Die Geschichte der Maße und Gewichte gehört zum Aufgabengebiet der Wissenschaftsgeschichte Sie beginnt bei den frühesten
Veraltete Maßeinheiten

Die Geschichte der Maße und Gewichte gehört zum Aufgabengebiet der Wissenschaftsgeschichte. Sie beginnt bei den frühesten Gewichtsstücken und bei Maßeinheiten, die von menschlichen Körperteilen und der natürlichen Umgebung abgeleitet wurden.
Überblick
Den frühesten Gewichten und Maßeinheiten lagen die Maße von Körperteilen und der natürlichen Umgebung zugrunde. Frühe babylonische und ägyptische Aufzeichnungen sowie Schriften aus der Bibel zeigen, dass die Länge zuerst anhand der Maße von Arm, Hand oder Finger gemessen wurde. Die Zeit wurde nach den Umlaufzeiten oder Rotationsperioden von Sonne, Mond und anderen Himmelskörpern eingeteilt. Wenn man das Volumen von Behältern wie Flaschen oder Tonkrügen vergleichen wollte, wurden sie mit Pflanzensamen gefüllt, die anschließend ausgezählt wurden. Beim Wiegen maß man das Gewicht mit Steinen oder Samen. Die Gewichtseinheit Karat, die bis heute für Schmucksteine verwendet wird, wurde vom Samen des Johannisbrotbaums abgeleitet.
Unsere heutigen Kenntnisse über die frühen Maße und Gewichte stammen aus vielerlei Quellen. Archäologen haben einige frühe Standards geborgen, die heute in Museen aufbewahrt werden. Der Vergleich zwischen den Abmessungen eines Gebäudes und Beschreibungen zeitgenössischer Autoren liefert weitere Informationen. Ein interessantes Beispiel dafür ist der Vergleich der Abmessungen des griechischen Parthenon mit den Beschreibungen von Plutarch, aus dem man ziemlich genau die Länge des attischen Fußes erhält. In manchen Fällen existieren allerdings nur plausible Theorien und Interpretationen.
Längeneinheiten
Die menschliche Elle – in der Regel die eines ausgewachsenen Mannes – ist das erste Längenmaß, von dem berichtet wird. Das älteste bekannte Beispiel ist die sogenannte Nippur-Elle aus Mesopotamien; ob aus ihr ein gemeinsames Urmaß abgeleitet werden kann, ist in der Fachwelt umstritten. Die gewöhnliche Elle wurde als die Länge des Armes vom Ellbogen bis zur Spitze des Mittelfingers angesehen. Sie wurde unterteilt in die Spanne (Spannweite der Hand, eine halbe Ellenlänge), die Handbreite (eine sechstel Elle) und den Finger (Fingerbreite, eine vierundzwanzigstel Elle). Die königliche oder heilige Elle war sieben Handbreit oder 28 Finger lang und wurde beim Bau von Gebäuden und Monumenten sowie zur Landvermessung verwendet.
Griechen und Römer erbten den Fuß von den Ägyptern. Der römische Fuß wurde sowohl in zwölf unciae (Zoll) als auch in sechzehn Finger unterteilt. Die Römer führten auch die Meile zu je tausend Doppelschritten ein, wobei jeder Doppelschritt fünf römischen Fuß entsprach.
Später wurden diese Maßeinheiten unter anderem im angloamerikanischen Maßsystem standardisiert.
Der Steinwurf oder Hammerwurf oder auch der Pfeilschuss sind weitere Beispiele für Längenmaße mit historischer Bedeutung. Bayerische Fischer und Müller von (Fluss-)Mühlen „erwarfen“ sich so ihr temporäres Fang- oder Arbeitsgebiet; eine bestimmte Jagdordnung erlaubte einem Jäger ein verletztes Tier einen Beilwurf weit zu verfolgen.
Gewichtseinheiten
Ursprünglich wurden Handelsgüter nach Stück oder Volumen bemessen. Als das Wiegen von Gütern begann, basierten die Gewichtseinheiten auf Volumina von Getreidekörnern oder Wasser. Zum Beispiel war das Talent in manchen Gegenden ungefähr so schwer wie ein Kubikfuß Wasser, der etwa einem Volumen von 27 Litern entspricht.
