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Wilhelm Enßlin 9 Dezember 1885 in Aalen 8 Januar 1965 in Kirchheim am Neckar war ein deutscher Althistoriker Er gehörte

Wilhelm Enßlin

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Wilhelm Enßlin (* 9. Dezember 1885 in Aalen; † 8. Januar 1965 in Kirchheim am Neckar) war ein deutscher Althistoriker. Er gehörte in seiner Zeit zu den maßgeblichen Erforschern der Spätantike.

Leben und Wirken

Wilhelm Enßlin studierte an den Universitäten Tübingen, Berlin, München und Straßburg Geschichte und klassische Philologie. Seine wichtigsten akademischen Lehrer waren Ernst Kornemann, Eduard Meyer, Robert von Pöhlmann und Karl Johannes Neumann. In Tübingen wurde er Mitglied der Studentenverbindung Normannia. In Straßburg wurde er 1911 bei Neumann zum Thema Kaiser Julians Gesetzgebungswerk und Reichsverwaltung promoviert. Die Dissertation wurde erst 1923 publiziert. Enßlin absolvierte nach der Promotion den Vorbereitungsdienst für den höheren Schuldienst. Seit 1913 war er in Posen als Oberlehrer tätig. Im Ersten Weltkrieg diente er als Soldat und konnte erst 1920 aus französischer Kriegsgefangenschaft zurückkehren. Ab 1922 war er Studienrat am Gymnasium Philippinum in Marburg. Zugleich habilitierte er sich 1923 an der Universität Marburg mit der Arbeit Zur Geschichtsschreibung und Weltanschauung des Ammianus Marcellinus. Er wurde an der Universität Marburg 1927 zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor berufen. Enßlin verließ 1930 den Schuldienst, als er im Alter von 44 Jahren einen Ruf als Professor für Alte Geschichte an die Universität Graz erhielt, wo er am 1. April 1930 seine Tätigkeit aufnahm. 1936 wurde er nach Erlangen und 1943 als Nachfolger von Alexander Schenk Graf von Stauffenberg nach Würzburg berufen. Von 1940 bis 1943 war er an der Universität Erlangen Dekan der Philosophischen Fakultät. Er wurde 1945 nicht aus dem Universitätsdienst entlassen, im Jahr 1952 wurde er emeritiert. Enßlin war seit 1940 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und seit 1964 korrespondierendes Mitglied der British Academy. Er war auch Mitglied der in Spoleto. Er erhielt 1959 den Bayerischen Verdienstorden.

Seine Forschungsschwerpunkte waren die römisch-germanischen und die römisch-persischen Auseinandersetzungen. Daneben verfasste er fast 4700 vor allem prosopographische Artikel für Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE), darunter solche über antike Personen wie Diokletian, Galla Placidia oder Thrasamund und über zentrale Ämter in Administration und Heerwesen. Für den zwölften Band der ersten Auflage der Cambridge Ancient History (1939) verfasste er die Kaisergeschichte von Severus Alexander bis zu Philippus Arabs (Kapitel 2), das Ende des Prinzipates (Kapitel 10) und die Reformen Diokletians (Kapitel 11). Außerdem veröffentlichte er eine vielbeachtete Theoderich-Biografie. Enßlins Theoderich-Forschung klärte vor allem die Gestaltung der Beziehungen Theoderichs zum Imperium Romanum und zur katholischen Kirche.

