Ferdinand Schörner 12 Juni 1892 in München 2 Juli 1973 ebenda war ein deutscher Heeresoffizier seit April 1945 Generalfe
Ferdinand Schörner

Ferdinand Schörner (* 12. Juni 1892 in München; † 2. Juli 1973 ebenda) war ein deutscher Heeresoffizier (seit April 1945 Generalfeldmarschall). Er war der einzige Soldat, der seinen Dienst in der deutschen Armee als Einjährig-Freiwilliger begonnen hatte und zum Generalfeldmarschall aufstieg. Im Zweiten Weltkrieg war er Oberbefehlshaber von Armeen und Heeresgruppen sowie 1945 kurzzeitig der letzte Oberbefehlshaber des Heeres. Schörner galt als überzeugter Nationalsozialist. Er wurde in der Sowjetunion 1952 wegen Kriegsverbrechen und in der Bundesrepublik Deutschland 1957 wegen Totschlags an deutschen Soldaten verurteilt.
Leben
Bayerische Armee
Schörner wurde als Sohn eines Polizisten geboren. Er begann seine militärische Laufbahn mit der Obersekunda-Reife im Oktober 1911 mit seiner Dienstzeit als Einjährig-Freiwilliger beim Infanterie-Leib-Regiment der Bayerischen Armee in München, das er als Unteroffizier verließ. Anschließend studierte er in München sowie in Lausanne und Grenoble Philosophie und neue Sprachen, um eine Laufbahn als Lehrer einzuschlagen.
Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Schörner als Vizefeldwebel und Reserveoffiziersanwärter beim Infanterie-Leib-Regiment reaktiviert. Im November 1914 wurde er zum Leutnant der Reserve ernannt und fortan als Kompanieführer verwendet. Schörner war an der Westfront, in Tirol, Serbien, Rumänien und in der Zwölften Isonzoschlacht gegen Italien eingesetzt. Für die Erstürmung der Höhe 1114 am Monte Kolovrat wurde Schörner als Führer der 12. Kompanie des Leibregiments am 24. Oktober 1917 der Orden Pour le Mérite verliehen. Neben Schörner erhielt auch der damalige württembergische Oberleutnant Erwin Rommel für die Erstürmung desselben Berges Matajur von der entgegengesetzten Seite diese hohe Auszeichnung, was zu Konkurrenzneid und lebenslangen Streitigkeiten zwischen ihnen führte. Weihnachten 1917 wechselte Schörner von der Reservelaufbahn in den aktiven Dienst und wurde im Sommer 1918 zum Oberleutnant befördert. Im Laufe des Krieges wurde er zweimal schwer verwundet, das erste Mal am 4. August 1916 beim Sturm auf Fleury-devant-Douaumont vor Verdun, das zweite Mal unmittelbar vor dem Waffenstillstand 1918.
Weimarer Republik
Nach der Demobilisierung seines Regiments in München schloss sich Schörner 1919 dem Freikorps Epp an und wurde mit diesem in die vorläufige Reichswehr eingegliedert. Er nahm als Kompanieführer an der Niederschlagung der Münchner Räterepublik und des Ruhraufstands teil und absolvierte den Führergehilfenlehrgang. Im Jahr 1923 war Schörner Adjutant des Wehrkreisbefehlshabers von München, General von Lossow, und an der Niederschlagung des Hitlerputsches beteiligt.
Nachdem er die Generalstabsausbildung durchlaufen hatte, wurde Schörner am 1. Juli 1926 zum Hauptmann befördert, verbunden mit der Übernahme einer Kompanie in Landshut und wenig später in Kempten (Allgäu). Zum Generalstabsdienst wurde er wegen nicht bestandener Wehrkreisprüfung nicht zugelassen. Schörner, der gute Italienischkenntnisse besaß, kam anschließend für einige Zeit als Dolmetscher zu den Alpini, der italienischen Gebirgsjägertruppe. Ab 1931 war Schörner als Taktiklehrer an der Infanterieschule Dresden eingesetzt.
Zeit des Nationalsozialismus
Vorkriegszeit
Im Jahr 1934 wurde Schörner zum Major und zum Leiter der 4. Gruppe in der 3. Abteilung (Fremde Heere) des Truppenamtes ernannt. In dieser Stellung war er für den Süden bzw. Südosten Europas zuständig und an der Ausarbeitung von militärischen Bündnisplänen mit dem faschistischen Italien beteiligt. Am 1. März 1937 wurde Schörner zum Oberstleutnant befördert.
Am 1. Oktober 1937 wurde Schörner Kommandeur des Gebirgsjäger-Regiments 98. In dieser Dienststellung war er auch am Einmarsch in Österreich im März 1938 beteiligt. Am 27. August 1939, wenige Tage vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges, wurde Schörner zum Oberst befördert.
Zweiter Weltkrieg
In Polen, Balkan und Norwegen
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs war Schörner beim Überfall auf Polen Kommandeur des Gebirgsjäger-Regiments 98. Im Mai 1940 wurde Schörner Kommandeur der neu aufgestellten 6. Gebirgs-Division und nahm am Frankreichfeldzug teil. Am 1. August 1940 wurde er zum Generalmajor befördert.
Im Frühjahr 1941 war Schörner mit der 6. Gebirgs-Division im Balkanfeldzug eingesetzt. Am 20. April 1941 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes für das Durchstoßen der Metaxas-Linie bei Belasica-Planina, einen erfolgreichen Angriff bei Krusa-Planina und einen weiteren Vorstoß in Richtung Thessaloniki verliehen. Am 27. April hisste seine Vorausabteilung auf der Akropolis die Reichskriegsflagge. Nach Abschluss des Feldzuges blieben Schörner und seine Division als Besatzungstruppe in Griechenland, Schörner war Stadtkommandant von Athen.
Im Herbst 1941 wurden Schörner und die 6. Gebirgs-Division an die Eismeerfront verlegt (siehe: Verteidigung des Hohen Nordens). Im Januar 1942 übernahm Schörner als Nachfolger von Eduard Dietl die Führung des Gebirgskorps Norwegen (später XIX. Gebirgskorps) und wurde Ende des Monats zum Generalleutnant befördert. Bereits im Juni 1942 erhielt er die Beförderung zum General der Gebirgstruppe, als der er auch Kommandierender General des Korps wurde.
