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Dieser Artikel behandelt die historische Region Oberlausitz zu der ehemaligen naturräumlichen Haupteinheitengruppe siehe

Preußische Oberlausitz

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Preußische Oberlausitz
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Dieser Artikel behandelt die historische Region Oberlausitz; zu der (ehemaligen) naturräumlichen Haupteinheitengruppe siehe Oberlausitz (Naturraum), zum Schiff siehe Oberlausitz (Schiff, 1932).

Die Oberlausitz, oberlausitzisch: Äberlausitz, obersorbisch /? (niedersorbisch Górna Łužyca, tschechisch Horní Lužice, polnisch Łużyce Górne, schlesisch Aeberlausitz), ist eine ursprünglich politisch eigenständige Region, die heute zu etwa 67 % zu Sachsen sowie 30 % zu Polen und 3 % zu Brandenburg gehört. In Sachsen umfasst die Oberlausitz etwa die Landkreise Görlitz und Bautzen mit einer nördlichen Grenze zwischen Hoyerswerda und Lauta und in Brandenburg den südlichen Teil des Landkreises Oberspreewald-Lausitz um die Stadt Ruhland sowie einige Orte östlich und südlich davon. Der seit 1945 polnische Teil der Oberlausitz zwischen den Flüssen Queis im Osten und der Lausitzer Neiße im Westen gehört administrativ zur Woiwodschaft Niederschlesien (polnisch Dolnośląskie); nur ein kleiner Zipfel um Łęknica (Lugknitz) gehört zusammen mit dem polnischen Teil der Niederlausitz zur Woiwodschaft Lebus. Im Süden entspricht die Grenze der Oberlausitz der sächsisch-tschechischen Grenze von Steinigtwolmsdorf im Westen bis nach Zittau und östlich davon der polnisch-tschechischen Grenze bis zur Tafelfichte.

Grenze der Oberlausitz (siehe OpenStreetMap)

Die alte Hauptstadt der Oberlausitz ist Bautzen. Größte Stadt der Region ist aber das zwischen Deutschland und Polen geteilte Görlitz-Zgorzelec. Ihren Namen hat die Oberlausitz Ende des 15. Jahrhunderts von ihrem nördlichen Nachbarland Niederlausitz bekommen. Ursprünglich wurde nur dieses Lausitz genannt, was sich vom dort lebenden slawischen Volksstamm der Lusici ableitete (vom alten sorbischen Wort ług für Sumpf). Das Gebiet der jetzigen Oberlausitz trug zunächst den slawischen Namen Milska, benannt nach den ebenfalls slawischen Milzenern. Später, um 1410, wurde der Name Lausitz auch für das Land Budissin übernommen. Von da an unterschied man zwischen Ober- und Niederlausitz. In beiden Lausitzen ist das westslawische Volk der Sorben beheimatet.

Die gelbe oder goldene dreigezinnte Mauer auf blauem Grund im Wappen der Oberlausitz ist historisch dem Wappen der Stadt Bautzen entlehnt. Bautzen vertrat den Oberlausitzer Sechsstädtebund nach außen hin, wodurch Wappen und Siegel der Stadt mit der Zeit als Hoheitszeichen der Sechsstädte und später ihres gesamten Landes anerkannt wurden.

Geographie und Natur

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Hügellandschaft bei Ringenhain in der Oberlausitz

Geomorphologisch wird die Oberlausitz durch das einheitliche Lausitzer Granitmassiv geprägt; lediglich der Norden und Nordosten ist pleistozän geformt. Der Norden des Landes wird vom flachen Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet eingenommen. Die UNESCO hat den zentralen Teil dieses Naturraumes 1996 zum Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft erklärt – insbesondere zum Schutz des Fischotters. Der mittlere Teil ist hügelig, während der Süden vom Lausitzer Bergland geprägt ist. Die höchsten Erhebungen des heute deutschen Teils der Oberlausitz befinden sich im Zittauer Gebirge, einem Teil des Lausitzer Gebirges, welches sich jedoch größtenteils in Tschechien befindet. Die wichtigsten Berge der Oberlausitz sind: Lausche (793 m), Hochwald (749 m), Landeskrone (420 m), Löbauer Berg (448 m), Kottmar (583 m), Czorneboh (561 m), Bieleboh (499 m), Valtenberg (587 m) und Mönchswalder Berg (447 m). Der höchste Punkt der historischen Oberlausitz liegt mit 1072 m etwa 500 m nordöstlich des Gipfels am Hang der Tafelfichte im Dreiländereck Oberlausitz–Schlesien–Böhmen, der niedrigste Punkt mit 92 m am ehemaligen Zusammenfluss der Grenzpulsnitz und der Schwarzen Elster (Elsterbrücke zwischen Lauchhammer-West und Schraden) auf der Gemarkung Tettau OL, westlich von Ruhland OL.

  • Lausitzer Neiße im Muskauer Park
  • Berzdorfer See bei Görlitz (186 m)
  • Oberlausitzer Hügellandschaft in Richtung Osten
  • Über den Hochwald verläuft die Grenze zu Tschechien
  • Am höchsten Punkt der Oberlausitz: Tafelstein im Isergebirge (1072 m)
  • Tiefster Punkt der Oberlausitz bei Tettau in Brandenburg (92 m)

Alle größeren Flüsse der Oberlausitz fließen von Süden nach Norden. Im Westen bildete die Pulsnitz früher die Landesgrenze zu Sachsen. Die Spree nimmt ihren Ausgang ganz im Süden des Landes und fließt durch Bautzen. Die Lausitzer Neiße (poln. Nysa Łużycka) bildet heute die deutsch-polnische Grenze. Sie entspringt im böhmischen Isergebirge, tritt nahe Zittau auf Oberlausitzer Gebiet, durchfließt Görlitz und verlässt das Land bei Bad Muskau in Richtung Niederlausitz. Die meisten kleineren Fließgewässer sind als „Wasser“ benannt, oft in Kombination mit einem durchflossenen Ort. Auffällig sind die Skala genannten felsigen Engtäler einiger Fließgewässer wie dem Hoyerswerdaer Schwarzwasser oder dem Löbauer Wasser. Sie haben sich während der Elsterkaltzeit in der hügeligen Zone vor dem Bergland tief in den anstehenden Fels eingeschnitten.

Die Ostgrenze der alten Oberlausitz wurde vom Queis markiert, der auch an Lauban vorbeiströmt und weiter nördlich auf schlesischem Gebiet in den Bober mündet. Besonders das mittlere offene Hügel- und Gefildeland zwischen Kamenz und Löbau mit Bautzen im Zentrum, das Oberlausitzer Gefilde, war gut für die Landwirtschaft geeignet und ist heute noch sehr ertragreich.

Im 19. Jahrhundert wurde in der nördlichen Oberlausitz und im Osten zu beiden Seiten der Neiße und um Hoyerswerda herum Braunkohle gefunden. Besonders der Abbau im Tagebau hat große Teile der alten Kulturlandschaft zerstört. Derzeit wird noch in den Tagebauen Nochten und Reichwalde südlich von Weißwasser/Oberlausitz sowie im polnischen Teil bei Bogatynia im Tagebau Turów Kohle gefördert. Viele der alten Braunkohletagebaue wurden seit den 1970er Jahren rekultiviert, wobei vor allem nach 1990 besonders viel Wert auf die Rekultivierung und Neugestaltung der Abbau- und Industrielandschaft gelegt wird. Die dabei neu entstandenen und entstehenden Seen werden bereits als Lausitzer Seenland bezeichnet (siehe auch: Lausitzer Braunkohlerevier).

Klima

Das Klima der Oberlausitz ist mild bis warmgemäßigt und niederschlagsreich (Bautzen: 599 mm pro Jahr). Die effektive Klimaklassifikation nach Köppen-Geiger beschreibt die Region als „Cfb“. Die menschengemachten Klimaveränderungen sind auch in der Oberlausitz deutlich spürbar. Zwischen 1990 und 2010 ist die Jahresmitteltemperatur im Landkreis Bautzen von 8,7 Grad Celsius um 0,6 Grad auf 9,3 Grad gestiegen; im selben Zeitraum ist die Anzahl der Sommertage (Tage mit Temperaturen über 25 Grad) von 34 auf 41 Tage gestiegen. Trockenheitsperioden haben in Sachsen statistisch insgesamt zugenommen; die Oberlausitz ist davon überdurchschnittlich betroffen. Zwar haben sich in der Oberlausitz die jährlichen Niederschlagsmengen im Rahmen der Klimakrise kaum verändert; sie sind nun aber anders verteilt: So regnet es im Frühjahr weniger und im Sommer kommt es vermehrt zu Starkregen. Dies führt zu spürbaren Problemen in der Landwirtschaft und verheerenden Überschwemmungen durch übertretende Bachläufe.

Einwohner

In der Oberlausitz leben heute etwa 780.000 Menschen, knapp 157.000 davon im polnischen Teil östlich der Neiße. Ein Teil des Landes gehört zum Siedlungsgebiet der Sorben. Zwischen Kamenz, Bautzen und Hoyerswerda sprechen etwa 20.000 Menschen Sorbisch. Noch im ausgehenden 19. Jahrhundert war die Einwohnerschaft der Gebiete nördlich der Linie Bischofswerda–Wilthen–Löbau–Görlitz überwiegend sorbischsprachig. Aber auch die deutsche Bevölkerung vor Ort ist kulturell nicht homogen. Die kulturellen Grenzen lassen sich recht gut an den unterschiedlichen Dialektregionen ausmachen. Während im Bautzener Gefilde nahezu Hochdeutsch gesprochen wird, spricht der Süden (→ Lausitzer Bergland) die Oberlausitzer Mundart. Im Osten (→ Östliche Oberlausitz) hingegen wird teilweise noch Schlesisch gesprochen, und im Norden hört man die Niederlausitzer Mundart. Die größte Verdichtung der Bevölkerung weist die deutsch-polnische Doppelstadt Görlitz-Zgorzelec auf. Hier leben zurzeit 91.000 Einwohner, davon 33.000 im polnischen Teil.

Durch einen nach der deutschen Wiedervereinigung 1989/90 einsetzenden Trend der Abwanderung, besonders junger Einwohner und oftmals bedingt durch mangelnde berufliche Perspektiven, und eine gleichzeitige geringe Geburtenrate, ist die deutsche Bevölkerung der Oberlausitz teils stark überaltert. Derzeit (Stand 2020) hat die Schlesische Oberlausitz 35.369 Kirchenmitglieder, das entspricht nur noch 17 % der Gesamtbevölkerung.

Auch die polnische Oberlausitz ist, abgesehen von Zgorzelec, Lubań (Lauban) und Bogatynia (Reichenau), dünn besiedelt. Das Gebiet gehört zu den strukturschwachen Regionen Polens. Nur das Kohlekraftwerk Turów (Türchau) bietet in größerem Umfang Industriearbeitsplätze.

Geschichte

Ur- und Frühgeschichte

Nach dem gegenwärtigen Stand der ur- und frühgeschichtlichen Forschung ist das Gebiet der Oberlausitz bereits von Jägern der Mittelsteinzeit genutzt worden. Für das Neolithikum lässt sich die Kultur der Stichbandkeramik nachweisen, gefolgt von der Trichterbecherkultur, der Kugelamphoren-Kultur und dann der Schnurkeramischen Kultur des Endneolithikums. Das keramische Formenspektrum der Schnurkeramik lässt sich auch noch in der Bronzezeit, die mit der Aunjetitzer Kultur beginnt, beobachten. Ist die Bevölkerungszahl während des Neolithikums aufgrund der Sesshaftigkeit bereits stark angestiegen, so wird durch das neue kulturprägende Material Bronze ein weiterer Entwicklungsschub befördert. Mit der mittleren Bronzezeit bildet sich im Bereich der Ober- und Niederlausitz die Lausitzer Kultur heraus. An die Lausitzer Kultur schließt sich die eisenzeitliche Billendorfer Kultur an.

Für die jüngere Bronzezeit lassen Funde einen Weg erkennen, der die Siedlungsgebiete um Bautzen und Zittau verbindet. An diesem Weg hat die befestigte Höhensiedlung auf dem Schafberg bei Löbau im 10. Jahrhundert v. Chr. eine besondere Rolle gespielt. Eine weitere bedeutende Höhensiedlung der Bronze- und Eisenzeit entstand auf dem Felsen über der Spree, im heutigen Bautzener Altstadtgebiet.

Slawische Landnahme

Die Landnahme durch die Slawen setzte seit dem 7. Jahrhundert in den Altsiedellandschaften ein. Im Gebiet zwischen den heutigen Städten Kamenz und Löbau ließ sich der Stamm der Milzener nieder. Ihr Zentrum war die Burgsiedlung an der Stelle der heutigen Ortenburg in Bautzen. Auch im Neißetal hat es schon früh eine slawische Besiedlung gegeben. Die bäuerliche sorbische Bevölkerung errichtete zahlreiche Burgwallanlagen, die einerseits Stammesmittelpunkte und Fluchtburgen, andererseits aber bereits die Wohnsitze des slawischen Adels waren, was auf frühfeudale Entwicklungsansätze hindeutet.

Deutsche Ostsiedlung

→ Hauptartikel: Hochmittelalterliche Ostsiedlung

Die selbständige Entwicklung der Milzener wurde im 10. Jahrhundert durch die deutsche Ostexpansion unterbrochen. König Heinrich I. leitete mit seinen Kriegszügen von 921/922 und 928/929 die Periode der militärischen Unterwerfung der Sorben ein. Die Milzener wurden 932 zu Tributzahlungen gezwungen. Nach 936 konnten sie infolge der nach Heinrichs Tod ausbrechenden Spannungen die Fremdherrschaft wieder abschütteln. Erst um 990 konnte Markgraf Ekkehard I. von Meißen die Milzener unterwerfen. Alle wichtigen Ringwallburgen in den Grenzgebieten wurden ausgebaut und als Ausgangspunkt für weitere Eroberungen vorbereitet. An die Stelle der Milzenerburgen traten deutsche Burgwarde (1006 erstmals erwähnt) wie die Ortenburg in Bautzen oder die Burgen in Doberschau und Göda. Im Jahre 1002 erwähnte Thietmar von Merseburg erstmals die Stadt Bautzen. Kirchlich war die Oberlausitz dem 968 gegründeten Bistum Meißen zugeordnet worden. Im Jahr 1007 erhielt das Bistum die erste Schenkung im Milzenerland, die Burgen Ostrusna (vermutlich Ostritz) und Godobi (Göda). Für 1091 ist eine weitere Schenkung an die Meißner Kirche bezeugt. Kaiser Heinrich IV. übereignete ihr fünf weitere Dörfer im Gau Milsca (Milzenerland), vier davon südlich von Göda.

Bald wurde die deutsche Herrschaft vom erstarkenden polnischen Feudalstaat bedroht, der sein Expansionsstreben nach Westen richtete. 1002 erzwang Herzog Bolesław I. Chrobry (der Tapfere) vom deutschen König Heinrich II. die Belehnung mit dem Gau Milsca. Im Frieden von Bautzen, der am 30. Januar 1018 zwischen den beiden Herrschern nach mehreren wechselhaften und erbitterten Kriegszügen geschlossen wurde, verblieben das Milzenerland und die Mark Lausitz (die heutige Niederlausitz) zunächst beim Herzogtum Polen, lehnsfrei. Erst 1031 kam es nach dem Sieg König Konrads II. über den polnischen König Mieszko II. Lambert erneut unter die Herrschaft der Meißener Markgrafen.

1076 übertrug König Heinrich IV. das Bautzener Land Herzog Vratislav II. von Böhmen als Reichslehen, nachdem es wegen seiner Reichsgutpolitik mit dem sächsisch-thüringischen Regionaladel, darunter auch mit dem Meißener Markgrafen, Auseinandersetzungen gegeben hatte. Der Schwiegersohn des böhmischen Herzogs, Graf Wiprecht von Groitzsch, führte von 1084 bis 1108 die Regierung über das Milzenerland selbständig von der Ortenburg aus. Für das Jahr 1144 ist belegt, dass die provincia Zagost, das südöstlich von Görlitz gelegene Gebiet um Seidenberg, Teil des Landes Budissin war. Auch in dieser Region war das Bistum Meißen mit Besitz ausgestattet worden. Damit hatte das später „Oberlausitz“ genannte Land seine größte Ausdehnung nach Osten schon im 12. Jahrhundert erreicht, und der Queis blieb auf Dauer die Grenze zu Schlesien.

1156 ging Kaiser Friedrich I. Barbarossa ein Bündnis mit dem böhmischen Herzog Vladislav II. ein. Dafür versprach er ihm neben der Königskrone die Belehnung mit der Burg und dem Land Budissin; beides wurde zwei Jahre später in die Tat umgesetzt. Damit begann die erste dauerhafte böhmische Periode in der Geschichte der Oberlausitz, die sich für die Entwicklung des Landes als folgenreich erweisen sollte.

Im ersten Jahrhundert der böhmischen Herrschaft entstanden alle bedeutenden Städte der Oberlausitz (Bautzen erhielt die Stadtrechte 1240, Görlitz 1303), und auch alle bedeutenden kirchlichen Institutionen des Landes wurden in dieser Zeit gegründet. Bischof Bruno II. richtete zwischen 1213 und 1218 das Kollegiatstift St. Petri in Bautzen ein, das auch von König Přemysl Ottokar I. und seinen Nachfolgern reich dotiert wurde; Königin Kunigunde stiftete 1234 das Zisterzienserinnenkloster St. Marienthal, das 1244 der Diözese Prag unterstellt wurde, und Bernhard von Kamenz gründete 1248 das zweite Zisterzienserinnenkloster St. Marienstern.

Durch Rodungen wurde seit etwa 1100 vor allem durch sorbische Bauern das Kulturland erweitert. In dieser Zeit entstanden neue Orte im Gebiet um Hoyerswerda. Unter den böhmischen Königen intensivierte sich Mitte des 12. Jahrhunderts der Landesausbau in der Oberlausitz, der von den Königen und den Meißener Bischöfen im Wettbewerb betrieben wurde. Im Rahmen der deutschen Ostsiedlung wurden deutsche Bauern ins Land geholt; diese rodeten große Waldgebiete und legten zahlreiche neue Dörfer an. Nicht selten wurden auch sorbische Weiler durch deutsche Siedler erweitert. Die neu angesiedelten Bauern waren rechtlich besser gestellt als die alteingesessene slawische Bevölkerung. Die Masse der sorbischen Bauern waren Hörige und Leibeigene, die Fronarbeit verrichten mussten; so blieb es im Altsiedelland auch nach der deutschen Eroberung. Weil die Herrschaftsgebiete der Adligen erst durch Rodung einen Wert bekamen, erhielten die deutschen Siedler ihre Bauerngüter demgegenüber als Erbe. Sie mussten nur geringe Zinsen an die Grundherren zahlen und wenige Dienste für sie verrichten. Auch hatten sie mehr Boden zur Verfügung als die Bauern im sorbischen Altsiedelgebiet. Die neuen (meist deutschen) Dorfgemeinden konnten ihre Angelegenheiten außerdem relativ autonom regeln. Soweit sorbische Bauern beim Landesausbau beteiligt waren, genossen sie auch immer dieselben Rechte und Privilegien wie die deutschsprachigen Kolonisten.

