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Die Schwäbische Prälatenbank oder das Schwäbische Reichsprälatenkollegium war seit der Frühen Neuzeit die Vertretung der

Schwäbische Prälatenbank

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Schwäbische Prälatenbank
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Die Schwäbische Prälatenbank oder das Schwäbische Reichsprälatenkollegium war seit der Frühen Neuzeit die Vertretung der Reichsprälaten des Schwäbischen Reichskreises im Reichsfürstenrat des Reichstags. Die Reichsäbtissinnen und Reichsäbte, denen es nicht wie den Fürstbischöfen und einigen Reichsäbten gelungen war, eine eigene Virilstimme im Reichsfürstenrat zu führen, gewannen ab 1582 zwei Kuriatstimmen, je eine für die Schwäbische (# 95 der Aufrufordnung) und 1653 auch für die Rheinische Prälatenbank (# 97). Als Reichsprälaten bezeichnete man auch die Pröpste und Prioren der reichsunmittelbaren Klöster, Kartausen, Abteien, Domkapitel, Kollegiat- und Frauenstifte im Heiligen Römischen Reich, die direkt dem Kaiser unterstanden.

Geschichte

Einige der wohlhabendsten Reichsklöster entstanden im Hochmittelalter im Bodenseegebiet bzw. in Oberschwaben, wo nach der Auflösung des Herzogtums Schwaben sehr vielen Städten und Klöstern die Reichsunmittelbarkeit gewährt wurde. Die Reichsmatrikel von 1521 zählt insgesamt 83 Reichsprälaten auf, deren Anzahl sich bis 1792 durch Mediatisierungen, Säkularisation, Abtretungen an andere europäische Staaten und Erhebungen in den Reichsfürststand auf 40 verringerte.

Der Reichsabtei Salem, die in der Rangfolge der Schwäbischen Prälatenbank zwar an der Spitze stand, gelang es nur einmal, mit Anselm II. Schwab, den Direktor zu stellen. Der Abt von Kaisheim war sowohl auf der Rheinischen (# 1) als auch auf der Schwäbischen Prälatenbank (# 7) vertreten. Mit der Zuordnung der Zisterzienserabtei Kaisheim zur Rheinischen Prälatenbank war es den beiden einzigen Zisterzienserabteien mit Prälatenrang gelungen, auf beiden Bänken den Ehrenplatz # 1 einzunehmen. Der Beitrag der Abtei Kaisheim mit 438 fl. zu den Römermonaten – ebenso wie derjenige der anderen Zisterzienserabtei, Salem, mit 429 fl. – war der höchste aller Prälaten beider Bänke. Die beiden einzigen Zisterzienserabteien zahlten einen Preis für das Direktoriatsprivileg, da sie überhaupt weit höhere Beiträge aufbringen mussten als andere Orden; der höchste Beitrag einer Benediktinerabtei lag nur halb so hoch. Faktisch waren es aber im Schwäbischen Reichsprälatenkollegium meist die Benediktiner und Prämonstratenser, die sich gegenseitig die wichtigsten Positionen zuspielten und abwechselnd die Direktoren des Kollegiums stellten. Am häufigsten stellte die Abtei Weingarten den Direktor.

Die Schwäbische Prälatenbank gewann ein größeres politisches Gewicht als das rheinische Kollegium. So durften die schwäbischen Reichsprälaten stets einen Vertreter in interständische Ausschüsse entsenden und hatten im Abt des oberschwäbischen Klosters Weingarten einen bereits seit 1555 rechtlich festgeschriebenen Vertreter im Ordentlichen Reichsdeputationstag. In der Aufrufordnung des Reichsfürstenrats nahm die Schwäbische Prälatenbank den ersten Rang der Kuriatstimmen (# 95) ein.