An der Ostfront
Im Oktober 1943 übernahm Schörner für den verwundeten Sigfrid Henrici als Kommandierender General das XXXX. Panzerkorps der 1. Panzerarmee in der Ukraine. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Rote Armee mit der Überquerung des Dnepr begonnen und bereitete einen Vorstoß auf Kriwoi Rog vor, um die im Dnepr-Bogen stehenden deutschen Truppen abzuschneiden (→ Nikopol-Kriwoi Roger Operation). Ende des Monats übernahm Schörner die Führung der in diesem Brückenkopf stehenden drei Korps, die als Gruppe Schörner oder Armeeabteilung Nikopol bezeichnet wurden. Am 17. Februar 1944 erhielt Schörner das Eichenlaub zum Ritterkreuz für die erfolgreiche Räumung des Brückenkopfes bei Nikopol. Allerdings gab er einen Rückzugsbefehl über den Dnjepr so spät, dass die Armeegruppe Nikopol alle ihre Kraftfahrzeuge verlor.
Anfang März übernahm er zeitweilig die Führung der 17. Armee auf der Krim und wurde nach der Entlassung des Oberbefehlshabers der Heeresgruppe A, Generalfeldmarschall Ewald von Kleist, Ende des Monats mit der Führung der nunmehrigen Heeresgruppe Südukraine beauftragt. Rückwirkend zum 1. März 1944 wurde Schörner im Mai zum Generaloberst befördert.
Im Juli 1944 übernahm Schörner das Kommando über die Heeresgruppe Nord. Am 28. August 1944 wurde er für die Wiederherstellung der Verbindung zur Heeresgruppe Mitte in Kurland (→Unternehmen Doppelkopf) mit den Schwertern zum Ritterkreuz mit Eichenlaub ausgezeichnet. Am 1. Januar 1945 erhielt er die Brillanten für drei schwere zweimonatige Abwehrkämpfe im Raum Kurland. Hitler machte nach dem Beginn der Weichsel-Oder-Operation am 17. Januar 1945 Generaloberst Josef Harpe zum Sündenbock; mit dem 20. Januar 1945 wurde Schörner Oberbefehlshaber der Heeresgruppe A. Hitler befahl, das oberschlesische Industriegebiet sei unter allen Umständen zu halten. Schörner ließ das Industrierevier räumen und meldete Hitler telefonisch den Rückzug; ebenso den Rückzug von der Halbinsel Sworbe. Am 5. April 1945 wurde Schörner zum Generalfeldmarschall ernannt.
Hitler ernannte Schörner am 30. April 1945 in seinem politischen Testament zum Oberbefehlshaber des Heeres.
Schörner als Typus des nationalsozialistischen Truppenführers
Schörner stellte seine nationalsozialistische Gesinnung stets demonstrativ zur Schau, wurde aber erst 1943 durch die Verleihung des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP Mitglied der NSDAP, was aktiven Soldaten sonst eigentlich nicht erlaubt war. Am 1. Februar 1944 wurde er zum Chef des neu geschaffenen Nationalsozialistischen Führungsstabes des Heeres ernannt. In dieser Funktion war er für die Schulung der Truppe im nationalsozialistischen Sinn verantwortlich. Bereits zwei Wochen später legte er aufgrund eines schweren Konfliktes mit Hitlers Sekretär Martin Bormann das Amt nieder.
Die ihm unterstellten Truppen führte Schörner mit äußerster Härte, und er verlangte bedingungslosen Gehorsam. Seine menschenverachtende Einstellung kam in zahllosen Todesurteilen gegen Wehrmachtssoldaten ebenso zum Ausdruck wie in seinem Ausspruch, der Soldat müsse „mehr Angst im Rücken, als von vorne“ haben. Oftmals riss er zurückweichenden Offizieren Orden und Rangabzeichen herunter. Im März 1945 wollte Schörner Generalmajor Hanns von Rohr hinrichten lassen, weil dieser sich geweigert hatte, Soldaten, die vor sowjetischen Panzern geflüchtet waren, zu erschießen. Das OKH milderte das Todesurteil zu Degradierung und Bewährungseinsatz ab. Noch kurz vor Kriegsende, als die Niederlage klar absehbar war, schickte Schörner zahlreiche Soldaten und Volkssturmmänner auf sogenannte Himmelfahrtskommandos. Joseph Goebbels schrieb am 12. März 1945 in sein Tagebuch:
„Ich berichte dem Führer dann ausführlich von meinem Besuch in Lauban. Der Führer ist auch der Meinung, daß Schörner einer unserer hervorragendsten Heerführer ist. Er will ihn als nächsten Mann des Heeres zum Feldmarschall befördern. Es sei Schörner gelungen, die Front in seinem Kampfraum im wesentlichen zu stabilisieren. Auf ihn sei es zurückzuführen, daß die Moral der Truppe dort so hervorragend gehoben worden sei. Ich berichte dem Führer von den radikalen Methoden, die Schörner zur Erreichung dieses Zieles anwendet. Deserteure finden bei ihm keine Gnade. Sie werden am nächsten Baum aufgeknüpft, und ihnen wird ein Schild um den Hals gehängt mit der Aufschrift: ‚Ich bin ein Deserteur. Ich habe mich geweigert, deutsche Frauen und Kinder zu beschützen, und bin deshalb aufgehängt worden.‘ Solche Methoden wirken natürlich. Jedenfalls weiß der Soldat im Kampfraum Schörners, daß er vorne sterben kann und hinten sterben muß. Das ist eine ganz gute Lehre, die sich jeder sicherlich zu Gemüte führen wird.“
Schörners Loyalität galt einzig den NS-Machthabern, nicht den ihm unterstellten Soldaten, und anders als andere Truppenführer war er nicht bereit, deren Schicksal zu teilen. Dies zeigte sich in aller Deutlichkeit bei Kriegsende, als er seine Truppe im Stich ließ.