Durch Einwanderung aus den westlich der Elbe gelegenen Regionen war mit der Zeit ein eigener Oberlausitzer Adel entstanden. Dieser hielt das Land für den König oder den Markgrafen unter Kontrolle und bekam als Gegenleistung Lehen zugewiesen. Der Adel bestand nur aus solchen Lehensleuten, denn nach der Eroberung gehörte das ganze Land dem König. Freie Landherren mit Allodialbesitz, die in Böhmen den größten Teil des Adels ausmachten, gab es im Land Budissin nicht. Die Entstehung eines Ministerialadels war in der Oberlausitz unmöglich, da es hier zu keiner Zeit eine Hofhaltung des Landesherren und damit auch keine Dienstmannen gegeben hat. 1241 wurden die Grenzen zwischen den Besitzungen des Bistums Meißen und der Krone Böhmens in der Oberlausitzer Grenzurkunde vertraglich geregelt.

Zwischen 1253 (Tod König Wenzels I.) und 1262 (erste bekannte askanische Urkunde) waren die Askanier in den Besitz des Landes Budissin gelangt. Weder der genaue Zeitpunkt der Erwerbung noch die Rechtsform des Besitzes – Lehen, Heiratsgut oder Pfandherrschaft – lassen sich mit Sicherheit feststellen. Mit der Einsetzung von Landvögten als Stellvertreter des Landesherren schufen die Askanier das bedeutendste landesherrliche Amt in der Oberlausitz. Im Prinzip wurden die Befugnisse der Burggrafen und Landrichter aus der böhmischen Zeit in einer Hand vereinigt und sogar noch erweitert. Der Landvogt war als Stellvertreter des Landesherrn der höchste Beamte. Er entschied in Lehenssachen, stand dem obersten Gericht vor und war militärischer Oberbefehlshaber. Im Großen und Ganzen blieben die grundlegenden Befugnisse der Landvögte bis nach dem Dreißigjährigen Krieg erhalten, wobei sich in dieser langen Zeit die Verwaltungspraxis öfters änderte.

Während der Herrschaft der Askanier war die von Markgraf Otto IV. von Brandenburg 1268 vorgenommene Teilung der Oberlausitz in die Länder Bautzen (Budissin) und das bedeutendste Ereignis. Die nur bis 1329 reichende Selbständigkeit der beiden Länder, die in Gestalt des Herzogtums Görlitz zwischen 1377 und 1396 noch einmal auflebte, hatte dauerhaft zur Zweiteilung der adligen Landesgemeinde und der Verwaltung geführt. Im Land Görlitz wurden fortan eigene Zusammenkünfte des Adels abgehalten, und dies blieb auch nach der Wiedervereinigung beider Länder so. Görlitz gewann als Mittelpunkt des östlichen Landesteils rasch an Bedeutung und entwickelte sich zur wirtschaftlich stärksten Stadt der gesamten Oberlausitz.

Nach dem Aussterben der brandenburgischen Askanier 1319 beanspruchten die Fürsten der benachbarten Territorien, darunter auch der böhmische König Johann aus dem Hause Luxemburg, die Oberlausitz für sich und bereiste sie öfter. Nach der den Oberlausitzer Ständen nahestehenden historiographischen Tradition haben diese sich „um Schutzes willen, freywillig und ungezwungen König Johanni Lucemburgico ergeben“, was sich aber nicht sicher nachweisen lässt. Jedenfalls wurde der König von Böhmen 1319 von Kaiser Ludwig IV. mit dem Land Bautzen belehnt; die östliche Landeshälfte fiel dagegen als Heiratsgut an Heinrich I., Herzog von Jauer, der das Land Görlitz (mit Ausnahme der Gegend um Lauban) 1329 an den böhmischen König abtrat. Im selben Jahr inkorporierte Johann terra et civitas goerlic der Krone Böhmen. Das heißt, die Oberlausitz wurde staatsrechtlich eng und dauerhaft mit dem Königreich Böhmen verbunden und galt als ein Nebenland der Krone, ohne dass seine innere Ordnung angetastet worden wäre. 1350 erkannte Kaiser Karl IV. in Bautzen die Rechte der Wettiner und Wittelsbacher auf Brandenburg und die Niederlausitz an. Diese wiederum anerkannten seine Ansprüche auf die Oberlausitz und huldigten ihm als Reichsherrscher, was ihn jedoch nicht hinderte, seinen Einfluss auf die beiden Nachbarterritorien auszudehnen.

Sechsstädtebund

1346 gründeten die fünf königlichen Städte der Oberlausitz Bautzen, Lauban, Löbau, Görlitz, Kamenz und das damals noch böhmische Zittau den Sechsstädtebund. Die vereinigten Kräfte der Städte sollten den Landfrieden sichern und gegen das adlige Raubrittertum vorgehen. Dies war auch im Sinne des Landesherren, Kaiser Karl IV., der die Städte mit zahlreichen Privilegien unterstützte. Die Sechsstädte konnten sich insoweit in der Folgezeit erfolgreich gegen den Adel durchsetzen. Mit ihrer wirtschaftlichen Prosperität stieg auch ihr politischer Einfluss. Sie konnten durch den Ankauf zahlreicher Dörfer in den folgenden 200 Jahren einen bedeutenden Anteil des flachen Landes unter die direkte Herrschaft der Stadträte bringen. Außerdem setzten sie ihre Gerichtshoheit über den Adel in ihrem Weichbild durch. Immer wieder kam es in den Städten zu Streitigkeiten um die Besetzung der Stadträte und zu Unruhen unter den Handwerkern, die sich gegen die Kaufleute wandten, so 1347 in Görlitz, das sich zur wichtigsten Handelsstadt zwischen Erfurt und Breslau entwickelt hatte, oder 1405 in Görlitz und in Bautzen. König Wenzel IV. ließ 1408 im Rahmen einer Strafaktion (das „Bautzener Blutgericht“) 15 Personen, darunter den Bürgermeister Fritz Flicker, auf dem Bautzener Marktplatz hinrichten, zeigte sich aber anschließend in Görlitz durch Geschenke und Huldigungen des Sechsstädtebundes besänftigt.

Hussitenkriege

Als in Böhmen Anfang des 15. Jahrhunderts die hussitische Revolution ausbrach, stellte sich die Oberlausitz gegen diese Reformation in Böhmen. Im Bündnis mit Kaiser Sigismund und den Niederlausitzern führte man Krieg gegen die Heere der Hussiten. Kamenz, Reichenbach, Löbau, Zittau und Lauban wurden von den Hussiten erobert und verwüstet. Nur die beiden größten Städte Bautzen und Görlitz konnten den Belagerungen 1429 und 1431 standhalten. Durch den Krieg lockerten sich die Bindungen der Oberlausitz an die Böhmische Krone. Aufgrund der Schwäche des Königtums Böhmen konnten die Stände des Markgraftums ihre inneren Angelegenheiten weitgehend ohne königliche Eingriffe regeln. Bezeichnend ist, dass nicht mehr alle sechs Städte 1438 dem König Albrecht II. von Böhmen huldigten; einige ließen sich durch Gesandte vertreten. Nach seinem Tod 1439 entwickelte sich der Oberlausitzer Landtag als wichtigstes Instrument ständischer Freiheit.

1469 sagten sich die Oberlausitzer Stände vom böhmischen König Georg von Podiebrad los, weil dieser dem utraquistischen (kalixtinischen) Bekenntnis anhing, das der Papst auch in seiner gemäßigten Form als ketzerisch verurteilt hatte. Die Oberlausitzer erkannten den Gegenkönig Matthias Corvinus von Ungarn an, der alle böhmischen Nebenländer (Mähren, Schlesien und die Lausitzen) unter seine Herrschaft bringen, Böhmen selbst aber nie erobern konnte. Bis zum Frieden von Olmütz (1479) nahmen auch die Oberlausitzer an dem Krieg um die Böhmische Krone teil. Matthias versuchte die Verwaltung seiner Länder effizienter zu gestalten. In Schlesien setzte er deshalb einen Oberlandeshauptmann ein, dem auch die beiden Lausitzen unterstellt wurden. Die Oberlausitzer Stände sahen in dieser Maßnahme eine Gefährdung ihrer Autonomie.

Mit dem Tod von Matthias Corvinus wurde die Oberlausitz 1490 auch real wieder ein Bestandteil des böhmischen Königreiches. Der im Land verhasste Landvogt Georg von Stein wurde sofort nach dem Tod seines Herren von der Bautzener Ortenburg vertrieben.

Oberlausitzischer Landtag

Ende des 15. Jahrhunderts hatte sich das politische System des Markgraftums weitgehend gefestigt. Stellvertreter des abwesenden Landesherren war der Landvogt der Oberlausitz, welcher traditionell aus dem Adel eines der böhmischen Kronländer berufen wurde. Vor 1620 ist lediglich einmal ein Oberlausitzer Landvogt geworden. In Bautzen und Görlitz gab es noch je einen Amtshauptmann. Diese drei Beamten bildeten mit einigen Sekretären die gesamte königliche Verwaltung.

Machtzentrum des Landes war der ständische, oberlausitzische Landtag. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts bis zur Teilung der Oberlausitz infolge des Wiener Kongresses setzte sich der Landtag aus zwei Ständen zusammen, nämlich „das Land“, gebildet aus den Landsassen, worunter die Standesherrschaften, die landsässige Ritterschaft sowie das Domstift zu Bautzen, die Zisterzienserinnenklöster St. Marienstern, St. Marienthal und das Magdalenerinnenkloster Lauban fielen, sowie als zweiten Stand „die Städte“, womit die Sechsstädte der Oberlausitz gemeint waren, weshalb man seit dem 14. Jahrhundert auch die Stände als „Land und Städte“ bezeichnete. Jeder Stand beriet zunächst für sich allein, das „Land“ auf besonderen Tagen, die Sechsstädte auf besonderen Städtetagen. Ohne Einvernehmen konnte kein Landtagsbeschluss gefasst werden, da die zwei Stände auf dem oberlausitzischen Landtag jeweils nur eine Stimme hatten. Diese Regelung blieb unverändert bis zur Teilung der Oberlausitz als Folge des Wiener Kongresses. Die politische Einheit des Landes wurde somit durch beide Stände dargestellt. Der Landesherr, vertreten durch den Landvogt, bestimmte, falls die zwei Stände sich nicht einigen konnten.

Höchstes Gericht war das Gericht von Land und Städten, das von beiden Ständen gemeinsam gebildet wurde. Eine dort gefällte Entscheidung war endgültig. An die Gerichte des Königs in Prag durfte nicht appelliert werden.

Zwischen Adel und Städten gab es im 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts Konflikte, die die Frage der Obergerichtsbarkeit der Städte in deren Weichbild und die Höhe der Anteile, die die beiden Stände jeweils von den landesherrlichen Steuern aufzubringen hatten, betrafen.

Der Versuch des Adels, neben der Ritterschaft auch die Prälaten und Herren als weitere Stände zu etablieren, scheiterte; es blieb bis zum Wiener Kongress bei den zwei Ständen mit Stimmengleichheit.

Herausbildung des Namens Oberlausitz

Im Unterschied zur späteren Niederlausitz, dem alten Land der Lusitzi, fehlte der späteren Oberlausitz, dem Land der Milzener, ein einheitlicher Landschaftsname. Für das Gebiet zwischen der Pulsnitz im Westen und dem Queis im Osten waren bis ins 16. Jahrhundert verschiedene Bezeichnungen gebräuchlich: „das ganze Land Budissin“ oder „die Länder Budissin und Görlitz“.

Dass die Gründung des Sechsstädtebundes im Jahr 1346 schon bald zu einem neuen Landesnamen führte, hing damit zusammen, dass ihm nicht nur die königlichen Städte Bautzen, Görlitz, Lauban, Löbau und Kamenz angehörten, sondern auch das bis dahin böhmische Zittau, das erst infolge dieses Bundes in das Bautzener Markgraftum eingegliedert wurde.

In dieser Zeit setzte sich auch für das Markgraftum die Bezeichnung „Land der Sechsstädte“ oder kurz „Sechsstädte“ durch, in der griechischen Form „Hexapolis“ oder „terra hexapolitana“.

Die Herausbildung des heutigen Landesnamens vollzog sich nicht aus einer Bekundung der Städte und Stände als Träger einer regionalen Identität, sondern von außen. Seit dem 15. Jahrhundert wurde der Name Lusatia von der heutigen Niederlausitz immer öfter auf die heutige Oberlausitz ausgedehnt. Erstmals wurde der Name Lusatia in der Matrikel der 1409 gegründeten Universität Leipzig für die gesamte heutige Lausitz verwendet. 1474 untertitelte man erstmals in der Kanzlei des Ungarnkönigs Matthias Corvinus das Sechsstädteland als Lusatia superior, also Oberlausitz. Erst in der Mitte des folgenden Jahrhunderts wurde nach und nach der Landesname von den Einwohnern, den regionalen Identitätsträgern, selbst gebraucht.

Reformation

Nur wenige Jahre nach Luthers Thesenanschlag in Wittenberg (1517) breitete sich das reformatorische Gedankengut auch in die Oberlausitz aus. In Görlitz, Zittau und Bautzen wurden von Franz Rothbart, Lorenz Heidenreich und Paul Bosak die ersten evangelischen Predigten 1520 beziehungsweise 1521 gehalten. Der Adel und die Stadträte hatten für die neue kirchliche Bewegung allerdings wenig übrig und versuchten, ihre Ausbreitung zu verhindern. Auch der König wandte sich mit scharfen Mandaten gegen die reformatorischen Bestrebungen in den Lausitzen. In Görlitz und Bautzen gaben die städtischen Obrigkeiten aber bald dem Druck der Bevölkerung nach und führten die Reformation in den Jahren 1523 und 1524 offiziell ein. Die Veränderungen hin zum neuen Kirchenwesen wurden aber nur in kleinen vorsichtigen Schritten vollzogen. Insbesondere das Bautzener Kollegiatstift widersetzte sich erfolgreich und blieb auf Dauer katholisch. Insgesamt dauerte es Jahrzehnte, bis sich die lutherische Lehre in den meisten Pfarreien des Landes endgültig durchgesetzt hatte. Das lag daran, dass in der Oberlausitz nicht der Landesfürst die Reformation einführte, sondern alle Ortsobrigkeiten (die Räte der Städte und die adligen Grundherren) für die unter ihrem Patronat stehenden Kirchen die neue Konfession anordneten und somit selbständig über die Hinwendung zum Protestantismus entschieden.

Habsburgerherrschaft von 1526 bis 1635

Die Landesherren der Oberlausitz 1526–1635
Kaiser Ferdinand I. 1526–1564
Kaiser Maximilian II. 1564–1576
Kaiser Rudolf II. 1576–1611
Kaiser Matthias 1611–1619
König Friedrich I. 1619–1620/21
Kaiser Ferdinand II. 1620/21–1635

Nach dem Tod des böhmischen und ungarischen Königs Ludwig II. in der Schlacht von Mohács wählten die böhmischen Stände Ferdinand I. zum König von Böhmen, der in dieser Eigenschaft auch Landesherr der Oberlausitz wurde. Allerdings hatten die Stände ihn schon vorher als ihren Erbherren anerkannt, weil er der Schwager Ludwigs II. war. Zum Landvogt setzte der neue König Zdislav Berka von Dubá ein, der am Prager Hof auch das Amt des Landhofmeisters verwaltete. Zunächst änderten sich die inneren Verhältnisse der Oberlausitz unter der neuen Herrschaft nur geringfügig. Nach wie vor bestimmte der Streit zwischen dem Landadel und den Sechsstädten das politische Leben. Die Auseinandersetzungen wurden dabei mit allen Mitteln der Diplomatie geführt. Beide Seiten versuchten den König auf ihre Seite zu ziehen. Ferdinand fällte jedoch widersprüchliche Entscheidungen. So kamen auf Vermittlung der königlichen Beamten 1530 und 1534 in Prag zwei Verträge zustande. Einmal wurden die Städte begünstigt und einmal der Adel. Auf diese Weise konnte kein dauerhafter Ausgleich gefunden werden.

Ferdinands inkonsequente Oberlausitz-Politik war der schwierigen Gesamtsituation geschuldet, in der sich der österreichische Habsburger befand. Einerseits hatte er Konflikte mit den mächtigen utraquistischen Ständen in Böhmen zu bestehen, andererseits brauchte er die Hilfe der Stände aller seiner Länder, um den Türkenkrieg finanzieren zu können. So stiegen auch die königlichen Steuerforderungen stetig, die Ferdinands Kommissare nun beinahe jährlich auf den Oberlausitzer Landtagen vorbrachten. Der König konnte es sich deshalb nicht leisten, die Stände dauerhaft zu verärgern. An einen Ausbau der landesherrlichen Gewalt war unter diesen Umständen nicht zu denken. Auch gegen den immer weiter um sich greifenden Protestantismus konnte der katholische König nicht aktiv eingreifen.

1537 besuchte Ferdinand I. das einzige Mal in seiner langen Regierung die Oberlausitz. Er hielt sich kurz in Bautzen und Görlitz auf und nahm auf der Ortenburg die Landeshuldigung entgegen. Bei dieser Gelegenheit bekamen Land und Städte ihre alten Privilegien bestätigt, so dass die wenige Jahre zuvor ausgehandelten Prager Verträge obsolet wurden.

1546 wurde die Oberlausitz in den Schmalkaldischen Krieg hineingezogen, an dem König Ferdinand auf Seiten seines Bruders Karl V. teilnahm. Während die utraquistischen Stände Böhmens dem König offen den Gehorsam verweigerten und nicht gegen die Protestanten des Schmalkaldischen Bundes ins Feld zogen, verhielten sich Land und Städte der Oberlausitz abwartend. Die mehrheitlich evangelischen Stände sahen sich dann 1547 aber doch genötigt, Ferdinand Geld und Truppen zur Verfügung zu stellen, obwohl der Wittenberger Theologe Johannes Bugenhagen alle Protestanten der böhmischen Länder in seiner „Christlichen Vermahnung“ eindringlich aufgefordert hatte, nicht gegen ihre Glaubensgenossen zu kämpfen.

Durch einen Zufall zogen sich die Sechsstädte den Zorn König Ferdinands zu. Sie hatten ihre Truppen nur für zwei Monate bewilligt und diese zogen, als die Zeit um war, aus dem Heerlager an der Elbe ab. Das war nun gerade am Vorabend der Entscheidungsschlacht bei Mühlberg. Der Befehl, die Söldner weiter bereitzuhalten, hatte die Städte nicht rechtzeitig erreicht. Als der Krieg gegen die Fürsten des Schmalkaldischen Bundes gewonnen war, lud Ferdinand I. die Vertreter der Sechsstädte nach Prag vor, wo sie sich vor ihm zu verantworten hatten. In einer Art Schauprozess wurden die Städte verurteilt und verloren all ihre Privilegien sowie ihren gesamten Landbesitz. Überdies mussten sie die enorme Summe von 100.000 Gulden Strafe an den König zahlen. Dieses Ereignis ging als der Oberlausitzer Pönfall in die Geschichte ein. Die große Macht der Städte war gebrochen, von nun an hatten sie kein Übergewicht über den Landstand mehr.

