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Die Staatspolizeileitstelle StaPo Düsseldorf war nach Berlin die zweitgrößte Gestapostelle im Deutschen Reich zur Zeit d

Staatspolizeileitstelle Düsseldorf

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Die Staatspolizeileitstelle (StaPo) Düsseldorf war nach Berlin die zweitgrößte Gestapostelle im Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus. Sie war zuständig für den Regierungsbezirk Düsseldorf (anfangs nannte sie sich noch „Preußische Geheime Staatspolizei bei dem Regierungspräsidenten zu Düsseldorf“). 1939 wurde sie zur Staatspolizeileitstelle ernannt und damit auch für die Regierungsbezirke Köln, Aachen, Trier und Koblenz zuständig, also deren Stapostellen strukturell übergeordnet. Damit war Düsseldorf die zentrale Stapostelle in der preußischen Rheinprovinz und im rheinisch-westfälischen Industriegebiet.

Entstehung und Zuständigkeit

Seit dem 1. Juli 1926 unterstand die Düsseldorfer Polizei nicht mehr dem Oberbürgermeister und der Kommune, sondern dem preußischen Innenministerium. Zu diesem neu begründeten staatlichen Polizeipräsidium zählten die Verwaltungspolizei, die Kriminalpolizei und die Schutzpolizei. Polizeipräsident war Hans Langels. Innerhalb der Verwaltungspolizei bestand in Düsseldorf die Abteilung IA, die als politische Preußische Geheimpolizei für den Staats- und Verfassungsschutz zuständig war und die politischen Extremisten und Republikfeinde nachrichtendienstlich überwachte und bekämpfte. Langels, der als überzeugter Demokrat (Zentrumspartei) galt, wurde im Frühjahr 1933 abgesetzt und in den vorläufigen Ruhestand versetzt. Zu seinem Nachfolger ernannte der preußische Innenminister Hermann Göring am 1. Mai 1933 den SS-Gruppenführer Fritz Weitzel. Aus der Abteilung IA wurde dann die Geheime Staatspolizei gebildet.

Die Dienststelle der Staatspolizeistelle Düsseldorf (Stapo Düsseldorf) wurde infolge einer Durchführungsverordnung des 1. und 2. Gestapogesetzes (26. April 1933 und 30. November 1933) vom 8. März 1934 und zwei folgenden Runderlassen in der Zeit zwischen Ende April und Anfang Mai 1933 eingerichtet. Ab dem 1. April 1934 waren die Staatspolizeistellen in Preußen jedoch endgültig aus den Polizeiverwaltungen und damit aus der inneren Verwaltung herausgelöst. Die Stapo Düsseldorf war infolgedessen dem Regierungspräsidium Düsseldorf zugeteilt, unterstand jedoch de facto nur noch dem preußischen Ministerpräsidenten Göring und dem Geheimen Staatspolizeiamt in Berlin (Gestapa). Mit der Unabhängigkeit von den Bezirksregierungen waren die Staatspolizeistellen dementsprechend nur noch dem Gestapa rechenschaftspflichtig. Zwar konnten die Regierungspräsidenten oder Oberpräsidenten den Staatspolizeistellen Weisungen erteilen, diese durften jedoch nicht den Vorschriften des Gestapa Berlin widersprechen. Auch konnte die Arbeit der Stapo nicht mehr durch Verwaltungsgerichte als übergeordnete Ordnungsbehörde überwacht oder sanktioniert werden. Die Stapostelle Düsseldorf zählte zum Hauptamt Sicherheitspolizei (Zusammenfassung von Kripo und Gestapo) und nach 1939 als Staatspolizeileitstelle zum Amt IV (Heinrich Müller) des Reichssicherheitshauptamts (RSHA).

Einzugsbereich

Zur Stapostelle zählten die Kommandos (Außendienststellen) in Essen, Mönchengladbach, Wuppertal, Duisburg-Hamborn, Oberhausen-Mülheim und Krefeld (ab 1937), mehrere Stellen an der deutsch-niederländischen Grenze (Grenzpolizeikommissariate Emmerich, Kaldenkirchen und Kleve) und die beiden Nebenstellen Remscheid und Solingen. Es lebten über 4,15 Millionen Menschen, nach 1939 sogar 7,9 Millionen Menschen im Einzugsbereich der Düsseldorfer Stapo, denn nach September 1939 zählten nämlich auch die entsprechenden Stapostellen in Köln, Aachen, Trier und Koblenz sowie deren Nebenstellen zur Stapoleitstelle Düsseldorf.

Aufgaben

Die Beamten der Stapoleitstelle arbeiteten in der Überwachung und kriminalpolizeilichen Verfolgung politischer Gegner des Nationalsozialismus, zu denen laut Geschäftsverteilungsplan (1935) folgende Gruppen gehörten: „Kommunismus, Marxismus, Sozialismus, Konfessionen, Juden, Emigranten, Freimaurer, Reaktion, Opposition“ etc. Die Düsseldorfer Stapo hatte nach Berlin den zweitgrößten Personalbestand im Reich. Trotzdem war die Düsseldorfer Stelle maßgeblich auf Hinweise aus der Bevölkerung (rund 26 % der eingegangenen Anzeigen) und enge Kooperation mit anderen Ämtern und Polizeidienststellen (OrPo, Verwaltungspolizei, KriPo) angewiesen. Düsseldorf war ab 1938 auch Sitz des Höheren SS- und Polizeiführers West (HSSPF, s. u.) und des Inspekteurs der Sicherheitspolizei und des SD im Wehrkreis VI, die beide im Auftrag des Berliner Reichssicherheitshauptamt (RSHA) der Düsseldorfer Stapostelle übergeordnet waren. Schon recht bald nach der institutionellen Entstehung der Stapo beteiligten sich ihre Beamten an der Verfolgung und Unterdrückung politischer Gegner, so etwa im Sommer 1933 im gemeinsamen Verbund mit der Düsseldorfer SA, der SS und der im Frühjahr 1933 aufgestellten Hilfspolizei. In dieser Phase und in den Folgemonaten profilierten sich Beamte wie Otto Bovensiepen, Josef Vogt und Rudolf Murray oder der Kriminalkommissar Max Brosig. Zum Aufgabenbereich der Gestapo zählten Hausdurchsuchungen, Post- und Telefonüberwachungen, Verhöre und Einsatz von V-Leuten zur umfassenden Verfolgung von Oppositionellen, Juden, Homosexuellen und Zeugen Jehovas bzw. Bibelforschern. Die Verfolgung der „Zigeuner“ oblag der Kriminalpolizeileitstelle Düsseldorf, die jedoch mit der Gestapo eng zusammenarbeitete. Zahlreiche „Schutzhaftverfahren“ gegen politische Gegner, „Defätisten“, „Heimtücker“, angebliche „Deserteure“, „Arbeitsscheue“ oder Zwangsarbeiter wurden durch die Stapo Düsseldorf eingeleitet; die betreffenden Personen wurden verhört und in das Polizeigefängnis oder das Justizgefängnis in Düsseldorf-Derendorf („Ulmer Höh'“) überführt. Viele Verfahren aus dem Einzugsbereich wurden vor dem Düsseldorfer Sondergericht, dem Oberlandesgericht Hamm („Hochverratsverfahren“) oder dem Berliner Volksgerichtshof verhandelt (so etwa gegen den Düsseldorfer Kaplan Joseph C. Rossaint, gegen die Kommunisten Karl Schabrod, Rudi Goguel oder Josef Schappe oder gegen den Karnevalisten Leo Statz); viele Verurteilte wurden anschließend in Konzentrationslager, wie Sachsenhausen, Ravensbrück oder Buchenwald überführt.