Während er selbst versprengte Soldaten schon wegen nichtiger Anlässe zum Tode verurteilt hatte, setzte er sich nun in den Westen Böhmens ab, um nicht in sowjetische Kriegsgefangenschaft zu geraten. In Bad Welchow ergab er sich den vorrückenden Amerikanern. Am Tag nach der Kapitulation, am 9. Mai, floh er in Zivilkleidung und mit einigen tausend Mark aus der Stabskasse in einem Fieseler Storch auf eine Alm in Göriach (Österreich), wo er wenig später von amerikanischen Truppen verhaftet wurde. Sie lieferten ihn an die Rote Armee aus, die auch das Gros der ihm unterstellten Truppen gefangen genommen hatte.
Verurteilungen und Nachkriegszeit
Der sowjetische Diktator Josef Stalin bot Schörner, während dieser sich in sowjetischer Kriegsgefangenschaft befand, die Führung der neu zu bildenden Nationalen Volksarmee der DDR an. Schörner wies dieses Angebot zurück. Schörner wurde im Februar 1952 in der Sowjetunion wegen Kriegsverbrechen zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt und war bis Ende 1954 in verschiedenen Lagern inhaftiert. Am 15. Januar 1955 wurde er entlassen. Seine Rückkehr nach Deutschland (zunächst nach Dresden, dann nach Bayern) fiel in die Zeit der Wiederbewaffnung; die Gründung der Bundeswehr stand bevor. Am 31. März 1955 eröffnete der Bundesdisziplinaranwalt das Disziplinarverfahren mit dem Ziel der Aberkennung seiner Versorgungsbezüge. Dass ehemalige, dem NS-Regime ergebene Wehrmachtoffiziere in der Bundesrepublik Pensionen nach der 131er-Regelung erhielten und teilweise sogar mit nationalsozialistischen Äußerungen hervortraten, wurde von den Wiederbewaffnungsgegnern scharf kritisiert. Auch konservative Politiker sprachen sich im Fall Schörners gegen die Gewährung einer Pension aus. Der spätere Verteidigungsminister Franz Josef Strauß distanzierte sich von ihm („Ungeheuer in Uniform“), und der Bundestag beschloss am 13. Juli 1955 eine rückwirkende Änderung der Bundesdisziplinarordnung, die als Lex Schörner galt. Die zuständige Bundesdisziplinarkammer sah das Rückwirkungsverbot verletzt und legte den Fall dem Bundesverfassungsgericht vor, das im Sinne des Bundesdisziplinaranwalts entschied.
Im Jahr 1957 wurde gegen Schörner Anklage erhoben. Er wurde wegen der von ihm ausgesprochenen Todesurteile bei Kriegsende, die vom Gericht als verübter und in einem anderen Fall als versuchter Totschlag gewertet wurden, zu viereinhalb Jahren Freiheitsstrafe und der Aberkennung der Pensionsberechtigung verurteilt.
Am 4. August 1960 wurde Schörner aus Gesundheitsgründen vorzeitig aus der Haft in der Justizvollzugsanstalt Landsberg entlassen. 1963 gewährte Bundespräsident Heinrich Lübke ihm einen Teil seiner Pension. Im November 1963 urteilte das Oberverwaltungsgericht Berlin, Schörner habe als Träger des Ordens pour le mérite Anspruch auf einen Ehrensold von monatlich 25 Mark: Der Ehrensold könne nur dann verweigert werden, wenn Schörner bei seiner Bestrafung die Orden entzogen und die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt worden wären.
Der „blutige Ferdinand“ galt als „der brutalste von Hitlers Feldmarschällen“. Er wurde 1973 in Mittenwald bestattet. Soldaten der Bundeswehr war die Teilnahme an der Bestattung in Uniform verboten; eine Teilnahme in Zivil war nicht erwünscht.
Privatleben
Schörner heiratete 1927 in Berlin die Industriellentochter Lieselotte Karboschewsky (1909–1949). Das Ehepaar hatte zwei Söhne und eine Tochter. Der Älteste starb im Alter von 20 Jahren an angeborener Epilepsie.
Auszeichnungen
- Bayerischer Militärverdienstorden mit Schwertern
- Eisernes Kreuz (1914) II. Klasse am 22. Dezember 1914 und I. Klasse am 27. Januar 1917
- Österreichisches Militärverdienstkreuz III. Klasse mit der Kriegsdekoration am 20. April 1916
- Bayerischer Militärverdienstorden IV. Klasse mit Schwertern und Krone am 24. Oktober 1917
- Pour le Mérite am 5. Dezember 1917 (vorgeschlagen von Oberst Ritter von Epp für die Eroberung einer italienischen Hauptstellung, der Höhe 1114)
- Verwundetenabzeichen (1918) in Weiß
- Komturkreuz des Ordens der Krone von Italien (1938)
- Wiederholungsspange zum Eisernen Kreuz II. Klasse am 12. September 1939 und I. Klasse am 20. September 1939
- Bulgarischer St. Alexander-Orden II. Klasse mit Schwertern am 15. Juli 1941
- Finnisches Freiheitskreuz I. Klasse mit Eichenlaub am 1. Juli 1942
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten
- Ritterkreuz am 20. April 1941 als Generalmajor und Kommandeur der 6. Gebirgs-Division/XVIII. Armee-Korps/12. Armee
- Eichenlaub am 17. Februar 1944 (398. Verleihung) als General der Gebirgstruppe und kommandierender General des XXXX. Panzer-Korps/6. Armee/Heeresgruppe A
- Schwerter am 28. August 1944 (93. Verleihung) als Generaloberst und Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nord
- Brillanten am 1. Januar 1945 (23. Verleihung) als Generaloberst und Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nord
- Goldenes Parteiabzeichen der NSDAP am 30. Januar 1943
Literatur
- Klaus-Volker Gießler: Schörner, Johann Ferdinand. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 435 f. (Digitalisat).
- Klaus Schönherr: Ferdinand Schörner. Der idealtypische Nazigeneral. In: Roland Smelser, Enrico Syring (Hrsg.): Die Militärelite des Dritten Reiches. 27 biographische Skizzen. Ullstein, Berlin, Frankfurt am Main 1995. ISBN 3-550-07080-2. S. 497‒509.