Die folgenden Jahre waren von den Anstrengungen der Städte gekennzeichnet, alte Positionen zurückzugewinnen. So wurden zahlreiche Landgüter, die man im Pönfall an den König abgetreten hatte, zurückgekauft und zahlreiche alte Privilegien bei der Prager Hofkanzlei erneut erworben. Seit 1560 konnten alle Sechsstädte ihre Räte und Richter wieder selbst einsetzen. Im selben Jahr einigten sich die Stände mit dem König auf die so genannte Abhandlung. In diesem Dokument wurden die umfangreichen Rechte der Stände festgeschrieben und von Ferdinand I. offiziell anerkannt.

Im Jahr 1562 erteilte Ferdinand I. den Ständen die so genannte Obergerichtsgnade. Seitdem hatten der gesamte Adel und auch wieder die Städte die vollständige Gerichtsgewalt über ihre Untertanen. Damit kamen die von Ferdinand vorgenommenen Änderungen an der Oberlausitzer Landesverfassung zum Abschluss. Der um die Mitte des 16. Jahrhunderts geschaffene Zustand blieb im Großen und Ganzen unverändert bis 1815 in Kraft und bestimmte das Verhältnis der Stände untereinander und auch zu ihrem Landesherren. Bereits 1544 hatte der Kaiser in der nach ihm benannten dem Adel das Privileg des Vorritts zugestanden und die Rechte der großen Oberlausitzer Herrschaften Muskau, Seidenberg und Hoyerswerda definiert. 1548 wurde das neu geschaffene Prager Appellationsgericht als letzte Berufungsinstanz für die Oberlausitzer Gerichtsbarkeit festgeschrieben und ein Jahr später wurde mit der Landeshauptmannschaft ein wichtiges neues Amt geschaffen. Der Landeshauptmann sollte die königlichen Rechte – vor allem in Bezug auf die Steuern und Abgaben – durchsetzen. Er wurde immer aus dem einheimischen Adel berufen und unterstand der Böhmischen Kammer in Prag.

1549 wurde mit Christoph von Dohna zum ersten Mal ein einheimischer protestantischer Adliger zum Landvogt berufen. Der Besitzer der Herrschaft Königsbrück machte sich aber in kurzer Zeit beim Adel und den Städten unbeliebt, weil er korrupt war und die Gerichte nicht ordnungsgemäß verwaltete. Die Stände verklagten Dohna deshalb beim König in Prag (die Klageschrift umfasste über 100 Punkte), aber noch vor dem Ende des Prozesses starb der Landvogt (1560) und bis zum Dreißigjährigen Krieg wurden nach alter Tradition nur noch böhmische oder schlesische Adlige zu Landvögten in Bautzen berufen.

Seit den fünfziger Jahren des sechzehnten Jahrhunderts kam es zu einer Stabilisierung der im Lande übrig gebliebenen katholischen Institutionen. Dies war im Wesentlichen der Politik des 1559 ins Amt gekommenen Bautzener Domdekans, Johann Leisentrit zu verdanken. Kaiser Ferdinand hatte ihn zum Kommissar für Religionssachen in den beiden Lausitzen ernannt. Leisentrit war damit nominell die kirchliche Obrigkeit für Katholiken und Protestanten. Er nutzte diese Stellung, um die noch vorhandenen katholischen Pfarreien für seine Konfession zu erhalten, verhielt sich aber sonst den Evangelischen gegenüber tolerant. Als Kaiser Maximilian II. 1564 auch in der Oberlausitz die Nachfolge seines Vaters antrat, gestattete er den Ständen erstmals offiziell die Confessio Augustana. Diese Zusicherung wurde auch von seinen Nachfolgern bei den Landeshuldigungen immer wieder neu gegeben.

Bildung und Kultur nahmen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts einen Aufschwung. In den Städten Görlitz, Zittau und Bautzen wurden Gymnasien gegründet, die nicht nur von Bürgersöhnen, sondern auch von den Söhnen des Oberlausitzer und zunehmend auch des böhmischen und niederschlesischen Adels besucht wurden. Auch in den anderen Städten Löbau, Kamenz, Lauban und selbst in kleineren Landstädten wurden die Schulen ausgebaut. Bautzen wiederum erhielt als Druckort zumindest regionale Bedeutung. Der Görlitzer Bürgermeister Bartholomäus Scultetus erstellte Ende des 16. Jahrhunderts die erste Landkarte der Oberlausitz.

Ende des 16. Jahrhunderts verschärften sich in Europa und nicht zuletzt auch in Böhmen die konfessionellen Konflikte. In den Ländern der Böhmischen Krone war dies einmal den Fortschritten der Gegenreformation geschuldet, die der päpstliche Nuntius in Prag, der dortige Erzbischof und der Bischof von Olmütz, besonders aber die Jesuiten langsam erzielten. Der andere Grund bestand im Erstarken des nicht in den Augsburger Religionsfrieden einbezogenen Calvinismus. In den böhmischen und österreichischen Ländern war der religiöse Konflikt zusätzlich von der Auseinandersetzung um die Macht im Staat überlagert. Sollte diese vornehmlich bei den mehrheitlich protestantischen Ständen oder aber ganz in der Hand des Kaisers liegen? Obwohl in der Oberlausitz die Stände das politische Übergewicht hatten und die Religionsfrage im Großen und Ganzen geklärt schien, wurde auch das kleine Markgraftum von den politischen Unruhen im benachbarten Böhmen angesteckt. Die protestantische Mehrheit war besorgt, dass die Gegenreformation auch auf die Oberlausitz übergreifen könnte und die katholischen Domherren in Bautzen waren längst nicht mehr so kompromissbereit und entgegenkommend wie zur Ära Leisentrit.

Anfang des 17. Jahrhunderts verschlechterten sich die Beziehungen der Stände zum damaligen Landesherren Rudolf II. Man war unzufrieden wegen der stetig steigenden Steuerforderungen wegen der Türkenkriege, denn der Kaiser konnte dabei keine greifbaren Erfolge erzielen. Schon die Schaffung des Amts eines Kammerprokuratoren (dieser sollte die finanziellen Ansprüche des Landesherrn besser durchsetzen) im Jahr 1595 hatte das Missfallen der Stände erregt. Gemeinsam mit den Schlesiern beschwerte man sich außerdem über die Böhmische Hofkanzlei und verlangte die Einrichtung einer eigenen Kanzlei für die deutschsprachigen Nebenländer der Krone Böhmen.

Nachdem die Protestanten Schlesiens und Böhmens dem durch den habsburgischen Bruderzwist geschwächten Kaiser 1609 Majestätsbriefe abgetrotzt hatten und damit landesrechtlich anerkannt waren, wollten auch die Oberlausitzer solch eine Urkunde erlangen. Ihre Bemühungen blieben aber erfolglos. Auch Kaiser Matthias, der Rudolf II. 1611 auf dem böhmischen Thron nachfolgte, verweigerte den protestantischen Oberlausitzern den Majestätsbrief. Dies war einer der wichtigsten Gründe, dass sich die Oberlausitz 1618/19 nach dem zweiten Prager Fenstersturz dem böhmischen Ständeaufstand anschloss.

Als die Unruhen in Böhmen begannen, verhielten sich die Oberlausitzer Stände zunächst passiv. Sie ignorierten die dringenden Aufforderungen der Böhmen, sie im Krieg gegen die Habsburger zu unterstützen. Erst nach dem Tod Kaiser Matthias im März 1619 änderten sie ihre Politik. Sie traten der Böhmischen Konföderation bei und waren an der Absetzung Ferdinands II. und der Wahl Friedrich V. (Beiname: Winterkönig) zum König von Böhmen beteiligt. Ziel der protestantischen Stände des Markgraftums war es, die Oberlausitz zu einem vollständig protestantischen Land zu machen. Sie wollten das katholische Bautzener Domstift beseitigen, in den wenigen noch katholischen Orten protestantische Pfarrer einführen und endlich eine eigene Landeskirche gründen. Das militärische Risiko und die damit verbundenen Kosten für die Aufstellung von Truppen für den durch die katholische Liga bedrängten Winterkönig trugen sie allerdings nur ungern und als der Krieg auf die Oberlausitz übergriff, waren sie nicht in der Lage, wirksamen Widerstand zu leisten. Ohne größere Kampfhandlungen konnte der mit Ferdinand II. verbündete Kurfürst Johann Georg von Sachsen zwischen September 1619 und Januar 1620 die Oberlausitz besetzen.

Für seine militärische Hilfe gegen die aufständischen böhmischen Länder war dem sächsischen Kurfürsten vom Kaiser finanzielle Entschädigung zugesagt worden. Wenn nicht bezahlt wurde, sollten die Lausitzen als Pfand an den Wettiner übergeben werden. Ferdinand II. konnte nicht zahlen und musste 1623 die Pfandschaft über beide Markgraftümer einräumen. Die Übergabe wurde im so genannten Immissionrezess geregelt. Dadurch entging die Oberlausitz der kaiserlichen Gegenreformation, die in den 1620er Jahren in Böhmen und Mähren zum Verbot der protestantischen Bekenntnisse und Kirchen führte. In der Folgezeit kamen viele Glaubensflüchtlinge aus Böhmen in die Oberlausitz. Sie siedelten sich vor allem in Zittau und den benachbarten Weberdörfern im Lausitzer Bergland an und sorgten dort durch ihren Gewerbefleiß für einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Unter sächsischen Kurfürsten von 1635 bis zur Teilung 1815

Der Prager Frieden von 1635 band die beiden Lausitzen (Ober- und Niederlausitz) an das Kurfürstentum Sachsen.

Die Oberlausitz wurde dem sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. formal durch den Traditionsrezess in Görlitz am 14/24. April 1636 als erbliches böhmisches Lehen übergeben. Damit verbunden war die Regelung, dass die religiösen Verhältnisse des „Markgraftums Oberlausitz“ unangetastet blieben und die Landstände ihre Rechte behielten. Die Oberlausitz verblieb somit staatsrechtlich ein eigenes Land und durfte mit den Sächsischen Kernlanden nicht verschmolzen werden. Damit griff auch Sächsisches Landesrecht nicht zwingend auf die Oberlausitz durch und musste durch die Versammlung der Stände auf dem Landtag beschlossen werden.

Im Jahr 1666 errichtete Johann Georg II. für die Oberlausitz, in der er das Münzrecht besaß, die Münzstätte Bautzen, um für den Handelsverkehr mit Schlesien und Böhmen eine geeignete Münze zu schaffen. Da die kursächsischen Stände wegen der wertgeminderten Prägungen Bedenken äußerten und der erhoffte Gewinn aus der Vermünzung ausblieb, wurde die Münze bereits im folgenden Jahr geschlossen und ihre Ausstattung in die Dresdner Münze gebracht.

Die Religionsfreiheit (konkreter: der Standesherr bestimmte die Religion – „Cuius regio, eius religio“; lateinisch für Wessen Gebiet, dessen Religion) hatte nicht nur zur Folge, dass in der überwiegend evangelischen Oberlausitz die beiden katholischen Klöster St. Marienstern (Panschwitz-Kuckau) und St. Marienthal (Ostritz) sowie das Domstift Bautzen erhalten blieben, sondern dass sich auch evangelische Glaubensflüchtlinge aus Böhmen, die Böhmischen Brüder, ansiedelten. Bekannteste Ansiedlung ist die Herrnhuter Brüdergemeine in Herrnhut, die ab 1722 durch den Grafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf ermöglicht und gefördert wurde.

Durch Adolph Traugott von Gersdorf und Karl Gottlob Anton wurde 1779 die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften gegründet. Im Jahr 1811 begründete der Tuchkaufmann Johann Gottlieb Kretzschmar die „Ornithologische Gesellschaft zu Görlitz“, die heutige Naturforschende Gesellschaft der Oberlausitz.

In der Schlacht bei Bautzen am 20./21. Mai 1813 konnte Napoleon I. seinen letzten größeren Sieg erringen.

Sächsische und preußische Oberlausitz (1815–1945)

Als Nebenabsprache auf dem Wiener Kongress (1815) musste der sächsische König die Teilung des Königreiches Sachsen und somit große Gebietsverluste zu Gunsten Preußens hinnehmen. Unter anderem musste die Hälfte der Oberlausitz mit Görlitz abgetreten werden. Die Oberlausitzer Stände hatten bis zuletzt versucht, die Teilung des Landes zu verhindern. Unter anderem hatten sie sich mit einer Bittschrift an den österreichischen Kanzler Metternich gewandt. Jedoch blieb diese Initiative ohne Erfolg. Die neue Grenze durchschnitt das Land von Nordwesten nach Südosten. Sie verlief südlich von Ruhland und Wittichenau in Richtung Reichenbach/O.L., traf südlich von Görlitz auf die Lausitzer Neiße und verlief entlang der Wittig bis zur böhmischen Grenze (alle hier genannten Orte fielen an Preußen). Die willkürlich gezogene Grenze zerschnitt eine in 800 Jahren gewachsene politische, wirtschaftliche, kulturelle und kirchliche Einheit: Von den Sechsstädten gehörten nunmehr zwei (Görlitz und Lauban) zum preußischen Staat. Die Wirksamkeit der alten Oberlausitzer Ständeversammlung blieb auf das sächsische Restgebiet beschränkt. Das Siedlungsgebiet der Obersorben war nun auf zwei Staaten aufgeteilt. Die kirchliche Autonomie der Protestanten fand in der Oberlausitz ihr Ende und sie wurden in die Kirche der Altpreußischen Union, Kirchenprovinz Schlesien eingegliedert. Die wenigen Katholiken der Lausitzer Administratur wurden ebenfalls geteilt. Die Dörfer der beiden Klöster St. Marienstern und St. Marienthal lagen nun beiderseits der Grenze. Die katholischen Pfarreien der preußischen Oberlausitz wurden schließlich 1821 dem Fürstbistum Breslau unterstellt. Die preußische Regierung begann nach 1815 in ihrem Teil der Oberlausitz sofort mit der dringend notwendigen Modernisierung der Verwaltung. Nach einigen Experimenten waren in den 1820er Jahren die Landkreise Lauban, Görlitz, Rothenburg und Hoyerswerda gebildet und in die Provinz Schlesien integriert worden. Erst seit diesem verhältnismäßig späten Zeitpunkt dehnte sich das schlesische Gebiet über den Queis nach Westen aus. Vorher hatte die Oberlausitz nie zu Schlesien gehört, wenngleich beide Länder vom 13. bis 17. Jahrhundert zumeist von einem gemeinsamen Landesherren, dem böhmischen König, regiert worden waren. 1945 kamen die nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland verbliebenen preußischen Teile der Oberlausitz wieder zu Sachsen, die sächsisch-preußische Teilung wich einer deutsch-polnischen Teilung.

Vor allem im südlichen Teil der sächsischen Oberlausitz, aber auch im preußischen Teil der Oberlausitz konnte man nach 1815 erfolgreich an alte Traditionen vor allem bei der Herstellung von Textilien, aber auch in vielen anderen Gewerben anknüpfen. Die Region gehörte zu den frühen Industriegebieten Deutschlands. Bereits seit 1836 fanden sich Geschäftsleute aus Sachsen und Preußen zusammen, um die Eisenbahnstrecke Dresden–Breslau quer durch die Oberlausitz zu planen und zu bauen. Baubeginn war 1844, zwei Jahre später war der Oberlausitzer Anteil der Strecke bis Löbau fertig gestellt und im September 1847 verkehrten die Züge durchgehend von Dresden nach Breslau.

Durch die sächsische Verfassung von 1831 wurde die rechtliche Sonderstellung der Oberlausitz beseitigt. Das traditionelle ständische Herrschaftssystem wurde in den folgenden Jahren schrittweise durch die Institutionen des modernen Staats ersetzt. Für das Gebiet der sächsischen Oberlausitz wurde die Kreishauptmannschaft Bautzen gebildet. Bis in die 1850er Jahre dauerte die Ablösung der bäuerlichen Bevölkerung aus der Erbuntertänigkeit.

In der preußischen Oberlausitz profitierte vor allem Görlitz von der Integration in den größten deutschen Teilstaat. Eine breite Palette von Industriebetrieben siedelte sich an. Zu den größten Absatzmärkten Berlin und Breslau bestanden gute Bahnverbindungen.

Seit der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 waren die Sorben ständig steigenden Repressionen ausgesetzt. Als Instrument der Unterdrückung konnten die neuen Machthaber auf die schon länger bei der Amtshauptmannschaft Bautzen bestehende Wendenabteilung zurückgreifen. Ab 1937 wurden nach und nach all ihre Vereine und die gesamte sorbische Presse verboten. Auch der Unterricht in der Muttersprache und ebenso sorbischsprachiger Religionsunterricht waren nicht mehr gestattet, die Ausübung war somit eingeschränkt. 1940 wurden alle sorbischen katholischen Priester aus der Oberlausitz ausgewiesen. Die nationalsozialistische Rassepolitik war gegenüber den Sorben nicht eindeutig. Neben Demütigung und Unterdrückung stand bis in den Zweiten Weltkrieg hinein der Versuch, die Wenden in die „germanische Herrenrasse“ zu integrieren. Deshalb wurden sie als „wendischsprachige Deutsche“ bezeichnet, um sie von den anderen Slawen zu separieren. Zahlreiche sorbischstämmige Ortsnamen wurden im Zuge der Germanisierung 1936/37 umbenannt. Überlegungen, das slawische Volk zur Gänze in das Generalgouvernement zu deportieren, wurden aufgrund des Kriegsverlaufes nicht umgesetzt.

Während des Zweiten Weltkriegs blieb die Oberlausitz von Luftangriffen weitgehend verschont. 1945 wurde sie allerdings Kampfgebiet. Zunächst betraf das die Stadt Lauban, die im Februar bereits von der Roten Armee eingenommen worden war, von den Deutschen aber noch einmal zurückerobert wurde. Deshalb inszenierte der Reichspropagandaminister Joseph Goebbels in Lauban seinen letzten Wochenschauauftritt mit den üblichen Durchhalteparolen. Im April 1945 fanden die letzten Kampfhandlungen in der Nähe von Bautzen und Kamenz statt. Sie standen im Zusammenhang mit Aktionen der Roten Armee, die einerseits auf die Einnahme Berlins, andererseits auf die Besetzung Dresdens und den Vorstoß nach Böhmen abzielten. Hoyerswerda wurde durch einen Irrtum, es handele sich um das Alu-Werk Lauta, durch die britische Luftwaffe bombardiert. Während es in Bautzen noch zu kriegsbedingten Zerstörungen kam, konnten diese in Kamenz verhindert werden, denn einige Bürger setzten sich über die Befehle der Nazibehörden hinweg und übergaben die Stadt ohne Widerstand an die Sowjets. Anders als viele Deutsche empfanden zahlreiche Sorben die Ankunft der Roten Armee als Befreiung von nationalsozialistisch-ethnischer Diskriminierung und forcierter Assimilation.

