Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Nivale Höhenstufe von lateinisch nivalis beschneit auch Nivalstufe englisch nivale zone Frostschuttstufe und vereinzelt

Nivale Höhenstufe

  • Startseite
  • Nivale Höhenstufe
Nivale Höhenstufe
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Nivale Höhenstufe (von lateinisch nivalis „beschneit“, auch Nivalstufe (englisch nivale zone), Frostschuttstufe und vereinzelt Schnee-, Eis-, Felsstufe beziehungsweise daraus kombinierte Bezeichnungen) ist die orographische Bezeichnung für die oberste Vegetationsstufe vieler Hochgebirge, in der keine lückenlose Pflanzendecke mehr vorhanden ist (Auflösungszone der baumfreien, alpinen Vegetation bis zum Frostschutt), sowie für eine geomorphologische Höhenstufe, deren formbildende Prozesse von Frost (Frostverwitterung) und Schnee (Nivales Klima) bestimmt werden.

In beiden Modellen gilt die klimatische Schneegrenze – oberhalb der ganzjährig Schnee liegt – als Untergrenze der nivalen Stufe. Aus ökologisch-geobotanischer Sicht wird unterhalb davon häufig eine subnivale Übergangszone zur alpinen Höhenstufe definiert: Zumeist handelt es sich um Regionen, die bis zu vier Monaten im Jahr schneefrei sind, deren Bewuchs ist bereits nicht mehr lückenlos, sondern schon „inselartig“, gehört aber noch zum alpinen Artenspektrum. In ariden Trockenklimaten können auch grundsätzlich schneefreie Gebirgs-Kältewüsten damit gemeint sein, auch wenn sie bis in die alpine Stufe hinabreichen. Richtung Gipfelregion kann sich noch eine Gletscherstufe anschließen, die jedoch nur noch geomorphologisch differenziert wird.

In humiden Hochgebirgen wird die nivale Vegetationsstufe zum Teil in die untere (subnivale) sowie eine mittlere und obere Nivalstufe unterteilt. Nach einer Untersuchung von Christian Körner und anderen sind 0,4 % der Landoberfläche (ohne Antarktika) der nivalen Höhenstufe zuzurechnen; das sind rund 3 % aller Gebirgsregionen.

Die nivale Vegetation besteht in erster Linie aus niederen Pflanzen wie Algen, Moosen, Flechten, Bärlapppflanzen und Farnen sowie Pilzen.

Die nivale Stufe ist im Allgemeinen von schroffen Geländeformen, nacktem Fels, Gipfeln und Graten geprägt. Die wenigen Standorte der Pflanzenwelt sind extrem extrazonal (beispielsweise „Felsinseln“ im ewigen Eis, sogenannte Nunatakker) und häufig gleichzeitig azonal (wie etwa die Vegetation der Schneetälchen).

Nomenklatur

Die Begriffe planar, kollin, montan, alpin und nival gehören in Geobotanik, Biogeographie und Ökologie zu der am weitesten verbreiteten, „klassischen“ Nomenklatur für Höhenstufen mit ihren jeweils typischen Klimata und der potenziellen natürlichen Vegetation. Obwohl sich diese Bezeichnungen, die aus der traditionellen Alpenforschung stammen, ursprünglich nur auf humide Gebirge der gemäßigten Breiten bezogen, werden sie heute (mit den bereits beschriebenen Ausnahmen) auch für Gebirge anderer Klimazonen verwendet. Aufgrund dessen kann es keine allgemeingültigen Definitionen geben, da die Abstufung immer auf die tatsächlichen Verhältnisse eines konkreten Gebirges bezogen ist. Einige Autoren benutzen daher – insbesondere bei völlig andern ökologischen Verhältnissen – abweichende Bezeichnungen und Abfolgen, um Verwechslungen und falsche Schlussfolgerungen zu vermeiden.

Alternative Bezeichnungen

Die Bezeichnung nival ist im Gegensatz zu den Bezeichnungen für tiefere Lagen auch über die gemäßigte Zone hinaus allgemein üblich. Einige Autoren wählen jedoch für andere Klimazonen eine andere Benennung, die sich aus einer Vorsilbe und dem Namen der Klimazone zusammensetzt: Benutzt wird etwa kryo- oder kryoromediterran (für mediterrane Gebirge).

