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Dieser Artikel behandelt das Bauwerk Zur Rose siehe Ulmer Münster Rose Das Münster Unserer Lieben Frau zu Ulm kurz Ulmer

Ulmer Münster

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Dieser Artikel behandelt das Bauwerk. Zur Rose siehe Ulmer Münster (Rose).

Das Münster Unserer Lieben Frau zu Ulm, kurz Ulmer Münster, ist ein gotischer Sakralbau in der baden-württembergischen Stadt Ulm und Pfarrkirche der dort ansässigen evangelischen Gemeinde. Der 1890 vollendete 161,53 Meter hohe Turm ist der höchste Kirchturm der Welt. Der Grundstein des Münsters wurde 1377 gelegt, als Ulm eine Reichsstadt und noch vorreformatorisch römisch-katholisch war. Die Predigten des Ulmer Reformators Konrad Sam (ab 1524) begleiteten die graduelle Einführung der Reformation in Ulm. 1530 fiel die Entscheidung in einer Bürgerabstimmung zugunsten des evangelischen Bekenntnisses mit einer Mehrheit von sieben Achteln. So wurde das Ulmer Münster ein Gotteshaus der evangelischen Kirche. Es war bis 1894 im Besitz der Stadt Ulm und kam danach in den Besitz der evangelischen Kirchengemeinde Ulm. Das Münster überstand die Luftangriffe auf Ulm 1944/1945 in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs, vom Einschlag eines Sprengbomben-Blindgängers in den Chorraum abgesehen, weitgehend unbeschädigt.

Bedeutung

Das Ulmer Münster ist die größte gotische Kirche in Süddeutschland und Kulturdenkmal. Es hat mit 161,53 m Höhe den bis heute höchsten Kirchturm der Welt. Der Chor des Münsters wird von den beiden Chortürmen flankiert, die mit ihrer Höhe von 86 m zur Gruppe der besonders hohen Türme gehören. Das Kirchengebäude ist 123,56 Meter lang und 48,8 Meter breit. Das Mittelschiff hat eine Höhe von 41,6 Metern, die Höhe der Seitenschiffe beträgt 20,55 Meter. Das Münster hat ein Volumen von rund 190.000 Kubikmeter, und der hohe Westturm belastet die Fundamente mit einer Masse von 51.500 Tonnen.[A] Bei der Grundsteinlegung 1377 plante man die Pfarrkirche als eine Kirche der Bürger. Sie wurde von den weniger als 10.000 Bürgern der Stadt finanziert. Das Münster war nie ein Bischofssitz. Deswegen waren von Beginn an nur ein zentraler Westturm und zwei Chortürme vorgesehen (vgl. Abbildung des Grundsteinreliefs). Hauptfassaden mit zwei flankierenden Türmen waren im Allgemeinen Bischofskirchen und Abteien vorbehalten. Aus ähnlichem Grund besitzt das Ulmer Münster auch keine Krypta, die als Herrscher- oder Bischofsgrablege hätte dienen können. Als Grablegen dienten im Münster andere Bereiche und zahlreiche an die Kirche angebaute Kapellen für Patrizierfamilien, die heute teilweise nicht mehr erhalten sind.

Zweckdienlich sind die verwendeten Baumaterialien: Alle Kanten des Kirchenschiffs und fast alle Teile der Türme sind aus Sandstein (in neugotischen Teilen teilweise auch Kalkstein) mit üppigen Steinmetzarbeiten. Dadurch fällt wenig auf, dass die Außenmauern größtenteils aus Backstein errichtet sind, der auch offen in den Fassaden zutage tritt. Damit steht das Münster einerseits stilistisch den klassischen Werksteinbauten der Gotik der Île de France und der Champagne ebenso nahe wie das Freiburger Münster oder der Frankfurter Dom, lässt sich andererseits aber auch als Backsteinkirche betrachten. Unter diesen liegt sie im Volumen dann hinter San Petronio in Bologna, aber etwa gleichauf mit der Münchner Frauenkirche und der Danziger Marienkirche. Inwieweit diese Backsteinsichtigkeit jedoch ursprünglich als Stilmittel beabsichtigt war, ist aufgrund des ästhetisch wenig absichtsvoll wirkenden, rein bautechnisch bedingten Wechsels zwischen Stein- und Ziegelmauerwerk, der weitestgehend fehlenden plastischen Gestaltung des Ziegelmauerwerks und zahlreicher Putzreste mit aufgemaltem Mauerwerk fraglich. Vielmehr muss – zumindest für den mittelalterlichen Bauabschnitt – davon ausgegangen werden, dass für die Verwendung des Ziegelmauerwerks weniger ästhetische, sondern rein bautechnische bzw. bauphysikalische Gründe entscheidend waren und ein großer Teil des heute offen zutage tretenden Ziegelmauerwerks ursprünglich nicht „auf Sicht“ angelegt war, sondern unter Putz und einem gemalten „Steinquaderwerk“ verborgen lag.

Das Münster bot im Mittelalter ohne Sitzgelegenheiten Platz für 20.000 bis 22.000 Menschen im Stehen. Heute bietet es 2.000 Sitzplätze in der normalen Bestuhlung. Beim Württembergischen Landesposaunentag, der alle zwei Jahre in Ulm stattfindet, haben durch zusätzliche Sitzgelegenheiten 4.500 Bläser mit Instrumenten Platz im Münster.

Der Hauptturm kann normalerweise über 768 Stufen bis zu einer Galerie im oberen Drittel des Turmhelms in einer Höhe von 143 m bestiegen werden. Aktuell ist ein Aufstieg aus Sicherheitsgründen nur bis zur zweiten Ebene über 520 Stufen auf 102 m Höhe möglich (Stand: September 2024). Von hier bietet sich ein Panorama der Stadt und ihrer Umgebung. An einigen Tagen im Jahr ist bei Föhn der Blick über ganz Oberschwaben bis zu den Alpen möglich.

vergrößern und Informationen zum Bild anzeigen
360°-Panorama vom Turm des Ulmer Münsters

Geschichte

Pfarrkirche vor 1377

Die alte Stadtpfarrkirche Ulms lag außerhalb der Stadtummauerung nördlich des Michelsbergs, der, wie viele nach dem Erzengel Michael benannte Erhebungen, in vorgeschichtlicher Zeit wahrscheinlich ein Wotansheiligtum trug. Sie war eine Liebfrauenkirche, weshalb die zu ihr hinausführende Straße Frauenstraße und das Tor Frauentor hieß. Der Grund für diese außergewöhnliche Situation ist nicht bekannt. Friedrich Pressel nimmt an, dass die Kirche, die erst 1092 erstmals in einer Urkunde genannt wird, vorkarolingischen Ursprungs war und zu den Mutterkirchen der Region gehörte. Die legendarische Ortsüberlieferung, die die Gründung der Ulmer Pfarrkirche in das Jahr 600 verlegt, habe insofern einen historischen Kern. Erst danach seien weiter südlich die Königspfalz und der Reichenauer Klosterhof als Siedlungskerne der späteren Stadt entstanden.

Felix Fabri († 1502) berichtet, die alte Pfarrkirche sei zeitgleich mit dem Neubau abgerissen und ihre Steine für das Münster verwendet worden. Die Existenz der alten Kirche ist jedoch bis ins 15. Jahrhundert belegt, und erst 1532 schreibt ein Zeitzeuge, sie sei gänzlich verschwunden.

Erste Bauperiode 1377–1543

Da die Stadt Ulm im 14. Jahrhundert immer wieder in kriegerische Konflikte verwickelt war, ihre Pfarrkirche aber vor den Toren der Stadt stand (heute liegt dort der Hauptfriedhof), strebten die Bürger an, innerhalb der Stadtmauern eine neue Kirche zu errichten. Sie waren es leid, von der Kirche abgeschnitten zu sein, wie es zum Beispiel 1376 bei der Belagerung Ulms durch Kaiser Karl IV. geschehen war. Außerdem wollten sie sich vom Kloster Reichenau unabhängig machen, das sich die Kirche 1327 inkorporiert hatte und von den Einkünften ihrer Güter profitierte, ohne die Baulast zu tragen.

Die Ulmer beschlossen also, die Kirche innerhalb der Stadtmauer neu zu bauen, finanziert durch die Einwohner selbst. Die Stadt hatte zu jener Zeit kaum 10.000 Bewohner. Am 30. Juni 1377 (nach der Inschrift auf dem Gründungsrelief im Münster) fand die Grundsteinlegung durch den Bürgermeister Ludwig Krafft und unter dem Baumeister Meister Heinrich II. Parler statt. Dieser hatte zuvor Erfahrungen am Heilig-Kreuz-Münster in Schwäbisch Gmünd gesammelt. Von Meister Heinrich II. Parler, der bereits vorher an der alten Pfarrkirche Ulms mitgearbeitet hatte, stammt offensichtlich auch der Bauplan für das Ulmer Münster. Dieser Plan beinhaltete eine Hallenkirche mit drei etwa gleich hohen Schiffen, einem Westturm und zwei Chortürmen. Er erbaute den Chor und die unteren Teile der Chorflankentürme.

Der Chor, der eine Länge von 29 Metern und eine lichte Breite von 15 Metern hat, ließ bereits damals die Ausmaße des geplanten Projektes erkennen. An der Grundsteinlegung wirkten auch die Frauen der Ulmer Sammlung mit, was auf einer späteren Darstellung dieses Ereignisses zu sehen ist.

1381 wurde die Baustelle von Meister Michael Parler übernommen, der zuvor an der Dombauhütte in Prag gewirkt hatte. Er führte den Bau im Langhaus weiter, das zunächst als dreischiffige Hallenkirche mit annähernd gleich breiten und hohen Schiffen konzipiert wurde. Von 1387 bis 1391 übernahm Meister Heinrich III. Parler die Leitung der Bauhütte.

1392 wurde Ulrich Ensinger, auch Ulrich von Ensingen genannt, die Bauleitung übertragen, der zuvor in Prag und am Straßburger Münster gewirkt hatte. Er träumte von einem über 150 m hohen Hauptturm. Damit die Proportionen ausgewogen waren, sollte nun das Schiff deutlich höher werden, als die Parlers vorgesehen hatten, also eine Basilika errichtet werden. Die Planänderung ist gut zu erkennen am Höhenunterschied zwischen Mittelschiff und Chor. Am 25. Juli 1405 wurde das Münster geweiht, lediglich bedeckt durch ein provisorisches Notdach. Mit Matthäus Ensinger übernahm 1446 der Sohn von Ulrich die Bauleitung (bis 1463). Er vollendete 1449 das Chorgewölbe und 1452 das Gewölbe des Nordschiffes. Nach Matthäus’ Tod 1463 übernahm dessen Sohn Moritz Ensinger die Bauleitung. Er wölbte das Mittelschiff ein und errichtete bis 1471 das neue Sakramentshaus. Nach dem Konzept seines Großvaters war das Münster nun vollends eine Basilika.

Der neue Baumeister Matthäus Böblinger änderte 1477 die Pläne, vor allem die des Hauptturms. In seine Zeit (bis 1494) fielen die ersten massiven Schäden: Die nun unterschiedlich hohen, aber gleichermaßen ausladenden Gewölbe drohten 1492 die Pfeiler zu verbiegen und das Bauwerk zum Einsturz zu bringen. Die Nordwand des Mittelschiffs weist noch heute eine Abweichung aus dem Lot von bis zu 27 cm auf. Der Baumeister Burkhard Engelberg aus Augsburg übernahm den Bau und führte die notwendigen Sicherungen durch: Verstärkung der Fundamente des Westturms, Abbruch der schweren Seitenschiffgewölbe, Unterteilung der Seitenschiffe durch schlanke Pfeiler und Aufbau von leichteren Gewölben. Die schlanken Gewölbe der neuen paarigen Seitenschiffe liegen etwa in derselben Höhe wie die abgebrochenen breiten. Obwohl man mit einigem Aufwand eine Katastrophe abgewendet hatte, stand das Gemäuer noch dreieinhalb Jahrhunderte lang ohne die bei den meisten gotischen Basiliken üblichen Strebebögen.

  • Nördliche Seitenschiffe, mittlerer Reichsadler bei Unterteilung übermauert
  • Nördliche Seitenschiffswand und Obergaden
  • Chor
  • Tür in Nebenportal mit Blattmaske

Während die Mauern des Chors, der Seitenschiffe und der Turmbasis größtenteils in Backstein errichtet worden waren und auch in diesem Material vollendet wurden, besteht das Mauerwerk der durch die Planänderungen hinzugekommenen Obergaden des Mittelschiffs überwiegend aus Werkstein. Der im Mittelalter am Münster verwendete Naturstein ist größtenteils Sandstein aus Steinbrüchen bei Isny. Kalkstein aus der nahen Alb wurde nur in geringem Maße verbaut.

1530/1531 traten die Ulmer Vollbürger bei einer namentlichen Abstimmung mit einer Mehrheit von sieben Achteln zum evangelischen Glauben über. Beim anschließenden Bildersturm am 19. Juni 1531 wurden über 60 Altäre entfernt, auch der Hauptaltar, und die Reliefs am Kanzelkorb zerstört. Zuvor hatte der Rat der Stadt aber den Besitzern der Altäre seine Absicht mitgeteilt, sodass diese ihre Altäre in Sicherheit bringen konnten. Übrig gebliebene Altäre brachte die Stadt in ihr Magazin. Einige davon sind inzwischen in Dorfkirchen der Umgebung aufgestellt, z. B. in Scharenstetten.

1543 kam es aufgrund von innenpolitischen Spannungen, aber auch wegen der Reformation und schlicht durch Geldknappheit zum Baustillstand des fast fertigen Gebäudes. Der Hauptturm hatte zu dieser Zeit eine Höhe von rund 100 m, die Chortürme waren jeweils etwa 32 m hoch. Von 1543 an ruhte der Bau für über 300 Jahre. Im Kupferstich von etwa 1650 in De Merian Sueviae ist der bauliche Zustand am Ende des ersten Bauabschnittes dargestellt.

  • Ulmer Münster um 1643, von Merian
  • Ulmer Münster 1887, mit neugotischen Strebebögen und Chortürmen
  • Ulmer Münster mit allen neugotischen Zutaten

Zweite Bauperiode 1844–1890

1817 wurden bei Malerarbeiten die Fresken im Innern des Münsters hellgrau übermalt. Mit dem Einzug eines neuen Wohlstandes wurde ab 1844 am Münster wieder weitergebaut. Baumeister in dieser Zeit waren bis 1870 Ferdinand Thrän und danach Ludwig Scheu (1871–1880). Die über die Seitenschiffe hinwegführenden neu entworfenen Strebebögen stabilisierten das Mittelschiff. Die Fialen dieses Strebwerkes haben ein historisches Vorbild, die westlichste Fiale der Südseite ist noch mittelalterlich. Auch die Arbeit an den Chortürmen begann mit Sicherungsmaßnahmen. Ihre Vollendung folgte zwar mittelalterlicher Absicht, aber mittelalterliche Pläne lagen hier nicht vor, so dass Obergeschosse und Turmhelme eine Neuschöpfung Scheus sind. Außerdem wurde der Chor äußerlich erhöht und erhielt dabei die als neugotisch zu bezeichnende Zwerggalerie.

Ab 1880 mussten erneut Erhaltungsmaßnahmen eingeleitet werden, bevor 1885 mit der Vollendung des Haupt- bzw. Westturms begonnen wurde. Mit dem Aufsetzen einer Kreuzblume wurde dieser am 31. Mai 1890 vollendet, und das Münster hatte sein heutiges Aussehen erhalten. Die Leitung für diesen Bauabschnitt hatte August von Beyer. Der Hauptturm wurde dabei gegenüber den ursprünglichen Plänen um zehn Meter erhöht. Bei genauer Betrachtung kann man an der höchsten Plattform auch einen leichten Knick feststellen. Es wurde spekuliert, diese Änderung sei vorgenommen worden, damit der Turm mit etwas über 161 Metern den Kölner Dom (157 Meter) überragen sollte. Diese Darstellung wurde von Ulmer Seite jedoch stets bestritten. Während der Turmerhöhung wurde auch der Holzdachstuhl durch einen stählernen ersetzt.

Am 28. Juni 1890 wurde die Fertigstellung mit einem Festakt gefeiert, bei dem 320 Sängerinnen und Sänger unter der Leitung des Münsterorganisten Johannes Graf das Oratorium Elias von Felix Mendelssohn Bartholdy aufführten. Der Chor gründete sich noch im selben Jahr als Verein für klassische Kirchenmusik.

Ab dem 20. Jahrhundert

Bei den verheerenden Fliegerangriffen auf Ulm am 17. Dezember 1944 wurde das Münster kaum beschädigt, obwohl fast sämtliche anderen Gebäude des Münsterplatzes schwer getroffen wurden. Nur die aus dem 19. Jahrhundert stammenden Fenster wurden zerstört; andere kunsthistorisch bedeutende mittelalterliche Chorfenster waren vorher aus der Kirche ausgelagert worden. Am 1. März 1945 durchschlug eine 500-kg-Bombe das Dach und das Chorgewölbe, ohne zu explodieren. Der Blindgänger blieb mehrere Tage in der Kirche liegen, bis mutige Männer ihn hinausschafften. Die zerstörten Sandstein-Gewölberippen wurden mit Stahlbeton rekonstruiert, die reparierten Stellen des Gewölbes mit Kalkzementputz überdeckt. Beide Materialien zeigen ein unterschiedliches Verhalten hinsichtlich thermischer Ausdehnung, so dass seit dieser Reparatur immer wieder Risse auftraten. Nachdem mehrmals Putzbrocken in den Chorraum fielen, wurde das Problem mit einer Ende 2018 begonnenen Sanierung behoben.

Ab 2015 wurden der Brandschutz gründlich überarbeitet und dafür umfangreiche technische Einrichtungen installiert. Dabei erneuerte man auch die größtenteils noch von 1890 stammende Elektrik, für welche damals stoffummantelte Kabel verwendet worden waren.

Um den Bauzustand des Münsters zu erhalten, werden jährlich mehrere hunderttausend Euro ausgegeben. Im Jahr 2015 wurde anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Fertigstellung eine bewegliche LED-Lichtkonstruktion installiert. Damit illuminierten 23 Scheinwerfer die Turmspitze kontrastreich.

Kunstwerke im und am Münster

Erster Bauabschnitt: Spätmittelalter (1377–1543)

Gestaltung der Portale

Bemerkenswert sind die Darstellungen in den Tympana der Portale des Münsters. Jene weisen ein überaus komplexes und ausgefeiltes theologisches Programm auf. Im Gegensatz zu den meisten Tympana des Hauptportals (Westportal) befindet sich im – in einer dreijochigen Vorhalle gelegenen – Tympanon des Hauptportals des Ulmer Münsters nicht nur eine (sehr im Hintergrund in den drei Ecken des Tympanons angeordnete) Darstellung des Jüngsten Gerichts, sondern als Hauptmotiv eine Darstellung der Schöpfungsgeschichte, welche wohl in den 1380er Jahren entstanden ist. Gott erschafft hier die Erde als eine sich drehende Kugel, welche von „Planetenkugeln“ umgeben ist; ein Hinweis darauf, dass man im Mittelalter schon wusste, dass die Erde eine Kugel ist (vgl. auch das Portal an der Nordseite des Freiburger Münsters).

Wie auch andere Darstellungen im Münster (z. B. die Philosophen des Chorgestühls) verweist auch diese eher auf antike Weltbilder als auf wortgetreu übernommene Schilderungen der Bibel. Die Darstellung des Tympanons vereint somit Anfang und Ende der „Weltgeschichte“, wie sie in der Bibel geschildert sind, und verweist zugleich in sehr komplexer Weise auf Christus, der in der Bibel als Alpha und Omega, Anfang und Ende, Weltenrichter und leidender Mensch bezeichnet wird. Dies spiegelt sich auch in der unterhalb des Tympanons gelegenen Darstellung des Schmerzensmanns von Hans Multscher am Mittelpfeiler zwischen den beiden Portaltüren wider. Der Schmerzensmann ist an der Stelle eine Kopie, das Original befindet sich inzwischen im Innern des Münsters am südwestlichen Chorpfeiler. Die Skulptur des Schmerzensmanns stiftete 1429 der Ulmer Goldschmied Laux Hutz d. Ä. Das Gewände des Hauptportals ist von zahlreichen Heiligenfiguren aus Holz, welche lediglich eine gemalte „Steinfassung“ aufweisen, umgeben. Bemerkenswert sind auch die in der Nachfolge des sogenannten „internationalen Stil“ gehaltenen Figuren an den Pfeilern der Vorhalle, die Meister Hartmann zugewiesen werden.

Am kleinen Marienportal (Nordwestportal) sind die Geburt Jesu und die Anbetung durch die Könige dargestellt. Das Tympanon stammt aus dem Jahre 1356 und wurde von der alten Pfarrkirche „Unserer lieben Frau über dem Felde“ übernommen. Das Passions- oder auch Reformationsportal (Nordostportal, um 1370) zeigt Szenen der Passion Christi. Am Südostportal, dem Braut- oder Gerichtsportal, ist die Darstellung des Jüngsten Gerichts (1360) zu sehen, welche wohl ebenfalls von der alten Pfarrkirche stammt. Das prächtigste und größte Portal ist das große Marienportal (Südwestportal), dessen Darstellungen wahrscheinlich ursprünglich für das Hauptportal vorgesehen waren. Das Tympanon (1380) zeigt Motive aus dem Marienleben. Darunter befinden sich drei Reliefs (wohl von 1400). Das linke Relief zeigt die Anbetung des Kindes durch die Heiligen Drei Könige. Das rechte Relief stellt die Geburt Christi dar, im mittleren Viereckblock ist der Zug der Heiligen Drei Könige zum Kind zu sehen.

