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Angelsächsische Religion

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Angelsächsische Religion
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Angelsächsische Religion bezeichnet die vorchristliche polytheistische Religion des germanischen der Angelsachsen in Britannien. In der Religionswissenschaft wird sie als Bestandteil der germanischen Religion insgesamt sowie als Teil der kontinentalen südgermanischen Religion eingeordnet. Grundlegend für die etwa 150 Jahre währende heidnische Zeit der Angelsachsen war ihre gemeinsame Herkunft aus Norddeutschland und Dänemark, von wo sie germanische Traditionen nach England mitbrachten. So sind z. B. Göttervorstellungen und heidnische Kulte ähnlich zu denen auf dem Kontinent. Die angelsächsischen Könige führten noch im 8. Jahrhundert ihre Dynastien auf den Kriegsgott Wodan zurück.

Typisch sind angelsächsische Kultstätten im Freien, worauf auch zahlreiche Ortsnamen aus angelsächsischer Zeit hinweisen, wobei die Angelsachsen zum Teil die Kultstätten der romanisierten einheimischen Briten übernahmen. Altenglische Texte belegen ferner die Bedeutung von Totenklagen und Zaubersprüchen. Bedeutend für die Erforschung des angelsächsischen Totenkults sind archäologische Funde auf angelsächsischen Gräberfeldern und in Grabhügeln, spektakulärster Fund ist das Schiffsgrab von Sutton Hoo. Die Zeit der heidnisch geprägten angelsächsischen Religion geht Ende des 6. Jahrhunderts in eine Phase der Christianisierung über, vor allem durch Missionare vom europäischen Kontinent.

Quellen und Grundlagen

Quellenlage und Befund

Die Quellen zur angelsächsischen Religion sind unterschiedliche schriftliche Zeugnisse, der Wortschatz der altenglischen Sprache, Ortsnamen sowie archäologische Zeugnisse unterschiedlicher Art.

Zu den schriftlichen Quellen zählen unter anderem Adelsstammbäume, Zaubersprüche, Glossare, Heldensagen (Beowulf-Epos), Historien, klerikales Schrifttum und Versdichtungen. Bei den Historien hat besonders die Historia ecclesiastica gentis Anglorum von Beda Venerabilis Tragweite. Beda berichtet nicht gezielt und bewusst über die paganen Verhältnisse seiner Vorfahren. Er liefert vielmehr sekundäre Informationen, die jedoch im Rückschluss, in Kombination und im Vergleich mit anderen Quellen belastbar sind. Diesbezüglich kommt der altenglischen Übersetzung Bedas durch Alfred den Großen linguistische Relevanz bei, da er lateinische Begriffe in altenglische übertrug, die vergangenes heidnisches Erbe überliefern oder widerspiegeln. Für Religion und Kult ist die eine besonders wertvolle Quelle. Im angelsächsischen Kontext sind das vor allem die gut und zahlreich erhaltenen Zaubersprüche sowie die Totenklagen und eine Phrase zum Opfer in einem paganen Heiligtum im Beowulf.

Die archäologische Forschung hat durch Interpretation von Funden und Fundorten wesentlich zum Verständnis von Ritus und Kult in der angelsächsischen Religion beigetragen. Kontinuitäten und Abweichungen zwischen Funden auf angelsächsischem Gebiet und anderen aus Deutschland und Skandinavien erlauben ebenso Rückschlüsse auf die geistig-religiöse Haltung der Angelsachsen wie die Gestaltung und Grabbeigaben angelsächsischer Bestattungsstätten.

Zur Wikingerzeit siedelten im nordöstlichen England heidnische Dänen (Danelag). Die durch diese Umstände bedingten Einflüsse aus nordischer Mythologie und nordgermanischer Religion lassen sich von der authentischen einheimischen Überlieferung unterscheiden. Hier sind besonders die Ortsnamen mit Gottesbezug (theophor) zu nennen, die zu dieser Zeit regional mit den nordischen Namensformen der Hauptgottheiten belegt wurden.

In verschiedenen Schichtungen zeigt der Quellenbefund inhomogene Ergebnisse und erlaubt lediglich eine rekonstruktive Annäherung.

Grundvoraussetzungen der angelsächsischen Religion

Die moderne Unterscheidung der Lebenswelt in einen sakralen, religiösen Bereich und einen profanen, weltlichen Bereich ist der germanischen und insbesondere der angelsächsischen Religion fremd. Diese Unterscheidung entspringt dem christlich-mediterranen, durch die späthellenistische Stoa geprägten Weltbild. Wie andere archaische Gesellschaften, so verfügten auch die Germanen über ein anderes Gottesverständnis, beginnend bei den zuordnenden Begrifflichkeiten (→ Gott#Bedeutungsverschiebung zu christlicher Zeit). Das Individuum war primär nicht an die Religion, manifestiert durch die Götter, gebunden, sondern an die soziale Gemeinschaft, die Sippe, und die gegenseitige Verpflichtung zur Wahrung und Erhaltung des Rechts und der Sitte, mithin des Friedens innerhalb der lokalen Gemeinschaft, ge- und verbunden. Der religiöse Kult einer bestimmten Gottheit, beispielhaft am prägnanten Opferwesen, war nach dem do ut des Prinzip ausgerichtet, des ich gebe, damit du gibst. Haben jedoch die alten Götter nicht mehr gegeben, wurde nüchtern der Stärke verheißende Christengott erwählt, neben reinen ordnungs- oder machtpolitischen Zwecken des Religionswechsels seitens des bestimmenden angelsächsischen Adels. Ebenfalls ist die Trennung des Zaubers und der Magie vom übrigen religiösen Kult nicht angebracht, als beispielsweise verstandene Praktiken einer primitiven Stufe des Aberglauben. Die Sphäre des Zaubers ist als integraler Bestandteil und Ausformung des religiösen Kultus und Ritus anzusehen. Die Germanen, mithin die Angelsachsen, unterschieden nicht zwischen den Begriffen Religion und Zauber, wie die mediterrane Welt, noch in deren grundsätzliche kategorisierende Anschauungen.

Grundlegend und prägend für die kurze 150-jährige pagane Zeit bis zur umfassenden und zeitlich folgenden nachhaltigen Christianisierung der Angelsachsen auf der Britischen Insel war die gemeinsame Herkunft aus den Gebieten der norddeutschen Niederung oder der Kimbrischen Halbinsel, größtenteils aus dem heutigen Schleswig-Holstein und den Elbmarschen. Jene germanischen Volks- und Stammesgruppen, Nordsee-Germanen (Ingwäonen), bildeten den Kern der späteren Angelsachsen.

Als Glieder dieser Kulturgruppe hatten sie an den Entwicklungen der religiösen Riten und Kulte ihrer ursprünglichen Heimat bis über die römische Kaiserzeit und die Zeit bis zur Abwanderung Anteil. Die wesentlichen Vorstellungen von den Gottheiten des 1. Jahrhunderts nahmen die Angelsachsen mit, wie beispielsweise die von Tacitus geschilderten Vegetationsriten in Verbindung mit dem Nerthuskult. Somit waren die wesentlichen Grundzüge von der religiösen Kultpraxis geprägt und relativ homogen und eng verwandt mit den kontinentalen Verhältnissen in Altsachsen, also auch bedingt durch den nicht abbrechenden Kultur- und Handelsverkehr. Deren (Altsachsen) Entwicklung war jedoch gleichfalls in Bewegung und muss unter dem Gesichtspunkt der makropolitischen Umstände der Völkerwanderung gebührend berücksichtigt werden. Übernahme keltischen Gutes und mitgebrachte regionale Variationen des Kultes der einzelnen Volksteile wirkten sich nicht nur auf die materielle Alltagskultur aus, sondern waren Ausgangspunkt zur Entstehung einer verifizierbaren eigenständigen angelsächsischen Kultur.

Archäologische Funde, die im Kontext von Opferhandlungen stehen, dokumentieren die religiösen Kulte der Germanen. Gleichartige Zeugnisse aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. im gesamten germanischen Raum des Nordens und Südens zeigen, dass Orte mit sakraler Bedeutung bewusst von der profanen Lebenswelt getrennt wurden. Feuchte Stellen wie Seen, Moore, Flüsse, Quellen und Landmarken wurden als Orte für die Opferhandlungen gewählt. Erst in der nachrömischen Eisenzeit änderte sich dies mit stärker werdender Tendenz zur Verlagerung auf trockenen Grund.

An der späteren Entwicklung waren die Angelsachsen nur bedingt beteiligt. Die Neigung zum Quellopfer ist geblieben und in der Ortsnamenforschung über den englischen Teil der britischen Insel als sakraler Bezug zu Quellen und fließendem Wasser belegt. Für den Süden- und Südwesten Englands sind in den mittelalterlichen schriftlichen Texten mehrmals Varianten von on (to) halgan wylle, welle festzustellen, andere sakrale Gewässer sind to halgan forde, Halgeford(t)e und broces to halgan welle broces ist gleich dem niederdeutschen Begriff Bruch, Bro(c)k für eine sumpfige Geländeniederung. Noch heutige englische Ortsnamen, die auf der Namensform Holywell variieren, bezeugen die Stellung von Quellen und im übertragenen Sinn Feuchtgebiete im religiösen Kultus der Angelsachsen.

Die Gottheiten

Gemeingermanische Gottheiten der Angelsachsen sind:

  • Þunor: Donnergott. In kirchlichen und literarischen Quellen als Jupiter glossiert; mit „feuriger Axt“ und „Fahrer über den Wolken“. Zahlreiche Belege aus der Ortsnamenforschung.
  • Tīw/Tīg: Gleichsetzung in Glossen mit Mars. Ein 2004 bei Holt in Norfolk entdecktes Goldbrakteat zeigt eine männliche Gestalt, die mit dem Schwert gegen zwei Untiere kämpft. Fast identische Funde aus Niedersachsen lassen eine Deutung, bedingt durch das mythische Motiv analog zur nordischen Mythologie, auf die Gottheit zu, und mithin eine gemeingermanische Kontinuität.
  • Wōden: Hauptgott, in Glossen erfolgte stets die Gleichsetzung Wódens mit Mercurius. In den Stammbäumen der frühen Gentilzeit (Volksstämme) ist er der Stammvater der heptarchen angelsächsischen Königshäuser. Zahlreiche Belege aus der Ortsnamenforschung.
  • Bældæg/Beldeg/Beldeyg: Nach Nennius Sohn Wōdens und Stammvater mehrerer angelsächsischer Königslinien. Nach W. Golther mit dem nordischen Gott Balder identisch.
  • Frīg: Laut Galfred von Monmouth, von Hengest oberste angelsächsische Göttin genannt, nach der der Freitag (altengl. Frīgedæg) benannt sei. Aus dem Tagesnamen rekonstruierbar.

Die Angelsachsen kannten neben diesen Gottheiten folgende mythische Figuren, deren teilweise angenommene Stellung als Gottheiten unklar ist. Neben den mythischen Hengest und Horsa als Urväter der angelsächsischen Einwanderung:

  • Ēostra: Nur bei Beda genannt. Ihr ist ein Fest im April (éosturmónað) geweiht. Aus dieser einen Erwähnung hatte J. Grimm eine deutsche Göttin *Ôstara rekonstruiert.
  • Erce, sowie die Mütter der Mōdranith: Vermutlich eine Hypostase der Matronenverehrung; die Stellung als tatsächliche Gottheiten ist unklar.
  • Gēat: Ahnherr der Königsfamilien und in den Stammbäumen Vorfahre von Wóden. Das Klagegedicht des Sängers Deor nennt seine Liebschaft zu Mæðhilde. Da die Angelsachsen diesen Gott mit lauten Lobliedern besangen, bezeichnete König Alfred ihn als „komödienhafte Gottheit“. Der Name steht eng in Verbindung mit nordischen Beinamen Odins, Gautr, so dass eine Beeinflussung aus dem nordgermanischen Bereich vorliegen kann, oder eine Hypostase Wōdens vorliegt. Rudolf Simek geht beispielsweise von einer angelsächsischen Sonderform als Gottheit aus, durch die ausdrückliche Wendung in den Quellen. Bei Nennius (Hist. Brit, S. 172): Geata, quem Getam iamdudum pagani pro deo venerabantur. In Alfreds volkssprachlicher Übertragung: Geata, þene þa hæþena wurðedon for god.
  • Ing: Nur im altenglischen Runengedicht aus dem 10.–11. Jahrhundert genannt, dort als profaner Held der Ostdänen bezeichnet, vermutlich identisch durch dessen gleichlautenden nordischen Beinamen mit Freyr. Auch durch die Ingwaz-Rune belegt.

„Ing wæs ærest mid Eástdenum gesewen secgum, oð he síððan eást ofer wæg gewát. wæn æfter ran. þus Heardingas þone hæle nemdon“

„Ing wurde unter den Ost-Dänen gesehen zuerst, bis er nach Osten zog über das Meer. Sein Wagen zog ihm nach. So nannten die Herdinger ihren Helden.“

  • Seaxnēat: Erscheint im Stammbaum der Könige von Essex als Sohn von Wóden und entspricht namentlich dem Gott Saxnôte aus der Abschwörungsformel im altsächsischen Taufgelöbnis. Ob er mit Tíw gleichgesetzt werden kann, ist unklar.

Kult

Der Mönch Beda Venerabilis, selbst angelsächsischer Herkunft, berichtete von einem Brief, den Papst Gregor I. im Jahr 601 an den anglischen Abt Mellitus mit der Bitte um Weiterleitung an Bischof Augustinus von Canterbury verschickte. Indirekt wird darin über die religiös-kultischen Gebräuche der Angelsachsen berichtet:

„[…] videlicet quia fana idolorum destrui in eadem gente minime debeant, sed ipsa quae in eis sunt idola destrunatur […] Et quia boves solent in sacrificio daemonum multos occidere, debet eis etiam hac de re aliqua sollemnitas immutari: ut die dedicationis […] tabernacula sibi circa easdem ecclesias, quae ex fanis commutatae sunt, de ramis arborum faciant, et religiosis conviviis sollemnitatem celebrant“

„[…] nämlich, dass man die Heiligtümer der Götzen in diesem Volk sehr wenig zerstören soll, sondern nur die Götzenbilder selber, die dort sind, zerstören. Und weil sie den Dämonen viele Ochsen zum Opfer zu schlachten pflegen, soll ihnen auch dafür irgendein Fest umgestaltet werden, so dass sie sich am Tage der Kirchenweihe […] um die Kirchen herum, die aus veränderten Heiligtümern entstanden sind, Hütten aus Baumzweigen machen und das Fest durch religiöse Schmäuse feiern.“

– Beda, Historia ecclesiastica gentis Anglorum I, 30

Die Angelsachsen feierten ihre öffentlichen rituellen Feste, die durch Kultopfer und Opfermahle begleitet wurden, an bestimmten heiligen Orten im Freien oder in Kulthallen. Die jeweiligen Bestimmungen und Zwecke änderten sich in der auf die pagane nachfolgenden Zeit des Religionswechsel zum Christentum. Die Gottheiten hatten in bildnerischen Darstellungen vermutlich das Aussehen herkömmlicher Pfahlgötzen oder wie auf Brakteaten. Zu den öffentlichen und gemeinschaftlichen religiösen Riten kam der private Kult in der agrarisch lebenden Haus- und Hofgemeinschaft.

Kultorte und Priesterwesen

Kultorte

„Hwīlum hīe gehēton æ hærg-trafum wīg-weorðunga wordum bædon, þæt him gāst-bona gēoce gefremede wið þēod-þrēaum.“

„Manchmal weihten sie an geheiligten Heidenstätten den alten Göttern Opfer, flehten sogar in wohlgesetzten vorgeschriebenen Worten den Vernichter der Seelen an, ihnen zu helfen.“

– Beowulf, Vers 175–178

Neben den gewählten natürlichen sakralen Orten, die als Kultorte neu erschlossen oder von den heidnischen Briten übernommen wurden, kommen im Wald auf Lichtungen angelegte Kultstätten hinzu; in Folge separierte und kultivierte baumbestandene Haine (Tac. Germ. Kap.39 Opferhain der Semnonen), die nach zunächst freier Gestaltung später eingehegt wurden. Die bewusste Nutzung von umwaldeten oder baumbewachsenen Orten steht eng mit den indogermanisch übernommenen Baumkulten in Verbindung: „Heilige Wälder gab es auf jeden Fall früher als Tempel und Altäre“. Über die reine Semantik der „Einhegung“ hinaus erschließt sich die Entwicklung hin zu baulichen Orten, wie beispielsweise dem Tempel.

Im Altenglischen wird der „Tempel“ als ealh und im Gotischen als alhs (zu urgerm. *alh(a)z) bezeichnet. Die Grundbedeutung war „heiliger Hain“ und diese Wörter werden demnach mit litauischem al̃kas, alkà „(heiliger) Hain“ und lettischem ę̀lks „der Götze, der Abgott“ in Verbindung gebraucht. Nach Pokorny gehören sie zur indogermanischen Verbalwurzel *h₂lek- „abwehren, verteidigen“, woraus altenglisch ealgian, algian „verteidigen“.

