Norddeutschen Bundes, die wiederum nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1871 zur Kaiserlichen Marine wurde.

Bedeutung der preußischen Marine für den preußischen Staat

Auch wenn Preußen sich stets als kontinentale Landmacht verstanden hat, waren doch Aufstieg und Untergang eng mit dem Schicksal brandenburgisch-preußisch-deutscher Seestreitkräfte verbunden. Es war der ehrgeizige Auftritt des Großen Kurfürsten, der die Anhebung des Herzogtums Preußen zum Königreich Preußen vorbereitete, was später als Überbegriff für die anderen Teilstaaten wie die Markgrafschaft Brandenburg und die Grafschaft Mark fungierte. Seemacht und Kolonien gehörten zu den Machtattributen der damaligen Zeit, die auch für kleinere und mittlere Mächte wie Dänemark und die Schweden selbstverständlich waren.

Für einhundertfünfzig Jahre verzichtete Preußen – anders als alle anderen europäischen Mächte – auf eine Marine, ehe es während des Krieges gegen Dänemark 1848 bis 1852 die Notwendigkeit erkannte, auf See wenigstens eine gewisse militärische Handlungsfähigkeit zu besitzen. Die Eulenburg-Expedition von 1859 bis 1862 erlaubte es Preußen, sich erstmals als Vertreter aller deutschen Staaten außer Österreich im Ausland darzustellen und damit seine Führungsrolle in dem bald darauf entstehenden Norddeutschen Bund und im Kaiserreich vorzubereiten.

Siehe auch

  • Deutsche Marine
  • Geschichte der Deutschen Marine
  • Liste preußischer Kriegsschiffe
  • Liste der historischen Marinestreitkräfte

Literatur

  • Otto Altenburg: Die Anfänge der preußischen Kriegsmarine in Stettin. Greifswald 1922 (2., vermehrte Aufl. Karlsruhe 1936)
  • Werner Rahn: Deutsche Marinen im Wandel – Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheitspolitik. R. Oldenbourg Verlag, München 2005, ISBN 3-486-57674-7
  • Horst Auerbach: Preußens Weg zur See - Pommern, die Wege der Königlich-Preußischen Armee. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1995, ISBN 3-89488-091-0
  • Günter Stavorinus und Peter P.E. Günther: Tagebuch an Bord Sr. Majestät Dampf-Korvette „Danzig“ auf der Reise nach London. (Konstantinopel-Athen-Syra 1853/54. Geführt von Leutnant zur See 2. Klasse Eduard Arendt). Hrsg. im Selbstverlag, Berlin und Trappenkamp 1998
  • Adolf Mensing: An Bord der Gazelle nach Yokohama. Ein preußischer Marineoffizier erinnert sich. Bearbeitet und herausgegeben von Horst Auerbach. Rostock 2000, ISBN 3-356-00883-8
  • Hartmut Nöldeke, Johann Schmidt: Sanitätsdienst in der Königlich Preussischen Marine. Koehler, Herford 1993, ISBN 3-7822-0580-4.
  • Gerhard Wiechmann: Die Königlich Preußische Marine in Lateinamerika 1851 bis 1867. Ein Versuch deutscher Kanonenbootpolitik, in: Sandra Carreras, Günther Maihold (Hrsg.): Preußen und Lateinamerika. Im Spannungsfeld von Kommerz, Macht und Kultur. (Europa-Übersee Bd. 12). Münster 2004, ISBN 3-8258-6306-9, S. 105–144
  • Henning Krüger: Zwischen Küstenverteidigung und Weltpolitik. Die politische Geschichte der preußischen Marine 1848–1867. (Kleine Reihe zur Militär- und Marinegeschichte Bd. 15). Winkler, Bochum 2008, ISBN 978-3-89911-096-8
  • Albert Röhr: Handbuch der deutschen Marinegeschichte. Gerhard Stalling Verlag. Oldenburg/Hamburg 1963.
  • Victor Valois: Aus den Erlebnissen eines alten Seeoffiziers. Potsdam o. J. (ca. 1900)
  • E. Wendt & Co. (Hrsg.): Übersicht der Preußischen Handelsmarine. Stettin Januar 1848 (online [abgerufen am 4. Juni 2015]). 