Die Mitglieder der Schwäbischen Prälatenbank 1792

  • 01. Abt von Salmansweiler oder Salem (Zisterziensermannsabtei)
  • 02. Abt von Weingarten (Benediktinermannsabtei)
  • 03. Abt von Ochsenhausen (Benediktinermannsabtei)
  • 04. Abt von Elchingen (Benediktinermannsabtei)
  • 05. Abt von Irsee (Benediktinermannsabtei)
  • 06. Abt von Ursberg (Prämonstratensermannsabtei)
  • 07. Abt von Kaisheim (Zisterziensermannsabtei)
  • 08. Abt von Roggenburg (Prämonstratensermannsabtei)
  • 09. Abt von Rot an der Rot (Prämonstratensermannsabtei)
  • 10. Abt von Weißenau (Prämonstratensermannsabtei)
  • 11. Abt von Schussenried (Prämonstratensermannsabtei)
  • 12. Abt von Marchtal (Prämonstratensermannsabtei)
  • 13. Abt von Petershausen (Benediktinermannsabtei)
  • 14. Propst von Wettenhausen (Augustiner-Chorherren-Propstei)
  • 15. Abt von Zwiefalten (Benediktinermannsabtei)
  • 16. Abt von Gengenbach (Benediktinermannsabtei)
  • 17. Abt von Neresheim (Benediktinermannsabtei)
  • 18. Äbtissin von Heggbach (Zisterzienserfrauenabtei)
  • 19. Äbtissin von Gutenzell (Zisterzienserfrauenabtei)
  • 20. Äbtissin von Rottenmünster (Zisterzienserfrauenabtei)
  • 21. Äbtissin von Baindt (Zisterzienserfrauenabtei)
  • 22. Äbtissin von Söflingen (Klarissenfrauenabtei)
  • 23. Abt von St. Georgen zu Isny (Benediktinermannsabtei)
  • --. Abt von Ottobeuren (Benediktinermannsabtei, wurde zur Schwäbischen Prälatenbank gerechnet, gehörte aber nicht dem Reichstag an)

Die Fürstäbtissin von Buchau saß nicht auf der Schwäbischen, sondern auf der Rheinischen Prälatenbank (# 11), ebenso der Abt von St. Ulrich und Afra zu Augsburg (# 6) und der Komtur der Deutschordensballei Elsass und Burgund (# 3); die gefürstete Äbtissin zu Lindau wurde zwar in der Reichsmatrikel veranschlagt, war aber bei keiner der beiden Kuriatstimmen berücksichtigt.

Angaben für 1792

Auflösung der Schwäbischen Prälatenbank

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 wurden die Reichsstände der Schwäbischen Prälatenbank samt und sonders zugunsten der Fürsten und Grafen mit Besitz auf dem linken Rheinufer, der von Frankreich annektiert worden war, säkularisiert.

  • Der Kurfürst von Pfalz-Bayern erhielt in § 2 die Abteien Irsee, Söflingen, Elchingen, Ursberg, Roggenburg, Wettenhausen, Kaisheim sowie St. Ulrich und Afra;
  • der Markgraf von Baden in § 5 die Abteien Gengenbach, Petershausen sowie Salem mit Ausnahme von Ostrach;
  • der Herzog von Württemberg in § 6 die Abteien Zwiefalten und Rottenmünster;
  • der Fürst von Nassau-Dillenburg in § 12 die Abtei Weingarten mit der Herrschaft Blumenegg in Vorarlberg (letztere 1804 an Österreich verkauft, 1805 von Bayern annektiert);
  • der Fürst von Thurn und Taxis in § 13 die Abteien Marchtal und Neresheim sowie Ostrach, dazu Stadt und gefürsteter Damenstift Buchau als Reichsfürstentum Buchau;
  • der Fürst von Bretzenheim in § 22 Stadt und das gefürstete Damenstift Lindau als Fürstentum Lindau (1804 an Österreich verkauft, 1805 von Bayern annektiert).
  • In § 24 wurde der Restbestand der Schwäbischen Prälatenbank verteilt und zwar
    • Baindt an den Grafen von Aspremont-Lynden,
    • Heggbach an den Grafen Waldbott von Bassenheim mit Ausnahme der
    • Orte Mietingen und Sulmingen, die an den Grafen von Plettenberg gingen,
    • Ochsenhausen an den Grafen von Metternich mit Ausnahme des Amtes Tannheim,
    • Stadt Isny und Abtei St. Georgen zu Isny an den Grafen von Quadt (1805 an Kurpfalz-Bayern verkauft),
    • Schussenried und Weißenau an den Grafen von Sternberg,
    • Gutenzell an den Grafen von Törring-Jettenbach,
    • Rot an der Rot an den Grafen Kolb von Wartenberg.
    • Das ochsenhausische Amt Tannheim wurde Graf von Schaesberg zugesprochen, mit Ausnahme eines Dorfes, das als
    • Burggrafschaft Winterrieden an den Grafen von Sinzendorf verliehen wurde.

