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Die Weltbühne war eine deutsche Wochenzeitschrift für Politik Kunst und Wirtschaft Sie wurde von Siegfried Jacobsohn in

Die Weltbühne

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Die Weltbühne
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Die Weltbühne war eine deutsche Wochenzeitschrift für Politik, Kunst und Wirtschaft. Sie wurde von Siegfried Jacobsohn in Berlin unter dem Namen Die Schaubühne als reine Theaterzeitschrift gegründet und erschien am 7. September 1905 zum ersten Mal. Am 4. April 1918 wurde die Schaubühne, die sich seit 1913 für wirtschaftliche und politische Themen geöffnet hatte, in Die Weltbühne umbenannt. Nach dem Tode Jacobsohns im Dezember 1926 übernahm Kurt Tucholsky die Leitung des Blattes, die er im Mai 1927 an Carl von Ossietzky weitergab. Die Nationalsozialisten verboten mit der Reichstagsbrandverordnung die Weltbühne, die am 7. März 1933 zum letzten Mal erscheinen konnte. Im Exil wurde die Zeitschrift bis 1939 unter dem Titel Die neue Weltbühne fortgeführt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erschien die Weltbühne unter ihrem ursprünglichen Namen wieder in Ost-Berlin, wo sie bis 1993 Bestand hatte. 1997 haben sich die Zeitschriften Ossietzky und Das Blättchen in die Tradition des berühmten Vorbilds gestellt.

Die Weltbühne
Beschreibung Zeitschrift
Fachgebiet Politik, Kunst und Wirtschaft
Sprache Deutsch
Hauptsitz Berlin
Erstausgabe 7. September 1905
Einstellung 1939
Gründer Siegfried Jacobsohn
Erscheinungsweise wöchentlich
ISSN (Print) 0043-2598

Mit ihren kleinen roten Heften galt die Weltbühne in der Weimarer Republik als das Forum der radikaldemokratischen bürgerlichen Linken. Rund 2500 Autoren schrieben von 1905 bis 1933 für die Zeitschrift. Dazu gehörten neben Jacobsohn, Tucholsky und Ossietzky auch prominente Journalisten und Schriftsteller wie Lion Feuchtwanger, Moritz Heimann, Kurt Hiller, Erich Mühsam, Else Lasker-Schüler, Erich Kästner, Alfred Polgar, Robert Walser, Carl Zuckmayer und Arnold Zweig. Auch ein wenig in Vergessenheit geratene Publizisten wie Rudolf Arnheim, Julius Bab, Erich Dombrowski, Axel Eggebrecht, Hellmut von Gerlach, Hanns-Erich Kaminski, Richard Lewinsohn, Fritz Sternberg, Heinrich Ströbel und gehörten zu den wichtigen Mitarbeitern des Blattes. Ferner die erste weibliche Journalistin der Volkswacht (Freiburg im Breisgau), die deutsche Schriftstellerin und Journalistin Käthe Vordtriede.

Selbst in ihrer Hochphase hatte die Weltbühne nur eine geringe Auflage von rund 15.000 Exemplaren. Publizistisch drang sie dennoch durch. Beispiele dafür sind die Aufdeckung der Fememorde innerhalb der Schwarzen Reichswehr sowie Berichte über die heimliche Aufrüstung der Reichswehr, die später zum sogenannten Weltbühne-Prozess führten. Auch der von Tucholsky geprägte Satz „Soldaten sind Mörder“ führte zu einer Anklage gegen den damaligen Herausgeber Ossietzky.

Es erschienen verschiedene Zeitschriften, die sich selbst in der Nachfolge zur Weltbühne sahen, teils unter demselben Namen (seit 1946, 1997 und 2025).

Entstehung und Entwicklung der Schaubühne

Die Gründung der Schaubühne war das Resultat einer Plagiatsaffäre, in die der 23 Jahre alte Theaterkritiker Siegfried Jacobsohn verwickelt war. Am 12. November 1904 hatte das Berliner Tageblatt auf Parallelen zwischen Kritiken von Jacobsohn und Alfred Gold aufmerksam gemacht. Jacobsohn war zu diesem Zeitpunkt Theaterkritiker der Welt am Montag, die ihren streitbaren und in Presse- und Theaterkreisen daher zum Teil verhassten Mitarbeiter aufgrund der öffentlichen Empörung nicht mehr halten wollte. Der beruflich fürs erste gescheiterte Jacobsohn trat eine mehrmonatige Reise durch Europa an und beschloss, eine eigene Theaterzeitschrift ins Leben zu rufen. Diese Lebensphase, von Beginn der Plagiatsaffäre bis zur Gründung der Schaubühne, beschrieb er in der 1913 erschienenen Schrift Der Fall Jacobsohn. Im Rückblick schilderte er seine Affäre als „Sensationsstück ersten Ranges, für das es sich lohnte, die berliner Litfaßsäulen mit Riesenplakaten – Jacobsohns Entlarvung; Plagiator Jacobsohn; Siegfrieds Tod – wochenlang vollzukleben“ (S. 50). Neueren Untersuchungen zufolge fand der Fall in der Hauptstadtpresse aber nur ein geringes Echo. Jacobsohns Broschüre enthält auch eine Briefpassage, die seine Vorstellungen von der zukünftigen Arbeit als Herausgeber und Redakteur wiedergibt (S. 47):

„Herrlich denk’ ichs mir, nach meinem Geschmack jede Woche gewissermaßen ein Haus zu bauen, das immer eine andre und doch immer dieselbe Physiognomie haben wird, in immer neuem, immer wertvollem Menschenmaterial zu arbeiten – Regisseur einer gedruckten Bühne.“

Theaterphase: 1905 bis 1913

Die Zeitschrift hat während ihres Bestehens von 1905 bis 1933 mehrere Entwicklungsphasen durchlaufen. Bis 1913 konzentrierte sie sich auf „die gesamten Interessen des Theaters“, wie es bis dahin in ihrem Untertitel hieß. Jacobsohn war überzeugt, dass „der Geist eines Volkes und einer bestimmten Zeit eindringlicher als in der übrigen Literatur im Drama zum Ausdruck kommt“ – so heißt es in seinem Beitrag Zum Geleit, mit dem er das erste Heft der Schaubühne eröffnete.

Den ersten vier Nummern war ein Zitat aus Friedrich Schillers Aufsatz Die Schaubühne als moralische Anstalt betrachtet als Motto vorangestellt: „So gewiß sichtbare Darstellung mächtiger wirkt als toter Buchstabe und kalte Erzählung, so gewiß wirkt die Schaubühne tiefer und dauernder als Moral und Gesetze“. Das war ein Hinweis darauf, wie Jacobsohn sein Unternehmen verstanden wissen wollte: als Aufklärung im Geist der Klassik. Die große Bedeutung, die künstlerischen Debatten in der damaligen Zeit zukam, lag allerdings auch darin begründet, dass die Kunst im Deutschen Reich unter Kaiser Wilhelm II. weniger Repressionen ausgesetzt war als Politik und Journalismus.

Zu den wichtigsten Mitarbeitern in der Anfangsphase der Schaubühne zählten die Theaterkritiker Julius Bab, Willi Handl und Alfred Polgar, in den Folgejahren traten auch Schriftsteller wie Lion Feuchtwanger, Robert Walser, und Harry Kahn sowie der Theaterkritiker Herbert Ihering hinzu. Im November 1908 wurde Feuchtwangers Zeitschrift Der Spiegel nach nur 15 Ausgaben mit der Schaubühne vereinigt.

Als Theaterkritiker war Jacobsohn ein Antipode Alfred Kerrs. Anders als dieser war er ein entschiedener Kritiker des Naturalismus und schätzte im Gegensatz zu Kerr auch die Leistungen von Max Reinhardt als Theaterleiter und -regisseur weit höher ein als die von Otto Brahm. Reinhardts 1910 beginnende Hinwendung zum Massentheater in Zirkusarenen, die in Berlin schließlich im Bau des Großen Schauspielhauses mündete, wurde von Jacobsohn jedoch missbilligt.

Öffnung zur Politik: 1913 bis 1918

Am 9. Januar 1913 erschien erstmals ein Beitrag des an diesem Tage 23 Jahre alt gewordenen Jura-Studenten Kurt Tucholsky in der Schaubühne. Schon im ersten Jahr seiner Zusammenarbeit mit Jacobsohn avancierte Tucholsky zu dessen wichtigstem Mitarbeiter.

Um das Blatt nicht allzu „Tucholsky-lastig“ erscheinen zu lassen, legte er sich bereits 1913 drei Pseudonyme zu, die er bis zum Ende seines publizistischen Wirkens beibehielt: Ignaz Wrobel, Theobald Tiger und Peter Panter. Unter dem Einfluss von Tucholskys Mitarbeit sollte sich auch der Charakter der Schaubühne rasch wandeln. Schon im März 1913 erschienen die ersten „Antworten“, eine Rubrik, in der die Zeitschrift in Zukunft zu echten oder fingierten Leserbriefen Stellung nehmen sollte. Wichtiger war jedoch die Entscheidung Jacobsohns, sein Blatt für Themen aus Politik und Wirtschaft zu öffnen. Am 25. September berichtete der Wirtschaftsjurist unter dem Pseudonym „Vindex“ über Monopolstrukturen in der amerikanischen Tabakindustrie. Jacobsohn nahm in einer fingierten „Antwort“ dazu Stellung:

„[…] Wenn hier neun Jahre das Theater und nur das Theater betrachtet worden ist, so habe ich damit noch nicht das Recht verwirkt, einmal andre Dinge betrachten zu lassen und zu betrachten. Ein Feld abgesondert von allen anderen zu beackern, hat seine Reize, seine Vorteile, aber auch seine Gefahren. […]“

Während des Krieges gelang es Jacobsohn, dass seine Zeitschrift trotz schwieriger Bedingungen regelmäßig erscheinen konnte. Von August 1914 an eröffnete er jedes Heft mit einem politischen Leitartikel, in dem ein „patriotischer“ Standpunkt vertreten wurde. Im November 1915 startete der Journalist Robert Breuer unter dem Pseudonym „Cunctator“ eine Serie von Artikeln, die sich kritisch mit der Politik der Reichsregierung und dem politischen Zustand des Reiches auseinandersetzten. Die Reihe gipfelte am 23. Dezember in dem Beitrag Die Krise des Kapitalismus, der mit der Feststellung endete: „Nur die Internationale des Proletariats kann die Krise des national verbrämten Kapitalismus überwinden.“

Aufgrund dieses Artikels wurde die Schaubühne zunächst verboten. Jacobsohn konnte jedoch ein weiteres Erscheinen des Blattes sicherstellen, indem er in eine Vorzensur einwilligte. Zum Germanicus gewandelt kehrte Breuer im Januar 1916 als Kommentator zum Blatt zurück und führte dort trotz seines Namens einen permanenten Kampf gegen die Annexionsforderungen des Alldeutschen Verbandes. Von 1916 druckte Jacobsohn, der 1915 nach dem Tod seines jüngsten Bruders an der Front ein leidenschaftliches pazifistisches Bekenntnis abgegeben hatte, regelmäßig Annoncen zur Zeichnung von Kriegsanleihen. Ungeklärt ist bislang, ob diese Anzeigen vergütet wurden und damit möglicherweise entscheidend zur Existenzsicherung der Zeitschrift beitrugen. Das insgesamt keineswegs pazifistische, politisch bestenfalls als lavierend zu bezeichnende Erscheinungsbild des Blattes trug Jacobsohn später nicht unberechtigte Kritik u. a. von Franz Pfemfert und Karl Kraus ein.

Dem Wandel vom reinen Theaterblatt zur „Zeitschrift für Politik, Kunst, Wirtschaft“ trug Jacobsohn schließlich am 4. April 1918 mit der Umbenennung der Schaubühne in Weltbühne Rechnung.

Die Umbenennung in Weltbühne – für Revolution und Republik: 1918 bis 1926

Nach den Anfangserfolgen der deutschen Frühjahrsoffensive 1918 rückte Jacobsohns Leitartikler Robert Breuer von seiner bis dahin anti-annexionistischen Position ab und verließ auch auf anderen Gebieten die bisherige Linie des Blattes. Die Differenzen zwischen dem MSPD-Anhänger Breuer und Jacobsohn, der sich mehr und mehr der Position der USPD näherte, führte schließlich zum Abschied von „Germanicus“. Während der Novemberrevolution 1918 ließ sich die Weltbühne nicht auf einen Parteikurs festlegen. Von März 1919 bis Oktober 1920 schrieb der Sozialdemokrat Heinrich Ströbel die politischen Leitartikel.

Am 21. November 1918 veröffentlichte Jacobsohn das Programm des „Rates geistiger Arbeiter“, dem er selbst kurzzeitig angehörte, den er aber verließ, weil er sich nicht für einen „Debattierklub“ die Zeit für die Redaktionsarbeit stehlen lassen wollte. Schon bald beschäftigte sich die Weltbühne kritisch mit der Zusammenarbeit von Sozialdemokratie und dem alten Heer sowie der unzureichenden Säuberung von Justiz und Verwaltung von monarchistisch und antirepublikanisch eingestellten Beamten.

Im März 1919 wehrte sich Tucholsky in dem programmatischen Text „Wir Negativen“ gegen den Vorwurf, die neue Republik nicht positiv genug zu sehen:

„Wir können nicht zu einem Volk Ja sagen, das, noch heute, in einer Verfassung ist, die, wäre der Krieg zufälligerweise glücklich ausgegangen, das Schlimmste hätte befürchten lassen. Wir können nicht zu einem Land Ja sagen, das von Kollektivitäten besessen ist, und dem die Korporation weit über dem Individuum steht“

– „Wir Negativen“, in: Die Weltbühne, 13. März 1919, S. 279

In den folgenden Jahren vertrat die Weltbühne einen strikt pazifistischen und antimilitaristischen Kurs, forderte eine harte Reaktion der Republik auf die zahlreichen politischen Morde und drängte auch während des Ruhrkampfes auf die Erfüllung der im Versailler Vertrag festgelegten Friedensbedingungen.

Daher trat das Blatt auch entschieden für die Aussöhnung mit den Kriegsgegnern ein. Ein besonderes Verdienst der Weltbühne bestand darin, auf die Fememorde innerhalb der Schwarzen Reichswehr aufmerksam gemacht zu haben. Obwohl Jacobsohn wusste, dass er sich damit einer großen persönlichen Gefahr aussetzte, veröffentlichte er vom 18. August 1925 an entsprechende Aufzeichnungen des ehemaligen Freikorpsangehörigen Carl Mertens.

Wegweisend für die weitere Entwicklung der Zeitschrift war auch die Verpflichtung des politischen Publizisten Carl von Ossietzky, der vom April 1926 an als Redakteur und politischer Leitartikler von Jacobsohn beschäftigt wurde. Mit dem plötzlichen Tod Jacobsohns am 3. Dezember 1926 war der Fortbestand der Weltbühne, die damals eine Auflage von rund 12.500 Exemplaren hatte, jedoch in Frage gestellt.

Kampf gegen den Nationalsozialismus: 1927 bis 1933

Nach dem Tod seines Mentors Jacobsohn gab Tucholsky zunächst sein Korrespondentendasein in Paris auf, kehrte zurück nach Berlin und wurde – wie er es spöttisch nannte – „Oberschriftleitungsherausgeber“ der Weltbühne. Jacobsohns Witwe Edith Jacobsohn übernahm 1927 die Leitung des Verlags. Es zeigte sich jedoch schon bald, dass Tucholsky die Position des Herausgebers nicht behagte. Daher übernahm Ossietzky im Mai 1927 die Redaktion und wurde ab Oktober 1927 offiziell als Herausgeber genannt, „unter der Mitarbeit von Kurt Tucholsky“, wie es bis 1933 auf dem Titelblatt hieß. Obwohl von Ossietzky vom Typus her ein völlig anderer Redakteur als Jacobsohn war, blieb die Kontinuität der Zeitschrift gewahrt. Aus den Briefen Tucholskys an seine Frau Mary Gerold geht jedoch hervor, dass dieser in den Jahren 1927 und 1928 alles andere als zufrieden mit der Arbeitsweise seines Nachfolgers „Oss“ war. Typische Briefpassagen lauteten: „Oss antwortet überhaupt nicht – geht auf nichts ein – und zwar sicherlich nicht aus Gemeinheit, sondern aus Faulheit“ (14. August 1927); „Oss ganz weit weg. Ich habe den lebhaften Eindruck, zu stören. Er mag mich nicht u. ich ihn nicht mehr. Behandelt mich um die entscheidende Nuance zu wenig respektvoll. Kriegt auf den Kopf“ (20. Januar 1928); „Oss ist ein aussichtsloser Fall – er weiß nicht einmal, wie langweilig er alles macht. Er ist faul und unfähig.“ (25. September 1929) Erst in den kommenden Jahren sollten sich die beiden Journalisten inhaltlich und persönlich näherkommen, sodass Tucholsky im Mai 1932 schließlich einräumte, Ossietzky habe dem Blatt einen „gewaltigen Auftrieb“ gegeben.