- Peter Steinkamp: Generalfeldmarschall Ferdinand Schörner. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Hitlers militärische Elite. Vom Kriegsbeginn bis zum Weltkriegsende. Band 2. Primus. Darmstadt 1998. ISBN 3-89678-089-1. S. 236‒244.
- „LG München I 15. Oktober 1957“. In: Justiz und NS-Verbrechen. Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Tötungsverbrechen 1945–1966, Band XIV, hrsg. von Irene Sagel-Grande, H. H. Fuchs und C. F. Rüter. Amsterdam: University Press, 1976, Nr. 452, S. 357–399
Weblinks
- Literatur von und über Ferdinand Schörner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Zeitungsartikel über Ferdinand Schörner in den Historischen Pressearchiven der ZBW
- Bert-Oliver Manig: Der Bluthund ist zurück, Die Zeit, Nr. 37, 8. September 2005.
- Nachlass Bundesarchiv N 60
Einzelnachweise
- Der laute Kamerad. In: Der Spiegel 7/1955, S. 12.
- Deutsche Verlustlisten des Ersten Weltkrieges: Ausgabe 1090 vom 9. August 1916 (Bayern 286), S. 13916 (Ltn. d. R. d. Inf. Ferdinand Schörner – München – schwer verw.); Ausgabe 2293 vom 15. Januar 1919 (Bayern 412), S. 28730 (Oblt. Schörner, Ferdinand – 12. 6. 92 München – schwer v.).
- Wassili S. Christoforow, Wladimir G. Makarow, Matthias Uhl (Hrsg.): Verhört. Die Befragungen deutscher Generale und Offiziere durch die sowjetischen Geheimdienste 1945–1952 (= Veröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Moskau. Band 6). De Gruyter Oldenbourg, Berlin/Boston 2015, ISBN 978-3-11-041618-3, S. 318 mit Anm. 183.
- Franz Thomas, Günter Wegmann (Hrsg.): Die Ritterkreuzträger der Deutschen Wehrmacht 1939–1945. Teil IV: Die Gebirgstruppe. Band 2: L–Z. Biblio, 1994, ISBN 3-7648-2430-1.
- Am 25. Januar umbenannt in Heeresgruppe Mitte; vgl. Manfred Rauh: Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Band 3. Berlin 1998, S. 357.
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. 2. Auflage. Fischer, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-596-16048-0, S. 556.
- Bundesarchiv ( vom 7. März 2014 im Internet Archive)
- Klaus W. Tofahrn, Das Dritte Reich und der Holocaust, Internationaler Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main 2008, S. 268
- Elke Fröhlich (Hrsg.) Die Tagebücher von Joseph Goebbels. Teil II: Diktate 1941–1945, Bd. 15 München 1995, S. 478
- Gerhard L. Weinberg, Eine Welt in Waffen. Die globale Geschichte des Zweiten Weltkriegs, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1995, S. 861
- Zeitgeschichte: Der Bluthund ist zurück ( vom 4. Januar 2006 im Internet Archive), Zeit 37/2005, abgerufen am 4. Februar 2016
- Jan Foitzik: Sowjetische Interessenpolitik in Deutschland 1944-1954. Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, München 2012, ISBN 978-3-486-71452-4, S. 90, online, abgerufen am 30. Januar 2024
- Das Lubjanka-Dossier von Generalfeldmarschall Schörner, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, abgerufen am 4. Februar 2016
- Bert-Oliver Manig: Zu den Spätheimkehrern aus sowjetischer Gefangenschaft gehörte 1955 auch einer der brutalsten Nazi-Militärs: Generalfeldmarschall Ferdinand Schörner. In Bonn war die Verlegenheit groß ( vom 4. Januar 2006 im Internet Archive), Zeit Online, 8. September 2005.
- Vgl. BVerfGE 7, 129.
- Aber Schörner weiß von nichts, Zeit, 10. Oktober 1957, abgerufen am 4. Februar 2016
- Sven Keller: Volksgemeinschaft am Ende: Gesellschaft und Gewalt 1944/45, Walter de Gruyter 2013, ISBN 978-3-486-76364-5, S. 332.
- siehe auch Der Spiegel 42/1957: Wer half Schörner? (Prozessbericht)
- Das Bundesarchiv (B 122 = Bundespräsidialamt) enthält 4919 Bd.: 2 Gnadengesuche, die Schörner 1955–1962 stellte. Bundespräsident war bis 1959 Theodor Heuss, ab dann Heinrich Lübke.
- Der Spiegel 48/1963 (online)
- Mark Mazower: Militärische Gewalt und nationalsozialistische Werte – Die Wehrmacht in Griechenland 1941 bis 1944. In: Hannes Heer, Klaus Naumann (Hrsg.): Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944. Hamburg 1995, S. 172.
- Rainer Blasius: Großvater grüßt Großadmiral, faz.net, 17. Februar 2016.
- Klaus-Volker Gießler: Schörner, Johann Ferdinand. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 435 f. (Digitalisat).
- Rangliste des Deutschen Reichsheeres. E.S. Mittler & Sohn. Berlin 1930. S. 144.
- Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 681.
- Klaus D. Patzwall: Das Goldene Parteiabzeichen und seine Verleihungen ehrenhalber 1934–1944. Studien der Geschichte der Auszeichnungen. Band 4. Verlag Klaus D. Patzwall. Norderstedt 2004. ISBN 3-931533-50-6. S. 31.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Schörner, Ferdinand |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Generalfeldmarschall im Zweiten Weltkrieg |
GEBURTSDATUM | 12. Juni 1892 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 2. Juli 1973 |
STERBEORT | München |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Ferdinand Schörner, Was ist Ferdinand Schörner? Was bedeutet Ferdinand Schörner?