Neueste Geschichte seit dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der östlich der Neiße gelegene Teil der Oberlausitz unter polnische Verwaltung. Die deutsche Bevölkerung wurde – soweit sie nicht schon in den letzten Kriegswochen geflohen war – bis zum Ende des Sommers 1945 vertrieben. Bald darauf wurden Polen (vor allem Menschen, die aus den an die Sowjetunion gefallenen Gebieten vertrieben worden waren) angesiedelt. Im Ostteil der nunmehr geteilten Stadt Görlitz wurden in den ersten Nachkriegsjahren auch tausende Flüchtlinge aus dem griechischen Bürgerkrieg untergebracht. In den ersten Nachkriegskonferenzen vertrat die UdSSR die Forderung, die Oberlausitz der Tschechoslowakei zuzuschlagen, gab diese Position aber bald auf.

Der sorbische Dachverband Domowina gehörte zu den ersten demokratischen Vereinigungen, die von den sowjetischen Besatzungsbehörden wieder zugelassen wurden; der von ihr betriebene Aufbau des Hauses der Sorben erhielt nach anfänglichen Problemen staatliche Unterstützung. Die Oberlausitz westlich der Neiße wurde von der sowjetischen Besatzungsmacht dem Land Sachsen zugeteilt. Als die DDR-Regierung 1952 die Länder auflöste, wurde der größte Teil des Landes dem Bezirk Dresden zugewiesen. Die Kreise Hoyerswerda und Weißwasser im Norden (mit mehreren Braunkohlegruben) wurden dem „Energiebezirk“ Cottbus zugeschlagen.

Obwohl der deutsche Teil der Oberlausitz seit 1990 größtenteils zu Sachsen gehört, hat die vor knapp 200 Jahren erfolgte Teilung des Landes tiefe Spuren hinterlassen. Besonders im Osten des Landes gibt es heute Streitigkeiten um die historische Identität. Eine Fraktion (verstärkt durch die 1945 ins Land gekommenen Vertriebenen und deren Nachfahren) betont das Erbe aus der preußisch-schlesischen Zeit. Diese Bestrebungen werden auch von lokalen Heimat- und Musikvereinen sowie Vertriebenen-Organisationen getragen. Die Region wird wegen der 130-jährigen Zugehörigkeit zur preußischen Provinz Schlesien gelegentlich auch als Schlesische Lausitz oder niederschlesische Oberlausitz bezeichnet.

Die andere Seite verweist eher auf die jahrhundertelange Einheit der Oberlausitz vor dem Wiener Kongress und sieht in der Teilung von 1815 einen preußischen Willkürakt, da die neue sächsisch-schlesische Grenze eine historisch gewachsene Einheit durchschneide. Durch die jahrhundertelange Bindung der Oberlausitz an die Krone Böhmen vor der sächsischen Zeit gab es allerdings mit Schlesien viele historische und kulturelle Gemeinsamkeiten, weshalb die Herausbildung einer schlesischen Identität zwischen 1815 und 1945 ohne Schwierigkeiten erfolgen konnte.

Einen weiteren Anhaltspunkt für dieses ambivalente Verhältnis zu Sachsen und Brandenburg bot 2003 die Entscheidung der Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz zur Fusion mit der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg und nicht mit der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Hauptgrund war wohl, dass die EKBB und die EKsOl aus der gemeinsamen preußischen Geschichte heraus beides unierte Kirchen waren, die sowohl lutherische als auch reformierte Wurzeln haben.

Als ab 1990 die sächsische Verfassung ausgearbeitet wurde und die Neugliederung der Kommunalverwaltung erfolgte, konnte sich die schlesische Fraktion durchsetzen. Deshalb erwähnt die Präambel der sächsischen Verfassung die niederschlesischen Gebiete ausdrücklich als einen Landesteil mit besonderen historischen Traditionen und der 1994 an der Neiße neu gebildete Landkreis bekam den Namen Niederschlesischer Oberlausitzkreis. Ein eigenständiger Regierungsbezirk „Niederschlesien“ bzw. „Oberlausitz“ mit Sitz in Görlitz, wie von einigen gefordert, wurde jedoch nicht gebildet. Mit der Kreisreform 2008 verschwanden sowohl die Bezeichnung Niederschlesien als auch die Bezeichnung Oberlausitz aus der administrativen Einteilung Sachsens.

Zur Geschichte

  • Liste der Markgrafen der Lausitz
  • Landvogt der Oberlausitz
  • Schloss Ortenburg in Bautzen, Sitz der Landvögte
  • Landstände
  • Herrschaften der Oberlausitz
  • Geschichte der Niederlausitz

Kultur

Typisch für die Oberlausitz ist im Sprachgebrauch ein „rollendes R“, welches die Oberlausitzer Mundart prägt und vor allem in den höher liegenden Gemeinden gesprochen wird. An Häusern sind im Süden die Umgebindehäuser, eine Kombination aus Fachwerk- und Massivbauweise mit Schindeldächern typisch.

Der Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverbund besteht seit 1999.

Forscher der Jacobs University entwickeln 2021 einen Heimatindex, auf dessen Grundlage Deutschland in 96 Raumordnungsregionen aufgeteilt wurde. Die Oberlausitz belegt hierbei Platz 1 von 96. Demnach leben die Menschen mit der höchsten Heimatverbundenheit in der sächsischen Oberlausitz.

Sagen und Brauchtum

Bekannte Geschichten und Sagen sind die des „Prager Hansel“ Johannes Karasek, die Sage über Krabat oder über Pumphut.

Die Sonnenheiligtümer der Oberlausitz sind auffallende, meist legendenumwobene Felsen und Steinformationen im Oberlausitzer Bergland und angrenzenden Regionen, von denen angenommen wird, dass sie in vorgeschichtlicher Zeit für kalendarische Sonnenbeobachtungen genutzt wurden.

Entgegen der Tradition des Osterfeuers in vielen Gebieten der Niederlausitz gibt es hier das Hexenfeuer zur Walpurgisnacht. In den sorbisch-katholischen Pfarrgemeinden sowie um Ostritz verkünden die Osterreiter am Ostersonntag die Auferstehung Christi. Vor allem im Gebiet des Lausitzer Berglands wird der Brauch des Osterschießens mit Karbid und Milchkanne gepflegt.

Seit 2014 findet jährlich am 21. August der Tag der Oberlausitz oder Oberlausitztag statt. Dabei handelt es sich um einen regionalen Aktions- und Gedenktag, an dem die Bewohner und Freunde der Oberlausitz, Vereine, Einrichtungen und Betriebe aufgerufen sind, Aktivitäten und Veranstaltungen zu organisieren.

Feste und Veranstaltungen

  • Bautzener Frühling – Ende Mai
  • – Ende Mai
  • Schiebocker Tage – Mitte Juni
  • Eibauer Bierzug – Ende Juni
  • Internationales Folklorefestival Lausitz – aller zwei Jahre Ende Juni bis Mitte Juli
  • Schlesischer Tippelmarkt – Mitte Juli
  • Jacobimarkt Neugersdorf (Gierschdurfer Schiss’n) – Ende Juli
  • – Ende Juli
  • Zittauer Stadtfest – Juli/August
  • Tag der Oberlausitz – 21. August (Festtage in der gesamten Oberlausitz jeweils vom Wochenende vor bis zum Wochenende nach dem 21. August)
  • Kamenzer Forstfest – August
  • Görlitzer Altstadtfest – Ende August/Anfang September
  • – Ende August/Anfang September
  • Stadtfest Hoyerswerda – September
  • Lausitzer Fischwochen – September bis November
  • Neugersdorf im Feuerzauber (Ebersbach-Neugersdorf) – Anfang/Mitte November
  • Bautzener Wenzelsmarkt – Dezember
  • historischer Ruprechtmarkt (Ebersbach-Neugersdorf) – 4. Advent

Besondere Pflanzen

Die Pflanzenwelt der Oberlausitz wird durch die Naturräume Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet im Norden, Oberlausitzer Gefilde in der Mitte sowie Lausitzer Bergland und Zittauer Gebirge im Süden geprägt.

Zu besonderen Arten der Oberlausitz gehörten um 1900 das Grauscheidige Federgras, die Violette Königskerze und der Gewöhnliche Fransenhauswurz, weiterhin Wald-Nabelnüsschen, Attich, Breitblättrige Glockenblume, der Hasenlattich sowie Hain-Greiskraut und der Behaarte Kälberkropf.

Literatur

Allgemeine Abhandlungen

  • Collection derer dem statum des Marggrafthums Oberlausitz in Justiz-Polizey und anderen Sachen betreffenden Privilegien. 6 Bände und Register, Budissin 1770–1827.
  • : Das Markgrafthum Ober-Lausitz, Königlich-preussischen Antheils, in geschichtlicher, statistischer und topographischer Hinsicht. Görlitz 1861 (Online).
  • Gottlieb Friedrich Otto: Lexikon der seit dem funfzehenden Jahrhunderte verstorbenen und jeztlebenden Oberlausizischen Schriftsteller und Künstler. 3 Bände, Görlitz 1800–1803 (dazu: Supplementband, hrsg. von M.J.D. Schulze, Görlitz/Leipzig 1821).
  • : Die Oberlausitz, ein belehrendes und unterhaltendes Lesebuch,vorzüglich für alle Diejenigen, welche an diesem lande ganz besonderen Antheil nehmen. Zittau 1812 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  • Collectanea Lusatica. Sammlung Lausitzer Schriften und Akten. Findbuch. Bearbeitet von Tino Fröde, Olbersdorf 1997, OCLC 315120641.
  • Joachim Bahlcke (Hrsg.): Geschichte der Oberlausitz. Herrschaft, Gesellschaft und Kultur vom Mittelalter bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. 2. durchgesehene Auflage. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2004, ISBN 3-935693-46-X. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Karlheinz Blaschke: Beiträge zur Geschichte der Oberlausitz. Oettel, Görlitz 2000, ISBN 3-932693-59-0.
  • Breslauer akademischer Verein für lausitzsche Geschichte und Sprache: Die Vereinigung der Oberlausitz unter böhmischer Herrschaft im vierzehnten Jahrhundert. Breslau 1841. (Volltext in der Google-Buchsuche).
  • Guido Erbrich, Rafael Ledschbor, Anja Pohontsch, Mirko Pohontsch: Wo Krabat das Zaubern lernte. Unterwegs in der sorbischen Oberlausitz. Domowina-Verlag, Bautzen 2010, ISBN 978-3-7420-2152-6.
  • Frank Fiedler, : Lebensbilder aus der Oberlausitz – 60 Biografien aus Bautzen, Bischofswerda und Umgebung. Books on Demand, Norderstedt 2017, ISBN 978-3-7448-7197-6. 
  • Tino Fröde: Privilegien und Statuten der Oberlausitzer Sechsstädte – Ein Streifzug durch die Organisation des städtischen Lebens in Zittau, Bautzen, Görlitz, Löbau, Kamenz und Lauban in der frühen Neuzeit. Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf 2008, ISBN 978-3-933827-88-3.
  • Alfred Moschkau: Führer durch die Städte Bautzen, Bischofswerda, Camenz, Löbau, Herrnhut, Görlitz, Lauban, Zittau und deren Umgebungen. Dietze, Dresden 1872 (Digitalisat)
  • Lutz Mohr: Geschichte-Geschicke-Gestalten. Auf historischer Spurensuche zwischen Oberlausitzer Bergland und Schluckenauer Zipfel. Oberlausitzer Verlag, Zittau 2019, ISBN 978-3-946795-22-3.
  • Alfred Moschkau: Führer durch die Oberlausitz mit besonderer Berücksichtigung des Zittauer Gebirges (Oybin, Hochwald, Lausche, Isarkamm etc.) und des angrenzenden Böhmens, Verlag Louis Senf, Leipzig 1880 (Digitalisat in der SLUB)
  • Frank Nürnberger (Hrsg.): Oberlausitz. Schöne Heimat. Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf 2004, ISBN 3-933827-42-6.
  • Frank Nürnberger: Bilder aus der Oberlausitz. Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf 2009, ISBN 978-3-933827-98-2.
  • Siegfried Schlegel (Hrsg.): Die Oberlausitz, ein liebenswertes Stück Deutschland – eine kleine Landeskunde. Bautzener Druck- und Verlagshaus, 2008, ISBN 978-3-930625-45-1.
  • Arnold Freiherr von Vietinghoff-Riesch: Der Oberlausitzer Wald. Seine Geschichte und seine Struktur bis 1945. M. & H. Schaper. Hannover 1961. (Reprint: Oberlausitzer Verlag, Bautzen 2001, ISBN 3-933827-46-9)
  • Theodor Scheltz: Gesammt-Geschichte der Ober- und Nieder-Lausitz nach alten Chroniken und Urkunden bearbeitet.
    • Band 1, Halle 1847 (Digitalisat).
  • Hermann Knothe: Geschichte des Oberlausitzer Adels und seiner Güter vom XIII. bis gegen Ende des XVI. Jahrhunderts. Leipzig 1879 (Digitalisat).

Enzyklopädische Artikel

  • Lausitz, Lexikon-Eintrag, in: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 12, Leipzig/Wien 1908, S. 254–257 (Zeno.org).

Reihe Werte der deutschen Heimat

  • Um Bautzen und Schirgiswalde (= Werte der deutschen Heimat. Band 12). 1. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1967.
  • Die südöstliche Oberlausitz mit Zittau und dem Zittauer Gebirge (= Werte der deutschen Heimat. Band 16). 1. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1970.
  • Zwischen Strohmberg, Czorneboh und Kottmar (= Werte unserer Heimat. Band 24). 1. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1974.
  • Lausitzer Bergland um Pulsnitz und Bischofswerda (= Werte unserer Heimat. Band 40). 1. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1983.
  • Westliche Oberlausitz zwischen Kamenz und Königswartha (= Werte unserer Heimat. Band 51). 1. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-05-000708-7.
  • Görlitz und seine Umgebung (= Werte der deutschen Heimat. Band 54). 1. Auflage. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1994, ISBN 3-7400-0932-2.
  • Zwischen Löbau und Herrnhut (= Werte der deutschen Heimat. Band 56). 1. Auflage. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1996, ISBN 3-7400-0935-7.
  • Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft (= Werte der deutschen Heimat. Band 67). 1. Auflage. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2005, ISBN 978-3-412-08903-0.

Wirtschaftsgeschichte

  • Erhard Hartstock: Teichwirtschaft in der Oberlausitz: Abriß der Geschichte von den Anfängen bis 1945 Taschenbuch, Lusatia-Verlag, 2004, ISBN 978-3-936758-08-5
  • Hermann Knothe: Geschichte des Tuchmacherhandwerks in der Oberlausitz bis Anfang des siebzehnten Jahrhunderts. Burdach, Dresden 1883 (Digitalisat)
  • Wolfgang Koschke, Steffen Menzel: Rennherd – Hammer – Hüttenwerk. Die Geschichte des Lausitzer Eisens, Verlag Gunter Oettel, Görlitz 2009, ISBN 978-3-938583-21-0 (enthält einen Standortkatalog der Eisenhämmer und Eisenhütten sowohl im deutschen wie polnischen Teil der Oberlausitz)
  • Steffen Menzel: Das Eisengewerbe der Oberlausitz vom Spätmittelalter bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. 2008 (Digitalisat).

Weblinks

Portal: Lausitz – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Lausitz
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Einzelnachweise

  1. Torsten Richter: Die Oberlausitz ist auch Brandenburg. In: Lausitzer Rundschau, 15. Juni 2013.
  2. Klima Bautzen. In: Climate Data. Abgerufen am 15. November 2022. 
  3. Sebastian Kositz: Der Klimawandel und die Folgen. In: Sächsische Zeitung, 11. August 2017.
  4. Steffen Gerhardt: Warum die Glocken verstummen. In: Sächsische Zeitung, 1. Mai 2021.
  5. Vgl. CMS-RBM I S. 68 Nr. 158.
  6. vergl. z. B. Breslauer akademischer Verein für lausitzsche Geschichte und Sprache: Die Vereinigung der Oberlausitz unter böhmischer Herrschaft im vierzehnten Jahrhundert. Breslau 1841 (Volltext)
  7. Lenka Bobková: Reisen der böhmischen Herrscher in die Oberlausitz während des Mittelalters. In: Neues Lausitzisches Magazin, Bd. 143, Görlitz 2021, S. 7–32, hier: S. 12 f.
  8. Richard Jecht: Bewegungen der Görlitzer Handwerker gegen den Rat bis 1396. In: Neues Lausitzisches Magazin, Bd. 84, 1908, S. 111 f.
  9. Lenka Bobková: Reisen der böhmischen Herrscher in die Oberlausitz während des Mittelalters. In: Neues Lausitzisches Magazin, Bd. 143, Görlitz 2021, S. 7–32, hier: S. 17 f.
  10. Martin Reuther: Die Oberlausitz als Geschichtsraum. Wesen und Eigenart. In: Blätter für deutsche Landesgeschichte. Nr. 93, 1957, S. 102–128.
  11. Lenka Bobková: Zittau im Sechsstädtebund und die Politik Karls IV. In: Gunter Oettel, Volker Dudeck (Hrsg.): 650 Jahre Oberlausitzer Sechsstädtebund. 1346–1996. Bad Muskau 1997, S. 37–47 (Mitteilungen des Zittauer Geschichts- und Museumsvereins 25).
  12. Hermann Knothe: Die verschiedenen Benennungen des jetzigen Markgrafthums Oberlausitz. In: Archiv für die sächsische Geschichte. Neue Folge, Nr. 1, 1875, S. 69–74.
  13. Johannes Soffner: Geschichte der Reformation in Schlesien. G. P. Aderholz, 1887 (google.de [abgerufen am 23. Oktober 2021]). 
  14. M. Lorenz Heidenreich, erster evangelischer Prediger in Zittau. Johann Gottfried Seyfert, Zittau (slub-dresden.de [abgerufen am 23. Oktober 2021]). 
  15. Slawische Gänge durch die Lausitz. In: Unsere Zeit: deutsche Revue der Gegenwart. Achter Jahrgang, Erstes Heft. Brockhaus, Leipzig 1872, S. 479 (google.de [abgerufen am 23. Oktober 2021]). 
  16. Herrnhuter, Abschnitt Vorgeschichte, Website herrnhuter-sterne.de (abgerufen am 22. September 2024)
  17. Wie heimatverbunden sind wir? Forschende der Jacobs University entwickeln Heimatindex. Abgerufen am 18. August 2022. 
  18. Informationen zum Tag der Oberlausitz vom Landkreis Görlitz und von Hans Klecker
  19. Tag der Oberlausitz
  20. Neugersdorf im Feuerzauber
  21. Oscar Drude: Der Hercynische Florenbezirk: Grundzüge der Pflanzenverbreitung im mitteldeutschen Berg- und Hügellande vom Harz bis zur Rhön, bis zur Lausitz und dem Böhmer Walde. Engelmann, Leipzig 1902. 
  22. Lebensbilder aus der Oberlausitz – 60 Biografien aus Bautzen, Bischofswerda und Umgebung. Abgerufen am 2. Februar 2022. 
Dieser Artikel wurde am 27. März 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen.