Deportationen

1935 kam es zur Einrichtung des „Judenreferats“ unter Viktor Humpert mit seinen Mitarbeitern Georg Pütz, Heinz Illig und Hermann Waldbillig, die ab Herbst 1941 die Deportationen aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf organisierten und gemeinsam mit anderen Polizeidienststellen sowie den Finanzbehörden durchführten. Diese Verschleppungen begannen mit Listen und Verfügungen, Einzug der Vermögenswerte, Versteigerungen von Wohnungen, Einrichtungen und persönlichen Gegenständen sowie mit der Sammlung von Menschen an den Tagen vor dem Deportationstermin in der Großschlachthalle am Schlacht- und Viehhof Düsseldorf, wo Juden aus den anderen Städten der Region eintrafen, gezählt und registriert sowie mittels Leibesvisitationen durchsucht wurden. Es kam mehrfach zu Misshandlungen und Diebstählen durch die Exekutivbeamten der Stapo, wie durch Zeugenaussagen von Überlebenden belegt. Vom Schlachthof an der Rather Straße aus wurde die Gruppe von jeweils rund 1.000 Personen am Montag früh via Münsterstraße, Yorckstraße bis zur Ecke Tußmannstraße/Augustastraße zur Verladerampe gebracht. Der Bericht des Schutzpolizeimajors Paul Salitter über eine Deportation mit dem Ziel Riga gibt über die Details Auskunft. Salitter, der mit seinen Männern für die Transportüberwachung zuständig war, leitete seinen ausführlichen Bericht an das Reichssicherheitshauptamt in Berlin (Referat von Adolf Eichmann) weiter.

So wurden vom Bahnhof Düsseldorf-Derendorf aus ab Oktober 1941 bis 1945 insgesamt mehr als 6.000 Menschen aus dem Einzugsbereich (darunter über 2000 Düsseldorfer Bürger) in Ghettos oder Konzentrationslager deportiert (siehe Juden in Düsseldorf). Die Düsseldorfer Transporte im Einzelnen:

  • am 27. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt (1.003 Menschen),
  • am 10. November 1941 in das Ghetto Minsk (992 Personen),
  • am 11. Dezember 1941 in das Ghetto Riga (1.007 Personen),
  • am 22. April 1942 in das Ghetto Izbica bei Lublin (1.051), von wo aus die meisten in das Vernichtungslager Sobibor gebracht und dort sofort ermordet wurden,
  • am 15. Juni 1942 in das Ghetto Izbica (1.003 Personen), von Koblenz/Köln mit Zwischenstopp in Düsseldorf,
  • am 21. Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt (965 Personen) und
  • am 25. Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt (980 Personen), von Aachen kommend mit Zwischenstopp in Düsseldorf.
  • am 1. März 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz (1.500 Personen aus Stuttgart, Trier und Dortmund mit Zwischenstopp in Düsseldorf),

Die dann folgenden Transporte betrafen „Mischlinge“ oder Eheleute, die in einer „Mischehe“ lebten. Es waren kleinere Transporte, bei denen sogar Einzelpersonen in einer 1:1-Überwachung durch Stapobeamte begleitet wurden:

  • am 25. Juni 1943 in das Ghetto Theresienstadt (32 Personen),
  • am 10. September 1943 in das Ghetto Theresienstadt (9 Personen),
  • am 16. Dezember 1943 in das Ghetto Theresienstadt (1 Person),
  • am 13. Januar 1944 in das Ghetto Theresienstadt (14 Personen) über Aachen,
  • am 12. Juli 1944 in das Ghetto Theresienstadt (5 Personen),
  • am 17. September 1944 in das Ghetto Theresienstadt (unbekannte Anzahl von „Mischehepartnern“) über das Zwangsarbeitslager Lenne-Vorwohle, Halle und Berlin,
  • am 26. Januar 1945 in das Ghetto Theresienstadt (1 Person).

Sammelstelle für diese kleineren Transporte war ab 1943 auch das Gemeindezentrum an der Bilker Straße 25.

Kleinere Deportationen aus Düsseldorf hatte es bereits vorher gegeben, bei denen die Gestapo gemeinsam mit der Kripo eine führende Rolle gespielt hatte: am 28. Oktober 1938 nach Bentschen/Polen (361 Düsseldorfer Juden polnischer Abstammung, „Polenaktion“) vom Hauptbahnhof aus; am 16. November 1938 in das KZ Dachau (87 männliche Düsseldorfer Juden, „Novemberaktion“) über Hauptbahnhof sowie von rund 130 Düsseldorfer Sinti am 16. Mai 1940 über den Bahnhof Köln-Deutz-Messe in das Ghetto Siedlce im Generalgouvernement.

Endphase

Im Verlauf des Krieges mehrten sich die Luftangriffe auf Düsseldorf. Nachdem die Dienststelle im Juni 1943 ausgebombt worden und nach Ratingen umgezogen war (siehe unten), radikalisierte sich ihr Vorgehen noch einmal drastisch. Der Fokus der Verfolgung verschob sich nun zunehmend auf „staatsfeindliche“ Bagatelldelikte (Verweigerung des Hitlergrußes, kritische Äußerungen zum Kriegsverlauf usw.), auf Wirtschaftsdelikte (Unterschlagung, Fälschung von Lebensmittelkarten), „Wehrkraftzersetzung“, Desertion und die disziplinarische Überwachung von Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen oder „Arbeitsbummelanten“. Auch wurden im Regierungsbezirk Düsseldorf – ähnlich wie in Köln oder im Ruhrgebiet – jugendliche Gruppen verfolgt, die sich in oppositioneller Haltung dem Zugriff der Hitlerjugend entzogen hatten und als Edelweißpiraten bezeichnet wurden. Diese losen Gruppen trafen sich in eigenständigen Zirkeln, beteiligten sich an Flugblattaktionen gegen das Regime, unterhielten Kontakte zum kommunistischen Widerstand oder bekämpften die HJ-Streifen. Verantwortlich war die Stapo auch für mehrere Endphaseverbrechen in der Region, also die Ermordung von politischen Häftlingen, Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeitern in den letzten Wochen vor der Befreiung 1945 (beispielsweise im Kalkumer Wald bei Ratingen, der Wenzelnbergschlucht bei Solingen und die NS-Morde im Burgholz). Die Staatspolizeileitstelle Düsseldorf wurde schließlich im März/April 1945 aufgelöst.

Organisationsstruktur, Leitung und Mitarbeiter

1934 bestanden Abteilungen für Organisation und Verwaltung (Abteilung I), die Juristische Abteilung (Abteilung II) sowie die Exekutiv-Abteilung (Abteilung III). 1939 gab es Abteilungen für Verwaltung (Abteilung I), Innenpolitische Polizei (Abteilung II) sowie Abwehrpolizei (Abteilung III).

Die Dienststellenleiter der Düsseldorfer Stapo(leit)stelle waren:

  • Regierungsrat Rudolf Murray (1. August 1933 bis September 1934),
  • Kriminalrat Franz Sommer (26. September 1934 bis 31. Juli 1939),
  • Oberregierungsrat Karl Haselbacher (1. September 1939 bis Juni 1940), seitdem Stapoleitstelle,
  • Regierungsrat Kurt Venter (kommissarisch, 16. November 1940 bis Oktober 1941),
  • Oberregierungsrat Walter Albath (11. Oktober 1941 bis 15. September 1943),
  • Oberregierungsrat Gustav Adolf Nosske (August 1943 bis 23. September 1944) und
  • Oberregierungsrat Hans Henschke (1. Oktober 1944 bis 6. Januar 1945)
  • Oberregierungsrat Hans Kolitz (6. Januar 1945 bis zur Befreiung im April 1945).