Darüber hinaus verwenden einige Autoren auch eigene Bezeichnungen – wie etwa der peruanische Geograph Javier Pulgar Vidal, der für die tropischen Anden die nivale Stufe der Janca definierte. Der klassisch lateinamerikanische Begriff Tierra nevada („Schneeland“) bezeichnet ebenfalls die Nivalregion.

Charakteristik

Klima und physikalische Prozesse

Bei Jahres-Mitteltemperaturen von −1° bis −2° C beginnt die Wirkung nivaler Vorgänge auf Böden und Gestein – etwa Permafrost, Frostsprengung, Geschiebe und die Entstehung von Frostmusterböden. Die Schroffheit der höchsten Gebirgsregionen ist vor allem eine Folge der Schneeformung, die aus einem Wechsel von Frostsprengung und Abtransport durch Gelifluktion beruht. Je häufiger der Temperaturwechsel von Frieren – mit einer Ausdehnung des Wasservolumens – zu Tauen, desto stärker entstehen Grate und Spitzen sowie Blockhalden. Demnach sind diese Formen im Tageszeitenklima der Tropen besonders ausgeprägt, da die Temperaturunterschiede in Tag/Nacht-Intervallen wechseln statt in Jahreszeiten-Intervallen wie in außertropischen Klimazonen.

Die Jahresmitteltemperatur nivaler Regionen liegt im Schnitt unter −3° C. Die Temperatur ist jedoch kein ausreichendes Kriterium zur Festlegung, denn während in feuchten, wolkenreichen Seeklimaten unter +4/5° C ausreichen, um eine dauerhafte Schneedecke zu erhalten, sind dazu in trockenen, sonnigen Kontinentalklimaten Jahresmittel von mindestens −10/−8° C notwendig.

Vorgaben zur nivalen Vegetationsstufe

Während die Vegetationsstrukturen der subalpinen und alpinen Stufe aller Klimazonen deutliche Unterschiede aufweisen, gleichen sie sich weiter aufwärts im extremen Hochgebirgsklima immer mehr an, sodass die (sub)nivale Region als höchste Stufe pflanzlichen Lebens weltweit große Ähnlichkeiten aufweist.

In der unteren Nivalstufe beginnen sich die alpinen Matten in kleine Vegetationsinseln mit Gräsern, Polster- oder Rosettenpflanzen aufzulösen. Dazwischen liegen offene, steinige Böden, auf denen häufig Laubmoose, sowie in geschützten Senken Farnpflanzen oder Pilze wachsen.

Die mittlere Nivalstufe – bei der schneefreie Stellen bereits die Ausnahme sind – finden sich noch vereinzelt kriechende Polster- und Felsspaltenpflanzen.

In der oberen Nivalstufe wachsen auf offenen Flächen praktisch nur noch Thallophyten – wie Moose, Algen und Flechten. Sehr wenige Gefäßpflanzen-Arten können hier noch auf lokalklimatisch begünstigten Mikrostandorten gedeihen.

Anwendung

Die Vegetation ist aufgrund der extremen Lebensbedingungen weltweit sehr artenarm und auf die Pflanzenformationen bezogen finden sich überall die gleichen Überlebensstrategien; jedoch finden sich Richtung Äquator aufgrund der großen Isolation überdurchschnittlich viele Endemiten. Zwei Arten, die fast überall vorkommen, sind Gegenblättriger Steinbrech und Alpen-Säuerling.

Im Himalaya wurden Krustenflechten bis auf eine Höhe von 7400 m gefunden. An Blütenpflanzen können hier nur sehr wenige Arten an vereinzelten Standorten wachsen, so etwa der Gletscher-Hahnenfuß bis auf 4270 m in den Alpen oder die Alpenscharte Saussurea gnaphalodes am Mount Everest in 6400 m Meereshöhe. In den Tropen kommen einige Rosettenpflanzen und in den trocken-subtropischen Gebirgen Mittelasiens Dornpolster hinzu.

Anthropogener Einfluss

Die zur sogenannten Anökumene zählenden nivalen Gebirgsregionen gehören aufgrund ihrer Abgeschiedenheit, ihrer schweren Zugänglichkeit und des extremen Klimas, dass jegliche Formen der Landwirtschaft unmöglich mach, weltweit zum allergrößten Teil zu den verbliebenen Wildnis-Regionen. Allein der Tourismus (Bergsteigen, Alpinski), wissenschaftliche Laboratorien (etwa Sternwarten) und der Abbau seltener Mineralien spielen lokal eine Rolle.