Weblinks

Commons: Preußische Marine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. John B. Hattendorf: Deutschland und die See: Historische Wurzeln deutscher Seestreitkräfte bis 1815. In: Werner Rahn (Hrsg.): Deutsche Marinen im Wandel - Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheitspolitik. München 2005, ISBN 3-486-57674-7
  2. Albert Röhr: Handbuch der deutschen Marinegeschichte. Gerhard Stalling Verlag. Oldenburg/Hamburg 1963. Seite 31
  3. Albert Röhr: Handbuch der deutschen Marinegeschichte. Gerhard Stalling Verlag. Oldenburg/Hamburg 1963. Seiten 35–36
  4. Albert Röhr: Handbuch der deutschen Marinegeschichte. Gerhard Stalling Verlag. Oldenburg/Hamburg 1963. Seiten 202 und 203
  5. Victor Valois: Aus den Erlebnissen eines alten Seeoffiziers. Potsdam o. J.
  6. Cord Eberspächer: Deutsche Kanonenbootpolitik in Ostasien. In: Hartmut Klüver (Hrsg.): Auslandseinsätze deutscher Kriegsschiffe im Frieden. Bochum 2003, ISBN 3-89911-007-2
  7. Mirko Graetz: Prinz Adalberts vergessene Flotte. Die Norddeutsche Bundesmarine 1867–1871. Lulu Enterprises Inc. Morrisville, NC (USA) 2008, ISBN 978-1-4092-2509-6, S. 72
Normdaten (Körperschaft): GND: 35258-5 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 127260834

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 22:58

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Die Preussische Marine offiziell Koniglich Preussische Marine war die Seestreitkraft der preussischen Monarchie Durch einfache Umbenennung wurde im Jahre 1701 aus der Kurbrandenburgischen Marine infolge der Erhebung des Kurfursten Friedrichs III von Brandenburg zum Konig in Preussen die Koniglich preussische Die preussische Marine bestand mit langerer Unterbrechung bis zur Grundung des Norddeutschen Bundes 1867 anlasslich derer die preussische Marine in der Marine des Norddeutschen Bundes aufging Preussische Seekriegsflagge seit 1850Der Vorganger die Kurbrandenburgische Marine Hauptartikel Kurbrandenburgische Marine Die Kurfursten von Brandenburg waren als Herzoge von Preussen dem polnischen Konig ihrem Lehnsherrn verpflichtet Schiffe bereitzustellen Dies wurde aber nur zogerlich fur sehr kurze Zeit mit einer kleinen Anzahl angemieteter Schiffe erfullt Erst als Souveran intensivierte der Kurfurst Friedrich Wilhelm ab Mitte der 1670er Jahre die militarische Seite seiner maritimen Bestrebungen Die nur angemieteten Fahrzeuge fur Kaperunternehmungen wurden erst am 1 Oktober 1684 offiziell Eigentum des Kurfursten Der Grosse Kurfurst bezeichnete Schifffahrt und Kommerzien als die vornehmsten Aufgaben eines Staates und betrieb energisch den Erwerb von Kolonien in Ubersee Dies wurde auf Kosten der kleinen Marine umgesetzt Erst wurden die Gelder dann die Schiffe den Compagnien unterstellt Von der Grundung des Konigreichs Preussen 1701 bis zum Ende der Napoleonischen Kriege 1815Die Nachfahren Friedrich Wilhelms hatten jedoch nur wenig Interesse an den uberseeischen Erwerbungen und einer eigenen Seemacht Sein Sohn der als Friedrich I Konig in Preussen wurde loste die Marine 1711 auf und sein Enkel Friedrich Wilhelm I war froh den Kolonialbesitz 1717 gunstig an die Niederlande verkaufen zu konnen Damit bestand fur die nachsten hundert Jahre faktisch keine preussische Marine mehr Weil Brandenburg Preussen nach dem Nordischen Krieg in den Besitz Stettins und der Odermundung gelangt war und damit in seinem Kerngebiet einen viel bedeutenderen Ostseezugang als bis dahin nur Kolberg besass pruften preussische Beamte die Frage eines militarischen Schutzes fur den Seehandel 1733 erneut und kamen zu dem Schluss dass es