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Der Mitteleuropäische Wirtschaftstag MWT war von August 1931 bis 1944 ein Interessenverband der führenden deutschen Konz

Mitteleuropäischer Wirtschaftstag

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Mitteleuropäischer Wirtschaftstag
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Der Mitteleuropäische Wirtschaftstag (MWT) war von August 1931 bis 1944 ein Interessenverband der führenden deutschen Konzerne, Banken und Wirtschaftsverbände, der zunächst das Ziel verfolgte, den mitteleuropäischen Markt wirtschaftlich zu erobern und politisch indirekt zu beherrschen. Nach der Hegemonie über den süd- und osteuropäischen Markt sollte in einer zweiten Stufe der Kampf um den Weltmarkt aufgenommen werden. Der MWT betrieb damit nicht primär mit militärischen Mitteln, sondern in erster Linie mit wirtschaftlichen und handelspolitischen Maßnahmen eine geopolitische Strategie.

Während die frühe Forschung den MWT nur als einen Teil der deutschen Aufrüstung und Kriegsvorbereitung betrachtete, sieht die neuere Forschung den MWT in Opposition zum militärischen Imperialismus des inneren Kabinetts um Hitler. Nach Darstellung des MWT-Mitarbeiters Alfred Sohn-Rethel und der MWT-Forschung steht der Mitteleuropäische Wirtschaftstag für eine bis dahin historisch einmalige Konzentration von deutschen Wirtschaftsinteressen, da dieser Zusammenschluss die führenden Vertreter der wichtigsten Institutionen in Wirtschaft, Militär und Staatsbürokratie für dieses konkrete politische Programm bis Ende 1935 vereinen konnte. Im Laufe der NS-Diktatur verlor der MWT zunehmend seinen Einfluss auf die politische Strategiebildung, doch der Hitler-Stalin-Pakt brachte noch einmal das Primat der Politik vor dem Krieg vorübergehend zur Geltung. Der Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 gilt zugleich als das endgültige Scheitern und das Ende dieser ökonomischen Strategie, da bald darauf der Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg gegen das „Dritte Reich“ erfolgte. Danach beschränkte sich der MWT auf wirtschaftliche Aktivitäten und ordnete sich der von Hitler durchgesetzten militärischen Expansion unter.

Für eine Liste der Mitglieder siehe: Liste der Mitglieder des Mitteleuropäischen Wirtschaftstages.

Geschichte

Seit dem Wirtschaftstheoretiker Friedrich List gab es in Deutschland eine Kontinuität an europastrategischen Überlegungen und Bestrebungen. Wegen der seit dem späten 19. Jahrhundert mit Deutschland rivalisierenden Industriestaaten und Kolonialmächte Großbritannien und Frankreich im Westen Europas richtete sich das deutsche Hegemonialinteresse vorwiegend nach Mittel- und Südosteuropa. Der Begriff Mitteleuropa ist in der politischen Debatte stets diffus geblieben, er lässt sich „weder geographisch noch politisch noch kulturell eindeutig verorten“. Bereits 1904 gründeten deutsche Industrielle und Verbände (vorwiegend aus Sachsen und Schlesien) den Mitteleuropäischen Wirtschaftsverein (MEWV). Der MEWV vertrat partikularistische Interessen und stand für den Vorrang einer wirtschaftlichen Beherrschung des mitteleuropäischen Marktes, was jedoch auf den Widerstand der Reichsregierung traf, die den freien Welthandel bevorzugte und sich der wirtschaftlichen Herausforderung der USA stellen wollte. Demgegenüber bildete sich während des Ersten Weltkriegs unter dem Primat der militärischen Beherrschung ein „Donau-, Balkan- und Schwarzmeerländerverband“ (Dubvid). Ebenfalls unter militärischen Prämissen gab ein „Wirtschaftsausschuß Ukraine“, eine „Deutsch-Finnländische Vereinigung“, eine „Deutsch-Georgische Gesellschaft“ sowie ein „Deutsch-Nordischer Verband“ von 1916 bis 1918 die Zeitschrift Osteuropäische Zukunft heraus. Die von 1915 bis 1918 existierende Reichsdeutsche Waffenbrüderliche Vereinigung verfolgte ebenso eine militärisch durchzusetzende Dominanz eines Mitteleuropa unter deutscher Führung.

Hinter der 1916 von Emil Georg von Stauß und Arthur von Gwinner aus der Taufe gehobenen MITROPA stand bereits das Konzept eines von Deutschland beherrschten Wirtschaftsraumes Mitteleuropa.

Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg wurde die deutsche Industrie durch eine Reihe von Einschränkungen gezwungen – erst vorwiegend durch die Reparationsforderungen und dann ab 1929 durch die Weltwirtschaftskrise – ihre ökonomischen Aktivitäten immer mehr auf Mitteleuropa zu verlagern. Eine der wirtschaftlichen Ursachen für den Zwang zu einer Umorientierung in handelspolitischer Hinsicht war ein hoher Grad an Überkapazitäten vor allem in der hochrationalisierten und dennoch defizitären eisen- und stahlverarbeitenden Industrie. Daher wurde von der Schwerindustrie für die handelspolitische Umorientierung mit dem Schlagwort der „Umlagerung des Außenhandels“ geworben, was vor allem in der Reichswehr „spontan“ und gut aufgenommen wurde.

Die Initiative zum Aufbau des MWT ging Ende der 1920er-Jahre von der rheinischen Schwerindustrie aus. Als maßgebliche Auftraggeber für den MWT nennt der Industrielle Tilo von Wilmowsky seinen Schwager Gustav Krupp von Bohlen und Halbach und Paul Reusch, der MWT-Mitarbeiter und der als Marxist unerkannt gebliebene Alfred Sohn-Rethel führt allgemein die „Krupp-Werke“ an. Der Historiker Seckendorf grenzt die Urheber auf wenige Mitglieder der Ruhrlade ein. 1928 begann die Suche nach einer geeigneten Organisationsform mit politisch neutralem Ansehen, unter deren Dach die wirtschaftliche Expansion und politische Hegemonie Deutschlands in Mitteleuropa konzentriert durchgesetzt werden konnte. Ihr Ergebnis war die unauffällige institutionelle Unterwanderung und wirtschaftspolitische Neuausrichtung der seit September 1925 bestehenden Mitteleuropäischen Wirtschaftstagung (MEWT) in Wien. Die MEWT ging auf die Initiative des Wiener Großkaufmanns und Lebensmittelindustriellen Julius Meinl und des ungarischen ehemaligen Staatssekretärs und Ökonomen Elemér Hantos zurück. Die Mitglieder der MEWT setzten sich aus den Vertretern von mehreren Landesgruppen unter anderem aus Österreich, der Tschechoslowakei, aus Ungarn und Großbritannien zusammen. Sie vertraten einen freihändlerischen Kurs, der zunächst in den Nachfolgestaaten der früheren Habsburgermonarchie etabliert werden sollte. 1926 zog sich Meinl wieder zurück, da er seine Idee einer Wiederherstellung der austriazentrischen Zollunion nicht durchsetzen konnte.Hantos arbeitete danach „im Auftrag der Kleinen Entente“ und „erhielt von der ČSR reichlich Mittel“.

Gründung und Struktur

Am 6. Dezember 1926 gründete sich auch eine Deutsche Gruppe bei der Mitteleuropäischen Wirtschaftstagung mit Befürwortern des Freihandels wie dem Politiker Georg Gothein. Mitte 1928 wurde die Organisation in Mitteleuropäischer Wirtschaftstag (MWT) umbenannt, danach traten Repräsentanten der führenden deutschen Konzerne, Banken und Verbände in den Vorstand der Deutschen Gruppe ein. Zwischen Juni 1929 und Februar 1930 wandelte die Deutsche Gruppe die Wiener Zentrale um, indem schrittweise die Gegner einer großdeutschen Mitteleuropalösung durch deutschfreundliche Vertreter ersetzt wurden. Zur Gründungssitzung eines Arbeitsausschusses der Deutschen Gruppe im MWT trafen sich am 13. Februar 1931 mehrere Vertreter der rheinischen Industrie sowie weiterer Unternehmen und Verbände im Düsseldorfer Stahlhof. Als Geschäftsführer wurde Max Hahn eingesetzt – der handelspolitische Referent und die rechte Hand von Max Schlenker, dem Geschäftsführer des Vereins zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen in Rheinland und in Westfalen; von Bismarck zum „Langnam-Verein“ verkürzt. Erster Vorsitzender des Präsidiums wurde der Krupp-Schwager und Direktor der Berliner Krupp-Werke Tilo von Wilmowsky, dem von der Schwerindustrie her eine Mittlerrolle zwischen den Interessen der Landwirtschaft und denen der Industrie zugedacht war. Der Arbeitsausschuss teilte seine Tätigkeit in drei Bereiche auf, einen handelspolitischen Ausschuss (Leiter: Martin Sogemeier), einen Agrarausschuss (Leiter: Friedrich Karl von Zitzewitz-Kottow, Landeshauptmann der Provinz Pommern) und einen Presse- und Propaganda-Ausschuss. Das Büro Hahn, wie der MWT-Sitz bald hieß, hatte eine Bürogemeinschaft mit der Redaktion der Deutschen Führerbriefe, ab 1933 umbenannt in Deutsche Briefe, um eine Nähe zu Hitler zu vermeiden. Der Herausgeber Franz Reuter war bereits seit Anfang 1931 gemeinsam mit Max Schlenker Leiter des Presse- und Propaganda-Ausschusses des MWT. Reuter hatte Zugang zum zweimaligen Reichsbankpräsidenten Hjalmar Schacht und war sein Vertrauter und Biograph. Die Arbeitsausschüsse fanden ihre Fortsetzung zum Teil in firmeneigenen Stäben oder eigens dafür abgestellten Mitarbeitern. Der MWT war in der Öffentlichkeit nicht präsent, lediglich die südosteuropäischen Verhandlungspartner sollten von der Existenz des MWT wissen. Neben dem Langnam-Verein beteiligte sich ab 1931 der Reichsverband der Deutschen Industrie und das Auswärtige Amt an der Finanzierung des MWT.

„Die Gründergruppe des neuen MWT war der »Stahlhof« in Düsseldorf gewesen, Tilo v. Wilmowsky, der Leiter der F.A. Krupp AG. in Berlin, wurde der Vorsitzende [des Präsidiums]. Er und Hahn erweiterten bald die Mitgliederzahl zu einer neuen Basis, die alle nennenswerten Konzerne und Gruppen des deutschen Finanzkapitals umfasste, also die I.G. Farben sowohl wie den Stahlverein, den Bergbaulichen Verein, das Kali-Syndikat und das Stickstoff-Syndikat, die Fahrzeugindustrie und den Maschinen- und Apparatebau, die Elektroindustrie wie die Dresdner Bank, die Verarbeitungsindustrie und die Großagrarier, den Essener Zweckverband, den ADAC und den Deutschen Auslands-Club (DAC), den Verein Deutscher Maschinenbauanstalten (VDMA), den Deutschen Städtetag und den Reichsverband der Deutschen Industrie (RDI), um nur einige zu nennen. Im Ganzen war es eine ideale Klaviatur für Hahn, um darauf seine weitgesteckten Pläne zu instrumentieren. Enge Beziehungen spannten sich mit der Preußischen Hauptlandwirtschaftskammer, mit der Reichswehr, speziell der Abwehr-Abteilung, und natürlich mit dem Auswärtigen Amt an.“

– Alfred Sohn-Rethel

Bis 1931 diente der MWT nur als Propaganda-Organ für eine Zollunion mit Österreich und für eine Bekämpfung des Widerstands gegen die deutsche Expansion nach Südosteuropa. Die vom MWT übernommene volkstumspolitische Monatszeitschrift Volk und Reich erschien von 1925 bis 1944, ab Mai 1931 wurde die Zeitschrift erweitert um die Rubriken Mitteleuropäische Umschau und Weltpolitische Umschau, wobei letztere von dem Geopolitiker Albrecht Haushofer geschrieben wurde. Später verlor der MWT sein Interesse an dieser Publikation. Der Langnam-Verein richtete im September 1931 einen deutschen Sitz des MWT in Berlin ein, der zugleich zur neuen Geschäftszentrale aller europäischen Landesgruppen wurde – eine Büroetage in einem Gebäudekomplex am Berliner Landwehrkanal gegenüber dem Haus des Reichsverbands der Deutschen Industrie (Schöneberger Ufer 39, im Zweiten Weltkrieg zerstört, ab 1937 in Hildebrandtstr. 17) und nahe dem Bendlerblock.

Mit der Gründung einer Reihe von Mitteleuropa-Instituten verschaffte sich der MWT eine wissenschaftlich fundierte Grundlage für die Lösung der praktischen Probleme seiner Südosteuropapolitik. 1928 kam es zur Gründung eines „Institutes für Mittel- und Südost-Europäische Wirtschaftsforschung an der Universität Leipzig“ unter der Leitung von Kurt Wiedenfeld und Hermann Gross, dem Leiter der Wiener Zweigstelle der Volkswirtschaftlichen Abteilung der I.G. Farben. In Wien wurde am 1. März 1929 das Institut für Verkehrs- und Währungswesen gegründet. Am 10. September 1929 folgte das Brünner Institut für die Untersuchung der Zusammenarbeit bestimmter Produktionszweige (Zucker-, Kohle-, Textilindustrie). In Budapest wurde am 8. Mai 1930 ein Institut für Agrarfragen eingerichtet und im Winter 1929/30 kam noch ein weiteres Institut in Dresden hinzu.

Im Vorstand des Wiener Institutes saßen neben Wissenschaftlern auch Industrielle und Bankiers, darunter Arthur Krupp, ein Verwandter aus dem Hause Krupp, der für die Krupp AG die Aktienmehrheit bei der Creditanstalt erwarb. Weitere Vorstandsmitglieder waren Ludwig von Neurath, Direktor der österreichischen Creditanstalt, Viktor Freiherr von der Lippe, Direktor des Wiener Bankvereins, der Großindustrielle von Richard von Schoeller und Graf Colloredo-Mansfeld, Präsident der österreichischen Landwirtschaftsgesellschaft. Die Gründung des Brünner Instituts ging auf den Verband mährischer Industrieller zurück, der damit einer Initiative von Friedrich Nelböck nachkam, dem Sektionsleiter der Paneuropa-Union in Brünn. Dieses Institut wurde zu einer Einrichtung deutscher Industrieller in der ČSR mit engen Verbindungen zum Verein der Wollindustriellen Mährens und dem Deutschen Hauptverband der Industrie in Teplitz-Schönau.

Organisation

Der MWT war eine historisch einzigartige Organisation hinsichtlich ihrer Mitglieder, der Programmatik, ihrer Strukturen und Funktionsweise. Historisch einmalig war daran vor allem die Interessenvereinigung aller bürgerlichen Machteliten einschließlich der Armee auf ein bestimmtes politisches Programm, nämlich der friedlichen wirtschaftlichen Durchdringung Mitteleuropas. Im Gegensatz zur großen wirtschaftlichen Bedeutung ihrer Mitglieder und zur ambitionierten Programmatik stand die eher informell verknüpfte Struktur der MWT-Organisation. Die Zentrale des MWT bestand nur aus einer Büroetage beim Bendlerblock mit einem Geschäftsführer und mehreren Sekretärinnen sowie bis 1936 mit Sohn-Rethel als Assistenten, dem Ernst Poensgen diese Stelle vermittelt hatte. Weitere Büros der angeschlossenen Landesgruppen gab es in den jeweiligen europäischen Hauptstädten. Die Hauptlast des erforderlichen Tätigkeitsspektrums hatten die beim MWT beteiligten Firmen, Banken, Verbände und Institute selbst zu tragen. So wurde in Deutschland die Agrarkartellierung von der zuständigen Bürokratie planmäßig organisiert, in Südosteuropa lag dagegen die wirtschaftliche Initiative in den Händen der privaten Unternehmen. Die Zentrale in Berlin übernahm nur übergeordnete Aufgaben wie etwa die Koordination und Abstimmung der verschiedenen Verbands-, Firmen- und Regierungsvertreter in Bezug auf die allgemeinen politischen Ziele der MWT-Agenda. Ministerialbeamte wie Carl Clodius, Karl Ritter und Ernst Freiherr von Weizsäcker sowie hochrangige Vertreter des Offizierskorps waren zwar keine offiziellen Mitglieder, standen aber in Kontakt mit dem MWT-Büro und nahmen an den MWT-Tagungen teil.

Seit Beginn der Neugründung und Umorientierung im August 1931 einigten sich die führenden Industriekonzerne, Großbanken, Großagrarier, Wirtschaftsverbände auf die Programmatik einer wirtschaftlichen Durchdringung der südosteuropäischen Staaten (pénétration pacifique). Ein Jahr später kam das Programm der Agrarkartellierung hinzu, das nach Angaben Sohn-Rethels die Errichtung eines autoritären Regimes in Deutschland zwingend notwendig mit einschloss. Im Laufe der Zeit traten noch weitere bedeutende Konzerne und Firmen bei und verpflichteten sich damit auch auf die MWT-Agenda. Während der friedlich orientierte wirtschaftliche Austausch mit den südosteuropäischen Staaten noch bis 1944 fortgesetzt wurde, gaben die MWT-Mitglieder ihren allgemeinen außenpolitischen Friedenskurs ab Ende 1935 zunehmend auf – zugunsten eines Kriegs- und Autarkiekurses. Ab 1936 ging mit der Errichtung der allen Ämtern vorgesetzten Vierjahresplanbehörde schrittweise die Macht der Staatsbürokratie an die Vertreter des NS-Regimes verloren. Bei den Staatsverträgen mit Ungarn und Rumänen wurde der MWT bei der Vorbereitung übergangen. Doch nach den ersten Kriegszügen in Europa konnte die MWT-Agenda einer friedlichen Durchdringung Osteuropas noch einmal durch die Mithilfe des Außenministeriums im Hitler-Stalin-Pakt einen unerwarteten, großen Erfolg erzielen. In Erwartung eines sehr umfangreichen Wirtschaftsaustauschs mit der Sowjetunion erweiterte sich 1940 die Organisationsstruktur des MWT mit einem Kuratorium und mehreren Beiräten, in denen erneut die Vorstandsmitglieder der großen Firmen und Banken einen Sitz einnahmen.

Agrarkartellierung

Der erste offene Versuch zur Bildung einer Zollunion von Deutschland mit Österreich am 19. März 1931 wurde von Großbritannien und Frankreich erfolgreich wieder rückgängig gemacht. Die Folge war eine ernste Krise in den führenden Kreisen der deutschen Großindustrie. Nach intensiver Debatte, die im August 1931 abgeschlossen worden war, änderte der MWT die Vorgehensweise zur wirtschaftlichen Durchdringung von Südosteuropa. Das Ziel des neuen MWT blieb zwar die Bildung einer zollfreien Großraumwirtschaft in Südosteuropa, die als wirtschaftlicher „Ergänzungsraum“ für den Export deutscher Fertigprodukte und für den Import osteuropäischer Rohstoffe, Industrie- und Ölpflanzen sowie Halbfertigprodukte dienen sollte. Doch als Voraussetzung und Grundlage dieser Strategie wurde nun zuerst eine Einigung und Zusammenarbeit von Industrie und Großagrariern in die Wege geleitet, da eine solche politisch als notwendig erachtete Interessenkonzentration bisher noch nicht zustande gekommen war. Anstelle einer äußeren Einigung mit Österreich wurde nun die innere Einigung der Interessen von Großindustrie und -agrariern vorangetrieben. Eine solche Interessenkonzentration wurde erstmals in der Wirtschaftszeitung Rhein und Ruhr im September 1932 in vorsichtigen Andeutungen von und Wilhelm von Flügge formuliert; offiziell unterzeichnet haben den Artikel jedoch Max Schlenker und Freiherr Karl-Magnus von Knebel-Döberitz von der Pommerschen Landwirtschaftskammer.

Der MWT setzte sich zunächst dafür ein, den grundlegenden Interessengegensatz zwischen den Zollfreiheit wünschenden Exportindustrien und den protektionistischen Großagrariern auszugleichen, die seit der Reichsgründung auf einem totalen und hohen Zollschutz für ihre landwirtschaftlichen Produkte bestanden. Da die südosteuropäischen Staaten noch vorwiegend agrarisch strukturiert waren, konnten diese die deutschen Industrieexporte nur mit ihren preiswerten landwirtschaftlichen Erzeugnissen bezahlen. Die Lösung, die für dieses Problem gefunden wurde, nannten die Unterhändler „Agrarkartellierung“ und sah nach den Informationen des MWT-Mitarbeiters Sohn-Rethel folgende Maßnahmen vor: Die Erzeugnisse der deutschen Großagrarier, nämlich agrarische Rohprodukte wie Getreide und Futtermittel (Kartoffeln, Mais) wurden weiterhin mit hohen Zöllen geschützt, die deutsche klein- und mittelbäuerliche Vieh- und Veredelungswirtschaft (Molkerei- und Gartenbau­produkte) wurde dagegen den billigeren Importen aus den Nachbarstaaten schutzlos preisgegeben. Um trotz der zwangsläufig einsetzenden Landflucht eine landwirtschaftliche Minimalversorgung zu garantieren und zu stabilisieren, kam eine weitere Reihe von Maßnahmen zum Einsatz: das Verbot des freien Kaufs und Verkaufs sowie der freien Erbteilung des bäuerlichen Grundbesitzes. Damit wurde einerseits der Bestand der Familienbetriebe vor Erbteilung gesichert: Die in die Städte abwandernden Familienangehörigen konnten von der wieder in Gang kommenden Industrieproduktion aufgenommen werden. Im Gegenzug garantierte der Staat den kleinen und mittleren Bauernhöfen feste Preise. Weiterhin wurden im ganzen Reich Kühlhausanlagen gebaut, um die Preise stabil halten zu können. Nach dem Vorbild der industriellen Kartellpolitik sollten jedem Bauern die „Art und Menge seiner Produktion vorgeschrieben werden und der Absatz seiner Produkte auf staatliche Organe oder auf Zwangsgenossenschaften übertragen werden.“ Mit anderen Worten: Den kleinen und mittleren Bauernhöfen musste „die Freiheit ihrer Interessenvertretung genommen werden.“ Nach Angaben von Sohn-Rethel stammt der Gesetzentwurf zur Agrarkartellierung von dem vormaligen Verwaltungsjuristen Helmut Nicolai und wurde von ihm noch vor 1933 konzipiert. Zunächst führte Wirtschafts- und Landwirtschaftsminister Alfred Hugenberg mit entsprechenden binationalen Handelsverträgen die Politik der Agrarkartellierung aus. Nach Hugenbergs Demission wurde das Programm als „Reichserbhofgesetz“ am 29. September 1933 verabschiedet und gemäß den Angaben Sohn-Rethels von dem am 8. Dezember 1933 per Verordnung gegründeten „Reichsnährstand“ der Nationalsozialisten weiterhin unverändert durchgeführt. Dieses Gesetzpaket sei jedoch nur ein Teil einer Reihe von weiteren Novellierungen gewesen, die schon vor dem Machtantritt der NS-Regierung fertig ausgearbeitet worden waren. Am besten verständlich und am bündigsten erklärte Sohn-Rethel die Agrarkartellierung im Kursbuch 1970:

„Für die Mitteleuropapolitik mußte der innerdeutsche Markt für die Hauptprodukte der bäuerlichen Veredelungswirtschaft kartelliert werden; d. h. die Bauern sollten ihre Marktfreiheit verlieren, sich von einer öffentlichen Stelle (über die die Industrie sich die Kontrolle versprach!) Einkauf und Verkauf, Produktion und Verwertung, Größe und Verfügung über ihren Hof, also ihr Erbrecht, vorschreiben lassen, wofür sie garantierten Absatz und Preisstand für jedes Produkt und schuldenfreien (aber auch kreditunwürdigen) Besitz ihres Hofes als Gegengaben erhielten. Der deutsche Agrarmarkt war produktions-, vorrats-, absatz-, handels-, ja fast geburtenpolitisch nach Blut und Boden zu kontingentieren.“

Die Zwangsmaßnahmen in der Milchwirtschaft in den 1930er-Jahren erzeugten Folgen, deren Restriktionen bis heute nachwirken. Die Agrarkartellierung erzwang die Ablieferung der Milch aller Viehhalter an Molkereien innerhalb eines festgelegten Einzugsgebietes. Durch die Zwangsablieferung der Milch und die Verschärfung der Hygiene-Vorschriften verringerte sich die einst große geschmackliche Vielfalt der Butter- wie auch der Käsesorten. Mit ausreichend hohen Festpreisen subventionierte der Staat niedrige Butterpreise und förderte mit Prämien Mehrerzeugung, um eine Versorgungskrise wie im Ersten Weltkrieg zu vermeiden.

Clearing-Verfahren wegen Devisensperre

Der Zusammenbruch des internationalen Weltkreditsystems gilt als eine weitere wesentliche Etappe der Weltwirtschaftskrise. Am 6. Juli 1931 wurde auf Initiative von US-Präsident Hoover ein einjähriges Schulden-Moratorium für die deutschen Reparationen angenommen, da das internationale Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit der Weimarer Republik durch den Bankenkrach seit Mai 1931 verschwunden war. Frankreich zögerte jedoch die Anerkennung des Hoover-Moratoriums hinaus, so dass Deutschland am 13. Juli 1931 zahlungsunfähig wurde. Das bedeutete für Deutschland und seine europäischen Schuldnerländer eine Devisensperre (Devisenbewirtschaftung, ab 1933 erweitert zum Transfermoratorium, einer einseitig verfügten Einstellung des Transfers von Zins- und Kapitalrückzahlungen der Reparationen). Der freie internationale Zahlungsverkehr kam zum Erliegen. Als der britische Notenbankdirektor Montagu Norman am 21. September 1931 das englische Pfund vom Golddevisenstandard abkoppelte, brach auch das internationale Weltkreditsystem zusammen. An die Stelle eines internationalen Geldverkehrs trat nun der Kompensationshandel von je einzelnen Waren, die im- und exportiert werden sollten. Von August 1931 bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs gab es keinen freien Kapitalverkehr mehr zwischen den Ländern. Eine bedeutsame Folge der Devisensperre war die Bildung von Wirtschaftsblöcken, bei denen die jeweils führenden Staaten ihre Währung als Leitwährung für ihren Einflussbereich durchsetzten. Großbritannien richtete auf der Konferenz von Ottawa im Juli/August 1932 eine Sterling-Zone (engl. sterling bloc) ein und bildete das sogenannte Ottawa system für den Handel mit Präferenzzöllen in den Ländern des Commonwealth. Die USA konzentrierten ihren Außenhandel auf Südamerika und die Karibik (Dollarblock) und 1936 folgte Japan mit der Bildung der sogenannten Großostasiatischen Wohlstandssphäre inklusive des besetzten Mandschukuos nach. Die Aufteilung der Weltwirtschaft in große Wirtschaftsräume („Großwirtschaftsraum“) mit jeweils einem Zentrum und einer ergänzungswirtschaftlichen Peripherie wurde damals zur gängigen wirtschaftspolitischen Zwischenlösung zwecks Überwindung der Devisenzwangsbewirtschaftung und Weltwirtschaftskrise.

Als Reaktion auf die Wirtschaftskrise beschloss im Oktober 1931 das MWT-Präsidium die Aufhebung des Meistbegünstigungsprinzips beim Handel in Südosteuropa und setzte sich stattdessen für Präferenzzölle bei einzelnen Agrarprodukten ein. Doch seit der Aufgabe des Goldstandards am 19. April 1933 durch die USA und damit des Goldwährungssystems war kein devisengestützter Handel mehr möglich. Deutschland behalf sich mit dem sogenannten Clearing-Verfahren, das Devisen, aber auch Zölle im internationalen Handel überflüssig machte. Die Im- und Exporte wurden nun in den Clearing-Verträgen durch Ein- und Ausfuhrsalden in den jeweiligen Währungen verrechnet, ohne dabei Devisen verwenden zu müssen. Die deutsche Seite richtete dafür in Berlin die zentrale Deutsche Verrechnungskasse ein.

Kritiker des MWT wie die DDR-Historiker sehen die Clearing-Verrechnung als ein Mittel der Ausbeutung an, dabei wird die allgemeine Devisensperre im zwischenstaatlichen Handel während der 1930er-Jahre allerdings übersehen. Sohn-Rethel dagegen hält lediglich die Mengenvorgabe selbst als einseitig benachteiligend, da darauf Deutschland mehr Einfluss hatte. Die Mengenkontingentierung (Mengenvereinbarung) war ein viel feiner einstellbares Mittel zur Warenregulierung als Präferenzzölle und daher der Hebel für eine weitreichende Agrar- und Industriepolitik in Südosteuropa. Die neue Handelspolitik ab 1933 basierte auf dem Muster: „industrielle Exportvergünstigungen gegen variable Mengenkontingente und feste Preiskontingente der Agrareinfuhr nach Deutschland.“ Während zu Beginn der wirtschaftlichen Expansion in Südosteuropa der Schwerpunkt auf dem Handel mit den allgemein fehlenden Metallen und Agrarprodukten gelegt wurde, verlagerte sich das Interesse seit dem Vierjahresplan Ende 1936 auf Produkte, die eine Autarkie Deutschlands im Kriegsfall ermöglichten. Insbesondere der I.G.-Farben-Konzern engagierte sich auf dem Gebiet der Beschaffung und Synthetisierung von rüstungs- und kriegsrelevanten Rohstoffen und Nahrungsmitteln. Damit jedoch untergrub der MWT mittelfristig seine primär wirtschaftlich angelegte Strategie der Geopolitik und arbeitete den Befürwortern einer militärischen Strategie zu.

MWT-Aktivitäten in Südosteuropa

Rohstoffe

   Der deutsche Anteil am Außenhandel Südosteuropas 1933/40 (in %)
Einfuhr von Südosteuropa Ausfuhr nach Südosteuropa
1933 18,44 15,35
1934 19,66 22,72
1935 25,92 25,69
1936 33,77 29,62
1937 32,86 26,32
  1938 ¹ 40,07 40,73
  1939 ² 50,61 46,08
  1940 ³ 54,01 46,36
¹ einschl. Österreich, ² einschl. »Protektorat«, ³ mit Griechenland bis Sept. 1940
Quelle: Otto Schulmeister: Werdende Großraumwirtschaft. Die Phasen ihrer Entwicklung in Südosteuropa. Dissertation 1941, Universität Wien; Junker & Dünnhaupt, Berlin 1943, S. 52

Südosteuropa war für den MWT vor allem in montangeologischer und landwirtschaftlicher Hinsicht interessant. Geologen und Firmen engagierten sich bei der Erkundung (Prospektion), der Erschließung (Exploration) und dem Abbau relevanter Lagerstätten von Erzmineralen und Metallen. So wurde unter anderem Antimon in Lissa und Zajace bei Sarajevo abgebaut, Blei-Zink-Vorkommen in Srebrenica (Jugoslawien), Kupfer bei Slatina (Jugoslawien) nahe den von Frankreich kontrollierten Mines de Bor, in Similti (Bulgarien) und bei Bruxkovo (Montenegro). Der Molybdän-Abbau in Bobijesto (Bulgarien) blieb ohne nachhaltige Ausbeutung. Unter Mitwirkung der Friedrich Krupp AG wurde die Jugochrom AG gegründet, die unter Weltmarktbedingungen jedoch nicht rentabel war. Weiterhin wurde die Bergbaugesellschaft Montania AG mit Deutschen und Schweizer Investoren sowie jugoslawischen Grundbesitzern etabliert. 1937 wurden im Rahmen von Prospektionen Blei-Zinkvorkommen im bulgarischen Rhodopengebirge entdeckt; ihnen folgte im selben Jahr eine Gründung der Pirin AG (Granitoid, Felten & Guilleaume, Otto Wolff) und 1941 die Inbetriebnahme. Im Juli 1937 wurde ein Stahlwerk in Zenica bei Sarajevo eröffnet.

