Dieser Artikel beschreibt die in der Reformation entstandene Bewegung Zu Kirchen mit Gläubigentaufe siehe Taufgesinnte z
Täufer

Täufer (früher auch Wiedertäufer oder Anabaptisten genannt) sind Anhänger einer radikalreformatorischen Bewegung, die nach 1520 in den deutsch- und niederländischsprachigen Teilen Europas entstand und zum linken Flügel der Reformation gerechnet wird.
Das Täufertum wird im deutschsprachigen Raum meist als historisches Phänomen der Reformationszeit wahrgenommen, da abgesehen von den Mennoniten die Täufer durch Verfolgung und Assimilationsdruck aus dem deutschsprachigen Raum verschwunden sind. Jedoch haben täuferische Kirchen heute weltweit eine in die Millionen gehende Zahl von Anhängern, wobei traditionelle Täufergruppen wie die Amischen, die Altkolonier-Mennoniten, die Mennoniten alter Ordnung und die Hutterer zu den am schnellsten wachsenden christlichen Gemeinschaften gehören.
Wichtige Konzepte der Täufer sind die Nachfolge Jesu, die Kirche als Bruderschaft und die Gewaltlosigkeit. Ihr Denken und Verhalten begründen sie ganz aus der wortgetreuen Auslegung des Neuen Testamentes (sola scriptura), was auch in ihrem Sakramentsverständnis (Gläubigentaufe, Abendmahl) zum Ausdruck kommt. Hinzu kommen Forderungen nach Glaubensfreiheit, nach Trennung von Kirche und Staat, teilweise nach Gütergemeinschaft, so die Hutterer, und nach Absonderung von der Welt. Die genannten Konzepte und Glaubenshaltungen bzw. -praxen sind in den einzelnen Gruppierungen der Täuferbewegung unterschiedlich stark ausgeprägt und akzentuiert. Insgesamt war die Bewegung der Täufer vor allem in den ersten beiden Jahrhunderten ihrer Existenz heftigen Verfolgungen der Obrigkeiten und Amtskirchen ausgesetzt.
Heutige Täufer sind die Mennoniten, die Amischen und die Hutterer. Zu den jüngeren Strömungen im Täufertum zählen die pietistisch-täuferischen Mennonitischen Brüdergemeinden und die Bruderhöfer. Zu den Täufern im weiteren Sinne gehören die Schwarzenau-Brüder, der Bund Evangelischer Täufergemeinden (ETG, auch Evangelisch Taufgesinnte oder auch Neutäufer) und die River Brethren. Obwohl es auch einzelne Berührungspunkte mit vielen später entstandenen Konfessionen und Bewegungen wie den Baptisten, Adventisten oder Pfingstlern gibt, sind diese im konfessionellen Sinne nicht den Täufern zuzurechnen.
Begrifflichkeit
Der Begriff Täufer hat sich im deutschen Sprachraum seit Mitte des 20. Jahrhunderts als Bezeichnung für die radikal-reformatorischen Gruppen durchgesetzt, deren hervorstechendes Merkmal die Ablehnung der Kindertaufe war. Diese begründeten ihre Forderung nach der Gläubigentaufe damit, dass die Taufe ein aktives, persönliches Bekenntnis zum Glauben voraussetze.
Die diskreditierende Bezeichnung als „Wiedertäufer“ (abgeleitet vom griechischen anabaptista) stammt noch aus der Reformationszeit. Aus dem Blickwinkel der Gegner tauften die Täufer Menschen, die als Säuglinge bereits getauft worden waren, ein zweites Mal. Da aber für die Täufer die Säuglingstaufe als unbiblisch und demzufolge als ungültig anzusehen war, war die von ihnen vollzogene Taufe in ihren Augen keine Wieder-, sondern eine Ersttaufe. Die Täuferbewegung lehnte deshalb von Anfang an die Bezeichnung Wiedertäufer als pejorativ ab. Sie bezeichneten sich in ihren Anfangsjahren unter anderem als Brüder in Christo und Gemeinde Gottes.
Bereits vertrat Mitte des 18. Jahrhunderts die Auffassung, dass „der verhaßte Name Wiedertäufer zu unrecht beygelegt werde“. In der heutigen Literatur wird mehrheitlich auf die polemisch aufgeladene Bezeichnung verzichtet und der unparteiische Begriff Täufer verwendet. Zuweilen werden die Täufergruppen auch als Teil der radikalen Reformation bezeichnet.
Im englischsprachigen Raum ist man bis heute bei der Bezeichnung Anabaptists (wörtlich „Wiedertäufer“) geblieben, um sprachlich zwischen den in der Reformationszeit entstandenen Täufern und den Angehörigen der später entstandenen Baptists (Baptisten, wörtlich „Täufer“) unterscheiden zu können.
Entstehung
In der älteren Täuferforschung ging man in Hinblick auf die Entstehung der Täuferbewegung von einer Monogenese aus. Demnach hätte die Täuferbewegung im reformatorischen Zürich unter früheren Weggefährten Huldrych Zwinglis wie Konrad Grebel, Felix Manz und Jörg Blaurock im Jahr 1525 ihren alleinigen Anfang genommen und sich von dort auf unterschiedlichen Wegen zunächst in der Schweiz und dann im süddeutschen und österreichischen Raum und später auch im niederländisch-norddeutschen Gebiet verbreitet. Nach 1960 setzte sich dann die Vorstellung einer Polygenese durch, wonach drei Hauptwurzeln des Täufertums ausgemacht werden können:
- in der Zürcher Reformation mit Grebel, Manz und Balthasar Hubmaier, die später auch Schweizer Brüder genannt wurden.
- in der radikalen Reformation um Karlstadt und Thomas Müntzer mit dem apokalyptischen Hans Hut in Oberdeutschland (vgl. z. B. auch die Rolle der Zwickauer Propheten).
- in dem spiritualistisch-endzeitlichen Milieu von Straßburg, von wo aus über Melchior Hofmann das Täufertum in den niederdeutschen Raum gebracht wurde.
Inzwischen wurde auch der polygenetische Ansatz in einigen Punkten weiterentwickelt, indem zum Beispiel die Beziehungen und Interaktionen der einzelnen Gruppen untereinander wieder stärker betont und erforscht wurden. Demnach kann der Beginn der Täuferbewegung, beginnend mit öffentlich verbreiteter Kritik an der Kindertaufe, mit 1521 angesetzt werden, ähnlich wie der Beginn der Reformation auf 1517 angesetzt wird, ohne dass bereits in diesem Jahr reformatorische Anliegen umgesetzt wurden. In beiden Fällen kam aber eine Bewegung ins Rollen, die in den folgenden Jahren schrittweise zu sichtbaren Konsequenzen führte.
Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich die Täuferbewegung trotz massiver staatlicher und kirchlicher Verfolgungen zu einem bedeutenden mitteleuropaweiten Zweig der Reformation. Die Voraussetzungen aller Täufergruppen waren ähnlich: Die als „radikale Reformatoren“ Bezeichneten waren vom Fortgang der Reformation enttäuscht. Sie forderten die „sofortige Herstellung einer staatsfreien evangelischen Kirche nach dem Vorbild des Neuen Testaments“. Ihr Ideal war eine freie Kirche nach urchristlichem Vorbild, eine „Gemeinschaft der Gläubigen“, die auf dem freien Willen der einzelnen Gemeindemitglieder gründete. Deshalb verwarfen sie die Säuglingstaufe, für die es nach ihrem Verständnis keinen Beleg in den Schriften des Neuen Testaments gab. Sie tauften nur solche, die die Taufe persönlich begehrten, und nahmen nur Menschen in ihre Gemeinden auf, die sich als Gläubige hatten taufen lassen. Weitere zentrale Aspekte der Täuferbewegung waren unter anderem die Gemeindeautonomie, das Priestertum aller Gläubigen, die Eidverweigerung und das symbolhafte Abendmahlsverständnis. Auch soziale Aspekte spielten eine Rolle. Die Ausprägung der verschiedenen Täufergruppen kann jedoch keineswegs als einheitlich bezeichnet werden.
Radikale Anfänge in Zürich
Ein wichtiger Zweig der Täuferbewegung entstand in Zürich, zunächst als Verbündete, später als Abspaltung der von Zwingli dort eingeleiteten und durchgeführten Reformation: Den sogenannten „Gründervätern“ der Täuferbewegung im Umkreis Zwinglis ging dessen Reform der Kirche nicht weit genug. Sie gehörten dem Bibellesezirkel um Andreas Castelberger an. Diese Prototäufer wirkten als Katalysatoren der zwinglischen Reformation. Sie machten sich bemerkbar mit radikalen Aktionen wie Fastenbrechen, Predigtstörungen und Bilderstürmen. Gleichzeitig waren in einigen Landgemeinden Geistliche tätig, die radikalere Maßnahmen forderten und die Bauern auch in ihren sozialen Forderungen unterstützten. Besonders aktiv waren Simon Stumpf in Höngg und Wilhelm Reublin in Witikon. Die Tauffrage war zu diesem Zeitpunkt noch nicht zentral. Im Zuge der Zweiten Zürcher Disputation im Herbst 1523 kam es zu einem Bruch zwischen den späteren Täufern und Zwingli. Einer Gruppe um Simon Stumpf und Konrad Grebel war der Reformationsprozess nicht durchgreifend genug. Sie forderte die sofortige Abschaffung der Messe und die Entfernung der Bilder. Zwingli wollte es jedoch dem Rat der Stadt überlassen, den Zeitpunkt und das Vorgehen für die Errichtung der neuen Ordnung zu bestimmen.
Im Frühjahr 1524 wurde in einigen Landgemeinden von den Prädikanten offen zur Verweigerung der Säuglingstaufe aufgerufen. Der Rat der Stadt Zürich erließ daraufhin am 11. August 1524 einen Befehl, alle Kinder taufen zu lassen: Eß söllent ouch angentz die, so ungetouffte kind habent, dieselbigen touffen lassen, und welcher dass nit tätte, der sol 1 march silber zuo buoß geben. Dieser Anordnung widersetzte sich der Kreis um Manz und Grebel. Der Tauffrage kam nun eine zentrale Stellung in der Auseinandersetzung mit Zwingli zu. Man nahm brieflichen Kontakt mit anderen Reformatoren wie Karlstadt und Thomas Müntzer auf, was gleichzeitig eine Art von Selbstbesinnung war. Ende 1524 wurde mit den sogenannten beiden Dienstagsgesprächen zwischen Zwingli und dem Kreis um Grebel und Manz ein weiterer Verständigungsversuch unternommen. Die Gespräche verliefen ergebnislos, sodass Felix Mantz seine Taufanschauungen schriftlich darlegen wollte. Dazu verfasste er die Protestation und Schutzschrift, ein Verteidigungsschreiben an den Stadtrat. Mantz wehrte sich gegen den Vorwurf des Aufruhrs und forderte eine schriftliche Auseinandersetzung mit Zwingli, in der die Kindertaufe auf ihre biblische Begründung überprüft werden solle.
Auf den 17. Januar 1525 bot daraufhin der Rat Vertreter beider Seiten zu einer öffentlichen Disputation ins Rathaus von Zürich auf, damit beide Gruppen ihre Tauflehre anhand der Schrift begründen konnten. Der Ausgang zu Gunsten Zwinglis war allerdings schon von vornherein gegeben. Am 18. Januar erließ der Zürcher Rat ein vernichtendes Mandat gegen die Täufer. Alle Kindertaufverweigerer wurden aufgefordert, ihre neugeborenen Kinder unverzüglich taufen zu lassen. Wer dieser Aufforderung nicht innerhalb von acht Tage nachkäme, werde des Landes verwiesen. Der in Zollikon aus der Kirche entfernte Taufstein sollte unmittelbar wieder aufgestellt werden. In einem zweiten Mandat vom 21. Januar 1525 wurde das Verdikt noch verschärft. Grebel und Mantz wurde jede weitere Agitation gegen die Kindertaufe untersagt und das Unterrichten in ihren Bibelschulen (besonderen Schulen) wurde verboten, was einem faktischen Versammlungsverbot der Kindertaufgegner gleichkam. Die Nichtzürcher unter den Täufern (unter ihnen: Reublin, Brötli, Castelberger und Hätzer; Simon Stumpf war schon früher weggewiesen worden) wurden aufgefordert, das Gebiet Zürichs innerhalb von acht Tagen zu verlassen. Der Beschluss war endgültig; eine weitere Disputation wurde ausgeschlossen.
Erste Gemeinden
Grebel und Manz ignorierten das Verbot und versammelten ihre Anhänger nach wie vor zum gemeinsamen Bibelstudium. Am Abend des 21. Januar 1525 traf sich der Grebelsche Kreis im Haus der Mutter von Felix Manz. In der ältesten Chronik der hutterischen Brüder, dem Großen Geschicht-Buch, ist ein Bericht über den Verlauf dieser Zusammenkunft erhalten. Die Chronik berichtet, dass „die Angst begann und auf sie kam“ und „dass ihre Herzen bedrängt wurden“. Nach einem Gebet trat der ehemalige römisch-katholische Priester Jörg Blaurock aus dem Gebiet des heutigen Graubünden vor Konrad Grebel und bat diesen, ihn zu taufen. Grebel kam dieser Bitte sofort nach. Danach taufte Blaurock auf deren Bitten hin auch die anderen des Kreises – unter ihnen auch Felix Manz. Diese Taufe gilt bis heute als der Gründungsakt der Täuferbewegung. In Erinnerung an dieses Datum ruft die Mennonitische Weltkonferenz die täuferischen Gemeinden jährlich entsprechend zu einem Weltgemeinschaftssonntag um den 21. Januar auf.
Die im Kreis um Grebel und Manz vollzogene Gläubigentaufe blieb nicht geheim. Die Repressionen seitens der Zürcher Stadtrates führten dazu, dass Grebel, Manz und Blaurock nach Zollikon im Zürcher Umland flohen. Hier hatte bereits Johannes Brötli, der Zürich nach der Disputation am 17. Januar verlassen musste, seinen vorübergehenden Wohnsitz genommen und täuferisches Gedankengut unter der Bevölkerung verbreitet.
Gleich nach seiner Ankunft begann Jörg Blaurock in den Bauernhöfen Zollikons in evangelistischer Weise zu predigen. Die Verkündigung löste unter den Einwohnern innerhalb kürzester Zeit eine Bußbewegung aus, in deren Folge Blaurock eine große Anzahl Erweckter taufte. Hin und her in den Häusern Zollikons wurde nach den Taufhandlungen das Abendmahl in „apostolischer Schmucklosigkeit“ (Fritz Blanke) gefeiert. Die Hausväter verlasen in den Wohnstuben die neutestamentlichen Abendmahlstexte und reichten den Teilnehmern ihrer gottesdienstlichen Hausversammlungen Brot und Wein. Während im „reformierten“ Zürich auf einen Ratsbeschluss hin die evangelische Abendmahlsfeier erst zu Ostern 1525 genehmigt wurde, hatten die Zollikoner Täufer schon Monate zuvor die radikale Trennung von der römisch-katholischen Tradition vollzogen. Nachdem sie sich bereits durch ihre Taufen gegen obrigkeitliche Beschlüsse gestellt hatten, sprachen sie nun mit ihren „evangelischen“ Abendmahlsfeiern dem Staat ein zweites Mal das Recht ab, in geistlichen Dingen zu entscheiden. Damit – so Fritz Blanke – trat 1525 in Zollikon die erste protestantische Freikirche in Erscheinung.
Am 30. Januar 1525 entsandte der Zürcher Rat Stadtknechte nach Zollikon und nahm Getaufte und Täufer vorübergehend fest. Während Felix Manz bis zum Herbst 1525 im Gefängnis verbleiben musste, kamen die Zolliker Bauern sowie Grebel, Blaurock, Brötli und Wilhelm Reublin frei. Reublin ging nach Waldshut, wo er den bereits zur lutherischen Reformation konvertierten Stadtpfarrer Balthasar Hubmaier und seine Gemeinde für das Täufertum gewinnen konnte. Brötli emigrierte nach Hallau im Kanton Schaffhausen und gründete dort noch im selben Jahr eine Täufergemeinde. Blaurock und Grebel wandten sich dem Zürcher Oberland zu und gewannen dort durch ihre Predigt eine große Anhängerschaft. Der Erfolg der Missionsarbeit verstärkte sich, als Felix Manz nach seiner Freilassung zu ihnen stieß.
Blaurock, Grebel und Manz wurden erneut verhaftet. Zwingli versuchte sie in verschiedenen Gesprächen zum Widerruf zu bewegen, was aber weder ihm noch den Folterknechten bei den sogenannten peinlichen Verhören gelang. Während Grebel und Blaurock mit Hilfe von einflussreichen Freunden freikamen, verblieb Manz in Haft und wurde in den ersten Januartagen des Jahres 1527 in der Limmat in Zürich ertränkt.
Das Sendungsbewusstsein der Täufer wurde durch die Verfolgungen, in denen sie eine Bestätigung ihres Weges sahen, gestärkt. Sie lehrten weiterhin ihre täuferische Ekklesiologie im Zürcher Land und „richteten das Zeichen der Taufe“ – sowohl in St. Gallen als auch in der Ostschweiz – „auf“. Auch auf Basel griff die täuferische Bewegung über. Hubmaier sorgte durch die Herausgabe zahlreicher Schriften für eine weite Verbreitung des radikal-reformatorischen Gedankenguts. Johann Groß, ein Schüler Hubmaiers, missionierte als täuferischer Sendbote in der Region um Bern. Reublin und Michael Sattler, der ebenfalls früh zur Täuferbewegung gestoßen war und später sich unter anderem als Verfasser der sogenannten Schleitheimer Artikel einen Namen machte, brachten das Täufertum nach Südwestdeutschland. Jörg Blaurock initiierte Gründungen von Täufergemeinden in Graubünden und Tirol.
Schleitheimer Artikel
Nach dem Scheitern der Bauernerhebung verlor die Täuferbewegung einen großen Teil der Massenbasis. Dies sowie die zunehmende Repression von Außen und die Konfusion im Innern waren Gründe für eine Selbstbesinnung, die einen Teil der Täufer in den Weg in Absonderung mündete. Diese Absonderung führte für die Täufer um Sattler und Reublin, die im toleranten Straßburg Zuflucht gefunden hatten, Anfang 1527 zur Ausweisung, da der Straßburger Rat im Allgemeinen wohl abweichende theologische Ansichten duldete – der Prozess gegen Thomas Saltzmann stellt eine Ausnahme dar –, nicht jedoch bürgerlichen Ungehorsam wie die Verweigerung der Teilnahme an den Schanzarbeiten, zu denen alle Bürger verpflichtet waren, mit der Begründung, dass keine Obrigkeit christlich sein könne.
Am 24. Februar 1527 traf sich in Schleitheim (in der Nähe von Schaffhausen) unter der Leitung von Michael Sattler eine „Brüderliche Vereinigung“ von Täufern. Bei dieser Zusammenkunft wurde eine erste ausformulierte programmatische Bekenntnisschrift der Täufer verfasst. Diese Schrift, die sogenannten Schleitheimer Artikel, führt in sieben Punkten die wichtigsten Grundsätze des Täufertums auf:
- Gläubigentaufe (Ablehnung der Säuglingstaufe)
- Kirchenzucht (Bann bei Verfehlungen)
- Brotbrechen (Abendmahl) als Zeichen der Gemeinschaft
- Absonderung von der „Welt“
- Freie Wahl des Hirten / Seelsorgers
- Ablehnung des Wehrdienstes
- Verweigerung des Eides
Mit den Schleitheimer Artikeln trat das Sozialrevolutionäre stark hinter die religiöse Komponente zurück. Gleichzeitig waren sie Ausdruck für eine Abkehr von einer volkskirchlichen Bewegung hin zu einer minderheitlichen Freikirche.
Die Schleitheimer Artikel waren auch Gegenstand auf der Synode, die im August 1527 in Augsburg stattfand. Die Thesen Sattlers, die vom Waldshuter Täufer Jakob Gross verteidigt wurden, konnten sich hier jedoch nicht durchsetzen. Weil viele der Anwesenden dieser Täufersynode kurze Zeit danach hingerichtet wurden, wird diese Zusammenkunft auch als Augsburger Märtyrersynode bezeichnet.
Ausbreitung 1525 bis 1530
Nach den Schweizer Anfängen in den Jahren 1525/26 breiteten sich die täuferischen Lehren innerhalb der ersten fünf Jahre „ungemein rasch“ in Mitteleuropa aus und wurden von vielen zeitgenössischen Chronisten – neben der lutherischen und zwinglischen – als dritte „kraftvolle“ reformatorische Bewegung wahrgenommen. Es gibt Schätzungen, denen zufolge nach 1530 etwa jeweils ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland katholisch, lutherisch und täuferisch gewesen ist.
