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Als Ernestinische Herzogtümer bzw Sächsische Herzogtümer bezeichnet man eine wechselnde Zahl von kleinen Herzogtümern im

Sächsische Herzogtümer

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Sächsische Herzogtümer
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Als Ernestinische Herzogtümer bzw. Sächsische Herzogtümer bezeichnet man eine wechselnde Zahl von kleinen Herzogtümern im heutigen Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und in Ober- und Unterfranken, die durch Erbteilung unter den Nachkommen des Herzogs und Kurfürsten Ernst von Sachsen-Wittenberg entstanden.

Vorgeschichte

Das Haus Wettin teilte sich 1485 in zwei Linien (Leipziger Teilung), die jüngere Albertinische, begründet von Albrecht dem Beherzten, die das spätere Kurfürstentum Sachsen (Residenz Dresden) sowie zeitweilig auch Polen-Litauen regierte, und die ältere Ernestinische, die zunächst die Kurwürde erhielt (Residenz Wittenberg).

Während die Albertiner von vornherein die Primogenitur einführten und damit den Zusammenhalt ihres Landesteiles sicherten, verblieben die Ernestiner bei der Erbteilung, was zur Jahrhunderte andauernden Zersplitterung (einschließlich deren folgender Neu- und Umordnung) der ernestischen Gebiete führte, die letztlich erst nach dem Ersten Weltkrieg beendet wurde: Die jeweiligen Änderungen (und die daraus entstandenen jeweiligen Herzogtümer) erfassten, im historischen Verlauf gesehen, zum Schluss nur Flächen, die nach heutigen Maßstäben größenmäßig noch nicht einmal einem Landkreis entsprechen.

Im Jahr 1547 verloren die Ernestiner aufgrund der Wittenberger Kapitulation die Kurwürde mit dem Herzogtum Sachsen(-Wittenberg) und die meisten ihrer Erblande an die Albertiner und konnten zunächst auch nur einen Teil ihrer thüringischen Besitzungen behaupten, nämlich die Ämter, Städte und Schlösser Gerstungen, Eisenach, Wartburg, Kreuzburg, Tenneberg, Waltershausen, Leuchtenburg, Roda, Orlamünde, Gotha, Jena, Kapellendorf, Roßla, Weimar, Wachsenburg, Dornburg, Camburg, Buttstädt, Arnshaugk, Weida, Mildenfurth und Ziegenrück.

Zum ernestinischen Gesamtbesitz kamen nach dem Tode des Herzogs Johann Ernst I. von Coburg 1553 noch die Ämter Coburg, Sonneberg, Hildburghausen, Königsberg, Veilsdorf und Schalkau. Weitere Territorien erhielten die Ernestiner 1554 durch den Naumburger Vertrag von Kurfürst August aus der albertinischen Linie, d. h. die Ämter Altenburg, Eisenberg, Sachsenburg und Herbesleben (ohne Tennstedt), die Städte Auma, Neustadt, Pößneck und Triptis sowie den Besitz der aufgelösten Klöster Volkenroda und Oldisleben. 1555 ertauschten sie von den Grafen von Mansfeld die Herrschaft Römhild. Endlich erwarb das Ernestinische Haus aus der hennebergischen Erbschaft (1583) einen Anteil von 7/12, definitiv allerdings erst 1660, nämlich die Ämter Meiningen, Themar, Maßfeld, Behrungen, Henneberg, Milz, Ilmenau, Kaltennordheim, Frauenbreitungen, Sand und Wasungen.