  • Tympanon des Hauptportals
  • Tympanon des kleinen Marienportals
  • Passionsportal
  • Tympanon des Passionsportals
  • Tympanon des Gerichts- oder Brautportals
  • Tympanon des großen Marienportals

Chorfenster

Der Chorabschluss besteht aus fünf Seiten eines regelmäßigen Zehnecks. Die über 15 Meter hohen Fenster im Chor stammen aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Diese Fenster sind, wenn man mit Blickrichtung zum Choraltar nach dem halb hohen Fenster von links nach rechts beginnt:

  • Fenster der beiden Johannes, Werkstatt Jakob Acker der Ältere Ulm, nach 1385 entstanden, das zweitälteste Fenster des Münsters – Dieses Fenster erzählt im oberen Teil die biblischen Geschichten von Johannes dem Täufer (von oben nach unten): die Taufe Jesu durch Johannes, der predigende Vorläufer, das Gastmahl des Herodes und die Enthauptung und Grablegung des Rufers in der Wüste. Im unteren Teil sind die Legenden des Jüngers Johannes dargestellt.
  • Kramerfenster, Straßburger Werkstattgemeinschaft des Peter Hemmel von Andlau, um 1480 – Dieses Fenster wurde von der Kramerzunft (d. h. Krämer bzw. Kaufleute) gestiftet und wurde wohl an Stelle eines älteren Fensters, welches von Jakob Acker stammte, eingebaut. Im unteren Teil sind die Kronenwappen der Stifter zu sehen. Darüber befindet sich eine Wurzel-Jesse-Darstellung. Im oberen Teil sind sechs Bilder der Weihnachtszeit dargestellt: Verkündigung an Maria, die Heimsuchung, Geburt Jesu, die Beschneidung, die Könige und die Darstellung im Tempel.
  • Ratsfenster, Straßburger Werkstattgemeinschaft des Peter Hemmel von Andlau, um 1480 – Das Fenster, das vom Rat der Stadt gestiftet wurde, ist wohl ebenfalls an Stelle eines älteren Fensters eingebaut worden. Es steht in der Mittelachse des Chors und ist ein Christusfenster, welches von unten nach oben zu lesen ist: Ganz unten in der Mitte ist der Reichsadler und zwei Ulmer Wappen zu sehen. Links daneben sind die Schutzpatrone Antonius und Vincenz und rechts daneben St. Martin mit dem Bettler dargestellt. Darüber sind von links nach rechts zu finden: die Versuchung Jesu, das kanaanäische Weib und eine Heilung. Darüber sind kunstvolle Baldachine ausgeführt, über denen (von links) zu sehen sind: die Speisung der Fünftausend, die versuchte Steinigung und der Einzug in Jerusalem. Im oberen Teil des Fensters sind dann noch über die gesamte Fensterbreite die Auferstehung und über weiteren Baldachinen die Himmelfahrt des Herrn dargestellt. Die sich früher darüber im Maßwerk befindende Gestalt des Gottvaters und vier musizierende Engel wurden 1945 zerstört.
  • Anna-Marienfenster, Werkstatt Jakob Acker, um 1385 – Dieses Fenster gilt als ältestes Fenster des Münsters und wurde durch die Zunft der Weber gestiftet, wohl deswegen, weil Maria eine Tempelweberin war und Anna die Patronin der Weber ist. Es zeigt in 20 vergleichsweise kleinflächigen Szenen Annens Legende sowie Mariens Geburt, die von oben nach unten zu lesen sind: Joachims Zurückweisung vom Tempeldienst, seine Flucht in die Wüste, die Engels-Erscheinung, das Treffen beider an der goldenen Pforte. Darunter dann in der fünften Zeile: Mariens Geburt, der Tempelbesuch und die Tempeljungfrau Maria beim Weben. Weiter dann die Werbung um Maria, die Vermählung, Joseph auf Reisen und Maria allein, die Verkündigung, Mariens Besuch bei Elisabeth, Josephs Traum und die Geburt Jesu. In der untersten 13. Zeile, die wohl erst später hinzugefügt wurde, ist noch das Erscheinen der drei Könige, die Flucht nach Ägypten und der Kindermord dargestellt.
  • Fenster der fünf Freuden Mariens, Werkstatt Jakob Acker, um 1400 – Dieses Fenster ist ebenfalls eine Stiftung der Weberzunft und ist von unten nach oben zu verstehen mit folgenden Bildern: Geburt Christi, Anbetung der Könige, Darstellung im Tempel, Mariens Tod und die Aufnahme in den Himmel.
  • Medaillonfenster, Werkstatt Jakob Acker, um 1404 bis 1408 – Dieses Fenster befindet sich an der geraden Südwand und beinhaltet Themen aus den Evangelien der Fastenzeit, wie zum Beispiel: die Speisung der Fünftausend oder die Auferweckung des Lazarus.

Chorgestühl

Der Dreisitz und das Chorgestühl mit Hunderten aus Eichenholz geschnitzten Figuren ist eines der berühmtesten und schönsten Gestühle der deutschen Gotik. Es wurde zwischen 1469 und 1474 von dem Schreiner und Bildhauer Jörg Syrlin d. Ä. unter Mitarbeit des Bildhauers Michel Erhart (besonders die Büsten auf den Seitenwangen) angefertigt. Es zählt neben dem Chorgestühl in St. Martin zu Memmingen zu den bedeutendsten gotischen Gestühlen in Deutschland. Der Dreisitz von 1468 unter dem Chorbogen ist ein Probestück Jörg Syrlins d. Ä., bevor der Rat der Stadt ihm den Auftrag für das komplette Chorgestühl gab. Charakteristisch und untypisch für die Gotik ist, dass das Chorgestühl eher die Waagerechte betont. Die 18 Meter langen Seitenteile sind klar gegliedert und mit reich verzierten Baldachinen überspannt.

Die Büsten auf den Pultwangen der Nordseite zeigen dabei berühmte Männer des Altertums: Pythagoras, Cicero, Terenz, Ptolemäus, Seneca, Quintilianus und Secundus den Schweigsamen. Auch dies stellt eine Neuerung am Übergang von Gotik und Renaissance dar. Die erste Büste auf der Männerseite ist ohne Beschreibung, die bei allen anderen Büsten zu finden ist. Diese Büste soll nach Meinung von Kunsthistorikern den antiken Dichter Vergil darstellen. Manche vermuten, dass Jörg Syrlin d. Ä. sich hier ein Selbstporträt geschaffen hat. Da aber nach neueren Erkenntnissen Michel Erhart als Schöpfer der Büsten angesehen wird, ist dies nicht sehr wahrscheinlich.

Den antiken Gelehrten gegenüber sind auf den Pultwangen der Südseite weise Frauen des Altertums dargestellt, die Sibyllen: Phrygische, Cumanische, Cimerische, Tiburtinische, Hellespontische, Delphische und Libysche Sibylle. Auch die erste Büste auf der Frauenseite ist ohne Beschreibung, die bei allen anderen Büsten zu finden ist, sie soll nach Meinung von Kunsthistorikern die Persische Sibylle darstellen. Zwei weitere Sibyllen sind am Dreisitz zu sehen.

Sicher ist, dass Meister Syrlin das Chorgestühl mindestens viermal signiert hat. Aus diesem Grund wurde ihm früher das Chorgestühl künstlerisch allein zugeschrieben. Es setzt sich aber die Erkenntnis durch, dass mehrere weitere Meister in seiner Werkstatt mitgearbeitet haben. Wer außer Michel Erhart am Chorgestühl beteiligt war, ist bisher noch ungeklärt.

Eine Besonderheit am Chorgestühl des Ulmer Münsters sind die Inschriften in einer Gotico-Antiqua-Schrift. Dies ist eine vergleichsweise seltene Schriftklasse aus der Inkunabelzeit, die eine Mischform aus gotischer und humanistischer Schrift ist, und verweist auf die Typografie in der Entstehungszeit des Gestühls.

  • Bildschnitzereien im Chorgestühl
  • Büste Vergils von Michel Erhart, um 1470
  • Büste Ciceros
  • Hellespontische Sibylle
  • Tiburtinische Sibylle

Choraltar

An Stelle des im 16. Jahrhundert verlorengegangenen Hochaltars steht der Heilige-Sippen-Altar, der nach seinem Stifter Laux Hutz (der „Junker Lukas“) auch als Hutzaltar bezeichnet wird. Ursprünglich stand der Altar in der Turmvorhalle. Die Malereien des Altars stammen von Martin Schaffner aus dem Jahre 1521. Die Werkstatt Niklaus Weckmanns (um 1450/44–1528 Ulm) hat den Schrein mit der Sippe Christi geschaffen. Reich an Gold ist der Schrein mit seinen Figuren noch der Spätgotik verhaftet. Dagegen gehören die Malereien von Martin Schaffner zur Renaissance. Die Predella zeigt das Abendmahl Jesu, wobei die Komposition verrät, dass Schaffner das Abendmahl von Leonardo da Vinci mindestens durch Druckgrafik gekannt haben muss. Auf den Altar-Malereien werden von Martin Schaffner drei noch lebende Verwandte der Goldschmiede-Stifterfamlie Hutz als Heilige porträtiert, was seit dem Jahrzehnt vor der Reformation öfter vorkam, aber dennoch gewagt war (Manuel Teget-Welz). Es sind dies die Großnichte des verstorbenen Goldschmieds Laux Hutz, zu dessen Gedächtnis der Altar gestiftet wurde, Katharina Gienger und auf dem rechten Altarflügel der Neffe des Verstorbenen, der Ulmer Kaufmann Matthäus Lupin, und dessen Ehefrau Ursula Gienger.

Kapellen am Chor

Südlich und nördlich am Chorraum befinden sich drei Kapellen, die nach Persönlichkeiten der Stadtgeschichte benannt sind. Es sind dies die Besserer-, die Neithart- und die Konrad-Sam-Kapelle (ehemalige Sakristei).

Die interessanteste ist wohl die kleinste Kapelle, die Bessererkapelle, die vom Chor aus nach rechts – auf der Frauenseite des Chorgestühls in dessen hinterem Teil – zu erreichen ist. Sie wurde etwa 1429 unter Werkmeister Hans Kun erbaut. Diese Kapelle war eine Privatkapelle und hat ihren Namen nach der Patrizierfamilie Besserer erhalten, die über mehrere Generationen in Ulm nachweisbar ist. So war zum Beispiel ein Bernhard Besserer (1471–1542) Bürgermeister in der Reformationszeit. Über der Eingangstür ist die Jahreszahl der Stiftung 1414 und an der Wand ist der Doppelbecher, das Wappen der Familie Besserer, zu finden. Bemerkenswert sind zuerst die Glasmalereien im Chörlein von 1429, im Jahr 1430 geschaffen von Hans Acker, dem Sohn von Jakob Acker der Ältere. In den fünf Chorfenstern ist in jeweils acht Bildern die Heilsgeschichte dargestellt. Diese wird im Südfenster durch das Jüngste Gericht abgeschlossen. In diesem Fenster soll in der zweiten Reihe der dritte Apostel ein Selbstporträt Hans Ackers sein. Kunsthistoriker bezeichnen Hans Ackers Glasmalereien als handwerklich vollkommen und von größter zeichnerischer Meisterschaft. Das Kruzifix neben dem Südfenster stammt aus der Werkstatt Michel Erharts (um etwa 1490/1500). Ludwig Dehio rühmt seine „vorzügliche Fassung“. Zwei Scheiben nördlich vom Chörlein wurden 1480 in der Straßburger Werkstatt des Peter Hemmel von Andlau gefertigt. In der Nahsicht kann an ihnen all das betrachtet werden, was in der Fernsicht bei den großen Chorfenstern (Ratsfenster und Kramerfenster) zu rühmen ist, v. a. Ausschliff zur Erhöhung der Strahlkraft und virtuose Binnenzeichnung mit Bleilot auf den Scheiben.

  • Altartafel von Bartholomäus Zeitblom (um 1489–1497)
  • Glasscheibe St. Georg von Hans Acker, um 1440

Die Neithartkapelle befindet sich im Erdgeschoss des nördlichen Chorturms und wurde nach Osten hin um zwei weitere Räume erweitert. Sie wurde 1437 als Privatkapelle von Heinrich Neithart gestiftet. Über dem Eingang ist die Jahreszahl 1444 zu lesen – das Jahr ab dem sie bis 1450 durch Matthäus Ensinger gebaut wurde – sowie das Wappen der Familie Neithart zu sehen: ein Kleeblatt über drei Bergen. Sie enthält mehrere Altäre und weitere Altartafeln:

  • Sebastians-Altar, um 1500,
  • Barbara-Altar, um 1520,
  • Marien-Altar von 1491 mit Bildnissen der Stifter der Kapelle beiderseits des Marienbildes,
  • Altar von 1491 mit Predella unter dem Ostfenster,
  • „St. Georg“-Scheibe von Hans Acker, um 1440,
  • Tafeln mit der Hl. Margarete und einer Gruppe heiliger Jungfrauen aus der Klosterkirche zu den Wengen, geschaffen um 1489–1497 in Werkstatt des Bartholomäus Zeitblom.

Die Konrad-Sam-Kapelle unterhalb des südlichen Chorturms ist die ehemalige Sakristei und wurde nach dem ersten reformatorischen Prediger (ab 1524) des Münsters benannt. Sie stammt zum Teil noch aus der Zeit der Parler. Ihr Passionsfenster wurde jedoch 1957 von Hans Gottfried von Stockhausen geschaffen. Unter diesem Fenster befindet sich das sogenannte „Schongau-Altärchen“ (um 1480). Weitere Altartafeln in der Kapelle sind die Aposteltafel von Bartholomäus Zeitblom (um 1489–1497) sowie von Martin Schaffner (um 1525) die heilige Elisabeth mit dem Bettler und Anna Selbdritt, beide im Stil der Renaissance.

Weitere Kunstwerke

  • Wandmalereien mit einköpfigen Reichsadlern (bis 31. Mai 1433) und zweiköpfigen Reichsadlern (nach Krönung von Sigismund zum Kaiser in Rom): Die neue Version des Reichswappens wurde angebracht, ohne die alte zu beseitigen.
  • Das 26,5 m hohe Sakramentshaus von 1467/1471, welches sich am linken Chorbogen befindet. Unter der Freitreppe sind die Figuren der Heiligen Sebastian und Christophorus. An der Geländerbrüstung sind sechs Statuetten von Päpsten und Bischöfen zu sehen.
  • Die 29 alten Konsolen an den Mittelpfeilern sind Zeugnisse ausgezeichneter Steinmetz-Kunst, welche zwischen 1383 und 1391 entstanden sind. Bemerkenswert sind dabei die sechs Konsolen in der Nähe der Kanzel des unbekannten Bildhauers, der seine Werke mit zwei gekreuzten Reißnadeln signiert hat und der deshalb als „Reißnadelmeister“ bezeichnet wird.
  • Über der im Mittelschiff befindlichen Kanzel ist der etwa 20 Meter hohe Schalldeckel von Jörg Syrlin dem Jüngeren aus dem Jahre 1510. Trägerkonsole und Aufgang stammen von etwa 1498, wobei ältere Teile Verwendung fanden.
  • Das Weihwasserbecken (1507) ist im südlichen Seitenschiff nahe dem Chor zu finden.
  • Unweit westlich davon befindet sich das achteckige Taufbecken (1474) unter einem Baldachin mit sechs Propheten, zwei Königen und den Wappen der sieben Kurfürsten und des Reiches am Sockel.

Der Aufbau wurde nicht weiter nach oben gebaut, weil das Gewölbe der Seitenschiffe niedriger eingezogen war als ursprünglich geplant.

  • In der Nähe davon ist am siebten Mittelschiffpfeiler das Relief der Grundsteinlegung. Dieses zeigt, wie der Bürgermeister Lutz Krafft und seine Frau dem gebückten Baumeister Heinrich Parler symbolisch das Kirchenmodell auf den Rücken heben. (Siehe Bild unter „Erste Bauperiode 1377–1543“)
  • Am Ende des südlichen Seitenschiffes befindet sich die Kargnische, der Rest eines 1433 von Hans Multscher im Auftrag der Familie Karg angefertigten Wandaltars. Die Steinfiguren, welche die Verkündigung an Maria darstellten, wurden beim Bildersturm 1531 zerstört, daher ist nur der prachtvolle Hintergrund erhalten.
  • Über dem Chorbogen befindet sich ein 145 m² großes Fresko aus dem Jahre 1471, welches das Jüngste Gericht darstellt und möglicherweise von Hans Schüchlin geschaffen wurde. Es ist eine der größten Wandmalereien nördlich der Alpen.
  • Unterhalb des Chorbogens – vor dem Dreisitz – befindet sich der Kreuz- und Seelenaltar mit einer Darstellung des Abendmahls vom Dürerschüler Hans Schäufelein aus dem Jahre 1515.
  • Im Münster befinden sich außerdem 133 historisch wertvolle Wappen- oder Totenschilde; es ist die größte Wappensammlung Deutschlands.
  • Sakramentshaus am Choreingang
  • Konsole mit Blattmaske des „Reißnadelmeisters“ mit Signatur unten rechts
  • Kanzelkorb im Mittelschiff
  • Turmartig überhöhter Schalldeckel der Kanzel
  • Taufstein unter einem Baldachin und Weihwasserbecken (hinten links)

Zweiter Bauabschnitt: Neuzeit (1844–1890)

Skulpturen

Beim Bau der Strebepfeiler am Münster, die dem Haus Stabilität verleihen, wurden Wasserspeier geschaffen, phantasievolle Figuren aus Stein, durch die das Wasser nach außen „gespuckt“ wird. Unter den Figuren befinden sich Tiere wie Elefanten, Fische und Vögel sowie menschliche Gestalten und Drachentiere. Von einem Vogelstrauß ist allerdings nur das Hinterteil zu sehen. Der Legende nach soll sich diesen Gag ein Geselle ausgedacht haben: Er hatte sich in die Tochter des Meisters verliebt, die er nach der Zunftordnung aber nicht heiraten durfte. Nun sollte der Geselle eine Tierskulptur erschaffen – und frei nach dem Motto von Götz von Berlichingen zeigte der Strauß den Hintern direkt in die Richtung, wo der Meister wohnte. Ob der Geselle sein „Schätzle“ bekam oder nicht, ist unbekannt.

Zum 500. Jubiläum der Grundsteinlegung des Münsters im Jahr 1877 stifteten Mitglieder der Synagogengemeinde von Ulm (unter anderen auch der Vater Albert Einsteins) die Statue des alttestamentlichen Propheten Jeremia. Es ist die einzige Statue mit verhülltem Haupt. Die Statue, die sich auf der Kanzelseite des Hauptschiffes unterhalb der großen Orgel findet, wurde vom Hofbildhauer Karl Federlin geschaffen, von dem auch die 16 überlebensgroßen Skulpturen auf den Pfeilerkonsolen stammen.

Fenster

Die Fenster des Münsters, die aus dem 19. Jahrhundert stammten, wurden im Zweiten Weltkrieg nicht ausgelagert und infolgedessen 1944 zerstört. (Siehe: Fritz Birkmeyer)

Restaurierung

Eine heute sehr fragwürdige und deshalb inzwischen weitgehend rückgängig gemachte „Restaurierung“ widerfuhr dem Inneren des Münsters 1817. Man überzog alle Wände mit einer „alterthuemlich grauen Farbe“, um das Münster „in jenem einfach erhabenen Gewande darzustellen, wie es der alte deutsche Baugeist forderte“.

Ergänzungen vom 20. und 21. Jahrhundert

Kanzelkorb

Durch Martin Scheible wurden 1937 die 1531 im Bildersturm zerstörten Steinreliefs an der Kanzelbrüstung erneuert.

Skulpturen

Im westlichen Bereich des Südschiffs steht ein 1981 ausgeführter Guss der 1930 geschaffenen Bronzeskulptur „Der Bettler“ von Ernst Barlach.

Fenster

Die Mehrzahl der Fenster in den Kirchenschiffen ist sehr einfach gehalten, weil sie aus dem 19. Jahrhundert stammen und 1944 zerstört wurden; nach und nach werden diese „Notfenster“ allerdings durch Fenster mit Kunstbemalungen ersetzt.

Münsterfenster, die sowohl die Kunstgeschichte als auch die Entwicklung der Glasmalerei des 20. und 21. Jahrhunderts widerspiegeln, sind (kleine Auswahl):

  • Rudolf Yelin der Jüngere: Versuchsfenster (1952, nördliches Seitenschiff)
  • Wilhelm Geyer: Brautfenster (1953, über dem Südostportal)
  • Hans Gottfried von Stockhausen:
    • Die sechs Werke der Barmherzigkeit (1956, Südseite),
    • Freiheit (In fellowship 47. US-Inf. Regiment, 1958, Seitenschiff, Stiftung der in Ulm stationierten US-Soldaten)
    • Israelfenster (1986, über dem südlichen Ausgang der Westfront)
  • Wolf-Dieter Kohler:
    • Heimkehrerfenster (1959, Nordseite),
    • Himmelfahrtsfenster (1962, über dem Marientor)
  • Valentin Peter Feuerstein:
    • Predigtfenster (1981),
    • Fenster der Verheißung (1985, dargestellt ist darin die Entwicklung der modernen Naturwissenschaft mit den Köpfen von Nikolaus Kopernikus, Galileo Galilei, Johannes Kepler, Sir Isaac Newton und dem in Ulm geborenen Albert Einstein samt dessen bahnbrechender Einsteinscher Formel E=mc2),
    • Fenster der Erfüllung (1985; alle drei figürlichen Fenster befinden sich auf der Südseite)
  • Johannes Schreiter:
    • Weltgefährdungsfenster,
    • Weltvollendungsfenster (beide 2001, östlicher Teil der Südseite).

Münsterkantorei

→ Hauptartikel: Motettenchor der Münsterkantorei Ulm

Unter dem Begriff Münsterkantorei werden alle Chöre des Ulmer Münsters zusammengefasst. Die Münsterkantorei in ihrer heutigen Form wurde 1956 vom damaligen Münsterorganisten Hans Jakob Haller gegründet. Sie umfasst heute den Motettenchor (als Hauschor des Ulmer Münsters) sowie den Jugendchor, die Kinderkantorei, die Kinderchöre und das vokalensemble ulmer münster, ein seit 2011 bestehender Kammerchor. Die musikalische Gesamtleitung der Münsterkantorei obliegt traditionell dem Ersten Organisten und Kantor am Ulmer Münster. Seit 2010 ist dies Friedemann Johannes Wieland.

Zu den Aufgaben der Chöre am Ulmer Münster gehören sowohl die musikalische Mitgestaltung diverser Gottesdienste (z. B. der Weihnachtsgottesdienste) als auch regelmäßige konzertante Aufführungen im Münster und in der Pauluskirche (z. B. das Schwörkonzert zu Beginn des Schwörwochenendes oder das Passionskonzert an Karfreitag) sowie Konzertreisen.