fur den Staat ausreichend war sich weiter hauptsachlich auf den Schutz durch auslandische Kriegsschiffe zu verlassen Stattdessen konzentrierte der Soldatenkonig Friedrich Wilhelm I die militarischen Anstrengungen Preussens auf den Aufbau des viertgrossten Heeres in Europa die Preussische Armee was in Anbetracht der kontinentalen Lage ohne naturliche Grenzen sinnvoller erschien und dem Staat den Status einer europaischen Macht einbrachte Daneben pflegte er freundschaftliche Beziehungen zu den benachbarten Seemachten Danemark und den Niederlanden Auch Friedrich II war der Ansicht Preussen durfe sich niemals zum Aufbau einer Kriegsmarine verleiten lassen Preussen konnte mit den grossen Flotten Englands Frankreichs Spaniens Danemarks und Russlands ohnehin niemals gleichziehen und ware mit einigen wenigen Schiffen immer hinter den anderen Nationen zuruckgeblieben Er glaubte ferner dass Seeschlachten nur selten eine Kriegsentscheidung herbeifuhrten und zog es nach eigenem Bekunden vor statt der schlechtesten Flotte unter den Seemachten das beste Landheer Europas zu unterhalten Gleichwohl wollte er am internationalen Seehandel teilhaben und grundete mehrere Seehandelsgesellschaften die ihre Geschafte in Ubersee mit wechselndem Erfolg fuhrten So wurde die 1751 gegrundete Koniglich Preussische Asiatische Compagnie in Emden nach Canton und China nach Ruckschlagen im Siebenjahrigen Krieg bereits 1765 wieder aufgelost Eine andere Gesellschaft die 1772 gegrundete Seehandlungsgesellschaft besteht heute noch in der Rechtsform einer Stiftung unter dem Namen Stiftung Preussische Seehandlung Lediglich wahrend des Siebenjahrigen Krieges operierten kleine improvisierte preussische Seestreitkrafte im Raum Stettin und einige wenige Kaperschiffe mit preussischem Kaperbrief waren auf den Weltmeeren unterwegs 1758 wurde zur Stadtverteidigung von Stettin und zum Schutz des Stettiner Haffs an der Odermundung eine provisorische Stettiner Flottille geschaffen die aus einem Dutzend Schiffen bestand Am 10 September 1759 wurde die Stettiner Flottille von einem kleinen schwedischen Marineverband angegriffen und besiegt Bereits 1760 wurde eine neue Flottille als Ersatz fur die im Vorjahr verlorenen Schiffe in Dienst gestellt die bis zum Kriegsende ihre Aufgaben wahrnahm 1759 begann ein preussisches Kaperschiff die Prinz Ferdinand seinen Einsatz im Mittelmeer und kaperte innerhalb eines Jahres 14 Handelsschiffe wahrend ein anderes Kaperschiff die Lissa die Nordsee und den Armelkanal befuhr und drei fremde Schiffe erbeuten konnte Ein Flottenbauplan von 1796 Teil einer Denkschrift von Generalmajor Ernst von Ruchel uber die preussische Kustenverteidigung kam nicht zur Ausfuhrung Wahrend des Krieges gegen Frankreich wurden 1806 ahnlich wie fruher in Stettin kleine Krafte bei Danzig und in Ostpreussen aufgestellt die als Konigliche Flottille bezeichnet und bereits nach dem Frieden von Tilsit 1807 wieder aufgelost wurden Auch in der Endphase der Napoleonischen Kriege kamen in den Jahren zwischen 1811 und 1813 einzelne Kriegsschiffe unter preussischer Flagge zum Einsatz darunter 1812 1813 das Festungswachtschiff Colberg Die preussische Marine im 19 JahrhundertSchwedisches RuderkanonenbootDie Amazone war eine holzerne Segelkorvette der preussischen Marine die vor allem als Schulschiff diente Nach dem Wiener Kongress und der Grundung des Deutschen Bundes begann Preussen sehr langsam mit dem Aufbau einer kleinen Kustenflotte Am 28 November 1816 bestimmte Konig Friedrich Wilhelm III eine eigene Kriegsflagge die auf einem weissen Doppelstander einen schwarzen Adler und im oberen