Viele nivale Regionen sind heute von der globalen Erwärmung betroffen, die die speziell angepassten Arten gefährdet: Steigende Temperaturen fördern etwa die höhenwärtige Ausbreitung von Gräsern und Blütenpflanzen.

Beispiele für Höhenfestlegungen

Die folgende Auflistung zeigt die enormen Unterschiede anhand einiger Beispiele:

Ökozone Gebirge/Region (Land) ab
Polare Zone Brooks Range (Alaska, Vereinigte Staaten) 600 m
Boreale Zone Chugach Mountains (Alaska, Vereinigte Staaten) 1450/1550 m
Boreale Zone Zentrales Kamtschatka-Gebirge (Russland) 1500/2500 m
Immerfeuchte Subtropen Ruapehu (Nordinsel, Neuseeland) 2000 m
Feuchte Mittelbreiten Westhänge der Southern Alps (Südinsel, Neuseeland) 2200 m
Feuchte Mittelbreiten nördliche Schweizer Alpen 2400/2500 m
Winterfeuchte Subtropen Teide-Nordhang (Teneriffa) 2700 m
Winterfeuchte Subtropen Südliche Seealpen (Frankreich) 2900 m
Winterfeuchte Subtropen West-Kaukasus (Georgien) 2900/3000 m
Trockene Mittelbreiten Schugnankette (Tadschikistan) 4000/4200 m
Immerfeuchte Tropen Puncak Trikora (Neuguinea, Indonesien) 4100/4200 m
Tropisch / subtropische Trockengebiete Nanga Parbat Südabdachung (Pakistan) 4500 m
Immerfeuchte Tropen Äquatoriale Anden-Ostabdachung (Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru) 4500 m
Sommerfeuchte Tropen Sierra Nevada (Mexiko) 4600 m

Einzelnachweise

  1. Matthias Schaefer: Wörterbuch der Ökologie. Springer, 2012, ISBN 978-3-8274-2562-1, S. 116, 283, Stichworte subnival und Höhenstufung. 
  2. Christian Körner, Jens Paulsen und Eva M. Spehn: A definition of mountains and their bioclimatic belts for global comparisons of biodiversity data, in Alpine Botany 121, doi:10.1007/s00035-011-0094-4, Table 2: The global area of bioclimatic mountain belts for rugged terrain, abgerufen am 2. Januar 2021
  3. Andreas Heitkamp: Mehr als nur die Höhe, Der Versuch einer Typologie, Kapitel im Dossier Gebirgsbildung auf scinexx.de, 26. November 2004, abgerufen am 17. Juni 2020.
  4. Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologischer, dynamischer und historischer Sicht. 5., stark veränderte und verbesserte Auflage. Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-2696-6.
  5. Conradin Burga, Frank Klötzli und Georg Grabherr (Hrsg.): Gebirge der Erde – Landschaft, Klima, Pflanzenwelt. Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-4165-5. S. 32–33, 37, 46–54, 99, 104–114, 124–134, 158–162, 172–179, 184–185, 193, 200–209, 242, 255, 332, 372, 377–378, 385, 401–416.
  6. Jörg S. Pfadenhauer und Frank A. Klötzli: Vegetation der Erde. Springer Spektrum, Berlin/Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-41949-2. S. 305, 338, 474.
  7. Werner Bätzing: Kleines Alpen-Lexikon. Umwelt – Wirtschaft – Kultur. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-42005-2, S. 104–108.
  8. Frank Lehmkuhl: Geomorphologische Höhenstufung in den Alpen unter besonderer Berücksichtigung des nivalen Formenschatzes, Dissertation, Goltze, Göttingen 1989; ISBN 978-3-88452-088-8.
  9. Dieter Heinrich, Manfred Hergt: Atlas zur Ökologie. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1990, ISBN 3-423-03228-6. S. 97.
  10. Michael Richter (Autor), Wolf Dieter Blümel et al. (Hrsg.): Vegetationszonen der Erde. 1. Auflage, Klett-Perthes, Gotha und Stuttgart 2001, ISBN 3-623-00859-1. S. 295–298, 301, 304, 313.
  11. Altrincham Grammar School for Girls: Geographic Research – The Natural Environment of Tongariro National Park. In: http://aggsgeography.weebly.com, Altrincham, GB, abgerufen am 2. September 2020.
  12. Markus Setzepfand: Die epiphytische und lianoide Vegetation auf Weinmannia racemosa in warm-temperaten Regenwäldern in Camp Creek, Zentral-Westland, Südinsel, Neuseeland, Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg im Breisgau 2001, pdf-Version, S. 16.
  13. Brigitta Erschbamer (Leitung): Auslandsexkursion Tenerife - 29.04. bis 6.5. 2016, Institut für Botanik, Universität Innsbruck, Online-Exkursionsbericht (Memento des Originals vom 24. Juni 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2, abgerufen am 3. August 2020, S. 20–26, 58, 69.
  14. Desiree Dotter: Kleinräumige Vegetationsstrukturen im Ostpamir Tadschikistans. Der Einfluss anthropogener und natürlicher Störungen, Diplomarbeit, Institut für Geographie der Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen 2009, Online pdf-Version, S. 6, Daten aus Grafik abgeleitet.
  15. Marcus Nüsser: Himalaya – Karakorum – Hindukusch: Naturräumliche Differenzierung, Nutzungsstrategien und sozioökonomische Entwicklungsprobleme im südasiatischen Hochgebirgsraum, UNI Heidelberg 2006, pdf-Version, S. 167.
  16. Die Höhenstufen der Anden geohilfe.de
  17. traditionelle Einteilung nach Humboldt u. Bonpland, nach W. Zech, G. Hintermaier-Erhard: Böden der Welt – Ein Bildatlas. Heidelberg 2002, S. 98. 
  18. Wilhelm Lauer: The Altitudinal Belts of the Vegetation in the Central Mexican Highlands and Their Climatic Conditions. In: Arctic and Alpine Research. 5:sup3, A99-A113, Universität Colorado, 1973, S. A101–A102, doi:10.1080/00040851.1973.12003723.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 03:55