Orgeln

Geschichtliche Entwicklung

Es ist nicht davon auszugehen, dass auch die Liebfrauenkirche, der Vorgängerbau des Ulmer Münsters (siehe Geschichte), eine Orgel besessen hat. Der Ulmer Chronist Felix Fabri erwähnt dort keinerlei musikalische Aktivitäten. Möglich ist, dass schon im 1383 für den Gottesdienst benutzbaren Chor des Münsters Orgelmusik erklang. Hier eine chronologische Aufstellung einiger Stationen im Laufe der langen Geschichte:

  • 1414 wird im Stuerbuch ein Orgelmeister erwähnt, 1416 wird er mit Namen benannt: „Höckel den Orglenmaister“. Baute er eine Orgel?
  • 1423 gibt es im Baupflegbuch des Münsters handfeste Hinweise auf ein vorhandenes Werk.
  • 1431–1433: Meister Ludwig aus Breslau baut eine neue Orgel.
  • 1439: Bruder „Chunrad Rottenburger, der orglenmaister barfuesser ordens“ aus Nürnberg arbeitet an der Orgel. Die Eintragungen im Dokument VE URK 1439 Mai 23 (im Ulmer Stadtarchiv) lassen nicht auf einen Neubau schließen; das hat der Ulmer Chronist Elias Frick 1731 wohl falsch herausgelesen.
  • 1486/1488: Orgelneubau, vielleicht von Meister Thomas. In seiner Ulmer Orgelpredigt datiert Dieterich den Neubau auf das Jahr 1488; sicher ist, dass Jacob Acker 1486 die Orgelflügel bemalt hat.
  • 1531: Auch in Ulm kommt es zum sogenannten „Götzentag“, dem umfassenden Ulmer Bildersturm, dem 60 Altäre und viele bedeutende Kunstwerke zum Opfer fallen (siehe Ulmer Schule). Weil die Reformation in Ulm zunächst von der Schweiz und ihrem „reformierten Denken“ um Ulrich Zwingli her geprägt war, fällt in diesem Zuge auch die Orgel zum Opfer (vgl. Vorgänge in Zürich). Ein alter Bericht über diese Zeit erzählt: „Sie haben, als sie das Korpus mit den Pfeifen in der großen Orgel nicht füglich anheben können, Seilen und Ketten darum gebunden, an selbige nachmals Pferde gespannt und durch deren Gewalt auf einmal herunterreißen und über einen Haufen stürzen lassen.“
  • 1550 wird laut Elias Frick eine Notorgel auf hölzernen Säulen errichtet
  • 1576–1578: Kaspar Sturm aus Schneeberg errichtet eine neue Orgel (das vierte Werk) mit 34 Registern und über 3000 Pfeifen für 11.000 Gulden nach dreijähriger Bauzeit.
Disposition der Orgel von Sturm von 1578
Manual C,D–c3
Principal 08′
Cymbalum duplex
Quintadecima 02′
Duodecima 02 2⁄3′
Octaua 04′
Groß Copl Baß 16′
Mixtur V-VIII
Tremulant
Manualwerk C,D–c3
Flauten 4′
Octava 2′
Cymbalum simplex
Posaune 8′
Regal 4′
Tremulant
Manualwerk C,D–c3
Principal 4′
Copl 8′
Octaua 2′
Duodecima 1 1⁄3′
Mixtur V-VI
Tremulant
Pedalwerk C,D–b0
Principalbaß II 16′
Mixtur VI-VII
Posaune 8′
  • Effektregister: Vogelsang
  • 1595 (oder 1599): Conrad Schott, Peter Grünwald (Nürnberg) und Andreas Sartor (d. h. Schneider, aus Reutlingen) erweitern die Orgel auf 39 (oder 40) Register. Die kunstfreundlichere Theologie Martin Luthers hatte inzwischen in der Stadt Einzug gehalten und die Wertschätzung der Musik im kirchlichen Raum und im Gottesdienst wieder möglich gemacht.
  • 1630: Die Orgel wird durch Johannes Meier renoviert.
  • 1688: Ein heftiger Hagelsturm in Ulm ruiniert ca. 500 Pfeifen.
  • 1699: Chrysostomus Baur (* 1662 in Ulm als Sohn des Schreiners Martin Baur; † 1729 in Augsburg) repariert alles wieder.
  • 1735: Georg Friedrich Schmahl stellt nach vier Jahren Arbeit insgesamt drei neue Klaviaturen, ein Brustwerk und ein Rückpositiv fertig. Jetzt hat die Orgel 45 Register auf drei Manualen und ein Pedal. Auf dieser Orgel spielte Wolfgang Amadeus Mozart bei seinem Ulmaufenthalt im Sommer 1763.
  • 1843: Man nimmt mit Eberhard Friedrich Walcker Kontakt auf; Vertragsabschluss 1849.
  • 1856: Walcker errichtete einen Neubau, op. 144, mit 100 Registern; Weihe am 12/13. Oktober 1856. Die Orgel hatte vier Manuale und zwei Pedale (Doppelpedal!) mit mechanischer Traktur und war damit für einige Zeit die größte Orgel der Welt. Mit dem IV. Manual konnten sämtliche Manual-Zungenstimmen gespielt werden. Das 12 m breite und 24 m hohe Gehäuse wurde nach Zeichnungen des Münsterbaumeisters angefertigt.
Disposition der Walcker-Orgel von 1856
I Hauptwerk C–f3
Untersatz (ab c1) 32′
Principal 16′
Tibia major 16′
Viola di Gamba 16′
Octava 08′
Gedeckt 08′
Flöte 08′
Viola di Gamba 08′
Gemshorn 08′
Salicional 08′
Quint 05 1⁄3′
Octava 04′
Flöte 04′
Rohrflöte 04′
Fugara 04′
Terz 03 1⁄5′
Octava 02′
Waldflöte 02′
Super Octava 01′
Cornett VIII 10 2⁄3′
Sexquialtera II 04′
Mixtur V 08′
Mistur V 04′
Scharff V 02′
Contra Fagott 16′
Second Fagott 16′
Trompete 08′
Posaune 08′
Clarino 04′
Clarinetto 02′
II. Manualwerk C–f3
Gedeckt 16′
Salicional 16′
Principal 08′
Gedeckt 08′
Flöte 08′
Quintatön 08′
Dolce 08′
Piffaro II 08′
Quint 05 1⁄3′
Octav 04′
Kl. Gedeckt 04′
Traversflöte 04′
Spitzflöte 04′
Viola 04′
Octav 02′
Piccolo 02′
Mixtur VIII 08′
Cymbal III 01′
Trompete 08′
Posaune 08′
Fagott 08′
Clarinette 08′
Corno 04′
III. Manualwerk C–f3
Bourdon 16′
Principal 08′
Gedeckt 08′
Spitzflöte 08′
Harmonica 08′
Piffaro II 08′
Octava 04′
Gemshorn 04′
Dolce 04′
Nasard 04′
Octav 02′
Flautino 02′
Mixtur V 04′
Physharmonica 08′
Vox humana 08′
Oboe 04′
I. Pedalwerk C–f1
Principalbass 32′
Grand Bourdon 32′
Principalbass 16′
Octavbass 16′
Violon 16′
Subbass 16′
Bourdon 16′
Quint 10 2⁄3′
Octava 08′
Flöte 08′
Viola 08′
Violoncell 08′
Terz 06 2⁄5′
Quint 05 1⁄3′
Octava 04′
Cornett V 04′
Bombard 32′
Posaunenbass 16′
Fagottbass 16′
Trompete 08′
Posaune 08′
Clarine 04′
Corno Basso 04′
Clarinetto 02′
II. Pedalwerk C–f1
Violon 16′
Gedeckt 16′
Flöte 08′
Flöte 04′
Hohlflöte 02′
Serpent 16′
Bassethorn 08′
  • 1889: Die 1882 abgebrochene Orgel wird in erweiterter Form von Walckers Söhnen wieder eingebaut. Prospekt- und Emporengestaltung von Münsterbaumeister Beyer.
  • 1929: Albert Schweitzer ist auf Besuch in Ulm und schlägt den Bau einer Chororgel vor; zur Realisierung dieser Idee kommt es aber erst 1960.
  • 1930: Die Orgel erhält eine elektropneumatische Traktur und wurde auf 109 Register erweitert.
  • 1960: Helmut Bornefeld schlägt als Orgelsachverständiger vor, aus akustischen Gründen (wegen 8 Sekunden Nachhall) im Hauptschiff eine neue Orgel zu errichten.

Hauptorgel auf der Westempore

Die gegenwärtige Hauptorgel (auch „Große Orgel“ oder „Westorgel“ genannt) wurde von 1967 bis 1969 durch die Orgelbaufirma Eberhard Friedrich Walcker & Cie. (Ludwigsburg) erbaut. Sie befindet sich auf der Hauptempore unter dem Hauptturm (Zugang über ein eigenes Treppenhaus). Die Errichtung des Instrumentes wurde durch den Orgelsachverständigen Walter Supper betreut. In dem Instrument wurden Teile des vorhandenen Pfeifenmaterials der alten Walcker-Orgel verwendet. Es verfügt über 99 klingende Register zzgl. Glockenspiel und Zimbelstern auf fünf Manualen und Pedal mit insgesamt 8.900 Pfeifen. Die Orgel gilt als „opus 5000“ bei der Orgelfirma Walcker.

1995/1996 wurde die Orgel mit einer modernen elektronischen Setzeranlage ausgestattet. Sie hat heute folgende Disposition:

I Rückpositiv C–a3
1. Prästant  8′
2. Metallgedeckt  8′
3. Weidenpfeife  8′
4. Oktave  4′
5. Flötgedeckt  4′
6. Nasard  2 2⁄3′
7. Superoktave  2′
8. Waldflöte  2′
9. Sifflöte  1′
10. Terzsept II  1 3⁄5′
11. Kornett VI  8'
12. Mixtur V–VI  1′
13. Trompete  8′
14. Vox humana  8′
15. Schalmey  4′
16. Tuba triumphalis  8′
Tremulant
II Hauptwerk C–a3
17. Prästant  16′
18. Oktave  08′
19. Flöte  08′
20. Spitzgambe  08′
21. Oktave  04′
22. Hohlflöte  04′
23. Quinte  02 2⁄3′
24. Superoktave  02′
25. Blockwerk VIII  08′
26. Sesquialtera II  05 1⁄3′
27. Großmixtur V–VI  02′
28. Kleinmixtur IV–V  01′
29. Trompete  16′
30. Trompete  08′
31. Trompete  04′
III Brustwerk C–a3
32. Flötenprinzipal  08′
33. Rohrgedeckt  08′
34. Quintade  08′
35. Prinzipal  04′
36. Koppelflöte  04′
37. Fugara  04′
38. Oktave  02′
39. Blockflöte  02′
40. Salicet  02′
41. Nasat  01 1⁄3′
42. None  08⁄9′
43. Mixtur V–VI  02′
44. Zimbel III  01⁄2′
45. Dulcian  16′
46. Hautbois  08′
47. Cromorne  08′
48. Krummhorn  08′
Tremulant
IV Oberwerk C–a3
49. Bourdon  16′
50. Prinzipal  08′
51. Holzgedeckt  08′
52. Gambe  08′
53. Gambe celeste  08′
54. Oktave  04′
55. Rohrflöte  04′
56. Gemsquinte  02 2⁄3′
57. Feldflöte  02′
58. Terz  01 3⁄5′
59. Septime  01 1⁄7′
60. Vogelpfeife  01′
61. Mixtur VII-VIII  02 2⁄3′
62. Corona III  01⁄6′
63. Basson  16′
64. Trompette  08′
65. Clairon  04′
Tremulant
Glockenspiel
V Mittelwerk C–a3
66. Quintade  16′
67. Prinzipal  08′
68. Flûte octaviante  08′
69. Spillpfeife  08′
70. Rauschoktave III  04′
71. Traversflöte  04′
72. Gemshorn  04′
73. Dolkan  02′
74. Cornet V (ab f0)  08′
75. Mixtur VI-VII  02 2⁄3′
76. Paletta III  02′
77. Zimbel IV  01⁄2′
Horizontal
78. Tuba  16′
79. Tuba  08′
80. Tuba  04′
Tremulant
Pedal C–f1
81. Großprinzipal  32′
82. Prinzipal  16′
83. Subbaß  16′
84. Gedecktbaß  16′
85. Quintbaß  10 2⁄3′
(Fortsetzung Pedal)
86. Oktavbaß  08′
87. Spitzflöte  08′
88. Terzbaß  06 2⁄5′
89. Choralbaß  04′
90. Rohrpommer  04′
91. Nachthorn  02′
92. Theorbe III  05 1⁄3′
93. Mixtur VI  04′
(Fortsetzung Pedal)
94. Bombarde  32′
95. Posaune  16′
96. Dulcianfagott  16′
97. Trompete  08′
98. Klarine  04′
99. Kornett  02′
Tremulant (Kleinpedal)
  • Koppeln: III/I, IV/I, V/I; I/II, III/II, IV/II, V/II; IV/III, V/III; V/IV; I/P, II/P, III/P, IV/P, V/P
  • Spielhilfen: Crescendowalze, zwei Schwelltritte, Tutti, Zungen- und Mixturenabsteller.
  • Effektregister: Zimbelstern
  • Anmerkungen:
  1. Schwellbares Werk.

Chororgel

Die Chororgel befindet sich als Schwalbennestorgel an der Südwand des Chores hoch über dem Chorgestühl.

1960 errichtete die Orgelbaufirma Rieger (Vorarlberg) ein Instrument, dessen Disposition Helmut Bornefeld erstellt hatte. Es verfügte über mechanische Schleifladen, zwei Manuale, Pedal und insgesamt 20 Register (unter anderem mit dem seltenen Alphorn).

Disposition der Chororgel von 1960
I Rückpositiv C–c4
1. Gedackt  08′
2. Prinzipal  04′
3. Rohrflöte  04′
4. Rohrnasat  02 2⁄3′
5. Waldflöte  02′
6. Sesquialter II 0  02 2⁄3′
7. Zimbel IV  01⁄2′
8. Schalmei  08′
Tremulant
II Hauptwerk C–c4
9. Schwegel  08′
10. Gedackt  08′
11. Prinzipal  04′
12. Oktave  02′
13. Mixtur IV–VI  01⁄3′
14. Alphorn  16′
Pedal C–f1
15. Untersatz  16′
16. Prinzipal  08′
17. Gemsflöte  04′
18. Zink III  05 1⁄3′
19. Rauschpfeife II  02′
20. Trompete  08′
  • Koppeln: I/II, I/P, II/P
  • Anmerkungen:
  1. + 3 1⁄5′ + 2 2⁄3′.
  2. + 1 1⁄3′.

Im Mai 2019 wurde die sanierungsbedürftige Chororgel zum Verkauf angeboten. Zum einen ließ die Qualität des Orgelwerks Zweifel am vollständigen Gelingen einer Instandsetzung aufkommen, zum anderen wäre diese aufgrund der Schwalbennestposition, welche den Zugang zur Orgel erschwert, sehr aufwändig gewesen. Käufer war eine Kirchengemeinde in Biłgoraj (Polen). Ein neues Instrument von Orgelbau Kuhn mit 18 Registern auf zwei Manualen und Pedal wurde am 1. Advent 2021 eingeweiht. Die Disposition im Stil der französischen Romantik lautet wie folgt:

I Grand Orgue C–c4
1. Montre 8′
2. Flûte ouverte 0 8′
3. Bourdon 8′
4. Prestant 4′
5. Quinte 2 2⁄3′
6. Doublette 2′
7. Tierce 1 3⁄5′
8. Fourniture IV 1 1⁄3′
9. Trompette 8′
II Récit expressif C–c4
10. Cor de nuit 8′
11. Viole de Gambe 8′
12. Voix céleste 8′
13. Flûte octaviante 4′
14. Piccolo 2′
15. Basson-Hautbois 8′
16. Trompette harmonique 0 8′
Tremblant
Pedal C–g1
17. Soubasse 16'
18. Montre (= Nr. 1) 08′
19. Bourdon (= Nr. 3) 08′
20. Prestant (= Nr. 4) 04′
21. Trompette (ab c0 aus Nr. 9) 0 16′
  • Koppeln: II/I, II/II (Suboktavkoppel, durchkoppelnd), I/P, II/P

Weitere Orgeln

Außer der Hauptorgel auf der Hauptempore und der Chororgel sind im Ulmer Münster regelmäßig drei weitere Orgeln zu hören.

  • 1962: Orgelpositiv (in der Regel steht dieses Instrument bei Konzerten in der Nähe der großen Kanzel, es ist mobil einsetzbar), Ausführung: Firma Walcker. Fünf Register (Schleiflade, mechanische Traktur). Diese Orgel wird vor allem als Teil des Basso continuo bei Konzerten mit Chor und Orchester eingesetzt. Diese Orgel wurde 2012 durch eine Truhenorgel der Firma Reinhart Tzschöckel ersetzt.
  • 1977: Orgel in der Konrad-Sam-Kapelle, Disposition: Edgar Rabsch, Ausführung: Firma Reinhart Tzschöckel. Hauptwerk, Oberwerk und Pedal mit 14 Registern (Schleiflade, mechanische Traktur).
  • 1991: Altarorgel, Disposition: Edgar Rabsch, Ausführung: Firma Reinhart Tzschöckel. Diese Orgel besitzt eine vollmechanische Traktur mit neun Registern auf zwei Manualen und Pedal. Das Instrument ist sowohl fahrbar als auch zerlegbar.

Orgeltraditionen

  • Während der Touristensaison ist seit 1890 im Ulmer Münster täglich um die Mittagszeit Orgelspiel zu hören. An Sonntagen findet zur Mittagsstunde ein Orgelkonzert statt. Am 4. Advent schließt die Saison alljährlich mit einem „Wunschkonzert“ ab, dessen Programm aus vorher eingereichten Publikumswünschen zusammengestellt wird.

Münsterorganisten (Auswahl)

  • um 1452: Minorit Konrad Kaufmann mit 30 Gulden Jahresgehalt als Organist angestellt.
  • 1468: Kaufmanns Nachfolger wird Meister Lienhart, zuvor war er von 1450 bis 1467 Organist in Stuttgart.
  • 1515: Martin Grünenbach erhält vom Rat „Vertröstung zur Organisten-Stelle“
  • 1578–1579: Wolf Widenmann (wegen Vertragsbruch nach einem Jahr entlassen und bis zur Nachfolgerfindung durch den Stadtpfeifer Heinrich Maier vertreten, der nach dem Tod Reintzkes 1595 erneut einsprang)
  • 1579 oder 1580–1595: Christoph Reintzke
  • 1595–1634: Adam Steigleder
  • 1634–1653: Tobias Eberlin
  • 1653–1655: Adam Hollart
  • 1655–1659: Johann Conrad Merckh
  • 1659–1671: Andreas Schwilge
  • 1671–1712: Sebastian Anton Scherer
  • 1712–1751: Conrad Michael Schneider
  • 1751–1770: Johann Christoph Walther (Sohn von Johann Gottfried Walther)
  • 2. Hälfte 18. Jahrhundert (ab 1770?): Johannes Martin
  • J. Christoph Scheifelen
  • J. Chr. Kienlen
  • ab 1817: Samuel Gottlob Auberlen († 1829)
  • 1830–1881: Johann Friedrich Dieffenbacher
  • 1890–1918: Johannes Graf
  • 1923–1955: Fritz Hayn
  • 1955–1971: Hans Jakob Haller
  • 1972–1990: Edgar Rabsch
  • 1991–2009: Friedrich Fröschle
  • ab 2010: Friedemann Johannes Wieland

Glocken

Im Hauptturm des Münsters hängen insgesamt dreizehn Kirchenglocken. Zehn Glocken sind läutbar, die drei weiteren hängen an den Wandseiten des Oktogons, werden aber nicht geläutet.

Älteste läutbare Glocke des Ulmer Münsters ist die sog. Schwörglocke. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und erklingt nur zu besonderen Anlässen, u. a. dem Schwörmontag, während des Eides des Oberbürgermeisters auf den großen Schwörbrief von 1397. Sechs weitere Glocken wurden im 14. bzw. 17. Jahrhundert gegossen, von denen heute noch drei läutbar sind. Die übrigen Läuteglocken wurden im 20. Jahrhundert gegossen.

Alle Glocken wurden bis zur Motorisierung 1953 von Jugendlichen oder Türmern von Hand geläutet.

Am 16. September 2005 wurde das Geläut wegen massiver Schäden am stählernen Glockenstuhl außer Betrieb gesetzt. Bei der Abnahme der Glocken am 3. Oktober 2006 traten starke Schäden an der Großen Betglocke und der Landfeuerglocke zu Tage. Daraufhin bekam die Betglocke eine neue Krone samt Haube eingeschweißt, während die Landfeuerglocke am Schlagring restauriert wurde. Bis auf die Kreuzglocke, deren Klöppel bereits innerhalb der letzten Jahrzehnte einmal erneuert worden war, und die Schwörglocke bekamen alle anderen Glocken neue Klöppel. Zudem wurden Restaurierungen an verschiedenen Holzjochen erforderlich.

Nach Abschluss dieser Arbeiten und der Instandsetzung des Glockenstuhles wurden die Glocken am 12. April 2009 (Ostersonntag) erstmals wieder geläutet.

  • Vorstellung des Münstergeläutes mit Einzelglocken und Vollgeläut auf youtube.com, Dauer 38:01 Minuten
  • Teilgeläut mit der Dominica (b°) auf youtube, Dauer: 5:29 Minuten

Läuteglocken

Von den zehn läutbaren Glocken bilden neun Glocken das Festtagsgeläut. Glocke Nr. 10 (Schwörglocke) „entspricht“ in Disposition und Nominal (in etwa) Glocke Nr. 3 (Große Betglocke). Sie läutet zu besonderen Anlässen.

Nr. Name Bild Gussjahr Gießer, Gussort Ø (cm) Masse (kg) Schlagton Anmerkungen
1 Gloriosa
(Festtagsglocke)
1956 Glockengießerei Kurtz (Stuttgart) 199,5 4.912 as0 Lat. die Ruhmreiche. Größte, schwerste und tontiefste Glocke.
Jährlich am 17. Dezember um 19:15 Uhr erinnert ihr 15-minütiges Läuten an den Luftangriff auf die Stadt im Jahr 1944.
Die Glockenzier stammt von Helmuth Uhrig und zeigt den Drachenkampf des Erzengels Michael.
2 Dominica
(Sonntagsglocke oder Reformationsglocke)
1931 185 4.301 b0 Lat. die dem Herrn Geweihte.
1931 gegossen aus Anlass der Feierlichkeiten zum 400-jährigen Jubiläum der Reformation in der freien Stadt Ulm. Wegen ihres als besonders hochwertig beurteilten Klanges musste die Glocke 1942 nicht zu Kriegszwecken abgeliefert werden.
Auf der Dominica werden die Stunden nachgeschlagen. Als tontiefste Glocke eines werktäglichen Gottesdienstes sowie eines sonntäglichen Hauptgottesdienstes erklingt sie 30 Minuten vor Gottesdienstbeginn zum Zeichenläuten.
3 Große Betglocke
(Vaterunser-Glocke)
1454 (Reutlingen) 170 3.800 c1 Im Jahr 1454 die erste Glocke, die in der Glockenstube des Münsters geläutet wurde.
Sie wird zum Vaterunser im Haupt- sowie Abendgottesdienst und Montag bis Samstag um 12:00 Uhr zum Mittagsgebet geläutet.
4 Leichenglocke 1678 Gießerei Ernst in Lindau 142 1.750 des1 Erklingt solistisch, während ein Mitglied der Münster-, Paulus- oder Georgskirchgemeinde zu Grabe getragen wird.
5 Kleine Betglocke 1956 Glockengießerei Kurtz (Stuttgart) 139 1.766 es1 Läutet täglich um 6:30 Uhr zum Morgengebet sowie um 19 Uhr (im Sommer um 20 Uhr) zum Abendgebet und versteht sich so als Einladung, Tag und Nacht unter das Geleit Gottes zu stellen. Sonntags gibt sie 30 Minuten vor Gottesdienstbeginn das Zeichenläuten zum Früh- und Abendgottesdienst.
Die von Helmuth Uhrig stammende Glockenzier zeigt Oranten.
6 Kreuzglocke 124 1.248 f1 Nach alter Läuteordnung wurde die Glocke freitäglich zur überlieferten Sterbestunde Jesu um 15 Uhr geläutet. Die neue Läuteordnung sieht stattdessen das Kreuzläuten vor.
7 Landfeuerglocke 14. Jh. 114 900 as1 Die Glocke befand sich ursprünglich in der Kirche zur lieben Frau außerhalb der Stadt. Sie läutete einst bei Gefahr wie Feuer oder herannahenden Feinden, und wurde bis Anfang des 20. Jahrhunderts genutzt, um die Schließung der Stadttore anzukündigen. Da ihr Schlagring beschädigt war, musste er im Glockenschweißwerk Lachenmeyer zu Nördlingen restauriert werden.
8 Taufglocke 1956 Glockengießerei Kurtz (Stuttgart) 93 506 b1 Läutet zur Taufhandlung.
9 Schiedglocke 83 345 c2 Läutet um 9 Uhr nach Bekanntwerden eines Todesfalles.
10 Schwörglocke 14. Jh. 164 3.500 c1 Älteste Glocke des Ulmer Münsters, die zunächst vor den Toren Ulms in der Pfarrkirche „über dem Feld“ in der Nähe des heutigen alten Friedhofs hing. Sie hat im oberen Teil einen Riss, der – vermutlich bereits kurz nach ihrem Guss – mit Klammern repariert wurde.

Die Glocke wird von Hand geläutet. Sie erklingt nur am Schwörmontag, während des Eides des Oberbürgermeisters auf den großen Schwörbrief von 1397, und beim Begräbnis des Oberbürgermeisters, anstelle der Leichenglocke.