Herzogtümer

Die ernestinischen Gebiete waren spätestens ab 1573, also kaum ein Jahrhundert nach der Leipziger Teilung, durch die fortwährende Erbteilung stark zersplittert worden (siehe hierzu Zeittafel unten). Die dadurch entstandenen Teilherzogtümer bezeichnet man als Ernestinische oder sächsische Herzogtümer. Zeitweise existierten bis zu zehn einzelne Herzogtümer gleichzeitig. Die zur politischen Bedeutungslosigkeit führende Zersplitterung der ernestinischen Herzogtümer und der benachbarten reußischen und Schwarzburger Fürstentümer machten Thüringen zum Musterbeispiel der Kleinstaaterei („Duodezfürstentümer“, „Operettenstaaten“) innerhalb des Deutschen Bundes.

Im Jahr 1826 kam es, nach dem Aussterben des Hauses Sachsen-Gotha-Altenburg, mit dem Schiedsspruch König Friedrich Augusts I. von Sachsen zur letzten Neugliederung der Herzogtümer Sachsen-Gotha, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Hildburghausen und Sachsen-Coburg-Saalfeld.

Der Herzog von Sachsen-Hildburghausen tauschte sein Herzogtum mit Sachsen-Altenburg. Die Linie Sachsen-Meiningen bekam Sachsen-Hildburghausen und von Sachsen-Coburg-Saalfeld den Saalfelder Landesteil sowie das Amt Themar und die Orte Mupperg, Mogger, Liebau und Oerlsdorf. Das Herzogtum Sachsen-Coburg-Saalfeld erhielt dafür das Herzogtum Sachsen-Gotha, von Sachsen-Hildburghausen die Ämter Königsberg und Sonnefeld und von Sachsen-Meiningen die Güter Callenberg und Gauerstadt und wurde zum neuen Doppelherzogtum Sachsen-Coburg und Gotha. Das zwischenzeitlich beim Wiener Kongress zum Großherzogtum erhobene und territorial wesentlich vergrößerte Sachsen-Weimar-Eisenach blieb davon ausgespart.

Erst in diesem Zusammenhang wurde das Prinzip der Primogenitur bei den Ernestinern, d. h. rund dreieinhalb Jahrhunderte nach der Leipziger Teilung 1485, endgültig eingeführt.

1867 traten die vier verbliebenen Ernestinischen Staaten dem Norddeutschen Bund bei, bevor aus ihnen – nach Novemberrevolution 1918 und Abschaffung der Monarchie –, zusammen mit den Freistaaten Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen sowie dem Volksstaat Reuß, in den Jahren 1919 bis 1920 das Land Thüringen entstand und der Freistaat Coburg nach einer Volksbefragung am 1. Juli 1920 zum Freistaat Bayern kam.

Bestandsdauer der einzelnen Herzogtümer

Sachsen-Altenburg von 1603 bis 1672 und von 1826 bis 1918
Sachsen-Coburg von 1596 bis 1633 und von 1681 bis 1699
Sachsen-Coburg-Eisenach von 1572 bis 1596
Sachsen-Coburg-Saalfeld von 1735 bis 1826
Sachsen-Coburg und Gotha von 1826 bis 1918
Sachsen-Eisenach von 1596 bis 1638, von 1640 bis 1644 und von 1662 bis 1741
Sachsen-Eisenberg von 1680 bis 1707
Sachsen-Gotha von 1640 bis 1680
Sachsen-Gotha-Altenburg von 1681 bis 1826
Sachsen-Hildburghausen von 1680 bis 1826
Sachsen-Jena von 1672 bis 1690
Sachsen-Meiningen von 1680 bis 1918
Sachsen-Römhild von 1680 bis 1710
Sachsen-Saalfeld von 1680 bis 1735
Sachsen-Weimar von 1572 bis 1741
Sachsen-Weimar-Eisenach von 1741 bis 1918 (ab 1903: Großherzogtum Sachsen)

Wappen

  • Großherzöge von Sachsen-Weimar
  • Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha
  • Herzöge von Sachsen-Meiningen
  • Herzöge von Sachsen-Altenburg

