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Das Hochstift Lüttich auch Fürstbistum Lüttich genannt französisch Principauté de Liège wallonisch Principåté d Lidje ze

Hochstift Lüttich

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Hochstift Lüttich
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Das Hochstift Lüttich, auch Fürstbistum Lüttich genannt (französisch Principauté de Liège, wallonisch Principåté d’ Lidje), zeitgenössisch üblicherweise Stift Lüttich, war ein geistliches Territorium des Heiligen Römischen Reiches im heutigen Belgien, bestehend vom Spätmittelalter (14. Jahrhundert) bis 1794/95. Es war der weltliche Herrschaftsbereich der Fürstbischöfe von Lüttich im Gegensatz zum größeren Bereich der Diözese, dem geistlichen Seelsorgebereich des Bistums Lüttich. Seit dem 16. Jahrhundert war das Stift Teil des Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreises. Das Hochstift Lüttich war zeitweise das mächtigste geistliche Fürstentum im Westen des Reichs.


Territorium im Heiligen Römischen Reich
Hochstift Lüttich
Wappen
Karte
Hochstift Lüttich um 1350
Alternativnamen Französisch: Principauté de Liège; Wallonisch: Principåté d’ Lidje, Niederländisch: Prinsbisdom Luik, Deutsch: Hochstift Lüttich
Entstanden aus im 14. Jahrhundert herausgebildet
Herrschaftsform Wahlfürstentum/Ständestaat
Herrscher/
Regierung
Fürstbischof, Administrator oder in Vakanz: Domkapitel
Heutige Region/en BE-WLG/BE-VLI/BE-WNA, kleinere Teile auch: BE-WHT, NL-LI
Reichstag Reichsfürstenrat: 1 Virilstimme auf der geistlichen Bank
Reichsmatrikel 60 Reiter, 90 Fußsoldaten, 400 Gulden (1522)
Reichskreis niederrheinisch-westfälisch
Hauptstädte/
Residenzen
Lüttich
Konfession/
Religionen
römisch-katholisch, jüdische Minderheit
Sprache/n Französisch, Latein, Deutsch, Niederländisch
Fläche 3.200 km² (Ende 18. Jh.)
Aufgegangen in 1794: Frankreich: Departments Meuse-Inférieure, Ourthe, Sambre-et-Meuse, Jemappes
1815: Vereinigte Niederlande

Vorgeschichte

Das Bistum wurde im 4. Jahrhundert in der Stadt Tongern von Maternus gestiftet und im 6. Jahrhundert nach Maastricht verlegt. Erst Bischof Hubertus nahm 720 seinen Sitz in Lüttich. Bereits Karl Martell verlieh dem Bistum Grafschaftsrechte. Otto II. entzog die Besitzungen des Bistums der weltlichen Gerichtsbarkeit.

Mit der Verleihung der Grafschaften Huy und Brunigerode (gelegentlich Grafschaft Hoegaarden genannt) an Bischof Notger (972–1008) wurde die Grundlage zum Aufstieg der Bischöfe zu Reichsfürsten gelegt. Diese Entwicklung vollzog sich während der nächsten 400 Jahre oftmals in Konkurrenz zum Herzogtum Brabant. Weitere Erwerbungen waren der Pagus Hasbania, 1095 zunächst als Pfand das Herzogtum Bouillon und 1366 die Grafschaft Loon. Hinzu kamen auch die Markgrafschaften Franchimont und Condroz. Das Hochstift verlor allerdings 1274 die Grafschaften Montfort und Kessel an das Herzogtum Geldern. Im Jahr 1365 kaufte es den Stammsitz der Herzöge von Bouillon.

Geschichte

Geschichte der Benelux-Staaten
Fränkisches Reich
≈500–843
Mittelreich (Lotharii Regnum)
843–855
Lotharingien
855–977
verschiedene adlige Besitztümer
977–1384

Hochstift Lüttich
985–1795

Burgundische Niederlande
(Haus Burgund)

1384–1477

Burgundische Niederlande
(Haus Habsburg)

1477–1556

Spanische Niederlande
1556–1581

Republik der Vereinigten Niederlande
1579/1581–1795
Spanische Niederlande
1581–1713