Die stellvertretenden Dienststellenleiter waren:

  • Kriminalrat Maslak (1934)
  • Regierungsassessor Meyer (1938)
  • Regierungsrat (1939/40)
  • Regierungsrat (1940/41)
  • Regierungsrat Reinhard Breder (1941/42)
  • Regierungsrat Herbert Weygandt (1942/43)
  • Regierungsrat Gerhard Keil (1944)
  • Regierungsrat Reiner Gottstein (1944–Januar 1945)

Die höheren (überwiegend jungen) Beamten waren zumeist studierte Juristen oder kamen aus der Verwaltungslaufbahn im höheren Dienst. Der Personalbestand der Düsseldorfer Stapo war verhältnismäßig hoch. Im Jahre 1935 gab es 167 männliche Angestellte und Beamte im gesamten Einzugsbereich (zum Vergleich: 4.200 Mitarbeiter zählte die Stapo 1935 reichsweit), die Zahl steigerte sich über 291 (1937) auf 349 (1941). 1937 waren von 291 Mitarbeitern 126 in der Düsseldorfer Hauptstelle beschäftigt, in der Außendienststelle Essen 43, Wuppertal 43, Duisburg 28, Krefeld circa 20, Oberhausen 14 und Mönchengladbach elf. Die Grenzpolizeikommissariate Emmerich beschäftigte zehn, Kleve und Kaldenkirchen jeweils acht Mitarbeiter.

Dienstsitz der Düsseldorfer Stapo

Die Stapo Düsseldorf hatte ihren Dienstsitz

  • im Polizeipräsidium an der Mühlenstraße 29, Stadthaus (Düsseldorf), dem heutigen Sitz der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, das bis April 1934 von der regulären Polizei verlassen wurde (diese zog zum Mackensenplatz 5–7 um, heute: Polizeipräsidium am Jürgensplatz);
  • ab März/April 1934 im Sitz des Regierungspräsidenten ab 1936 Ufer der alten Garde 2 und Alte-Garde-Ufer (heute: Cecilienallee 2),
  • ab März 1939 an der Prinz-Georg-Straße 98 im Stadtteil Pempelfort,
  • von Juni 1943 bis Februar 1945 in Ratingen (Umzug wegen Bombengefahr ins dortige Lehrerseminar), Mülheimer Straße 47 (heute: Stadtarchiv Ratingen) und Nutzung des ehemaligen Gefängnisses Wiesenstraße 1 für Inhaftierungen. sowie
  • in der Kriegsendphase 1945 kurzzeitig in Wuppertal und in der SS-eigenen Wewelsburg in Niederhagen/Westfalen.

An den Standorten erinnern heute Gedenktafeln an den Sitz der Dienststelle.

Übergeordnete Sipo-Stellen

Die Stapoleitstellen waren eingebunden in ein Machtsystem, das insbesondere nach 1936 und besonders nach Kriegsbeginn durch eine zunehmende Verschmelzung von Partei- und Staatsämtern, von SS und Polizei gekennzeichnet war. Die Düsseldorfer Dienststellenleiter unterstanden dem Reichssicherheitshauptamt in Berlin, regional aber auch dem Inspekteur der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes und (diesem übergeordnet) dem Höheren SS- und Polizeiführer West mit Sitz in Düsseldorf. Dieses Amt hatten inne:

  • SS-Obergruppenführer Fritz Weitzel (11. Juni 1938 bis 20. April 1940), wurde HSSPF Nord in Oslo,
  • SS-Gruppenführer Theodor Berkelmann (20. April 1940 bis 9. Juli 1940), wurde HSSPF beim Reichskommissar für die Saarpfalz und Chef der Zivilverwaltung in Lothringen,
  • SS-Obergruppenführer Friedrich Jeckeln (12. Juli 1940 bis 1. Mai 1941), wurde HSSPF im „Heeresgebiet Süd“ (besetzte Ukraine), und
  • SS-Obergruppenführer Karl Gutenberger (1. Mai 1941 bis 8. Mai 1945), war vorher Polizeipräsident in Essen.

Die HSSPF West hatten ihren Dienstsitz im Polizeipräsidium am Mackensenplatz 5–7 (heute Jürgensplatz).

Der HSSPF West mit Sitz in Düsseldorf hatte Zugriff auf sämtliche Einheiten von SiPo und SD, OrPo, allgemeiner SS und Waffen-SS (insgesamt über 20.000 Mann) und nahm alle Aufgaben des Reichsführers-SS und Chefs der deutschen Polizei im Wehrkreis VI (Rheinland, Lippe und Westfalen, ab 1940 auch Teile Belgiens) wahr, dies war der bevölkerungsreichste und größte Polizeibereich im damaligen Deutschen Reich. Dem HSSPF unterstanden zwei Inspekteure bzw. Befehlshaber: 1. der Befehlshaber der Ordnungspolizei (BdO im Wehrkreis VI) mit Sitz in Münster und 2. der Inspekteur der Sicherheitspolizei (SiPo) und des SD mit Sitz in Düsseldorf (IdS im Wehrkreis VI). Letztere waren zuständig für die Zusammenarbeit und Koordination zwischen der SiPo (also auch der Gestapo) und den Zentralstellen der allgemeinen und inneren Verwaltung, den Gauleitern der NSDAP und den Dienststellen der Wehrmacht im Wehrkreis und zugleich oberste Vertreter von Gestapo, SD und Kriminalpolizei in diesem Gebiet. Ab 28. Mai 1941 fiel dem IdS auch die Dienstaufsicht über die Arbeitserziehungslager (AEL) im Wehrkreis VI zu (Arbeitserziehungslager Recklinghausen, Gladbeck-Zweckel, Essen-Mülheim, Hunswinkel bei Lüdenscheid). IdS in Düsseldorf und damit Dienstherren der Staatspolizeileitstelle waren:

  • SS-Oberführer Alfons Glatzel (1. Oktober 1936 bis zum 1. September 1938)
  • SS-Brigadeführer Hermann Freiherr von Schade (1. September 1939 bis 15. Juli 1940),
  • SS-Standartenführer und Oberst der Polizei Hans Nockemann (15. Juli 1940 bis 1. März 1941),
  • SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei Walther Bierkamp (1. März 1941 bis 24. Juni 1942),
  • SS-Standartenführer Walter Blume (30. Juni 1942 bis 18. Oktober 1943),
  • SS-Standartenführer Walter Albath (18. Oktober 1943 bis 2. Februar 1945), der zuvor Dienststellenleiter der Stapo war, und
  • SS-Obersturmbannführer Rudolf Batz (2. Februar 1945 bis April 1945?)

Die IdS hatten ihren Dienstsitz in der Prinz-Georg-Str. 44 (1940); Graf-Recke-Str. 55/57 (1942) und schließlich in Kaiserswerth, Leuchtenberger Kirchweg 73–75.

Sowohl die IdS als auch die Gestapo arbeiteten eng mit dem Sicherheitsdienst der SS (SD) zusammen. Düsseldorf war der Sitz eines der SD-Oberabschnitte des Reiches. Die Leiter des SD-Oberabschnitts West waren:

  • Wilhelm Albert (1933 bis April 1934)
  • Obersturmführer Alfons Glatzel (20. April 1934 bis 1. Oktober 1937)
  • SS-Brigadeführer Hermann Freiherr von Schade (1938 bis 1939)
  • SS-Standartenführer Hans Nockemann (1939)

(Mit Gründung des RSHA wurde der SD-Oberabschnitt West im September 1939 umbenannt in „SD-Leitabschnitt Düsseldorf“.)

  • SS-Sturmbannführer Fritz Glitz (16. August 1941 bis 30. Oktober 1943)
  • Bruno Heder (30. Oktober 1943 bis 15. Januar 1944)
  • Karl-Heinz Bendt (15. Januar 1944 bis Mai 1945)

Der SD-Oberabschnitt West/Leitabschnitt Düsseldorf hatte seinen Sitz in der Goltsteinstraße 3.

