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Das Schloss Hämelschenburg ist ein Wasserschloss in der Gemeinde Emmerthal im Weserbergland zwischen Hameln und Bad Pyrm

Schloss Hämelschenburg

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Schloss Hämelschenburg
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Das Schloss Hämelschenburg ist ein Wasserschloss in der Gemeinde Emmerthal im Weserbergland zwischen Hameln und Bad Pyrmont. Es gilt mit seinen Kunstsammlungen, Gartenanlagen, einer Wassermühle, den Wirtschaftsgebäuden sowie der Kirche als ein Hauptwerk der Weserrenaissance. Das Schloss liegt an der Straße der Weserrenaissance und am Niedersachsenweg.

Geschichte

Nachdem sie im Jahr 1324 von den Bischöfen von Minden mit der Burg Waldau (castrum Woldowe) und dem darunterliegenden, bereits 1319 als Flecken bezeugten Ort „Hermersenburg“ (opidum Hemerschenborch) belehnt worden waren, erbauten die Grafen von Everstein vermutlich auf einer Anhöhe oberhalb des späteren Schlosses eine neue Burg, die den Namen des Ortes erhielt und nach bisherigem Kenntnisstand erstmals 1356 erwähnt wird. Der Flecken- bzw. Burgname verschliff sich unter dialektalem Einfluss zu „Hämelschenburg“, möglicherweise in Anlehnung an den vermeintlichen Burgenerbauer Hermann III. von Everstein. Die in der Literatur teilweise behauptete Ableitung von dem nahegelegenen Dorf Hermersen (heute wüst) oder der nicht weit entfernten Stadt Hameln dürfte hingegen unwahrscheinlich sein.

Die Burg fiel nach dem Aussterben des Eversteiner Grafenhauses und einem Erbfolgekrieg gegen das Haus Lippe um 1410 an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. Diese vergaben die Burg wie bereits zuvor die Grafen zunächst als Burglehn an wechselnde Adelsfamilien (u. a. Kanne, Post, Lappe, Spiegelberg, Werdinghausen). 1437 wurde dauerhafter Besitzer das Rittergeschlecht Klencke (später: von Klencke), welches aus Thedinghausen stammte, wo es auf dem Gut Oenigstedt ansässig war. 1485 geriet die Hämelschenburg anscheinend in die (auch: Bierfehde) der Stadt Hildesheim gegen ihren Bischof und dadurch in die Gegenpartei der Welfen. Diese übetrugen die Burg daher kurzzeitig an den nicht näher bekannten Adeligen Ludwig von Sundern, der nach Beilegung der Fehde jedoch die Herausgabe verweigerte und deshalb 1487 durch Herzog Wilhelm II. von Braunschweig-Wolfenbüttel belagert werden musste. Dabei geriet die Burg in Brand und wurde nach Wiedereinsetzung der Familie Klencke ab 1493 neu aufgebaut. 1544 brannte die gesamte Anlage einschließlich der tiefer gelegenen Schlosskirche allerdings vollständig nieder. Daraufhin wurde zunächst der Wirtschaftshof als vorläufiger Wohnsitz der Familie errichtet, in dem sich heute das Café und der Museumsshop befinden.

Bau des Schlosses

Die wirtschaftliche Blüte zwischen 1520 und 1620 brachte dem Weserbergland eine rege Bautätigkeit. Beiderseits der Weser wurden vom Adel und den Landesherren viele Schlösser neu erbaut oder alte wesentlich umgestaltet. Der Wesersandstein (gelb und gut zu behauen von rechts der Weser, rot und deutlich härter von links der Weser) war ein begehrter Baustoff für Fassaden, Fußböden und Dacheindeckungen in ganz Nordwest- und Nordeuropa. Ab 1588 ließen (1551–1609; gedient am Grafenhof zu Nienburg/Weser und als Söldner zum Rittmeister aufgestiegen) und seine Frau Anna von Holle (1567–1630), hochgebildete Nichte des Lübecker Bischofs Eberhard von Holle aus Verden und des Obersts Georg von Holle, die abgebrannte Hämelschenburg als Wasserschloss neu erbauen. Jürgen Klencke hatte in jungen Jahren in den Söldnerheeren Georg von Holles und dessen Waffengefährten und Vetters Hilmar von Münchhausen das Kriegshandwerk gelernt und diente später selbst neun Jahre lang im Spanisch-Niederländischen Krieg und in den Hugenottenkriegen als Söldnerführer.

Die Burg entstand am Ortsrand von Hämelschenburg oberhalb des Flusslaufes der Emmer im Stil der Weserrenaissance. Die finanziellen Mittel kamen einerseits durch die Zölle, die an der Straße, die das Anwesen querte, erhoben wurden, andererseits aus enormen Gewinnen eines regen Kornhandels zusammen. In 30-jähriger Bauzeit diente der bereits vom Onkel Jürgen Klenckes, Ludolf Klencke (der von 1581 bis 1585 die Schlüsselburg erbaut hatte), errichtete umfriedete Wirtschaftshof unmittelbar an der Emmer dem Bauherren und seiner Frau als vorübergehende Wohnstatt. Der Bau des Nordflügels der als Dreiflügelbau durchgängig geplanten Anlage verbesserte die Wohnverhältnisse. Der Mittel- und der Südflügel mitsamt zweier im italienischen Renaissancestil erbauten achteckigen Treppentürme folgten nach und nach. Die Vollendung des Schlosses erlebte Jürgen Klencke nicht mehr, er starb 1609. Ungeklärt ist, wer der Baumeister war. Vermutlich baute Cord Tönnis den Nordflügel und Johann Hundertossen den Südflügel.