Österreichische Niederlande
1713–1795

Batavische Republik
1795–1806

Frankreich (Erste Republik)
1795–1805

Königreich Holland
1806–1810

Französisches Kaiserreich (Erstes Kaiserreich)
1805–1815

Königreich der Vereinigten Niederlande
(Haus Oranien-Nassau)
1815–1830


Großherzogtum Luxemburg
(Haus Oranien-Nassau)
1815–1890

Königreich der Niederlande
(Haus Oranien-Nassau)
ab 1830

Königreich Belgien
(Haus Sachsen-Coburg und Gotha)
ab 1830

Großherzogtum Luxemburg
(Haus Nassau-Weilburg)
ab 1890

Innere Strukturen

Gegenüber dem Bischof entwickelte sich das sehr wohlhabende Domkapitel bereits ab dem 11. Jahrhundert zu einem eigenen Stand. Die Stadt Lüttich erlebte durch Handel und Gewerbe einen starken Aufschwung. Das Maasgebiet, zu dem auch das Hochstift Lüttich gehörte, wurde seit dem 14. Jahrhundert zu einem Schwerpunkt der Kupfererzeugung und -verarbeitung. Es entwickelte sich ein bedeutendes Exportgewerbe, während Rohstoffe importiert wurden. Insbesondere in der Herstellung von Geschützen war Lüttich europaweit führend.

Bereits 1196/1198 gewährte Albrecht II. von Cuyk der Stadt Lüttich bedeutende bürgerliche Privilegien. In den Städten Lüttich, Dinant und Huy erlangten die Zünfte seit dem Ende des 13. Jahrhunderts innere Autonomie und eine Beteiligung an der Regierung der Städte. Die Hauptstadt entwickelte sich zur Spitze eines städtischen Landstandes.

Die XXIII Guten Städte

Zunächst 21, seit 1651 dann 23 sogenannte „Bonnes villes“ (Gute Städte) bildeten den Dritten Stand der Landstände. Seit 1373 entsandten die Guten Städte Vertreter in das „Tribunal des XXII“, bestehend aus vier Kanonikern von Saint-Lambert, vier Rittern und 14 Vertretern der Guten Städte. Man zählte 12 „villes thioises“ (Deutsche Städte, d. h. Städte mit Limburgischer Mundart) und 11 „villes romanes“ oder „wallonnes“ (Wallonische Städte mit französischer Sprache). Das Hochstift Lüttich war in 15 „Quartiers“ oder „Vinâves“ (5 „de banlieue“, 10 „hors-banlieue“) eingeteilt. Die nachstehende Liste der Guten Städte in historischer Reihenfolge verzeichnet diese „Quartiers“ ebenso wie die Anzahl der Mitglieder im „Tribunal des XXII“, dazu die heutige belgische Provinz.

Stadt Quartier Sprache Tribunal des XXII heutige Provinz Wappen
Lüttich (Liège/Luik) [Hauptstadt] Amercoeur, Avroy, Sainte-Maguerite, Sainte-Walburge, Saint-Léonard romane 4 Lüttich
Tongern (Tongeren/Tongres) Hespengau (Hesbaye) thioise 1 Limburg
Huy Condroz romane 2 Lüttich
Dinant Amont romane 2 Namur
Ciney Condroz romane Namur
Thuin Entre-Sambre-et-Meuse romane 1 Hennegau
Fosses-la-Ville Entre-Sambre-et-Meuse romane 1 Namur
Couvin Entre-Sambre-et-Meuse romane Namur
Châtelet Entre-Sambre-et-Meuse romane Hennegau
Sint-Truiden (Saint-Trond) Grafschaft Loon (Comté de Looz) thioise 1 Limburg
Visé Marquisat de Franchimont romane Lüttich
Waremme Hespengau (Hesbaye) romane Lüttich
Borgloon (Looz) Grafschaft Loon (Comté de Looz) thioise 1 Limburg
Hasselt Grafschaft Loon (Comté de Looz) thioise 1 Limburg
Maaseik Grafschaft Loon (Comté de Looz) thioise Limburg
Bilzen Grafschaft Loon (Comté de Looz) thioise Limburg
Beringen Grafschaft Loon (Comté de Looz) thioise Limburg
Herk-de-Stad (Herck-la-Ville) Grafschaft Loon (Comté de Looz) thioise Limburg
Bree (Brée) Grafschaft Loon (Comté de Looz) thioise Limburg
Stokkem Stokkem thioise Limburg
Hamont Grafschaft Loon (Comté de Looz) thioise Limburg
Peer Grafschaft Loon (Comté de Looz) thioise Limburg
Verviers Marquisat de Franchimont romane Lüttich