Läuteordnung (Auszug)
Anlass Anlass Anzahl
Glocken
Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3 Nr. 4 Nr. 5 Nr. 6 Nr. 7 Nr. 8 Nr. 9 Bemerkungen/Reihenfolge
1. Advent Frühgottesdienst 6 des1 es1 f1 as1 b1 c2
Hauptgottesdienst 4 as0 des1 es1 f1
Abendgottesdienst 6 b0 c1 des1 es1 f1 as1
Heiligabend
Weihnachten
Christmette
Haupt- und Abendgottesdienste
9 as0 b0 c1 des1 es1 f1 as1 b1 c2
Jahreswechsel Neujahr um 24 Uhr 9 as0 b0 c1 des1 es1 f1 as1 b1 c2
Invocāvit (1. Sonntag der Passionszeit) Frühgottesdienst 4 c1 des1 es1 f1
Hauptgottesdienst 5 as0 b0 des1 es1 as1
Abendgottesdienst 4 b0 c1 des1 es1
Fastenzeit Frühgottesdienst 5 c1 f1 as1 b1 c2 (f-Moll-Akkord)
Hauptgottesdienst 6 b0 c1 des1 es1 f1 b1 (b-Moll-Akkord)
Abendgottesdienst 5 b0 des1 es1 f1 b1 (b-Moll-Akkord)
Karfreitag Hauptgottesdienst 4 as0 b0 es1 as1 aufsteigend
Sterbestunde Jesu (15 Uhr) 1 as0 Im Anschluss an das Läuten schweigt das gesamte Geläut bis zur Osternacht.
Osternacht/Ostersonntag Gloria in excelsis 9 as0 b0 c1 des1 es1 f1 as1 b1 c2
Pfingstsonntag Haupt- und
Abendgottesdienst
9 as0 b0 c1 des1 es1 f1 as1 b1 c2
Taufe Taufgottesdienst 4 es1 as1 b1 c2
Taufhandlung 1 b1
Trauung 4 es1 f1 as1 c2
Beerdigung Beerdigungsgottesdienst 4 c1 f1 as1 c2 (f-Moll-Akkord), aufsteigend
Gang zum Grabe 1 des1 (Leichenglocke)
Schülergottesdienst 4 f1 as1 b1 c2
Kreuzläuten Freitags, zur Sterbestunde Jesu 4 b0 des1 f1 b1 (b-Moll-Akkord mit der Kreuzglocke)
Nachtgebet Täglich, 22 Uhr 1 as1 Das Nachtläuten findet nicht mehr statt, seitdem das angebotene Nachtgebet im Münster mangels Beteiligung eingestellt wurde.

Glocken im Oktogon

Im Münsterturm befinden sich an Wandkonsolen im Oktogon – oberhalb der Türmerstube – drei weitere Glocken. Bis zur Elektrifizierung wurden (auch) diese drei Glocken im Viereckumgang durch den Turmwächter bedient. Die Torglocke und das Arbeitsglöcklein werden heute nicht mehr geläutet und auch nicht mehr angeschlagen.

Nr. Name Bild Gussjahr Gießer, Gussort Ø (cm) Masse (kg) Nominal Anmerkungen
11 Torglocke
Frühglocke
1644 Glockengießer Allgeyer (Ulm) 80 375 Die Glocke hing bis 1931 im Glockenstuhl, war aber »bereits 1907 nicht mehr in Gebrauch – außer wenn ein Delinquent frühmorgens hingerichtet wurde«. Da man ihren Klang als unrein empfand, wurde sie 1931 gegen eine neue c2-Glocke ausgetauscht.
Historischen Quellen zufolge wurde diese Glocke bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts geschlagen, um den Torwächtern an der Stadtbefestigung zu signalisieren, dass die großen Stadttore geöffnet werden durften. Andere Quellen berichten, dass zu diesem Zweck nachweisbar die genutzt worden sei.
12 Arbeitsglöcklein
(auch: Henkersglocke)
1606 46 Einer älteren Überlieferung nach sei sie geläutet worden, wenn der Henker seiner Arbeit auf dem Ulmer Galgenberg nachging. Diese Angabe sei jedoch eine Verwechslung mit der Torglocke
13 Schlagglocke 1414 Glockengießer Seitz (Nürnberg) 121 1.500 g1 Einer älteren Überlieferung nach wetteiferte diese Münsterglocke mit der Rathausglocke darum, wer zuerst erklang, um eine volle Stunde anzuzeigen. Beide Glocken hatten die gleiche Funktion.
Die Schlagglocke wird mit einem Hammer angeschlagen.

Ulmer Glockenimitate

Anlässlich des 41. württembergischen Landesposaunentags 2006, bei dem das Läuten der Glocken wegen Sanierungsarbeiten am Glockenstuhl sowie an einigen Glocken nicht möglich war, komponierte Hans-Peter Braun das Musikstück Ulmer Festgeläut für Blechbläser für vier achtstimmige Posaunenchöre, in dem das Glockenläuten durch den Klang von Blechblasinstrumenten nachgeahmt wird. Bei Hochzeiten während der glockenlosen Zeit spielte der Mesner das Glockengeläut vom Band für die Gemeinde ein, sodass sie auf den Glockeneinzug nicht verzichten musste.

Diskographie

  • Ulmer Münster – Glocken und Orgeln. Friedrich Fröschle spielt an drei Orgeln. CD AGK 12219, 2000. (Neun Glocken des Münsters läuten einzeln, in Gruppen und im vollen Geläut, dazu sind drei Orgeln des Münsters zu hören.)
  • Orgel-Wunsch-Konzert im Ulmer Münster. Friedrich Fröschle an der Großen Orgel. CD AGK 12223, 2003. (Die Hauptorgel ist mit 16 Klassikern der Orgelliteratur zu hören.)
  • Confidentia – Bläser musizieren beim 40. Landesposaunentag. CD SACD 9155, 2004. (4000 Bläser musizieren im, 8500 vor dem Ulmer Münster unter Leitung von Hans-Ulrich Nonnenmann Musik von Georg Friedrich Händel, Johann Sebastian Bach und Joseph Haydn, zuletzt läuten zu diesem Spiel die Münsterglocken.)

Verwendung des Münsters für Firmenzeichen, Firmennamen und Wappen

  • Fahrzeug mit dem alten Magirus-Logo von 1917 (noch mit dem ganzen Ulmer Münster)
  • Stilisierte Silhouette des Ulmer Münsters im Markenzeichen von Magirus-Deutz (gestreckte Form)
  • Stilisierte Silhouette des Ulmer Münsters im Markenzeichen der Deutz AG (gestauchte Form)
  • Logo aus Ulmer Münster und Radiowellen des Senders RadioUlm8
  • Wappen des Heeresmusikkorps Ulm

Der in Ulm ansässige Feuerwehrausrüster und Fahrzeugbauer Magirus machte das Ulmer Münster 1917 zum zentralen Bestandteil seines Markenzeichens. Nachdem dieses anno 1925 neu gestaltet wurde, zeigte es noch die stilisierte Silhouette des Münsters in Kombination mit einem „M“ für Magirus. Nach der Übernahme von Magirus durch den Humboldt-Deutz-Konzern schmückte die neue Fassung die Lastwagen, Busse und Feuerwehrfahrzeuge der Marke Magirus-Deutz, die das Markenzeichen mit der stilisierten Silhouette des Ulmer Münsters in über 100 Länder der Welt verbreiteten. 1964 machte die neue Konzernmutter, die inzwischen Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD) hieß, das von Magirus stammende Logo zu ihrem eigenen Firmenzeichen und verwandte es in der Folgezeit auch für andere, nicht in Ulm hergestellte Produkte (beispielsweise für Deutz-Traktoren). So wurde es mit der Zeit mehr mit Deutz als mit Magirus identifiziert. Nach der Eingliederung von Magirus-Deutz in IVECO verschwand das Logo mit der stilisierten Silhouette des Ulmer Münsters ab 1980 von den Lkw, Bussen und Feuerwehrfahrzeugen. Von der heutigen Deutz AG, die inzwischen aus KHD hervorging, wird es in leicht gestauchter Form bis heute als Firmenzeichen beibehalten. Die alte Fassung des Magirus-Firmenzeichens von 1917, die noch das ganze Ulmer Münster zeigt, lebt heute im Signet des Oldtimerclub Magirus IVECO e. V. fort, der sich um den Erhalt historischer Nutzfahrzeuge von Magirus, Magirus-Deutz und IVECO kümmert.

Das Ulmer Münster ist für das nicht kommerzielle, regionale Webradio der maßgebliche Hauptbestandteil des Logos, mit seinen Radiowellen stellt es einen thematischen Bezug zum Rundfunk dar, obgleich ein Webradio ausschließlich über das Internet gehört werden kann.

Namensgebend war das Ulmer Münster für die „Ulmer Münster Brauerei“, die von 1908 bis 2002 in 2 Kilometer Entfernung von dem Gotteshaus „Ulmer Münster Bier“ herstellte.

Der in Ulm gegründete und heute in Langenenslingen ansässige Werkzeughersteller Ulmia trägt ebenfalls das Münster im Logo.

Das Münster ist außerdem Bestandteil des Wappens des seit 1958 in der Stadt beheimateten Heeresmusikkorps Ulm.

Das Ulmer Münster war um 1809 Ausgangspunkt der optischen Telegraphie Linie Ulmer Münster bis Paris Notre Dame. Um 1809 war der Münster Turm ca. 70 m hoch.

Die 1982 von Reimer Kordes eingeführte blutrote Strauchrose 'KORtello' wurde zu Ehren des Münsters nach ihm benannt.

Das Münster als Knotenpunkt verschiedener Pilgerwege

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde das Münster mehr und mehr ein Knotenpunkt für verschiedene Pilgerwege. An der Pforte des Münsters ist ein Pilgerstempel für den Pilgerpass erhältlich.

Jakobspilgerwege

Bis Ulm führen zwei ausgeschilderte Jakobspilger-Routen von Norden heran, die sich am Ulmer Münster vereinigen:

  • die östlichere Route, der Fränkische Jakobsweg, von Nürnberg
  • die westlichere Route von Würzburg bzw. von Rothenburg ob der Tauber über Lonsee nach Ulm wird als Fränkisch-Schwäbischer Jakobsweg bezeichnet.
  • vom Münster führt dann, seit 1997 markiert, der Oberschwäbische Jakobsweg weiter nach Süden.
Navigationsleiste Jakobsweg „Oberschwäbischer Jakobsweg“

← Vorhergehender Ort: Fränkisch-Schwäbischer Jakobsweg, Fränkischer Jakobsweg | Ulmer Münster | Nächster Ort: Ulm →

Ortsübersicht

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Östliche Route: Meckenbeuren | Tettnang | Gießenbrücke | Heiligenhof | Atlashofen | Hüttmannsberg | Gattnau | Arensweiler | Selmnau | Hattnau | Nonnenhorn

Westliche Route: Rammetshofen | Unterteuringen | Hepbach | Leimbach | Möggenweiler | Markdorf | Meersburg | Bodensee | Staad | Konstanz | Konstanzer Münster

Sonstige Pilgerwege

Seit 2008 beginnt ein Teil des Oberschwäbischen Pilgerweges am Münster und führt zu spirituellen Orten Oberschwabens weiter.

Einige Pfarrer des Münsters

Die Münstergemeinde hat drei Pfarrämter: Süd (der jeweilige Stelleninhaber ist zugleich Dekan des Kirchenbezirks Ulm), West (geschäftsführendes Pfarramt der Münstergemeinde) und Ost. Einige Amtsträger im 21. Jahrhundert sind in der Folge genannt:

  • Stephan Krauter (2009–2019, Pfarramt West)
  • Tabea Frey (2002–2016)
  • Peter Schaal-Ahlers (ab 2016, Pfarramt Ost)
  • Ernst-Wilhelm Gohl (2006–2022, Dekan und Pfarramt Süd)
  • Stephanie Ginsbach (2020–2024, Pfarramt West)
  • Dr. Torsten Krannich (ab 2023, Dekan und Pfarramt Süd)

Siehe auch

  • Ulmer Spatz
  • Ulmer Münsterplatz
  • Liste der höchsten Sakralgebäude
  • Dome, Münster und Kathedralen in deutschsprachigen Ländern
  • Liste der Backsteinbauwerke der Gotik in Süddeutschland

Literatur

nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet

  • Myrah Adams, Christof Maihoefer: Jüdisches Ulm. Schauplätze und Spuren. Medien und Dialog Schubert, Haigerloch 1998, ISBN 3-933231-03-5 (zum jüdisch-christlichen Miteinander im Blick auf das Ulmer Münster).
  • Hermann Baumhauer, Joachim Feist: Das Ulmer Münster und seine Kunstwerke. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart / Aalen 1977, ISBN 3-8062-0164-1
  • Johann Josef Böker, Anne-Christine Brehm, Julian Hanschke, Jean-Sebastien Sauve: Architektur der Gotik. Ulm und der Donauraum. Ein Bestandskatalog der mittelalterlichen Architekturzeichnungen aus Ulm, Schwaben und dem Donaugebiet. Salzburg / Wien 2011.
  • Anne-Christine Brehm: Netzwerk Gotik. Das Ulmer Münster im Zentrum von Architektur- und Bautechniktransfer. Stuttgart 2020.
  • David Gropp: Das Ulmer Chorgestühl und Jörg Syrlin der Ältere. Untersuchungen zu Architektur und Bildwerk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1999, ISBN 3-87157-182-2
  • Franz Härle: Das Chorgestühl im Ulmer Münster. Langenau 2000, ISBN 3-88360-115-2.
  • Klaus-Ulrich Högg: Die Inschriften am Chorgestühl des Ulmer Münsters. In: Ulm und Oberschwaben. 45/46 (1990), S. 103–161.
  • Birgit Bergander: Wasserspeier am Ulmer Münster. Fotos Marcellus Kaiser. C & S, Laupheim 2004, ISBN 3-937876-09-X.
  • Wolfgang Lipp: Begleiter durch das Ulmer Münster. Armin Vaas Verlag, 2005, ISBN 3-88360-011-3.
  • Silvester Lechner: Ulm im Nationalsozialismus. Stadtführer auf den Spuren des Regimes, der Verfolgten und des Widerstandes. Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg e. V. (DZOK), Ulm-Jungingen 1997, ISBN 3-9805396-4-4. (Die Münster-Geschichte bis in das 19. Jahrhundert. S. 27–34; Der Münsterplatz. S. 34–42).
  • Claudia Mohn, Otto Wölbert (Hrsg.): Der Chor des Ulmer Münsters. Kunstgeschichte, Bauforschung, Restaurierung, Ostfildern 2021.
  • Peter Morsbach: Oberschwaben und Schwäbische Alb – Kunst, Kultur und Landschaft zwischen Mittlerem Neckar und Iller. DuMont Buchverlag, Köln 1999, ISBN 3-7701-4701-4, S. 31–39.
  • Claus Reisinger: Flandern in Ulm: Glasmalerei und Buchmalerei. Die Verglasung der Bessererkapelle am Ulmer Münster. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1985, ISBN 978-3-88462-036-6.
  • Christof Rieber: Kaiser, Reichsstädte, Ritter. Sigismund und Oswald von Wolkenstein besuchen Ulm 1418, 1427, 1430 und 1434. In: Ulm und Oberschwaben. 57 (2011), S. 34–98, hier S. 90–94.
  • Hartmut Scholz: Die mittelalterlichen Glasmalereien in Ulm. Berlin 1994, ISBN 3-87157-168-7.
  • Elmar Schmitt, Adolf Silberberger: Das Ulmer Münster in Vergangenheit und Gegenwart. Konrad, 1989, ISBN 3-87437-288-X.
  • Wolfgang Lipp: Bilder und Meditationen zum Marienportal des Ulmer Münsters. Langenau 1983, ISBN 3-88360-042-3.
  • Erhard John: Die Glasmalereien im Ulmer Münster. Langenau 1999, ISBN 3-88360-067-9.
  • Kathrin Schulthess: Himmelwärts. Das Ulmer Münster für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Süddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm im Thorbecke-Verlag, Ostfildern 2005, ISBN 3-88294-356-4.
  • Hans-Eugen Specker, Reinhard Wortmann (Hrsg.): 600 Jahre Ulmer Münster (= Forschungen zur Geschichte der Stadt Ulm. 19. Festschrift). Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1977, ISBN 3-17-004224-6.
  • Wim Swaan: Die großen Kathedralen. DuMont Buchverlag, Köln 1996, ISBN 3-7701-3817-1, S. 244–250.
  • Manuel Teget-Welz: Martin Schaffner. Leben und Werk eines Ulmer Malers zwischen Spätmittelalter und Renaissance (= Forschungen zur Geschichte der Stadt Ulm Bd. 32. Hg. Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm). Ulm 2008.
  • Reinhard Wortmann: Das Ulmer Münster (= DKV-Kunstführer. 286). 9. Aufl. Deutscher Kunstverlag, München 2014, ISBN 978-3-422-02270-6.

Weblinks

Commons: Ulmer Münster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Ulmer Münster – Quellen und Volltexte
  • Website der Ulmer Münstergemeinde
  • Ulmer Münster Auf der Website der Stadt Ulm
  • Münster Unserer Lieben Frau (Ulm) Baden-Württemberg – Landesdenkmalpflege – Datenbank Bauforschung/Restaurierung –
  • Ulmer Münster im Bildindex der Kunst und Architektur
  • Online-Projekt zu Glasfenstern im Ulmer Münster der Albert-Einstein-Realschule Ulm-Wiblingen
  • Virtuelle Präsentation der mittelalterlichen Glasmalereien im Ulmer Münster bei Glasmalereien im Kontext
  • Stadtarchiv Ulm: Die Einführung der Reformation in Ulm
  • 3D-Modell des Äußeren des Ulmer Münsters

Einzelnachweise

  1. Dagmar Hub: Als in Ulm die Schriften von Luther kursierten Augsburger Allgemeine, 22. Januar 2013.
  2. Ulmer Geschichte(n): Der 17. Dezember 1944 (Memento vom 16. April 2016 im Internet Archive). In: ulm.de, abgerufen am 17. Oktober 2016.
  3. Tobias Apfel (www.uni-bamberg.de, Masterarbeit): Das Ulmer Münster – Bauforschung zum spätgotischen Backsteinbau des Westlichen Donauraums, (PDF; 6,4 MB)
  4. Volumenberechnungen der Münchener Frauenkirche und der Danziger Marienkirche auf gebaut.eu
  5. Wolfgang Lipp: Begleiter durch das Ulmer Münster. Evang. Gesamtkirchengemeinde Ulm (Hrsg.), Ulm 1977, S. 3.
  6. Evangelische Münstergemeinde Ulm: Besucherinformation (abgerufen am 8. September 2024)
  7. Friedrich Pressel: Ulm und sein Münster, Ulm 1877, S. 6–8
  8. Friedrich Pressel: Ulm und sein Münster, Ulm 1877, S. 15
  9. Friedrich Pressel: Ulm und sein Münster, Ulm 1877, S. 12
  10. Johann Josef Böker, Anne-Christine Brehm, Julian Hanschke, Jean-Sebastien Sauve: Architektur der Gotik. Ulm und der Donauraum. Ein Bestandskatalog der mittelalterlichen Architekturzeichnungen aus Ulm, Schwaben und dem Donaugebiet. Salzburg, Wien 2011 (hier mit digital erstellten Bauphasenmodellen). Anne-Christine Brehm: Netzwerk Gotik. Das Ulmer Münster im Zentrum von Architektur- und Bautechniktransfer. Stuttgart 2020.
  11. muensterbauamt-ulm.de (Memento vom 12. April 2018 im Internet Archive)
  12. Ulmer Geschichte(n): Die Ulmer und ihr Münster (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), abgerufen am 4. Dezember 2014.
  13. Südwest Presse Online-Dienste GmbH: Brand in Notre-Dame: Ulmer Münster: Ist ein Feuer wie in Paris auch hier möglich? 17. April 2019, abgerufen am 11. Oktober 2020. 
  14. Oratorienchor Ulm e. V. (Hrsg.): Festschrift zum 100jährigen Jubiläum am 24. Mai 1990. 1990. 
  15. Oliver Helmstädter: Steinschlag-Gefahr: Unterm höchsten Kirchturm der Welt wird neu verputzt. In: Augsburger Allgemeine. 19. Oktober 2018 (augsburger-allgemeine.de [abgerufen am 21. Oktober 2018]). 
  16. Südwest Presse Online-Dienste GmbH: Ulmer Münster: Nach abgebröckeltem Putz: Chorraum bis März 2020 gesperrt. In: swp.de. 19. Oktober 2018 (swp.de [abgerufen am 21. Oktober 2018]). 
  17. Münster: Auftakt zum Turmjubiläum - Ulmer Münster strahlt von innen. 12. Januar 2015, abgerufen am 9. Februar 2023. 
  18. Wolfgang Lipp: Begleiter durch das Ulmer Münster, Langenau 1999, Seite 30 und 31
  19. Hermann Baumhauer, Joachim Feist: Das Ulmer Münster und seine Kunstwerke, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart und Aalen 1977, Seite 59 bis 62
  20. David Gropp: Das Ulmer Chorgestühl und Jörg Syrlin der Ältere. Untersuchungen zu Architektur und Bildwerk. Berlin 1999. Dort auch ein Forschungsüberblick und die ältere Literatur.
  21. Alfred Klemm: Sürlin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 37, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 166–169.
  22. Reisinger.
  23. Christof Rieber: Kaiser, Reichsstadt, Ritter. Sigismund und Oswald von Wolkenstein besuchen Ulm 1418, 1428, 1430 und 1434. In: Ulm und Oberschwaben 57 (2011), S. 34–98, hier S. 92 f.
  24. Anekdote aus einer Münsterführung.
  25. Winfried Wendland: Die Kunst der Kirche; 1940, S. 97
  26. Martina Goerlich und Dunja Kielmann: Mehr als ein Versuch. Rudolf Yelins Fenster im nördlichen Seitenschiff als Beginn der Neuverglasung im Ulmer Münster nach 1945. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg – Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege 1/2022, S. 28–34.
  27. designbüromaus – www.designbueromaus.de: Das Ulmer Münster – der höchste Kirchturm der Welt. In: www.ulmer-muenster.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Dezember 2016; abgerufen am 23. Dezember 2016. 
  28. Helmut Völkl: Orgeln in Württemberg, Hänssler-Verlag, Neuhausen-Stuttgart 1986, S. 15.
  29. Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Bd. 12, S. 1647, Bärenreiter-Verl.
  30. Ulmer Münster WALCKER op. 144, 1856. Abgerufen am 30. Dezember 2021. 
  31. Zur Disposition
  32. Die größte Orgel in Deutschland und ihre Erbauer. In: Urania: Musik-Zeitschrift für Orgelbau, Orgel- und Harmoniumspiel. Band 48, 1891, S. 2–3 (Online). 
  33. www.ulmer-orgeln.de (Memento vom 3. Januar 2013 im Internet Archive): Hauptorgel Ulmer Münster, abgerufen am 4. Dezember 2014.
  34. swp.de: Ulmer Münster. Chororgel des Münsters wird verkauft. Abgerufen am 12. Juni 2019.
  35. swr.de abgerufen am 22. Januar 2022.
  36. Disposition auf der Website der Orgelbaufirma
  37. Homepage des Ulmer Münsterkantorates (Memento vom 2. Januar 2015 im Internet Archive), abgerufen am 4. Dezember 2014.
  38. Südwest Presse vom 21. Oktober 2009: Die Pläne des künftigen Münsterkantors (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive), abgerufen am 4. Dezember 2014.
  39. @1@2Glockengeläut nach drei Jahren Schweigen (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven), abgerufen am 4. Dezember 2014.
  40. Südwest Presse vom 11. November 2006: Der Schwörglocke droht der Gesichtsverlust (Memento vom 27. April 2015 im Internet Archive) (PDF-Datei)
  41. Henning Petershagen: »Die Münsterglocken und ihre Ahnen«, Südwest Presse, Ulmer Kulturspiegel, Sonderdruck vom 11. April 2009
  42. Vgl. dazu: Henning Petershagen: »Die Münsterglocken und ihre Ahnen«, Südwest Presse, Ulmer Kulturspiegel, Sonderdruck vom 11. März 2009
  43. Logo Magirus Ulm (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
  44. RadioUlm8.com (Memento vom 5. Dezember 2014 im Internet Archive)
  45. Thomas Schuler: Napoleon und Bayern, S. 12–13.
  46. Die Telegraphenlinie von Wien nach Straßburg - 1809. Abgerufen am 15. August 2023. 
  47. Gerhilde Fleischer, Jakobsweg I, Ostfildern 1997
  48. Wolfgang W. Meyer, Jakobswege, Tübingen 2006, 5. Auflage, S. 7 und S. 189–227
  49. Herzlichen Dank lieber Pfarrer Krauter, abgerufen am 27. Februar 2020.
  50. Ulm in youtube, abgerufen am 27. Februar 2020.
  51. Der Neue am Münster, abgerufen am 27. Februar 2020.
  52. Die Vorletzten, abgerufen am 27. Februar 2020.
  53. SWP: Ulmer Münster: Stephanie Ginsbach wird neue Pfarrerin am Münster. 27. Dezember 2019, abgerufen am 2. Dezember 2023. 
  54. S. W. R. Aktuell: So will der neue Ulmer Dekan Krannich auf die Menschen zugehen. 6. September 2023, abgerufen am 2. Dezember 2023. 