Eck ein Eisernes Kreuz zeigte Vom Wiener Kongress 1815 bis zur Revolution 1848 49 Im August 1815 stellte Schweden seinen Marineoffizier Diedrich Johann Longe Preussen das zu dieser Zeit kein einziges Kriegsschiff besass zur Verfugung Longe ubergab am 23 Oktober 1815 sechs in Stralsund liegende und von Preussen erworbene schwedische Kanonenboote und wurde selbst am 28 Dezember 1815 als Offizier in die preussische Marine ubernommen Auf Longes Vorschlag wurde als erster preussischer Kriegsschiffneubau der schnelle bewaffnete Schoner Stralsund gebaut Die ehemals schwedischen Kanonenboote wurden schon bis 1819 wegen mangelnder Brauchbarkeit wieder verkauft und die Stralsund wurde 1829 zum Abbruch versteigert Die preussische Seeverteidigung blieb weiterhin auf einige Kustenbatterien beschrankt Nachdem Plane des preussischen Generalstabs von 1811 und 1814 fur eine preussische Marine beide von dem damaligen Oberst Gustav von Rauch interimistischer Generalstabschef und 1820 von Longe aus finanziellen und politischen Grunden von der jeweiligen preussischen Regierung abgelehnt worden waren und die dafur eingesetzten Seewehr Kommissionen 1825 unter Rauch inzwischen Generalleutnant und 1834 auch zu keinem Ergebnis kamen wurde erst der von dem nunmehrigen Kriegsminister von Rauch vorangetriebene Flottenbauplan von 1837 von dem damaligen Kronprinzen Friedrich Wilhelm unterstutzt Als Konig bewilligte er 1841 den Bau einer hochseegangigen Schulkorvette die unter dem Namen Amazone 1843 vom Stapel lief und der Seefahrtsschule in Danzig als erstes deutsches Segelschulschiff fur die Ausbildung des seemannischen Nachwuchses diente Damals wurde allerdings mehr Wert auf den Aufbau einer Handelsflotte gelegt als auf die Marine Dabei kam der Preussischen Seehandlung eine besondere Rolle zu Ihre Schiffe fuhrten die preussische Kriegsflagge und waren wie die meisten Handelsschiffe der damaligen Zeit zum Schutz gegen Piraten bewaffnet Diese Hilfsmarine bestand bis etwa 1850 Einer der Ersten die sich fur den Aufbau einer wirklichen Marine einsetzten war Prinz Adalbert von Preussen Er hatte eine Reihe von Reisen unternommen und den Wert einer Flotte zur Unterstutzung von Handelsinteressen und zum Schutz der eigenen Schifffahrt erkannt Wahrend der Revolutionszeit 1848 bis 1852 war er am Aufbau der Reichsflotte beteiligt den die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche angesichts des Krieges gegen Danemark beschlossen hatte Der Deutsche Bund besass keine eigene Marine sondern verliess sich auf die verbundeten Machte Grossbritannien Niederlande und Danemark Wahrend des Schleswig Holsteinischen Krieges zeigte sich das Scheitern dieser Strategie weil Grossbritannien und die Niederlande neutral blieben und Danemark Kriegsgegner wurde Innerhalb weniger Tage brachte die danische Marine den deutschen Seehandel in Nord und Ostsee zum Erliegen Die Marine des Bundesmitglieds Osterreich lag im Mittelmeer und konnte erst spater in den Krieg eingreifen Aufbau der Marine ab 1849 Preussisches Torpedoboot etwa Mitte des 19 JahrhundertsFregatte Thetis unter der preussischen Seekriegsflagge 1867 Bereits wahrend der Revolution hatte sich Adalbert auch um den Ausbau der preussischen Marine gekummert zu deren erstem Seebefehlshaber 1848 der aus den Niederlanden stammende Kommodore Jan Schroder ernannt wurde Dem Aufbau einer preussischen Flotte standen innere und aussere Einflusse entgegen In Preussen furchtete das einflussreiche preussische Heer den Verlust von Finanzmitteln da die Ausrustung einer Flotte teuer war Grossbritannien hatte kein Interesse am Auftauchen einer