Zwei weitere Städte gehörten ebenfalls zum Territorium des Hochstifts Lüttich, hatten aber nicht den Status einer „Guten Stadt“:

Stadt Status heutige Provinz Wappen
Maastricht Kondominium mit dem Herzogtum Brabant und der Republik der Sieben Vereinigten Provinzen Limburg (Niederlande)
Bouillon Der Fürstbischof war in Personalunion Herzog von Bouillon. Provinz Luxemburg

Neben dem Domkapitel und den Städten bildete der Adel einen der Landstände. Mit dem Anspruch der Stände auf Mitsprache ging eine Schwächung des Bischofs einher. Bereits seit etwa 1270 kann man im Hochstift Lüttich von einer ständestaatlichen Verfassung sprechen. Seither waren die Landstände regelmäßig an zentralen politischen Entscheidungen, wie zum Beispiel der Erhebung von Steuern, beteiligt. Durch die Beteiligung der Stände wurde das Land selbst jedoch gestärkt. Schon 1213 schlugen Milizen des Landes eine Ritterarmee aus Brabant.

Konflikt mit Burgund

Im 14. Jahrhundert wurde das Hochstift Fürstentum mit Sitz und Stimme auf dem Reichstag. Es war zeitweise das mächtigste geistliche Fürstentum im Westen des Reiches.

In den Jahren 1313 bis 1364 stammten die Bischöfe aus dem mit Burgund verflochtenen Haus der Grafen de la Marck. In dieser Zeit verstärkte sich ein Trend zur Romanisierung des Hochstifts. Im weiteren Verlauf des 14. Jahrhunderts entwickelt sich ein Gegensatz zum stark expandierenden burgundischen Staat. Dieser hatte 1408 noch den Lütticher Bischof in dessen Konflikt mit der Stadt Lüttich unterstützt. Insbesondere in der Zeit von Karl dem Kühnen wurde Burgund ein Konkurrent des Hochstifts. Im Jahr 1468 wurden das Land von burgundischen Truppen verheert und die Stadt Lüttich verwüstet. Zwischen 1468 und 1477 gehörte das Hochstift vorübergehend zu Burgund. Das Herzogtum Bouillon ging an die Grafen de la Marck verloren.

Konfessionelles Zeitalter

Nach dem Tod Karls des Kühnen konnte das Hochstift wieder seine volle Souveränität erlangen. Kaiser Karl V. gab dem Stift das verlorenen gegangene Herzogtum Bouillon zurück. Das Hochstift Lüttich gehörte ab 1500 zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis.

1559 wurde das Bistum Lüttich aufgrund einer Reorganisation der Diözesen in den damaligen „habsburgischen Niederlanden“ (die heutigen Niederlande, Belgien ohne das Hochstift, Luxemburg und kleinere Teile Nordfrankreichs) auf Betreiben von Spaniens König Philipp II. dem neu gegründeten Erzbistum Mecheln unterstellt. Gleichzeitig wurde die Diözese zugunsten des neu gegründeten Bistums Namur verkleinert, das Hochstift aber nicht in den umliegenden Burgundischen Reichskreis überführt.

Das Hochstift nach 1648

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Der spätere Fürstbischof von Lüttich und Kölner Erzbischof Maximilian Heinrich von Bayern schlug 1649 noch als Koadjutor seines Onkels Ferdinand von Bayern Unruhen in der Stadt Lüttich mit Gewalt nieder. Die bürgerlichen Freiheiten wurden beseitigt und als Herrschaftssymbol eine Zitadelle erbaut. Während des Holländischen Krieges wurde das Hochstift wieder Kriegsschauplatz. In den Jahren 1675/76 war Lüttich französisch besetzt. Obwohl mit dem Königreich Frankreich zu dieser Zeit eng verbunden, musste 1678 auf Druck Frankreichs das Herzogtum Bouillon wieder abgetreten werden. Nach dem Abzug der Franzosen war insbesondere die Stadt Lüttich in ständiger Unruhe, und mehrfach kam es zu Aufständen gegen Maximilian Heinrich. Nach vergeblichen Vermittlungsbemühungen auch des Kaisers brach Wilhelm Egon von Fürstenberg 1684 den Widerstand mit Gewalt. Es konnte eine neue den Bischof begünstigende staatliche Ordnung durchgesetzt werden.