Die Bezeichnung bearu „Wald, Gehölz“ (vgl. anord. bǫrr „Nadelholzbaum“, ahd. baro „Opferstätte, Altar; Wald, Hain“, barawāri „Opferpriester; Waldwart“) kann mit „heiliger Hain“ übersetzt werden, da nach Beda æt Bearwe „dort vor Ort“ Kirchen errichtet wurden. Das altenglische Wort hearg für „Tempel“ ist wörtlich mit „Steinhaufen, Opferstätte“ gleichzusetzen, wobei der Bedeutungsbogen von „heiligen Orten“ über „göttliche Macht“ bis zu einem „bestimmten Idol“ gespannt werden kann. Alte Opferstätten sind als Steinhaufen archäologisch belegt; vermutlich als Altar oder Sitz eines Idols, verehrten Pfahls, oder Götterfigur. Der angelsächsische Begriff für Altar lautet wīgbed und meint „Götzen- oder Heiliger Tisch“.

Zahlreiche Ortsnamen, die von ealh, hearg oder von den Namen der Hauptgötter Wōden, Þunor und Tīw abzuleiten sind, deuten auf germanische Kultstätten in England hin, beispielhaft befand sich beim kentischen Ort Eastry ein Wōden-Heiligtum, Woodnesborough, nebst Friedhof und gefundenen Brakteaten, welche mit der Gottheit in Verbindung stehen. Bedas Bericht über die Bekehrung des anglischen Priesters Coifi nennt den Standort des Tempels Godmundingaham. aus der Zusammensetzung mit God. Viele Kirchen wurden auf ehemaligen heidnisch genutzten Orten errichtet; beispielsweise die Kathedrale von Canterbury auf dem Boden eines ehemaligen angelsächsischen Tempelbezirks. Zwar riet die päpstliche Seite, heidnische „Tempel“ in christliche Kirchen umzuwandeln, es konnte jedoch bis heute kein Nachweis erbracht werden, dass tatsächlich ein germanischer Tempelbau kirchlichen Zwecken zugeführt wurde. Vielmehr liegen Berichte über deren Zerstörung vor. Dem päpstlichen Brief an Augustin ist nicht zu entnehmen, dass die Angelsachsen „Tempel“ mit Wänden und Dächern gemäß dem lateinischen Verständnis nutzten.

Der zum Christentum bekehrte Coifi verbrannte in Folge den Tempel in Godmundingaham und andere Heiligtümer, was nicht nur für eine hölzerne Einhegung, sondern für eine massive hölzerne Gesamtstruktur spricht. Zum anderen sind deshalb keine konstruktiven Spuren erhalten geblieben, beziehungsweise archäologisch nachweisbar.

Die eigentliche, und spezifisch angelsächsische Begriffsneubildung ist friðgeard „heiliger eingefriedigter Ort“, der Frieden der am Kultort herrschte hängt direkt mit dem germanischen Rechtsverständnis zusammen wie der Vergleich zu dem isländischen „Thingfrieden“ zeigt und zum kultischen Selbstverständnis der unbedingten Gebundenheit. Eine Verletzung dieses Friedens hatte drastische Sanktionen zur Folge. Solche Sanktionen werden beispielsweise drastisch im Lex Frisionum geschildert.

„Qui fanum effregerit et ibi aliquid de sacris tulerit, ducitur ad mare, et in sabulo, [ ] findinatur aures eius, et castratur et immolatur diis, quorum templa violavit.“

„Wer ein Heiligtum aufbricht und dort etwas von den Weihsachen nimmt, werde zum Meer geführt, und auf dem Sande, [ ] werden seine Ohren aufgeschlitzt, und er wird entmannt, und den Göttern hingeopfert, deren Tempel er entweihte.“

– Titula XI. de honore tempulorum

Die altenglischen Begriffe für Tempel werden somit alle unter dem Gesichtspunkt des gemeingermanischen Charakters von geweihten Kultstätten, als einen eingefriedeten Hain gesichert bestätigt.

Priester, andere sakrale Personengruppen

„Statimque, abiecta superstitione uanitatis, rogauit sibi regem arma dare et equum emissarium, quem ascendens ad idola destruenda ueniret. Non enim licuerat pontificem sacrorum uel arma ferre, uel praeter in equa equitare.“

„Sogleich warf er den abergläubischen Wahn ab und bat den König, ihm Waffen und einen Hengst zu geben, damit er ihn besteigend hinreiten könne, die Götterbilder zu zerstören. Es war nämlich dem Opferpriester nicht erlaubt gewesen, Waffen zu tragen noch anders als auf einer Stute zu reiten.“

– Beda Hist. ecc. Anglorum II, 13

Die gottesdienstlichen Handlungen der Germanen werden bei Tacitus (Germania Kap.10) unterteilt in öffentliche Kulthandlungen eines Staatspriesters sacerdos civitates, und die eines pater familias, dem Familienoberhaupt als Hauspriester. Die priesterlichen Aufgaben, von Tacitus beschrieben, bilden ein gemeingermanisches Muster mit lokalen Verschiebungen. Diese Aufgaben beinhalten vor allem die Leitung der Opferhandlungen, von feierlichen Riten und Umzügen an Festtagen, okkulten Handlungen von Viehbesprechungen und Exerzitien, die medizinische Betreuung, richterliche Befugnisse, Eheschließungen, Eröffnung der Thingversammlung. In Island hatte das Hof- und Familienhaupt diese Funktion inne als Gode, Besitzer des privaten Tempels und Götterbildes (Idolatrie). Vermutlich hatten die angelsächsischen Eigennamen Gode, Goda und die Bezeichnung heargweard die Nebenbedeutung von der des Tempelbesitzers. Andere Eigennamen sind vermutlich mit Priestertitel in Verbindung zu setzen. Die Ansätze einer priesterlichen Organisation beziehungsweise einer gesonderten Priesterkaste sind, wenn, auf römisch-hellenistische und keltische Einflüsse begründet. Neben den Angelsachsen sind diese Ansätze bei den Langobarden festzustellen die ebenfalls solche kulturelle Einflüsse aufnahmen.

Die Frage einer weiblichen Priesterschaft bleibt unbeantwortet, aus dem Wortschatz und sonstigen angelsächsischen Quellen ist dies nicht zu entnehmen. Dennoch kommt weibliches Kultpersonal eine Rolle zu: der als Zauberin und als Wahrsagerin. Die angelsächsischen Priester durften keine Waffen tragen, sie gehörten nicht zu den Kriegern, und durften nur Stuten als Reittiere benutzen. Neben der zentralen Aufgabe der Verrichtung von Opferhandlungen – als Opferpriester – war die Position des Ratgebers, besonders für den Adel und den politischen Entscheidungsträgern, eine weitere bedeutende Funktion. Ausgehend vom Begriff für Opfer/Opfern blōtan, und vergleichend der späteren christlichen Wortbildung wēofod-þegn „Altardiener“, bedeutet der Begriff þyle wie im altnordischen Þulr einen Kultredner mit sakraler Funktion, in den schriftlichen angelsächsischen Quellen aber auch „Rat der Fürsten, Dichter“ (Glossen im Beowulf).

Wie der gemeingermanische Adel, so hatte der angelsächsische Adel, insbesondere der König, neben der offiziellen politischen Macht und Gewaltenausübung eine sakrale Bedeutung und Funktion (Königsheil). Die angelsächsischen Könige hatten einen nicht zu unterschätzenden hohen Grad an Einfluss auf den Staatskult, durch die wechselseitige Beziehung aus der Sozialstruktur und der Sakralkultur. Tacitus berichtete schon über ein Königspriestertum, dessen sakrale Funktion auch in den wikingerzeitlichen Norden zu finden ist. Nordische Könige gaben zu Lebzeiten Segen und wurden nach ihrem Tod vergöttert, und angelsächsische Könige führten ihre Sakralabstammung auf Wōden zurück; eine Heiligkeit auf Grundlage der Vererbung, des Geblüts. Das frühmittelalterliche Staatschristentum der Angelsachsen und der Franken ist auf den ehemaligen heidnischen Kult und dessen enge Verbindung zum germanischen Staatswesen zurückzuführen. Bezeichnend wurde König Aethelberth als „Herr des Opfers“ genannt, was ihm politische Schwierigkeiten mit der erstarkenden Kirche einbrachte.

Opfer, Gebet und kultische Feste

Opfer und Feste

„[…] ita ut in morem antiquorum Samaritanorum et Christo seruire uideretur et diis, quibus antea seruiebat; atque in eodem fano et altare haberet ad sacrificium Christi, et arulam ad uictimas daemoniorum […]“

„[…] es hatte den Anschein, als ob er (Redwald) nach dem alten Brauche der Samariter zugleich Christus und den Göttern diente, denen er vorher anhing, denn im selben Heiligtum hatte er einen Christus geweihten Altar und einen kleinen Altar für die Opfer an die Heidengötter […]“

– Beda, Hist. ecc. gen. Angl. II, 15

Das germanische Opfer bestand vor allem aus Bitt- und Dankopferhandlungen. Die Opfer wurden bei dem öffentlichen Gemeinschaftsritus, wie bei den privaten Kulthandlungen aus dem Zweck heraus durchgeführt, der mit den Opfergaben inhaltlich in Verbindung stand. Direkte schriftliche Quellen zu den angelsächsischen Opfer- und Festbräuchen bestehen nicht, die sprachlichen Zeugen aus dem Wortschatz, stammen aus christlicher Zeit und Anwendung, und sind älter als das angelsächsische Christentum und eine kleine Anzahl stehen tatsächlich mit dem paganen Kult und Ritus in enger Verbindung. Studien zu den wikingerzeitlichen Opferpraktiken auf Basis bestimmter eindeutiger Phrasen aus Sagaliteratur des Hochmittelalters zeigen das nur weniges verlässlicher an vorchristliche pagane Praktiken anzubinden ist. Über allen textuellen Schilderungen insbesondere der vermeintlich aussagekräftigen Begrifflichkeiten ist die Zeiteingebundenheit des oder der Autoren in ihrem hochmittelalterlichen christlichen Kontext zu sehen und deren primären Einflüsse. Für die christlichen Autoren war die authentische Darstellung vorchristlichen Brauchtums von sekundärer Wichtigkeit bestimmt.

  • Die angelsächsischen Begriffe für das Opfer beziehungsweise die konkrete Opferhandlung ist das oben genannte blōt, blōtan, welches im altnordischen blót und im althochdeutschen blŏzan Erwiderung findet. Ein weiter Begriff ist lāc, welcher mit dem gemeingermanischen Begriff *laikaz tanzen, hüpfen in semantischer Verbindung steht (siehe auch der Personenname Oslac). Blōtan hat unter anderem die Bedeutung von stark machen, stärken auch als synonym für Anbetung, eine Verwandtschaft zu blōd = Blut besteht wie im ganzen germanischen Raum nicht.
  • Der Opferer beziehungsweise opfernde Priester ist der blōtere, blōtorc ist das Opfergefäß, welches zu bestimmten in den Jahreszeiten stattfindenden Festen Verwendung fand unter anderem am blōt-mōnað, dem Opfermonat November (siehe Goi-blot). Lāc bedeutet die Gabe, Opfer und in den Verbindungen bærne-lāc und cwic-lāc Brand- und Tieropfer. Der Begriff hat aber noch weiter Bedeutungen wie unter anderem Spiel, Kampf und Beute.
  • Geopfert wurden Tiere, Feldfrüchte und Gegenstände des alltäglichen Bedarfs von durchaus höheren materiellen Wert, aber besonders durch den ideellen, kultbezogenen Wert. Die für die Opferung tauglichen Tiere, wurden unter den altenglischen Begriff tīber, tīfer, althochdeutsch zebar gefasst, die untauglichen beziehungsweise nicht verwendeten Tiere folglich als „Ungeziefer“ bezeichnet. Ein Bezug zwischen der Art des Opfertiers und der Gottheit, für welche das Opfer bestimmt ist, wird in der Forschung spekulativ angenommen. Für den angelsächsischen Bereich wären das mutmaßlich besonders: für Þunōr Ziegen(böcke), für Wōden Pferde. Papst Gregor erwähnte in seinem Brief an Augustinus das Abhalten von großen Tieropfern durch die Angelsachsen, dies mit rituellen Schlachtungen und in großer Anzahl von Rindern.
  • Beim Akt des Opferns wurde die Örtlichkeit, der Altar und gegebenenfalls das Idol des Gottes, für den das Opfer abgehalten wurde, mit Blut bespritzt oder bestrichen sowie über die teilnehmenden Personen. Der altenglische Begriff für segnen, heiligen lautet verblasst blētsian zur ursprünglichen Form *blōdisōn „mit Blut röten“. Zudem wurde das Blut des Opfertieres als Kulttrunk verzerrt. Die Bedeutung des Begriffs lāc hinsichtlich ausgelassenen Tanzes – des Kulttanzes an sich – zeigt die wechselwirkende Verbindung zwischen dem ernsten religiösen Akt des Opferns und der profanen Welt des sich anschließenden Opfer- und Festmahls, das begleitet wird, oder zuvor zum Opfer, durch kultische Umzüge, sportliche Wettkämpfe die auf Ausdauer und Kraft ausgelegt waren. Die northumbrische Festhalle von aus dem 6. – 7. Jahrhundert wurde fälschlich für ein Gebäude mit reiner Tempelfunktion gehalten, wobei Einzelheiten von den vergleichbaren nordgermanischen Kulthallen aus späterer Zeit abweichen. Siedlungsspuren sind nicht zu finden, jedoch abgelegte Knochenreste von Rindern, die als Reste von Kult- und Opfermahlen deutbar sind. Spätere kirchliche Erlasse untersagten dem zumeist in bäuerlichen Strukturen lebenden Angelsachsen den Genuss von Blut und Fleisch der Opfertiere, sowie begleitende Praktiken wie beispielsweise das Aufhängen von Tierhäuten.

Ausgelassenene rituelle Feiern finden sich in der germanischen Welt – und darüber hinaus bei anderen historischen Religionen – besonders bei Vegetationsriten, begleitet von einer deutlich sexuellen Nebenbedeutung, beispielsweise im Nerthuskult bei Tacitus oder im Freyrkult zu Uppsala (nach Adam von Bremen). Die Verehrung von Muttergottheiten (Terra Mater) ist altererbt und findet sich in der germanischen Welt des 1. Jahrhunderts in den niederrheinischen Matronenkulten wieder. Beda berichtet von den kultischen Umzügen zur Verehrung einer mōdra die in der mōdra nect, das fruchtbarkeitsrituelle Moment scheint hier aber schon erweitert worden mit dem Bezug auf den Toten- und Seelenkult. In diesem Rahmen frühjährlicher Vegetationsriten wird auch die von Beda beschriebenen Ēostra in Bezug stehend gesehen – in Analogie zu den Matronen- und Disenkulten beziehungsweise der altsächsischen Idisi.

Fruchtbarkeitsriten einschließlich der Abhaltung von damit verbundenen Opferfesten lassen sich zeitlich festlegen für den ausgehenden Winter und Frühlingsanfang heutige Brauchtümer wie Maifeiern und Maibäume sind Nachläufer des einstigen nicht nur angelsächsischen paganen Ritus. Mitte September wurde im Hāligmōnað ein Herbstopfer gefeiert, sowie zur Wintersonnenwende die „Mütternacht“, an die sich höchstwahrscheinlich zum Jahresbeginn das Julopfer anschloss.

Beispiele für einzelne Feste, die sich aus den Quellen rekonstruieren lassen oder heute noch von Anhängern eltenglischer Religion begangen werden, finden sich auf der Liste der Germanisch-Neuheidnischen Feiertage. Einige sind bei Beda Venerabilis erwähnt, der außerdem eine vollständige Aufzählung der Monate überliefert und sie ungefähr den römischen zuordnet.

Monat Angelsächsisch Römisch
1 Giuli II Januar
2 Solmonath Februar
3 Hredhmonath März
4 Eosturmonath April
5 Thrimilchi Mai
6 Litha I Juni
7 Litha II Juli
7/8 Litha III Juli / August
8 Veodmonath August
9 Halegmonath September
10 Vintirfyllith Oktober
11 Blosmonath November
12 Giuli I Dezember

Idolatrie

Tacitus berichtet über die Stämme an der Nordseeküste, aus denen die Angelsachsen entstammten, im Kapitel 40. von dem oben erwähnten Kult um die Fruchtbarkeitsgöttin Nerthus. Nach der kultischen Umfahrt auf einem Wagen wird das Numen in einem versteckten See gewaschen. Numen bedeutet hier ein Idol oder Kultbild. Den gemeingermanischen Brauch der Verwendung von Idolen in der Kultpraxis haben die Ausgewanderten vermutlich mitgenommen. Kirchliche Anweisungen aus der Zeit der Mission der Angelsachsen betonten, dass die heidnischen Kultorte progressiv im christlichen Sinne weitergenutzt werden sollten, lediglich die Götterbilder/Figuren sollten zerstört werden: sed ipsa quae in eis sunt idola destrunatur. Die Missionare gingen von etwas Realem aus, dass ihrer konkreten Tätigkeit herausfordernd alltäglich begegnete. Altenglische Begrifflichkeiten für ein Idol hängen eng mit den Begriffen für die Kultorte zusammen, beziehungsweise sind wie oben abgehandelt zum Teil ident, sowohl im Einzelfall wie im Vergleich mit Begrifflichkeiten anderer germanischer Völker. Hierbei tendiert die Spannbreite der Objekte zwischen anthropomorphen, also künstlerisch mehr oder weniger bearbeiteten in der Regel aus Holz bestehenden Götzen bis zu schlichten Pfählen. Ein solcher idolartiger schlichter Kultpfahl wird bei der Kulthalle von Yeavering angenommen, welcher große Ausmaße hatte. Für das angelsächsische Siedlungsgebiet keine archäologische Nachweise durch Funde von Idolen wie vergleichbar in Deutschland und in Dänemark, bis auf die sächlichen und sprachlichen Indizien (siehe → Anthropomorphe Pfahlgötter).

