Helene Stöcker 13 November 1869 in Elberfeld heute zu Wuppertal 24 Februar 1943 in New York City war eine deutsche Fraue
Helene Stöcker

Helene Stöcker (* 13. November 1869 in Elberfeld (heute zu Wuppertal); † 24. Februar 1943 in New York City) war eine deutsche Frauenrechtlerin, Sexualreformerin, Pazifistin, Autorin und Publizistin. Sie gründete 1905 den Bund für Mutterschutz (ab 1908 Deutscher Bund für Mutterschutz und Sexualreform), der sich für unverheiratete Mütter und deren Kinder einsetzte.
Leben
Helene Stöcker wuchs als ältestes von acht Kindern in einer bürgerlichen und calvinistisch geprägten Familie in Elberfeld auf. Ihr Vater, Peter Heinrich Ludwig Stöcker, besaß ein Textilgeschäft, von dessen Einkommen die Familie gut leben konnte. Ihre Mutter, Hulda Stöcker (geb. Bergmann), war für den Haushalt und die Kindererziehung zuständig. Helene Stöcker verließ 1892 ihr Elternhaus und zog nach Berlin, wo sie sich der erstarkenden Frauenbewegung anschloss. In Berlin begann sie eine Lehrerinnenausbildung, obwohl sie – wie sie selbst schrieb – nie Lehrerin werden wollte. Nach Beendigung der Ausbildung besuchte sie den „ersten Gymnasialkurs für Frauen“ in Berlin. Seit 1890 beschäftigte sie sich mit den Werken von Nietzsche und teilte manche seiner radikalen Ansichten über den Staat, die Kirche und die herrschenden Moralvorstellungen. Bestärkt wurde sie darin von Alexander Tille, einem vehementen Verfechter des Sozialdarwinismus, mit dem sie seit 1897 für einige Jahre eng befreundet war und dessen Geliebte sie auch zeitweilig gewesen ist. Helene Stöcker veröffentlichte erste Gedichte und Novellen in Zeitschriften wie den Breslauer Monatsblättern, dem Deutschen Dichterheim oder der Deutschen Heimat und wurde von Ernst Scherenberg sowie Ludwig Salomon (1844–1911) gefördert.
1896 nahm Helene Stöcker an der Universität Berlin ihr Studium der Literaturgeschichte, Philosophie und Nationalökonomie auf. Zu dieser Zeit waren Frauen an deutschen Universitäten nur als Gasthörerinnen und auf persönliche Erlaubnis durch den Dozenten zugelassen. Ein Studienabschluss war den studierenden Frauen nicht möglich. Stöcker hörte Vorlesungen, unter anderem bei Erich Schmidt und Wilhelm Dilthey. Sie gehörte zu jenen Studenten Diltheys, die bei seinen Schleiermacher-Studien mitarbeiteten. Andere Professoren machten von ihrem Recht Gebrauch, Frauen in ihren Veranstaltungen zu verbieten. So untersagte ihr der Mediävist Karl Weinhold, seine Vorlesungen zu besuchen. Von dem Historiker Heinrich von Treitschke erzählt sie später, er habe auf ihre Bitte, seine Vorlesungen hören zu dürfen, geantwortet: „Die deutschen Universitäten sind seit einem halben Jahrtausend für Männer bestimmt, und ich will nicht helfen, sie zu zerstören.“
Nach einem Studienaufenthalt in Glasgow promovierte Helene Stöcker schließlich 1901 an der Universität Bern – über die Kunstanschauungen der Romantik – zum Dr. phil. Ihr Doktorvater war der später in Bonn lehrende und dort von den Nationalsozialisten verfolgte Oskar Walzel. Nach ihrer Promotion kehrte Helene Stöcker nach Berlin zurück. In den ersten Jahren arbeitete sie als freie Dozentin und Schriftstellerin, um ihre eigene „wirtschaftliche Unabhängigkeit“ zu erlangen. Sie unterrichtete unter anderem an der Lessing-Hochschule zu Berlin und hielt deutschlandweit Vorträge über Frauenbildung und Frauenrechte.
Als eine der prominentesten Frauenrechtlerinnen hatte sie Kontakt mit zahlreichen Persönlichkeiten ihrer Zeit. Zu diesen zählten Sigmund Freud, die Liberalen Friedrich Naumann und Hellmut von Gerlach; Ricarda Huch, der Schriftsteller und Pazifist Kurt Hiller, der sozialdemokratische Politiker Eduard David und Lily Braun.
Über ihr umfassendes Engagement schrieb Helene Stöcker, dass soziale Gerechtigkeit mit individuellen Entwicklungsmöglichkeiten verbunden sein müssten. „Nietzsche und der Sozialismus“, das sei ihr Motto gewesen.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 floh sie über die Schweiz nach Schweden. Schon früh erkannte Stöcker als entschiedene Gegnerin jedes antisemitischen Gedankenguts die „Schrecknisse der Judenverfolgung“.
In Stockholm veranstaltete der Schutzverband deutscher Schriftsteller am 13. November 1939 eine Geburtstagsfeier für Helene Stöcker, in der noch einmal ihre internationale Bedeutung offenbar wurde. Mit Mühe gelang ihr dann die Flucht über die Sowjetunion und Japan in die Vereinigten Staaten, wo sie 1943 in New York völlig mittellos an Krebs verstarb.
Frauenrechtsbewegung und Sexualreform
Wesentlich war für Helene Stöcker eine gleichberechtigte Stellung beider Geschlechter in der Familie und eine gleichberechtigte Sexualität von Mann und Frau. Dazu gehörte der Schutz unverheirateter Mütter und unehelicher Kinder. Daher engagierte sie sich für ein „Elternrecht“ gegenüber dem Kind (anstelle des herrschenden „Vaterrechts“, das sie für ebenso unzulänglich hielt wie das von manchen Frauenrechtlerinnen geforderte „Mutterrecht“), d. h., dass beide Elternteile gleich notwendig und maßgebend an der Erziehung beteiligt sein sollten. „Nach meiner Überzeugung hat jedes Kind Anspruch auf beide Elternteile; es braucht schon aus psychologischen Gründen sowohl den Einfluss des männlichen wie des weiblichen Prinzips.“ Da Sexualität „zu den höchsten Beglückungen des Menschen“ gehöre, könne Entsagung keine Lösung sein; vielmehr gehe es darum, „möglichst vielen Menschen diese höchste Lebensfreude zugänglich zu machen.“
Ihr 1905 gegründeter Bund für Mutterschutz und Sexualreform half nicht nur „gefallenen Mädchen“, sondern betrieb auch Sexualaufklärung und behandelte Fragen zur Verhütung und Sexualhygiene. Seine Ideen förderte der Bund mit der Monatszeitschrift Die Neue Generation, in der zahlreiche prominente Zeitgenossen wie Sigmund Freud oder Friedrich Naumann publizierten, aber auch Frauenrechtlerinnen wie Maria Lischnewska. 1912 erweiterte sich der Bund zu einer internationalen Vereinigung, deren Vorsitzende Helene Stöcker bis 1933 war. 1909 starteten Stöcker und die Bremerin Käthe Stricker eine Initiative gegenüber dem Bremer Senat zum Schutz vor allem lediger Mütter.