Teilweise in Verbindung mit der französischen Revolution kam es aus Protest gegen das absolutistische Herrschaftssystem des Fürstbischofs Cäsar Constantin Franz von Hoensbroech 1789 zur Lütticher Revolution; diese wurde Anfang 1791 von Truppen im Auftrag des Heiligen Römischen Reiches niedergeschlagen.

Nach der Schlacht bei Fleurus (1794) (26. Juni 1794) besetzte die Französische Republik die südlichen (österreichischen) Niederlande, darunter auch das Bistum. Im Frieden von Lunéville (1801) wurde es förmlich an Frankreich abgetreten und den Departments Meuse-Inférieure, Ourthe, Sambre-et-Meuse und Jemappes zugeschlagen. Im Jahr 1815 wurde es als souveränes Fürstentum Teil der Vereinigten Niederlande. Nach der Belgischen Revolution kam es 1830/31 an Belgien.

  • Teilansicht des Fürstbischöflichen Palais und der Lambertuskathedrale (Lüttich)
  • Fürstbischöfliches Palais in Lüttich

Bischofsliste

  • Liste der Bischöfe von Tongeren, Maastricht und Lüttich

Literatur

  • Alfred Bruns: Bistum Lüttich. In: Gerhard Taddey (Hrsg.): Lexikon der deutschen Geschichte. 2. Auflage. Kröner, Stuttgart 1982, ISBN 3-520-80002-0, S. 774–775. 
  • Bruno Demoulin: Principauté de Liège. Recueil des instructions aux ambassadeurs et ministres de France, Band 31, Éd. du Centre National de la Recherche Scientifique, Paris 1998, ISBN 2-11-089155-6.
  • Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7. Auflage. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 399 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  • Adolf Wohlwill: Die Anfänge der landständischen Verfassung im Bisthum Lüttich. Leipzig 1867, S. 9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Simon Reuter: Revolution und Reaktion im Reich. Die Intervention im Hochstift Lüttich 1789–1791 (= Verhandeln, Verfahren, Entscheiden. Nr. 5). Aschendorff, Münster 2019, ISBN 978-3-402-14663-7. 

Weblinks

Commons: Hochstift Lüttich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Lüttich – Quellen und Volltexte
  • Fürstbistum Lüttich – Principauté de Liège in der Sammlung Peter Packbier

Einzelnachweise

  1. Ulf Dirlmeier, Gerhard Fouquet, Bernd Fuhrmann: Europa im Spätmittelalter. Oldenbourg, München 2003, ISBN 3-486-49721-9, S. 34, 40.
  2. Dirlmeier, Fouquet, Fuhrmann: Europa im Spätmittelalter, S. 355.
  3. In den Quartieren Moha und Montenaken befanden sich keine Städte
  4. Ernst Pitz: Leistungen und Aufgaben der vergleichenden Verfassungsgeschichte. In: Michael Borgolte (Hrsg.): Mittelalterforschung nach der Wende 1989. Oldenbourg, München 1995, ISBN 3-486-64420-3, S. 168.
  5. Köbler, Hochstift Lüttich, S. 360.
Territorien und Stände des Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreises des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (1500–1806)

Hochstifte (Fürstbistümer): Utrecht (bis 1528) | Minden (bis 1648) | Verden (bis 1648) | Cambrai (bis 1678) | Lüttich | Münster | Osnabrück | Paderborn | Corvey (ab 1792)

Stifter (Fürstabteien): Stablo-Malmedy | Corvey (bis 1792) | Kornelimünster | Werden | Essen | Herford | Thorn | Echternach

Weltliche Fürstentümer: Jülich-Berg | Kleve | Geldern (bis 1548) | Herzogtum Arenberg | Minden (ab 1648) | Nassau-Dillenburg | Oldenburg (ab 1774) | Ostfriesland (seit 1667) | Lippe (seit 1789) | Moers (ab 1706) | Verden (ab 1648)