Zeittafel

  • 1546/1547: In der Folge des Schmalkaldischen Krieges verlieren die Ernestiner ihre Kurwürde und die kursächsischen Besitzungen und bleiben fortan auf ihre thüringischen Besitzungen (Ämter Weimar, Jena, Saalfeld, Weida, Gotha, Eisenach und Coburg) beschränkt, können jedoch noch im gleichen Jahr die Ämter Dornburg, Camburg und Roßla hinzuerwerben.
  • 1553: Die Ämter Coburg, Sonneberg, Hildburghausen, Königsberg in Franken, Veilsdorf und Schalkau fallen nach dem Tode von Herzog Johann Ernst wieder zurück.
  • 1554: Die Ernestiner erwerben die Ämter Sachsenburg, Altenburg, Herbsleben und Eisenberg hinzu.
  • 1555: Die Ernestiner erwerben das Amt Römhild hinzu.
  • 1567: Als Entschädigung für die Kosten der Reichsexekution gegen Johann Friedrich II. gehen die vier „assekurierten Ämter“ Arnshaugk, Weida mit Mildenfurth, Sachsenburg und Ziegenrück an Kursachsen verloren.
  • 1572: Die Besitzungen werden in die Herzogtümer Sachsen-Coburg-Eisenach und Sachsen-Weimar aufgeteilt.
  • 1583: Die Ernestiner erwerben die Ämter Meiningen, Themar, Maßfeld, Behrungen, Henneberg, Milz, Ilmenau, Kaltennordheim, Frauenbreitungen, Sand und Wasungen zur gesamten Hand (1660/1661 aufgeteilt zwischen Sachsen-Weimar und Sachsen-Altenburg).
  • 1596: Sachsen-Coburg-Eisenach wird in die Herzogtümer Sachsen-Coburg und Sachsen-Eisenach aufgeteilt.
  • 1603: Von Sachsen-Weimar wird das Herzogtum Sachsen-Altenburg abgeteilt.
  • 1633: Nach dem Erlöschen der Linie Sachsen-Coburg fallen Titel und Land an Sachsen-Eisenach: wieder Sachsen-Coburg-Eisenach.
  • 1638: Nach dem Erlöschen der Linie Sachsen-Coburg-Eisenach wird das Land zwischen Sachsen-Weimar und Sachsen-Altenburg aufgeteilt.
  • 1640: Von Sachsen-Weimar werden die Herzogtümer Sachsen-Eisenach und Sachsen-Gotha abgeteilt.
  • 1644: Nach dem Erlöschen der Linie Sachsen-Eisenach wird das Land zwischen Sachsen-Weimar und Sachsen-Gotha aufgeteilt.
  • 1656 (Exkurs): Als Folge des Westfälischen Friedens werden die albertinischen Herzogtümer Sachsen-Zeitz, Sachsen-Merseburg und Sachsen-Weißenfels als kursächsische Sekundogenitur-Fürstentümer errichtet, die in den Jahren 1718, 1738 und 1746 durch Erlöschen der jeweiligen Nebenlinie allerdings wieder an Kursachsen zurückfallen.
  • 1662: Von Sachsen-Weimar wird das Herzogtum Sachsen-Eisenach abgeteilt.
  • 1672: Nach dem Erlöschen der Linie Sachsen-Altenburg fallen Titel und drei Viertel des Landes an Sachsen–Gotha: Sachsen-Gotha-Altenburg; von Sachsen-Weimar wird das Herzogtum Sachsen-Jena abgeteilt.
  • 1680: von Sachsen-Gotha-Altenburg werden abgeteilt:
    • Sachsen-Coburg
    • Sachsen-Eisenberg
    • Sachsen-Hildburghausen
    • Sachsen-Meiningen
    • Sachsen-Römhild
    • Sachsen-Saalfeld
  • 1690: Nach dem Erlöschen der Linie Sachsen-Jena wird das Land zwischen Sachsen-Weimar und Sachsen-Gotha-Altenburg aufgeteilt.
  • 1699: Nach dem Erlöschen der Linie Sachsen-Coburg fallen Titel und große Teile des Landes Sachsen-Coburg an Sachsen-Coburg-Saalfeld.
  • 1707: Nach dem Erlöschen der Linie Sachsen-Eisenberg fällt das Land an Sachsen-Gotha-Altenburg.
  • 1710: Nach dem Erlöschen der Linie Sachsen-Römhild wird das Land zwischen Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Meiningen und Sachsen-Hildburghausen aufgeteilt.
  • 1741: Sachsen-Weimar wird durch den Anfall Eisenachs zum Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach
  • 1747: Sachsen-Coburg-Saalfeld führt die Primogenitur ein.
  • 1804: Carl Friedrich von Sachsen-Weimar-Eisenach heiratet Maria Pawlowna und bringt dadurch sein Herzogtum unter das Protektorat von Zar Alexander I.
  • 1815: Sachsen-Weimar-Eisenach wird auf dem Wiener Kongress zum Großherzogtum erhoben. Es erhält von Preußen abgetretene Teile des Erfurter Landes und das Blankenhainer Gebiet sowie die kursächsischen Ämter Weida und Neustadt an der Orla/Arnshaugk (Neustädter Kreis) und weitere Gebietsarrondierungen zugesprochen (u. a. vom ehemaligen geistlichen Fürstentum Fulda die Ämter Geisa und Fischberg, von Kurhessen die Ämter Vacha und Frauensee, die Herrschaft Lengsfeld, das Gericht Völkershausen und Teile des Amts Friedewald und der Vogtei Kreuzberg).
  • 1826: Nach dem Erlöschen der Linie Sachsen-Gotha-Altenburg tritt Sachsen-Coburg-Saalfeld Saalfeld an Sachsen-Meiningen ab und erhält dafür Titel und Land von Sachsen-Gotha: Sachsen-Coburg und Gotha; Sachsen-Hildburghausen tritt Hildburghausen an Sachsen-Meiningen ab und erhält dafür Titel und Land von Sachsen-Altenburg.
  • 1867: Bundesstaaten des Norddeutschen Bundes werden letztlich:
    • Sachsen-Altenburg
    • Sachsen-Coburg und Gotha
    • Sachsen-Meiningen
    • Sachsen-Weimar-Eisenach
  • 1903: Sachsen-Weimar-Eisenach wird amtlich als Großherzogtum Sachsen bezeichnet.
  • 1919/1920: Die Ernestinischen Herzogtümer gehen nach der Novemberrevolution 1918 und der Abschaffung der Monarchie als Freistaaten in dem neu gebildeten Land Thüringen auf. Der Freistaat Coburg vereinigte sich hingegen am 1. Juli 1920 nach einem Volksentscheid mit dem Freistaat Bayern.