Die Stahlindustrie war auch an Waffenexporten nach Südosteuropa interessiert. Schacht reiste als Wirtschaftsminister gemeinsam mit leitenden Angestellten von Krupp häufig in die Balkanländer, um einen Tausch von Waffen gegen Rohstoffe in die Wege zu leiten. Schon aus diesem Grunde bestand bei Krupp kein Interesse an einem Krieg. Rüstungsexporte wurden als ein Mittel zur Marktöffnung und -erweiterung für alle Staaten betrachtet, die als wirtschaftlich wichtig erachtet wurden. Die Krupp AG hatte sich wegen seiner finanziellen Autonomie und seiner außergewöhnlich vielfältigen Produktion im zivilen Sektor erst spät dem hitlerschen Kriegskurs angeschlossen.

Die meisten Investitionen in Südosteuropa, die auf Initiative des MWT zustande kamen, waren nicht gewinnorientiert, sondern lediglich kostendeckend und zum überwiegenden Teil eine Subvention. Für den devisenfreien Erwerb der Rohstoffe zahlten die Deutschen Preise, die 20 bis 30 % über dem Weltmarktniveau lagen. Es waren weitreichend orientierte Investitionen, die mittel- und langfristig eine zunehmende Bindung an die deutsche Wirtschaft aufbauen sollten. Entscheidend war für den MWT nicht ein Profit auf Kosten der Bevölkerung und Handelspartner, sondern die Verdrängung des britischen und französischen Kapitals aus Südosteuropa, das sich dort nach Kriegsende zwischen 1924 und 1930 auf 25 Mrd. Goldfrancs an Krediten belief. Aus einer zunehmenden Abhängigkeit von Deutschland sollten die südosteuropäischen Staaten später nur unter sehr hohen Kosten wieder aussteigen können. Zwar stieg der südosteuropäische Anteil am deutschen Gesamthandel zwischen 1931 und 1938 von vier auf zwölf Prozent, doch die Ausweitung des Handels mit Skandinavien und Südamerika war dagegen weitaus umfangreicher.

Landwirtschaft

Der Textilexperte Hans Croon von der Aachener Tuchfabrik GH und J. Croon hatte in der Türkei die Woll- und Tierhaar AG (Wotirag) gegründet und erfolgreich weiterentwickelt. Nach Anregung von Wilmowsky engagierte er sich auch in Bulgarien, dort ließ er mittels der Kreuzung von Merinoschafen mit den bulgarischen und rumänischen Schafrassen auf dem staatlichen Gutshof Clementina eine Merinomusterherde züchten, um den Wollertrag zu steigern. Einheimische Schäfer wurden zur Ausbildung in Schafzuchtmethoden nach Deutschland eingeladen, und deutsche Schäfermeister bildeten in Südosteuropa aus. Wilmowsky hält dieses lediglich kostendeckende Engagement für ein Musterbeispiel an Entwicklungshilfe.

   Deutscher Landmaschinenexport nach Südosteuropa
in 1000 RM
1931 1933 1935 1937
Bulgarien 22 5 38 778
Rumänien 97 20 100 1728
Jugoslawien 16 15 44 1141

Eine Erhebung des Mechanisierungsgrades in der Landwirtschaft Jugoslawiens ergab eine kaum vorhandene Mechanisierung in den 1930er-Jahren: Auf je 100 ha kamen nur zwei Eisenpflüge. Daher engagierte sich die deutsche mittelständische Landmaschinenindustrie mit dem MWT um eine verstärkte Ausstattung mit Landmaschinen. Südosteuropäische Jungbauern wurden auf der Landkraftfahrzeugführerschule Deulakraft von Warendorf in vier Monaten zu „Agronomen“ ausgebildet, danach errichtete der MWT eine Technikerschule im bulgarischen Gorna-Banja und in Kroatien. Dieses Engagement erbrachte ebenfalls keine Gewinne für die deutsche mittelständische Landmaschinenindustrie und war daher nur eine längerfristige Investition für einen zukünftigen Aufschwung in der Landwirtschaft. In Rumänien wurde erst 1941 eine Schule für Mechaniker von Landwirtschaftsmaschinen errichtet. Der „zweite, weitaus wichtigere Schritt“ zur Modernisierung der südosteuropäischen Landwirtschaft war die Errichtung von Reparaturwerkstätten. Dieser Plan blieb jedoch wegen des Zweiten Weltkrieges in den Anfängen stecken. Lediglich in Rumänien und Bulgarien konnte eine dörfliche Musterwerkstatt eingerichtet werden sowie 30 Kraftfahrzeug-Instandsetzungszüge zu je drei Wagen, die in mobilem Einsatz das gesamte rumänische Gebiet abdeckten.

Da der MWT eine kooperative Vorgehensweise bevorzugte und dem Misstrauen der Bauern gegenüber dem maschinellen Einsatz in der Landwirtschaft entgegenkommen wollte, entwickelten die Deutschen ein bäuerliches Beratungswesen, das nur vor Ort zur praktischen Anschauung von technischen und maschinellen Hilfsmitteln angewandt werden sollte. Es wurden zu Demonstrationszwecken zwei bulgarische „Beispieldörfer“ eingerichtet – Mramor, 15 km westlich von Sofia und Dolny Lukowic in der nordbulgarischen Tiefebene. Wilmowsky nennt diesen Dorftypus auch „Elektroversuchsdorf“, da eine Elektrifizierung mit entsprechender Infrastruktur wie Beregnungs- und Bewässerungsanlagen, Molkerei, Käserei, Geflügelzucht, Obst- und Gemüseanbau oder Krankenstation mit Apotheke angegliedert worden war. Außerdem wurde durch eine langfristige Beratung bei ausgewählten Höfen in 300 Dörfern mittels baulicher Verbesserungen und Maschineneinsatz demonstriert, wie ohne staatliche Subventionen und Kredite die Produktion und das Einkommen erhöht werden konnte. Weiterhin entstanden neue Schlachthöfe, Lager- und Kühlhäuser sowie eine Konservenindustrie für den Export von veredelten Erzeugnissen nach Deutschland.

Zur Ausbildung von akademischem Nachwuchs wurde 1935 von Krupp, anderen Industriellen und den I.G. Farben eine Deutschlandstiftung für Südosteuropa-Studenten eingerichtet. Zu Jahresbeginn 1936 nahm sie ihre Tätigkeit auf und verteilte 150 Stipendien im ersten Jahr. Insgesamt wurden bis 1942 rund 900 Absolventen in den Fächern Wirtschaftswissenschaften, Land- und Forstwirtschaft, Bergbau, Technik, Chemie und Medizin ausgebildet. Einzelne Firmen übernahmen Patenschaften für Studenten. Eine Ergänzung durch eine kaufmännische Ausbildung erfolgte im Frühjahr 1940 durch die Südoststiftung mit der Wiener Hochschule für Welthandel, die in vier Semestern Kaufleute für das Südostgeschäft ausbildete.

Die konkreten Investitionen, die unter Mitwirkung des MWT zustande kamen, waren keine Benachteiligung und Übervorteilung, da sie bis zu einem bestimmten Grade der Industrialisierung der dortigen Infrastruktur dienen sollten. Im machtpolitischen Bereich dagegen entfiel die Beachtung von Gleichheit und Gegenseitigkeit. Die MWT-Mitglieder waren sich weitgehend darin einig, die südosteuropäischen Staaten nur bis zur Errichtung von einfacher Industrie zu unterstützen. Gegner dieser „Ausbeutungstendenzen“ waren der Deutsche-Bank-Vorstand und das MWT-Kuratoriumsmitglied Hermann Josef Abs und der MWT-Vorstand Ulrich von Hassell. Linke MWT-Kritiker orientieren sich daher bei ihrer Kritik mehr an der Handelspolitik und vor allem an den ambitionierten Strategie-Entwürfen, Konzeptionen und Forderungen von Tagungsteilnehmern. In den zwischenstaatlichen Handelsverträgen und später bei den Staatsverträgen 1939 mit Ungarn und Rumänien, an denen der MWT nicht mehr beteiligt war, setzten die Deutschen die großräumige Veränderung der Anbaustrukturen in den betreffenden Ländern durch. Dabei handelte es sich um den Anbau von Industriepflanzen wie Flachs, Ölsaaten wie Lein und vor allem um eiweißreiche Pflanzen wie Soja, das zuvor nur aus der Mandschurei importiert worden war. Außerdem kam noch eine Kaufverpflichtung der südosteuropäischen Staaten in Deutschland hinzu, das wegen Devisenmangels und des Vorrangs der Rüstungsproduktion ein stets anwachsendes Defizit im Außenhandel mit den Balkanstaaten hatte. Im deutsch-rumänischen Staatsvertrag von 1939 („Wohlthat-Abkommen“) wurde der erste zwischenstaatliche Planungsausschuss etabliert, der vor allem für eine Investitionslenkung in Rumänien zuständig war.

Machtpolitik

Der MWT behielt sich stets eine Politik mit den deutschen Minderheiten in Südosteuropa als „fünfte Kolonne“ vor. Ein Südosteuropa-Memorandum des MWT von 1932 schlug eine Aufteilung Südosteuropas mit Italien in Interessengebiete vor, mit der Absicht, Italien später daraus wieder zu verdrängen. Doch konnte dieser Plan durch Veröffentlichungen von Édouard Herriot und Wickham Steed seiner Wirksamkeit beraubt werden. Außerdem machte Sohn-Rethel Geheimdienstoperationen publik, an denen der MWT beteiligt war oder zumindest Kenntnis davon hatte. Das Attentat auf den diktatorisch regierenden König Alexander I. von Jugoslawien am 9. Oktober 1934 geschah durch Pavelić-Terroristen mit Unterstützung des Spionageabwehrdienstes der Reichswehr. Seit 1934 wurde unter Anleitung der Gestapo und der Abwehr ein Spionagering in der Sowjetunion mit Hilfe von Jesuiten aufgebaut, die zu orthodoxen Popen ausgebildet und in der Sowjetunion konterrevolutionäre und religiöse Propaganda verbreiten sollten. Über die von der Katholischen Aktion geschaffenen Wege wurden sie an der Ostgrenze Polens vorwiegend in die Ukraine eingeschleust, ebenso wurden ehemalige Weißgardisten aus Jugoslawien und Rumänien in Berlin als Agenten ausgebildet und in die Sowjetunion eingeschmuggelt.

Vorform der Deutsch-Französischen Montanunion

Während der Verdrängung des französischen Einflusses aus den Staaten der Kleinen Entente entwickelten die deutschen Stahl- und Kohlekartelle eine zunehmend intensivere Zusammenarbeit mit der französischen Eisen- und Stahlindustrie. Von besonderer Bedeutung war der Deutsch-Französische Vertrag vom 10. Juli 1937, durch den die deutsche Koks­kohle zur Hauptkohle für die französische Stahlindustrie wurde. Die Stahlunternehmen des Comité des Forges lieferten im Gegenzug französisches Eisenerz an die deutschen Stahlunternehmen. Das lothringische Stahlkartell Comité des Forges wurde von den Familien de Wendel und Laurent kontrolliert und bildete den Kern einer größer werdenden deutschfreundlichen Industriegruppe in Frankreich, so dass dies einer Vorform der Montanunion entsprochen hat. Bilaterale Kartellverträge zwischen den deutschen und französischen Stahlindustriellen und Chemieunternehmen sollten helfen, gemeinsam über die Wirtschaftsdepression hinwegzukommen. Ende der 1930er-Jahre hatte sich ein deutschfreundlicher Cordon (Gebiet) von etwa Lyon im Süden bis Lille im Norden herausgebildet. Vier Pariser Tageszeitungen und zehn weitere französische Blätter, welche die Stahlunternehmen kontrollierten, beeinflussten die öffentliche Meinung im Sinne einer deutschfreundlichen Außenpolitik.

Von September 1931 bis Oktober 1938 vertrat der französische Botschafter André François-Poncet die Interessen dieser Industriegruppe in Berlin. Diese Wirtschaftsinteressen machten erst das Münchner Abkommen möglich. François-Poncet hatte daher von allen Botschaftern in Berlin Hitlers größte Sympathie. Sein Nachfolger Georges Bonnet und Politiker wie Laval und Pétain setzten sich auch nach dem Münchner Abkommen für eine Beschwichtigungspolitik mit Deutschland ein bis zu dessen Krieg gegen Frankreich im Mai 1940. Nach der deutschen Besetzung Frankreichs führten sie ihre prodeutsche Politik im Vichy-Regime fort.

Sonderrolle der I.G. Farben

Die I.G. Farbenindustrie A.G. war seit ihrer großen Fusion am 2. Dezember 1925 der größte Konzern Europas. Wichtige wirtschaftliche und politische Entscheidungen konnten nicht mehr gegen die Interessen dieses Firmenverbunds durchgesetzt werden. Erst die Zustimmung des Generalrats der I.G. Farben zum Programm der Agrarkartellierung setzte diese Strategie mit allen politischen Voraussetzungen und Konsequenzen durch, ebenso bildete das ambitionierte Sojabohnen-Projekt der I.G. Farben das Zentrum der agrarischen Aktivitäten des MWT in Südosteuropa. Allerdings war die Komplexität dieser Firmenzusammensetzung die Ursache für einen grundlegenden internen Interessenwiderspruch zwischen dem Kriegs- und dem Friedenskurs beziehungsweise zwischen Autarkiewirtschaft und internationalem Wettbewerb (Exportindustrie). Weil das Leunawerk zur Benzinsynthese defizitär als auch funktionsunfähig war und die I.G. Farben mit der damals gewaltigen Summe von 500 Millionen RM Schulden belastete, gab nach Angaben von Sohn-Rethel diese Notlage den Ausschlag für die Zustimmung des Generalrats der I.G. Farben Anfang Dezember 1932 zu einer Hitler-Diktatur. „Die Erfahrung mit dem Leunawerk veranlaßte die I.G. Farben, sich an der Bildung der Hitler-Diktatur zu beteiligen: In den ersten Tagen des Dezembers 1932 akzeptierte sie die Agrarkartellierung. Diese Tatsache war in einer Rede Carl Boschs vor dem Generalrat seiner Firma zum Ausdruck gekommen.“ Zugleich entzog die I.G. Farben damit die Unterstützung für das gerade gebildete Kabinett Schleicher. Doch nicht nur Hitlers Zusage zu einer staatlichen Subvention des Leunawerks (unter anderem mit hohen Benzinsteuern), sondern auch die finanzielle Unterstützung von Standard Oil lenkten den Kurs der I.G. Farben immer mehr in Richtung einer kriegsermöglichenden Autarkiewirtschaft und Aufrüstung. Nach dem geheimen Abkommen mit den Amerikanern im November 1929 (siehe unten) begab sich die I.G. Farben mit Hitlers Unterstützung Anfang November 1932 in eine weitere Abhängigkeit.

In den ersten Jahren der Hitler-Diktatur verfuhr die I.G. Farben noch zweigleisig, so etwa stellte die Firma Kooperationen und Kartelle mit französischen Chemie-Unternehmen her. Nachdem die I.G. Farben dazu gezwungen gewesen waren, ihre wichtigen Filialen in Übersee 1935/36 wegen Devisenknappheit aufzugeben, ließ sich die I.G. Farben bereitwillig auf die von Görings Vierjahresplanbehörde verlangte Autarkie und Aufrüstung verpflichten. Zu Beginn des Vierjahresplans erhielt die I.G. Farben von dem 90 % des Gesamtetats umfassenden Chemiebereich den Zuschlag für 72,7 % der Mittel, was den vergeblichen Protest der anderen Chemieunternehmen und von Schacht hervorrief. Der Vierjahresplan wurde daher in der deutschen Wirtschaft auch als I.G. Farben-Plan bezeichnet. Sie übernahm neben der Synthetisierung von Öl und Gummi auch die Herstellung von „tausenden“ weiteren so genannten „kriegswichtigen“ Stoffen und wurde dabei weiterhin von US-amerikanischen Unternehmen unterstützt.

Nachdem es gelungen war, das Haber-Bosch-Verfahren zur Ammoniaksynthese im industriellen Maßstab anzuwenden, trieb Carl Bosch als Vorstandsvorsitzender ein zweites Großprojekt in der Hochdruckchemie voran – die Benzin­gewinnung durch Kohleverflüssigung (oder Kohlehydrierung) nach dem Bergius-Verfahren. Das Prestigeprojekt verursachte immer mehr Herstellkosten, so dass sich selbst auf der Direktoren-Ebene dagegen Widerstand formierte. Eine erste Reise Boschs in die USA 1927, um bei Standard Oil Investitionsinteresse zu fördern, verlief erfolglos. Nach weiteren gegenseitigen Besuchen wurde im November 1929 ein Geheimabkommen zur globalen Aufteilung der Märkte geschlossen. Der Rockefeller-Trust erhielt die globalen Nutzungsrechte für natürliche Produkte wie Erdöl und Kautschuk und die I.G. Farben die Weltmarktrechte für alle künstlichen Produkte wie die Benzin- und Bunasynthese. Dafür bekam die I.G. Farben nun eine Finanzierung in Höhe von 35 Mio. RM in Form von Standard-Oil-Aktien. Doch dies hielt nur eine kurze Zeit vor; die Synthetisierung im großtechnischen Maßstab bereitete anhaltende Schwierigkeiten und trieb die Kosten weiter bis auf eine Höhe von 500 Millionen RM.

1935 kam noch ein Vertrag zur Lieferung einer Produktionsstätte für Tetraethylblei hinzu, einem Antiklopfmittel für Benzin, dessen Patente von einer Gemeinschaftsfirma der Standard Oil, General Motors und DuPont gehalten wurden.DuPont investierte und kooperierte seit den 1920er-Jahren mit der deutschen Rüstungsindustrie bis zum Jahresende 1941, als am 11. Dezember 1941 – vier Tage nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor – auch das Deutsche Reich den USA den Krieg erklärte. Die damals zweitgrößte US-amerikanische Chemiefirma räumte an zwei I.G.-Farben-Tochtergesellschaften das Recht zur Nutzung neuer Verfahren und Produkte in der Sprengstofftechnologie ein. Um den Einfluss der I.G. Farben zu begrenzen, versuchte Reichsbankpräsident Schacht 1933 eine Union unabhängiger Chemieunternehmen zu bilden. Doch selbst mit der Unterstützung von Schacht wagten es die Firmen nicht, die Macht der I.G. Farben herauszufordern. Der Machtzuwachs der I.G. Farben dokumentierte sich auch in der Zunahme ihrer Repräsentanten im Vorstand des MWT ab 1933/34 und besonders im MWT-Kuratorium, das im September 1940 gegründet worden war.

   Bilanz der deutschen Importe bulgarischer und rumänischer Sojabohnen
in Mio. RM
1935 1936 1937 1938 1939 Summe
Ankaufspreis der Soja-Importe 2,5 6,1 14,1 11,1 21,9 55,7
Gegenwert zum Weltmarktpreis 1,3 2,7 6,3 4,9 8,6 23,8
Verlust 1,3 3,4 7,9 6,3 13,2 32,0

Das Engagement der I.G. Farben für die MWT-Ziele basierte zentral auf der Züchtung und dem großflächigen Anbau von Sojabohnen in den südosteuropäischen Staaten. Es nimmt in der Reihe der Maßnahmen zum Aufbau einer Ergänzungswirtschaft in Südosteuropa für Deutschland einen wichtigen Stellenwert ein. Vor allem aber wird in der wissenschaftlichen Literatur der Sojabohnenanbau von 1934 an durch die I.G. Farben als ein Musterbeispiel für eine kriegsvorbereitende Autarkiewirtschaft gewertet, da das Soja-Eiweiß im Krieg als Wehrmachtverpflegung Verwendung finden sollte. Wegen des Krieges nahm die Soja-Ausfuhr allerdings immer mehr ab. Doch auch hier lag ein Zuschussgeschäft vor, da es nur durch Subventionen des deutschen Staates in Gang gesetzt und aufrechterhalten werden konnte. Andererseits dienten die Soja-Importe aus Südosteuropa als Tauschware für chemische Produkte (Farben, Chemikalien, Pharmazeutika) der I.G. Farben, da in dieser Ära der Devisenbewirtschaftung nur Kompensationsgeschäfte möglich waren. Auf dem Höhepunkt des Soja-Anbaus wurden in Rumänien bis zu 100.000 ha, in Bulgarien bis zu 35.000 ha und in Jugoslawien bis zu 12.000 ha angebaut. Drei Wochen nach dem Münchner Abkommen gründete die I.G. Farben am 21. Oktober 1938 einen firmeneigenen Südosteuropa-Ausschuss (SOA), um ihre Aktivitäten in dieser Region besser koordinieren und planen zu können. Besonders aktiv engagierte sich ab 1936 der I.G.-Farben-Vorstand Max Ilgner in den südosteuropäischen Angelegenheiten.

In der linksorientierten MWT-Diskussion wird die I.G. Farben häufig als ein exemplarisches Unternehmen des Dritten Reichs angeführt, um eine angebliche Einigkeit der deutschen Wirtschaft für Aufrüstung und Krieg zu belegen. Die Sonderrolle der I.G. Farben im Militarisierungsprozess Deutschlands wird pars pro toto mit der gesamten deutschen Wirtschaft gleichgesetzt. Eine Ausnahme hierzu bildet Sohn-Rethel, der den Gegensatz zwischen den Export- und Autarkie-Interessen innerhalb der I.G. Farben bis 1936 detailliert aufzeigt.

Niederlagen für die MWT-Interessen

Zwischen März 1938 und März 1939 wurden Österreich und die sogenannten „Sudetengebiete“ der Tschechoslowakei militärisch annektiert. Die beiden Aneignungen stießen bei der Generalität und Industrie im Vorfeld auf Kritik, denn der Generalstab und der MWT bevorzugten eine wirtschaftliche und politische Form der Machtausübung in beiden Industriestaaten. Eine Verschwörergruppe um General Franz Halder, darunter Generalmajor Hans Oster, der Gestapo-Beamte Hans Bernd Gisevius und Admiral Wilhelm Canaris, plante einen Putsch im Falle einer militärischen Annexion der Tschechoslowakei, ließ dann aber wegen des Münchner Abkommens davon ab.
Laut Satzung und Mitgliederschaft waren zwar keine Beamten Mitglieder des MWT, doch nach Angaben Sohn-Rethels müsse in den ersten Jahren der NS-Diktatur die Armeeführung dem MWT als Unterstützer zugeordnet werden. Die weiteren Angaben in diesem Abschnitt beruhen ebenfalls auf der Zeitzeugenschaft Sohn-Rethels, der 1938 diese Berichte im britischen Exil für den Times-Chefredakteur Wickham Steed und für Winston Churchill geschrieben hatte. Ebenso erhielten sein Freund Adorno und Horkheimer sowie der emigrierte Ökonom Carl Landauer eine Zusammenfassung dieser Vorgänge.

Diese Niederlage der Wirtschaftsinteressen kündigte sich schrittweise bereits im politischen Machtzentrum an, dem sogenannten inneren Kabinett Hitlers („Inneres Reichskabinett“) mit acht Mitgliedern. Es tagte erstmals um den 10. Oktober 1935 in wöchentlicher Folge in Hitlers Reichskanzlei am Kamin und diente zunächst Gesprächen zur Beschleunigung der Aufrüstung. Von Industrievertretern erhielt der Kreis den sarkastischen Euphemismus „Gespräche am Kamin“. Die Teilnehmer des inneren Führungszirkels waren Hitler als Vorsitzender, „der aber in die Verhandlungen kaum jemals eingriff“,Heß als NSDAP-Vertreter, Raeder für die Kriegsmarine, von Blomberg als Stellvertreter für das Heer und den Generalstab, Göring für die Luftwaffe und als Bevollmächtigter für die Aufrüstung, von Neurath als Außenminister, Schwerin von Krosigk als Finanzminister und Schacht als Wirtschaftsminister und Reichsbankpräsident. Als einziger Vertreter der Wirtschaftsinteressen fungierte dort Schacht, der in diesem Kreis zunehmend an Einfluss verlor. Manchmal wurde der preußische Finanzminister Popitz eingeladen, damit sich Schacht nicht für unersetzlich hielt.

Die Gründung dieses inneren Führungszirkels im Oktober 1935 war Anlass für eine große Beunruhigung in den Vorstandsetagen der Wirtschaft, ihrer Verbände und der Reichswehr. Viele Denkschriften und Memoranden wurden verfasst, die mit wirtschaftlichen Argumenten den Kriegskurs revidieren wollten (z. B. Rückkehr zu den Bilanzierungsregeln, zu hohe Aufrüstungskosten). Schacht hatte als Mittler die Aufgabe, diese Denkschriften dem inneren Kabinett vorzutragen. Die bisherige „fatalistische Ergebenheit in den Gang der Dinge“ wurde von den „herrschenden Schichten des deutschen Großbürgertums“ noch einmal gründlich in Frage gestellt. „Plötzlich schienen der Kritik und der Diskussion alle Schleusen geöffnet zu sein.“ In konspirativen Sitzungen diskutierten Industrielle eine Entwaffnung der SA und SS durch die Reichswehr, ebenso wurde ein Staatsstreich erwogen. Doch der Kriegsbeschluss von Ende November 1935 gegen die Sowjetunion im Frühjahr 1939 hatte nur eine Zunahme der Beteiligung bisher abseits gebliebener Firmen an der Aufrüstung zur Folge, jegliche Putschplanungen wurden wieder aufgegeben. Es setzte sich die Meinung durch, dass letztendlich doch nur mit Hilfe der NSDAP als Massenbasis der Lohndruck bei niedrigsten Löhnen durchzuhalten war und dadurch viele finanzschwache Firmen vor dem Bankrott gerettet wurden. Schacht kommentierte diese Kapitulation des großbürgerlichen Lagers mit den Worten: „Wir sitzen alle in einem Boot.“

Der Generalstab der Wehrmacht machte jedoch in Absprache mit den führenden Finanzgruppen der Wirtschaft (Krupp, I.G. Farben, Stahlverein) der Kriegsfraktion vier Bedingungen, um die Kriegsplanung gegen die Sowjetunion zu erschweren. Die erste Bedingung war die zumindest indirekte Verfügungsgewalt über die mitteleuropäischen „Rohstoffe, Ernten, Energiequellen, Transportmittel, die Post und die Verwaltungseinrichtungen“. Zu Mitteleuropa zählte der Generalstab auch die wirtschaftlich starken Staaten Tschechoslowakei und Österreich, bei denen mit der Kontrolle über deren Banken und Stahlindustrie bereits eine wirtschaftliche Hegemonie sichergestellt war. Die zweite Bedingung für einen Krieg war ein Verteidigungsbündnis mit Polen. Die Reorganisation und Aufrüstung der polnischen Armee sollte in die deutsche Verantwortung übergehen. 1934 war versucht worden, mit Polen ein Rüstungsabkommen abzuschließen, was jedoch von polnischer Seite aus abgelehnt worden war. Damit konnte nur noch ohne oder gegen Polen ein Krieg gegen die Sowjetunion geführt werden. Als dritte Bedingung wurde im Kriegsfall eine Invasion japanischer Truppen im sibirischen Osten der Sowjetunion gefordert. Viertens sollte die britische Neutralität gewährleistet sein, um einen erneuten Zweifrontenkrieg wie im Ersten Weltkrieg zu vermeiden. Der personelle Zusammenhang zwischen der Großindustrie sowie den Großkaufleuten einerseits und der Hitler-Regierung andererseits erfolgte über zwei Gewährs- und Verbindungsleute der Industrie, nämlich den Leiter des Wehrwirtschaftsstabes Georg Thomas (1890–1946) und den Leiter des Heeresverpflegungsamtes (HVA) Friedrich Karmann (1885–1939), die beide antinazistisch eingestellt waren.

Mit der Einrichtung einer Vierjahresplanbehörde Ende 1936 unter der Leitung Görings wurde die Aufrüstung noch einmal forciert, alle kriegswichtigen Ressourcen wurden zentral von dieser Behörde erfasst und ihre Beschaffung organisiert. Bereits im Mai 1936 übertrug Hitler die Zuständigkeit für Rohstoffimporte und Devisen an Göring, worauf Schacht seinen Rücktritt einreichte. Hitler beließ Schacht im Amt, doch mit erheblich weniger Befugnissen. Die Stahlindustrie lehnte ebenso eine Autarkiepolitik ab, wie sie Göring nun durchsetzte, weil sie diese für zu teuer und viel zu ineffizient hielt wie die Reichswerke Hermann Göring bei Salzgitter. Stattdessen sollten die Rivalen Großbritannien und USA durch einen verbesserten Export auf dem Weltmarkt niederkonkurriert werden, wofür zuerst Südosteuropa als Basis langfristig aufgebaut werden sollte. Da Görings Vierjahresplanbehörde von Hitler das Recht auf die Leitung von Behörden erhalten hatte, kassierte Göring zunehmend nebenbei die Machtbasis der Industrie im Kriegsministerium ein, nämlich den Wehrwirtschaftsstab und das Heeresverpflegungsamt. Anfang 1937 forderte Göring von Schacht, die Währungsstabilität zugunsten einer inflatorisch aufgeblähten Geldmenge aufzugeben, um den Rüstungszuwachs zu finanzieren. Schacht weigerte sich, die Anti-Inflationspolitik aufzugeben, es war sein letztes Mittel gegen den Kriegskurs. Im November 1937 kam es zum endgültigen Zerwürfnis, Schacht trat schließlich am 26. November 1937 von seinem Amt als Reichswirtschaftsminister zurück.

1938 änderte der MWT seine Satzung von einem Verein in eine Gesellschaft, die nur noch Firmen und Einzelpersonen die Mitgliedschaft gestattete. Nach Schachts Rücktritt war dies eine Abgrenzung gegenüber möglichen Beeinflussungen von Vertretern aus NS-dominierten Behörden. Am 7. Februar 1939 wurden mit Ungarn und am 23. März 1939 mit Rumänien Staatsverträge abgeschlossen, welche den Deutschen dort mehr Möglichkeiten in der Landwirtschafts- und Industrieplanung einräumten. Görings Vierjahresplanbehörde und die zentralen Unternehmerorganisationen übergingen den MWT und übertrugen die Vorbereitungen und Verhandlungen mit den beiden Staaten der Reichsgruppe Industrie (RGI).