51.16666714.333333Koordinaten: 51° 10′ 0″ N, 14° 20′ 0″ O

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Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 12:09

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Dieser Artikel behandelt die historische Region Oberlausitz zu der ehemaligen naturraumlichen Haupteinheitengruppe siehe Oberlausitz Naturraum zum Schiff siehe Oberlausitz Schiff 1932 Die Oberlausitz oberlausitzisch Aberlausitz obersorbisch niedersorbisch Gorna Luzyca tschechisch Horni Luzice polnisch Luzyce Gorne schlesisch Aeberlausitz ist eine ursprunglich politisch eigenstandige Region die heute zu etwa 67 zu Sachsen sowie 30 zu Polen und 3 zu Brandenburg gehort In Sachsen umfasst die Oberlausitz etwa die Landkreise Gorlitz und Bautzen mit einer nordlichen Grenze zwischen Hoyerswerda und Lauta und in Brandenburg den sudlichen Teil des Landkreises Oberspreewald Lausitz um die Stadt Ruhland sowie einige Orte ostlich und sudlich davon Der seit 1945 polnische Teil der Oberlausitz zwischen den Flussen Queis im Osten und der Lausitzer Neisse im Westen gehort administrativ zur Woiwodschaft Niederschlesien polnisch Dolnoslaskie nur ein kleiner Zipfel um Leknica Lugknitz gehort zusammen mit dem polnischen Teil der Niederlausitz zur Woiwodschaft Lebus Im Suden entspricht die Grenze der Oberlausitz der sachsisch tschechischen Grenze von Steinigtwolmsdorf im Westen bis nach Zittau und ostlich davon der polnisch tschechischen Grenze bis zur Tafelfichte Grenze der Oberlausitz siehe OpenStreetMap Historische Karte der OberlausitzDas Wappen der OberlausitzWappen der Oberlausitz am Furstenzug in Dresden Die alte Hauptstadt der Oberlausitz ist Bautzen Grosste Stadt der Region ist aber das zwischen Deutschland und Polen geteilte Gorlitz Zgorzelec Ihren Namen hat die Oberlausitz Ende des 15 Jahrhunderts von ihrem nordlichen Nachbarland Niederlausitz bekommen Ursprunglich wurde nur dieses Lausitz genannt was sich vom dort lebenden slawischen Volksstamm der Lusici ableitete vom alten sorbischen Wort lug fur Sumpf Das Gebiet der jetzigen Oberlausitz trug zunachst den slawischen Namen Milska benannt nach den ebenfalls slawischen Milzenern Spater um 1410 wurde der Name Lausitz auch fur das Land Budissin ubernommen Von da an unterschied man zwischen Ober und Niederlausitz In beiden Lausitzen ist das westslawische Volk der Sorben beheimatet Die gelbe oder goldene dreigezinnte Mauer auf blauem Grund im Wappen der Oberlausitz ist historisch dem Wappen der Stadt Bautzen entlehnt Bautzen vertrat den Oberlausitzer Sechsstadtebund nach aussen hin wodurch Wappen und Siegel der Stadt mit der Zeit als Hoheitszeichen der Sechsstadte und spater ihres gesamten Landes anerkannt wurden Geographie und Naturvergrossern und Informationen zum Bild anzeigenHugellandschaft bei Ringenhain in der Oberlausitz Geomorphologisch wird die Oberlausitz durch das einheitliche Lausitzer Granitmassiv gepragt lediglich der Norden und Nordosten ist pleistozan geformt Der Norden des Landes wird vom flachen Oberlausitzer Heide und Teichgebiet eingenommen Die UNESCO hat den zentralen Teil dieses Naturraumes 1996 zum Biospharenreservat Oberlausitzer Heide und Teichlandschaft erklart insbesondere zum Schutz des Fischotters Der mittlere Teil ist hugelig wahrend der Suden vom Lausitzer Bergland gepragt ist Die hochsten Erhebungen des heute deutschen Teils der Oberlausitz befinden sich im Zittauer Gebirge einem Teil des Lausitzer Gebirges welches sich jedoch grosstenteils in Tschechien befindet Die wichtigsten Berge der Oberlausitz sind Lausche 793 m Hochwald 749 m Landeskrone 420 m Lobauer Berg 448 m Kottmar 583 m Czorneboh 561 m Bieleboh 499 m Valtenberg 587 m und Monchswalder Berg 447 m Der hochste Punkt der historischen Oberlausitz liegt mit 1072 m etwa 500 m nordostlich des Gipfels am Hang der Tafelfichte im Dreilandereck Oberlausitz Schlesien Bohmen der niedrigste Punkt mit 92 m am ehemaligen Zusammenfluss der Grenzpulsnitz und der Schwarzen Elster Elsterbrucke zwischen Lauchhammer West und Schraden auf der Gemarkung Tettau OL westlich von Ruhland OL Lausitzer Neisse im Muskauer Park Berzdorfer See bei Gorlitz 186 m Oberlausitzer Hugellandschaft in Richtung Osten Uber den Hochwald verlauft die Grenze zu Tschechien Am hochsten Punkt der Oberlausitz Tafelstein im Isergebirge 1072 m Tiefster Punkt der Oberlausitz bei Tettau in Brandenburg 92 m Alle grosseren Flusse der Oberlausitz fliessen von Suden nach Norden Im Westen bildete die Pulsnitz fruher die Landesgrenze zu Sachsen Die Spree nimmt ihren Ausgang ganz im Suden des Landes und fliesst durch Bautzen Die Lausitzer Neisse poln Nysa Luzycka bildet heute die deutsch polnische Grenze Sie entspringt im bohmischen Isergebirge tritt nahe Zittau auf Oberlausitzer Gebiet durchfliesst Gorlitz und verlasst das Land bei Bad Muskau in Richtung Niederlausitz Die meisten kleineren Fliessgewasser sind als Wasser benannt oft in Kombination mit einem durchflossenen Ort Auffallig sind die Skala genannten felsigen Engtaler einiger Fliessgewasser wie dem Hoyerswerdaer Schwarzwasser oder dem Lobauer Wasser Sie haben sich wahrend der Elsterkaltzeit in der hugeligen Zone vor dem Bergland tief in den anstehenden Fels eingeschnitten Die Ostgrenze der alten Oberlausitz wurde vom Queis markiert der auch an Lauban vorbeistromt und weiter nordlich auf schlesischem Gebiet in den Bober mundet Besonders das mittlere offene Hugel und Gefildeland zwischen Kamenz und Lobau mit Bautzen im Zentrum das Oberlausitzer Gefilde war gut fur die Landwirtschaft geeignet und ist heute noch sehr ertragreich Im 19 Jahrhundert wurde in der nordlichen Oberlausitz und im Osten zu beiden Seiten der Neisse und um Hoyerswerda herum Braunkohle gefunden Besonders der Abbau im Tagebau hat grosse Teile der alten Kulturlandschaft zerstort Derzeit wird noch in den Tagebauen Nochten und Reichwalde sudlich von Weisswasser Oberlausitz sowie im polnischen Teil bei Bogatynia im Tagebau Turow Kohle gefordert Viele der alten Braunkohletagebaue wurden seit den 1970er Jahren rekultiviert wobei vor allem nach 1990 besonders viel Wert auf die Rekultivierung und Neugestaltung der Abbau und Industrielandschaft gelegt wird Die dabei neu entstandenen und entstehenden Seen werden bereits als Lausitzer Seenland bezeichnet siehe auch Lausitzer Braunkohlerevier Klima Das Klima der Oberlausitz ist mild bis warmgemassigt und niederschlagsreich Bautzen 599 mm pro Jahr Die effektive Klimaklassifikation nach Koppen Geiger beschreibt die Region als Cfb Die menschengemachten Klimaveranderungen sind auch in der Oberlausitz deutlich spurbar Zwischen 1990 und 2010 ist die Jahresmitteltemperatur im Landkreis Bautzen von 8 7 Grad Celsius um 0 6 Grad auf 9 3 Grad gestiegen im selben Zeitraum ist die Anzahl der Sommertage Tage mit Temperaturen uber 25 Grad von 34 auf 41 Tage gestiegen Trockenheitsperioden haben in Sachsen statistisch insgesamt zugenommen die Oberlausitz ist davon uberdurchschnittlich betroffen Zwar haben sich in der Oberlausitz die jahrlichen Niederschlagsmengen im Rahmen der Klimakrise kaum verandert sie sind nun aber anders verteilt So regnet es im Fruhjahr weniger und im Sommer kommt es vermehrt zu Starkregen Dies fuhrt zu spurbaren Problemen in der Landwirtschaft und verheerenden Uberschwemmungen durch ubertretende Bachlaufe EinwohnerDer nordliche Teil der Oberlausitz gehort zum sorbischen Siedlungsgebiet was unter anderem an zweisprachigen Wegweisern und Ortsschildern erkennbar ist In der Oberlausitz leben heute etwa 780 000 Menschen knapp 157 000 davon im polnischen Teil ostlich der Neisse Ein Teil des Landes gehort zum Siedlungsgebiet der Sorben Zwischen Kamenz Bautzen und Hoyerswerda sprechen etwa 20 000 Menschen Sorbisch Noch im ausgehenden 19 Jahrhundert war die Einwohnerschaft der Gebiete nordlich der Linie Bischofswerda Wilthen Lobau Gorlitz uberwiegend sorbischsprachig Aber auch die deutsche Bevolkerung vor Ort ist kulturell nicht homogen Die kulturellen Grenzen lassen sich recht gut an den unterschiedlichen Dialektregionen ausmachen Wahrend im Bautzener Gefilde nahezu Hochdeutsch gesprochen wird spricht der Suden Lausitzer Bergland die Oberlausitzer Mundart Im Osten Ostliche Oberlausitz hingegen wird teilweise noch Schlesisch gesprochen und im Norden hort man die Niederlausitzer Mundart Die grosste Verdichtung der Bevolkerung weist die deutsch polnische Doppelstadt Gorlitz Zgorzelec auf Hier leben zurzeit 91 000 Einwohner davon 33 000 im polnischen Teil Durch einen nach der deutschen Wiedervereinigung 1989 90 einsetzenden Trend der Abwanderung besonders junger Einwohner und oftmals bedingt durch mangelnde berufliche Perspektiven und eine gleichzeitige geringe Geburtenrate ist die deutsche Bevolkerung der Oberlausitz teils stark uberaltert Derzeit Stand 2020 hat die Schlesische Oberlausitz 35 369 Kirchenmitglieder das entspricht nur noch 17 der Gesamtbevolkerung Auch die polnische Oberlausitz ist abgesehen von Zgorzelec Luban Lauban und Bogatynia Reichenau dunn besiedelt Das Gebiet gehort zu den strukturschwachen Regionen Polens Nur das Kohlekraftwerk Turow Turchau bietet in grosserem Umfang Industriearbeitsplatze GeschichteUr und Fruhgeschichte Nach dem gegenwartigen Stand der ur und fruhgeschichtlichen Forschung ist das Gebiet der Oberlausitz bereits von Jagern der Mittelsteinzeit genutzt worden Fur das Neolithikum lasst sich die Kultur der Stichbandkeramik nachweisen gefolgt von der Trichterbecherkultur der Kugelamphoren Kultur und dann der Schnurkeramischen Kultur des Endneolithikums Das keramische Formenspektrum der Schnurkeramik lasst sich auch noch in der Bronzezeit die mit der Aunjetitzer Kultur beginnt beobachten Ist die Bevolkerungszahl wahrend des Neolithikums aufgrund der Sesshaftigkeit bereits stark angestiegen so wird durch das neue kulturpragende Material Bronze ein weiterer Entwicklungsschub befordert Mit der mittleren Bronzezeit bildet sich im Bereich der Ober und Niederlausitz die Lausitzer Kultur heraus An die Lausitzer Kultur schliesst sich die eisenzeitliche Billendorfer Kultur an Fur die jungere Bronzezeit lassen Funde einen Weg erkennen der die Siedlungsgebiete um Bautzen und Zittau verbindet An diesem Weg hat die befestigte Hohensiedlung auf dem Schafberg bei Lobau im 10 Jahrhundert v Chr eine besondere Rolle gespielt Eine weitere bedeutende Hohensiedlung der Bronze und Eisenzeit entstand auf dem Felsen uber der Spree im heutigen Bautzener Altstadtgebiet Slawische Landnahme Die Milzener in den sorbischen Stammen Die Landnahme durch die Slawen setzte seit dem 7 Jahrhundert in den Altsiedellandschaften ein Im Gebiet zwischen den heutigen Stadten Kamenz und Lobau liess sich der Stamm der Milzener nieder Ihr Zentrum war die Burgsiedlung an der Stelle der heutigen Ortenburg in Bautzen Auch im Neissetal hat es schon fruh eine slawische Besiedlung gegeben Die bauerliche sorbische Bevolkerung errichtete zahlreiche Burgwallanlagen die einerseits Stammesmittelpunkte und Fluchtburgen andererseits aber bereits die Wohnsitze des slawischen Adels waren was auf fruhfeudale Entwicklungsansatze hindeutet Deutsche Ostsiedlung Die spatere Oberlausitz auf der Karte als brandenburgischer Besitz ca 1253 1319 eingezeichnetDie spatere Oberlausitz damals Land Bautzen genannt aus dem 1268 das abgespalten wurde Hauptartikel Hochmittelalterliche Ostsiedlung Die selbstandige Entwicklung der Milzener wurde im 10 Jahrhundert durch die deutsche Ostexpansion unterbrochen Konig Heinrich I leitete mit seinen Kriegszugen von 921 922 und 928 929 die Periode der militarischen Unterwerfung der Sorben ein Die Milzener wurden 932 zu Tributzahlungen gezwungen Nach 936 konnten sie infolge der nach Heinrichs Tod ausbrechenden Spannungen die Fremdherrschaft wieder abschutteln Erst um 990 konnte Markgraf Ekkehard I von Meissen die Milzener unterwerfen Alle wichtigen Ringwallburgen in den Grenzgebieten wurden ausgebaut und als Ausgangspunkt fur weitere Eroberungen vorbereitet An die Stelle der Milzenerburgen traten deutsche Burgwarde 1006 erstmals erwahnt wie die Ortenburg in Bautzen oder die Burgen in Doberschau und Goda Im Jahre 1002 erwahnte Thietmar von Merseburg erstmals die Stadt Bautzen Kirchlich war die Oberlausitz dem 968 gegrundeten Bistum Meissen zugeordnet worden Im Jahr 1007 erhielt das Bistum die erste Schenkung im Milzenerland die Burgen Ostrusna vermutlich Ostritz und Godobi Goda Fur 1091 ist eine weitere Schenkung an die Meissner Kirche bezeugt Kaiser Heinrich IV ubereignete ihr funf weitere Dorfer im Gau Milsca Milzenerland vier davon sudlich von Goda Bald wurde die deutsche Herrschaft vom erstarkenden polnischen Feudalstaat bedroht der sein Expansionsstreben nach Westen richtete 1002 erzwang Herzog Boleslaw I Chrobry der Tapfere vom deutschen Konig Heinrich II die Belehnung mit dem Gau Milsca Im Frieden von Bautzen der am 30 Januar 1018 zwischen den beiden Herrschern nach mehreren wechselhaften und erbitterten Kriegszugen geschlossen wurde verblieben das Milzenerland und die Mark Lausitz die heutige Niederlausitz zunachst beim Herzogtum Polen lehnsfrei Erst 1031 kam es nach dem Sieg Konig Konrads II uber den polnischen Konig Mieszko II Lambert erneut unter die Herrschaft der Meissener Markgrafen 1076 ubertrug Konig Heinrich IV das Bautzener Land Herzog Vratislav II von Bohmen als Reichslehen nachdem es wegen seiner Reichsgutpolitik mit dem sachsisch thuringischen Regionaladel darunter auch mit dem Meissener Markgrafen Auseinandersetzungen gegeben hatte Der Schwiegersohn des bohmischen Herzogs Graf Wiprecht von Groitzsch fuhrte von 1084 bis 1108 die Regierung uber das Milzenerland selbstandig von der Ortenburg aus Fur das Jahr 1144 ist belegt dass die provincia Zagost das sudostlich von Gorlitz gelegene Gebiet um Seidenberg Teil des Landes Budissin war Auch in dieser Region war das Bistum Meissen mit Besitz ausgestattet worden Damit hatte das spater Oberlausitz genannte Land seine grosste Ausdehnung nach Osten schon im 12 Jahrhundert erreicht und der Queis blieb auf Dauer die Grenze zu Schlesien 1156 ging Kaiser Friedrich I Barbarossa ein Bundnis mit dem bohmischen Herzog Vladislav II ein Dafur versprach er ihm neben der Konigskrone die Belehnung mit der Burg und dem Land Budissin beides wurde zwei Jahre spater in die Tat umgesetzt Damit begann die erste dauerhafte bohmische Periode in der Geschichte der Oberlausitz die sich fur die Entwicklung des Landes als folgenreich erweisen sollte Das seit 1234 bestehende Zisterzienserinnenkloster St Marienthal Im ersten Jahrhundert der bohmischen Herrschaft entstanden alle bedeutenden Stadte der Oberlausitz Bautzen erhielt die Stadtrechte 1240 Gorlitz 1303 und auch alle bedeutenden kirchlichen Institutionen des Landes wurden in dieser Zeit gegrundet Bischof Bruno II richtete zwischen 1213 und 1218 das Kollegiatstift St Petri in Bautzen ein das auch von Konig Premysl Ottokar I und seinen Nachfolgern reich dotiert wurde Konigin Kunigunde stiftete 1234 das Zisterzienserinnenkloster St Marienthal das 1244 der Diozese Prag unterstellt wurde und Bernhard von Kamenz grundete 1248 das zweite Zisterzienserinnenkloster St Marienstern Durch Rodungen wurde seit etwa 1100 vor allem durch sorbische Bauern das Kulturland erweitert In dieser Zeit entstanden neue Orte im Gebiet um Hoyerswerda Unter den bohmischen Konigen intensivierte sich Mitte des 12 Jahrhunderts der Landesausbau in der Oberlausitz der von den Konigen und den Meissener Bischofen im Wettbewerb betrieben wurde Im Rahmen der deutschen Ostsiedlung wurden deutsche Bauern ins Land geholt diese rodeten grosse Waldgebiete und legten zahlreiche neue Dorfer an Nicht selten wurden auch sorbische Weiler durch deutsche Siedler erweitert Die neu angesiedelten Bauern waren rechtlich besser gestellt als die alteingesessene slawische Bevolkerung Die Masse der sorbischen Bauern waren Horige und Leibeigene die Fronarbeit verrichten mussten so blieb es im Altsiedelland auch nach der deutschen Eroberung Weil die Herrschaftsgebiete der Adligen erst durch Rodung einen Wert bekamen erhielten die deutschen Siedler ihre Bauernguter demgegenuber als Erbe Sie mussten nur geringe Zinsen an die Grundherren zahlen und wenige Dienste fur sie verrichten Auch hatten sie mehr Boden zur Verfugung als die Bauern im sorbischen Altsiedelgebiet Die neuen meist deutschen Dorfgemeinden konnten ihre Angelegenheiten ausserdem relativ autonom regeln Soweit sorbische Bauern beim Landesausbau beteiligt waren genossen sie auch immer dieselben Rechte und Privilegien wie die deutschsprachigen Kolonisten Durch Einwanderung aus den westlich der Elbe gelegenen Regionen war mit der Zeit ein eigener Oberlausitzer Adel entstanden Dieser hielt das Land fur den Konig oder den Markgrafen unter Kontrolle und bekam als Gegenleistung Lehen zugewiesen Der Adel bestand nur aus solchen Lehensleuten