Helene Stöcker setzte sich aktiv für die sexuelle Befreiung der Frauen ein. In ihrer Zeitschrift Die Neue Generation forderte sie eine Neue Ethik, insbesondere dass Frauen und Männer ihre Sexualität auch außerhalb der Ehe frei und selbstbestimmt leben dürften. Stöcker plädierte für Geburtenregelung und für die Straffreiheit der männlichen Homosexualität. Ihr Engagement für das Recht auf Abtreibung stand in engem Zusammenhang mit ihrem Einsatz für Eugenik und, wie sie es nannte, „für Hebung der Rasse“. Stöcker unterstrich, wie wichtig Nietzsches Forderungen im Hinblick auf die Eugenik sei, auf die „Höher-hinauf-Pflanzung, wie Nietzsche es formuliert hat. Das Gebot: ‚Du sollst nicht töten‘, meinte Nietzsche, war eine Naivität, verglichen mit dem Ernst des Lebensverbotes ‚Du sollst nicht zeugen‘ den ungeeigneten Menschen gegenüber.“ Gleichwohl trennten die Pazifistin und entschiedene Gegnerin des Antisemitismus Welten von dem mörderischen Gedankengut der Nationalsozialisten.
Ihre Positionen vertrat Stöcker in zahlreichen Publikationen, die sie in renommierten Zeitungen und Journalen wie dem Tag, in der von Maximilian Harden herausgegebenen , in der Jugend oder dem von Alfred Kerr herausgegebenen Pan veröffentlichen konnte. Stöckers Buch „Die Liebe und die Frauen“ stieß auf große Resonanz und kam 1908 in einer erweiterten Auflage heraus.
Ihre liberale Einstellung gegenüber Sexualität erschien einigen Frauenrechtlerinnen, darunter Helene Lange, als zu radikal. Der bürgerlich geprägte Bund Deutscher Frauenvereine weigerte sich wegen dessen progressiver Sexualideen, den Bund für Mutterschutz aufzunehmen. Dennoch stießen Stöckers Ansichten um die Jahrhundertwende insgesamt auf wohlwollendes Interesse: „Wenn ich in manchen Punkten ‚radikale‘ Anschauungen hatte, so sah man das wohlwollend als einen Ausfluss meines jugendlichen Enthusiasmus an. Ich wurde sehr viel eingeladen“; sie hielt in literarischen Gesellschaften, aber auch in Privathäusern von Großindustriellen und Bankiers ihre Vorträge über Frauenrechte, Nietzsche und Literatur. So gelang es ihr auch, dass die Forderung nach Selbstbestimmung über den eigenen Körper und die eigene Sexualität auf die Tagesordnung der großen Frauenorganisationen kam. Unter dem Stichwort Rassenhygiene oder Eugenik setzten sich die Sexualreformer auch für das Recht auf Abtreibung ein.
Die bürgerlichen Frauenrechtlerinnen unterstützten Helene Stöcker bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges – trotz der pazifistischen Haltung Stöckers – bei der Initiative „Staatshilfe für das außereheliche Kind“, die forderte, die Kriegsunterstützung für uneheliche Kinder der für eheliche Kinder gleichzustellen. Tatsächlich gelang es Stöcker und ihren Mitstreiterinnen, dass diese Neuregelung im Reichstag angenommen wurde.
Seit ihrem Studium engagierte sie sich auch für das Frauenstudium. Sie gründete mit einigen Kommilitoninnen den Verein studierender Frauen in Berlin, der sich 1906 mit ähnlichen Vereinen zum zusammenschloss.
Friedensaktivistin
Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges verschob sich das Interessengebiet Helene Stöckers, und sie wurde in der Friedensbewegung aktiv. „Ein Gefühl, das die Menschen so bestialisch macht gegen alle, die außerhalb ihrer nationalen Grenze wohnen, kann kein Gutes sein“, notierte sie bereits im August 1914 in ihr Tagebuch. Trotz einer immer schärfer werdenden Zensur schrieb sie während der Kriegsjahre in der Neuen Generation und in anderen Zeitungen, die ihr noch die Gelegenheit boten, gegen den Krieg an. 1915 schloss sie sich dem 1914 gegründeten pazifistischen Bund Neues Vaterland an. Die von ihr herausgegebene Monatsschrift Die Neue Generation öffnete sie verstärkt für pazifistische Positionen.
Nach dem Krieg setzte sie sich zusammen mit René Schickele, Magnus Hirschfeld und anderen Aktivisten Ende 1918 für die Errichtung einer demokratisch-sozialistischen Republik ein, protestierte aber auch gegen einen Frieden, der den Vorstellungen Woodrow Wilsons widersprach und dem Deutschen Reich Gebiete wie das Elsass-Lothringen ohne Volksbefragung abnehmen wollte.
1921 war Helene Stöcker als Delegierte vom Bund der Kriegsdienstgegner (BdK), gemeinsam mit Kees Boeke und an der Gründung der War Resisters’ International (WRI) in Bilthoven, vorerst unter dem Namen PACO, beteiligt. Im BdK gab es eine Zusammenarbeit mit Armin T. Wegner. Zeitgleich war sie auch als BdK-Vertreterin am Gründungskongress des Internationalen Anti-Militaristischen Bureaus gegen Krieg und Reaktion (IAMB) in Den Hag beteiligt, an dem auch Fritz Kater von der Freien Arbeiter-Union Deutschlands beteiligt war. Zu den weitere Mitstreiterinnen und Mitstreitern gegen den Krieg zählten Hedwig Dohm, Harry Graf Kessler, Walther Schücking, Hellmut von Gerlach, Elisabeth Rotten und Minna Cauer. Helene Stöcker setzte wie andere Friedensaktivisten große Hoffnung in Woodrow Wilsons Friedensbotschaft. 1926 wurde sie Mitglied im Bund der Kriegsdienstgegner (BdK), für den sie bereits seit der Gründung 1919 aktiv politisch tätig war. Nach dem Ersten Weltkrieg forderte sie die Abschaffung der Wehrpflicht, der Reichswehr und aller anderen Armeen.