Rückkehr des MWT in die Machtpolitik

Eine unerwartete Wende im außenpolitischen Kräftespiel verschaffte der wirtschaftspolitischen Strategie des MWT eine neue Chance. Wegen der weiterhin fehlenden Kooperationsbereitschaft auf polnischer Seite entschied sich Hitler im August 1939, Stalins Vorschlag zur Aufteilung Polens anzunehmen. Am 23. August 1939 unterzeichneten die Außenminister Ribbentrop und Molotow einen Nichtangriffspakt, den Hitler-Stalin-Pakt, der neben der Besetzung Polens einen umfangreichen und langfristigen Handels- und Kreditvertrag enthielt. Der Sowjetunion wurde von der Deutschen Golddiskontbank (Dego) ein Kredit in Höhe von 200 Mio. RM zum Kauf deutscher Industriegüter eingeräumt. Unter Mitwirkung von Wilmowskys Freund, dem Moskauer Botschafter Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg, ermöglichte der Vertrag „den Bau von Fabriken, die Lieferung aller Arten von Maschinen und Werkzeugmaschinen, Ausrüstung zum Aufbau einer Naphtha-Industrie, einer sowjetischen Chemieindustrie, die Ausrüstung für eine elektrotechnische Industrie, Schiffe, Fahrzeuge, Transportausrüstung, Meßinstrumente, Laborausrüstung…“

Damit war die Grundlage für eine weitreichende wirtschaftliche Durchdringung der UdSSR gelegt worden. In einem Memorandum für Hitler und seinem Kabinett erläuterte das Außenministerium unter Federführung von Staatssekretär und MWT-UnterstützerErnst Freiherr von Weizsäcker die Möglichkeiten des neuen Handelsabkommens:

„Beide Länder werden sich gegenseitig auf natürliche Weise bereichern: Die Sowjetunion, das Land der unbegrenzten Rohstoffquellen und großer langfristiger Wirtschaftsplanung, benötigt in absehbarer Zukunft deutsche Fertigwaren höchster Qualität. Deutschland, das aufgrund seiner ungeheuer spezialisierten Industrie die höchste Qualität liefert, der jetzt nur teilweise industrialisierten Sowjetunion die benötigten Fabriken und Ausrüstungen für die Entwicklung seines Industriesektors liefern kann. Und Deutschland ist auch unbegrenzt in der Lage, die sowjetische Produktion zu beliefern ….“

In der politischen Diktion der beiden europäischen Rivalen war damit den Deutschen unerwartet eine „pénétration pacifique“ eines „informal empire“ (Kontrolle eines Gebiets ohne offizielle staatliche Inbesitznahme) vom Atlantik bis zur Beringstraße möglich geworden. Der US-amerikanische Geopolitiker Zbigniew Brzeziński hebt im Vorwort in einem seiner Hauptwerke (The Grand Chessboard, 1997) die Einzigartigkeit dieser eurasischen Einheit hervor. „Eurasien ist somit das Schachbrett, auf dem sich auch in Zukunft der Kampf um die globale Vorherrschaft abspielen wird. Erst 1940 hatten sich zwei Aspiranten auf die Weltmacht, Adolf Hitler und Joseph Stalin, expressis verbis darauf verständigt (während der Geheimverhandlungen im November jenes Jahres), daß Amerika von Eurasien ferngehalten werden sollte. Jedem der beiden war klar, daß seine Weltmachtpläne vereitelt würden, sollte Amerika auf dem eurasischen Kontinent Fuß fassen. Beide waren sich einig in der Auffassung, daß Eurasien der Mittelpunkt der Welt sei und mithin derjenige, der Eurasien beherrsche, die Welt beherrsche.“ Zugleich stand mit dieser neuen Einheit die britische Strategie des „Teile und Herrsche“ (im englischen Sprachgebrauch: Balance of Power) vor dem Scheitern. Den britischen Geopolitikern des und des Außenministeriums war die machtpolitische Zweiteilung Kontinentaleuropas stets die oberste Maxime ihres Handelns gewesen. Ein einheitlich beherrschtes Europa sollte unter allen Umständen verhindert werden. Daher bemühten sich die britischen Industriellen in der „Anglo-German Fellowship“ um die NSDAP-Elite, damit diese der Sowjetunion als gemeinsamem Gegner den Krieg erklärten. Ribbentrop favorisierte ab 1939 die Option auf einen Kontinentalblock gegen Großbritannien wegen der britischen Kriegserklärung und nicht zuletzt aufgrund der Enttäuschung seiner Hoffnung auf eine britische Koalition, die ihm in der Anglo-German-Fellowship gemacht worden war.

Auf dem Höhepunkt seiner Macht erweiterte der MWT im September 1940 im großen Stil seine interne Struktur in Erwartung der bevorstehenden Aufgaben mit Beiräten und einem Kuratorium aus 21 Repräsentanten der Großbanken, Großindustrie, Handel und der Verkehrswirtschaft. Zu dem bereits bestehenden Beirat für Wissenschaft und Verwaltung (40 Mitglieder) fügte man noch einen Landwirtschaftlichen Beirat (18 Mitglieder), einen Industriebeirat (17 Mitglieder), einen Bankenbeirat (15 Mitglieder), einen Volkswirtschaftlichen Ausschuss (20 Mitglieder) und einen Verkehrsbeirat hinzu. Nach Hahns Tod 1939 übernahm Bernhard Dietrich 1940 seine Nachfolge als MWT-Geschäftsführer. Der bisherige Forschungsstand lässt noch keine gesicherte Einschätzung zu, wie hoch der Einfluss des MWT und seiner Unterstützer in der Ministerialbürokratie am Zustandekommen des Wirtschaftsabkommens war.

Ein weiteres effizientes Mittel zu einer indirekten Beherrschung eines Staates war das deutsche Modell der Großbanken, die Anteilseigner von Schlüsselindustrien waren und Industriepolitik betrieben. Die private Deutsche Bank und die staatliche Dresdner Bank kontrollierten nach der Übernahme von österreichischen und tschechoslowakischen Banken die wichtigsten landwirtschaftlichen Betriebe und Industrieunternehmen in Südosteuropa.

Scheitern

Nach dem Besuch des sowjetischen Außenministers Molotow in Berlin vom 12. bis 14. November 1940 stand die wirtschaftsorientierte Geopolitik erneut auf dem Spiel. Molotow warf Hitler Vertragsbruch vor, da die Wehrmacht mit Erlaubnis des rumänischen Diktators Ion Antonescu im Oktober 1940 die Erdölquellen in Ploiești besetzt hatte und Deutschland in Finnland nach Nickel schürfte, das zwei Wochen später angegriffen werden sollte (Winterkrieg). Auf beide Gebiete und andere um die Sowjetunion herum erhob Stalin Ansprüche, darunter die strategische wichtige Meerenge der Dardanellen; dies richtete sich gegen die Achsenmacht Italien. Im November 1940 wurde die Sowjetunion aus dem geplanten Vier-Mächte-Abkommen mit Italien und Japan ausgeschlossen. Am 18. Dezember 1940 gab Hitler dem Oberkommando der Wehrmacht den Befehl, den Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941 vorzubereiten. Der alte Plan von Ende November 1935, die Sowjetunion anzugreifen, wurde wieder aktiviert. Damit war der MWT endgültig gescheitert und seine politische Entmachtung folgte schließlich rasch nach. In einem Vertrag mit der Reichsgruppe Industrie (RGI) im Juli 1941 erklärte sich der MWT bereit, seine gesamte Industrieplanung in Südosteuropa einzustellen. Im November 1941 musste der MWT die meisten seiner Fachbeiräte dem neuen Südost-Ausschuss der RGI unterstellen. Von da an beschränkten sich die Tätigkeiten des MWT auf rein landwirtschaftliche Angelegenheiten und die Ausbildung von südosteuropäischen Kaufleuten.

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges stagnierten und verringerten sich diese Aktivitäten, da neben den zunehmenden Handelsschulden Deutschlands wegen des Vorrangs der Rüstungsproduktion verstärkt die Inflation in Südosteuropa zum Tragen kam und damit ein Handel mit Deutschland immer weniger einbrachte. Die Inflation entstand in Südosteuropa dadurch, dass die deutsche Reichsmark die Leitwährung gegenüber den anderen nationalen Währungen bildete, deren Wert in meist jährlich stattfindenden Verhandlungen neu festgelegt wurde. Die Währungsrelationen blieben konstant und durften von den europäischen Notenbanken nicht an die Marktschwankungen angeglichen werden. Durch das unfreiwillig anwachsende deutsche Handelsdefizit von 5,2 Mrd. RM im Juli 1942 auf 23,4 Mrd. RM zwei Jahre später fand eine Währungsentwertung auf Kosten der jeweiligen Staaten statt. Engdahl vergleicht diese Konstellation mit dem US-Dollar nach seiner Loslösung von der Goldbindung im August 1971.

Die 1940 in Wien gegründete Südosteuropagesellschaft (SOEG) übernahm ab Ende 1941 die Rolle der politischen Konzeptionsbildung. Die SOEG war eine Konkurrenzgründung der nationalsozialistischen Bürokratie, die mit rivalisierenden Organisationen auf allen Ebenen und Bereichen die bürgerlichen Institutionen verdrängen wollte. In einem gemeinsamen Ausschuss mit der RGI wurde der SOEG die wirtschaftswissenschaftliche Planung des MWT übertragen, doch die RGI setzte für sich den Vorrang der Entscheidungen durch. Zugleich bildete die RGI einen eigenen Südostausschuß. Zu Beginn des „totalen Krieges“ Anfang 1943 wurden die Industrieplanungsarbeiten eingestellt. Bei der Verhaftungswelle nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde auch eine Reihe von MWT-Repräsentanten festgenommen, darunter der MWT-Präsident Wilmowsky und die Mitglieder Hassell, Reuter und Zitzewitz, so dass der MWT als Organisation aufhörte zu existieren.

Rezeption

Zum Themenbereich Mitteleuropäischer Wirtschaftstag und dessen Mitteleuropapolitik gibt es keine einheitliche und auch keine vorwiegende wissenschaftliche Meinung. Diese Heterogenität und die Forschungslücken sind Indizien dafür, dass die MWT-Forschung noch nicht abgeschlossen ist. In der Bundesrepublik Deutschland wurde der MWT bislang weitgehend von den Historikerschulen übergangen oder en passant erwähnt. Eine teilweise Erklärung für dieses „Unbekanntbleiben des MWT in der Nachkriegszeit“ bietet Sohn-Rethel an: Demnach sei der MWT bei den Nürnberger Prozessen nur einmal bei der Vernehmung des I.G.-Farben-Direktors Heinrich Gattineau erwähnt worden. Der Richter beachtete jedoch diesen Hinweis nicht, unterbrach Gattineau und äußerte, das gehöre nicht hierhin. Dadurch wäre der MWT der Aufmerksamkeit der Militär-Gerichtsbarkeit entkommen. Allerdings hatten zumindest die Briten zuvor Kenntnis von der Existenz des MWT gehabt, da eine britische Gründungsgruppe der Mitteleuropäischen Wirtschaftstagung des Wiener Großkaufmanns Meinl angehört hatte, bis diese von den Deutschen aus der Organisation verdrängt worden war.

Die überschaubare wissenschaftliche Rezeption des MWT lässt sich in vier Gruppen unterscheiden, die bisher kaum oder gar nicht voneinander Notiz nahmen. Alle Fraktionen beanspruchen, dass ihre Beschreibungen des MWT wesentlich und zutreffend seien, doch ist ihre Sichtweise stets nur auf einen mehr oder minder großen Ausschnitt begrenzt. Engdahls geopolitische Rezeption dagegen ist zwar am umfassendsten formuliert, beschränkt sich aber auf Beispiele zu den einzelnen Aspekten der Handels- und Industriepolitik. Eine Zusammenschau und ein Abgleich der verschiedenen Aspekte der komplexen Geschichte des MWT wird daher der Realität am ehesten gerecht. Durch Sohn-Rethels Veröffentlichung (1973; 1992) seiner kritischen MWT-Analysen aus den Jahren 1936–1938 wurden der Öffentlichkeit weitere Interna und Details bekannt, die noch nicht in den Aktenbeständen der Archive gefunden wurden.

Offizielle Darstellung

Die Vertreter des Mitteleuropäischen Wirtschaftstages und aus seinem Umkreis sowie seiner Nachfolge-Organisationen wie der Südosteuropa-Gesellschaft äußerten aus ihrer Sicht die Funktionsweise und das offizielle Selbstverständnis des MWT als einer Organisation für Entwicklungshilfe und für eine „nachholende Modernisierung“. Es werden praktische und konkrete Projekte aufgeführt, deren Nutzen für die jeweiligen Staaten und Uneigennützigkeit der Deutschen hervorgehoben wird. In starkem Kontrast dazu werden alle Aktivitäten und Einflussversuche von Seiten der NS-Organisationen als überflüssig und schädigend dargestellt.

Ökonomische Sichtweise

Die ökonomische Rezeption legt den Schwerpunkt ihrer Analyse auf ökonomische Daten und Initiativen. Zwar wird die politische Dimension der MWT-Aktivitäten gesehen, die politische Bedeutung der Mitteleuropapläne des MWT aber wird wegen des nur mäßigen wirtschaftlichen Erfolgs als gering bewertet. Diese Sichtweise ist vor allem in der österreichischen Literatur vertreten. Der Historiker Peter Krüger kritisiert die Mitteleuropapläne grundsätzlich als politisch schädlich, da „Mitteleuropa […] für die deutsche Wirtschaft nur in Ausnahmesituationen und großen Notlagen eine Rolle“ einnehmen konnte.

Linke Rezeption

Die Rezeption der linken Historiker in der DDR (Barche, Berndt, Schumann, Schwarzenau, Seckendorf) wie der Bundesrepublik Deutschland (Drews, Opitz, Stegmann, Thörner) lässt sich beim Mitteleuropäischen Wirtschaftstag auf das Leitmotiv der Ungerechtigkeit und der Ungleichheit fokussieren. Die Argumentationen der linksorientierten Autoren gründen daher in erster Linie auf einer moralischen Einstellung und blenden alles aus, was ihrem moralisch negativen Bild über den MWT nicht entspricht. Einzig Sohn-Rethel analysiert den MWT aus einer marxistischen Perspektive und damit auf eine primär ökonomische Weise, er beschreibt ausführlich den Widerspruch von friedlicher Expansion und Aufrüstungszwang bei den MWT-Firmen. Für die Erklärung der Entstehung und Vergrößerung des allgemeinen Kapitalmangels verwendet er die marxistische Theorie von relativer (Kapitalismus) und absoluter Mehrwertproduktion (Faschismus). Wenn der „Akkumulationsprozeß des Kapitals“ nicht mehr nach den Regeln der Produktion des relativen Mehrwerts funktioniere, würde dann nur noch eine Senkung des allgemeinen Lohnniveaus, also eine „Senkung der Konsumtionsrate“, eine profitable Produktion aufrechterhalten. Dies mache für das Kapital einen Rückfall in die brutalen Methoden der ursprünglichen Akkumulation notwendig. Weil zunächst nicht die „stärksten, sondern die finanziell schwächsten Gruppen des Finanzkapitals“ Hitler zur Macht verhelfen wollten, lehnt er damit die im damaligen Marxismus vorherrschende Dimitroff-These vom Nationalsozialismus als dem Agenten des Finanzkapitals ab. Weiterhin führt Sohn-Rethel die allgemeine mangelnde Liquidität der deutschen Wirtschaft hauptsächlich auf ein „Dilemma der Rationalisierung“ und auf eine Zunahme ökonomischer Widersprüche zurück. Dagegen wird in der übrigen Literatur der Kapitalmangel vor allem durch die Reparationslasten und die zunehmenden Kreditschulden wegen der Aufnahme hochverzinster kurzfristiger Kredite bei Londoner und New Yorker Banken erklärt.

Die Darstellungen des MWT weisen bei den Vertretern linker Positionen zwei weitere Gemeinsamkeiten auf, zum einen sieht die Linke kein Primat des ökonomischen Hegemonialstrebens des MWT. Für den liberalen Historiker Wolfgang Mommsen dagegen bedeutet die Idee von Mitteleuropa nach dem Ersten Weltkrieg immer ein Primat von Wirtschaft und Politik; erst die „nationalsozialistische Politik führte […] zur endgültigen Diskreditierung […] der Mitteleuropaidee“. Der deutschen Wirtschaft und Politik wird von linksorientierten Historikern seit der Mitte des 19. Jahrhunderts eine Kontinuität der „Expansion“ im Sinne von Aggression vorgeworfen, so dass nicht mehr zwischen militärischem und wirtschaftlichem Imperialismus unterschieden wird. Vielmehr wird von vornherein offen oder implizit von einer Identität beider Strategien ausgegangen. In ihren Darlegungen legen daher linke Autoren häufig aufrüstungs- und kriegsfordernde Stellungnahmen und Forderungen von NS-Organisationen und nationalsozialistisch beherrschten Ministerien als den allgemeinen Konsens der gesamten Elite einschließlich des MWT aus.

Zum anderen wird von den Autoren die Entscheidungsfreiheit und Autonomie des MWT überbewertet. Deutschland agierte in einem Kräftefeld von Großmächten, deren unmittelbarer Einfluss auf die deutsche Politik zum Teil erheblich unterschätzt wird. So war schon die Konzentration auf den südosteuropäischen Markt eine Reaktion auf die vielfältigen Restriktionen der Siegermächte. Darüber hinaus behinderte und bekämpfte Großbritannien vor 1933 jeden größeren deutschen Versuch einer Einflussnahme in Südosteuropa, doch nach 1933 wurde das deutsche Hegemonialstreben nun nicht nur geduldet, sondern auch offen und kontinuierlich dazu ermuntert. Fritz Hesse, der erste Geschäftsführer des Deutschen Orient-Vereins, einem Ableger des MWT, machte in seinen politischen Memoiren den Deutschen den Vorwurf der Blindheit gegenüber der britischen Strategie.

Geopolitische Rezeption

Der US-amerikanische Wirtschaftspublizist und -historiker F. William Engdahl orientiert sich zum großen Teil an Sohn-Rethels Beschreibung des Machtkampfs zwischen dem MWT und der NS-Elite, übernimmt aber nicht seinen marxistischen Determinismus als Erklärung. Die friedliche Strategie des MWT der wirtschaftlichen Durchdringung scheiterte nach Engdahl nicht an den Rüstungsschulden, sondern erst an der sowjetischen Macht- und Expansionspolitik Ende 1940. Weiterhin hat Engdahl als bislang einziger Autor einen geopolitischen Ansatz zur Analyse des MWT entwickelt. Dies steht in Gegensatz zur europazentrierten bis hin zu einer rein regionalen Betrachtungsweise der anderen Autoren, obgleich die Deutschen mit Friedrich Ratzel und Karl Haushofer führende Vertreter der Geopolitik vom Beginn der akademischen Institutionalisierung des Faches an aufzuweisen haben.

Engdahl definiert den politischen Rahmen für seine MWT-Darstellung wie folgt: Deutschlands Entwicklung in den 1930er-Jahren zur Diktatur und zum Krieg gegen die Sowjetunion lag im Interesse der Rockefeller-Finanzgruppe und der britischen Elite in Wirtschaft und Politik, repräsentiert durch die Herausgebergruppe der geopolitischen Zeitschrift . Der eurasische Kontinent sollte durch einen Krieg zwischen Deutschland und der Sowjetunion geteilt und geschwächt werden, damit sich Großbritannien als Weltmacht behaupten beziehungsweise die USA die Nachfolge des britischen Empires als Weltmacht antreten konnte. Zu diesem Ziel investierten Rockefellers Chase Manhattan Bank, andere Wall-Street-Banken und US-Konzerne in der rüstungsrelevanten Industrie Deutschlands. Die US-amerikanische Investmentbank Dillon, Read & Co. hielt Anteile in Höhe von 70 Mio. $ an dem 1926 fusionierten Stahlkonzern Vereinigte Stahlwerke. Wegen der fortgesetzten Geschäftsbeziehungen mit den Vereinigten Stahlwerken und der August-Thyssen-Bank wurde im Oktober 1942 gegen die (UBC) Anklage erhoben aufgrund des Trading with the Enemy Act.General Motors ließ während der 1930er-Jahre bis zum Kriegseintritt der USA im Jahre 1941 LKW und Flugzeugmotoren in der 1929 übernommenen Adam Opel AG produzieren. Sutton weist nach, dass eine Bombardierung im Zweiten Weltkrieg nur bei denjenigen deutschen Elektro-Firmen und Rüstungslieferanten nicht stattfand, bei denen die beiden US-Firmen General Electric und International Telephone and Telegraph (ITT) hohe Aktienanteile hatten, nämlich AEG, Lorenz AG, Telefunken sowie Felten & Guilleaume.Standard Oil verpachtete seine Ölfelder in Ploiești an die I.G. Farben und lieferte Erdöl aus seinen Ölfeldern in Venezuela und Brasilien sowie Wolfram via Spanien an Deutschland bis zur amerikanischen Kriegserklärung Ende 1941 und darüber hinaus.

Ein Teil der Autoren (Sutton, Higham, Borkin) über die Geschäftsbeziehungen zwischen den US-Banken, den US-Firmen und den deutschen Firmen im Dritten Reich betrachtet diese nur als eine rein geschäftliche Angelegenheit, auch wenn sie diese moralisch verurteilen. Demgegenüber setzt Engdahl diese Geschäftsbeteiligungen und Verträge mit den geopolitischen Zielen der führenden US-Finanzgruppen und später des Council on Foreign Relations (CFR) in Bezug. Engdahl orientiert sich bei seiner Beurteilung des MWT an der zentralen Maxime des britischen Geopolitikers Halford Mackinder: Eine Herrschaft über Eurasien, das von ihm so genannte Herzland, schließe zugleich die Weltherrschaft ein. Folglich sei eine Zersplitterung, zumindest jedoch eine Zweiteilung der politischen Herrschaft über Eurasien notwendig für die weitere Hegemonie des britischen Empires. Eine einheitliche politische Herrschaft über Eurasien sollte daher unter allen Umständen verhindert werden. Nach Engdahl richten bis heute die USA und Großbritannien ihre jeweilige Geopolitik an dieser Maxime aus. Als aktuellen Beleg führt Engdahl den US-amerikanischen Geopolitiker Zbigniew Brzeziński an, der für US-Präsident Jimmy Carter der offizielle Sicherheitsberater war und danach inoffiziell alle weiteren US-Präsidenten bis Barack Obama beraten hat. Brzeziński bezieht in seinem Hauptwerk „The grand chessboard“ (Die einzige Weltmacht, 1997, S. 63f.) seine Hauptthese ausdrücklich auf Mackinders Maxime:

„Wer über Osteuropa herrscht, beherrscht das Herzland:
Wer über das Herzland herrscht, beherrscht die Weltinsel.
Wer über die Weltinsel herrscht, beherrscht die Welt.“

– Zbigniew Brzeziński: 1997, 63

Eine Reihe von Mitstreitern wie etwa Brent Scowcroft und Richard Holbrooke agieren heute in seinem Sinne für die amerikanische Außenpolitik, die der New Yorker Council on Foreign Relations in Zusammenarbeit mit dem personell unterbesetzten Außenministerium erstellte. Ziel der Studien war die Errichtung einer Pax Americana in der Nachfolge der Pax Britannica. Wie beim MWT sollte auch das amerikanische Ziel einer Weltherrschaft mit primär wirtschaftlichen und nur in zweiter Linie mit militärischen Mitteln durchgesetzt werden. Das CFR-Projekt sah vor, im Namen von Demokratie, Freiheit und Menschenrechten sich für die Befreiung von „unterdrückten Kolonialvölkern“ einzusetzen und das „freie Unternehmertum“ sowie „offene Märkte“ zum Vorteil der US-Industrie zu unterstützen (Grand Area).

Stand der Forschung

Die Bewertungen der Bedeutung des Mitteleuropäischen Wirtschaftstages vor und während des Deutschen Reiches 1933 bis 1945 schwanken außerordentlich stark. Entgegen den einzelthematischen Abhandlungen hat in den meisten Gesamtdarstellungen zum Themenbereich Wirtschaft und Nationalsozialismus der MWT bislang noch keine Berücksichtigung oder nur wenig Beachtung finden können. Der MWT gilt in den bislang veröffentlichten Einzelabhandlungen konservativer und liberaler Tradition mehrheitlich als einer der erfolgreichsten deutschen Wirtschaftsverbände, der aber keine hegemoniale Stellung während der NS-Diktatur eingenommen habe. Eine Minderheit der liberalen und konservativen Autoren sieht dagegen den MWT als eine politisch bedeutungslose Entwicklungshilfeorganisation oder als einen Wirtschaftsverband mit großen, doch vergeblichen Ambitionen.

Die Mehrheit der Rezeption insgesamt wird gegenwärtig von Historikern mit linken Orientierungen gestellt und diese sieht den MWT als das verborgene Machtzentrum der deutschen Wirtschaft kurz vor dem „Dritten Reich“ und während dessen ersten Jahre. Erst das Bündnis aller maßgeblichen Herrschaftseliten im MWT habe Hitlers Diktatur den Weg geebnet und Südosteuropa als neuen „Großwirtschaftsraum“ geschaffen. Nach Sohn-Rethel, Borkin,Roth und anderen, meist linksorientierten Historikern sah die NS-Führung ihr Heil und ihren Fortbestand nur durch eine beständig vorangetriebene Eskalation der Gewalt und Aufrüstung bis hin zu Raubkriegen gesichert. Während für die bürgerlichen Machtzentren (Industrie, Großbanken, Armee, Staatsbürokratie) die Aufrüstung der Wehrmacht anfänglich nur eine von mehreren Maßnahmen zur Wiedergewinnung der früheren Macht vor dem Versailler Vertrag war, hätte die Militarisierung der NSDAP-Spitze ihre Existenz garantiert. Je mehr sich die nicht-reproduktive Industrieproduktion zu Lasten des produktiven Sektors ausweitete, desto zwingender wäre die Kompensation und Legitimation der anwachsenden Staatsschulden durch einen Raubkrieg geworden. Die kontinuierliche Machtverschiebung zugunsten der NS-Elite durch einen anwachsenden Druck zur Aufrüstung ließe sich an der Entwicklung des MWT beispielhaft ersehen.

Literatur

  • Heinz Barche: Der „Mitteleuropäische Wirtschaftstag.“ Zur Ost- und Südosteuropapolitik des deutschen Imperialismus in Vorbereitung des Münchener Abkommens. In: Zs. Deutsche Außenpolitik. Hrsg. vom Institut für Internationale Beziehungen, Potsdam. Rütten & Loening, Berlin ISSN 0011-9881 5. Jg., 1960, Heft 11, S. 1294–1302.
  • Roswitha Berndt: Wirtschaftliche Mitteleuropapläne des deutschen Imperialismus (1926–1931). Zur Rolle des Mitteleuropäischen Wirtschaftstages und der Mitteleuropa-Institute in den imperialistischen deutschen Expansionsplänen. in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, XIV. Jg., Heft 4, 1965, S. 227–236, ISSN 0438-4385.
  • Joseph Borkin: Die unheilige Allianz der I.G. Farben. Eine Interessengemeinschaft im Dritten Reich. Campus, Frankfurt 1986, ISBN 3-593-34251-0.
  • Joachim Drews: Die „Nazi-Bohne“. Anbau, Verwendung und Auswirkung der Sojabohne im Deutschen Reich und Südosteuropa (1933–1945). Universität Münster, Dissertation, 2002, LIT Verlag, Münster 2004, ISBN 978-3-8258-7513-8
  • Harun Farocki: Nicht nur die Zeit, auch die Erinnerung steht stille, in: Filmkritik 22 (263), 1978, 562–606; darin: »Meine Existenz war da ziemlich im Hinterzimmer.« Ein Gespräch mit Alfred Sohn-Rethel, 1974, über die Quellenlage der antikapitalistischen Forschung, S. 580–582
  • Carl Freytag: Deutschlands „Drang nach Südosten“. Der Mitteleuropäische Wirtschaftstag und der „Ergänzungsraum Südosteuropa“ 1931–1945. Göttingen 2012 In google books einsehbar. Standardwerk
    • Rezension: von Uwe Müller auf H-Soz-u-Kult
  • Friedbert Glück: Der Mitteleuropäische Wirtschaftstag. Beispiel organischer Entwicklungsarbeit. In: Theodor Zotschew (Hrsg.): Wirtschaftswissenschaftliche Südosteuropa-Forschung. Grundlagen und Erkenntnisse. Südosteuropa-Verlagsgesellschaft, München 1963, 109–116.
  • Peter Krüger: Wirtschaftliche Mitteleuropapläne in Deutschland zwischen den Weltkriegen. Anmerkungen zu ihrer Bewertung, in: Richard Georg Plaschka, Horst Haselsteiner, Arnold Suppan, Anna Drabek, Birgitta Zaar (Hrsg.): Mitteleuropa-Konzeptionen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1995, ISBN 3-7001-2138-5, S. 283–303.
  • Reinhard Opitz: Europastrategien des deutschen Kapitals 1900–1945. Pahl-Rugenstein, Köln 1977; darin Dokumente des MWT: Vortrag Wilmowsky v. 20. September 1940, S. 760f.; vollständiges Org-Schema vom Frühjahr 1942, S. 859–868 (mit ca. 200 Personennamen)
  • Carola Sachse (Hrsg.): »Mitteleuropa« und »Südosteuropa« als Planungsraum. Wirtschafts- und kulturpolitische Expertisen im Zeitalter der Weltkriege. Wallstein, Göttingen 2010, ISBN 978-3-8353-0490-1.
    • darin: Carl Freytag: „Die Tür zwischen Deutschland und dem Donauraum ist geöffnet“. Südosteuropa-Konzepte und Positionierung des Mitteleuropäischen Wirtschaftstages nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938, S. 141–166
  • Wolfgang Schumann (Hrsg.): Griff nach Südosteuropa. Neue Dokumente über die Politik des deutschen Imperialismus und Militarismus gegenüber Südosteuropa im Zweiten Weltkrieg. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1973.
  • Kurt Schwarzenau: Der Mitteleuropäische Wirtschaftstag. Geschichte und Konzeption einer Monopolorganisation von ihren Anfängen bis 1945. Universität Leipzig, 1974, Dissertation. Bd. 1: 256 S.; Bd. 2: 191 S.
  • Martin Seckendorf: Besprechung von „Alfred Sohn-Rethel, Industrie und Nationalsozialismus“. in: 1999. Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts Jg. 8, H. 2, 1993a ISSN 0930-9977 S. 102–105
    • dsb.: Entwicklungshilfeorganisation oder Generalstab des deutschen Kapitals? Bedeutung und Grenzen des Mitteleuropäischen Wirtschaftstages. In: 1999. Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts Jg. 8, H. 3, 1993, S. 10–33.
    • dsb.: Der Mitteleuropäische Wirtschaftstag. Zentralstelle der Großwirtschaft zur Durchdringung Südosteuropas. In: Werner Röhr, Brigitte Berlekamp, Karl Heinz Roth (Hrsg.): Der Krieg vor dem Krieg. Politik und Ökonomik der »friedlichen« Aggressionen Deutschlands 1938/39. VSA, Hamburg 2001, ISBN 978-3-87975-837-1, S. 118–140.
  • Roland Schönfeld: Deutsch-südosteuropäische Wirtschaftsbeziehungen in der Zwischenkriegszeit. Der Mitteleuropäische Wirtschaftstag. In: Südosteuropa-Mitteilungen, 28, 1988, S. 128–140. ISSN 0340-174X
  • Alfred Sohn-Rethel: Die politischen Büros der deutschen Großindustrie. In: Blick in die Welt. Illustrierte Monatsschrift. Herausgegeben von der Control Commission for Germany, I.S.C. (Information Services Control) Branch. H. 15, 1948, S. 20–22
    • dsb.: «Einige Unterbrechungen waren wirklich unnötig.» Gespräch mit Alfred Sohn-Rethel, in: Mathias Greffrath: Die Zerstörung einer Zukunft, Gespräche mit emigrierten Sozialwissenschaftlern. Campus, Frankfurt 1989, ISBN 3-593-34076-3, 213–262.
    • dsb.: Industrie und Nationalsozialismus. Aufzeichnungen aus dem »Mitteleuropäischen Wirtschaftstag«. Hrsg. und eingeleitet von Carl Freytag. Wagenbach Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-8031-2204-X
      Zuerst erschienen ohne Anmerkungen als: Alfred Sohn-Rethel: Ökonomie und Klassenstruktur des deutschen Faschismus. Aufzeichnungen und Analysen. Suhrkamp, Frankfurt 1973, S. 41–210. Vorwort von Johannes Agnoli, Bernhard Blanke, Niels Kadritzke, S. 7–38.
  • Dirk Stegmann: „Mitteleuropa“ 1925–1934: Zum Problem der Kontinuität deutscher Außenhandelspolitik von Stresemann bis Hitler, in: dsb., Bernd-Jürgen Wendt, Peter Christian Witt (Hrsg.): Industrielle Gesellschaft und politisches System. Festschrift für Fritz Fischer zum siebzigsten Geburtstag. Verlag Neue Gesellschaft, Bonn 1978, ISBN 3-87831-269-5, S. 203–224.
  • Klaus Thörner: »Der ganze Südosten ist unser Hinterland«. Deutsche Südosteuropapläne von 1840 bis 1945. Universität Oldenburg, Dissertation, 2000 uni-oldenburg.de
  • Markus Wien: Markt und Modernisierung. Deutsch-bulgarische Wirtschaftsbeziehungen 1918–1944 in ihren konzeptionellen Grundlagen. Europäisches Hochschulinstitut Florenz, Dissertation, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2007, ISBN 978-3-486-58044-0 GoogleBooks
  • Tilo von Wilmowsky: „Rückblickend möchte ich sagen …“. An der Schwelle des 150jährigen Krupp-Jubiläums. Stalling-Verlag, Oldenburg 1961
    • dsb.: Geschäftsbericht des MWT auf der MV am 22. November 1938. Auszug in: Dietrich Eichholtz & Wolfgang Schumann (Hrsg.): Anatomie des Krieges. Neue Dokumente über die Rolle des deutschen Monopolkapitals bei der Durchführung des Zweiten Weltkrieges. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften. Berlin 1969. (Mit Register der Personen, der Firmen, der Institutionen, der geographischen Bezeichnungen, sowie einigen Abb.) S. 86f.