Bereits im Frühjahr 1526 sind Täufer im Tiroler Inntal und etwa zur gleichen Zeit in der Gegend um Horb und Rottenburg am Neckar nachweisbar. In Straßburg, wo bereits für 1524 Berichte über die Verweigerung der Kindertaufe bekannt sind, gründete der von Reublin getaufte Jörg Ziegler 1526 die erste Täufergemeinde. Auch für Augsburg sind zu diesem Zeitraum erste Spuren der Täufer belegt. Im Sommer desselben Jahres evangelisierten täuferische Sendboten in Mähren.
Einen besonderen Aufschwung erfuhr die Ausbreitung des Täufertums im Jahr 1527. Im Frühling wurden Nieder- und Oberösterreich erfasst. In Süddeutschland entstanden im Laufe des Jahres Gemeinden in Nürnberg, Erlangen, Regensburg, Memmingen, München, Esslingen und Schwäbisch Gmünd. Im selben Jahr begann sich die Täuferbewegung auch in Schlesien auszubreiten. Als zum Jahresende 1527 die Täufer in Tirol Fuß fassten, schrieb König Ferdinand an die dortigen Behörden, dass „solchem angezündeten Feuer“ mit aller Entschiedenheit zu begegnen sei. Im Herzogtum Württemberg entstanden Täufergemeinden zu Anfang des Jahres 1528. Mitte 1528 kam es zu einer anabaptistischen Erweckung im hessischen Sorga, die bis in die Kerngebiete der lutherischen Reformation ausstrahlte. Von daher ist es nicht erstaunlich, dass der Reichstag zu Speyer sich 1529 mit dem Anwachsen dieser Bewegung intensiv beschäftigte und Gegenmaßnahmen beschloss. Der 1530 in Straßburg mit dem Täufertum in Kontakt gekommene ehemalige lutherische Sendbote und spätere apokalyptische Prediger Melchior Hofmann verkündete ab 1530 in den Niederlanden die Taufe als Zeichen des Verlöbnisses der gläubigen Seele mit Gott und taufte in Emden 300 Menschen. Danach trugen Glaubensflüchtlinge die Täuferlehren nach Preußen und sogar nach England. Tausende – so der bereits erwähnte Chronist Sebastian Franck im Jahr 1531 – nahmen die Taufe an und überzogen das ganze Land.
Verfolgung und Martyrium der Täufer
Die alsbald nach dem ersten Aufblühen der Täuferbewegung einsetzenden Verfolgungen und Hinrichtungen stehen in einem merkwürdigen Widerspruch zu den positiven Zeugnissen, die dem Lebenswandel der Täufer selbst von ihren entschiedensten Gegnern ausgestellt wurden. So schrieb Zwingli 1527 in seiner Streitschrift gegen die Täufer: „Selbst jene die zur Kritik [erg.: an den Täufern] neigen, werden bezeugen, dass ihr Leben vortrefflich ist.“Heinrich Bullinger, Schweizer Reformator und Vorsteher der Zürcher Kirche, bekannte in seiner die Täufer verdammenden Schrift Von dem unverschampten fräfel (1531): „Sie (erg.: die Täufer) verwerfen Habsucht, Stolz, Gottlosigkeit, unzüchtige Rede und weltliche Unsittlichkeit, Trinken und Völlerei.“ Der Straßburger Reformator Wolfgang Capito formulierte es im Blick auf die Schweizer Brüder 1527 so: „Ich muss offen bekennen, dass sich bei den meisten (erg.: Täufern) Frömmigkeit und Hingabe und in der Tat ein Eifer zeigt, der über jeden Verdacht der Unaufrichtigkeit erhaben ist. Denn welchen irdischen Gewinn könnten sie sich erhoffen, indem sie Exil, Marter und unaussprechliche Körperstrafen erdulden. Ich bezeuge vor Gott, dass ich nicht behaupten kann, sie wären aus Mangel an Weisheit irgendwie dem irdischen Leben gegenüber gleichgültig, sondern allein aus dem göttlichen Geist sind sie es.“ Ähnliches bescheinigt 1582 der katholische Theologe Franz Agricola der Täuferbewegung: „Die Wiedertäufer, soviel den äußerlichen und öffentlichen Wandel betrifft, sind eines gar ehrbaren Lebens, an welchem kein Lügen, Trügen, Schwören […], keine Hoffart, sondern Demut, Geduld, Treue, Sanftmütigkeit, Wahrheit […] und allerlei Aufrichtigkeit gespürt und vernommen wird, also dass man meinen sollt, sie hätten den hl. Geist Gottes.“ Aufschlussreich im Blick auf die zeitgenössische Beurteilungen des täuferischen Lebenswandels ist auch folgende Anekdote. Caspar Zacher aus Waiblingen in Württemberg wurde 1562 beschuldigt, ein Täufer zu sein. Das Gerichtsprotokoll hielt jedoch zu Zachers Entlastung fest, dass er ein neidischer Mann sei, der mit keinem auskommen könne und oft Streit anzettele, auch des Schwörens, Fluchens und des Waffentragens (sic!) schuldig sei. Er könne deshalb kein Wiedertäufer sein.
Diese ausgewählten Zeugnisse gegnerischer Zeitgenossen führen zur Frage, warum denn die Täufer des „Aufruhrs“ bezichtigt und deshalb durch Staat und Kirchen so vehement verfolgt wurden.
Gründe der Verfolgung
In oberflächlichen Darstellungen werden immer wieder die Verbindungen zwischen Täufern und den Bauernaufständen (ab 1524) genannt und die Verfolgungen damit begründet. Solche Beziehungen gab es. So verbanden sich zum Beispiel Johannes Brötli und die Hallauer Täufergemeinde kurzzeitig mit den aufständischen Bauern. Der weitaus größte Teil der Täufer distanzierte sich von Anfang an vom „Gebrauch des Schwertes“. Konrad Grebel schrieb bereits fünf Monate vor der Gründung der Zürcher Gemeinde an Thomas Müntzer: „Darüber hinaus sind das Evangelium und seine Anhänger nicht durch das Schwert zu schützen, noch [sollten] sie sich selbst [schützen], was, wie wir durch unseren Bruder gehört haben, du glaubst tun zu müssen. Wahrhaft gläubige Christen sind Schafe mitten unter den Wölfen, Schafe für die Schlachtung. Sie müssen getauft werden durch Angst, Bedrängnis und Verfolgung, durch Leiden und Tod, im Feuer geläutert, […] Sie verwenden weder das weltliche Schwert noch den Krieg noch das Morden. Das hat bei ihnen ganz aufgehört, es sei denn, sie seien noch unter dem alten Gesetz.“ Die Schleitheimer Artikel (1527) verwerfen ebenfalls den Waffengebrauch: „Also werden nu auch von uns angezweifelt die unchristlichen auch teuffelischen waffen des gewalts fallen als da seint Schwert, Harnasch und dergleichen und aller irer brauch für freunde oder wider die Feind in krafft des worts Christi. Ir söllend dem ubel nit widerstan.“
Der Hauptgrund der Verfolgung der Täufer war also weder ihr Lebenswandel noch ihre Haltung zu den tatsächlich vorhandenen Aufstands- und Widerstandsbewegungen des 16. Jahrhunderts, sondern ihre grundsätzliche Haltung zur weltlichen Obrigkeit. Da die Täufer mit Verweis auf die Bergpredigt (Mt 5,33–37 LUT) den Eid ablehnten, weigerten sich die meisten Täufer, die damals üblichen Lehens- bzw. Gehorsamseide gegenüber der Obrigkeit abzulegen. Auch die weitverbreitete Haltung der Täufer, dass wahre Christen wegen des christlichen Gewaltverzichts (Mt 5,38–52 LUT) weder als Richter, Soldaten noch Scharfrichter tätig sein dürften, ja nicht einmal irgendein öffentliches Amt ausüben dürften, weil letztlich jedes öffentliche, weltliche Amt mit der Androhung oder dem Vollzug irgendeiner Art von Gewalt (z. B. gerichtliche und polizeiliche Strafen) zusammenhänge, machte sie in den Augen sowohl der altgläubigen (katholischen) als auch der lutherischen und reformierten Obrigkeiten und Theologen verdächtig, zumindest prinzipiell den Umsturz der herrschenden Verhältnisse anzustreben – auch wenn die meisten Täufer nachweislich ein völlig passives und zurückgezogenes Leben führten. Die Verwicklung einzelner täuferischer Theologen in den Bauernkrieg und das Täuferreich von Münster brachten so die ganze, sehr uneinheitliche Täuferbewegung unter Generalverdacht.
Das sogenannte Wiedertäufermandat
Der Reichstag zu Speyer 1529 (Speyer II) war zwar einerseits ein Meilenstein auf dem Weg zu neuzeitlicher Gewissensfreiheit. Die 19 evangelischen Reichsstände konnten ihre religiöse Gewissensfreiheit politisch durchsetzen. Auf der anderen Seite aber wurde ein Mandat verabschiedet, das die Todesstrafe gegen die Täufer reichsrechtlich forderte. Während die lutherische Reformation über einen starken Rückhalt bei den deutschen Fürsten verfügte, wurden die ebenfalls reformatorischen Täufer von keinem der Reichsstände vertreten. Das so genannte Wiedertäufermandat von Speyer schuf die gesetzliche Grundlage für eine großangelegte Verfolgung der täuferischen Bewegung; es hatte folgenden Inhalt:
- Wer wiedergetauft oder sich der Wiedertaufe unterzogen hat, ob Mann oder Frau, ist mit dem Tode zu bestrafen, ohne dass vorher noch ein geistliches Inquisitionsgericht tätig zu werden braucht.
- Wer sein Bekenntnis zu den Wiedertäufern widerruft und bereit ist, für seinen Irrtum zu sühnen, soll begnadigt werden. Er darf jedoch nicht Gelegenheit erhalten, sich durch Anweisung in ein anderes Territorium einer ständigen Aufsicht zu entziehen und eventuell rückfällig zu werden. Die Hartnäckigkeit, auf täuferischen Lehren zu beharren, soll mit dem Tode bestraft werden.
- Wer die Wiedertäufer anführt oder ihre Anweisungen vorantreibt, soll „keines wegs“ also auch bei Widerruf nicht, begnadigt werden.
- Wer nach einem ersten Widerruf rückfällig geworden ist und abermals widerruft, soll nicht mehr begnadigt werden. Ihn trifft die volle Strafe.
- Wer die Taufe für seine neugeborenen Kinder verweigert, fällt ebenfalls unter die Strafe, die auf die Wiedertaufe steht.
- Wer von den Täufern in ein anderes Territorium entwichen ist, soll dort verfolgt und der Bestrafung zugeführt werden.
- Wer von den Amtspersonen nicht bereit ist, nach diesen Anordnungen streng zu verfahren, muss mit kaiserlicher Ungnade und schwerer Strafe rechnen.
Die Anwendung des Mandates wurde sehr unterschiedlich gehandhabt. Viele Täufergemeinden gerieten unter massiven Druck, auch Folterungen (bei Verhören) und die Anwendung der Todesstrafe sind belegt sowohl aus katholischen als auch aus evangelischen Herrschaftsgebieten. Andererseits lehnten zahlreiche evangelisch-lutherische Theologen die strikte Anwendung des Mandates, vor allem die Verhängung der Todesstrafe, jedoch ab. Einflussreiche Reformatoren wie z. B. Martin Bucer und Johannes Brenz sprachen sich in Gutachten, um die sie von vielen evangelischen Fürsten und Stadträten oft gebeten wurden, meist für die Ausweisung renitenter Täufer aus. So wird z. B. in der Visitationsordnung des Herzogtums Württemberg von 1557 ausdrücklich nicht auf das zwischenzeitlich mehrfach erneuerte kaiserliche Wiedertäufermandat verwiesen. „Wiedertäufer“ werden dort in zwei Gruppen geteilt („ufrürisch oder nit“), von denen nur die Erstere des Landes verwiesen werden soll, während die Angehörigen der zweiten Gruppe unter der Zusage absoluter Zurückhaltung sogar geduldet wurden.
Ausmaß der Verfolgung
Etwa 1000 namentlich erfasste Täufer ließen im 16. und 17. Jahrhundert aufgrund ihrer Glaubensüberzeugungen ihr Leben. Davon finden sich etwa 800 Namen allein im mennonitischen Märtyrerspiegel. Das Geschichtbuch der Hutterischen Brüder beschreibt auf rund 670 Seiten viele Einzelschicksale täuferischer Märtyrer. Die Täuferforschung geht davon aus, dass die dokumentierte Opferzahl mindestens verdoppelt werden muss. Aber auch damit ist das ganze Ausmaß der Verfolgungen nicht beschrieben. Täufer wurden ihres Besitzes beraubt, außer Landes verwiesen und in die Sklaverei verkauft. An den Verfolgungen waren neben den staatlichen Behörden die römisch-katholische Kirche, die lutherische und die reformierte Geistlichkeit beteiligt. Besonders lang anhaltend war die Verfolgung der Schweizer Täufer. Die reformierten Städte Zürich und Bern wendeten noch im 17. Jahrhundert die in den meisten Fällen mit dem Tod endende Galeerenstrafe an. Die Stadt Bern richtete im Jahr 1699 eine besondere Täuferkammer ein, die die Verfolgungen koordinieren und die Güter der geflohenen oder vertriebenen Täufer verwalten sollte (siehe hierzu den Hauptartikel Geschichte des bernischen Täufertums). Um die schweizerischen Täufer auffinden und festsetzen zu können, waren besondere Täuferjäger aktiv. Bereits im Jahr 1709 sollen infolge der Berner Rats mit Hilfe der Täuferkammer etwa 500 Personen aus der Schweiz vertrieben worden sein. Nahezu 25 Prozent der Hinrichtungen in protestantischen Territorien des Reiches fanden in Kursachsen statt. Hier hatte sich bereits 1531 Philipp Melanchthon in einem Gutachten für die Todesstrafe für aufrührerische Täufer ausgesprochen. Auch in den Niederlanden wurden viele Täufer auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Im Erzbistum Salzburg wurde am 23. April 1523 bekannt, dass sich in Salzburg neben den Anhängern Luthers auch Wiedertäufer befänden. Es wurde vermutet, dass ihr Gründer Hans Hut sei. Man spürte eine Versammlung von 32 Täufern auf. Von ihnen wurden drei verbrannt, fünf durch das Schwert hingerichtet, eine Frau und ein sechzehnjähriges Mädchen ertränkt. Vier Tage später wurden wieder vier Täufer zum Scheiterhaufen geführt, vier Widerrufende enthauptet und fünf mitsamt dem Versammlungshaus verbrannt, darunter ein Geistlicher. Die überlebenden Täufer gingen nach Tirol. Im Weinviertel wurden 1538 in den Verliesen der Burg Falkenstein zahlreiche, aus Mähren vertriebene Täufer inhaftiert. Die Frauen und Kinder wurden bald wieder freigelassen, während die Männer in Triest auf habsburgische Galeeren kamen.
Der Täuferforscher Wolfgang Krauß spricht im Blick auf das Ausmaß des Martyriums, das die Täufer durchlitten haben, von einem „Ekklesiozid“.
In manchen Territorien fanden die antitäuferischen Gesetze keine durchgehend strikte Anwendung. Man verwies die Angehörigen der Täufergemeinden, die zu einem Widerruf nicht bereit waren, des Landes oder sprach eine Duldung aus, sofern sich die Täufer in aller Stille versammelten und auf missionarische Aktivitäten verzichteten. Unter dem hessischen Landgraf Philipp I., einem Lutheraner, kam die Todesstrafe trotz Androhungen nicht zur Anwendung.
Anlässlich des Täuferjahres 2007 baten Vertreter der Reformierten Kirche der Schweiz die Nachfahren der Täuferbewegung um Vergebung. Bei einem Bußgottesdienst in Stuttgart (Juli 2010) legte auch der Lutherische Weltbund gegenüber Vertretern der reformatorischen Täuferbewegung ein umfassendes Schuldbekenntnis ab.
Die verschiedenen Richtungen der Täuferbewegung
In der neueren Kirchengeschichtsforschung wird das Täufertum häufig als linker Flügel der Reformation oder auch als die radikale Reformationsbewegung bezeichnet. Hinter diesen Bezeichnungen verbirgt sich der Versuch, einer aus unterschiedlichen Richtungen bestehenden Bewegung einen gemeinsamen Namen zu geben. Dass sie einen gemeinsamen Namen „verdient“, wird einerseits deutlich, wenn man auf die starke innere Vernetzung der verschiedenen Täufergemeinschaften schaut. Eine gemeinsame Bezeichnung gebührt ihnen andererseits auch deshalb, weil sie neben der strikten Ablehnung der Säuglingstaufe auch in weiteren Anschauungen wesentlich übereinstimmten. Dazu gehörten die Bereitschaft zur radikalen Jesus-Nachfolge, die beabsichtigte Wiederherstellung der Kirche als bruderschaftliche Gemeinschaft der Gläubigen ohne Herausbildung eines besonderen Klerikerstandes, die Ablehnung des Eides, die Auffassung des Abendmahls als Gedächtnismahl und die Forderung der Trennung von Staat und Kirche. Neben den gemeinsamen Anschauungen entwickelten sich in verschiedenen Täuferkreisen unterschiedliche Anschauungen im Bereich der Lehre und der Ethik. Wohl gab es eine Reihe von Versuchen, zwischen den unterschiedlichen Lagern Brücken zu schlagen; auch fehlte es nicht an Zusammenkünften, Schriften, Konvergenzerklärungen und führenden Persönlichkeiten, denen das Mühen um Einheit abzuspüren ist. Sie konnten jedoch den zentrifugalen Kräften innerhalb der Täuferbewegung nur wenig entgegensetzen. Hinzu kamen die Verfolgungen und die damit verbundenen Migrationen, die den geordneten Aufbau eines täuferischen Gemeindenetzwerkes blockierten. Ein der Ortsgemeinde übergeordnetes Amt und die Errichtung einer Kirchenhierarchie lehnten die Täufer ohnehin aus prinzipiellen Gründen ab.
Erste Differenzierungen zwischen den verschiedenen Strömungen des Täufertums erfolgten bereits in der Reformationszeit. So hieß es zum Beispiel in einem umfangreichen Fragenkatalog, der im Herzogtum Württemberg ab 1536 als Hilfsmittel bei Täuferverhören diente, unter anderem:
„Item wölcher sect der widertouffer [er] seye, ob er denen zu munster oder denen In meren oder andern anhange?“
Man unterschied zum Beispiel zwischen Melchioriten (nach Melchior Hofmann), Hutterern (nach Jakob Hutter), Huterischen oder Huteriten (nach Hans Hut), Bilgramiten (nach Pilgram Marbeck) und Men(n)isten oder Mennoniten (nach Menno Simons). Auch die Einteilung in Stäbler und Schwertler war schon früh geläufig. Die Täufer selbst grenzten sich ebenfalls gegeneinander ab. So schrieb Balthasar Hubmaier, dass die von ihm vertretene Tauflehre von den Hut’schen Auffassungen unterscheide „wie Himmel und Erde, Ost und West, Christus und Belial“. In der heutigen Täuferforschung geht man allgemein von vier oder fünf Hauptströmungen aus.
Schweizer Brüder
Die Schweizer Brüder leiteten sich in direkter Linie von der ersten Zürcher Täufergemeinde her, breiteten sich in der Schweiz, am Oberrhein, im Kraichgau sowie in der Kurpfalz aus und vertraten besonders den Gedanken der „Absonderung von der Welt“. Von den Täufern bzw. Mennoniten in der Schweiz und im Elsass spalteten sich 1693 die Amischen ab. Die heute noch in der Schweiz bestehenden Gemeinden sind in der Konferenz der Mennoniten der Schweiz (Alttäufer) zusammengeschlossen. Viele Mennonitengemeinden außerhalb der Schweiz, etwa in (Süd)-Deutschland, den USA und Kanada, entstanden durch Auswanderung von Schweizer Mennoniten.
Süd- und mitteldeutsche Täufer
Die Süddeutschen Täufer bildeten in Schwaben, Bayern, Franken und Österreich ihre Gemeinden und waren eine stark missionierende Täufergruppe. Ihre Theologie war eschatologisch und zum Teil auch spiritualistisch geprägt. Vom fränkischen Königsberg breitete sich die Bewegung auch in die mitteldeutschen Regionen wie Hessen und Thüringen bis in den Harz aus. Eine bedeutende Sondergruppe innerhalb der süddeutschen Täuferbewegung bildeten die Gemeinden des nach Pilgram Marbeck benannten Marbeck-Kreises. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden die süddeutschen Täufergemeinden größtenteils ausgelöscht.