Verfolgung der Täter durch die Justiz

Es gab mehrere Prozesse gegen einzelne Angehörige der Gestapo Düsseldorf. 1948 verurteilte ein britisches Militärgericht beispielsweise Albath zu 15 Jahren Haft, aus der er aber bereits 1955 wieder entlassen wurde. Anschließend wurden mehrere Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet und eingestellt, das letzte wegen seines Todes. Ab 1963 ermittelte die Staatsanwaltschaft Berlin gegen Bovensiepen. Ermittlungsgegenstand bildeten die Deportationen der über 50.000 Juden der damaligen Reichshauptstadt in die Ghettos im besetzten Osteuropa. Am 10. April 1948 wurde Nosske beim Einsatzgruppen-Prozess zu lebenslanger Haft verurteilt. Seine Entlassung aus dem Kriegsverbrechergefängnis Landsberg erfolgte am 15. Dezember 1951. Brosig, Pütz und Waldbillig wurden ebenfalls angeklagt. Vogt wurde wegen seiner späteren Tätigkeit in Jugoslawien von den Alliierten an die jugoslawische Regierung ausgeliefert, dort zum Tode verurteilt und im Juli 1947 hingerichtet. Gutenberger, der oberste Polizeiführer von Rheinland und Westfalen, wurde im Oktober 1948 von einem britischen Militärgericht zu zwölf Jahren Haft verurteilt, aber bereits im Mai 1953 entlassen. Nach seiner Haftstrafe war er als Handelsvertreter tätig.

Überlieferung

→ Hauptartikel: Gestapo-Personenakten der Leitstelle Düsseldorf

Keine andere Staatspolizeileitstelle hat eine derart große Menge an unbeschädigten Personenakten hinterlassen. Mehr als 76.000 Akten über verfolgte Personen, ca. 70 % des einstmaligen Gesamtbestandes, wurden im April 1945 von US-Truppen beschlagnahmt und später dem Land Nordrhein-Westfalen übergeben. Sie werden heute im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf aufbewahrt und stehen Forschungszwecken zur Verfügung. Die Stimmungsberichte der Düsseldorfer Stapo (1934–36) lagern im Bundesarchiv Berlin.

Literatur

  • Holger Berschel: Bürokratie und Terror. Das Judenreferat der Gestapo Düsseldorf 1935–1945. Klartext, Essen 2001, ISBN 3-89861-001-2.
  • Bastian Fleermann / Hildegard Jakobs / Frank Sparing: Die Geheime Staatspolizei in Düsseldorf 1933-1945. Geschichte einer nationalsozialistischen Sonderbehörde im Westen Deutschlands (Kleine Schriftenreihe der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf 1), ISBN 978-3-7700-1486-6, Düsseldorf (Droste) 2012.
  • Thomas Gebauer: Das KPD-Dezernat der Gestapo Düsseldorf, Hamburg 2011, ISBN 978-3-942109-74-1.
  • Reinhard Mann: Protest und Kontrolle im „Dritten Reich“. Nationalsozialistische Herrschaft im Alltag einer rheinischen Großstadt. Campus, Frankfurt/Main 1987, ISBN 3-593-33882-3.
  • Joachim Lilla, Die staatliche Polizeiverwaltung in Düsseldorf von 1926–1945, in: Düsseldorfer Jahrbuch 73 (2002), S. 217–294.
  • Horst Romeyk, Verwaltungs- und Behördengeschichte: der Rheinprovinz 1914–1945, Düsseldorf 1985, S. 243–266ff.
  • Erika Münster-Schröer: Eine Exekution im Kalkumer Wald im April 1945, die Beerdigung der Toten von St. Peter und Paul und die Erinnerung. In: Stadtarchiv Ratingen (Hrsg.), Menschen wie wir. Mahnmal für die im Kalkumer Wald ermordeten Zwangsarbeiter, Ratingen 2000, S. 12–21.
  • Erika Münster-Schröer: Frühjahr 1945: Exekutionen im Kalkumer Wald und anderswo. Die Ermittlungen der britischen War Crimes Group im Wehrkreis VI – Raum Düsseldorf, in: Ratinger Forum Heft 6 (1999)
  • Michael Zimmermann: Regionale Organisation der Judendeportationen. Das Beispiel der Stapo-Leitstelle Düsseldorf, in: Gerhard Paul, Michael Mallmann (Hrsg.): Die Gestapo – Mythos und Realität. Darmstadt 2003, S. 358.
  • Uwe Kaminsky: Die Gestapo in Ratingen 1943–1945, in: Ratinger Forum Heft 2 (1991)
  • Holger Berschel: Polizeiroutiniers im Dienste des Antisemitismus. Die Bearbeitung von 'Judenangelegenheiten' bei der Stapo-Leitstelle Düsseldorf, in: Gerhard Paul, Klaus-Michael Mallmann (Hrsg.): Die Gestapo im Zweiten Weltkrieg. 'Heimatfront' und besetztes Europa, Darmstadt 2000, ISBN 978-3-89678-188-8.
  • Bastian Fleermann: „…nachsetzen bis zur Vernichtung“. Verhaftungswelle und Gewalt gegen politische Gegner im Frühjahr 1933 in Düsseldorf, in: Rhein-Maas. Studien zur Geschichte, Sprache und Kultur 1/2010
  • Jan Ruckenbiel: Soziale Kontrolle im NS-Regime: Protest, Denunziation u. Verfolgung. Zur Praxis alltäglicher Unterdrückung im Wechselspiel von Bevölkerung und Gestapo 2003. – VII, 268, XVIII S.: graph. Darst. Siegen, Univ., Diss., 2001 (online einsehbar)
  • Gisela Vollmer: Der Bestand Gestapoleitstelle Düsseldorf im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, in: Der Archivar, 16. Jg. 1963, S. 287–294.

Allgemein zur Gestapo:

  • Carsten Dams, Michael Stolle: Die Gestapo. Herrschaft und Terror im Dritten Reich. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-57355-2.
  • Gerhard Paul, Klaus-Michael Mallmann (Hrsg.): Die Gestapo – Mythos und Realität. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-89678-482-X.

Weblinks

  • Beständeübersicht Geheime Staatspolizei-Staatspolizei(leit)stelle Düsseldorf im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf
  • Gestapoleitstelle Düsseldorf

Einzelnachweise

  1. Thomas Gebauer: Das KPD-Dezernat der Gestapo Düsseldorf, Hamburg 2011
  2. Die Lebenswege des „Düsseldorfer Kollektivs“ im Ghetto von Łódź sind in einem umfassenden Forschungsprojekt der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf rekonstruiert worden. Vgl. ANGELA GENGER/HILDEGARD JAKOBS (Hrsg.): Düsseldorf/Getto Litzmannstadt. 1941. Essen 2010.
  3. BASTIAN FLEERMANN: Deportiert von Düsseldorf in das Ghetto von Minsk. Der Transportbericht des Schutzpolizisten Wilhelm Meurin vom Herbst 1941, in: Düsseldorfer Jahrbuch 83 (2013), S. 261–296.
  4. BARBARA MATERNE: Die Düsseldorfer Deportation in das Ghetto von Riga am 11. Dezember 1941, in: Augenblick, hg. von der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, 20/21, 2002, S. 10–12; KURT DÜWELL: „Riga ist städtebaulich eine sehr schöne Stadt…“ Die Düsseldorfer Judendeportationen vom Herbst 1941, in: Augenblick 20/21, 2002, S. 13–15.
  5. ALFRED GOTTWALDT/DIANA SCHULLE: Die „Judendeportationen“ aus dem Deutschen Reich, 1941–1945. Eine kommentierte Chronologie. Wiesbaden 2005.
  6. Alfons Kenkmann: Wilde Jugend. Lebenswelt großstädtischer Jugendlicher zwischen Weltwirtschaftskrise, Nationalsozialismus und Währungsreform, Essen 2002.
  7. Stadtgeschichte Ratingen 1943–1945: Umzug der Gestapoleitstelle Düsseldorf wegen Bombenschäden nach Ratingen in das ehemalige Lehrerseminar (heute Stadtarchiv und Anne-Frank-Schule). Nutzung des ehemaligen Gefängnisses Wiesenstraße 1 für Inhaftierungen., auf Chronik, stadt-ratingen.de
  8. LG Düsseldorf, 27. Mai 1949. In: Justiz und NS-Verbrechen. Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Tötungsverbrechen 1945–1966, Bd. IV, bearbeitet von Adelheid L Rüter-Ehlermann, C. F. Rüter. University Press, Amsterdam 1970, Nr. 142, S. 631–659 Prozess gegen Georg Pütz wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit. Acht Jahre Zuchthaus. In: junsv.nl. Stichting voor wetenschappelijk onderzoek van nationaal-socialistische misdrijven, Amsterdam, abgerufen am 18. Dezember 2024. 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 22:52