Der Brakteat von Holt in Norfolk mit der vermuteten figürlichen Darstellung des Gottes Tīw gehört wie andere arttypische Abbildungen nicht zur unmittelbaren Sphäre der Idolatrie, da ein Zeugnis einer religiösen Bindung durch einen persönlichen Glauben schwerlich festzustellen ist. Analog zu Funden in angelsächsischen Grablegen (Eastry in Kent), ist eher mit der Zauberwirkung eines Amulettes in Verbindung zu bringen, und gehört weitestgehend in den Bereich des Zaubers und der Magie.

Zauber und Magie

„Die meisten der vielfältigen Formen von Magie und Zauber gehen davon aus, dass der Mensch durch bestimmte Praktiken die Kräfte des Jenseits beeinflussen und zu seinen Gunsten in Bewegung setzen könne“

– Rudolf Simek: Der Glaube der Germanen, S. 135

Ernst Alfred Philippson führt dahingehend weiter aus, dass diese Gunstbarmachung, in Bewegung setzen durch bestimmte Praktiken wie der Beschwörung der Gottheiten durch Tiere, Pflanzen und der leblosen Natur als Medium, den magischen Kontakt herstellen. Der grundsätzliche archaische germanische Glaube an eine beseelte Natur, die besonders an Kultorten manifest und erfahrbar wurde, führte zum einen zur Personifizierung der Naturkräfte in einzelnen Gottheiten, und in die Personifizierung der Geister und den sich daraus ergebenen Dämonenglaube. Der Dämonenglaube gehört unmittelbar in die Sphäre des Zaubers und der Magie. Personifizierungen, beispielsweise durch Figuren der niederen Mythologie, wie Elfen/Alben, Kobolde, Wassergeister, wurden zur Schadenabwehr, oder zur Verfluchung durch Zauber beschworen. Im Übrigen stellten die Praktiken der frühkirchlichen Missionare und Priester für die Neubekehrten kein wesentlichen Kulturbruch dar, denn die Beschwörungen, beziehungsweise Austreibungen von Dämonen durch diese waren ebenfalls, wie die pagane Tradition, an den Glauben und die Wirkkraft des Zaubers gebunden. Die Kirche unterschied lediglich zwischen Weißer Magie im guten kirchlichen Brauch, und der Schwarzen Magie für alles heidnische. Letztere wurde verboten und als Sakrileg indiziert (poen. Pseudo-Ecgberti IV, XX; poen. Pseudo-Thedori XXIII &16).

„Die Aufzeichnung von ursprünglich heidnischen und in den ältesten Beispielen noch die germanische Mythologie bemühenden Zaubersprüchen mag ihren Grund auch darin haben, daß der pagane Zauber schon bald vom christlichen Wunderglauben, vom magischen Verständnis oder Missverständnis des christlichen Erlösungsglaubens überlagert, aufgesogen und damit implizit gerechtfertigt wurde.“

– Dieter Kartschoke, Geschichte der deutschen Literatur im frühen Mittelalter. S. 119

Ein besonders germanisches Charakteristikum ist die hauptsächlich weibliche Rolle in der Ausübung von Zauberpraktiken. Dies wurde schon von Tacitus (Germania, Kap. 8) durch die Praktiken der Mantik, der Wahrsagerei, belegt. Des Weiteren geht aus den mittelalterlichen kirchlichen Buß- und anderen Verordnungen bis zum frühneuzeitlichen englischen Hexenwahn die bedeutende weibliche Rolle im Zauber hervor. Der altenglische Begriff hellerūne tituliert Frauen (rūne auch im Sinn von Hexe), die Zauber ausüben, die mit Toten in Zusammenhang stehen, als Form einer vermutlichen Totenbannung durch Anwendung eines Runenzeichens oder der Totenbeschwörung (Wiedergänger?).

Der Zauber wird unter anderen als heagorūn benannt, im übertragenen Sinn eines unbestimmten „großen Geheimnis“. Auffallend ist das ein gemeingermanisches Wort für Zauber nicht besteht, jedoch eine Anzahl die in den Sprachen verwandt anlauten aber abweichende Bedeutungen haben. Beispielsweise bedeutet das aus dem mittellateinischen cauclearius (neuhochdeutsch Gaukler) entlehnte, im altsächsischen kōklāri ebenfalls Zauberer, das altenglische gēogelere „durch einen Zauberspruch verhexen“. Durch den Begriff side, sidsa bezaubern, verhexen, besteht ein vermuteter Bezug zum altnordischen seiðr. Benannt wird hingegen die unterschiedlichen Wirkweisen des Zaubers und die damit verbundene Praxis.

Die Zauberhandlung erfolgt, unterstützend und verstärkend, durch diverse Zaubermittel oder durch die rituelle Aufsagung zauberisch wirkender Worte, alternative und zweckgebundene Zaubersprüche. Die Wirkkräftigkeit des Zaubers ist in der Kombination der Komponenten am größten. Die einfachste und vermutlich ursprünglichste Art eines Zaubermittels ist die Kraftübertragung an und durch die Bedeutung der besonderen kultisch-sakralen Orte wie Quellen, Steine und Bäume.

  • Zaubermittel

Als Zaubermittel dienten Amulette unterschiedlichster Ausformungen wie unter anderem aus Grabbeigaben festgestellt (Bernsteine, Brakteaten und vielleicht totemistisch zu deutende Nachbildungen von Vogel- und anderen Tierklauen), sowie die Verwendung von Kräutern. Kirchliche Verbotschriften und Berichte wiesen energisch auf die Unterlassung dieser Mittel zum Zweck des verbotenen heidnischen Zaubers hin; phylacteria vel carmina die Amulettverwendung und die Zaubergesänge,- Sprüche. Runen einzeln geritzt, beziehungsweise geschrieben, hatten eine magische Komponente (Runenzauber) durch deren namentliche Bedeutung in welchen Zusammenhängen als ein Zaubermittel, bleibt im angelsächsischen Kontext unklar. Im mythologischen Kontext jedoch nicht, denn wie in der nordischen Mythe gilt Wōden als Stifter der Runen.Carmina im Verständnis einer Zauberformel kann der Rauner rūna nicht nur geraunt rūnian haben, sondern naheliegend, auch als Zeichen mit Schutz- und heilbringender Zauberwirkung (apotropäisch), oder im Sinne schadenzauberischer Wirkungen verwendet haben. Mittelalterliche Reflexe auf diese heidnischen Traditionen zeigt beispielsweise der Brauch, Kreuzzeichen zu schlagen zum Schutz vor den Mächten des Bösen. Des Weiteren geht nachklingend aus Runengedichten wie dem Abecedarium Nordmannicum diese Bezüge hervor. Das erhaltene altenglische Runengedicht unterliegt jedoch der mittelalterlich gelehrten Perspektive und ist in diesem Kontext der angelsächsischen Magie nicht aussagekräftig (siehe → Tiwaz). Beda berichtet von einem Zauber durch Fessellösung, wobei unklar ist, ob dieser Zauber durch das Mittel eines Runenzeichens erwirkt wurde. Zumindest übersetzt die altenglische Fassung Bedas lateinisches literas solutarias „lösende Zeichen“ mit alysendlecan rūne, also im möglichen Sinn eines lösenden Abwehrzaubers.

  • Zauberworte und Zaubersprüche

Zauberworte und Zaubersprüche sind unabdingbar und sind besonders gut bei den Angelsachsen belegt, durch die erhaltenen zahlreichen Zaubersprüche und dem expliziten Wortschatz. Analog zu den frühdeutschen Zaubersprüchen lässt sich die „genuin germanische Form“ durch den verwendeten Stabreim, die Langzeile, und den mythologischen Apparat erkennen. Das altenglische Präfix gāl bedeutet unter anderen Ausgelassenheit, sexuelle Lust; gālan besingen, zaubern; gealdor Zauberlied oder Zauberspruch und gealdorcræftiga den Zauberer. Die Reihung zeigt deutlich, dass der pagane Zauber und Magie nicht zu separieren ist vom übrigen religiösen Kult und Ritus, wie parallel durch die ebenfalls ekstatischen Elemente der Opferhandlungen. (siehe auch → Galster)
Der Großteil der erhaltenen altenglischen Zaubersprüche sind unter anderem in Leechbook III und im Lacnunga gelistet, und daher in der Humanmedizin verortet, wie zum Beispiel der sogenannte Neunkräutersegen. Beim Spruch wið cyrnel bekommt die im Germanischen magische Zahl „Neun“ gleichfalls bedeutend zum Tragen, in Form des ebenfalls zauberisch wirkenden Abzählreims. Durch den Spruch sollen die noðþaes sweoster „wagemutige Schwestern“, im Sinn von Dämonen, Geister, durch das Abzählen vertrieben werden.

Neogone waeran noðþaes sweoster;
þa wurdon þa nygone to VIII
þa VIII to VII
þa VII to VI
[…]
þa I to nanum

Weitere Sprüche in einer milderen Form sind Liebeszauber oder solche, in die fruchtbarkeitsrituelle Aspekte einfließen, wie im sogenannten Acker- oder Flursegen (, Leechbook). Dieser Spruch ist ein Gemisch paganer und christlicher Elemente. Nach der Anweisung, an verschiedenen Stellen des Ackers Honig, Milch, Hefe und Baumwurzeln zu vergraben, soll der Sprecher als Bezauberer, ein Bauer, sich nach Osten wenden und unter anderem verlauten:

eorðan ic bidde and upheofon! Die Erde bitte ich und den Ob(er)himmel! (Vers. 4)

Hier zeigt sich deutlich die gemeingermanische Vorstellung hinsichtlich der Kosmogonie, der Weltschöpfung (ahd. ŭfhimil im Wessobrunner Gebet; an. upphimin in der Völuspá).

Erce, Erce, Erce eorðan módor Erce, Erce der Erden Mutter (Vers. 14)
Folde fíra módor Folde, der Menschen Mutter (Vers. 30).

Ist die erste Anrufung der „Mutter“ im Kontext der Matronenverehrung zu sehen, zu der die Eostre(n) vermutlich konzeptionell wie die der Mōdranith zuzuordnen sind. So „entschärft“ die zweite Anrufung durch die christliche Anwendung oder Anwendbarkeit auf Maria den paganen Duktus.

Der sogenannte Spruch gegen „Hexenstich“, wið færstice, ist nach Andreas Heusler „der“ altenglische Spruch, der besonders durch seine bestehenden Parallelen zu den altdeutschen Merseburger Zaubersprüchen, paganen religiös-magischen Ritus veranschaulicht.

Hlude wæran hy, la, hlude, ða hy ofer þone hlæw ridan,
wæran anmode, ða hy ofer land ridan.
Scyld ðu ðe nu, þu ðysne nið genesan mote.
Ut, lytel spere, gif her inne sie!
Stod under linde, under leohtum scylde, (V. 5)
þær ða mihtigan wif hyra mægen beræddon
and hy gyllende garas sændan;
ic him oðerne eft wille sændan,
fleogende flane forane togeanes.
Ut, lytel spere, gif hit her inne sy! (V. 10)
Sæt smið, sloh seax,
lytel iserna, wund swiðe.
Ut, lytel spere, gif her inne sy!
Syx smiðas sætan, wælspera worhtan.
Ut, spere, næs in, spere! (V. 15)
Gif her inne sy isernes dæl,
hægtessan geweorc, hit sceal gemyltan.
Gif ðu wære on fell scoten, oððe wære on flæsc scoten
oððe wære on blod scoten, oððe wære on ban scoten,
oððe wære on lið scoten, næfre ne sy ðin lif atæsed; (V. 20)
gif hit wære „esa“ gescot, oððe hit wære ylfa gescot
oððe hit wære hægtessan gescot, nu ic wille ðin helpan.
Þis ðe to bote esa gescotes, ðis ðe to bote ylfa gescotes,
ðis ðe to bote hægtessan gescotes; ic ðin wille helpan.
Fleoh þær on fyrgenheafde. (V. 25)
Hal westu, helpe ðin drihten!
Nim þonne þæt seax, ado on wætan.

Im Vers 4 (fett, kursiv) erscheint die Hauptformel des Spruchs, zu deutsch „Heraus kleiner Speer“, der dreimal im Text kehrreimförmig wiederholt wird. Im Vers 6 erscheint wie im ersten Merseburger Spruch eine weibliche Personengruppe „Mächtige Weiber“, die aufgrund ihres zauberkräftigen Wirkens (V.7 das Schleudern der Gere) im Vers 17 als Hexen („Hexen Werk“) bezeichnet werden.

Nach wiederholter apellativ beschwörender Hauptformel folgt von Vers 11 bis 15 die „Fertigung des Heilgeräts“ Ein Schmied saß und schmiedet ein „kleines eisernes Messer tödlich wirkend“. Nach erneuter Hauptformel, die Wirkkraft des Zaubers steigernd, wird das Mittel verstärkt: Sechs Schmiede saßen, und deren Werk sind „Kampfspeere die wirkten“ (Vers 14).

Von Vers 18 bis 23 folgt eine formelartige Zählung, auf welche Bereiche der Zauber sich schützend, heilend auswirkt, und gegen wen der Zauber in Kraft gesetzt wirkt. Heusler übersetzt die Verse 18, 19:

ob du seist in die Haut geschossen, oder seist ins Fleisch geschossen,
oder seist ins Blut geschossen, oder seist ins Glied geschossen,

Eine parallele Form findet sich in der Schlusssequenz des zweiten Merseburger Spruchs. Vers 21 nennt die, gegen wen der Zauber wirkt: esa ist der Begriff für die Götter, die Asen, ylfa sind die Elfen, und Vers 22 schließt mit den „Hexen“ ab.

Die Carmina werden durch die dynamische Versgestaltung wirksam unterstützt. Für den in paganer Tradition stehenden Angelsachsen wird das Erleben der Zauberhandlung, mit dem Hören der Zaubersprüche, des Gesangs, der sinnliche Zusammenhang geschlossen. Er wird situiert in der Welt die ihn umgibt, und täglich real mit den Gesetzmäßigkeiten der Gegenpole von Leben und Tod konfrontiert. Nicht ohne Grund wirkt die Sphäre des Zaubers in die des Totenkultes und der Bestattungsriten ein.

Totenkult

Über den Umgang der Angelsachsen mit ihren Toten ist man vor allem auf archäologische Spuren angewiesen, wie etwa die Art der Bestattung (Brandbestattung, Feuerbestattung) und die Menge und den Wert der Grabbeigaben.

Im späten fünften und frühen sechsten Jahrhundert machten in England Brandbestattungen zugunsten von Körperbestattungen Platz. Es liegt nahe, dahinter den Einfluss der Christianisierung zu sehen, da die christliche Religion mit ihrem Fokus auf der körperlichen Auferstehung der Toten Körperbestattungen eher bevorzugt. Der Historiker Nicholas J. Higham argumentiert jedoch, dass diese Änderung der Bestattungspraktiken zu früh einsetzt, um auf den Einfluss der Christianisierung zurückzugehen. Vielmehr ist es wahrscheinlicher, dass die britische Urbevölkerung zunehmend die Brandbestattung zugunsten von angelsächsischen Bräuchen wie der Körperbestattung, unter Umständen mit reichen Grabbeigaben, aufgab.

Als Grabbeigaben waren Dinge üblich wie Töpferware, Schwerter, Speere, Amulette, Scheren und Kämme, ferner Broschen, Ringe und Rüsselbecher. In der Regel markierten reichhaltige Grabbeigaben höheren sozialen Status. Im späten sechsten Jahrhundert änderte sich die Art der Grabbeigaben, wobei die Ursache noch unklar ist: So verschwinden z. B. Bernsteinperlen und bestimmte Broschentypen, was darauf hindeutet, dass sie nicht länger hergestellt werden. Stattdessen kann man besonders bei Gräbern höher gestellter Personen eine Zunahme importierter Waren aus dem Frankenreich und dem oströmischen Reich sowie Schalen aus römischer Handwerkstradition beobachten. Im frühen siebten Jahrhundert verschwinden Grabbeigaben vollständig, was zwar mit der Zeit der Christianisierung der Angelsachsen zusammenfällt, aber nicht zwingend als Folger der Christianisierung interpretiert werden muss. Auch der Einfluss fränkischer Bestattungsriten, die ebenfalls zunehmend auf Grabbeigaben verzichteten, könnte hier eine Rolle gespielt haben.

Grabhügel waren in der frühen angelsächsischen Zeit eher selten, wurden aber ab der Mitte des sechsten Jahrhunderts zunehmend populärer. Auffällig ist, dass in der Phase, als Grabbeigaben in den meisten Gräbern geringfügig oder schon ganz verschwunden waren, es noch eine kleine Zahl von Begräbnissen von Individuen gab, die sich durch Größe, reichhaltige Grabbeigaben und auch die Verwendung von Grabhügeln und Grabkammern auszeichneten. Eines der frühesten archäologisch erforschten Gräber ist ein Grabhügel in Kingston Down (Kent), in dem eine mit Gold- und Silberschmuck ausgestattete Frau und ein Kind mit reichhaltigen Grabbeigaben gefunden wurden; dieser Grabhügel wurde bereits 1771 entdeckt und ausgegraben.