Jürgen Klencke und Anna von Holle hatten zusammen 14 Kinder, von denen zwölf erwachsen wurden, was für die damalige Zeit angesichts hoher Kindersterblichkeit eine außergewöhnliche Zahl darstellt. Der älteste Sohn übernahm das Schloss nach dem Tod seines Vaters und ließ zusammen mit seiner Mutter den Bau fertigstellen.

Allianzen

Im Dreißigjährigen Krieg gelang es Anna von Holle, Schloss Hämelschenburg nebst zugehöriger St. Marienkapelle durch Allianzen zu schützen. Die couragierte Schlossherrin fuhr den anrückenden Truppen unter Tilly entgegen und handelte mit dem General einen Schutzvertrag aus, der es seinen Soldaten unter Androhung der Todesstrafe verbot, Hämelschenburg zu betreten. Auf diese Weise bewahrte sie die gesamte Anlage vor Plünderung und Zerstörung.

Im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) wurde Hämelschenburg zwar besetzt, und es verschwanden auch Teile der Inneneinrichtung, durch erneut geschicktes Taktieren der Schlossherren konnte Schlimmeres jedoch abgewendet werden. Der Gesamtkomplex mit seinen vier aufwendig gestalteten Giebeln, 17 Zwerchhäusern, den beiden hohen, kupfergedeckten Treppentürmen, zwei ebenerdigen, doppelgeschossigen Erkern (so genannten Ausluchten), mehreren Portalen und einer prächtigen Zugangsbrücke über den mit Karpfen besetzten Schlossteich ist bis heute vollständig erhalten.

Zeit des Nationalsozialismus

In der Zeit des Nationalsozialismus stellten sich die Schlossherren ausdrücklich gegen das politische Regime, indem sie sich auf den in ihrer Ritterfamilie belegten Grundsatz der obersten Herrschaft Gottes über die weltlichen Mächte beriefen. Dieser Grundsatz wurde durch das Aufstellen einer Figurengruppe versinnbildlicht. Über dem Kamin des Speisezimmers im Erdgeschoss des Westflügels knien Jürgen Klencke und seine Frau Anna von Holle mit ihren 14 Kindern (heute 13, eines wurde gestohlen) unter dem Kruzifix. Erstaunlicherweise wurde diese Einstellung von der NSDAP respektiert, und auch der angrenzende Ort Hämelschenburg blieb ohne Ortsgruppenleiter. Als einzigen Affront der herrschenden Macht kann man den um 1939 verbreiterten Ausbau der Staatsstraße durch das Schlossensemble deuten, der dazu diente, die Anreise der NS-Anhänger zum Reichserntedankfest auf dem Bückeberg bei Hameln zu erleichtern. Auch wurde der Jüdische Friedhof Hämelschenburg wenige Tage nach der Reichspogromnacht 1938 von SA-Leuten aus dem Nachbarort geschändet.

Dementgegen öffnete man die Schlosskirche sonntags ausdrücklich für die in der umliegenden Landwirtschaft verdingten polnischen Fremdarbeiter zum Gottesdienst.

Die Finanzierung des Schlosses gelang in dieser Zeit unter anderem durch zahlende adlige „Feriengäste“, denen allerdings durch ein über der Speisetafel aufgehängtes vierseitiges Transparent unmissverständlich politische Äußerungen untersagt waren.

Modernisierung

Im 19. und 20. Jahrhundert wurde das Schloss Hämelschenburg den Erfordernissen moderner Wohnkultur angepasst. So wurden 1845–1850 der hohe Wall an der West- und Ostseite entfernt und der Graben an der Nordseite zugeschüttet. Die Rotsandstein-Eindeckung der Dächer wurde bis 1974 durch die leichtere Schieferdeckung ersetzt und zusätzliche Dachgauben wurden eingefügt. Der ursprüngliche Verputz wurde abgeschlagen und das originäre Bruchsteinmauerwerk wieder sichtbar gemacht. Die ehemals außen liegende Pilgerhalle wurde nach innen verlegt und schließlich das ganze Schloss mit einer modernen Zentralheizung versehen. Diese Umbauten beeinträchtigen aber nicht das historische Erscheinungsbild.

Mutmaßliche Architekten

Die Architekten des Schlosses sind nicht namentlich beurkundet. Die Vielzahl der Bauhütten und Bauschulen der damaligen Zeit lassen nur eine verallgemeinernde Mutmaßung zu. Fast identische stilistische Einzelheiten des Cord Tönnis, dem nachgewiesenen Baumeister des Hauses Osterstraße 9 in Hameln, der auch an den Schlössern von Detmold und Schwöbber sowie am Archivhäuschen von Rinteln arbeitete, lassen sich an den Fassaden der Hämelschenburg wiedererkennen. Details der Gestaltung der Giebel von Nord- und Westflügel sind identisch mit Werken der Baumeister Eberhard Wilkening und Johann Hundertossen; die Mitwirkung des letzteren ist aber neuerdings wieder umstritten. Hundertossen gilt als Baumeister der Münchhausen’schen Schlösser Schwedesdorf in Lauenau sowie Beverns; der Bauherr in Bevern, Statius von Münchhausen, war ein Vetter des Jürgen Klencke (die Mütter waren Schwestern). Münchhausens zweite Ehefrau war Jürgens Nichte; Statius stand mit Klenckes nachweislich in engem Austausch über ihre wechselseitigen Bauvorhaben.

Eingemeindung

Am 1. Januar 1973 wurde die Gemeinde Hämelschenburg in die neue Gemeinde Emmerthal eingegliedert.