Das grain (von lateinisch granum für „Korn“) war die früheste und kleinste Gewichtseinheit und ursprünglich ein Weizen- oder Gerstenkorn, um die Edelmetalle Gold und Silber abzuwiegen. Größere Einheiten wurden entwickelt, die sowohl als Gewichtsmaß wie auch als Währungseinheit dienten, etwa das Pfund, der Schekel, die Mark und das Talent. Das Gewicht variierte von Ort zu Ort. Bei den Babyloniern und Sumerern waren sechzig Schekel ein Mina, und sechzig Mina ergaben ein Talent. Ein Mina wog etwa 500 Gramm. Das römische Talent bestand aus hundert Pfund, die leichter waren als das Mina. Wie das englische Troy Pound (bei Edelmetallen gebräuchlich) war auch das römische Pfund in zwölf – allerdings leichtere – Unzen eingeteilt.
Das metrische Karat, das ursprünglich vom getrockneten Samen des Johannisbrotbaums abgeleitet war, wurde später auf 1/144 Unze und dann auf 0,2 Gramm festgelegt.
Beispiel der Vielfalt
Beispiele für die Vielfalt an Maßen in zwei ehemaligen Großherzogtümern vor der landesweiten Maßvereinheitlichung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts:
- 112 Ellenmaße
- 92 Flächen oder Feldmaße
- 65 Holzmaße
- 163 Fruchtmaße (Volumenmaße)
- 123 Ohm- oder Eimermaße (Flüssigkeitsmaße)
- 63 Wirts- oder Schankmaße
- 80 Pfundgewichte
- 40 Ellenmaße
- 129 Fruchtmaße
- 77 Ohmmaße
Erste Vereinheitlichungen fanden in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz noch landesweit in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts statt. Innerhalb des Zollvereins wurden später die Gewichte in ganz Deutschland teilharmonisiert und mit der Schaffung des Norddeutschen Bundes beziehungsweise des Deutschen Reiches das metrische System für alle Maß- und Gewichtseinheiten bundes- respektive reichsweit eingeführt.
Einheiten für Zeit und Winkel
Die Einteilung des Kreises in 360 Grad (Symbol: °) und die Einteilung des Tages in Stunden zu je sechzig Minuten mit je sechzig Sekunden lässt sich auf die Babylonier zurückführen, die das Sexagesimalsystem, d. h. ein Zahlensystem mit der Basis 60, verwendeten. Der Vorteil dabei ist, dass die Zahl 360 durch sehr viele Zahlen ohne Rest teilbar ist (siehe auch Division mit Rest) und man somit oftmals aufwendige Bruchrechnungen vermeiden kann.
Die Einheit Gon (früher: Neugrad, Symbol: g), die den rechten Winkel in hundert Teile einteilt, ist im Alltag völlig ungebräuchlich, wird aber im Vermessungswesen benutzt.
Ein nautischer Strich ist der 32. Teil des Vollkreises, entsprechend 11,25 Grad. Der 200. Teil eines nautischen Strichs heißt artilleristischer Strich (auch: mil) und teilt den Vollkreis in 6400 Teile. Ein artilleristischer Strich entspricht ungefähr einem Meter in einem Kilometer Entfernung (oder einem Millimeter in einem Meter Entfernung). Auch heute noch wird diese Winkelmessung im militärischen Bereich verwendet.
Die Einheit Radiant (Symbol: rad) wird wie folgt definiert: Ein Kreissektor mit einer Bogenlänge, die gleich der Länge des Radius ist, hat das Winkelmaß 1. Die Maßeinheit, die für die Länge von Radius und Bogenlänge benutzt wird, ist beliebig – solange es dieselbe ist. Durch diese Definition ergibt sich, dass ein Vollwinkel 2 · π rad entspricht (ca. 6,2832).
Angelsächsische Maßeinheiten
Mit der Besetzung Englands durch die Römer gelangte die römische Meile auf die Britischen Inseln. Unter Königin Elisabeth I. wurde die Statute Mile mit 5280 Fuß oder acht Furlongs definiert, wobei ein Furlong aus vierzig Rods zu je 5,5 Yards bestand.
Das heute gültige Yard wurde unter Eduard III. gesetzlich definiert; zuvor war es beträchtlich länger.
Das metrische System
Das erste wohldefinierte metrische System wurde in Frankreich eingeführt. 1791 wurde gesetzlich die Absicht zur Schaffung eines solchen Systems festgelegt; seine Einführung erfolgte 1793 zur Zeit der Terrorherrschaft der Jakobiner. Erstmals in der Geschichte wurde ein künstlich entwickeltes Maßsystem eingeführt. Die Einführung des dezimalmetrischen Systems erfolgte mit dem Anspruch, ein Maßsystem „Für alle Zeit, für alle Völker“ zu schaffen. In Paris wurde das Urmeter aufbewahrt, das als Referenzgröße geschaffen wurde.