Mährische Täufer
Bereits früh emigrierten viele Täufer nach Mähren. Ein erstes Zentrum der täuferischen Bewegung wurde hier die Stadt Nikolsburg, wo es 1526 zu Auseinandersetzungen über die Legitimität von Verteidigung kam, woraufhin sich die frühen mährischen Täufer in die Gruppen der Schwertler und der pazifistischen Stäbler trennten. Aus letzterer Gruppe entstand 1528 in Austerlitz die erste kommunitäre Täufergemeinde. Ein Teil der Austerlitzer Gemeinde wanderte kurze Zeit später nach Auspitz ab und wurde zur Keimzelle der nach Jakob Hutter benannten Hutterer. Neben den Hutterern gab es in Mähren im 16. Jahrhundert noch weitere kleinere Täufergruppen wie die Gabrieler, die Philipper, die sabbathaltenden Sabbater und die dem späteren Marbeck-Kreis zuzurechnenden Austerlitzer Brüder.
Die dominierende Richtung unter den mährischen Täufern bildeten bald die Hutterer, die vor allem aus Südtirol nach Mähren geflohenen Täufern bestanden. Bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges blühte das hutterische Gemeindeleben und es konnten zahlreiche neue Bruderhöfe gegründet werden. Hutterische Missionare warben bis in die Schweiz für das hutterische Gemeindemodell. Bedeutende Vertreter wie Peter Rideman und Kaspar Braitmichel festigten die Gemeinschaft nach innen. Mit dem Dreißigjährigen Krieg begann jedoch eine erneute Verfolgungszeit, die die Hutterer in mehreren Jahrhunderten über die Slowakei, Siebenbürgen und Russland bis nach Nordamerika führte, wo die Hutterer heute in über 450 Kolonien leben. Bis heute ist die hutterische Glaubenspraxis durch Gütergemeinschaft, Gewaltlosigkeit, den Gedanken von der „Absonderung von der Welt“ und eine enge Ethik gekennzeichnet.
Norddeutsch-niederländische Täufer
Die niederdeutschen Täufer, auch Melchioriten genannt, gehen vor allem auf die Wirksamkeit des ehemaligen lutherischen Sendboten und späteren täuferischen Chiliasten Melchior Hofmann zurück. Zentrum seiner Mission war die ostfriesische Stadt Emden, in deren Großen Kirche er Anfang Juni 1530 rund 300 Personen taufte. Aus seinem Wirken gingen Täufergruppen wie die münsterschen Täufer, die Davidjoristen und die Mennoniten hervor.
Münstersche Täufer
Eine Sonderrolle innerhalb der Täuferbewegung spielten die münsterschen Täufer, als deren indirekter theologischer Wegbereiter Melchior Hofmann gilt. Die apokalyptisch-chiliastische Botschaft seiner Schriften fiel bei einem Teil der Täufer auf fruchtbaren Boden. Nachdem das von Hofmann für 1533 verkündete Weltende nicht eingetreten war, predigte Jan Matthys den Gebrauch des Schwerts gegen die gottlose Obrigkeit. Unter „Täuferkönig“ Jan van Leiden entartete das Täuferreich von Münster so sehr, dass katholische wie protestantische Fürsten es durch eine grausame Stadtbelagerung vernichteten. Nach dem Niedergang des Täuferreichs gingen die überlebenden münsterschen Täufer in anderen Täufergruppen auf oder kehrten in die evangelische Kirche zurück. Nur eine Minderheit unter Jan van Batenburg versuchte noch für kurze Zeit unter Anwendung von Gewalt, den Jüngsten Tag durch Ausrottung der Gottlosen herbeizuführen.
Mennoniten
Die nach dem Theologen Menno Simons benannten Mennoniten entwickelten sich aus der ursprünglich von Melchior Hofmann ins Leben gerufenen niederländisch-norddeutschen Täuferbewegung. Während die Melchioriten ursprünglich von apokalyptischer Naherwartung geprägt waren und ihre Gemeinden unter prophetischen Führern hierarchisch gegliedert waren, distanzierte sich nach 1535 ein Teil der Bewegung ausdrücklich von den münsterschen Täufern und knüpften bewusst an die Tradition der gewaltfreien Täufer („Stäbler“) an.
Kennzeichnend für die frühen Mennoniten war unter anderem ihr strikter Pazifismus und die Verweigerung des Eides. Sie waren in den ersten Jahren ihres Bestehens vor allem in den Niederlanden (samt Flandern), in Ostfriesland und am Niederrhein verbreitet. Später übersiedelten viele in den Danziger Raum. Zum Teil entstanden auch städtische Gemeinden wie in Altona und in Friedrichstadt.
Etwa von 1789 bis 1860 emigrierte schließlich ein erheblicher Teil der Mennoniten aus dem Danziger Raum und dem Weichseldelta in die Ukraine, die damals Teil des Russischen Kaiserreichs war und begründeten dort die Gruppe der (Plautdietsch sprechenden) Russlandmennoniten. Später übersiedelten Mennoniten auch in andere Teile Russlands. In den Jahren nach 1874 wanderte von dort der konservativere Teil, etwa ein Drittel, in die USA und nach Kanada aus. Nach der Oktoberrevolution 1917 und vor allem in den 1920er Jahren folgten weitere Auswanderungsschübe nach Kanada. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges mit dem Rückzug der deutschen Armee übersiedelten weitere Russlandmennoniten nach Westeuropa und von dort meist weiter nach Nord- und Südamerika.
In den 1920er Jahren emigrierten Teile konservativerer Russlandmennoniten in Kanada nach Mexiko, nach Paraguay und später in weitere lateinamerikanische Länder. Der größte Teil der Mennoniten niederländisch-norddeutscher Abstammung (über 250.000 Menschen) lebt heute in Lateinamerika.
Aufgrund von Missionsprojekten vor allem liberalerer nordamerikanischer Mennoniten bestehen heute auch in Asien und insbesondere in Afrika große mennonitische Gemeinden. Von den besiedelten Kontinenten beherbergte Afrika im Jahre 2015 die meisten Täufer, nämlich (736.801), gefolgt von Nordamerika (682.559), Asien (430.9793), Mittel- und Südamerika (199.912), Europa (64.610) und Australien (334). Die Zahlen beziehen sich auf getaufte Mitglieder. Kinder und Jugendliche sowie junge Erwachsene, die sich noch nicht zur Taufe entschieden haben, werden dabei nicht mitgezählt.
Die Mehrzahl der im süddeutschen Raum sowie im Elsass eingesessenen Mennonitengemeinden geht auf die aus der Schweiz vertriebenen Täufer zurück. Seit den 1990er Jahren sind viele Menschen russland-mennonitischer Herkunft mit den russlanddeutschen Umsiedlern nach Deutschland gekommen. Die meisten von ihnen schlossen sich jedoch nicht bestehenden Mennonitengemeinden an, sondern gründeten eigene Mennonitengemeinden oder Gemeinden der Evangeliumschristen-Baptisten oder schlossen sich den unterschiedlichsten Freikirchen an, so dass man heute in fast jeder größeren Freikirche in Deutschland Christen russland-mennonitischer Herkunft findet. Neben Russlandmennoniten aus der ehemaligen Sowjetunion gibt es einige wenige Tausend nach 1945 aus Westpreußen vertriebener Mennoniten, die ursprünglich den gleichen Dialekt sprechen wie die Russlandmennoniten, sowie in geringerer Zahl russland-mennonitische Rückwanderer aus Lateinamerika.
Eine weitere pazifistische Täufergruppe, die noch im 17. Jahrhundert in Norddeutschland existierte, waren die David-Joristen.
Tabellarischer Überblick
Die folgende Tabelle gibt einen groben Überblick über die führenden Persönlichkeiten und die lehrmäßigen Schwerpunkte der oben genannten Täufergruppen. Sie orientiert sich an einer von Dieter Götz Lichdi besorgten Übersicht und zieht als Ergänzung eine Linie zwischen den historischen Täufergruppen zu den heutigen täuferischen Gemeinschaften. Es ist zu beachten, dass heute zudem eine Vielzahl täuferischer Gemeinschaften ohne direkte Genealogie zu den historischen Täufergruppen der Reformationszeit besteht (wie bei vielen mennonitischen Kirchen in Afrika und Asien).
Täufergruppe | Führende Persönlichkeiten | Lehrmäßige Schwerpunkte | Bezug zu folgenden Reformatoren | Heutige Zuordnung |
---|---|---|---|---|
Schweizer Brüder | Konrad Grebel, Felix Manz, Jörg Blaurock, Michael Sattler, Wilhelm Reublin | Biblizismus, Humanismus, Askese, Reformation als Wiederherstellung der neutestamentlichen Urgemeinde | Huldrych Zwingli, Erasmus von Rotterdam, Waldenser (?) | Mennoniten / Alttäufer in der Schweiz, Süddeutschland und Frankreich sowie in Amerika (zum Teil als Amische und Mennoniten alter Ordnung) |
Süd- und mitteldeutsche Täufer | Hans Denck, Hans Hut, Pilgram Marbeck, Balthasar Hubmaier | Apokalyptik, Spiritualismus, evangelischer Radikalismus, Antiklerikalismus, Heiligung | Thomas Müntzer, Huldrych Zwingli, Andreas Bodenstein von Karlstadt | zum Teil Mennoniten, zum größten Teil aber während des Dreißigjährigen Krieges ausgelöscht |
Hutterer / Mährische Täufer | Jakob Hutter, Peter Riedemann, Peter Walpot | Biblizismus, Reformation als Wiederherstellung der neutestamentlichen Urgemeinde, Gütergemeinschaft | Huldrych Zwingli, Erasmus von Rotterdam (?) | Hutterer in Nordamerika |
Niederdeutsche Täufer | Melchior Hofmann, Jan Matthijs, Obbe Philips, Dirk Philips, Menno Simons | Spiritualismus, Apokalyptik, die „reine“ Gemeinde, Ältestenoligarchie, christologischer Monophysitismus | Andreas Bodenstein von Karlstadt, Martin Luther | Mennoniten / Taufgesinnte / Mennonitische Brüdergemeinden in den Niederlanden, Norddeutschland und Nord-, Mittel- und Südamerika (Russlandmennoniten) |
Weitere Differenzierungen
Die Einteilung der Täuferbewegung in vier oder fünf Richtungen kann im Blick auf die Vielfalt der in ihnen wirksamen Überzeugungen und Kräfte nur unscharf sein. So schlug Heinold Fast im Anschluss an den Religionsgeschichtler Ernst Troeltsch und den Täuferforscher John Howard Yoder ein weiteres Schema zur Unterscheidung der verschiedenen Bewegungen innerhalb des „linken Flügels der Reformation“ vor. Dieses Schema, das sich vor allem an führenden Persönlichkeiten sowohl der Täufer als auch der weiter gefassten Radikalen Reformation orientiert, unterscheidet Täufer, Spiritualisten, Schwärmer und Antitrinitarier.
Die Gruppe der eigentlichen Täufer ist danach mit folgenden Namen (in alphabetischer Reihenfolge) verbunden:
- Kaspar Braitmichel, Konrad Grebel, Balthasar Hubmaier, Hans Hut, Anneken Jans, Felix Manz, Pilgram Marbeck, Dirk Philips, Michael Sattler, Leupold Scharnschlager, Leonhard Schiemer, Menno Simons und
Die Spiritualisten werden durch folgende Namen repräsentiert:
- Hans Denck, Sebastian Franck und Kaspar Schwenckfeld.
Als Schwärmer werden geführt:
- Melchior Hofmann, Andreas Karlstadt, Thomas Müntzer, (Obbe Philips) und Bernhard Rothmann.
Für die Antitrinitarier innerhalb der radikalen Reformation stehen:
- Sebastian Castellio, Bernardino Ochino, Michael Servet und Lelio Sozzini.
Gegenwart
Für ausführlichere Informationen zu den gegenwärtigen täuferischen Denominationen siehe: Mennoniten, Hutterer und Amische
Nach Angaben der Mennonitischen Weltkonferenz gab es im Jahr 2009 weltweit etwa 1,6 Mio. Täufer. Die Zahl umfasst Mennoniten mitsamt den Brethren in Christ und verwandte Kirchengemeinschaften.
Die Täufer in Europa machten 2009 nur noch einen Anteil von etwa vier Prozent der weltweiten täuferischen Gemeinschaft aus. Größere mennonitische Gemeindeverbände bestehen hier unter anderem in Deutschland, der Schweiz, Frankreich und den Niederlanden.
Es gibt heute knapp 300.000 Amische, dazu kommen etwa 60.000 bis 80.000 Mennoniten alter Ordnung, die ähnlich wie die Amischen leben. Die Zahl der Hutterer wird mit 40.000 bis 50.000 Personen angegeben. Sowohl Amische als auch Hutterer leben heute nahezu ausschließlich in Nordamerika. In Nord-, Mittel- und Südamerika gibt es etwa 300.000 Russlandmennoniten, die teilweise heute noch sehr traditionell leben, ähnlich den Amischen und Mennoniten alter Ordnung. In Nordamerika werden zum Teil auch die Bruderhöfer, die radikalpietistisch-täuferischen Schwarzenau-Brüder sowie die Anhänger Samuel Heinrich Fröhlichs zu den Täufern gerechnet.
Insgesamt gibt es heute etwa 700.000 traditionelle Täufer, die an der deutschen Sprache in Form ihrer jeweiligen Dialekte (Pennsylvania-Deutsch, Plautdietsch, Hutterer-Deutsch, Berndeutsch, niederalemannisches Elsässisch) festhalten. Dazu wird Hochdeutsch für die Bibel und im Gottesdienst verwendet. Die Zahl dieser traditionellen Täufer steigt relativ schnell an, da bis heute sehr große Familien die Regel sind.
Im Juli 2010 formulierte die Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes ein Schuldbekenntnis gegenüber den Täufern und bat mennonitische Christen um Vergebung für die brutale Verfolgung im 16. und 17. Jahrhundert. Dennoch werden lutherische Pastoren bis heute auf das von Philipp Melanchthon verfasste Augsburger Bekenntnis, in dem die Täufer unter anderem für ihre Gewaltfreiheit verdammt werden (Artikel 16 nennt ausdrücklich die Verwerfung und Verdammung der pazifistischen Täufer), ordiniert.
Film
- Kommune der Seligen im Lexikon des internationalen Films (BRD 2005), Regie: Klaus Stanjek
- Im Leben und über das Leben hinaus (Schweiz 2005), Regie: Peter von Gunten
- Henker (Österreich 2005), Regie: Simon Aebi
- The Radicals (USA 1990), Regie: Raul V. Carrera, Engl. mit Untertiteln, läuft ab und zu auf Bibel-TV
- Ursula (DDR/Schweiz 1978), Regie: Egon Günther
- König der letzten Tage (BRD 1993), Regie: Tom Toelle
Literatur
- Hans Joachim Hillerbrand: Bibliographie des Täufertums, 1520–1630. Gütersloh 1962.
- Ausführliche Literaturverzeichnisse in: Goertz (1980), S. 209–219 und Stayer (TRE 2001), S. 615–617.
- Peter Hoover: Feuertaufe. Das radikale Leben der Täufer – eine Provokation. Down to Earth, Berlin 2006, ISBN 978-3-935992-23-7.
- Kaufmann, Thomas: Die Täufer. Von der radikalen Reformation zu den Baptisten. C.H. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-73866-1.
- Astrid von Schlachta: Täufer: Von der Reformation ins 21. Jahrhundert (= UTB; 5336). Narr Francke Attempto Verlag, Tübingen 2020, ISBN 978-3-8252-5336-3.
Quellen
- Täuferschriften
- Felix Mantz: Protestation und Schutzschrift. Zürich 1524/1525.
- Konrad Grebel: Brief an Thomas Münster. Zürich 1524.
- Balthasar Hubmaier: Von dem christlichen Tauff der Gläubigen. 1525.
- Balthasar Hubmaier: Ein gesprech Balthasar Huebmörs von Fridberg, Doctors, auf Mayster Vlrichs Zwinglens zu Zürich Taufbuchlein von der Kindertauf. 1526.
- Balthasar Hubmaier: Ein Form ze Tauffen im Wasser Die vnnderrichten im glauben. D. Balthasar Hübmair von Budberg. 1527.
- Hans Hut: Von dem geheimnis der tauf, baide des zaichens und des Wesens, ein anfang eines rechten wahrhaftigen christlichen Lebens. 1527.
- Hans Denck: Von der waren lieb etc. 1527.
- Pilgram Marbeck: Clare Verantwurtung ettlicher Artickel (so jetz durch irrige geyster schrifftlich vnnd mündtlich auschweben) von wegen der ceremonien dess Newen Testaments … 1531.
- Peter Riedemann: Rechenschaft unserer Religion, Leer vnd Glaubens, von den Bruedern so man die Hutterischen nennt. 1540–1541.
- Melchior Hoffmann: Weissagung usz heiliger götlicher geschrifft. Von den trubsalen dieser letsten zeit. Von der schweren hand vnd straff gottes über alles gottloß wesen. Von der zukunfft des Türkischen Thirannen vnd seines gantzen anhangs. 1529.
- Bernd Rothmann: Bekenntnisse von beyden Sacramenten, Doepe vnde Nachtmaele, der Praedicanten tho Munster. 1533.
- Menno Simons: Dat fundament des christelyken leers doer Menno Simons op dat alder corste geschreuen. 1539–1540.
- Quellensammlungen
- Quellen zur Geschichte der Wiedertäufer. (QGWT)
- Quellen zur Geschichte der Täufer. (QGT)
- Quellen zur Geschichte der Täufer in der Schweiz. (QGTS)
- Werner Raupp (Hrsg.): Mission in Quellentexten. Geschichte der Deutschen Evangelischen Mission von der Reformation bis zur Weltmissionskonferenz Edinburgh 1910. Erlangen / Bad Liebenzell 1990. ISBN 3-87214-238-0; ISBN 3-88002-424-3. S. 52–56 (Missionarisches Wirken der Täufer: u. a. Jörg Blaurock, Felix Manz, Hans Schlaffer, Jakob Hutter, Hutterer).
- Schriften gegen die Täufer
- Huldrych Zwingli: Uber Doctor Balthazars Touffbüchlin, waarhaffte, gründte antwurt. Zürich 1525.
- Huldrych Zwingli: Von dem Touff. Vom Widertouff unnd vom Kindertouff. Zürich 1525.
- Huldrych Zwingli: In catabaptistarum strophas elenchus. Zürich 1527.
- Konrad Schmid: Ein Christliche ermanung zu warer Hoffnung in Gott und warnung vor dem abtrülligen Widertouff der da abwyset von Gott, an die Christlichen Amplüt zu Grünigen. Zürich 1527.
- Karl Brennwald, Johannes Oecolampadius: Underrichtung von dem Widertauff, von der Oberkeit, und von dem Eyd, auff Carlins N. widertauffers artickel. Basel 1527.
- Martin Luther: Ein Brieff D. M. Luthers von den Schleichern und Winkelpredigern, Wittenberg 1532.
- Johannes Calvin: Briève Instruction pour armer tous bons fidèles contre les Erreurs de la secte commune des Anabaptistes. Genf 1544.
- Heinrich Bullinger: Der Widertöufferen Ursprung, Fürgang, Secten, Wäsen, fürnemme und gemeine jrer Leer Artickel, ouch jre Gründ und warumm sy sich absünderind unnd ein eigne Kirchen anrichtind, Zürich 1560.
- Philipp Melanchthon: Unterricht Philip. Melancht. wider die Lere der Widerteuffer auß dem latein verdeutschet durch Just. Jona. Wittenberg 1528.
Studien
- Fritz Blanke: Brüder in Christo, Die Geschichte der ältesten Täufergemeinde (Zollikon 1525). Zürich 1955, Winterthur 2003, ISBN 3-89490-501-8.
- Claus-Peter Clasen: Die Wiedertäufer im Herzogtum Württemberg und in benachbarten Herrschaften. Stuttgart 1965.
- Claus-Peter Clasen: Anabaptism: a Social History, 1525–1618 Switzerland, Austria, Moravia, South and Central Germany. Ithaca 1972.
- Hans-Jürgen Goertz: Die Täufer. Geschichte und Deutung. München 1980, ISBN 3-406-07909-1.
- Samuel Henri Geiser: Die Taufgesinnten Gemeinden im Rahmen der allgemeinen Kirchengeschichte. Courgenay 1971.