Dieser Auftrieb schlug sich auch in der Auflage nieder, die Anfang der 1930er-Jahre mit 15.000 Exemplaren ihr Maximum erreichte. Von der Bedeutung der Weltbühne zeugen u. a. die Leserzirkel, die sich in zahlreichen deutschen Städten und selbst in Südamerika bildeten. Für Aufmerksamkeit auch über den Kreis der Leser hinaus sorgten die juristischen Auseinandersetzungen, die die Weltbühne aufgrund ihrer antimilitaristischen Aufklärungsarbeit fast permanent mit dem Reichswehrministerium führte. Höhepunkt dieser Konflikte war der sogenannte Weltbühne-Prozess um den Artikel „Windiges aus der deutschen Luftfahrt“ in der Weltbühne vom 12. März 1929, in dem es darum ging, dass die Reichswehr, offensichtlich unter Umgehung des Versailler Vertrages, den heimlichen Aufbau einer Luftwaffe betreibe - was sich schlussendlich als wahr herausstellte. Letztlich wurden Carl von Ossietzky und der Journalist Walter Kreiser am 23. November 1931 vom Reichsgericht nicht wegen Landesverrats nach § 92 Abs. 1 Ziffer 1 StGB (wie von der Staatsanwaltschaft gefordert), sondern wegen Verbrechen gegen § 1 Absatz 2 des Gesetzes gegen den Verrat militärischer Geheimnisse vom 3. Juni 1914 zu 18 Monaten Haft verurteilt. Die internationale Presse griff, wie die New York Evening Post das Urteil scharf an. Dem Kampf gegen die „Reise ins Dritte Reich“ (Tucholsky) galt gegen Ende der Weimarer Republik die volle Konzentration des Blattes, obgleich das kulturelle Leben nicht völlig ausgeblendet wurde. Allerdings hatte Tucholsky Anfang 1932 bereits resigniert und veröffentlichte nur noch sporadisch eigene Texte. Im Mai 1932 übernahm Hellmut von Gerlach vorübergehend die Leitung, da Ossietzky seine Haftstrafe absitzen musste. Während dieser Zeit fungierte der Journalist Walther Karsch als so genannter Sitzredakteur, war also verantwortlicher Redakteur im Sinne des Presserechts. Im Sommer wurde Ossietzky ebenfalls wegen des Tucholsky-Satzes „Soldaten sind Mörder“ angeklagt. Ein Gericht sprach den bereits Inhaftierten jedoch frei, der Weihnachten 1932 aufgrund einer Amnestie schließlich aus der Haft entlassen wurde.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 war vorauszusehen, dass ein Verbot der Weltbühne erfolgen würde. In der Nacht des Reichstagsbrands vom 27. auf den 28. Februar 1933 wurden Ossietzky und weitere Mitarbeiter verhaftet. Nach der Flucht Hellmut von Gerlachs übernahm Walther Karsch auch die Funktion des Chefredakteurs der Weltbühne. Die für den 14. März geplante Ausgabe konnte zwar noch gedruckt, aber nicht mehr ausgeliefert werden. Die letzte Ausgabe der Weltbühne erschien somit am 7. März 1933 (Nr. 10) und endete mit der trotzigen Versicherung: „Denn der Geist setzt sich doch durch“.

Nachfolge-Zeitschriften

Die Neue Weltbühne

Die Weltbühne ging ins Exil. Schon am 29. September 1932 war in Wien ein Ableger des Blattes erschienen, die Wiener Weltbühne. Die Exilzeitschrift nannte sich Die neue Weltbühne. Für die Nummern 11–13 1933 (2. Jahrgang) schrieben bereits verschiedene Berliner Emigranten. Als Leiter der Wiener Dependance hatte der Journalist William S. Schlamm fungiert. Im Redaktionsvertrag zwischen Schlamm und Edith Jacobsohn war vorgesehen, dass Carl von Ossietzky im Falle einer Emigration auch die Redaktion des Exilblattes übernehmen würde. Doch dazu kam es nicht, denn Ossietzky wurde schon am 28. Februar 1933 verhaftet – noch vor dem Verbot der Zeitschrift am 6. März 1933.

Edith Jacobsohn gelang gemeinsam mit ihrem Sohn Peter die Flucht in die Schweiz. Von dort aus versuchte sie, weiterhin Einfluss auf die Zeitschrift zu nehmen, die nach der Entmachtung des österreichischen Parlaments durch Kanzler Engelbert Dollfuß ihren Redaktionssitz nach Prag hatte verlegen müssen. Da das Berliner Original inzwischen auch verboten worden war, änderte die Zeitschrift ihren Namen in Die Neue Weltbühne um. Zwischen 6. April 1933 (Nr. 14) und 31. August 1939 (Nr. 35) erschienen knapp 4000 Artikel. Redaktionsleiter wurde Schlamm. Schlamm machte seine Arbeit gut. Tucholsky lobte ihn in einem Brief an den Journalisten und Mitarbeiter der Neuen Weltbühne Heinz Pol ganz besonders, er halte die Artikel von Schlamm für „großartig“.

1934 wurde Schlamm die Leitung des Blattes aus der Hand genommen. Am 15. März 1934 erschien die erste Nummer der Zeitschrift mit einem Leitartikel von Hermann Budzislawski. Auf der vorletzten Seite wurde das Ausscheiden Schlamms und das Einstellen seiner Artikelarbeit für die Weltbühne festgestellt. Schlamm sprach von „Erpressung und einem gezielten Coup der Kommunisten“. Die Vorgänge um den Wechsel der Reaktion von Schlamm zu Budzislawski sind nach Ansicht des Historikers Alexander Gallus umstritten. Gallus hält Schlamms Vermutung für plausibel. Einerseits waren solche Übernahmen im Stalinschen Kommunismus nicht ungewöhnlich, andererseits hatte sich Schlamm unbeliebt gemacht, weil er sowohl die Kommunisten und die Sozialdemokraten wegen ihrer Rolle bei der Machtergreifung der Nationalsozialisten hart kritisiert hatte. Unter dem Einfluss des den Kommunisten nahestehenden Wirtschaftsjournalisten Budzislawski, der in Berlin sporadischer Mitarbeiter der Weltbühne gewesen war, ließ Jacobsohn es auf den Bruch mit Schlamm ankommen. Von März 1934 an übernahm Budzislawski die Redaktion in Prag. Zwar änderte er sogleich die politische Linie der Zeitschrift, doch die Auflage konnte er nicht wesentlich erhöhen. Dies lag auch daran, dass mit Österreich und bald auch dem Saargebiet wichtige Absatzgebiete der Exilzeitschriften verloren gingen. Daher sah Edith Jacobsohn sich im Juni 1934 gezwungen, Verlag und Titelrechte zu verkaufen.

Als Käufer traten der Physiker Albrecht Seidler-Stein (60 Prozent Anteile), der Rechtsanwalt Hans Nathan-Ludwig (31 Prozent) und der frühere Weltbühne-Mitarbeiter Heinz Pol (neun Prozent) auf. Im Juli 1935 verkaufte Nathan-Ludwig seine Anteile jedoch an die mit Budzislawski befreundete Helene Reichenbach, Tochter eines chinesischen Diplomaten und Geschäftsmannes. Pol gab seinen Anteil im November 1935 ebenfalls wieder ab, sodass Seidler-Stein schließlich zwei Drittel der Anteile, Reichenbach ein Drittel besaß. Da Seidler-Stein versuchte, Budzislawski durch einen anderen Redakteur zu ersetzen, wurde er von Budzislawski schließlich aus dem Verlag gedrängt. Obwohl Budzislawski über keine finanziellen Rücklagen verfügte, stimmte die in Moskau lebende Reichenbach im August 1936 einem Vertrag zu, der beiden zu gleichen Teilen das Eigentum am Verlag zusicherte. Unter diesen Bedingungen konnte die Zeitschrift noch rund drei Jahre existieren. Im Juni 1938 wechselte die Redaktion von Prag nach Paris, da Die neue Weltbühne in der Tschechoslowakei bereits mehrfach wegen Deutschland-kritischer Artikel konfisziert worden war. In Frankreich verboten die Behörden schließlich das Blatt ebenfalls, das am 31. August 1939 zum letzten Mal erscheinen konnte.

Budzislawski ist in der Vergangenheit häufig vorgeworfen worden, die Weltbühne lediglich als kommunistischer Agent übernommen zu haben, um sie im Sinne der KPD und der Kommunistischen Internationale weiterführen zu können. Neuere Forschungen unter Auswertung des Redaktionsarchivs gehen eher davon aus, dass Budzislawski aus Gründen der persönlichen Reputation und als entschiedener Hitler-Gegner die Leitung der Neuen Weltbühne übernehmen wollte. Dennoch bleibt festzuhalten, dass unter seiner Herausgeberschaft nach Moskau emigrierte deutsche Kommunisten wie Walter Ulbricht und Franz Dahlem ein Forum in dem Blatt fanden. Außerdem vermied es Budzislawski, über die so genannten Stalinschen Säuberungen zu berichten. Kurt Hiller, seit 1915 Mitarbeiter der Weltbühne, appellierte 1937 vergeblich an Budzislawski, die charakteristische Ausgewogenheit und Freizügigkeit der Zeitschrift wiederherzustellen (vgl. seine kritische Schrift Rote Ritter. Erlebnisse mit deutschen Kommunisten, Gelsenkirchen 1951).

Die Weltbühne aus Ost-Berlin 1946 bis 1993

1946 wurde die Weltbühne von Maud von Ossietzky und Hans Leonhard wieder gegründet und im Verlag der Weltbühne, Ost-Berlin, herausgegeben.

Von den USA aus erhoben sowohl Peter Jacobsohn als auch Budzislawski Einspruch gegen die Neugründung.

In den Jahren nach dem Kriege fand die Zeitschrift auch in den westlichen Besatzungszonen viele Abnehmer. In den 1950ern und 1960ern wurde die Weltbühne daher als Brücke zu den intellektuellen Kreisen im Westen gesehen sowie als Möglichkeit betrachtet, diese Kreise zu beeinflussen. In einem Antrag auf die Neuausstellung einer Lizenzurkunde im Jahre 1962 hieß es daher:

„Besonders hervorzuheben ist, daß unter diesen Gründen die Beeinflussung der Intelligenzkreise im In- und Ausland, und speziell in Westdeutschland, als eine unserer Aufgaben angesehen und akzeptiert wurde. Der Unterzeichner dieses Antrags erhielt vom Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands bald nach der Währungsunion eine entsprechende Direktive.“

Im Zweifel entschied sich die Redaktion dabei für die aktuellen politischen Erfordernisse und gegen die Tradition der Zeitschrift, wie aus einer internen Charakteristik von Mitte der 1950er-Jahre hervorgeht:

„In der Vergangenheit – vor 1933 – hatte die Weltbühne, besonders unter der Leitung Carl v. Ossietzkys und Kurt Tucholskys, leider vorbehaltlos pazifistischen Tendenzen gehuldigt. Da unsere Wochenschrift den Namen „Weltbühne“ trägt und zusätzlich auch den Namen Carl v. Ossietzkys führt, gilt es, den Nimbus dieser Namen und die Tradition der Weltbühne den eingangs skizzierten fortschrittlichen Bestrebungen von heute weitestgehend nutzbar zu machen ohne in den vorbehaltlosen Pazifismus abzugleiten: Die Weltbühne von 1954 unterstützt die Politik der Deutschen Demokratischen Republik, das heißt, daß sie selbstverständlich und konsequent die Bestrebungen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands vertritt, ohne etwa nach außen hin als Parteiorgan erkennbar zu werden.“

„Kam die Weltbühne immer etwas intellektueller daher als andere DDR-Zeitschriften, so war sie doch im Grunde linientreu“, lautet das Resümee von Petra Kabus. Allerdings erreichte die Auflage mit 170.000 Exemplaren eine Größenordnung, die diejenige der Original-Weltbühne um mehr als das Zehnfache überstieg.

Von 1967 bis 1971 fungierte Budzislawski wieder als Herausgeber und Chefredakteur der Weltbühne. Von Dezember 1989 bis zur Einstellung des Blattes im Juli 1993 übernahm Helmut Reinhardt diese beiden Aufgaben. Die Zeitschrift musste auch deswegen eingestellt werden, weil Peter Jacobsohn nach der Wiedervereinigung die Rechte an dem Zeitschriftentitel geltend machte. Einen ersten Prozess vor dem Landgericht Frankfurt am Main verlor Jacobsohn jedoch. Der zwischenzeitliche Eigentümer des Verlages, Bernd F. Lunkewitz, versuchte sich im anschließenden Berufungsverfahren vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main außergerichtlich mit Jacobsohn zu einigen. Da diese Einigung misslang, stellte er die hochdefizitär gewordene Zeitschrift am 6. Juli 1993 ein. Seine Begründung:

„Mit Herrn Peter Jacobsohn, Erbe des Verlagsgründers, will ich mich jedoch nicht streiten. Er war in Deutschland rassisch verfolgt, enteignet und musste emigrieren. Um das Unternehmen zu retten, hatte ich es ihm für 1 DM zum Kauf angeboten. Das hat er abgelehnt. Danach habe ich einen Vergleich vorgeschlagen, der die moralisch saubere Lösung der Ansprüche Herrn Jacobsohns und die Interessen der Leser und Mitarbeiter der Zeitschrift vereinbaren sollte. (…) Er hat sich entschieden, nicht den Verlag, sondern lediglich die Titelrechte an sich zu nehmen, daher kann die Zeitschrift nicht mehr erscheinen.“

Der Verlag der Weltbühne hatte als Vorleistung für den Vergleich die Ansprüche Jacobsohns voll anerkannt, was nicht mehr rückgängig gemacht wurde. Herausgeber Helmut Reinhardt war bis zuletzt davon ausgegangen, dass der Prozess vor dem Oberlandesgericht gewonnen werden würde. Die Redaktion des Blattes zeigte sich von dem eigenmächtigen Vorgehen Lunkewitz' daher völlig überrascht und fügte dessen Erklärung eine eigene Stellungnahme hinzu:

„Das Ensemble der Weltbühne steht fassungslos an der Rampe, zieht den Hut, verbeugt sich vor dem treuen Publikum und läßt erklären: Zu diesem bösen Spiel fällt uns nichts mehr ein!“

Durch die Anerkenntnis des Klagebegehrens wurde juristisch nie geklärt, ob die Titelrechte tatsächlich den Jacobsohn-Erben zugestanden hätten. Zwar sicherte sich Jacobsohn zwischenzeitlich die Titelrechte, jedoch wurden diese anschließend nie genutzt. Dies ist mit einer Sicherung von Markenrechten nicht dauerhaft vereinbar (siehe: Schutzdauer im Markenrecht)

Lunkewitz verkaufte im August 1993 schließlich den Verlag samt Abonnentenkartei an Peter Großhaus, der damals auch die frühere FDJ-Zeitung Junge Welt verlegte. Im Dezember 1993 wechselte der Verlag ein weiteres Mal den Besitzer und wurde in Webe Verlag und Beteiligungsgesellschaft umbenannt. Drei Jahre später, im November 1996, kaufte Titanic-Verleger Erik Weihönig den Verlag. Am 29. November 2001 wurde die Webe schließlich aus dem Handelsregister gelöscht.

Zwei Wiederbelebungsversuche 1997

1997 wurden sowohl in Berlin als auch in Hannover Wiederbelebungsversuche unternommen. Beide Autorengruppen scheuten eine juristische Auseinandersetzung um das Recht an dem Namen Weltbühne. Nicht nur Peter Jacobsohn, sondern auch die neuen Besitzer des früheren Weltbühne-Verlages wollten die Verwendung des Namens unterbinden. Das Projekt aus Hannover wurde daher Ossietzky genannt und erscheint im gleichnamigen Verlag. Das Ost-Berliner Zwillingsblatt legte sich den redaktionsinternen Spitznamen der Original-Weltbühne Das Blättchen zu und wurde bis September 2009 als gedruckte Ausgabe von einem Zirkel um Jörn Schütrumpf herausgegeben. Seit 2010 erscheint Das Blättchen als reine Online-Zeitschrift.

Neuausgabe 2025

Der Unternehmer Holger Friedrich veranwortete verlegerisch am 20. Mai 2025 die von Thomas Fasbender und Behzad Karim Khani herausgebene neue Ausgabe der Weltbühne. Das Heft enthält Beiträge von Deborah Feldman, Michael Andrick, Marko Demantowsky und Daniel-Pascal Zorn. In Anlehnung an das Original sind Antimilitarismus, Gerechtigkeit, Widerstand gegen Obrigkeitsstaat und Untertanengeist die bestimmenden Themen. Holger Friedrich sieht selbst allerdings eher Anknüpfungspunkte bei der DDR-Ausgabe der Weltbühne.

Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk bewertete die Neuauflage als Teil von Friedrichs Programm, russische Propaganda auf eine intelligentere Weise zu verbreiten und die DDR-Vergangenheit zu beschönigen. Laut Frédéric Valin (nd) sei die Zeitschrift ein „Pamphlet ohne analytische Schärfe“. Siegfried Jacobsohns Enkel Nicholas Jacobsohn sieht sich durch die Neugründung enteignet und geht mit publizistischen und juristischen Mitteln dagegen vor. Über den Rechsstreit um die Marke „Die Weltbühne“, deren Löschung Friedrich betreibe, weil sie über einen langen Zeitraum hinweg nicht genutzt worden sei, was Jacobsohn bestreitet, berichtete auch Der Spiegel. Jacobsohn wendet sich gegen den Missbrauch des Titels der „Weltbühne“ für Propaganda-Zwecke. In der ersten Ausgabe der Zeitschrift warf Deborah Feldman dem Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen, Philipp Peyman Engel, nachweislich zu Unrecht vor, nicht jüdisch zu sein, was weithin kritisiert wurde.