Grafschaften und Herrschaften: Bentheim | Manderscheid (bis 1546) | Bronkhorst (bis 1719) | Diepholz | Hoya | Lippe (Grafschaft 1528–1789) | Moers (bis 1541) | Nassau-Dillenburg (bis 1664) | Oldenburg (bis 1774) | Ostfriesland (bis 1667) | Pyrmont | Reichenstein | Rietberg | Salm-Reifferscheid | Sayn | Schaumburg (1647/48 geteilt in Schaumburg-Lippe und Hessen-Kassel) | Spiegelberg | Steinfurt | Tecklenburg | Virneburg | Wied | Winneburg und Beilstein | Anholt | Blankenheim und Gerolstein | Gemen | Gimborn | Gronsveld | Hallermund | Holzappel | Kerpen und Lommersum | Myllendonk | Reckheim | Schleiden | Utrecht? (bis 1548) | Wickrath | Wittem

Freie Reichsstädte: Aachen | Cambrai | Herford (bis 1547) | Köln | Dortmund

Normdaten (Geografikum): GND: 4275450-1 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 12:44

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Das Hochstift Luttich auch Furstbistum Luttich genannt franzosisch Principaute de Liege wallonisch Principate d Lidje zeitgenossisch ublicherweise Stift Luttich war ein geistliches Territorium des Heiligen Romischen Reiches im heutigen Belgien bestehend vom Spatmittelalter 14 Jahrhundert bis 1794 95 Es war der weltliche Herrschaftsbereich der Furstbischofe von Luttich im Gegensatz zum grosseren Bereich der Diozese dem geistlichen Seelsorgebereich des Bistums Luttich Seit dem 16 Jahrhundert war das Stift Teil des Niederrheinisch Westfalischen Reichskreises Das Hochstift Luttich war zeitweise das machtigste geistliche Furstentum im Westen des Reichs Territorium im Heiligen Romischen ReichHochstift LuttichWappenKarteHochstift Luttich um 1350Alternativnamen Franzosisch Principaute de Liege Wallonisch Principate d Lidje Niederlandisch Prinsbisdom Luik Deutsch Hochstift LuttichEntstanden aus im 14 Jahrhundert herausgebildetHerrschaftsform Wahlfurstentum StandestaatHerrscher Regierung Furstbischof Administrator oder in Vakanz DomkapitelHeutige Region en BE WLG BE VLI BE WNA kleinere Teile auch BE WHT NL LIReichstag Reichsfurstenrat 1 Virilstimme auf der geistlichen BankReichsmatrikel 60 Reiter 90 Fusssoldaten 400 Gulden 1522 Reichskreis niederrheinisch westfalischHauptstadte Residenzen LuttichKonfession Religionen romisch katholisch judische MinderheitSprache n Franzosisch Latein Deutsch NiederlandischFlache 3 200 km Ende 18 Jh Aufgegangen in 1794 Frankreich Departments Meuse Inferieure Ourthe Sambre et Meuse Jemappes 1815 Vereinigte NiederlandeVorgeschichteDas Bistum wurde im 4 Jahrhundert in der Stadt Tongern von Maternus gestiftet und im 6 Jahrhundert nach Maastricht verlegt Erst Bischof Hubertus nahm 720 seinen Sitz in Luttich Bereits Karl Martell verlieh dem Bistum Grafschaftsrechte Otto II entzog die Besitzungen des Bistums der weltlichen Gerichtsbarkeit Mit der Verleihung der Grafschaften Huy und Brunigerode gelegentlich Grafschaft Hoegaarden genannt an Bischof Notger 972 1008 wurde die Grundlage zum Aufstieg der Bischofe zu Reichsfursten gelegt Diese Entwicklung vollzog sich wahrend der nachsten 400 Jahre oftmals in Konkurrenz zum Herzogtum Brabant Weitere Erwerbungen waren der Pagus Hasbania 1095 zunachst als Pfand das Herzogtum Bouillon und 1366 die Grafschaft Loon Hinzu kamen auch die Markgrafschaften Franchimont und Condroz Das Hochstift verlor allerdings 1274 die Grafschaften Montfort und Kessel an das Herzogtum Geldern Im Jahr 1365 kaufte es den Stammsitz der Herzoge von Bouillon GeschichteGeschichte der Benelux StaatenFrankisches Reich 500 843Mittelreich Lotharii Regnum 843 855Lotharingien 855 977verschiedene adlige Besitztumer 977 1384 Hochstift Luttich 985 1795Burgundische Niederlande Haus