Das erste metrische System war auf Zentimeter, Gramm und Sekunde aufgebaut (cgs-System, c für Centimeter) und diese Einheiten waren sehr praktisch in Wissenschaft und Technik. Spätere metrische Systeme basierten auf Meter, Kilogramm und Sekunde (mks-System), um leichter handhabbar für praktische Anwendungen zu sein, und in der Technik und Industrie entstand das Technische Maßsystem, das als Basiseinheiten Meter, Kilopond (früher: Kraftkilogramm), Sekunde und Grad hatte. Metrische Einheiten haben sich über die ganze Welt verbreitet, zunächst in den nicht englischsprachigen Ländern, aber in letzter Zeit auch dort.
Das metrische System wurde in Frankreich nur langsam angenommen, aber Wissenschaftler und Techniker hielten seine Einführung als internationales System für wünschenswert. Am 20. Mai 1875 wurde ein internationaler Vertrag, die Meterkonvention, von siebzehn Staaten unterzeichnet. Verschiedene Organisationen und Laboratorien wurden gegründet, um ein einheitliches System zu schaffen und zu bewahren.
Das metrische System ist einfacher als die alten Maßeinheiten, weil verschieden große Einheiten immer glatte Zehnerpotenzen von anderen Einheiten sind. Diese Beziehung zwischen den Einheiten führt im Dezimalsystem zu leichten Umrechnungen von einer Einheit zur anderen.
Die gegenwärtig vorherrschende Ausprägung eines metrischen Systems ist das Internationale Einheitensystem (SI). Es wurde im Jahr 1954 – noch nicht unter seinem heutigen Namen und mit zunächst sechs, dann sieben Basiseinheiten – begründet und basierte ebenfalls auf Meter, Kilogramm und Sekunde, erweitert um die Basiseinheiten Kelvin (Temperatur), Ampere (elektrische Stromstärke), Mol (Stoffmenge) und Candela (Lichtstärke). Mit der Reform von 2019 erfolgte mit der Abkehr vom Prinzip der Basiseinheiten ein Paradigmenwechsel; alle SI-Einheiten sind nun darüber definiert, dass Naturkonstanten feste Zahlenwerte zugewiesen wurden.
Heute noch gebräuchliche Spezialsysteme sind beispielsweise Astronomische Maßeinheiten und Elektromagnetische Maßeinheiten.
Typografische Maßeinheiten
Der typografische Punkt als Einheit der Schriftgröße wurde von Pierre Simon Fournier im Jahr 1737 eingeführt und 1755 von den Brüdern François Ambroise Didot und weiterentwickelt. Der Didot-Punkt (dd) betrug 0,376065 Millimeter (das Grundmaß war auch hier: ein französischer Fuß, Pied de roi), bis er 1973 zur einfacheren Handhabung im metrischen System auf 0,375 Millimeter abgerundet wurde. Zur Unterscheidung wird die neue Einheit häufig auch typographischer Punkt genannt. In diesem System (Schriftsatz) gibt es auch die Einheit Cicero, ein Cicero entspricht zwölf Punkt. Vier Cicero werden zu einer Konkordanz zusammengefasst. Eine ausführliche Darstellung/Gegenüberstellung gibt es unter Schriftsatzmaße.
1886 kam aus den USA (Fa. Marder, Luse & Co. Chicago) mit der Erfindung der Linotype-Zeilengussmaschine ein alternatives Punktmaß auch nach Europa: der Pica-Punkt (pp) hat die exakte Größe von 0,3514598 Millimetern, das entspricht ungefähr 1/72 Zoll. Analog zum Cicero bildet hier ein Pica das nächsthöhere Schriftmaß von zwölf Pica-Punkt.
Heute werden im IT-Bereich „geglättete“ Maße verwendet. Ein Zoll hatte genau 72,27 (Pica-)Punkt, heute hat ein Zoll genau 72 DTP-Punkt (gelegentlich auch PostScript-Punkt). Der DTP-Punkt (pt) ist die einzig verlässliche Größe (zurzeit) als Maßangabe auf dem Computer. Die Punktgrößen weichen zwischen PC-Systemen (auch Linux) und Apple Mac-Systemen etwas voneinander ab.
Historisch bedingt wird mit den oben genannten Maßeinheiten nicht die tatsächliche Buchstabengröße (Versalhöhe) gemessen, sondern die so genannte Kegelhöhe. Der Kegel ist im Bleisatz der Körper, der den (meist kleineren) Buchstaben trägt.