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Die Staatspolizeileitstelle StaPo Dusseldorf war nach Berlin die zweitgrosste Gestapostelle im Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus Sie war zustandig fur den Regierungsbezirk Dusseldorf anfangs nannte sie sich noch Preussische Geheime Staatspolizei bei dem Regierungsprasidenten zu Dusseldorf 1939 wurde sie zur Staatspolizeileitstelle ernannt und damit auch fur die Regierungsbezirke Koln Aachen Trier und Koblenz zustandig also deren Stapostellen strukturell ubergeordnet Damit war Dusseldorf die zentrale Stapostelle in der preussischen Rheinprovinz und im rheinisch westfalischen Industriegebiet Entstehung und ZustandigkeitSeit dem 1 Juli 1926 unterstand die Dusseldorfer Polizei nicht mehr dem Oberburgermeister und der Kommune sondern dem preussischen Innenministerium Zu diesem neu begrundeten staatlichen Polizeiprasidium zahlten die Verwaltungspolizei die Kriminalpolizei und die Schutzpolizei Polizeiprasident war Hans Langels Innerhalb der Verwaltungspolizei bestand in Dusseldorf die Abteilung IA die als politische Preussische Geheimpolizei fur den Staats und Verfassungsschutz zustandig war und die politischen Extremisten und Republikfeinde nachrichtendienstlich uberwachte und bekampfte Langels der als uberzeugter Demokrat Zentrumspartei galt wurde im Fruhjahr 1933 abgesetzt und in den vorlaufigen Ruhestand versetzt Zu seinem Nachfolger ernannte der preussische Innenminister Hermann Goring am 1 Mai 1933 den SS Gruppenfuhrer Fritz Weitzel Aus der Abteilung IA wurde dann die Geheime Staatspolizei gebildet Die Dienststelle der Staatspolizeistelle Dusseldorf Stapo Dusseldorf wurde infolge einer Durchfuhrungsverordnung des 1 und 2 Gestapogesetzes 26 April 1933 und 30 November 1933 vom 8 Marz 1934 und zwei folgenden Runderlassen in der Zeit zwischen Ende April und Anfang Mai 1933 eingerichtet Ab dem 1 April 1934 waren die Staatspolizeistellen in Preussen jedoch endgultig aus den Polizeiverwaltungen und damit aus der inneren Verwaltung herausgelost Die Stapo Dusseldorf war infolgedessen dem Regierungsprasidium Dusseldorf zugeteilt unterstand jedoch de facto nur noch dem preussischen Ministerprasidenten Goring und dem Geheimen Staatspolizeiamt in Berlin Gestapa Mit der Unabhangigkeit von den Bezirksregierungen waren die Staatspolizeistellen dementsprechend nur noch dem Gestapa rechenschaftspflichtig Zwar konnten die Regierungsprasidenten oder Oberprasidenten den Staatspolizeistellen Weisungen erteilen diese durften jedoch nicht den Vorschriften des Gestapa Berlin widersprechen Auch konnte die Arbeit der Stapo nicht mehr durch Verwaltungsgerichte als ubergeordnete Ordnungsbehorde uberwacht oder sanktioniert werden Die Stapostelle Dusseldorf zahlte zum Hauptamt Sicherheitspolizei Zusammenfassung von Kripo und Gestapo und nach 1939 als Staatspolizeileitstelle zum Amt IV Heinrich Muller des Reichssicherheitshauptamts RSHA EinzugsbereichZur Stapostelle zahlten die Kommandos Aussendienststellen in Essen Monchengladbach Wuppertal Duisburg Hamborn Oberhausen Mulheim und Krefeld ab 1937 mehrere Stellen an der deutsch niederlandischen Grenze Grenzpolizeikommissariate Emmerich Kaldenkirchen und Kleve und die beiden Nebenstellen Remscheid und Solingen Es lebten uber 4 15 Millionen Menschen nach 1939 sogar 7 9 Millionen Menschen im Einzugsbereich der Dusseldorfer Stapo denn nach September 1939 zahlten namlich auch die entsprechenden Stapostellen in Koln Aachen Trier und Koblenz sowie deren Nebenstellen zur Stapoleitstelle Dusseldorf AufgabenDie Beamten der Stapoleitstelle arbeiteten in der Uberwachung und kriminalpolizeilichen Verfolgung politischer Gegner des Nationalsozialismus zu denen laut Geschaftsverteilungsplan 1935 folgende Gruppen gehorten Kommunismus Marxismus Sozialismus Konfessionen Juden Emigranten Freimaurer Reaktion Opposition etc Die Dusseldorfer Stapo hatte nach Berlin den zweitgrossten Personalbestand im Reich Trotzdem war die Dusseldorfer Stelle massgeblich auf Hinweise aus der Bevolkerung rund 26 der eingegangenen Anzeigen und enge Kooperation mit anderen Amtern und Polizeidienststellen OrPo Verwaltungspolizei KriPo angewiesen Dusseldorf war ab 1938 auch Sitz des Hoheren SS und Polizeifuhrers West HSSPF s u und des Inspekteurs der Sicherheitspolizei und des SD im Wehrkreis VI die beide im Auftrag des Berliner Reichssicherheitshauptamt RSHA der Dusseldorfer Stapostelle ubergeordnet waren Schon recht bald nach der institutionellen Entstehung der Stapo beteiligten sich ihre Beamten an der Verfolgung und Unterdruckung politischer Gegner so etwa im Sommer 1933 im gemeinsamen Verbund mit der Dusseldorfer SA der SS und der im Fruhjahr 1933 aufgestellten Hilfspolizei In dieser Phase und in den Folgemonaten profilierten sich Beamte wie Otto Bovensiepen Josef Vogt und Rudolf Murray oder der Kriminalkommissar Max Brosig Zum Aufgabenbereich der Gestapo zahlten Hausdurchsuchungen Post und Telefonuberwachungen Verhore und Einsatz von V Leuten zur umfassenden Verfolgung von Oppositionellen Juden Homosexuellen und Zeugen Jehovas bzw Bibelforschern Die Verfolgung der Zigeuner oblag der Kriminalpolizeileitstelle Dusseldorf die jedoch mit der Gestapo eng zusammenarbeitete Zahlreiche Schutzhaftverfahren gegen politische Gegner Defatisten Heimtucker angebliche Deserteure Arbeitsscheue oder Zwangsarbeiter wurden durch die Stapo Dusseldorf eingeleitet die betreffenden Personen wurden verhort und in das Polizeigefangnis oder das Justizgefangnis in Dusseldorf Derendorf Ulmer Hoh uberfuhrt Viele Verfahren aus dem Einzugsbereich wurden vor dem Dusseldorfer Sondergericht dem Oberlandesgericht Hamm Hochverratsverfahren oder dem Berliner Volksgerichtshof verhandelt so etwa gegen den Dusseldorfer Kaplan Joseph C Rossaint gegen die Kommunisten Karl Schabrod Rudi Goguel oder Josef Schappe oder gegen den Karnevalisten Leo Statz viele Verurteilte wurden anschliessend in Konzentrationslager wie Sachsenhausen Ravensbruck oder Buchenwald uberfuhrt Deportationen1935 kam es zur Einrichtung des Judenreferats unter Viktor Humpert mit seinen Mitarbeitern Georg Putz Heinz Illig und Hermann Waldbillig die