Burgund 1384 1477Burgundische Niederlande Haus Habsburg 1477 1556Spanische Niederlande 1556 1581Republik der Vereinigten Niederlande 1579 1581 1795 Spanische Niederlande 1581 1713Osterreichische Niederlande 1713 1795Batavische Republik 1795 1806 Frankreich Erste Republik 1795 1805Konigreich Holland 1806 1810Franzosisches Kaiserreich Erstes Kaiserreich 1805 1815Konigreich der Vereinigten Niederlande Haus Oranien Nassau 1815 1830 Grossherzogtum Luxemburg Haus Oranien Nassau 1815 1890Konigreich der Niederlande Haus Oranien Nassau ab 1830 Konigreich Belgien Haus Sachsen Coburg und Gotha ab 1830Grossherzogtum Luxemburg Haus Nassau Weilburg ab 1890Innere Strukturen Gegenuber dem Bischof entwickelte sich das sehr wohlhabende Domkapitel bereits ab dem 11 Jahrhundert zu einem eigenen Stand Die Stadt Luttich erlebte durch Handel und Gewerbe einen starken Aufschwung Das Maasgebiet zu dem auch das Hochstift Luttich gehorte wurde seit dem 14 Jahrhundert zu einem Schwerpunkt der Kupfererzeugung und verarbeitung Es entwickelte sich ein bedeutendes Exportgewerbe wahrend Rohstoffe importiert wurden Insbesondere in der Herstellung von Geschutzen war Luttich europaweit fuhrend Bereits 1196 1198 gewahrte Albrecht II von Cuyk der Stadt Luttich bedeutende burgerliche Privilegien In den Stadten Luttich Dinant und Huy erlangten die Zunfte seit dem Ende des 13 Jahrhunderts innere Autonomie und eine Beteiligung an der Regierung der Stadte Die Hauptstadt entwickelte sich zur Spitze eines stadtischen Landstandes Die XXIII Guten Stadte Zunachst 21 seit 1651 dann 23 sogenannte Bonnes villes Gute Stadte bildeten den Dritten Stand der Landstande Seit 1373 entsandten die Guten Stadte Vertreter in das Tribunal des XXII bestehend aus vier Kanonikern von Saint Lambert vier Rittern und 14 Vertretern der Guten Stadte Man zahlte 12 villes thioises Deutsche Stadte d h Stadte mit Limburgischer Mundart und 11 villes romanes oder wallonnes Wallonische Stadte mit franzosischer Sprache Das Hochstift Luttich war in 15 Quartiers oder Vinaves 5 de banlieue 10 hors banlieue eingeteilt Die nachstehende Liste der Guten Stadte in historischer Reihenfolge verzeichnet diese Quartiers ebenso wie die Anzahl der Mitglieder im Tribunal des XXII dazu die heutige belgische Provinz Stadt Quartier Sprache Tribunal des XXII heutige Provinz WappenLuttich Liege Luik Hauptstadt Amercoeur Avroy Sainte Maguerite Sainte Walburge Saint Leonard romane 4 LuttichTongern Tongeren Tongres Hespengau Hesbaye thioise 1 LimburgHuy Condroz romane 2 LuttichDinant Amont romane 2 NamurCiney Condroz romane NamurThuin Entre Sambre et Meuse romane 1 HennegauFosses la Ville Entre Sambre et Meuse romane 1 NamurCouvin Entre Sambre et Meuse romane NamurChatelet Entre Sambre et Meuse romane HennegauSint Truiden Saint Trond Grafschaft Loon Comte de Looz thioise 1 LimburgVise Marquisat de Franchimont romane LuttichWaremme Hespengau Hesbaye romane LuttichBorgloon Looz Grafschaft Loon Comte de Looz thioise 1 LimburgHasselt Grafschaft Loon Comte de Looz thioise 1 LimburgMaaseik Grafschaft Loon Comte de Looz thioise LimburgBilzen Grafschaft Loon Comte de Looz thioise LimburgBeringen Grafschaft Loon Comte de Looz thioise LimburgHerk de Stad Herck la Ville Grafschaft Loon Comte de Looz thioise LimburgBree Bree Grafschaft Loon Comte de Looz thioise LimburgStokkem Stokkem thioise LimburgHamont Grafschaft Loon Comte de Looz thioise LimburgPeer Grafschaft Loon Comte de Looz thioise LimburgVerviers Marquisat de Franchimont romane Luttich Zwei weitere Stadte gehorten ebenfalls zum Territorium des Hochstifts Luttich hatten aber nicht den Status einer Guten Stadt Stadt Status