denn nach der Eroberung gehorte das ganze Land dem Konig Freie Landherren mit Allodialbesitz die in Bohmen den grossten Teil des Adels ausmachten gab es im Land Budissin nicht Die Entstehung eines Ministerialadels war in der Oberlausitz unmoglich da es hier zu keiner Zeit eine Hofhaltung des Landesherren und damit auch keine Dienstmannen gegeben hat 1241 wurden die Grenzen zwischen den Besitzungen des Bistums Meissen und der Krone Bohmens in der Oberlausitzer Grenzurkunde vertraglich geregelt Die Ortenburg in Bautzen Sitz der Landvogte des Landes Budissin der spateren Oberlausitz Zustand nach der Neuerrichtung im Stil der Renaissance im 17 Jahrhundert Zwischen 1253 Tod Konig Wenzels I und 1262 erste bekannte askanische Urkunde waren die Askanier in den Besitz des Landes Budissin gelangt Weder der genaue Zeitpunkt der Erwerbung noch die Rechtsform des Besitzes Lehen Heiratsgut oder Pfandherrschaft lassen sich mit Sicherheit feststellen Mit der Einsetzung von Landvogten als Stellvertreter des Landesherren schufen die Askanier das bedeutendste landesherrliche Amt in der Oberlausitz Im Prinzip wurden die Befugnisse der Burggrafen und Landrichter aus der bohmischen Zeit in einer Hand vereinigt und sogar noch erweitert Der Landvogt war als Stellvertreter des Landesherrn der hochste Beamte Er entschied in Lehenssachen stand dem obersten Gericht vor und war militarischer Oberbefehlshaber Im Grossen und Ganzen blieben die grundlegenden Befugnisse der Landvogte bis nach dem Dreissigjahrigen Krieg erhalten wobei sich in dieser langen Zeit die Verwaltungspraxis ofters anderte Wahrend der Herrschaft der Askanier war die von Markgraf Otto IV von Brandenburg 1268 vorgenommene Teilung der Oberlausitz in die Lander Bautzen Budissin und das bedeutendste Ereignis Die nur bis 1329 reichende Selbstandigkeit der beiden Lander die in Gestalt des Herzogtums Gorlitz zwischen 1377 und 1396 noch einmal auflebte hatte dauerhaft zur Zweiteilung der adligen Landesgemeinde und der Verwaltung gefuhrt Im Land Gorlitz wurden fortan eigene Zusammenkunfte des Adels abgehalten und dies blieb auch nach der Wiedervereinigung beider Lander so Gorlitz gewann als Mittelpunkt des ostlichen Landesteils rasch an Bedeutung und entwickelte sich zur wirtschaftlich starksten Stadt der gesamten Oberlausitz Nach dem Aussterben der brandenburgischen Askanier 1319 beanspruchten die Fursten der benachbarten Territorien darunter auch der bohmische Konig Johann aus dem Hause Luxemburg die Oberlausitz fur sich und bereiste sie ofter Nach der den Oberlausitzer Standen nahestehenden historiographischen Tradition haben diese sich um Schutzes willen freywillig und ungezwungen Konig Johanni Lucemburgico ergeben was sich aber nicht sicher nachweisen lasst Jedenfalls wurde der Konig von Bohmen 1319 von Kaiser Ludwig IV mit dem Land Bautzen belehnt die ostliche Landeshalfte fiel dagegen als Heiratsgut an Heinrich I Herzog von Jauer der das Land Gorlitz mit Ausnahme der Gegend um Lauban 1329 an den bohmischen Konig abtrat Im selben Jahr inkorporierte Johann terra et civitas goerlic der Krone Bohmen Das heisst die Oberlausitz wurde staatsrechtlich eng und dauerhaft mit dem Konigreich Bohmen verbunden und galt als ein Nebenland der Krone ohne dass seine innere Ordnung angetastet worden ware 1350 erkannte Kaiser Karl IV in Bautzen die Rechte der Wettiner und Wittelsbacher auf Brandenburg und die Niederlausitz an Diese wiederum anerkannten seine Anspruche auf die Oberlausitz und huldigten ihm als Reichsherrscher was ihn jedoch nicht hinderte seinen Einfluss auf die beiden Nachbarterritorien auszudehnen Sechsstadtebund mit Rathaus und Nikolaikirche 1346 grundeten die funf koniglichen Stadte der Oberlausitz Bautzen Lauban Lobau Gorlitz Kamenz und das damals noch bohmische Zittau den Sechsstadtebund Die vereinigten Krafte der Stadte sollten den Landfrieden sichern und gegen das adlige Raubrittertum vorgehen Dies war auch im Sinne des Landesherren Kaiser Karl IV der die Stadte mit zahlreichen Privilegien unterstutzte Die Sechsstadte konnten sich insoweit in der Folgezeit erfolgreich gegen den Adel durchsetzen Mit ihrer wirtschaftlichen Prosperitat stieg auch ihr politischer Einfluss Sie konnten durch den Ankauf zahlreicher Dorfer in den folgenden 200 Jahren einen bedeutenden Anteil des flachen Landes unter die direkte Herrschaft der Stadtrate bringen Ausserdem setzten sie ihre Gerichtshoheit uber den Adel in ihrem Weichbild durch Immer wieder kam es in den Stadten zu Streitigkeiten um die Besetzung der Stadtrate und zu Unruhen unter den Handwerkern die sich gegen die Kaufleute wandten so 1347 in Gorlitz das sich zur wichtigsten Handelsstadt zwischen Erfurt und Breslau entwickelt hatte oder 1405 in Gorlitz und in Bautzen Konig Wenzel IV liess 1408 im Rahmen einer Strafaktion das Bautzener Blutgericht 15 Personen darunter den Burgermeister Fritz Flicker auf dem Bautzener Marktplatz hinrichten zeigte sich aber anschliessend in Gorlitz durch Geschenke und Huldigungen des Sechsstadtebundes besanftigt Hussitenkriege Der in den Hussitenkriegen angegriffene Berg und die Burgruine OybinDie Oberlausitz im 15 JahrhundertDie Oberlausitz zusammen mit der Niederlausitz als Teil von Kursachsen ab 1635 Als in Bohmen Anfang des 15 Jahrhunderts die hussitische Revolution ausbrach stellte sich die Oberlausitz gegen diese Reformation in Bohmen Im Bundnis mit Kaiser Sigismund und den Niederlausitzern fuhrte man Krieg gegen die Heere der Hussiten Kamenz Reichenbach Lobau Zittau und Lauban wurden von den Hussiten erobert und verwustet Nur die beiden grossten Stadte Bautzen und Gorlitz konnten den Belagerungen 1429 und 1431 standhalten Durch den Krieg lockerten sich die Bindungen der Oberlausitz an die Bohmische Krone Aufgrund der Schwache des Konigtums Bohmen konnten die Stande des Markgraftums ihre inneren Angelegenheiten weitgehend ohne konigliche Eingriffe regeln Bezeichnend ist dass nicht mehr alle sechs Stadte 1438 dem Konig Albrecht II von Bohmen huldigten einige liessen sich durch Gesandte vertreten Nach seinem Tod 1439 entwickelte sich der Oberlausitzer Landtag als wichtigstes Instrument standischer Freiheit 1469 sagten sich die Oberlausitzer Stande vom bohmischen Konig Georg von Podiebrad los weil dieser dem utraquistischen kalixtinischen Bekenntnis anhing das der Papst auch in seiner gemassigten Form als ketzerisch verurteilt hatte Die Oberlausitzer erkannten den Gegenkonig Matthias Corvinus von Ungarn an der alle bohmischen Nebenlander Mahren Schlesien und die Lausitzen unter seine Herrschaft bringen Bohmen selbst aber nie erobern konnte Bis zum Frieden von Olmutz 1479 nahmen auch die Oberlausitzer an dem Krieg um die Bohmische Krone teil Matthias versuchte die Verwaltung seiner Lander effizienter zu gestalten In Schlesien setzte er deshalb einen Oberlandeshauptmann ein dem auch die beiden Lausitzen unterstellt wurden Die Oberlausitzer Stande sahen in dieser Massnahme eine Gefahrdung ihrer Autonomie Mit dem Tod von Matthias Corvinus wurde die Oberlausitz 1490 auch real wieder ein Bestandteil des bohmischen Konigreiches Der im Land verhasste Landvogt Georg von Stein wurde sofort nach dem Tod seines Herren von der Bautzener Ortenburg vertrieben Oberlausitzischer Landtag Ende des 15 Jahrhunderts hatte sich das politische System des Markgraftums weitgehend gefestigt Stellvertreter des abwesenden Landesherren war der Landvogt der Oberlausitz welcher traditionell aus dem Adel eines der bohmischen Kronlander berufen wurde Vor 1620 ist lediglich einmal ein Oberlausitzer Landvogt geworden In Bautzen und Gorlitz gab es noch je einen Amtshauptmann Diese drei Beamten bildeten mit einigen Sekretaren die gesamte konigliche Verwaltung Machtzentrum des Landes war der standische oberlausitzische Landtag Seit der Mitte des 14 Jahrhunderts bis zur Teilung der Oberlausitz infolge des Wiener Kongresses setzte sich der Landtag aus zwei Standen zusammen namlich das Land gebildet aus den Landsassen worunter die Standesherrschaften die landsassige Ritterschaft sowie das Domstift zu Bautzen die Zisterzienserinnenkloster St Marienstern St Marienthal und das Magdalenerinnenkloster Lauban fielen sowie als zweiten Stand die Stadte womit die Sechsstadte der Oberlausitz gemeint waren weshalb man seit dem 14 Jahrhundert auch die Stande als Land und Stadte bezeichnete Jeder Stand beriet zunachst fur sich allein das Land auf besonderen Tagen die Sechsstadte auf besonderen Stadtetagen Ohne Einvernehmen konnte kein Landtagsbeschluss gefasst werden da die zwei Stande auf dem oberlausitzischen Landtag jeweils nur eine Stimme hatten Diese Regelung blieb unverandert bis zur Teilung der Oberlausitz als Folge des Wiener Kongresses Die politische Einheit des Landes wurde somit durch beide Stande dargestellt Der Landesherr vertreten durch den Landvogt bestimmte falls die zwei Stande sich nicht einigen konnten Hochstes Gericht war das Gericht von Land und Stadten das von beiden Standen gemeinsam gebildet wurde Eine dort gefallte Entscheidung war endgultig An die Gerichte des Konigs in Prag durfte nicht appelliert werden Zwischen Adel und Stadten gab es im 15 und Anfang des 16 Jahrhunderts Konflikte die die Frage der Obergerichtsbarkeit der Stadte in deren Weichbild und die Hohe der Anteile die die beiden Stande jeweils von den landesherrlichen Steuern aufzubringen hatten betrafen Der Versuch des Adels neben der Ritterschaft auch die Pralaten und Herren als weitere Stande zu etablieren scheiterte es blieb bis zum Wiener Kongress bei den zwei Standen mit Stimmengleichheit Herausbildung des Namens Oberlausitz Im Unterschied zur spateren Niederlausitz dem alten Land der Lusitzi fehlte der spateren Oberlausitz dem Land der Milzener ein einheitlicher Landschaftsname Fur das Gebiet zwischen der Pulsnitz im Westen und dem Queis im Osten waren bis ins 16 Jahrhundert verschiedene Bezeichnungen gebrauchlich das ganze Land Budissin oder die Lander Budissin und Gorlitz Dass die Grundung des Sechsstadtebundes im Jahr 1346 schon bald zu einem neuen Landesnamen fuhrte hing damit zusammen dass ihm nicht nur die koniglichen Stadte Bautzen Gorlitz Lauban Lobau und Kamenz angehorten sondern auch das bis dahin bohmische Zittau das erst infolge dieses Bundes in das Bautzener Markgraftum eingegliedert wurde In dieser Zeit setzte sich auch fur das Markgraftum die Bezeichnung Land der Sechsstadte oder kurz Sechsstadte durch in der griechischen Form Hexapolis oder terra hexapolitana Die Herausbildung des heutigen Landesnamens vollzog sich nicht aus einer Bekundung der Stadte und Stande als Trager einer regionalen Identitat sondern von aussen Seit dem 15 Jahrhundert wurde der Name Lusatia von der heutigen Niederlausitz immer ofter auf die heutige Oberlausitz ausgedehnt Erstmals wurde der Name Lusatia in der Matrikel der 1409 gegrundeten Universitat Leipzig fur die gesamte heutige Lausitz verwendet 1474 untertitelte man erstmals in der Kanzlei des Ungarnkonigs Matthias Corvinus das Sechsstadteland als Lusatia superior also Oberlausitz Erst in der Mitte des folgenden Jahrhunderts wurde nach und nach der Landesname von den Einwohnern den regionalen Identitatstragern selbst gebraucht Reformation Der Simultandom St Petri in Bautzen Nur wenige Jahre nach Luthers Thesenanschlag in Wittenberg 1517 breitete sich das reformatorische Gedankengut auch in die Oberlausitz aus In Gorlitz Zittau und Bautzen wurden von Franz Rothbart Lorenz Heidenreich und Paul Bosak die ersten evangelischen Predigten 1520 beziehungsweise 1521 gehalten Der Adel und die Stadtrate hatten fur die neue kirchliche Bewegung allerdings wenig ubrig und versuchten ihre Ausbreitung zu verhindern Auch der Konig wandte sich mit scharfen Mandaten gegen die reformatorischen Bestrebungen in den Lausitzen In Gorlitz und Bautzen gaben die stadtischen Obrigkeiten aber bald dem Druck der Bevolkerung nach und fuhrten die Reformation in den Jahren 1523 und 1524 offiziell ein Die Veranderungen hin zum neuen Kirchenwesen wurden aber nur in kleinen vorsichtigen Schritten vollzogen Insbesondere das Bautzener Kollegiatstift widersetzte sich erfolgreich und blieb auf Dauer katholisch Insgesamt dauerte es Jahrzehnte bis sich die lutherische Lehre in den meisten Pfarreien des Landes endgultig durchgesetzt hatte Das lag daran dass in der Oberlausitz nicht der Landesfurst die Reformation einfuhrte sondern alle Ortsobrigkeiten die Rate der Stadte und die adligen Grundherren fur die unter ihrem Patronat stehenden Kirchen die neue Konfession anordneten und somit selbstandig uber die Hinwendung zum Protestantismus entschieden Habsburgerherrschaft von 1526 bis 1635 Die Landesherren der Oberlausitz 1526 1635 Kaiser Ferdinand I 1526 1564Kaiser Maximilian II 1564 1576Kaiser Rudolf II 1576 1611Kaiser Matthias 1611 1619Konig Friedrich I 1619 1620 21Kaiser Ferdinand II 1620 21 1635 Nach dem Tod des bohmischen und ungarischen Konigs Ludwig II in der Schlacht von Mohacs wahlten die bohmischen Stande Ferdinand I zum Konig von Bohmen der in dieser Eigenschaft auch Landesherr der Oberlausitz wurde Allerdings hatten die Stande ihn schon vorher als ihren Erbherren anerkannt weil er der Schwager Ludwigs II war Zum Landvogt setzte der neue Konig Zdislav Berka von Duba ein der am Prager Hof auch das Amt des Landhofmeisters verwaltete Zunachst anderten sich die inneren Verhaltnisse der Oberlausitz unter der neuen Herrschaft nur geringfugig Nach wie vor bestimmte der Streit zwischen dem Landadel und den Sechsstadten das politische Leben Die Auseinandersetzungen wurden dabei mit allen Mitteln der Diplomatie gefuhrt Beide Seiten versuchten den Konig auf ihre Seite zu ziehen Ferdinand fallte jedoch widerspruchliche Entscheidungen So kamen auf Vermittlung der koniglichen Beamten 1530 und 1534 in Prag zwei Vertrage zustande Einmal wurden die Stadte begunstigt und einmal der Adel Auf diese Weise konnte kein dauerhafter Ausgleich gefunden werden Ferdinands inkonsequente Oberlausitz Politik war der schwierigen Gesamtsituation geschuldet in der sich der osterreichische Habsburger befand Einerseits hatte er Konflikte mit den machtigen utraquistischen Standen in Bohmen zu bestehen andererseits brauchte er die Hilfe der Stande aller seiner Lander um den Turkenkrieg finanzieren zu konnen So stiegen auch die koniglichen Steuerforderungen stetig die Ferdinands Kommissare nun beinahe jahrlich auf den Oberlausitzer Landtagen vorbrachten Der Konig konnte es sich deshalb nicht leisten die Stande dauerhaft zu verargern An einen Ausbau der landesherrlichen Gewalt war unter diesen Umstanden nicht zu denken Auch gegen den immer weiter um sich greifenden Protestantismus konnte der katholische Konig nicht aktiv eingreifen 1537 besuchte Ferdinand I das einzige Mal in seiner langen Regierung die Oberlausitz Er hielt sich kurz in Bautzen und Gorlitz auf und nahm auf der Ortenburg die Landeshuldigung entgegen Bei dieser Gelegenheit bekamen Land und Stadte ihre alten Privilegien bestatigt so dass die wenige Jahre zuvor ausgehandelten Prager Vertrage obsolet wurden 1546 wurde die Oberlausitz in den Schmalkaldischen Krieg hineingezogen an dem Konig Ferdinand auf Seiten seines Bruders Karl V teilnahm Wahrend die utraquistischen Stande Bohmens dem Konig offen den Gehorsam verweigerten und nicht gegen die Protestanten des Schmalkaldischen Bundes ins Feld zogen verhielten sich Land und Stadte der Oberlausitz abwartend Die mehrheitlich evangelischen Stande sahen sich dann 1547 aber doch genotigt Ferdinand Geld und Truppen zur Verfugung zu stellen obwohl der Wittenberger Theologe Johannes Bugenhagen alle Protestanten der bohmischen Lander in seiner Christlichen Vermahnung eindringlich aufgefordert hatte nicht gegen ihre Glaubensgenossen zu kampfen Durch einen Zufall zogen sich die Sechsstadte den Zorn Konig Ferdinands zu Sie hatten ihre Truppen nur fur zwei Monate bewilligt und diese zogen als die Zeit um war aus dem Heerlager an der Elbe ab Das war nun gerade am Vorabend der Entscheidungsschlacht bei Muhlberg Der Befehl die Soldner weiter bereitzuhalten hatte die Stadte nicht rechtzeitig erreicht Als der Krieg gegen die Fursten des Schmalkaldischen Bundes gewonnen war lud Ferdinand I die Vertreter der Sechsstadte nach Prag vor wo sie sich vor ihm zu verantworten hatten In einer Art Schauprozess wurden die Stadte verurteilt und verloren all ihre Privilegien sowie ihren gesamten Landbesitz Uberdies mussten sie die enorme Summe von 100 000 Gulden Strafe an den Konig zahlen Dieses Ereignis ging als der Oberlausitzer Ponfall in die Geschichte ein Die grosse Macht der Stadte war gebrochen von nun an hatten sie kein Ubergewicht uber den Landstand mehr Die folgenden Jahre waren von den Anstrengungen der Stadte gekennzeichnet alte Positionen zuruckzugewinnen So wurden zahlreiche Landguter die man im Ponfall an den Konig abgetreten hatte zuruckgekauft und