48.3986111111119.9925Koordinaten: 48° 23′ 55″ N, 9° 59′ 33″ O

Normdaten (Geografikum): GND: 4212398-7 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: n50064350 | VIAF: 140690289

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 07:06

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Dieser Artikel behandelt das Bauwerk Zur Rose siehe Ulmer Munster Rose Das Munster Unserer Lieben Frau zu Ulm kurz Ulmer Munster ist ein gotischer Sakralbau in der baden wurttembergischen Stadt Ulm und Pfarrkirche der dort ansassigen evangelischen Gemeinde Der 1890 vollendete 161 53 Meter hohe Turm ist der hochste Kirchturm der Welt Der Grundstein des Munsters wurde 1377 gelegt als Ulm eine Reichsstadt und noch vorreformatorisch romisch katholisch war Die Predigten des Ulmer Reformators Konrad Sam ab 1524 begleiteten die graduelle Einfuhrung der Reformation in Ulm 1530 fiel die Entscheidung in einer Burgerabstimmung zugunsten des evangelischen Bekenntnisses mit einer Mehrheit von sieben Achteln So wurde das Ulmer Munster ein Gotteshaus der evangelischen Kirche Es war bis 1894 im Besitz der Stadt Ulm und kam danach in den Besitz der evangelischen Kirchengemeinde Ulm Das Munster uberstand die Luftangriffe auf Ulm 1944 1945 in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs vom Einschlag eines Sprengbomben Blindgangers in den Chorraum abgesehen weitgehend unbeschadigt Ulmer MunsterBedeutungLuftbild des Ulmer MunstersHohenvergleich Ulmer Munster Kolner Dom Munchner Frauenkirche Kaiser Wilhelm Gedachtniskirche in Berlin Aachener DomLage des Munsters in Ulm Das Ulmer Munster ist die grosste gotische Kirche in Suddeutschland und Kulturdenkmal Es hat mit 161 53 m Hohe den bis heute hochsten Kirchturm der Welt Der Chor des Munsters wird von den beiden Chorturmen flankiert die mit ihrer Hohe von 86 m zur Gruppe der besonders hohen Turme gehoren Das Kirchengebaude ist 123 56 Meter lang und 48 8 Meter breit Das Mittelschiff hat eine Hohe von 41 6 Metern die Hohe der Seitenschiffe betragt 20 55 Meter Das Munster hat ein Volumen von rund 190 000 Kubikmeter und der hohe Westturm belastet die Fundamente mit einer Masse von 51 500 Tonnen A Bei der Grundsteinlegung 1377 plante man die Pfarrkirche als eine Kirche der Burger Sie wurde von den weniger als 10 000 Burgern der Stadt finanziert Das Munster war nie ein Bischofssitz Deswegen waren von Beginn an nur ein zentraler Westturm und zwei Chorturme vorgesehen vgl Abbildung des Grundsteinreliefs Hauptfassaden mit zwei flankierenden Turmen waren im Allgemeinen Bischofskirchen und Abteien vorbehalten Aus ahnlichem Grund besitzt das Ulmer Munster auch keine Krypta die als Herrscher oder Bischofsgrablege hatte dienen konnen Als Grablegen dienten im Munster andere Bereiche und zahlreiche an die Kirche angebaute Kapellen fur Patrizierfamilien die heute teilweise nicht mehr erhalten sind Sandstein und Backstein in der Westfassade Zweckdienlich sind die verwendeten Baumaterialien Alle Kanten des Kirchenschiffs und fast alle Teile der Turme sind aus Sandstein in neugotischen Teilen teilweise auch Kalkstein mit uppigen Steinmetzarbeiten Dadurch fallt wenig auf dass die Aussenmauern grosstenteils aus Backstein errichtet sind der auch offen in den Fassaden zutage tritt Damit steht das Munster einerseits stilistisch den klassischen Werksteinbauten der Gotik der Ile de France und der Champagne ebenso nahe wie das Freiburger Munster oder der Frankfurter Dom lasst sich andererseits aber auch als Backsteinkirche betrachten Unter diesen liegt sie im Volumen dann hinter San Petronio in Bologna aber etwa gleichauf mit der Munchner Frauenkirche und der Danziger Marienkirche Inwieweit diese Backsteinsichtigkeit jedoch ursprunglich als Stilmittel beabsichtigt war ist aufgrund des asthetisch wenig absichtsvoll wirkenden rein bautechnisch bedingten Wechsels zwischen Stein und Ziegelmauerwerk der weitestgehend fehlenden plastischen Gestaltung des Ziegelmauerwerks und zahlreicher Putzreste mit aufgemaltem Mauerwerk fraglich Vielmehr muss zumindest fur den mittelalterlichen Bauabschnitt davon ausgegangen werden dass fur die Verwendung des Ziegelmauerwerks weniger asthetische sondern rein bautechnische bzw bauphysikalische Grunde entscheidend waren und ein grosser Teil des heute offen zutage tretenden Ziegelmauerwerks ursprunglich nicht auf Sicht angelegt war sondern unter Putz und einem gemalten Steinquaderwerk verborgen lag Das Munster bot im Mittelalter ohne Sitzgelegenheiten Platz fur 20 000 bis 22 000 Menschen im Stehen Heute bietet es 2 000 Sitzplatze in der normalen Bestuhlung Beim Wurttembergischen Landesposaunentag der alle zwei Jahre in Ulm stattfindet haben durch zusatzliche Sitzgelegenheiten 4 500 Blaser mit Instrumenten Platz im Munster Der Hauptturm kann normalerweise uber 768 Stufen bis zu einer Galerie im oberen Drittel des Turmhelms in einer Hohe von 143 m bestiegen werden Aktuell ist ein Aufstieg aus Sicherheitsgrunden nur bis zur zweiten Ebene uber 520 Stufen auf 102 m Hohe moglich Stand September 2024 Von hier bietet sich ein Panorama der Stadt und ihrer Umgebung An einigen Tagen im Jahr ist bei Fohn der Blick uber ganz Oberschwaben bis zu den Alpen moglich vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen360 Panorama vom Turm des Ulmer MunstersGeschichteSeitenansicht des Ulmer Munsters fotografiert aus dem Ulmer Stadtteil Jungingen Im Hintergrund zu erkennen ist das Kloster WiblingenUlmer Munster von WestenGrundungsrelief im Munster mit dem Datum der Grundsteinlegung 30 Juni 1377Turmspitze von innen vom Treppenaufgang zur Aussichtsplattform Pfarrkirche vor 1377 Die alte Stadtpfarrkirche Ulms lag ausserhalb der Stadtummauerung nordlich des Michelsbergs der wie viele nach dem Erzengel Michael benannte Erhebungen in vorgeschichtlicher Zeit wahrscheinlich ein Wotansheiligtum trug Sie war eine Liebfrauenkirche weshalb die zu ihr hinausfuhrende Strasse Frauenstrasse und das Tor Frauentor hiess Der Grund fur diese aussergewohnliche Situation ist nicht bekannt Friedrich Pressel nimmt an dass die Kirche die erst 1092 erstmals in einer Urkunde genannt wird vorkarolingischen Ursprungs war und zu den Mutterkirchen der Region gehorte Die legendarische Ortsuberlieferung die die Grundung der Ulmer Pfarrkirche in das Jahr 600 verlegt habe insofern einen historischen Kern Erst danach seien weiter sudlich die Konigspfalz und der Reichenauer Klosterhof als Siedlungskerne der spateren Stadt entstanden Felix Fabri 1502 berichtet die alte Pfarrkirche sei zeitgleich mit dem Neubau abgerissen und ihre Steine fur das Munster verwendet worden Die Existenz der alten Kirche ist jedoch bis ins 15 Jahrhundert belegt und erst 1532 schreibt ein Zeitzeuge sie sei ganzlich verschwunden Erste Bauperiode 1377 1543 Mittelschiff nach OstenGrundriss Da die Stadt Ulm im 14 Jahrhundert immer wieder in kriegerische Konflikte verwickelt war ihre Pfarrkirche aber vor den Toren der Stadt stand heute liegt dort der Hauptfriedhof strebten die Burger an innerhalb der Stadtmauern eine neue Kirche zu errichten Sie waren es leid von der Kirche abgeschnitten zu sein wie es zum Beispiel 1376 bei der Belagerung Ulms durch Kaiser Karl IV geschehen war Ausserdem wollten sie sich vom Kloster Reichenau unabhangig machen das sich die Kirche 1327 inkorporiert hatte und von den Einkunften ihrer Guter profitierte ohne die Baulast zu tragen Die Ulmer beschlossen also die Kirche innerhalb der Stadtmauer neu zu bauen finanziert durch die Einwohner selbst Die Stadt hatte zu jener Zeit kaum 10 000 Bewohner Am 30 Juni 1377 nach der Inschrift auf dem Grundungsrelief im Munster fand die Grundsteinlegung durch den Burgermeister Ludwig Krafft und unter dem Baumeister Meister Heinrich II Parler statt Dieser hatte zuvor Erfahrungen am Heilig Kreuz Munster in Schwabisch Gmund gesammelt Von Meister Heinrich II Parler der bereits vorher an der alten Pfarrkirche Ulms mitgearbeitet hatte stammt offensichtlich auch der Bauplan fur das Ulmer Munster Dieser Plan beinhaltete eine Hallenkirche mit drei etwa gleich hohen Schiffen einem Westturm und zwei Chorturmen Er erbaute den Chor und die unteren Teile der Chorflankenturme Der Chor der eine Lange von 29 Metern und eine lichte Breite von 15 Metern hat liess bereits damals die Ausmasse des geplanten Projektes erkennen An der Grundsteinlegung wirkten auch die Frauen der Ulmer Sammlung mit was auf einer spateren Darstellung dieses Ereignisses zu sehen ist 1381 wurde die Baustelle von Meister Michael Parler ubernommen der zuvor an der Dombauhutte in Prag gewirkt hatte Er fuhrte den Bau im Langhaus weiter das zunachst als dreischiffige Hallenkirche mit annahernd gleich breiten und hohen Schiffen konzipiert wurde Von 1387 bis 1391 ubernahm Meister Heinrich III Parler die Leitung der Bauhutte 1392 wurde Ulrich Ensinger auch Ulrich von Ensingen genannt die Bauleitung ubertragen der zuvor in Prag und am Strassburger Munster gewirkt hatte Er traumte von einem uber 150 m hohen Hauptturm Damit die Proportionen ausgewogen waren sollte nun das Schiff deutlich hoher werden als die Parlers vorgesehen hatten also eine Basilika errichtet werden Die Plananderung ist gut zu erkennen am Hohenunterschied zwischen Mittelschiff und Chor Am 25 Juli 1405 wurde das Munster geweiht lediglich bedeckt durch ein provisorisches Notdach Mit Matthaus Ensinger ubernahm 1446 der Sohn von Ulrich die Bauleitung bis 1463 Er vollendete 1449 das Chorgewolbe und 1452 das Gewolbe des Nordschiffes Nach Matthaus Tod 1463 ubernahm dessen Sohn Moritz Ensinger die Bauleitung Er wolbte das Mittelschiff ein und errichtete bis 1471 das neue Sakramentshaus Nach dem Konzept seines Grossvaters war das Munster nun vollends eine Basilika Der neue Baumeister Matthaus Boblinger anderte 1477 die Plane vor allem die des Hauptturms In seine Zeit bis 1494 fielen die ersten massiven Schaden Die nun unterschiedlich hohen aber gleichermassen ausladenden Gewolbe drohten 1492 die Pfeiler zu verbiegen und das Bauwerk zum Einsturz zu bringen Die Nordwand des Mittelschiffs weist noch heute eine Abweichung aus dem Lot von bis zu 27 cm auf Der Baumeister Burkhard Engelberg aus Augsburg ubernahm den Bau und fuhrte die notwendigen Sicherungen durch Verstarkung der Fundamente des Westturms Abbruch der schweren Seitenschiffgewolbe Unterteilung der Seitenschiffe durch schlanke Pfeiler und Aufbau von leichteren Gewolben Die schlanken Gewolbe der neuen paarigen Seitenschiffe liegen etwa in derselben Hohe wie die abgebrochenen breiten Obwohl man mit einigem Aufwand eine Katastrophe abgewendet hatte stand das Gemauer noch dreieinhalb Jahrhunderte lang ohne die bei den meisten gotischen Basiliken ublichen Strebebogen Chor eine Etage niedriger als Mittelschiff Kampfer des Triumphbogens knapp unter Scheiteln der ArkadenbogenNordliche Seitenschiffe mittlerer Reichsadler bei Unterteilung ubermauert Nordliche Seitenschiffswand und Obergaden Chor Tur in Nebenportal mit BlattmaskeUlmer Munster 1818 Lithografie Vor der neugotischen Bauphase wurde das Schiff noch nicht aussen von Strebebogen aus Werkstein dominiert Sudschiffe westwarts Gewolbebasen etwas oberhalb der Kampfer der ArkadenFoto von 1854 vor den neugotischen Zutaten Wahrend die Mauern des Chors der Seitenschiffe und der Turmbasis grosstenteils in Backstein errichtet worden waren und auch in diesem Material vollendet wurden besteht das Mauerwerk der durch die Plananderungen hinzugekommenen Obergaden des Mittelschiffs uberwiegend aus Werkstein Der im Mittelalter am Munster verwendete Naturstein ist grosstenteils Sandstein aus Steinbruchen bei Isny Kalkstein aus der nahen Alb wurde nur in geringem Masse verbaut 1530 1531 traten die Ulmer Vollburger bei einer namentlichen Abstimmung mit einer Mehrheit von sieben Achteln zum evangelischen Glauben uber Beim anschliessenden Bildersturm am 19 Juni 1531 wurden uber 60 Altare entfernt auch der Hauptaltar und die Reliefs am Kanzelkorb zerstort Zuvor hatte der Rat der Stadt aber den Besitzern der Altare seine Absicht mitgeteilt sodass diese ihre Altare in Sicherheit bringen konnten Ubrig gebliebene Altare brachte die Stadt in ihr Magazin Einige davon sind inzwischen in Dorfkirchen der Umgebung aufgestellt z B in Scharenstetten 1543 kam es aufgrund von innenpolitischen Spannungen aber auch wegen der Reformation und schlicht durch Geldknappheit zum Baustillstand des fast fertigen Gebaudes Der Hauptturm hatte zu dieser Zeit eine Hohe von rund 100 m die Chorturme waren jeweils etwa 32 m hoch Von 1543 an ruhte der Bau fur uber 300 Jahre Im Kupferstich von etwa 1650 in De Merian Sueviae ist der bauliche Zustand am Ende des ersten Bauabschnittes dargestellt Ulmer Munster um 1643 von Merian Ulmer Munster 1887 mit neugotischen Strebebogen und Chorturmen Ulmer Munster mit allen neugotischen ZutatenZweite Bauperiode 1844 1890 Planskizze fur den Westturm aus dem spaten 15 JahrhundertUlmer Munster kurz nach 1894 die Ansicht entspricht dem heutigen Zustand 1817 wurden bei Malerarbeiten die Fresken im Innern des Munsters hellgrau ubermalt Mit dem Einzug eines neuen Wohlstandes wurde ab 1844 am Munster wieder weitergebaut Baumeister in dieser Zeit waren bis 1870 Ferdinand Thran und danach Ludwig Scheu 1871 1880 Die uber die Seitenschiffe hinwegfuhrenden neu entworfenen Strebebogen stabilisierten das Mittelschiff Die Fialen dieses Strebwerkes haben ein historisches Vorbild die westlichste Fiale der Sudseite ist noch mittelalterlich Auch die Arbeit an den Chorturmen begann mit Sicherungsmassnahmen Ihre Vollendung folgte zwar mittelalterlicher Absicht aber mittelalterliche Plane lagen hier nicht vor so dass Obergeschosse und Turmhelme eine Neuschopfung Scheus sind Ausserdem wurde der Chor ausserlich erhoht und erhielt dabei die als neugotisch zu bezeichnende Zwerggalerie Ab 1880 mussten erneut Erhaltungsmassnahmen eingeleitet werden bevor 1885 mit der Vollendung des Haupt bzw Westturms begonnen wurde Mit dem Aufsetzen einer Kreuzblume wurde dieser am 31 Mai 1890 vollendet und das Munster hatte sein heutiges Aussehen erhalten Die Leitung fur diesen Bauabschnitt hatte August von Beyer Der Hauptturm wurde dabei gegenuber den ursprunglichen Planen um zehn Meter erhoht Bei genauer Betrachtung kann man an der hochsten Plattform auch einen leichten Knick feststellen Es wurde spekuliert diese Anderung sei vorgenommen worden damit der Turm mit etwas uber 161 Metern den Kolner Dom 157 Meter uberragen sollte Diese Darstellung wurde von Ulmer Seite jedoch stets bestritten Wahrend der Turmerhohung wurde auch der Holzdachstuhl durch einen stahlernen ersetzt Am 28 Juni 1890 wurde die Fertigstellung mit einem Festakt gefeiert bei dem 320 Sangerinnen und Sanger unter der Leitung des Munsterorganisten Johannes Graf das Oratorium Elias von Felix Mendelssohn Bartholdy auffuhrten Der Chor grundete sich noch im selben Jahr als Verein fur klassische Kirchenmusik Ab dem 20 Jahrhundert Durch einen Bombentreffer verbogene Metallstrebe im Dachstuhl uber dem Chorraum Bei den verheerenden Fliegerangriffen auf Ulm am 17 Dezember 1944 wurde das Munster kaum beschadigt obwohl fast samtliche anderen Gebaude des Munsterplatzes schwer getroffen wurden Nur die aus dem 19 Jahrhundert stammenden Fenster wurden zerstort andere kunsthistorisch bedeutende mittelalterliche Chorfenster waren vorher aus der Kirche ausgelagert worden Am 1 Marz 1945 durchschlug eine 500 kg Bombe das Dach und das Chorgewolbe ohne zu explodieren Der Blindganger blieb mehrere Tage in der Kirche liegen bis mutige Manner ihn hinausschafften Die zerstorten Sandstein Gewolberippen wurden mit Stahlbeton rekonstruiert die reparierten Stellen des Gewolbes mit Kalkzementputz uberdeckt Beide Materialien zeigen ein unterschiedliches Verhalten hinsichtlich thermischer Ausdehnung so dass seit dieser Reparatur immer wieder Risse auftraten Nachdem mehrmals Putzbrocken in den Chorraum fielen wurde das Problem mit einer Ende 2018 begonnenen Sanierung behoben Ab 2015 wurden der Brandschutz grundlich uberarbeitet und dafur umfangreiche technische Einrichtungen installiert Dabei erneuerte man auch die grosstenteils noch von 1890 stammende Elektrik fur welche damals stoffummantelte Kabel verwendet worden waren Um den Bauzustand des Munsters zu erhalten werden jahrlich mehrere hunderttausend Euro ausgegeben Im Jahr 2015 wurde anlasslich des 125 jahrigen Jubilaums der Fertigstellung eine bewegliche LED Lichtkonstruktion installiert Damit illuminierten 23 Scheinwerfer die Turmspitze kontrastreich Kunstwerke im und am MunsterErster Bauabschnitt Spatmittelalter 1377 1543 Gestaltung der Portale Bemerkenswert sind die Darstellungen in den Tympana der Portale des Munsters Jene weisen ein uberaus komplexes und ausgefeiltes theologisches Programm auf Im Gegensatz zu den meisten Tympana des Hauptportals Westportal befindet sich im in einer dreijochigen Vorhalle gelegenen Tympanon des Hauptportals des Ulmer Munsters nicht nur eine sehr im Hintergrund in den drei Ecken des Tympanons angeordnete Darstellung des Jungsten Gerichts sondern als Hauptmotiv eine Darstellung der Schopfungsgeschichte welche wohl in den 1380er Jahren entstanden ist Gott erschafft hier die Erde als eine sich drehende Kugel welche von Planetenkugeln umgeben ist ein Hinweis darauf dass man im Mittelalter schon wusste dass die Erde eine Kugel ist vgl auch das Portal an der Nordseite des Freiburger Munsters Wie auch andere Darstellungen im Munster z B die Philosophen des Chorgestuhls verweist auch diese eher auf antike Weltbilder als auf wortgetreu ubernommene Schilderungen der Bibel Die Darstellung des Tympanons vereint somit Anfang und Ende der Weltgeschichte wie sie in der Bibel geschildert sind und verweist zugleich in sehr komplexer Weise auf Christus der in der Bibel als Alpha und Omega Anfang und Ende Weltenrichter und leidender Mensch bezeichnet wird Dies spiegelt sich auch in der unterhalb des Tympanons gelegenen Darstellung des Schmerzensmanns von Hans Multscher am Mittelpfeiler zwischen den beiden Portalturen wider Der Schmerzensmann ist an der Stelle eine Kopie das Original befindet sich inzwischen im Innern des Munsters am sudwestlichen Chorpfeiler Die Skulptur des Schmerzensmanns stiftete 1429 der Ulmer Goldschmied Laux Hutz d A Das Gewande des Hauptportals ist von zahlreichen Heiligenfiguren aus Holz welche lediglich eine gemalte Steinfassung aufweisen umgeben Bemerkenswert sind auch die in der Nachfolge des sogenannten internationalen Stil gehaltenen Figuren an den Pfeilern der Vorhalle die Meister Hartmann zugewiesen werden Am kleinen Marienportal Nordwestportal sind die Geburt Jesu und die Anbetung durch die Konige dargestellt Das Tympanon stammt aus dem Jahre 1356 und wurde von der alten Pfarrkirche Unserer lieben Frau uber dem Felde ubernommen Das Passions oder auch Reformationsportal Nordostportal um 1370 zeigt Szenen der Passion Christi Am Sudostportal dem Braut oder Gerichtsportal ist die Darstellung des Jungsten Gerichts 1360 zu sehen welche wohl ebenfalls von der alten Pfarrkirche stammt Das prachtigste und grosste Portal ist das grosse Marienportal