Weblinks

  • Der Mitteleuropäische Wirtschaftstag u. a.m., S. 203–225, aus: Die „Nazi-Bohne“, 2002, Dissertation von Joachim Drews bei GoogleBooks
  • Südosteuropa: Einbindung oder Ausbeutung? Online-Zeitung der Universität Wien, 23. Januar 2007
  • „Mitteleuropa“ und „Südosteuropa“ als Planungsraum. Deutsche und österreichische Expertisen im Zeitalter der Weltkriege. H-Soz-u-Kult, 27. Juni 2008, Tagungsbericht

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Alfred Sohn-Rethel: „Ja. Nicht, daß dies [die Schaffung eines großdeutschen Binnenmarktes] das Ziel der Expansion war, sondern es war die Schaffung eines Glacis, von dem aus das deutsche Kapital mit dem nötigen Spielraum an Absatz und Ausdehnungsfähigkeit in Europa seinen Kampf um den Weltmarkt führen wollte. Der Kampf war immer gegen Amerika.“ „Darüber wurde auch gesprochen?“ „Ja. Das machte Hahn mir und anderen klar. Denn darüber wurden sehr viele Angriffe gegen ihn und den MWT gemacht: was das für ein Unsinn wäre, dass man die wichtigen überseeischen Märkte aufgäbe, nur deswegen, um diese kleinen Murks­staaten, diese Donaustaaten zu erobern. Das sei ein vollkommenes Mißverständnis, sagte er. Das sei doch nur das Hinterland, das wir brauchten, um wirklich vorzustoßen.“
    In: «Einige Unterbrechungen waren wirklich unnötig.» Gespräch mit Alfred Sohn-Rethel. In: Mathias Greffrath: Die Zerstörung einer Zukunft. Campus, Frankfurt a. M. 1989, 221f.
  2. Sohn-Rethel 1992, 68; 155; Seckendorf 2001, 121; Drews 2002, 204f., GoogleBooks.
  3. Seckendorf 1993, 31: „Auf dem Tiefpunkt des Einflusses endete auch die konzeptionelle Arbeit. Dieser Punkt wurde im Juli 1941 erreicht.“
    Engdahl 2009, 221: „An diesem Scheidepunkt im Juni 1941 brach die gesamte Strategie von Wilmowskys MWT zusammen; der MWT verlor jeglichen Einfluß auf die deutsche Politik.“
    Drews 2002, 210;
  4. Reinhard Opitz: Europastrategien des deutschen Kapitals 1900–1945. Pahl-Rugenstein, Köln 1977, S. 28f.
  5. vgl. Seckendorf 1993, 14.
  6. Wolfgang Mommsen: Die Mitteleuropaidee und die Mitteleuropaplanungen im Deutschen Reich vor und während des Ersten Weltkrieges. In: Richard G. Plaschka, Horst Haselsteiner, Arnold Suppan, Anna Drabek, Birgitta Zaar (Hrsg.): Mitteleuropa-Konzeptionen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Verlag der Oesterreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1995, ISBN 3-7001-2138-5, 3–24, S. 4
  7. Mitteleuropäischer Wirtschaftsverein, Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 917.
  8. Hans-Peter Ullmann: Der Bund der Industriellen. Organisation, Einfluß und Politik klein- und mittelbetrieblicher Industrieller im deutschen Kaiserreich 1895–1915. Universität Köln, Dissertation, 1975; Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1976, ISBN 978-3-525-35972-3, S. 205f.
  9. Osteuropäische Zukunft. Zeitschrift für Deutschlands Aufgaben im Osten und Südosten. Untertitel: Amtliches Organ der …, es folgen die beteiligten Vereine, herausgegeben von einer Veröffentlichungsstelle für die verbündeten Osteuropäischen und Morgenländischen Vereine Berlin. Verleger waren Julius Friedrich Lehmann (bis 1917) und Callwey.
  10. Christopher Kopper: Bankiers unterm Hakenkreuz. Wien 2005, S. 137.
  11. Sohn-Rethel 1992, 77.
  12. Tilo von Wilmowsky: Rückblickend möchte ich sagen … an der Schwelle des 150jährigen Krupp-Jubiläums. Stalling, Oldenburg 1961, S. 188; 190.
  13. Alfred Sohn-Rethel: Industrie und Nationalsozialismus. Aufzeichnungen aus dem »Mitteleuropäischen Wirtschaftstag«. Wagenbach, Berlin 1992, S. 83.
  14. Martin Seckendorf: Entwicklungshilfeorganisation oder Generalstab des deutschen Kapitals? In: 1999. Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts 8 (3), 1993a, S. 17, Fn. 35.
  15. Drews 2002, 204.
  16. Schwarzenau 1974, I, 45.
  17. Schwarzenau 1974, I, 73.
  18. Seckendorf 1993, 12; 17.
  19. Seckendorf 1993, 18.
  20. Eine Auswahl der Teilnehmer ist aufgelistet in Sohn-Rethel 1992, 66 und Schwarzenau 1974, I, 122f.
  21. Weitere Präsidiumsmitglieder waren neben Wilmowsky im März 1931: Brennecke (Vorsitzender der östlichen Gruppe des Vereins der Deutschen Eisen- und Stahlindustriellen), Carl Duisberg (I.G. Farben-Aufsichtsratsvorsitz), Georg Gothein, Bernhard Grund, Eduard Hamm (DIHT-Präsidiumsmitglied), Ernst Poensgen, Max Schlenker, Fritz Springorum, Alfred Toepfer, Ludwig von Winterfeld (Vorstandsmitglied der Siemens & Halske AG), Friedrich Karl von Zitzewitz-Kottow, in: Drews 2002, 205, Fn. 48; GoogleBooks; ergänzt mit Angaben von Schwarzenau 1974, I, 122f.; weitere Zuwahlen mit Industriellen und Verbandsvorsitzenden erfolgten am 19. Mai 1932, in: Schwarzenau, I, 133f.
  22. Berndt 1965, 233.
  23. Carl Freytag: Beobachter im Reich der Mitte. In: Industrie und Nationalsozialismus. Aufzeichnungen aus dem »Mitteleuropäischen Wirtschaftstag«. Hrsg. und eingeleitet von C. Freytag. Wagenbach, Berlin 1992, S. 31, Fn. 30.
  24. Franz Reuter. In: Die Zeit, Nr. 10/1967, Nachruf
  25. Schwarzenau 1974, I, 123.
  26. Seckendorf 1993, 23, Fn. 60.
  27. Reinhard Frommelt: Paneuropa oder Mitteleuropa. Einigungsbestrebungen im Kalkül deutscher Wirtschaft und Politik 1925–1933. Dissertation, Universität Konstanz; Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1977, S. 105.
  28. Sohn-Rethel 1992, 66; Personen- und Funktionslisten des MWT bei Schwarzenau 1974, I, 122f. (Vorstand); 133f. (Präsidium); Schumann 1973, 52f.; Mitgliederliste Kuratorium und Beiräte
  29. siehe Ulrich Prehn in: „Mitteleuropa und Südosteuropa als Planungsraum. Deutsche und österreichische Expertisen im Zeitalter der Weltkriege“, H-Soz-u-Kult, 27. Juni 2008, Tagungsbericht
  30. Carl Freytag: Beobachter im Reich der Mitte. In: Industrie und Nationalsozialismus. Aufzeichnungen aus dem »Mitteleuropäischen Wirtschaftstag«. Hrsg. und eingeleitet von C. Freytag. Wagenbach, Berlin 1992, S. 9.
  31. Glück 1963, 110f.
  32. Berndt 1965, 230.
  33. Verbindungsmann für alle Anfragen an die österreichische Sektion war 1942 der Anglist Kurt Knoll (29. Oktober 1889 – 28. Juli 1959), an der Hochschule für Welthandel; sein Nachruf mit Lebenslauf online. Quelle: Reinhard Opitz: Europastrategien des deutschen Kapitals 1900–1945. Pahl-Rugenstein, Köln 1977, S. 859, Org-Schema des MWT
  34. Wilmowsky 1961, 186; Berndt 1965, 231.
  35. Berndt 1965, 231.
  36. Seckendorf 2001, 125; 127
  37. Sohn-Rethel 1992, 73f.; 87f.
  38. Schumann 1973, 52.
  39. Sohn-Rethel 1992, 66f.
  40. Sohn-Rethel 1992, 77; 80; Seckendorf 2001, 119f.
  41. Wilhelm von Flügge war ein Mitarbeiter der Wirtschaftspolitischen Abteilung der I.G. Farben und der führende Experte für Ölsaatenpolitik, also vor allem für Soja, siehe: Sohn-Rethel 1992, 105.
  42. Zur Handelspolitik der Gegenwart, Teil I und Teil II, Rhein und Ruhr, 13. Jg., 39. Woche, 23. September 1932, 629 – 631, zitiert in: Sohn-Rethel 1992, 174, Fn. 57.
  43. Sohn-Rethel 1992, 79.
  44. Sohn-Rethel 1992, 78.
  45. Sohn-Rethel 1992, 92.
    Zwar ordnet Sohn-Rethel irrtümlich Nicolai politisch dem Stahlhelm zu und lässt ihn 1933 einem Verkehrsunfall zum Opfer fallen, doch ist dies nur eine von wenigen fehlerhaften biographischen Informationen seines MWT-Buches, das er von 1936 bis 1938 aus dem Gedächtnis und mit Hilfe von mitgenommenen Notizen im Exil geschrieben hatte.
  46. Sohn-Rethel 1992, 73.
  47. Sohn-Rethel 1992, 87f.; Sohn-Rethel 1978, 581, in Farocki 1978: „Die dachten, daß sie die Herrschaft über Hitler haben. Daß sie den Hitler einfach als ihr Machtinstrument einsetzen können. Zur Massenbasis benutzen. Und sie hatten alles vorbereitet, es war alles ausgeklüngelt, diese ganzen Reformen, die Reichsreform, die Verwaltungsreform, die Gemeindereform, die Finanzreform. All diese Dinge hatte die Wirtschaft, was man so die Wirtschaft nennt, vorgearbeitet und die Nazis wußten da von nix. Und ebenso die Agrarkartellierung. Und die brauchten nur den nötigen Machtapparat, um die Dinge mit Terror und Gewalt durchzuführen. Und die ganze eigentliche Dialektik der ganzen Sache haben sie nicht begriffen und die ist über ihre Köppe hinweggegangen.“
  48. Alfred Sohn-Rethel: Die soziale Rekonsolidierung des Kapitalismus. Erstmals anonym erschienen in: Deutsche Führerbriefe, Nr. 72 und 73, Berlin 16. und 20. September 1932, studien-von-zeitfragen.net. Ein Kommentar nach 38 Jahren. In: Kursbuch, Nr. 21, Oktober 1970, S. 17–35, 32.
    In der wissenschaftlichen Literatur wurde die Agrarkartellierung unter anderem rezipiert von Drews, 2002, 125; Thörner 2000, 440ff. uni-oldenburg.de (Memento vom 31. Januar 2012 im Internet Archive) (PDF) Engdahl 2009, 210.
  49. Ursula Heinzelmann: Erlebnis Essen. Vom Duft der Erdbeere und der Würze des Teltower Rübchens. Scherz Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-502-15013-8, S. 29; Auszug im Tagesspiegel, 27. März 2006
  50. Heinzelmann 2006, 29; 44: „Wie bereits im vorherigen Kapitel erwähnt, ist die deutsche Käsekultur durch die in den 1930er Jahren verordnete Zwangsablieferung sämtlicher Milch an Molkereien erst verkümmert und dann durch die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verstärkt einsetzende Industrialisierung fast bis zur Unkenntlichkeit und Bedeutungslosigkeit reduziert worden. Massenerzeugung in Riesenbetrieben, Pasteurisierung, der Einsatz von Einheitsbakterienkulturen, die geradezu paranoische Angst vor Keimen – es ist die gleiche traurige Geschichte wie bei der Butter.“
  51. Konversionskasse für deutsche Auslandsschulden (1933–1975), nonvaleurs.de
  52. Näheres zum Golddevisenstandard bei Engdahl 2009, 118-140.
    Der Golddevisenstandard ging 1925 auf die Initiative Churchills und Normans zurück, um einen US-Goldstandard zu verhindern. Von da an hielt nur noch die US-Zentralbank Goldreserven zur Währungsdeckung und Großbritanniens Zentralbank deckte dagegen seine Währung mit US-Dollars. Der Rest von Europa hatte das Pfund Sterling als Währungsdeckung zu verwenden, dessen Guthaben bei der Bank of England deponiert waren. Mit dieser Regelung und der Kontrolle über den Finanzausschuss des Völkerbundes konnten die europäischen Länder bei der Kreditvergabe von Großbritannien unter Druck gesetzt werden. Die Stabilität der von den Zentralbanken eingelegten Papierwährung beruhte letztlich nur auf der Golddeckung der US-Dollars.
  53. Sohn-Rethel 1992, 50.
  54. Seckendorf 1993, 24
  55. Joachim Drews: Die „Nazi-Bohne“, LIT Verlag, Münster 2002, ISBN 978-3-8258-7513-8, S. 219. GoogleBooks-Auszug
  56. Sohn-Rethel 1992, 81.
  57. Sohn-Rethel 1992, 88.
  58. Tabelle deutscher Außenhandel mit Südosteuropa zitiert in: Hans Erich Volkmann, Bernhard Chiari: Ökonomie und Expansion. Grundzüge der NS-Wirtschaftspolitik. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2003, ISBN 978-3-486-56714-4, S. 162, GoogleBooks
  59. Roland Schönfeld: Deutsche Rohstoffsicherungspolitik in Jugoslawien 1934–1944, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 24, Heft 3, S. 215–258. ifz-muenchen.de (PDF; 5,6 MB)
  60. Wilmowsky 1961, 201.
  61. Wilmowsky 1961, 201f.
  62. Wilmowsky 1961, 202.
  63. Engdahl 2009, 215.
  64. Karl Heinz Roth: Von der Rüstungskonjunktur zum Raubkrieg: Die Ursachen der deutschen Aggressionspolitik 1938/39, in: Werner Röhr, Brigitte Berlekamp, Karl Heinz Roth (Hrsg.): Der Krieg vor dem Krieg. Politik und Ökonomik der »friedlichen« Aggressionen Deutschlands 1938/39. VSA, Hamburg 2001, ISBN 978-3-87975-837-1, 29–97, S. 81.
  65. Drews 2002, 233; 284.
  66. Sohn-Rethel 1992, 82; 174, Fn. 59.
  67. Roth 2001, 81 mit Bezug auf eine tabellarische Übersicht bei René Erbe: Die nationalsozialistische Wirtschaftspolitik. S. 76.
  68. Wilmowsky 1961, 205f.
  69. Glück 1963, 113
  70. Wilmowsky 1961, 207.
  71. Robert-Werner Krugmann: Großdeutschland – Südosteuropa. Entwicklung und Zukunftsmöglichkeiten der Wirtschaftsbeziehungen. Universität Breslau, Rechts- und staatswissenschaftliche Dissertation vom 30. Mai 1939. Tabellenanhang XXI, zitiert nach Thörner 2000, 483.
  72. Geschichte (Memento des Originals vom 30. Mai 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2, deula-warendorf.de, Stand: August 2009
  73. Wilmowsky 1961, 208.
  74. Wilmowsky 1961, 209.
  75. Wilmowsky 1961, 210.
  76. Glück 1963, 114.
  77. Wilmowsky 1961, 212.
  78. Manfred Asendorf: Ulrich von Hassells Europakonzeption und der Mitteleuropäische Wirtschaftstag. In: Jahrbuch des Instituts für Deutsche Geschichte, Tel Aviv, 7, 1978, S. 387-419. ISSN 0334-4606, S. 409f.
  79. Seckendorf 2001, 125.
  80. Seckendorf 2001, 127.
  81. Jürgen Elvert: Mitteleuropa! Deutsche Pläne zur europäischen Neuordnung (1918–1945). Steiner Verlag, 1999, ISBN 3-515-07641-7, S. 269, GoogleBooks
  82. Zum Beispiel in Kroatien, siehe: Markus Hische: Die Rolle der deutschen Volksgruppe in den Wirtschaftsbeziehungen zwischen dem Dritten Reich und dem Unabhängigen Staat Kroatien 1941–45. Examensarbeit, 2001, 70 Seiten, hausarbeiten.de
  83. Sohn-Rethel 1992, 68-71.
  84. Sohn-Rethel 1992, 68 – 71.
  85. Sohn-Rethel 1992, 108f.
  86. John R. Gillingham: Industry & Politics in the Third Reich. Ruhr Coal, Hitler and Europe. Steiner Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 978-3-515-04555-1, S. 103f.
  87. John Gillingham: Zur Vorgeschichte der Montan-Union. Westeuropas Kohle und Stahl in Depression und Krieg, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Band 34, 1986, Heft 3, 381–405, S. 381; 388f., ifz-muenchen.de (PDF; 7,5 MB)
  88. Engdahl 2009, 212.
  89. Gillingham 1985, 101f.
  90. Gillingham 1985, 102.
  91. Sohn-Rethel 1992, 87.
  92. Sohn-Rethel 1992, 175, Fn. 69.
  93. Borkin 1986, 57f.
  94. Sohn-Rethel 1992, 85.
  95. Borkin 1986, 71.
  96. Borkin 1986, 74.
  97. Borkin 1986, 54.
  98. Borkin 1986, 76; Engdahl 2009, 184f.
  99. Engdahl 2009, 185.
  100. Seckendorf 1993, 18; Schumann 1973, 52f.
  101. Die Zahlen sind entnommen aus: Aufstellung des RWM, Der Sojaanbau in den Jahren 1935–1937, o. D., BA, R 3101, 19161 und den bei der Ölsaat durch die Chemie Revisions- und Treuhand-Gesellschaft m.b.H. durchgeführten Bilanz-Prüfungsberichten der Sojakampagnen 1939–1941, BAL 013-017, MF 103, zitiert nach Drews 2002, 235.
  102. Drews 2002, 289.
  103. Wilmowsky 1961, 203f.
  104. Wilmowsky 1961, 192.
  105. Sohn-Rethel 1992, 51; 85f.
  106. Christoph Gnau: Die deutschen Eliten und der Zweite Weltkrieg. PapyRossa, Köln 2007, ISBN 978-3-89438-368-8, S. 96.
  107. Satzung nach Schwarzenau 1974, I, 121f.; ausdrücklich ab 1938 keine Beamten als Mitglieder: Schwarzenau 1974, I, 179.
  108. Sohn-Rethel 1992, 102-107.
  109. Carl Freytag: Beobachter im Reich der Mitte. In: Industrie und Nationalsozialismus. Aufzeichnungen aus dem »Mitteleuropäischen Wirtschaftstag«. Hrsg. und eingeleitet von C. Freytag. Wagenbach, Berlin 1992, S. 23f.
  110. Freytag 1992, 24; Brief Sohn-Rethels im Max-Horkheimer-Archiv I 23; Brief Sohn-Rethel an Adorno in: Christoph Gödde (Hrsg.): Theodor W. Adorno und Alfred Sohn-Rethel. Briefwechsel 1936–1969. edition text + kritik, München 1991, ISBN 3-88377-403-0, 79ff.
  111. Sohn-Rethel 1992, 102.
  112. Sohn-Rethel 1992, 101.
  113. Sohn-Rethel 1992, 103.
  114. Sohn-Rethel 1992, 55f.
  115. Sohn-Rethel 1992, 104-107.
  116. Sohn-Rethel 1992, 104
  117. Sohn-Rethel 1992, 105.
  118. Sohn-Rethel 1992, 111.
  119. Schwarzenau 1974, I, 179.
  120. Seckendorf 1993, 30.
  121. Zitiert in: Engdahl 2009, 217.
  122. Wilmowsky 1961, 193.
  123. Zitiert in: Engdahl 2009, 218.
  124. pénétration pacifique: „Dieses Motto war von Paul Tirard formuliert worden, als er französischer Generalresident in Marokko war. Als Hoher Kommissar für das Rheinland nach 1918 gebrauchte er diese Formulierung in Zusammenhang mit den französischen Zielen am Rhein.“ In: Dieter Marc Schneider: Französische Besatzungspolitik in Deutschland: Le rêve d’une „liberation“ des pays rhénans, in: Hartmut Mehringer, Michael Schwartz, Hermann Wentker: Erobert oder befreit? Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1999, ISBN 978-3-486-64504-0, S. 33. GoogleBooks.
    Korrektur: Paul Tirard war nicht Generalresident in Marokko gewesen, sondern „Chef der Zivilverwaltung beim Stab des französischen Generalresidenten in Marokko, General Hubert Lyautey“. Quelle: Historisches Lexikon Bayerns
  125. William Engdahl: Mit der Ölwaffe zur Weltmacht. Der Weg zur neuen Weltordnung. edition steinherz, Wiesbaden 2002, ISBN 3-9807378-2-9, S; 50; 52; 56.
    vgl. Literatursuche nach „Teile und Herrsche“ England mit Google Books
  126. Zur Mitgliederliste des MWT-Kuratoriums siehe: Schumann 1973, 53.
  127. Glück 1963, 122.
  128. Engdahl 2009, 220.
  129. Seckendorf 1993, 31.
  130. Drews 2002, 219f.
  131. Engdahl 2009, 219.
  132. Schumann 1973, S. 54–58; siehe S. 56 mit einer ausführlichen Liste von den der SOEG angegliederten Institute, Abteilungen, Gruppen und Arbeitskreise.
  133. Schumann 1973, 58.
  134. Schwarzenau 1974, I, 244.
  135. „Südosteuropa: Einbindung oder Ausbeutung?“ Online-Zeitung der Universität Wien, 23. Januar 2007
  136. Sohn-Rethel 1992, 67, Fn. 38; 1978, 580.
  137. Drews 2002, 204, GoogleBooks; Schwarzenau 1974, I, 40
  138. vgl. Wilmowsky 1961; Glück 1963; Schönfeld 1988.
  139. Peter Krüger (1995) und ein dreijähriges Forschungsprojekt an der Universität Wien: „Ergänzungsraum Südosteuropa“@1@2 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Institut für Zeitgeschichte, 2006–2009
  140. Krüger 1995, 298.
  141. Sohn-Rethel 1992, 129.
  142. Sohn-Rethel 1989, 226f.
  143. Sohn-Rethel 1992, 38ff.
  144. Zum Beispiel Henry Turner: Die Großunternehmer und der Aufstieg Hitlers. Siedler Verlag, Berlin 1985, S. 207f.
  145. Wolfgang Mommsen: Die Mitteleuropaidee und die Mitteleuropaplanungen im Deutschen Reich vor und während des Ersten Weltkrieges, in: Mitteleuropa-Konzeptionen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Richard G. Plaschka, Horst Haselsteiner, Arnold Suppan, Anna Drabek, Birgitta Zaar (Hrsg.), Verlag der Oesterreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1995, ISBN 3-7001-2138-5, 3–24, S. 23f.
  146. Bernd-Jürgen Wendt: England und der deutsche Drang nach Südosten. Kapitalbeziehungen und Warenverkehr in Südosteuropa zwischen den Weltkriegen. In: Imanuel Geiss, Bernd Jürgen Wendt (Hrsg.): Deutschland in der Weltpolitik des 19. und 20. Jahrhunderts, Bertelsmann Universitätsverlag, Düsseldorf 1973, Festschrift für Fritz Fischer, ISBN 3-571-09198-1, 483–512, S. 484ff.
    Dirk Stegmann: „Mitteleuropa“ 1925–1934: Zum Problem der Kontinuität deutscher Außenhandelspolitik von Stresemann bis Hitler, in: Dirk Stegmann, Bernd-Jürgen Wendt, Peter Christian Witt (Hrsg.): Industrielle Gesellschaft und politisches System. Festschrift für Fritz Fischer zum siebzigsten Geburtstag. Verlag Neue Gesellschaft, Bonn 1978, ISBN 3-87831-269-5, 203–224, S. 207ff.
  147. Sohn-Rethel 1992, 81:
    „So [mit dem Mittel der Kontingentierung] konnte man viel wirksamer vorgehen, als mit dem Versuch, Zollpräferenzen für die donauländischen Agrarüberschüsse einzuführen, der am hartnäckigen Einspruch Englands gescheitert war.“
  148. Zum Beispiel: Lord Lothian (Philip Kerr) schlug 1937 vor, dass Deutschland in Mittel- und Osteuropa eine dem Commonwealth ähnliche Vereinigung von Staaten und deutschen Volksgruppen bilden solle. In: Lord Lothian, England und Deutschland, in: Europäische Revue XIII, Heft 5, 1937, 339 – 350, S. 349:
    „Wenn Deutschland und seine östlichen Nachbarn eine Vereinigung nach britischem oder amerikanischem Vorbilde begründen könnten, würde das größte wirtschaftliche Problem seiner Lösung ganz bedeutend nähergekommen sein. Deutschland würde über eine wirtschaftliche Zone verfügen, die derjenigen der anderen Großmächte nicht unähnlich wäre.“
    The Royal Institute of International Affairs in collaboration with The London and Cambridge Economic Service: South-Eastern Europe. A Political and Economical Survey, London 1939, S. 201: „Da die britischen Exporte nach den 5 Ländern [Südosteuropas] nur 1½ % der britischen Gesamtausfuhr betragen und die deutschen Exporte nach fast allen übrigen Teilen der Welt in letzter Zeit gefallen sind, so scheint es mir empfehlenswert, der deutschen Handelsexpansion in diesem Gebiet kein Hindernis in den Weg zu legen.“ […] „Deshalb zeigt sich, auf jeden Fall bis zum Frühjahr 1939, dass per Saldo die südosteuropäischen Länder in materieller Hinsicht gewonnen haben und zunächst durch die Zunahme der deutschen Einkäufe. Deutschland hat ihnen dabei zu höheren Exportpreisen zur Steigerung ihrer Volkseinkommen verholfen, aber bisher seine Position bei Verhandlungen nicht dazu ausgenutzt, die Terms of Trade zu seinen Gunsten zu gestalten, so dass sich auch ihre „Real“-Einkommen erhöhten.“ Zitiert nach und übersetzt von Friedbert Glück: Der Mitteleuropäische Wirtschaftstag, 1963, S. 115.
    Viele Beispiele und Zitate für eine offene britische Unterstützung der deutschen Südosteuropa-Expansion finden sich in: Karlheinz Schädlich: „Appeaser“ in Aktion. Hitlers britische Freunde in der Anglo-German Fellowship. In: Jahrbuch für Geschichte 3, 1969, S. 197–234. ISSN 0448-1526
  149. „70 Jahre Nah- und Mittelost-Verein e. V. – Hintergründe und Entwicklung“, Festschrift 2004, (66 S., PDF-Datei, 831 kB)
  150. Fritz Hesse: Das Spiel um Deutschland. List, München 1953, S. 240: „Für die Angelsachsen war es völlig gleichgültig, wer Deutschland regierte. Die einfache Tatsache, dass Deutschland zur größten Kontinentalmacht geworden war, reichte den Angelsachsen und den Franzosen, um in den Krieg zu ziehen.“ Zitiert in Engdahl 2009, S. 143, Fn. 43.
    „Die vorgefasste Konzeption der Engländer und Amerikaner finde ich insbesondere in dem Buch von Sir Halford Mackinder, Democratic Ideals and Reality, London 1919, vertreten. Seine Lehre vom Herzland sowie die des Admiral Mahan haben zu dem völligen Mißverständnis der Politik der Kontinentalmächte geführt, ohne die man die englische und die amerikanische Politik in diesem Jahrhundert nicht verstehen kann. Es sind insbesondere diese Gedanken gewesen, auf Grund derer [die] Angelsachsen im Interesse ihrer Sicherheit Deutschland zerschlagen zu müssen glaubten.“ Hesse 1953, 240, Fn., zitiert nach Engdahl 2009, S. 223f., Fn. 5.
  151. Engdahl 2009, 192.
  152. „Dillon Read & & Co. and the Aristocracy of Stock Profits“, Catherine Austin Fitts, 2006
  153. Antony C. Sutton: Chapter One. Wall Street Paves the Way for Hitler, in: Wall Street and the Rise of Hitler, Arlington House Publishers, New Rochelle, New York 1976.
  154. Antony C. Sutton: Chapter Seven. Who Financed Adolf Hitler? In: Wall Street and the Rise of Hitler, Arlington House Publishers, New Rochelle, New York 1976.
  155. Engdahl 2009, 191.
  156. Antony C. Sutton: Chapter Three. General Electric Funds Hitler, in: Wall Street and the Rise of Hitler, Arlington House Publishers, New Rochelle, New York 1976.
  157. Higham 1983, Kap. 3: Chapter 3: The Secrets of Standard Oil
  158. Antony C. Sutton: Wall Street and the Rise of Hitler. Arlington House Publishers, New Rochelle, New York 1976, reformation.org
  159. Charles Higham: Trading with the Enemy. An exposé of the Nazi-American money plot 1933–1949. Delacorte, New York 1983.
  160. siehe dazu Alex Callinicos: The new mandarins of American power: the Bush administration’s plans for the world. Polity Press, Cambridge 2004, ISBN 0-7456-3274-2, S. 159 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  161. Engdahl 2009, 165
  162. Engdahl 2009, 167.
  163. Engdahl 2009, Kap. 6 („Planungen für das Amerikanische Jahrhundert – die War & Peace Studies“), bezieht sich hier unter anderem auf Neil Smith, American Empire: Roosevelt’s Geographer and the Prelude to Globalization, University of California Press, Berkeley 2003, ISBN 0-520-23027-2, GoogleBooks, Gründung der War & Peace Studies des CFR
  164. Zum Beispiel ist keine Erwähnung des MWT enthalten im neuesten Überblickswerk zu diesem Themengebiet bei James Adam Tooze: Ökonomie der Zerstörung. Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus. Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 2007, 926 S., ISBN 978-3-89331-822-3; relativ viel Aufmerksamkeit erhält der MWT bei Christoph Gnau: Die deutschen Eliten und der Zweite Weltkrieg. PapyRossa Hochschulschriften, Köln 2007, ISBN 978-3-89438-368-8, S. 22; 62f.; 87; 91. Gnau bezeichnet den MWT als „repräsentativ“ für die deutsche Wirtschaft, eine grundlegende Differenz zu den NSDAP-Zielen kann er nicht erkennen (S. 63).
  165. Drews 2002, 203f., Fn. 38, GoogleBooks
  166. Krüger 1995, 291;
    Andreas Hillgruber resümiert die deutsche Südosteuropapolitik der 1930er-Jahre ohne namentliche Nennung des MWT: „Zieht man ein Fazit der deutschen Südosteuropa-Politik von 1930 bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges, dann ist zu konstatieren, daß die Konzeption eines deutsch geführten Mitteleuropas mit Schwergewicht im Donau- und Balkanraum trotz aller Anstrengungen nur zum Teil Wirklichkeit wurde, daß das Angestrebte ein Fragment blieb.“ In: Deutsche Aussenpolitik im Donauraum. 1930 bis 1939, S. 145, in: Andreas Hillgruber: Die Zerstörung Europas. Beiträge zur Weltkriegsepoche 1914 bis 1945. Ullstein, Propyläen, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-549-05770-9, S. 137–146.
  167. Sohn-Rethel 1992, 90; 102f.; 160f.; 166f.
  168. Borkin 1986, 68.
  169. Karl Heinz Roth: Von der Rüstungskonjunktur zum Raubkrieg: Die Ursachen der deutschen Aggressionspolitik 1938/39, in: Werner Röhr, Brigitte Berlekamp, Karl Heinz Roth (Hrsg.): Der Krieg vor dem Krieg. Politik und Ökonomik der »friedlichen« Aggressionen Deutschlands 1938/39. VSA, Hamburg 2001, ISBN 978-3-87975-837-1, 29 – 97, S. 71; 96f.
  170. Zum Beispiel David Abraham: The Collapse of the Weimar Republic: Political Economy and Crisis. Princeton, New Jersey 1981; 2nd ed. Holmes & Meier, 1986, ISBN 978-0-8419-1084-3; Preface und S. 224–228; Abrahams Dissertationsthese einer Unterstützung der Großindustrie für die NSDAP, damit diese die Arbeiterbewegung unterdrücke, stieß auf den entschiedenen Widerstand von Henry Turner, siehe William Grimes: Henry Turner, 76, Historian and Author, Is Dead. In: New York Times, 19. Januar 2009
  171. Bei diesem Verlag waren die SS-Männer Wilhelm Spengler, Hans Ernst Schneider und Hans Rößner um 1960 aktiv, Spengler sogar hauptberuflich als Lektor, der entsprechendes Material in den Verlag holte und auch als Vorstandsmitglied der „Stillen Hilfe“ für verurteilte Kriegsverbrecher fungierte.
  172. Aus dem Archiv des Dt. Wirtschaftsinstituts, (Ost-)Berlin, Register Deutsche Bank Nr. 6443, Bd. 1. Im Buch gekürzt. Wilmowsky erwähnt hier, dass der MWT auch „Kriegsmaterialgeschäfte“ (z. B. mit Rumänien) betrieben hat. An Mitgliedern nennt eine Anmerkung der Herausgeber erneut: Hermann Abs, Philipp F. Reemtsma, Wilhelm Zangen und Karl Blessing.
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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 08:31