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Nivale Höhenstufe, Was ist Nivale Höhenstufe? Was bedeutet Nivale Höhenstufe?

Nivale Hohenstufe von lateinisch nivalis beschneit auch Nivalstufe englisch nivale zone Frostschuttstufe und vereinzelt Schnee Eis Felsstufe beziehungsweise daraus kombinierte Bezeichnungen ist die orographische Bezeichnung fur die oberste Vegetationsstufe vieler Hochgebirge in der keine luckenlose Pflanzendecke mehr vorhanden ist Auflosungszone der baumfreien alpinen Vegetation bis zum Frostschutt sowie fur eine geomorphologische Hohenstufe deren formbildende Prozesse von Frost Frostverwitterung und Schnee Nivales Klima bestimmt werden Alkavagge und Kuopervagge im nordschwedischen Nationalpark Sarek Im Vordergrund obere Alpinstufe im Mittelgrund subnivale Auflosungszone der Pflanzendecke im Hintergrund die ausgepragte fast vegetationsfreie nivale Hohenstufe zwischen dauerhaften SchneefeldernIn den sommerfeuchten Tropen hier Lago Chungara Nord Chile beginnt die subnivale Stufe erst auf fast 4600 m Meereshohe Inseln im ewigen Eis sogenannte Nunatakker gehoren zu den extremsten Lebensraumen der Erde Auf den Kukeri Nunatakker Sud Shetland Inseln leben Krustenflechten und an geschutzten Stellen etliche MoosartenAlpen Mannsschild eine polsterbildende Pflanze der Nivalstufe der Alpen In beiden Modellen gilt die klimatische Schneegrenze oberhalb der ganzjahrig Schnee liegt als Untergrenze der nivalen Stufe Aus okologisch geobotanischer Sicht wird unterhalb davon haufig eine subnivale Ubergangszone zur alpinen Hohenstufe definiert Zumeist handelt es sich um Regionen die bis zu vier Monaten im Jahr schneefrei sind deren Bewuchs ist bereits nicht mehr luckenlos sondern schon inselartig gehort aber noch zum alpinen Artenspektrum In ariden Trockenklimaten konnen auch grundsatzlich schneefreie Gebirgs Kaltewusten damit gemeint sein auch wenn sie bis in die alpine Stufe hinabreichen Richtung Gipfelregion kann sich noch eine Gletscherstufe anschliessen die jedoch nur noch geomorphologisch differenziert wird In humiden Hochgebirgen wird die nivale Vegetationsstufe zum Teil in die untere subnivale sowie eine mittlere und obere Nivalstufe unterteilt Nach einer Untersuchung von Christian Korner und anderen sind 0 4 der Landoberflache ohne Antarktika der nivalen Hohenstufe zuzurechnen das sind rund 3 aller Gebirgsregionen Die nivale Vegetation besteht in erster Linie aus niederen Pflanzen wie Algen Moosen Flechten Barlapppflanzen und Farnen sowie Pilzen Die nivale Stufe ist im Allgemeinen von schroffen Gelandeformen nacktem Fels Gipfeln und Graten gepragt Die wenigen Standorte der Pflanzenwelt sind extrem extrazonal beispielsweise Felsinseln im ewigen Eis sogenannte Nunatakker und haufig gleichzeitig azonal wie etwa die Vegetation der Schneetalchen NomenklaturDie Begriffe planar kollin montan alpin und nival gehoren in Geobotanik Biogeographie und Okologie zu der am weitesten verbreiteten klassischen Nomenklatur fur Hohenstufen mit ihren jeweils typischen Klimata und der potenziellen naturlichen Vegetation Obwohl sich diese Bezeichnungen die aus der traditionellen Alpenforschung stammen ursprunglich nur auf humide Gebirge der gemassigten Breiten bezogen