Solche reich ausgestatteten Gräber sind in die Literatur auch als Fürstengräber eingegangen; ähnliche Kammergräber hat man auch im kontinentalen Europa gefunden, das bekannteste ist das Begräbnis des Königs Childerich I. in Tournai in Belgien. Zu den bekanntesten und spektakulärsten Grabfunden in England dürfte das Hügelgrab in Sutton Hoo gehören, wo unter einem Hügel ein Bootsgrab mit dem bedeutendsten Hordfund in Großbritannien entdeckt wurde, einschließlich kostbarer Waffen, einem Helm und einer Geldbörse mit fränkischen Münzen zusammen mit Trinkhörnern und silbernen Gefäßen. Aufgrund des Datums der Münzen schreibt man das Grab potentiell dem anglischen König Rædwald zu.

Christianisierung

Wohl ab dem 6. Jahrhundert begann die Christianisierung der angelsächsischen Völker. Es waren zuerst die Adeligen, die sich dem neuen Glauben zuwandten. Beda berichtet, welche Gründe sie bewegten: Im Rat von König Edwin vergleicht einer seiner Gefolgsleute das Leben, wie sie es bisher kannten, mit dem Flug eines Spatzes, der aus einem eiskalten Sturm in eine warme, erhellte Met-Halle fliegt – und wieder hinaus in den Sturm.

„Ipso quidem tempore, quo intus est, hiemis tempestate non tangitur, sed tamen paruissimo spatio serenitatis ad momentum excurso, mox de hieme in hiemem regrediens, tuis oculis elabitur. Ita haec uita hominum ad modicum apparet; quid autem sequatur, quidue praecesserit, prorsus ignoramus. Unde si haec noua doctrina certius aliquid attulit, merito esse sequenda uidetur“

„Während der Zeit, in der er sich drinnen aufhält, wird er vom Wintersturm nicht berührt, doch nach einem kurzen Moment der Heiterkeit verschwindet er bald aus deinen Augen, geht zurück in den Winter, aus dem er gekommen ist. So erscheint das Leben der Menschen für kurze Zeit; was aber darauf folgt, oder was ihm vorausging, darüber wissen wir nicht das Geringste. Wenn nun diese neue Lehre (Christentum) irgendwelches sichereres Wissen beiträgt, verdient sie es, befolgt zu werden.“

– Beda, Hist. ecc. gen. Angl. II,12–13

Bedeutend ist vor allem der Beitrag der Ehefrauen angelsächsischer Könige, die die christliche Religion vom europäischen Kontinent mitbrachten. So setzte Bertha, Tochter des Frankenkönigs Charibert I., durch, dass sie einen katholischen Geistlichen nach Canterbury mitbringen konnte, als sie Æthelbert, den König der Kenter, heiratete. Die römische Kirche trug auch zur Christianisierung der Angelsachsen bei, etwa indem sie den römischen Klosterprior Augustin nach England sandte. Missionare errichteten ferner Bistümer und Klöster, meist mit der Unterstützung angelsächsischer Herrscher.

Dennoch war der Glaubenswechsel kein unbedingter Religionswechsel. An der Person Edwins wird deutlich das der Prozess sich mehrere Jahre hinzog und letztlich auch und vor allem aus staatspolitischer Räson zum Abschluss kam. Einige Familienangehörige Edwins blieben ungetauft. Auch in den folgenden Generationen – bis zur Mitte des 7. Jahrhunderts – geschah es, dass sich zwar der König taufen ließ, jedoch „sicherheitshalber“ nicht seine Söhne. Diese ambivalente Praxis sollte gewährleisten, „dass die eigene Herrschaft auch dann gesichert blieb, wenn das Christentum scheitern sollte“.

Bis zum 9. Jahrhundert hatte das Christentum den ursprünglichen Glauben der Angelsachsen abgelöst; dieser lebte nur im Volksglauben weiter.

Siehe auch

  • Nordgermanische Religion
  • Dise
  • Altenglische Sprache (Altenglisch)
  • Altenglische Literatur

Literatur

  • Brian Branston: The lost Gods of England. Thames and Hudson, London 1974.
  • Wilhelm Grönbech: Kultur und Religion der Germanen. 13. Auflage. WBG, Darmstadt 2003, ISBN 3-89678-229-0. 
  • Karl Helm: Altgermanische Religionsgeschichte. 2 Bände, in 3 Teilbänden (1913, 1937, 1953). Carl Winter, Heidelberg. 
  • Nicholas J. Higham, Martin J. Ryan: The Anglo-Saxon World. Yale University Press, New Haven 2013, ISBN 978-0-300-21613-4.
  • Bernhard Maier: Die Religion der Germanen. C.H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50280-6. 
  • Bernhard Maier, Knut Schäferdiek: Religion, Christianisierung. In: Heinrich Beck, Heiko Steuer, Dieter Timpe (Hrsg.): Germanen, Germania, Germanische Altertumskunde. de Gruyter, Berlin / New York 1998, ISBN 3-11-016383-7, S. 199–215. 
  • Richard North: Heathen Gods in Old English Literature. (= Cambridge Studies in Anglo-Saxon England 22). Cambridge University Press, Cambridge 1997, ISBN 0-521-55183-8.
  • Lutz von Padberg: Mission und Christianisierung. Formen und Folgen bei Angelsachsen und Franken im 7. und 8. Jahrhundert. Fritz Steiner Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-515-06737-X. 
  • Ernst Alfred Philippson: Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen (= Kölner anglistische Arbeiten. Band 4). Verlag Bernh. Tauchnitz, Leipzig 1929 (literature.at). 
  • Walter Pohl: Gentilismus. In: Heinrich Beck, Heiko Steuer, Dieter Timpe (Hrsg.): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Band 11. de Gruyter, Berlin / New York 1998, ISBN 3-11-015832-9.
  • Alex Sanmark, Sarah Semple, Martin Carver (Hrsg.): Signals of Belief in Early England: Anglo-Saxon Paganism Revisited. Oxbow Books, Oxford/Oakville 2010, ISBN 978-1-84217-395-4.
  • Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 3., völlig überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X.
  • Rudolf Simek: Religion und Mythologie der Germanen. WBG, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-16910-7. 
  • Gustav Storms: Anglo-Saxon Magic. Centrale Drukkerij N.V., NIJMEGEN 1948.
  • Ake V. Ström, Haralds Biezais: Germanische und Baltische Religion. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1975, ISBN 3-17-001157-X. 
  • Jan de Vries: Altgermanische Religionsgeschichte (2 Bände). Walter De Gruyter, Berlin 1970. 

Belege

  1. Die wissenschaftliche Klassifizierung wird u. a. bei A. Ström, Karl Helm und in der Theologischen Real-Enzyklopädie unter dem Stichwort Germanische Religion plausibel nach sprachwissenschaftlichen und kulturmorphologischen Aspekten erläutert.
  2. Ewald Standop, Edgar Mertner: Englische Literaturgeschichte. Quelle & Meyer Verlag, Heidelberg 1976, S. 20.
  3. Wilhelm Grönbech: Kultur und Religion der Germanen. 13. Auflage. WBG, Darmstadt 2003, ISBN 3-89678-229-0, Band 1, S. 33ff., Bernhard Maier: Die Religion der Germanen. C.H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50280-6, S. 32ff.
  4. Arno Borst: Lebensformen im Mittelalter. Ullstein, Berlin 1999, ISBN 3-548-26513-8, S. 37ff.
  5. Bernhard Maier: Die Religion der Germanen. C.H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50280-6, S. 124f.
  6. Heinrich Beck: Probleme einer völkerwanderungszeitlichen Religionsgeschichte. In: Die Franken und die Alemannen bis zur “Schlacht von Zülpich”. Dieter Geuenich (Hrsg.). Walter de Gruyter, Berlin / New York 1998, ISBN 3-11-015826-4, S. 475ff.
  7. Michael Müller-Wille: Opferkulte der Germanen und Slaven. Theiss, Stuttgart 1999, S. 7, 8. Ernst Alfred Philippson: Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen (= Kölner anglistische Arbeiten. Band 4). Verlag Bernh. Tauchnitz, Leipzig 1929, S. 44.
  8. Ernst Alfred Philippson: Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen (= Kölner anglistische Arbeiten. Band 4). Verlag Bernh. Tauchnitz, Leipzig 1929, S. 47, 48.
  9. Alexandra Pesch: Die Götter sind überall. In: Goldbrakteaten. Archäologie in Deutschland, Ausgabe 4, 2005.
  10. Nennius: Historia Brittonum: Zweisprachige Ausgabe. Wiesbaden 2012, S. 108 f., 112 f.
  11. Wolfgang Golther: Germanische Mythologie: Vollständige Ausgabe. Wiesbaden 2011, S. 442.
  12. Wolfgang Golther: Germanische Mythologie: Vollständige Ausgabe. Wiesbaden 2011, S. 514 f.
  13. Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 3., völlig überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X, S. 128.
  14. Gāstbona wird auch auf Thunor gedeute anstatt auf den Teufel/Satan. Der klerikale Dichter des Beowulf zeigt deutlich, dass die Begriffe mit heidnisch-kultischen Hintergrund ihm in der ganzen früheren Bedeutung nicht mehr geläufig waren. Hærg-trafum ist der Tempel, wortwörtlich das Heilige Zelt, Wīg-weorðunga bedeutet Waffenopfer oder Kriegsopfer(?). Moritz Heyne: Beowulf – mit Anmerkungen und Glossar. Paderborn, 1906.
  15. Ernst Alfred Philippson: Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen (= Kölner anglistische Arbeiten. Band 4). Verlag Bernh. Tauchnitz, Leipzig 1929 (literature.at)., S. 183, 184. die Begriffe der lateinisch Sprechenden oder Schreibenden zeigen diesen Umstand an, templum et castrum, und meistens als lucus, fanum, nemus wiedergegeben. Zum Vergleich, Franz Rolf Schröder: Ingunar-Freyer Tübingen 1941, S. 9–15, den germanischen Baumkult betreffend.
  16. Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 3., völlig überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X, S. 406.
  17. Guus Kroonen: Etymological Dictionary of Proto-Germanic. Brill, Leiden/Boston 2013. S. 22.
  18. Julius Pokorny: Indogermanisches etymologisches Wörterbuch. Band I. Francke, Bern/München 1947–1966, S. 32.
  19. Hist. Ecc. IV, 3; V, 2
  20. Wilhelm Grönbech: Kultur und Religion der Germanen. 13. Auflage. WBG, Darmstadt 2003, ISBN 3-89678-229-0, Band 2, S. 371, 372 althochdeutsch „harug(c), haruch“, altnordisch „hórgr“.
  21. Ake V. Ström, Haralds Biezais: Germanische und Baltische Religion. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1975, ISBN 3-17-001157-X, S. 110, 111. Walter Baetke: Das Heilige im Germanischen, Tübingen 1942, S. 90–92. Das altenglische wēoh und anglische wíg gehört zum urgermanischen *wīhaz und könnte auch in England „Heiligtum“ aber auch ein Götterbild (Idol) bedeutet haben.
  22. Karl Hauck: Der religions- und sozialgeschichtliche Quellenwert der völkerwanderungszeitlichen Goldbrakteaten. In: Germanische Religionsgeschichte. (Hrsg. H. Beck, D. Ellmers, K. Schier) Ergbd. 5 zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. de Gruyter, Berlin / New York 1992, S. 260–263.
  23. Ernst Alfred Philippson: Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen (= Kölner anglistische Arbeiten. Band 4). Verlag Bernh. Tauchnitz, Leipzig 1929, S. 185 inkl. Fußnoten. Jan de Vries: Altgermanische Religionsgeschichte (2 Bände). Walter De Gruyter, Berlin 1970, Band 1 §§ 264, 265, 266.
  24. Rudolf Simek: Religion und Mythologie der Germanen. WBG, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-16910-7, S. 89.
  25. Ernst Alfred Philippson: Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen (= Kölner anglistische Arbeiten. Band 4). Verlag Bernh. Tauchnitz, Leipzig 1929, S. 190.
  26. Rudolf Much: Die Germania des Tacitus. Hrsg. von Wolfgang Lange, Herbert Jankuhn. 3. Auflage. Carl Winter, Heidelberg 1967, S. 192; u. a. als Priester am Stammesheiligtum.
  27. Ealhweard, Ealhmund, Oshelm, Oslac (Os vergl. altnordisch Ase), Godmund u. a.
  28. Karl Helm: Altgermanische Religionsgeschichte. 2 Bände, in 3 Teilbänden (1913, 1937, 1953). Carl Winter, Heidelberg, (1953), S. 189.
  29. Ernst Alfred Philippson: Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen (= Kölner anglistische Arbeiten. Band 4). Verlag Bernh. Tauchnitz, Leipzig 1929, S. 182. Karl Helm: Altgermanische Religionsgeschichte. 2 Bände, in 3 Teilbänden (1913, 1937, 1953). Carl Winter, Heidelberg, (1953), S. 188, 189. Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 3., völlig überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X, S. 435.
  30. Lutz von Padberg: Mission und Christianisierung. Formen und Folgen bei Angelsachsen und Franken im 7. und 8. Jahrhundert. Fritz Steiner Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-515-06737-X, S. 101f.
  31. Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 3., völlig überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X, S. 358–360. Ernst Alfred Philippson: Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen (= Kölner anglistische Arbeiten. Band 4). Verlag Bernh. Tauchnitz, Leipzig 1929, S. 180–182.
  32. Lutz von Padberg: Mission und Christianisierung. Formen und Folgen bei Angelsachsen und Franken im 7. und 8. Jahrhundert. Fritz Steiner Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-515-06737-X, S. 120.
  33. Ernst Alfred Philippson: Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen (= Kölner anglistische Arbeiten. Band 4). Verlag Bernh. Tauchnitz, Leipzig 1929, S. 192.
  34. Zum Vergleich: Walter Baetke: Wörterbuch zur Altnordischen Prosaliteratur. 2. Auflage. Berlin 1976, S. 59. Ernst Alfred Philippson: Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen (= Kölner anglistische Arbeiten. Band 4). Verlag Bernh. Tauchnitz, Leipzig 1929, S. 192.
  35. Hermann Reichert: Heilige Tiere. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Heinrich Beck, Dieter Geuenich, Heiko Steuer (Hrsg.): Band 14. de Gruyter, Berlin / New York 1999, ISBN 3-11-016423-X, S. 177ff.
  36. Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 3., völlig überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X, S. 438.
  37. Rudolf Simek: Religion und Mythologie der Germanen. WBG, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-16910-7, S. 90.
  38. Dennis H. Green: Language and History in the Early Germanic World. Cambridge University Press 1998, ISBN 0-521-79423-4, S. 22.
  39. Ernst Alfred Philippson: Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen (= Kölner anglistische Arbeiten. Band 4). Verlag Bernh. Tauchnitz, Leipzig 1929, S. 195, 198.
  40. Rudolf Simek: Religion und Mythologie der Germanen. WBG, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-16910-7, S. 91.
  41. Beda: De temporum ratione. Kap. 15. Ernst Alfred Philippson: Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen (= Kölner anglistische Arbeiten. Band 4). Verlag Bernh. Tauchnitz, Leipzig 1929, S. 66, 122.
  42. Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 3., völlig überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X, S. 90, 73, 217. Karl Helm: Altgermanische Religionsgeschichte. 2 Bände, in 3 Teilbänden (1913, 1937, 1953). Carl Winter, Heidelberg, (1953), S. 277–280.
  43. Ake V. Ström, Haralds Biezais: Germanische und Baltische Religion. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1975, ISBN 3-17-001157-X, S. 98. Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 3., völlig überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X, S. 297f.
  44. Beda: Historia Ecclesiastica I, 30.
  45. Lutz von Padberg: Mission und Christianisierung. Formen und Folgen bei Angelsachsen und Franken im 7. und 8. Jahrhundert. Fritz Steiner Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-515-06737-X, S. 119, 120.
  46. Ernst Alfred Philippson: Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen (= Kölner anglistische Arbeiten. Band 4). Verlag Bernh. Tauchnitz, Leipzig 1929, S. 190ff.
  47. Ernst Alfred Philippson: Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen (= Kölner anglistische Arbeiten. Band 4). Verlag Bernh. Tauchnitz, Leipzig 1929, S. 208.
  48. Ernst Alfred Philippson: Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen (= Kölner anglistische Arbeiten. Band 4). Verlag Bernh. Tauchnitz, Leipzig 1929, S. 51ff., S. 66f., S. 69ff.
  49. Karl Helm: Altgermanische Religionsgeschichte. 2 Bände, in 3 Teilbänden (1913, 1937, 1953). Carl Winter, Heidelberg, (1953), S. 124. Im althochdeutschen bedeutet hellarūna Zauberei, Totenbeschwörung; mit der Endung m. -āri den Praktizierenden. Glossierungen aus lat. necromanticus und pythonicus.
  50. Ernst Alfred Philippson: Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen (= Kölner anglistische Arbeiten. Band 4). Verlag Bernh. Tauchnitz, Leipzig 1929, S. 212.
  51. „Amulette oder Zaubersprüche“ so beispielsweise auch in Verordnung der ersten karolingischen Reichsynode.
  52. Ake V. Ström, Haralds Biezais: Germanische und Baltische Religion. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1975, ISBN 3-17-001157-X, S. 98.
  53. Beda: Hist. Ecc. IV, 22
  54. Rudolf Simek: Zauberspruch und Zauberdichtung. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Heinrich Beck, Dieter Geuenich, Heiko Steuer (Hrsg.): Band 34. de Gruyter, Berlin / New York 2007, ISBN 978-3-11-018389-4, S. 445.
  55. Dieter Kartschoke: Geschichte der deutschen Literatur im frühen Mittelalter. DTV, München S. 119.
  56. Karl Helm: Altgermanische Religionsgeschichte. 2 Bände, in 3 Teilbänden (1913, 1937, 1953). Carl Winter, Heidelberg, (1953), S. 122, 123. Ernst Alfred Philippson: Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen (= Kölner anglistische Arbeiten. Band 4). Verlag Bernh. Tauchnitz, Leipzig 1929, S. 218.
  57. Mark C. Amodio: The Anglo Saxon Literature Handbook. Oxford, 2014, S. 105.
  58. Wolfgang Meid: Die germanischen Religion im Zeugnis der Sprache. In: Heinrich Beck, Detlev Ellmers, Kurt Schier (Hrsg.): Germanische Religionsgeschichte – Quellen und Quellenprobleme, Ergbde. zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 5. De Gruyter, Berlin / New York 1992, ISBN 3-11-012872-1, S. 496.
  59. Ernst Alfred Philippson: Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen (= Kölner anglistische Arbeiten. Band 4). Verlag Bernh. Tauchnitz, Leipzig 1929, S. 124 ff. Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 3., völlig überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X, S. 91, 286.
  60. Andreas Heusler: Altgermanische Dichtung. Athenaion, Berlin 1923, S. 68.
  61. Nicholas J. Higham, Martin J. Ryan: The Anglo-Saxon World. Yale University Press, New Haven 2013, ISBN 978-0-300-21613-4, S. 127–128.
  62. Nicholas J. Higham, Martin J. Ryan: The Anglo-Saxon World. Yale University Press, New Haven 2013, ISBN 978-0-300-21613-4, S. 128–130.
  63. Nicholas J. Higham, Martin J. Ryan: The Anglo-Saxon World. Yale University Press, New Haven 2013, ISBN 978-0-300-21613-4, S. 128–131.
  64. Harald Kleinschmidt: Die Angelsachsen. C.H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-62137-6, S. 52–55.
  65. Jennifer Wenner: Die frühchristliche Mission auf den britischen Inseln und ihr Einfluss auf den Kontinent. In: Erbe und Auftrag, Jg. 94 (2018), S. 248–259, hier S. 255.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 07:13