Die Auflage des ersten Hefts liegt bei 25.000 Exemplaren.

Rezeption und Wirkung

Dass die Weltbühne trotz ihrer geringen Auflage eine so große Wirkung entfalten konnte, lässt sich wohl nur mit der Person Siegfried Jacobsohns begründen. Über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten war es ihm gelungen, wichtige Vertreter der intellektuellen Linken an sein Blatt zu binden und eine gleich bleibend hohe Qualität der Texte zu gewährleisten. „Der Mann war der idealste Redakteur, den unsre Generation gesehen hat“, schrieb Tucholsky nach dem überraschenden Tod Jacobsohns im Dezember 1926. Im Unterschied zu Karl Kraus’ Fackel und Maximilian Hardens Zukunft dominierten in der Weltbühne jedoch von Anfang an nicht die Texte des Herausgebers. Jacobsohn sah sich stets als der „Regisseur einer gedruckten Bühne“, wie er im Mai 1905 in einem Brief geschrieben hatte.

Die geringe Auflage steht nicht im Widerspruch zur, sondern kann eher als Begründung für die besondere Stellung der Weltbühne herhalten. Denn im Gegensatz zu größeren Blättern musste Jacobsohn weder auf Verlags-, Partei- noch Anzeigeninteressen Rücksicht nehmen. Auch um die Ansprüche seiner Leser scherte sich Jacobsohn wenig. „Sie haben nur ein Recht: mein Blatt nicht zu lesen“, zitierte Tucholsky mehrfach das Credo seines Mentors. Charakteristisch dafür war eine Antwort, die Jacobsohn einem Leser gegen Ende des Ersten Weltkrieges gab:

„Leisetreter. Sie beklagen sich über den Ton meines Blattes? Da weiß ich Ihnen ein sicheres Mittel: befreien Sie mich von Ihrem Lesertum, und das schnellstens. (…) Aber sollte die Schweinerei je zu Ende sein, und sollte ich dieses Ende erleben, so wird hier ein Ton gepfiffen werden, ein Tönchen, daß Euch Hören und Sehen vergeht.“

– „Antworten“, in: Die Weltbühne, 21. Oktober 1918, S. 424.

Diese Unabhängigkeit war auch ein Grund dafür, dass ein Autor wie Tucholsky trotz des nicht gerade üppigen Honorars immer wieder zur Weltbühne zurückkehrte und dort Texte veröffentlichte, die er in bürgerlichen Blättern wie der Vossischen Zeitung oder dem Berliner Tageblatt nicht unterbringen konnte. Ein Resultat der Radikalität waren Vorwürfe, die sich das Blatt schon Anfang 1919 gefallen lassen musste und die Tucholsky damals wie folgt zusammenfasste:

„Es wird uns Mitarbeitern der ‚Weltbühne‘ der Vorwurf gemacht, wir sagten zu allem Nein und seien nicht positiv genug. Wir lehnten ab und kritisierten nur und beschmutzten gar das eigene deutsche Nest. Und bekämpften – und das sei das Schlimmste – Haß mit Haß, Gewalt mit Gewalt, Faust mit Faust.“

– Kurt Tucholsky: „Wir Negativen“, in: Die Weltbühne, 13. März 1919, S. 279

Der Hintergrund dieser Kritik lag wohl darin, dass sich die Weltbühne in der Weimarer Republik von Beginn an nicht auf eine bestimmte parteipolitische Position festlegen ließ und bei keiner Partei ihre Vorstellungen von einem demokratischen und sozialen Deutschland verwirklicht sah. Vor allem die SPD musste sich bis zum Ende der Weimarer Republik vorhalten lassen, die Ideale der Novemberrevolution verraten und nicht energisch genug mit den Traditionen des Kaiserreiches gebrochen zu haben.

Die Radikalität und Offenheit der Weltbühne-Positionen waren jedoch gleichzeitig ein Grund dafür, dass sie innerhalb von Journalismus und Politik sehr aufmerksam wahrgenommen wurden. Diese Leserschicht des Blattes erfüllte somit eine Multiplikatorenfunktion und sorgte dafür, dass die Weltbühne-Positionen in anderen Blättern Verbreitung fanden, wenn auch häufig verkürzt und verfälscht. „Die ‚Weltbühne‘ hat immer zwei gewichtige Gegenpole gehabt: die Parteien und die große Presse“, heißt es bei Tucholsky in „Fünfundzwanzig Jahre“.

Charakteristisch für Rezeption und Wirkung der Weltbühne sowie Ton und Inhalt der damaligen Debatten ist folgende Antwort, die die Kritik eines sozialdemokratischen Blattes an der Weltbühne wiedergibt:

„Volksblatt für Halle. Du hast dich über uns geärgert und schreibst nun: „In der ‚Weltbühne‘, die sich „Wochenschrift für Politik, Kunst, Wirtschaft“ nennt polemisiert ein gewisser Carl von Ossietzky gegen den Kieler Parteitag. Er sieht sich zwar zur Behauptung gezwungen, daß die Partei nicht zu erschüttern sei, dafür nennt er sie jedoch aus Rache ungeistig. Wenn wir auch das individualistisch-anarchistische Kaffeehaus-Literatentum, das sich in dieser Zeitschrift breitmacht, nicht für Politik nehmen, so ist es doch von Wichtigkeit, gelegentlich auf die infolge erstaunlicher geistiger Zuchtlosigkeit sich dort breitmachenden Anwürfe gegen alle und alles aufmerksam zu machen, da das Blatt merkwürdigerweise auch hier und dort im Kreis Organisierter gelesen wird. Der demokratische Reichstagsabgeordnete Erkelenz charakterisierte „Die Weltbühne“ kürzlich einmal sehr richtig, indem er schrieb: Was für Männer in Deutschland auch immer zu irgendeiner Zeit herrschen mögen, in kürzester Frist werden sie insgesamt, ohne Unterschied der Partei, von der „Weltbühne“ so madig gemacht sein, daß kein Hund ein Stück Brot von ihnen nimmt. Das zur Einleitung des nachstehenden Artikels.“ Der nachstehende Artikel aber beginnt: „Die Sozialdemokraten als die größte geistige Strömung der heutigen Zeit …“ Da kann man nix machen.“

– „Antworten“, in: Die Weltbühne, 7. Juni 1927, S. 920

Trotz dieser Dauerkritik an der SPD war der Weltbühne stets klar, dass die wahren Feinde der Republik auf der anderen Seite des politischen Spektrums zu suchen waren. In einem Gedicht Tucholskys hieß es Ende 1919:

„Nun steh ich auf. Ich weiß Bescheid:
Nach jener winzigen, großen Zeit
sei dies der Wahrspruch des Geschlechts:
Der Feind steht rechts! Der Feind steht rechts!“

– Kaspar Hauser: „Morgenpost“, in: Die Weltbühne, 27. November 1919, S. 674

Das Blatt scheute daher nicht davor zurück, aus Protest gegen die judenfeindliche Politik der Kahr-Regierung die Leser dazu aufzufordern, ihren Urlaub nicht mehr in Bayern zu verbringen. Die Kampagne „Reisende, meidet Bayern!“ schlug hohe Wellen., wie die folgende, von extremem Antisemitismus geprägte Reaktion seines satirischen Vorbilds in einem Leitartikel zeigt:

„Reisende, meidet Bayern! Das ist die Aufschrift von einem Schmotzes, was geschrieben hat der Chaim Wrobel, alias Teiteles Tucholsky, alias Isak Achselduft, in der „Weltbühne“ in der Spreestadt Berlin. Er ist, wie alle Neu-Berliner, aus Krotoschin in Galizien, wo man mit der linken Hand den Hintern kratzt und mit der rechten Hand in der Nos bohrt. (…) In Berlin darf der Teiteles ruhig schreiben, daß die „Kahr-Regierung lächerlich ist“, wenn er aber zu uns herunterkommt und so was sagt, kriegt er altbayerische Fotzen, daß ihm der gehamsterte Schlagrahm zu lauter Butter gerührt wird. Das ist ein Geheimnis, was wir dem Teiteles verraten.“

– Anonym (Ludwig Thoma) in: Miesbacher Anzeiger, 2. Februar 1921

Die Weltbühne wurde von Vertretern der radikalen politischen Rechten aber nicht nur aufmerksam verfolgt und angegriffen, sondern wegen ihrer Konzeption und ihres sprachlichen Niveaus auch bewundert. So schrieb der Nationalist Franz Schauwecker im Januar 1926 an Ernst Jünger:

„Kennen Sie die ‚Weltbühne‘ nicht? U. das sehr ähnliche ‚Tagebuch‘? Dann rate ich Ihnen doch d r i n g e n d, diese beiden kleinen, vorzüglich geleiteten Wochenschriften der Linksdemokratie zu lesen. Dringend!“

– Zitiert nach: Ulrich Fröschle: „Stefanie Oswalt: Siegfried Jacobsohn (Rez.)“, in: Wirkendes Wort, Nr. 3, Dezember 2000, S. 463–466, hier: S. 463

Tatsächlich scheint die Weltbühne für einige nationalistische Blätter ein Vorbild abgegeben zu haben.

Bemerkenswert ist auch eine Stellungnahme des jungkonservativen Publizisten Heinrich von Gleichen-Rußwurm, der seine Kritik an der Haltung der Weltbühne mit einer scharfen Missbilligung antisemitischer Pöbeleien verband:

„Wir lehnen es ab, die von uns bekämpften Autoren als Juden zu diffamieren. Wir lehnen das nicht nur deswegen ab, weil wir die antisemitische Hetze als moralisch unsauber und politisch unklug verwerfen. Vielmehr glauben wir, den rassischen Einwand gegen die Autoren der ‚Weltbühne‘ schon deswegen nicht erheben zu dürfen, weil ganz offenkundig ist, daß ihr Standpunkt, jenseits aller Rassenkämpfe gewählt, auch von Angehörigen aller Rassen eingenommen wird, ein Standpunkt außerhalb jeder Verantwortung ist und gerade diese Verantwortungslosigkeit, welche übrigens das Judentum seinen Rassenangehörigen nie verzeiht, auch das Objekt unserer Kritik ist. Dazu kommt, daß uns die Autoren der ‚Weltbühne‘ die leichtere Möglichkeit versagen, welche die zweite Garnitur dieses Geschlechts bietet, nämlich die Möglichkeit, sie zu erledigen durch den Hinweis auf ihr sprachliches Unvermögen, kurz auf ihr 'Gemauschel'; die Peter Panter, Theobald Tiger – alias Kurt Tucholsky – aber auch die Weinert und Kaminski mauscheln höchstens in Aufregung; sonst schreiben sie ein Deutsch, das wir den nationalsozialistischen Pressechefs und Studienräten mit der Fakultas für Germanistik wünschen möchten.“

– „Kulturbolschewisten“, in: Der Ring, 30. Oktober 1931, S. 830 f., hier: S. 830

Die weiter oben zitierte Beurteilung durch den Reichstagsabgeordneten Anton Erkelenz findet sich in ähnlicher Form auch Texten wieder, die sich aus historischer Perspektive mit der Weltbühne befassen. So kritisierte Rudolf Augstein die überzogenen Ansprüche des Blattes an die Politiker:

„In ihrem gedanklichen und formalästhetischen Bereich waren die Protagonisten der „Weltbühne“ Persönlichkeiten, dies zweifellos. Aber das verführte sie zu einer überzogenen Persönlichkeitssuche im politischen Raum, wo die Tatsachen bekanntlich nicht aus ätherischem Stoff sind. Ein regierender Sozialdemokrat hatte allemal den Vorzug, als Persönlichkeit glatt durchzufallen. Er hieß dann etwa „Füllfederhalterbesitzer Hermann Müller“.“

– Rudolf Augstein: „Eine Republik und ihre Zeitschrift“, in: Der Spiegel, 1978, 42, S. 239–249, hier S. 249

Allerdings lässt sich der Weltbühne nicht vorwerfen, sie habe von einer rein idealistischen und ästhetischen Warte aus agiert, ohne sich um die Aufdeckung konkreter Missstände zu kümmern. So ging Jacobsohn ein hohes persönliches Risiko ein, als er 1925 die Berichte über Fememorde innerhalb der Vaterländischen Verbände veröffentlichte. Nach Angaben Ossietzkys soll Jacobsohn darin auch seine wichtigste journalistische Leistung gesehen haben: „Und wenn ich nichts getan hätte als die Aufdeckung der Fememorde, so wäre mir das genug …“ Auch die Reaktion der Reichsregierung auf die Enthüllungen, die zum Weltbühne-Prozess führten, zeigten sehr deutlich, dass bereits 1929 nur noch wenig von dem Staat übrig war, den die Weltbühne hätte verteidigen wollen.

Und wie eine vorweggenommene Antwort auf die Kritiker der Nachkriegszeit liest sich eine Stelle aus einem Brief Tucholskys an Walter Hasenclever vom 17. Mai 1933:

„Ich werde nun langsam größenwahnsinnig – wenn ich zu lesen bekomme, wie ich Deutschland ruiniert habe. Seit zwanzig Jahren aber hat mich immer dasselbe geschmerzt: daß ich auch nicht einen Schutzmann von seinem Posten habe wegbekommen können.“

– Kurt Tucholsky: Politische Briefe, Reinbek 1969, S. 24

Urteile über die Weltbühne

„Die ‚Weltbühne‘ ist eine Tribüne, in der die gesamte deutsche Linke in des Wortes weitester Bedeutung zu Wort kommt; wir verlangen von unseren Mitarbeitern Klarheit, persönliche Sauberkeit und guten Stil. Ob dieser Grundsatz richtig ist oder nicht, ist eine andere Frage; so habe ich das Blatt von meinem verstorbenen Lehrmeister Siegfried Jacobsohn übernommen und so habe ich es an Carl von Ossietzky weitergegeben, der keinen Finger breit von dieser Richtung abgewichen ist. Die ‚Weltbühne‘ verzichtet bewußt auf ein starres Dogma; bei uns wird diskutiert.“

– Kurt Tucholsky: „Die Rolle des Intellektuellen in der Partei“, in: Die Front, 1929, Nr. 9, S. 250

„Die ‚Weltbühne‘ hat in langen Jahren für deutsche Angelegenheiten oft die schärfsten und schroffsten Formulierungen gefunden. Sie hat dafür von rechts den Vorwurf der Verräterei, von links den des verantwortungslos krittelnden Ästhetentums einstecken müssen. Die ‚Weltbühne‘ wird auch weiterhin das sagen, was sie für nötig befindet; sie wird so unabhängig bleiben wie bisher, sie wird so höflich oder frech sein, wie der jeweilige Gegenstand es erfordert. Sie wird auch in diesem unter dem Elefantentritt des Fascismus zitternden Lande den Mut zur eignen Meinung behalten.“

– Carl von Ossietzky: „Rechenschaft“, in: Die Weltbühne, 10. Mai 1932, S. 692

„Die linksradikalen Publizisten vom Schlage der Kästner, Mehring oder Tucholsky sind die proletarische Mimikry des zerfallenen Bürgertums. Ihre Funktion ist, politisch betrachtet, nicht Parteien sondern Cliquen, literarisch betrachtet, nicht Schulen sondern Moden, ökonomisch betrachtet, nicht Produzenten sondern Agenten hervorzubringen. Und zwar ist diese linke Intelligenz seit fünfzehn Jahren ununterbrochen Agent aller geistigen Konjunkturen, vom Aktivismus über den Expressionismus bis hin zur Neuen Sachlichkeit gewesen. Ihre politische Bedeutung aber erschöpfte sich mit der Umsetzung revolutionärer Reflexe, soweit sie am Bürgertum auftraten, in Gegenstände der Zerstreuung, des Amüsements, die sich dem Konsum zuführen ließen.“

– Walter Benjamin: „Linke Melancholie“, in: Die Gesellschaft 8 (1931), Bd. 1, S. 181–184

„Gegen die ‚Weltbühne‘ und gerade gegen Tucholsky hat die NSDAP von Beginn an Tag für Tag einen Kampf geführt. Tucholsky war ein Gleichnis für die gesamte jüdische Schamlosigkeit und Frechheit der Novemberrepublik.“

– Alfred Rosenberg in einem Brief vom 7. Januar 1937 an Robert Ley. Zitiert nach: Léon Poliakow, Josef Wulf: Das Dritte Reich und seine Denker. Berlin 1959. Nachdruck München 1978, S. 42

„Die Traditionslosigkeit vieler subjektiv überzeugter Demokraten zeigt sich darin, daß sie ihrerseits diesen angeblich ausschließlich ‚westlichen‘ Charakter der Demokratie zur Grundlage ihrer Propaganda machten, ihr Antideutschtum, ihre Begeisterung für die westliche Demokratie taktlos und untaktisch in den Vordergrund stellten und damit der Reaktion in ihrer antidemokratischen Legendenbildung ungewollt eine Hilfe leisteten. (Am deutlichsten ist diese Ideologie im Kreis der damaligen Weltbühne sichtbar.)“

– Georg Lukács: Die Zerstörung der Vernunft. Berlin 1954

„Zu den Totengräbern der Weimarer Republik, da hilft kein Vertun, muß auch die ‚Weltbühne‘ rechnen (…). Die Metapher ‚Totengräber‘, so wie sie auch heute noch im Schwange ist, bedarf aber der Korrektur. In den seltensten Fällen sind es ja die Totengräber, die einen Leichnam zu Tode bringen. Vielmehr, sie tun den Leichnam, den bereits toten, unter die Erde. (…)
Die ‚Weltbühne‘ als die für den Weimarer Staat typischste periodische Hervorbringung zu bezeichnen, trage ich keine Bedenken, auch wenn von dieser Wochenschrift nie mehr als 15.000 Exemplare gedruckt worden sind.“

– Rudolf Augstein: „Eine Republik und ihre Zeitschrift“, in: Der Spiegel, 1978, 42, S. 239–249 (siehe Weblinks)

„Auch radikale publizistische Kritik muß jede Demokratie vertragen können. Aber die Verantwortungsethik demokratischer Journalisten darf sie die Grenze zur prinzipiellen Staatsfeindlichkeit nicht überschreiten lassen. Auf seine Art hat Carl v. Ossietzky mit der Weltbühne jedoch dazu beigetragen, die tief angeschlagene Republik noch weiter zu schwächen, ja durch seine von links aus geübte Kritik, ohne Pardon zu geben, aktiv zu diskreditieren. Von der linken Weltbühne ging, mochte v. Ossietzky auch glauben, stets für die Republik zu kämpfen, schließlich eine tendenziell destruierende Wirkung aus (…).“

– Hans-Ulrich Wehler: „Leopold Schwarzschild contra Carl v. Ossietzky. Politische Vernunft für die Verteidigung der Republik gegen ultralinke ‚Systemkritik‘ und Volksfront-Illusionen“, in: Ders.: Preußen ist wieder chic … Politik und Polemik in zwanzig Essays. Frankfurt a. M. 1983, S. 77–83

Redaktionelle Daten

Die Schaubühne erschien zunächst in der Schaubühne GmbH, die am 1. August 1905 eigens zu diesem Zweck ins Leben gerufen worden war. Im Januar 1906 übernahm der neu gegründete Verlag Oesterheld & Co. die Zeitschrift. Vom 1. Januar 1909 bis zum 1. Oktober 1912 kam die Schaubühne im Verlag Erich Reiß heraus. Danach erschien die Zeitschrift bis zu ihrem Verbot 1933 in Jacobsohns Verlag der Schaubühne (1918 in Verlag der Weltbühne umgewandelt). Die finanzielle Situation der Zeitschrift war bis Mitte der zwanziger Jahre eher prekär. Außerdem entstanden Jacobsohn durch erfolglose Buchausgaben von Texten seiner Autoren hohe Verluste, die er durch die Einnahmen aus seiner Zeitschrift decken musste.