Die depossedierten westfälischen Grafen konnten die Souveränität über die neugewonnenen Herrschaften in Oberschwaben nur kurzzeitig genießen. Mit der Rheinbundakte vom 12. Juli 1806 wurden im Art. 24 sämtliche Territorien den mit Napoleon verbündeten Rheinbundstaaten zugeschlagen:

  • der König von Bayern erhielt Neresheim und die Burggrafschaft Winterrieden,
  • der König von Württemberg erhielt Baindt, Buchau, Gutenzell, Heggbach, Isny, Marchtal, Mietingen und Sulmingen, Ochsenhausen, Rot an der Rot, Schussenried, Tannheim, Weingarten (ohne Hagnau), Weißenau sowie im Art. 18 die ehemalige Deutschordenskommende Altshausen,
  • der Großherzog von Baden erhielt die ehemals zu Weingarten gehörende Herrschaft Hagnau,
  • der Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen erhielt die ehemals zu Salem gehörende Herrschaft Ostrach.

Eine letzte Korrektur wurde im Grenzvertrag zwischen dem Königreich Bayern und dem Königreich Württemberg, geschlossen in Paris am 18. Mai 1810, vorgenommen. Bayern trat Neresheim, Söflingen und das ehemals zu Elchingen gehörende Amt Tomerdingen an Württemberg ab.

Literatur

  • Helmut Neuhaus: Das Reich in der frühen Neuzeit. (= Enzyklopädie Deutscher Geschichte. Bd. 42). 2. Auflage. Oldenbourg, München 2003, ISBN 3-486-56729-2.
  • Thomas Vogtherr: Die Reichsabteien der Benediktiner und das Königtum im hohen Mittelalter. (900–1125) (= Mittelalter-Forschungen. Bd. 5). Thorbecke, Stuttgart 2000, ISBN 3-7995-4255-8 (Digitalisat).