Ferdinand Schorner 12 Juni 1892 in Munchen 2 Juli 1973 ebenda war ein deutscher Heeresoffizier seit April 1945 Generalfeldmarschall Er war der einzige Soldat der seinen Dienst in der deutschen Armee als Einjahrig Freiwilliger begonnen hatte und zum Generalfeldmarschall aufstieg Im Zweiten Weltkrieg war er Oberbefehlshaber von Armeen und Heeresgruppen sowie 1945 kurzzeitig der letzte Oberbefehlshaber des Heeres Schorner galt als uberzeugter Nationalsozialist Er wurde in der Sowjetunion 1952 wegen Kriegsverbrechen und in der Bundesrepublik Deutschland 1957 wegen Totschlags an deutschen Soldaten verurteilt Schorner auf der Akropolis April 1941LebenBayerische Armee Leutnant der Reserve Ferdinand Schorner anlasslich der Verleihung des Ordens Pour le Merite Meldung in der Zeitschrift Die Woche Nummer 9 1918 Schorner wurde als Sohn eines Polizisten geboren Er begann seine militarische Laufbahn mit der Obersekunda Reife im Oktober 1911 mit seiner Dienstzeit als Einjahrig Freiwilliger beim Infanterie Leib Regiment der Bayerischen Armee in Munchen das er als Unteroffizier verliess Anschliessend studierte er in Munchen sowie in Lausanne und Grenoble Philosophie und neue Sprachen um eine Laufbahn als Lehrer einzuschlagen Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Schorner als Vizefeldwebel und Reserveoffiziersanwarter beim Infanterie Leib Regiment reaktiviert Im November 1914 wurde er zum Leutnant der Reserve ernannt und fortan als Kompaniefuhrer verwendet Schorner war an der Westfront in Tirol Serbien Rumanien und in der Zwolften Isonzoschlacht gegen Italien eingesetzt Fur die Ersturmung der Hohe 1114 am Monte Kolovrat wurde Schorner als Fuhrer der 12 Kompanie des Leibregiments am 24 Oktober 1917 der Orden Pour le Merite verliehen Neben Schorner erhielt auch der damalige wurttembergische Oberleutnant Erwin Rommel fur die Ersturmung desselben Berges Matajur von der entgegengesetzten Seite diese hohe Auszeichnung was zu Konkurrenzneid und lebenslangen Streitigkeiten zwischen ihnen fuhrte Weihnachten 1917 wechselte Schorner von der Reservelaufbahn in den aktiven Dienst und wurde im Sommer 1918 zum Oberleutnant befordert Im Laufe des Krieges wurde er zweimal schwer verwundet das erste Mal am 4 August 1916 beim Sturm auf Fleury devant Douaumont vor Verdun das zweite Mal unmittelbar vor dem Waffenstillstand 1918 Weimarer Republik Nach der Demobilisierung seines Regiments in Munchen schloss sich Schorner 1919 dem Freikorps Epp an und wurde mit diesem in die vorlaufige Reichswehr eingegliedert Er nahm als Kompaniefuhrer an der Niederschlagung der Munchner Raterepublik und des Ruhraufstands teil und absolvierte den Fuhrergehilfenlehrgang Im Jahr 1923 war Schorner Adjutant des Wehrkreisbefehlshabers von Munchen General von Lossow und an der Niederschlagung des Hitlerputsches beteiligt Nachdem er die Generalstabsausbildung durchlaufen hatte wurde Schorner am 1 Juli 1926 zum Hauptmann befordert verbunden mit der Ubernahme einer Kompanie in Landshut und wenig spater in Kempten Allgau Zum Generalstabsdienst wurde er wegen nicht bestandener Wehrkreisprufung nicht zugelassen Schorner der gute Italienischkenntnisse besass kam anschliessend fur einige Zeit als Dolmetscher zu den Alpini der italienischen Gebirgsjagertruppe Ab 1931 war Schorner als Taktiklehrer an der Infanterieschule Dresden eingesetzt Zeit des Nationalsozialismus Vorkriegszeit Im Jahr 1934 wurde Schorner zum Major und zum Leiter der 4 Gruppe in der 3 Abteilung Fremde Heere des Truppenamtes ernannt In dieser Stellung war er fur den Suden bzw Sudosten Europas zustandig und an der Ausarbeitung von militarischen Bundnisplanen mit dem faschistischen Italien beteiligt Am 1 Marz 1937 wurde Schorner zum Oberstleutnant befordert Am 1 Oktober 1937 wurde Schorner Kommandeur des Gebirgsjager Regiments 98 In dieser Dienststellung war er auch am Einmarsch in Osterreich im Marz 1938 beteiligt Am 27 August 1939 wenige Tage vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Schorner zum Oberst befordert Zweiter Weltkrieg In Polen Balkan und Norwegen Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs war Schorner beim Uberfall auf Polen Kommandeur des Gebirgsjager Regiments 98 Im Mai 1940 wurde Schorner Kommandeur der neu aufgestellten 6 Gebirgs Division und nahm am Frankreichfeldzug teil Am 1 August 1940 wurde er zum Generalmajor befordert Schorner Mitte 1941 in Bulgarien Im Fruhjahr 1941 war Schorner mit der 6 Gebirgs Division im Balkanfeldzug eingesetzt Am 20 April 1941 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes fur das Durchstossen der Metaxas Linie bei Belasica Planina einen erfolgreichen Angriff bei Krusa Planina und einen weiteren Vorstoss in Richtung Thessaloniki verliehen Am 27 April hisste seine Vorausabteilung auf der Akropolis die Reichskriegsflagge Nach Abschluss des Feldzuges blieben Schorner und seine Division als Besatzungstruppe in Griechenland Schorner war Stadtkommandant von Athen Im Herbst 1941 wurden Schorner und die 6 Gebirgs Division an die Eismeerfront verlegt siehe Verteidigung des Hohen Nordens Im Januar 1942 ubernahm Schorner als Nachfolger von Eduard Dietl die Fuhrung des Gebirgskorps Norwegen spater XIX Gebirgskorps und wurde Ende des Monats zum Generalleutnant befordert Bereits im Juni 1942 erhielt er die