werden sie heute mit den bereits beschriebenen Ausnahmen auch fur Gebirge anderer Klimazonen verwendet Aufgrund dessen kann es keine allgemeingultigen Definitionen geben da die Abstufung immer auf die tatsachlichen Verhaltnisse eines konkreten Gebirges bezogen ist Einige Autoren benutzen daher insbesondere bei vollig andern okologischen Verhaltnissen abweichende Bezeichnungen und Abfolgen um Verwechslungen und falsche Schlussfolgerungen zu vermeiden Alternative Bezeichnungen Die Bezeichnung nival ist im Gegensatz zu den Bezeichnungen fur tiefere Lagen auch uber die gemassigte Zone hinaus allgemein ublich Einige Autoren wahlen jedoch fur andere Klimazonen eine andere Benennung die sich aus einer Vorsilbe und dem Namen der Klimazone zusammensetzt Benutzt wird etwa kryo oder kryoromediterran fur mediterrane Gebirge Daruber hinaus verwenden einige Autoren auch eigene Bezeichnungen wie etwa der peruanische Geograph Javier Pulgar Vidal der fur die tropischen Anden die nivale Stufe der Janca definierte Der klassisch lateinamerikanische Begriff Tierra nevada Schneeland bezeichnet ebenfalls die Nivalregion CharakteristikKlima und physikalische Prozesse Ein typisches Phanomen der Nivalstufe ist die Frostsprengung Bei Jahres Mitteltemperaturen von 1 bis 2 C beginnt die Wirkung nivaler Vorgange auf Boden und Gestein etwa Permafrost Frostsprengung Geschiebe und die Entstehung von Frostmusterboden Die Schroffheit der hochsten Gebirgsregionen ist vor allem eine Folge der Schneeformung die aus einem Wechsel von Frostsprengung und Abtransport durch Gelifluktion beruht Je haufiger der Temperaturwechsel von Frieren mit einer Ausdehnung des Wasservolumens zu Tauen desto starker entstehen Grate und Spitzen sowie Blockhalden Demnach sind diese Formen im Tageszeitenklima der Tropen besonders ausgepragt da die Temperaturunterschiede in Tag Nacht Intervallen wechseln statt in Jahreszeiten Intervallen wie in aussertropischen Klimazonen Die Jahresmitteltemperatur nivaler Regionen liegt im Schnitt unter 3 C Die Temperatur ist jedoch kein ausreichendes Kriterium zur Festlegung denn wahrend in feuchten wolkenreichen Seeklimaten unter 4 5 C ausreichen um eine dauerhafte Schneedecke zu erhalten sind dazu in trockenen sonnigen Kontinentalklimaten Jahresmittel von mindestens 10 8 C notwendig Vorgaben zur nivalen Vegetationsstufe Flechten auf Felsgestein Die eigentlichen Herrscher des nivalen Lebensraumes Wahrend die Vegetationsstrukturen der subalpinen und alpinen Stufe aller Klimazonen deutliche Unterschiede aufweisen gleichen sie sich weiter aufwarts im extremen Hochgebirgsklima immer mehr an sodass die sub nivale Region als hochste Stufe pflanzlichen Lebens weltweit grosse Ahnlichkeiten aufweist In der unteren Nivalstufe beginnen sich die alpinen Matten in kleine Vegetationsinseln mit Grasern Polster oder Rosettenpflanzen aufzulosen Dazwischen liegen offene steinige Boden auf denen haufig Laubmoose sowie in geschutzten Senken Farnpflanzen oder Pilze wachsen Die mittlere Nivalstufe bei der schneefreie Stellen bereits die Ausnahme sind finden sich noch vereinzelt kriechende Polster und Felsspaltenpflanzen In der oberen Nivalstufe wachsen auf offenen Flachen praktisch nur noch Thallophyten wie Moose