Von Seiten der NSDAP bestanden gegen Enßlin in „charakterlicher und politischer Hinsicht“ keine Einwände. Im Nationalsozialismus verfasste er für die beiden nationalsozialistischen Prestigeprojekte der Altertumswissenschaften jeweils einen Beitrag: In dem 1942 veröffentlichten Beitrag zum zweibändigen und von Helmut Berve herausgegebenen Sammelwerk Das neue Bild der Antike untersuchte er die Rolle führender Germanen von Stilicho bis zum Ostgotenkönig Theoderich im Römischen Reich. Nach Hartmut Leppin verweigerte sich Enßlin dabei allerdings rassistischen Erklärungsmodellen, und nach Karl Christ war es Enßlins Ziel, die „Germanen aus der alten Barbarenschablone herauszulösen und gerade ihre konstruktive und konservierenden Leistung für das Imperium der Spätantike aufzuzeigen“. Für den von Joseph Vogt 1943 herausgegebenen Band Rom und Karthago befasste er sich mit dem Einfluss Karthagos auf die Staatsverwaltung und Wirtschaft Roms. Für Helmuth Schneider war Enßlin kein Vertreter der NS-Ideologie. Aber seine Ausführungen weisen im Zusammenhang der rassistischen Fragestellung des Sammelbandes „eine deutliche Nähe zum Nationalsozialismus“ auf. Damit kommt Schneider zu einem anderen Urteil als zuvor Karl Christ (1982) und Ralf Urban (2000). Nach Christ hat Enßlin „in sehr nüchterner und durchaus kritischer Form [...] den ‚Einfluss Karthagos auf Staatsverwaltung und Wirtschaft der Römer‘“ geschildert. Nach Urban hat Enßlin „keine Kniefälle“ in seinem wissenschaftlichen Werk vor dem politischen Zeitgeist gemacht.

Schriften (Auswahl)

  • Zur Geschichtsschreibung und Weltanschauung des Ammianus Marcellinus (= Klio-Beiheft 16 = Neue Folge 3). Dieterich, Leipzig 1923 (Zugleich: Marburg, Universität, Philosophische Habilitations-Schrift).
  • Theoderich der Große. 2. Auflage. Bruckmann, München 1959.
  • Zu den Kriegen des Sassaniden Schapur I: Vorgetragen am 4. Juli 1947 (= Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Abteilung. 1947,5). Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1949.
  • Gott-Kaiser und Kaiser von Gottes Gnaden (= Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Abteilung. 1943,6). Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1943.
  • Zur Ostpolitik des Kaisers Diokletian (= Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Abteilung. 1942,1). Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1942 (PDF).

Literatur

  • Helmut Berve: Wilhelm Ensslin. In: Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1966, S. 170–175 (online).
  • Karl Christ: Klios Wandlungen. Die deutsche Althistorie vom Neuhumanismus bis zur Gegenwart. Beck, München 2006, ISBN 3-406-54181-X, S. 54.
  • Karl Christ: Römische Geschichte und deutsche Geschichtswissenschaft. Beck, München 1982, ISBN 3-406-08887-2, S. 148–150.
  • Hartmut Leppin: Ensslin, Wilhelm. In: Peter Kuhlmann, Helmuth Schneider (Hrsg.): Geschichte der Altertumswissenschaften. Biographisches Lexikon (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 6). Metzler, Stuttgart/Weimar 2012, ISBN 978-3-476-02033-8, Sp. 358–359.
  • Adolf Lippold: Wilhelm Ensslin. In: Gnomon. Band 37, 1965, S. 637–639.
  • Helmuth Schneider: „...über einen zähen Abwehrwillen hinaus zu einem abgründigen Haß“. Wilhelm Enßlin zu: Der Einfluß Karthagos auf Staatsverwaltung und Wirtschaft der Römer. In: Michael Sommer, Tassilo Schmitt (Hrsg.): Von Hannibal zu Hitler. „Rom und Karthago“ 1943 und die deutsche Altertumswissenschaft im Nationalsozialismus. wbg Academic, Darmstadt 2019, S. 198–229.

Weblinks

  • Literatur von und über Wilhelm Enßlin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Personalbogen von Wilhelm Enßlin in der Personalkartei der Gutachterstelle des BIL in der Archivdatenbank der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF)
  • Enßlin, Wilhelm. Hessische Biografie. (Stand: 3. September 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).