ab Herbst 1941 die Deportationen aus dem Regierungsbezirk Dusseldorf organisierten und gemeinsam mit anderen Polizeidienststellen sowie den Finanzbehorden durchfuhrten Diese Verschleppungen begannen mit Listen und Verfugungen Einzug der Vermogenswerte Versteigerungen von Wohnungen Einrichtungen und personlichen Gegenstanden sowie mit der Sammlung von Menschen an den Tagen vor dem Deportationstermin in der Grossschlachthalle am Schlacht und Viehhof Dusseldorf wo Juden aus den anderen Stadten der Region eintrafen gezahlt und registriert sowie mittels Leibesvisitationen durchsucht wurden Es kam mehrfach zu Misshandlungen und Diebstahlen durch die Exekutivbeamten der Stapo wie durch Zeugenaussagen von Uberlebenden belegt Vom Schlachthof an der Rather Strasse aus wurde die Gruppe von jeweils rund 1 000 Personen am Montag fruh via Munsterstrasse Yorckstrasse bis zur Ecke Tussmannstrasse Augustastrasse zur Verladerampe gebracht Der Bericht des Schutzpolizeimajors Paul Salitter uber eine Deportation mit dem Ziel Riga gibt uber die Details Auskunft Salitter der mit seinen Mannern fur die Transportuberwachung zustandig war leitete seinen ausfuhrlichen Bericht an das Reichssicherheitshauptamt in Berlin Referat von Adolf Eichmann weiter So wurden vom Bahnhof Dusseldorf Derendorf aus ab Oktober 1941 bis 1945 insgesamt mehr als 6 000 Menschen aus dem Einzugsbereich darunter uber 2000 Dusseldorfer Burger in Ghettos oder Konzentrationslager deportiert siehe Juden in Dusseldorf Die Dusseldorfer Transporte im Einzelnen am 27 Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt 1 003 Menschen am 10 November 1941 in das Ghetto Minsk 992 Personen am 11 Dezember 1941 in das Ghetto Riga 1 007 Personen am 22 April 1942 in das Ghetto Izbica bei Lublin 1 051 von wo aus die meisten in das Vernichtungslager Sobibor gebracht und dort sofort ermordet wurden am 15 Juni 1942 in das Ghetto Izbica 1 003 Personen von Koblenz Koln mit Zwischenstopp in Dusseldorf am 21 Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt 965 Personen und am 25 Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt 980 Personen von Aachen kommend mit Zwischenstopp in Dusseldorf am 1 Marz 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz 1 500 Personen aus Stuttgart Trier und Dortmund mit Zwischenstopp in Dusseldorf Die dann folgenden Transporte betrafen Mischlinge oder Eheleute die in einer Mischehe lebten Es waren kleinere Transporte bei denen sogar Einzelpersonen in einer 1 1 Uberwachung durch Stapobeamte begleitet wurden am 25 Juni 1943 in das Ghetto Theresienstadt 32 Personen am 10 September 1943 in das Ghetto Theresienstadt 9 Personen am 16 Dezember 1943 in das Ghetto Theresienstadt 1 Person am 13 Januar 1944 in das Ghetto Theresienstadt 14 Personen uber Aachen am 12 Juli 1944 in das Ghetto Theresienstadt 5 Personen am 17 September 1944 in das Ghetto Theresienstadt unbekannte Anzahl von Mischehepartnern uber das Zwangsarbeitslager Lenne Vorwohle Halle und Berlin am 26 Januar 1945 in das Ghetto Theresienstadt 1 Person Sammelstelle fur diese kleineren Transporte war ab 1943 auch das Gemeindezentrum an der Bilker Strasse 25 Kleinere Deportationen aus Dusseldorf hatte es bereits vorher gegeben bei denen die Gestapo gemeinsam mit der Kripo eine fuhrende Rolle gespielt hatte am 28 Oktober 1938 nach Bentschen Polen 361 Dusseldorfer Juden polnischer Abstammung Polenaktion vom Hauptbahnhof aus am 16 November 1938 in das KZ Dachau 87 mannliche Dusseldorfer Juden Novemberaktion uber Hauptbahnhof sowie von rund 130 Dusseldorfer Sinti am 16 Mai 1940 uber den Bahnhof Koln Deutz Messe in das Ghetto Siedlce im Generalgouvernement EndphaseIm Verlauf des Krieges mehrten sich die Luftangriffe auf Dusseldorf Nachdem die Dienststelle im Juni 1943 ausgebombt worden und nach Ratingen umgezogen war siehe unten radikalisierte sich ihr Vorgehen noch einmal drastisch Der Fokus der Verfolgung verschob sich nun zunehmend auf staatsfeindliche Bagatelldelikte Verweigerung des Hitlergrusses kritische Ausserungen zum Kriegsverlauf usw auf Wirtschaftsdelikte Unterschlagung Falschung von Lebensmittelkarten Wehrkraftzersetzung Desertion und die disziplinarische Uberwachung von Zwangsarbeitern Kriegsgefangenen oder Arbeitsbummelanten Auch wurden im Regierungsbezirk Dusseldorf ahnlich wie in Koln oder im Ruhrgebiet jugendliche Gruppen verfolgt die sich in oppositioneller Haltung dem Zugriff der Hitlerjugend entzogen hatten und als Edelweisspiraten bezeichnet wurden Diese losen Gruppen trafen sich in eigenstandigen Zirkeln beteiligten sich an Flugblattaktionen gegen das Regime unterhielten Kontakte zum kommunistischen Widerstand oder bekampften die HJ Streifen Verantwortlich war die Stapo auch fur mehrere Endphaseverbrechen in der Region also die Ermordung von politischen Haftlingen Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeitern in den letzten Wochen vor der Befreiung 1945 beispielsweise im Kalkumer Wald bei Ratingen der Wenzelnbergschlucht bei Solingen und die NS Morde im Burgholz Die Staatspolizeileitstelle Dusseldorf wurde schliesslich im Marz April 1945 aufgelost Organisationsstruktur Leitung und Mitarbeiter1934 bestanden Abteilungen fur Organisation und Verwaltung Abteilung I die Juristische Abteilung Abteilung II sowie die Exekutiv Abteilung Abteilung III 1939 gab es Abteilungen fur Verwaltung Abteilung I Innenpolitische Polizei Abteilung II sowie Abwehrpolizei Abteilung III Die Dienststellenleiter der Dusseldorfer Stapo leit stelle waren Regierungsrat Rudolf Murray 1 August 1933 bis September 1934 Kriminalrat Franz Sommer 26 September 1934 bis 31 Juli 1939 Oberregierungsrat Karl Haselbacher 1 September 1939 bis Juni 1940 seitdem Stapoleitstelle Regierungsrat Kurt Venter kommissarisch 16 November 1940 bis Oktober 1941 Oberregierungsrat Walter Albath 11 Oktober 1941 bis 15 September 1943 Oberregierungsrat Gustav Adolf Nosske August 1943 bis 23 September 1944 und Oberregierungsrat Hans Henschke 1 Oktober 1944 bis 6 Januar 1945 Oberregierungsrat Hans Kolitz 6 Januar 1945 bis zur Befreiung im April 1945 Die stellvertretenden Dienststellenleiter waren Kriminalrat Maslak 1934 Regierungsassessor