Museum

Seit 1973 ist das Schloss Hämelschenburg im Besitz von Lippold von Klencke, der die Anlage seither als privates Museum teilweise zugänglich gemacht hat. Er brachte die Burg 1993 in die private, als gemeinnützig anerkannte Stiftung Rittergut Hämelschenburg ein, um Gelder zum denkmalgerechten Erhalt des Schlosses und der übrigen unter Denkmalschutz stehenden Gebäude des Rittergutes zu sammeln und ihre Nutzung zu sichern.

Der Museumsbereich enthält eine vollständig erhaltene Ausstattung von Möbeln, Gemälden, Porzellan, Gläsern und Waffen aus der Renaissance-, Barock- sowie Gründerzeit. Etwa ein Drittel der Räume wird im Rahmen von Führungen gezeigt, die täglich im Sommerhalbjahr stattfinden. Die übrigen Räume sind vermietet und werden von Privatpersonen bewohnt.

In die Eingangshalle (ehemaliges Wohnzimmer) wurde die Front der „Pilgerhalle“ eingefügt. Dabei handelt es sich um zwei Säulen, die von in den Sandstein modellierten Jakobsmuscheln bekrönt werden. Sie umrahmen eine Durchreiche, die den Pilgern auf ihrem Weg von Norden nach Santiago de Compostela in Spanien Speisung und Unterkunft verhießen. Dieses Versprechen wird auch heute noch aufrechterhalten. So übernachtete eine dänische Pilgerin 2005 zwei Nächte kostenlos im Schloss.

  • Wirtschaftshof
  • Empfangsbereich
  • Pilgerhalle
  • Roter Saal
  • Esssaal

Das Schloss bietet auch Brautpaaren die standesamtliche Trauung im historischen Rahmen. Im Trauzimmer befindet sich eines der wenigen erhaltenen, durch Pedaldruck selbstspielenden Pianolas von Steinway & Sons.

Landschaftspark und Grab-Pyramide

Oberhalb des Schlosses wurde im 19. Jahrhundert ein Landschaftspark mit exotischen Bäumen angelegt. Am Ende des Parks steht eine Pyramide, die Georg Ludwig Friedrich Laves 1855 als Begräbnisstätte (Mausoleum) der Familie von Klencke errichtet hat. Sie wurde bis 1942 benutzt und steht heute leer.

St.-Marien-Kirche

Baugeschichte

Eingebettet in das einzigartige Renaissanceensemble ist die 1563 erbaute Schlosskapelle, die 1652 zur Gemeindekirche von Hämelschenburg wurde. Sie wurde auf den Resten einer bereits 1409 geweihten Kapelle errichtet, die auch dem Feuer von 1544 zum Opfer fiel. Die unter der Kirche gelegene Familiengruft der Klenckes blieb dabei unversehrt. Bereits von Ludolf Klencke wurde die Kirche 1563 wieder auf den alten Grundmauern errichtet, was den heutigen etwas schrägen Standort zur Gesamtanlage erklärt. Die aus Bruchstein erbaute Kirche hat ein spitzes Dach, auf dem ein Dachreiter sitzt. Die Kirche gehört zu den ersten Kirchen Norddeutschlands, die nach der Reformation gebaut wurden. Sie ist die älteste freistehende evangelische Kirche in Deutschland; ihre Weihe vor 450 Jahren jährte sich am 15. September 2013.

Ausstattung

Jürgen Klencke und seine Frau Anna von Holle statteten die Kirche bis 1609 mit reichem Renaissanceschmuck aus, der bis heute nahezu unverändert erhalten ist. Der Innenraum wird durch ein reformatorisches Gestaltungsprogramm bestimmt: Orgel, Altar und Taufbecken befinden sich an der Stirnseite des Gotteshauses.

Der Altar wurde 1913 bei der letzten großen Kirchenrenovierung behutsam unter Einbeziehung vorhandener Elemente neu gestaltet. Die Altarmensa zeigt noch die Weihekreuze aus dem Jahr 1409. Das romanisch geprägte ehemalige Altarbild von 1919 wurde an die hintere Empore versetzt und durch einen Öldruck des Abendmahls nach Leonardo da Vinci ersetzt. Über dem Altar befindet sich das 1480 durch die geschaffene „Paradiesgärtlein“, das auf das Motiv „Maria im Rosengarten“ zurückgeht.

Deutlich vor 1600 ist der Taufstein entstanden, der aus einer sandsteinernen Säule mit aufgesetzter Schale und einem hölzernen Taufsteindeckel besteht. Der Deckel ist kronenförmig reich mit Figuren geschmückt und so schwer, dass er mit einer durch die Kirchendecke verlaufenden Seilwinde gehoben werden muss. Er wird nie ganz auf das Taufbecken herabgesenkt, so dass für die Gemeinde stets ein „schwebender Zustand“ sichtbar ist.

Die ursprüngliche einmanualige Orgel aus dem Jahr 1672 befand sich bis 1913 über dem Altar und wurde dann unter Beibehaltung der barocken Grundstimmung und ihres Standortes erneuert und 1970 grundlegend restauriert.

Die Kanzel an der rechten Längsseite der Kirche und die sogenannte „Männerempore“ auf der linken Seite mit der darunter befindlichen Loge für den Gutsherrn geben dem Kirchenbau eine gewisse Weite, zumal die Emporenbrüstung seit 1880 mit den Wappen der Klenckes geschmückt ist. Neben der Kanzel befindet sich das Epitaph von 1619 der Schlosserbauer Jürgen Klencke und Anna von Holle mit einem Rundgemälde, das der Werkstatt von Lucas Cranach zugeschrieben wird. Die um 1590 entstandenen Bilder an der Empore an der Längswand zeigen einen evangelischen Stationenweg und stammen von dem Maler Christoph Schwartz aus München.