Aus Empörung über die positive Haltung der Kirchen zum Ersten Weltkrieg trat sie im Januar 1915 aus der Kirche aus.
Ehrungen
- In Wuppertal ist eine Uferpartie der Wupper nach Helene Stöcker benannt.
- Seit Mai 2014 steht das Helene-Stöcker-Denkmal in der Auer Schulstraße in Wuppertal. Der Entwurf stammt von Ulle Hees und Frank Breidenbruch.
Bücher und Schriften
- Zur Kunstanschauung des 18. Jahrhunderts: Von Winckelmann bis zu Wackenroder (= Palaestra, Band 26), Mayer & Müller, Berlin 1904, DNB 362818282 Dissertation Universität Bern 1902, 122 Seiten (OCLC 23450077).
- Die Liebe und die Frauen. Ein Manifest der Emanzipation von Frau und Mann im deutschen Kaiserreich. Minden: Bruns, 1906. Zweite durchge. u. verm. Aufl. Minden: Bruns, 1908.
- Krisenmache. Eine Abfertigung. 1910
- Ehe und Konkubinat. 1912
- (Hrsg.): Karoline Michaelis. Briefe. 1912
- Zehn Jahre Mutterschutz. 1915
- Geschlechterpsychologie und Krieg. 1915
- Sexualpädagogik, Krieg und Mutterschutz. 1916
- Moderne Bevölkerungspolitik. 1916
- Petitionen des Deutschen Bundes für Mutterschutz 1905–1916. 1916
- Resolutionen des Deutschen Bundes für Mutterschutz 1905–1916. 1916
- Die Liebe der Zukunft. 1920
- Das Werden der neuen Moral. 1921
- Liebe. Roman. Verlag der Neuen Generation, Berlin 1922
- Erotik und Altruismus. 1924
- Verkünder und Verwirklicher. Beiträge zum Gewaltproblem. 1928
Zeitschriften:
- Frauen-Rundschau, 1903–1922
- Mutterschutz. Zeitschrift zur Reform der Sexuellen Ethik (Organ des Bundes für Mutterschutz), erschienen von 1905 bis 1907, dann umbenannt in:
- Die Neue Generation, 1908–1933
Einzelne Beiträge:
- Alte und neue Geschlechtsmoral. In: Heinrich Schmidt (Hrsg.): Blätter des Deutschen Monistenbundes, Nr. 17, November 1907. Breitenbach, Brackwede 1907.
- Geburtenrückgang und Monismus. In: Willy Bloßfeldt (Hrsg.): Der Düsseldorfer Monistentag. 7. Hauptversammlung des Deutschen Monistenbundes vom 5.–8. September 1913. Unesma, Leipzig 1914.
Literatur
- Rolf von Bockel: Philosophin einer „neuen Ethik“. Helene Stöcker (1869–1943). Edition Hamburg Bormann und von Bockel, Hamburg 1991, ISBN 3-927858-11-0.
- Gudrun Hamelmann: Helene Stöcker, der „Bund für Mutterschutz“' und „Die Neue Generation“. Haag und Herchen, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-89228-945-X.
- Martina Hein: Die Verknüpfung von emanzipatorischen und eugenischem Gedankengut bei Helene Stöcker (1869–1943). Mikrofiche-Ausgabe, 3 Mikrofiches, Bremen 1998, DNB 955529352 (Dissertation Universität Bremern 1998, 230 Blatt).
- Marie Madeleine Owoko: Chiffrierte Matrix: Körperlichkeit(en) in der bürgerlichen Frauenbewegung im Kontext zeitgenössischer körperdiskursiver Lehren 1880–1933. Hamburg 2020. ISBN 978-3-339-11920-9
- Rosemarie Schumann: Helene Stöcker. Verkünderin und Verwirklicherin. In: Olaf Groehler (Hrsg.): Alternativen. Schicksale deutscher Bürger. Verlag der Nation, Berlin 1987, ISBN 3-373-00002-5, S. 163–195.
- Helene Stöcker: Lebenserinnerungen. Die unvollendete Autobiographie einer frauenbewegten Pazifistin, hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin, Kerstin Wolff, Stiftung Archiv der Deutschen Frauenbewegung, Kassel (= L’homme Archiv, Band 5). Boehlau, Köln 2015, ISBN 978-3-412-22466-0.
- Annegret Stopczyk-Pfundstein: Philosophin der Liebe. Helene Stöcker. BoD, Norderstedt 2003, ISBN 3-8311-4212-2.
- Christl Wickert: Helene Stöcker 1869–1943. Frauenrechtlerin, Sexualreformerin und Pazifistin. Eine Biographie. Dietz, Bonn 1991, ISBN 3-8012-0167-8.
- Christl Wickert: Helene Stöcker (1869– 1943), Leben und Arbeit für die Gleichstellung der Frau. In: Kritische Justiz (Hrsg.): Streitbare Juristen. Eine andere Tradition. Nomos, Baden-Baden 1988, ISBN 3-7890-1580-6, S. 104 ff.
- Christl Wickert: Helene Stöcker. In: Volkmar Sigusch, Günter Grau (Hrsg.) Personenlexikon der Sexualforschung, Campus-Verlag 2009, S. 672-678, ISBN 978-3-593-39049-9
- Kerstin Wolff: Stöcker, Helene. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 25, Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-11206-7, S. 378 (Digitalisat).
Weblinks
- Literatur von und über Helene Stöcker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Jessica Bock: Helene Stöcker. In: Digitales Deutsches Frauenarchiv 2022.