Wettiner Linien und Fürstentümer 1485–1918 (Grafik)

Überblick über die einzelnen durch Erbteilungen entstandenen Linien und Fürstentümer der Wettiner, seit der Bildung der Ernestiner und Albertiner Linien in der Leipziger Teilung 1485, sowie deren Vererbungen bei ihrem jeweiligen Aussterben. (zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken!)

vergrößern und Informationen zum Bild anzeigen
Zweige der Ernestiner und Albertiner Linien seit 1485

Siehe auch

  • Geschichte Thüringens
  • Thüringische Staaten
  • Liste thüringischer Rittergeschlechter

Literatur

  • Thomas Nicklas: Das Haus Sachsen-Coburg – Europas späte Dynastie. Stuttgart, Verlag W. Kohlhammer 2003, ISBN 3-17-017243-3.
  • Jürgen Helfricht: Die Wettiner. Sachsens Könige, Herzöge, Kurfürsten u. Markgrafen. Sachsenbuch 2002, ISBN 978-3-89664-044-4.
  • Hans Hoffmeister: Die Wettiner in Thüringen. Rhino Ilmenau 1999, ISBN 978-3-932081-33-0.
  • Jörg Rogge: Die Wettiner. Aufstieg einer Dynastie im Mittelalter. 2005, ISBN 978-3-7995-0151-4.
  • Steffen Raßloff: Mitteldeutsche Geschichte. Sachsen – Sachsen-Anhalt – Thüringen. Edition Leipzig, Leipzig 2016, ISBN 978-3-361-00717-8.