Heutige Nutzung

An besonderen Feiertagen wird in der Kirche der 1604 von Anne und Georg Klencke gestiftete, reich mit Figuren aus der Glaubenslehre und Edelsteinen besetzte Abendmahlskelch und die dazugehörende schlichte Patene verwendet. Beide sind aus vergoldetem Silber. Die St.-Marien-Kirche kann an den Wochenenden unter Aufsicht kostenfrei besichtigt werden.

  • Taufbecken (vor 1600) mit hängendem Figurendeckel
  • „Männer-Empore“ und Loge derer von Klencke
  • Holzgeschnitztes „Paradiesgärtlein“
  • Epitaph für Georg von Klencke und Anna von Holle mit Rundgemälde

Trivia

1614 fand auf dem Schloss das Hämelschenburger Religionsgespräch zwischen Lutheranern und Katholiken statt.

Im Jahre 2012 war das Schloss Drehort der Verfilmung des Grimm-Märchens Allerleirauh mit dem Film Allerleirauh.

Literatur

  • Martin Zeiller: Hämelschenburg. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Ducatus Brunswick et Lüneburg (= Topographia Germaniae. Band 15). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1654, S. 100 (Volltext [Wikisource]). 
  • Adolf Kleine: Die Kirche in Hämelschenburg (1563–1963.). Pferdehirt, Barntrup 1963.
  • Horst-Rüdiger Marten: Die Entwicklung der Kulturlandschaft im alten Amt Aerzen des Landkreises Hameln-Pyrmont (= Göttinger geographische Abhandlungen 53), Göttingen 1969.
  • Günther von Ulmenstein: Die Familie von Klencke und die Hämelschenburg. In: Hamelner Jahrbuch. Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Hameln und der Region. Jahrgang 1969, Museumsverein Hameln, S. 13–19.
  • Joachim Bühring u. a.: Die Kunstdenkmäler des Landes Hameln-Pyrmont im Regierungsbezirk Hannover. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt, Hannover 1975.
  • Peter Arnold: 111 Schlösser und Herrensitze in Niedersachsen. Verlagsgesellschaft Madsack, Hannover 1987, ISBN 978-3-7860-0032-7, S. 52–53.
  • Ernst Andreas Friedrich: Die Hämelschenburg im Emmertal. In: Wenn Steine reden könnten. Band II, Landbuch-Verlag, Hannover 1992, ISBN 3-7842-0479-1, S. 116–118.
  • Thorsten Albrecht: Die Grabpyramide in Hämelschenburg (1854 - 1856): ein Bauwerk von G. L. F. Laves. In: Hannoversche Geschichtsblätter. Neue Folge 47, Hannover 1993, S. 85–94.
  • Jürgen Stillig: Das Hämelschenburger Religionsgespräch von 1614. Konfessionelle Koexistenz und jesuitische Reformarbeit. In: Die Diözese Hildesheim in Gegenwart und Vergangenheit. Jahrbuch des Vereins für Geschichte und Kunst im Bistum Hildesheim. Band 62. Bernward, Hildesheim 1994, S. 209–244.
  • Thorsten Albrecht: Die Hämelschenburg. Ein Beispiel adliger Schloßbaukunst des späten 16. und frühen 17. Jahrhundert im Weserraum (Materialien zur Kunst- und Kulturgeschichte in Nord- und Westdeutschland, Band 13). Jonas-Verlag, Marburg 1995, ISBN 3-89445-172-6.
  • Thomas Küntzel: Ehemalige Burgflecken – Siedlungen im Schatten der Burg. In: Burgen und Schlösser. Zeitschrift für Burgenforschung und Denkmalpflege. Band 44, Europäisches Burgeninstitut, Braubach 2003, S. 143–156.
  • Thomas Mayer: Die evangelisch-lutherische St. Marienkirche Hämelschenburg (DKV-Kunstführer Nr. 605). München/Berlin 2004.
  • Gottfried Kiesow: Schloss Hämelschenburg (DKV-Kunstführer Nr. 202). 11., veränderte Auflage, München/Berlin 2005.
  • Heinrich Thies: Gespensterfreies Märchenschloss. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung. 25. November 2008, haz.de (Memento vom 12. September 2011 im Internet Archive) und Hausbesuch Auf der Pilgerroute haz.de (Memento vom 22. April 2012 im Internet Archive) abgerufen am 21. März 2012.
  • Katrin Strube: Die Fassadenreinigung am Schloss Hämelschenburg. In: Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen. 4/2020, S. 59–62.
  • Oliver Auge, Nina Gallion: Im Schatten der Urbanisierung. Städtische Regression im römisch-deutschen Reich des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. In: Jahrbuch für Regionalgeschichte. Band 39, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2021, S. 92–112
  • Florian Dirks: Konfliktaustragung im norddeutschen Raum des 14. und 15. Jahrhunderts. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, S. 144–157.

Weblinks

Commons: Schloss Hämelschenburg – Sammlung von Bildern
  • Offizielle Website
  • Stefan Eismann: Schloss Hämelschenburg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
  • Beschreibung des Schlosses und seiner Wappen
  • Schloss Hämelschenburg bei Burgenarchiv.de
  • Historische Fotoaufnahmen von der Hämelschenburg beim Bildarchiv Foto Marburg

Einzelnachweise

  1. Nds. Landesarchiv, Abt. Hannover, Best. Celle Or. 8 (Auswärtige Sachen), Nr. 130.
  2. Franciscus Lubecus: Göttinger Annalen. Von den Anfängen bis zum Jahr 1588. Hrsg.: Reinhard Vogelsang. Wallstein, Göttingen 1994, S. 243. 
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 194. 
  4. Website Schloss Hämelschenburg
  5. Wegweiser für Entschlossene in HAZ vom 25. November 2008.
  6. Hannoversche Allgemeine Zeitung, 14. September 2013, S. 7.