zahlreiche alte Privilegien bei der Prager Hofkanzlei erneut erworben Seit 1560 konnten alle Sechsstadte ihre Rate und Richter wieder selbst einsetzen Im selben Jahr einigten sich die Stande mit dem Konig auf die so genannte Abhandlung In diesem Dokument wurden die umfangreichen Rechte der Stande festgeschrieben und von Ferdinand I offiziell anerkannt Im Jahr 1562 erteilte Ferdinand I den Standen die so genannte Obergerichtsgnade Seitdem hatten der gesamte Adel und auch wieder die Stadte die vollstandige Gerichtsgewalt uber ihre Untertanen Damit kamen die von Ferdinand vorgenommenen Anderungen an der Oberlausitzer Landesverfassung zum Abschluss Der um die Mitte des 16 Jahrhunderts geschaffene Zustand blieb im Grossen und Ganzen unverandert bis 1815 in Kraft und bestimmte das Verhaltnis der Stande untereinander und auch zu ihrem Landesherren Bereits 1544 hatte der Kaiser in der nach ihm benannten dem Adel das Privileg des Vorritts zugestanden und die Rechte der grossen Oberlausitzer Herrschaften Muskau Seidenberg und Hoyerswerda definiert 1548 wurde das neu geschaffene Prager Appellationsgericht als letzte Berufungsinstanz fur die Oberlausitzer Gerichtsbarkeit festgeschrieben und ein Jahr spater wurde mit der Landeshauptmannschaft ein wichtiges neues Amt geschaffen Der Landeshauptmann sollte die koniglichen Rechte vor allem in Bezug auf die Steuern und Abgaben durchsetzen Er wurde immer aus dem einheimischen Adel berufen und unterstand der Bohmischen Kammer in Prag Die Ortenburg in Bautzen ist seit dem 17 Jh Gerichtsgebaude 1549 wurde mit Christoph von Dohna zum ersten Mal ein einheimischer protestantischer Adliger zum Landvogt berufen Der Besitzer der Herrschaft Konigsbruck machte sich aber in kurzer Zeit beim Adel und den Stadten unbeliebt weil er korrupt war und die Gerichte nicht ordnungsgemass verwaltete Die Stande verklagten Dohna deshalb beim Konig in Prag die Klageschrift umfasste uber 100 Punkte aber noch vor dem Ende des Prozesses starb der Landvogt 1560 und bis zum Dreissigjahrigen Krieg wurden nach alter Tradition nur noch bohmische oder schlesische Adlige zu Landvogten in Bautzen berufen Seit den funfziger Jahren des sechzehnten Jahrhunderts kam es zu einer Stabilisierung der im Lande ubrig gebliebenen katholischen Institutionen Dies war im Wesentlichen der Politik des 1559 ins Amt gekommenen Bautzener Domdekans Johann Leisentrit zu verdanken Kaiser Ferdinand hatte ihn zum Kommissar fur Religionssachen in den beiden Lausitzen ernannt Leisentrit war damit nominell die kirchliche Obrigkeit fur Katholiken und Protestanten Er nutzte diese Stellung um die noch vorhandenen katholischen Pfarreien fur seine Konfession zu erhalten verhielt sich aber sonst den Evangelischen gegenuber tolerant Als Kaiser Maximilian II 1564 auch in der Oberlausitz die Nachfolge seines Vaters antrat gestattete er den Standen erstmals offiziell die Confessio Augustana Diese Zusicherung wurde auch von seinen Nachfolgern bei den Landeshuldigungen immer wieder neu gegeben Alteste Karte der Oberlausitz 1593 Norden ist unten und die Blickrichtung geht vom heutigen Brandenburg nach Sachsen Holzschnitt von 1593 Bartholomaus ScultetusKarte der Oberlausitz 1645 nach einer Vorlage von Bartholomaus Scultetus mit Bezeichnung der deutsch sorbischen wendischen Sprachgrenze in ihrem damaligen Verlauf Bildung und Kultur nahmen in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts einen Aufschwung In den Stadten Gorlitz Zittau und Bautzen wurden Gymnasien gegrundet die nicht nur von Burgersohnen sondern auch von den Sohnen des Oberlausitzer und zunehmend auch des bohmischen und niederschlesischen Adels besucht wurden Auch in den anderen Stadten Lobau Kamenz Lauban und selbst in kleineren Landstadten wurden die Schulen ausgebaut Bautzen wiederum erhielt als Druckort zumindest regionale Bedeutung Der Gorlitzer Burgermeister Bartholomaus Scultetus erstellte Ende des 16 Jahrhunderts die erste Landkarte der Oberlausitz Ende des 16 Jahrhunderts verscharften sich in Europa und nicht zuletzt auch in Bohmen die konfessionellen Konflikte In den Landern der Bohmischen Krone war dies einmal den Fortschritten der Gegenreformation geschuldet die der papstliche Nuntius in Prag der dortige Erzbischof und der Bischof von Olmutz besonders aber die Jesuiten langsam erzielten Der andere Grund bestand im Erstarken des nicht in den Augsburger Religionsfrieden einbezogenen Calvinismus In den bohmischen und osterreichischen Landern war der religiose Konflikt zusatzlich von der Auseinandersetzung um die Macht im Staat uberlagert Sollte diese vornehmlich bei den mehrheitlich protestantischen Standen oder aber ganz in der Hand des Kaisers liegen Obwohl in der Oberlausitz die Stande das politische Ubergewicht hatten und die Religionsfrage im Grossen und Ganzen geklart schien wurde auch das kleine Markgraftum von den politischen Unruhen im benachbarten Bohmen angesteckt Die protestantische Mehrheit war besorgt dass die Gegenreformation auch auf die Oberlausitz ubergreifen konnte und die katholischen Domherren in Bautzen waren langst nicht mehr so kompromissbereit und entgegenkommend wie zur Ara Leisentrit Anfang des 17 Jahrhunderts verschlechterten sich die Beziehungen der Stande zum damaligen Landesherren Rudolf II Man war unzufrieden wegen der stetig steigenden Steuerforderungen wegen der Turkenkriege denn der Kaiser konnte dabei keine greifbaren Erfolge erzielen Schon die Schaffung des Amts eines Kammerprokuratoren dieser sollte die finanziellen Anspruche des Landesherrn besser durchsetzen im Jahr 1595 hatte das Missfallen der Stande erregt Gemeinsam mit den Schlesiern beschwerte man sich ausserdem uber die Bohmische Hofkanzlei und verlangte die Einrichtung einer eigenen Kanzlei fur die deutschsprachigen Nebenlander der Krone Bohmen Nachdem die Protestanten Schlesiens und Bohmens dem durch den habsburgischen Bruderzwist geschwachten Kaiser 1609 Majestatsbriefe abgetrotzt hatten und damit landesrechtlich anerkannt waren wollten auch die Oberlausitzer solch eine Urkunde erlangen Ihre Bemuhungen blieben aber erfolglos Auch Kaiser Matthias der Rudolf II 1611 auf dem bohmischen Thron nachfolgte verweigerte den protestantischen Oberlausitzern den Majestatsbrief Dies war einer der wichtigsten Grunde dass sich die Oberlausitz 1618 19 nach dem zweiten Prager Fenstersturz dem bohmischen Standeaufstand anschloss Als die Unruhen in Bohmen begannen verhielten sich die Oberlausitzer Stande zunachst passiv Sie ignorierten die dringenden Aufforderungen der Bohmen sie im Krieg gegen die Habsburger zu unterstutzen Erst nach dem Tod Kaiser Matthias im Marz 1619 anderten sie ihre Politik Sie traten der Bohmischen Konfoderation bei und waren an der Absetzung Ferdinands II und der Wahl Friedrich V Beiname Winterkonig zum Konig von Bohmen beteiligt Ziel der protestantischen Stande des Markgraftums war es die Oberlausitz zu einem vollstandig protestantischen Land zu machen Sie wollten das katholische Bautzener Domstift beseitigen in den wenigen noch katholischen Orten protestantische Pfarrer einfuhren und endlich eine eigene Landeskirche grunden Das militarische Risiko und die damit verbundenen Kosten fur die Aufstellung von Truppen fur den durch die katholische Liga bedrangten Winterkonig trugen sie allerdings nur ungern und als der Krieg auf die Oberlausitz ubergriff waren sie nicht in der Lage wirksamen Widerstand zu leisten Ohne grossere Kampfhandlungen konnte der mit Ferdinand II verbundete Kurfurst Johann Georg von Sachsen zwischen September 1619 und Januar 1620 die Oberlausitz besetzen Umgebindehaus in Sohland an der Spree typische Bauform in der sudlichen OberlausitzDas Zittauer Salzhaus ist Zeichen des wirtschaftlichen Aufschwungs Fur seine militarische Hilfe gegen die aufstandischen bohmischen Lander war dem sachsischen Kurfursten vom Kaiser finanzielle Entschadigung zugesagt worden Wenn nicht bezahlt wurde sollten die Lausitzen als Pfand an den Wettiner ubergeben werden Ferdinand II konnte nicht zahlen und musste 1623 die Pfandschaft uber beide Markgraftumer einraumen Die Ubergabe wurde im so genannten Immissionrezess geregelt Dadurch entging die Oberlausitz der kaiserlichen Gegenreformation die in den 1620er Jahren in Bohmen und Mahren zum Verbot der protestantischen Bekenntnisse und Kirchen fuhrte In der Folgezeit kamen viele Glaubensfluchtlinge aus Bohmen in die Oberlausitz Sie siedelten sich vor allem in Zittau und den benachbarten Weberdorfern im Lausitzer Bergland an und sorgten dort durch ihren Gewerbefleiss fur einen wirtschaftlichen Aufschwung Unter sachsischen Kurfursten von 1635 bis zur Teilung 1815 In den katholisch sorbisch gepragten Gebieten Oberlausitz blieben im ansonsten evangelischen Umfeld auch die Kloster bestehen hier Kloster St Marienstern bei Panschwitz Kuckau Der Prager Frieden von 1635 band die beiden Lausitzen Ober und Niederlausitz an das Kurfurstentum Sachsen Die Oberlausitz wurde dem sachsischen Kurfursten Johann Georg I formal durch den Traditionsrezess in Gorlitz am 14 24 April 1636 als erbliches bohmisches Lehen ubergeben Damit verbunden war die Regelung dass die religiosen Verhaltnisse des Markgraftums Oberlausitz unangetastet blieben und die Landstande ihre Rechte behielten Die Oberlausitz verblieb somit staatsrechtlich ein eigenes Land und durfte mit den Sachsischen Kernlanden nicht verschmolzen werden Damit griff auch Sachsisches Landesrecht nicht zwingend auf die Oberlausitz durch und musste durch die Versammlung der Stande auf dem Landtag beschlossen werden Im Jahr 1666 errichtete Johann Georg II fur die Oberlausitz in der er das Munzrecht besass die Munzstatte Bautzen um fur den Handelsverkehr mit Schlesien und Bohmen eine geeignete Munze zu schaffen Da die kursachsischen Stande wegen der wertgeminderten Pragungen Bedenken ausserten und der erhoffte Gewinn aus der Vermunzung ausblieb wurde die Munze bereits im folgenden Jahr geschlossen und ihre Ausstattung in die Dresdner Munze gebracht Die Religionsfreiheit konkreter der Standesherr bestimmte die Religion Cuius regio eius religio lateinisch fur Wessen Gebiet dessen Religion hatte nicht nur zur Folge dass in der uberwiegend evangelischen Oberlausitz die beiden katholischen Kloster St Marienstern Panschwitz Kuckau und St Marienthal Ostritz sowie das Domstift Bautzen erhalten blieben sondern dass sich auch evangelische Glaubensfluchtlinge aus Bohmen die Bohmischen Bruder ansiedelten Bekannteste Ansiedlung ist die Herrnhuter Brudergemeine in Herrnhut die ab 1722 durch den Grafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf ermoglicht und gefordert wurde Durch Adolph Traugott von Gersdorf und Karl Gottlob Anton wurde 1779 die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften gegrundet Im Jahr 1811 begrundete der Tuchkaufmann Johann Gottlieb Kretzschmar die Ornithologische Gesellschaft zu Gorlitz die heutige Naturforschende Gesellschaft der Oberlausitz In der Schlacht bei Bautzen am 20 21 Mai 1813 konnte Napoleon I seinen letzten grosseren Sieg erringen Sachsische und preussische Oberlausitz 1815 1945 Wahrend der Grunderzeit im preussischen GorlitzSachsisch Preussische Grenzsteine in Konigswartha Rakecy Als Nebenabsprache auf dem Wiener Kongress 1815 musste der sachsische Konig die Teilung des Konigreiches Sachsen und somit grosse Gebietsverluste zu Gunsten Preussens hinnehmen Unter anderem musste die Halfte der Oberlausitz mit Gorlitz abgetreten werden Die Oberlausitzer Stande hatten bis zuletzt versucht die Teilung des Landes zu verhindern Unter anderem hatten sie sich mit einer Bittschrift an den osterreichischen Kanzler Metternich gewandt Jedoch blieb diese Initiative ohne Erfolg Die neue Grenze durchschnitt das Land von Nordwesten nach Sudosten Sie verlief sudlich von Ruhland und Wittichenau in Richtung Reichenbach O L traf sudlich von Gorlitz auf die Lausitzer Neisse und verlief entlang der Wittig bis zur bohmischen Grenze alle hier genannten Orte fielen an Preussen Die willkurlich gezogene Grenze zerschnitt eine in 800 Jahren gewachsene politische wirtschaftliche kulturelle und kirchliche Einheit Von den Sechsstadten gehorten nunmehr zwei Gorlitz und Lauban zum preussischen Staat Die Wirksamkeit der alten Oberlausitzer Standeversammlung blieb auf das sachsische Restgebiet beschrankt Das Siedlungsgebiet der Obersorben war nun auf zwei Staaten aufgeteilt Die kirchliche Autonomie der Protestanten fand in der Oberlausitz ihr Ende und sie wurden in die Kirche der Altpreussischen Union Kirchenprovinz Schlesien eingegliedert Die wenigen Katholiken der Lausitzer Administratur wurden ebenfalls geteilt Die Dorfer der beiden Kloster St Marienstern und St Marienthal lagen nun beiderseits der Grenze Die katholischen Pfarreien der preussischen Oberlausitz wurden schliesslich 1821 dem Furstbistum Breslau unterstellt Die preussische Regierung begann nach 1815 in ihrem Teil der Oberlausitz sofort mit der dringend notwendigen Modernisierung der Verwaltung Nach einigen Experimenten waren in den 1820er Jahren die Landkreise Lauban Gorlitz Rothenburg und Hoyerswerda gebildet und in die Provinz Schlesien integriert worden Erst seit diesem verhaltnismassig spaten Zeitpunkt dehnte sich das schlesische Gebiet uber den Queis nach Westen aus Vorher hatte die Oberlausitz nie zu Schlesien gehort wenngleich beide Lander vom 13 bis 17 Jahrhundert zumeist von einem gemeinsamen Landesherren dem bohmischen Konig regiert worden waren 1945 kamen die nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland verbliebenen preussischen Teile der Oberlausitz wieder zu Sachsen die sachsisch preussische Teilung wich einer deutsch polnischen Teilung Lobauer Eisenbahnviadukt der Strecke Dresden Breslau Vor allem im sudlichen Teil der sachsischen Oberlausitz aber auch im preussischen Teil der Oberlausitz konnte man nach 1815 erfolgreich an alte Traditionen vor allem bei der Herstellung von Textilien aber auch in vielen anderen Gewerben anknupfen Die Region gehorte zu den fruhen Industriegebieten Deutschlands Bereits seit 1836 fanden sich Geschaftsleute aus Sachsen und Preussen zusammen um die Eisenbahnstrecke Dresden Breslau quer durch die Oberlausitz zu planen und zu bauen Baubeginn war 1844 zwei Jahre spater war der Oberlausitzer Anteil der Strecke bis Lobau fertig gestellt und im September 1847 verkehrten die Zuge durchgehend von Dresden nach Breslau Durch die sachsische Verfassung von 1831 wurde die rechtliche Sonderstellung der Oberlausitz beseitigt Das traditionelle standische Herrschaftssystem wurde in den folgenden Jahren schrittweise durch die Institutionen des modernen Staats ersetzt Fur das Gebiet der sachsischen Oberlausitz wurde die Kreishauptmannschaft Bautzen gebildet Bis in die 1850er Jahre dauerte die Ablosung der bauerlichen Bevolkerung aus der Erbuntertanigkeit In der preussischen Oberlausitz profitierte vor allem Gorlitz von der Integration in den grossten deutschen Teilstaat Eine breite Palette von Industriebetrieben siedelte sich an Zu den grossten Absatzmarkten Berlin und Breslau bestanden gute Bahnverbindungen Seit der Machtubernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 waren die Sorben standig steigenden Repressionen ausgesetzt Als Instrument der Unterdruckung konnten die neuen Machthaber auf die schon langer bei der Amtshauptmannschaft Bautzen bestehende Wendenabteilung zuruckgreifen Ab 1937 wurden nach und nach all ihre Vereine und die gesamte sorbische Presse verboten Auch der Unterricht in der Muttersprache und ebenso sorbischsprachiger Religionsunterricht waren nicht mehr gestattet die Ausubung war somit eingeschrankt 1940 wurden alle sorbischen katholischen Priester aus der Oberlausitz ausgewiesen Die nationalsozialistische Rassepolitik war gegenuber den Sorben nicht eindeutig Neben Demutigung und Unterdruckung stand bis in den Zweiten Weltkrieg hinein der Versuch die Wenden in die germanische Herrenrasse zu integrieren Deshalb wurden sie als wendischsprachige Deutsche bezeichnet um sie von den anderen Slawen zu separieren Zahlreiche sorbischstammige Ortsnamen wurden im Zuge der Germanisierung 1936 37 umbenannt Uberlegungen das slawische Volk zur Ganze in das Generalgouvernement zu deportieren wurden aufgrund des Kriegsverlaufes nicht umgesetzt Wahrend des Zweiten Weltkriegs blieb die Oberlausitz von Luftangriffen weitgehend verschont 1945 wurde sie allerdings Kampfgebiet Zunachst betraf das die Stadt Lauban die im Februar bereits von der Roten Armee eingenommen worden war von den Deutschen aber noch einmal zuruckerobert wurde Deshalb inszenierte der Reichspropagandaminister Joseph Goebbels in Lauban seinen letzten Wochenschauauftritt mit den ublichen Durchhalteparolen Im April 1945 fanden die letzten Kampfhandlungen in der Nahe von Bautzen und Kamenz statt Sie standen im Zusammenhang mit Aktionen der Roten Armee die einerseits auf die