Anmerkungen

  1. Wilhelm Enßlin in der Deutschen Digitalen Bibliothek.
  2. Vgl. das Register aller RE-Artikel von Enßlin mit Links zu Digitalisaten in der Online-Version der RE auf Wikisource.
  3. Helmuth Schneider: „...über einen zähen Abwehrwillen hinaus zu einem abgründigen Haß“. Wilhelm Enßlin zu: Der Einfluß Karthagos auf Staatsverwaltung und Wirtschaft der Römer. In: Michael Sommer, Tassilo Schmitt (Hrsg.): Von Hannibal zu Hitler. „Rom und Karthago“ 1943 und die deutsche Altertumswissenschaft im Nationalsozialismus. Darmstadt 2019, S. 198–229, hier: S. 209; Friedrich Lenger: Die Erlanger Historiker in der nationalsozialistischen Diktatur. In: Helmut Neuhaus (Hrsg.): Geschichtswissenschaft in Erlangen. Erlangen u. a. 2000, S. 268–287, hier: S. 276.
  4. Wilhelm Enßlin: Das Römerreich unter germanischer Waltung, von Stilicho bis Theoderich. In: Helmut Berve (Hrsg.): Das neue Bild der Antike. Bd. II, Rom/Leipzig 1942, S. 412–432.
  5. Hartmut Leppin: Ensslin, Wilhelm. In: Peter Kuhlmann, Helmuth Schneider (Hrsg.): Geschichte der Altertumswissenschaften. Biographisches Lexikon (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 6). Metzler, Stuttgart/Weimar 2012, ISBN 978-3-476-02033-8, Sp. 358–359.
  6. Karl Christ: Römische Geschichte und Wissenschaftsgeschichte. Darmstadt 1982, S. 216. Zustimmend: Helmuth Schneider: „...über einen zähen Abwehrwillen hinaus zu einem abgründigen Haß“. Wilhelm Enßlin zu: Der Einfluß Karthagos auf Staatsverwaltung und Wirtschaft der Römer. In: Michael Sommer, Tassilo Schmitt (Hrsg.): Von Hannibal zu Hitler. „Rom und Karthago“ 1943 und die deutsche Altertumswissenschaft im Nationalsozialismus. Darmstadt 2019, S. 198–229, hier: S. 216.
  7. Wilhelm Enßlin: Der Einfluß Karthagos auf Staatsverwaltung und Wirtschaft der Römer, in Rom und Karthago. Leipzig 1943, S. 262–296.
  8. Helmuth Schneider: „...über einen zähen Abwehrwillen hinaus zu einem abgründigen Haß“. Wilhelm Enßlin zu: Der Einfluß Karthagos auf Staatsverwaltung und Wirtschaft der Römer. In: Michael Sommer, Tassilo Schmitt (Hrsg.): Von Hannibal zu Hitler. „Rom und Karthago“ 1943 und die deutsche Altertumswissenschaft im Nationalsozialismus. Darmstadt 2019, S. 198–229, hier: S. 229.
  9. Karl Christ: Römische Geschichte und Wissenschaftsgeschichte. Darmstadt 1982, S. 209.
  10. Ralf Urban: Alte Geschichte in Erlangen von Robert (von) Pöhlmann bis Helmut Berve. In: Helmut Neuhaus (Hrsg.): Geschichtswissenschaft in Erlangen. Erlangen 2000, S. 45–70, hier: S. 61.
Ordinarien für Alte Geschichte an der Universität Graz

Alte Geschichte und Altertumskunde: Adolf Bauer (1884–1916) | Rudolf von Scala (1917–1919) | Friedrich Oertel (1922–1929) | Wilhelm Enßlin (1930–1936) | Franz Schehl (1936–1938) | Fritz Schachermeyr (1941–1945) | Erich Swoboda (1947–1964) | Viktor Burr (1968–1973) | Gerhard Dobesch (1973–1975) | Ingomar Weiler (1976–2002) | Wolfgang Spickermann (seit 2013).