Sudwestportal dessen Darstellungen wahrscheinlich ursprunglich fur das Hauptportal vorgesehen waren Das Tympanon 1380 zeigt Motive aus dem Marienleben Darunter befinden sich drei Reliefs wohl von 1400 Das linke Relief zeigt die Anbetung des Kindes durch die Heiligen Drei Konige Das rechte Relief stellt die Geburt Christi dar im mittleren Viereckblock ist der Zug der Heiligen Drei Konige zum Kind zu sehen Tympanon des Hauptportals Tympanon des kleinen Marienportals Passionsportal Tympanon des Passionsportals Tympanon des Gerichts oder Brautportals Tympanon des grossen MarienportalsChorfenster Kramerfenster um 1480 Maria Verkundigung Der Chorabschluss besteht aus funf Seiten eines regelmassigen Zehnecks Die uber 15 Meter hohen Fenster im Chor stammen aus dem 14 und 15 Jahrhundert Diese Fenster sind wenn man mit Blickrichtung zum Choraltar nach dem halb hohen Fenster von links nach rechts beginnt Das Kramerfenster um 1480 Maria HeimsuchungFenster der beiden Johannes Werkstatt Jakob Acker der Altere Ulm nach 1385 entstanden das zweitalteste Fenster des Munsters Dieses Fenster erzahlt im oberen Teil die biblischen Geschichten von Johannes dem Taufer von oben nach unten die Taufe Jesu durch Johannes der predigende Vorlaufer das Gastmahl des Herodes und die Enthauptung und Grablegung des Rufers in der Wuste Im unteren Teil sind die Legenden des Jungers Johannes dargestellt Kramerfenster Strassburger Werkstattgemeinschaft des Peter Hemmel von Andlau um 1480 Dieses Fenster wurde von der Kramerzunft d h Kramer bzw Kaufleute gestiftet und wurde wohl an Stelle eines alteren Fensters welches von Jakob Acker stammte eingebaut Im unteren Teil sind die Kronenwappen der Stifter zu sehen Daruber befindet sich eine Wurzel Jesse Darstellung Im oberen Teil sind sechs Bilder der Weihnachtszeit dargestellt Verkundigung an Maria die Heimsuchung Geburt Jesu die Beschneidung die Konige und die Darstellung im Tempel Ratsfenster Strassburger Werkstattgemeinschaft des Peter Hemmel von Andlau um 1480 Das Fenster das vom Rat der Stadt gestiftet wurde ist wohl ebenfalls an Stelle eines alteren Fensters eingebaut worden Es steht in der Mittelachse des Chors und ist ein Christusfenster welches von unten nach oben zu lesen ist Ganz unten in der Mitte ist der Reichsadler und zwei Ulmer Wappen zu sehen Links daneben sind die Schutzpatrone Antonius und Vincenz und rechts daneben St Martin mit dem Bettler dargestellt Daruber sind von links nach rechts zu finden die Versuchung Jesu das kanaanaische Weib und eine Heilung Daruber sind kunstvolle Baldachine ausgefuhrt uber denen von links zu sehen sind die Speisung der Funftausend die versuchte Steinigung und der Einzug in Jerusalem Im oberen Teil des Fensters sind dann noch uber die gesamte Fensterbreite die Auferstehung und uber weiteren Baldachinen die Himmelfahrt des Herrn dargestellt Die sich fruher daruber im Masswerk befindende Gestalt des Gottvaters und vier musizierende Engel wurden 1945 zerstort Anna Marienfenster Werkstatt Jakob Acker um 1385 Dieses Fenster gilt als altestes Fenster des Munsters und wurde durch die Zunft der Weber gestiftet wohl deswegen weil Maria eine Tempelweberin war und Anna die Patronin der Weber ist Es zeigt in 20 vergleichsweise kleinflachigen Szenen Annens Legende sowie Mariens Geburt die von oben nach unten zu lesen sind Joachims Zuruckweisung vom Tempeldienst seine Flucht in die Wuste die Engels Erscheinung das Treffen beider an der goldenen Pforte Darunter dann in der funften Zeile Mariens Geburt der Tempelbesuch und die Tempeljungfrau Maria beim Weben Weiter dann die Werbung um Maria die Vermahlung Joseph auf Reisen und Maria allein die Verkundigung Mariens Besuch bei Elisabeth Josephs Traum und die Geburt Jesu In der untersten 13 Zeile die wohl erst spater hinzugefugt wurde ist noch das Erscheinen der drei Konige die Flucht nach Agypten und der Kindermord dargestellt Fenster der funf Freuden Mariens Werkstatt Jakob Acker um 1400 Dieses Fenster ist ebenfalls eine Stiftung der Weberzunft und ist von unten nach oben zu verstehen mit folgenden Bildern Geburt Christi Anbetung der Konige Darstellung im Tempel Mariens Tod und die Aufnahme in den Himmel Medaillonfenster Werkstatt Jakob Acker um 1404 bis 1408 Dieses Fenster befindet sich an der geraden Sudwand und beinhaltet Themen aus den Evangelien der Fastenzeit wie zum Beispiel die Speisung der Funftausend oder die Auferweckung des Lazarus Chorgestuhl Chorgestuhl von Jorg Syrlin d A um 1470 auf der Nordseite Der Dreisitz und das Chorgestuhl mit Hunderten aus Eichenholz geschnitzten Figuren ist eines der beruhmtesten und schonsten Gestuhle der deutschen Gotik Es wurde zwischen 1469 und 1474 von dem Schreiner und Bildhauer Jorg Syrlin d A unter Mitarbeit des Bildhauers Michel Erhart besonders die Busten auf den Seitenwangen angefertigt Es zahlt neben dem Chorgestuhl in St Martin zu Memmingen zu den bedeutendsten gotischen Gestuhlen in Deutschland Der Dreisitz von 1468 unter dem Chorbogen ist ein Probestuck Jorg Syrlins d A bevor der Rat der Stadt ihm den Auftrag fur das komplette Chorgestuhl gab Charakteristisch und untypisch fur die Gotik ist dass das Chorgestuhl eher die Waagerechte betont Die 18 Meter langen Seitenteile sind klar gegliedert und mit reich verzierten Baldachinen uberspannt Die Busten auf den Pultwangen der Nordseite zeigen dabei beruhmte Manner des Altertums Pythagoras Cicero Terenz Ptolemaus Seneca Quintilianus und Secundus den Schweigsamen Auch dies stellt eine Neuerung am Ubergang von Gotik und Renaissance dar Die erste Buste auf der Mannerseite ist ohne Beschreibung die bei allen anderen Busten zu finden ist Diese Buste soll nach Meinung von Kunsthistorikern den antiken Dichter Vergil darstellen Manche vermuten dass Jorg Syrlin d A sich hier ein Selbstportrat geschaffen hat Da aber nach neueren Erkenntnissen Michel Erhart als Schopfer der Busten angesehen wird ist dies nicht sehr wahrscheinlich Den antiken Gelehrten gegenuber sind auf den Pultwangen der Sudseite weise Frauen des Altertums dargestellt die Sibyllen Phrygische Cumanische Cimerische Tiburtinische Hellespontische Delphische und Libysche Sibylle Auch die erste Buste auf der Frauenseite ist ohne Beschreibung die bei allen anderen Busten zu finden ist sie soll nach Meinung von Kunsthistorikern die Persische Sibylle darstellen Zwei weitere Sibyllen sind am Dreisitz zu sehen Sicher ist dass Meister Syrlin das Chorgestuhl mindestens viermal signiert hat Aus diesem Grund wurde ihm fruher das Chorgestuhl kunstlerisch allein zugeschrieben Es setzt sich aber die Erkenntnis durch dass mehrere weitere Meister in seiner Werkstatt mitgearbeitet haben Wer ausser Michel Erhart am Chorgestuhl beteiligt war ist bisher noch ungeklart Eine Besonderheit am Chorgestuhl des Ulmer Munsters sind die Inschriften in einer Gotico Antiqua Schrift Dies ist eine vergleichsweise seltene Schriftklasse aus der Inkunabelzeit die eine Mischform aus gotischer und humanistischer Schrift ist und verweist auf die Typografie in der Entstehungszeit des Gestuhls Bildschnitzereien im Chorgestuhl Buste Vergils von Michel Erhart um 1470 Buste Ciceros Hellespontische Sibylle Tiburtinische SibylleChoraltar Hochaltar von Martin Schaffner 1521 An Stelle des im 16 Jahrhundert verlorengegangenen Hochaltars steht der Heilige Sippen Altar der nach seinem Stifter Laux Hutz der Junker Lukas auch als Hutzaltar bezeichnet wird Ursprunglich stand der Altar in der Turmvorhalle Die Malereien des Altars stammen von Martin Schaffner aus dem Jahre 1521 Die Werkstatt Niklaus Weckmanns um 1450 44 1528 Ulm hat den Schrein mit der Sippe Christi geschaffen Reich an Gold ist der Schrein mit seinen Figuren noch der Spatgotik verhaftet Dagegen gehoren die Malereien von Martin Schaffner zur Renaissance Die Predella zeigt das Abendmahl Jesu wobei die Komposition verrat dass Schaffner das Abendmahl von Leonardo da Vinci mindestens durch Druckgrafik gekannt haben muss Auf den Altar Malereien werden von Martin Schaffner drei noch lebende Verwandte der Goldschmiede Stifterfamlie Hutz als Heilige portratiert was seit dem Jahrzehnt vor der Reformation ofter vorkam aber dennoch gewagt war Manuel Teget Welz Es sind dies die Grossnichte des verstorbenen Goldschmieds Laux Hutz zu dessen Gedachtnis der Altar gestiftet wurde Katharina Gienger und auf dem rechten Altarflugel der Neffe des Verstorbenen der Ulmer Kaufmann Matthaus Lupin und dessen Ehefrau Ursula Gienger Kapellen am Chor Sudlich und nordlich am Chorraum befinden sich drei Kapellen die nach Personlichkeiten der Stadtgeschichte benannt sind Es sind dies die Besserer die Neithart und die Konrad Sam Kapelle ehemalige Sakristei Die interessanteste ist wohl die kleinste Kapelle die Bessererkapelle die vom Chor aus nach rechts auf der Frauenseite des Chorgestuhls in dessen hinterem Teil zu erreichen ist Sie wurde etwa 1429 unter Werkmeister Hans Kun erbaut Diese Kapelle war eine Privatkapelle und hat ihren Namen nach der Patrizierfamilie Besserer erhalten die uber mehrere Generationen in Ulm nachweisbar ist So war zum Beispiel ein Bernhard Besserer 1471 1542 Burgermeister in der Reformationszeit Uber der Eingangstur ist die Jahreszahl der Stiftung 1414 und an der Wand ist der Doppelbecher das Wappen der Familie Besserer zu finden Bemerkenswert sind zuerst die Glasmalereien im Chorlein von 1429 im Jahr 1430 geschaffen von Hans Acker dem Sohn von Jakob Acker der Altere In den funf Chorfenstern ist in jeweils acht Bildern die Heilsgeschichte dargestellt Diese wird im Sudfenster durch das Jungste Gericht abgeschlossen In diesem Fenster soll in der zweiten Reihe der dritte Apostel ein Selbstportrat Hans Ackers sein Kunsthistoriker bezeichnen Hans Ackers Glasmalereien als handwerklich vollkommen und von grosster zeichnerischer Meisterschaft Das Kruzifix neben dem Sudfenster stammt aus der Werkstatt Michel Erharts um etwa 1490 1500 Ludwig Dehio ruhmt seine vorzugliche Fassung Zwei Scheiben nordlich vom Chorlein wurden 1480 in der Strassburger Werkstatt des Peter Hemmel von Andlau gefertigt In der Nahsicht kann an ihnen all das betrachtet werden was in der Fernsicht bei den grossen Chorfenstern Ratsfenster und Kramerfenster zu ruhmen ist v a Ausschliff zur Erhohung der Strahlkraft und virtuose Binnenzeichnung mit Bleilot auf den Scheiben Altartafel von Bartholomaus Zeitblom um 1489 1497 Glasscheibe St Georg von Hans Acker um 1440 Die Neithartkapelle befindet sich im Erdgeschoss des nordlichen Chorturms und wurde nach Osten hin um zwei weitere Raume erweitert Sie wurde 1437 als Privatkapelle von Heinrich Neithart gestiftet Uber dem Eingang ist die Jahreszahl 1444 zu lesen das Jahr ab dem sie bis 1450 durch Matthaus Ensinger gebaut wurde sowie das Wappen der Familie Neithart zu sehen ein Kleeblatt uber drei Bergen Sie enthalt mehrere Altare und weitere Altartafeln Sebastians Altar um 1500 Barbara Altar um 1520 Marien Altar von 1491 mit Bildnissen der Stifter der Kapelle beiderseits des Marienbildes Altar von 1491 mit Predella unter dem Ostfenster St Georg Scheibe von Hans Acker um 1440 Tafeln mit der Hl Margarete und einer Gruppe heiliger Jungfrauen aus der Klosterkirche zu den Wengen geschaffen um 1489 1497 in Werkstatt des Bartholomaus Zeitblom Die Konrad Sam Kapelle unterhalb des sudlichen Chorturms ist die ehemalige Sakristei und wurde nach dem ersten reformatorischen Prediger ab 1524 des Munsters benannt Sie stammt zum Teil noch aus der Zeit der Parler Ihr Passionsfenster wurde jedoch 1957 von Hans Gottfried von Stockhausen geschaffen Unter diesem Fenster befindet sich das sogenannte Schongau Altarchen um 1480 Weitere Altartafeln in der Kapelle sind die Aposteltafel von Bartholomaus Zeitblom um 1489 1497 sowie von Martin Schaffner um 1525 die heilige Elisabeth mit dem Bettler und Anna Selbdritt beide im Stil der Renaissance Weitere Kunstwerke Wandmalereien mit einkopfigen Reichsadlern bis 31 Mai 1433 und zweikopfigen Reichsadlern nach Kronung von Sigismund zum Kaiser in Rom Die neue Version des Reichswappens wurde angebracht ohne die alte zu beseitigen Fresko Jungstes Gericht uber dem Chorbogen Ausschnitt Kreuzaltar Abendmahl von Hans Schaufelein 1515Das 26 5 m hohe Sakramentshaus von 1467 1471 welches sich am linken Chorbogen befindet Unter der Freitreppe sind die Figuren der Heiligen Sebastian und Christophorus An der Gelanderbrustung sind sechs Statuetten von Papsten und Bischofen zu sehen Die 29 alten Konsolen an den Mittelpfeilern sind Zeugnisse ausgezeichneter Steinmetz Kunst welche zwischen 1383 und 1391 entstanden sind Bemerkenswert sind dabei die sechs Konsolen in der Nahe der Kanzel des unbekannten Bildhauers der seine Werke mit zwei gekreuzten Reissnadeln signiert hat und der deshalb als Reissnadelmeister bezeichnet wird Uber der im Mittelschiff befindlichen Kanzel ist der etwa 20 Meter hohe Schalldeckel von Jorg Syrlin dem Jungeren aus dem Jahre 1510 Tragerkonsole und Aufgang stammen von etwa 1498 wobei altere Teile Verwendung fanden Das Weihwasserbecken 1507 ist im sudlichen Seitenschiff nahe dem Chor zu finden Unweit westlich davon befindet sich das achteckige Taufbecken 1474 unter einem Baldachin mit sechs Propheten zwei Konigen und den Wappen der sieben Kurfursten und des Reiches am Sockel Kargnische Der Aufbau wurde nicht weiter nach oben gebaut weil das Gewolbe der Seitenschiffe niedriger eingezogen war als ursprunglich geplant In der Nahe davon ist am siebten Mittelschiffpfeiler das Relief der Grundsteinlegung Dieses zeigt wie der Burgermeister Lutz Krafft und seine Frau dem gebuckten Baumeister Heinrich Parler symbolisch das Kirchenmodell auf den Rucken heben Siehe Bild unter Erste Bauperiode 1377 1543 Am Ende des sudlichen Seitenschiffes befindet sich die Kargnische der Rest eines 1433 von Hans Multscher im Auftrag der Familie Karg angefertigten Wandaltars Die Steinfiguren welche die Verkundigung an Maria darstellten wurden beim Bildersturm 1531 zerstort daher ist nur der prachtvolle Hintergrund erhalten Uber dem Chorbogen befindet sich ein 145 m grosses Fresko aus dem Jahre 1471 welches das Jungste Gericht darstellt und moglicherweise von Hans Schuchlin geschaffen wurde Es ist eine der grossten Wandmalereien nordlich der Alpen Unterhalb des Chorbogens vor dem Dreisitz befindet sich der Kreuz und Seelenaltar mit einer Darstellung des Abendmahls vom Durerschuler Hans Schaufelein aus dem Jahre 1515 Relief mit Stammbaum Christi im Sudseitenschiff Im Munster befinden sich ausserdem 133 historisch wertvolle Wappen oder Totenschilde es ist die grosste Wappensammlung Deutschlands Sakramentshaus am Choreingang Konsole mit Blattmaske des Reissnadelmeisters mit Signatur unten rechts Kanzelkorb im Mittelschiff Turmartig uberhohter Schalldeckel der Kanzel Taufstein unter einem Baldachin und Weihwasserbecken hinten links Zweiter Bauabschnitt Neuzeit 1844 1890 Skulpturen Wasserspeier an der Westseite des MunstersWasserspeier an der Sudseite des Munsters Beim Bau der Strebepfeiler am Munster die dem Haus Stabilitat verleihen wurden Wasserspeier geschaffen phantasievolle Figuren aus Stein durch die das Wasser nach aussen gespuckt wird Unter den Figuren befinden sich Tiere wie Elefanten Fische und Vogel sowie menschliche Gestalten und Drachentiere Von einem Vogelstrauss ist allerdings nur das Hinterteil zu sehen Der Legende nach soll sich diesen Gag ein Geselle ausgedacht haben Er hatte sich in die Tochter des Meisters verliebt die er nach der Zunftordnung aber nicht heiraten durfte Nun sollte der Geselle eine Tierskulptur erschaffen und frei nach dem Motto von Gotz von Berlichingen zeigte der Strauss den Hintern direkt in die Richtung wo der Meister wohnte Ob der Geselle sein Schatzle bekam oder nicht ist unbekannt Zum 500 Jubilaum der Grundsteinlegung des Munsters im Jahr 1877 stifteten Mitglieder der Synagogengemeinde von Ulm unter anderen auch der Vater Albert Einsteins die Statue des alttestamentlichen Propheten Jeremia Es ist die einzige Statue mit verhulltem Haupt Die Statue die sich auf der Kanzelseite des Hauptschiffes unterhalb der grossen Orgel findet wurde vom Hofbildhauer Karl Federlin geschaffen von dem auch die 16 uberlebensgrossen Skulpturen auf den Pfeilerkonsolen stammen Fenster Die Fenster des Munsters die aus dem 19 Jahrhundert stammten wurden im Zweiten Weltkrieg nicht ausgelagert und infolgedessen 1944 zerstort Siehe Fritz Birkmeyer Restaurierung Eine heute sehr fragwurdige und deshalb inzwischen weitgehend ruckgangig gemachte Restaurierung widerfuhr dem Inneren des Munsters 1817 Man uberzog alle Wande mit einer alterthuemlich grauen Farbe um das Munster in jenem einfach erhabenen Gewande darzustellen wie es der alte deutsche Baugeist forderte Erganzungen vom 20 und 21 Jahrhundert Kanzelkorb Durch Martin Scheible wurden 1937 die 1531 im Bildersturm zerstorten Steinreliefs an der Kanzelbrustung erneuert Skulpturen Im westlichen Bereich des Sudschiffs steht ein 1981 ausgefuhrter Guss der 1930 geschaffenen Bronzeskulptur Der Bettler von Ernst Barlach Fenster Die Mehrzahl der Fenster in den Kirchenschiffen ist sehr einfach gehalten weil sie aus dem 19 Jahrhundert stammen und 1944 zerstort wurden nach und nach werden diese Notfenster allerdings durch Fenster mit Kunstbemalungen ersetzt Munsterfenster die sowohl die Kunstgeschichte als auch die Entwicklung der Glasmalerei des 20 und 21 Jahrhunderts widerspiegeln sind kleine Auswahl Rudolf Yelin der Jungere Versuchsfenster 1952 nordliches Seitenschiff Wilhelm Geyer Brautfenster 1953 uber dem Sudostportal Hans Gottfried von Stockhausen Die sechs Werke der Barmherzigkeit 1956 Sudseite Freiheit In fellowship 47 US Inf Regiment 1958 Seitenschiff Stiftung der in Ulm stationierten US Soldaten Israelfenster 1986 uber dem sudlichen Ausgang der Westfront Wolf Dieter Kohler Heimkehrerfenster 1959 Nordseite Himmelfahrtsfenster 1962 uber dem Marientor Valentin Peter Feuerstein Predigtfenster 1981 Fenster der Verheissung 1985 dargestellt ist darin die Entwicklung der modernen Naturwissenschaft mit den Kopfen von Nikolaus Kopernikus Galileo Galilei Johannes Kepler Sir Isaac Newton und dem in Ulm geborenen Albert Einstein samt dessen bahnbrechender Einsteinscher Formel E mc2 Fenster der Erfullung 1985 alle drei figurlichen Fenster befinden sich auf der Sudseite Johannes Schreiter Weltgefahrdungsfenster Weltvollendungsfenster beide 2001 ostlicher Teil der Sudseite MunsterkantoreiKonzert der Munsterkantorei im Hauptschiff des Ulmer Munsters Hauptartikel Motettenchor der Munsterkantorei Ulm Unter dem Begriff Munsterkantorei werden alle Chore des Ulmer Munsters zusammengefasst Die Munsterkantorei in ihrer heutigen Form wurde 1956 vom damaligen Munsterorganisten Hans Jakob Haller gegrundet Sie umfasst heute den Motettenchor als Hauschor des Ulmer Munsters sowie den Jugendchor die Kinderkantorei die Kinderchore und das vokalensemble ulmer munster ein seit 2011 bestehender Kammerchor Die musikalische Gesamtleitung der Munsterkantorei obliegt traditionell dem Ersten Organisten und Kantor am Ulmer Munster Seit 2010 ist dies Friedemann Johannes Wieland