Anmerkungen

  1. Die Reichsunmittelbarkeit von Kaisheim war bis 1757 umstritten. Auch die Kreisstandsschaft war bis 1759 zwischen dem Bayerischen und dem Schwäbischen Reichskreis strittig, daher wurde Kaisheim keinem der Viertel des Schwäbischen Reichskreises zugeteilt; die Beiträge wurden aus der Kasse genommen. Die Zuordnung zum Bayerischen Reichskreis erfolgt gemäß dem Reichstagsabschied 1532.
  2. Stiftung 1137. Filiation von Lützel (Lucelle) - Bellevaux - Morimond. Im klösterlichen Besitz: Ostrach sowie Propstei Birnau. Der Landgrafschaft Nellenburg stand die Landeshoheit zu über die Herrschaften Münchhöf und Stetten am kalten Markt.
  3. Stiftung um 750. Hirsauer Reformkloster. Im klösterlichen Besitz: Herrschaften Hagnau, Hofen, Blumenegg.
  4. Stiftung 1093 als Priorat von Sankt Blasien. Jungcluniazensisches Reformkloster (Reform von St. Blasien). Seit 1391 selbstständige Abtei. Der Landvogtei Schwaben stand die Landeshoheit zu über Untersulmetingen.
  5. Stiftung 1128. Hirsauer Reformkloster. Der Markgrafschaft Burgau stand die Landeshoheit zu über Anteile an burgauischen Orten im Besitz der Abtei Elchingen.
  6. Stiftung 1186.
  7. Stiftung 1125. Filiation von Prémontré.
  8. Stiftung 1133. Filiation von Lützel (Lucelle) - Bellevaux - Morimond. Auf den Landtagen von Schwäbisch Österreich in Ehingen waren neben den Städten, Klöstern und Adelsherrschaften unter ausschließlich österreichischer Landeshoheit neben anderen Ständen die Abtei Kaisheim für die Herrschaft Oberhausen vertreten. Der Markgrafschaft Burgau stand die Landeshoheit zu über Anteile an burgauischen Orten im Besitz der Abtei Kaisheim.
  9. Stiftung 1126. Filiation von Ursberg.
  10. Stiftung 1137. Filiation von Prémontré.
  11. Stiftung 1145. Filiation von Rot an der Rot.
  12. Stiftung 1183 als Propstei, seit 1440 Abtei. Filiation von Weißenau. Auf den Landtagen von Schwäbisch Österreich in Ehingen waren neben den Städten, Klöstern und Adelsherrschaften unter ausschließlich österreichischer Landeshoheit neben anderen Ständen das Damenstift Buchau und die Abtei Schussenried für das Amt Bierstetten vertreten. Der Landvogtei Schwaben stand die Landeshoheit zu über Winterstettendorf.
  13. Stiftung 1171, bis 1440 Propstei. Filiation von Rot an der Rot.
  14. Stiftung 996. Hirsauer Reformkloster. Der Abtei waren seit 1581 das Kloster St. Georgen zu Stein am Rhein (ursprünglich auf dem Hohentwiel) und die Propstei Klingenzell einverleibt. Auf den Landtagen von Schwäbisch Österreich in Ehingen waren neben den Städten, Klöstern und Adelsherrschaften unter ausschließlich österreichischer Landeshoheit neben anderen Ständen die Abtei Petershausen für die Herrschaft Hilzingen vertreten.
  15. Stiftung um 1015. Der Markgrafschaft Burgau stand die Landeshoheit zu über Anteile an burgauischen Orten im Besitz der Propstei Wettenhausen.
  16. Stiftung 1089. Hirsauer Reformkloster. Reichsunmittelbar seit 1750.
  17. Stiftung 8. Jahrhundert. Hirsauer Reformkloster. Ohne Gebiet.
  18. Stiftung 1095. Hirsauer Reformkloster. Reichsunmittelbar seit 1764.
  19. Stiftung vor 1231. Der Markgrafschaft Burgau stand die Landeshoheit zu über Anteile an burgauischen Orten im Besitz der Abtei Heggbach.
  20. Stiftung um 1238.
  21. Stiftung 1217/1221.
  22. Stiftung 1240. Ohne Gebiet.
  23. Stiftung 1258, reichsunmittelbar seit 1773. Der Markgrafschaft Burgau stand die Landeshoheit zu über Anteile an burgauischen Orten im Besitz der Abtei Söflingen. Obwohl nicht in der Reichsmatrikel verzeichnet, wurde Söflingen im Schwäbischen Reichskreis zur Gestellung von Soldaten herangezogen.
  24. Stiftung um 1096. Hirsauer Reformkloster. Der Abt von St. Georgen war auch auf der Rheinischen Prälatenbank (# 7) vertreten. Seine Reichsunmittelbarkeit war bis 1781 umstritten.
  25. Die Herrschaft Straßberg mit Sitz im Schwäbischen Reichsgrafenkollegium befand sich im Besitz der Fürstäbtissin von Buchau
  26. Stiftung um 1012. Hirsauer Reformkloster. Bis 1644 wegen Streit um Reichsstandschaft mit dem Hochstift Augsburg Reichsstandschaft nicht wahrgenommen. Obwohl nicht in der Reichsmatrikel verzeichnet, wurde St. Ulrich und Afra im Schwäbischen Reichskreis zur Gestellung von Soldaten herangezogen. Zu St. Ulrich und Afra gehörte das Priorat Unterliezheim (Stiftung vor 1026 als Benediktinerfrauenabtei, Aufhebung 1540, Wiederherstellung als Expositur der Abtei St. Ulrich und Afra 1655) und die Herrschaft Finningen. Für Unterliezheim, das unter pfalz-bayerischer Landeshoheit stand, war der Abt von St. Ulrich und Afra pfalz-neuburgischer Landstand.
  27. Die Herrschaft Altshausen mit Sitz im Schwäbischen Reichsgrafenkollegium befand sich im Besitz des Komturs der Ballei Elsass und Burgund des Deutschen Ritterordens
  28. Stiftung 1043. Ohne Gebiet. Moser, S. 748: "Das Stift hat mit den Kollegien der Reichsprälaten nichts zu tun. Matrikel 1755 also falsch."
  29. Die Herren von Brandis erwarben 1396 Blumenegg und Vaduz von Werdenberg-Sargans, 1532 an Grafen von Sulz, 1613 Blumenegg an das Stift Weingarten.