- Heike Schaal: Helene Stöcker. Tabellarischer Lebenslauf im LeMO (DHM und HdG)
- Helene Stöcker Biografie. Die Pionierin für Mutterschutz und Sozialreform
- Kurzbiographie (auf Kalenderblatt September). In: Kalender 2005. Wegbereiterinnen III, hrsg. von Gisela Notz, Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), Historisches Forschungszentrum, Abteilung Sozial- und Zeitgeschichte (PDF-Datei; 930 kB)
- Hedwig Richter: Erinnerungen Helene Stöckers. Geistig sei die große Liebe und gut der Sex Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. Januar 2016, abgerufen am 27. Februar 2023
- Anja und Doris Arp: 13.11.1869 – Geburtstag von Helene Stöcker WDR ZeitZeichen vom 13. November 2019 (Podcast)
Einzelnachweise
- Christl Wickert: Helene Stöcker 1869–1943. Frauenrechtlerin, Sexualreformerin und Pazifistin. Eine Biographie. Dietz, Bonn 1991, S. 26.
- Ann Taylor Allen: Feminismus und Eugenik im historischen Kontext, in: Feministische Studien 1 (1991), S. 50.
- Sophie Pataky: Lexikon deutscher Frauen der Feder. Eine Zusammenstellung der seit dem Jahre 1840 erschienenen Werke weiblicher Autoren, nebst Biographieen der lebenden und einem Verzeichnis der Pseudonyme. Carl Pataky, Berlin 1898 (zeno.org [abgerufen am 13. November 2019] Lexikoneintrag „Stöcker, Helene“).
- Helene Stöcker: Lebenserinnerungen, hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin u. Kerstin Wolff. Köln: Böhlau, 2015, 54 f.
- Helene Stöcker: Lebenserinnerungen, hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin u. Kerstin Wolff. Köln: Böhlau, 2015, S. 53.
- Helene Stöcker: Lebenserinnerungen, hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin u. Kerstin Wolff. Köln: Böhlau, 2015, 54.
- Hamelmann (1992):23.
- Helene Stöcker: Lebenserinnerungen, hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin u. Kerstin Wolff. Köln: Böhlau, 2015, 91 f.
- Helene Stöcker: Lebenserinnerungen, hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin u. Kerstin Wolff. Köln: Böhlau, 2015, 121.
- Helene Stöcker: Lebenserinnerungen, hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin u. Kerstin Wolff. Köln: Böhlau, 2015, 263.
- Reinhold Lütgemeier-Davin u. Kerstin Wolff: Lebenserinnerungen von Helene Stöcker. Köln: Böhlau, 2015, S. 261, Anmerkung 739.
- Helene Stöcker: Lebenserinnerungen. Die unvollendete Autobiographie einer frauenbewegten Pazifistin, hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin und Kerstin Wolff, Boehlau Verlag, Köln 2015, S. 87.
- Helene Stöcker (2015): Lebenserinnerungen, hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin u. Kerstin Wolff. Köln, S. 168.
- Helene Stöcker (2015): Lebenserinnerungen, hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin u. Kerstin Wolff. Köln: Böhlau, S. 93.
- Irene Stoehr: Fraueneinfluß oder Geschlechterversöhnung? Zur „Sexualitätsdebatte“ in der deutschen Frauenbewegung um 1900, in: Johanna Geyer-Kordesch und Annette Kuhn (Hrsg.): Frauenkörper Medizin Sexualität, Schwann-Bagel Düsseldorf 1986, zur Neuen Ethik Helene Stöckers S. 159–191, ISBN 3-590-18040-4.
- Helene Stöcker: Das Werden der sexuellen Reform seit hundert Jahren, in: Hedwig Dohm u. a. (Hrsg.): Ehe? Zur Reform der sexuellen Moral. Berlin 1905, S. 36–58.
- Helene Stöcker (2015): Lebenserinnerungen, hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin u. Kerstin Wolff. Köln, S. 125.
- Die Zeitung der „Tag“ war 1900 von dem Verleger August Scherl gegründet worden. Durch seine rot unterstrichene Überschrift – ein Novum in der Mediengeschichte – wurde er auch „Roter Tag“ genannt, vgl. Stöcker: Lebenserinnerungen, 122 f.
- Helene Stöcker (2015): Lebenserinnerungen, hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin u. Kerstin Wolff. Köln: Böhlau, S. 94.
- Helene Stöcker (2015): Lebenserinnerungen, hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin u. Kerstin Wolff. Köln: Böhlau, S. 180 f.
- Helene Stöcker (2015): Lebenserinnerungen, hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin u. Kerstin Wolff. Köln: Böhlau, S. 257.
- Helene Stöcker: Lebenserinnerungen, hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin u. Kerstin Wolff. Köln: Böhlau, 2015, S. 41.
- Helene Stöcker (2015): Lebenserinnerungen, hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin u. Kerstin Wolff. Köln: Böhlau, 2015, 191.
- Bruna Biancho: Towards a New Internationalism: Pacifist Journals Edited by Women 1914-1919, in: Christa Hämmerle u. a. (Hrsg.): Gender and the First World War. London 2014, S. 176–194, bes. 178.
- Helene Stöcker (2015): Lebenserinnerungen, hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin u. Kerstin Wolff. Köln, S. 319.
- Gernot Jochheim: Antimilitarismus und Gewaltfreiheit. Die niederländische Diskussion in der internationalen anarchistischen und sozialistischen Bewegung 1890-1940, Herg. Wolfram Beyer, Verlag Graswurzelrevolution Heidelberg 2021, S. 144 f
- Helene Stöcker (2015): Lebenserinnerungen, hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin u. Kerstin Wolff. Köln: Böhlau, 97 f.
- Helene Stöcker (2015): Lebenserinnerungen, hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin u. Kerstin Wolff. Köln: Böhlau, 2015, S. 210, 223-225 u. 230.
- Reinhold Lütgemeier-Davin u. Kerstin Wolff: Lebenserinnerungen von Helene Stöcker. Köln: Böhlau, 2015, S. 336.
- Helene Stöcker (2015): Lebenserinnerungen, hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin u. Kerstin Wolff. Köln: Böhlau, 203.
- Anne Grages: Eine Philosophin der Liebe mit Hut und Geheimnis. In: Westdeutsche Zeitung. 31. Mai 2014.
- Helene-Stöcker-Denkmal. In: zeitzeichen-wuppertal.de. Abgerufen am 8. Juli 2025.
- Tanja Heil: Helene Stöcker wird ein Denkmal gesetzt Die Statue soll an der Auer Schulstraße stehen. In: wz.de. 12. März 2014, abgerufen am 8. Juli 2025.