Die Schau- und Weltbühne verzichteten fast völlig auf Fotografien und Illustrationen. Lediglich in einigen Ausgaben der Schaubühne finden sich Darstellungen von Bühnentechnik. Die Inserate in der Weltbühne beschränkten sich vorwiegend auf Anzeigen von Büchern. In einer Ausgabe von 1930, die 36 redaktionelle Seiten umfasst, finden sich zwölf Seiten Buchinserate und eine Seite mit Kleinanzeigen.

Jahr Herausgeber/Chefredakteur Auflage Redaktionssitz (Berlin) Umfang (redaktionell) Preis pro Heft
1905 Siegfried Jacobsohn 1.200 Hollmannstr. 10 ca. 26 Seiten 20 Pf.
1906 ab 1. Februar 1906:
Lietzenburger Straße 60
20 bis 50 Pf.
1907
1908
1909
1910
1911
1912 ab 1. Oktober 1912:
Dernburgstr. 25
1913 50 Pf.
1914
1915
1916
1917
1918 60 Pf.
1919 1.200 bis ca. 8.000 1 M
1920 ca. 30 Seiten 1,50 M
1921 ab März 1921:
Königsweg 33
2,50 M
1922 4 M bis 50 M
1923 150 M bis 350 Mrd. M
1924 ca. 36 Seiten 0,35 bis 0,50 Rentenmark
1925 ca. 9.000 bis 12.000 0,50 RM
1926 ab 3.12.: Kurt Tucholsky
ViSdP i. V.: Carl von Ossietzky
12.600 0,60 RM
1927 ab 25. Januar 1927: ViSdP: Carl von Ossietzky
ab 11. Oktober 1927: „Unter Mitarbeit Kurt Tucholskys geleitet von Carl v. Ossietzky“
ca. 15.000 ab April 1927:
Kantstraße 152
1928
1929
1930
1931
1932 ab Mai: Hellmut von Gerlach
ViSdP: Walther Karsch
1933 Carl von Ossietzky,
ab März: Walther Karsch

Bekannte und wichtige Mitarbeiter (1905–1933)

  • Name (Mitarbeit von – bis, Zahl der Artikel)
Pseudonyme
  • Rudolf Arnheim (1925–1933, 174)
  • Julius Bab (1905–1926, 339)
Fero (1905–1923, 27)
  • Adolf Behne (1922–1932, 72)
  • Ernst Bloch (1919–1930, 19)
Karl Knerz (1931, 2)
  • Robert Breuer (aka Lucien Friedlaender) (1911–1931, 93)
Cunctator (1915, 7)
Germanicus (1916–1918, 117)
  • Hermann Budzislawski (1932–1933, 9)
Ulrich Schweitzer (1933, 1)
  • Erich Dombrowski
Johannes Fischart (1918–1926, 128)
  • Axel Eggebrecht (1925–1933, 48)
Conrad Schulter (1926, 1)
  • Arthur Eloesser (1870–1938)
  • Lion Feuchtwanger (1908–1931, 94)
J. L. Wetcheek (1926–1927, 2)
  • Hellmut von Gerlach (1919–1933, 124)
  • Alfons Goldschmidt (1918–1932, 119)
Lorarius (1917–1918, 20)
  • Ferdinand Hardekopf (1906–1907)
  • Moritz Heimann (1914–1925, 44)
  • Kurt Hiller (1915–1933, 167)
  • Siegfried Jacobsohn (1905–1926, 1796)
Dr. Balduin (1905–1912, 2)
  • Erich Kästner (1926–1933, 87)
  • Harry Kahn (1907–1930, 144)
  • Hanns-Erich Kaminski (1921–1933, 101)
  • Klabund (1914–1928, 34)
  • Walter Kreiser (1898–1958)
Heinz Jäger (1929, 2)
  • Gustav Landauer (1905–1929 (postum), 6)
  • Else Lasker-Schüler (1905–1932, 15)
  • Rudolf Leonhard (1916–1933, 32)
Olf (1918–1919, 32)
  • Richard Lewinsohn (1921–1932, 22)
Morus (1921–1931, 389)
  • Leo Matthias (1924–1926, 10)
  • Walter Mehring (1920–1933, 90)
  • Erich Mühsam (1908–1932, 54)
  • Carl von Ossietzky (1926–1933, 639)
Celsus (1927–1933, 31)
Thomas Murner (1932, 9)
Lucius Schierling (1927–1928, 16)
  • Alfred Polgar (1905–1933, 742)
  • Walther Rode (1927–1934, 14)
  • Erik Reger (1928–1932, 5)
  • Friedrich Sieburg (1921–1925, 17)
  • Hermann Sinsheimer (1905–1914, 53)
  • Fritz Sternberg (1931–1932, 3)
K. L. Gerstorff (1930–1933, 57)
Thomas Tarn (1931–1933, 18)
  • Heinrich Ströbel (1919–1920, 87)
  • Ernst Toller (1920–1932, 50)
  • Kurt Tucholsky (1913–1932, 64)
Paulus Bünzly (1915–1922, 2)
Kaspar Hauser (1918–1932, 183)
Theobald Körner (1926, 1)
Old Shatterhand (1927–1929, 2)
Peter Panter (1913–1933, 525)
Theobald Tiger (1913–1932, 405)
Ignaz Wrobel (1913–1932, 449)
  • Walther Victor (1895–1971, 17)
  • Käthe Vordtriede (1926–1933, 2)
  • Robert Walser (1907–1921, 58)
  • Hermann von Wedderkop (1921–1922, 3)
  • Arnold Zweig (1914–1932, 69)

Siehe auch

  • Weltbühne-Prozess, Pressegeschichte, Zeitungsmuseum, Zeitungsantiquariat

Literatur

Nachdrucke

  • Die Schaubühne. Vollständiger Nachdruck der Jahrgänge 1905–1918. Athenäum Verlag, Königstein/Ts. 1978–1980
  • Die Weltbühne. Vollständiger Nachdruck der Jahrgänge 1918–1933. Athenäum Verlag, Königstein/Ts. 1978.
  • Die Wiener Weltbühne. Nachdruck der Originalausgabe. 1. Jahrgang 1932. o.A.
  • Die neue Weltbühne. Nachdruck der Originalausgabe. 2. Jahrgang der Wiener Weltbühne, 1. Halbjahr 1933. o.A.
  • Die neue Weltbühne. Nachdruck der Originalausgabe Prag/Paris 4/1933–8/1939. München/London/New York/Paris 1992.

Redaktionskorrespondenz

  • Dietger Pforte (Hrsg.): Farbige weithin sichtbare Signalzeichen. Der Briefwechsel zwischen Carl von Ossietzky und Kurt Tucholsky aus dem Jahr 1932. Akademie der Künste, Berlin 1985, Aus Anlaß der Ausstellung „Deutschland – ? Schweigen u. Vorübergehen“ Kurt Tucholsky in d. Emigration 1929–1935, Akad. d. Künste, 21. Dezember 1985 bis 9. Februar 1986, mit einem Nachwort von Pforte
  • Siegfried Jacobsohn: „der beste Brotherr dem schlechtesten Mitarbeiter“. Briefe an Kurt Tucholsky 1915–1926. Hrsg. von Richard von Soldenhoff. München/Hamburg 1989, ISBN 3-8135-1758-6.

Sekundärliteratur

  • Joachim Bergmann: Die Schaubühne – Die Weltbühne 1905–1933, Bibliographie und Register mit Annotationen. Saur, München 1991, ISBN 3-598-10831-1.
  • Istvan Deak: Weimar Germany’s Left-Wing Intellectuals. A Political History of the Weltbühne and its Circle. Berkley, Los Angeles 1968.
  • Alf Enseling: Die Weltbühne, Organ der intellektuellen Linken. Fahle, Münster 1962.
  • Axel Eggebrecht, Dietrich Pinkerneil: Das Drama der Republik. Zum Neudruck der Weltbühne zwei Essays. Athenäum, Königstein 1979, ISBN 3-7610-9302-0.
  • Alexander Gallus: Heimat Weltbühne. Eine Intellektuellengeschichte im 20. Jahrhundert. Wallstein, Göttingen 2012, ISBN 978-3-8353-1117-6.
  • Friedhelm Greis, Stefanie Oswalt (Hrsg.): Aus Teutschland Deutschland machen. Ein politisches Lesebuch zur „Weltbühne“. Lukas, Berlin 2008, ISBN 978-3-86732-026-9 (umfangreiche Website).
  • W. B. van der Grijn Santen: Die Weltbühne und das Judentum, eine Studie über das Verhältnis der Wochenschrift Die Weltbühne zum Judentum, hauptsächlich die Jahre 1918 – 1926 betreffend. Königshausen und Neumann, Würzburg 1994, ISBN 3-88479-953-3. Online lesen bei google-books
  • Heidemarie Hecht: Von der „Schaubühne“ zur „Weltbühne“. Der Entstehungsprozeß einer politischen Zeitschrift. Dissertation an der Friedrich-Schiller-Universität Jena 1991.
  • Philipp Heyde: „Die Weltbühne“: Ein kleines, radikales Zorn- und Lustbrevier. in: Damals. 5.1993, S. 64–68.
  • Elmar Holly: Die Weltbühne 1918–1933: ein Register sämtlicher Autoren und Beiträge. Einführung Bernd Sösemann + Elmar Holly, Colloquium, Berlin 1989, ISBN 3-7678-0749-1.
  • Ann-Katrin Silke Horst: Ein vernachlässigter Aspekt der Berliner Pressegeschichte. Die Journalistinnen der Zeitschrift 'Die Weltbühne' in der Weimarer Republik. Magisterarbeit an der Universität München 1998.
  • Siegfried Jacobsohn: Der Fall Jacobsohn. Verlag der Schaubühne, Charlottenburg 1913.
  • Dieter Lang: Staat, Recht und Justiz im Kommentar der Zeitschrift Die Weltbühne. Lang, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-631-30376-9.
  • Ursula Madrasch-Groschopp: Die Weltbühne. Porträt einer Zeitschrift. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1983, Bechtermünz im Weltbild Verlag, Augsburg 1999 (Repr.). ISBN 3-8289-0337-1.
  • Gunther Nickel: Die Schaubühne – Die Weltbühne, Siegfried Jacobsohns Wochenschrift und ihr ästhetisches Programm. Westdeutscher Verlag, Opladen 1996, ISBN 3-531-12810-8.
  • Stefanie Oswalt: Siegfried Jacobsohn. Ein Leben für die Weltbühne. Bleicher Verlag, Gerlingen 22001, ISBN 3-88350-665-6.
  • Stefanie Oswalt (Hrsg.): Die Weltbühne, zur Tradition und Kontinuität demokratischer Publizistik. Röhrig, St. Ingbert 2003, ISBN 3-86110-336-2.
  • Peter Queckbörner: „Zwischen Irrsinn und Verzweiflung“. Zum erweiterten Kulturbegriff der Zeitschrift Die Schaubühne/Die Weltbühne im Ersten Weltkrieg. Lang, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-631-35701-X.
  • Daniel Siemens: Hinter der Weltbühne. Hermann Budzislawski und das 20. Jahrhundert. Aufbau, Berlin 2022, ISBN 978-3-351-03812-0.
  • Elke Suhr: Zwei Wege, ein Ziel – Tucholsky, Ossietzky und Die Weltbühne. Weisman, München 1986, ISBN 3-88897-026-1.
  • Toralf Teuber: Ein Stratege im Exil. Hermann Budzislawski und „Die neue Weltbühne“. Lang, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-631-52742-X.

Weblinks

Commons: Die Weltbühne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Die Weltbühne – Quellen und Volltexte
Wikisource: Verzeichnis der Digitalisate – Quellen und Volltexte
  • Website zu Weltbühne-Lesebuch mit Autorenbiographien, Chronologie und Auswahlbibliographie
  • Peter Jacobs: Jeder für sich. Wiederbelebungsversuche für die „Weltbühne“ in Hannover und Berlin. In: Berliner Zeitung. 12. Dezember 1997, abgerufen am 10. Juli 2015. 
  • Zweiwochenschrift Das Blättchen
  • Zweiwochenschrift Ossietzky
  • Der Streit um die Rechte am Namen Weltbühne
  • Otto Köhler zum 100. Geburtstag der „Weltbühne“ im „Freitag“
  • Rudolf Augstein: Eine Republik und ihre Zeitschrift. In: Der Spiegel. Nr. 42, 1978, S. 239–249 (online – 16. Oktober 1978). 
  • Die neue Weltbühne im Archiv der Akademie der Künste, Berlin
  • Marko Rösseler: 07.03.1933 - "Die Weltbühne" erscheint letztmalig WDR ZeitZeichen vom 7. März 2018. (Podcast, verfügbar bis 4. März 2028.)