Einzelnachweise

  1. Gerhard Köbler: Einleitung. In: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 4., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 1992, ISBN 3-406-35865-9, S. XIII.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4177527-2 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 07:07

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Die Schwabische Pralatenbank oder das Schwabische Reichspralatenkollegium war seit der Fruhen Neuzeit die Vertretung der Reichspralaten des Schwabischen Reichskreises im Reichsfurstenrat des Reichstags Die Reichsabtissinnen und Reichsabte denen es nicht wie den Furstbischofen und einigen Reichsabten gelungen war eine eigene Virilstimme im Reichsfurstenrat zu fuhren gewannen ab 1582 zwei Kuriatstimmen je eine fur die Schwabische 95 der Aufrufordnung und 1653 auch fur die Rheinische Pralatenbank 97 Als Reichspralaten bezeichnete man auch die Propste und Prioren der reichsunmittelbaren Kloster Kartausen Abteien Domkapitel Kollegiat und Frauenstifte im Heiligen Romischen Reich die direkt dem Kaiser unterstanden Reichspralat Anselm II Schwab Abt des Klosters Salem liess sich 1749 von Gottfried Bernhard Goz vor einem Reichsadler portratierenGeschichteEinige der wohlhabendsten Reichskloster entstanden im Hochmittelalter im Bodenseegebiet bzw in Oberschwaben wo nach der Auflosung des Herzogtums Schwaben sehr vielen Stadten und Klostern die Reichsunmittelbarkeit gewahrt wurde Die Reichsmatrikel von 1521 zahlt insgesamt 83 Reichspralaten auf deren Anzahl sich bis 1792 durch Mediatisierungen Sakularisation Abtretungen an andere europaische Staaten und Erhebungen in den Reichsfurststand auf 40 verringerte Der Reichsabtei Salem die in der Rangfolge der Schwabischen Pralatenbank zwar an der Spitze stand gelang es nur einmal mit Anselm II Schwab den Direktor zu stellen Der Abt von Kaisheim war sowohl auf der Rheinischen 1 als auch auf der Schwabischen Pralatenbank 7 vertreten Mit der Zuordnung der Zisterzienserabtei Kaisheim zur Rheinischen Pralatenbank war es den beiden einzigen Zisterzienserabteien mit Pralatenrang gelungen auf beiden Banken den Ehrenplatz 1 einzunehmen Der Beitrag der Abtei Kaisheim mit 438 fl zu den Romermonaten ebenso wie derjenige der anderen Zisterzienserabtei Salem mit 429 fl war der hochste aller Pralaten beider Banke Die beiden einzigen Zisterzienserabteien zahlten einen Preis fur das Direktoriatsprivileg da sie uberhaupt weit hohere Beitrage aufbringen mussten als andere Orden der hochste Beitrag einer Benediktinerabtei lag nur halb so hoch Faktisch waren es aber im Schwabischen Reichspralatenkollegium meist die Benediktiner und Pramonstratenser die sich gegenseitig die wichtigsten Positionen zuspielten und abwechselnd die Direktoren des Kollegiums stellten Am haufigsten stellte die Abtei Weingarten den Direktor Die Schwabische Pralatenbank gewann ein grosseres politisches Gewicht als das rheinische Kollegium So durften die schwabischen Reichspralaten stets einen Vertreter in interstandische Ausschusse entsenden und hatten im Abt des oberschwabischen Klosters Weingarten einen bereits seit 1555 rechtlich festgeschriebenen Vertreter im Ordentlichen Reichsdeputationstag In der Aufrufordnung des Reichsfurstenrats nahm die Schwabische Pralatenbank den ersten Rang der Kuriatstimmen 