Römische Altertumskunde: Wilhelm Kubitschek (1896–1897) | Otto Cuntz (1898–1932) | Balduin Saria (1942–1945).

Inhaber der Professuren für Alte Geschichte an der Universität Erlangen

Lehrstuhl: Robert von Pöhlmann (1884–1901) | Walther Judeich (1901–1907) | Adolf Schulten (1907–1935) | Wilhelm Enßlin (1936–1943) | Johannes Straub (1948–1953) | Helmut Berve (1954–1962) | Friedrich Vittinghoff (1962–1966) | Robert Werner (1968–1989) | Andreas Mehl (1989–1992) | Ralf Urban (1995–2009) | Hans-Ulrich Wiemer (seit 2010)

Professur: Gerhard Wirth (1969–1978) | Hans Klees (1978–1993) | Peter Högemann (1993–2006) | Andreas Luther (2006–2008) | Boris Dreyer (seit 2010)

an der Universität Würzburg

Lehrstuhl: Georg Friedrich Unger (1877–1900) | Ulrich Wilcken (1900–1903) | Julius Kaerst (1903–1929) | Joseph Vogt (1929–1936) | Alexander Schenk Graf von Stauffenberg (1936–1942) | Wilhelm Enßlin (1943–1952) | Hermann Bengtson (1952–1963) | Dieter Timpe (1964–1997) | Karlheinz Dietz (1998–2012) | Rene Pfeilschifter (seit 2012)

Professur: Hans-Joachim Gehrke (1982–1984) | Karlheinz Dietz (1985–1998)

Normdaten (Person): GND: 101964226 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: no2009113056 | VIAF: 64385101 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Enßlin, Wilhelm
KURZBESCHREIBUNG deutscher Althistoriker
GEBURTSDATUM 9. Dezember 1885
GEBURTSORT Aalen
STERBEDATUM 8. Januar 1965
STERBEORT Kirchheim am Neckar