Beforderung zum General der Gebirgstruppe als der er auch Kommandierender General des Korps wurde An der Ostfront Im Oktober 1943 ubernahm Schorner fur den verwundeten Sigfrid Henrici als Kommandierender General das XXXX Panzerkorps der 1 Panzerarmee in der Ukraine Zu diesem Zeitpunkt hatte die Rote Armee mit der Uberquerung des Dnepr begonnen und bereitete einen Vorstoss auf Kriwoi Rog vor um die im Dnepr Bogen stehenden deutschen Truppen abzuschneiden Nikopol Kriwoi Roger Operation Ende des Monats ubernahm Schorner die Fuhrung der in diesem Bruckenkopf stehenden drei Korps die als Gruppe Schorner oder Armeeabteilung Nikopol bezeichnet wurden Am 17 Februar 1944 erhielt Schorner das Eichenlaub zum Ritterkreuz fur die erfolgreiche Raumung des Bruckenkopfes bei Nikopol Allerdings gab er einen Ruckzugsbefehl uber den Dnjepr so spat dass die Armeegruppe Nikopol alle ihre Kraftfahrzeuge verlor Anfang Marz ubernahm er zeitweilig die Fuhrung der 17 Armee auf der Krim und wurde nach der Entlassung des Oberbefehlshabers der Heeresgruppe A Generalfeldmarschall Ewald von Kleist Ende des Monats mit der Fuhrung der nunmehrigen Heeresgruppe Sudukraine beauftragt Ruckwirkend zum 1 Marz 1944 wurde Schorner im Mai zum Generaloberst befordert Im Juli 1944 ubernahm Schorner das Kommando uber die Heeresgruppe Nord Am 28 August 1944 wurde er fur die Wiederherstellung der Verbindung zur Heeresgruppe Mitte in Kurland Unternehmen Doppelkopf mit den Schwertern zum Ritterkreuz mit Eichenlaub ausgezeichnet Am 1 Januar 1945 erhielt er die Brillanten fur drei schwere zweimonatige Abwehrkampfe im Raum Kurland Hitler machte nach dem Beginn der Weichsel Oder Operation am 17 Januar 1945 Generaloberst Josef Harpe zum Sundenbock mit dem 20 Januar 1945 wurde Schorner Oberbefehlshaber der Heeresgruppe A Hitler befahl das oberschlesische Industriegebiet sei unter allen Umstanden zu halten Schorner liess das Industrierevier raumen und meldete Hitler telefonisch den Ruckzug ebenso den Ruckzug von der Halbinsel Sworbe Am 5 April 1945 wurde Schorner zum Generalfeldmarschall ernannt Hitler ernannte Schorner am 30 April 1945 in seinem politischen Testament zum Oberbefehlshaber des Heeres Schorner als Typus des nationalsozialistischen Truppenfuhrers Schorner stellte seine nationalsozialistische Gesinnung stets demonstrativ zur Schau wurde aber erst 1943 durch die Verleihung des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP Mitglied der NSDAP was aktiven Soldaten sonst eigentlich nicht erlaubt war Am 1 Februar 1944 wurde er zum Chef des neu geschaffenen Nationalsozialistischen Fuhrungsstabes des Heeres ernannt In dieser Funktion war er fur die Schulung der Truppe im nationalsozialistischen Sinn verantwortlich Bereits zwei Wochen spater legte er aufgrund eines schweren Konfliktes mit Hitlers Sekretar Martin Bormann das Amt nieder Die ihm unterstellten Truppen fuhrte Schorner mit ausserster Harte und er verlangte bedingungslosen Gehorsam Seine menschenverachtende Einstellung kam in zahllosen Todesurteilen gegen Wehrmachtssoldaten ebenso zum Ausdruck wie in seinem Ausspruch der Soldat musse mehr Angst im Rucken als von vorne haben Oftmals riss er zuruckweichenden Offizieren Orden und Rangabzeichen herunter Im Marz 1945 wollte Schorner Generalmajor Hanns von Rohr hinrichten lassen weil dieser sich geweigert hatte Soldaten die vor sowjetischen Panzern gefluchtet waren zu erschiessen Das OKH milderte das Todesurteil zu Degradierung und Bewahrungseinsatz ab Noch kurz vor Kriegsende als die Niederlage klar absehbar war schickte Schorner zahlreiche Soldaten und Volkssturmmanner auf sogenannte Himmelfahrtskommandos Joseph Goebbels schrieb am 12 Marz 1945 in sein Tagebuch Ich berichte dem Fuhrer dann ausfuhrlich von meinem Besuch in Lauban Der Fuhrer ist auch der Meinung dass Schorner einer unserer hervorragendsten Heerfuhrer ist Er will ihn als nachsten Mann des Heeres zum Feldmarschall befordern Es sei Schorner gelungen die Front in seinem Kampfraum im wesentlichen zu stabilisieren Auf ihn sei es zuruckzufuhren dass die Moral der Truppe dort so hervorragend gehoben worden sei Ich berichte dem Fuhrer von den radikalen Methoden die Schorner zur Erreichung dieses Zieles anwendet Deserteure finden bei ihm keine Gnade Sie werden am nachsten Baum aufgeknupft und ihnen wird ein Schild um den Hals gehangt mit der Aufschrift Ich bin ein Deserteur Ich habe mich geweigert deutsche Frauen und Kinder zu beschutzen und bin deshalb aufgehangt worden Solche Methoden wirken naturlich Jedenfalls weiss der Soldat im Kampfraum Schorners dass er vorne sterben kann und hinten sterben muss Das ist eine ganz gute Lehre die sich jeder sicherlich zu Gemute fuhren wird Schorners Loyalitat galt einzig den NS Machthabern nicht den ihm unterstellten Soldaten und anders als andere Truppenfuhrer war er nicht bereit deren Schicksal zu teilen Dies zeigte sich in aller Deutlichkeit bei Kriegsende als er seine Truppe im Stich liess Wahrend er selbst versprengte Soldaten schon wegen nichtiger Anlasse zum Tode verurteilt hatte setzte er sich nun in den Westen Bohmens ab um nicht in sowjetische Kriegsgefangenschaft zu geraten In Bad Welchow ergab er sich den vorruckenden Amerikanern Am Tag nach der Kapitulation am 9 Mai floh er in Zivilkleidung und mit einigen tausend Mark aus