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Angelsachsische Religion bezeichnet die vorchristliche polytheistische Religion des germanischen der Angelsachsen in Britannien In der Religionswissenschaft wird sie als Bestandteil der germanischen Religion insgesamt sowie als Teil der kontinentalen sudgermanischen Religion eingeordnet Grundlegend fur die etwa 150 Jahre wahrende heidnische Zeit der Angelsachsen war ihre gemeinsame Herkunft aus Norddeutschland und Danemark von wo sie germanische Traditionen nach England mitbrachten So sind z B Gottervorstellungen und heidnische Kulte ahnlich zu denen auf dem Kontinent Die angelsachsischen Konige fuhrten noch im 8 Jahrhundert ihre Dynastien auf den Kriegsgott Wodan zuruck Typisch sind angelsachsische Kultstatten im Freien worauf auch zahlreiche Ortsnamen aus angelsachsischer Zeit hinweisen wobei die Angelsachsen zum Teil die Kultstatten der romanisierten einheimischen Briten ubernahmen Altenglische Texte belegen ferner die Bedeutung von Totenklagen und Zauberspruchen Bedeutend fur die Erforschung des angelsachsischen Totenkults sind archaologische Funde auf angelsachsischen Graberfeldern und in Grabhugeln spektakularster Fund ist das Schiffsgrab von Sutton Hoo Die Zeit der heidnisch gepragten angelsachsischen Religion geht Ende des 6 Jahrhunderts in eine Phase der Christianisierung uber vor allem durch Missionare vom europaischen Kontinent Quellen und GrundlagenQuellenlage und Befund Die Quellen zur angelsachsischen Religion sind unterschiedliche schriftliche Zeugnisse der Wortschatz der altenglischen Sprache Ortsnamen sowie archaologische Zeugnisse unterschiedlicher Art Zu den schriftlichen Quellen zahlen unter anderem Adelsstammbaume Zauberspruche Glossare Heldensagen Beowulf Epos Historien klerikales Schrifttum und Versdichtungen Bei den Historien hat besonders die Historia ecclesiastica gentis Anglorum von Beda Venerabilis Tragweite Beda berichtet nicht gezielt und bewusst uber die paganen Verhaltnisse seiner Vorfahren Er liefert vielmehr sekundare Informationen die jedoch im Ruckschluss in Kombination und im Vergleich mit anderen Quellen belastbar sind Diesbezuglich kommt der altenglischen Ubersetzung Bedas durch Alfred den Grossen linguistische Relevanz bei da er lateinische Begriffe in altenglische ubertrug die vergangenes heidnisches Erbe uberliefern oder widerspiegeln Fur Religion und Kult ist die eine besonders wertvolle Quelle Im angelsachsischen Kontext sind das vor allem die gut und zahlreich erhaltenen Zauberspruche sowie die Totenklagen und eine Phrase zum Opfer in einem paganen Heiligtum im Beowulf Die archaologische Forschung hat durch Interpretation von Funden und Fundorten wesentlich zum Verstandnis von Ritus und Kult in der angelsachsischen Religion beigetragen Kontinuitaten und Abweichungen zwischen Funden auf angelsachsischem Gebiet und anderen aus Deutschland und Skandinavien erlauben ebenso Ruckschlusse auf die geistig religiose Haltung der Angelsachsen wie die Gestaltung und Grabbeigaben angelsachsischer Bestattungsstatten Zur Wikingerzeit siedelten im nordostlichen England heidnische Danen Danelag Die durch diese Umstande bedingten Einflusse aus nordischer Mythologie und nordgermanischer Religion lassen sich von der authentischen einheimischen Uberlieferung unterscheiden Hier sind besonders die Ortsnamen mit Gottesbezug theophor zu nennen die zu dieser Zeit regional mit den nordischen Namensformen der Hauptgottheiten belegt wurden In verschiedenen Schichtungen zeigt der Quellenbefund inhomogene Ergebnisse und erlaubt lediglich eine rekonstruktive Annaherung Grundvoraussetzungen der angelsachsischen Religion Die moderne Unterscheidung der Lebenswelt in einen sakralen religiosen Bereich und einen profanen weltlichen Bereich ist der germanischen und insbesondere der angelsachsischen Religion fremd Diese Unterscheidung entspringt dem christlich mediterranen durch die spathellenistische Stoa gepragten Weltbild Wie andere archaische Gesellschaften so verfugten auch die Germanen uber ein anderes Gottesverstandnis beginnend bei den zuordnenden Begrifflichkeiten Gott Bedeutungsverschiebung zu christlicher Zeit Das Individuum war primar nicht an die Religion manifestiert durch die Gotter gebunden sondern an die soziale Gemeinschaft die Sippe und die gegenseitige Verpflichtung zur Wahrung und Erhaltung des Rechts und der Sitte mithin des Friedens innerhalb der lokalen Gemeinschaft ge und verbunden Der religiose Kult einer bestimmten Gottheit beispielhaft am pragnanten Opferwesen war nach dem do ut des Prinzip ausgerichtet des ich gebe damit du gibst Haben jedoch die alten Gotter nicht mehr gegeben wurde nuchtern der Starke verheissende Christengott erwahlt neben reinen ordnungs oder machtpolitischen Zwecken des Religionswechsels seitens des bestimmenden angelsachsischen Adels Ebenfalls ist die Trennung des Zaubers und der Magie vom ubrigen religiosen Kult nicht angebracht als beispielsweise verstandene Praktiken einer primitiven Stufe des Aberglauben Die Sphare des Zaubers ist als integraler Bestandteil und Ausformung des religiosen Kultus und Ritus anzusehen Die Germanen mithin die Angelsachsen unterschieden nicht zwischen den Begriffen Religion und Zauber wie die mediterrane Welt noch in deren grundsatzliche kategorisierende Anschauungen Grundlegend und pragend fur die kurze 150 jahrige pagane Zeit bis zur umfassenden und zeitlich folgenden nachhaltigen Christianisierung der Angelsachsen auf der Britischen Insel war die gemeinsame Herkunft aus den Gebieten der norddeutschen Niederung oder der Kimbrischen Halbinsel grosstenteils aus dem heutigen Schleswig Holstein und den Elbmarschen Jene germanischen Volks und Stammesgruppen Nordsee Germanen Ingwaonen bildeten den Kern der spateren Angelsachsen Als Glieder dieser Kulturgruppe hatten sie an den Entwicklungen der religiosen Riten und Kulte ihrer ursprunglichen Heimat bis uber die romische Kaiserzeit und die Zeit bis zur Abwanderung Anteil Die wesentlichen Vorstellungen von den Gottheiten des 1 Jahrhunderts nahmen die Angelsachsen mit wie beispielsweise die von Tacitus geschilderten Vegetationsriten in Verbindung mit dem Nerthuskult Somit waren die wesentlichen Grundzuge von der religiosen Kultpraxis gepragt und relativ homogen und eng verwandt mit den kontinentalen Verhaltnissen in Altsachsen also auch bedingt durch den nicht abbrechenden Kultur und Handelsverkehr Deren Altsachsen Entwicklung war jedoch gleichfalls in Bewegung und muss unter dem Gesichtspunkt der makropolitischen Umstande der Volkerwanderung gebuhrend berucksichtigt werden Ubernahme keltischen Gutes und mitgebrachte regionale Variationen des Kultes der einzelnen Volksteile wirkten sich nicht nur auf die materielle Alltagskultur aus sondern waren Ausgangspunkt zur Entstehung einer verifizierbaren eigenstandigen angelsachsischen Kultur Archaologische Funde die im Kontext von Opferhandlungen stehen dokumentieren die religiosen Kulte der Germanen Gleichartige Zeugnisse aus dem 1 Jahrhundert n Chr im gesamten germanischen Raum des Nordens und Sudens zeigen dass Orte mit sakraler Bedeutung bewusst von der profanen Lebenswelt getrennt wurden Feuchte Stellen wie Seen Moore Flusse Quellen und Landmarken wurden als Orte fur die Opferhandlungen gewahlt Erst in der nachromischen Eisenzeit anderte sich dies mit starker werdender Tendenz zur Verlagerung auf trockenen Grund An der spateren Entwicklung waren die Angelsachsen nur bedingt beteiligt Die Neigung zum Quellopfer ist geblieben und in der Ortsnamenforschung uber den englischen Teil der britischen Insel als sakraler Bezug zu Quellen und fliessendem Wasser belegt Fur den Suden und Sudwesten Englands sind in den mittelalterlichen schriftlichen Texten mehrmals Varianten von on to halgan wylle welle festzustellen andere sakrale Gewasser sind to halgan forde Halgeford t e und broces to halgan welle broces ist gleich dem niederdeutschen Begriff Bruch Bro c k fur eine sumpfige Gelandeniederung Noch heutige englische Ortsnamen die auf der Namensform Holywell variieren bezeugen die Stellung von Quellen und im ubertragenen Sinn Feuchtgebiete im religiosen Kultus der Angelsachsen Die GottheitenGurtelschnalle von Finglesham Kent Ein Beleg des Wōden Kults Gemeingermanische Gottheiten der Angelsachsen sind THunor Donnergott In kirchlichen und literarischen Quellen als Jupiter glossiert mit feuriger Axt und Fahrer uber den Wolken Zahlreiche Belege aus der Ortsnamenforschung Tiw Tig Gleichsetzung in Glossen mit Mars Ein 2004 bei Holt in Norfolk entdecktes Goldbrakteat zeigt eine mannliche Gestalt die mit dem Schwert gegen zwei Untiere kampft Fast identische Funde aus Niedersachsen lassen eine Deutung bedingt durch das mythische Motiv analog zur nordischen Mythologie auf die Gottheit zu und mithin eine gemeingermanische Kontinuitat Wōden Hauptgott in Glossen erfolgte stets die Gleichsetzung Wodens mit Mercurius In den Stammbaumen der fruhen Gentilzeit Volksstamme ist er der Stammvater der heptarchen angelsachsischen Konigshauser Zahlreiche Belege aus der Ortsnamenforschung Baeldaeg Beldeg Beldeyg Nach Nennius Sohn Wōdens und Stammvater mehrerer angelsachsischer Konigslinien Nach W Golther mit dem nordischen Gott Balder identisch Frig Laut Galfred von Monmouth von Hengest oberste angelsachsische Gottin genannt nach der der Freitag altengl Frigedaeg benannt sei Aus dem Tagesnamen rekonstruierbar Die Angelsachsen kannten neben diesen Gottheiten folgende mythische Figuren deren teilweise angenommene Stellung als Gottheiten unklar ist Neben den mythischen Hengest und Horsa als Urvater der angelsachsischen Einwanderung Eostra Nur bei Beda genannt Ihr ist ein Fest im April eosturmonad geweiht Aus dieser einen Erwahnung hatte J Grimm eine deutsche Gottin Ostara rekonstruiert Erce sowie die Mutter der Mōdranith Vermutlich eine Hypostase der Matronenverehrung die Stellung als tatsachliche Gottheiten ist unklar Geat Ahnherr der Konigsfamilien und in den Stammbaumen Vorfahre von Woden Das Klagegedicht des Sangers Deor nennt seine Liebschaft zu Maedhilde Da die Angelsachsen diesen Gott mit lauten Lobliedern besangen bezeichnete Konig Alfred ihn als komodienhafte Gottheit Der Name steht eng in Verbindung mit nordischen Beinamen Odins Gautr so dass eine Beeinflussung aus dem nordgermanischen Bereich vorliegen kann oder eine Hypostase Wōdens vorliegt Rudolf Simek geht beispielsweise von einer angelsachsischen Sonderform als Gottheit aus durch die ausdruckliche Wendung in den Quellen Bei Nennius Hist Brit S 172 Geata quem Getam iamdudum pagani pro deo venerabantur In Alfreds volkssprachlicher Ubertragung Geata thene tha haethena wurdedon for god Ing Nur im altenglischen Runengedicht aus dem 10 11 Jahrhundert genannt dort als profaner Held der Ostdanen bezeichnet vermutlich identisch durch dessen gleichlautenden nordischen Beinamen mit Freyr Auch durch die Ingwaz Rune belegt Ing waes aerest mid Eastdenum gesewen secgum od he siddan east ofer waeg gewat waen aefter ran thus Heardingas thone haele nemdon Ing wurde unter den Ost Danen gesehen zuerst bis er nach Osten zog uber das Meer Sein Wagen zog ihm nach So nannten die Herdinger ihren Helden Seaxneat Erscheint im Stammbaum der Konige von Essex als Sohn von Woden und entspricht namentlich dem Gott Saxnote aus der Abschworungsformel im altsachsischen Taufgelobnis Ob er mit Tiw gleichgesetzt werden kann ist unklar KultDer Monch Beda Venerabilis selbst angelsachsischer Herkunft berichtete von einem Brief den Papst Gregor I im Jahr 601 an den anglischen Abt Mellitus mit der Bitte um Weiterleitung an Bischof Augustinus von Canterbury verschickte Indirekt wird darin uber die religios kultischen Gebrauche der Angelsachsen berichtet videlicet quia fana idolorum destrui in eadem gente minime debeant sed ipsa quae in eis sunt idola destrunatur Et quia boves solent in sacrificio daemonum multos occidere debet eis etiam hac de re aliqua sollemnitas immutari ut die dedicationis tabernacula sibi circa easdem ecclesias quae ex fanis commutatae sunt de ramis arborum faciant et religiosis conviviis sollemnitatem celebrant namlich dass man die Heiligtumer der Gotzen in diesem Volk sehr wenig zerstoren soll sondern nur die Gotzenbilder selber die dort sind zerstoren Und weil sie den Damonen viele Ochsen zum Opfer zu schlachten pflegen soll ihnen auch dafur irgendein Fest umgestaltet werden so dass sie sich am Tage der Kirchenweihe um die Kirchen herum die aus veranderten Heiligtumern entstanden sind Hutten aus Baumzweigen machen und das Fest durch religiose Schmause feiern Beda Historia ecclesiastica gentis Anglorum I 30 Die Angelsachsen feierten ihre offentlichen rituellen Feste die durch Kultopfer und Opfermahle begleitet wurden an bestimmten heiligen Orten im Freien oder in Kulthallen Die jeweiligen Bestimmungen und Zwecke anderten sich in der auf die pagane nachfolgenden Zeit des Religionswechsel zum Christentum Die Gottheiten hatten in bildnerischen Darstellungen vermutlich das Aussehen herkommlicher Pfahlgotzen oder wie auf Brakteaten Zu den offentlichen und gemeinschaftlichen religiosen Riten kam der private Kult in der agrarisch lebenden Haus und Hofgemeinschaft Kultorte und Priesterwesen Kultorte Hwilum hie geheton ae haerg trafum wig weordunga wordum baedon thaet him gast bona geoce gefremede wid theod threaum Manchmal weihten sie an geheiligten Heidenstatten den alten Gottern Opfer flehten sogar in wohlgesetzten vorgeschriebenen Worten den Vernichter der Seelen an ihnen zu helfen Beowulf Vers 175 178 Neben den gewahlten naturlichen sakralen Orten die als Kultorte neu erschlossen oder von den heidnischen Briten ubernommen wurden kommen im Wald auf Lichtungen angelegte Kultstatten hinzu in Folge separierte und kultivierte baumbestandene Haine Tac Germ Kap 39 Opferhain der Semnonen die nach zunachst freier Gestaltung spater eingehegt wurden Die bewusste Nutzung von umwaldeten oder baumbewachsenen Orten steht eng mit den indogermanisch ubernommenen Baumkulten in Verbindung Heilige Walder gab es auf jeden Fall fruher als Tempel und Altare Uber die reine Semantik der Einhegung hinaus erschliesst sich die Entwicklung hin zu baulichen Orten wie beispielsweise dem Tempel Im Altenglischen wird der Tempel als ealh und im Gotischen als alhs zu urgerm alh a z bezeichnet Die Grundbedeutung war heiliger Hain und diese Worter werden demnach mit litauischem al kas alka heiliger Hain und lettischem e lks der Gotze der Abgott in Verbindung gebraucht Nach Pokorny gehoren sie zur indogermanischen Verbalwurzel h lek abwehren verteidigen woraus altenglisch ealgian algian verteidigen Die Bezeichnung bearu Wald Geholz vgl anord bǫrr Nadelholzbaum ahd baro Opferstatte Altar Wald Hain barawari Opferpriester Waldwart kann mit heiliger Hain ubersetzt werden da nach Beda aet Bearwe dort vor Ort Kirchen errichtet wurden Das altenglische Wort hearg fur Tempel ist wortlich mit Steinhaufen Opferstatte gleichzusetzen wobei der Bedeutungsbogen von heiligen Orten uber gottliche Macht bis zu einem bestimmten Idol gespannt werden kann Alte Opferstatten sind als Steinhaufen archaologisch belegt vermutlich als Altar oder Sitz eines Idols verehrten Pfahls oder Gotterfigur Der angelsachsische Begriff fur Altar lautet wigbed und meint