Personendaten | |
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NAME | Stöcker, Helene |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Frauenrechtlerin, Sexualreformerin, Pazifistin und Publizistin |
GEBURTSDATUM | 13. November 1869 |
GEBURTSORT | Elberfeld |
STERBEDATUM | 24. Februar 1943 |
STERBEORT | New York City |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Helene Stocker 13 November 1869 in Elberfeld heute zu Wuppertal 24 Februar 1943 in New York City war eine deutsche Frauenrechtlerin Sexualreformerin Pazifistin Autorin und Publizistin Sie grundete 1905 den Bund fur Mutterschutz ab 1908 Deutscher Bund fur Mutterschutz und Sexualreform der sich fur unverheiratete Mutter und deren Kinder einsetzte Helene Stocker vor 1903Helene Stocker um 1900Gedenktafel am Haus Munchowstrasse 1 in Berlin NikolasseeLebenHelene Stocker wuchs als altestes von acht Kindern in einer burgerlichen und calvinistisch gepragten Familie in Elberfeld auf Ihr Vater Peter Heinrich Ludwig Stocker besass ein Textilgeschaft von dessen Einkommen die Familie gut leben konnte Ihre Mutter Hulda Stocker geb Bergmann war fur den Haushalt und die Kindererziehung zustandig Helene Stocker verliess 1892 ihr Elternhaus und zog nach Berlin wo sie sich der erstarkenden Frauenbewegung anschloss In Berlin begann sie eine Lehrerinnenausbildung obwohl sie wie sie selbst schrieb nie Lehrerin werden wollte Nach Beendigung der Ausbildung besuchte sie den ersten Gymnasialkurs fur Frauen in Berlin Seit 1890 beschaftigte sie sich mit den Werken von Nietzsche und teilte manche seiner radikalen Ansichten uber den Staat die Kirche und die herrschenden Moralvorstellungen Bestarkt wurde sie darin von Alexander Tille einem vehementen Verfechter des Sozialdarwinismus mit dem sie seit 1897 fur einige Jahre eng befreundet war und dessen Geliebte sie auch zeitweilig gewesen ist Helene Stocker veroffentlichte erste Gedichte und Novellen in Zeitschriften wie den Breslauer Monatsblattern dem Deutschen Dichterheim oder der Deutschen Heimat und wurde von Ernst Scherenberg sowie Ludwig Salomon 1844 1911 gefordert 1896 nahm Helene Stocker an der Universitat Berlin ihr Studium der Literaturgeschichte Philosophie und Nationalokonomie auf Zu dieser Zeit waren Frauen an deutschen Universitaten nur als Gasthorerinnen und auf personliche Erlaubnis durch den Dozenten zugelassen Ein Studienabschluss war den studierenden Frauen nicht moglich Stocker horte Vorlesungen unter anderem bei Erich Schmidt und Wilhelm Dilthey Sie gehorte zu jenen Studenten Diltheys die bei seinen Schleiermacher Studien mitarbeiteten Andere Professoren machten von ihrem Recht Gebrauch Frauen in ihren Veranstaltungen zu verbieten So untersagte ihr der Mediavist Karl Weinhold seine Vorlesungen zu besuchen Von dem Historiker Heinrich von Treitschke erzahlt sie spater er habe auf ihre Bitte seine Vorlesungen horen zu durfen geantwortet Die deutschen Universitaten sind seit einem halben Jahrtausend fur Manner bestimmt und ich will nicht helfen sie zu zerstoren Nach einem Studienaufenthalt in Glasgow promovierte Helene Stocker schliesslich 1901 an der Universitat Bern uber die Kunstanschauungen der Romantik zum Dr phil Ihr Doktorvater war der spater in Bonn lehrende und dort von den Nationalsozialisten verfolgte Oskar Walzel Nach ihrer Promotion kehrte Helene Stocker nach Berlin zuruck In den ersten Jahren arbeitete sie als freie Dozentin und Schriftstellerin um ihre eigene wirtschaftliche Unabhangigkeit zu erlangen Sie unterrichtete unter anderem an der Lessing Hochschule zu Berlin und hielt deutschlandweit Vortrage uber Frauenbildung und Frauenrechte Als eine der prominentesten Frauenrechtlerinnen hatte sie Kontakt mit zahlreichen Personlichkeiten ihrer Zeit Zu diesen zahlten Sigmund Freud die Liberalen Friedrich Naumann und Hellmut von Gerlach Ricarda Huch der Schriftsteller und Pazifist Kurt Hiller der sozialdemokratische Politiker Eduard David und Lily Braun Uber ihr umfassendes Engagement schrieb Helene Stocker dass soziale Gerechtigkeit mit individuellen Entwicklungsmoglichkeiten verbunden sein mussten Nietzsche und der Sozialismus das sei ihr Motto gewesen Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 floh sie uber die Schweiz nach Schweden Schon fruh erkannte Stocker als entschiedene Gegnerin jedes antisemitischen Gedankenguts die Schrecknisse der Judenverfolgung In Stockholm veranstaltete der Schutzverband deutscher Schriftsteller am 13 November 1939 eine Geburtstagsfeier fur Helene Stocker in der noch einmal ihre internationale Bedeutung offenbar wurde Mit Muhe gelang ihr dann die Flucht uber die Sowjetunion und Japan in die Vereinigten Staaten wo sie 1943 in New York vollig mittellos an Krebs verstarb Frauenrechtsbewegung und Sexualreform Hauptartikel Deutscher Bund fur Mutterschutz Wesentlich war fur Helene Stocker eine gleichberechtigte Stellung beider Geschlechter in der Familie und eine gleichberechtigte Sexualitat von Mann und Frau Dazu gehorte der Schutz unverheirateter Mutter und unehelicher Kinder Daher engagierte sie sich fur ein Elternrecht gegenuber dem Kind anstelle des herrschenden Vaterrechts das sie fur ebenso unzulanglich hielt wie das von manchen Frauenrechtlerinnen