der Stabskasse in einem Fieseler Storch auf eine Alm in Goriach Osterreich wo er wenig spater von amerikanischen Truppen verhaftet wurde Sie lieferten ihn an die Rote Armee aus die auch das Gros der ihm unterstellten Truppen gefangen genommen hatte Verurteilungen und Nachkriegszeit Der sowjetische Diktator Josef Stalin bot Schorner wahrend dieser sich in sowjetischer Kriegsgefangenschaft befand die Fuhrung der neu zu bildenden Nationalen Volksarmee der DDR an Schorner wies dieses Angebot zuruck Schorner wurde im Februar 1952 in der Sowjetunion wegen Kriegsverbrechen zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt und war bis Ende 1954 in verschiedenen Lagern inhaftiert Am 15 Januar 1955 wurde er entlassen Seine Ruckkehr nach Deutschland zunachst nach Dresden dann nach Bayern fiel in die Zeit der Wiederbewaffnung die Grundung der Bundeswehr stand bevor Am 31 Marz 1955 eroffnete der Bundesdisziplinaranwalt das Disziplinarverfahren mit dem Ziel der Aberkennung seiner Versorgungsbezuge Dass ehemalige dem NS Regime ergebene Wehrmachtoffiziere in der Bundesrepublik Pensionen nach der 131er Regelung erhielten und teilweise sogar mit nationalsozialistischen Ausserungen hervortraten wurde von den Wiederbewaffnungsgegnern scharf kritisiert Auch konservative Politiker sprachen sich im Fall Schorners gegen die Gewahrung einer Pension aus Der spatere Verteidigungsminister Franz Josef Strauss distanzierte sich von ihm Ungeheuer in Uniform und der Bundestag beschloss am 13 Juli 1955 eine ruckwirkende Anderung der Bundesdisziplinarordnung die als Lex Schorner galt Die zustandige Bundesdisziplinarkammer sah das Ruckwirkungsverbot verletzt und legte den Fall dem Bundesverfassungsgericht vor das im Sinne des Bundesdisziplinaranwalts entschied Im Jahr 1957 wurde gegen Schorner Anklage erhoben Er wurde wegen der von ihm ausgesprochenen Todesurteile bei Kriegsende die vom Gericht als verubter und in einem anderen Fall als versuchter Totschlag gewertet wurden zu viereinhalb Jahren Freiheitsstrafe und der Aberkennung der Pensionsberechtigung verurteilt Am 4 August 1960 wurde Schorner aus Gesundheitsgrunden vorzeitig aus der Haft in der Justizvollzugsanstalt Landsberg entlassen 1963 gewahrte Bundesprasident Heinrich Lubke ihm einen Teil seiner Pension Im November 1963 urteilte das Oberverwaltungsgericht Berlin Schorner habe als Trager des Ordens pour le merite Anspruch auf einen Ehrensold von monatlich 25 Mark Der Ehrensold konne nur dann verweigert werden wenn Schorner bei seiner Bestrafung die Orden entzogen und die burgerlichen Ehrenrechte aberkannt worden waren Der blutige Ferdinand galt als der brutalste von Hitlers Feldmarschallen Er wurde 1973 in Mittenwald bestattet Soldaten der Bundeswehr war die Teilnahme an der Bestattung in Uniform verboten eine Teilnahme in Zivil war nicht erwunscht PrivatlebenSchorner heiratete 1927 in Berlin die Industriellentochter Lieselotte Karboschewsky 1909 1949 Das Ehepaar hatte zwei Sohne und eine Tochter Der Alteste starb im Alter von 20 Jahren an angeborener Epilepsie AuszeichnungenBayerischer Militarverdienstorden mit Schwertern Eisernes Kreuz 1914 II Klasse am 22 Dezember 1914 und I Klasse am 27 Januar 1917 Osterreichisches Militarverdienstkreuz III Klasse mit der Kriegsdekoration am 20 April 1916 Bayerischer Militarverdienstorden IV Klasse mit Schwertern und Krone am 24 Oktober 1917 Pour le Merite am 5 Dezember 1917 vorgeschlagen von Oberst Ritter von Epp fur die Eroberung einer italienischen Hauptstellung der Hohe 1114 Verwundetenabzeichen 1918 in Weiss Komturkreuz des Ordens der Krone von Italien 1938 Wiederholungsspange zum Eisernen Kreuz II Klasse am 12 September 1939 und I Klasse am 20 September 1939 Bulgarischer St Alexander Orden II Klasse mit Schwertern am 15 Juli 1941 Finnisches Freiheitskreuz I Klasse mit Eichenlaub am 1 Juli 1942 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub Schwertern und BrillantenRitterkreuz am 20 April 1941 als Generalmajor und Kommandeur der 6 Gebirgs Division XVIII Armee Korps 12 Armee Eichenlaub am 17 Februar 1944 398 Verleihung als General der Gebirgstruppe und kommandierender General des XXXX Panzer Korps 6 Armee Heeresgruppe A Schwerter am 28 August 1944 93 Verleihung als Generaloberst und Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nord Brillanten am 1 Januar 1945 23 Verleihung als Generaloberst und Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nord Goldenes Parteiabzeichen der NSDAP am 30 Januar 1943LiteraturKlaus Volker Giessler Schorner Johann Ferdinand In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 435 f Digitalisat Klaus Schonherr Ferdinand Schorner Der idealtypische Nazigeneral In Roland Smelser Enrico Syring Hrsg Die Militarelite des Dritten Reiches 27 biographische Skizzen Ullstein Berlin Frankfurt am Main 1995 ISBN 3 550 07080 2 S 497 509 Peter Steinkamp Generalfeldmarschall Ferdinand Schorner In Gerd R Ueberschar Hrsg Hitlers militarische Elite Vom Kriegsbeginn bis zum Weltkriegsende Band 2 Primus Darmstadt 1998 ISBN 3 89678 089 1 S 236 244 LG Munchen I 15 Oktober 1957 In Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 1966 Band XIV hrsg von Irene Sagel Grande H H Fuchs und C F Ruter Amsterdam University Press 1976 Nr 452 S 357 399WeblinksCommons Ferdinand