52.0283333333339.3444444444444Koordinaten: 52° 1′ 42″ N, 9° 20′ 40″ O

Normdaten (Geografikum): GND: 4402469-1 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: sh97002023 | VIAF: 233862695

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 16:33

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Das Schloss Hamelschenburg ist ein Wasserschloss in der Gemeinde Emmerthal im Weserbergland zwischen Hameln und Bad Pyrmont Es gilt mit seinen Kunstsammlungen Gartenanlagen einer Wassermuhle den Wirtschaftsgebauden sowie der Kirche als ein Hauptwerk der Weserrenaissance Das Schloss liegt an der Strasse der Weserrenaissance und am Niedersachsenweg Schloss HamelschenburgWappen der Schlosserbauer Jurgen Klencke und Anna von Holle am Portal des WestturmsGeschichteHamelschenburg oberhalb der Emmer um 1650Ehrenhof vor dem SchlossSchlossbruckeSchlossgraben vor dem OstflugelOstflugel vom Wirtschaftshof gesehen Nachdem sie im Jahr 1324 von den Bischofen von Minden mit der Burg Waldau castrum Woldowe und dem darunterliegenden bereits 1319 als Flecken bezeugten Ort Hermersenburg opidum Hemerschenborch belehnt worden waren erbauten die Grafen von Everstein vermutlich auf einer Anhohe oberhalb des spateren Schlosses eine neue Burg die den Namen des Ortes erhielt und nach bisherigem Kenntnisstand erstmals 1356 erwahnt wird Der Flecken bzw Burgname verschliff sich unter dialektalem Einfluss zu Hamelschenburg moglicherweise in Anlehnung an den vermeintlichen Burgenerbauer Hermann III von Everstein Die in der Literatur teilweise behauptete Ableitung von dem nahegelegenen Dorf Hermersen heute wust oder der nicht weit entfernten Stadt Hameln durfte hingegen unwahrscheinlich sein Die Burg fiel nach dem Aussterben des Eversteiner Grafenhauses und einem Erbfolgekrieg gegen das Haus Lippe um 1410 an die Herzoge von Braunschweig Luneburg Diese vergaben die Burg wie bereits zuvor die Grafen zunachst als Burglehn an wechselnde Adelsfamilien u a Kanne Post Lappe Spiegelberg Werdinghausen 1437 wurde dauerhafter Besitzer das Rittergeschlecht Klencke spater von Klencke welches aus Thedinghausen stammte wo es auf dem Gut Oenigstedt ansassig war 1485 geriet die Hamelschenburg anscheinend in die auch Bierfehde der Stadt Hildesheim gegen ihren Bischof und dadurch in die Gegenpartei der Welfen Diese ubetrugen die Burg daher kurzzeitig an den nicht naher bekannten Adeligen Ludwig von Sundern der nach Beilegung der Fehde jedoch die Herausgabe verweigerte und deshalb 1487 durch Herzog Wilhelm II von Braunschweig Wolfenbuttel belagert werden musste Dabei geriet die Burg in Brand und wurde nach Wiedereinsetzung der Familie Klencke ab 1493 neu aufgebaut 1544 brannte die gesamte Anlage einschliesslich der tiefer gelegenen Schlosskirche allerdings vollstandig nieder Daraufhin wurde zunachst der Wirtschaftshof als vorlaufiger Wohnsitz der Familie errichtet in dem sich heute das Cafe und der Museumsshop befinden Bau des Schlosses Die wirtschaftliche Blute zwischen 1520 und 1620 brachte dem Weserbergland eine rege Bautatigkeit Beiderseits der Weser wurden vom Adel und den Landesherren viele Schlosser neu erbaut oder alte wesentlich umgestaltet Der Wesersandstein gelb und gut zu behauen von rechts der Weser rot und deutlich harter von links der Weser war ein begehrter Baustoff fur Fassaden Fussboden und Dacheindeckungen in ganz Nordwest und Nordeuropa Ab 1588 liessen 1551 1609 gedient am Grafenhof zu Nienburg Weser und als Soldner zum Rittmeister aufgestiegen und seine Frau Anna von Holle 1567 1630 hochgebildete Nichte des Lubecker Bischofs Eberhard von Holle aus Verden und des Obersts Georg von Holle die abgebrannte Hamelschenburg als Wasserschloss neu erbauen Jurgen Klencke hatte in jungen Jahren in den Soldnerheeren Georg von Holles und dessen Waffengefahrten und Vetters Hilmar von Munchhausen das Kriegshandwerk gelernt und diente spater selbst neun Jahre lang im Spanisch Niederlandischen Krieg und in den Hugenottenkriegen als Soldnerfuhrer Die Burg entstand am Ortsrand von Hamelschenburg oberhalb des Flusslaufes der Emmer im Stil der Weserrenaissance Die finanziellen Mittel kamen einerseits durch die Zolle die an der Strasse die das Anwesen querte erhoben wurden andererseits aus enormen Gewinnen eines regen Kornhandels zusammen In 30 jahriger Bauzeit diente der bereits vom Onkel Jurgen Klenckes Ludolf Klencke der von 1581 bis 1585 die Schlusselburg erbaut hatte errichtete umfriedete Wirtschaftshof unmittelbar an der Emmer dem Bauherren und seiner Frau als vorubergehende Wohnstatt Der Bau des Nordflugels der als Dreiflugelbau durchgangig geplanten Anlage verbesserte die Wohnverhaltnisse Der Mittel und der Sudflugel mitsamt zweier im italienischen Renaissancestil erbauten achteckigen Treppenturme folgten nach und nach Die Vollendung des Schlosses erlebte Jurgen