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Der Mitteleuropaische Wirtschaftstag MWT war von August 1931 bis 1944 ein Interessenverband der fuhrenden deutschen Konzerne Banken und Wirtschaftsverbande der zunachst das Ziel verfolgte den mitteleuropaischen Markt wirtschaftlich zu erobern und politisch indirekt zu beherrschen Nach der Hegemonie uber den sud und osteuropaischen Markt sollte in einer zweiten Stufe der Kampf um den Weltmarkt aufgenommen werden Der MWT betrieb damit nicht primar mit militarischen Mitteln sondern in erster Linie mit wirtschaftlichen und handelspolitischen Massnahmen eine geopolitische Strategie Wahrend die fruhe Forschung den MWT nur als einen Teil der deutschen Aufrustung und Kriegsvorbereitung betrachtete sieht die neuere Forschung den MWT in Opposition zum militarischen Imperialismus des inneren Kabinetts um Hitler Nach Darstellung des MWT Mitarbeiters Alfred Sohn Rethel und der MWT Forschung steht der Mitteleuropaische Wirtschaftstag fur eine bis dahin historisch einmalige Konzentration von deutschen Wirtschaftsinteressen da dieser Zusammenschluss die fuhrenden Vertreter der wichtigsten Institutionen in Wirtschaft Militar und Staatsburokratie fur dieses konkrete politische Programm bis Ende 1935 vereinen konnte Im Laufe der NS Diktatur verlor der MWT zunehmend seinen Einfluss auf die politische Strategiebildung doch der Hitler Stalin Pakt brachte noch einmal das Primat der Politik vor dem Krieg vorubergehend zur Geltung Der Uberfall auf die Sowjetunion am 22 Juni 1941 gilt zugleich als das endgultige Scheitern und das Ende dieser okonomischen Strategie da bald darauf der Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg gegen das Dritte Reich erfolgte Danach beschrankte sich der MWT auf wirtschaftliche Aktivitaten und ordnete sich der von Hitler durchgesetzten militarischen Expansion unter Fur eine Liste der Mitglieder siehe Liste der Mitglieder des Mitteleuropaischen Wirtschaftstages GeschichteStaaten der Kleinen Entente in SO Europa Seit dem Wirtschaftstheoretiker Friedrich List gab es in Deutschland eine Kontinuitat an europastrategischen Uberlegungen und Bestrebungen Wegen der seit dem spaten 19 Jahrhundert mit Deutschland rivalisierenden Industriestaaten und Kolonialmachte Grossbritannien und Frankreich im Westen Europas richtete sich das deutsche Hegemonialinteresse vorwiegend nach Mittel und Sudosteuropa Der Begriff Mitteleuropa ist in der politischen Debatte stets diffus geblieben er lasst sich weder geographisch noch politisch noch kulturell eindeutig verorten Bereits 1904 grundeten deutsche Industrielle und Verbande vorwiegend aus Sachsen und Schlesien den Mitteleuropaischen Wirtschaftsverein MEWV Der MEWV vertrat partikularistische Interessen und stand fur den Vorrang einer wirtschaftlichen Beherrschung des mitteleuropaischen Marktes was jedoch auf den Widerstand der Reichsregierung traf die den freien Welthandel bevorzugte und sich der wirtschaftlichen Herausforderung der USA stellen wollte Demgegenuber bildete sich wahrend des Ersten Weltkriegs unter dem Primat der militarischen Beherrschung ein Donau Balkan und Schwarzmeerlanderverband Dubvid Ebenfalls unter militarischen Pramissen gab ein Wirtschaftsausschuss Ukraine eine Deutsch Finnlandische Vereinigung eine Deutsch Georgische Gesellschaft sowie ein Deutsch Nordischer Verband von 1916 bis 1918 die Zeitschrift Osteuropaische Zukunft heraus Die von 1915 bis 1918 existierende Reichsdeutsche Waffenbruderliche Vereinigung verfolgte ebenso eine militarisch durchzusetzende Dominanz eines Mitteleuropa unter deutscher Fuhrung Hinter der 1916 von Emil Georg von Stauss und Arthur von Gwinner aus der Taufe gehobenen MITROPA stand bereits das Konzept eines von Deutschland beherrschten Wirtschaftsraumes Mitteleuropa Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg wurde die deutsche Industrie durch eine Reihe von Einschrankungen gezwungen erst vorwiegend durch die Reparationsforderungen und dann ab 1929 durch die Weltwirtschaftskrise ihre okonomischen Aktivitaten immer mehr auf Mitteleuropa zu verlagern Eine der wirtschaftlichen Ursachen fur den Zwang zu einer Umorientierung in handelspolitischer Hinsicht war ein hoher Grad an Uberkapazitaten vor allem in der hochrationalisierten und dennoch defizitaren eisen und stahlverarbeitenden Industrie Daher wurde von der Schwerindustrie fur die handelspolitische Umorientierung mit dem Schlagwort der Umlagerung des Aussenhandels geworben was vor allem in der Reichswehr spontan und gut aufgenommen wurde Die Initiative zum Aufbau des MWT ging Ende der 1920er Jahre von der rheinischen Schwerindustrie aus Als massgebliche Auftraggeber fur den MWT nennt der Industrielle Tilo von Wilmowsky seinen Schwager Gustav Krupp von Bohlen und Halbach und Paul Reusch der MWT Mitarbeiter und der als Marxist unerkannt gebliebene Alfred Sohn Rethel fuhrt allgemein die Krupp Werke an Der Historiker Seckendorf grenzt die Urheber auf wenige Mitglieder der Ruhrlade ein 1928 begann die Suche nach einer geeigneten Organisationsform mit politisch neutralem Ansehen unter deren Dach die wirtschaftliche Expansion und politische Hegemonie Deutschlands in Mitteleuropa konzentriert durchgesetzt werden konnte Ihr Ergebnis war die unauffallige institutionelle Unterwanderung und wirtschaftspolitische Neuausrichtung der seit September 1925 bestehenden Mitteleuropaischen Wirtschaftstagung MEWT in Wien Die MEWT ging auf die Initiative des Wiener Grosskaufmanns und Lebensmittelindustriellen Julius Meinl und des ungarischen ehemaligen Staatssekretars und Okonomen Elemer Hantos zuruck Die Mitglieder der MEWT setzten sich aus den Vertretern von mehreren Landesgruppen unter anderem aus Osterreich der Tschechoslowakei aus Ungarn und Grossbritannien zusammen Sie vertraten einen freihandlerischen Kurs der zunachst in den Nachfolgestaaten der fruheren Habsburgermonarchie etabliert werden sollte 1926 zog sich Meinl wieder zuruck da er seine Idee einer Wiederherstellung der austriazentrischen Zollunion nicht durchsetzen konnte Hantos arbeitete danach im Auftrag der Kleinen Entente und erhielt von der CSR reichlich Mittel Grundung und Struktur Am 6 Dezember 1926 grundete sich auch eine Deutsche Gruppe bei der Mitteleuropaischen Wirtschaftstagung mit Befurwortern des Freihandels wie dem Politiker Georg Gothein Mitte 1928 wurde die Organisation in Mitteleuropaischer Wirtschaftstag MWT umbenannt danach traten Reprasentanten der fuhrenden deutschen Konzerne Banken und Verbande in den Vorstand der Deutschen Gruppe ein Zwischen Juni 1929 und Februar 1930 wandelte die Deutsche Gruppe die Wiener Zentrale um indem schrittweise die Gegner einer grossdeutschen Mitteleuropalosung durch deutschfreundliche Vertreter ersetzt wurden Zur Grundungssitzung eines Arbeitsausschusses der Deutschen Gruppe im MWT trafen sich am 13 Februar 1931 mehrere Vertreter der rheinischen Industrie sowie weiterer Unternehmen und Verbande im Dusseldorfer Stahlhof Als Geschaftsfuhrer wurde Max Hahn eingesetzt der handelspolitische Referent und die rechte Hand von Max Schlenker dem Geschaftsfuhrer des Vereins zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen in Rheinland und in Westfalen von Bismarck zum Langnam Verein verkurzt Erster Vorsitzender des Prasidiums wurde der Krupp Schwager und Direktor der Berliner Krupp Werke Tilo von Wilmowsky dem von der Schwerindustrie her eine Mittlerrolle zwischen den Interessen der Landwirtschaft und denen der Industrie zugedacht war Der Arbeitsausschuss teilte seine Tatigkeit in drei Bereiche auf einen handelspolitischen Ausschuss Leiter Martin Sogemeier einen Agrarausschuss Leiter Friedrich Karl von Zitzewitz Kottow Landeshauptmann der Provinz Pommern und einen Presse und Propaganda Ausschuss Das Buro Hahn wie der MWT Sitz bald hiess hatte eine Burogemeinschaft mit der Redaktion der Deutschen Fuhrerbriefe ab 1933 umbenannt in Deutsche Briefe um eine Nahe zu Hitler zu vermeiden Der Herausgeber Franz Reuter war bereits seit Anfang 1931 gemeinsam mit Max Schlenker Leiter des Presse und Propaganda Ausschusses des MWT Reuter hatte Zugang zum zweimaligen Reichsbankprasidenten Hjalmar Schacht und war sein Vertrauter und Biograph Die Arbeitsausschusse fanden ihre Fortsetzung zum Teil in firmeneigenen Staben oder eigens dafur abgestellten Mitarbeitern Der MWT war in der Offentlichkeit nicht prasent lediglich die sudosteuropaischen Verhandlungspartner sollten von der Existenz des MWT wissen Neben dem Langnam Verein beteiligte sich ab 1931 der Reichsverband der Deutschen Industrie und das Auswartige Amt an der Finanzierung des MWT Die Grundergruppe des neuen MWT war der Stahlhof in Dusseldorf gewesen Tilo v Wilmowsky der Leiter der F A Krupp AG in Berlin wurde der Vorsitzende des Prasidiums Er und Hahn erweiterten bald die Mitgliederzahl zu einer neuen Basis die alle nennenswerten Konzerne und Gruppen des deutschen Finanzkapitals umfasste also die I G Farben sowohl wie den Stahlverein den Bergbaulichen Verein das Kali Syndikat und das Stickstoff Syndikat die Fahrzeugindustrie und den Maschinen und Apparatebau die Elektroindustrie wie die Dresdner Bank die Verarbeitungsindustrie und die Grossagrarier den Essener Zweckverband den ADAC und den Deutschen Auslands Club DAC den Verein Deutscher Maschinenbauanstalten VDMA den Deutschen Stadtetag und den Reichsverband der Deutschen Industrie RDI um nur einige zu nennen Im Ganzen war es eine ideale Klaviatur fur Hahn um darauf seine weitgesteckten Plane zu instrumentieren Enge Beziehungen spannten sich mit der Preussischen Hauptlandwirtschaftskammer mit der Reichswehr speziell der Abwehr Abteilung und naturlich mit dem Auswartigen Amt an Alfred Sohn Rethel Bis 1931 diente der MWT nur als Propaganda Organ fur eine Zollunion mit Osterreich und fur eine Bekampfung des Widerstands gegen die deutsche Expansion nach Sudosteuropa Die vom MWT ubernommene volkstumspolitische Monatszeitschrift Volk und Reich erschien von 1925 bis 1944 ab Mai 1931 wurde die Zeitschrift erweitert um die Rubriken Mitteleuropaische Umschau und Weltpolitische Umschau wobei letztere von dem Geopolitiker Albrecht Haushofer geschrieben wurde Spater verlor der MWT sein Interesse an dieser Publikation Der Langnam Verein richtete im September 1931 einen deutschen Sitz des MWT in Berlin ein der zugleich zur neuen Geschaftszentrale aller europaischen Landesgruppen wurde eine Buroetage in einem Gebaudekomplex am Berliner Landwehrkanal gegenuber dem Haus des Reichsverbands der Deutschen Industrie Schoneberger Ufer 39 im Zweiten Weltkrieg zerstort ab 1937 in Hildebrandtstr 17 und nahe dem Bendlerblock Mit der Grundung einer Reihe von Mitteleuropa Instituten verschaffte sich der MWT eine wissenschaftlich fundierte Grundlage fur die Losung der praktischen Probleme seiner Sudosteuropapolitik 1928 kam es zur Grundung eines Institutes fur Mittel und Sudost Europaische Wirtschaftsforschung an der Universitat Leipzig unter der Leitung von Kurt Wiedenfeld und Hermann Gross dem Leiter der Wiener Zweigstelle der Volkswirtschaftlichen Abteilung der I G Farben In Wien wurde am 1 Marz 1929 das Institut fur Verkehrs und Wahrungswesen gegrundet Am 10 September 1929 folgte das Brunner Institut fur die Untersuchung der Zusammenarbeit bestimmter Produktionszweige Zucker Kohle Textilindustrie In Budapest wurde am 8 Mai 1930 ein Institut fur Agrarfragen eingerichtet und im Winter 1929 30 kam noch ein weiteres Institut in Dresden hinzu Im Vorstand des Wiener Institutes sassen neben Wissenschaftlern auch Industrielle und Bankiers darunter Arthur Krupp ein Verwandter aus dem Hause Krupp der fur die Krupp AG die Aktienmehrheit bei der Creditanstalt erwarb Weitere Vorstandsmitglieder waren Ludwig von Neurath Direktor der osterreichischen Creditanstalt Viktor Freiherr von der Lippe Direktor des Wiener Bankvereins der Grossindustrielle von Richard von Schoeller und Graf Colloredo Mansfeld Prasident der osterreichischen Landwirtschaftsgesellschaft Die Grundung des Brunner Instituts ging auf den Verband mahrischer Industrieller zuruck der damit einer Initiative von Friedrich Nelbock nachkam dem Sektionsleiter der Paneuropa Union in Brunn Dieses Institut wurde zu einer Einrichtung deutscher Industrieller in der CSR mit engen Verbindungen zum Verein der Wollindustriellen Mahrens und dem Deutschen Hauptverband der Industrie in Teplitz Schonau Organisation Der MWT war eine historisch einzigartige Organisation hinsichtlich ihrer Mitglieder der Programmatik ihrer Strukturen und Funktionsweise Historisch einmalig war daran vor allem die Interessenvereinigung aller burgerlichen Machteliten einschliesslich der Armee auf ein bestimmtes politisches Programm namlich der friedlichen wirtschaftlichen Durchdringung Mitteleuropas Im Gegensatz zur grossen wirtschaftlichen Bedeutung ihrer Mitglieder und zur ambitionierten Programmatik stand die eher informell verknupfte Struktur der MWT Organisation Die Zentrale des MWT bestand nur aus einer Buroetage beim Bendlerblock mit einem Geschaftsfuhrer und mehreren Sekretarinnen sowie bis 1936 mit Sohn Rethel als Assistenten dem Ernst Poensgen diese Stelle vermittelt hatte Weitere Buros der angeschlossenen Landesgruppen gab es in den jeweiligen europaischen Hauptstadten Die Hauptlast des erforderlichen Tatigkeitsspektrums hatten die beim MWT beteiligten Firmen Banken Verbande und Institute selbst zu tragen So wurde in Deutschland die Agrarkartellierung von der zustandigen Burokratie planmassig organisiert in Sudosteuropa lag dagegen die wirtschaftliche Initiative in den Handen der privaten Unternehmen Die Zentrale in Berlin ubernahm nur ubergeordnete Aufgaben wie etwa die Koordination und Abstimmung der verschiedenen Verbands Firmen und Regierungsvertreter in Bezug auf die allgemeinen politischen Ziele der MWT Agenda Ministerialbeamte wie Carl Clodius Karl Ritter und Ernst Freiherr von Weizsacker sowie hochrangige Vertreter des Offizierskorps waren zwar keine offiziellen Mitglieder standen aber in Kontakt mit dem MWT Buro und nahmen an den MWT Tagungen teil Seit Beginn der Neugrundung und Umorientierung im August 1931 einigten sich die fuhrenden Industriekonzerne Grossbanken Grossagrarier Wirtschaftsverbande auf die Programmatik einer wirtschaftlichen Durchdringung der sudosteuropaischen Staaten penetration pacifique Ein Jahr spater kam das Programm der Agrarkartellierung hinzu das nach Angaben Sohn Rethels die Errichtung eines autoritaren Regimes in Deutschland zwingend notwendig mit einschloss Im Laufe der Zeit traten noch weitere bedeutende Konzerne und Firmen bei und verpflichteten sich damit auch auf die MWT Agenda Wahrend der friedlich orientierte wirtschaftliche Austausch mit den sudosteuropaischen Staaten noch bis 1944 fortgesetzt wurde gaben die MWT Mitglieder ihren allgemeinen aussenpolitischen Friedenskurs ab Ende 1935 zunehmend auf zugunsten eines Kriegs und Autarkiekurses Ab 1936 ging mit der Errichtung der allen Amtern vorgesetzten Vierjahresplanbehorde schrittweise die Macht der Staatsburokratie an die Vertreter des NS Regimes verloren Bei den Staatsvertragen mit Ungarn und Rumanen wurde der MWT bei der Vorbereitung ubergangen Doch nach den ersten Kriegszugen in Europa konnte die MWT Agenda einer friedlichen Durchdringung Osteuropas noch einmal durch die Mithilfe des Aussenministeriums im Hitler Stalin Pakt einen unerwarteten grossen Erfolg erzielen In Erwartung eines sehr umfangreichen Wirtschaftsaustauschs mit der Sowjetunion erweiterte sich 1940 die Organisationsstruktur des MWT mit einem Kuratorium und mehreren Beiraten in denen erneut die Vorstandsmitglieder der grossen Firmen und Banken einen Sitz einnahmen Agrarkartellierung Der erste offene Versuch zur Bildung einer Zollunion von Deutschland mit Osterreich am 19 Marz 1931 wurde von Grossbritannien und Frankreich erfolgreich wieder ruckgangig gemacht Die Folge war eine ernste Krise in den fuhrenden Kreisen der deutschen Grossindustrie Nach intensiver Debatte die im August 1931 abgeschlossen worden war anderte der MWT die Vorgehensweise zur wirtschaftlichen Durchdringung von Sudosteuropa Das Ziel des neuen MWT blieb zwar die Bildung einer zollfreien Grossraumwirtschaft in Sudosteuropa die als wirtschaftlicher Erganzungsraum fur den Export deutscher Fertigprodukte und fur den Import osteuropaischer Rohstoffe Industrie und Olpflanzen sowie Halbfertigprodukte dienen sollte Doch als Voraussetzung und Grundlage dieser Strategie wurde nun zuerst eine Einigung und Zusammenarbeit von Industrie und Grossagrariern in die Wege geleitet da eine solche politisch als notwendig erachtete Interessenkonzentration bisher noch nicht zustande gekommen war Anstelle einer ausseren Einigung mit Osterreich wurde nun die innere Einigung der Interessen von Grossindustrie und agrariern vorangetrieben Eine solche Interessenkonzentration wurde erstmals in der Wirtschaftszeitung Rhein und Ruhr im September 1932 in vorsichtigen Andeutungen von und Wilhelm von Flugge formuliert offiziell unterzeichnet haben den Artikel jedoch Max Schlenker und Freiherr Karl Magnus von Knebel Doberitz von der Pommerschen Landwirtschaftskammer Der MWT setzte sich zunachst dafur ein den grundlegenden Interessengegensatz zwischen den Zollfreiheit wunschenden Exportindustrien und den protektionistischen Grossagrariern auszugleichen die seit der Reichsgrundung auf einem totalen und hohen Zollschutz fur ihre landwirtschaftlichen Produkte bestanden Da die sudosteuropaischen Staaten noch vorwiegend agrarisch strukturiert waren konnten diese die deutschen Industrieexporte nur mit ihren preiswerten landwirtschaftlichen Erzeugnissen bezahlen Die Losung die fur dieses Problem gefunden wurde nannten die Unterhandler Agrarkartellierung und sah nach den Informationen des MWT Mitarbeiters Sohn Rethel folgende Massnahmen vor Die Erzeugnisse der deutschen Grossagrarier namlich agrarische Rohprodukte wie Getreide und Futtermittel Kartoffeln Mais wurden weiterhin mit hohen Zollen geschutzt die deutsche klein und mittelbauerliche Vieh und Veredelungswirtschaft Molkerei und Gartenbau produkte wurde dagegen den billigeren Importen aus den Nachbarstaaten schutzlos preisgegeben Um trotz der zwangslaufig einsetzenden Landflucht eine landwirtschaftliche Minimalversorgung zu garantieren und zu stabilisieren kam eine weitere Reihe von Massnahmen zum Einsatz das Verbot des freien Kaufs und Verkaufs sowie der freien Erbteilung des bauerlichen Grundbesitzes Damit wurde einerseits der Bestand der Familienbetriebe vor Erbteilung gesichert Die in die Stadte abwandernden Familienangehorigen konnten von der wieder in Gang kommenden Industrieproduktion aufgenommen werden Im Gegenzug garantierte der Staat den kleinen und mittleren Bauernhofen feste Preise Weiterhin wurden im ganzen Reich Kuhlhausanlagen gebaut um die Preise stabil halten zu konnen Nach dem Vorbild der industriellen Kartellpolitik sollten jedem Bauern die Art und Menge seiner Produktion vorgeschrieben werden und der Absatz seiner Produkte auf staatliche Organe oder auf Zwangsgenossenschaften ubertragen werden Mit anderen Worten Den kleinen und mittleren Bauernhofen musste die Freiheit ihrer Interessenvertretung genommen werden Nach Angaben von Sohn Rethel stammt der Gesetzentwurf zur Agrarkartellierung von dem vormaligen Verwaltungsjuristen Helmut Nicolai und wurde von ihm noch vor 1933 konzipiert Zunachst fuhrte Wirtschafts und Landwirtschaftsminister Alfred Hugenberg mit entsprechenden binationalen Handelsvertragen die Politik der Agrarkartellierung aus Nach Hugenbergs Demission wurde das Programm als Reichserbhofgesetz am 29 September 1933 verabschiedet und gemass den Angaben Sohn Rethels von dem am 8 Dezember 1933 per Verordnung gegrundeten Reichsnahrstand der Nationalsozialisten weiterhin unverandert durchgefuhrt Dieses Gesetzpaket sei jedoch nur ein Teil einer Reihe von weiteren Novellierungen gewesen die schon vor dem Machtantritt der NS Regierung fertig ausgearbeitet worden waren Am besten verstandlich und am bundigsten erklarte Sohn Rethel die Agrarkartellierung im Kursbuch 1970 Fur die Mitteleuropapolitik musste der innerdeutsche Markt fur die Hauptprodukte der bauerlichen Veredelungswirtschaft kartelliert werden d h die Bauern sollten ihre Marktfreiheit verlieren sich von einer offentlichen Stelle uber die die Industrie sich die Kontrolle versprach Einkauf und Verkauf Produktion und Verwertung Grosse und Verfugung uber ihren Hof also ihr Erbrecht vorschreiben lassen wofur sie garantierten Absatz und Preisstand fur jedes Produkt und schuldenfreien aber auch kreditunwurdigen Besitz ihres Hofes als Gegengaben erhielten Der deutsche Agrarmarkt war produktions vorrats absatz handels ja fast geburtenpolitisch nach Blut und Boden zu kontingentieren Die Zwangsmassnahmen in der Milchwirtschaft in den 1930er Jahren erzeugten Folgen deren Restriktionen bis heute nachwirken Die Agrarkartellierung erzwang die Ablieferung der Milch aller Viehhalter an Molkereien innerhalb eines festgelegten Einzugsgebietes Durch die Zwangsablieferung der Milch und die Verscharfung der Hygiene Vorschriften verringerte sich die einst grosse geschmackliche Vielfalt der Butter wie auch der Kasesorten Mit ausreichend hohen Festpreisen subventionierte der Staat niedrige Butterpreise und forderte mit Pramien Mehrerzeugung um eine Versorgungskrise wie im Ersten Weltkrieg zu vermeiden Clearing Verfahren wegen Devisensperre Andrang von Sparern vor der Sparkasse der Stadt Berlin nach dem Zusammenbruch der Danat Bank am 13 Juli 1931 Der Zusammenbruch des internationalen Weltkreditsystems gilt als eine weitere wesentliche Etappe der Weltwirtschaftskrise Am 6 Juli 1931 wurde auf Initiative von US Prasident Hoover ein einjahriges Schulden Moratorium fur die deutschen Reparationen angenommen da das internationale Vertrauen in die Zahlungsfahigkeit der Weimarer Republik durch den Bankenkrach seit Mai 1931 verschwunden war Frankreich zogerte jedoch die Anerkennung des Hoover Moratoriums hinaus so dass Deutschland am 13 Juli 1931 zahlungsunfahig wurde Das bedeutete fur Deutschland und seine europaischen Schuldnerlander eine Devisensperre Devisenbewirtschaftung ab 1933 erweitert zum Transfermoratorium einer einseitig verfugten Einstellung des Transfers von Zins und Kapitalruckzahlungen der Reparationen Der freie internationale Zahlungsverkehr kam zum Erliegen Als der britische Notenbankdirektor Montagu Norman am 21 September 1931 das englische Pfund vom Golddevisenstandard abkoppelte brach auch das internationale Weltkreditsystem zusammen An die Stelle eines internationalen Geldverkehrs trat nun der Kompensationshandel von je einzelnen Waren die im und exportiert werden sollten Von August 1931 bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs gab es keinen freien Kapitalverkehr mehr zwischen den Landern Eine bedeutsame Folge der Devisensperre war die Bildung von Wirtschaftsblocken bei denen die jeweils fuhrenden Staaten ihre Wahrung als Leitwahrung fur ihren Einflussbereich durchsetzten Grossbritannien richtete auf der Konferenz von Ottawa im Juli August 1932 eine Sterling Zone engl sterling bloc ein und bildete das sogenannte Ottawa system fur den Handel mit Praferenzzollen in den Landern des Commonwealth Die USA konzentrierten ihren Aussenhandel auf Sudamerika und die Karibik Dollarblock und 1936 folgte Japan mit der Bildung der sogenannten Grossostasiatischen Wohlstandssphare inklusive des besetzten Mandschukuos nach Die Aufteilung der Weltwirtschaft in grosse Wirtschaftsraume Grosswirtschaftsraum mit jeweils einem Zentrum und einer erganzungswirtschaftlichen Peripherie wurde damals zur gangigen wirtschaftspolitischen Zwischenlosung zwecks Uberwindung der Devisenzwangsbewirtschaftung und Weltwirtschaftskrise Als Reaktion auf die Wirtschaftskrise beschloss im Oktober 1931 das MWT Prasidium die Aufhebung des Meistbegunstigungsprinzips beim Handel in Sudosteuropa und setzte sich stattdessen fur Praferenzzolle bei einzelnen Agrarprodukten ein Doch seit der Aufgabe des Goldstandards am 19 April 1933 durch die USA und damit des Goldwahrungssystems war kein devisengestutzter Handel mehr moglich Deutschland behalf sich mit dem sogenannten Clearing Verfahren das Devisen aber auch Zolle im internationalen Handel uberflussig machte Die Im und Exporte wurden nun in den Clearing Vertragen durch Ein und Ausfuhrsalden in den jeweiligen Wahrungen verrechnet ohne dabei Devisen verwenden zu mussen Die deutsche Seite richtete dafur in Berlin die zentrale Deutsche Verrechnungskasse ein Kritiker des MWT wie die DDR Historiker sehen die Clearing Verrechnung als ein Mittel der Ausbeutung an dabei wird die allgemeine Devisensperre im zwischenstaatlichen Handel wahrend der 1930er Jahre allerdings ubersehen Sohn Rethel dagegen halt lediglich die Mengenvorgabe selbst als einseitig benachteiligend da darauf Deutschland mehr Einfluss hatte Die Mengenkontingentierung Mengenvereinbarung war ein viel feiner einstellbares Mittel zur Warenregulierung als Praferenzzolle und daher der Hebel fur eine weitreichende Agrar und Industriepolitik in Sudosteuropa Die neue Handelspolitik ab 1933 basierte auf dem Muster industrielle Exportvergunstigungen gegen variable Mengenkontingente und feste Preiskontingente der Agrareinfuhr nach Deutschland Wahrend zu Beginn der wirtschaftlichen Expansion in Sudosteuropa der Schwerpunkt auf dem Handel mit den allgemein fehlenden Metallen und Agrarprodukten gelegt wurde verlagerte sich das Interesse seit dem Vierjahresplan Ende 1936 auf Produkte die eine Autarkie Deutschlands im Kriegsfall ermoglichten Insbesondere der I G Farben Konzern engagierte sich auf dem Gebiet der Beschaffung und Synthetisierung von rustungs und kriegsrelevanten Rohstoffen und Nahrungsmitteln Damit jedoch untergrub der MWT mittelfristig seine primar wirtschaftlich angelegte Strategie der Geopolitik und arbeitete den Befurwortern einer militarischen Strategie zu MWT Aktivitaten in Sudosteuropa Rohstoffe Der deutsche Anteil am Aussenhandel Sudosteuropas 1933 40 in Einfuhr von Sudosteuropa Ausfuhr nach Sudosteuropa1933 18 44 15 351934 19 66 22 721935 25 92 25 691936 33 77 29 621937 32 86 26 32 1938 40 07 40 73 1939 50 61 46 08 1940 54 01 46 36 einschl Osterreich einschl Protektorat mit Griechenland bis Sept 1940 Quelle Otto Schulmeister Werdende Grossraumwirtschaft Die Phasen ihrer Entwicklung in Sudosteuropa Dissertation 1941 Universitat Wien Junker amp Dunnhaupt Berlin 1943 S 52 Sudosteuropa war fur den MWT vor allem in montangeologischer und landwirtschaftlicher Hinsicht interessant Geologen und Firmen engagierten sich bei der Erkundung Prospektion der Erschliessung Exploration und dem Abbau relevanter Lagerstatten von Erzmineralen und Metallen So wurde unter anderem Antimon in Lissa und Zajace bei Sarajevo abgebaut Blei Zink Vorkommen in Srebrenica Jugoslawien Kupfer bei Slatina Jugoslawien nahe den von Frankreich kontrollierten Mines de Bor in Similti Bulgarien und bei Bruxkovo Montenegro Der Molybdan Abbau in Bobijesto Bulgarien