- Barbara Kink: Die Täufer im Landgericht Landsberg 1527/28. St. Ottilien 1997, ISBN 3-88096-887-X.
- Franklin H. Littell: Das Selbstverständnis der Täufer. 1966.
- Marlies Mattern: Leben im Abseits, Frauen und Männer im Täufertum, 1525–1550, Eine Studie zur Alltagsgeschichte. Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-631-33331-5.
- Werner O. Packull: Die Hutterer in Tirol. Frühes Täufertum in der Schweiz, Tirol und Mähren. Innsbruck 2000, ISBN 3-7030-0351-0.
- James M. Stayer: The German Peasants’ War and Anabaptists community of goods. Montreal 1991, ISBN 0-7735-1182-2.
- Andrea Strübind: Eifriger als Zwingli. Die frühe Täuferbewegung in der Schweiz. Berlin 2003, ISBN 3-428-10653-9.
- Riccarda Suitner, Venice and the Radical Reformation. Italian Anabaptism and Antitrinitarianism in European Context, Göttingen 2024.
- Frank-Michael Boeger: Die christenkommunistische Bewegung der Anabaptisten von den Anfängen 1525 in Zürich bis zur globalen ethisch-moralischen Bedeutung und Notwendigkeit in unserer Zeit. Königslutter 2004.
- Karl-Hermann Kauffmann: Michael Sattler – ein Märtyrer Jesu Christi der Täuferbewegung. Lebensgeschichte incl. der Schleitheimer Artikel Brosamen-Verlag Albstadt, 2010, ISBN 978-3-00-032755-1
Aufsätze und Sammelschriften
- : The Anabaptist Vision. In: Church History. 13/1 (1944), S. 3–24, und In: Mennonite Quarterly Review. April 1944, XVIII, S. 67–88. (online auf: mcusa-archives.org)
- Deutsche Übersetzung: Das täuferische Leitbild. In: Guy F. Hershberger (Hrsg.): Das Täufertum. Erbe und Verpflichtung (= Die Kirchen der Welt. Reihe B. Band II), Stuttgart 1963, S. 31–54.
- Richard van Dülmen (Hrsg.): Das Täuferreich zu Münster 1534–1535 (Dokumente). München 1974, ISBN 3-423-04150-1.
- Heinold Fast (Hrsg.): Der linke Flügel der Reformation (= Klassiker des Protestantismus, Bd. 4), Bremen 1962.
- J. F. Gerhard Goeters: Die Vorgeschichte des Täufertums in Zürich. In: Luise Abramowski, J. F. Gerhard Goeters; Ernst Bizer (Hrsg.): Studien zur Geschichte und Theologie der Reformation. Neukirchen-Vluyn 1969, S. 239–281.
- Hans-Jürgen Goertz (Hrsg.): Umstrittenes Täufertum, 1525–1975. Neue Forschungen. Göttingen 1975, ISBN 3-525-55354-4.
- Hans-Jürgen Goertz (Hrsg.): Radikale Reformatoren. 21 biographische Skizzen von Thomas Müntzer bis Paracelsus. München 1978, ISBN 3-406-06783-2.
- Guy F. Hershberger (Hrsg.): Das Täufertum. Erbe und Verpflichtung (= Die Kirchen der Welt. Reihe B. Band II), Stuttgart 1963 (engl. The Recovery of the Anabaptist Vision. Scottdale 1957)
- Urs B. Leu, Christian Scheidegger (Hrsg.): Die Zürcher Täufer 1525–1700. Zürich 2007, ISBN 978-3-290-17426-2.
- Rosa Micus: Balthasar Hubmaier, die Juden und die Täufer. Zum Wirken Hubmaiers in Regensburg und in Waldshut. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg. Bd. 160, 2020, ISSN 0342-2518, S. 137–152.
- James M. Stayer, Werner O. Packull; Klaus Deppermann: From Monogenesis to Polygenesis. The historical discussion of Anabaptist origins. In: Mennonite Quarterly Review. 49 (1975), S. 83–121.
Lexikoneinträge
- James M. Stayer: Täufer. In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 32, de Gruyter, Berlin / New York 2001, ISBN 3-11-016712-3, S. 597–617.
- Hans-Jürgen Goertz: Täuferische Gemeinschaften (17. bis 20. Jahrhundert). In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 32, de Gruyter, Berlin / New York 2001, ISBN 3-11-016712-3, S. 618–623.
- J. F. Gerhard Goeters: Wiedertäufer. In: Heinz Brunotte, Otto Weber (Hrsg.): Evangelisches Kirchenlexikon. Kirchlich-theologisches Handwörterbuch. Göttingen 1958, S./Sp. 1812–1815.
- Hanspeter Jecker: Täufer. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Harold S. Bender, Robert Friedmann, Walter Klaassen: Anabaptism. In: Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia Online
Belletristik
- Luther Blissett, Ulrich Hartmann: Q. Roman. München 2002, ISBN 3-492-04218-X.
- Georg Brun: Die Augsburger Täufer. Historischer Kriminalroman. 2004, ISBN 3-7466-1425-2.
- Friedrich Dürrenmatt: Die Wiedertäufer. Eine Komödie in zwei Teilen. 1967 (zuletzt: Zürich 1998, ISBN 3-257-23050-8).
- Alfred Fankhauser: Die Brüder der Flamme. Zürich 1925 (zuletzt: Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-518-40269-2).
- Gottfried Keller: Ursula. In: Ders.: Züricher Novellen. 1878 (zuletzt: Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-618-68040-6, S. 654–717).
- Friedrich Reck-Malleczewen: Bockelson. Geschichte eines Massenwahns. Berlin 1937.
- Nicholas Salaman: Der Garten der Lüste. Ein Roman aus der Zeit der Wiedertäufer. Diogenes, Zürich 1995, ISBN 3-257-06073-4.
- Robert Schneider: Kristus. Roman. Berlin 2004, ISBN 3-351-03013-4.
- Rosemarie Schuder: Die Erleuchteten. Vom armen Lazarus zu Münster in Westfalen. Berlin 1968 (zuletzt: Rostock 2004, ISBN 3-89954-054-9).
- Katharina Zimmermann: Die Furgge. Roman. Bern 2001, ISBN 3-7296-0321-3.
Weblinks
- Hans-Jürgen Goertz: Täufer / Täuferische Bewegungen. In: Mennonitisches Lexikon. Band 5 (MennLex 5).
- Astrid von Schlachta: Täufergemeinschaften: Die Hutterer. In: Europäische Geschichte Online. hrsg. vom Institut für Europäische Geschichte (Mainz), 27. April 2011 .
- Peter von Gunten: Im Leben und über das Leben hinaus. CINOV Filmproduktion, 2005, archiviert vom 14. Februar 2005 (Dokumentarfilm). am
- Peter Hoover: The Secret of the Strength: What Would the Anabaptists Tell This Generation? (pdf, 758 kB) God’s Word, 28. Januar 2006, abgerufen am 12. Mai 2018.
- Carsten Fischer: Die Täufer in Münster (1534/35) – Recht und Verfassung einer chiliastischen Theokratie –. In: forum historiae iuris. 12. August 2004, archiviert vom 11. September 2017 . am
- Rolf Christoph Strasser: Die Zürcher Täufer 1525. Verlag der Evangelischen Fernbibliothek, Wetzikon, 2006, abgerufen am 12. Mai 2018.
- Rolf Strasser: Münster-Täufer 1534–1535: Der kurzlebige täuferische Stadtstaat in Westfalen und sein katastrophales Ende. EFB-Textarchiv, 22. August 2011 .
- Täufergeschichte. In: taeufergeschichte.net. Archiviert vom 14. März 2016 . am
- Die Täufer. Down to Earth Verlag, archiviert vom 11. Januar 2016 (Texte, Bücher und Links). am
- Der Versuch der Wiedertäufer in Münster das Reich Gottes zu errichten. Gk Religion Jgst 11 der Lessingschule Bochum, archiviert vom 29. März 2004 (Schulprojekt). am
- Täufermuseum. Museumsdorf Niedersulz
- Der Märtyrerspiegel – Webseite über die Märtyrer der Täuferbewegung (mit einer Gesamtausgabe des Märtyrerspiegels)
- Joël László: Margret Hottingerin von Zollikckenn gitt ir antwurt Im Blog des Schweizerischen Nationalmuseums vom 8. März 2024
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Dieser Begriff geht zurück auf Roland H. Bainton: The Left Wing of the Reformation. In: The Journal of Religion. Jg. 21, Nr. 2–1941, S. 124–134. Vergleiche dazu Heinold Fast (Hrsg.): Der linke Flügel der Reformation. Bremen 1962.
- Harold S. Bender: The Anabaptist Vision. Mennonite Church USA Historical Committee and Archives / Herald Press, 1944, archiviert vom 24. Juni 2014; abgerufen am 12. Mai 2018 (englisch). am
- Stayer: Täufer. (TRE) (2001), S. 597.
- Johann Conrad Füßlin: Beyträge zur Erläuterung der Geschichten des Schweitzerlandes; Zurich 1741–1753, Bd. I–V, hier: Bd. II 69, zitiert nach Clarence Bauman: Gewaltlosigkeit im Täufertum. Eine Untersuchung zur theologischen Ethik des oberdeutschen Täufertums der Reformationszeit. (Studies in the History of Christian Thought, Bd. III). Leiden 1968, S. XIII, Anm. 4.
- So wurde die Editionsreihe „Quellen zur Geschichte der Wiedertäufer“ nach zwei Bänden in „Quellen zur Geschichte der Täufer“ umbenannt.
- Vgl. Stayer, Packull, Deppermann: From Monogenesis to Polygenesis. 1975.
- Hanspeter Jecker: Täufer. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Vgl. Goertz (1980), S. 12f.
- James M. Stayer: Täuferforschung. In: Mennonitisches Lexikon. Band 5 (MennLex 5).
- So dargelegt von Franz Graf-Stuhlhofer: Die Täuferbewegung begann um 1521, in Freikirchenforschung 31 (2022) S. 114–120, sowie in 500 Jahre Täuferbewegung – sie begann um 1521. In: Allianz–Spiegel Nr. 134, März 2021, S. 17f, sowie Als Taufen noch ein Schwerverbrechen war, in: Wiener Zeitung vom 22. Mai 2021.
- Goeters: Wiedertäufer. 1958, S. 1812.
- QGTS, Bd. 1, Nr. 12, S. 11.
- Leu / Scheidegger (2007), S. 29f.
- Blanke (1955), S. 20f.
- Leu / Scheidegger (2007), S. 43f.
- Vgl. Strübind: Die Disputation vom Januar 1525. 2004, S. 337–351.
- Weltgemeinschaftssonntag 27. Januar 2013. (PDF; 101 kB) Mennonitische Weltkonferenz, abgerufen am 14. Juli 2013.
- Fritz Blanke: Brüder in Christo. Die Geschichte der ältesten Täufergemeinde. Zürich 1955.
- Zu Jörg Blaurock als Evangelist siehe J. A. Moore: Der starke Jörg. Kassel 1955.
- Fritz Blanke: Täufertum und Reformation. In: Guy F. Hershberger (Hrsg.): Das Täufertum. Erbe und Verpflichtung. Stuttgart 1963, S. 59f.
- Seit 1523 war nur die evangelische Predigt erlaubt. Das Abendmahl wurde bis Ostern 1525 in den Zürcher Kirchen nach römisch-katholischem Ritus gefeiert – allerdings ohne die in der Liturgie vorgesehenen Wandlungsworte; s. Fritz Blanke: Täufertum und Reformation. In: Guy F. Hershberger (Hrsg.): Das Täufertum. Erbe und Verpflichtung. Stuttgart 1963, S. 59f.
- Fritz Blanke: Täufertum und Reformation. In: Guy F. Hershberger (Hrsg.): Das Täufertum. Erbe und Verpflichtung. Stuttgart 1963, S. 60.
- John H. Yoder: The Legacy of Michael Sattler. Scottdale 1973, S. 29f.
- Vgl. Haas (1975).
- Klaus Deppermann: Melchior Hoffman. Soziale Unruhen und apokalyptische Visionen im Zeitalter der Reformation. Göttingen 1979, S. 160.
- Goertz (1980), S. 20ff.
- Goertz (1980), S. 23.
- Eduard Widmoser: Das Täufertum im Tiroler Unterland. Innsbruck 1948, S. 14.
- So zum Beispiel von Sebastian Franck in seiner sogenannten Türkenchronik: „Zu unseren Zeiten sind drei fürnehmlich Glauben auferstanden, die großen Anhang haben, als Lutherisch, Zwinglisch und Täuferisch.“ Zitiert nach Alexander Nicoladoni: Johannes Bünderlin und die oberösterreichischen Täufergemeinden in den Jahren 1525–1531. Berlin 1893, S. 123.
Gottfried Herrmann: Luthers Absage an die Täufer. (pdf, 450 kB) Seminararbeit im Fach Kirchengeschichte an der Kirchlichen Hochschule Leipzig, März 1975, S. 1–27, abgerufen am 21. Juli 2018 (der Verfasser ist seit 1989 Dozent für Kirchengeschichte am Luth. Theol. Seminar Leipzig). - Veit-Jakobus Dieterich: Martin Luther. München 2017, ISBN 978-3-423-34914-7, S. 108.
- Klaus Deppermann: Melchior Hoffman. Soziale Unruhen und apokalyptische Visionen im Zeitalter der Reformation. Göttingen 1979, S. 158–159.
- Martin Rothkegel: Ausbreitung und Verfolgung der Täufer in Schlesien in den Jahren 1527–1548 (= Archiv für schlesische Kirchengeschichte. Nr. 61). 2003, ISSN 0066-6491, S. 149–209.
Siegfried Wollgast: Morphologie schlesischer Religiosität in der frühen Neuzeit: Sozinianismus und Täufertum. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen, ISSN 0177-5227, 22, 2003, S. 419–448. - Klaus Deppermann: Melchior Hoffman. Soziale Unruhen und apokalyptische Visionen im Zeitalter der Reformation. Göttingen 1979, S. 275.
- Zu den hier angegebenen Daten siehe Wolfgang Schäfele: Das missionarische Bewusstsein und Wirken der Täufer. Dargestellt an oberdeutschen Quellen. Neukirchen-Vluyn 1966, S. 34f.
- Zitiert (und übersetzt) nach S. M. Jackson: Selected Works of Huldreich Zwingli. Philadelphia 1901, S. 127.
- Heinrich Bullinger: Der Widertäuffern Ursprung. fol. 15v.
- Zitiert nach C.A. Cornelius: Geschichte des Münsterischen Aufruhrs. 2. Auflage. Leipzig 1860, S. 52.
- Franz Agricola: Erster evangelischer Prozess wider allerlei grausame Irrtümer der Wiedertäufer. 1586; zitiert nach Karl Rembert: Die Wiedertäufer im Herzogtum Jülich. Berlin 1899, S. 564.
- Gustav Dossert (Hrsg.): Quellen zur Geschichte der Wiedertäufer. Band I: Herzogtum Württemberg. Leipzig 1930, S. 210ff.
- Eine Sammlung weiterer Gegner-Zeugnisse findet sich bei Harold S. Bender: Das täuferische Leitbild. In: Das Täufertum. Erbe und Verpflichtung. Stuttgart 1963, S. 45ff.
- Brief Konrad Grebels an Thomas Müntzer (Zürich, 5. September 1524); engl. ( vom 27. September 2007 im Internet Archive); eingesehen am 24. Januar 2010. – Dieser Brief hat Müntzer nicht erreicht.
- Schleitheimer Artikel (Schleitheimer Täuferbekenntnis) 2. Website des Schleitheimer Museums, S. 14, abgerufen am 13. Mai 2018 (Das Zitat entstammt dem Artikel VI (Vom Schwert).).
- Lars Jentzsch: Die Glaubenslehren der Schweizer Täufer. In: täufergeschichte.net. Archiviert vom 24. September 2015; abgerufen am 13. Mai 2018. am
- Vgl. dazu die Formulierungen in zahlreichen Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts, zum Beispiel die Kirchenordnung Pfalz-Zweibrücken 1557, in: Emil Sehling (Begr.): Die Evangelischen Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts. Band 18: Rheinland-Pfalz I. S. 136.
- Barbara Stollberg-Rilinger: Einführung in die Frühe Neuzeit. Website des Historischen Seminars der Uni Münster.
- Wikibooks: Entstehungsgeschichte der Hutterer
- Emil Sehling (Begr.): Die Evangelischen Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts. Band 16: Baden-Württemberg. II, S. 335f.
- Vgl. dazu Auszug aus dem Märtyrerspiegel; englisch; eingesehen am 22. Februar 2009.
- Märtyrer. In: Christian Hege, Christian Neff (Hrsg.): Mennonitisches Lexikon, Band III. Eigenverlag, Karlsruhe 1958, S. 47.
- Rudolf Wolkan (Hrsg.): Geschicht-Buch der Hutterischen Brüder; Wien 1923. Im vorangestellten Register des Buches findet sich auf S. XXXII ff. eine chronologische Zusammenstellung der beschriebenen Täuferschicksale; auf Seite 182ff findet sich eine Tafel der Märtyrer im Zeitraum 1527 bis 1544.
- Mennonitisches Lexikon, Band IV, 1967.
- Gottfried Seebass, Irene Dingel, Christine Kress (Hrsg.): Die Reformation und ihre Außenseiter. Gesammelte Aufsätze und Vorträge. Brill 1997, S. 281.
- Gerhard Florey: Geschichte der Salzburger Protestanten und ihrer Emigration 1731/32. (Studien und Texte zur Kirchengeschichte und Geschichte, 1; Bd. 2). 2. Auflage. Böhlau, Wien u. a. 1986, ISBN 3-205-08188-9, S. 49–50.
- Wolfgang Krauss: Niemanden zu sich hereinlassen? oder Kündigen wir die Mennistenkonzession nach 350 Jahren? Zur Tiefenstruktur mennonitischer Identität am Beginn des 3. Jahrtausends. (pdf, 92 kB) Down to Earth Verlag, 23. Oktober 2004, S. 3, archiviert vom am 19. September 2011; abgerufen am 12. Mai 2018 (Krauss spricht von „Ekklesiozid“ (= Kirchenmord) in Parallele zum „Genozid“ (= Völkermord).).
- Gottfried Seebass, Irene Dingel, Christine Kress (Hrsg.): Die Reformation und ihre Außenseiter. Gesammelte Aufsätze und Vorträge. Brill 1997, S. 281.
- Homepage
- Reinhard Bingener: Versöhnung nach 500 Jahren. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. Juli 2010, abgerufen am 13. Mai 2018.
- Diese Bezeichnung geht auf einen 1941 erschienenen Aufsatz von Roland Herbert Bainton zurück (The Left Wing of the Reformation. In: Journal of Religion Nr. 21, 1941, S. 124–134). Im deutschsprachigen Raum wurde sie vor allem durch die von Heinold Fast verfasste Täufergeschichte (Der linke Flügel der Reformation, Bremen 1962) bekannt.
- Zitiert nach Päivi Räisänen: Ketzer im Dorf. Visitationsverfahren, Täuferbekämpfung und lokale Handlungsmuster im frühneuzeitlichen Württemberg. UVK, Konstanz 2011, ISBN 978-3-86764-255-2, S. 339.
- Zitiert nach Urs B. Leu, Christian Scheidegger (Hrsg.): Das Schleitheimer Bekenntnis 1527. Einleitung, Faksimile, Übersetzung und Kommentar. Achius, Zug 2004, ISBN 3-905351-10-2, S. 12.
- Der Unterschied liegt in der Beurteilung der Mennoniten. Während die Mennoniten sich selbst als direkte Nachfahren der Schweizer Brüder sehen und Menno Simons „nur“ als führende Persönlichkeit dieser Richtung im niederländischen und norddeutschen Raum Quelle?, halten andere die Mennoniten für eine durchaus eigenständige Bewegung, die nach der Katastrophe von Münster andere täuferische Richtungen (darunter die Schweizer Brüder) sammelte und für eine längere Zeitspanne integrierte.
- Paul Wappler: Die Täuferbewegung in Thüringen von 1526-1584. Hrsg.: Verein für Thüringische Geschichte und Altertumskunde. Verlag von Gustav Fischer, 1913.
- Jan J. Kiewiet: Pilgram Marbeck. Kassel 1958, S. 54ff.
- World Mennonite Membership Distribution bei GAMEO.
- Dieter Götz Lichdi: Die Mennoniten in Geschichte und Gegenwart. Von der Täuferbewegung zur weltweiten Freikirche. Großburgwedel 2004, S. 452.