Einnahme Berlins andererseits auf die Besetzung Dresdens und den Vorstoss nach Bohmen abzielten Hoyerswerda wurde durch einen Irrtum es handele sich um das Alu Werk Lauta durch die britische Luftwaffe bombardiert Wahrend es in Bautzen noch zu kriegsbedingten Zerstorungen kam konnten diese in Kamenz verhindert werden denn einige Burger setzten sich uber die Befehle der Nazibehorden hinweg und ubergaben die Stadt ohne Widerstand an die Sowjets Anders als viele Deutsche empfanden zahlreiche Sorben die Ankunft der Roten Armee als Befreiung von nationalsozialistisch ethnischer Diskriminierung und forcierter Assimilation Neueste Geschichte seit dem Zweiten Weltkrieg Die Neisse bildet seit 1945 die deutsch polnische Grenze Blick von Polen auf das heute zweigeteilte Gorlitz polnischer Teil Zgorzelec Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der ostlich der Neisse gelegene Teil der Oberlausitz unter polnische Verwaltung Die deutsche Bevolkerung wurde soweit sie nicht schon in den letzten Kriegswochen geflohen war bis zum Ende des Sommers 1945 vertrieben Bald darauf wurden Polen vor allem Menschen die aus den an die Sowjetunion gefallenen Gebieten vertrieben worden waren angesiedelt Im Ostteil der nunmehr geteilten Stadt Gorlitz wurden in den ersten Nachkriegsjahren auch tausende Fluchtlinge aus dem griechischen Burgerkrieg untergebracht In den ersten Nachkriegskonferenzen vertrat die UdSSR die Forderung die Oberlausitz der Tschechoslowakei zuzuschlagen gab diese Position aber bald auf Der sorbische Dachverband Domowina gehorte zu den ersten demokratischen Vereinigungen die von den sowjetischen Besatzungsbehorden wieder zugelassen wurden der von ihr betriebene Aufbau des Hauses der Sorben erhielt nach anfanglichen Problemen staatliche Unterstutzung Die Oberlausitz westlich der Neisse wurde von der sowjetischen Besatzungsmacht dem Land Sachsen zugeteilt Als die DDR Regierung 1952 die Lander aufloste wurde der grosste Teil des Landes dem Bezirk Dresden zugewiesen Die Kreise Hoyerswerda und Weisswasser im Norden mit mehreren Braunkohlegruben wurden dem Energiebezirk Cottbus zugeschlagen Obwohl der deutsche Teil der Oberlausitz seit 1990 grosstenteils zu Sachsen gehort hat die vor knapp 200 Jahren erfolgte Teilung des Landes tiefe Spuren hinterlassen Besonders im Osten des Landes gibt es heute Streitigkeiten um die historische Identitat Eine Fraktion verstarkt durch die 1945 ins Land gekommenen Vertriebenen und deren Nachfahren betont das Erbe aus der preussisch schlesischen Zeit Diese Bestrebungen werden auch von lokalen Heimat und Musikvereinen sowie Vertriebenen Organisationen getragen Die Region wird wegen der 130 jahrigen Zugehorigkeit zur preussischen Provinz Schlesien gelegentlich auch als Schlesische Lausitz oder niederschlesische Oberlausitz bezeichnet Die andere Seite verweist eher auf die jahrhundertelange Einheit der Oberlausitz vor dem Wiener Kongress und sieht in der Teilung von 1815 einen preussischen Willkurakt da die neue sachsisch schlesische Grenze eine historisch gewachsene Einheit durchschneide Durch die jahrhundertelange Bindung der Oberlausitz an die Krone Bohmen vor der sachsischen Zeit gab es allerdings mit Schlesien viele historische und kulturelle Gemeinsamkeiten weshalb die Herausbildung einer schlesischen Identitat zwischen 1815 und 1945 ohne Schwierigkeiten erfolgen konnte Einen weiteren Anhaltspunkt fur dieses ambivalente Verhaltnis zu Sachsen und Brandenburg bot 2003 die Entscheidung der Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz zur Fusion mit der Evangelischen Kirche in Berlin Brandenburg und nicht mit der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens Hauptgrund war wohl dass die EKBB und die EKsOl aus der gemeinsamen preussischen Geschichte heraus beides unierte Kirchen waren die sowohl lutherische als auch reformierte Wurzeln haben Als ab 1990 die sachsische Verfassung ausgearbeitet wurde und die Neugliederung der Kommunalverwaltung erfolgte konnte sich die schlesische Fraktion durchsetzen Deshalb erwahnt die Praambel der sachsischen Verfassung die niederschlesischen Gebiete ausdrucklich als einen Landesteil mit besonderen historischen Traditionen und der 1994 an der Neisse neu gebildete Landkreis bekam den Namen Niederschlesischer Oberlausitzkreis Ein eigenstandiger Regierungsbezirk Niederschlesien bzw Oberlausitz mit Sitz in Gorlitz wie von einigen gefordert wurde jedoch nicht gebildet Mit der Kreisreform 2008 verschwanden sowohl die Bezeichnung Niederschlesien als auch die Bezeichnung Oberlausitz aus der administrativen Einteilung Sachsens Zur Geschichte Liste der Markgrafen der Lausitz Landvogt der Oberlausitz Schloss Ortenburg in Bautzen Sitz der Landvogte Landstande Herrschaften der Oberlausitz Geschichte der NiederlausitzKulturTypisch fur die Oberlausitz ist im Sprachgebrauch ein rollendes R welches die Oberlausitzer Mundart pragt und vor allem in den hoher liegenden Gemeinden gesprochen wird An Hausern sind im Suden die Umgebindehauser eine Kombination aus Fachwerk und Massivbauweise mit Schindeldachern typisch Der Schlesisch Oberlausitzer Museumsverbund besteht seit 1999 Forscher der Jacobs University entwickeln 2021 einen Heimatindex auf dessen Grundlage Deutschland in 96 Raumordnungsregionen aufgeteilt wurde Die Oberlausitz belegt hierbei Platz 1 von 96 Demnach leben die Menschen mit der hochsten Heimatverbundenheit in der sachsischen Oberlausitz Sagen und Brauchtum Felsentor auf dem TopferOsterreiten in Miltitz bei Kamenz Bekannte Geschichten und Sagen sind die des Prager Hansel Johannes Karasek die Sage uber Krabat oder uber Pumphut Die Sonnenheiligtumer der Oberlausitz sind auffallende meist legendenumwobene Felsen und Steinformationen im Oberlausitzer Bergland und angrenzenden Regionen von denen angenommen wird dass sie in vorgeschichtlicher Zeit fur kalendarische Sonnenbeobachtungen genutzt wurden Entgegen der Tradition des Osterfeuers in vielen Gebieten der Niederlausitz gibt es hier das Hexenfeuer zur Walpurgisnacht In den sorbisch katholischen Pfarrgemeinden sowie um Ostritz verkunden die Osterreiter am Ostersonntag die Auferstehung Christi Vor allem im Gebiet des Lausitzer Berglands wird der Brauch des Osterschiessens mit Karbid und Milchkanne gepflegt Seit 2014 findet jahrlich am 21 August der Tag der Oberlausitz oder Oberlausitztag statt Dabei handelt es sich um einen regionalen Aktions und Gedenktag an dem die Bewohner und Freunde der Oberlausitz Vereine Einrichtungen und Betriebe aufgerufen sind Aktivitaten und Veranstaltungen zu organisieren Feste und Veranstaltungen Bautzener Fruhling Ende Mai Ende Mai Schiebocker Tage Mitte Juni Eibauer Bierzug Ende Juni Internationales Folklorefestival Lausitz aller zwei Jahre Ende Juni bis Mitte Juli Schlesischer Tippelmarkt Mitte Juli Jacobimarkt Neugersdorf Gierschdurfer Schiss n Ende Juli Ende Juli Zittauer Stadtfest Juli August Tag der Oberlausitz 21 August Festtage in der gesamten Oberlausitz jeweils vom Wochenende vor bis zum Wochenende nach dem 21 August Kamenzer Forstfest August Gorlitzer Altstadtfest Ende August Anfang September Ende August Anfang September Stadtfest Hoyerswerda September Lausitzer Fischwochen September bis November Neugersdorf im Feuerzauber Ebersbach Neugersdorf Anfang Mitte November Bautzener Wenzelsmarkt Dezember historischer Ruprechtmarkt Ebersbach Neugersdorf 4 AdventBesondere PflanzenWald Nabelnusschen Die Pflanzenwelt der Oberlausitz wird durch die Naturraume Oberlausitzer Heide und Teichgebiet im Norden Oberlausitzer Gefilde in der Mitte sowie Lausitzer Bergland und Zittauer Gebirge im Suden gepragt Zu besonderen Arten der Oberlausitz gehorten um 1900 das Grauscheidige Federgras die Violette Konigskerze und der Gewohnliche Fransenhauswurz weiterhin Wald Nabelnusschen Attich Breitblattrige Glockenblume der Hasenlattich sowie Hain Greiskraut und der Behaarte Kalberkropf LiteraturAllgemeine Abhandlungen Collection derer dem statum des Marggrafthums Oberlausitz in Justiz Polizey und anderen Sachen betreffenden Privilegien 6 Bande und Register Budissin 1770 1827 Das Markgrafthum Ober Lausitz Koniglich preussischen Antheils in geschichtlicher statistischer und topographischer Hinsicht Gorlitz 1861 Online Gottlieb Friedrich Otto Lexikon der seit dem funfzehenden Jahrhunderte verstorbenen und jeztlebenden Oberlausizischen Schriftsteller und Kunstler 3 Bande Gorlitz 1800 1803 dazu Supplementband hrsg von M J D Schulze Gorlitz Leipzig 1821 Die Oberlausitz ein belehrendes und unterhaltendes Lesebuch vorzuglich fur alle Diejenigen welche an diesem lande ganz besonderen Antheil nehmen Zittau 1812 Volltext in der Google Buchsuche Collectanea Lusatica Sammlung Lausitzer Schriften und Akten Findbuch Bearbeitet von Tino Frode Olbersdorf 1997 OCLC 315120641 Joachim Bahlcke Hrsg Geschichte der Oberlausitz Herrschaft Gesellschaft und Kultur vom Mittelalter bis zum Ende des 20 Jahrhunderts 2 durchgesehene Auflage Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2004 ISBN 3 935693 46 X eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Karlheinz Blaschke Beitrage zur Geschichte der Oberlausitz Oettel Gorlitz 2000 ISBN 3 932693 59 0 Breslauer akademischer Verein fur lausitzsche Geschichte und Sprache Die Vereinigung der Oberlausitz unter bohmischer Herrschaft im vierzehnten Jahrhundert Breslau 1841 Volltext in der Google Buchsuche Guido Erbrich Rafael Ledschbor Anja Pohontsch Mirko Pohontsch Wo Krabat das Zaubern lernte Unterwegs in der sorbischen Oberlausitz Domowina Verlag Bautzen 2010 ISBN 978 3 7420 2152 6 Frank Fiedler Lebensbilder aus der Oberlausitz 60 Biografien aus Bautzen Bischofswerda und Umgebung Books on Demand Norderstedt 2017 ISBN 978 3 7448 7197 6 Tino Frode Privilegien und Statuten der Oberlausitzer Sechsstadte Ein Streifzug durch die Organisation des stadtischen Lebens in Zittau Bautzen Gorlitz Lobau Kamenz und Lauban in der fruhen Neuzeit Oberlausitzer Verlag Spitzkunnersdorf 2008 ISBN 978 3 933827 88 3 Alfred Moschkau Fuhrer durch die Stadte Bautzen Bischofswerda Camenz Lobau Herrnhut Gorlitz Lauban Zittau und deren Umgebungen Dietze Dresden 1872 Digitalisat Lutz Mohr Geschichte Geschicke Gestalten Auf historischer Spurensuche zwischen Oberlausitzer Bergland und Schluckenauer Zipfel Oberlausitzer Verlag Zittau 2019 ISBN 978 3 946795 22 3 Alfred Moschkau Fuhrer durch die Oberlausitz mit besonderer Berucksichtigung des Zittauer Gebirges Oybin Hochwald Lausche Isarkamm etc und des angrenzenden Bohmens Verlag Louis Senf Leipzig 1880 Digitalisat in der SLUB Frank Nurnberger Hrsg Oberlausitz Schone Heimat Oberlausitzer Verlag Spitzkunnersdorf 2004 ISBN 3 933827 42 6 Frank Nurnberger Bilder aus der Oberlausitz Oberlausitzer Verlag Spitzkunnersdorf 2009 ISBN 978 3 933827 98 2 Siegfried Schlegel Hrsg Die Oberlausitz ein liebenswertes Stuck Deutschland eine kleine Landeskunde Bautzener Druck und Verlagshaus 2008 ISBN 978 3 930625 45 1 Arnold Freiherr von Vietinghoff Riesch Der Oberlausitzer Wald Seine Geschichte und seine Struktur bis 1945 M amp H Schaper Hannover 1961 Reprint Oberlausitzer Verlag Bautzen 2001 ISBN 3 933827 46 9 Theodor Scheltz Gesammt Geschichte der Ober und Nieder Lausitz nach alten Chroniken und Urkunden bearbeitet Band 1 Halle 1847 Digitalisat Hermann Knothe Geschichte des Oberlausitzer Adels und seiner Guter vom XIII bis gegen Ende des XVI Jahrhunderts Leipzig 1879 Digitalisat Enzyklopadische Artikel Lausitz Lexikon Eintrag in Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 12 Leipzig Wien 1908 S 254 257 Zeno org Reihe Werte der deutschen Heimat Um Bautzen und Schirgiswalde Werte der deutschen Heimat Band 12 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1967 Die sudostliche Oberlausitz mit Zittau und dem Zittauer Gebirge Werte der deutschen Heimat Band 16 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1970 Zwischen Strohmberg Czorneboh und Kottmar Werte unserer Heimat Band 24 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1974 Lausitzer Bergland um Pulsnitz und Bischofswerda Werte unserer Heimat Band 40 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1983 Westliche Oberlausitz zwischen Kamenz und Konigswartha Werte unserer Heimat Band 51 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1990 ISBN 3 05 000708 7 Gorlitz und seine Umgebung Werte der deutschen Heimat Band 54 1 Auflage Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1994 ISBN 3 7400 0932 2 Zwischen Lobau und Herrnhut Werte der deutschen Heimat Band 56 1 Auflage Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1996 ISBN 3 7400 0935 7 Oberlausitzer Heide und Teichlandschaft Werte der deutschen Heimat Band 67 1 Auflage Bohlau Koln Weimar Wien 2005 ISBN 978 3 412 08903 0 Wirtschaftsgeschichte Erhard Hartstock Teichwirtschaft in der Oberlausitz Abriss der Geschichte von den Anfangen bis 1945 Taschenbuch Lusatia Verlag 2004 ISBN 978 3 936758 08 5 Hermann Knothe Geschichte des Tuchmacherhandwerks in der Oberlausitz bis Anfang des siebzehnten Jahrhunderts Burdach Dresden 1883 Digitalisat Wolfgang Koschke Steffen Menzel Rennherd Hammer Huttenwerk Die Geschichte des Lausitzer Eisens Verlag Gunter Oettel Gorlitz 2009 ISBN 978 3 938583 21 0 enthalt einen Standortkatalog der Eisenhammer und Eisenhutten sowohl im deutschen wie polnischen Teil der Oberlausitz Steffen Menzel Das Eisengewerbe der Oberlausitz vom Spatmittelalter bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts 2008 Digitalisat WeblinksPortal Lausitz Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Lausitz Commons Oberlausitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikivoyage Oberlausitz Reisefuhrer Wiktionary Oberlausitz Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur uber die Oberlausitz in der Sachsischen Bibliografie Oberlausitz Leben Regionalperspektiven Private Website zur Region Oberlausitz Linkkatalog zum Thema Oberlausitz bei curlie org ehemals DMOZ Lusatia Verband e V Netzwerk fur die OberlausitzEinzelnachweiseTorsten Richter Die Oberlausitz ist auch Brandenburg In Lausitzer Rundschau 15 Juni 2013 Klima Bautzen In Climate Data Abgerufen am 15 November 2022 Sebastian Kositz Der Klimawandel und die Folgen In Sachsische Zeitung 11 August 2017 Steffen Gerhardt Warum die Glocken verstummen In Sachsische Zeitung 1 Mai 2021 Vgl CMS RBM I S 68 Nr 158 vergl z B Breslauer akademischer Verein fur lausitzsche Geschichte und Sprache Die Vereinigung der Oberlausitz unter bohmischer Herrschaft im vierzehnten Jahrhundert Breslau 1841 Volltext Lenka Bobkova Reisen der bohmischen Herrscher in die Oberlausitz wahrend des Mittelalters In Neues Lausitzisches Magazin Bd 143 Gorlitz 2021 S 7 32 hier S 12 f Richard Jecht Bewegungen der Gorlitzer Handwerker gegen den Rat bis 1396 In Neues Lausitzisches Magazin Bd 84 1908 S 111 f Lenka Bobkova Reisen der bohmischen Herrscher in die Oberlausitz wahrend des Mittelalters In Neues Lausitzisches Magazin Bd 143 Gorlitz 2021 S 7 32 hier S 17 f Martin Reuther Die Oberlausitz als Geschichtsraum Wesen und Eigenart In Blatter fur deutsche Landesgeschichte Nr 93 1957 S 102 128 Lenka Bobkova Zittau im Sechsstadtebund und die Politik Karls IV In Gunter Oettel Volker Dudeck Hrsg 650 Jahre Oberlausitzer Sechsstadtebund 1346 1996 Bad Muskau 1997 S 37 47 Mitteilungen des Zittauer Geschichts und Museumsvereins 25 Hermann Knothe Die verschiedenen Benennungen des jetzigen Markgrafthums Oberlausitz In Archiv fur die sachsische Geschichte Neue Folge Nr 1 1875 S 69 74 Johannes Soffner Geschichte der Reformation in Schlesien G P Aderholz 1887 google de abgerufen am 23 Oktober 2021 M Lorenz Heidenreich erster evangelischer Prediger in Zittau Johann Gottfried Seyfert Zittau slub dresden de abgerufen am 23 Oktober 2021 Slawische Gange durch die Lausitz In Unsere Zeit deutsche Revue der Gegenwart Achter Jahrgang Erstes Heft Brockhaus Leipzig 1872 S 479 google de abgerufen am 23 Oktober 2021 Herrnhuter Abschnitt Vorgeschichte Website herrnhuter sterne de abgerufen am 22 September 2024 Wie heimatverbunden sind wir Forschende der Jacobs University entwickeln Heimatindex Abgerufen am 18 August 2022 Informationen zum Tag der Oberlausitz vom Landkreis Gorlitz und von Hans Klecker Tag der Oberlausitz Neugersdorf im Feuerzauber Oscar Drude Der Hercynische Florenbezirk Grundzuge der Pflanzenverbreitung im mitteldeutschen Berg und Hugellande vom Harz bis zur Rhon bis zur Lausitz und dem Bohmer Walde Engelmann Leipzig 1902 Lebensbilder aus der Oberlausitz 60 Biografien aus Bautzen Bischofswerda und Umgebung Abgerufen am 2 Februar 2022 Dieser Artikel wurde am 27 Marz 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen 51 166667 14 333333 Koordinaten 51 10 0 N 14 20 0 O Normdaten Geografikum GND 4042942 8 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh92005946 VIAF 317276241

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