Zu den Aufgaben der Chore am Ulmer Munster gehoren sowohl die musikalische Mitgestaltung diverser Gottesdienste z B der Weihnachtsgottesdienste als auch regelmassige konzertante Auffuhrungen im Munster und in der Pauluskirche z B das Schworkonzert zu Beginn des Schworwochenendes oder das Passionskonzert an Karfreitag sowie Konzertreisen OrgelnGeschichtliche Entwicklung Walcker Orgel von 1856 Es ist nicht davon auszugehen dass auch die Liebfrauenkirche der Vorgangerbau des Ulmer Munsters siehe Geschichte eine Orgel besessen hat Der Ulmer Chronist Felix Fabri erwahnt dort keinerlei musikalische Aktivitaten Moglich ist dass schon im 1383 fur den Gottesdienst benutzbaren Chor des Munsters Orgelmusik erklang Hier eine chronologische Aufstellung einiger Stationen im Laufe der langen Geschichte 1414 wird im Stuerbuch ein Orgelmeister erwahnt 1416 wird er mit Namen benannt Hockel den Orglenmaister Baute er eine Orgel 1423 gibt es im Baupflegbuch des Munsters handfeste Hinweise auf ein vorhandenes Werk 1431 1433 Meister Ludwig aus Breslau baut eine neue Orgel 1439 Bruder Chunrad Rottenburger der orglenmaister barfuesser ordens aus Nurnberg arbeitet an der Orgel Die Eintragungen im Dokument VE URK 1439 Mai 23 im Ulmer Stadtarchiv lassen nicht auf einen Neubau schliessen das hat der Ulmer Chronist Elias Frick 1731 wohl falsch herausgelesen 1486 1488 Orgelneubau vielleicht von Meister Thomas In seiner Ulmer Orgelpredigt datiert Dieterich den Neubau auf das Jahr 1488 sicher ist dass Jacob Acker 1486 die Orgelflugel bemalt hat 1531 Auch in Ulm kommt es zum sogenannten Gotzentag dem umfassenden Ulmer Bildersturm dem 60 Altare und viele bedeutende Kunstwerke zum Opfer fallen siehe Ulmer Schule Weil die Reformation in Ulm zunachst von der Schweiz und ihrem reformierten Denken um Ulrich Zwingli her gepragt war fallt in diesem Zuge auch die Orgel zum Opfer vgl Vorgange in Zurich Ein alter Bericht uber diese Zeit erzahlt Sie haben als sie das Korpus mit den Pfeifen in der grossen Orgel nicht fuglich anheben konnen Seilen und Ketten darum gebunden an selbige nachmals Pferde gespannt und durch deren Gewalt auf einmal herunterreissen und uber einen Haufen sturzen lassen 1550 wird laut Elias Frick eine Notorgel auf holzernen Saulen errichtet 1576 1578 Kaspar Sturm aus Schneeberg errichtet eine neue Orgel das vierte Werk mit 34 Registern und uber 3000 Pfeifen fur 11 000 Gulden nach dreijahriger Bauzeit Disposition der Orgel von Sturm von 1578 Manual C D c3Principal 0 8 Cymbalum duplexQuintadecima 0 2 Duodecima 0 2 2 3 Octaua 0 4 Gross Copl Bass 16 Mixtur V VIIITremulant Manualwerk C D c3Flauten 4 Octava 2 Cymbalum simplexPosaune 8 Regal 4 Tremulant Manualwerk C D c3Principal 4 Copl 8 Octaua 2 Duodecima 1 1 3 Mixtur V VITremulant Pedalwerk C D b0Principalbass II 16 Mixtur VI VIIPosaune 8 Effektregister Vogelsang 1595 oder 1599 Conrad Schott Peter Grunwald Nurnberg und Andreas Sartor d h Schneider aus Reutlingen erweitern die Orgel auf 39 oder 40 Register Die kunstfreundlichere Theologie Martin Luthers hatte inzwischen in der Stadt Einzug gehalten und die Wertschatzung der Musik im kirchlichen Raum und im Gottesdienst wieder moglich gemacht 1630 Die Orgel wird durch Johannes Meier renoviert 1688 Ein heftiger Hagelsturm in Ulm ruiniert ca 500 Pfeifen 1699 Chrysostomus Baur 1662 in Ulm als Sohn des Schreiners Martin Baur 1729 in Augsburg repariert alles wieder 1735 Georg Friedrich Schmahl stellt nach vier Jahren Arbeit insgesamt drei neue Klaviaturen ein Brustwerk und ein Ruckpositiv fertig Jetzt hat die Orgel 45 Register auf drei Manualen und ein Pedal Auf dieser Orgel spielte Wolfgang Amadeus Mozart bei seinem Ulmaufenthalt im Sommer 1763 1843 Man nimmt mit Eberhard Friedrich Walcker Kontakt auf Vertragsabschluss 1849 1856 Walcker errichtete einen Neubau op 144 mit 100 Registern Weihe am 12 13 Oktober 1856 Die Orgel hatte vier Manuale und zwei Pedale Doppelpedal mit mechanischer Traktur und war damit fur einige Zeit die grosste Orgel der Welt Mit dem IV Manual konnten samtliche Manual Zungenstimmen gespielt werden Das 12 m breite und 24 m hohe Gehause wurde nach Zeichnungen des Munsterbaumeisters angefertigt Disposition der Walcker Orgel von 1856 I Hauptwerk C f3Untersatz ab c1 32 Principal 16 Tibia major 16 Viola di Gamba 16 Octava 0 8 Gedeckt 0 8 Flote 0 8 Viola di Gamba 0 8 Gemshorn 0 8 Salicional 0 8 Quint 0 5 1 3 Octava 0 4 Flote 0 4 Rohrflote 0 4 Fugara 0 4 Terz 0 3 1 5 Octava 0 2 Waldflote 0 2 Super Octava 0 1 Cornett VIII 10 2 3 Sexquialtera II 0 4 Mixtur V 0 8 Mistur V 0 4 Scharff V 0 2 Contra Fagott 16 Second Fagott 16 Trompete 0 8 Posaune 0 8 Clarino 0 4 Clarinetto 0 2 II Manualwerk C f3Gedeckt 16 Salicional 16 Principal 0 8 Gedeckt 0 8 Flote 0 8 Quintaton 0 8 Dolce 0 8 Piffaro II 0 8 Quint 0 5 1 3 Octav 0 4 Kl Gedeckt 0 4 Traversflote 0 4 Spitzflote 0 4 Viola 0 4 Octav 0 2 Piccolo 0 2 Mixtur VIII 0 8 Cymbal III 0 1 Trompete 0 8 Posaune 0 8 Fagott 0 8 Clarinette 0 8 Corno 0 4 III Manualwerk C f3Bourdon 16 Principal 0 8 Gedeckt 0 8 Spitzflote 0 8 Harmonica 0 8 Piffaro II 0 8 Octava 0 4 Gemshorn 0 4 Dolce 0 4 Nasard 0 4 Octav 0 2 Flautino 0 2 Mixtur V 0 4 Physharmonica 0 8 Vox humana 0 8 Oboe 0 4 I Pedalwerk C f1Principalbass 32 Grand Bourdon 32 Principalbass 16 Octavbass 16 Violon 16 Subbass 16 Bourdon 16 Quint 10 2 3 Octava 0 8 Flote 0 8 Viola 0 8 Violoncell 0 8 Terz 0 6 2 5 Quint 0 5 1 3 Octava 0 4 Cornett V 0 4 Bombard 32 Posaunenbass 16 Fagottbass 16 Trompete 0 8 Posaune 0 8 Clarine 0 4 Corno Basso 0 4 Clarinetto 0 2 II Pedalwerk C f1Violon 16 Gedeckt 16 Flote 0 8 Flote 0 4 Hohlflote 0 2 Serpent 16 Bassethorn 0 8 1889 Die 1882 abgebrochene Orgel wird in erweiterter Form von Walckers Sohnen wieder eingebaut Prospekt und Emporengestaltung von Munsterbaumeister Beyer 1929 Albert Schweitzer ist auf Besuch in Ulm und schlagt den Bau einer Chororgel vor zur Realisierung dieser Idee kommt es aber erst 1960 1930 Die Orgel erhalt eine elektropneumatische Traktur und wurde auf 109 Register erweitert 1960 Helmut Bornefeld schlagt als Orgelsachverstandiger vor aus akustischen Grunden wegen 8 Sekunden Nachhall im Hauptschiff eine neue Orgel zu errichten Hauptorgel auf der Westempore Innenansicht Blick zur Hauptorgel daruber das Martinsfenster Die gegenwartige Hauptorgel auch Grosse Orgel oder Westorgel genannt wurde von 1967 bis 1969 durch die Orgelbaufirma Eberhard Friedrich Walcker amp Cie Ludwigsburg erbaut Sie befindet sich auf der Hauptempore unter dem Hauptturm Zugang uber ein eigenes Treppenhaus Die Errichtung des Instrumentes wurde durch den Orgelsachverstandigen Walter Supper betreut In dem Instrument wurden Teile des vorhandenen Pfeifenmaterials der alten Walcker Orgel verwendet Es verfugt uber 99 klingende Register zzgl Glockenspiel und Zimbelstern auf funf Manualen und Pedal mit insgesamt 8 900 Pfeifen Die Orgel gilt als opus 5000 bei der Orgelfirma Walcker 1995 1996 wurde die Orgel mit einer modernen elektronischen Setzeranlage ausgestattet Sie hat heute folgende Disposition I Ruckpositiv C a31 Prastant 8 2 Metallgedeckt 8 3 Weidenpfeife 8 4 Oktave 4 5 Flotgedeckt 4 6 Nasard 2 2 3 7 Superoktave 2 8 Waldflote 2 9 Sifflote 1 10 Terzsept II 1 3 5 11 Kornett VI 8 12 Mixtur V VI 1 13 Trompete 8 14 Vox humana 8 15 Schalmey 4 16 Tuba triumphalis 8 Tremulant II Hauptwerk C a317 Prastant 16 18 Oktave 0 8 19 Flote 0 8 20 Spitzgambe 0 8 21 Oktave 0 4 22 Hohlflote 0 4 23 Quinte 0 2 2 3 24 Superoktave 0 2 25 Blockwerk VIII 0 8 26 Sesquialtera II 0 5 1 3 27 Grossmixtur V VI 0 2 28 Kleinmixtur IV V 0 1 29 Trompete 16 30 Trompete 0 8 31 Trompete 0 4 III Brustwerk C a332 Flotenprinzipal 0 8 33 Rohrgedeckt 0 8 34 Quintade 0 8 35 Prinzipal 0 4 36 Koppelflote 0 4 37 Fugara 0 4 38 Oktave 0 2 39 Blockflote 0 2 40 Salicet 0 2 41 Nasat 0 1 1 3 42 None 0 8 9 43 Mixtur V VI 0 2 44 Zimbel III 0 1 2 45 Dulcian 16 46 Hautbois 0 8 47 Cromorne 0 8 48 Krummhorn 0 8 Tremulant IV Oberwerk C a349 Bourdon 16 50 Prinzipal 0 8 51 Holzgedeckt 0 8 52 Gambe 0 8 53 Gambe celeste 0 8 54 Oktave 0 4 55 Rohrflote 0 4 56 Gemsquinte 0 2 2 3 57 Feldflote 0 2 58 Terz 0 1 3 5 59 Septime 0 1 1 7 60 Vogelpfeife 0 1 61 Mixtur VII VIII 0 2 2 3 62 Corona III 0 1 6 63 Basson 16 64 Trompette 0 8 65 Clairon 0 4 TremulantGlockenspiel V Mittelwerk C a366 Quintade 16 67 Prinzipal 0 8 68 Flute octaviante 0 8 69 Spillpfeife 0 8 70 Rauschoktave III 0 4 71 Traversflote 0 4 72 Gemshorn 0 4 73 Dolkan 0 2 74 Cornet V ab f0 0 8 75 Mixtur VI VII 0 2 2 3 76 Paletta III 0 2 77 Zimbel IV 0 1 2 Horizontal78 Tuba 16 79 Tuba 0 8 80 Tuba 0 4 TremulantPedal C f181 Grossprinzipal 32 82 Prinzipal 16 83 Subbass 16 84 Gedecktbass 16 85 Quintbass 10 2 3 Fortsetzung Pedal 86 Oktavbass 0 8 87 Spitzflote 0 8 88 Terzbass 0 6 2 5 89 Choralbass 0 4 90 Rohrpommer 0 4 91 Nachthorn 0 2 92 Theorbe III 0 5 1 3 93 Mixtur VI 0 4 Fortsetzung Pedal 94 Bombarde 32 95 Posaune 16 96 Dulcianfagott 16 97 Trompete 0 8 98 Klarine 0 4 99 Kornett 0 2 Tremulant Kleinpedal Koppeln III I IV I V I I II III II IV II V II IV III V III V IV I P II P III P IV P V P Spielhilfen Crescendowalze zwei Schwelltritte Tutti Zungen und Mixturenabsteller Effektregister Zimbelstern Anmerkungen Schwellbares Werk Chororgel Die Chororgel befindet sich als Schwalbennestorgel an der Sudwand des Chores hoch uber dem Chorgestuhl 1960 errichtete die Orgelbaufirma Rieger Vorarlberg ein Instrument dessen Disposition Helmut Bornefeld erstellt hatte Es verfugte uber mechanische Schleifladen zwei Manuale Pedal und insgesamt 20 Register unter anderem mit dem seltenen Alphorn Disposition der Chororgel von 1960 Schwalbennestorgel von Rieger 1960 2019 I Ruckpositiv C c41 Gedackt 0 8 2 Prinzipal 0 4 3 Rohrflote 0 4 4 Rohrnasat 0 2 2 3 5 Waldflote 0 2 6 Sesquialter II 0 0 2 2 3 7 Zimbel IV 0 1 2 8 Schalmei 0 8 Tremulant II Hauptwerk C c49 Schwegel 0 8 10 Gedackt 0 8 11 Prinzipal 0 4 12 Oktave 0 2 13 Mixtur IV VI 0 1 3 14 Alphorn 16 Pedal C f115 Untersatz 16 16 Prinzipal 0 8 17 Gemsflote 0 4 18 Zink III 0 5 1 3 19 Rauschpfeife II 0 2 20 Trompete 0 8 Koppeln I II I P II P Anmerkungen 3 1 5 2 2 3 1 1 3 Chororgel von 2022 Im Mai 2019 wurde die sanierungsbedurftige Chororgel zum Verkauf angeboten Zum einen liess die Qualitat des Orgelwerks Zweifel am vollstandigen Gelingen einer Instandsetzung aufkommen zum anderen ware diese aufgrund der Schwalbennestposition welche den Zugang zur Orgel erschwert sehr aufwandig gewesen Kaufer war eine Kirchengemeinde in Bilgoraj Polen Ein neues Instrument von Orgelbau Kuhn mit 18 Registern auf zwei Manualen und Pedal wurde am 1 Advent 2021 eingeweiht Die Disposition im Stil der franzosischen Romantik lautet wie folgt I Grand Orgue C c41 Montre 8 2 Flute ouverte 0 8 3 Bourdon 8 4 Prestant 4 5 Quinte 2 2 3 6 Doublette 2 7 Tierce 1 3 5 8 Fourniture IV 1 1 3 9 Trompette 8 II Recit expressif C c410 Cor de nuit 8 11 Viole de Gambe 8 12 Voix celeste 8 13 Flute octaviante 4 14 Piccolo 2 15 Basson Hautbois 8 16 Trompette harmonique 0 8 Tremblant Pedal C g117 Soubasse 16 18 Montre Nr 1 0 8 19 Bourdon Nr 3 0 8 20 Prestant Nr 4 0 4 21 Trompette ab c0 aus Nr 9 0 16 Koppeln II I II II Suboktavkoppel durchkoppelnd I P II PWeitere Orgeln Ausser der Hauptorgel auf der Hauptempore und der Chororgel sind im Ulmer Munster regelmassig drei weitere Orgeln zu horen 1962 Orgelpositiv in der Regel steht dieses Instrument bei Konzerten in der Nahe der grossen Kanzel es ist mobil einsetzbar Ausfuhrung Firma Walcker Funf Register Schleiflade mechanische Traktur Diese Orgel wird vor allem als Teil des Basso continuo bei Konzerten mit Chor und Orchester eingesetzt Diese Orgel wurde 2012 durch eine Truhenorgel der Firma Reinhart Tzschockel ersetzt 1977 Orgel in der Konrad Sam Kapelle Disposition Edgar Rabsch Ausfuhrung Firma Reinhart Tzschockel Hauptwerk Oberwerk und Pedal mit 14 Registern Schleiflade mechanische Traktur 1991 Altarorgel Disposition Edgar Rabsch Ausfuhrung Firma Reinhart Tzschockel Diese Orgel besitzt eine vollmechanische Traktur mit neun Registern auf zwei Manualen und Pedal Das Instrument ist sowohl fahrbar als auch zerlegbar Orgeltraditionen Wahrend der Touristensaison ist seit 1890 im Ulmer Munster taglich um die Mittagszeit Orgelspiel zu horen An Sonntagen findet zur Mittagsstunde ein Orgelkonzert statt Am 4 Advent schliesst die Saison alljahrlich mit einem Wunschkonzert ab dessen Programm aus vorher eingereichten Publikumswunschen zusammengestellt wird Munsterorganisten Auswahl um 1452 Minorit Konrad Kaufmann mit 30 Gulden Jahresgehalt als Organist angestellt 1468 Kaufmanns Nachfolger wird Meister Lienhart zuvor war er von 1450 bis 1467 Organist in Stuttgart 1515 Martin Grunenbach erhalt vom Rat Vertrostung zur Organisten Stelle 1578 1579 Wolf Widenmann wegen Vertragsbruch nach einem Jahr entlassen und bis zur Nachfolgerfindung durch den Stadtpfeifer Heinrich Maier vertreten der nach dem Tod Reintzkes 1595 erneut einsprang 1579 oder 1580 1595 Christoph Reintzke 1595 1634 Adam Steigleder 1634 1653 Tobias Eberlin 1653 1655 Adam Hollart 1655 1659 Johann Conrad Merckh 1659 1671 Andreas Schwilge 1671 1712 Sebastian Anton Scherer 1712 1751 Conrad Michael Schneider 1751 1770 Johann Christoph Walther Sohn von Johann Gottfried Walther 2 Halfte 18 Jahrhundert ab 1770 Johannes Martin J Christoph Scheifelen J Chr Kienlen ab 1817 Samuel Gottlob Auberlen 1829 1830 1881 Johann Friedrich Dieffenbacher 1890 1918 Johannes Graf 1923 1955 Fritz Hayn 1955 1971 Hans Jakob Haller 1972 1990 Edgar Rabsch 1991 2009 Friedrich Froschle ab 2010 Friedemann Johannes WielandGlockenGlockenstuhl vor der Sanierung 2005Glockenstuhl nach der Sanierung 2009Kirchenglocken des Ulmer Munsters von oben gesehen 2019 Im Hauptturm des Munsters hangen insgesamt dreizehn Kirchenglocken Zehn Glocken sind lautbar die drei weiteren hangen an den Wandseiten des Oktogons werden aber nicht gelautet Alteste lautbare Glocke des Ulmer Munsters ist die sog Schworglocke Sie stammt aus dem 14 Jahrhundert und erklingt nur zu besonderen Anlassen u a dem Schwormontag wahrend des Eides des Oberburgermeisters auf den grossen Schworbrief von 1397 Sechs weitere Glocken wurden im 14 bzw 17 Jahrhundert gegossen von denen heute noch drei lautbar sind Die ubrigen Lauteglocken wurden im 20 Jahrhundert gegossen Alle Glocken wurden bis zur Motorisierung 1953 von Jugendlichen oder Turmern von Hand gelautet Am 16 September 2005 wurde das Gelaut wegen massiver Schaden am stahlernen Glockenstuhl ausser Betrieb gesetzt Bei der Abnahme der Glocken am 3 Oktober 2006 traten starke Schaden an der Grossen Betglocke und der Landfeuerglocke zu Tage Daraufhin bekam die Betglocke eine neue Krone samt Haube eingeschweisst wahrend die Landfeuerglocke am Schlagring restauriert wurde Bis auf die Kreuzglocke deren Kloppel bereits innerhalb der letzten Jahrzehnte einmal erneuert worden war und die Schworglocke bekamen alle anderen Glocken neue Kloppel Zudem wurden Restaurierungen an verschiedenen Holzjochen erforderlich Nach Abschluss dieser Arbeiten und der Instandsetzung des Glockenstuhles wurden die Glocken am 12 April 2009 Ostersonntag erstmals wieder gelautet Vorstellung des Munstergelautes mit Einzelglocken und Vollgelaut auf youtube com Dauer 38 01 Minuten Teilgelaut mit der Dominica b auf youtube Dauer 5 29 MinutenLauteglocken Von den zehn lautbaren Glocken bilden neun Glocken das Festtagsgelaut Glocke Nr 10 Schworglocke entspricht in Disposition und Nominal in etwa Glocke Nr 3 Grosse Betglocke Sie lautet zu besonderen Anlassen Nr Name Bild Gussjahr Giesser Gussort O cm Masse kg Schlagton Anmerkungen1 Gloriosa Festtagsglocke Glocke 1 Gloriosa 1956 Glockengiesserei Kurtz Stuttgart 199 5 4 912 as0 Lat die Ruhmreiche Grosste schwerste und tontiefste Glocke Jahrlich am 17 Dezember um 19 15 Uhr erinnert ihr 15 minutiges Lauten an den Luftangriff auf die Stadt im Jahr 1944 Die Glockenzier stammt von Helmuth Uhrig und zeigt den Drachenkampf des Erzengels Michael 2 Dominica Sonntagsglocke oder Reformationsglocke Glocke 2 Dominica 1931 185 4 301 b0 Lat die dem Herrn Geweihte 1931 gegossen aus Anlass der Feierlichkeiten zum 400 jahrigen Jubilaum der Reformation in der freien Stadt Ulm Wegen ihres als besonders hochwertig beurteilten Klanges musste die Glocke 1942 nicht zu Kriegszwecken abgeliefert werden Auf der Dominica werden die Stunden nachgeschlagen Als tontiefste Glocke eines werktaglichen Gottesdienstes sowie eines sonntaglichen Hauptgottesdienstes erklingt sie 30 Minuten vor Gottesdienstbeginn zum Zeichenlauten 3 Grosse Betglocke Vaterunser Glocke Glocke 3 Grosse Betglocke restauriert 1454 Reutlingen 170 3 800 c1 Im Jahr 1454 die erste Glocke die in der Glockenstube des Munsters gelautet wurde Sie wird zum Vaterunser im Haupt sowie Abendgottesdienst und Montag bis Samstag um 12 00 Uhr zum Mittagsgebet gelautet 4 Leichenglocke Glocke 4 Leichenglocke 1678 Giesserei Ernst in Lindau 142 1 750 des1 Erklingt solistisch wahrend ein Mitglied der Munster Paulus oder Georgskirchgemeinde zu Grabe getragen wird 5 Kleine Betglocke Glocke 5 Kleine Betglocke 1956 Glockengiesserei Kurtz Stuttgart 139 1 766 es1 Lautet taglich um 6 30 Uhr zum Morgengebet sowie um 19 Uhr im Sommer um 20 Uhr zum Abendgebet und versteht sich so als Einladung Tag und Nacht unter das Geleit Gottes zu stellen Sonntags gibt sie 30 Minuten vor Gottesdienstbeginn das Zeichenlauten zum Fruh und Abendgottesdienst Die von Helmuth Uhrig stammende Glockenzier zeigt Oranten 6 Kreuzglocke Glocke 6 Kreuzglocke 124 1 248 f1 Nach alter Lauteordnung wurde die Glocke freitaglich zur uberlieferten Sterbestunde Jesu um 15 Uhr gelautet Die neue Lauteordnung sieht stattdessen das Kreuzlauten vor 7 Landfeuerglocke Glocke 7 Landfeuerglocke restauriert 14 Jh 114 900 as1 Die Glocke befand sich ursprunglich in der Kirche zur lieben Frau ausserhalb der Stadt Sie lautete einst bei Gefahr wie Feuer oder herannahenden Feinden und wurde bis Anfang des 20 Jahrhunderts genutzt um die Schliessung der Stadttore anzukundigen Da ihr Schlagring beschadigt war musste er im Glockenschweisswerk Lachenmeyer zu Nordlingen restauriert werden 8 Taufglocke Glocke 8 Taufglocke 1956 Glockengiesserei Kurtz Stuttgart 93 506 b1 Lautet zur Taufhandlung 9 Schiedglocke Glocke 9 Schiedglocke 83 345 c2 Lautet um 9 Uhr nach Bekanntwerden eines Todesfalles 10 Schworglocke Glocke 10 Schworglocke 14 Jh 164 3 500 c1 Alteste Glocke des Ulmer Munsters die zunachst vor den Toren Ulms in der Pfarrkirche uber dem Feld in der Nahe des heutigen alten Friedhofs hing Sie hat im oberen Teil einen Riss der vermutlich bereits kurz nach ihrem Guss mit Klammern repariert wurde Die Glocke wird von Hand gelautet Sie erklingt nur am Schwormontag wahrend des Eides des Oberburgermeisters auf den grossen Schworbrief von 1397 und beim Begrabnis des Oberburgermeisters anstelle der Leichenglocke Lauteordnung Auszug Anlass Anlass Anzahl Glocken Nr 1 Nr 2 Nr 3 Nr 4 Nr 5 Nr 6 Nr 7 Nr 8 Nr 9 Bemerkungen Reihenfolge1 Advent Fruhgottesdienst 6 des1 es1 f1 as1 b1 c2Hauptgottesdienst 4 as0 des1 es1 f1Abendgottesdienst 6 b0 c1 des1 es1 f1 as1Heiligabend Weihnachten Christmette Haupt und