Weblinks

  • Die Ernestinische Linie der Wettiner (Memento vom 9. August 2019 im Internet Archive)
  • Tabellen zur Geschichte Thüringens (Memento vom 28. Januar 2012 im Internet Archive)
Ernestinische Herzogtümer

Sachsen-Weimar | Sachsen-Coburg-Eisenach | Sachsen-Coburg | Sachsen-Eisenach | Sachsen-Altenburg | Sachsen-Gotha | Sachsen-Gotha-Altenburg | Sachsen-Eisenach | Sachsen-Jena | Sachsen-Eisenberg | Sachsen-Hildburghausen | Sachsen-Römhild | Sachsen-Saalfeld | Sachsen-Meiningen | Sachsen-Coburg-Saalfeld | Sachsen-Weimar-Eisenach | Sachsen-Coburg und Gotha

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 19:57

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Als Ernestinische Herzogtumer bzw Sachsische Herzogtumer bezeichnet man eine wechselnde Zahl von kleinen Herzogtumern im heutigen Thuringen Sachsen Anhalt Sachsen und in Ober und Unterfranken die durch Erbteilung unter den Nachkommen des Herzogs und Kurfursten Ernst von Sachsen Wittenberg entstanden VorgeschichteWappen der Ernestiner auf einem Grenzstein Das Haus Wettin teilte sich 1485 in zwei Linien Leipziger Teilung die jungere Albertinische begrundet von Albrecht dem Beherzten die das spatere Kurfurstentum Sachsen Residenz Dresden sowie zeitweilig auch Polen Litauen regierte und die altere Ernestinische die zunachst die Kurwurde erhielt Residenz Wittenberg Wahrend die Albertiner von vornherein die Primogenitur einfuhrten und damit den Zusammenhalt ihres Landesteiles sicherten verblieben die Ernestiner bei der Erbteilung was zur Jahrhunderte andauernden Zersplitterung einschliesslich deren folgender Neu und Umordnung der ernestischen Gebiete fuhrte die letztlich erst nach dem Ersten Weltkrieg beendet wurde Die jeweiligen Anderungen und die daraus entstandenen jeweiligen Herzogtumer erfassten im historischen Verlauf gesehen zum Schluss nur Flachen die nach heutigen Massstaben grossenmassig noch nicht einmal einem Landkreis entsprechen Im Jahr 1547 verloren die Ernestiner aufgrund der Wittenberger Kapitulation die Kurwurde mit dem Herzogtum Sachsen Wittenberg und die meisten ihrer Erblande an die Albertiner und konnten zunachst auch nur einen Teil ihrer thuringischen Besitzungen behaupten namlich die Amter Stadte und Schlosser Gerstungen Eisenach Wartburg Kreuzburg Tenneberg Waltershausen Leuchtenburg Roda Orlamunde Gotha Jena Kapellendorf Rossla Weimar Wachsenburg Dornburg Camburg Buttstadt Arnshaugk Weida Mildenfurth und Ziegenruck Zum ernestinischen Gesamtbesitz kamen nach dem Tode des Herzogs Johann Ernst I von Coburg 1553 noch die Amter Coburg Sonneberg Hildburghausen Konigsberg Veilsdorf und Schalkau Weitere Territorien erhielten die Ernestiner 1554 durch den Naumburger Vertrag von Kurfurst August aus der albertinischen Linie d h die Amter Altenburg Eisenberg Sachsenburg und Herbesleben ohne Tennstedt die Stadte Auma Neustadt Possneck und Triptis sowie den Besitz der aufgelosten Kloster Volkenroda und Oldisleben 1555 ertauschten sie von den