Einzelnachweise

  1. New York Evening Post vom 24. November 1931.
  2. Hans-Albert Walter: Deutsche Exilliteratur – Exilpresse. Stuttgart 1972, ISBN 3-476-00385-X. S. VI.
  3. Alexander Gallus: Heimat Weltbühne. Eine Intellektuellengeschichte im 20. Jahrhundert. Wallstein, Göttingen 2012, ISBN 978-3-8353-1117-6. S. 212.
  4. Alexander Gallus: Heimat Weltbühne. Eine Intellektuellengeschichte im 20. Jahrhundert. Wallstein, Göttingen 2012, ISBN 978-3-8353-1117-6. S. 221.
  5. Zitiert nach: Petra Kabus: „Hätte Tucholsky für die DDR-Weltbühne geschrieben?“ In: Stefanie Oswalt (Hrsg.): Die Weltbühne: zur Tradition und Kontinuität demokratischer Publizistik. St. Ingbert 2003, S. 216.
  6. Zitiert nach: Petra Kabus: „Hätte Tucholsky für die DDR-Weltbühne geschrieben?“ In: Stefanie Oswalt (Hrsg.): Die Weltbühne: zur Tradition und Kontinuität demokratischer Publizistik. St. Ingbert 2003, S. 220.
  7. Die Weltbühne, 6. Juli 1993, S. 833.
  8. Der Name der Weltbühne - Sudelblog.de. Abgerufen am 21. Mai 2025. 
  9. Marc Bartl: Holger Friedrich sagt, wie (gut) es beim Berliner Verlag läuft - und lässt eine Zeitschrift der Weimarer Republik wieder aufleben. In: kress.de. 20. Mai 2025, abgerufen am 21. Mai 2025. 
  10. Hier fehlt ein Beleg
  11. deutschlandfunk.de: Zur Neuausgabe der "Weltbühne" - Ilko-Sascha Kowalczuk im Gespräch. 22. Mai 2025, abgerufen am 23. Mai 2025. 
  12. Frédéric Valin: Die neue »Weltbühne«: Ein deutsches Erzeugnis. In: nd. Abgerufen am 4. Juni 2025. 
  13. Michael Hesse: „Weltbühne“: Streit nach erster Auflage. fr.de, 26. Mai 2025.
  14. Arno Frank, Stefan Kuzmany, Anton Rainer und Tobias Rapp: Nachrichten aus dem Kellertheater. In: Der Spiegel. Nr. 23, 31. Mai 2025, S. 112–114. 
  15. Nicholas Potter: Chef von „Jüdische Allgemeine“: Der Zweifel am Zweifel. In: Die Tageszeitung: taz. 22. Mai 2025, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 31. Mai 2025]). 
  16. Helmut Herbst: Verprofiliert. Zur Marbacher Tucholsky-Ausstellung. In: Karl H. Pressler (Hrsg.): Aus dem Antiquariat. Band 8, 1990 (= Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel – Frankfurter Ausgabe. Nr. 70, 31. August 1990), S. A 334 – A 340, hier: S. A 336.
  17. Joachim Bergmann: Die Schaubühne – Die Weltbühne 1905–1933, Bibliographie und Register mit Annotationen. Saur, München 1991, sowie andere Quellen
  18. dazu zahlreiche unter Pseudonym, s. lfd. Nr. 74
  19. Diese Zuschreibung ist in der Forschung umstritten. In der Tucholsky-Gesamtausgabe sind die beiden Texte beispielsweise nicht enthalten.
  20. Karl-Heinz Janßen, Die Zeit 30. Juni 1978: Ein ehemaliges Kampfblatt liberaler Republikaner kommt in einem Reprint wieder auf den Markt — die "Weltbühne". Heraus aus der linken Ecke. Die Zeitschrift von Ossietzky, Jacobsohn, Tucholsky – ein deutsches Geschichtsbuch
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Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 17:33