Schorner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Ferdinand Schorner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Ferdinand Schorner in den Historischen Pressearchiven der ZBW Bert Oliver Manig Der Bluthund ist zuruck Die Zeit Nr 37 8 September 2005 Nachlass Bundesarchiv N 60EinzelnachweiseDer laute Kamerad In Der Spiegel 7 1955 S 12 Deutsche Verlustlisten des Ersten Weltkrieges Ausgabe 1090 vom 9 August 1916 Bayern 286 S 13916 Ltn d R d Inf Ferdinand Schorner Munchen schwer verw Ausgabe 2293 vom 15 Januar 1919 Bayern 412 S 28730 Oblt Schorner Ferdinand 12 6 92 Munchen schwer v Wassili S Christoforow Wladimir G Makarow Matthias Uhl Hrsg Verhort Die Befragungen deutscher Generale und Offiziere durch die sowjetischen Geheimdienste 1945 1952 Veroffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Moskau Band 6 De Gruyter Oldenbourg Berlin Boston 2015 ISBN 978 3 11 041618 3 S 318 mit Anm 183 Franz Thomas Gunter Wegmann Hrsg Die Ritterkreuztrager der Deutschen Wehrmacht 1939 1945 Teil IV Die Gebirgstruppe Band 2 L Z Biblio 1994 ISBN 3 7648 2430 1 Am 25 Januar umbenannt in Heeresgruppe Mitte vgl Manfred Rauh Geschichte des Zweiten Weltkriegs Band 3 Berlin 1998 S 357 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 16048 0 S 556 Bundesarchiv Memento vom 7 Marz 2014 im Internet Archive Klaus W Tofahrn Das Dritte Reich und der Holocaust Internationaler Verlag der Wissenschaften Frankfurt am Main 2008 S 268 Elke Frohlich Hrsg Die Tagebucher von Joseph Goebbels Teil II Diktate 1941 1945 Bd 15 Munchen 1995 S 478 Gerhard L Weinberg Eine Welt in Waffen Die globale Geschichte des Zweiten Weltkriegs Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1995 S 861 Zeitgeschichte Der Bluthund ist zuruck Memento vom 4 Januar 2006 im Internet Archive Zeit 37 2005 abgerufen am 4 Februar 2016 Jan Foitzik Sowjetische Interessenpolitik in Deutschland 1944 1954 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Munchen 2012 ISBN 978 3 486 71452 4 S 90 online abgerufen am 30 Januar 2024 Das Lubjanka Dossier von Generalfeldmarschall Schorner Katholische Universitat Eichstatt Ingolstadt abgerufen am 4 Februar 2016 Bert Oliver Manig Zu den Spatheimkehrern aus sowjetischer Gefangenschaft gehorte 1955 auch einer der brutalsten Nazi Militars Generalfeldmarschall Ferdinand Schorner In Bonn war die Verlegenheit gross Memento vom 4 Januar 2006 im Internet Archive Zeit Online 8 September 2005 Vgl BVerfGE 7 129 Aber Schorner weiss von nichts Zeit 10 Oktober 1957 abgerufen am 4 Februar 2016 Sven Keller Volksgemeinschaft am Ende Gesellschaft und Gewalt 1944 45 Walter de Gruyter 2013 ISBN 978 3 486 76364 5 S 332 siehe auch Der Spiegel 42 1957 Wer half Schorner Prozessbericht Das Bundesarchiv B 122 Bundesprasidialamt enthalt 4919 Bd 2 Gnadengesuche die Schorner 1955 1962 stellte Bundesprasident war bis 1959 Theodor Heuss ab dann Heinrich Lubke Der Spiegel 48 1963 online Mark Mazower Militarische Gewalt und nationalsozialistische Werte Die Wehrmacht in Griechenland 1941 bis 1944 In Hannes Heer Klaus Naumann Hrsg Vernichtungskrieg Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944 Hamburg 1995 S 172 Rainer Blasius Grossvater grusst Grossadmiral faz net 17 Februar 2016 Klaus Volker Giessler Schorner Johann Ferdinand In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 435 f Digitalisat Rangliste des Deutschen Reichsheeres E S Mittler amp Sohn Berlin 1930 S 144 Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 681 Klaus D Patzwall Das Goldene Parteiabzeichen und seine Verleihungen ehrenhalber 1934 1944 Studien der Geschichte der Auszeichnungen Band 4 Verlag Klaus D Patzwall Norderstedt 2004 ISBN 3 931533 50 6 S 31 Kabinett Goebbels 30 April 1945 bis 1 Mai 1945 Joseph Goebbels Leitender Minister NSDAP Martin Bormann NSDAP Arthur Seyss Inquart NSDAP Paul Giesler NSDAP Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk NSDAP Walther Funk NSDAP Herbert Backe NSDAP Otto Georg Thierack NSDAP Theo Hupfauer NSDAP Karl Otto Saur NSDAP Ferdinand Schorner NSDAP Karl Donitz NSDAP Robert Ritter von Greim NSDAP Karl Hanke NSDAP Gustav Adolf Scheel NSDAP Werner Naumann NSDAP Robert Ley NSDAP Oberbefehlshaber des Heeres OBdH der Wehrmacht 1935 1945 Werner von Fritsch 1935 1938 Walther von Brauchitsch 1938 1941 Adolf Hitler 1941 1945 Ferdinand Schorner 1945 Generalfeldmarschalle und Grossadmirale der Wehrmacht Generalfeldmarschalle Werner von Blomberg Hermann Goring Walther von Brauchitsch Albert Kesselring Wilhelm Keitel Gunther von Kluge Wilhelm Ritter von Leeb Fedor von Bock Wilhelm List Erwin von Witzleben Walter von Reichenau Erhard Milch Hugo Sperrle Gerd von Rundstedt Erwin Rommel Georg von Kuchler Erich von Manstein Friedrich Paulus Ewald von Kleist Maximilian von Weichs Ernst Busch Wolfram Freiherr von Richthofen Walter Model Ferdinand Schorner Robert Ritter von Greim Eduard Freiherr von Bohm Ermolli ehrenhalber Grossadmirale Erich Raeder Karl Donitz Normdaten Person GND 118610279 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n96007658 VIAF 36174367 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schorner FerdinandKURZBESCHREIBUNG deutscher Generalfeldmarschall im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 12 Juni 1892GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 2 Juli 1973STERBEORT Munchen