heutige Provinz WappenMaastricht Kondominium mit dem Herzogtum Brabant und der Republik der Sieben Vereinigten Provinzen Limburg Niederlande Bouillon Der Furstbischof war in Personalunion Herzog von Bouillon Provinz Luxemburg Neben dem Domkapitel und den Stadten bildete der Adel einen der Landstande Mit dem Anspruch der Stande auf Mitsprache ging eine Schwachung des Bischofs einher Bereits seit etwa 1270 kann man im Hochstift Luttich von einer standestaatlichen Verfassung sprechen Seither waren die Landstande regelmassig an zentralen politischen Entscheidungen wie zum Beispiel der Erhebung von Steuern beteiligt Durch die Beteiligung der Stande wurde das Land selbst jedoch gestarkt Schon 1213 schlugen Milizen des Landes eine Ritterarmee aus Brabant Konflikt mit Burgund Im 14 Jahrhundert wurde das Hochstift Furstentum mit Sitz und Stimme auf dem Reichstag Es war zeitweise das machtigste geistliche Furstentum im Westen des Reiches In den Jahren 1313 bis 1364 stammten die Bischofe aus dem mit Burgund verflochtenen Haus der Grafen de la Marck In dieser Zeit verstarkte sich ein Trend zur Romanisierung des Hochstifts Im weiteren Verlauf des 14 Jahrhunderts entwickelt sich ein Gegensatz zum stark expandierenden burgundischen Staat Dieser hatte 1408 noch den Lutticher Bischof in dessen Konflikt mit der Stadt Luttich unterstutzt Insbesondere in der Zeit von Karl dem Kuhnen wurde Burgund ein Konkurrent des Hochstifts Im Jahr 1468 wurden das Land von burgundischen Truppen verheert und die Stadt Luttich verwustet Zwischen 1468 und 1477 gehorte das Hochstift vorubergehend zu Burgund Das Herzogtum Bouillon ging an die Grafen de la Marck verloren Konfessionelles Zeitalter Nach dem Tod Karls des Kuhnen konnte das Hochstift wieder seine volle Souveranitat erlangen Kaiser Karl V gab dem Stift das verlorenen gegangene Herzogtum Bouillon zuruck Das Hochstift Luttich gehorte ab 1500 zum Niederrheinisch Westfalischen Reichskreis 1559 wurde das Bistum Luttich aufgrund einer Reorganisation der Diozesen in den damaligen habsburgischen Niederlanden die heutigen Niederlande Belgien ohne das Hochstift Luxemburg und kleinere Teile Nordfrankreichs auf Betreiben von Spaniens Konig Philipp II dem neu gegrundeten Erzbistum Mecheln unterstellt Gleichzeitig wurde die Diozese zugunsten des neu gegrundeten Bistums Namur verkleinert das Hochstift aber nicht in den umliegenden Burgundischen Reichskreis uberfuhrt Das Hochstift nach 1648 Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Der spatere Furstbischof von Luttich und Kolner Erzbischof Maximilian Heinrich von Bayern schlug 1649 noch als Koadjutor seines Onkels Ferdinand von Bayern Unruhen in der Stadt Luttich mit Gewalt nieder Die burgerlichen Freiheiten wurden beseitigt und als Herrschaftssymbol eine Zitadelle erbaut Wahrend des Hollandischen Krieges wurde das Hochstift wieder Kriegsschauplatz In den Jahren 1675 76 war Luttich franzosisch besetzt Obwohl mit dem Konigreich Frankreich zu dieser Zeit eng verbunden musste 1678 auf Druck Frankreichs das Herzogtum Bouillon wieder abgetreten werden Nach dem Abzug der Franzosen war insbesondere die Stadt Luttich in standiger Unruhe und mehrfach kam es zu Aufstanden gegen Maximilian Heinrich Nach vergeblichen Vermittlungsbemuhungen auch des Kaisers brach Wilhelm Egon von Furstenberg 1684 den Widerstand mit Gewalt Es konnte eine neue den Bischof begunstigende staatliche Ordnung durchgesetzt werden Teilweise in Verbindung mit der franzosischen Revolution kam es aus Protest gegen das absolutistische Herrschaftssystem des Furstbischofs Casar Constantin Franz von Hoensbroech 1789 zur Lutticher Revolution diese