Grafen von Mansfeld die Herrschaft Romhild Endlich erwarb das Ernestinische Haus aus der hennebergischen Erbschaft 1583 einen Anteil von 7 12 definitiv allerdings erst 1660 namlich die Amter Meiningen Themar Massfeld Behrungen Henneberg Milz Ilmenau Kaltennordheim Frauenbreitungen Sand und Wasungen HerzogtumerErnestinische Herzogtumer bzw ein Grossteil der Thuringischen Staaten nach 1826 bis 1918 Die ernestinischen Gebiete waren spatestens ab 1573 also kaum ein Jahrhundert nach der Leipziger Teilung durch die fortwahrende Erbteilung stark zersplittert worden siehe hierzu Zeittafel unten Die dadurch entstandenen Teilherzogtumer bezeichnet man als Ernestinische oder sachsische Herzogtumer Zeitweise existierten bis zu zehn einzelne Herzogtumer gleichzeitig Die zur politischen Bedeutungslosigkeit fuhrende Zersplitterung der ernestinischen Herzogtumer und der benachbarten reussischen und Schwarzburger Furstentumer machten Thuringen zum Musterbeispiel der Kleinstaaterei Duodezfurstentumer Operettenstaaten innerhalb des Deutschen Bundes Im Jahr 1826 kam es nach dem Aussterben des Hauses Sachsen Gotha Altenburg mit dem Schiedsspruch Konig Friedrich Augusts I von Sachsen zur letzten Neugliederung der Herzogtumer Sachsen Gotha Sachsen Altenburg Sachsen Meiningen Sachsen Hildburghausen und Sachsen Coburg Saalfeld Der Herzog von Sachsen Hildburghausen tauschte sein Herzogtum mit Sachsen Altenburg Die Linie Sachsen Meiningen bekam Sachsen Hildburghausen und von Sachsen Coburg Saalfeld den Saalfelder Landesteil sowie das Amt Themar und die Orte Mupperg Mogger Liebau und Oerlsdorf Das Herzogtum Sachsen Coburg Saalfeld erhielt dafur das Herzogtum Sachsen Gotha von Sachsen Hildburghausen die 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Coburg von 1596 bis 1633 und von 1681 bis 1699Sachsen Coburg Eisenach von 1572 bis 1596Sachsen Coburg Saalfeld von 1735 bis 1826Sachsen Coburg und Gotha von 1826 bis 1918Sachsen Eisenach von 1596 bis 1638 von 1640 bis 1644 und von 1662 bis 1741Sachsen Eisenberg von 1680 bis 1707Sachsen Gotha von 1640 bis 1680Sachsen Gotha Altenburg von 1681 bis 1826Sachsen Hildburghausen von 1680 bis 1826Sachsen Jena von 1672 bis 1690Sachsen Meiningen von 1680 bis 1918Sachsen Romhild von 1680 bis 1710Sachsen Saalfeld von 1680 bis 1735Sachsen Weimar von 1572 bis 1741Sachsen Weimar Eisenach von 1741 bis 1918 ab 1903 Grossherzogtum Sachsen Wappen Grossherzoge von Sachsen Weimar Herzoge von Sachsen Coburg und Gotha Herzoge von Sachsen Meiningen Herzoge von Sachsen AltenburgZeittafel1546 1547 In der Folge des Schmalkaldischen Krieges verlieren die Ernestiner ihre Kurwurde und die kursachsischen Besitzungen und bleiben fortan auf ihre thuringischen Besitzungen Amter Weimar Jena Saalfeld Weida Gotha Eisenach und Coburg beschrankt konnen jedoch noch im gleichen Jahr die Amter Dornburg Camburg und Rossla hinzuerwerben 1553 Die Amter Coburg Sonneberg Hildburghausen Konigsberg in Franken Veilsdorf und Schalkau fallen nach dem