95 ein Die Mitglieder der Schwabischen Pralatenbank 17920 1 Abt von Salmansweiler oder Salem Zisterziensermannsabtei 0 2 Abt von Weingarten Benediktinermannsabtei 0 3 Abt von Ochsenhausen Benediktinermannsabtei 0 4 Abt von Elchingen Benediktinermannsabtei 0 5 Abt von Irsee Benediktinermannsabtei 0 6 Abt von Ursberg Pramonstratensermannsabtei 0 7 Abt von Kaisheim Zisterziensermannsabtei 0 8 Abt von Roggenburg Pramonstratensermannsabtei 0 9 Abt von Rot an der Rot Pramonstratensermannsabtei 10 Abt von Weissenau Pramonstratensermannsabtei 11 Abt von Schussenried Pramonstratensermannsabtei 12 Abt von Marchtal Pramonstratensermannsabtei 13 Abt von Petershausen Benediktinermannsabtei 14 Propst von Wettenhausen Augustiner Chorherren Propstei 15 Abt von Zwiefalten Benediktinermannsabtei 16 Abt von Gengenbach Benediktinermannsabtei 17 Abt von Neresheim Benediktinermannsabtei 18 Abtissin von Heggbach Zisterzienserfrauenabtei 19 Abtissin von Gutenzell Zisterzienserfrauenabtei 20 Abtissin von Rottenmunster Zisterzienserfrauenabtei 21 Abtissin von Baindt Zisterzienserfrauenabtei 22 Abtissin von Soflingen Klarissenfrauenabtei 23 Abt von St Georgen zu Isny Benediktinermannsabtei Abt von Ottobeuren Benediktinermannsabtei wurde zur Schwabischen Pralatenbank gerechnet gehorte aber nicht dem Reichstag an Die Furstabtissin von Buchau sass nicht auf der Schwabischen sondern auf der Rheinischen Pralatenbank 11 ebenso der Abt von St Ulrich und Afra zu Augsburg 6 und der Komtur der Deutschordensballei Elsass und Burgund 3 die gefurstete Abtissin zu Lindau wurde zwar in der Reichsmatrikel veranschlagt war aber bei keiner der beiden Kuriatstimmen berucksichtigt Angaben fur 1792Auflosung der Schwabischen PralatenbankMit dem Reichsdeputationshauptschluss vom 25 Februar 1803 wurden die Reichsstande der Schwabischen Pralatenbank samt und sonders zugunsten der Fursten und Grafen mit Besitz auf dem linken Rheinufer der von Frankreich annektiert worden war sakularisiert Der Kurfurst von Pfalz Bayern erhielt in 2 die Abteien Irsee Soflingen Elchingen Ursberg Roggenburg Wettenhausen Kaisheim sowie St Ulrich und Afra der Markgraf von Baden in 5 die Abteien Gengenbach Petershausen sowie Salem mit Ausnahme von Ostrach der Herzog von Wurttemberg in 6 die Abteien Zwiefalten und Rottenmunster der Furst von Nassau Dillenburg in 12 die Abtei Weingarten mit der Herrschaft Blumenegg in Vorarlberg letztere 1804 an Osterreich verkauft 1805 von Bayern annektiert der Furst von Thurn und Taxis in 13 die Abteien Marchtal und Neresheim sowie Ostrach dazu Stadt und gefursteter Damenstift Buchau als Reichsfurstentum Buchau der Furst von Bretzenheim in 22 Stadt und das gefurstete Damenstift Lindau als Furstentum Lindau 1804 an Osterreich verkauft 1805 von Bayern annektiert In 24 wurde der Restbestand der Schwabischen Pralatenbank verteilt und zwar Baindt an den Grafen von Aspremont Lynden Heggbach an den Grafen Waldbott von Bassenheim mit Ausnahme der Orte Mietingen und Sulmingen die an den Grafen von Plettenberg gingen Ochsenhausen an den Grafen von Metternich mit Ausnahme des Amtes Tannheim Stadt Isny und Abtei St Georgen zu Isny an den Grafen von Quadt 1805 an Kurpfalz Bayern verkauft Schussenried und Weissenau an den Grafen von Sternberg Gutenzell an den Grafen von Torring Jettenbach Rot an der Rot