geforderte Mutterrecht d h dass beide Elternteile gleich notwendig und massgebend an der Erziehung beteiligt sein sollten Nach meiner Uberzeugung hat jedes Kind Anspruch auf beide Elternteile es braucht schon aus psychologischen Grunden sowohl den Einfluss des mannlichen wie des weiblichen Prinzips Da Sexualitat zu den hochsten Begluckungen des Menschen gehore konne Entsagung keine Losung sein vielmehr gehe es darum moglichst vielen Menschen diese hochste Lebensfreude zuganglich zu machen Ihr 1905 gegrundeter Bund fur Mutterschutz und Sexualreform half nicht nur gefallenen Madchen sondern betrieb auch Sexualaufklarung und behandelte Fragen zur Verhutung und Sexualhygiene Seine Ideen forderte der Bund mit der Monatszeitschrift Die Neue Generation in der zahlreiche prominente Zeitgenossen wie Sigmund Freud oder Friedrich Naumann publizierten aber auch Frauenrechtlerinnen wie Maria Lischnewska 1912 erweiterte sich der Bund zu einer internationalen Vereinigung deren Vorsitzende Helene Stocker bis 1933 war 1909 starteten Stocker und die Bremerin Kathe Stricker eine Initiative gegenuber dem Bremer Senat zum Schutz vor allem lediger Mutter Titelblatt Die neue Generation 1924 mit Beitrag von Stocker Helene Stocker setzte sich aktiv fur die sexuelle Befreiung der Frauen ein In ihrer Zeitschrift Die Neue Generation forderte sie eine Neue Ethik insbesondere dass Frauen und Manner ihre Sexualitat auch ausserhalb der Ehe frei und selbstbestimmt leben durften Stocker pladierte fur Geburtenregelung und fur die Straffreiheit der mannlichen Homosexualitat Ihr Engagement fur das Recht auf Abtreibung stand in engem Zusammenhang mit ihrem Einsatz fur Eugenik und wie sie es nannte fur Hebung der Rasse Stocker unterstrich wie wichtig Nietzsches Forderungen im Hinblick auf die Eugenik sei auf die Hoher hinauf Pflanzung wie Nietzsche es formuliert hat Das Gebot Du sollst nicht toten meinte Nietzsche war eine Naivitat verglichen mit dem Ernst des Lebensverbotes Du sollst nicht zeugen den ungeeigneten Menschen gegenuber Gleichwohl trennten die Pazifistin und entschiedene Gegnerin des Antisemitismus Welten von dem morderischen Gedankengut der Nationalsozialisten Ihre Positionen vertrat Stocker in zahlreichen Publikationen die sie in renommierten Zeitungen und Journalen wie dem Tag in der von Maximilian Harden herausgegebenen in der Jugend oder dem von Alfred Kerr herausgegebenen Pan veroffentlichen konnte Stockers Buch Die Liebe und die Frauen stiess auf grosse Resonanz und kam 1908 in einer erweiterten Auflage heraus Ihre liberale Einstellung gegenuber Sexualitat erschien einigen Frauenrechtlerinnen darunter Helene Lange als zu radikal Der burgerlich gepragte Bund Deutscher Frauenvereine weigerte sich wegen dessen progressiver Sexualideen den Bund fur Mutterschutz aufzunehmen Dennoch stiessen Stockers Ansichten um die Jahrhundertwende insgesamt auf wohlwollendes Interesse Wenn ich in manchen Punkten radikale Anschauungen hatte so sah man das wohlwollend als einen Ausfluss meines jugendlichen Enthusiasmus an Ich wurde sehr viel eingeladen sie hielt in literarischen Gesellschaften aber auch in Privathausern von Grossindustriellen und Bankiers ihre Vortrage uber Frauenrechte Nietzsche und Literatur So gelang es ihr auch dass die Forderung nach Selbstbestimmung uber den eigenen Korper und die eigene Sexualitat auf die Tagesordnung der grossen Frauenorganisationen kam Unter dem Stichwort Rassenhygiene oder Eugenik setzten sich die Sexualreformer auch fur das Recht auf Abtreibung ein Die burgerlichen Frauenrechtlerinnen unterstutzten Helene Stocker bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges trotz der pazifistischen Haltung Stockers bei der Initiative Staatshilfe fur das aussereheliche Kind die forderte die Kriegsunterstutzung fur uneheliche Kinder der fur eheliche Kinder gleichzustellen Tatsachlich gelang es Stocker und ihren Mitstreiterinnen dass diese Neuregelung im Reichstag angenommen wurde Seit ihrem Studium engagierte sie sich auch fur das Frauenstudium Sie grundete mit einigen Kommilitoninnen den Verein studierender Frauen in Berlin der sich 1906 mit ahnlichen Vereinen zum zusammenschloss FriedensaktivistinBei Ausbruch des Ersten Weltkrieges verschob sich das Interessengebiet Helene Stockers und sie wurde in der Friedensbewegung aktiv Ein Gefuhl das die Menschen so bestialisch macht gegen alle die ausserhalb ihrer nationalen Grenze wohnen kann kein Gutes sein notierte sie bereits im August 1914 in ihr Tagebuch Trotz einer immer scharfer werdenden Zensur schrieb sie wahrend der Kriegsjahre in der Neuen Generation und in anderen Zeitungen die ihr noch die Gelegenheit boten gegen den Krieg an 1915 schloss sie sich dem 1914 gegrundeten pazifistischen Bund Neues Vaterland an Die von ihr herausgegebene Monatsschrift Die Neue Generation offnete sie verstarkt fur pazifistische Positionen Nach dem Krieg setzte sie sich zusammen mit Rene Schickele Magnus Hirschfeld und anderen Aktivisten Ende 1918 fur die Errichtung einer demokratisch sozialistischen Republik ein protestierte aber auch gegen einen Frieden der den Vorstellungen Woodrow Wilsons widersprach und dem Deutschen Reich Gebiete wie das Elsass Lothringen ohne