wurde Anfang 1791 von Truppen im Auftrag des Heiligen Romischen Reiches niedergeschlagen Nach der Schlacht bei Fleurus 1794 26 Juni 1794 besetzte die Franzosische Republik die sudlichen osterreichischen Niederlande darunter auch das Bistum Im Frieden von Luneville 1801 wurde es formlich an Frankreich abgetreten und den Departments Meuse Inferieure Ourthe Sambre et Meuse und Jemappes zugeschlagen Im Jahr 1815 wurde es als souveranes Furstentum Teil der Vereinigten Niederlande Nach der Belgischen Revolution kam es 1830 31 an Belgien Teilansicht des Furstbischoflichen Palais und der Lambertuskathedrale Luttich Furstbischofliches Palais in LuttichHochstift Luttich Liege grau 1786 umrahmt von den Osterreichischen NiederlandenBischofslisteListe der Bischofe von Tongeren Maastricht und LuttichLiteraturAlfred Bruns Bistum Luttich In Gerhard Taddey Hrsg Lexikon der deutschen Geschichte 2 Auflage Kroner Stuttgart 1982 ISBN 3 520 80002 0 S 774 775 Bruno Demoulin Principaute de Liege Recueil des instructions aux ambassadeurs et ministres de France Band 31 Ed du Centre National de la Recherche Scientifique Paris 1998 ISBN 2 11 089155 6 Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 Auflage Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 S 399 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Adolf Wohlwill Die Anfange der landstandischen Verfassung im Bisthum Luttich Leipzig 1867 S 9 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Simon Reuter Revolution und Reaktion im Reich Die Intervention im Hochstift Luttich 1789 1791 Verhandeln Verfahren Entscheiden Nr 5 Aschendorff Munster 2019 ISBN 978 3 402 14663 7 WeblinksCommons Hochstift Luttich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Luttich Quellen und Volltexte Furstbistum Luttich Principaute de Liege in der Sammlung Peter PackbierEinzelnachweiseUlf Dirlmeier Gerhard Fouquet Bernd Fuhrmann Europa im Spatmittelalter Oldenbourg Munchen 2003 ISBN 3 486 49721 9 S 34 40 Dirlmeier Fouquet Fuhrmann Europa im Spatmittelalter S 355 In den Quartieren Moha und Montenaken befanden sich keine Stadte Ernst Pitz Leistungen und Aufgaben der vergleichenden Verfassungsgeschichte In Michael Borgolte Hrsg Mittelalterforschung nach der Wende 1989 Oldenbourg Munchen 1995 ISBN 3 486 64420 3 S 168 Kobler Hochstift Luttich S 360 Territorien und Stande des Niederrheinisch Westfalischen Reichskreises des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1500 1806 Hochstifte Furstbistumer Utrecht bis 1528 Minden bis 1648 Verden bis 1648 Cambrai bis 1678 Luttich Munster Osnabruck Paderborn Corvey ab 1792 Stifter Furstabteien Stablo Malmedy Corvey bis 1792 Kornelimunster Werden Essen Herford Thorn Echternach Weltliche Furstentumer Julich Berg Kleve Geldern bis 1548 Herzogtum Arenberg Minden ab 1648 Nassau Dillenburg Oldenburg ab 1774 Ostfriesland seit 1667 Lippe seit 1789 Moers ab 1706 Verden ab 1648 Grafschaften und Herrschaften Bentheim Manderscheid bis 1546 Bronkhorst bis 1719 Diepholz Hoya Lippe Grafschaft 1528 1789 Moers bis 1541 Nassau Dillenburg bis 1664 Oldenburg bis 1774 Ostfriesland bis 1667 Pyrmont Reichenstein Rietberg Salm Reifferscheid Sayn Schaumburg 1647 48 geteilt in Schaumburg Lippe und Hessen Kassel Spiegelberg Steinfurt Tecklenburg Virneburg Wied Winneburg und Beilstein Anholt Blankenheim und Gerolstein Gemen Gimborn Gronsveld Hallermund Holzappel Kerpen und Lommersum Myllendonk Reckheim Schleiden Utrecht bis 1548 Wickrath Wittem Freie Reichsstadte Aachen Cambrai Herford bis 1547 Koln Dortmund Normdaten Geografikum GND 4275450 1 GND Explorer lobid OGND AKS

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