an den Grafen Kolb von Wartenberg Das ochsenhausische Amt Tannheim wurde Graf von Schaesberg zugesprochen mit Ausnahme eines Dorfes das als Burggrafschaft Winterrieden an den Grafen von Sinzendorf verliehen wurde Die depossedierten westfalischen Grafen konnten die Souveranitat uber die neugewonnenen Herrschaften in Oberschwaben nur kurzzeitig geniessen Mit der Rheinbundakte vom 12 Juli 1806 wurden im Art 24 samtliche Territorien den mit Napoleon verbundeten Rheinbundstaaten zugeschlagen der Konig von Bayern erhielt Neresheim und die Burggrafschaft Winterrieden der Konig von Wurttemberg erhielt Baindt Buchau Gutenzell Heggbach Isny Marchtal Mietingen und Sulmingen Ochsenhausen Rot an der Rot Schussenried Tannheim Weingarten ohne Hagnau Weissenau sowie im Art 18 die ehemalige Deutschordenskommende Altshausen der Grossherzog von Baden erhielt die ehemals zu Weingarten gehorende Herrschaft Hagnau der Furst von Hohenzollern Sigmaringen erhielt die ehemals zu Salem gehorende Herrschaft Ostrach Eine letzte Korrektur wurde im Grenzvertrag zwischen dem Konigreich Bayern und dem Konigreich Wurttemberg geschlossen in Paris am 18 Mai 1810 vorgenommen Bayern trat Neresheim Soflingen und das ehemals zu Elchingen gehorende Amt Tomerdingen an Wurttemberg ab LiteraturHelmut Neuhaus Das Reich in der fruhen Neuzeit Enzyklopadie Deutscher Geschichte Bd 42 2 Auflage Oldenbourg Munchen 2003 ISBN 3 486 56729 2 Thomas Vogtherr Die Reichsabteien der Benediktiner und das Konigtum im hohen Mittelalter 900 1125 Mittelalter Forschungen Bd 5 Thorbecke Stuttgart 2000 ISBN 3 7995 4255 8 Digitalisat AnmerkungenDie Reichsunmittelbarkeit von Kaisheim war bis 1757 umstritten Auch die Kreisstandsschaft war bis 1759 zwischen dem Bayerischen und dem Schwabischen Reichskreis strittig daher wurde Kaisheim keinem der Viertel des Schwabischen Reichskreises zugeteilt die Beitrage wurden aus der Kasse genommen Die Zuordnung zum Bayerischen Reichskreis erfolgt gemass dem Reichstagsabschied 1532 Stiftung 1137 Filiation von Lutzel Lucelle Bellevaux Morimond Im klosterlichen Besitz Ostrach sowie Propstei Birnau Der Landgrafschaft Nellenburg stand die Landeshoheit zu uber die Herrschaften Munchhof und Stetten am kalten Markt Stiftung um 750 Hirsauer Reformkloster Im klosterlichen Besitz Herrschaften Hagnau Hofen Blumenegg Stiftung 1093 als Priorat von Sankt Blasien Jungcluniazensisches Reformkloster Reform von St Blasien Seit 1391 selbststandige Abtei Der Landvogtei Schwaben stand die Landeshoheit zu uber Untersulmetingen Stiftung 1128 Hirsauer Reformkloster Der Markgrafschaft Burgau stand die Landeshoheit zu uber Anteile an burgauischen Orten im Besitz der Abtei Elchingen Stiftung 1186 Stiftung 1125 Filiation von Premontre Stiftung 1133 Filiation von Lutzel Lucelle Bellevaux Morimond Auf den Landtagen von Schwabisch Osterreich in Ehingen waren neben den Stadten Klostern und Adelsherrschaften unter ausschliesslich osterreichischer Landeshoheit neben anderen Standen die Abtei Kaisheim fur die Herrschaft Oberhausen vertreten Der Markgrafschaft Burgau stand die Landeshoheit zu uber Anteile an burgauischen Orten im Besitz der Abtei Kaisheim Stiftung 1126 Filiation von Ursberg Stiftung 1137 Filiation von Premontre Stiftung 1145 Filiation von Rot an der Rot Stiftung 1183 als Propstei seit 1440 Abtei Filiation