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Die Weltbuhne war eine deutsche Wochenzeitschrift fur Politik Kunst und Wirtschaft Sie wurde von Siegfried Jacobsohn in Berlin unter dem Namen Die Schaubuhne als reine Theaterzeitschrift gegrundet und erschien am 7 September 1905 zum ersten Mal Am 4 April 1918 wurde die Schaubuhne die sich seit 1913 fur wirtschaftliche und politische Themen geoffnet hatte in Die Weltbuhne umbenannt Nach dem Tode Jacobsohns im Dezember 1926 ubernahm Kurt Tucholsky die Leitung des Blattes die er im Mai 1927 an Carl von Ossietzky weitergab Die Nationalsozialisten verboten mit der Reichstagsbrandverordnung die Weltbuhne die am 7 Marz 1933 zum letzten Mal erscheinen konnte Im Exil wurde die Zeitschrift bis 1939 unter dem Titel Die neue Weltbuhne fortgefuhrt Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erschien die Weltbuhne unter ihrem ursprunglichen Namen wieder in Ost Berlin wo sie bis 1993 Bestand hatte 1997 haben sich die Zeitschriften Ossietzky und Das Blattchen in die Tradition des beruhmten Vorbilds gestellt Die WeltbuhneUmschlag der Weltbuhne vom 12 Marz 1929Beschreibung ZeitschriftFachgebiet Politik Kunst und WirtschaftSprache DeutschHauptsitz BerlinErstausgabe 7 September 1905Einstellung 1939Grunder Siegfried JacobsohnErscheinungsweise wochentlichISSN Print 0043 2598Die Schaubuhne 1906 Die neue Weltbuhne 1936 Mit ihren kleinen roten Heften galt die Weltbuhne in der Weimarer Republik als das Forum der radikaldemokratischen burgerlichen Linken Rund 2500 Autoren schrieben von 1905 bis 1933 fur die Zeitschrift Dazu gehorten neben Jacobsohn Tucholsky und Ossietzky auch prominente Journalisten und Schriftsteller wie Lion Feuchtwanger Moritz Heimann Kurt Hiller Erich Muhsam Else Lasker Schuler Erich Kastner Alfred Polgar Robert Walser Carl Zuckmayer und Arnold Zweig Auch ein wenig in Vergessenheit geratene Publizisten wie Rudolf Arnheim Julius Bab Erich Dombrowski Axel Eggebrecht Hellmut von Gerlach Hanns Erich Kaminski Richard Lewinsohn Fritz Sternberg Heinrich Strobel und gehorten zu den wichtigen Mitarbeitern des Blattes Ferner die erste weibliche Journalistin der Volkswacht Freiburg im Breisgau die deutsche Schriftstellerin und Journalistin Kathe Vordtriede Selbst in ihrer Hochphase hatte die Weltbuhne nur eine geringe Auflage von rund 15 000 Exemplaren Publizistisch drang sie dennoch durch Beispiele dafur sind die Aufdeckung der Fememorde innerhalb der Schwarzen Reichswehr sowie Berichte uber die heimliche Aufrustung der Reichswehr die spater zum sogenannten Weltbuhne Prozess fuhrten Auch der von Tucholsky gepragte Satz Soldaten sind Morder fuhrte zu einer Anklage gegen den damaligen Herausgeber Ossietzky Es erschienen verschiedene Zeitschriften die sich selbst in der Nachfolge zur Weltbuhne sahen teils unter demselben Namen seit 1946 1997 und 2025 Entstehung und Entwicklung der SchaubuhneDie Grundung der Schaubuhne war das Resultat einer Plagiatsaffare in die der 23 Jahre alte Theaterkritiker Siegfried Jacobsohn verwickelt war Am 12 November 1904 hatte das Berliner Tageblatt auf Parallelen zwischen Kritiken von Jacobsohn und Alfred Gold aufmerksam gemacht Jacobsohn war zu diesem Zeitpunkt Theaterkritiker der Welt am Montag die ihren streitbaren und in Presse und Theaterkreisen daher zum Teil verhassten Mitarbeiter aufgrund der offentlichen Emporung nicht mehr halten wollte Der beruflich furs erste gescheiterte Jacobsohn trat eine mehrmonatige Reise durch Europa an und beschloss eine eigene Theaterzeitschrift ins Leben zu rufen Diese Lebensphase von Beginn der Plagiatsaffare bis zur Grundung der Schaubuhne beschrieb er in der 1913 erschienenen Schrift Der Fall Jacobsohn Im Ruckblick schilderte er seine Affare als Sensationsstuck ersten Ranges fur das es sich lohnte die berliner Litfasssaulen mit Riesenplakaten Jacobsohns Entlarvung Plagiator Jacobsohn Siegfrieds Tod wochenlang vollzukleben S 50 Neueren Untersuchungen zufolge fand der Fall in der Hauptstadtpresse aber nur ein geringes Echo Jacobsohns Broschure enthalt auch eine Briefpassage die seine Vorstellungen von der zukunftigen Arbeit als Herausgeber und Redakteur wiedergibt S 47 Herrlich denk ichs mir nach meinem Geschmack jede Woche gewissermassen ein Haus zu bauen das immer eine andre und doch immer dieselbe Physiognomie haben wird in immer neuem immer wertvollem Menschenmaterial zu arbeiten Regisseur einer gedruckten Buhne Theaterphase 1905 bis 1913 Die Zeitschrift hat wahrend ihres Bestehens von 1905 bis 1933 mehrere Entwicklungsphasen durchlaufen Bis 1913 konzentrierte sie sich auf die gesamten Interessen des Theaters wie es bis dahin in ihrem Untertitel hiess Jacobsohn war uberzeugt dass der Geist eines Volkes und einer bestimmten Zeit eindringlicher als in der ubrigen Literatur im Drama zum Ausdruck kommt so heisst es in seinem Beitrag Zum Geleit mit dem er das erste Heft der Schaubuhne eroffnete Kopf der ersten Schaubuhne Seite Den ersten vier Nummern war ein Zitat aus Friedrich Schillers Aufsatz Die Schaubuhne als moralische Anstalt betrachtet als Motto vorangestellt So gewiss sichtbare Darstellung machtiger wirkt als toter Buchstabe und kalte Erzahlung so gewiss wirkt die Schaubuhne tiefer und dauernder als Moral und Gesetze Das war ein Hinweis darauf wie Jacobsohn sein Unternehmen verstanden wissen wollte als Aufklarung im Geist der Klassik Die grosse Bedeutung die kunstlerischen Debatten in der damaligen Zeit zukam lag allerdings auch darin begrundet dass die Kunst im Deutschen Reich unter Kaiser Wilhelm II weniger Repressionen ausgesetzt war als Politik und Journalismus Zu den wichtigsten Mitarbeitern in der Anfangsphase der Schaubuhne zahlten die Theaterkritiker Julius Bab Willi Handl und Alfred Polgar in den Folgejahren traten auch Schriftsteller wie Lion Feuchtwanger Robert Walser und Harry Kahn sowie der Theaterkritiker Herbert Ihering hinzu Im November 1908 wurde Feuchtwangers Zeitschrift Der Spiegel nach nur 15 Ausgaben mit der Schaubuhne vereinigt Als Theaterkritiker war Jacobsohn ein Antipode Alfred Kerrs Anders als dieser war er ein entschiedener Kritiker des Naturalismus und schatzte im Gegensatz zu Kerr auch die Leistungen von Max Reinhardt als Theaterleiter und regisseur weit hoher ein als die von Otto Brahm Reinhardts 1910 beginnende Hinwendung zum Massentheater in Zirkusarenen die in Berlin schliesslich im Bau des Grossen Schauspielhauses mundete wurde von Jacobsohn jedoch missbilligt Offnung zur Politik 1913 bis 1918 Am 9 Januar 1913 erschien erstmals ein Beitrag des an diesem Tage 23 Jahre alt gewordenen Jura Studenten Kurt Tucholsky in der Schaubuhne Schon im ersten Jahr seiner Zusammenarbeit mit Jacobsohn avancierte Tucholsky zu dessen wichtigstem Mitarbeiter Gedenktafel am Redaktionssitz Dernburgstrasse Um das Blatt nicht allzu Tucholsky lastig erscheinen zu lassen legte er sich bereits 1913 drei Pseudonyme zu die er bis zum Ende seines publizistischen Wirkens beibehielt Ignaz Wrobel Theobald Tiger und Peter Panter Unter dem Einfluss von Tucholskys Mitarbeit sollte sich auch der Charakter der Schaubuhne rasch wandeln Schon im Marz 1913 erschienen die ersten Antworten eine Rubrik in der die Zeitschrift in Zukunft zu echten oder fingierten Leserbriefen Stellung nehmen sollte Wichtiger war jedoch die Entscheidung Jacobsohns sein Blatt fur Themen aus Politik und Wirtschaft zu offnen Am 25 September berichtete der Wirtschaftsjurist unter dem Pseudonym Vindex uber Monopolstrukturen in der amerikanischen Tabakindustrie Jacobsohn nahm in einer fingierten Antwort dazu Stellung Wenn hier neun Jahre das Theater und nur das Theater betrachtet worden ist so habe ich damit noch nicht das Recht verwirkt einmal andre Dinge betrachten zu lassen und zu betrachten Ein Feld abgesondert von allen anderen zu beackern hat seine Reize seine Vorteile aber auch seine Gefahren Wahrend des Krieges gelang es Jacobsohn dass seine Zeitschrift trotz schwieriger Bedingungen regelmassig erscheinen konnte Von August 1914 an eroffnete er jedes Heft mit einem politischen Leitartikel in dem ein patriotischer Standpunkt vertreten wurde Im November 1915 startete der Journalist Robert Breuer unter dem Pseudonym Cunctator eine Serie von Artikeln die sich kritisch mit der Politik der Reichsregierung und dem politischen Zustand des Reiches auseinandersetzten Die Reihe gipfelte am 23 Dezember in dem Beitrag Die Krise des Kapitalismus der mit der Feststellung endete Nur die Internationale des Proletariats kann die Krise des national verbramten Kapitalismus uberwinden Aufgrund dieses Artikels wurde die Schaubuhne zunachst verboten Jacobsohn konnte jedoch ein weiteres Erscheinen des Blattes sicherstellen indem er in eine Vorzensur einwilligte Zum Germanicus gewandelt kehrte Breuer im Januar 1916 als Kommentator zum Blatt zuruck und fuhrte dort trotz seines Namens einen permanenten Kampf gegen die Annexionsforderungen des Alldeutschen Verbandes Von 1916 druckte Jacobsohn der 1915 nach dem Tod seines jungsten Bruders an der Front ein leidenschaftliches pazifistisches Bekenntnis abgegeben hatte regelmassig Annoncen zur Zeichnung von Kriegsanleihen Ungeklart ist bislang ob diese Anzeigen vergutet wurden und damit moglicherweise entscheidend zur Existenzsicherung der Zeitschrift beitrugen Das insgesamt keineswegs pazifistische politisch bestenfalls als lavierend zu bezeichnende Erscheinungsbild des Blattes trug Jacobsohn spater nicht unberechtigte Kritik u a von Franz Pfemfert und Karl Kraus ein Dem Wandel vom reinen Theaterblatt zur Zeitschrift fur Politik Kunst Wirtschaft trug Jacobsohn schliesslich am 4 April 1918 mit der Umbenennung der Schaubuhne in Weltbuhne Rechnung Die Umbenennung in Weltbuhne fur Revolution und Republik 1918 bis 1926 Nach den Anfangserfolgen der deutschen Fruhjahrsoffensive 1918 ruckte Jacobsohns Leitartikler Robert Breuer von seiner bis dahin anti annexionistischen Position ab und verliess auch auf anderen Gebieten die bisherige Linie des Blattes Die Differenzen zwischen dem MSPD Anhanger Breuer und Jacobsohn der sich mehr und mehr der Position der USPD naherte fuhrte schliesslich zum Abschied von Germanicus Wahrend der Novemberrevolution 1918 liess sich die Weltbuhne nicht auf einen Parteikurs festlegen Von Marz 1919 bis Oktober 1920 schrieb der Sozialdemokrat Heinrich Strobel die politischen Leitartikel Gedenktafel am Haus Wundtstrasse 65 in Berlin Charlottenburg Am 21 November 1918 veroffentlichte Jacobsohn das Programm des Rates geistiger Arbeiter dem er selbst kurzzeitig angehorte den er aber verliess weil er sich nicht fur einen Debattierklub die Zeit fur die Redaktionsarbeit stehlen lassen wollte Schon bald beschaftigte sich die Weltbuhne kritisch mit der Zusammenarbeit von Sozialdemokratie und dem alten Heer sowie der unzureichenden Sauberung von Justiz und Verwaltung von monarchistisch und antirepublikanisch eingestellten Beamten Im Marz 1919 wehrte sich Tucholsky in dem programmatischen Text Wir Negativen gegen den Vorwurf die neue Republik nicht positiv genug zu sehen Wir konnen nicht zu einem Volk Ja sagen das noch heute in einer Verfassung ist die ware der Krieg zufalligerweise glucklich ausgegangen das Schlimmste hatte befurchten lassen Wir konnen nicht zu einem Land Ja sagen das von Kollektivitaten besessen ist und dem die Korporation weit uber dem Individuum steht Wir Negativen in Die Weltbuhne 13 Marz 1919 S 279 In den folgenden Jahren vertrat die Weltbuhne einen strikt pazifistischen und antimilitaristischen Kurs forderte eine harte Reaktion der Republik auf die zahlreichen politischen Morde und drangte auch wahrend des Ruhrkampfes auf die Erfullung der im Versailler Vertrag festgelegten Friedensbedingungen Redaktionssitz 1921 1927 am fruheren Konigsweg Berlin Grunewald der heutigen Wundtstrasse 65 Berlin Charlottenburg Foto 2001 Daher trat das Blatt auch entschieden fur die Aussohnung mit den Kriegsgegnern ein Ein besonderes Verdienst der Weltbuhne bestand darin auf die Fememorde innerhalb der Schwarzen Reichswehr aufmerksam gemacht zu haben Obwohl Jacobsohn wusste dass er sich damit einer grossen personlichen Gefahr aussetzte veroffentlichte er vom 18 August 1925 an entsprechende Aufzeichnungen des ehemaligen Freikorpsangehorigen Carl Mertens Wegweisend fur die weitere Entwicklung der Zeitschrift war auch die Verpflichtung des politischen Publizisten Carl von Ossietzky der vom April 1926 an als Redakteur und politischer Leitartikler von Jacobsohn beschaftigt wurde Mit dem plotzlichen Tod Jacobsohns am 3 Dezember 1926 war der Fortbestand der Weltbuhne die damals eine Auflage von rund 12 500 Exemplaren hatte jedoch in Frage gestellt Kampf gegen den Nationalsozialismus 1927 bis 1933 Nach dem Tod seines Mentors Jacobsohn gab Tucholsky zunachst sein Korrespondentendasein in Paris auf kehrte zuruck nach Berlin und wurde wie er es spottisch nannte Oberschriftleitungsherausgeber der Weltbuhne Jacobsohns Witwe Edith Jacobsohn ubernahm 1927 die Leitung des Verlags Es zeigte sich jedoch schon bald dass Tucholsky die Position des Herausgebers nicht behagte Daher ubernahm Ossietzky im Mai 1927 die Redaktion und wurde ab Oktober 1927 offiziell als Herausgeber genannt unter der Mitarbeit von Kurt Tucholsky wie es bis 1933 auf dem Titelblatt hiess Obwohl von Ossietzky vom Typus her ein vollig anderer Redakteur als Jacobsohn war blieb die Kontinuitat der Zeitschrift gewahrt Aus den Briefen Tucholskys an seine Frau Mary Gerold geht jedoch hervor dass dieser in den Jahren 1927 und 1928 alles andere als zufrieden mit der Arbeitsweise seines Nachfolgers Oss war Typische Briefpassagen lauteten Oss antwortet uberhaupt nicht geht auf nichts ein und zwar sicherlich nicht aus Gemeinheit sondern aus Faulheit 14 August 1927 Oss ganz weit weg Ich habe den lebhaften Eindruck zu storen Er mag mich nicht u ich ihn nicht mehr Behandelt mich um die entscheidende Nuance zu wenig respektvoll Kriegt auf den Kopf 20 Januar 1928 Oss ist ein aussichtsloser Fall er weiss nicht einmal wie langweilig er alles macht Er ist faul und unfahig 25 September 1929 Erst in den kommenden Jahren sollten sich die beiden Journalisten inhaltlich und personlich naherkommen sodass Tucholsky im Mai 1932 schliesslich einraumte Ossietzky habe dem Blatt einen gewaltigen Auftrieb gegeben Gedenktafel am Redaktionssitz KantstrasseVor der Strafanstalt in Berlin Tegel Mai 1932 V l n r Kurt Grossmann Rudolf Olden beide Deutsche Liga fur Menschenrechte Carl von Ossietzky Alfred Apfel Rechtsanwalt Kurt Rosenfeld Dieser Auftrieb schlug sich auch in der Auflage nieder die Anfang der 1930er Jahre mit 15 000 Exemplaren ihr Maximum erreichte Von der Bedeutung der Weltbuhne zeugen u a die Leserzirkel die sich in zahlreichen deutschen Stadten und selbst in Sudamerika bildeten Fur Aufmerksamkeit auch uber den Kreis der Leser hinaus sorgten die juristischen Auseinandersetzungen die die Weltbuhne aufgrund ihrer antimilitaristischen Aufklarungsarbeit fast permanent mit dem Reichswehrministerium fuhrte Hohepunkt dieser Konflikte war der sogenannte Weltbuhne Prozess um den Artikel Windiges aus der deutschen Luftfahrt in der Weltbuhne vom 12 Marz 1929 in dem es darum ging dass die Reichswehr offensichtlich unter Umgehung des Versailler Vertrages den heimlichen Aufbau einer Luftwaffe betreibe was sich schlussendlich als wahr herausstellte Letztlich wurden Carl von Ossietzky und der Journalist Walter Kreiser am 23 November 1931 vom Reichsgericht nicht wegen Landesverrats nach 92 Abs 1 Ziffer 1 StGB wie von der Staatsanwaltschaft gefordert sondern wegen Verbrechen gegen 1 Absatz 2 des Gesetzes gegen den Verrat militarischer Geheimnisse vom 3 Juni 1914 zu 18 Monaten Haft verurteilt Die internationale Presse griff wie die New York Evening Post das Urteil scharf an Dem Kampf gegen die Reise ins Dritte Reich Tucholsky galt gegen Ende der Weimarer Republik die volle Konzentration des Blattes obgleich das kulturelle Leben nicht vollig ausgeblendet wurde Allerdings hatte Tucholsky Anfang 1932 bereits resigniert und veroffentlichte nur noch sporadisch eigene Texte Im Mai 1932 ubernahm Hellmut von Gerlach vorubergehend die Leitung da Ossietzky seine Haftstrafe absitzen musste Wahrend dieser Zeit fungierte der Journalist Walther Karsch als so genannter Sitzredakteur war also verantwortlicher Redakteur im Sinne des Presserechts Im Sommer wurde Ossietzky ebenfalls wegen des Tucholsky Satzes Soldaten sind Morder angeklagt Ein Gericht sprach den bereits Inhaftierten jedoch frei der Weihnachten 1932 aufgrund einer Amnestie schliesslich aus der Haft entlassen wurde Mit der Machtubernahme der Nationalsozialisten am 30 Januar 1933 war vorauszusehen dass ein Verbot der Weltbuhne erfolgen wurde In der Nacht des Reichstagsbrands vom 27 auf den 28 Februar 1933 wurden Ossietzky und weitere Mitarbeiter verhaftet Nach der Flucht Hellmut von Gerlachs ubernahm Walther Karsch auch die Funktion des Chefredakteurs der Weltbuhne Die fur den 14 Marz geplante Ausgabe konnte zwar noch gedruckt aber nicht mehr ausgeliefert werden Die letzte Ausgabe der Weltbuhne erschien somit am 7 Marz 1933 Nr 10 und endete mit der trotzigen Versicherung Denn der Geist setzt sich doch durch Nachfolge ZeitschriftenDie Neue Weltbuhne Die Weltbuhne ging ins Exil Schon am 29 September 1932 war in Wien ein Ableger des Blattes erschienen die Wiener Weltbuhne Die Exilzeitschrift nannte sich Die neue Weltbuhne Fur die Nummern 11 13 1933 2 Jahrgang schrieben bereits verschiedene Berliner Emigranten Als Leiter der Wiener Dependance hatte der Journalist William S Schlamm fungiert Im Redaktionsvertrag zwischen Schlamm und Edith Jacobsohn war vorgesehen dass Carl von Ossietzky im Falle einer Emigration auch die Redaktion des Exilblattes ubernehmen wurde Doch dazu kam es nicht denn Ossietzky wurde schon am 28 Februar 1933 verhaftet noch vor dem Verbot der Zeitschrift am 6 Marz 1933 Edith Jacobsohn gelang gemeinsam mit ihrem Sohn Peter die Flucht in die Schweiz Von dort aus versuchte sie weiterhin Einfluss auf die Zeitschrift zu nehmen die nach der Entmachtung des osterreichischen Parlaments durch Kanzler Engelbert Dollfuss ihren Redaktionssitz nach Prag hatte verlegen mussen Da das Berliner Original inzwischen auch verboten worden war anderte die Zeitschrift ihren Namen in Die Neue Weltbuhne um Zwischen 6 April 1933 Nr 14 und 31 August 1939 Nr 35 erschienen knapp 4000 Artikel Redaktionsleiter wurde Schlamm Schlamm machte seine Arbeit gut Tucholsky lobte ihn in einem Brief an den Journalisten und Mitarbeiter der Neuen Weltbuhne Heinz Pol ganz besonders er halte die Artikel von Schlamm fur grossartig 1934 wurde Schlamm die Leitung des Blattes aus der Hand genommen Am 15 Marz 1934 erschien die erste Nummer der Zeitschrift mit einem Leitartikel von Hermann Budzislawski Auf der vorletzten Seite wurde das Ausscheiden Schlamms und das Einstellen seiner Artikelarbeit fur die Weltbuhne festgestellt Schlamm sprach von