- Heinold Fast: Der linke Flügel der Reformation. Bremen 1962, S. IX–XXXV.
- Heinold Fast: Der linke Flügel der Reformation. Bremen 1962, S. 318: „Das Bekenntnis des Obbe Philips ist nicht das Glaubenszeugnis eines Schwärmers, sondern das eines Spiritualisten. Es gehört eigentlich nicht hierher …“
- Ferne Burkhardt: New global map locates 1.6 million Anabaptists. Mennonite World Conference, archiviert vom 29. Oktober 2012; abgerufen am 12. Mai 2018. am
- L. Jentsch: Amische. Täufergeschichte.net, archiviert vom 24. September 2015; abgerufen am 23. Mai 2018. am
- L. Jentsch: Hutterer. Täufergeschichte.net, archiviert vom 24. September 2015; abgerufen am 23. Mai 2018. am
- LWB-Vollversammlung bittet MennonitInnen um Vergebung. Lutherischer Weltbund, Elfte Vollversammlung, 22. Juli 2010, archiviert vom 20. März 2012; abgerufen am 13. Mai 2018. am
Nach früherer Verfolgung: Lutheraner versöhnen sich mit Mennoniten. In: Tagesschau. ARD, 22. Juli 2010, archiviert vom 25. Juli 2010; abgerufen am 13. Mai 2018. am - Ökumene-Experte: Vergebungsbitte der Lutheraner ist historischer Akt
Autor: www.NiNa.Az
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Dieser Artikel beschreibt die in der Reformation entstandene Bewegung Zu Kirchen mit Glaubigentaufe siehe Taufgesinnte zu Gruppen des fruhen Christentums siehe Taufersekte Taufer fruher auch Wiedertaufer oder Anabaptisten genannt sind Anhanger einer radikalreformatorischen Bewegung die nach 1520 in den deutsch und niederlandischsprachigen Teilen Europas entstand und zum linken Flugel der Reformation gerechnet wird Das Taufertum wird im deutschsprachigen Raum meist als historisches Phanomen der Reformationszeit wahrgenommen da abgesehen von den Mennoniten die Taufer durch Verfolgung und Assimilationsdruck aus dem deutschsprachigen Raum verschwunden sind Jedoch haben tauferische Kirchen heute weltweit eine in die Millionen gehende Zahl von Anhangern wobei traditionelle Taufergruppen wie die Amischen die Altkolonier Mennoniten die Mennoniten alter Ordnung und die Hutterer zu den am schnellsten wachsenden christlichen Gemeinschaften gehoren Wichtige Konzepte der Taufer sind die Nachfolge Jesu die Kirche als Bruderschaft und die Gewaltlosigkeit Ihr Denken und Verhalten begrunden sie ganz aus der wortgetreuen Auslegung des Neuen Testamentes sola scriptura was auch in ihrem Sakramentsverstandnis Glaubigentaufe Abendmahl zum Ausdruck kommt Hinzu kommen Forderungen nach Glaubensfreiheit nach Trennung von Kirche und Staat teilweise nach Gutergemeinschaft so die Hutterer und nach Absonderung von der Welt Die genannten Konzepte und Glaubenshaltungen bzw praxen sind in den einzelnen Gruppierungen der Tauferbewegung unterschiedlich stark ausgepragt und akzentuiert Insgesamt war die Bewegung der Taufer vor allem in den ersten beiden Jahrhunderten ihrer Existenz heftigen Verfolgungen der Obrigkeiten und Amtskirchen ausgesetzt Heutige Taufer sind die Mennoniten die Amischen und die Hutterer Zu den jungeren Stromungen im Taufertum zahlen die pietistisch tauferischen Mennonitischen Brudergemeinden und die Bruderhofer Zu den Taufern im weiteren Sinne gehoren die Schwarzenau Bruder der Bund Evangelischer Taufergemeinden ETG auch Evangelisch Taufgesinnte oder auch Neutaufer und die River Brethren Obwohl es auch einzelne Beruhrungspunkte mit vielen spater entstandenen Konfessionen und Bewegungen wie den Baptisten Adventisten oder Pfingstlern gibt sind diese im konfessionellen Sinne nicht den Taufern zuzurechnen Der Taufer Dirk Willems rettet seinen Verfolger In der Folge kann er selbst nicht mehr fliehen und wird verbrannt Bild von Jan Luyken 1685 Mennonitenkirche in Friedrichstadt Schleswig HolsteinBegrifflichkeitTaufer lesen die Bibel Jan Luyken 1685 Der Begriff Taufer hat sich im deutschen Sprachraum seit Mitte des 20 Jahrhunderts als Bezeichnung fur die radikal reformatorischen Gruppen durchgesetzt deren hervorstechendes Merkmal die Ablehnung der Kindertaufe war Diese begrundeten ihre Forderung nach der Glaubigentaufe damit dass die Taufe ein aktives personliches Bekenntnis zum Glauben voraussetze Die diskreditierende Bezeichnung als Wiedertaufer abgeleitet vom griechischen anabaptista stammt noch aus der Reformationszeit Aus dem Blickwinkel der Gegner tauften die Taufer Menschen die als Sauglinge bereits getauft worden waren ein zweites Mal Da aber fur die Taufer die Sauglingstaufe als unbiblisch und demzufolge als ungultig anzusehen war war die von ihnen vollzogene Taufe in ihren Augen keine Wieder sondern eine Ersttaufe Die Tauferbewegung lehnte deshalb von Anfang an die Bezeichnung Wiedertaufer als pejorativ ab Sie bezeichneten sich in ihren Anfangsjahren unter anderem als Bruder in Christo und Gemeinde Gottes Bereits vertrat Mitte des 18 Jahrhunderts die Auffassung dass der verhasste Name Wiedertaufer zu unrecht beygelegt werde In der heutigen Literatur wird mehrheitlich auf die polemisch aufgeladene Bezeichnung verzichtet und der unparteiische Begriff Taufer verwendet Zuweilen werden die Taufergruppen auch als Teil der radikalen Reformation bezeichnet Im englischsprachigen Raum ist man bis heute bei der Bezeichnung Anabaptists wortlich Wiedertaufer geblieben um sprachlich zwischen den in der Reformationszeit entstandenen Taufern und den Angehorigen der spater entstandenen Baptists Baptisten wortlich Taufer unterscheiden zu konnen EntstehungTaufergericht in Schwabisch Gmund 1529 Jan Luyken 1685 In der alteren Tauferforschung ging man in Hinblick auf die Entstehung der Tauferbewegung von einer Monogenese aus Demnach hatte die Tauferbewegung im reformatorischen Zurich unter fruheren Weggefahrten Huldrych Zwinglis wie Konrad Grebel Felix Manz und Jorg Blaurock im Jahr 1525 ihren alleinigen Anfang genommen und sich von dort auf unterschiedlichen Wegen zunachst in der Schweiz und dann im suddeutschen und osterreichischen Raum und spater auch im niederlandisch norddeutschen Gebiet verbreitet Nach 1960 setzte sich dann die Vorstellung einer Polygenese durch wonach drei Hauptwurzeln des Taufertums ausgemacht werden konnen in der Zurcher Reformation mit Grebel Manz und Balthasar Hubmaier die spater auch Schweizer Bruder genannt wurden in der radikalen Reformation um Karlstadt und Thomas Muntzer mit dem apokalyptischen Hans Hut in Oberdeutschland vgl z B auch die Rolle der Zwickauer Propheten in dem spiritualistisch endzeitlichen Milieu von Strassburg von wo aus uber Melchior Hofmann das Taufertum in den niederdeutschen Raum gebracht wurde Inzwischen wurde auch der polygenetische Ansatz in einigen Punkten weiterentwickelt indem zum Beispiel die Beziehungen und Interaktionen der einzelnen Gruppen untereinander wieder starker betont und erforscht wurden Demnach kann der Beginn der Tauferbewegung beginnend mit offentlich verbreiteter Kritik an der Kindertaufe mit 1521 angesetzt werden ahnlich wie der Beginn der Reformation auf 1517 angesetzt wird ohne dass bereits in diesem Jahr reformatorische Anliegen umgesetzt wurden In beiden Fallen kam aber eine Bewegung ins Rollen die in den folgenden Jahren schrittweise zu sichtbaren Konsequenzen fuhrte Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich die Tauferbewegung trotz massiver staatlicher und kirchlicher Verfolgungen zu einem bedeutenden mitteleuropaweiten Zweig der Reformation Die Voraussetzungen aller Taufergruppen waren ahnlich Die als radikale Reformatoren Bezeichneten waren vom Fortgang der Reformation enttauscht Sie forderten die sofortige Herstellung einer staatsfreien evangelischen Kirche nach dem Vorbild des Neuen Testaments Ihr Ideal war eine freie Kirche nach urchristlichem Vorbild eine Gemeinschaft der Glaubigen die auf dem freien Willen der einzelnen Gemeindemitglieder grundete Deshalb verwarfen sie die Sauglingstaufe fur die es nach ihrem Verstandnis keinen Beleg in den Schriften des Neuen Testaments gab Sie tauften nur solche die die Taufe personlich begehrten und nahmen nur Menschen in ihre Gemeinden auf die sich als Glaubige hatten taufen lassen Weitere zentrale Aspekte der Tauferbewegung waren unter anderem die Gemeindeautonomie das Priestertum aller Glaubigen die Eidverweigerung und das symbolhafte Abendmahlsverstandnis Auch soziale Aspekte spielten eine Rolle Die Auspragung der verschiedenen Taufergruppen kann jedoch keineswegs als einheitlich bezeichnet werden Hauptartikel Radikale Reformation Radikale Anfange in Zurich Felix Mantz Protestation und Schutzschrift an den Rat von Zurich 1524 25 Tauferdisputation 17 Januar 1525 im Zurcher Rathaus Darstellung aus dem fruhen 17 Jahrhundert Ein wichtiger Zweig der Tauferbewegung entstand in Zurich zunachst als Verbundete spater als Abspaltung der von Zwingli dort eingeleiteten und durchgefuhrten Reformation Den sogenannten Grundervatern der Tauferbewegung im Umkreis Zwinglis ging dessen Reform der Kirche nicht weit genug Sie gehorten dem Bibellesezirkel um Andreas Castelberger an Diese Prototaufer wirkten als Katalysatoren der zwinglischen Reformation Sie machten sich bemerkbar mit radikalen Aktionen wie Fastenbrechen Predigtstorungen und Bildersturmen Gleichzeitig waren in einigen Landgemeinden Geistliche tatig die radikalere Massnahmen forderten und die Bauern auch in ihren sozialen Forderungen unterstutzten Besonders aktiv waren Simon Stumpf in Hongg und Wilhelm Reublin in Witikon Die Tauffrage war zu diesem Zeitpunkt noch nicht zentral Im Zuge der Zweiten Zurcher Disputation im Herbst 1523 kam es zu einem Bruch zwischen den spateren Taufern und Zwingli Einer Gruppe um Simon Stumpf und Konrad Grebel war der Reformationsprozess nicht durchgreifend genug Sie forderte die sofortige Abschaffung der Messe und die Entfernung der Bilder Zwingli wollte es jedoch dem Rat der Stadt uberlassen den Zeitpunkt und das Vorgehen fur die Errichtung der neuen Ordnung zu bestimmen Im Fruhjahr 1524 wurde in einigen Landgemeinden von den Pradikanten offen zur Verweigerung der Sauglingstaufe aufgerufen Der Rat der Stadt Zurich erliess daraufhin am 11 August 1524 einen Befehl alle Kinder taufen zu lassen Ess sollent ouch angentz die so ungetouffte kind habent dieselbigen touffen lassen und welcher dass nit tatte der sol 1 march silber zuo buoss geben Dieser Anordnung widersetzte sich der Kreis um Manz und Grebel Der Tauffrage kam nun eine zentrale Stellung in der Auseinandersetzung mit Zwingli zu Man nahm brieflichen Kontakt mit anderen Reformatoren wie Karlstadt und Thomas Muntzer auf was gleichzeitig eine Art von Selbstbesinnung war Ende 1524 wurde mit den sogenannten beiden Dienstagsgesprachen zwischen Zwingli und dem Kreis um Grebel und Manz ein weiterer Verstandigungsversuch unternommen Die Gesprache verliefen ergebnislos sodass Felix Mantz seine Taufanschauungen schriftlich darlegen wollte Dazu verfasste er die Protestation und Schutzschrift ein Verteidigungsschreiben an den Stadtrat Mantz wehrte sich gegen den Vorwurf des Aufruhrs und forderte eine schriftliche Auseinandersetzung mit Zwingli in der die Kindertaufe auf ihre biblische Begrundung uberpruft werden solle Auf den 17 Januar 1525 bot daraufhin der Rat Vertreter beider Seiten zu einer offentlichen Disputation ins Rathaus von Zurich auf damit beide Gruppen ihre Tauflehre anhand der Schrift begrunden konnten Der Ausgang zu Gunsten Zwinglis war allerdings schon von vornherein gegeben Am 18 Januar erliess der Zurcher Rat ein vernichtendes Mandat gegen die Taufer Alle Kindertaufverweigerer wurden aufgefordert ihre neugeborenen Kinder unverzuglich taufen zu lassen Wer dieser Aufforderung nicht innerhalb von acht Tage nachkame werde des Landes verwiesen Der in Zollikon aus der Kirche entfernte Taufstein sollte unmittelbar wieder aufgestellt werden In einem zweiten Mandat vom 21 Januar 1525 wurde das Verdikt noch verscharft Grebel und Mantz wurde jede weitere Agitation gegen die Kindertaufe untersagt und das Unterrichten in ihren Bibelschulen besonderen Schulen wurde verboten was einem faktischen Versammlungsverbot der Kindertaufgegner gleichkam Die Nichtzurcher unter den Taufern unter ihnen Reublin Brotli Castelberger und Hatzer Simon Stumpf war schon fruher weggewiesen worden wurden aufgefordert das Gebiet Zurichs innerhalb von acht Tagen zu verlassen Der Beschluss war endgultig eine weitere Disputation wurde ausgeschlossen Erste Gemeinden Grebel und Manz ignorierten das Verbot und versammelten ihre Anhanger nach wie vor zum gemeinsamen Bibelstudium Am Abend des 21 Januar 1525 traf sich der Grebelsche Kreis im Haus der Mutter von Felix Manz In der altesten Chronik der hutterischen Bruder dem Grossen Geschicht Buch ist ein Bericht uber den Verlauf dieser Zusammenkunft erhalten Die Chronik berichtet dass die Angst begann und auf sie kam und dass ihre Herzen bedrangt wurden Nach einem Gebet trat der ehemalige romisch katholische Priester Jorg Blaurock aus dem Gebiet des heutigen Graubunden vor Konrad Grebel und bat diesen ihn zu taufen Grebel kam dieser Bitte sofort nach Danach taufte Blaurock auf deren Bitten hin auch die anderen des Kreises unter ihnen auch Felix Manz Diese Taufe gilt bis heute als der Grundungsakt der Tauferbewegung In Erinnerung an dieses Datum ruft die Mennonitische Weltkonferenz die tauferischen Gemeinden jahrlich entsprechend zu einem Weltgemeinschaftssonntag um den 21 Januar auf Die im Kreis um Grebel und Manz vollzogene Glaubigentaufe blieb nicht geheim Die Repressionen seitens der Zurcher Stadtrates fuhrten dazu dass Grebel Manz und Blaurock nach Zollikon im Zurcher Umland flohen Hier hatte bereits Johannes Brotli der Zurich nach der Disputation am 17 Januar verlassen musste seinen vorubergehenden Wohnsitz genommen und tauferisches Gedankengut unter der Bevolkerung verbreitet Erinnerungstafel an eine der ersten Tauferversammlungen 25 Januar 1525 in Zollikon Gleich nach seiner Ankunft begann Jorg Blaurock in den Bauernhofen Zollikons in evangelistischer Weise zu predigen Die Verkundigung loste unter den Einwohnern innerhalb kurzester Zeit eine Bussbewegung aus in deren Folge Blaurock eine grosse Anzahl Erweckter taufte Hin und her in den Hausern Zollikons wurde nach den Taufhandlungen das Abendmahl in apostolischer Schmucklosigkeit Fritz Blanke gefeiert Die Hausvater verlasen in den Wohnstuben die neutestamentlichen Abendmahlstexte und reichten den Teilnehmern ihrer gottesdienstlichen Hausversammlungen Brot und Wein Wahrend im reformierten Zurich auf einen Ratsbeschluss hin die evangelische Abendmahlsfeier erst zu Ostern 1525 genehmigt wurde hatten die Zollikoner Taufer schon Monate zuvor die radikale Trennung von der romisch katholischen Tradition vollzogen Nachdem sie sich bereits durch ihre Taufen gegen obrigkeitliche Beschlusse gestellt hatten sprachen sie nun mit ihren evangelischen Abendmahlsfeiern dem Staat ein zweites Mal das Recht ab in geistlichen Dingen zu entscheiden Damit so Fritz Blanke trat 1525 in Zollikon die erste protestantische Freikirche in Erscheinung Hauptartikel Zeittafel zur Geschichte der Taufer Am 30 Januar 1525 entsandte der Zurcher Rat Stadtknechte nach Zollikon und nahm Getaufte und Taufer vorubergehend fest Wahrend Felix Manz bis zum Herbst 1525 im Gefangnis verbleiben musste kamen die Zolliker Bauern sowie Grebel Blaurock Brotli und Wilhelm Reublin frei Reublin ging nach Waldshut wo er den bereits zur lutherischen Reformation konvertierten Stadtpfarrer Balthasar Hubmaier und seine Gemeinde fur das Taufertum gewinnen konnte Brotli emigrierte nach Hallau im Kanton Schaffhausen und grundete dort noch im selben Jahr eine Taufergemeinde Blaurock und Grebel wandten sich dem Zurcher Oberland zu und gewannen dort durch ihre Predigt eine grosse Anhangerschaft Der Erfolg der Missionsarbeit verstarkte sich als Felix Manz nach seiner Freilassung zu ihnen stiess Felix Manz wird 1527 in der Limmat ertrankt Darstellung aus dem 17 Jahrhundert Blaurock Grebel und Manz wurden erneut verhaftet Zwingli versuchte sie in verschiedenen Gesprachen zum Widerruf zu bewegen was aber weder ihm noch den Folterknechten bei den sogenannten peinlichen Verhoren gelang Wahrend Grebel und Blaurock mit Hilfe von einflussreichen Freunden freikamen verblieb Manz in Haft und wurde in den ersten Januartagen des Jahres 1527 in der Limmat in Zurich ertrankt Das Sendungsbewusstsein der Taufer wurde durch die Verfolgungen in denen sie eine Bestatigung ihres Weges sahen gestarkt Sie lehrten weiterhin ihre tauferische Ekklesiologie im Zurcher Land und richteten das Zeichen der Taufe sowohl in St Gallen als auch in der Ostschweiz auf Auch auf Basel griff die tauferische Bewegung uber Hubmaier sorgte durch die Herausgabe zahlreicher Schriften fur eine weite Verbreitung des radikal reformatorischen Gedankenguts Johann Gross ein Schuler Hubmaiers missionierte als tauferischer Sendbote in der Region um Bern Reublin und Michael Sattler der ebenfalls fruh zur Tauferbewegung gestossen war und spater sich unter anderem als Verfasser der sogenannten Schleitheimer Artikel einen Namen machte brachten das Taufertum nach Sudwestdeutschland Jorg Blaurock initiierte Grundungen von Taufergemeinden in Graubunden und Tirol Schleitheimer Artikel Titelseite der Schleitheimer Artikel Hauptartikel Schleitheimer Artikel Nach dem Scheitern der Bauernerhebung verlor die Tauferbewegung einen grossen Teil der Massenbasis Dies sowie die zunehmende Repression von Aussen und die Konfusion im Innern waren Grunde fur eine Selbstbesinnung die einen Teil der Taufer in den Weg in Absonderung mundete Diese Absonderung fuhrte fur die Taufer um Sattler und Reublin die im toleranten Strassburg Zuflucht gefunden hatten Anfang 1527 zur Ausweisung da der Strassburger Rat im Allgemeinen wohl abweichende theologische