Die DIN 16507-2 verwendet metrische Maße, die Schriftgrößenabstufung ist 0,25 mm, bei Bedarf 0,05 mm. 1 p Didot = 0,376 mm. Der Kegel kennzeichnet die Schriftgröße.
Listen historischer Maße und Gewichte
Die Anfänge des Messens in der Frühzeit der Menschheit werden in der Kognitiven Archäologie beschrieben.
Antike:
- historische Maße und Gewichte der Antike, siehe Alte Maße und Gewichte (Antike)
- historische Maße und Gewichte der Römischen Antike, siehe Alte Maße und Gewichte (Römische Antike)
- Maße und Gewichte der Bibel, siehe Maße und Gewichte in der Bibel
Mittelalter und Frühere Neuzeit:
- Vormetrische Längenmaße
- historische Maße und Gewichte des deutschsprachigen Raumes, siehe Alte Maße und Gewichte (deutschsprachiger Raum)
Europa:
- Deutschland: Baden, Bayern, Braunschweig, Hannover, Hessen, Mecklenburg, Nürnberg, Preußen, Sachsen, Württemberg
- Alte Maße und Gewichte (Dänemark)
- Alte Maße und Gewichte (England)
- Alte Maße und Gewichte (Finnland)
- Alte Maße und Gewichte (Frankreich)
- Alte Maße und Gewichte (Griechenland)
-
- Alte Maße und Gewichte (Toskana)
- Alte Maße und Gewichte (Niederlande)
- Alte Maße und Gewichte (Norwegen)
- Alte Maße und Gewichte (Österreich)
- Alte Maße und Gewichte (Polen)
- Alte Maße und Gewichte (Russland)
- Alte Maße und Gewichte (Schottland)
- Alte Maße und Gewichte (Schweden)
- Alte Masse und Gewichte (Schweiz)
- Alte Maße und Gewichte (Spanien)
Andere Weltgegenden:
- Alte Maße und Gewichte (Arabien)
- Alte Maße und Gewichte (China)
- Alte Maße und Gewichte (Guatemala)
- Indische Maße und Gewichte
- Shakkanhō (Japan)
- Mexikanische Maße und Gewichte
- Nepalesische Hohlmaße
- Alte Maße und Gewichte (Persien)
- Alte Maße und Gewichte (Thailand)
- Tibetische Maßeinheiten
- Tigday (Philippinen)
- Sukel (Molukken)
Museum
Das Musée des Arts et Métiers in Paris, untergebracht in einem alten Kloster (60 rue Réaumur), zeigt zahlreiche historische Exponate zu Maßen und Gewichten. Eine Ausstellung zu Maßen und Gewichten ab Mitte des 19. Jahrhunderts besteht im Freilichtmuseum Roscheider Hof.
Literatur
- Hans-Joachim von Alberti: Maß und Gewicht. Geschichtliche und tabellarische Darstellungen von den Anfängen bis zur Gegenwart. Berlin 1957.
- Heinz-Dieter Haustein: Universalgeschichte des Messens, Digitale Bibliothek Band 164, CD-ROM, Directmedia Publishing, Berlin 2007, ISBN 978-3-89853-564-9
- Heinz-Dieter Haustein: Weltchronik des Messens – Universalgeschichte von Maß und Zahl, Geld und Gewicht, de Gruyter, Berlin 2001, ISBN 3-11-017173-2.
- Heinz-Dieter Haustein: Quellen der Meßkunst – Zu Maß und Zahl, Geld und Gewicht, de Gruyter, Berlin 2004, ISBN 3-11-017833-8.
- Gerhardt Hellwig: Lexikon der Maße und Gewichte. Gütersloh 1983.
- Helmut Kahnt, Bernd Knorr: Alte Maße, Münzen und Gewichte: ein Lexikon. Bibliographisches Institut, Mannheim 1986, ISBN 978-3-411-02148-2.
- Henry E. Sigerist: Maße und Gewichte in den medizinischen Texten des frühen Mittelalters. In: Kyklos 3, 1930, S. 439–444.
- Wolfgang Trapp, Heinz Wallerus: Handbuch der Maße, Zahlen, Gewichte und der Zeitrechnung: mit 100 Tabellen, 6., durchges. und erweiterte Aufl., Reclam, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-15-019023-4.
- Fritz Verdenhalven: Alte Maße, Münzen und Gewichte aus dem deutschen Sprachgebiet. Neustadt a. d. Aisch 1968.