blieb ohne nachhaltige Ausbeutung Unter Mitwirkung der Friedrich Krupp AG wurde die Jugochrom AG gegrundet die unter Weltmarktbedingungen jedoch nicht rentabel war Weiterhin wurde die Bergbaugesellschaft Montania AG mit Deutschen und Schweizer Investoren sowie jugoslawischen Grundbesitzern etabliert 1937 wurden im Rahmen von Prospektionen Blei Zinkvorkommen im bulgarischen Rhodopengebirge entdeckt ihnen folgte im selben Jahr eine Grundung der Pirin AG Granitoid Felten amp Guilleaume Otto Wolff und 1941 die Inbetriebnahme Im Juli 1937 wurde ein Stahlwerk in Zenica bei Sarajevo eroffnet Die Stahlindustrie war auch an Waffenexporten nach Sudosteuropa interessiert Schacht reiste als Wirtschaftsminister gemeinsam mit leitenden Angestellten von Krupp haufig in die Balkanlander um einen Tausch von Waffen gegen Rohstoffe in die Wege zu leiten Schon aus diesem Grunde bestand bei Krupp kein Interesse an einem Krieg Rustungsexporte wurden als ein Mittel zur Marktoffnung und erweiterung fur alle Staaten betrachtet die als wirtschaftlich wichtig erachtet wurden Die Krupp AG hatte sich wegen seiner finanziellen Autonomie und seiner aussergewohnlich vielfaltigen Produktion im zivilen Sektor erst spat dem hitlerschen Kriegskurs angeschlossen Die meisten Investitionen in Sudosteuropa die auf Initiative des MWT zustande kamen waren nicht gewinnorientiert sondern lediglich kostendeckend und zum uberwiegenden Teil eine Subvention Fur den devisenfreien Erwerb der Rohstoffe zahlten die Deutschen Preise die 20 bis 30 uber dem Weltmarktniveau lagen Es waren weitreichend orientierte Investitionen die mittel und langfristig eine zunehmende Bindung an die deutsche Wirtschaft aufbauen sollten Entscheidend war fur den MWT nicht ein Profit auf Kosten der Bevolkerung und Handelspartner sondern die Verdrangung des britischen und franzosischen Kapitals aus Sudosteuropa das sich dort nach Kriegsende zwischen 1924 und 1930 auf 25 Mrd Goldfrancs an Krediten belief Aus einer zunehmenden Abhangigkeit von Deutschland sollten die sudosteuropaischen Staaten spater nur unter sehr hohen Kosten wieder aussteigen konnen Zwar stieg der sudosteuropaische Anteil am deutschen Gesamthandel zwischen 1931 und 1938 von vier auf zwolf Prozent doch die Ausweitung des Handels mit Skandinavien und Sudamerika war dagegen weitaus umfangreicher Landwirtschaft Der Textilexperte Hans Croon von der Aachener Tuchfabrik GH und J Croon hatte in der Turkei die Woll und Tierhaar AG Wotirag gegrundet und erfolgreich weiterentwickelt Nach Anregung von Wilmowsky engagierte er sich auch in Bulgarien dort liess er mittels der Kreuzung von Merinoschafen mit den bulgarischen und rumanischen Schafrassen auf dem staatlichen Gutshof Clementina eine Merinomusterherde zuchten um den Wollertrag zu steigern Einheimische Schafer wurden zur Ausbildung in Schafzuchtmethoden nach Deutschland eingeladen und deutsche Schafermeister bildeten in Sudosteuropa aus Wilmowsky halt dieses lediglich kostendeckende Engagement fur ein Musterbeispiel an Entwicklungshilfe Deutscher Landmaschinenexport nach Sudosteuropa in 1000 RM1931 1933 1935 1937Bulgarien 22 5 38 778Rumanien 97 20 100 1728Jugoslawien 16 15 44 1141 Eine Erhebung des Mechanisierungsgrades in der Landwirtschaft Jugoslawiens ergab eine kaum vorhandene Mechanisierung in den 1930er Jahren Auf je 100 ha kamen nur zwei Eisenpfluge Daher engagierte sich die deutsche mittelstandische Landmaschinenindustrie mit dem MWT um eine verstarkte Ausstattung mit Landmaschinen Sudosteuropaische Jungbauern wurden auf der Landkraftfahrzeugfuhrerschule Deulakraft von Warendorf in vier Monaten zu Agronomen ausgebildet danach errichtete der MWT eine Technikerschule im bulgarischen Gorna Banja und in Kroatien Dieses Engagement erbrachte ebenfalls keine Gewinne fur die deutsche mittelstandische Landmaschinenindustrie und war daher nur eine langerfristige Investition fur einen zukunftigen Aufschwung in der Landwirtschaft In Rumanien wurde erst 1941 eine Schule fur Mechaniker von Landwirtschaftsmaschinen errichtet Der zweite weitaus wichtigere Schritt zur Modernisierung der sudosteuropaischen Landwirtschaft war die Errichtung von Reparaturwerkstatten Dieser Plan blieb jedoch wegen des Zweiten Weltkrieges in den Anfangen stecken Lediglich in Rumanien und Bulgarien konnte eine dorfliche Musterwerkstatt eingerichtet werden sowie 30 Kraftfahrzeug Instandsetzungszuge zu je drei Wagen die in mobilem Einsatz das gesamte rumanische Gebiet abdeckten Da der MWT eine kooperative Vorgehensweise bevorzugte und dem Misstrauen der Bauern gegenuber dem maschinellen Einsatz in der Landwirtschaft entgegenkommen wollte entwickelten die Deutschen ein bauerliches Beratungswesen das nur vor Ort zur praktischen Anschauung von technischen und maschinellen Hilfsmitteln angewandt werden sollte Es wurden zu Demonstrationszwecken zwei bulgarische Beispieldorfer eingerichtet Mramor 15 km westlich von Sofia und Dolny Lukowic in der nordbulgarischen Tiefebene Wilmowsky nennt diesen Dorftypus auch Elektroversuchsdorf da eine Elektrifizierung mit entsprechender Infrastruktur wie Beregnungs und Bewasserungsanlagen Molkerei Kaserei Geflugelzucht Obst und Gemuseanbau oder Krankenstation mit Apotheke angegliedert worden war Ausserdem wurde durch eine langfristige Beratung bei ausgewahlten Hofen in 300 Dorfern mittels baulicher Verbesserungen und Maschineneinsatz demonstriert wie ohne staatliche Subventionen und Kredite die Produktion und das Einkommen erhoht werden konnte Weiterhin entstanden neue Schlachthofe Lager und Kuhlhauser sowie eine Konservenindustrie fur den Export von veredelten Erzeugnissen nach Deutschland Zur Ausbildung von akademischem Nachwuchs wurde 1935 von Krupp anderen Industriellen und den I G Farben eine Deutschlandstiftung fur Sudosteuropa Studenten eingerichtet Zu Jahresbeginn 1936 nahm sie ihre Tatigkeit auf und verteilte 150 Stipendien im ersten Jahr Insgesamt wurden bis 1942 rund 900 Absolventen in den Fachern Wirtschaftswissenschaften Land und Forstwirtschaft Bergbau Technik Chemie und Medizin ausgebildet Einzelne Firmen ubernahmen Patenschaften fur Studenten Eine Erganzung durch eine kaufmannische Ausbildung erfolgte im Fruhjahr 1940 durch die Sudoststiftung mit der Wiener Hochschule fur Welthandel die in vier Semestern Kaufleute fur das Sudostgeschaft ausbildete Sojabohnen Feld Die konkreten Investitionen die unter Mitwirkung des MWT zustande kamen waren keine Benachteiligung und Ubervorteilung da sie bis zu einem bestimmten Grade der Industrialisierung der dortigen Infrastruktur dienen sollten Im machtpolitischen Bereich dagegen entfiel die Beachtung von Gleichheit und Gegenseitigkeit Die MWT Mitglieder waren sich weitgehend darin einig die sudosteuropaischen Staaten nur bis zur Errichtung von einfacher Industrie zu unterstutzen Gegner dieser Ausbeutungstendenzen waren der Deutsche Bank Vorstand und das MWT Kuratoriumsmitglied Hermann Josef Abs und der MWT Vorstand Ulrich von Hassell Linke MWT Kritiker orientieren sich daher bei ihrer Kritik mehr an der Handelspolitik und vor allem an den ambitionierten Strategie Entwurfen Konzeptionen und Forderungen von Tagungsteilnehmern In den zwischenstaatlichen Handelsvertragen und spater bei den Staatsvertragen 1939 mit Ungarn und Rumanien an denen der MWT nicht mehr beteiligt war setzten die Deutschen die grossraumige Veranderung der Anbaustrukturen in den betreffenden Landern durch Dabei handelte es sich um den Anbau von Industriepflanzen wie Flachs Olsaaten wie Lein und vor allem um eiweissreiche Pflanzen wie Soja das zuvor nur aus der Mandschurei importiert worden war Ausserdem kam noch eine Kaufverpflichtung der sudosteuropaischen Staaten in Deutschland hinzu das wegen Devisenmangels und des Vorrangs der Rustungsproduktion ein stets anwachsendes Defizit im Aussenhandel mit den Balkanstaaten hatte Im deutsch rumanischen Staatsvertrag von 1939 Wohlthat Abkommen wurde der erste zwischenstaatliche Planungsausschuss etabliert der vor allem fur eine Investitionslenkung in Rumanien zustandig war Machtpolitik Der MWT behielt sich stets eine Politik mit den deutschen Minderheiten in Sudosteuropa als funfte Kolonne vor Ein Sudosteuropa Memorandum des MWT von 1932 schlug eine Aufteilung Sudosteuropas mit Italien in Interessengebiete vor mit der Absicht Italien spater daraus wieder zu verdrangen Doch konnte dieser Plan durch Veroffentlichungen von Edouard Herriot und Wickham Steed seiner Wirksamkeit beraubt werden Ausserdem machte Sohn Rethel Geheimdienstoperationen publik an denen der MWT beteiligt war oder zumindest Kenntnis davon hatte Das Attentat auf den diktatorisch regierenden Konig Alexander I von Jugoslawien am 9 Oktober 1934 geschah durch Pavelic Terroristen mit Unterstutzung des Spionageabwehrdienstes der Reichswehr Seit 1934 wurde unter Anleitung der Gestapo und der Abwehr ein Spionagering in der Sowjetunion mit Hilfe von Jesuiten aufgebaut die zu orthodoxen Popen ausgebildet und in der Sowjetunion konterrevolutionare und religiose Propaganda verbreiten sollten Uber die von der Katholischen Aktion geschaffenen Wege wurden sie an der Ostgrenze Polens vorwiegend in die Ukraine eingeschleust ebenso wurden ehemalige Weissgardisten aus Jugoslawien und Rumanien in Berlin als Agenten ausgebildet und in die Sowjetunion eingeschmuggelt Vorform der Deutsch Franzosischen Montanunion Premierminister Edouard Daladier unterzeichnet das Munchner Abkommen Wahrend der Verdrangung des franzosischen Einflusses aus den Staaten der Kleinen Entente entwickelten die deutschen Stahl und Kohlekartelle eine zunehmend intensivere Zusammenarbeit mit der franzosischen Eisen und Stahlindustrie Von besonderer Bedeutung war der Deutsch Franzosische Vertrag vom 10 Juli 1937 durch den die deutsche Koks kohle zur Hauptkohle fur die franzosische Stahlindustrie wurde Die Stahlunternehmen des Comite des Forges lieferten im Gegenzug franzosisches Eisenerz an die deutschen Stahlunternehmen Das lothringische Stahlkartell Comite des Forges wurde von den Familien de Wendel und Laurent kontrolliert und bildete den Kern einer grosser werdenden deutschfreundlichen Industriegruppe in Frankreich so dass dies einer Vorform der Montanunion entsprochen hat Bilaterale Kartellvertrage zwischen den deutschen und franzosischen Stahlindustriellen und Chemieunternehmen sollten helfen gemeinsam uber die Wirtschaftsdepression hinwegzukommen Ende der 1930er Jahre hatte sich ein deutschfreundlicher Cordon Gebiet von etwa Lyon im Suden bis Lille im Norden herausgebildet Vier Pariser Tageszeitungen und zehn weitere franzosische Blatter welche die Stahlunternehmen kontrollierten beeinflussten die offentliche Meinung im Sinne einer deutschfreundlichen Aussenpolitik Von September 1931 bis Oktober 1938 vertrat der franzosische Botschafter Andre Francois Poncet die Interessen dieser Industriegruppe in Berlin Diese Wirtschaftsinteressen machten erst das Munchner Abkommen moglich Francois Poncet hatte daher von allen Botschaftern in Berlin Hitlers grosste Sympathie Sein Nachfolger Georges Bonnet und Politiker wie Laval und Petain setzten sich auch nach dem Munchner Abkommen fur eine Beschwichtigungspolitik mit Deutschland ein bis zu dessen Krieg gegen Frankreich im Mai 1940 Nach der deutschen Besetzung Frankreichs fuhrten sie ihre prodeutsche Politik im Vichy Regime fort Sonderrolle der I G Farben Leuna Werke Destillationsanlagen in der Treibstofferzeugung Die I G Farbenindustrie A G war seit ihrer grossen Fusion am 2 Dezember 1925 der grosste Konzern Europas Wichtige wirtschaftliche und politische Entscheidungen konnten nicht mehr gegen die Interessen dieses Firmenverbunds durchgesetzt werden Erst die Zustimmung des Generalrats der I G Farben zum Programm der Agrarkartellierung setzte diese Strategie mit allen politischen Voraussetzungen und Konsequenzen durch ebenso bildete das ambitionierte Sojabohnen Projekt der I G Farben das Zentrum der agrarischen Aktivitaten des MWT in Sudosteuropa Allerdings war die Komplexitat dieser Firmenzusammensetzung die Ursache fur einen grundlegenden internen Interessenwiderspruch zwischen dem Kriegs und dem Friedenskurs beziehungsweise zwischen Autarkiewirtschaft und internationalem Wettbewerb Exportindustrie Weil das Leunawerk zur Benzinsynthese defizitar als auch funktionsunfahig war und die I G Farben mit der damals gewaltigen Summe von 500 Millionen RM Schulden belastete gab nach Angaben von Sohn Rethel diese Notlage den Ausschlag fur die Zustimmung des Generalrats der I G Farben Anfang Dezember 1932 zu einer Hitler Diktatur Die Erfahrung mit dem Leunawerk veranlasste die I G Farben sich an der Bildung der Hitler Diktatur zu beteiligen In den ersten Tagen des Dezembers 1932 akzeptierte sie die Agrarkartellierung Diese Tatsache war in einer Rede Carl Boschs vor dem Generalrat seiner Firma zum Ausdruck gekommen Zugleich entzog die I G Farben damit die Unterstutzung fur das gerade gebildete Kabinett Schleicher Doch nicht nur Hitlers Zusage zu einer staatlichen Subvention des Leunawerks unter anderem mit hohen Benzinsteuern sondern auch die finanzielle Unterstutzung von Standard Oil lenkten den Kurs der I G Farben immer mehr in Richtung einer kriegsermoglichenden Autarkiewirtschaft und Aufrustung Nach dem geheimen Abkommen mit den Amerikanern im November 1929 siehe unten begab sich die I G Farben mit Hitlers Unterstutzung Anfang November 1932 in eine weitere Abhangigkeit In den ersten Jahren der Hitler Diktatur verfuhr die I G Farben noch zweigleisig so etwa stellte die Firma Kooperationen und Kartelle mit franzosischen Chemie Unternehmen her Nachdem die I G Farben dazu gezwungen gewesen waren ihre wichtigen Filialen in Ubersee 1935 36 wegen Devisenknappheit aufzugeben liess sich die I G Farben bereitwillig auf die von Gorings Vierjahresplanbehorde verlangte Autarkie und Aufrustung verpflichten Zu Beginn des Vierjahresplans erhielt die I G Farben von dem 90 des Gesamtetats umfassenden Chemiebereich den Zuschlag fur 72 7 der Mittel was den vergeblichen Protest der anderen Chemieunternehmen und von Schacht hervorrief Der Vierjahresplan wurde daher in der deutschen Wirtschaft auch als I G Farben Plan bezeichnet Sie ubernahm neben der Synthetisierung von Ol und Gummi auch die Herstellung von tausenden weiteren so genannten kriegswichtigen Stoffen und wurde dabei weiterhin von US amerikanischen Unternehmen unterstutzt Nachdem es gelungen war das Haber Bosch Verfahren zur Ammoniaksynthese im industriellen Massstab anzuwenden trieb Carl Bosch als Vorstandsvorsitzender ein zweites Grossprojekt in der Hochdruckchemie voran die Benzin gewinnung durch Kohleverflussigung oder Kohlehydrierung nach dem Bergius Verfahren Das Prestigeprojekt verursachte immer mehr Herstellkosten so dass sich selbst auf der Direktoren Ebene dagegen Widerstand formierte Eine erste Reise Boschs in die USA 1927 um bei Standard Oil Investitionsinteresse zu fordern verlief erfolglos Nach weiteren gegenseitigen Besuchen wurde im November 1929 ein Geheimabkommen zur globalen Aufteilung der Markte geschlossen Der Rockefeller Trust erhielt die globalen Nutzungsrechte fur naturliche Produkte wie Erdol und Kautschuk und die I G Farben die Weltmarktrechte fur alle kunstlichen Produkte wie die Benzin und Bunasynthese Dafur bekam die I G Farben nun eine Finanzierung in Hohe von 35 Mio RM in Form von Standard Oil Aktien Doch dies hielt nur eine kurze Zeit vor die Synthetisierung im grosstechnischen Massstab bereitete anhaltende Schwierigkeiten und trieb die Kosten weiter bis auf eine Hohe von 500 Millionen RM 1935 kam noch ein Vertrag zur Lieferung einer Produktionsstatte fur Tetraethylblei hinzu einem Antiklopfmittel fur Benzin dessen Patente von einer Gemeinschaftsfirma der Standard Oil General Motors und DuPont gehalten wurden DuPont investierte und kooperierte seit den 1920er Jahren mit der deutschen Rustungsindustrie bis zum Jahresende 1941 als am 11 Dezember 1941 vier Tage nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor auch das Deutsche Reich den USA den Krieg erklarte Die damals zweitgrosste US amerikanische Chemiefirma raumte an zwei I G Farben Tochtergesellschaften das Recht zur Nutzung neuer Verfahren und Produkte in der Sprengstofftechnologie ein Um den Einfluss der I G Farben zu begrenzen versuchte Reichsbankprasident Schacht 1933 eine Union unabhangiger Chemieunternehmen zu bilden Doch selbst mit der Unterstutzung von Schacht wagten es die Firmen nicht die Macht der I G Farben herauszufordern Der Machtzuwachs der I G Farben dokumentierte sich auch in der Zunahme ihrer Reprasentanten im Vorstand des MWT ab 1933 34 und besonders im MWT Kuratorium das im September 1940 gegrundet worden war Bilanz der deutschen Importe bulgarischer und rumanischer Sojabohnen in Mio RM1935 1936 1937 1938 1939 SummeAnkaufspreis der Soja Importe 2 5 6 1 14 1 11 1 21 9 55 7Gegenwert zum Weltmarktpreis 1 3 2 7 6 3 4 9 8 6 23 8Verlust 1 3 3 4 7 9 6 3 13 2 32 0 Das Engagement der I G Farben fur die MWT Ziele basierte zentral auf der Zuchtung und dem grossflachigen Anbau von Sojabohnen in den sudosteuropaischen Staaten Es nimmt in der Reihe der Massnahmen zum Aufbau einer Erganzungswirtschaft in Sudosteuropa fur Deutschland einen wichtigen Stellenwert ein Vor allem aber wird in der wissenschaftlichen Literatur der Sojabohnenanbau von 1934 an durch die I G Farben als ein Musterbeispiel fur eine kriegsvorbereitende Autarkiewirtschaft gewertet da das Soja Eiweiss im Krieg als Wehrmachtverpflegung Verwendung finden sollte Wegen des Krieges nahm die Soja Ausfuhr allerdings immer mehr ab Doch auch hier lag ein Zuschussgeschaft vor da es nur durch Subventionen des deutschen Staates in Gang gesetzt und aufrechterhalten werden konnte Andererseits dienten die Soja Importe aus Sudosteuropa als Tauschware fur chemische Produkte Farben Chemikalien Pharmazeutika der I G Farben da in dieser Ara der Devisenbewirtschaftung nur Kompensationsgeschafte moglich waren Auf dem Hohepunkt des Soja Anbaus wurden in Rumanien bis zu 100 000 ha in Bulgarien bis zu 35 000 ha und in Jugoslawien bis zu 12 000 ha angebaut Drei Wochen nach dem Munchner Abkommen grundete die I G Farben am 21 Oktober 1938 einen firmeneigenen Sudosteuropa Ausschuss SOA um ihre Aktivitaten in dieser Region besser koordinieren und planen zu konnen Besonders aktiv engagierte sich ab 1936 der I G Farben Vorstand Max Ilgner in den sudosteuropaischen Angelegenheiten In der linksorientierten MWT Diskussion wird die I G Farben haufig als ein exemplarisches Unternehmen des Dritten Reichs angefuhrt um eine angebliche Einigkeit der deutschen Wirtschaft fur Aufrustung und Krieg zu belegen Die Sonderrolle der I G Farben im Militarisierungsprozess Deutschlands wird pars pro toto mit der gesamten deutschen Wirtschaft gleichgesetzt Eine Ausnahme hierzu bildet Sohn Rethel der den Gegensatz zwischen den Export und Autarkie Interessen innerhalb der I G Farben bis 1936 detailliert aufzeigt Niederlagen fur die MWT Interessen Zwischen Marz 1938 und Marz 1939 wurden Osterreich und die sogenannten Sudetengebiete der Tschechoslowakei militarisch annektiert Die beiden Aneignungen stiessen bei der Generalitat und Industrie im Vorfeld auf Kritik denn der Generalstab und der MWT bevorzugten eine wirtschaftliche und politische Form der Machtausubung in beiden Industriestaaten Eine Verschworergruppe um General Franz Halder darunter Generalmajor Hans Oster der Gestapo Beamte Hans Bernd Gisevius und Admiral Wilhelm Canaris plante einen Putsch im Falle einer militarischen Annexion der Tschechoslowakei liess dann aber wegen des Munchner Abkommens davon ab Laut Satzung und Mitgliederschaft waren zwar keine Beamten Mitglieder des MWT doch nach Angaben Sohn Rethels musse in den ersten Jahren der NS Diktatur die Armeefuhrung dem MWT als Unterstutzer zugeordnet werden Die weiteren Angaben in diesem Abschnitt beruhen ebenfalls auf der Zeitzeugenschaft Sohn Rethels der 1938 diese Berichte im britischen Exil fur den Times Chefredakteur Wickham Steed und fur Winston Churchill geschrieben hatte Ebenso erhielten sein Freund Adorno und Horkheimer sowie der emigrierte Okonom Carl Landauer eine Zusammenfassung dieser Vorgange Kaminzimmer Hitlers in der Reichskanzlei Treffpunkt des Inneren Reichskabinetts Diese Niederlage der Wirtschaftsinteressen kundigte sich schrittweise bereits im politischen Machtzentrum an dem sogenannten inneren Kabinett Hitlers Inneres Reichskabinett mit acht Mitgliedern Es tagte erstmals um den 10 Oktober 1935 in wochentlicher Folge in Hitlers Reichskanzlei am Kamin und diente zunachst Gesprachen zur Beschleunigung der Aufrustung Von Industrievertretern erhielt der Kreis den sarkastischen Euphemismus Gesprache am Kamin Die Teilnehmer des inneren Fuhrungszirkels waren Hitler als Vorsitzender der aber in die Verhandlungen kaum jemals eingriff Hess als NSDAP Vertreter Raeder fur die Kriegsmarine von Blomberg als Stellvertreter fur das Heer und den Generalstab Goring fur die Luftwaffe und als Bevollmachtigter fur die Aufrustung von Neurath als Aussenminister Schwerin von Krosigk als Finanzminister und Schacht als Wirtschaftsminister und Reichsbankprasident Als einziger Vertreter der Wirtschaftsinteressen fungierte dort Schacht der in diesem Kreis zunehmend an Einfluss verlor Manchmal wurde der preussische Finanzminister Popitz eingeladen damit sich Schacht nicht fur unersetzlich hielt Die Grundung dieses inneren Fuhrungszirkels im Oktober 1935 war Anlass fur eine grosse Beunruhigung in den Vorstandsetagen der Wirtschaft ihrer Verbande und der Reichswehr Viele Denkschriften und Memoranden wurden verfasst die mit wirtschaftlichen Argumenten den Kriegskurs revidieren wollten z B Ruckkehr zu den Bilanzierungsregeln zu hohe Aufrustungskosten Schacht hatte als Mittler die Aufgabe diese Denkschriften dem inneren Kabinett vorzutragen Die bisherige fatalistische Ergebenheit in den Gang der Dinge wurde von den herrschenden Schichten des deutschen Grossburgertums noch einmal grundlich in Frage gestellt Plotzlich schienen der Kritik und der Diskussion alle Schleusen geoffnet zu sein In konspirativen Sitzungen diskutierten Industrielle eine Entwaffnung der SA und SS durch die Reichswehr ebenso wurde ein Staatsstreich erwogen Doch der Kriegsbeschluss von Ende November 1935 gegen die Sowjetunion im Fruhjahr 1939 hatte nur eine Zunahme der Beteiligung bisher abseits gebliebener Firmen an der Aufrustung zur Folge jegliche Putschplanungen wurden wieder aufgegeben Es setzte sich die Meinung durch dass letztendlich doch nur mit Hilfe der NSDAP als Massenbasis der Lohndruck bei niedrigsten Lohnen durchzuhalten war und dadurch viele finanzschwache Firmen vor dem Bankrott gerettet wurden Schacht kommentierte diese Kapitulation des grossburgerlichen Lagers mit den Worten Wir sitzen alle in einem Boot Hitler bei einer Besprechung mit Schacht Mitte zur wirtschaftlichen Lage 1936 Der Generalstab der Wehrmacht machte jedoch in Absprache mit den fuhrenden Finanzgruppen der Wirtschaft Krupp I G Farben Stahlverein der Kriegsfraktion vier Bedingungen um die Kriegsplanung gegen die Sowjetunion zu erschweren Die erste Bedingung war die zumindest indirekte Verfugungsgewalt uber die mitteleuropaischen Rohstoffe Ernten Energiequellen Transportmittel die Post und die Verwaltungseinrichtungen Zu Mitteleuropa zahlte der Generalstab auch die wirtschaftlich starken Staaten Tschechoslowakei und Osterreich bei denen mit der Kontrolle uber deren Banken und Stahlindustrie bereits eine wirtschaftliche Hegemonie sichergestellt war Die zweite Bedingung fur einen Krieg war ein Verteidigungsbundnis mit Polen Die Reorganisation und Aufrustung der polnischen Armee sollte in die deutsche Verantwortung ubergehen 1934 war versucht worden mit Polen ein Rustungsabkommen abzuschliessen was jedoch von polnischer Seite aus abgelehnt worden war Damit konnte nur noch ohne oder gegen Polen ein Krieg gegen die Sowjetunion gefuhrt werden Als dritte Bedingung wurde im Kriegsfall eine Invasion japanischer Truppen im sibirischen Osten der Sowjetunion gefordert Viertens sollte die britische Neutralitat gewahrleistet sein um einen erneuten Zweifrontenkrieg wie im Ersten Weltkrieg zu vermeiden Der personelle Zusammenhang zwischen der Grossindustrie sowie den Grosskaufleuten einerseits und der Hitler Regierung andererseits erfolgte uber zwei Gewahrs und Verbindungsleute der Industrie namlich den Leiter des Wehrwirtschaftsstabes Georg Thomas 1890 1946 und den Leiter des Heeresverpflegungsamtes HVA Friedrich Karmann 1885 1939 die beide antinazistisch eingestellt waren Mit der Einrichtung einer Vierjahresplanbehorde Ende 1936 unter der Leitung Gorings wurde die Aufrustung noch einmal forciert alle kriegswichtigen Ressourcen wurden zentral von dieser Behorde erfasst und ihre Beschaffung organisiert Bereits im Mai 1936 ubertrug Hitler die Zustandigkeit fur Rohstoffimporte und Devisen an Goring worauf Schacht seinen Rucktritt einreichte Hitler beliess Schacht im Amt doch mit erheblich weniger Befugnissen Die Stahlindustrie lehnte ebenso eine Autarkiepolitik ab wie sie Goring nun durchsetzte weil sie diese fur zu teuer und viel zu ineffizient hielt wie die Reichswerke Hermann Goring bei Salzgitter Stattdessen sollten die Rivalen Grossbritannien und USA durch einen verbesserten Export auf dem Weltmarkt niederkonkurriert werden wofur zuerst Sudosteuropa als Basis langfristig aufgebaut werden sollte Da Gorings Vierjahresplanbehorde von Hitler das Recht auf die Leitung von Behorden erhalten hatte kassierte Goring zunehmend nebenbei die Machtbasis der Industrie im Kriegsministerium ein namlich den Wehrwirtschaftsstab und das Heeresverpflegungsamt Anfang 1937 forderte Goring von Schacht die Wahrungsstabilitat zugunsten einer inflatorisch aufgeblahten Geldmenge aufzugeben um den Rustungszuwachs zu finanzieren Schacht weigerte sich die Anti Inflationspolitik aufzugeben es war sein letztes Mittel gegen den Kriegskurs Im November 1937 kam es zum endgultigen Zerwurfnis Schacht trat schliesslich am 26 November 1937 von seinem Amt als Reichswirtschaftsminister zuruck 1938 anderte der MWT seine Satzung von einem Verein in eine Gesellschaft die nur noch Firmen und Einzelpersonen die Mitgliedschaft gestattete Nach Schachts Rucktritt war dies eine Abgrenzung gegenuber moglichen Beeinflussungen von Vertretern aus NS dominierten Behorden Am 7 Februar 1939 wurden mit Ungarn und am 23 Marz 1939 mit Rumanien Staatsvertrage abgeschlossen welche den Deutschen dort mehr Moglichkeiten in der Landwirtschafts und Industrieplanung einraumten Gorings Vierjahresplanbehorde und die zentralen Unternehmerorganisationen ubergingen den MWT und ubertrugen die Vorbereitungen und Verhandlungen mit den beiden Staaten der Reichsgruppe Industrie RGI Ruckkehr des MWT in die Machtpolitik Stalin und Ribbentrop nach der Unterzeichnung des Hitler Stalin Pakts am 23 August 1939 Eine unerwartete Wende im aussenpolitischen Kraftespiel verschaffte der wirtschaftspolitischen Strategie des MWT eine neue Chance