Meyer 1938 Regierungsrat 1939 40 Regierungsrat 1940 41 Regierungsrat Reinhard Breder 1941 42 Regierungsrat Herbert Weygandt 1942 43 Regierungsrat Gerhard Keil 1944 Regierungsrat Reiner Gottstein 1944 Januar 1945 Die hoheren uberwiegend jungen Beamten waren zumeist studierte Juristen oder kamen aus der Verwaltungslaufbahn im hoheren Dienst Der Personalbestand der Dusseldorfer Stapo war verhaltnismassig hoch Im Jahre 1935 gab es 167 mannliche Angestellte und Beamte im gesamten Einzugsbereich zum Vergleich 4 200 Mitarbeiter zahlte die Stapo 1935 reichsweit die Zahl steigerte sich uber 291 1937 auf 349 1941 1937 waren von 291 Mitarbeitern 126 in der Dusseldorfer Hauptstelle beschaftigt in der Aussendienststelle Essen 43 Wuppertal 43 Duisburg 28 Krefeld circa 20 Oberhausen 14 und Monchengladbach elf Die Grenzpolizeikommissariate Emmerich beschaftigte zehn Kleve und Kaldenkirchen jeweils acht Mitarbeiter Dienstsitz der Dusseldorfer StapoDie Stapo Dusseldorf hatte ihren Dienstsitz im Polizeiprasidium an der Muhlenstrasse 29 Stadthaus Dusseldorf dem heutigen Sitz der Mahn und Gedenkstatte Dusseldorf das bis April 1934 von der regularen Polizei verlassen wurde diese zog zum Mackensenplatz 5 7 um heute Polizeiprasidium am Jurgensplatz ab Marz April 1934 im Sitz des Regierungsprasidenten ab 1936 Ufer der alten Garde 2 und Alte Garde Ufer heute Cecilienallee 2 ab Marz 1939 an der Prinz Georg Strasse 98 im Stadtteil Pempelfort von Juni 1943 bis Februar 1945 in Ratingen Umzug wegen Bombengefahr ins dortige Lehrerseminar Mulheimer Strasse 47 heute Stadtarchiv Ratingen und Nutzung des ehemaligen Gefangnisses Wiesenstrasse 1 fur Inhaftierungen sowie in der Kriegsendphase 1945 kurzzeitig in Wuppertal und in der SS eigenen Wewelsburg in Niederhagen Westfalen An den Standorten erinnern heute Gedenktafeln an den Sitz der Dienststelle Ubergeordnete Sipo StellenDie Stapoleitstellen waren eingebunden in ein Machtsystem das insbesondere nach 1936 und besonders nach Kriegsbeginn durch eine zunehmende Verschmelzung von Partei und Staatsamtern von SS und Polizei gekennzeichnet war Die Dusseldorfer Dienststellenleiter unterstanden dem Reichssicherheitshauptamt in Berlin regional aber auch dem Inspekteur der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes und diesem ubergeordnet dem Hoheren SS und Polizeifuhrer West mit Sitz in Dusseldorf Dieses Amt hatten inne SS Obergruppenfuhrer Fritz Weitzel 11 Juni 1938 bis 20 April 1940 wurde HSSPF Nord in Oslo SS Gruppenfuhrer Theodor Berkelmann 20 April 1940 bis 9 Juli 1940 wurde HSSPF beim Reichskommissar fur die Saarpfalz und Chef der Zivilverwaltung in Lothringen SS Obergruppenfuhrer Friedrich Jeckeln 12 Juli 1940 bis 1 Mai 1941 wurde HSSPF im Heeresgebiet Sud besetzte Ukraine und SS Obergruppenfuhrer Karl Gutenberger 1 Mai 1941 bis 8 Mai 1945 war vorher Polizeiprasident in Essen Die HSSPF West hatten ihren Dienstsitz im Polizeiprasidium am Mackensenplatz 5 7 heute Jurgensplatz Der HSSPF West mit Sitz in Dusseldorf hatte Zugriff auf samtliche Einheiten von SiPo und SD OrPo allgemeiner SS und Waffen SS insgesamt uber 20 000 Mann und nahm alle Aufgaben des Reichsfuhrers SS und Chefs der deutschen Polizei im Wehrkreis VI Rheinland Lippe und Westfalen ab 1940 auch Teile Belgiens wahr dies war der bevolkerungsreichste und grosste Polizeibereich im damaligen Deutschen Reich Dem HSSPF unterstanden zwei Inspekteure bzw Befehlshaber 1 der Befehlshaber der Ordnungspolizei BdO im Wehrkreis VI mit Sitz in Munster und 2 der Inspekteur der Sicherheitspolizei SiPo und des SD mit Sitz in Dusseldorf IdS im Wehrkreis VI Letztere waren zustandig fur die Zusammenarbeit und Koordination zwischen der SiPo also auch der Gestapo und den Zentralstellen der allgemeinen und inneren Verwaltung den Gauleitern der NSDAP und den Dienststellen der Wehrmacht im Wehrkreis und zugleich oberste Vertreter von Gestapo SD und Kriminalpolizei in diesem Gebiet Ab 28 Mai 1941 fiel dem IdS auch die Dienstaufsicht uber die Arbeitserziehungslager AEL im Wehrkreis VI zu Arbeitserziehungslager Recklinghausen Gladbeck Zweckel Essen Mulheim Hunswinkel bei Ludenscheid IdS in Dusseldorf und damit Dienstherren der Staatspolizeileitstelle waren SS Oberfuhrer Alfons Glatzel 1 Oktober 1936 bis zum 1 September 1938 SS Brigadefuhrer Hermann Freiherr von Schade 1 September 1939 bis 15 Juli 1940 SS Standartenfuhrer und Oberst der Polizei Hans Nockemann 15 Juli 1940 bis 1 Marz 1941 SS Brigadefuhrer und Generalmajor der Polizei Walther Bierkamp 1 Marz 1941 bis 24 Juni 1942 SS Standartenfuhrer Walter Blume 30 Juni 1942 bis 18 Oktober 1943 SS Standartenfuhrer Walter Albath 18 Oktober 1943 bis 2 Februar 1945 der zuvor Dienststellenleiter der Stapo war und SS Obersturmbannfuhrer Rudolf Batz 2 Februar 1945 bis April 1945 Die IdS hatten ihren Dienstsitz in der Prinz Georg Str 44 1940 Graf Recke Str 55 57 1942 und schliesslich in Kaiserswerth Leuchtenberger Kirchweg 73 75 Sowohl die IdS als auch die Gestapo arbeiteten eng mit dem Sicherheitsdienst der SS SD zusammen Dusseldorf war der Sitz eines der SD Oberabschnitte des Reiches Die Leiter des SD Oberabschnitts West waren Wilhelm Albert 1933 bis April 1934 Obersturmfuhrer Alfons Glatzel 20 April 1934 bis 1 Oktober 1937 SS Brigadefuhrer Hermann Freiherr von Schade 1938 bis 1939 SS Standartenfuhrer Hans Nockemann 1939 Mit Grundung des RSHA wurde der SD Oberabschnitt West im September 1939 umbenannt in SD Leitabschnitt Dusseldorf SS Sturmbannfuhrer Fritz Glitz 16 August 1941 bis 30 Oktober 1943 Bruno Heder 30 Oktober 1943 bis 15 Januar 1944 Karl Heinz Bendt 15 Januar 1944 bis Mai 1945 Der SD Oberabschnitt West Leitabschnitt Dusseldorf hatte seinen Sitz in der Goltsteinstrasse 3 Verfolgung der Tater durch die JustizEs gab mehrere Prozesse gegen einzelne Angehorige der Gestapo Dusseldorf 1948 verurteilte ein britisches Militargericht beispielsweise Albath zu 15 Jahren Haft aus der er aber bereits 1955 wieder entlassen wurde Anschliessend wurden mehrere Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet und eingestellt das letzte wegen seines Todes Ab 1963 ermittelte die Staatsanwaltschaft Berlin gegen Bovensiepen Ermittlungsgegenstand