Gotzen oder Heiliger Tisch Zahlreiche Ortsnamen die von ealh hearg oder von den Namen der Hauptgotter Wōden THunor und Tiw abzuleiten sind deuten auf germanische Kultstatten in England hin beispielhaft befand sich beim kentischen Ort Eastry ein Wōden Heiligtum Woodnesborough nebst Friedhof und gefundenen Brakteaten welche mit der Gottheit in Verbindung stehen Bedas Bericht uber die Bekehrung des anglischen Priesters Coifi nennt den Standort des Tempels Godmundingaham aus der Zusammensetzung mit God Viele Kirchen wurden auf ehemaligen heidnisch genutzten Orten errichtet beispielsweise die Kathedrale von Canterbury auf dem Boden eines ehemaligen angelsachsischen Tempelbezirks Zwar riet die papstliche Seite heidnische Tempel in christliche Kirchen umzuwandeln es konnte jedoch bis heute kein Nachweis erbracht werden dass tatsachlich ein germanischer Tempelbau kirchlichen Zwecken zugefuhrt wurde Vielmehr liegen Berichte uber deren Zerstorung vor Dem papstlichen Brief an Augustin ist nicht zu entnehmen dass die Angelsachsen Tempel mit Wanden und Dachern gemass dem lateinischen Verstandnis nutzten Der zum Christentum bekehrte Coifi verbrannte in Folge den Tempel in Godmundingaham und andere Heiligtumer was nicht nur fur eine holzerne Einhegung sondern fur eine massive holzerne Gesamtstruktur spricht Zum anderen sind deshalb keine konstruktiven Spuren erhalten geblieben beziehungsweise archaologisch nachweisbar Die eigentliche und spezifisch angelsachsische Begriffsneubildung ist fridgeard heiliger eingefriedigter Ort der Frieden der am Kultort herrschte hangt direkt mit dem germanischen Rechtsverstandnis zusammen wie der Vergleich zu dem islandischen Thingfrieden zeigt und zum kultischen Selbstverstandnis der unbedingten Gebundenheit Eine Verletzung dieses Friedens hatte drastische Sanktionen zur Folge Solche Sanktionen werden beispielsweise drastisch im Lex Frisionum geschildert Qui fanum effregerit et ibi aliquid de sacris tulerit ducitur ad mare et in sabulo findinatur aures eius et castratur et immolatur diis quorum templa violavit Wer ein Heiligtum aufbricht und dort etwas von den Weihsachen nimmt werde zum Meer gefuhrt und auf dem Sande werden seine Ohren aufgeschlitzt und er wird entmannt und den Gottern hingeopfert deren Tempel er entweihte Titula XI de honore tempulorum Die altenglischen Begriffe fur Tempel werden somit alle unter dem Gesichtspunkt des gemeingermanischen Charakters von geweihten Kultstatten als einen eingefriedeten Hain gesichert bestatigt Priester andere sakrale Personengruppen Statimque abiecta superstitione uanitatis rogauit sibi regem arma dare et equum emissarium quem ascendens ad idola destruenda ueniret Non enim licuerat pontificem sacrorum uel arma ferre uel praeter in equa equitare Sogleich warf er den aberglaubischen Wahn ab und bat den Konig ihm Waffen und einen Hengst zu geben damit er ihn besteigend hinreiten konne die Gotterbilder zu zerstoren Es war namlich dem Opferpriester nicht erlaubt gewesen Waffen zu tragen noch anders als auf einer Stute zu reiten Beda Hist ecc Anglorum II 13 Die gottesdienstlichen Handlungen der Germanen werden bei Tacitus Germania Kap 10 unterteilt in offentliche Kulthandlungen eines Staatspriesters sacerdos civitates und die eines pater familias dem Familienoberhaupt als Hauspriester Die priesterlichen Aufgaben von Tacitus beschrieben bilden ein gemeingermanisches Muster mit lokalen Verschiebungen Diese Aufgaben beinhalten vor allem die Leitung der Opferhandlungen von feierlichen Riten und Umzugen an Festtagen okkulten Handlungen von Viehbesprechungen und Exerzitien die medizinische Betreuung richterliche Befugnisse Eheschliessungen Eroffnung der Thingversammlung In Island hatte das Hof und Familienhaupt diese Funktion inne als Gode Besitzer des privaten Tempels und Gotterbildes Idolatrie Vermutlich hatten die angelsachsischen Eigennamen Gode Goda und die Bezeichnung heargweard die Nebenbedeutung von der des Tempelbesitzers Andere Eigennamen sind vermutlich mit Priestertitel in Verbindung zu setzen Die Ansatze einer priesterlichen Organisation beziehungsweise einer gesonderten Priesterkaste sind wenn auf romisch hellenistische und keltische Einflusse begrundet Neben den Angelsachsen sind diese Ansatze bei den Langobarden festzustellen die ebenfalls solche kulturelle Einflusse aufnahmen Die Frage einer weiblichen Priesterschaft bleibt unbeantwortet aus dem Wortschatz und sonstigen angelsachsischen Quellen ist dies nicht zu entnehmen Dennoch kommt weibliches Kultpersonal eine Rolle zu der als Zauberin und als Wahrsagerin Die angelsachsischen Priester durften keine Waffen tragen sie gehorten nicht zu den Kriegern und durften nur Stuten als Reittiere benutzen Neben der zentralen Aufgabe der Verrichtung von Opferhandlungen als Opferpriester war die Position des Ratgebers besonders fur den Adel und den politischen Entscheidungstragern eine weitere bedeutende Funktion Ausgehend vom Begriff fur Opfer Opfern blōtan und vergleichend der spateren christlichen Wortbildung weofod thegn Altardiener bedeutet der Begriff thyle wie im altnordischen THulr einen Kultredner mit sakraler Funktion in den schriftlichen angelsachsischen Quellen aber auch Rat der Fursten Dichter Glossen im Beowulf Wie der gemeingermanische Adel so hatte der angelsachsische Adel insbesondere der Konig neben der offiziellen politischen Macht und Gewaltenausubung eine sakrale Bedeutung und Funktion Konigsheil Die angelsachsischen Konige hatten einen nicht zu unterschatzenden hohen Grad an Einfluss auf den Staatskult durch die wechselseitige Beziehung aus der Sozialstruktur und der Sakralkultur Tacitus berichtete schon uber ein Konigspriestertum dessen sakrale Funktion auch in den wikingerzeitlichen Norden zu finden ist Nordische Konige gaben zu Lebzeiten Segen und wurden nach ihrem Tod vergottert und angelsachsische Konige fuhrten ihre Sakralabstammung auf Wōden zuruck eine Heiligkeit auf Grundlage der Vererbung des Gebluts Das fruhmittelalterliche Staatschristentum der Angelsachsen und der Franken ist auf den ehemaligen heidnischen Kult und dessen enge Verbindung zum germanischen Staatswesen zuruckzufuhren Bezeichnend wurde Konig Aethelberth als Herr des Opfers genannt was ihm politische Schwierigkeiten mit der erstarkenden Kirche einbrachte Opfer Gebet und kultische Feste Opfer und Feste ita ut in morem antiquorum Samaritanorum et Christo seruire uideretur et diis quibus antea seruiebat atque in eodem fano et altare haberet ad sacrificium Christi et arulam ad uictimas daemoniorum es hatte den Anschein als ob er Redwald nach dem alten Brauche der Samariter zugleich Christus und den Gottern diente denen er vorher anhing denn im selben Heiligtum hatte er einen Christus geweihten Altar und einen kleinen Altar fur die Opfer an die Heidengotter Beda Hist ecc gen Angl II 15 Das germanische Opfer bestand vor allem aus Bitt und Dankopferhandlungen Die Opfer wurden bei dem offentlichen Gemeinschaftsritus wie bei den privaten Kulthandlungen aus dem Zweck heraus durchgefuhrt der mit den Opfergaben inhaltlich in Verbindung stand Direkte schriftliche Quellen zu den angelsachsischen Opfer und Festbrauchen bestehen nicht die sprachlichen Zeugen aus dem Wortschatz stammen aus christlicher Zeit und Anwendung und sind alter als das angelsachsische Christentum und eine kleine Anzahl stehen tatsachlich mit dem paganen Kult und Ritus in enger Verbindung Studien zu den wikingerzeitlichen Opferpraktiken auf Basis bestimmter eindeutiger Phrasen aus Sagaliteratur des Hochmittelalters zeigen das nur weniges verlasslicher an vorchristliche pagane Praktiken anzubinden ist Uber allen textuellen Schilderungen insbesondere der vermeintlich aussagekraftigen Begrifflichkeiten ist die Zeiteingebundenheit des oder der Autoren in ihrem hochmittelalterlichen christlichen Kontext zu sehen und deren primaren Einflusse Fur die christlichen Autoren war die authentische Darstellung vorchristlichen Brauchtums von sekundarer Wichtigkeit bestimmt Die angelsachsischen Begriffe fur das Opfer beziehungsweise die konkrete Opferhandlung ist das oben genannte blōt blōtan welches im altnordischen blot und im althochdeutschen blŏzan Erwiderung findet Ein weiter Begriff ist lac welcher mit dem gemeingermanischen Begriff laikaz tanzen hupfen in semantischer Verbindung steht siehe auch der Personenname Oslac Blōtan hat unter anderem die Bedeutung von stark machen starken auch als synonym fur Anbetung eine Verwandtschaft zu blōd Blut besteht wie im ganzen germanischen Raum nicht Der Opferer beziehungsweise opfernde Priester ist der blōtere blōtorc ist das Opfergefass welches zu bestimmten in den Jahreszeiten stattfindenden Festen Verwendung fand unter anderem am blōt mōnad dem Opfermonat November siehe Goi blot Lac bedeutet die Gabe Opfer und in den Verbindungen baerne lac und cwic lac Brand und Tieropfer Der Begriff hat aber noch weiter Bedeutungen wie unter anderem Spiel Kampf und Beute Geopfert wurden Tiere Feldfruchte und Gegenstande des alltaglichen Bedarfs von durchaus hoheren materiellen Wert aber besonders durch den ideellen kultbezogenen Wert Die fur die Opferung tauglichen Tiere wurden unter den altenglischen Begriff tiber tifer althochdeutsch zebar gefasst die untauglichen beziehungsweise nicht verwendeten Tiere folglich als Ungeziefer bezeichnet Ein Bezug zwischen der Art des Opfertiers und der Gottheit fur welche das Opfer bestimmt ist wird in der Forschung spekulativ angenommen Fur den angelsachsischen Bereich waren das mutmasslich besonders fur THunōr Ziegen bocke fur Wōden Pferde Papst Gregor erwahnte in seinem Brief an Augustinus das Abhalten von grossen Tieropfern durch die Angelsachsen dies mit rituellen Schlachtungen und in grosser Anzahl von Rindern Beim Akt des Opferns wurde die Ortlichkeit der Altar und gegebenenfalls das Idol des Gottes fur den das Opfer abgehalten wurde mit Blut bespritzt oder bestrichen sowie uber die teilnehmenden Personen Der altenglische Begriff fur segnen heiligen lautet verblasst bletsian zur ursprunglichen Form blōdisōn mit Blut roten Zudem wurde das Blut des Opfertieres als Kulttrunk verzerrt Die Bedeutung des Begriffs lac hinsichtlich ausgelassenen Tanzes des Kulttanzes an sich zeigt die wechselwirkende Verbindung zwischen dem ernsten religiosen Akt des Opferns und der profanen Welt des sich anschliessenden Opfer und Festmahls das begleitet wird oder zuvor zum Opfer durch kultische Umzuge sportliche Wettkampfe die auf Ausdauer und Kraft ausgelegt waren Die northumbrische Festhalle von aus dem 6 7 Jahrhundert wurde falschlich fur ein Gebaude mit reiner Tempelfunktion gehalten wobei Einzelheiten von den vergleichbaren nordgermanischen Kulthallen aus spaterer Zeit abweichen Siedlungsspuren sind nicht zu finden jedoch abgelegte Knochenreste von Rindern die als Reste von Kult und Opfermahlen deutbar sind Spatere kirchliche Erlasse untersagten dem zumeist in bauerlichen Strukturen lebenden Angelsachsen den Genuss von Blut und Fleisch der Opfertiere sowie begleitende Praktiken wie beispielsweise das Aufhangen von Tierhauten Ausgelassenene rituelle Feiern finden sich in der germanischen Welt und daruber hinaus bei anderen historischen Religionen besonders bei Vegetationsriten begleitet von einer deutlich sexuellen Nebenbedeutung beispielsweise im Nerthuskult bei Tacitus oder im Freyrkult zu Uppsala nach Adam von Bremen Die Verehrung von Muttergottheiten Terra Mater ist altererbt und findet sich in der germanischen Welt des 1 Jahrhunderts in den niederrheinischen Matronenkulten wieder Beda berichtet von den kultischen Umzugen zur Verehrung einer mōdra die in der mōdra nect das fruchtbarkeitsrituelle Moment scheint hier aber schon erweitert worden mit dem Bezug auf den Toten und Seelenkult In diesem Rahmen fruhjahrlicher Vegetationsriten wird auch die von Beda beschriebenen Eostra in Bezug stehend gesehen in Analogie zu den Matronen und Disenkulten beziehungsweise der altsachsischen Idisi Fruchtbarkeitsriten einschliesslich der Abhaltung von damit verbundenen Opferfesten lassen sich zeitlich festlegen fur den ausgehenden Winter und Fruhlingsanfang heutige Brauchtumer wie Maifeiern und Maibaume sind Nachlaufer des einstigen nicht nur angelsachsischen paganen Ritus Mitte September wurde im Haligmōnad ein Herbstopfer gefeiert sowie zur Wintersonnenwende die Mutternacht an die sich hochstwahrscheinlich zum Jahresbeginn das Julopfer anschloss Beispiele fur einzelne Feste die sich aus den Quellen rekonstruieren lassen oder heute noch von Anhangern eltenglischer Religion begangen werden finden sich auf der Liste der Germanisch Neuheidnischen Feiertage Einige sind bei Beda Venerabilis erwahnt der ausserdem eine vollstandige Aufzahlung der Monate uberliefert und sie ungefahr den romischen zuordnet Monat Angelsachsisch Romisch1 Giuli II Januar2 Solmonath Februar3 Hredhmonath Marz4 Eosturmonath April5 Thrimilchi Mai6 Litha I Juni7 Litha II Juli7 8 Litha III Juli August8 Veodmonath August9 Halegmonath September10 Vintirfyllith Oktober11 Blosmonath November12 Giuli I DezemberIdolatrie Tacitus berichtet uber die Stamme an der Nordseekuste aus denen die Angelsachsen entstammten im Kapitel 40 von dem oben erwahnten Kult um die Fruchtbarkeitsgottin Nerthus Nach der kultischen Umfahrt auf einem Wagen wird das Numen in einem versteckten See gewaschen Numen bedeutet hier ein Idol oder Kultbild Den gemeingermanischen Brauch der Verwendung von Idolen in der Kultpraxis haben die Ausgewanderten vermutlich mitgenommen Kirchliche Anweisungen aus der Zeit der Mission der Angelsachsen betonten dass die heidnischen Kultorte progressiv im christlichen Sinne weitergenutzt werden sollten lediglich die Gotterbilder Figuren sollten zerstort werden sed ipsa quae in eis sunt idola destrunatur Die Missionare gingen von etwas Realem aus dass ihrer konkreten Tatigkeit herausfordernd alltaglich begegnete Altenglische Begrifflichkeiten fur ein Idol hangen eng mit den Begriffen fur die Kultorte zusammen beziehungsweise sind wie oben abgehandelt zum Teil ident sowohl im Einzelfall wie im Vergleich mit Begrifflichkeiten anderer germanischer Volker Hierbei tendiert die Spannbreite der Objekte zwischen anthropomorphen also kunstlerisch mehr oder weniger bearbeiteten in der Regel aus Holz bestehenden Gotzen bis zu schlichten Pfahlen Ein solcher idolartiger schlichter Kultpfahl wird bei der Kulthalle von Yeavering angenommen welcher grosse Ausmasse hatte Fur das angelsachsische Siedlungsgebiet keine archaologische Nachweise durch Funde von Idolen wie vergleichbar in Deutschland und in Danemark bis auf die sachlichen und sprachlichen Indizien siehe Anthropomorphe Pfahlgotter Der Brakteat von Holt in Norfolk mit der vermuteten figurlichen Darstellung des Gottes Tiw gehort wie andere arttypische Abbildungen nicht zur unmittelbaren Sphare der Idolatrie da ein Zeugnis einer religiosen Bindung durch einen personlichen Glauben schwerlich festzustellen ist Analog zu Funden in angelsachsischen Grablegen Eastry in Kent ist eher mit der Zauberwirkung eines Amulettes in Verbindung zu bringen und gehort weitestgehend in den Bereich des Zaubers und der Magie Zauber und Magie Die meisten der vielfaltigen Formen von Magie und Zauber gehen davon aus dass der Mensch durch bestimmte