Tode von Herzog Johann Ernst wieder zuruck 1554 Die Ernestiner erwerben die Amter Sachsenburg Altenburg Herbsleben und Eisenberg hinzu 1555 Die Ernestiner erwerben das Amt Romhild hinzu 1567 Als Entschadigung fur die Kosten der Reichsexekution gegen Johann Friedrich II gehen die vier assekurierten Amter Arnshaugk Weida mit Mildenfurth Sachsenburg und Ziegenruck an Kursachsen verloren 1572 Die Besitzungen werden in die Herzogtumer Sachsen Coburg Eisenach und Sachsen Weimar aufgeteilt 1583 Die Ernestiner erwerben die Amter Meiningen Themar Massfeld Behrungen Henneberg Milz Ilmenau Kaltennordheim Frauenbreitungen Sand und Wasungen zur gesamten Hand 1660 1661 aufgeteilt zwischen Sachsen Weimar und Sachsen Altenburg 1596 Sachsen Coburg Eisenach wird in die Herzogtumer Sachsen Coburg und Sachsen Eisenach aufgeteilt 1603 Von Sachsen Weimar wird das Herzogtum Sachsen Altenburg abgeteilt 1633 Nach dem Erloschen der Linie Sachsen Coburg fallen Titel und Land an Sachsen Eisenach wieder Sachsen Coburg Eisenach 1638 Nach dem Erloschen der Linie Sachsen Coburg Eisenach wird das Land zwischen Sachsen Weimar und Sachsen Altenburg aufgeteilt 1640 Von Sachsen Weimar werden die Herzogtumer Sachsen Eisenach und Sachsen Gotha abgeteilt 1644 Nach dem Erloschen der Linie Sachsen Eisenach wird das Land zwischen Sachsen Weimar und Sachsen Gotha aufgeteilt 1656 Exkurs Als Folge des Westfalischen Friedens werden die albertinischen Herzogtumer Sachsen Zeitz Sachsen Merseburg und Sachsen Weissenfels als kursachsische Sekundogenitur Furstentumer errichtet die in den Jahren 1718 1738 und 1746 durch Erloschen der jeweiligen Nebenlinie allerdings wieder an Kursachsen zuruckfallen 1662 Von Sachsen Weimar wird das Herzogtum Sachsen Eisenach abgeteilt 1672 Nach dem Erloschen der Linie Sachsen Altenburg fallen Titel und drei Viertel des Landes an Sachsen Gotha Sachsen Gotha Altenburg von Sachsen Weimar wird das Herzogtum Sachsen Jena abgeteilt 1680 von Sachsen Gotha Altenburg werden abgeteilt Sachsen Coburg Sachsen Eisenberg Sachsen Hildburghausen Sachsen Meiningen Sachsen Romhild Sachsen Saalfeld 1690 Nach dem Erloschen der Linie Sachsen Jena wird das Land zwischen Sachsen Weimar und Sachsen Gotha Altenburg aufgeteilt 1699 Nach dem Erloschen der Linie Sachsen Coburg fallen Titel und grosse Teile des Landes Sachsen Coburg an Sachsen Coburg Saalfeld 1707 Nach dem Erloschen der Linie Sachsen Eisenberg fallt das Land an Sachsen Gotha Altenburg 1710 Nach dem Erloschen der Linie Sachsen Romhild wird das Land zwischen Sachsen Gotha Altenburg Sachsen Coburg Saalfeld Sachsen Meiningen und Sachsen Hildburghausen aufgeteilt 1741 Sachsen Weimar wird durch den Anfall Eisenachs zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach 1747 Sachsen Coburg Saalfeld fuhrt die Primogenitur ein 1804 Carl Friedrich von Sachsen Weimar Eisenach heiratet Maria Pawlowna und bringt dadurch sein Herzogtum unter das Protektorat von Zar Alexander I 1815 Sachsen Weimar Eisenach wird