neuen Seemacht in der Nordsee und in Ubersee ebenso wie Russland nicht daran interessiert war dass in der Ostsee eine weitere Seemacht entstand Es hatte ausserdem grosses Interesse die Friedensordnung des Wiener Kongresses und die konservativen Monarchien in Europa zu erhalten Wahrend der Revolution von 1848 galt die gesamtdeutsche Marineidee als vergleichsweise revolutionar und demokratisch und rief allein deshalb Russlands Widerstand hervor Nach der Niederschlagung der Revolution konnte Adalbert dennoch seine Plane umsetzen und mit dem Aufbau einer preussischen Marine beginnen Preussen begann mit der Beschaffung geeigneter Schiffe wobei die grosseren zum Teil im Ausland gekauft und die kleineren auf eigenen Werften gebaut wurden Die erste Uberseereise eines preussischen Kriegsschiffs wurde 1850 51 von dem Schulschiff Mercur durchgefuhrt das von Ende Januar bis Marz 1851 die brasilianischen Hafen Bahia und Rio de Janeiro besuchte Ein geplanter Besuch von Kapstadt musste aufgrund schlechter Windverhaltnisse entfallen Die Mercur hatte bereits 1848 noch wahrend ihrer Dienstzeit in der Preussischen Seehandlung Fahrten nach Batavia und Rio durchgefuhrt Das erste maschinengetriebene Kriegsschiff das auf einer preussischen Werft gebaut wurde war 1851 die Radkorvette Danzig Es folgten die Korvetten der Arcona Klasse 1865 erwarb Preussen mit Augusta und Victoria zwei als sehr modern geltende Dampfkorvetten in Frankreich die fur die Marine der Konfoderierten Staaten von Amerika gebaut worden waren aber nicht abgeliefert werden durften Die preussischen Radavisos Nix und Salamander um 1853 Gemalde von Luder Arenhold 1905 Zugleich wurde ein erster Stutzpunkt an der Nordsee erworben Im Jade Vertrag von 1853 trat Oldenburg das so genannte Jadegebiet an Preussen ab Hier erstand in den folgenden Jahren ein grosser Kriegshafen der 1869 den Namen Wilhelmshaven erhielt Mit dem Zulauf der Schiffe begann eine rege Ausbildungs und Reisetatigkeit 1852 53 leitete Kommodore Schroder die erste preussische Ubersee Expedition Das Geschwader bestand aus der Fregatte Gefion dem Schulschiff Amazone und dem Transportschiff Mercur Die Reise fuhrte uber Westafrika Liberia nach Brasilien Uruguay Venezuela Kolumbien Jamaika und Kuba in die Vereinigten Staaten wo Schroder von Norfolk aus den US Prasidenten in Washington D C besuchte Preussische Marineinfanterie 1852 Premierleutnant im Dienstanzug und Seesoldat im Wachtanzug Illustrierter Deutscher Flotten Kalender fur 1903 Ab Mitte der 1850er Jahre waren preussische Korvetten und Fregatten auf allen Weltmeeren zu finden Die zweite grossere Uberseeoperation der Marine fuhrte ab 1859 in ostasiatische Gewasser Die von Friedrich Albrecht zu Eulenburg gefuhrte so genannte Eulenburg Expedition Preussische Ostasienexpedition mit den Schiffen Arcona Thetis Frauenlob und Elbe wurde von den Staaten des Zollvereins unterstutzt Sie war insofern erfolgreich als es gelang am 2 September 1861 China einen ungleichen Handelsvertrag aufzuzwingen der dem der Grossmachte Grossbritannien und Frankreich entsprach Um die Kustenverteidigung zu verstarken wurden ab 1860 acht grosse Kanonenboote der Camaeleon Klasse und 15 kleinere Kanonenboote der Jager Klasse beschafft Wahrend letztere nur fur den Kusteneinsatz geeignet waren hatten die Boote der Camaeleon Klasse einen grosseren Aktionsradius Sie wurden zeitweise als Stationsschiffe im Mittelmeer eingesetzt und Meteor befand sich wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges in der Karibik Kriegsbeteiligung 1864 und 1866 Als sich im Herbst 1863 die Moglichkeit eines Krieges mit