Klencke nicht mehr er starb 1609 Ungeklart ist wer der Baumeister war Vermutlich baute Cord Tonnis den Nordflugel und Johann Hundertossen den Sudflugel Jurgen Klencke und Anna von Holle hatten zusammen 14 Kinder von denen zwolf erwachsen wurden was fur die damalige Zeit angesichts hoher Kindersterblichkeit eine aussergewohnliche Zahl darstellt Der alteste Sohn ubernahm das Schloss nach dem Tod seines Vaters und liess zusammen mit seiner Mutter den Bau fertigstellen Allianzen Im Dreissigjahrigen Krieg gelang es Anna von Holle Schloss Hamelschenburg nebst zugehoriger St Marienkapelle durch Allianzen zu schutzen Die couragierte Schlossherrin fuhr den anruckenden Truppen unter Tilly entgegen und handelte mit dem General einen Schutzvertrag aus der es seinen Soldaten unter Androhung der Todesstrafe verbot Hamelschenburg zu betreten Auf diese Weise bewahrte sie die gesamte Anlage vor Plunderung und Zerstorung Im Siebenjahrigen Krieg 1756 1763 wurde Hamelschenburg zwar besetzt und es verschwanden auch Teile der Inneneinrichtung durch erneut geschicktes Taktieren der Schlossherren konnte Schlimmeres jedoch abgewendet werden Der Gesamtkomplex mit seinen vier aufwendig gestalteten Giebeln 17 Zwerchhausern den beiden hohen kupfergedeckten Treppenturmen zwei ebenerdigen doppelgeschossigen Erkern so genannten Ausluchten mehreren Portalen und einer prachtigen Zugangsbrucke uber den mit Karpfen besetzten Schlossteich ist bis heute vollstandig erhalten Zeit des Nationalsozialismus In der Zeit des Nationalsozialismus stellten sich die Schlossherren ausdrucklich gegen das politische Regime indem sie sich auf den in ihrer Ritterfamilie belegten Grundsatz der obersten Herrschaft Gottes uber die weltlichen Machte beriefen Dieser Grundsatz wurde durch das Aufstellen einer Figurengruppe versinnbildlicht Uber dem Kamin des Speisezimmers im Erdgeschoss des Westflugels knien Jurgen Klencke und seine Frau Anna von Holle mit ihren 14 Kindern heute 13 eines wurde gestohlen unter dem Kruzifix Erstaunlicherweise wurde diese Einstellung von der NSDAP respektiert und auch der angrenzende Ort Hamelschenburg blieb ohne Ortsgruppenleiter Als einzigen Affront der herrschenden Macht kann man den um 1939 verbreiterten Ausbau der Staatsstrasse durch das Schlossensemble deuten der dazu diente die Anreise der NS Anhanger zum Reichserntedankfest auf dem Buckeberg bei Hameln zu erleichtern Auch wurde der Judische Friedhof Hamelschenburg wenige Tage nach der Reichspogromnacht 1938 von SA Leuten aus dem Nachbarort geschandet Dementgegen offnete man die Schlosskirche sonntags ausdrucklich fur die in der umliegenden Landwirtschaft verdingten polnischen Fremdarbeiter zum Gottesdienst Die Finanzierung des Schlosses gelang in dieser Zeit unter anderem durch zahlende adlige Feriengaste denen allerdings durch ein uber der Speisetafel aufgehangtes vierseitiges Transparent unmissverstandlich politische Ausserungen untersagt waren Modernisierung Holzernes Wasserrad und Erneuerbare Energien durch modernes WasserkraftwerkAlte Wassermuhle an der Emmer Im 19 und 20 Jahrhundert wurde das Schloss Hamelschenburg den Erfordernissen moderner Wohnkultur angepasst So wurden 1845 1850 der hohe Wall an der West und Ostseite entfernt und der Graben an der Nordseite zugeschuttet Die Rotsandstein Eindeckung der Dacher wurde bis 1974 durch die leichtere Schieferdeckung ersetzt und zusatzliche Dachgauben wurden eingefugt Der ursprungliche Verputz wurde abgeschlagen und das originare Bruchsteinmauerwerk wieder sichtbar gemacht Die ehemals aussen liegende Pilgerhalle wurde nach innen verlegt und schliesslich das ganze Schloss mit einer modernen Zentralheizung versehen Diese Umbauten beeintrachtigen aber nicht das historische Erscheinungsbild Mutmassliche Architekten Die Architekten des Schlosses sind nicht namentlich beurkundet Die Vielzahl der Bauhutten und Bauschulen der damaligen Zeit lassen nur eine verallgemeinernde Mutmassung zu Fast identische stilistische Einzelheiten des Cord Tonnis dem nachgewiesenen Baumeister des Hauses Osterstrasse 9 in Hameln der auch an den Schlossern von Detmold und Schwobber sowie am Archivhauschen von Rinteln arbeitete lassen sich an den Fassaden der Hamelschenburg wiedererkennen Details der Gestaltung der Giebel von Nord und Westflugel sind identisch mit Werken der Baumeister Eberhard Wilkening und Johann Hundertossen die Mitwirkung des letzteren ist aber neuerdings wieder umstritten Hundertossen gilt als Baumeister der Munchhausen schen Schlosser Schwedesdorf in Lauenau sowie Beverns der Bauherr in Bevern Statius von Munchhausen war ein Vetter des Jurgen Klencke die Mutter waren Schwestern Munchhausens zweite Ehefrau war Jurgens Nichte Statius stand mit Klenckes nachweislich in engem Austausch uber ihre wechselseitigen Bauvorhaben Eingemeindung Am 1 Januar 1973 wurde