Ansichten duldete der Prozess gegen Thomas Saltzmann stellt eine Ausnahme dar nicht jedoch burgerlichen Ungehorsam wie die Verweigerung der Teilnahme an den Schanzarbeiten zu denen alle Burger verpflichtet waren mit der Begrundung dass keine Obrigkeit christlich sein konne Am 24 Februar 1527 traf sich in Schleitheim in der Nahe von Schaffhausen unter der Leitung von Michael Sattler eine Bruderliche Vereinigung von Taufern Bei dieser Zusammenkunft wurde eine erste ausformulierte programmatische Bekenntnisschrift der Taufer verfasst Diese Schrift die sogenannten Schleitheimer Artikel fuhrt in sieben Punkten die wichtigsten Grundsatze des Taufertums auf Glaubigentaufe Ablehnung der Sauglingstaufe Kirchenzucht Bann bei Verfehlungen Brotbrechen Abendmahl als Zeichen der Gemeinschaft Absonderung von der Welt Freie Wahl des Hirten Seelsorgers Ablehnung des Wehrdienstes Verweigerung des Eides Mit den Schleitheimer Artikeln trat das Sozialrevolutionare stark hinter die religiose Komponente zuruck Gleichzeitig waren sie Ausdruck fur eine Abkehr von einer volkskirchlichen Bewegung hin zu einer minderheitlichen Freikirche Die Schleitheimer Artikel waren auch Gegenstand auf der Synode die im August 1527 in Augsburg stattfand Die Thesen Sattlers die vom Waldshuter Taufer Jakob Gross verteidigt wurden konnten sich hier jedoch nicht durchsetzen Weil viele der Anwesenden dieser Taufersynode kurze Zeit danach hingerichtet wurden wird diese Zusammenkunft auch als Augsburger Martyrersynode bezeichnet Ausbreitung 1525 bis 1530Ausbreitung der Tauferbewegung 1525 1550 Nach den Schweizer Anfangen in den Jahren 1525 26 breiteten sich die tauferischen Lehren innerhalb der ersten funf Jahre ungemein rasch in Mitteleuropa aus und wurden von vielen zeitgenossischen Chronisten neben der lutherischen und zwinglischen als dritte kraftvolle reformatorische Bewegung wahrgenommen Es gibt Schatzungen denen zufolge nach 1530 etwa jeweils ein Drittel der Bevolkerung in Deutschland katholisch lutherisch und tauferisch gewesen ist Bereits im Fruhjahr 1526 sind Taufer im Tiroler Inntal und etwa zur gleichen Zeit in der Gegend um Horb und Rottenburg am Neckar nachweisbar In Strassburg wo bereits fur 1524 Berichte uber die Verweigerung der Kindertaufe bekannt sind grundete der von Reublin getaufte Jorg Ziegler 1526 die erste Taufergemeinde Auch fur Augsburg sind zu diesem Zeitraum erste Spuren der Taufer belegt Im Sommer desselben Jahres evangelisierten tauferische Sendboten in Mahren Einen besonderen Aufschwung erfuhr die Ausbreitung des Taufertums im Jahr 1527 Im Fruhling wurden Nieder und Oberosterreich erfasst In Suddeutschland entstanden im Laufe des Jahres Gemeinden in Nurnberg Erlangen Regensburg Memmingen Munchen Esslingen und Schwabisch Gmund Im selben Jahr begann sich die Tauferbewegung auch in Schlesien auszubreiten Als zum Jahresende 1527 die Taufer in Tirol Fuss fassten schrieb Konig Ferdinand an die dortigen Behorden dass solchem angezundeten Feuer mit aller Entschiedenheit zu begegnen sei Im Herzogtum Wurttemberg entstanden Taufergemeinden zu Anfang des Jahres 1528 Mitte 1528 kam es zu einer anabaptistischen Erweckung im hessischen Sorga die bis in die Kerngebiete der lutherischen Reformation ausstrahlte Von daher ist es nicht erstaunlich dass der Reichstag zu Speyer sich 1529 mit dem Anwachsen dieser Bewegung intensiv beschaftigte und Gegenmassnahmen beschloss Der 1530 in Strassburg mit dem Taufertum in Kontakt gekommene ehemalige lutherische Sendbote und spatere apokalyptische Prediger Melchior Hofmann verkundete ab 1530 in den Niederlanden die Taufe als Zeichen des Verlobnisses der glaubigen Seele mit Gott und taufte in Emden 300 Menschen Danach trugen Glaubensfluchtlinge die Tauferlehren nach Preussen und sogar nach England Tausende so der bereits erwahnte Chronist Sebastian Franck im Jahr 1531 nahmen die Taufe an und uberzogen das ganze Land Verfolgung und Martyrium der TauferHinrichtung von und in Gent 14 Februar 1554Hinrichtung von Anneken Hendriks Die alsbald nach dem ersten Aufbluhen der Tauferbewegung einsetzenden Verfolgungen und Hinrichtungen stehen in einem merkwurdigen Widerspruch zu den positiven Zeugnissen die dem Lebenswandel der Taufer selbst von ihren entschiedensten Gegnern ausgestellt wurden So schrieb Zwingli 1527 in seiner Streitschrift gegen die Taufer Selbst jene die zur Kritik erg an den Taufern neigen werden bezeugen dass ihr Leben vortrefflich ist Heinrich Bullinger Schweizer Reformator und Vorsteher der Zurcher Kirche bekannte in seiner die Taufer verdammenden Schrift Von dem unverschampten frafel 1531 Sie erg die Taufer verwerfen Habsucht Stolz Gottlosigkeit unzuchtige Rede und weltliche Unsittlichkeit Trinken und Vollerei Der Strassburger Reformator Wolfgang Capito formulierte es im Blick auf die Schweizer Bruder 1527 so Ich muss offen bekennen dass sich bei den meisten erg Taufern Frommigkeit und Hingabe und in der Tat ein Eifer zeigt der uber jeden Verdacht der Unaufrichtigkeit erhaben ist Denn welchen irdischen Gewinn konnten sie sich erhoffen indem sie Exil Marter und unaussprechliche Korperstrafen erdulden Ich bezeuge vor Gott dass ich nicht behaupten kann sie waren aus Mangel an Weisheit irgendwie dem irdischen Leben gegenuber gleichgultig sondern allein aus dem gottlichen Geist sind sie es Ahnliches bescheinigt 1582 der katholische Theologe Franz Agricola der Tauferbewegung Die Wiedertaufer soviel den ausserlichen und offentlichen Wandel betrifft sind eines gar ehrbaren Lebens an welchem kein Lugen Trugen Schworen keine Hoffart sondern Demut Geduld Treue Sanftmutigkeit Wahrheit und allerlei Aufrichtigkeit gespurt und vernommen wird also dass man meinen sollt sie hatten den hl Geist Gottes Aufschlussreich im Blick auf die zeitgenossische Beurteilungen des tauferischen Lebenswandels ist auch folgende Anekdote Caspar Zacher aus Waiblingen in Wurttemberg wurde 1562 beschuldigt ein Taufer zu sein Das Gerichtsprotokoll hielt jedoch zu Zachers Entlastung fest dass er ein neidischer Mann sei der mit keinem auskommen konne und oft Streit anzettele auch des Schworens Fluchens und des Waffentragens sic schuldig sei Er konne deshalb kein Wiedertaufer sein Diese ausgewahlten Zeugnisse gegnerischer Zeitgenossen fuhren zur Frage warum denn die Taufer des Aufruhrs bezichtigt und deshalb durch Staat und Kirchen so vehement verfolgt wurden Grunde der Verfolgung In oberflachlichen Darstellungen werden immer wieder die Verbindungen zwischen Taufern und den Bauernaufstanden ab 1524 genannt und die Verfolgungen damit begrundet Solche Beziehungen gab es So verbanden sich zum Beispiel Johannes Brotli und die Hallauer Taufergemeinde kurzzeitig mit den aufstandischen Bauern Der weitaus grosste Teil der Taufer distanzierte sich von Anfang an vom Gebrauch des Schwertes Konrad Grebel schrieb bereits funf Monate vor der Grundung der Zurcher Gemeinde an Thomas Muntzer Daruber hinaus sind das Evangelium und seine Anhanger nicht durch das Schwert zu schutzen noch sollten sie sich selbst schutzen was wie wir durch unseren Bruder gehort haben du glaubst tun zu mussen Wahrhaft glaubige Christen sind Schafe mitten unter den Wolfen Schafe fur die Schlachtung Sie mussen getauft werden durch Angst Bedrangnis und Verfolgung durch Leiden und Tod im Feuer gelautert Sie verwenden weder das weltliche Schwert noch den Krieg noch das Morden Das hat bei ihnen ganz aufgehort es sei denn sie seien noch unter dem alten Gesetz Die Schleitheimer Artikel 1527 verwerfen ebenfalls den Waffengebrauch Also werden nu auch von uns angezweifelt die unchristlichen auch teuffelischen waffen des gewalts fallen als da seint Schwert Harnasch und dergleichen und aller irer brauch fur freunde oder wider die Feind in krafft des worts Christi Ir sollend dem ubel nit widerstan Der Hauptgrund der Verfolgung der Taufer war also weder ihr Lebenswandel noch ihre Haltung zu den tatsachlich vorhandenen Aufstands und Widerstandsbewegungen des 16 Jahrhunderts sondern ihre grundsatzliche Haltung zur weltlichen Obrigkeit Da die Taufer mit Verweis auf die Bergpredigt Mt 5 33 37 LUT den Eid ablehnten weigerten sich die meisten Taufer die damals ublichen Lehens bzw Gehorsamseide gegenuber der Obrigkeit abzulegen Auch die weitverbreitete Haltung der Taufer dass wahre Christen wegen des christlichen Gewaltverzichts Mt 5 38 52 LUT weder als Richter Soldaten noch Scharfrichter tatig sein durften ja nicht einmal irgendein offentliches Amt ausuben durften weil letztlich jedes offentliche weltliche Amt mit der Androhung oder dem Vollzug irgendeiner Art von Gewalt z B gerichtliche und polizeiliche Strafen zusammenhange machte sie in den Augen sowohl der altglaubigen katholischen als auch der lutherischen und reformierten Obrigkeiten und Theologen verdachtig zumindest prinzipiell den Umsturz der herrschenden Verhaltnisse anzustreben auch wenn die meisten Taufer nachweislich ein vollig passives und zuruckgezogenes Leben fuhrten Die Verwicklung einzelner tauferischer Theologen in den Bauernkrieg und das Tauferreich von Munster brachten so die ganze sehr uneinheitliche Tauferbewegung unter Generalverdacht Das sogenannte Wiedertaufermandat Der Reichstag zu Speyer 1529 Speyer II war zwar einerseits ein Meilenstein auf dem Weg zu neuzeitlicher Gewissensfreiheit Die 19 evangelischen Reichsstande konnten ihre religiose Gewissensfreiheit politisch durchsetzen Auf der anderen Seite aber wurde ein Mandat verabschiedet das die Todesstrafe gegen die Taufer reichsrechtlich forderte Wahrend die lutherische Reformation uber einen starken Ruckhalt bei den deutschen Fursten verfugte wurden die ebenfalls reformatorischen Taufer von keinem der Reichsstande vertreten Das so genannte Wiedertaufermandat von Speyer schuf die gesetzliche Grundlage fur eine grossangelegte Verfolgung der tauferischen Bewegung es hatte folgenden Inhalt Wer wiedergetauft oder sich der Wiedertaufe unterzogen hat ob Mann oder Frau ist mit dem Tode zu bestrafen ohne dass vorher noch ein geistliches Inquisitionsgericht tatig zu werden braucht Wer sein Bekenntnis zu den Wiedertaufern widerruft und bereit ist fur seinen Irrtum zu suhnen soll begnadigt werden Er darf jedoch nicht Gelegenheit erhalten sich durch Anweisung in ein anderes Territorium einer standigen Aufsicht zu entziehen und eventuell ruckfallig zu werden Die Hartnackigkeit auf tauferischen Lehren zu beharren soll mit dem Tode bestraft werden Wer die Wiedertaufer anfuhrt oder ihre Anweisungen vorantreibt soll keines wegs also auch bei Widerruf nicht begnadigt werden Wer nach einem ersten Widerruf ruckfallig geworden ist und abermals widerruft soll nicht mehr begnadigt werden Ihn trifft die volle Strafe Wer die Taufe fur seine neugeborenen Kinder verweigert fallt ebenfalls unter die Strafe die auf die Wiedertaufe steht Wer von den Taufern in ein anderes Territorium entwichen ist soll dort verfolgt und der Bestrafung zugefuhrt werden Wer von den Amtspersonen nicht bereit ist nach diesen Anordnungen streng zu verfahren muss mit kaiserlicher Ungnade und schwerer Strafe rechnen Die Anwendung des Mandates wurde sehr unterschiedlich gehandhabt Viele Taufergemeinden gerieten unter massiven Druck auch Folterungen bei Verhoren und die Anwendung der Todesstrafe sind belegt sowohl aus katholischen als auch aus evangelischen Herrschaftsgebieten Andererseits lehnten zahlreiche evangelisch lutherische Theologen die strikte Anwendung des Mandates vor allem die Verhangung der Todesstrafe jedoch ab Einflussreiche Reformatoren wie z B Martin Bucer und Johannes Brenz sprachen sich in Gutachten um die sie von vielen evangelischen Fursten und Stadtraten oft gebeten wurden meist fur die Ausweisung renitenter Taufer aus So wird z B in der Visitationsordnung des Herzogtums Wurttemberg von 1557 ausdrucklich nicht auf das zwischenzeitlich mehrfach erneuerte kaiserliche Wiedertaufermandat verwiesen Wiedertaufer werden dort in zwei Gruppen geteilt ufrurisch oder nit von denen nur die Erstere des Landes verwiesen werden soll wahrend die Angehorigen der zweiten Gruppe unter der Zusage absoluter Zuruckhaltung sogar geduldet wurden Hauptartikel Wiedertaufermandat Ausmass der Verfolgung Gedenktafel fur Felix Manz und andere Zurcher TaufermartyrerGedenktafel an der TauferbruckeGedenkstein fur das hingerichtete Tauferehepaar Sattler in Rottenburg am NeckarTitelseite der Taufschrift Balthasar Hubmaiers Etwa 1000 namentlich erfasste Taufer liessen im 16 und 17 Jahrhundert aufgrund ihrer Glaubensuberzeugungen ihr Leben Davon finden sich etwa 800 Namen allein im mennonitischen Martyrerspiegel Das Geschichtbuch der Hutterischen Bruder beschreibt auf rund 670 Seiten viele Einzelschicksale tauferischer Martyrer Die Tauferforschung geht davon aus dass die dokumentierte Opferzahl mindestens verdoppelt werden muss Aber auch damit ist das ganze Ausmass der Verfolgungen nicht beschrieben Taufer wurden ihres Besitzes beraubt ausser Landes verwiesen und in die Sklaverei verkauft An den Verfolgungen waren neben den staatlichen Behorden die romisch katholische Kirche die lutherische und die reformierte Geistlichkeit beteiligt Besonders lang anhaltend war die Verfolgung der Schweizer Taufer Die reformierten Stadte Zurich und Bern wendeten noch im 17 Jahrhundert die in den meisten Fallen mit dem Tod endende Galeerenstrafe an Die Stadt Bern richtete im Jahr 1699 eine besondere Tauferkammer ein die die Verfolgungen koordinieren und die Guter der geflohenen oder vertriebenen Taufer verwalten sollte siehe hierzu den Hauptartikel Geschichte des bernischen Taufertums Um die schweizerischen Taufer auffinden und festsetzen zu konnen waren besondere Tauferjager aktiv Bereits im Jahr 1709 sollen infolge der Berner Rats mit Hilfe der Tauferkammer etwa 500 Personen aus der Schweiz vertrieben worden sein Nahezu 25 Prozent der Hinrichtungen in protestantischen Territorien des Reiches fanden in Kursachsen statt Hier hatte sich bereits 1531 Philipp Melanchthon in einem Gutachten fur die Todesstrafe fur aufruhrerische Taufer ausgesprochen Auch in den Niederlanden wurden viele Taufer auf dem Scheiterhaufen verbrannt Im Erzbistum Salzburg wurde am 23 April 1523 bekannt dass sich in Salzburg neben den Anhangern Luthers auch Wiedertaufer befanden Es wurde vermutet dass ihr Grunder Hans Hut sei Man spurte eine Versammlung von 32 Taufern auf Von ihnen wurden drei verbrannt funf durch das Schwert hingerichtet eine Frau und ein sechzehnjahriges Madchen ertrankt Vier Tage spater wurden wieder vier Taufer zum Scheiterhaufen gefuhrt vier Widerrufende enthauptet und funf mitsamt dem Versammlungshaus verbrannt darunter ein Geistlicher Die uberlebenden Taufer gingen nach Tirol Im Weinviertel wurden 1538 in den Verliesen der Burg Falkenstein zahlreiche aus Mahren vertriebene Taufer inhaftiert Die Frauen und Kinder wurden bald wieder freigelassen wahrend die Manner in Triest auf habsburgische Galeeren kamen Der Tauferforscher Wolfgang Krauss spricht im Blick auf das Ausmass des Martyriums das die Taufer durchlitten haben von einem Ekklesiozid In manchen Territorien fanden die antitauferischen Gesetze keine durchgehend strikte Anwendung Man verwies die Angehorigen der Taufergemeinden die zu einem Widerruf nicht bereit waren des Landes oder sprach eine Duldung aus sofern sich die Taufer in aller Stille versammelten und auf missionarische Aktivitaten verzichteten Unter dem hessischen Landgraf Philipp I einem Lutheraner kam die Todesstrafe trotz Androhungen nicht zur Anwendung Anlasslich des Tauferjahres 2007 baten Vertreter der Reformierten Kirche der Schweiz die Nachfahren der Tauferbewegung um Vergebung Bei einem Bussgottesdienst in Stuttgart Juli 2010 legte auch der Lutherische Weltbund gegenuber Vertretern der reformatorischen Tauferbewegung ein umfassendes Schuldbekenntnis ab Hauptartikel Martyrer der TauferbewegungDie verschiedenen Richtungen der TauferbewegungTitelblatt einer polemischen Schrift gegen die Taufer Verschiedene Richtungen der Anabaptisten 1644 Ausbund Gesangbuch der Schweizer Taufer 16 Jahrhundert Innenraum der Mennonitenkirche auf dem Kuhborncheshof bei Kaiserslautern mit zentral angeordneter KanzelHutterischer Chor In der neueren Kirchengeschichtsforschung wird das Taufertum haufig als linker Flugel der Reformation oder auch als die radikale Reformationsbewegung bezeichnet Hinter diesen Bezeichnungen verbirgt sich der Versuch einer aus unterschiedlichen Richtungen bestehenden Bewegung einen gemeinsamen Namen zu geben Dass sie einen gemeinsamen Namen verdient wird einerseits deutlich wenn man auf die starke innere Vernetzung der verschiedenen Taufergemeinschaften schaut Eine gemeinsame Bezeichnung gebuhrt ihnen andererseits auch deshalb weil sie neben der strikten Ablehnung der Sauglingstaufe auch in weiteren Anschauungen wesentlich ubereinstimmten Dazu gehorten die Bereitschaft zur radikalen Jesus Nachfolge die beabsichtigte Wiederherstellung der Kirche als bruderschaftliche Gemeinschaft der Glaubigen ohne Herausbildung eines besonderen Klerikerstandes die Ablehnung des Eides die Auffassung des Abendmahls als Gedachtnismahl und die Forderung der Trennung von Staat und Kirche Neben den gemeinsamen Anschauungen entwickelten sich in verschiedenen Tauferkreisen unterschiedliche Anschauungen im Bereich der Lehre und der Ethik Wohl gab es eine Reihe von Versuchen zwischen den unterschiedlichen Lagern Brucken zu schlagen auch fehlte es nicht an Zusammenkunften Schriften Konvergenzerklarungen und fuhrenden Personlichkeiten denen das Muhen um Einheit abzuspuren ist Sie konnten jedoch den zentrifugalen Kraften innerhalb der Tauferbewegung nur wenig entgegensetzen Hinzu kamen die Verfolgungen und die