Danemark abzeichnete wurden die fur Auslandsreisen vorgesehenen Schiffe in der Heimat gehalten oder zuruckgerufen und weitere Massnahmen zur Mobilmachung der preussischen Marine eingeleitet Dabei ging es vor allem darum die in Reserve befindliche grossere Zahl von Kanonenbooten zu bemannen Zu diesem Zweck wurden Offiziere Seeleute und Maschinenpersonal aus der Handelsschifffahrt angemustert Seegefecht bei Jasmund SMS Loreley und SMS Nymphe im Gefecht mit der danischen Fregatte Sjaelland Im Fruhjahr 1864 verfugte die Marine uber folgende Krafte in der Ostsee Ein Geschwader Dampfschiffe Chef Kapitan zur See Jachmann Korvette Arcona Korvette Vineta Korvette Nymphe Aviso Grille Eine Flottille Kanonenboote Chef Kapitan zur See Kuhn Aviso Loreley Fuhrerboot 3 Divisionen mit je 6 Schraubenkanonenbooten insgesamt 4 grosse und 14 kleine 2 Divisionen mit insgesamt 18 Ruderkanonenbooten und 4 Kanonenjollen Ausserhalb der Ostsee auf einer Auslandsreise im Schwarzen Meer befanden sich die grossen Kanonenboote Blitz und Basilisk sowie der Radaviso Preussischer Adler Altere Segelschiffe wurden als nicht kriegstuchtig angesehen und nicht eingesetzt Die danische Flotte war hinsichtlich der Anzahl Grosse und Kampfkraft ihrer Schiffe erheblich uberlegen Nach Kriegsbeginn 1 Februar 1864 verhinderte zunachst die starke Vereisung der Ostsee jegliche Marineoperationen Danemark erklarte zum 15 Marz 1864 die Blockade der preussischen Hafen Nach dem Ruckgang des Eises kam es am 17 Marz zum Seegefecht bei Jasmund als die preussischen Krafte die danische Blockade testeten Sie waren aufgrund ihrer Zahl nicht in der Lage sie zu durchbrechen verhinderten mit dem unentschiedenen Gefecht aber eine Nahblockade Seegefecht bei Helgoland Die Fregatten Schwarzenberg Radetzky Niels Juel und Jylland Korvette Hejmdal im Hintergrund die preussischen Kanonenboote Am 9 Mai 1864 kam es in der Nordsee zum Seegefecht bei Helgoland in dem deutscherseits ein osterreichischer Flottenverband unter Linienschiffskapitan Tegetthoff teilnahm der durch ein kleines preussisches Geschwader unter Korvettenkapitan Klatt unterstutzt wurde Es bestand aus den in die Heimat zuruckgerufenen Radaviso Preussischer Adler und den Kanonenbooten Blitz und Basilisk Auch dieses Gefecht endete unentschieden mit Vorteilen fur Danemark hatte jedoch wegen des am 12 Mai in Kraft tretenden Waffenstillstands keine Auswirkungen mehr auf den Kriegsverlauf Im Deutschen Krieg 1866 kam die preussische Marine kaum zum Einsatz Die osterreichische Marine ware der preussischen bei weitem uberlegen gewesen war jedoch durch den Krieg gegen Italien in der Adria gebunden Nach dem Krieg schlossen sich die norddeutschen Staaten unter preussischer Fuhrung zum Norddeutschen Bund zusammen Aus der preussischen Marine wurde 1867 die Marine des Norddeutschen Bundes die wiederum nach dem Deutsch Franzosischen Krieg 1871 zur Kaiserlichen Marine wurde Bedeutung der preussischen Marine fur den preussischen StaatAuch wenn Preussen sich stets als kontinentale Landmacht verstanden hat waren doch Aufstieg und Untergang eng mit dem Schicksal brandenburgisch preussisch deutscher Seestreitkrafte verbunden Es war der ehrgeizige Auftritt des Grossen Kurfursten der die Anhebung des Herzogtums Preussen zum Konigreich Preussen vorbereitete was spater als Uberbegriff fur die anderen Teilstaaten wie die Markgrafschaft Brandenburg und die Grafschaft Mark fungierte Seemacht und Kolonien gehorten zu den Machtattributen der damaligen Zeit die auch fur kleinere und mittlere Machte wie Danemark und die Schweden selbstverstandlich waren Fur einhundertfunfzig