die Gemeinde Hamelschenburg in die neue Gemeinde Emmerthal eingegliedert MuseumPilgerweg Hamelschenburg Seit 1973 ist das Schloss Hamelschenburg im Besitz von Lippold von Klencke der die Anlage seither als privates Museum teilweise zuganglich gemacht hat Er brachte die Burg 1993 in die private als gemeinnutzig anerkannte Stiftung Rittergut Hamelschenburg ein um Gelder zum denkmalgerechten Erhalt des Schlosses und der ubrigen unter Denkmalschutz stehenden Gebaude des Rittergutes zu sammeln und ihre Nutzung zu sichern Der Museumsbereich enthalt eine vollstandig erhaltene Ausstattung von Mobeln Gemalden Porzellan Glasern und Waffen aus der Renaissance Barock sowie Grunderzeit Etwa ein Drittel der Raume wird im Rahmen von Fuhrungen gezeigt die taglich im Sommerhalbjahr stattfinden Die ubrigen Raume sind vermietet und werden von Privatpersonen bewohnt In die Eingangshalle ehemaliges Wohnzimmer wurde die Front der Pilgerhalle eingefugt Dabei handelt es sich um zwei Saulen die von in den Sandstein modellierten Jakobsmuscheln bekront werden Sie umrahmen eine Durchreiche die den Pilgern auf ihrem Weg von Norden nach Santiago de Compostela in Spanien Speisung und Unterkunft verhiessen Dieses Versprechen wird auch heute noch aufrechterhalten So ubernachtete eine danische Pilgerin 2005 zwei Nachte kostenlos im Schloss Wirtschaftshof Empfangsbereich Pilgerhalle Roter Saal Esssaal Das Schloss bietet auch Brautpaaren die standesamtliche Trauung im historischen Rahmen Im Trauzimmer befindet sich eines der wenigen erhaltenen durch Pedaldruck selbstspielenden Pianolas von Steinway amp Sons Landschaftspark und Grab PyramideMausoleum im Landschaftspark Oberhalb des Schlosses wurde im 19 Jahrhundert ein Landschaftspark mit exotischen Baumen angelegt Am Ende des Parks steht eine Pyramide die Georg Ludwig Friedrich Laves 1855 als Begrabnisstatte Mausoleum der Familie von Klencke errichtet hat Sie wurde bis 1942 benutzt und steht heute leer St Marien KircheBaugeschichte Eingebettet in das einzigartige Renaissanceensemble ist die 1563 erbaute Schlosskapelle die 1652 zur Gemeindekirche von Hamelschenburg wurde Sie wurde auf den Resten einer bereits 1409 geweihten Kapelle errichtet die auch dem Feuer von 1544 zum Opfer fiel Die unter der Kirche gelegene Familiengruft der Klenckes blieb dabei unversehrt Bereits von Ludolf Klencke wurde die Kirche 1563 wieder auf den alten Grundmauern errichtet was den heutigen etwas schragen Standort zur Gesamtanlage erklart Die aus Bruchstein erbaute Kirche hat ein spitzes Dach auf dem ein Dachreiter sitzt Die Kirche gehort zu den ersten Kirchen Norddeutschlands die nach der Reformation gebaut wurden Sie ist die alteste freistehende evangelische Kirche in Deutschland ihre Weihe vor 450 Jahren jahrte sich am 15 September 2013 Ausstattung Die Schlosskirche Sankt Marien Jurgen Klencke und seine Frau Anna von Holle statteten die Kirche bis 1609 mit reichem Renaissanceschmuck aus der bis heute nahezu unverandert erhalten ist Der Innenraum wird durch ein reformatorisches Gestaltungsprogramm bestimmt Orgel Altar und Taufbecken befinden sich an der Stirnseite des Gotteshauses Der Altar wurde 1913 bei der letzten grossen Kirchenrenovierung behutsam unter Einbeziehung vorhandener Elemente neu gestaltet Die Altarmensa zeigt noch die Weihekreuze aus dem Jahr 1409 Das romanisch gepragte ehemalige Altarbild von 1919 wurde an die hintere Empore versetzt und durch einen Oldruck des Abendmahls nach Leonardo da Vinci ersetzt Uber dem Altar befindet sich das 1480 durch die geschaffene Paradiesgartlein das auf das Motiv Maria im Rosengarten zuruckgeht Deutlich vor 1600 ist der Taufstein entstanden der aus einer sandsteinernen Saule mit aufgesetzter Schale und einem holzernen Taufsteindeckel besteht Der Deckel ist kronenformig reich mit Figuren geschmuckt und so schwer dass er mit einer durch die Kirchendecke verlaufenden Seilwinde gehoben werden muss Er wird nie ganz auf das Taufbecken herabgesenkt so dass fur die Gemeinde stets ein schwebender Zustand sichtbar ist Die ursprungliche einmanualige Orgel aus dem Jahr 1672 befand sich bis 1913 uber dem Altar und wurde dann unter Beibehaltung der barocken Grundstimmung und ihres Standortes erneuert und 1970 grundlegend restauriert Die Kanzel an der rechten Langsseite der Kirche und die sogenannte Mannerempore auf der linken Seite mit der darunter befindlichen Loge fur den Gutsherrn geben dem Kirchenbau eine gewisse Weite zumal die Emporenbrustung seit 1880 mit den Wappen der Klenckes geschmuckt ist Neben der Kanzel befindet sich das Epitaph von 1619 der Schlosserbauer Jurgen Klencke und Anna von Holle mit einem Rundgemalde das der Werkstatt von Lucas Cranach zugeschrieben wird Die um 1590 entstandenen Bilder an der Empore an der Langswand zeigen einen evangelischen Stationenweg und stammen