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 23:03

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Wilhelm Ensslin 9 Dezember 1885 in Aalen 8 Januar 1965 in Kirchheim am Neckar war ein deutscher Althistoriker Er gehorte in seiner Zeit zu den massgeblichen Erforschern der Spatantike Leben und WirkenWilhelm Ensslin studierte an den Universitaten Tubingen Berlin Munchen und Strassburg Geschichte und klassische Philologie Seine wichtigsten akademischen Lehrer waren Ernst Kornemann Eduard Meyer Robert von Pohlmann und Karl Johannes Neumann In Tubingen wurde er Mitglied der Studentenverbindung Normannia In Strassburg wurde er 1911 bei Neumann zum Thema Kaiser Julians Gesetzgebungswerk und Reichsverwaltung promoviert Die Dissertation wurde erst 1923 publiziert Ensslin absolvierte nach der Promotion den Vorbereitungsdienst fur den hoheren Schuldienst Seit 1913 war er in Posen als Oberlehrer tatig Im Ersten Weltkrieg diente er als Soldat und konnte erst 1920 aus franzosischer Kriegsgefangenschaft zuruckkehren Ab 1922 war er Studienrat am Gymnasium Philippinum in Marburg Zugleich habilitierte er sich 1923 an der Universitat Marburg mit der Arbeit Zur Geschichtsschreibung und Weltanschauung des Ammianus Marcellinus Er wurde an der Universitat Marburg 1927 zum nichtbeamteten ausserordentlichen Professor berufen Ensslin verliess 1930 den Schuldienst als er im Alter von 44 Jahren einen Ruf als Professor fur Alte Geschichte an die Universitat Graz erhielt wo er am 1 April 1930 seine Tatigkeit aufnahm 1936 wurde er nach Erlangen und 1943 als Nachfolger von Alexander Schenk Graf von Stauffenberg nach Wurzburg berufen Von 1940 bis 1943 war er an der Universitat Erlangen Dekan der Philosophischen Fakultat Er wurde 1945 nicht aus dem Universitatsdienst entlassen im Jahr 1952 wurde er emeritiert Ensslin war seit 1940 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und seit 1964 korrespondierendes Mitglied der British Academy Er war auch Mitglied der in Spoleto Er erhielt 1959 den Bayerischen Verdienstorden Seine Forschungsschwerpunkte waren die romisch germanischen und die romisch persischen Auseinandersetzungen Daneben verfasste er fast 4700 vor allem prosopographische Artikel fur Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE darunter solche uber antike Personen wie Diokletian Galla Placidia oder Thrasamund und uber zentrale Amter in Administration und Heerwesen Fur den zwolften Band der ersten Auflage der Cambridge Ancient History 1939 verfasste er die Kaisergeschichte von Severus Alexander bis zu Philippus Arabs Kapitel 2 das Ende des Prinzipates Kapitel 10 und die Reformen Diokletians Kapitel 11 Ausserdem veroffentlichte er eine vielbeachtete Theoderich Biografie Ensslins Theoderich Forschung klarte vor allem die Gestaltung der Beziehungen Theoderichs zum Imperium Romanum und zur katholischen Kirche Von Seiten der NSDAP bestanden gegen Ensslin in charakterlicher und politischer Hinsicht keine Einwande Im Nationalsozialismus verfasste er fur die beiden nationalsozialistischen Prestigeprojekte der Altertumswissenschaften jeweils einen Beitrag In dem 1942 veroffentlichten Beitrag zum zweibandigen und von Helmut Berve herausgegebenen Sammelwerk Das neue Bild der Antike untersuchte er die Rolle fuhrender Germanen von Stilicho bis zum Ostgotenkonig Theoderich im Romischen Reich Nach Hartmut Leppin verweigerte sich Ensslin dabei allerdings rassistischen Erklarungsmodellen und nach Karl Christ war es Ensslins Ziel die Germanen aus der alten Barbarenschablone herauszulosen und gerade ihre konstruktive und konservierenden Leistung fur das Imperium der Spatantike aufzuzeigen Fur den von Joseph Vogt 1943 herausgegebenen Band Rom und Karthago befasste er sich mit dem Einfluss Karthagos auf die Staatsverwaltung und Wirtschaft Roms Fur Helmuth Schneider war Ensslin kein Vertreter der NS Ideologie Aber seine Ausfuhrungen weisen im Zusammenhang der rassistischen Fragestellung des Sammelbandes eine deutliche Nahe zum Nationalsozialismus auf Damit kommt Schneider zu einem anderen Urteil als zuvor Karl Christ 1982 und Ralf Urban 2000 Nach Christ hat Ensslin in sehr nuchterner und durchaus kritischer Form den Einfluss Karthagos auf Staatsverwaltung und Wirtschaft der Romer geschildert Nach Urban hat Ensslin keine Kniefalle in seinem