Praktiken die Krafte des Jenseits beeinflussen und zu seinen Gunsten in Bewegung setzen konne Rudolf Simek Der Glaube der Germanen S 135 Ernst Alfred Philippson fuhrt dahingehend weiter aus dass diese Gunstbarmachung in Bewegung setzen durch bestimmte Praktiken wie der Beschworung der Gottheiten durch Tiere Pflanzen und der leblosen Natur als Medium den magischen Kontakt herstellen Der grundsatzliche archaische germanische Glaube an eine beseelte Natur die besonders an Kultorten manifest und erfahrbar wurde fuhrte zum einen zur Personifizierung der Naturkrafte in einzelnen Gottheiten und in die Personifizierung der Geister und den sich daraus ergebenen Damonenglaube Der Damonenglaube gehort unmittelbar in die Sphare des Zaubers und der Magie Personifizierungen beispielsweise durch Figuren der niederen Mythologie wie Elfen Alben Kobolde Wassergeister wurden zur Schadenabwehr oder zur Verfluchung durch Zauber beschworen Im Ubrigen stellten die Praktiken der fruhkirchlichen Missionare und Priester fur die Neubekehrten kein wesentlichen Kulturbruch dar denn die Beschworungen beziehungsweise Austreibungen von Damonen durch diese waren ebenfalls wie die pagane Tradition an den Glauben und die Wirkkraft des Zaubers gebunden Die Kirche unterschied lediglich zwischen Weisser Magie im guten kirchlichen Brauch und der Schwarzen Magie fur alles heidnische Letztere wurde verboten und als Sakrileg indiziert poen Pseudo Ecgberti IV XX poen Pseudo Thedori XXIII amp 16 Die Aufzeichnung von ursprunglich heidnischen und in den altesten Beispielen noch die germanische Mythologie bemuhenden Zauberspruchen mag ihren Grund auch darin haben dass der pagane Zauber schon bald vom christlichen Wunderglauben vom magischen Verstandnis oder Missverstandnis des christlichen Erlosungsglaubens uberlagert aufgesogen und damit implizit gerechtfertigt wurde Dieter Kartschoke Geschichte der deutschen Literatur im fruhen Mittelalter S 119 Ein besonders germanisches Charakteristikum ist die hauptsachlich weibliche Rolle in der Ausubung von Zauberpraktiken Dies wurde schon von Tacitus Germania Kap 8 durch die Praktiken der Mantik der Wahrsagerei belegt Des Weiteren geht aus den mittelalterlichen kirchlichen Buss und anderen Verordnungen bis zum fruhneuzeitlichen englischen Hexenwahn die bedeutende weibliche Rolle im Zauber hervor Der altenglische Begriff hellerune tituliert Frauen rune auch im Sinn von Hexe die Zauber ausuben die mit Toten in Zusammenhang stehen als Form einer vermutlichen Totenbannung durch Anwendung eines Runenzeichens oder der Totenbeschworung Wiederganger Der Zauber wird unter anderen als heagorun benannt im ubertragenen Sinn eines unbestimmten grossen Geheimnis Auffallend ist das ein gemeingermanisches Wort fur Zauber nicht besteht jedoch eine Anzahl die in den Sprachen verwandt anlauten aber abweichende Bedeutungen haben Beispielsweise bedeutet das aus dem mittellateinischen cauclearius neuhochdeutsch Gaukler entlehnte im altsachsischen kōklari ebenfalls Zauberer das altenglische geogelere durch einen Zauberspruch verhexen Durch den Begriff side sidsa bezaubern verhexen besteht ein vermuteter Bezug zum altnordischen seidr Benannt wird hingegen die unterschiedlichen Wirkweisen des Zaubers und die damit verbundene Praxis Die Zauberhandlung erfolgt unterstutzend und verstarkend durch diverse Zaubermittel oder durch die rituelle Aufsagung zauberisch wirkender Worte alternative und zweckgebundene Zauberspruche Die Wirkkraftigkeit des Zaubers ist in der Kombination der Komponenten am grossten Die einfachste und vermutlich ursprunglichste Art eines Zaubermittels ist die Kraftubertragung an und durch die Bedeutung der besonderen kultisch sakralen Orte wie Quellen Steine und Baume Zaubermittel Als Zaubermittel dienten Amulette unterschiedlichster Ausformungen wie unter anderem aus Grabbeigaben festgestellt Bernsteine Brakteaten und vielleicht totemistisch zu deutende Nachbildungen von Vogel und anderen Tierklauen sowie die Verwendung von Krautern Kirchliche Verbotschriften und Berichte wiesen energisch auf die Unterlassung dieser Mittel zum Zweck des verbotenen heidnischen Zaubers hin phylacteria vel carmina die Amulettverwendung und die Zaubergesange Spruche Runen einzeln geritzt beziehungsweise geschrieben hatten eine magische Komponente Runenzauber durch deren namentliche Bedeutung in welchen Zusammenhangen als ein Zaubermittel bleibt im angelsachsischen Kontext unklar Im mythologischen Kontext jedoch nicht denn wie in der nordischen Mythe gilt Wōden als Stifter der Runen Carmina im Verstandnis einer Zauberformel kann der Rauner runa nicht nur geraunt runian haben sondern naheliegend auch als Zeichen mit Schutz und heilbringender Zauberwirkung apotropaisch oder im Sinne schadenzauberischer Wirkungen verwendet haben Mittelalterliche Reflexe auf diese heidnischen Traditionen zeigt beispielsweise der Brauch Kreuzzeichen zu schlagen zum Schutz vor den Machten des Bosen Des Weiteren geht nachklingend aus Runengedichten wie dem Abecedarium Nordmannicum diese Bezuge hervor Das erhaltene altenglische Runengedicht unterliegt jedoch der mittelalterlich gelehrten Perspektive und ist in diesem Kontext der angelsachsischen Magie nicht aussagekraftig siehe Tiwaz Beda berichtet von einem Zauber durch Fessellosung wobei unklar ist ob dieser Zauber durch das Mittel eines Runenzeichens erwirkt wurde Zumindest ubersetzt die altenglische Fassung Bedas lateinisches literas solutarias losende Zeichen mit alysendlecan rune also im moglichen Sinn eines losenden Abwehrzaubers Zauberworte und Zauberspruche Zauberworte und Zauberspruche sind unabdingbar und sind besonders gut bei den Angelsachsen belegt durch die erhaltenen zahlreichen Zauberspruche und dem expliziten Wortschatz Analog zu den fruhdeutschen Zauberspruchen lasst sich die genuin germanische Form durch den verwendeten Stabreim die Langzeile und den mythologischen Apparat erkennen Das altenglische Prafix gal bedeutet unter anderen Ausgelassenheit sexuelle Lust galan besingen zaubern gealdor Zauberlied oder Zauberspruch und gealdorcraeftiga den Zauberer Die Reihung zeigt deutlich dass der pagane Zauber und Magie nicht zu separieren ist vom ubrigen religiosen Kult und Ritus wie parallel durch die ebenfalls ekstatischen Elemente der Opferhandlungen siehe auch Galster Der Grossteil der erhaltenen altenglischen Zauberspruche sind unter anderem in Leechbook III und im Lacnunga gelistet und daher in der Humanmedizin verortet wie zum Beispiel der sogenannte Neunkrautersegen Beim Spruch wid cyrnel bekommt die im Germanischen magische Zahl Neun gleichfalls bedeutend zum Tragen in Form des ebenfalls zauberisch wirkenden Abzahlreims Durch den Spruch sollen die nodthaes sweoster wagemutige Schwestern im Sinn von Damonen Geister durch das Abzahlen vertrieben werden Neogone waeran nodthaes sweoster tha wurdon tha nygone to VIII tha VIII to VII tha VII to VI tha I to nanum Weitere Spruche in einer milderen Form sind Liebeszauber oder solche in die fruchtbarkeitsrituelle Aspekte einfliessen wie im sogenannten Acker oder Flursegen Leechbook Dieser Spruch ist ein Gemisch paganer und christlicher Elemente Nach der Anweisung an verschiedenen Stellen des Ackers Honig Milch Hefe und Baumwurzeln zu vergraben soll der Sprecher als Bezauberer ein Bauer sich nach Osten wenden und unter anderem verlauten eordan ic bidde and upheofon Die Erde bitte ich und den Ob er himmel Vers 4 Hier zeigt sich deutlich die gemeingermanische Vorstellung hinsichtlich der Kosmogonie der Weltschopfung ahd ŭfhimil im Wessobrunner Gebet an upphimin in der Voluspa Erce Erce Erce eordan modor Erce Erce der Erden Mutter Vers 14 Folde fira modor Folde der Menschen Mutter Vers 30 Ist die erste Anrufung der Mutter im Kontext der Matronenverehrung zu sehen zu der die Eostre n vermutlich konzeptionell wie die der Mōdranith zuzuordnen sind So entscharft die zweite Anrufung durch die christliche Anwendung oder Anwendbarkeit auf Maria den paganen Duktus Der sogenannte Spruch gegen Hexenstich wid faerstice ist nach Andreas Heusler der altenglische Spruch der besonders durch seine bestehenden Parallelen zu den altdeutschen Merseburger Zauberspruchen paganen religios magischen Ritus veranschaulicht Hlude waeran hy la hlude da hy ofer thone hlaew ridan waeran anmode da hy ofer land ridan Scyld du de nu thu dysne nid genesan mote Ut lytel spere gif her inne sie Stod under linde under leohtum scylde V 5 thaer da mihtigan wif hyra maegen beraeddon and hy gyllende garas saendan ic him oderne eft wille saendan fleogende flane forane togeanes Ut lytel spere gif hit her inne sy V 10 Saet smid sloh seax lytel iserna wund swide Ut lytel spere gif her inne sy Syx smidas saetan waelspera worhtan Ut spere naes in spere V 15 Gif her inne sy isernes dael haegtessan geweorc hit sceal gemyltan Gif du waere on fell scoten odde waere on flaesc scoten odde waere on blod scoten odde waere on ban scoten odde waere on lid scoten naefre ne sy din lif ataesed V 20 gif hit waere esa gescot odde hit waere ylfa gescot odde hit waere haegtessan gescot nu ic wille din helpan THis de to bote esa gescotes dis de to bote ylfa gescotes dis de to bote haegtessan gescotes ic din wille helpan Fleoh thaer on fyrgenheafde V 25 Hal westu helpe din drihten Nim thonne thaet seax ado on waetan Im Vers 4 fett kursiv erscheint die Hauptformel des Spruchs zu deutsch Heraus kleiner Speer der dreimal im Text kehrreimformig wiederholt wird Im Vers 6 erscheint wie im ersten Merseburger Spruch eine weibliche Personengruppe Machtige Weiber die aufgrund ihres zauberkraftigen Wirkens V 7 das Schleudern der Gere im Vers 17 als Hexen Hexen Werk bezeichnet werden Nach wiederholter apellativ beschworender Hauptformel folgt von Vers 11 bis 15 die Fertigung des Heilgerats Ein Schmied sass und schmiedet ein kleines eisernes Messer todlich wirkend Nach erneuter Hauptformel die Wirkkraft des Zaubers steigernd wird das Mittel verstarkt Sechs Schmiede sassen und deren Werk sind Kampfspeere die wirkten Vers 14 Von Vers 18 bis 23 folgt eine formelartige Zahlung auf welche Bereiche der Zauber sich schutzend heilend auswirkt und gegen wen der Zauber in Kraft gesetzt wirkt Heusler ubersetzt die Verse 18 19 ob du seist in die Haut geschossen oder seist ins Fleisch geschossen oder seist ins Blut geschossen oder seist ins Glied geschossen Eine parallele Form findet sich in der Schlusssequenz des zweiten Merseburger Spruchs Vers 21 nennt die gegen wen der Zauber wirkt esa ist der Begriff fur die Gotter die Asen ylfa sind die Elfen und Vers 22 schliesst mit den Hexen ab Die Carmina werden durch die dynamische Versgestaltung wirksam unterstutzt Fur den in paganer Tradition stehenden Angelsachsen wird das Erleben der Zauberhandlung mit dem Horen der Zauberspruche des Gesangs der sinnliche Zusammenhang geschlossen Er wird situiert in der Welt die ihn umgibt und taglich real mit den Gesetzmassigkeiten der Gegenpole von Leben und Tod konfrontiert Nicht ohne Grund wirkt die Sphare des Zaubers in die des Totenkultes und der Bestattungsriten ein TotenkultRekonstruktion des Helms von Sutton Hoo Uber den Umgang der Angelsachsen mit ihren Toten ist man vor allem auf archaologische Spuren angewiesen wie etwa die Art der Bestattung Brandbestattung Feuerbestattung und die Menge und den Wert der Grabbeigaben Im spaten funften und fruhen sechsten Jahrhundert machten in England Brandbestattungen zugunsten von Korperbestattungen Platz Es liegt nahe dahinter den Einfluss der Christianisierung zu sehen da die christliche Religion mit ihrem Fokus auf der korperlichen Auferstehung der Toten Korperbestattungen eher bevorzugt Der Historiker Nicholas J Higham argumentiert jedoch dass diese Anderung der Bestattungspraktiken zu fruh einsetzt um auf den Einfluss der Christianisierung zuruckzugehen Vielmehr ist es wahrscheinlicher dass die britische Urbevolkerung zunehmend die Brandbestattung zugunsten von angelsachsischen Brauchen wie der Korperbestattung unter Umstanden mit reichen Grabbeigaben aufgab Als Grabbeigaben waren Dinge ublich wie Topferware Schwerter Speere Amulette Scheren und Kamme ferner Broschen Ringe und Russelbecher In der Regel markierten reichhaltige Grabbeigaben hoheren sozialen Status Im spaten sechsten Jahrhundert anderte sich die Art der Grabbeigaben wobei die Ursache noch unklar ist So verschwinden z B Bernsteinperlen und bestimmte Broschentypen was darauf hindeutet dass sie nicht langer hergestellt werden Stattdessen kann man besonders bei Grabern hoher gestellter Personen eine Zunahme importierter Waren aus dem Frankenreich und dem ostromischen Reich sowie Schalen aus romischer Handwerkstradition beobachten Im fruhen siebten Jahrhundert verschwinden Grabbeigaben vollstandig was zwar mit der Zeit der Christianisierung der Angelsachsen zusammenfallt aber nicht zwingend als Folger der Christianisierung interpretiert werden muss Auch der Einfluss frankischer Bestattungsriten die ebenfalls zunehmend auf Grabbeigaben verzichteten konnte hier eine Rolle gespielt haben Ausgrabung des Schiffsgrabs von Sutton Hoo Grabhugel waren in der fruhen angelsachsischen Zeit eher selten wurden aber ab der Mitte des sechsten Jahrhunderts zunehmend popularer Auffallig ist dass in der Phase als Grabbeigaben in den meisten Grabern geringfugig oder schon ganz verschwunden waren es noch eine kleine Zahl von Begrabnissen von Individuen gab die sich durch Grosse reichhaltige Grabbeigaben und auch die Verwendung von Grabhugeln und Grabkammern auszeichneten Eines der fruhesten archaologisch erforschten Graber ist ein Grabhugel in Kingston Down Kent in dem eine mit Gold und Silberschmuck ausgestattete Frau und ein Kind mit reichhaltigen Grabbeigaben gefunden wurden dieser Grabhugel wurde bereits 1771 entdeckt und ausgegraben Solche reich ausgestatteten Graber sind in die Literatur auch als Furstengraber eingegangen ahnliche Kammergraber hat man auch im kontinentalen Europa gefunden das bekannteste ist das Begrabnis des Konigs Childerich I in Tournai in Belgien Zu den bekanntesten und spektakularsten Grabfunden in England durfte das Hugelgrab in Sutton Hoo gehoren wo unter einem Hugel ein Bootsgrab mit dem bedeutendsten Hordfund in Grossbritannien entdeckt wurde einschliesslich kostbarer Waffen einem Helm und einer Geldborse mit frankischen Munzen zusammen mit Trinkhornern und silbernen Gefassen Aufgrund des Datums der Munzen schreibt man das Grab potentiell dem anglischen Konig Raedwald zu ChristianisierungWohl ab dem 6 Jahrhundert begann die Christianisierung der angelsachsischen Volker Es waren zuerst die Adeligen die sich dem neuen Glauben zuwandten Beda berichtet welche Grunde sie bewegten Im Rat von Konig Edwin vergleicht einer seiner Gefolgsleute das Leben wie sie es bisher kannten mit dem Flug eines Spatzes der aus einem eiskalten Sturm in eine warme erhellte Met Halle fliegt und wieder hinaus in den Sturm Ipso quidem tempore quo intus est hiemis tempestate non tangitur sed tamen paruissimo spatio serenitatis ad momentum excurso mox de hieme in hiemem regrediens tuis oculis elabitur Ita haec uita hominum ad modicum apparet quid autem sequatur quidue praecesserit prorsus ignoramus Unde si haec noua doctrina certius aliquid attulit merito esse sequenda uidetur Wahrend der