von dem Maler Christoph Schwartz aus Munchen Heutige Nutzung An besonderen Feiertagen wird in der Kirche der 1604 von Anne und Georg Klencke gestiftete reich mit Figuren aus der Glaubenslehre und Edelsteinen besetzte Abendmahlskelch und die dazugehorende schlichte Patene verwendet Beide sind aus vergoldetem Silber Die St Marien Kirche kann an den Wochenenden unter Aufsicht kostenfrei besichtigt werden Taufbecken vor 1600 mit hangendem Figurendeckel Manner Empore und Loge derer von Klencke Holzgeschnitztes Paradiesgartlein Epitaph fur Georg von Klencke und Anna von Holle mit RundgemaldeTrivia1614 fand auf dem Schloss das Hamelschenburger Religionsgesprach zwischen Lutheranern und Katholiken statt Im Jahre 2012 war das Schloss Drehort der Verfilmung des Grimm Marchens Allerleirauh mit dem Film Allerleirauh LiteraturMartin Zeiller Hamelschenburg In Matthaus Merian Hrsg Topographia Ducatus Brunswick et Luneburg Topographia Germaniae Band 15 1 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1654 S 100 Volltext Wikisource Adolf Kleine Die Kirche in Hamelschenburg 1563 1963 Pferdehirt Barntrup 1963 Horst Rudiger Marten Die Entwicklung der Kulturlandschaft im alten Amt Aerzen des Landkreises Hameln Pyrmont Gottinger geographische Abhandlungen 53 Gottingen 1969 Gunther von Ulmenstein Die Familie von Klencke und die Hamelschenburg In Hamelner Jahrbuch Beitrage zur Geschichte und Kultur der Stadt Hameln und der Region Jahrgang 1969 Museumsverein Hameln S 13 19 Joachim Buhring u a Die Kunstdenkmaler des Landes Hameln Pyrmont im Regierungsbezirk Hannover Niedersachsisches Landesverwaltungsamt Hannover 1975 Peter Arnold 111 Schlosser und Herrensitze in Niedersachsen Verlagsgesellschaft Madsack Hannover 1987 ISBN 978 3 7860 0032 7 S 52 53 Ernst Andreas Friedrich Die Hamelschenburg im Emmertal In Wenn Steine reden konnten Band II Landbuch Verlag Hannover 1992 ISBN 3 7842 0479 1 S 116 118 Thorsten Albrecht Die Grabpyramide in Hamelschenburg 1854 1856 ein Bauwerk von G L F Laves In Hannoversche Geschichtsblatter Neue Folge 47 Hannover 1993 S 85 94 Jurgen Stillig Das Hamelschenburger Religionsgesprach von 1614 Konfessionelle Koexistenz und jesuitische Reformarbeit In Die Diozese Hildesheim in Gegenwart und Vergangenheit Jahrbuch des Vereins fur Geschichte und Kunst im Bistum Hildesheim Band 62 Bernward Hildesheim 1994 S 209 244 Thorsten Albrecht Die Hamelschenburg Ein Beispiel adliger Schlossbaukunst des spaten 16 und fruhen 17 Jahrhundert im Weserraum Materialien zur Kunst und Kulturgeschichte in Nord und Westdeutschland Band 13 Jonas Verlag Marburg 1995 ISBN 3 89445 172 6 Thomas Kuntzel Ehemalige Burgflecken Siedlungen im Schatten der Burg In Burgen und Schlosser Zeitschrift fur Burgenforschung und Denkmalpflege Band 44 Europaisches Burgeninstitut Braubach 2003 S 143 156 Thomas Mayer Die evangelisch lutherische St Marienkirche Hamelschenburg DKV Kunstfuhrer Nr 605 Munchen Berlin 2004 Gottfried Kiesow Schloss Hamelschenburg DKV Kunstfuhrer Nr 202 11 veranderte Auflage Munchen Berlin 2005 Heinrich Thies Gespensterfreies Marchenschloss In Hannoversche Allgemeine Zeitung 25 November 2008 haz de Memento vom 12 September 2011 im Internet Archive und Hausbesuch Auf der Pilgerroute haz de Memento vom 22 April 2012 im Internet Archive abgerufen am 21 Marz 2012 Katrin Strube Die Fassadenreinigung am Schloss Hamelschenburg In Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 4 2020 S 59 62 Oliver Auge Nina Gallion Im Schatten der Urbanisierung Stadtische Regression im romisch deutschen Reich des Mittelalters und der Fruhen Neuzeit In Jahrbuch fur Regionalgeschichte Band 39 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2021 S 92 112 Florian Dirks Konfliktaustragung im norddeutschen Raum des 14 und 15 Jahrhunderts Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2015 S 144 157 WeblinksCommons Schloss Hamelschenburg Sammlung von Bildern Offizielle Website Stefan Eismann Schloss Hamelschenburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Beschreibung des Schlosses und seiner Wappen Schloss Hamelschenburg bei Burgenarchiv de Historische Fotoaufnahmen von der Hamelschenburg beim Bildarchiv Foto MarburgEinzelnachweiseNds Landesarchiv Abt Hannover Best Celle Or 8 Auswartige Sachen Nr 130 Franciscus Lubecus Gottinger Annalen Von den Anfangen bis zum Jahr 1588 Hrsg Reinhard Vogelsang Wallstein Gottingen 1994 S 243 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 194 Website Schloss Hamelschenburg Wegweiser fur Entschlossene in HAZ vom 25 November 2008 Hannoversche Allgemeine Zeitung 14 September 2013 S 7 52 028333333333 9 3444444444444 Koordinaten 52 1 42 N 9 20 40 O Normdaten Geografikum GND 4402469 1 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh97002023 VIAF 233862695

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