Volksbefragung abnehmen wollte 1921 war Helene Stocker als Delegierte vom Bund der Kriegsdienstgegner BdK gemeinsam mit Kees Boeke und an der Grundung der War Resisters International WRI in Bilthoven vorerst unter dem Namen PACO beteiligt Im BdK gab es eine Zusammenarbeit mit Armin T Wegner Zeitgleich war sie auch als BdK Vertreterin am Grundungskongress des Internationalen Anti Militaristischen Bureaus gegen Krieg und Reaktion IAMB in Den Hag beteiligt an dem auch Fritz Kater von der Freien Arbeiter Union Deutschlands beteiligt war Zu den weitere Mitstreiterinnen und Mitstreitern gegen den Krieg zahlten Hedwig Dohm Harry Graf Kessler Walther Schucking Hellmut von Gerlach Elisabeth Rotten und Minna Cauer Helene Stocker setzte wie andere Friedensaktivisten grosse Hoffnung in Woodrow Wilsons Friedensbotschaft 1926 wurde sie Mitglied im Bund der Kriegsdienstgegner BdK fur den sie bereits seit der Grundung 1919 aktiv politisch tatig war Nach dem Ersten Weltkrieg forderte sie die Abschaffung der Wehrpflicht der Reichswehr und aller anderen Armeen Aus Emporung uber die positive Haltung der Kirchen zum Ersten Weltkrieg trat sie im Januar 1915 aus der Kirche aus Helene Stocker Denkmal in WuppertalErotik und AltruismusEhrungenIn Wuppertal ist eine Uferpartie der Wupper nach Helene Stocker benannt Seit Mai 2014 steht das Helene Stocker Denkmal in der Auer Schulstrasse in Wuppertal Der Entwurf stammt von Ulle Hees und Frank Breidenbruch Bucher und SchriftenZur Kunstanschauung des 18 Jahrhunderts Von Winckelmann bis zu Wackenroder Palaestra Band 26 Mayer amp Muller Berlin 1904 DNB 362818282 Dissertation Universitat Bern 1902 122 Seiten OCLC 23450077 Die Liebe und die Frauen Ein Manifest der Emanzipation von Frau und Mann im deutschen Kaiserreich Minden Bruns 1906 Zweite durchge u verm Aufl Minden Bruns 1908 Krisenmache Eine Abfertigung 1910 Ehe und Konkubinat 1912 Hrsg Karoline Michaelis Briefe 1912 Zehn Jahre Mutterschutz 1915 Geschlechterpsychologie und Krieg 1915 Sexualpadagogik Krieg und Mutterschutz 1916 Moderne Bevolkerungspolitik 1916 Petitionen des Deutschen Bundes fur Mutterschutz 1905 1916 1916 Resolutionen des Deutschen Bundes fur Mutterschutz 1905 1916 1916 Die Liebe der Zukunft 1920 Das Werden der neuen Moral 1921 Liebe Roman Verlag der Neuen Generation Berlin 1922 Erotik und Altruismus 1924 Verkunder und Verwirklicher Beitrage zum Gewaltproblem 1928 Zeitschriften Frauen Rundschau 1903 1922 Mutterschutz Zeitschrift zur Reform der Sexuellen Ethik Organ des Bundes fur Mutterschutz erschienen von 1905 bis 1907 dann umbenannt in Die Neue Generation 1908 1933 Einzelne Beitrage Alte und neue Geschlechtsmoral In Heinrich Schmidt Hrsg Blatter des Deutschen Monistenbundes Nr 17 November 1907 Breitenbach Brackwede 1907 Geburtenruckgang und Monismus In Willy Blossfeldt Hrsg Der Dusseldorfer Monistentag 7 Hauptversammlung des Deutschen Monistenbundes vom 5 8 September 1913 Unesma Leipzig 1914 LiteraturRolf von Bockel Philosophin einer neuen Ethik Helene Stocker 1869 1943 Edition Hamburg Bormann und von Bockel Hamburg 1991 ISBN 3 927858 11 0 Gudrun Hamelmann Helene Stocker der Bund fur Mutterschutz und Die Neue Generation Haag und Herchen Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 89228 945 X Martina Hein Die Verknupfung von emanzipatorischen und eugenischem Gedankengut bei Helene Stocker 1869 1943 Mikrofiche Ausgabe 3 Mikrofiches Bremen 1998 DNB 955529352 Dissertation Universitat Bremern 1998 230 Blatt Marie Madeleine Owoko Chiffrierte Matrix Korperlichkeit en in der burgerlichen Frauenbewegung im Kontext zeitgenossischer korperdiskursiver Lehren 1880 1933 Hamburg 2020 ISBN 978 3 339 11920 9 Rosemarie Schumann Helene Stocker Verkunderin und Verwirklicherin In Olaf Groehler Hrsg Alternativen Schicksale deutscher Burger Verlag der Nation Berlin 1987 ISBN 3 373 00002 5 S 163 195 Helene Stocker Lebenserinnerungen Die unvollendete Autobiographie einer frauenbewegten Pazifistin hrsg von Reinhold Lutgemeier Davin Kerstin Wolff Stiftung Archiv der Deutschen Frauenbewegung Kassel L homme Archiv Band 5 Boehlau Koln 2015 ISBN 978 3 412 22466 0 Annegret Stopczyk Pfundstein Philosophin der Liebe Helene Stocker BoD Norderstedt 2003 ISBN 3 8311 4212 2 Christl Wickert Helene Stocker 1869 1943 Frauenrechtlerin Sexualreformerin und Pazifistin Eine Biographie Dietz Bonn 1991 ISBN 3 8012 0167 8 Christl Wickert Helene Stocker 1869 1943 Leben und Arbeit fur die Gleichstellung der Frau In Kritische Justiz Hrsg Streitbare Juristen Eine andere Tradition Nomos Baden Baden 1988 ISBN 3 7890 1580 6 S 104 ff Christl Wickert Helene Stocker In Volkmar Sigusch Gunter Grau Hrsg Personenlexikon der Sexualforschung Campus Verlag 2009 S 672 678 ISBN 978 3 593 39049 9 Kerstin Wolff Stocker Helene In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 378 Digitalisat WeblinksCommons Helene Stocker Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikiquote Helene Stocker Zitate Wikisource Helene Stocker Quellen und Volltexte Literatur von und uber Helene Stocker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Jessica Bock Helene Stocker In Digitales Deutsches Frauenarchiv 2022 Heike Schaal Helene Stocker Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG Helene Stocker Biografie Die Pionierin fur Mutterschutz und Sozialreform Kurzbiographie auf Kalenderblatt September In Kalender 2005 Wegbereiterinnen III hrsg von Gisela Notz Friedrich Ebert Stiftung FES Historisches Forschungszentrum Abteilung Sozial und Zeitgeschichte PDF Datei 930 kB Hedwig Richter Erinnerungen Helene Stockers Geistig sei die grosse Liebe und gut der Sex Frankfurter Allgemeine Zeitung 1 Januar 2016 abgerufen am 27 Februar 2023 Anja und Doris Arp 13 11 1869 Geburtstag von Helene Stocker WDR ZeitZeichen vom 13 November 2019 Podcast EinzelnachweiseChristl Wickert Helene Stocker 1869 1943 Frauenrechtlerin Sexualreformerin und Pazifistin Eine Biographie Dietz Bonn 1991 S 26 Ann Taylor Allen Feminismus und Eugenik im historischen Kontext in Feministische Studien 1 1991 S 50 Sophie Pataky Lexikon deutscher Frauen der Feder Eine Zusammenstellung der seit dem Jahre 1840 erschienenen Werke weiblicher Autoren nebst Biographieen der lebenden und einem Verzeichnis der Pseudonyme Carl Pataky Berlin 1898 zeno org abgerufen am 13 November 2019 Lexikoneintrag Stocker Helene Helene Stocker Lebenserinnerungen hrsg von Reinhold Lutgemeier Davin u Kerstin Wolff Koln Bohlau 2015 54 f Helene Stocker Lebenserinnerungen hrsg von Reinhold Lutgemeier Davin u Kerstin Wolff Koln Bohlau 2015 S 53 Helene Stocker Lebenserinnerungen hrsg von Reinhold Lutgemeier Davin u Kerstin Wolff Koln Bohlau 2015 54 Hamelmann 1992 23 Helene Stocker Lebenserinnerungen hrsg von Reinhold Lutgemeier Davin u Kerstin Wolff Koln Bohlau 2015 91 f Helene Stocker Lebenserinnerungen hrsg von Reinhold Lutgemeier Davin u Kerstin Wolff Koln Bohlau 2015 121 Helene Stocker Lebenserinnerungen hrsg von Reinhold Lutgemeier Davin u Kerstin Wolff Koln Bohlau 2015 263 Reinhold Lutgemeier Davin u Kerstin Wolff Lebenserinnerungen von Helene Stocker Koln Bohlau 2015 S 261 Anmerkung 739 Helene Stocker Lebenserinnerungen Die unvollendete Autobiographie einer frauenbewegten Pazifistin hrsg von Reinhold Lutgemeier Davin und Kerstin Wolff Boehlau Verlag Koln 2015 S 87 Helene Stocker 2015 Lebenserinnerungen hrsg von Reinhold Lutgemeier Davin u Kerstin Wolff Koln S 168 Helene Stocker 2015 Lebenserinnerungen hrsg von Reinhold Lutgemeier Davin u Kerstin Wolff Koln Bohlau S 93 Irene Stoehr Fraueneinfluss oder Geschlechterversohnung Zur Sexualitatsdebatte in der deutschen Frauenbewegung um 1900 in Johanna Geyer Kordesch und Annette Kuhn Hrsg Frauenkorper Medizin Sexualitat Schwann Bagel Dusseldorf 1986 zur Neuen Ethik Helene Stockers S 159 191 ISBN 3 590 18040 4 Helene Stocker Das Werden der sexuellen Reform seit hundert Jahren in Hedwig Dohm u a Hrsg Ehe Zur Reform der sexuellen Moral Berlin 1905 S 36 58 Helene Stocker 2015 Lebenserinnerungen hrsg von Reinhold Lutgemeier Davin u Kerstin Wolff Koln S 125 Die Zeitung der Tag war 1900 von dem Verleger August Scherl gegrundet worden Durch seine rot unterstrichene Uberschrift ein Novum in der Mediengeschichte wurde er auch Roter Tag genannt vgl Stocker Lebenserinnerungen 122 f Helene Stocker 2015 Lebenserinnerungen hrsg von Reinhold Lutgemeier Davin u Kerstin Wolff Koln Bohlau S 94 Helene Stocker 2015 Lebenserinnerungen hrsg von Reinhold Lutgemeier Davin u Kerstin Wolff Koln Bohlau S 180 f Helene Stocker 2015 Lebenserinnerungen hrsg von Reinhold Lutgemeier Davin u Kerstin Wolff Koln Bohlau S 257 Helene Stocker Lebenserinnerungen hrsg von Reinhold Lutgemeier Davin u Kerstin Wolff Koln Bohlau 2015 S 41 Helene Stocker 2015 Lebenserinnerungen hrsg von Reinhold Lutgemeier Davin u Kerstin Wolff Koln Bohlau 2015 191 Bruna Biancho Towards a New Internationalism Pacifist Journals Edited by Women 1914 1919 in Christa Hammerle u a Hrsg Gender and the First World War London 2014 S 176 194 bes 178 Helene Stocker 2015 Lebenserinnerungen hrsg von Reinhold Lutgemeier Davin u Kerstin Wolff Koln S 319 Gernot Jochheim Antimilitarismus und Gewaltfreiheit Die niederlandische Diskussion in der internationalen anarchistischen und sozialistischen Bewegung 1890 1940 Herg Wolfram Beyer Verlag Graswurzelrevolution Heidelberg 2021 S 144 f Helene Stocker 2015 Lebenserinnerungen hrsg von Reinhold Lutgemeier Davin u Kerstin Wolff Koln Bohlau 97 f Helene Stocker 2015 Lebenserinnerungen hrsg von Reinhold Lutgemeier Davin u Kerstin Wolff Koln Bohlau 2015 S 210 223 225 u 230 Reinhold Lutgemeier Davin u Kerstin Wolff Lebenserinnerungen von Helene Stocker Koln Bohlau 2015 S 336 Helene Stocker 2015 Lebenserinnerungen hrsg von Reinhold Lutgemeier Davin u Kerstin Wolff Koln Bohlau 203 Anne Grages Eine Philosophin der Liebe mit Hut und Geheimnis In Westdeutsche Zeitung 31 Mai 2014 Helene Stocker Denkmal In zeitzeichen wuppertal de Abgerufen am 8 Juli 2025 Tanja Heil Helene Stocker wird ein Denkmal gesetzt Die Statue soll an der Auer Schulstrasse stehen In wz de 12 Marz 2014 abgerufen am 8 Juli 2025 Normdaten Person GND 118755455 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n84208059 VIAF 85182647 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stocker HeleneKURZBESCHREIBUNG deutsche Frauenrechtlerin Sexualreformerin Pazifistin und PublizistinGEBURTSDATUM 13 November 1869GEBURTSORT ElberfeldSTERBEDATUM 24 Februar 1943STERBEORT New York City