Zeit in der er sich drinnen aufhalt wird er vom Wintersturm nicht beruhrt doch nach einem kurzen Moment der Heiterkeit verschwindet er bald aus deinen Augen geht zuruck in den Winter aus dem er gekommen ist So erscheint das Leben der Menschen fur kurze Zeit was aber darauf folgt oder was ihm vorausging daruber wissen wir nicht das Geringste Wenn nun diese neue Lehre Christentum irgendwelches sichereres Wissen beitragt verdient sie es befolgt zu werden Beda Hist ecc gen Angl II 12 13 Bedeutend ist vor allem der Beitrag der Ehefrauen angelsachsischer Konige die die christliche Religion vom europaischen Kontinent mitbrachten So setzte Bertha Tochter des Frankenkonigs Charibert I durch dass sie einen katholischen Geistlichen nach Canterbury mitbringen konnte als sie AEthelbert den Konig der Kenter heiratete Die romische Kirche trug auch zur Christianisierung der Angelsachsen bei etwa indem sie den romischen Klosterprior Augustin nach England sandte Missionare errichteten ferner Bistumer und Kloster meist mit der Unterstutzung angelsachsischer Herrscher Dennoch war der Glaubenswechsel kein unbedingter Religionswechsel An der Person Edwins wird deutlich das der Prozess sich mehrere Jahre hinzog und letztlich auch und vor allem aus staatspolitischer Rason zum Abschluss kam Einige Familienangehorige Edwins blieben ungetauft Auch in den folgenden Generationen bis zur Mitte des 7 Jahrhunderts geschah es dass sich zwar der Konig taufen liess jedoch sicherheitshalber nicht seine Sohne Diese ambivalente Praxis sollte gewahrleisten dass die eigene Herrschaft auch dann gesichert blieb wenn das Christentum scheitern sollte Bis zum 9 Jahrhundert hatte das Christentum den ursprunglichen Glauben der Angelsachsen abgelost dieser lebte nur im Volksglauben weiter Siehe auchNordgermanische Religion Dise Altenglische Sprache Altenglisch Altenglische LiteraturLiteraturBrian Branston The lost Gods of England Thames and Hudson London 1974 Wilhelm Gronbech Kultur und Religion der Germanen 13 Auflage WBG Darmstadt 2003 ISBN 3 89678 229 0 Karl Helm Altgermanische Religionsgeschichte 2 Bande in 3 Teilbanden 1913 1937 1953 Carl Winter Heidelberg Nicholas J Higham Martin J Ryan The Anglo Saxon World Yale University Press New Haven 2013 ISBN 978 0 300 21613 4 Bernhard Maier Die Religion der Germanen C H Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 50280 6 Bernhard Maier Knut Schaferdiek Religion Christianisierung In Heinrich Beck Heiko Steuer Dieter Timpe Hrsg Germanen Germania Germanische Altertumskunde de Gruyter Berlin New York 1998 ISBN 3 11 016383 7 S 199 215 Richard North Heathen Gods in Old English Literature Cambridge Studies in Anglo Saxon England 22 Cambridge University Press Cambridge 1997 ISBN 0 521 55183 8 Lutz von Padberg Mission und Christianisierung Formen und Folgen bei Angelsachsen und Franken im 7 und 8 Jahrhundert Fritz Steiner Verlag Stuttgart 1995 ISBN 3 515 06737 X Ernst Alfred Philippson Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen Kolner anglistische Arbeiten Band 4 Verlag Bernh Tauchnitz Leipzig 1929 literature at Walter Pohl Gentilismus In Heinrich Beck Heiko Steuer Dieter Timpe Hrsg Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 11 de Gruyter Berlin New York 1998 ISBN 3 11 015832 9 Alex Sanmark Sarah Semple Martin Carver Hrsg Signals of Belief in Early England Anglo Saxon Paganism Revisited Oxbow Books Oxford Oakville 2010 ISBN 978 1 84217 395 4 Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 3 vollig uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2006 ISBN 3 520 36803 X Rudolf Simek Religion und Mythologie der Germanen WBG Darmstadt 2003 ISBN 3 534 16910 7 Gustav Storms Anglo Saxon Magic Centrale Drukkerij N V NIJMEGEN 1948 Ake V Strom Haralds Biezais Germanische und Baltische Religion W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1975 ISBN 3 17 001157 X Jan de Vries Altgermanische Religionsgeschichte 2 Bande Walter De Gruyter Berlin 1970 BelegeDie wissenschaftliche Klassifizierung wird u a bei A Strom Karl Helm und in der Theologischen Real Enzyklopadie unter dem Stichwort Germanische Religion plausibel nach sprachwissenschaftlichen und kulturmorphologischen Aspekten erlautert Ewald Standop Edgar Mertner Englische Literaturgeschichte Quelle amp Meyer Verlag Heidelberg 1976 S 20 Wilhelm Gronbech Kultur und Religion der Germanen 13 Auflage WBG Darmstadt 2003 ISBN 3 89678 229 0 Band 1 S 33ff Bernhard Maier Die Religion der Germanen C H Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 50280 6 S 32ff Arno Borst Lebensformen im Mittelalter Ullstein Berlin 1999 ISBN 3 548 26513 8 S 37ff Bernhard Maier Die Religion der Germanen C H Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 50280 6 S 124f Heinrich Beck Probleme einer volkerwanderungszeitlichen Religionsgeschichte In Die Franken und die Alemannen bis zur Schlacht von Zulpich Dieter Geuenich Hrsg Walter de Gruyter Berlin New York 1998 ISBN 3 11 015826 4 S 475ff Michael Muller Wille Opferkulte der Germanen und Slaven Theiss Stuttgart 1999 S 7 8 Ernst Alfred Philippson Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen Kolner anglistische Arbeiten Band 4 Verlag Bernh Tauchnitz Leipzig 1929 S 44 Ernst Alfred Philippson Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen Kolner anglistische Arbeiten Band 4 Verlag Bernh Tauchnitz Leipzig 1929 S 47 48 Alexandra Pesch Die Gotter sind uberall In Goldbrakteaten Archaologie in Deutschland Ausgabe 4 2005 Nennius Historia Brittonum Zweisprachige Ausgabe Wiesbaden 2012 S 108 f 112 f Wolfgang Golther Germanische Mythologie Vollstandige Ausgabe Wiesbaden 2011 S 442 Wolfgang Golther Germanische Mythologie Vollstandige Ausgabe Wiesbaden 2011 S 514 f Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 3 vollig uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2006 ISBN 3 520 36803 X S 128 Gastbona wird auch auf Thunor gedeute anstatt auf den Teufel Satan Der klerikale Dichter des Beowulf zeigt deutlich dass die Begriffe mit heidnisch kultischen Hintergrund ihm in der ganzen fruheren Bedeutung nicht mehr gelaufig waren Haerg trafum ist der Tempel wortwortlich das Heilige Zelt Wig weordunga bedeutet Waffenopfer oder Kriegsopfer Moritz Heyne Beowulf mit Anmerkungen und Glossar Paderborn 1906 Ernst Alfred Philippson Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen Kolner anglistische Arbeiten Band 4 Verlag Bernh Tauchnitz Leipzig 1929 literature at S 183 184 die Begriffe der lateinisch Sprechenden oder Schreibenden zeigen diesen Umstand an templum et castrum und meistens als lucus fanum nemus wiedergegeben Zum Vergleich Franz Rolf Schroder Ingunar Freyer Tubingen 1941 S 9 15 den germanischen Baumkult betreffend Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 3 vollig uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2006 ISBN 3 520 36803 X S 406 Guus Kroonen Etymological Dictionary of Proto Germanic Brill Leiden Boston 2013 S 22 Julius Pokorny Indogermanisches etymologisches Worterbuch Band I Francke Bern Munchen 1947 1966 S 32 Hist Ecc IV 3 V 2 Wilhelm Gronbech Kultur und Religion der Germanen 13 Auflage WBG Darmstadt 2003 ISBN 3 89678 229 0 Band 2 S 371 372 althochdeutsch harug c haruch altnordisch horgr Ake V Strom Haralds Biezais Germanische und Baltische Religion W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1975 ISBN 3 17 001157 X S 110 111 Walter Baetke Das Heilige im Germanischen Tubingen 1942 S 90 92 Das altenglische weoh und anglische wig gehort zum urgermanischen wihaz und konnte auch in England Heiligtum aber auch ein Gotterbild Idol bedeutet haben Karl Hauck Der religions und sozialgeschichtliche Quellenwert der volkerwanderungszeitlichen Goldbrakteaten In Germanische Religionsgeschichte Hrsg H Beck D Ellmers K Schier Ergbd 5 zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde de Gruyter Berlin New York 1992 S 260 263 Ernst Alfred Philippson Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen Kolner anglistische Arbeiten Band 4 Verlag Bernh Tauchnitz Leipzig 1929 S 185 inkl Fussnoten Jan de Vries Altgermanische Religionsgeschichte 2 Bande Walter De Gruyter Berlin 1970 Band 1 264 265 266 Rudolf Simek Religion und Mythologie der Germanen WBG Darmstadt 2003 ISBN 3 534 16910 7 S 89 Ernst Alfred Philippson Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen Kolner anglistische Arbeiten Band 4 Verlag Bernh Tauchnitz Leipzig 1929 S 190 Rudolf Much Die Germania des Tacitus Hrsg von Wolfgang Lange Herbert Jankuhn 3 Auflage Carl Winter Heidelberg 1967 S 192 u a als Priester am Stammesheiligtum Ealhweard Ealhmund Oshelm Oslac Os vergl altnordisch Ase Godmund u a Karl Helm Altgermanische Religionsgeschichte 2 Bande in 3 Teilbanden 1913 1937 1953 Carl Winter Heidelberg 1953 S 189 Ernst Alfred Philippson Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen Kolner anglistische Arbeiten Band 4 Verlag Bernh Tauchnitz Leipzig 1929 S 182 Karl Helm Altgermanische Religionsgeschichte 2 Bande in 3 Teilbanden 1913 1937 1953 Carl Winter Heidelberg 1953 S 188 189 Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 3 vollig uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2006 ISBN 3 520 36803 X S 435 Lutz von Padberg Mission und Christianisierung Formen und Folgen bei Angelsachsen und Franken im 7 und 8 Jahrhundert Fritz Steiner Verlag Stuttgart 1995 ISBN 3 515 06737 X S 101f Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 3 vollig uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2006 ISBN 3 520 36803 X S 358 360 Ernst Alfred Philippson Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen Kolner anglistische Arbeiten Band 4 Verlag Bernh Tauchnitz Leipzig 1929 S 180 182 Lutz von Padberg Mission und Christianisierung Formen und Folgen bei Angelsachsen und Franken im 7 und 8 Jahrhundert Fritz Steiner Verlag Stuttgart 1995 ISBN 3 515 06737 X S 120 Ernst Alfred Philippson Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen Kolner anglistische Arbeiten Band 4 Verlag Bernh Tauchnitz Leipzig 1929 S 192 Zum Vergleich Walter Baetke Worterbuch zur Altnordischen Prosaliteratur 2 Auflage Berlin 1976 S 59 Ernst Alfred Philippson Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen Kolner anglistische Arbeiten Band 4 Verlag Bernh Tauchnitz Leipzig 1929 S 192 Hermann Reichert Heilige Tiere In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Heinrich Beck Dieter Geuenich Heiko Steuer Hrsg Band 14 de Gruyter Berlin New York 1999 ISBN 3 11 016423 X S 177ff Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 3 vollig uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2006 ISBN 3 520 36803 X S 438 Rudolf Simek Religion und Mythologie der Germanen WBG Darmstadt 2003 ISBN 3 534 16910 7 S 90 Dennis H Green Language and History in the Early Germanic World Cambridge University Press 1998 ISBN 0 521 79423 4 S 22 Ernst Alfred Philippson Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen Kolner anglistische Arbeiten Band 4 Verlag Bernh Tauchnitz Leipzig 1929 S 195 198 Rudolf Simek Religion und Mythologie der Germanen WBG Darmstadt 2003 ISBN 3 534 16910 7 S 91 Beda De temporum ratione Kap 15 Ernst Alfred Philippson Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen Kolner anglistische Arbeiten Band 4 Verlag Bernh Tauchnitz Leipzig 1929 S 66 122 Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 3 vollig uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2006 ISBN 3 520 36803 X S 90 73 217 Karl Helm Altgermanische Religionsgeschichte 2 Bande in 3 Teilbanden 1913 1937 1953 Carl Winter Heidelberg 1953 S 277 280 Ake V Strom Haralds Biezais Germanische und Baltische Religion W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1975 ISBN 3 17 001157 X S 98 Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 3 vollig uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2006 ISBN 3 520 36803 X S 297f Beda Historia Ecclesiastica I 30 Lutz von Padberg Mission und Christianisierung Formen und Folgen bei Angelsachsen und Franken im 7 und 8 Jahrhundert Fritz Steiner Verlag Stuttgart 1995 ISBN 3 515 06737 X S 119 120 Ernst Alfred Philippson Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen Kolner anglistische Arbeiten Band 4 Verlag Bernh Tauchnitz Leipzig 1929 S 190ff Ernst Alfred Philippson Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen Kolner anglistische Arbeiten Band 4 Verlag Bernh Tauchnitz Leipzig 1929 S 208 Ernst Alfred Philippson Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen Kolner anglistische Arbeiten Band 4 Verlag Bernh Tauchnitz Leipzig 1929 S 51ff S 66f S 69ff Karl Helm Altgermanische Religionsgeschichte 2 Bande in 3 Teilbanden 1913 1937 1953 Carl Winter Heidelberg 1953 S 124 Im althochdeutschen bedeutet hellaruna Zauberei Totenbeschworung mit der Endung m ari den Praktizierenden Glossierungen aus lat necromanticus und pythonicus Ernst Alfred Philippson Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen Kolner anglistische Arbeiten Band 4 Verlag Bernh Tauchnitz Leipzig 1929 S 212 Amulette oder Zauberspruche so beispielsweise auch in Verordnung der ersten karolingischen Reichsynode Ake V Strom Haralds Biezais Germanische und Baltische Religion W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1975 ISBN 3 17 001157 X S 98 Beda Hist Ecc IV 22 Rudolf Simek Zauberspruch und Zauberdichtung In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Heinrich Beck Dieter Geuenich Heiko Steuer Hrsg Band 34 de Gruyter Berlin New York 2007 ISBN 978 3 11 018389 4 S 445 Dieter Kartschoke Geschichte der deutschen Literatur im fruhen Mittelalter DTV Munchen S 119 Karl Helm Altgermanische Religionsgeschichte 2 Bande in 3 Teilbanden 1913 1937 1953 Carl Winter Heidelberg 1953 S 122 123 Ernst Alfred Philippson Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen Kolner anglistische Arbeiten Band 4 Verlag Bernh Tauchnitz Leipzig 1929 S 218 Mark C Amodio The Anglo Saxon Literature Handbook Oxford 2014 S 105 Wolfgang Meid Die germanischen Religion im Zeugnis der Sprache In Heinrich Beck Detlev Ellmers Kurt Schier Hrsg Germanische Religionsgeschichte Quellen und Quellenprobleme Ergbde zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 5 De Gruyter Berlin New York 1992 ISBN 3 11 012872 1 S 496 Ernst Alfred Philippson Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen Kolner anglistische Arbeiten Band 4 Verlag Bernh Tauchnitz Leipzig 1929 S 124 ff Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 3 vollig uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2006 ISBN 3 520 36803 X S 91 286 Andreas Heusler Altgermanische Dichtung Athenaion Berlin 1923 S 68 Nicholas J Higham Martin J Ryan The Anglo Saxon World Yale University Press New Haven 2013 ISBN 978 0 300 21613 4 S 127 128 Nicholas J Higham Martin J Ryan The Anglo Saxon World Yale University Press New Haven 2013 ISBN 978 0 300 21613 4 S 128 130 Nicholas J Higham Martin J Ryan The Anglo Saxon World Yale University Press New Haven 2013 ISBN 978 0 300 21613 4 S 128 131 Harald Kleinschmidt Die Angelsachsen C H Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 62137 6 S 52 55 Jennifer Wenner Die fruhchristliche Mission auf den britischen Inseln und ihr Einfluss auf den Kontinent In Erbe und Auftrag Jg 94 2018 S 248 259 hier S 255

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