auf dem Wiener Kongress zum Grossherzogtum erhoben Es erhalt von Preussen abgetretene Teile des Erfurter Landes und das Blankenhainer Gebiet sowie die kursachsischen Amter Weida und Neustadt an der Orla Arnshaugk Neustadter Kreis und weitere Gebietsarrondierungen zugesprochen u a vom ehemaligen geistlichen Furstentum Fulda die Amter Geisa und Fischberg von Kurhessen die Amter Vacha und Frauensee die Herrschaft Lengsfeld das Gericht Volkershausen und Teile des Amts Friedewald und der Vogtei Kreuzberg 1826 Nach dem Erloschen der Linie Sachsen Gotha Altenburg tritt Sachsen Coburg Saalfeld Saalfeld an Sachsen Meiningen ab und erhalt dafur Titel und Land von Sachsen Gotha Sachsen Coburg und Gotha Sachsen Hildburghausen tritt Hildburghausen an Sachsen Meiningen ab und erhalt dafur Titel und Land von Sachsen Altenburg 1867 Bundesstaaten des Norddeutschen Bundes werden letztlich Sachsen Altenburg Sachsen Coburg und Gotha Sachsen Meiningen Sachsen Weimar Eisenach 1903 Sachsen Weimar Eisenach wird amtlich als Grossherzogtum Sachsen bezeichnet 1919 1920 Die Ernestinischen Herzogtumer gehen nach der Novemberrevolution 1918 und der Abschaffung der Monarchie als Freistaaten in dem neu gebildeten Land Thuringen auf Der Freistaat Coburg vereinigte sich hingegen am 1 Juli 1920 nach einem Volksentscheid mit dem Freistaat Bayern Wettiner Linien und Furstentumer 1485 1918 Grafik Uberblick uber die einzelnen durch Erbteilungen entstandenen Linien und Furstentumer der Wettiner seit der Bildung der Ernestiner und Albertiner Linien in der Leipziger Teilung 1485 sowie deren Vererbungen bei ihrem jeweiligen Aussterben zum Vergrossern bitte auf das Bild klicken vergrossern und Informationen zum Bild anzeigenZweige der Ernestiner und Albertiner Linien seit 1485Siehe auchGeschichte Thuringens Thuringische Staaten Liste thuringischer RittergeschlechterLiteraturThomas Nicklas Das Haus Sachsen Coburg Europas spate Dynastie Stuttgart Verlag W Kohlhammer 2003 ISBN 3 17 017243 3 Jurgen Helfricht Die Wettiner Sachsens Konige Herzoge Kurfursten u Markgrafen Sachsenbuch 2002 ISBN 978 3 89664 044 4 Hans Hoffmeister Die Wettiner in Thuringen Rhino Ilmenau 1999 ISBN 978 3 932081 33 0 Jorg Rogge Die Wettiner Aufstieg einer Dynastie im Mittelalter 2005 ISBN 978 3 7995 0151 4 Steffen Rassloff Mitteldeutsche Geschichte Sachsen Sachsen Anhalt Thuringen Edition Leipzig Leipzig 2016 ISBN 978 3 361 00717 8 WeblinksDie Ernestinische Linie der Wettiner Memento vom 9 August 2019 im Internet Archive Tabellen zur Geschichte Thuringens Memento vom 28 Januar 2012 im Internet Archive Ernestinische Herzogtumer Sachsen Weimar Sachsen Coburg Eisenach Sachsen Coburg Sachsen Eisenach Sachsen Altenburg Sachsen Gotha Sachsen Gotha Altenburg Sachsen Eisenach Sachsen Jena Sachsen Eisenberg Sachsen Hildburghausen Sachsen Romhild Sachsen Saalfeld Sachsen Meiningen Sachsen Coburg Saalfeld Sachsen Weimar Eisenach Sachsen Coburg und Gotha

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