Jahre verzichtete Preussen anders als alle anderen europaischen Machte auf eine Marine ehe es wahrend des Krieges gegen Danemark 1848 bis 1852 die Notwendigkeit erkannte auf See wenigstens eine gewisse militarische Handlungsfahigkeit zu besitzen Die Eulenburg Expedition von 1859 bis 1862 erlaubte es Preussen sich erstmals als Vertreter aller deutschen Staaten ausser Osterreich im Ausland darzustellen und damit seine Fuhrungsrolle in dem bald darauf entstehenden Norddeutschen Bund und im Kaiserreich vorzubereiten Siehe auchDeutsche Marine Geschichte der Deutschen Marine Liste preussischer Kriegsschiffe Liste der historischen MarinestreitkrafteLiteraturOtto Altenburg Die Anfange der preussischen Kriegsmarine in Stettin Greifswald 1922 2 vermehrte Aufl Karlsruhe 1936 Werner Rahn Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheitspolitik R Oldenbourg Verlag Munchen 2005 ISBN 3 486 57674 7 Horst Auerbach Preussens Weg zur See Pommern die Wege der Koniglich Preussischen Armee Brandenburgisches Verlagshaus Berlin 1995 ISBN 3 89488 091 0 Gunter Stavorinus und Peter P E Gunther Tagebuch an Bord Sr Majestat Dampf Korvette Danzig auf der Reise nach London Konstantinopel Athen Syra 1853 54 Gefuhrt von Leutnant zur See 2 Klasse Eduard Arendt Hrsg im Selbstverlag Berlin und Trappenkamp 1998 Adolf Mensing An Bord der Gazelle nach Yokohama Ein preussischer Marineoffizier erinnert sich Bearbeitet und herausgegeben von Horst Auerbach Rostock 2000 ISBN 3 356 00883 8 Hartmut Noldeke Johann Schmidt Sanitatsdienst in der Koniglich Preussischen Marine Koehler Herford 1993 ISBN 3 7822 0580 4 Gerhard Wiechmann Die Koniglich Preussische Marine in Lateinamerika 1851 bis 1867 Ein Versuch deutscher Kanonenbootpolitik in Sandra Carreras Gunther Maihold Hrsg Preussen und Lateinamerika Im Spannungsfeld von Kommerz Macht und Kultur Europa Ubersee Bd 12 Munster 2004 ISBN 3 8258 6306 9 S 105 144 Henning Kruger Zwischen Kustenverteidigung und Weltpolitik Die politische Geschichte der preussischen Marine 1848 1867 Kleine Reihe zur Militar und Marinegeschichte Bd 15 Winkler Bochum 2008 ISBN 978 3 89911 096 8 Albert Rohr Handbuch der deutschen Marinegeschichte Gerhard Stalling Verlag Oldenburg Hamburg 1963 Victor Valois Aus den Erlebnissen eines alten Seeoffiziers Potsdam o J ca 1900 E Wendt amp Co Hrsg Ubersicht der Preussischen Handelsmarine Stettin Januar 1848 online abgerufen am 4 Juni 2015 WeblinksCommons Preussische Marine Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweiseJohn B Hattendorf Deutschland und die See Historische Wurzeln deutscher Seestreitkrafte bis 1815 In Werner Rahn Hrsg Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheitspolitik Munchen 2005 ISBN 3 486 57674 7 Albert Rohr Handbuch der deutschen Marinegeschichte Gerhard Stalling Verlag Oldenburg Hamburg 1963 Seite 31 Albert Rohr Handbuch der deutschen Marinegeschichte Gerhard Stalling Verlag Oldenburg Hamburg 1963 Seiten 35 36 Albert Rohr Handbuch der deutschen Marinegeschichte Gerhard Stalling Verlag Oldenburg Hamburg 1963 Seiten 202 und 203 Victor Valois Aus den Erlebnissen eines alten Seeoffiziers Potsdam o J Cord Eberspacher Deutsche Kanonenbootpolitik in Ostasien In Hartmut Kluver Hrsg Auslandseinsatze deutscher Kriegsschiffe im Frieden Bochum 2003 ISBN 3 89911 007 2 Mirko Graetz Prinz Adalberts vergessene Flotte Die Norddeutsche Bundesmarine 1867 1871 Lulu Enterprises Inc Morrisville NC USA 2008 ISBN 978 1 4092 2509 6 S 72Normdaten Korperschaft GND 35258 5 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 127260834

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