Algen und Flechten Sehr wenige Gefasspflanzen Arten konnen hier noch auf lokalklimatisch begunstigten Mikrostandorten gedeihen Anwendung Gletscher Hahnenfuss eine der wenigen Blutenpflanzen der oberen nivalen Region Die Vegetation ist aufgrund der extremen Lebensbedingungen weltweit sehr artenarm und auf die Pflanzenformationen bezogen finden sich uberall die gleichen Uberlebensstrategien jedoch finden sich Richtung Aquator aufgrund der grossen Isolation uberdurchschnittlich viele Endemiten Zwei Arten die fast uberall vorkommen sind Gegenblattriger Steinbrech und Alpen Sauerling Im Himalaya wurden Krustenflechten bis auf eine Hohe von 7400 m gefunden An Blutenpflanzen konnen hier nur sehr wenige Arten an vereinzelten Standorten wachsen so etwa der Gletscher Hahnenfuss bis auf 4270 m in den Alpen oder die Alpenscharte Saussurea gnaphalodes am Mount Everest in 6400 m Meereshohe In den Tropen kommen einige Rosettenpflanzen und in den trocken subtropischen Gebirgen Mittelasiens Dornpolster hinzu Anthropogener EinflussAtacama Large Millimeter submillimeter Array Radioteleskop in den chilenischen Anden auf rund 5000 m Die zur sogenannten Anokumene zahlenden nivalen Gebirgsregionen gehoren aufgrund ihrer Abgeschiedenheit ihrer schweren Zuganglichkeit und des extremen Klimas dass jegliche Formen der Landwirtschaft unmoglich mach weltweit zum allergrossten Teil zu den verbliebenen Wildnis Regionen Allein der Tourismus Bergsteigen Alpinski wissenschaftliche Laboratorien etwa Sternwarten und der Abbau seltener Mineralien spielen lokal eine Rolle Viele nivale Regionen sind heute von der globalen Erwarmung betroffen die die speziell angepassten Arten gefahrdet Steigende Temperaturen fordern etwa die hohenwartige Ausbreitung von Grasern und Blutenpflanzen Beispiele fur HohenfestlegungenDie folgende Auflistung zeigt die enormen Unterschiede anhand einiger Beispiele Okozone Gebirge Region Land abPolare Zone Brooks Range Alaska Vereinigte Staaten 600 mBoreale Zone Chugach Mountains Alaska Vereinigte Staaten 1450 1550 mBoreale Zone Zentrales Kamtschatka Gebirge Russland 1500 2500 mImmerfeuchte Subtropen Ruapehu Nordinsel Neuseeland 2000 mFeuchte Mittelbreiten Westhange der Southern Alps Sudinsel Neuseeland 2200 mFeuchte Mittelbreiten nordliche Schweizer Alpen 2400 2500 mWinterfeuchte Subtropen Teide Nordhang Teneriffa 2700 mWinterfeuchte Subtropen Sudliche Seealpen Frankreich 2900 mWinterfeuchte Subtropen West Kaukasus Georgien 2900 3000 mTrockene Mittelbreiten Schugnankette Tadschikistan 4000 4200 mImmerfeuchte Tropen Puncak Trikora Neuguinea Indonesien 4100 4200 mTropisch subtropische Trockengebiete Nanga Parbat Sudabdachung Pakistan 4500 mImmerfeuchte Tropen Aquatoriale Anden Ostabdachung Venezuela Kolumbien Ecuador Peru 4500 mSommerfeuchte Tropen Sierra Nevada Mexiko 4600 mEinzelnachweiseMatthias Schaefer Worterbuch der Okologie Springer 2012 ISBN 978 3 8274 2562 1 S 116 283 Stichworte subnival und Hohenstufung Christian Korner Jens Paulsen und Eva M Spehn A definition of mountains and their bioclimatic belts for global comparisons of biodiversity data in Alpine Botany 121 doi 10 1007 s00035 011 0094 4 Table 2 The global area of bioclimatic mountain belts for rugged terrain abgerufen