Abendgottesdienste 9 as0 b0 c1 des1 es1 f1 as1 b1 c2Jahreswechsel Neujahr um 24 Uhr 9 as0 b0 c1 des1 es1 f1 as1 b1 c2Invocavit 1 Sonntag der Passionszeit Fruhgottesdienst 4 c1 des1 es1 f1Hauptgottesdienst 5 as0 b0 des1 es1 as1Abendgottesdienst 4 b0 c1 des1 es1Fastenzeit Fruhgottesdienst 5 c1 f1 as1 b1 c2 f Moll Akkord Hauptgottesdienst 6 b0 c1 des1 es1 f1 b1 b Moll Akkord Abendgottesdienst 5 b0 des1 es1 f1 b1 b Moll Akkord Karfreitag Hauptgottesdienst 4 as0 b0 es1 as1 aufsteigendSterbestunde Jesu 15 Uhr 1 as0 Im Anschluss an das Lauten schweigt das gesamte Gelaut bis zur Osternacht Osternacht Ostersonntag Gloria in excelsis 9 as0 b0 c1 des1 es1 f1 as1 b1 c2Pfingstsonntag Haupt und Abendgottesdienst 9 as0 b0 c1 des1 es1 f1 as1 b1 c2Taufe Taufgottesdienst 4 es1 as1 b1 c2Taufhandlung 1 b1Trauung 4 es1 f1 as1 c2Beerdigung Beerdigungsgottesdienst 4 c1 f1 as1 c2 f Moll Akkord aufsteigendGang zum Grabe 1 des1 Leichenglocke Schulergottesdienst 4 f1 as1 b1 c2Kreuzlauten Freitags zur Sterbestunde Jesu 4 b0 des1 f1 b1 b Moll Akkord mit der Kreuzglocke Nachtgebet Taglich 22 Uhr 1 as1 Das Nachtlauten findet nicht mehr statt seitdem das angebotene Nachtgebet im Munster mangels Beteiligung eingestellt wurde Glocken im Oktogon Im Munsterturm befinden sich an Wandkonsolen im Oktogon oberhalb der Turmerstube drei weitere Glocken Bis zur Elektrifizierung wurden auch diese drei Glocken im Viereckumgang durch den Turmwachter bedient Die Torglocke und das Arbeitsglocklein werden heute nicht mehr gelautet und auch nicht mehr angeschlagen Nr Name Bild Gussjahr Giesser Gussort O cm Masse kg Nominal Anmerkungen11 Torglocke Fruhglocke Torglocke 1644 Glockengiesser Allgeyer Ulm 80 375 Die Glocke hing bis 1931 im Glockenstuhl war aber bereits 1907 nicht mehr in Gebrauch ausser wenn ein Delinquent fruhmorgens hingerichtet wurde Da man ihren Klang als unrein empfand wurde sie 1931 gegen eine neue c2 Glocke ausgetauscht Historischen Quellen zufolge wurde diese Glocke bis zum Beginn des 19 Jahrhunderts geschlagen um den Torwachtern an der Stadtbefestigung zu signalisieren dass die grossen Stadttore geoffnet werden durften Andere Quellen berichten dass zu diesem Zweck nachweisbar die genutzt worden sei 12 Arbeitsglocklein auch Henkersglocke Arbeitsglocklein 1606 46 Einer alteren Uberlieferung nach sei sie gelautet worden wenn der Henker seiner Arbeit auf dem Ulmer Galgenberg nachging Diese Angabe sei jedoch eine Verwechslung mit der Torglocke13 Schlagglocke Schlagglocke 1414 Glockengiesser Seitz Nurnberg 121 1 500 g1 Einer alteren Uberlieferung nach wetteiferte diese Munsterglocke mit der Rathausglocke darum wer zuerst erklang um eine volle Stunde anzuzeigen Beide Glocken hatten die gleiche Funktion Die Schlagglocke wird mit einem Hammer angeschlagen Ulmer Glockenimitate Anlasslich des 41 wurttembergischen Landesposaunentags 2006 bei dem das Lauten der Glocken wegen Sanierungsarbeiten am Glockenstuhl sowie an einigen Glocken nicht moglich war komponierte Hans Peter Braun das Musikstuck Ulmer Festgelaut fur Blechblaser fur vier achtstimmige Posaunenchore in dem das Glockenlauten durch den Klang von Blechblasinstrumenten nachgeahmt wird Bei Hochzeiten wahrend der glockenlosen Zeit spielte der Mesner das Glockengelaut vom Band fur die Gemeinde ein sodass sie auf den Glockeneinzug nicht verzichten musste DiskographieUlmer Munster Glocken und Orgeln Friedrich Froschle spielt an drei Orgeln CD AGK 12219 2000 Neun Glocken des Munsters lauten einzeln in Gruppen und im vollen Gelaut dazu sind drei Orgeln des Munsters zu horen Orgel Wunsch Konzert im Ulmer Munster Friedrich Froschle an der Grossen Orgel CD AGK 12223 2003 Die Hauptorgel ist mit 16 Klassikern der Orgelliteratur zu horen Confidentia Blaser musizieren beim 40 Landesposaunentag CD SACD 9155 2004 4000 Blaser musizieren im 8500 vor dem Ulmer Munster unter Leitung von Hans Ulrich Nonnenmann Musik von Georg Friedrich Handel Johann Sebastian Bach und Joseph Haydn zuletzt lauten zu diesem Spiel die Munsterglocken Verwendung des Munsters fur Firmenzeichen Firmennamen und WappenFahrzeug mit dem alten Magirus Logo von 1917 noch mit dem ganzen Ulmer Munster Stilisierte Silhouette des Ulmer Munsters im Markenzeichen von Magirus Deutz gestreckte Form Stilisierte Silhouette des Ulmer Munsters im Markenzeichen der Deutz AG gestauchte Form Logo aus Ulmer Munster und Radiowellen des Senders RadioUlm8 Wappen des Heeresmusikkorps Ulm Der in Ulm ansassige Feuerwehrausruster und Fahrzeugbauer Magirus machte das Ulmer Munster 1917 zum zentralen Bestandteil seines Markenzeichens Nachdem dieses anno 1925 neu gestaltet wurde zeigte es noch die stilisierte Silhouette des Munsters in Kombination mit einem M fur Magirus Nach der Ubernahme von Magirus durch den Humboldt Deutz Konzern schmuckte die neue Fassung die Lastwagen Busse und Feuerwehrfahrzeuge der Marke Magirus Deutz die das Markenzeichen mit der stilisierten Silhouette des Ulmer Munsters in uber 100 Lander der Welt verbreiteten 1964 machte die neue Konzernmutter die inzwischen Klockner Humboldt Deutz KHD hiess das von Magirus stammende Logo zu ihrem eigenen Firmenzeichen und verwandte es in der Folgezeit auch fur andere nicht in Ulm hergestellte Produkte beispielsweise fur Deutz Traktoren So wurde es mit der Zeit mehr mit Deutz als mit Magirus identifiziert Nach der Eingliederung von Magirus Deutz in IVECO verschwand das Logo mit der stilisierten Silhouette des Ulmer Munsters ab 1980 von den Lkw Bussen und Feuerwehrfahrzeugen Von der heutigen Deutz AG die inzwischen aus KHD hervorging wird es in leicht gestauchter Form bis heute als Firmenzeichen beibehalten Die alte Fassung des Magirus Firmenzeichens von 1917 die noch das ganze Ulmer Munster zeigt lebt heute im Signet des Oldtimerclub Magirus IVECO e V fort der sich um den Erhalt historischer Nutzfahrzeuge von Magirus Magirus Deutz und IVECO kummert Das Ulmer Munster ist fur das nicht kommerzielle regionale Webradio der massgebliche Hauptbestandteil des Logos mit seinen Radiowellen stellt es einen thematischen Bezug zum Rundfunk dar obgleich ein Webradio ausschliesslich uber das Internet gehort werden kann Namensgebend war das Ulmer Munster fur die Ulmer Munster Brauerei die von 1908 bis 2002 in 2 Kilometer Entfernung von dem Gotteshaus Ulmer Munster Bier herstellte Der in Ulm gegrundete und heute in Langenenslingen ansassige Werkzeughersteller Ulmia tragt ebenfalls das Munster im Logo Das Munster ist ausserdem Bestandteil des Wappens des seit 1958 in der Stadt beheimateten Heeresmusikkorps Ulm Das Ulmer Munster war um 1809 Ausgangspunkt der optischen Telegraphie Linie Ulmer Munster bis Paris Notre Dame Um 1809 war der Munster Turm ca 70 m hoch Die 1982 von Reimer Kordes eingefuhrte blutrote Strauchrose KORtello wurde zu Ehren des Munsters nach ihm benannt Das Munster als Knotenpunkt verschiedener PilgerwegeZu Beginn des 21 Jahrhunderts wurde das Munster mehr und mehr ein Knotenpunkt fur verschiedene Pilgerwege An der Pforte des Munsters ist ein Pilgerstempel fur den Pilgerpass erhaltlich Jakobspilgerwege Bis Ulm fuhren zwei ausgeschilderte Jakobspilger Routen von Norden heran die sich am Ulmer Munster vereinigen die ostlichere Route der Frankische Jakobsweg von Nurnberg die westlichere Route von Wurzburg bzw von Rothenburg ob der Tauber uber Lonsee nach Ulm wird als Frankisch Schwabischer Jakobsweg bezeichnet vom Munster fuhrt dann seit 1997 markiert der Oberschwabische Jakobsweg weiter nach Suden Navigationsleiste Jakobsweg Oberschwabischer Jakobsweg Vorhergehender Ort Frankisch Schwabischer Jakobsweg Frankischer Jakobsweg Ulmer Munster Nachster Ort Ulm Ortsubersicht Ulmer Munster Ulm Grimmelfingen Einsingen Erbach Donaurieden Oberdischingen Ersingen Risstissen Untersulmetingen Obersulmetingen Schemmerberg Apfingen Laupertshausen Mettenberg Biberach an der Riss Reute Grodt Muttensweiler Steinhausen Wallfahrtskirche Steinhausen Winterstettenstadt Bad Waldsee Bergatreute Weingarten Ravensburg Brochenzell Ostliche Route Meckenbeuren Tettnang Giessenbrucke Heiligenhof Atlashofen Huttmannsberg Gattnau Arensweiler Selmnau Hattnau Nonnenhorn Westliche Route Rammetshofen Unterteuringen Hepbach Leimbach Moggenweiler Markdorf Meersburg Bodensee Staad Konstanz Konstanzer Munster Sonstige Pilgerwege Seit 2008 beginnt ein Teil des Oberschwabischen Pilgerweges am Munster und fuhrt zu spirituellen Orten Oberschwabens weiter Einige Pfarrer des MunstersDie Munstergemeinde hat drei Pfarramter Sud der jeweilige Stelleninhaber ist zugleich Dekan des Kirchenbezirks Ulm West geschaftsfuhrendes Pfarramt der Munstergemeinde und Ost Einige Amtstrager im 21 Jahrhundert sind in der Folge genannt Stephan Krauter 2009 2019 Pfarramt West Tabea Frey 2002 2016 Peter Schaal Ahlers ab 2016 Pfarramt Ost Ernst Wilhelm Gohl 2006 2022 Dekan und Pfarramt Sud Stephanie Ginsbach 2020 2024 Pfarramt West Dr Torsten Krannich ab 2023 Dekan und Pfarramt Sud Siehe auchUlmer Spatz Ulmer Munsterplatz Liste der hochsten Sakralgebaude Dome Munster und Kathedralen in deutschsprachigen Landern Liste der Backsteinbauwerke der Gotik in SuddeutschlandLiteraturnach Autoren Herausgebern alphabetisch geordnet Myrah Adams Christof Maihoefer Judisches Ulm Schauplatze und Spuren Medien und Dialog Schubert Haigerloch 1998 ISBN 3 933231 03 5 zum judisch christlichen Miteinander im Blick auf das Ulmer Munster Hermann Baumhauer Joachim Feist Das Ulmer Munster und seine Kunstwerke Konrad Theiss Verlag Stuttgart Aalen 1977 ISBN 3 8062 0164 1 Johann Josef Boker Anne Christine Brehm Julian Hanschke Jean Sebastien Sauve Architektur der Gotik Ulm und der Donauraum Ein Bestandskatalog der mittelalterlichen Architekturzeichnungen aus Ulm Schwaben und dem Donaugebiet Salzburg Wien 2011 Anne Christine Brehm Netzwerk Gotik Das Ulmer Munster im Zentrum von Architektur und Bautechniktransfer Stuttgart 2020 David Gropp Das Ulmer Chorgestuhl und Jorg Syrlin der Altere Untersuchungen zu Architektur und Bildwerk Deutscher Verlag fur Kunstwissenschaft Berlin 1999 ISBN 3 87157 182 2 Franz Harle Das Chorgestuhl im Ulmer Munster Langenau 2000 ISBN 3 88360 115 2 Klaus Ulrich Hogg Die Inschriften am Chorgestuhl des Ulmer Munsters In Ulm und Oberschwaben 45 46 1990 S 103 161 Birgit Bergander Wasserspeier am Ulmer Munster Fotos Marcellus Kaiser C amp S Laupheim 2004 ISBN 3 937876 09 X Wolfgang Lipp Begleiter durch das Ulmer Munster Armin Vaas Verlag 2005 ISBN 3 88360 011 3 Silvester Lechner Ulm im Nationalsozialismus Stadtfuhrer auf den Spuren des Regimes der Verfolgten und des Widerstandes Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg e V DZOK Ulm Jungingen 1997 ISBN 3 9805396 4 4 Die Munster Geschichte bis in das 19 Jahrhundert S 27 34 Der Munsterplatz S 34 42 Claudia Mohn Otto Wolbert Hrsg Der Chor des Ulmer Munsters Kunstgeschichte Bauforschung Restaurierung Ostfildern 2021 Peter Morsbach Oberschwaben und Schwabische Alb Kunst Kultur und Landschaft zwischen Mittlerem Neckar und Iller DuMont Buchverlag Koln 1999 ISBN 3 7701 4701 4 S 31 39 Claus Reisinger Flandern in Ulm Glasmalerei und Buchmalerei Die Verglasung der Bessererkapelle am Ulmer Munster Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1985 ISBN 978 3 88462 036 6 Christof Rieber Kaiser Reichsstadte Ritter Sigismund und Oswald von Wolkenstein besuchen Ulm 1418 1427 1430 und 1434 In Ulm und Oberschwaben 57 2011 S 34 98 hier S 90 94 Hartmut Scholz Die mittelalterlichen Glasmalereien in Ulm Berlin 1994 ISBN 3 87157 168 7 Elmar Schmitt Adolf Silberberger Das Ulmer Munster in Vergangenheit und Gegenwart Konrad 1989 ISBN 3 87437 288 X Wolfgang Lipp Bilder und Meditationen zum Marienportal des Ulmer Munsters Langenau 1983 ISBN 3 88360 042 3 Erhard John Die Glasmalereien im Ulmer Munster Langenau 1999 ISBN 3 88360 067 9 Kathrin Schulthess Himmelwarts Das Ulmer Munster fur Kinder Jugendliche und Erwachsene Suddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm im Thorbecke Verlag Ostfildern 2005 ISBN 3 88294 356 4 Hans Eugen Specker Reinhard Wortmann Hrsg 600 Jahre Ulmer Munster Forschungen zur Geschichte der Stadt Ulm 19 Festschrift Kohlhammer Verlag Stuttgart 1977 ISBN 3 17 004224 6 Wim Swaan Die grossen Kathedralen DuMont Buchverlag Koln 1996 ISBN 3 7701 3817 1 S 244 250 Manuel Teget Welz Martin Schaffner Leben und Werk eines Ulmer Malers zwischen Spatmittelalter und Renaissance Forschungen zur Geschichte der Stadt Ulm Bd 32 Hg Haus der Stadtgeschichte Stadtarchiv Ulm Ulm 2008 Reinhard Wortmann Das Ulmer Munster DKV Kunstfuhrer 286 9 Aufl Deutscher Kunstverlag Munchen 2014 ISBN 978 3 422 02270 6 WeblinksCommons Ulmer Munster Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Ulmer Munster Quellen und Volltexte Website der Ulmer Munstergemeinde Ulmer Munster Auf der Website der Stadt Ulm Munster Unserer Lieben Frau Ulm Baden Wurttemberg Landesdenkmalpflege Datenbank Bauforschung Restaurierung Ulmer Munster im Bildindex der Kunst und Architektur Online Projekt zu Glasfenstern im Ulmer Munster der Albert Einstein Realschule Ulm Wiblingen Virtuelle Prasentation der mittelalterlichen Glasmalereien im Ulmer Munster bei Glasmalereien im Kontext Stadtarchiv Ulm Die Einfuhrung der Reformation in Ulm 3D Modell des Ausseren des Ulmer MunstersEinzelnachweiseDagmar Hub Als in Ulm die Schriften von Luther kursierten Augsburger Allgemeine 22 Januar 2013 Ulmer Geschichte n Der 17 Dezember 1944 Memento vom 16 April 2016 im Internet Archive In ulm de abgerufen am 17 Oktober 2016 Tobias Apfel www uni bamberg de Masterarbeit Das Ulmer Munster Bauforschung zum spatgotischen Backsteinbau des Westlichen Donauraums PDF 6 4 MB Volumenberechnungen der Munchener Frauenkirche und der Danziger Marienkirche auf gebaut eu Wolfgang Lipp Begleiter durch das Ulmer Munster Evang Gesamtkirchengemeinde Ulm Hrsg Ulm 1977 S 3 Evangelische Munstergemeinde Ulm Besucherinformation abgerufen am 8 September 2024 Friedrich Pressel Ulm und sein Munster Ulm 1877 S 6 8 Friedrich Pressel Ulm und sein Munster Ulm 1877 S 15 Friedrich Pressel Ulm und sein Munster Ulm 1877 S 12 Johann Josef Boker Anne Christine Brehm Julian Hanschke Jean Sebastien Sauve Architektur der Gotik Ulm und der Donauraum Ein Bestandskatalog der mittelalterlichen Architekturzeichnungen aus Ulm Schwaben und dem Donaugebiet Salzburg Wien 2011 hier mit digital erstellten Bauphasenmodellen Anne Christine Brehm Netzwerk Gotik Das Ulmer Munster im Zentrum von Architektur und Bautechniktransfer Stuttgart 2020 muensterbauamt ulm de Memento vom 12 April 2018 im Internet Archive Ulmer Geschichte n Die Ulmer und ihr Munster Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive abgerufen am 4 Dezember 2014 Sudwest Presse Online Dienste GmbH Brand in Notre Dame Ulmer Munster Ist ein Feuer wie in Paris auch hier moglich 17 April 2019 abgerufen am 11 Oktober 2020 Oratorienchor Ulm e V Hrsg Festschrift zum 100jahrigen Jubilaum am 24 Mai 1990 1990 Oliver Helmstadter Steinschlag Gefahr Unterm hochsten Kirchturm der Welt wird neu verputzt In Augsburger Allgemeine 19 Oktober 2018 augsburger allgemeine de abgerufen am 21 Oktober 2018 Sudwest Presse Online Dienste GmbH Ulmer Munster Nach abgebrockeltem Putz Chorraum bis Marz 2020 gesperrt In swp de 19 Oktober 2018 swp de abgerufen am 21 Oktober 2018 Munster Auftakt zum Turmjubilaum Ulmer Munster strahlt von innen 12 Januar 2015 abgerufen am 9 Februar 2023 Wolfgang Lipp Begleiter durch das Ulmer Munster Langenau 1999 Seite 30 und 31 Hermann Baumhauer Joachim Feist Das Ulmer Munster und seine Kunstwerke Konrad Theiss Verlag Stuttgart und Aalen 1977 Seite 59 bis 62 David Gropp Das Ulmer Chorgestuhl und Jorg Syrlin der Altere Untersuchungen zu Architektur und Bildwerk Berlin 1999 Dort auch ein Forschungsuberblick und die altere Literatur Alfred Klemm Surlin In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 37 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 166 169 Reisinger Christof Rieber Kaiser Reichsstadt Ritter Sigismund und Oswald von Wolkenstein besuchen Ulm 1418 1428 1430 und 1434 In Ulm und Oberschwaben 57 2011 S 34 98 hier S 92 f Anekdote aus einer Munsterfuhrung Winfried Wendland Die Kunst der Kirche 1940 S 97 Martina Goerlich und Dunja Kielmann Mehr als ein Versuch Rudolf Yelins Fenster im nordlichen Seitenschiff als Beginn der Neuverglasung im Ulmer Munster nach 1945 In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege 1 2022 S 28 34 designburomaus www designbueromaus de Das Ulmer Munster der hochste Kirchturm der Welt In www ulmer muenster de Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 23 Dezember 2016 abgerufen am 23 Dezember 2016 Helmut Volkl Orgeln in Wurttemberg Hanssler Verlag Neuhausen Stuttgart 1986 S 15 Die Musik in Geschichte und Gegenwart Bd 12 S 1647 Barenreiter Verl Ulmer Munster WALCKER op 144 1856 Abgerufen am 30 Dezember 2021 Zur Disposition Die grosste Orgel in Deutschland und ihre Erbauer In Urania Musik Zeitschrift fur Orgelbau Orgel und Harmoniumspiel Band 48 1891 S 2 3 Online www ulmer orgeln de Memento vom 3 Januar 2013 im Internet Archive Hauptorgel Ulmer Munster abgerufen am 4 Dezember 2014 swp de Ulmer Munster Chororgel des Munsters wird verkauft Abgerufen am 12 Juni 2019 swr de abgerufen am 22 Januar 2022 Disposition auf der Website der Orgelbaufirma Homepage des Ulmer Munsterkantorates Memento vom 2 Januar 2015 im Internet Archive abgerufen am 4 Dezember 2014 Sudwest Presse vom 21 Oktober 2009 Die Plane des kunftigen Munsterkantors Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive abgerufen am 4 Dezember 2014 1 2 Glockengelaut nach drei Jahren Schweigen Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven abgerufen am 4 Dezember 2014 Sudwest Presse vom 11 November 2006 Der Schworglocke droht der Gesichtsverlust Memento vom 27 April 2015 im Internet Archive PDF Datei Henning Petershagen Die Munsterglocken und ihre Ahnen Sudwest Presse Ulmer Kulturspiegel Sonderdruck vom 11 April 2009 Vgl dazu Henning Petershagen Die Munsterglocken und ihre Ahnen Sudwest Presse Ulmer Kulturspiegel Sonderdruck vom 11 Marz 2009 Logo Magirus Ulm Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive RadioUlm8 com Memento vom 5 Dezember 2014 im Internet Archive Thomas Schuler Napoleon und Bayern S 12 13 Die Telegraphenlinie von Wien nach Strassburg 1809 Abgerufen am 15 August 2023 Gerhilde Fleischer Jakobsweg I Ostfildern 1997 Wolfgang W Meyer Jakobswege Tubingen 2006 5 Auflage S 7 und S 189 227 Herzlichen Dank lieber Pfarrer Krauter abgerufen am 27 Februar 2020 Ulm in youtube abgerufen am 27 Februar 2020 Der Neue am Munster abgerufen am 27 Februar 2020 Die Vorletzten abgerufen am 27 Februar 2020 SWP Ulmer Munster Stephanie Ginsbach wird neue Pfarrerin am Munster 27 Dezember 2019 abgerufen am 2 Dezember 2023 S W R Aktuell So will der neue Ulmer Dekan Krannich auf die Menschen zugehen 6 September 2023 abgerufen am 2 Dezember 2023 48 398611111111 9 9925 Koordinaten 48 23 55 N 9 59 33 O Normdaten Geografikum GND 4212398 7 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n50064350 VIAF 140690289

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