Wegen der weiterhin fehlenden Kooperationsbereitschaft auf polnischer Seite entschied sich Hitler im August 1939 Stalins Vorschlag zur Aufteilung Polens anzunehmen Am 23 August 1939 unterzeichneten die Aussenminister Ribbentrop und Molotow einen Nichtangriffspakt den Hitler Stalin Pakt der neben der Besetzung Polens einen umfangreichen und langfristigen Handels und Kreditvertrag enthielt Der Sowjetunion wurde von der Deutschen Golddiskontbank Dego ein Kredit in Hohe von 200 Mio RM zum Kauf deutscher Industrieguter eingeraumt Unter Mitwirkung von Wilmowskys Freund dem Moskauer Botschafter Friedrich Werner Graf von der Schulenburg ermoglichte der Vertrag den Bau von Fabriken die Lieferung aller Arten von Maschinen und Werkzeugmaschinen Ausrustung zum Aufbau einer Naphtha Industrie einer sowjetischen Chemieindustrie die Ausrustung fur eine elektrotechnische Industrie Schiffe Fahrzeuge Transportausrustung Messinstrumente Laborausrustung Damit war die Grundlage fur eine weitreichende wirtschaftliche Durchdringung der UdSSR gelegt worden In einem Memorandum fur Hitler und seinem Kabinett erlauterte das Aussenministerium unter Federfuhrung von Staatssekretar und MWT UnterstutzerErnst Freiherr von Weizsacker die Moglichkeiten des neuen Handelsabkommens Beide Lander werden sich gegenseitig auf naturliche Weise bereichern Die Sowjetunion das Land der unbegrenzten Rohstoffquellen und grosser langfristiger Wirtschaftsplanung benotigt in absehbarer Zukunft deutsche Fertigwaren hochster Qualitat Deutschland das aufgrund seiner ungeheuer spezialisierten Industrie die hochste Qualitat liefert der jetzt nur teilweise industrialisierten Sowjetunion die benotigten Fabriken und Ausrustungen fur die Entwicklung seines Industriesektors liefern kann Und Deutschland ist auch unbegrenzt in der Lage die sowjetische Produktion zu beliefern In der politischen Diktion der beiden europaischen Rivalen war damit den Deutschen unerwartet eine penetration pacifique eines informal empire Kontrolle eines Gebiets ohne offizielle staatliche Inbesitznahme vom Atlantik bis zur Beringstrasse moglich geworden Der US amerikanische Geopolitiker Zbigniew Brzezinski hebt im Vorwort in einem seiner Hauptwerke The Grand Chessboard 1997 die Einzigartigkeit dieser eurasischen Einheit hervor Eurasien ist somit das Schachbrett auf dem sich auch in Zukunft der Kampf um die globale Vorherrschaft abspielen wird Erst 1940 hatten sich zwei Aspiranten auf die Weltmacht Adolf Hitler und Joseph Stalin expressis verbis darauf verstandigt wahrend der Geheimverhandlungen im November jenes Jahres dass Amerika von Eurasien ferngehalten werden sollte Jedem der beiden war klar dass seine Weltmachtplane vereitelt wurden sollte Amerika auf dem eurasischen Kontinent Fuss fassen Beide waren sich einig in der Auffassung dass Eurasien der Mittelpunkt der Welt sei und mithin derjenige der Eurasien beherrsche die Welt beherrsche Zugleich stand mit dieser neuen Einheit die britische Strategie des Teile und Herrsche im englischen Sprachgebrauch Balance of Power vor dem Scheitern Den britischen Geopolitikern des und des Aussenministeriums war die machtpolitische Zweiteilung Kontinentaleuropas stets die oberste Maxime ihres Handelns gewesen Ein einheitlich beherrschtes Europa sollte unter allen Umstanden verhindert werden Daher bemuhten sich die britischen Industriellen in der Anglo German Fellowship um die NSDAP Elite damit diese der Sowjetunion als gemeinsamem Gegner den Krieg erklarten Ribbentrop favorisierte ab 1939 die Option auf einen Kontinentalblock gegen Grossbritannien wegen der britischen Kriegserklarung und nicht zuletzt aufgrund der Enttauschung seiner Hoffnung auf eine britische Koalition die ihm in der Anglo German Fellowship gemacht worden war Auf dem Hohepunkt seiner Macht erweiterte der MWT im September 1940 im grossen Stil seine interne Struktur in Erwartung der bevorstehenden Aufgaben mit Beiraten und einem Kuratorium aus 21 Reprasentanten der Grossbanken Grossindustrie Handel und der Verkehrswirtschaft Zu dem bereits bestehenden Beirat fur Wissenschaft und Verwaltung 40 Mitglieder fugte man noch einen Landwirtschaftlichen Beirat 18 Mitglieder einen Industriebeirat 17 Mitglieder einen Bankenbeirat 15 Mitglieder einen Volkswirtschaftlichen Ausschuss 20 Mitglieder und einen Verkehrsbeirat hinzu Nach Hahns Tod 1939 ubernahm Bernhard Dietrich 1940 seine Nachfolge als MWT Geschaftsfuhrer Der bisherige Forschungsstand lasst noch keine gesicherte Einschatzung zu wie hoch der Einfluss des MWT und seiner Unterstutzer in der Ministerialburokratie am Zustandekommen des Wirtschaftsabkommens war Ein weiteres effizientes Mittel zu einer indirekten Beherrschung eines Staates war das deutsche Modell der Grossbanken die Anteilseigner von Schlusselindustrien waren und Industriepolitik betrieben Die private Deutsche Bank und die staatliche Dresdner Bank kontrollierten nach der Ubernahme von osterreichischen und tschechoslowakischen Banken die wichtigsten landwirtschaftlichen Betriebe und Industrieunternehmen in Sudosteuropa Scheitern Molotow Mitte wird von Ribbentrop verabschiedet Berlin 14 November 1940 Nach dem Besuch des sowjetischen Aussenministers Molotow in Berlin vom 12 bis 14 November 1940 stand die wirtschaftsorientierte Geopolitik erneut auf dem Spiel Molotow warf Hitler Vertragsbruch vor da die Wehrmacht mit Erlaubnis des rumanischen Diktators Ion Antonescu im Oktober 1940 die Erdolquellen in Ploiești besetzt hatte und Deutschland in Finnland nach Nickel schurfte das zwei Wochen spater angegriffen werden sollte Winterkrieg Auf beide Gebiete und andere um die Sowjetunion herum erhob Stalin Anspruche darunter die strategische wichtige Meerenge der Dardanellen dies richtete sich gegen die Achsenmacht Italien Im November 1940 wurde die Sowjetunion aus dem geplanten Vier Machte Abkommen mit Italien und Japan ausgeschlossen Am 18 Dezember 1940 gab Hitler dem Oberkommando der Wehrmacht den Befehl den Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941 vorzubereiten Der alte Plan von Ende November 1935 die Sowjetunion anzugreifen wurde wieder aktiviert Damit war der MWT endgultig gescheitert und seine politische Entmachtung folgte schliesslich rasch nach In einem Vertrag mit der Reichsgruppe Industrie RGI im Juli 1941 erklarte sich der MWT bereit seine gesamte Industrieplanung in Sudosteuropa einzustellen Im November 1941 musste der MWT die meisten seiner Fachbeirate dem neuen Sudost Ausschuss der RGI unterstellen Von da an beschrankten sich die Tatigkeiten des MWT auf rein landwirtschaftliche Angelegenheiten und die Ausbildung von sudosteuropaischen Kaufleuten Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges stagnierten und verringerten sich diese Aktivitaten da neben den zunehmenden Handelsschulden Deutschlands wegen des Vorrangs der Rustungsproduktion verstarkt die Inflation in Sudosteuropa zum Tragen kam und damit ein Handel mit Deutschland immer weniger einbrachte Die Inflation entstand in Sudosteuropa dadurch dass die deutsche Reichsmark die Leitwahrung gegenuber den anderen nationalen Wahrungen bildete deren Wert in meist jahrlich stattfindenden Verhandlungen neu festgelegt wurde Die Wahrungsrelationen blieben konstant und durften von den europaischen Notenbanken nicht an die Marktschwankungen angeglichen werden Durch das unfreiwillig anwachsende deutsche Handelsdefizit von 5 2 Mrd RM im Juli 1942 auf 23 4 Mrd RM zwei Jahre spater fand eine Wahrungsentwertung auf Kosten der jeweiligen Staaten statt Engdahl vergleicht diese Konstellation mit dem US Dollar nach seiner Loslosung von der Goldbindung im August 1971 Die 1940 in Wien gegrundete Sudosteuropagesellschaft SOEG ubernahm ab Ende 1941 die Rolle der politischen Konzeptionsbildung Die SOEG war eine Konkurrenzgrundung der nationalsozialistischen Burokratie die mit rivalisierenden Organisationen auf allen Ebenen und Bereichen die burgerlichen Institutionen verdrangen wollte In einem gemeinsamen Ausschuss mit der RGI wurde der SOEG die wirtschaftswissenschaftliche Planung des MWT ubertragen doch die RGI setzte fur sich den Vorrang der Entscheidungen durch Zugleich bildete die RGI einen eigenen Sudostausschuss Zu Beginn des totalen Krieges Anfang 1943 wurden die Industrieplanungsarbeiten eingestellt Bei der Verhaftungswelle nach dem Attentat vom 20 Juli 1944 wurde auch eine Reihe von MWT Reprasentanten festgenommen darunter der MWT Prasident Wilmowsky und die Mitglieder Hassell Reuter und Zitzewitz so dass der MWT als Organisation aufhorte zu existieren RezeptionZum Themenbereich Mitteleuropaischer Wirtschaftstag und dessen Mitteleuropapolitik gibt es keine einheitliche und auch keine vorwiegende wissenschaftliche Meinung Diese Heterogenitat und die Forschungslucken sind Indizien dafur dass die MWT Forschung noch nicht abgeschlossen ist In der Bundesrepublik Deutschland wurde der MWT bislang weitgehend von den Historikerschulen ubergangen oder en passant erwahnt Eine teilweise Erklarung fur dieses Unbekanntbleiben des MWT in der Nachkriegszeit bietet Sohn Rethel an Demnach sei der MWT bei den Nurnberger Prozessen nur einmal bei der Vernehmung des I G Farben Direktors Heinrich Gattineau erwahnt worden Der Richter beachtete jedoch diesen Hinweis nicht unterbrach Gattineau und ausserte das gehore nicht hierhin Dadurch ware der MWT der Aufmerksamkeit der Militar Gerichtsbarkeit entkommen Allerdings hatten zumindest die Briten zuvor Kenntnis von der Existenz des MWT gehabt da eine britische Grundungsgruppe der Mitteleuropaischen Wirtschaftstagung des Wiener Grosskaufmanns Meinl angehort hatte bis diese von den Deutschen aus der Organisation verdrangt worden war Die uberschaubare wissenschaftliche Rezeption des MWT lasst sich in vier Gruppen unterscheiden die bisher kaum oder gar nicht voneinander Notiz nahmen Alle Fraktionen beanspruchen dass ihre Beschreibungen des MWT wesentlich und zutreffend seien doch ist ihre Sichtweise stets nur auf einen mehr oder minder grossen Ausschnitt begrenzt Engdahls geopolitische Rezeption dagegen ist zwar am umfassendsten formuliert beschrankt sich aber auf Beispiele zu den einzelnen Aspekten der Handels und Industriepolitik Eine Zusammenschau und ein Abgleich der verschiedenen Aspekte der komplexen Geschichte des MWT wird daher der Realitat am ehesten gerecht Durch Sohn Rethels Veroffentlichung 1973 1992 seiner kritischen MWT Analysen aus den Jahren 1936 1938 wurden der Offentlichkeit weitere Interna und Details bekannt die noch nicht in den Aktenbestanden der Archive gefunden wurden Offizielle Darstellung Die Vertreter des Mitteleuropaischen Wirtschaftstages und aus seinem Umkreis sowie seiner Nachfolge Organisationen wie der Sudosteuropa Gesellschaft ausserten aus ihrer Sicht die Funktionsweise und das offizielle Selbstverstandnis des MWT als einer Organisation fur Entwicklungshilfe und fur eine nachholende Modernisierung Es werden praktische und konkrete Projekte aufgefuhrt deren Nutzen fur die jeweiligen Staaten und Uneigennutzigkeit der Deutschen hervorgehoben wird In starkem Kontrast dazu werden alle Aktivitaten und Einflussversuche von Seiten der NS Organisationen als uberflussig und schadigend dargestellt Okonomische Sichtweise Die okonomische Rezeption legt den Schwerpunkt ihrer Analyse auf okonomische Daten und Initiativen Zwar wird die politische Dimension der MWT Aktivitaten gesehen die politische Bedeutung der Mitteleuropaplane des MWT aber wird wegen des nur massigen wirtschaftlichen Erfolgs als gering bewertet Diese Sichtweise ist vor allem in der osterreichischen Literatur vertreten Der Historiker Peter Kruger kritisiert die Mitteleuropaplane grundsatzlich als politisch schadlich da Mitteleuropa fur die deutsche Wirtschaft nur in Ausnahmesituationen und grossen Notlagen eine Rolle einnehmen konnte Linke Rezeption Zusammenbruch des deutschen Aussenhandels in der Weltwirtschaftskrise Die Rezeption der linken Historiker in der DDR Barche Berndt Schumann Schwarzenau Seckendorf wie der Bundesrepublik Deutschland Drews Opitz Stegmann Thorner lasst sich beim Mitteleuropaischen Wirtschaftstag auf das Leitmotiv der Ungerechtigkeit und der Ungleichheit fokussieren Die Argumentationen der linksorientierten Autoren grunden daher in erster Linie auf einer moralischen Einstellung und blenden alles aus was ihrem moralisch negativen Bild uber den MWT nicht entspricht Einzig Sohn Rethel analysiert den MWT aus einer marxistischen Perspektive und damit auf eine primar okonomische Weise er beschreibt ausfuhrlich den Widerspruch von friedlicher Expansion und Aufrustungszwang bei den MWT Firmen Fur die Erklarung der Entstehung und Vergrosserung des allgemeinen Kapitalmangels verwendet er die marxistische Theorie von relativer Kapitalismus und absoluter Mehrwertproduktion Faschismus Wenn der Akkumulationsprozess des Kapitals nicht mehr nach den Regeln der Produktion des relativen Mehrwerts funktioniere wurde dann nur noch eine Senkung des allgemeinen Lohnniveaus also eine Senkung der Konsumtionsrate eine profitable Produktion aufrechterhalten Dies mache fur das Kapital einen Ruckfall in die brutalen Methoden der ursprunglichen Akkumulation notwendig Weil zunachst nicht die starksten sondern die finanziell schwachsten Gruppen des Finanzkapitals Hitler zur Macht verhelfen wollten lehnt er damit die im damaligen Marxismus vorherrschende Dimitroff These vom Nationalsozialismus als dem Agenten des Finanzkapitals ab Weiterhin fuhrt Sohn Rethel die allgemeine mangelnde Liquiditat der deutschen Wirtschaft hauptsachlich auf ein Dilemma der Rationalisierung und auf eine Zunahme okonomischer Widerspruche zuruck Dagegen wird in der ubrigen Literatur der Kapitalmangel vor allem durch die Reparationslasten und die zunehmenden Kreditschulden wegen der Aufnahme hochverzinster kurzfristiger Kredite bei Londoner und New Yorker Banken erklart Die Darstellungen des MWT weisen bei den Vertretern linker Positionen zwei weitere Gemeinsamkeiten auf zum einen sieht die Linke kein Primat des okonomischen Hegemonialstrebens des MWT Fur den liberalen Historiker Wolfgang Mommsen dagegen bedeutet die Idee von Mitteleuropa nach dem Ersten Weltkrieg immer ein Primat von Wirtschaft und Politik erst die nationalsozialistische Politik fuhrte zur endgultigen Diskreditierung der Mitteleuropaidee Der deutschen Wirtschaft und Politik wird von linksorientierten Historikern seit der Mitte des 19 Jahrhunderts eine Kontinuitat der Expansion im Sinne von Aggression vorgeworfen so dass nicht mehr zwischen militarischem und wirtschaftlichem Imperialismus unterschieden wird Vielmehr wird von vornherein offen oder implizit von einer Identitat beider Strategien ausgegangen In ihren Darlegungen legen daher linke Autoren haufig aufrustungs und kriegsfordernde Stellungnahmen und Forderungen von NS Organisationen und nationalsozialistisch beherrschten Ministerien als den allgemeinen Konsens der gesamten Elite einschliesslich des MWT aus Zum anderen wird von den Autoren die Entscheidungsfreiheit und Autonomie des MWT uberbewertet Deutschland agierte in einem Kraftefeld von Grossmachten deren unmittelbarer Einfluss auf die deutsche Politik zum Teil erheblich unterschatzt wird So war schon die Konzentration auf den sudosteuropaischen Markt eine Reaktion auf die vielfaltigen Restriktionen der Siegermachte Daruber hinaus behinderte und bekampfte Grossbritannien vor 1933 jeden grosseren deutschen Versuch einer Einflussnahme in Sudosteuropa doch nach 1933 wurde das deutsche Hegemonialstreben nun nicht nur geduldet sondern auch offen und kontinuierlich dazu ermuntert Fritz Hesse der erste Geschaftsfuhrer des Deutschen Orient Vereins einem Ableger des MWT machte in seinen politischen Memoiren den Deutschen den Vorwurf der Blindheit gegenuber der britischen Strategie Geopolitische Rezeption Der US amerikanische Wirtschaftspublizist und historiker F William Engdahl orientiert sich zum grossen Teil an Sohn Rethels Beschreibung des Machtkampfs zwischen dem MWT und der NS Elite ubernimmt aber nicht seinen marxistischen Determinismus als Erklarung Die friedliche Strategie des MWT der wirtschaftlichen Durchdringung scheiterte nach Engdahl nicht an den Rustungsschulden sondern erst an der sowjetischen Macht und Expansionspolitik Ende 1940 Weiterhin hat Engdahl als bislang einziger Autor einen geopolitischen Ansatz zur Analyse des MWT entwickelt Dies steht in Gegensatz zur europazentrierten bis hin zu einer rein regionalen Betrachtungsweise der anderen Autoren obgleich die Deutschen mit Friedrich Ratzel und Karl Haushofer fuhrende Vertreter der Geopolitik vom Beginn der akademischen Institutionalisierung des Faches an aufzuweisen haben Engdahl definiert den politischen Rahmen fur seine MWT Darstellung wie folgt Deutschlands Entwicklung in den 1930er Jahren zur Diktatur und zum Krieg gegen die Sowjetunion lag im Interesse der Rockefeller Finanzgruppe und der britischen Elite in Wirtschaft und Politik reprasentiert durch die Herausgebergruppe der geopolitischen Zeitschrift Der eurasische Kontinent sollte durch einen Krieg zwischen Deutschland und der Sowjetunion geteilt und geschwacht werden damit sich Grossbritannien als Weltmacht behaupten beziehungsweise die USA die Nachfolge des britischen Empires als Weltmacht antreten konnte Zu diesem Ziel investierten Rockefellers Chase Manhattan Bank andere Wall Street Banken und US Konzerne in der rustungsrelevanten Industrie Deutschlands Die US amerikanische Investmentbank Dillon Read amp Co hielt Anteile in Hohe von 70 Mio an dem 1926 fusionierten Stahlkonzern Vereinigte Stahlwerke Wegen der fortgesetzten Geschaftsbeziehungen mit den Vereinigten Stahlwerken und der August Thyssen Bank wurde im Oktober 1942 gegen die UBC Anklage erhoben aufgrund des Trading with the Enemy Act General Motors liess wahrend der 1930er Jahre bis zum Kriegseintritt der USA im Jahre 1941 LKW und Flugzeugmotoren in der 1929 ubernommenen Adam Opel AG produzieren Sutton weist nach dass eine Bombardierung im Zweiten Weltkrieg nur bei denjenigen deutschen Elektro Firmen und Rustungslieferanten nicht stattfand bei denen die beiden US Firmen General Electric und International Telephone and Telegraph ITT hohe Aktienanteile hatten namlich AEG Lorenz AG Telefunken sowie Felten amp Guilleaume Standard Oil verpachtete seine Olfelder in Ploiești an die I G Farben und lieferte Erdol aus seinen Olfeldern in Venezuela und Brasilien sowie Wolfram via Spanien an Deutschland bis zur amerikanischen Kriegserklarung Ende 1941 und daruber hinaus Lage des Herzlands Pivot Area nach Mackinder Ein Teil der Autoren Sutton Higham Borkin uber die Geschaftsbeziehungen zwischen den US Banken den US Firmen und den deutschen Firmen im Dritten Reich betrachtet diese nur als eine rein geschaftliche Angelegenheit auch wenn sie diese moralisch verurteilen Demgegenuber setzt Engdahl diese Geschaftsbeteiligungen und Vertrage mit den geopolitischen Zielen der fuhrenden US Finanzgruppen und spater des Council on Foreign Relations CFR in Bezug Engdahl orientiert sich bei seiner Beurteilung des MWT an der zentralen Maxime des britischen Geopolitikers Halford Mackinder Eine Herrschaft uber Eurasien das von ihm so genannte Herzland schliesse zugleich die Weltherrschaft ein Folglich sei eine Zersplitterung zumindest jedoch eine Zweiteilung der politischen Herrschaft uber Eurasien notwendig fur die weitere Hegemonie des britischen Empires Eine einheitliche politische Herrschaft uber Eurasien sollte daher unter allen Umstanden verhindert werden Nach Engdahl richten bis heute die USA und Grossbritannien ihre jeweilige Geopolitik an dieser Maxime aus Als aktuellen Beleg fuhrt Engdahl den US amerikanischen Geopolitiker Zbigniew Brzezinski an der fur US Prasident Jimmy Carter der offizielle Sicherheitsberater war und danach inoffiziell alle weiteren US Prasidenten bis Barack Obama beraten hat Brzezinski bezieht in seinem Hauptwerk The grand chessboard Die einzige Weltmacht 1997 S 63f seine Hauptthese ausdrucklich auf Mackinders Maxime Wer uber Osteuropa herrscht beherrscht das Herzland Wer uber das Herzland herrscht beherrscht die Weltinsel Wer uber die Weltinsel herrscht beherrscht die Welt Zbigniew Brzezinski 1997 63 Eine Reihe von Mitstreitern wie etwa Brent Scowcroft und Richard Holbrooke agieren heute in seinem Sinne fur die amerikanische Aussenpolitik die der New Yorker Council on Foreign Relations in Zusammenarbeit mit dem personell unterbesetzten Aussenministerium erstellte Ziel der Studien war die Errichtung einer Pax Americana in der Nachfolge der Pax Britannica Wie beim MWT sollte auch das amerikanische Ziel einer Weltherrschaft mit primar wirtschaftlichen und nur in zweiter Linie mit militarischen Mitteln durchgesetzt werden Das CFR Projekt sah vor im Namen von Demokratie Freiheit und Menschenrechten sich fur die Befreiung von unterdruckten Kolonialvolkern einzusetzen und das freie Unternehmertum sowie offene Markte zum Vorteil der US Industrie zu unterstutzen Grand Area Stand der ForschungDie Bewertungen der Bedeutung des Mitteleuropaischen Wirtschaftstages vor und wahrend des Deutschen Reiches 1933 bis 1945 schwanken ausserordentlich stark Entgegen den einzelthematischen Abhandlungen hat in den meisten Gesamtdarstellungen zum Themenbereich Wirtschaft und Nationalsozialismus der MWT bislang noch keine Berucksichtigung oder nur wenig Beachtung finden konnen Der MWT gilt in den bislang veroffentlichten Einzelabhandlungen konservativer und liberaler Tradition mehrheitlich als einer der erfolgreichsten deutschen Wirtschaftsverbande der aber keine hegemoniale Stellung wahrend der NS Diktatur eingenommen habe Eine Minderheit der liberalen und konservativen Autoren sieht dagegen den MWT als eine politisch bedeutungslose Entwicklungshilfeorganisation oder als einen Wirtschaftsverband mit grossen doch vergeblichen Ambitionen Die Mehrheit der Rezeption insgesamt wird gegenwartig von Historikern mit linken Orientierungen gestellt und diese sieht den MWT als das verborgene Machtzentrum der deutschen Wirtschaft kurz vor dem Dritten Reich und wahrend dessen ersten Jahre Erst das Bundnis aller massgeblichen Herrschaftseliten im MWT habe Hitlers Diktatur den Weg geebnet und Sudosteuropa als neuen Grosswirtschaftsraum geschaffen Nach Sohn Rethel Borkin Roth und anderen meist linksorientierten Historikern sah die NS Fuhrung ihr Heil und ihren Fortbestand nur durch eine bestandig vorangetriebene Eskalation der Gewalt und Aufrustung bis hin zu Raubkriegen gesichert Wahrend fur die burgerlichen Machtzentren Industrie Grossbanken Armee Staatsburokratie die Aufrustung der Wehrmacht anfanglich nur eine von mehreren Massnahmen zur Wiedergewinnung der fruheren Macht vor dem Versailler Vertrag war hatte die Militarisierung der NSDAP Spitze ihre Existenz garantiert Je mehr sich die nicht reproduktive Industrieproduktion zu Lasten des produktiven Sektors ausweitete desto zwingender ware die Kompensation und Legitimation der anwachsenden Staatsschulden durch einen Raubkrieg geworden Die kontinuierliche Machtverschiebung zugunsten der NS Elite durch einen anwachsenden Druck zur Aufrustung liesse sich an der Entwicklung des MWT beispielhaft ersehen LiteraturHeinz Barche Der Mitteleuropaische Wirtschaftstag Zur Ost und Sudosteuropapolitik des deutschen Imperialismus in Vorbereitung des Munchener Abkommens In Zs Deutsche Aussenpolitik Hrsg vom Institut fur Internationale Beziehungen Potsdam Rutten amp Loening Berlin ISSN 0011 9881 5 Jg 1960 Heft 11 S 1294 1302 Roswitha Berndt Wirtschaftliche Mitteleuropaplane des deutschen Imperialismus 1926 1931 Zur Rolle des Mitteleuropaischen Wirtschaftstages und der Mitteleuropa Institute in den imperialistischen deutschen Expansionsplanen in Wissenschaftliche Zeitschrift der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg XIV Jg Heft 4 1965 S 227 236 ISSN 0438 4385 Joseph Borkin Die unheilige Allianz der I G Farben Eine Interessengemeinschaft im Dritten Reich Campus Frankfurt 1986 ISBN 3 593 34251 0 Joachim Drews Die Nazi Bohne Anbau Verwendung und Auswirkung der Sojabohne im Deutschen Reich und Sudosteuropa 1933 1945 Universitat Munster Dissertation 2002 LIT Verlag Munster 2004 ISBN 978 3 8258 7513 8 Harun Farocki Nicht nur die Zeit auch die Erinnerung steht stille in Filmkritik 22 263 1978 562 606 darin Meine Existenz war da ziemlich im Hinterzimmer Ein Gesprach mit Alfred Sohn Rethel 1974 uber die Quellenlage der antikapitalistischen Forschung S 580 582 Carl Freytag Deutschlands Drang nach Sudosten Der Mitteleuropaische Wirtschaftstag und der Erganzungsraum Sudosteuropa 1931 1945 Gottingen 2012 In google books einsehbar Standardwerk Rezension von Uwe Muller auf H Soz u Kult Friedbert Gluck Der Mitteleuropaische Wirtschaftstag Beispiel organischer Entwicklungsarbeit In Theodor Zotschew Hrsg Wirtschaftswissenschaftliche Sudosteuropa Forschung Grundlagen und Erkenntnisse Sudosteuropa Verlagsgesellschaft Munchen 1963 109 116 Peter Kruger Wirtschaftliche Mitteleuropaplane in Deutschland zwischen den Weltkriegen Anmerkungen zu ihrer Bewertung in Richard Georg Plaschka Horst Haselsteiner Arnold Suppan Anna Drabek Birgitta Zaar Hrsg Mitteleuropa Konzeptionen in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1995 ISBN 3 7001 2138 5 S 283 303 Reinhard Opitz Europastrategien des deutschen Kapitals 1900 1945 Pahl Rugenstein Koln 1977 darin Dokumente des MWT Vortrag Wilmowsky v 20 September 1940 S 760f vollstandiges Org Schema vom Fruhjahr 1942 S 859 868 mit ca 200 Personennamen Carola Sachse Hrsg Mitteleuropa und Sudosteuropa als Planungsraum Wirtschafts und kulturpolitische Expertisen im Zeitalter der Weltkriege Wallstein Gottingen 2010 ISBN 978 3 8353 0490 1 darin Carl Freytag Die Tur zwischen Deutschland und dem Donauraum ist geoffnet Sudosteuropa Konzepte und Positionierung des Mitteleuropaischen Wirtschaftstages nach dem Anschluss Osterreichs 1938 S 141 166 Wolfgang Schumann Hrsg Griff nach Sudosteuropa Neue Dokumente uber die Politik des deutschen Imperialismus und Militarismus gegenuber Sudosteuropa im Zweiten Weltkrieg Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1973 Kurt Schwarzenau Der Mitteleuropaische Wirtschaftstag Geschichte und Konzeption einer Monopolorganisation von ihren Anfangen bis 1945 Universitat Leipzig 1974 Dissertation Bd 1 256 S Bd 2 191 S Martin Seckendorf Besprechung von Alfred Sohn Rethel Industrie und Nationalsozialismus in 1999 Zeitschrift fur Sozialgeschichte des 20 und 21 Jahrhunderts Jg 8 H 2 1993a ISSN 0930 9977 S 102 105 dsb Entwicklungshilfeorganisation oder Generalstab des deutschen Kapitals Bedeutung und Grenzen des Mitteleuropaischen Wirtschaftstages In 1999 Zeitschrift fur Sozialgeschichte des 20 und 21 Jahrhunderts Jg 8 H 3 1993 S 10 33 dsb Der Mitteleuropaische Wirtschaftstag Zentralstelle der Grosswirtschaft zur Durchdringung Sudosteuropas In Werner Rohr Brigitte Berlekamp Karl Heinz Roth Hrsg Der Krieg vor dem Krieg Politik und Okonomik der friedlichen Aggressionen Deutschlands 1938 39 VSA Hamburg 2001 ISBN 978 3 87975 