Erpressung und einem gezielten Coup der Kommunisten Die Vorgange um den Wechsel der Reaktion von Schlamm zu Budzislawski sind nach Ansicht des Historikers Alexander Gallus umstritten Gallus halt Schlamms Vermutung fur plausibel Einerseits waren solche Ubernahmen im Stalinschen Kommunismus nicht ungewohnlich andererseits hatte sich Schlamm unbeliebt gemacht weil er sowohl die Kommunisten und die Sozialdemokraten wegen ihrer Rolle bei der Machtergreifung der Nationalsozialisten hart kritisiert hatte Unter dem Einfluss des den Kommunisten nahestehenden Wirtschaftsjournalisten Budzislawski der in Berlin sporadischer Mitarbeiter der Weltbuhne gewesen war liess Jacobsohn es auf den Bruch mit Schlamm ankommen Von Marz 1934 an ubernahm Budzislawski die Redaktion in Prag Zwar anderte er sogleich die politische Linie der Zeitschrift doch die Auflage konnte er nicht wesentlich erhohen Dies lag auch daran dass mit Osterreich und bald auch dem Saargebiet wichtige Absatzgebiete der Exilzeitschriften verloren gingen Daher sah Edith Jacobsohn sich im Juni 1934 gezwungen Verlag und Titelrechte zu verkaufen Als Kaufer traten der Physiker Albrecht Seidler Stein 60 Prozent Anteile der Rechtsanwalt Hans Nathan Ludwig 31 Prozent und der fruhere Weltbuhne Mitarbeiter Heinz Pol neun Prozent auf Im Juli 1935 verkaufte Nathan Ludwig seine Anteile jedoch an die mit Budzislawski befreundete Helene Reichenbach Tochter eines chinesischen Diplomaten und Geschaftsmannes Pol gab seinen Anteil im November 1935 ebenfalls wieder ab sodass Seidler Stein schliesslich zwei Drittel der Anteile Reichenbach ein Drittel besass Da Seidler Stein versuchte Budzislawski durch einen anderen Redakteur zu ersetzen wurde er von Budzislawski schliesslich aus dem Verlag gedrangt Obwohl Budzislawski uber keine finanziellen Rucklagen verfugte stimmte die in Moskau lebende Reichenbach im August 1936 einem Vertrag zu der beiden zu gleichen Teilen das Eigentum am Verlag zusicherte Unter diesen Bedingungen konnte die Zeitschrift noch rund drei Jahre existieren Im Juni 1938 wechselte die Redaktion von Prag nach Paris da Die neue Weltbuhne in der Tschechoslowakei bereits mehrfach wegen Deutschland kritischer Artikel konfisziert worden war In Frankreich verboten die Behorden schliesslich das Blatt ebenfalls das am 31 August 1939 zum letzten Mal erscheinen konnte Budzislawski ist in der Vergangenheit haufig vorgeworfen worden die Weltbuhne lediglich als kommunistischer Agent ubernommen zu haben um sie im Sinne der KPD und der Kommunistischen Internationale weiterfuhren zu konnen Neuere Forschungen unter Auswertung des Redaktionsarchivs gehen eher davon aus dass Budzislawski aus Grunden der personlichen Reputation und als entschiedener Hitler Gegner die Leitung der Neuen Weltbuhne ubernehmen wollte Dennoch bleibt festzuhalten dass unter seiner Herausgeberschaft nach Moskau emigrierte deutsche Kommunisten wie Walter Ulbricht und Franz Dahlem ein Forum in dem Blatt fanden Ausserdem vermied es Budzislawski uber die so genannten Stalinschen Sauberungen zu berichten Kurt Hiller seit 1915 Mitarbeiter der Weltbuhne appellierte 1937 vergeblich an Budzislawski die charakteristische Ausgewogenheit und Freizugigkeit der Zeitschrift wiederherzustellen vgl seine kritische Schrift Rote Ritter Erlebnisse mit deutschen Kommunisten Gelsenkirchen 1951 Die Weltbuhne aus Ost Berlin 1946 bis 1993 Die Weltbuhne Ausgabe 15 Juli 1946Die Weltbuhne Ausgabe 1982 1946 wurde die Weltbuhne von Maud von Ossietzky und Hans Leonhard wieder gegrundet und im Verlag der Weltbuhne Ost Berlin herausgegeben Von den USA aus erhoben sowohl Peter Jacobsohn als auch Budzislawski Einspruch gegen die Neugrundung In den Jahren nach dem Kriege fand die Zeitschrift auch in den westlichen Besatzungszonen viele Abnehmer In den 1950ern und 1960ern wurde die Weltbuhne daher als Brucke zu den intellektuellen Kreisen im Westen gesehen sowie als Moglichkeit betrachtet diese Kreise zu beeinflussen In einem Antrag auf die Neuausstellung einer Lizenzurkunde im Jahre 1962 hiess es daher Besonders hervorzuheben ist dass unter diesen Grunden die Beeinflussung der Intelligenzkreise im In und Ausland und speziell in Westdeutschland als eine unserer Aufgaben angesehen und akzeptiert wurde Der Unterzeichner dieses Antrags erhielt vom Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands bald nach der Wahrungsunion eine entsprechende Direktive Im Zweifel entschied sich die Redaktion dabei fur die aktuellen politischen Erfordernisse und gegen die Tradition der Zeitschrift wie aus einer internen Charakteristik von Mitte der 1950er Jahre hervorgeht In der Vergangenheit vor 1933 hatte die Weltbuhne besonders unter der Leitung Carl v Ossietzkys und Kurt Tucholskys leider vorbehaltlos pazifistischen Tendenzen gehuldigt Da unsere Wochenschrift den Namen Weltbuhne tragt und zusatzlich auch den Namen Carl v Ossietzkys fuhrt gilt es den Nimbus dieser Namen und die Tradition der Weltbuhne den eingangs skizzierten fortschrittlichen Bestrebungen von heute weitestgehend nutzbar zu machen ohne in den vorbehaltlosen Pazifismus abzugleiten Die Weltbuhne von 1954 unterstutzt die Politik der Deutschen Demokratischen Republik das heisst dass sie selbstverstandlich und konsequent die Bestrebungen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands vertritt ohne etwa nach aussen hin als Parteiorgan erkennbar zu werden Kam die Weltbuhne immer etwas intellektueller daher als andere DDR Zeitschriften so war sie doch im Grunde linientreu lautet das Resumee von Petra Kabus Allerdings erreichte die Auflage mit 170 000 Exemplaren eine Grossenordnung die diejenige der Original Weltbuhne um mehr als das Zehnfache uberstieg Von 1967 bis 1971 fungierte Budzislawski wieder als Herausgeber und Chefredakteur der Weltbuhne Von Dezember 1989 bis zur Einstellung des Blattes im Juli 1993 ubernahm Helmut Reinhardt diese beiden Aufgaben Die Zeitschrift musste auch deswegen eingestellt werden weil Peter Jacobsohn nach der Wiedervereinigung die Rechte an dem Zeitschriftentitel geltend machte Einen ersten Prozess vor dem Landgericht Frankfurt am Main verlor Jacobsohn jedoch Der zwischenzeitliche Eigentumer des Verlages Bernd F Lunkewitz versuchte sich im anschliessenden Berufungsverfahren vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main aussergerichtlich mit Jacobsohn zu einigen Da diese Einigung misslang stellte er die hochdefizitar gewordene Zeitschrift am 6 Juli 1993 ein Seine Begrundung Mit Herrn Peter Jacobsohn Erbe des Verlagsgrunders will ich mich jedoch nicht streiten Er war in Deutschland rassisch verfolgt enteignet und musste emigrieren Um das Unternehmen zu retten hatte ich es ihm fur 1 DM zum Kauf angeboten Das hat er abgelehnt Danach habe ich einen Vergleich vorgeschlagen der die moralisch saubere Losung der Anspruche Herrn Jacobsohns und die Interessen der Leser und Mitarbeiter der Zeitschrift vereinbaren sollte Er hat sich entschieden nicht den Verlag sondern lediglich die Titelrechte an sich zu nehmen daher kann die Zeitschrift nicht mehr erscheinen Der Verlag der Weltbuhne hatte als Vorleistung fur den Vergleich die Anspruche Jacobsohns voll anerkannt was nicht mehr ruckgangig gemacht wurde Herausgeber Helmut Reinhardt war bis zuletzt davon ausgegangen dass der Prozess vor dem Oberlandesgericht gewonnen werden wurde Die Redaktion des Blattes zeigte sich von dem eigenmachtigen Vorgehen Lunkewitz daher vollig uberrascht und fugte dessen Erklarung eine eigene Stellungnahme hinzu Das Ensemble der Weltbuhne steht fassungslos an der Rampe zieht den Hut verbeugt sich vor dem treuen Publikum und lasst erklaren Zu diesem bosen Spiel fallt uns nichts mehr ein Durch die Anerkenntnis des Klagebegehrens wurde juristisch nie geklart ob die Titelrechte tatsachlich den Jacobsohn Erben zugestanden hatten Zwar sicherte sich Jacobsohn zwischenzeitlich die Titelrechte jedoch wurden diese anschliessend nie genutzt Dies ist mit einer Sicherung von Markenrechten nicht dauerhaft vereinbar siehe Schutzdauer im Markenrecht Lunkewitz verkaufte im August 1993 schliesslich den Verlag samt Abonnentenkartei an Peter Grosshaus der damals auch die fruhere FDJ Zeitung Junge Welt verlegte Im Dezember 1993 wechselte der Verlag ein weiteres Mal den Besitzer und wurde in Webe Verlag und Beteiligungsgesellschaft umbenannt Drei Jahre spater im November 1996 kaufte Titanic Verleger Erik Weihonig den Verlag Am 29 November 2001 wurde die Webe schliesslich aus dem Handelsregister geloscht Zwei Wiederbelebungsversuche 1997 1997 wurden sowohl in Berlin als auch in Hannover Wiederbelebungsversuche unternommen Beide Autorengruppen scheuten eine juristische Auseinandersetzung um das Recht an dem Namen Weltbuhne Nicht nur Peter Jacobsohn sondern auch die neuen Besitzer des fruheren Weltbuhne Verlages wollten die Verwendung des Namens unterbinden Das Projekt aus Hannover wurde daher Ossietzky genannt und erscheint im gleichnamigen Verlag Das Ost Berliner Zwillingsblatt legte sich den redaktionsinternen Spitznamen der Original Weltbuhne Das Blattchen zu und wurde bis September 2009 als gedruckte Ausgabe von einem Zirkel um Jorn Schutrumpf herausgegeben Seit 2010 erscheint Das Blattchen als reine Online Zeitschrift Neuausgabe 2025 Der Unternehmer Holger Friedrich veranwortete verlegerisch am 20 Mai 2025 die von Thomas Fasbender und Behzad Karim Khani herausgebene neue Ausgabe der Weltbuhne Das Heft enthalt Beitrage von Deborah Feldman Michael Andrick Marko Demantowsky und Daniel Pascal Zorn In Anlehnung an das Original sind Antimilitarismus Gerechtigkeit Widerstand gegen Obrigkeitsstaat und Untertanengeist die bestimmenden Themen Holger Friedrich sieht selbst allerdings eher Anknupfungspunkte bei der DDR Ausgabe der Weltbuhne Der Historiker Ilko Sascha Kowalczuk bewertete die Neuauflage als Teil von Friedrichs Programm russische Propaganda auf eine intelligentere Weise zu verbreiten und die DDR Vergangenheit zu beschonigen Laut Frederic Valin nd sei die Zeitschrift ein Pamphlet ohne analytische Scharfe Siegfried Jacobsohns Enkel Nicholas Jacobsohn sieht sich durch die Neugrundung enteignet und geht mit publizistischen und juristischen Mitteln dagegen vor Uber den Rechsstreit um die Marke Die Weltbuhne deren Loschung Friedrich betreibe weil sie uber einen langen Zeitraum hinweg nicht genutzt worden sei was Jacobsohn bestreitet berichtete auch Der Spiegel Jacobsohn wendet sich gegen den Missbrauch des Titels der Weltbuhne fur Propaganda Zwecke In der ersten Ausgabe der Zeitschrift warf Deborah Feldman dem Chefredakteur der Judischen Allgemeinen Philipp Peyman Engel nachweislich zu Unrecht vor nicht judisch zu sein was weithin kritisiert wurde Die Auflage des ersten Hefts liegt bei 25 000 Exemplaren Rezeption und WirkungDass die Weltbuhne trotz ihrer geringen Auflage eine so grosse Wirkung entfalten konnte lasst sich wohl nur mit der Person Siegfried Jacobsohns begrunden Uber einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten war es ihm gelungen wichtige Vertreter der intellektuellen Linken an sein Blatt zu binden und eine gleich bleibend hohe Qualitat der Texte zu gewahrleisten Der Mann war der idealste Redakteur den unsre Generation gesehen hat schrieb Tucholsky nach dem uberraschenden Tod Jacobsohns im Dezember 1926 Im Unterschied zu Karl Kraus Fackel und Maximilian Hardens Zukunft dominierten in der Weltbuhne jedoch von Anfang an nicht die Texte des Herausgebers Jacobsohn sah sich stets als der Regisseur einer gedruckten Buhne wie er im Mai 1905 in einem Brief geschrieben hatte Die geringe Auflage steht nicht im Widerspruch zur sondern kann eher als Begrundung fur die besondere Stellung der Weltbuhne herhalten Denn im Gegensatz zu grosseren Blattern musste Jacobsohn weder auf Verlags Partei noch Anzeigeninteressen Rucksicht nehmen Auch um die Anspruche seiner Leser scherte sich Jacobsohn wenig Sie haben nur ein Recht mein Blatt nicht zu lesen zitierte Tucholsky mehrfach das Credo seines Mentors Charakteristisch dafur war eine Antwort die Jacobsohn einem Leser gegen Ende des Ersten Weltkrieges gab Leisetreter Sie beklagen sich uber den Ton meines Blattes Da weiss ich Ihnen ein sicheres Mittel befreien Sie mich von Ihrem Lesertum und das schnellstens Aber sollte die Schweinerei je zu Ende sein und sollte ich dieses Ende erleben so wird hier ein Ton gepfiffen werden ein Tonchen dass Euch Horen und Sehen vergeht Antworten in Die Weltbuhne 21 Oktober 1918 S 424 Diese Unabhangigkeit war auch ein Grund dafur dass ein Autor wie Tucholsky trotz des nicht gerade uppigen Honorars immer wieder zur Weltbuhne zuruckkehrte und dort Texte veroffentlichte die er in burgerlichen Blattern wie der Vossischen Zeitung oder dem Berliner Tageblatt nicht unterbringen konnte Ein Resultat der Radikalitat waren Vorwurfe die sich das Blatt schon Anfang 1919 gefallen lassen musste und die Tucholsky damals wie folgt zusammenfasste Es wird uns Mitarbeitern der Weltbuhne der Vorwurf gemacht wir sagten zu allem Nein und seien nicht positiv genug Wir lehnten ab und kritisierten nur und beschmutzten gar das eigene deutsche Nest Und bekampften und das sei das Schlimmste Hass mit Hass Gewalt mit Gewalt Faust mit Faust Kurt Tucholsky Wir Negativen in Die Weltbuhne 13 Marz 1919 S 279 Der Hintergrund dieser Kritik lag wohl darin dass sich die Weltbuhne in der Weimarer Republik von Beginn an nicht auf eine bestimmte parteipolitische Position festlegen liess und bei keiner Partei ihre Vorstellungen von einem demokratischen und sozialen Deutschland verwirklicht sah Vor allem die SPD musste sich bis zum Ende der Weimarer Republik vorhalten lassen die Ideale der Novemberrevolution verraten und nicht energisch genug mit den Traditionen des Kaiserreiches gebrochen zu haben Die Radikalitat und Offenheit der Weltbuhne Positionen waren jedoch gleichzeitig ein Grund dafur dass sie innerhalb von Journalismus und Politik sehr aufmerksam wahrgenommen wurden Diese Leserschicht des Blattes erfullte somit eine Multiplikatorenfunktion und sorgte dafur dass die Weltbuhne Positionen in anderen Blattern Verbreitung fanden wenn auch haufig verkurzt und verfalscht Die Weltbuhne hat immer zwei gewichtige Gegenpole gehabt die Parteien und die grosse Presse heisst es bei Tucholsky in Funfundzwanzig Jahre Charakteristisch fur Rezeption und Wirkung der Weltbuhne sowie Ton und Inhalt der damaligen Debatten ist folgende Antwort die die Kritik eines sozialdemokratischen Blattes an der Weltbuhne wiedergibt Volksblatt fur Halle Du hast dich uber uns geargert und schreibst nun In der Weltbuhne die sich Wochenschrift fur Politik Kunst Wirtschaft nennt polemisiert ein gewisser Carl von Ossietzky gegen den Kieler Parteitag Er sieht sich zwar zur Behauptung gezwungen dass die Partei nicht zu erschuttern sei dafur nennt er sie jedoch aus Rache ungeistig Wenn wir auch das individualistisch anarchistische Kaffeehaus Literatentum das sich in dieser Zeitschrift breitmacht nicht fur Politik nehmen so ist es doch von Wichtigkeit gelegentlich auf die infolge erstaunlicher geistiger Zuchtlosigkeit sich dort breitmachenden Anwurfe gegen alle und alles aufmerksam zu machen da das Blatt merkwurdigerweise auch hier und dort im Kreis Organisierter gelesen wird Der demokratische Reichstagsabgeordnete Erkelenz charakterisierte Die Weltbuhne kurzlich einmal sehr richtig indem er schrieb Was fur Manner in Deutschland auch immer zu irgendeiner Zeit herrschen mogen in kurzester Frist werden sie insgesamt ohne Unterschied der Partei von der Weltbuhne so madig gemacht sein dass kein Hund ein Stuck Brot von ihnen nimmt Das zur Einleitung des nachstehenden Artikels Der nachstehende Artikel aber beginnt Die Sozialdemokraten als die grosste geistige Stromung der heutigen Zeit Da kann man nix machen Antworten in Die Weltbuhne 7 Juni 1927 S 920 Trotz dieser Dauerkritik an der SPD war der Weltbuhne stets klar dass die wahren Feinde der Republik auf der anderen Seite des politischen Spektrums zu suchen waren In einem Gedicht Tucholskys hiess es Ende 1919 Nun steh ich auf Ich weiss Bescheid Nach jener winzigen grossen Zeit sei dies der Wahrspruch des Geschlechts Der Feind steht rechts Der Feind steht rechts Kaspar Hauser Morgenpost in Die Weltbuhne 27 November 1919 S 674 Das Blatt scheute daher nicht davor zuruck aus Protest gegen die judenfeindliche Politik der Kahr Regierung die Leser dazu aufzufordern ihren Urlaub nicht mehr in Bayern zu verbringen Die Kampagne Reisende meidet Bayern schlug hohe Wellen wie die folgende von extremem Antisemitismus gepragte Reaktion seines satirischen Vorbilds in einem Leitartikel zeigt Reisende meidet Bayern Das ist die Aufschrift von einem Schmotzes was geschrieben hat der Chaim Wrobel alias Teiteles Tucholsky alias Isak Achselduft in der Weltbuhne in der Spreestadt Berlin Er ist wie alle Neu Berliner aus Krotoschin in Galizien wo man mit der linken Hand den Hintern kratzt und mit der rechten Hand in der Nos bohrt In Berlin darf der Teiteles ruhig schreiben dass die Kahr Regierung lacherlich ist wenn er aber zu uns herunterkommt und so was sagt kriegt er altbayerische Fotzen dass ihm der gehamsterte Schlagrahm zu lauter Butter geruhrt wird Das ist ein Geheimnis was wir dem Teiteles verraten Anonym Ludwig Thoma in Miesbacher Anzeiger 2 Februar 1921 Die Weltbuhne wurde von Vertretern der radikalen politischen Rechten aber nicht nur aufmerksam verfolgt und angegriffen sondern wegen ihrer Konzeption und ihres sprachlichen Niveaus auch bewundert So schrieb der Nationalist Franz Schauwecker im Januar 1926 an Ernst Junger Kennen Sie die Weltbuhne nicht U das sehr ahnliche Tagebuch Dann rate ich Ihnen doch d r i n g e n d diese beiden kleinen vorzuglich geleiteten Wochenschriften der Linksdemokratie zu lesen Dringend Zitiert nach Ulrich Froschle Stefanie Oswalt Siegfried Jacobsohn Rez in Wirkendes Wort Nr 3 Dezember 2000 S 463 466 hier S 463 Tatsachlich scheint die Weltbuhne fur einige nationalistische Blatter ein Vorbild abgegeben zu haben Bemerkenswert ist auch eine Stellungnahme des jungkonservativen Publizisten Heinrich von Gleichen Russwurm der seine Kritik an der Haltung der Weltbuhne mit einer scharfen Missbilligung antisemitischer Pobeleien verband Wir lehnen es ab die von uns bekampften Autoren als Juden zu diffamieren Wir lehnen das nicht nur deswegen ab weil wir die antisemitische Hetze als moralisch unsauber und politisch unklug verwerfen Vielmehr glauben wir den rassischen Einwand gegen die Autoren der Weltbuhne schon deswegen nicht erheben zu durfen weil ganz offenkundig ist dass ihr Standpunkt jenseits aller Rassenkampfe gewahlt auch von Angehorigen aller Rassen eingenommen wird ein Standpunkt ausserhalb jeder Verantwortung ist und gerade diese Verantwortungslosigkeit welche ubrigens das Judentum seinen Rassenangehorigen nie verzeiht auch das Objekt unserer Kritik ist Dazu kommt dass uns die Autoren der Weltbuhne die leichtere Moglichkeit