von Weissenau Auf den Landtagen von Schwabisch Osterreich in Ehingen waren neben den Stadten Klostern und Adelsherrschaften unter ausschliesslich osterreichischer Landeshoheit neben anderen Standen das Damenstift Buchau und die Abtei Schussenried fur das Amt Bierstetten vertreten Der Landvogtei Schwaben stand die Landeshoheit zu uber Winterstettendorf Stiftung 1171 bis 1440 Propstei Filiation von Rot an der Rot Stiftung 996 Hirsauer Reformkloster Der Abtei waren seit 1581 das Kloster St Georgen zu Stein am Rhein ursprunglich auf dem Hohentwiel und die Propstei Klingenzell einverleibt Auf den Landtagen von Schwabisch Osterreich in Ehingen waren neben den Stadten Klostern und Adelsherrschaften unter ausschliesslich osterreichischer Landeshoheit neben anderen Standen die Abtei Petershausen fur die Herrschaft Hilzingen vertreten Stiftung um 1015 Der Markgrafschaft Burgau stand die Landeshoheit zu uber Anteile an burgauischen Orten im Besitz der Propstei Wettenhausen Stiftung 1089 Hirsauer Reformkloster Reichsunmittelbar seit 1750 Stiftung 8 Jahrhundert Hirsauer Reformkloster Ohne Gebiet Stiftung 1095 Hirsauer Reformkloster Reichsunmittelbar seit 1764 Stiftung vor 1231 Der Markgrafschaft Burgau stand die Landeshoheit zu uber Anteile an burgauischen Orten im Besitz der Abtei Heggbach Stiftung um 1238 Stiftung 1217 1221 Stiftung 1240 Ohne Gebiet Stiftung 1258 reichsunmittelbar seit 1773 Der Markgrafschaft Burgau stand die Landeshoheit zu uber Anteile an burgauischen Orten im Besitz der Abtei Soflingen Obwohl nicht in der Reichsmatrikel verzeichnet wurde Soflingen im Schwabischen Reichskreis zur Gestellung von Soldaten herangezogen Stiftung um 1096 Hirsauer Reformkloster Der Abt von St Georgen war auch auf der Rheinischen Pralatenbank 7 vertreten Seine Reichsunmittelbarkeit war bis 1781 umstritten Die Herrschaft Strassberg mit Sitz im Schwabischen Reichsgrafenkollegium befand sich im Besitz der Furstabtissin von Buchau Stiftung um 1012 Hirsauer Reformkloster Bis 1644 wegen Streit um Reichsstandschaft mit dem Hochstift Augsburg Reichsstandschaft nicht wahrgenommen Obwohl nicht in der Reichsmatrikel verzeichnet wurde St Ulrich und Afra im Schwabischen Reichskreis zur Gestellung von Soldaten herangezogen Zu St Ulrich und Afra gehorte das Priorat Unterliezheim Stiftung vor 1026 als Benediktinerfrauenabtei Aufhebung 1540 Wiederherstellung als Expositur der Abtei St Ulrich und Afra 1655 und die Herrschaft Finningen Fur Unterliezheim das unter pfalz bayerischer Landeshoheit stand war der Abt von St Ulrich und Afra pfalz neuburgischer Landstand Die Herrschaft Altshausen mit Sitz im Schwabischen Reichsgrafenkollegium befand sich im Besitz des Komturs der Ballei Elsass und Burgund des Deutschen Ritterordens Stiftung 1043 Ohne Gebiet Moser S 748 Das Stift hat mit den Kollegien der Reichspralaten nichts zu tun Matrikel 1755 also falsch Die Herren von Brandis erwarben 1396 Blumenegg und Vaduz von Werdenberg Sargans 1532 an Grafen von Sulz 1613 Blumenegg an das Stift Weingarten EinzelnachweiseGerhard Kobler Einleitung In Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 4 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 1992 ISBN 3 406 35865 9 S XIII Normdaten Sachbegriff GND 4177527 2 GND Explorer lobid OGND AKS

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