wissenschaftlichen Werk vor dem politischen Zeitgeist gemacht Schriften Auswahl Zur Geschichtsschreibung und Weltanschauung des Ammianus Marcellinus Klio Beiheft 16 Neue Folge 3 Dieterich Leipzig 1923 Zugleich Marburg Universitat Philosophische Habilitations Schrift Theoderich der Grosse 2 Auflage Bruckmann Munchen 1959 Zu den Kriegen des Sassaniden Schapur I Vorgetragen am 4 Juli 1947 Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Abteilung 1947 5 Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Munchen 1949 Gott Kaiser und Kaiser von Gottes Gnaden Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Abteilung 1943 6 Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Munchen 1943 Zur Ostpolitik des Kaisers Diokletian Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Abteilung 1942 1 Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Munchen 1942 PDF LiteraturHelmut Berve Wilhelm Ensslin In Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1966 S 170 175 online Karl Christ Klios Wandlungen Die deutsche Althistorie vom Neuhumanismus bis zur Gegenwart Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 54181 X S 54 Karl Christ Romische Geschichte und deutsche Geschichtswissenschaft Beck Munchen 1982 ISBN 3 406 08887 2 S 148 150 Hartmut Leppin Ensslin Wilhelm In Peter Kuhlmann Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 6 Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02033 8 Sp 358 359 Adolf Lippold Wilhelm Ensslin In Gnomon Band 37 1965 S 637 639 Helmuth Schneider uber einen zahen Abwehrwillen hinaus zu einem abgrundigen Hass Wilhelm Ensslin zu Der Einfluss Karthagos auf Staatsverwaltung und 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Karthago 1943 und die deutsche Altertumswissenschaft im Nationalsozialismus Darmstadt 2019 S 198 229 hier S 209 Friedrich Lenger Die Erlanger Historiker in der nationalsozialistischen Diktatur In Helmut Neuhaus Hrsg Geschichtswissenschaft in Erlangen Erlangen u a 2000 S 268 287 hier S 276 Wilhelm Ensslin Das Romerreich unter germanischer Waltung von Stilicho bis Theoderich In Helmut Berve Hrsg Das neue Bild der Antike Bd II Rom Leipzig 1942 S 412 432 Hartmut Leppin Ensslin Wilhelm In Peter Kuhlmann Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 6 Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02033 8 Sp 358 359 Karl Christ Romische Geschichte und Wissenschaftsgeschichte Darmstadt 1982 S 216 Zustimmend Helmuth Schneider uber einen zahen Abwehrwillen hinaus zu einem abgrundigen Hass Wilhelm Ensslin zu Der Einfluss Karthagos auf Staatsverwaltung und Wirtschaft der Romer In Michael Sommer Tassilo Schmitt Hrsg Von Hannibal 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Friedrich Oertel 1922 1929 Wilhelm Ensslin 1930 1936 Franz Schehl 1936 1938 Fritz Schachermeyr 1941 1945 Erich Swoboda 1947 1964 Viktor Burr 1968 1973 Gerhard Dobesch 1973 1975 Ingomar Weiler 1976 2002 Wolfgang Spickermann seit 2013 Romische Altertumskunde Wilhelm Kubitschek 1896 1897 Otto Cuntz 1898 1932 Balduin Saria 1942 1945 Inhaber der Professuren fur Alte Geschichte an der Universitat Erlangen Lehrstuhl Robert von Pohlmann 1884 1901 Walther Judeich 1901 1907 Adolf Schulten 1907 1935 Wilhelm Ensslin 1936 1943 Johannes Straub 1948 1953 Helmut Berve 1954 1962 Friedrich Vittinghoff 1962 1966 Robert Werner 1968 1989 Andreas Mehl 1989 1992 Ralf Urban 1995 2009 Hans Ulrich Wiemer seit 2010 Professur Gerhard Wirth 1969 1978 Hans Klees 1978 1993 Peter Hogemann 1993 2006 Andreas Luther 2006 2008 Boris Dreyer seit 2010 an der Universitat Wurzburg Lehrstuhl Georg Friedrich Unger 1877 1900 Ulrich Wilcken 1900 1903 Julius Kaerst 1903 1929 Joseph Vogt 1929 1936 Alexander Schenk Graf von Stauffenberg 1936 1942 Wilhelm Ensslin 1943 1952 Hermann Bengtson 1952 1963 Dieter Timpe 1964 1997 Karlheinz Dietz 1998 2012 Rene Pfeilschifter seit 2012 Professur Hans Joachim Gehrke 1982 1984 Karlheinz Dietz 1985 1998 Normdaten Person GND 101964226 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN no2009113056 VIAF 64385101 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ensslin WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher AlthistorikerGEBURTSDATUM 9 Dezember 1885GEBURTSORT AalenSTERBEDATUM 8 Januar 1965STERBEORT Kirchheim am Neckar

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