versagen welche die zweite Garnitur dieses Geschlechts bietet namlich die Moglichkeit sie zu erledigen durch den Hinweis auf ihr sprachliches Unvermogen kurz auf ihr Gemauschel die Peter Panter Theobald Tiger alias Kurt Tucholsky aber auch die Weinert und Kaminski mauscheln hochstens in Aufregung sonst schreiben sie ein Deutsch das wir den nationalsozialistischen Pressechefs und Studienraten mit der Fakultas fur Germanistik wunschen mochten Kulturbolschewisten in Der Ring 30 Oktober 1931 S 830 f hier S 830 Die weiter oben zitierte Beurteilung durch den Reichstagsabgeordneten Anton Erkelenz findet sich in ahnlicher Form auch Texten wieder die sich aus historischer Perspektive mit der Weltbuhne befassen So kritisierte Rudolf Augstein die uberzogenen Anspruche des Blattes an die Politiker In ihrem gedanklichen und formalasthetischen Bereich waren die Protagonisten der Weltbuhne Personlichkeiten dies zweifellos Aber das verfuhrte sie zu einer uberzogenen Personlichkeitssuche im politischen Raum wo die Tatsachen bekanntlich nicht aus atherischem Stoff sind Ein regierender Sozialdemokrat hatte allemal den Vorzug als Personlichkeit glatt durchzufallen Er hiess dann etwa Fullfederhalterbesitzer Hermann Muller Rudolf Augstein Eine Republik und ihre Zeitschrift in Der Spiegel 1978 42 S 239 249 hier S 249 Allerdings lasst sich der Weltbuhne nicht vorwerfen sie habe von einer rein idealistischen und asthetischen Warte aus agiert ohne sich um die Aufdeckung konkreter Missstande zu kummern So ging Jacobsohn ein hohes personliches Risiko ein als er 1925 die Berichte uber Fememorde innerhalb der Vaterlandischen Verbande veroffentlichte Nach Angaben Ossietzkys soll Jacobsohn darin auch seine wichtigste journalistische Leistung gesehen haben Und wenn ich nichts getan hatte als die Aufdeckung der Fememorde so ware mir das genug Auch die Reaktion der Reichsregierung auf die Enthullungen die zum Weltbuhne Prozess fuhrten zeigten sehr deutlich dass bereits 1929 nur noch wenig von dem Staat ubrig war den die Weltbuhne hatte verteidigen wollen Und wie eine vorweggenommene Antwort auf die Kritiker der Nachkriegszeit liest sich eine Stelle aus einem Brief Tucholskys an Walter Hasenclever vom 17 Mai 1933 Ich werde nun langsam grossenwahnsinnig wenn ich zu lesen bekomme wie ich Deutschland ruiniert habe Seit zwanzig Jahren aber hat mich immer dasselbe geschmerzt dass ich auch nicht einen Schutzmann von seinem Posten habe wegbekommen konnen Kurt Tucholsky Politische Briefe Reinbek 1969 S 24Urteile uber die Weltbuhne Die Weltbuhne ist eine Tribune in der die gesamte deutsche Linke in des Wortes weitester Bedeutung zu Wort kommt wir verlangen von unseren Mitarbeitern Klarheit personliche Sauberkeit und guten Stil Ob dieser Grundsatz richtig ist oder nicht ist eine andere Frage so habe ich das Blatt von meinem verstorbenen Lehrmeister Siegfried Jacobsohn ubernommen und so habe ich es an Carl von Ossietzky weitergegeben der keinen Finger breit von dieser Richtung abgewichen ist Die Weltbuhne verzichtet bewusst auf ein starres Dogma bei uns wird diskutiert Kurt Tucholsky Die Rolle des Intellektuellen in der Partei in Die Front 1929 Nr 9 S 250 Die Weltbuhne hat in langen Jahren fur deutsche Angelegenheiten oft die scharfsten und schroffsten Formulierungen gefunden Sie hat dafur von rechts den Vorwurf der Verraterei von links den des verantwortungslos krittelnden Asthetentums einstecken mussen Die Weltbuhne wird auch weiterhin das sagen was sie fur notig befindet sie wird so unabhangig bleiben wie bisher sie wird so hoflich oder frech sein wie der jeweilige Gegenstand es erfordert Sie wird auch in diesem unter dem Elefantentritt des Fascismus zitternden Lande den Mut zur eignen Meinung behalten Carl von Ossietzky Rechenschaft in Die Weltbuhne 10 Mai 1932 S 692 Die linksradikalen Publizisten vom Schlage der Kastner Mehring oder Tucholsky sind die proletarische Mimikry des zerfallenen Burgertums Ihre Funktion ist politisch betrachtet nicht Parteien sondern Cliquen literarisch betrachtet nicht Schulen sondern Moden okonomisch betrachtet nicht Produzenten sondern Agenten hervorzubringen Und zwar ist diese linke Intelligenz seit funfzehn Jahren ununterbrochen Agent aller geistigen Konjunkturen vom Aktivismus uber den Expressionismus bis hin zur Neuen Sachlichkeit gewesen Ihre politische Bedeutung aber erschopfte sich mit der Umsetzung revolutionarer Reflexe soweit sie am Burgertum auftraten in Gegenstande der Zerstreuung des Amusements die sich dem Konsum zufuhren liessen Walter Benjamin Linke Melancholie in Die Gesellschaft 8 1931 Bd 1 S 181 184 Gegen die Weltbuhne und gerade gegen Tucholsky hat die NSDAP von Beginn an Tag fur Tag einen Kampf gefuhrt Tucholsky war ein Gleichnis fur die gesamte judische Schamlosigkeit und Frechheit der Novemberrepublik Alfred Rosenberg in einem Brief vom 7 Januar 1937 an Robert Ley Zitiert nach Leon Poliakow Josef Wulf Das Dritte Reich und seine Denker Berlin 1959 Nachdruck Munchen 1978 S 42 Die Traditionslosigkeit vieler subjektiv uberzeugter Demokraten zeigt sich darin dass sie ihrerseits diesen angeblich ausschliesslich westlichen Charakter der Demokratie zur Grundlage ihrer Propaganda machten ihr Antideutschtum ihre Begeisterung fur die westliche Demokratie taktlos und untaktisch in den Vordergrund stellten und damit der Reaktion in ihrer antidemokratischen Legendenbildung ungewollt eine Hilfe leisteten Am deutlichsten ist diese Ideologie im Kreis der damaligen Weltbuhne sichtbar Georg Lukacs Die Zerstorung der Vernunft Berlin 1954 Zu den Totengrabern der Weimarer Republik da hilft kein Vertun muss auch die Weltbuhne rechnen Die Metapher Totengraber so wie sie auch heute noch im Schwange ist bedarf aber der Korrektur In den seltensten Fallen sind es ja die Totengraber die einen Leichnam zu Tode bringen Vielmehr sie tun den Leichnam den bereits toten unter die Erde Die Weltbuhne als die fur den Weimarer Staat typischste periodische Hervorbringung zu bezeichnen trage ich keine Bedenken auch wenn von dieser Wochenschrift nie mehr als 15 000 Exemplare gedruckt worden sind Rudolf Augstein Eine Republik und ihre Zeitschrift in Der Spiegel 1978 42 S 239 249 siehe Weblinks Auch radikale publizistische Kritik muss jede Demokratie vertragen konnen Aber die Verantwortungsethik demokratischer Journalisten darf sie die Grenze zur prinzipiellen Staatsfeindlichkeit nicht uberschreiten lassen Auf seine Art hat Carl v Ossietzky mit der Weltbuhne jedoch dazu beigetragen die tief angeschlagene Republik noch weiter zu schwachen ja durch seine von links aus geubte Kritik ohne Pardon zu geben aktiv zu diskreditieren Von der linken Weltbuhne ging mochte v Ossietzky auch glauben stets fur die Republik zu kampfen schliesslich eine tendenziell destruierende Wirkung aus Hans Ulrich Wehler Leopold Schwarzschild contra Carl v Ossietzky Politische Vernunft fur die Verteidigung der Republik gegen ultralinke Systemkritik und Volksfront Illusionen in Ders Preussen ist wieder chic Politik und Polemik in zwanzig Essays Frankfurt a M 1983 S 77 83Redaktionelle DatenDie Schaubuhne erschien zunachst in der Schaubuhne GmbH die am 1 August 1905 eigens zu diesem Zweck ins Leben gerufen worden war Im Januar 1906 ubernahm der neu gegrundete Verlag Oesterheld amp Co die Zeitschrift Vom 1 Januar 1909 bis zum 1 Oktober 1912 kam die Schaubuhne im Verlag Erich Reiss heraus Danach erschien die Zeitschrift bis zu ihrem Verbot 1933 in Jacobsohns Verlag der Schaubuhne 1918 in Verlag der Weltbuhne umgewandelt Die finanzielle Situation der Zeitschrift war bis Mitte der zwanziger Jahre eher prekar Ausserdem entstanden Jacobsohn durch erfolglose Buchausgaben von Texten seiner Autoren hohe Verluste die er durch die Einnahmen aus seiner Zeitschrift decken musste Die Schau und Weltbuhne verzichteten fast vollig auf Fotografien und Illustrationen Lediglich in einigen Ausgaben der Schaubuhne finden sich Darstellungen von Buhnentechnik Die Inserate in der Weltbuhne beschrankten sich vorwiegend auf Anzeigen von Buchern In einer Ausgabe von 1930 die 36 redaktionelle Seiten umfasst finden sich zwolf Seiten Buchinserate und eine Seite mit Kleinanzeigen Jahr Herausgeber Chefredakteur Auflage Redaktionssitz Berlin Umfang redaktionell Preis pro Heft1905 Siegfried Jacobsohn 1 200 Hollmannstr 10 ca 26 Seiten 20 Pf 1906 ab 1 Februar 1906 Lietzenburger Strasse 60 20 bis 50 Pf 190719081909191019111912 ab 1 Oktober 1912 Dernburgstr 251913 50 Pf 19141915191619171918 60 Pf 1919 1 200 bis ca 8 000 1 M1920 ca 30 Seiten 1 50 M1921 ab Marz 1921 Konigsweg 33 2 50 M1922 4 M bis 50 M1923 150 M bis 350 Mrd M1924 ca 36 Seiten 0 35 bis 0 50 Rentenmark1925 ca 9 000 bis 12 000 0 50 RM1926 ab 3 12 Kurt Tucholsky ViSdP i V Carl von Ossietzky 12 600 0 60 RM1927 ab 25 Januar 1927 ViSdP Carl von Ossietzky ab 11 Oktober 1927 Unter Mitarbeit Kurt Tucholskys geleitet von Carl v Ossietzky ca 15 000 ab April 1927 Kantstrasse 15219281929193019311932 ab Mai Hellmut von Gerlach ViSdP Walther Karsch1933 Carl von Ossietzky ab Marz Walther KarschBekannte und wichtige Mitarbeiter 1905 1933 Eigenanzeige der Weltbuhne von 1929Eigenanzeige der Neuen Weltbuhne von 1935Name Mitarbeit von bis Zahl der Artikel PseudonymeRudolf Arnheim 1925 1933 174 Julius Bab 1905 1926 339 Fero 1905 1923 27 Adolf Behne 1922 1932 72 Ernst Bloch 1919 1930 19 Karl Knerz 1931 2 Robert Breuer aka Lucien Friedlaender 1911 1931 93 Cunctator 1915 7 Germanicus 1916 1918 117 Hermann Budzislawski 1932 1933 9 Ulrich Schweitzer 1933 1 Erich DombrowskiJohannes Fischart 1918 1926 128 Axel Eggebrecht 1925 1933 48 Conrad Schulter 1926 1 Arthur Eloesser 1870 1938 Lion Feuchtwanger 1908 1931 94 J L Wetcheek 1926 1927 2 Hellmut von Gerlach 1919 1933 124 Alfons Goldschmidt 1918 1932 119 Lorarius 1917 1918 20 Ferdinand Hardekopf 1906 1907 Moritz Heimann 1914 1925 44 Kurt Hiller 1915 1933 167 Siegfried Jacobsohn 1905 1926 1796 Dr Balduin 1905 1912 2 Erich Kastner 1926 1933 87 Harry Kahn 1907 1930 144 Hanns Erich Kaminski 1921 1933 101 Klabund 1914 1928 34 Walter Kreiser 1898 1958 Heinz Jager 1929 2 Gustav Landauer 1905 1929 postum 6 Else Lasker Schuler 1905 1932 15 Rudolf Leonhard 1916 1933 32 Olf 1918 1919 32 Richard Lewinsohn 1921 1932 22 Morus 1921 1931 389 Leo Matthias 1924 1926 10 Walter Mehring 1920 1933 90 Erich Muhsam 1908 1932 54 Carl von Ossietzky 1926 1933 639 Celsus 1927 1933 31 Thomas Murner 1932 9 Lucius Schierling 1927 1928 16 Alfred Polgar 1905 1933 742 Walther Rode 1927 1934 14 Erik Reger 1928 1932 5 Friedrich Sieburg 1921 1925 17 Hermann Sinsheimer 1905 1914 53 Fritz Sternberg 1931 1932 3 K L Gerstorff 1930 1933 57 Thomas Tarn 1931 1933 18 Heinrich Strobel 1919 1920 87 Ernst Toller 1920 1932 50 Kurt Tucholsky 1913 1932 64 Paulus Bunzly 1915 1922 2 Kaspar Hauser 1918 1932 183 Theobald Korner 1926 1 Old Shatterhand 1927 1929 2 Peter Panter 1913 1933 525 Theobald Tiger 1913 1932 405 Ignaz Wrobel 1913 1932 449 Walther Victor 1895 1971 17 Kathe Vordtriede 1926 1933 2 Robert Walser 1907 1921 58 Hermann von Wedderkop 1921 1922 3 Arnold Zweig 1914 1932 69 Siehe auchWeltbuhne Prozess Pressegeschichte Zeitungsmuseum ZeitungsantiquariatLiteraturNachdrucke Die Schaubuhne Vollstandiger Nachdruck der Jahrgange 1905 1918 Athenaum Verlag Konigstein Ts 1978 1980 Die Weltbuhne Vollstandiger Nachdruck der Jahrgange 1918 1933 Athenaum Verlag Konigstein Ts 1978 Die Wiener Weltbuhne Nachdruck der Originalausgabe 1 Jahrgang 1932 o A Die neue Weltbuhne Nachdruck der Originalausgabe 2 Jahrgang der Wiener Weltbuhne 1 Halbjahr 1933 o A Die neue Weltbuhne Nachdruck der Originalausgabe Prag Paris 4 1933 8 1939 Munchen London New York Paris 1992 Redaktionskorrespondenz Dietger Pforte Hrsg Farbige weithin sichtbare Signalzeichen Der Briefwechsel zwischen Carl von Ossietzky und Kurt Tucholsky aus dem Jahr 1932 Akademie der Kunste Berlin 1985 Aus Anlass der Ausstellung Deutschland Schweigen u Vorubergehen Kurt Tucholsky in d Emigration 1929 1935 Akad d Kunste 21 Dezember 1985 bis 9 Februar 1986 mit einem Nachwort von Pforte Siegfried Jacobsohn der beste Brotherr dem schlechtesten Mitarbeiter Briefe an Kurt Tucholsky 1915 1926 Hrsg von Richard von Soldenhoff Munchen Hamburg 1989 ISBN 3 8135 1758 6 Sekundarliteratur Joachim Bergmann Die Schaubuhne Die Weltbuhne 1905 1933 Bibliographie und Register mit Annotationen Saur Munchen 1991 ISBN 3 598 10831 1 Istvan Deak Weimar Germany s Left Wing Intellectuals A Political History of the Weltbuhne and its Circle Berkley Los Angeles 1968 Alf Enseling Die Weltbuhne Organ der intellektuellen Linken Fahle Munster 1962 Axel Eggebrecht Dietrich Pinkerneil Das Drama der Republik Zum Neudruck der Weltbuhne zwei Essays Athenaum Konigstein 1979 ISBN 3 7610 9302 0 Alexander Gallus Heimat Weltbuhne Eine Intellektuellengeschichte im 20 Jahrhundert Wallstein Gottingen 2012 ISBN 978 3 8353 1117 6 Friedhelm Greis Stefanie Oswalt Hrsg Aus Teutschland Deutschland machen Ein politisches Lesebuch zur Weltbuhne Lukas Berlin 2008 ISBN 978 3 86732 026 9 umfangreiche Website W B van der Grijn Santen Die Weltbuhne und das Judentum eine Studie uber das Verhaltnis der Wochenschrift Die Weltbuhne zum Judentum hauptsachlich die Jahre 1918 1926 betreffend Konigshausen und Neumann Wurzburg 1994 ISBN 3 88479 953 3 Online lesen bei google books Heidemarie Hecht Von der Schaubuhne zur Weltbuhne Der Entstehungsprozess einer politischen Zeitschrift Dissertation an der Friedrich Schiller Universitat Jena 1991 Philipp Heyde Die Weltbuhne Ein kleines radikales Zorn und Lustbrevier in Damals 5 1993 S 64 68 Elmar Holly Die Weltbuhne 1918 1933 ein Register samtlicher Autoren und Beitrage Einfuhrung Bernd Sosemann Elmar Holly Colloquium Berlin 1989 ISBN 3 7678 0749 1 Ann Katrin Silke Horst Ein vernachlassigter Aspekt der Berliner Pressegeschichte Die Journalistinnen der Zeitschrift Die Weltbuhne in der Weimarer Republik Magisterarbeit an der Universitat Munchen 1998 Siegfried Jacobsohn Der Fall Jacobsohn Verlag der Schaubuhne Charlottenburg 1913 Dieter Lang Staat Recht und Justiz im Kommentar der Zeitschrift Die Weltbuhne Lang Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 631 30376 9 Ursula Madrasch Groschopp Die Weltbuhne Portrat einer Zeitschrift Buchverlag Der Morgen Berlin 1983 Bechtermunz im Weltbild Verlag Augsburg 1999 Repr ISBN 3 8289 0337 1 Gunther Nickel Die Schaubuhne Die Weltbuhne Siegfried Jacobsohns Wochenschrift und ihr asthetisches Programm Westdeutscher Verlag Opladen 1996 ISBN 3 531 12810 8 Stefanie Oswalt Siegfried Jacobsohn Ein Leben fur die Weltbuhne Bleicher Verlag Gerlingen 22001 ISBN 3 88350 665 6 Stefanie Oswalt Hrsg Die Weltbuhne zur Tradition und Kontinuitat demokratischer Publizistik Rohrig St Ingbert 2003 ISBN 3 86110 336 2 Peter Queckborner Zwischen Irrsinn und Verzweiflung Zum erweiterten Kulturbegriff der Zeitschrift Die Schaubuhne Die Weltbuhne im Ersten Weltkrieg Lang Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 631 35701 X Daniel Siemens Hinter der Weltbuhne Hermann Budzislawski und das 20 Jahrhundert Aufbau Berlin 2022 ISBN 978 3 351 03812 0 Elke Suhr Zwei Wege ein Ziel Tucholsky Ossietzky und Die Weltbuhne Weisman Munchen 1986 ISBN 3 88897 026 1 Toralf Teuber Ein Stratege im Exil Hermann Budzislawski und Die neue Weltbuhne Lang Frankfurt am Main 2004 ISBN 3 631 52742 X WeblinksCommons Die Weltbuhne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Die Weltbuhne Quellen und Volltexte Wikisource Verzeichnis der Digitalisate Quellen und Volltexte Website zu Weltbuhne Lesebuch mit Autorenbiographien Chronologie und Auswahlbibliographie Peter Jacobs Jeder fur sich Wiederbelebungsversuche fur die Weltbuhne in Hannover und Berlin In Berliner Zeitung 12 Dezember 1997 abgerufen am 10 Juli 2015 Zweiwochenschrift Das Blattchen Zweiwochenschrift Ossietzky Der Streit um die Rechte am Namen Weltbuhne Otto Kohler zum 100 Geburtstag der Weltbuhne im Freitag Rudolf Augstein Eine Republik und ihre Zeitschrift In Der Spiegel Nr 42 1978 S 239 249 online 16 Oktober 1978 Die neue Weltbuhne im Archiv der Akademie der Kunste Berlin Marko Rosseler 07 03 1933 Die Weltbuhne erscheint letztmalig WDR ZeitZeichen vom 7 Marz 2018 Podcast verfugbar bis 4 Marz 2028 EinzelnachweiseNew York Evening Post vom 24 November 1931 Hans Albert Walter Deutsche Exilliteratur Exilpresse Stuttgart 1972 ISBN 3 476 00385 X S VI Alexander Gallus Heimat Weltbuhne Eine Intellektuellengeschichte im 20 Jahrhundert Wallstein Gottingen 2012 ISBN 978 3 8353 1117 6 S 212 Alexander Gallus Heimat Weltbuhne Eine Intellektuellengeschichte im 20 Jahrhundert Wallstein Gottingen 2012 ISBN 978 3 8353 1117 6 S 221 Zitiert nach Petra Kabus Hatte Tucholsky fur die DDR Weltbuhne geschrieben In Stefanie Oswalt Hrsg Die Weltbuhne zur Tradition und Kontinuitat demokratischer Publizistik St Ingbert 2003 S 216 Zitiert nach Petra Kabus Hatte Tucholsky fur die DDR Weltbuhne geschrieben In Stefanie Oswalt Hrsg Die Weltbuhne zur Tradition und Kontinuitat demokratischer Publizistik St Ingbert 2003 S 220 Die Weltbuhne 6 Juli 1993 S 833 Der Name der Weltbuhne Sudelblog de Abgerufen am 21 Mai 2025 Marc Bartl Holger Friedrich sagt wie gut es beim Berliner Verlag lauft und lasst eine Zeitschrift der Weimarer Republik wieder aufleben In kress de 20 Mai 2025 abgerufen am 21 Mai 2025 Hier fehlt ein Beleg deutschlandfunk de Zur Neuausgabe der Weltbuhne Ilko Sascha Kowalczuk im Gesprach 22 Mai 2025 abgerufen am 23 Mai 2025 Frederic Valin Die neue Weltbuhne Ein deutsches Erzeugnis In nd Abgerufen am 4 Juni 2025 Michael Hesse Weltbuhne Streit nach erster Auflage fr de 26 Mai 2025 Arno Frank Stefan Kuzmany Anton Rainer und Tobias Rapp Nachrichten aus dem Kellertheater In Der Spiegel Nr 23 31 Mai 2025 S 112 114 Nicholas Potter Chef von Judische Allgemeine Der Zweifel am Zweifel In Die Tageszeitung taz 22 Mai 2025 ISSN 0931 9085 taz de abgerufen am 31 Mai 2025 Helmut Herbst Verprofiliert Zur Marbacher Tucholsky Ausstellung In Karl H Pressler Hrsg Aus dem Antiquariat Band 8 1990 Borsenblatt fur den Deutschen Buchhandel Frankfurter Ausgabe Nr 70 31 August 1990 S A 334 A 340 hier S A 336 Joachim Bergmann Die Schaubuhne Die Weltbuhne 1905 1933 Bibliographie und Register mit Annotationen Saur Munchen 1991 sowie andere Quellen dazu zahlreiche unter Pseudonym s lfd Nr 74 Diese Zuschreibung ist in der Forschung umstritten In der Tucholsky Gesamtausgabe sind die beiden Texte beispielsweise nicht enthalten Karl Heinz Janssen Die Zeit 30 Juni 1978 Ein ehemaliges Kampfblatt liberaler Republikaner kommt in einem Reprint wieder auf den Markt die Weltbuhne Heraus aus der linken Ecke Die Zeitschrift von Ossietzky Jacobsohn Tucholsky ein deutsches GeschichtsbuchDieser Artikel wurde am 29 August 2005 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Werk GND 4065353 5 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n42029568 VIAF 89145304392078571888

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