bildeten die Deportationen der uber 50 000 Juden der damaligen Reichshauptstadt in die Ghettos im besetzten Osteuropa Am 10 April 1948 wurde Nosske beim Einsatzgruppen Prozess zu lebenslanger Haft verurteilt Seine Entlassung aus dem Kriegsverbrechergefangnis Landsberg erfolgte am 15 Dezember 1951 Brosig Putz und Waldbillig wurden ebenfalls angeklagt Vogt wurde wegen seiner spateren Tatigkeit in Jugoslawien von den Alliierten an die jugoslawische Regierung ausgeliefert dort zum Tode verurteilt und im Juli 1947 hingerichtet Gutenberger der oberste Polizeifuhrer von Rheinland und Westfalen wurde im Oktober 1948 von einem britischen Militargericht zu zwolf Jahren Haft verurteilt aber bereits im Mai 1953 entlassen Nach seiner Haftstrafe war er als Handelsvertreter tatig Uberlieferung Hauptartikel Gestapo Personenakten der Leitstelle Dusseldorf Keine andere Staatspolizeileitstelle hat eine derart grosse Menge an unbeschadigten Personenakten hinterlassen Mehr als 76 000 Akten uber verfolgte Personen ca 70 des einstmaligen Gesamtbestandes wurden im April 1945 von US Truppen beschlagnahmt und spater dem Land Nordrhein Westfalen ubergeben Sie werden heute im Hauptstaatsarchiv Dusseldorf aufbewahrt und stehen Forschungszwecken zur Verfugung Die Stimmungsberichte der Dusseldorfer Stapo 1934 36 lagern im Bundesarchiv Berlin LiteraturHolger Berschel Burokratie und Terror Das Judenreferat der Gestapo Dusseldorf 1935 1945 Klartext Essen 2001 ISBN 3 89861 001 2 Bastian Fleermann Hildegard Jakobs Frank Sparing Die Geheime Staatspolizei in Dusseldorf 1933 1945 Geschichte einer nationalsozialistischen Sonderbehorde im Westen Deutschlands Kleine Schriftenreihe der Mahn und Gedenkstatte Dusseldorf 1 ISBN 978 3 7700 1486 6 Dusseldorf Droste 2012 Thomas Gebauer Das KPD Dezernat der Gestapo Dusseldorf Hamburg 2011 ISBN 978 3 942109 74 1 Reinhard Mann Protest und Kontrolle im Dritten Reich Nationalsozialistische Herrschaft im Alltag einer rheinischen Grossstadt Campus Frankfurt Main 1987 ISBN 3 593 33882 3 Joachim Lilla Die staatliche Polizeiverwaltung in Dusseldorf von 1926 1945 in Dusseldorfer Jahrbuch 73 2002 S 217 294 Horst Romeyk Verwaltungs und Behordengeschichte der Rheinprovinz 1914 1945 Dusseldorf 1985 S 243 266ff Erika Munster Schroer Eine Exekution im Kalkumer Wald im April 1945 die Beerdigung der Toten von St Peter und Paul und die Erinnerung In Stadtarchiv Ratingen Hrsg Menschen wie wir Mahnmal fur die im Kalkumer Wald ermordeten Zwangsarbeiter Ratingen 2000 S 12 21 Erika Munster Schroer Fruhjahr 1945 Exekutionen im Kalkumer Wald und anderswo Die Ermittlungen der britischen War Crimes Group im Wehrkreis VI Raum Dusseldorf in Ratinger Forum Heft 6 1999 Michael Zimmermann Regionale Organisation der Judendeportationen Das Beispiel der Stapo Leitstelle Dusseldorf in Gerhard Paul Michael Mallmann Hrsg Die Gestapo Mythos und Realitat Darmstadt 2003 S 358 Uwe Kaminsky Die Gestapo in Ratingen 1943 1945 in Ratinger Forum Heft 2 1991 Holger Berschel Polizeiroutiniers im Dienste des Antisemitismus Die Bearbeitung von Judenangelegenheiten bei der Stapo Leitstelle Dusseldorf in Gerhard Paul Klaus Michael Mallmann Hrsg Die Gestapo im Zweiten Weltkrieg Heimatfront und besetztes Europa Darmstadt 2000 ISBN 978 3 89678 188 8 Bastian Fleermann nachsetzen bis zur Vernichtung Verhaftungswelle und Gewalt gegen politische Gegner im Fruhjahr 1933 in Dusseldorf in Rhein Maas Studien zur Geschichte Sprache und Kultur 1 2010 Jan Ruckenbiel Soziale Kontrolle im NS Regime Protest Denunziation u Verfolgung Zur Praxis alltaglicher Unterdruckung im Wechselspiel von Bevolkerung und Gestapo 2003 VII 268 XVIII S graph Darst Siegen Univ Diss 2001 online einsehbar Gisela Vollmer Der Bestand Gestapoleitstelle Dusseldorf im Hauptstaatsarchiv Dusseldorf in Der Archivar 16 Jg 1963 S 287 294 Allgemein zur Gestapo Carsten Dams Michael Stolle Die Gestapo Herrschaft und Terror im Dritten Reich Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 57355 2 Gerhard Paul Klaus Michael Mallmann Hrsg Die Gestapo Mythos und Realitat Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2003 ISBN 3 89678 482 X WeblinksBestandeubersicht Geheime Staatspolizei Staatspolizei leit stelle Dusseldorf im Hauptstaatsarchiv Dusseldorf Gestapoleitstelle DusseldorfEinzelnachweiseThomas Gebauer Das KPD Dezernat der Gestapo Dusseldorf Hamburg 2011 Die Lebenswege des Dusseldorfer Kollektivs im Ghetto von Lodz sind in einem umfassenden Forschungsprojekt der Mahn und Gedenkstatte Dusseldorf rekonstruiert worden Vgl ANGELA GENGER HILDEGARD JAKOBS Hrsg Dusseldorf Getto Litzmannstadt 1941 Essen 2010 BASTIAN FLEERMANN Deportiert von Dusseldorf in das Ghetto von Minsk Der Transportbericht des Schutzpolizisten Wilhelm Meurin vom Herbst 1941 in Dusseldorfer Jahrbuch 83 2013 S 261 296 BARBARA MATERNE Die Dusseldorfer Deportation in das Ghetto von Riga am 11 Dezember 1941 in Augenblick hg von der Mahn und Gedenkstatte Dusseldorf 20 21 2002 S 10 12 KURT DUWELL Riga ist stadtebaulich eine sehr schone Stadt Die Dusseldorfer Judendeportationen vom Herbst 1941 in Augenblick 20 21 2002 S 13 15 ALFRED GOTTWALDT DIANA SCHULLE Die Judendeportationen aus dem Deutschen Reich 1941 1945 Eine kommentierte Chronologie Wiesbaden 2005 Alfons Kenkmann Wilde Jugend Lebenswelt grossstadtischer Jugendlicher zwischen Weltwirtschaftskrise Nationalsozialismus und Wahrungsreform Essen 2002 Stadtgeschichte Ratingen 1943 1945 Umzug der Gestapoleitstelle Dusseldorf wegen Bombenschaden nach Ratingen in das ehemalige Lehrerseminar heute Stadtarchiv und Anne Frank Schule Nutzung des ehemaligen Gefangnisses Wiesenstrasse 1 fur Inhaftierungen auf Chronik stadt ratingen de LG Dusseldorf 27 Mai 1949 In Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 1966 Bd IV bearbeitet von Adelheid L Ruter Ehlermann C F Ruter University Press Amsterdam 1970 Nr 142 S 631 659 Prozess gegen Georg Putz wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit Acht Jahre Zuchthaus In junsv nl Stichting voor wetenschappelijk onderzoek van nationaal socialistische misdrijven Amsterdam abgerufen am 18 Dezember 2024

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