damit verbundenen Migrationen die den geordneten Aufbau eines tauferischen Gemeindenetzwerkes blockierten Ein der Ortsgemeinde ubergeordnetes Amt und die Errichtung einer Kirchenhierarchie lehnten die Taufer ohnehin aus prinzipiellen Grunden ab Erste Differenzierungen zwischen den verschiedenen Stromungen des Taufertums erfolgten bereits in der Reformationszeit So hiess es zum Beispiel in einem umfangreichen Fragenkatalog der im Herzogtum Wurttemberg ab 1536 als Hilfsmittel bei Tauferverhoren diente unter anderem Item wolcher sect der widertouffer er seye ob er denen zu munster oder denen In meren oder andern anhange Aus dem Fragenkatalog der ersten protestantischen Tauferordnung Wurttembergs 1536 Man unterschied zum Beispiel zwischen Melchioriten nach Melchior Hofmann Hutterern nach Jakob Hutter Huterischen oder Huteriten nach Hans Hut Bilgramiten nach Pilgram Marbeck und Men n isten oder Mennoniten nach Menno Simons Auch die Einteilung in Stabler und Schwertler war schon fruh gelaufig Die Taufer selbst grenzten sich ebenfalls gegeneinander ab So schrieb Balthasar Hubmaier dass die von ihm vertretene Tauflehre von den Hut schen Auffassungen unterscheide wie Himmel und Erde Ost und West Christus und Belial In der heutigen Tauferforschung geht man allgemein von vier oder funf Hauptstromungen aus Schweizer Bruder Die Schweizer Bruder leiteten sich in direkter Linie von der ersten Zurcher Taufergemeinde her breiteten sich in der Schweiz am Oberrhein im Kraichgau sowie in der Kurpfalz aus und vertraten besonders den Gedanken der Absonderung von der Welt Von den Taufern bzw Mennoniten in der Schweiz und im Elsass spalteten sich 1693 die Amischen ab Die heute noch in der Schweiz bestehenden Gemeinden sind in der Konferenz der Mennoniten der Schweiz Alttaufer zusammengeschlossen Viele Mennonitengemeinden ausserhalb der Schweiz etwa in Sud Deutschland den USA und Kanada entstanden durch Auswanderung von Schweizer Mennoniten Hauptartikel Schweizer Bruder Sud und mitteldeutsche Taufer Die Suddeutschen Taufer bildeten in Schwaben Bayern Franken und Osterreich ihre Gemeinden und waren eine stark missionierende Taufergruppe Ihre Theologie war eschatologisch und zum Teil auch spiritualistisch gepragt Vom frankischen Konigsberg breitete sich die Bewegung auch in die mitteldeutschen Regionen wie Hessen und Thuringen bis in den Harz aus Eine bedeutende Sondergruppe innerhalb der suddeutschen Tauferbewegung bildeten die Gemeinden des nach Pilgram Marbeck benannten Marbeck Kreises Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurden die suddeutschen Taufergemeinden grosstenteils ausgeloscht Hauptartikel Suddeutsche Taufer Siehe auch Taufer im Harz Mahrische Taufer Bereits fruh emigrierten viele Taufer nach Mahren Ein erstes Zentrum der tauferischen Bewegung wurde hier die Stadt Nikolsburg wo es 1526 zu Auseinandersetzungen uber die Legitimitat von Verteidigung kam woraufhin sich die fruhen mahrischen Taufer in die Gruppen der Schwertler und der pazifistischen Stabler trennten Aus letzterer Gruppe entstand 1528 in Austerlitz die erste kommunitare Taufergemeinde Ein Teil der Austerlitzer Gemeinde wanderte kurze Zeit spater nach Auspitz ab und wurde zur Keimzelle der nach Jakob Hutter benannten Hutterer Neben den Hutterern gab es in Mahren im 16 Jahrhundert noch weitere kleinere Taufergruppen wie die Gabrieler die Philipper die sabbathaltenden Sabbater und die dem spateren Marbeck Kreis zuzurechnenden Austerlitzer Bruder Die dominierende Richtung unter den mahrischen Taufern bildeten bald die Hutterer die vor allem aus Sudtirol nach Mahren geflohenen Taufern bestanden Bis zum Beginn des Dreissigjahrigen Krieges bluhte das hutterische Gemeindeleben und es konnten zahlreiche neue Bruderhofe gegrundet werden Hutterische Missionare warben bis in die Schweiz fur das hutterische Gemeindemodell Bedeutende Vertreter wie Peter Rideman und Kaspar Braitmichel festigten die Gemeinschaft nach innen Mit dem Dreissigjahrigen Krieg begann jedoch eine erneute Verfolgungszeit die die Hutterer in mehreren Jahrhunderten uber die Slowakei Siebenburgen und Russland bis nach Nordamerika fuhrte wo die Hutterer heute in uber 450 Kolonien leben Bis heute ist die hutterische Glaubenspraxis durch Gutergemeinschaft Gewaltlosigkeit den Gedanken von der Absonderung von der Welt und eine enge Ethik gekennzeichnet Hauptartikel Hutterer Norddeutsch niederlandische Taufer Die niederdeutschen Taufer auch Melchioriten genannt gehen vor allem auf die Wirksamkeit des ehemaligen lutherischen Sendboten und spateren tauferischen Chiliasten Melchior Hofmann zuruck Zentrum seiner Mission war die ostfriesische Stadt Emden in deren Grossen Kirche er Anfang Juni 1530 rund 300 Personen taufte Aus seinem Wirken gingen Taufergruppen wie die munsterschen Taufer die Davidjoristen und die Mennoniten hervor Hauptartikel Niederdeutsche Taufer Munstersche Taufer Hauptartikel Tauferreich von Munster Eine Sonderrolle innerhalb der Tauferbewegung spielten die munsterschen Taufer als deren indirekter theologischer Wegbereiter Melchior Hofmann gilt Die apokalyptisch chiliastische Botschaft seiner Schriften fiel bei einem Teil der Taufer auf fruchtbaren Boden Nachdem das von Hofmann fur 1533 verkundete Weltende nicht eingetreten war predigte Jan Matthys den Gebrauch des Schwerts gegen die gottlose Obrigkeit Unter Tauferkonig Jan van Leiden entartete das Tauferreich von Munster so sehr dass katholische wie protestantische Fursten es durch eine grausame Stadtbelagerung vernichteten Nach dem Niedergang des Tauferreichs gingen die uberlebenden munsterschen Taufer in anderen Taufergruppen auf oder kehrten in die evangelische Kirche zuruck Nur eine Minderheit unter Jan van Batenburg versuchte noch fur kurze Zeit unter Anwendung von Gewalt den Jungsten Tag durch Ausrottung der Gottlosen herbeizufuhren Mennoniten Die nach dem Theologen Menno Simons benannten Mennoniten entwickelten sich aus der ursprunglich von Melchior Hofmann ins Leben gerufenen niederlandisch norddeutschen Tauferbewegung Wahrend die Melchioriten ursprunglich von apokalyptischer Naherwartung gepragt waren und ihre Gemeinden unter prophetischen Fuhrern hierarchisch gegliedert waren distanzierte sich nach 1535 ein Teil der Bewegung ausdrucklich von den munsterschen Taufern und knupften bewusst an die Tradition der gewaltfreien Taufer Stabler an Kennzeichnend fur die fruhen Mennoniten war unter anderem ihr strikter Pazifismus und die Verweigerung des Eides Sie waren in den ersten Jahren ihres Bestehens vor allem in den Niederlanden samt Flandern in Ostfriesland und am Niederrhein verbreitet Spater ubersiedelten viele in den Danziger Raum Zum Teil entstanden auch stadtische Gemeinden wie in Altona und in Friedrichstadt Etwa von 1789 bis 1860 emigrierte schliesslich ein erheblicher Teil der Mennoniten aus dem Danziger Raum und dem Weichseldelta in die Ukraine die damals Teil des Russischen Kaiserreichs war und begrundeten dort die Gruppe der Plautdietsch sprechenden Russlandmennoniten Spater ubersiedelten Mennoniten auch in andere Teile Russlands In den Jahren nach 1874 wanderte von dort der konservativere Teil etwa ein Drittel in die USA und nach Kanada aus Nach der Oktoberrevolution 1917 und vor allem in den 1920er Jahren folgten weitere Auswanderungsschube nach Kanada Zum Ende des Zweiten Weltkrieges mit dem Ruckzug der deutschen Armee ubersiedelten weitere Russlandmennoniten nach Westeuropa und von dort meist weiter nach Nord und Sudamerika In den 1920er Jahren emigrierten Teile konservativerer Russlandmennoniten in Kanada nach Mexiko nach Paraguay und spater in weitere lateinamerikanische Lander Der grosste Teil der Mennoniten niederlandisch norddeutscher Abstammung uber 250 000 Menschen lebt heute in Lateinamerika Aufgrund von Missionsprojekten vor allem liberalerer nordamerikanischer Mennoniten bestehen heute auch in Asien und insbesondere in Afrika grosse mennonitische Gemeinden Von den besiedelten Kontinenten beherbergte Afrika im Jahre 2015 die meisten Taufer namlich 736 801 gefolgt von Nordamerika 682 559 Asien 430 9793 Mittel und Sudamerika 199 912 Europa 64 610 und Australien 334 Die Zahlen beziehen sich auf getaufte Mitglieder Kinder und Jugendliche sowie junge Erwachsene die sich noch nicht zur Taufe entschieden haben werden dabei nicht mitgezahlt Die Mehrzahl der im suddeutschen Raum sowie im Elsass eingesessenen Mennonitengemeinden geht auf die aus der Schweiz vertriebenen Taufer zuruck Seit den 1990er Jahren sind viele Menschen russland mennonitischer Herkunft mit den russlanddeutschen Umsiedlern nach Deutschland gekommen Die meisten von ihnen schlossen sich jedoch nicht bestehenden Mennonitengemeinden an sondern grundeten eigene Mennonitengemeinden oder Gemeinden der Evangeliumschristen Baptisten oder schlossen sich den unterschiedlichsten Freikirchen an so dass man heute in fast jeder grosseren Freikirche in Deutschland Christen russland mennonitischer Herkunft findet Neben Russlandmennoniten aus der ehemaligen Sowjetunion gibt es einige wenige Tausend nach 1945 aus Westpreussen vertriebener Mennoniten die ursprunglich den gleichen Dialekt sprechen wie die Russlandmennoniten sowie in geringerer Zahl russland mennonitische Ruckwanderer aus Lateinamerika Eine weitere pazifistische Taufergruppe die noch im 17 Jahrhundert in Norddeutschland existierte waren die David Joristen Hauptartikel Niederdeutsche Taufer Russlandmennoniten und Taufer in Ostfriesland Tabellarischer Uberblick Die folgende Tabelle gibt einen groben Uberblick uber die fuhrenden Personlichkeiten und die lehrmassigen Schwerpunkte der oben genannten Taufergruppen Sie orientiert sich an einer von Dieter Gotz Lichdi besorgten Ubersicht und zieht als Erganzung eine Linie zwischen den historischen Taufergruppen zu den heutigen tauferischen Gemeinschaften Es ist zu beachten dass heute zudem eine Vielzahl tauferischer Gemeinschaften ohne direkte Genealogie zu den historischen Taufergruppen der Reformationszeit besteht wie bei vielen mennonitischen Kirchen in Afrika und Asien Taufergruppe Fuhrende Personlichkeiten Lehrmassige Schwerpunkte Bezug zu folgenden Reformatoren Heutige ZuordnungSchweizer Bruder Konrad Grebel Felix Manz Jorg Blaurock Michael Sattler Wilhelm Reublin Biblizismus Humanismus Askese Reformation als Wiederherstellung der neutestamentlichen Urgemeinde Huldrych Zwingli Erasmus von Rotterdam Waldenser Mennoniten Alttaufer in der Schweiz Suddeutschland und Frankreich sowie in Amerika zum Teil als Amische und Mennoniten alter Ordnung Sud und mitteldeutsche Taufer Hans Denck Hans Hut Pilgram Marbeck Balthasar Hubmaier Apokalyptik Spiritualismus evangelischer Radikalismus Antiklerikalismus Heiligung Thomas Muntzer Huldrych Zwingli Andreas Bodenstein von Karlstadt zum Teil Mennoniten zum grossten Teil aber wahrend des Dreissigjahrigen Krieges ausgeloschtHutterer Mahrische Taufer Jakob Hutter Peter Riedemann Peter Walpot Biblizismus Reformation als Wiederherstellung der neutestamentlichen Urgemeinde Gutergemeinschaft Huldrych Zwingli Erasmus von Rotterdam Hutterer in NordamerikaNiederdeutsche Taufer Melchior Hofmann Jan Matthijs Obbe Philips Dirk Philips Menno Simons Spiritualismus Apokalyptik die reine Gemeinde Altestenoligarchie christologischer Monophysitismus Andreas Bodenstein von Karlstadt Martin Luther Mennoniten Taufgesinnte Mennonitische Brudergemeinden in den Niederlanden Norddeutschland und Nord Mittel und Sudamerika Russlandmennoniten Weitere Differenzierungen Die Einteilung der Tauferbewegung in vier oder funf Richtungen kann im Blick auf die Vielfalt der in ihnen wirksamen Uberzeugungen und Krafte nur unscharf sein So schlug Heinold Fast im Anschluss an den Religionsgeschichtler Ernst Troeltsch und den Tauferforscher John Howard Yoder ein weiteres Schema zur Unterscheidung der verschiedenen Bewegungen innerhalb des linken Flugels der Reformation vor Dieses Schema das sich vor allem an fuhrenden Personlichkeiten sowohl der Taufer als auch der weiter gefassten Radikalen Reformation orientiert unterscheidet Taufer Spiritualisten Schwarmer und Antitrinitarier Die Gruppe der eigentlichen Taufer ist danach mit folgenden Namen in alphabetischer Reihenfolge verbunden Kaspar Braitmichel Konrad Grebel Balthasar Hubmaier Hans Hut Anneken Jans Felix Manz Pilgram Marbeck Dirk Philips Michael Sattler Leupold Scharnschlager Leonhard Schiemer Menno Simons und Die Spiritualisten werden durch folgende Namen reprasentiert Hans Denck Sebastian Franck und Kaspar Schwenckfeld Als Schwarmer werden gefuhrt Melchior Hofmann Andreas Karlstadt Thomas Muntzer Obbe Philips und Bernhard Rothmann Fur die Antitrinitarier innerhalb der radikalen Reformation stehen Sebastian Castellio Bernardino Ochino Michael Servet und Lelio Sozzini GegenwartFur ausfuhrlichere Informationen zu den gegenwartigen tauferischen Denominationen siehe Mennoniten Hutterer und Amische Nach Angaben der Mennonitischen Weltkonferenz gab es im Jahr 2009 weltweit etwa 1 6 Mio Taufer Die Zahl umfasst Mennoniten mitsamt den Brethren in Christ und verwandte Kirchengemeinschaften Die Taufer in Europa machten 2009 nur noch einen Anteil von etwa vier Prozent der weltweiten tauferischen Gemeinschaft aus Grossere mennonitische Gemeindeverbande bestehen hier unter anderem in Deutschland der Schweiz Frankreich und den Niederlanden Es gibt heute knapp 300 000 Amische dazu kommen etwa 60 000 bis 80 000 Mennoniten alter Ordnung die ahnlich wie die Amischen leben Die Zahl der Hutterer wird mit 40 000 bis 50 000 Personen angegeben Sowohl Amische als auch Hutterer leben heute nahezu ausschliesslich in Nordamerika In Nord Mittel und Sudamerika gibt es etwa 300 000 Russlandmennoniten die teilweise heute noch sehr traditionell leben ahnlich den Amischen und Mennoniten alter Ordnung In Nordamerika werden zum Teil auch die Bruderhofer die radikalpietistisch tauferischen Schwarzenau Bruder sowie die Anhanger Samuel Heinrich Frohlichs zu den Taufern gerechnet Insgesamt gibt es heute etwa 700 000 traditionelle Taufer die an der deutschen Sprache in Form ihrer jeweiligen Dialekte Pennsylvania Deutsch Plautdietsch Hutterer Deutsch Berndeutsch niederalemannisches Elsassisch festhalten Dazu wird Hochdeutsch fur die Bibel und im Gottesdienst verwendet Die Zahl dieser traditionellen Taufer steigt relativ schnell an da bis heute sehr grosse Familien die Regel sind Im Juli 2010 formulierte die Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes ein Schuldbekenntnis gegenuber den Taufern und bat mennonitische Christen um Vergebung fur die brutale Verfolgung im 16 und 17 Jahrhundert Dennoch werden lutherische Pastoren bis heute auf das von Philipp Melanchthon verfasste Augsburger Bekenntnis in dem die Taufer unter anderem fur ihre Gewaltfreiheit verdammt werden Artikel 16 nennt ausdrucklich die Verwerfung und Verdammung der pazifistischen Taufer ordiniert FilmKommune der Seligen im Lexikon des internationalen Films BRD 2005 Regie Klaus Stanjek Im Leben und uber das Leben hinaus Schweiz 2005 Regie Peter von Gunten Henker Osterreich 2005 Regie Simon Aebi The Radicals USA 1990 Regie Raul V Carrera Engl mit Untertiteln lauft ab und zu auf Bibel TV Ursula DDR Schweiz 1978 Regie Egon Gunther Konig der letzten Tage BRD 1993 Regie Tom ToelleLiteraturHans Joachim Hillerbrand Bibliographie des Taufertums 1520 1630 Gutersloh 1962 Ausfuhrliche Literaturverzeichnisse in Goertz 1980 S 209 219 und Stayer TRE 2001 S 615 617 Siehe auch Andreas Castelberger Bibliothek im Taufer Portal Peter Hoover Feuertaufe Das radikale Leben der Taufer eine Provokation Down to Earth Berlin 2006 ISBN 978 3 935992 23 7 Kaufmann Thomas Die Taufer Von der radikalen Reformation zu den Baptisten C H Beck Munchen 2019 ISBN 978 3 406 73866 1 Astrid von Schlachta Taufer Von der Reformation ins 21 Jahrhundert UTB 5336 Narr Francke Attempto Verlag Tubingen 2020 ISBN 978 3 8252 5336 3 Quellen TauferschriftenFelix Mantz Protestation und Schutzschrift Zurich 1524 1525 Konrad Grebel Brief an Thomas Munster Zurich 1524 Balthasar Hubmaier Von dem christlichen Tauff der Glaubigen 1525 Balthasar Hubmaier Ein gesprech Balthasar Huebmors von Fridberg Doctors auf Mayster Vlrichs Zwinglens zu Zurich Taufbuchlein von der Kindertauf 1526 Balthasar Hubmaier Ein Form ze Tauffen im Wasser Die vnnderrichten im glauben D Balthasar Hubmair von Budberg 1527 Hans Hut Von dem geheimnis der tauf baide des zaichens und des Wesens ein anfang eines rechten wahrhaftigen christlichen Lebens 1527 Hans Denck Von der waren lieb etc 1527 Pilgram Marbeck Clare Verantwurtung ettlicher Artickel so jetz durch irrige geyster schrifftlich vnnd mundtlich auschweben von wegen der ceremonien dess Newen Testaments 1531 Peter Riedemann Rechenschaft unserer Religion Leer vnd Glaubens von den Bruedern so man die Hutterischen nennt 1540 1541 Melchior Hoffmann Weissagung usz heiliger gotlicher geschrifft Von den trubsalen dieser letsten zeit Von der schweren hand vnd straff gottes uber alles gottloss wesen Von der zukunfft des Turkischen Thirannen vnd seines gantzen anhangs 1529 Bernd Rothmann Bekenntnisse von beyden Sacramenten Doepe vnde Nachtmaele der Praedicanten tho Munster 1533 Menno Simons Dat fundament des christelyken leers doer Menno Simons op dat alder corste geschreuen 1539 1540 QuellensammlungenQuellen zur Geschichte der Wiedertaufer QGWT Quellen zur Geschichte der Taufer QGT Quellen zur Geschichte der Taufer in der Schweiz QGTS Werner Raupp Hrsg Mission in Quellentexten Geschichte der Deutschen Evangelischen Mission von der Reformation bis zur Weltmissionskonferenz Edinburgh 1910 Erlangen Bad Liebenzell 1990 ISBN 3 87214 238 0 ISBN 3 88002 424 3 S 