837 1 S 118 140 Roland Schonfeld Deutsch sudosteuropaische Wirtschaftsbeziehungen in der Zwischenkriegszeit Der Mitteleuropaische Wirtschaftstag In Sudosteuropa Mitteilungen 28 1988 S 128 140 ISSN 0340 174X Alfred Sohn Rethel Die politischen Buros der deutschen Grossindustrie In Blick in die Welt Illustrierte Monatsschrift Herausgegeben von der Control Commission for Germany I S C Information Services Control Branch H 15 1948 S 20 22 dsb Einige Unterbrechungen waren wirklich unnotig Gesprach mit Alfred Sohn Rethel in Mathias Greffrath Die Zerstorung einer Zukunft Gesprache mit emigrierten Sozialwissenschaftlern Campus Frankfurt 1989 ISBN 3 593 34076 3 213 262 dsb Industrie und Nationalsozialismus Aufzeichnungen aus dem Mitteleuropaischen Wirtschaftstag Hrsg und eingeleitet von Carl Freytag Wagenbach Verlag Berlin 1992 ISBN 3 8031 2204 X Zuerst erschienen ohne Anmerkungen als Alfred Sohn Rethel Okonomie und Klassenstruktur des deutschen Faschismus Aufzeichnungen und Analysen Suhrkamp Frankfurt 1973 S 41 210 Vorwort von Johannes Agnoli Bernhard Blanke Niels Kadritzke S 7 38 Dirk Stegmann Mitteleuropa 1925 1934 Zum Problem der Kontinuitat deutscher Aussenhandelspolitik von Stresemann bis Hitler in dsb Bernd Jurgen Wendt Peter Christian Witt Hrsg Industrielle Gesellschaft und politisches System Festschrift fur Fritz Fischer zum siebzigsten Geburtstag Verlag Neue Gesellschaft Bonn 1978 ISBN 3 87831 269 5 S 203 224 Klaus Thorner Der ganze Sudosten ist unser Hinterland Deutsche Sudosteuropaplane von 1840 bis 1945 Universitat Oldenburg Dissertation 2000 uni oldenburg de Markus Wien Markt und Modernisierung Deutsch bulgarische Wirtschaftsbeziehungen 1918 1944 in ihren konzeptionellen Grundlagen Europaisches Hochschulinstitut Florenz Dissertation Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2007 ISBN 978 3 486 58044 0 GoogleBooks Tilo von Wilmowsky Ruckblickend mochte ich sagen An der Schwelle des 150jahrigen Krupp Jubilaums Stalling Verlag Oldenburg 1961dsb Geschaftsbericht des MWT auf der MV am 22 November 1938 Auszug in Dietrich Eichholtz amp Wolfgang Schumann Hrsg Anatomie des Krieges Neue Dokumente uber die Rolle des deutschen Monopolkapitals bei der Durchfuhrung des Zweiten Weltkrieges VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1969 Mit Register der Personen der Firmen der Institutionen der geographischen Bezeichnungen sowie einigen Abb S 86f WeblinksDer Mitteleuropaische Wirtschaftstag u a m S 203 225 aus Die Nazi Bohne 2002 Dissertation von Joachim Drews bei GoogleBooks Sudosteuropa Einbindung oder Ausbeutung Online Zeitung der Universitat Wien 23 Januar 2007 Mitteleuropa und Sudosteuropa als Planungsraum Deutsche und osterreichische Expertisen im Zeitalter der Weltkriege H Soz u Kult 27 Juni 2008 TagungsberichtEinzelnachweise und AnmerkungenAlfred Sohn Rethel Ja Nicht dass dies die Schaffung eines grossdeutschen Binnenmarktes das Ziel der Expansion war sondern es war die Schaffung eines Glacis von dem aus das deutsche Kapital mit dem notigen Spielraum an Absatz und Ausdehnungsfahigkeit in Europa seinen Kampf um den Weltmarkt fuhren wollte Der Kampf war immer gegen Amerika Daruber wurde auch gesprochen Ja Das machte Hahn mir und anderen klar Denn daruber wurden sehr viele Angriffe gegen ihn und den MWT gemacht was das fur ein Unsinn ware dass man die wichtigen uberseeischen Markte aufgabe nur deswegen um diese kleinen Murks staaten diese Donaustaaten zu erobern Das sei ein vollkommenes Missverstandnis sagte er Das sei doch nur das Hinterland das wir brauchten um wirklich vorzustossen In Einige Unterbrechungen waren wirklich unnotig Gesprach mit Alfred Sohn Rethel In Mathias Greffrath Die Zerstorung einer Zukunft Campus Frankfurt a M 1989 221f Sohn Rethel 1992 68 155 Seckendorf 2001 121 Drews 2002 204f GoogleBooks Seckendorf 1993 31 Auf dem Tiefpunkt des Einflusses endete auch die konzeptionelle Arbeit Dieser Punkt wurde im Juli 1941 erreicht Engdahl 2009 221 An diesem Scheidepunkt im Juni 1941 brach die gesamte Strategie von Wilmowskys MWT zusammen der MWT verlor jeglichen Einfluss auf die deutsche Politik Drews 2002 210 Reinhard Opitz Europastrategien des deutschen Kapitals 1900 1945 Pahl Rugenstein Koln 1977 S 28f vgl Seckendorf 1993 14 Wolfgang Mommsen Die Mitteleuropaidee und die Mitteleuropaplanungen im Deutschen Reich vor und wahrend des Ersten Weltkrieges In Richard G Plaschka Horst Haselsteiner Arnold Suppan Anna Drabek Birgitta Zaar Hrsg Mitteleuropa Konzeptionen in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Verlag der Oesterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1995 ISBN 3 7001 2138 5 3 24 S 4 Mitteleuropaischer Wirtschaftsverein Meyers Grosses Konversations Lexikon Band 13 Leipzig 1908 S 917 Hans Peter Ullmann Der Bund der Industriellen Organisation Einfluss und Politik klein und mittelbetrieblicher Industrieller im deutschen Kaiserreich 1895 1915 Universitat Koln Dissertation 1975 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1976 ISBN 978 3 525 35972 3 S 205f Osteuropaische Zukunft Zeitschrift fur Deutschlands Aufgaben im Osten und Sudosten Untertitel Amtliches Organ der es folgen die beteiligten Vereine herausgegeben von einer Veroffentlichungsstelle fur die verbundeten Osteuropaischen und Morgenlandischen Vereine Berlin Verleger waren Julius Friedrich Lehmann bis 1917 und Callwey Christopher Kopper Bankiers unterm Hakenkreuz Wien 2005 S 137 Sohn Rethel 1992 77 Tilo von Wilmowsky Ruckblickend mochte ich sagen an der Schwelle des 150jahrigen Krupp Jubilaums Stalling Oldenburg 1961 S 188 190 Alfred Sohn Rethel Industrie und Nationalsozialismus Aufzeichnungen aus dem Mitteleuropaischen Wirtschaftstag Wagenbach Berlin 1992 S 83 Martin Seckendorf Entwicklungshilfeorganisation oder Generalstab des deutschen Kapitals In 1999 Zeitschrift fur Sozialgeschichte des 20 und 21 Jahrhunderts 8 3 1993a S 17 Fn 35 Drews 2002 204 Schwarzenau 1974 I 45 Schwarzenau 1974 I 73 Seckendorf 1993 12 17 Seckendorf 1993 18 Eine Auswahl der Teilnehmer ist aufgelistet in Sohn Rethel 1992 66 und Schwarzenau 1974 I 122f Weitere Prasidiumsmitglieder waren neben Wilmowsky im Marz 1931 Brennecke Vorsitzender der ostlichen Gruppe des Vereins der Deutschen Eisen und Stahlindustriellen Carl Duisberg I G Farben Aufsichtsratsvorsitz Georg Gothein Bernhard Grund Eduard Hamm DIHT Prasidiumsmitglied Ernst Poensgen Max Schlenker Fritz Springorum Alfred Toepfer Ludwig von Winterfeld Vorstandsmitglied der Siemens amp Halske AG Friedrich Karl von Zitzewitz Kottow in Drews 2002 205 Fn 48 GoogleBooks erganzt mit Angaben von Schwarzenau 1974 I 122f weitere Zuwahlen mit Industriellen und Verbandsvorsitzenden erfolgten am 19 Mai 1932 in Schwarzenau I 133f Berndt 1965 233 Carl Freytag Beobachter im Reich der Mitte In Industrie und Nationalsozialismus Aufzeichnungen aus dem Mitteleuropaischen Wirtschaftstag Hrsg und eingeleitet von C Freytag Wagenbach Berlin 1992 S 31 Fn 30 Franz Reuter In Die Zeit Nr 10 1967 Nachruf Schwarzenau 1974 I 123 Seckendorf 1993 23 Fn 60 Reinhard Frommelt Paneuropa oder Mitteleuropa Einigungsbestrebungen im Kalkul deutscher Wirtschaft und Politik 1925 1933 Dissertation Universitat Konstanz Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1977 S 105 Sohn Rethel 1992 66 Personen und Funktionslisten des MWT bei Schwarzenau 1974 I 122f Vorstand 133f Prasidium Schumann 1973 52f Mitgliederliste Kuratorium und Beirate siehe Ulrich Prehn in Mitteleuropa und Sudosteuropa als Planungsraum Deutsche und osterreichische Expertisen im Zeitalter der Weltkriege H Soz u Kult 27 Juni 2008 Tagungsbericht Carl Freytag Beobachter im Reich der Mitte In Industrie und Nationalsozialismus Aufzeichnungen aus dem Mitteleuropaischen Wirtschaftstag Hrsg und eingeleitet von C Freytag Wagenbach Berlin 1992 S 9 Gluck 1963 110f Berndt 1965 230 Verbindungsmann fur alle Anfragen an die osterreichische Sektion war 1942 der Anglist Kurt Knoll 29 Oktober 1889 28 Juli 1959 an der Hochschule fur Welthandel sein Nachruf mit Lebenslauf online Quelle Reinhard Opitz Europastrategien des deutschen Kapitals 1900 1945 Pahl Rugenstein Koln 1977 S 859 Org Schema des MWT Wilmowsky 1961 186 Berndt 1965 231 Berndt 1965 231 Seckendorf 2001 125 127 Sohn Rethel 1992 73f 87f Schumann 1973 52 Sohn Rethel 1992 66f Sohn Rethel 1992 77 80 Seckendorf 2001 119f Wilhelm von Flugge war ein Mitarbeiter der Wirtschaftspolitischen Abteilung der I G Farben und der fuhrende Experte fur Olsaatenpolitik also vor allem fur Soja siehe Sohn Rethel 1992 105 Zur Handelspolitik der Gegenwart Teil I und Teil II Rhein und Ruhr 13 Jg 39 Woche 23 September 1932 629 631 zitiert in Sohn Rethel 1992 174 Fn 57 Sohn Rethel 1992 79 Sohn Rethel 1992 78 Sohn Rethel 1992 92 Zwar ordnet Sohn Rethel irrtumlich Nicolai politisch dem Stahlhelm zu und lasst ihn 1933 einem Verkehrsunfall zum Opfer fallen doch ist dies nur eine von wenigen fehlerhaften biographischen Informationen seines MWT Buches das er von 1936 bis 1938 aus dem Gedachtnis und mit Hilfe von mitgenommenen Notizen im Exil geschrieben hatte Sohn Rethel 1992 73 Sohn Rethel 1992 87f Sohn Rethel 1978 581 in Farocki 1978 Die dachten dass sie die Herrschaft uber Hitler haben Dass sie den Hitler einfach als ihr Machtinstrument einsetzen konnen Zur Massenbasis benutzen Und sie hatten alles vorbereitet es war alles ausgeklungelt diese ganzen Reformen die Reichsreform die Verwaltungsreform die Gemeindereform die Finanzreform All diese Dinge hatte die Wirtschaft was man so die Wirtschaft nennt vorgearbeitet und die Nazis wussten da von nix Und ebenso die Agrarkartellierung Und die brauchten nur den notigen Machtapparat um die Dinge mit Terror und Gewalt durchzufuhren Und die ganze eigentliche Dialektik der ganzen Sache haben sie nicht begriffen und die ist uber ihre Koppe hinweggegangen Alfred Sohn Rethel Die soziale Rekonsolidierung des Kapitalismus Erstmals anonym erschienen in Deutsche Fuhrerbriefe Nr 72 und 73 Berlin 16 und 20 September 1932 studien von zeitfragen net Ein Kommentar nach 38 Jahren In Kursbuch Nr 21 Oktober 1970 S 17 35 32 In der wissenschaftlichen Literatur wurde die Agrarkartellierung unter anderem rezipiert von Drews 2002 125 Thorner 2000 440ff uni oldenburg de Memento vom 31 Januar 2012 im Internet Archive PDF Engdahl 2009 210 Ursula Heinzelmann Erlebnis Essen Vom Duft der Erdbeere und der Wurze des Teltower Rubchens Scherz Verlag Frankfurt am Main 2006 ISBN 978 3 502 15013 8 S 29 Auszug im Tagesspiegel 27 Marz 2006 Heinzelmann 2006 29 44 Wie bereits im vorherigen Kapitel erwahnt ist die deutsche Kasekultur durch die in den 1930er Jahren verordnete Zwangsablieferung samtlicher Milch an Molkereien erst verkummert und dann durch die in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts verstarkt einsetzende Industrialisierung fast bis zur Unkenntlichkeit und Bedeutungslosigkeit reduziert worden Massenerzeugung in Riesenbetrieben Pasteurisierung der Einsatz von Einheitsbakterienkulturen die geradezu paranoische Angst vor Keimen es ist die gleiche traurige Geschichte wie bei der Butter Konversionskasse fur deutsche Auslandsschulden 1933 1975 nonvaleurs de Naheres zum Golddevisenstandard bei Engdahl 2009 118 140 Der Golddevisenstandard ging 1925 auf die Initiative Churchills und Normans zuruck um einen US Goldstandard zu verhindern Von da an hielt nur noch die US Zentralbank Goldreserven zur Wahrungsdeckung und Grossbritanniens Zentralbank deckte dagegen seine Wahrung mit US Dollars Der Rest von Europa hatte das Pfund Sterling als Wahrungsdeckung zu verwenden dessen Guthaben bei der Bank of England deponiert waren Mit dieser Regelung und der Kontrolle uber den Finanzausschuss des Volkerbundes konnten die europaischen Lander bei der Kreditvergabe von Grossbritannien unter Druck gesetzt werden Die Stabilitat der von den Zentralbanken eingelegten Papierwahrung beruhte letztlich nur auf der Golddeckung der US Dollars Sohn Rethel 1992 50 Seckendorf 1993 24 Joachim Drews Die Nazi Bohne LIT Verlag Munster 2002 ISBN 978 3 8258 7513 8 S 219 GoogleBooks Auszug Sohn Rethel 1992 81 Sohn Rethel 1992 88 Tabelle deutscher Aussenhandel mit Sudosteuropa zitiert in Hans Erich Volkmann Bernhard Chiari Okonomie und Expansion Grundzuge der NS Wirtschaftspolitik Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2003 ISBN 978 3 486 56714 4 S 162 GoogleBooks Roland Schonfeld Deutsche Rohstoffsicherungspolitik in Jugoslawien 1934 1944 in Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 24 Heft 3 S 215 258 ifz muenchen de PDF 5 6 MB Wilmowsky 1961 201 Wilmowsky 1961 201f Wilmowsky 1961 202 Engdahl 2009 215 Karl Heinz Roth Von der Rustungskonjunktur zum Raubkrieg Die Ursachen der deutschen Aggressionspolitik 1938 39 in Werner Rohr Brigitte Berlekamp Karl Heinz Roth Hrsg Der Krieg vor dem Krieg Politik und Okonomik der friedlichen Aggressionen Deutschlands 1938 39 VSA Hamburg 2001 ISBN 978 3 87975 837 1 29 97 S 81 Drews 2002 233 284 Sohn Rethel 1992 82 174 Fn 59 Roth 2001 81 mit Bezug auf eine tabellarische Ubersicht bei Rene Erbe Die nationalsozialistische Wirtschaftspolitik S 76 Wilmowsky 1961 205f Gluck 1963 113 Wilmowsky 1961 207 Robert Werner Krugmann Grossdeutschland Sudosteuropa Entwicklung und Zukunftsmoglichkeiten der Wirtschaftsbeziehungen Universitat Breslau Rechts und staatswissenschaftliche Dissertation vom 30 Mai 1939 Tabellenanhang XXI zitiert nach Thorner 2000 483 Geschichte Memento des Originals vom 30 Mai 2009 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 deula warendorf de Stand August 2009 Wilmowsky 1961 208 Wilmowsky 1961 209 Wilmowsky 1961 210 Gluck 1963 114 Wilmowsky 1961 212 Manfred Asendorf Ulrich von Hassells Europakonzeption und der Mitteleuropaische Wirtschaftstag In Jahrbuch des Instituts fur Deutsche Geschichte Tel Aviv 7 1978 S 387 419 ISSN 0334 4606 S 409f Seckendorf 2001 125 Seckendorf 2001 127 Jurgen Elvert Mitteleuropa Deutsche Plane zur europaischen Neuordnung 1918 1945 Steiner Verlag 1999 ISBN 3 515 07641 7 S 269 GoogleBooks Zum Beispiel in Kroatien siehe Markus Hische Die Rolle der deutschen Volksgruppe in den Wirtschaftsbeziehungen zwischen dem Dritten Reich und dem Unabhangigen Staat Kroatien 1941 45 Examensarbeit 2001 70 Seiten hausarbeiten de Sohn Rethel 1992 68 71 Sohn Rethel 1992 68 71 Sohn Rethel 1992 108f John R Gillingham Industry amp Politics in the Third Reich Ruhr Coal Hitler and Europe Steiner Verlag Stuttgart 1985 ISBN 978 3 515 04555 1 S 103f John Gillingham Zur Vorgeschichte der Montan Union Westeuropas Kohle und Stahl in Depression und Krieg in Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Band 34 1986 Heft 3 381 405 S 381 388f ifz muenchen de PDF 7 5 MB Engdahl 2009 212 Gillingham 1985 101f Gillingham 1985 102 Sohn Rethel 1992 87 Sohn Rethel 1992 175 Fn 69 Borkin 1986 57f Sohn Rethel 1992 85 Borkin 1986 71 Borkin 1986 74 Borkin 1986 54 Borkin 1986 76 Engdahl 2009 184f Engdahl 2009 185 Seckendorf 1993 18 Schumann 1973 52f Die Zahlen sind entnommen aus Aufstellung des RWM Der Sojaanbau in den Jahren 1935 1937 o D BA R 3101 19161 und den bei der Olsaat durch die Chemie Revisions und Treuhand Gesellschaft m b H durchgefuhrten Bilanz Prufungsberichten der Sojakampagnen 1939 1941 BAL 013 017 MF 103 zitiert nach Drews 2002 235 Drews 2002 289 Wilmowsky 1961 203f Wilmowsky 1961 192 Sohn Rethel 1992 51 85f Christoph Gnau Die deutschen Eliten und der Zweite Weltkrieg PapyRossa Koln 2007 ISBN 978 3 89438 368 8 S 96 Satzung nach Schwarzenau 1974 I 121f ausdrucklich ab 1938 keine Beamten als Mitglieder Schwarzenau 1974 I 179 Sohn Rethel 1992 102 107 Carl Freytag Beobachter im Reich der Mitte In Industrie und Nationalsozialismus Aufzeichnungen aus dem Mitteleuropaischen Wirtschaftstag Hrsg und eingeleitet von C Freytag Wagenbach Berlin 1992 S 23f Freytag 1992 24 Brief Sohn Rethels im Max Horkheimer Archiv I 23 Brief Sohn Rethel an Adorno in Christoph Godde Hrsg Theodor W Adorno und Alfred Sohn Rethel Briefwechsel 1936 1969 edition text kritik Munchen 1991 ISBN 3 88377 403 0 79ff Sohn Rethel 1992 102 Sohn Rethel 1992 101 Sohn Rethel 1992 103 Sohn Rethel 1992 55f Sohn Rethel 1992 104 107 Sohn Rethel 1992 104 Sohn Rethel 1992 105 Sohn Rethel 1992 111 Schwarzenau 1974 I 179 Seckendorf 1993 30 Zitiert in Engdahl 2009 217 Wilmowsky 1961 193 Zitiert in Engdahl 2009 218 penetration pacifique Dieses Motto war von Paul Tirard formuliert worden als er franzosischer Generalresident in Marokko war Als Hoher Kommissar fur das Rheinland nach 1918 gebrauchte er diese Formulierung in Zusammenhang mit den franzosischen Zielen am Rhein In Dieter Marc Schneider Franzosische Besatzungspolitik in Deutschland Le reve d une liberation des pays rhenans in Hartmut Mehringer Michael Schwartz Hermann Wentker Erobert oder befreit Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 1999 ISBN 978 3 486 64504 0 S 33 GoogleBooks Korrektur Paul Tirard war nicht Generalresident in Marokko gewesen sondern Chef der Zivilverwaltung beim Stab des franzosischen Generalresidenten in Marokko General Hubert Lyautey Quelle Historisches Lexikon Bayerns William Engdahl Mit der Olwaffe zur Weltmacht Der Weg zur neuen Weltordnung edition steinherz Wiesbaden 2002 ISBN 3 9807378 2 9 S 50 52 56 vgl Literatursuche nach Teile und Herrsche England mit Google Books Zur Mitgliederliste des MWT Kuratoriums siehe Schumann 1973 53 Gluck 1963 122 Engdahl 2009 220 Seckendorf 1993 31 Drews 2002 219f Engdahl 2009 219 Schumann 1973 S 54 58 siehe S 56 mit einer ausfuhrlichen Liste von den der SOEG angegliederten Institute Abteilungen Gruppen und Arbeitskreise Schumann 1973 58 Schwarzenau 1974 I 244 Sudosteuropa Einbindung oder Ausbeutung Online Zeitung der Universitat Wien 23 Januar 2007 Sohn Rethel 1992 67 Fn 38 1978 580 Drews 2002 204 GoogleBooks Schwarzenau 1974 I 40 vgl Wilmowsky 1961 Gluck 1963 Schonfeld 1988 Peter Kruger 1995 und ein dreijahriges Forschungsprojekt an der Universitat Wien Erganzungsraum Sudosteuropa 1 2 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im August 2018 Suche in Webarchiven Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Institut fur Zeitgeschichte 2006 2009 Kruger 1995 298 Sohn Rethel 1992 129 Sohn Rethel 1989 226f Sohn Rethel 1992 38ff Zum Beispiel Henry Turner Die Grossunternehmer und der Aufstieg Hitlers Siedler Verlag Berlin 1985 S 207f Wolfgang Mommsen Die Mitteleuropaidee und die Mitteleuropaplanungen im Deutschen Reich vor und wahrend des Ersten Weltkrieges in Mitteleuropa Konzeptionen in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Richard G Plaschka Horst Haselsteiner Arnold Suppan Anna Drabek Birgitta Zaar Hrsg Verlag der Oesterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1995 ISBN 3 7001 2138 5 3 24 S 23f Bernd Jurgen Wendt England und der deutsche Drang nach Sudosten Kapitalbeziehungen und Warenverkehr in Sudosteuropa zwischen den Weltkriegen In Imanuel Geiss Bernd Jurgen Wendt Hrsg Deutschland in der Weltpolitik des 19 und 20 Jahrhunderts Bertelsmann Universitatsverlag Dusseldorf 1973 Festschrift fur Fritz Fischer ISBN 3 571 09198 1 483 512 S 484ff Dirk Stegmann Mitteleuropa 1925 1934 Zum Problem der Kontinuitat deutscher Aussenhandelspolitik von Stresemann bis Hitler in Dirk Stegmann Bernd Jurgen Wendt Peter Christian Witt Hrsg Industrielle Gesellschaft und politisches System Festschrift fur Fritz Fischer zum siebzigsten Geburtstag Verlag Neue Gesellschaft Bonn 1978 ISBN 3 87831 269 5 203 224 S 207ff Sohn Rethel 1992 81 So mit dem Mittel der Kontingentierung konnte man viel wirksamer vorgehen als mit dem Versuch Zollpraferenzen fur die donaulandischen Agraruberschusse einzufuhren der am hartnackigen Einspruch Englands gescheitert war Zum Beispiel Lord Lothian Philip Kerr schlug 1937 vor dass Deutschland in Mittel und Osteuropa eine dem Commonwealth ahnliche Vereinigung von Staaten und deutschen Volksgruppen bilden solle In Lord Lothian England und Deutschland in Europaische Revue XIII Heft 5 1937 339 350 S 349 Wenn Deutschland und seine ostlichen Nachbarn eine Vereinigung nach britischem oder amerikanischem Vorbilde begrunden konnten wurde das grosste wirtschaftliche Problem seiner Losung ganz bedeutend nahergekommen sein Deutschland wurde uber eine wirtschaftliche Zone verfugen die derjenigen der anderen Grossmachte nicht unahnlich ware The Royal Institute of International Affairs in collaboration with The London and Cambridge Economic Service South Eastern Europe A Political and Economical Survey London 1939 S 201 Da die britischen Exporte nach den 5 Landern Sudosteuropas nur 1 der britischen Gesamtausfuhr betragen und die deutschen Exporte nach fast allen ubrigen Teilen der Welt in letzter Zeit gefallen sind so scheint es mir empfehlenswert der deutschen Handelsexpansion in diesem Gebiet kein Hindernis in den Weg zu legen Deshalb zeigt sich auf jeden Fall bis zum Fruhjahr 1939 dass per Saldo die sudosteuropaischen Lander in materieller Hinsicht gewonnen haben und zunachst durch die Zunahme der deutschen Einkaufe Deutschland hat ihnen dabei zu hoheren Exportpreisen zur Steigerung ihrer Volkseinkommen verholfen aber bisher seine Position bei Verhandlungen nicht dazu ausgenutzt die Terms of Trade zu seinen Gunsten zu gestalten so dass sich auch ihre Real Einkommen erhohten Zitiert nach und ubersetzt von Friedbert Gluck Der Mitteleuropaische Wirtschaftstag 1963 S 115 Viele Beispiele und Zitate fur eine offene britische Unterstutzung der deutschen Sudosteuropa Expansion finden sich in Karlheinz Schadlich Appeaser in Aktion Hitlers britische Freunde in der Anglo German Fellowship In Jahrbuch fur Geschichte 3 1969 S 197 234 ISSN 0448 1526 70 Jahre Nah und Mittelost Verein e V Hintergrunde und Entwicklung Festschrift 2004 66 S PDF Datei 831 kB Fritz Hesse Das Spiel um Deutschland List Munchen 1953 S 240 Fur die Angelsachsen war es vollig gleichgultig wer Deutschland regierte Die einfache Tatsache dass Deutschland zur grossten Kontinentalmacht geworden war reichte den Angelsachsen und den Franzosen um in den Krieg zu ziehen Zitiert in Engdahl 2009 S 143 Fn 43 Die vorgefasste Konzeption der Englander und Amerikaner finde ich insbesondere in dem Buch von Sir Halford Mackinder Democratic Ideals and Reality London 1919 vertreten Seine Lehre vom Herzland sowie die des Admiral Mahan haben zu dem volligen Missverstandnis der Politik der Kontinentalmachte gefuhrt ohne die man die englische und die amerikanische Politik in diesem Jahrhundert nicht verstehen kann Es sind insbesondere diese Gedanken gewesen auf Grund derer die Angelsachsen im Interesse ihrer Sicherheit Deutschland zerschlagen zu mussen glaubten Hesse 1953 240 Fn zitiert nach Engdahl 2009 S 223f Fn 5 Engdahl 2009 192 Dillon Read amp amp Co and the Aristocracy of Stock Profits Catherine Austin Fitts 2006 Antony C Sutton Chapter One Wall Street Paves the Way for Hitler in Wall Street and the Rise of Hitler Arlington House Publishers New Rochelle New York 1976 Antony C Sutton Chapter Seven Who Financed Adolf Hitler In Wall Street and the Rise of Hitler Arlington House Publishers New Rochelle New York 1976 Engdahl 2009 191 Antony C Sutton Chapter Three General Electric Funds Hitler in Wall Street and the Rise of Hitler Arlington House Publishers New Rochelle New York 1976 Higham 1983 Kap 3 Chapter 3 The Secrets of Standard Oil Antony C Sutton Wall Street and the Rise of Hitler Arlington House Publishers New Rochelle New York 1976 reformation org Charles Higham Trading with the Enemy An expose of the Nazi American money plot 1933 1949 Delacorte New York 1983 siehe dazu Alex Callinicos The new mandarins of American power the Bush administration s plans for the world Polity Press Cambridge 2004 ISBN 0 7456 3274 2 S 159 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Engdahl 2009 165 Engdahl 2009 167 Engdahl 2009 Kap 6 Planungen fur das Amerikanische Jahrhundert die War amp Peace Studies bezieht sich hier unter anderem auf Neil Smith American Empire Roosevelt s Geographer and the Prelude to Globalization University of California Press Berkeley 2003 ISBN 0 520 23027 2 GoogleBooks Grundung der War amp Peace Studies des CFR Zum Beispiel ist keine Erwahnung des MWT enthalten im neuesten Uberblickswerk zu diesem Themengebiet bei James Adam Tooze Okonomie der Zerstorung Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus Schriftenreihe der Bundeszentrale fur Politische Bildung Bonn 2007 926 S ISBN 978 3 89331 822 3 relativ viel Aufmerksamkeit erhalt der MWT bei Christoph Gnau Die deutschen Eliten und der Zweite Weltkrieg PapyRossa Hochschulschriften Koln 2007 ISBN 978 3 89438 368 8 S 22 62f 87 91 Gnau bezeichnet den MWT als reprasentativ fur die deutsche Wirtschaft eine grundlegende Differenz zu den NSDAP Zielen kann er nicht erkennen S 63 Drews 2002 203f Fn 38 GoogleBooks Kruger 1995 291 Andreas Hillgruber resumiert die deutsche Sudosteuropapolitik der 1930er Jahre ohne namentliche Nennung des MWT Zieht man ein Fazit der deutschen Sudosteuropa Politik von 1930 bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges dann ist zu konstatieren dass die Konzeption eines deutsch gefuhrten Mitteleuropas mit Schwergewicht im Donau und Balkanraum trotz aller Anstrengungen nur zum Teil Wirklichkeit wurde dass das Angestrebte ein Fragment blieb In Deutsche Aussenpolitik im Donauraum 1930 bis 1939 S 145 in Andreas Hillgruber Die Zerstorung Europas Beitrage zur Weltkriegsepoche 1914 bis 1945 Ullstein Propylaen Frankfurt am Main 1988 ISBN 3 549 05770 9 S 137 146 Sohn Rethel 1992 90 102f 160f 166f Borkin 1986 68 Karl Heinz Roth Von der Rustungskonjunktur zum Raubkrieg Die Ursachen der deutschen Aggressionspolitik 1938 39 in Werner Rohr Brigitte Berlekamp Karl Heinz Roth Hrsg Der Krieg vor dem Krieg Politik und Okonomik der friedlichen Aggressionen Deutschlands 1938 39 VSA Hamburg 2001 ISBN 978 3 87975 837 1 29 97 S 71 96f Zum Beispiel David Abraham The Collapse of the Weimar Republic Political Economy and Crisis Princeton New Jersey 1981 2nd ed Holmes amp Meier 1986 ISBN 978 0 8419 1084 3 Preface und S 224 228 Abrahams Dissertationsthese einer Unterstutzung der Grossindustrie fur die NSDAP damit diese die Arbeiterbewegung unterdrucke stiess auf den entschiedenen Widerstand von Henry Turner siehe William Grimes Henry Turner 76 Historian and Author Is Dead In New York Times 19 Januar 2009 Bei diesem Verlag waren die SS Manner Wilhelm Spengler Hans Ernst Schneider und Hans Rossner um 1960 aktiv Spengler sogar hauptberuflich als Lektor der entsprechendes Material in den Verlag holte und auch als Vorstandsmitglied der Stillen Hilfe fur verurteilte Kriegsverbrecher fungierte Aus dem Archiv des Dt Wirtschaftsinstituts Ost Berlin Register Deutsche Bank Nr 6443 Bd 1 Im Buch gekurzt Wilmowsky erwahnt hier dass der MWT auch Kriegsmaterialgeschafte z B mit Rumanien betrieben hat An Mitgliedern nennt eine Anmerkung der Herausgeber erneut Hermann Abs Philipp F Reemtsma Wilhelm Zangen und Karl Blessing Normdaten Korperschaft GND 117170 7 GND Explorer lobid OGND AKS

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