am 2 Januar 2021 Andreas Heitkamp Mehr als nur die Hohe Der Versuch einer Typologie Kapitel im Dossier Gebirgsbildung auf scinexx de 26 November 2004 abgerufen am 17 Juni 2020 Heinz Ellenberg Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in okologischer dynamischer und historischer Sicht 5 stark veranderte und verbesserte Auflage Ulmer Stuttgart 1996 ISBN 3 8001 2696 6 Conradin Burga Frank Klotzli und Georg Grabherr Hrsg Gebirge der Erde Landschaft Klima Pflanzenwelt Ulmer Stuttgart 2004 ISBN 3 8001 4165 5 S 32 33 37 46 54 99 104 114 124 134 158 162 172 179 184 185 193 200 209 242 255 332 372 377 378 385 401 416 Jorg S Pfadenhauer und Frank A Klotzli Vegetation der Erde Springer Spektrum Berlin Heidelberg 2014 ISBN 978 3 642 41949 2 S 305 338 474 Werner Batzing Kleines Alpen Lexikon Umwelt Wirtschaft Kultur C H Beck Munchen 1997 ISBN 3 406 42005 2 S 104 108 Frank Lehmkuhl Geomorphologische Hohenstufung in den Alpen unter besonderer Berucksichtigung des nivalen Formenschatzes Dissertation Goltze Gottingen 1989 ISBN 978 3 88452 088 8 Dieter Heinrich Manfred Hergt Atlas zur Okologie Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1990 ISBN 3 423 03228 6 S 97 Michael Richter Autor Wolf Dieter Blumel et al Hrsg Vegetationszonen der Erde 1 Auflage Klett Perthes Gotha und Stuttgart 2001 ISBN 3 623 00859 1 S 295 298 301 304 313 Altrincham Grammar School for Girls Geographic Research The Natural Environment of Tongariro National Park In http aggsgeography weebly com Altrincham GB abgerufen am 2 September 2020 Markus Setzepfand Die epiphytische und lianoide Vegetation auf Weinmannia racemosa in warm temperaten Regenwaldern in Camp Creek Zentral Westland Sudinsel Neuseeland Albert Ludwigs Universitat Freiburg im Breisgau 2001 pdf Version S 16 Brigitta Erschbamer Leitung Auslandsexkursion Tenerife 29 04 bis 6 5 2016 Institut fur Botanik Universitat Innsbruck Online Exkursionsbericht Memento des Originals vom 24 Juni 2021 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 abgerufen am 3 August 2020 S 20 26 58 69 Desiree Dotter Kleinraumige Vegetationsstrukturen im Ostpamir Tadschikistans Der Einfluss anthropogener und naturlicher Storungen Diplomarbeit Institut fur Geographie der Friedrich Alexander Universitat Erlangen 2009 Online pdf Version S 6 Daten aus Grafik abgeleitet Marcus Nusser Himalaya Karakorum Hindukusch Naturraumliche Differenzierung Nutzungsstrategien und soziookonomische Entwicklungsprobleme im sudasiatischen Hochgebirgsraum UNI Heidelberg 2006 pdf Version S 167 Die Hohenstufen der Anden geohilfe de traditionelle Einteilung nach Humboldt u Bonpland nach W Zech G Hintermaier Erhard Boden der Welt Ein Bildatlas Heidelberg 2002 S 98 Wilhelm Lauer The Altitudinal Belts of the Vegetation in the Central Mexican Highlands and Their Climatic Conditions In Arctic and Alpine Research 5 sup3 A99 A113 Universitat Colorado 1973 S A101 A102 doi 10 1080 00040851 1973 12003723

Neueste Artikel
  • Juli 16, 2025

    Universität Limoges

  • Juli 16, 2025

    Universität Lemberg

  • Juli 16, 2025

    Universität Lappland

  • Juli 16, 2025

    Universität Landshut

  • Juli 16, 2025

    Universität Landau

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.