52 56 Missionarisches Wirken der Taufer u a Jorg Blaurock Felix Manz Hans Schlaffer Jakob Hutter Hutterer Hauptartikel Quellen zur Geschichte der Taufer Schriften gegen die TauferHuldrych Zwingli Uber Doctor Balthazars Touffbuchlin waarhaffte grundte antwurt Zurich 1525 Huldrych Zwingli Von dem Touff Vom Widertouff unnd vom Kindertouff Zurich 1525 Huldrych Zwingli In catabaptistarum strophas elenchus Zurich 1527 Konrad Schmid Ein Christliche ermanung zu warer Hoffnung in Gott und warnung vor dem abtrulligen Widertouff der da abwyset von Gott an die Christlichen Amplut zu Grunigen Zurich 1527 Karl Brennwald Johannes Oecolampadius Underrichtung von dem Widertauff von der Oberkeit und von dem Eyd auff Carlins N widertauffers artickel Basel 1527 Martin Luther Ein Brieff D M Luthers von den Schleichern und Winkelpredigern Wittenberg 1532 Johannes Calvin Brieve Instruction pour armer tous bons fideles contre les Erreurs de la secte commune des Anabaptistes Genf 1544 Heinrich Bullinger Der Widertoufferen Ursprung Furgang Secten Wasen furnemme und gemeine jrer Leer Artickel ouch jre Grund und warumm sy sich absunderind unnd ein eigne Kirchen anrichtind Zurich 1560 Philipp Melanchthon Unterricht Philip Melancht wider die Lere der Widerteuffer auss dem latein verdeutschet durch Just Jona Wittenberg 1528 Studien Fritz Blanke Bruder in Christo Die Geschichte der altesten Taufergemeinde Zollikon 1525 Zurich 1955 Winterthur 2003 ISBN 3 89490 501 8 Claus Peter Clasen Die Wiedertaufer im Herzogtum Wurttemberg und in benachbarten Herrschaften Stuttgart 1965 Claus Peter Clasen Anabaptism a Social History 1525 1618 Switzerland Austria Moravia South and Central Germany Ithaca 1972 Hans Jurgen Goertz Die Taufer Geschichte und Deutung Munchen 1980 ISBN 3 406 07909 1 Samuel Henri Geiser Die Taufgesinnten Gemeinden im Rahmen der allgemeinen Kirchengeschichte Courgenay 1971 Barbara Kink Die Taufer im Landgericht Landsberg 1527 28 St Ottilien 1997 ISBN 3 88096 887 X Franklin H Littell Das Selbstverstandnis der Taufer 1966 Marlies Mattern Leben im Abseits Frauen und Manner im Taufertum 1525 1550 Eine Studie zur Alltagsgeschichte Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 631 33331 5 Werner O Packull Die Hutterer in Tirol Fruhes Taufertum in der Schweiz Tirol und Mahren Innsbruck 2000 ISBN 3 7030 0351 0 James M Stayer The German Peasants War and Anabaptists community of goods Montreal 1991 ISBN 0 7735 1182 2 Andrea Strubind Eifriger als Zwingli Die fruhe Tauferbewegung in der Schweiz Berlin 2003 ISBN 3 428 10653 9 Riccarda Suitner Venice and the Radical Reformation Italian Anabaptism and Antitrinitarianism in European Context Gottingen 2024 Frank Michael Boeger Die christenkommunistische Bewegung der Anabaptisten von den Anfangen 1525 in Zurich bis zur globalen ethisch moralischen Bedeutung und Notwendigkeit in unserer Zeit Konigslutter 2004 Karl Hermann Kauffmann Michael Sattler ein Martyrer Jesu Christi der Tauferbewegung Lebensgeschichte incl der Schleitheimer Artikel Brosamen Verlag Albstadt 2010 ISBN 978 3 00 032755 1 Aufsatze und Sammelschriften The Anabaptist Vision In Church History 13 1 1944 S 3 24 und In Mennonite Quarterly Review April 1944 XVIII S 67 88 online auf mcusa archives org Deutsche Ubersetzung Das tauferische Leitbild In Guy F Hershberger Hrsg Das Taufertum Erbe und Verpflichtung Die Kirchen der Welt Reihe B Band II Stuttgart 1963 S 31 54 Richard van Dulmen Hrsg Das Tauferreich zu Munster 1534 1535 Dokumente Munchen 1974 ISBN 3 423 04150 1 Heinold Fast Hrsg Der linke Flugel der Reformation Klassiker des Protestantismus Bd 4 Bremen 1962 J F Gerhard Goeters Die Vorgeschichte des Taufertums in Zurich In Luise Abramowski J F Gerhard Goeters Ernst Bizer Hrsg Studien zur Geschichte und Theologie der Reformation Neukirchen Vluyn 1969 S 239 281 Hans Jurgen Goertz Hrsg Umstrittenes Taufertum 1525 1975 Neue Forschungen Gottingen 1975 ISBN 3 525 55354 4 Hans Jurgen Goertz Hrsg Radikale Reformatoren 21 biographische Skizzen von Thomas Muntzer bis Paracelsus Munchen 1978 ISBN 3 406 06783 2 Guy F Hershberger Hrsg Das Taufertum Erbe und Verpflichtung Die Kirchen der Welt Reihe B Band II Stuttgart 1963 engl The Recovery of the Anabaptist Vision Scottdale 1957 Urs B Leu Christian Scheidegger Hrsg Die Zurcher Taufer 1525 1700 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Walter Klaassen Anabaptism In Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia OnlineBelletristik Luther Blissett Ulrich Hartmann Q Roman Munchen 2002 ISBN 3 492 04218 X Georg Brun Die Augsburger Taufer Historischer Kriminalroman 2004 ISBN 3 7466 1425 2 Friedrich Durrenmatt Die Wiedertaufer Eine Komodie in zwei Teilen 1967 zuletzt Zurich 1998 ISBN 3 257 23050 8 Alfred Fankhauser Die Bruder der Flamme Zurich 1925 zuletzt Frankfurt am Main 1990 ISBN 3 518 40269 2 Gottfried Keller Ursula In Ders Zuricher Novellen 1878 zuletzt Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 618 68040 6 S 654 717 Friedrich Reck Malleczewen Bockelson Geschichte eines Massenwahns Berlin 1937 Nicholas Salaman Der Garten der Luste Ein Roman aus der Zeit der Wiedertaufer Diogenes Zurich 1995 ISBN 3 257 06073 4 Robert Schneider Kristus Roman Berlin 2004 ISBN 3 351 03013 4 Rosemarie Schuder Die Erleuchteten Vom armen Lazarus zu Munster in Westfalen Berlin 1968 zuletzt Rostock 2004 ISBN 3 89954 054 9 Katharina Zimmermann Die Furgge Roman Bern 2001 ISBN 3 7296 0321 3 WeblinksCommons Taufer Sammlung von Bildern und Audiodateien Portal Tauferbewegung Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Tauferbewegung Wiktionary Taufer Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Hans Jurgen Goertz Taufer Tauferische Bewegungen In Mennonitisches Lexikon Band 5 MennLex 5 Astrid von Schlachta Taufergemeinschaften Die Hutterer In Europaische Geschichte Online hrsg vom Institut fur Europaische Geschichte Mainz 27 April 2011 abgerufen am 12 Mai 2018 Peter von Gunten Im Leben und uber das Leben hinaus CINOV Filmproduktion 2005 archiviert vom Original am 14 Februar 2005 abgerufen am 12 Mai 2018 Dokumentarfilm Peter Hoover The Secret of the Strength What Would the Anabaptists Tell This Generation pdf 758 kB God s Word 28 Januar 2006 abgerufen am 12 Mai 2018 Carsten Fischer Die Taufer in Munster 1534 35 Recht und Verfassung einer chiliastischen Theokratie In forum historiae iuris 12 August 2004 archiviert vom Original am 11 September 2017 abgerufen am 12 Mai 2018 Rolf Christoph Strasser Die Zurcher Taufer 1525 Verlag der Evangelischen Fernbibliothek Wetzikon 2006 abgerufen am 12 Mai 2018 Rolf Strasser Munster Taufer 1534 1535 Der kurzlebige tauferische Stadtstaat in Westfalen und sein katastrophales Ende EFB Textarchiv 22 August 2011 abgerufen am 12 Mai 2018 Taufergeschichte In taeufergeschichte net Archiviert vom Original am 14 Marz 2016 abgerufen am 12 Mai 2018 Die Taufer Down to Earth Verlag archiviert vom Original am 11 Januar 2016 abgerufen am 12 Mai 2018 Texte Bucher und Links Der Versuch der Wiedertaufer in Munster das Reich Gottes zu errichten Gk Religion Jgst 11 der Lessingschule Bochum archiviert vom Original am 29 Marz 2004 abgerufen am 12 Mai 2018 Schulprojekt Taufermuseum Museumsdorf Niedersulz abgerufen am 12 Mai 2018 Der Martyrerspiegel Webseite uber die Martyrer der Tauferbewegung mit einer Gesamtausgabe des Martyrerspiegels Joel Laszlo Margret Hottingerin von Zollikckenn gitt ir antwurt Im Blog des Schweizerischen Nationalmuseums vom 8 Marz 2024Einzelnachweise und AnmerkungenDieser Begriff geht zuruck auf Roland H Bainton The Left Wing of the Reformation In The Journal of Religion Jg 21 Nr 2 1941 S 124 134 Vergleiche dazu Heinold Fast Hrsg Der linke Flugel der Reformation Bremen 1962 Harold S Bender The Anabaptist Vision Mennonite Church USA Historical Committee and Archives Herald Press 1944 archiviert vom Original am 24 Juni 2014 abgerufen am 12 Mai 2018 englisch Stayer Taufer TRE 2001 S 597 Johann Conrad Fusslin Beytrage zur Erlauterung der Geschichten des Schweitzerlandes Zurich 1741 1753 Bd I V hier Bd II 69 zitiert nach Clarence Bauman Gewaltlosigkeit im Taufertum Eine Untersuchung zur theologischen Ethik des oberdeutschen Taufertums der Reformationszeit Studies in the History of Christian Thought Bd III Leiden 1968 S XIII Anm 4 So wurde die Editionsreihe Quellen zur Geschichte der Wiedertaufer nach zwei Banden in Quellen zur Geschichte der Taufer umbenannt Vgl Stayer Packull Deppermann From Monogenesis to Polygenesis 1975 Hanspeter Jecker Taufer In Historisches Lexikon der Schweiz Vgl Goertz 1980 S 12f James M Stayer Tauferforschung In Mennonitisches Lexikon Band 5 MennLex 5 So dargelegt von Franz Graf Stuhlhofer Die Tauferbewegung begann um 1521 in Freikirchenforschung 31 2022 S 114 120 sowie in 500 Jahre Tauferbewegung sie begann um 1521 In Allianz Spiegel Nr 134 Marz 2021 S 17f sowie Als Taufen noch ein Schwerverbrechen war in Wiener Zeitung vom 22 Mai 2021 Goeters Wiedertaufer 1958 S 1812 QGTS Bd 1 Nr 12 S 11 Leu Scheidegger 2007 S 29f Blanke 1955 S 20f Leu Scheidegger 2007 S 43f Vgl Strubind Die Disputation vom Januar 1525 2004 S 337 351 Weltgemeinschaftssonntag 27 Januar 2013 PDF 101 kB Mennonitische Weltkonferenz abgerufen am 14 Juli 2013 Fritz Blanke Bruder in Christo Die Geschichte der altesten Taufergemeinde Zurich 1955 Zu Jorg Blaurock als Evangelist siehe J A Moore Der starke Jorg Kassel 1955 Fritz Blanke Taufertum und Reformation In Guy F Hershberger Hrsg Das Taufertum Erbe und Verpflichtung Stuttgart 1963 S 59f Seit 1523 war nur die evangelische Predigt erlaubt Das Abendmahl wurde bis Ostern 1525 in den Zurcher Kirchen nach romisch katholischem Ritus gefeiert allerdings ohne die in der Liturgie vorgesehenen Wandlungsworte s Fritz Blanke Taufertum und Reformation In Guy F Hershberger Hrsg Das Taufertum Erbe und Verpflichtung Stuttgart 1963 S 59f Fritz Blanke Taufertum und Reformation In Guy F Hershberger Hrsg Das Taufertum Erbe und Verpflichtung Stuttgart 1963 S 60 John H Yoder The Legacy of Michael Sattler Scottdale 1973 S 29f Vgl Haas 1975 Klaus Deppermann Melchior Hoffman Soziale Unruhen und apokalyptische Visionen im Zeitalter der Reformation Gottingen 1979 S 160 Goertz 1980 S 20ff Goertz 1980 S 23 Eduard Widmoser Das Taufertum im Tiroler Unterland Innsbruck 1948 S 14 So zum Beispiel von Sebastian Franck in seiner sogenannten Turkenchronik Zu unseren Zeiten sind drei furnehmlich Glauben auferstanden die grossen Anhang haben als Lutherisch Zwinglisch und Tauferisch Zitiert nach Alexander Nicoladoni Johannes Bunderlin und die oberosterreichischen Taufergemeinden in den Jahren 1525 1531 Berlin 1893 S 123 Gottfried Herrmann Luthers Absage an die Taufer pdf 450 kB Seminararbeit im Fach Kirchengeschichte an der Kirchlichen Hochschule Leipzig Marz 1975 S 1 27 abgerufen am 21 Juli 2018 der Verfasser ist seit 1989 Dozent fur Kirchengeschichte am Luth Theol Seminar Leipzig Veit Jakobus Dieterich Martin Luther Munchen 2017 ISBN 978 3 423 34914 7 S 108 Klaus Deppermann Melchior Hoffman Soziale Unruhen und apokalyptische Visionen im Zeitalter der Reformation Gottingen 1979 S 158 159 Martin Rothkegel Ausbreitung und Verfolgung der Taufer in Schlesien in den Jahren 1527 1548 Archiv fur schlesische Kirchengeschichte Nr 61 2003 ISSN 0066 6491 S 149 209 Siegfried Wollgast Morphologie schlesischer Religiositat in der fruhen Neuzeit Sozinianismus und Taufertum In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen ISSN 0177 5227 22 2003 S 419 448 Klaus Deppermann Melchior Hoffman Soziale Unruhen und apokalyptische Visionen im Zeitalter der Reformation Gottingen 1979 S 275 Zu den hier angegebenen Daten siehe Wolfgang Schafele Das missionarische Bewusstsein und Wirken der Taufer Dargestellt an oberdeutschen Quellen Neukirchen Vluyn 1966 S 34f Zitiert und ubersetzt nach S M Jackson Selected Works of Huldreich Zwingli Philadelphia 1901 S 127 Heinrich Bullinger Der Widertauffern Ursprung fol 15v Zitiert nach C A Cornelius Geschichte des Munsterischen Aufruhrs 2 Auflage Leipzig 1860 S 52 Franz Agricola Erster evangelischer Prozess wider allerlei grausame Irrtumer der Wiedertaufer 1586 zitiert nach Karl Rembert Die Wiedertaufer im Herzogtum Julich Berlin 1899 S 564 Gustav Dossert Hrsg Quellen zur Geschichte der Wiedertaufer Band I Herzogtum Wurttemberg Leipzig 1930 S 210ff Eine Sammlung weiterer Gegner Zeugnisse findet sich bei Harold S Bender Das tauferische Leitbild In Das Taufertum Erbe und Verpflichtung Stuttgart 1963 S 45ff Brief Konrad Grebels an Thomas Muntzer Zurich 5 September 1524 engl Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive eingesehen am 24 Januar 2010 Dieser Brief hat Muntzer nicht erreicht Schleitheimer Artikel Schleitheimer Tauferbekenntnis 2 Website des Schleitheimer Museums S 14 abgerufen am 13 Mai 2018 Das Zitat entstammt dem Artikel VI Vom Schwert Lars Jentzsch Die Glaubenslehren der Schweizer Taufer In taufergeschichte net Archiviert vom Original am 24 September 2015 abgerufen am 13 Mai 2018 Vgl dazu die Formulierungen in zahlreichen Kirchenordnungen des 16 Jahrhunderts zum Beispiel die Kirchenordnung Pfalz Zweibrucken 1557 in Emil Sehling Begr Die Evangelischen Kirchenordnungen des 16 Jahrhunderts Band 18 Rheinland Pfalz I S 136 Barbara Stollberg Rilinger Einfuhrung in die Fruhe Neuzeit Website des Historischen Seminars der Uni Munster Wikibooks Entstehungsgeschichte der Hutterer Emil Sehling Begr Die Evangelischen Kirchenordnungen des 16 Jahrhunderts Band 16 Baden Wurttemberg II S 335f Vgl dazu Auszug aus dem Martyrerspiegel englisch eingesehen am 22 Februar 2009 Martyrer In Christian Hege Christian Neff Hrsg Mennonitisches Lexikon Band III Eigenverlag Karlsruhe 1958 S 47 Rudolf Wolkan Hrsg Geschicht Buch der Hutterischen Bruder Wien 1923 Im vorangestellten Register des Buches findet sich auf S XXXII ff eine chronologische Zusammenstellung der beschriebenen Tauferschicksale auf Seite 182ff findet sich eine Tafel der Martyrer im Zeitraum 1527 bis 1544 Mennonitisches Lexikon Band IV 1967 Gottfried Seebass Irene Dingel Christine Kress Hrsg Die Reformation und ihre Aussenseiter Gesammelte Aufsatze und Vortrage Brill 1997 S 281 Gerhard Florey Geschichte der Salzburger Protestanten und ihrer Emigration 1731 32 Studien und Texte zur Kirchengeschichte und Geschichte 1 Bd 2 2 Auflage Bohlau Wien u a 1986 ISBN 3 205 08188 9 S 49 50 Wolfgang Krauss Niemanden zu sich hereinlassen oder Kundigen wir die Mennistenkonzession nach 350 Jahren Zur Tiefenstruktur mennonitischer Identitat am Beginn des 3 Jahrtausends pdf 92 kB Down to Earth Verlag 23 Oktober 2004 S 3 archiviert vom Original am 19 September 2011 abgerufen am 12 Mai 2018 Krauss spricht von Ekklesiozid Kirchenmord in Parallele zum Genozid Volkermord Gottfried Seebass Irene Dingel Christine Kress Hrsg Die Reformation und ihre Aussenseiter Gesammelte Aufsatze und Vortrage Brill 1997 S 281 Homepage Reinhard Bingener Versohnung nach 500 Jahren In Frankfurter Allgemeine Zeitung 24 Juli 2010 abgerufen am 13 Mai 2018 Diese Bezeichnung geht auf einen 1941 erschienenen Aufsatz von Roland Herbert Bainton zuruck The Left Wing of the Reformation In Journal of Religion Nr 21 1941 S 124 134 Im deutschsprachigen Raum wurde sie vor allem durch die von Heinold Fast verfasste Taufergeschichte Der linke Flugel der Reformation Bremen 1962 bekannt Zitiert nach Paivi Raisanen Ketzer im Dorf Visitationsverfahren Tauferbekampfung und lokale Handlungsmuster im fruhneuzeitlichen Wurttemberg UVK Konstanz 2011 ISBN 978 3 86764 255 2 S 339 Zitiert nach Urs B Leu Christian Scheidegger Hrsg Das Schleitheimer Bekenntnis 1527 Einleitung Faksimile Ubersetzung und Kommentar Achius Zug 2004 ISBN 3 905351 10 2 S 12 Der Unterschied liegt in der Beurteilung der Mennoniten Wahrend die Mennoniten sich selbst als direkte Nachfahren der Schweizer Bruder sehen und Menno Simons nur als fuhrende Personlichkeit dieser Richtung im niederlandischen und norddeutschen Raum Quelle halten andere die Mennoniten fur eine durchaus eigenstandige Bewegung die nach der Katastrophe von Munster andere tauferische Richtungen darunter die Schweizer Bruder sammelte und fur eine langere Zeitspanne integrierte Paul Wappler Die Tauferbewegung in Thuringen von 1526 1584 Hrsg Verein fur Thuringische Geschichte und Altertumskunde Verlag von Gustav Fischer 1913 Jan J Kiewiet Pilgram Marbeck Kassel 1958 S 54ff World Mennonite Membership Distribution bei GAMEO Dieter Gotz Lichdi Die Mennoniten in Geschichte und Gegenwart Von der Tauferbewegung zur weltweiten Freikirche Grossburgwedel 2004 S 452 Heinold Fast Der linke Flugel der Reformation Bremen 1962 S IX XXXV Heinold Fast Der linke Flugel der Reformation Bremen 1962 S 318 Das Bekenntnis des Obbe Philips ist nicht das Glaubenszeugnis eines Schwarmers sondern das eines Spiritualisten Es gehort eigentlich nicht hierher Ferne Burkhardt New global map locates 1 6 million Anabaptists Mennonite World Conference archiviert vom Original am 29 Oktober 2012 abgerufen am 12 Mai 2018 L Jentsch Amische Taufergeschichte net archiviert vom Original am 24 September 2015 abgerufen am 23 Mai 2018 L Jentsch Hutterer Taufergeschichte net archiviert vom Original am 24 September 2015 abgerufen am 23 Mai 2018 LWB Vollversammlung bittet MennonitInnen um Vergebung Lutherischer Weltbund Elfte Vollversammlung 22 Juli 2010 archiviert vom Original am 20 Marz 2012 abgerufen am 13 Mai 2018 Nach fruherer Verfolgung Lutheraner versohnen sich mit Mennoniten In Tagesschau ARD 22 Juli 2010 archiviert vom Original am 25 Juli 2010 abgerufen am 13 Mai 2018 Okumene Experte Vergebungsbitte der Lutheraner ist historischer Akt Normdaten Sachbegriff GND 4078126 4 GND Explorer lobid OGND AKS