Weblinks
Einzelnachweise
- Deutsche rechts alterthümer von Jacob Grimm, 1828, S. 67
- Zuverläßiger Entwurf von der in Teutschland üblichen Jagdgerechtigkeit von Christian Gottlieb Riccius, 1772, S. 346
- August Schiebe: Universal-Lexikon der Handelswissenschaften. Band 1, Friedrich Fleischer/Gebrüder Schumann, Leipzig/Zwickau 1837, S. 421.
- In einer Aufstellung im Berliner Adressbuch sind die Verhältniszahlen der „bisherigen Landesmaaße und Gewichte in die durch die Maaß- und Gewichtsordnung für den Norddeutschen Bund festgestellten neuen Maße und Gewichte […] auf das im diesseitigen Verwaltungsbezirke und in der Stadt Berlin bisher gültige Maaß- und Gewichtssystem bezogen.“Bisherige Maaße und Gewichte. In: Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin, 1870, Übersicht, S. 11 f.
- PTP-Mitteilungen 126 (2016), Heft 2, "Naturkonstanten als Fundament", abrufbar unter https://oar.ptb.de/files/download/310.20160201.pdf
- Ralf Klingsieck: Vom alten und neuen Maß der Dinge. In: Neues Deutschland, 5./6. Januar 2019, S. 23
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Geschichte der Masse und Gewichte gehort zum Aufgabengebiet der Wissenschaftsgeschichte Sie beginnt bei den fruhesten Gewichtsstucken und bei Masseinheiten die von menschlichen Korperteilen und der naturlichen Umgebung abgeleitet wurden UberblickDen fruhesten Gewichten und Masseinheiten lagen die Masse von Korperteilen und der naturlichen Umgebung zugrunde Fruhe babylonische und agyptische Aufzeichnungen sowie Schriften aus der Bibel zeigen dass die Lange zuerst anhand der Masse von Arm Hand oder Finger gemessen wurde Die Zeit wurde nach den Umlaufzeiten oder Rotationsperioden von Sonne Mond und anderen Himmelskorpern eingeteilt Wenn man das Volumen von Behaltern wie Flaschen oder Tonkrugen vergleichen wollte wurden sie mit Pflanzensamen gefullt die anschliessend ausgezahlt wurden Beim Wiegen mass man das Gewicht mit Steinen oder Samen Die Gewichtseinheit Karat die bis heute fur Schmucksteine verwendet wird wurde vom Samen des Johannisbrotbaums abgeleitet Unsere heutigen Kenntnisse uber die fruhen Masse und Gewichte stammen aus vielerlei Quellen Archaologen haben einige fruhe Standards geborgen die heute in Museen aufbewahrt werden Der Vergleich zwischen den Abmessungen eines Gebaudes und Beschreibungen zeitgenossischer Autoren liefert weitere Informationen Ein interessantes Beispiel dafur ist der Vergleich der Abmessungen des griechischen Parthenon mit den Beschreibungen von Plutarch aus dem man ziemlich genau die Lange des attischen Fusses erhalt In manchen Fallen existieren allerdings nur plausible Theorien und Interpretationen LangeneinheitenDie menschliche Elle in der Regel die eines ausgewachsenen Mannes ist das erste Langenmass von dem berichtet wird Das alteste bekannte Beispiel ist die sogenannte Nippur Elle aus Mesopotamien ob aus ihr ein gemeinsames Urmass abgeleitet werden kann ist in der Fachwelt umstritten Die gewohnliche Elle wurde als die Lange des Armes vom Ellbogen bis zur Spitze des Mittelfingers angesehen Sie wurde unterteilt in die Spanne Spannweite der Hand eine halbe Ellenlange die Handbreite eine sechstel Elle und den Finger Fingerbreite eine vierundzwanzigstel Elle Die konigliche oder heilige Elle war sieben Handbreit oder 28 Finger lang und wurde beim Bau von Gebauden und Monumenten sowie zur Landvermessung verwendet Griechen und Romer erbten den Fuss von den Agyptern Der romische Fuss wurde sowohl in zwolf unciae Zoll als auch in sechzehn Finger unterteilt Die Romer fuhrten auch die Meile zu je tausend Doppelschritten ein wobei jeder Doppelschritt funf romischen Fuss entsprach Spater wurden diese Masseinheiten unter anderem im angloamerikanischen Masssystem standardisiert Der Steinwurf oder Hammerwurf oder auch der Pfeilschuss sind weitere Beispiele fur Langenmasse mit historischer Bedeutung Bayerische Fischer und Muller von Fluss Muhlen erwarfen sich so ihr temporares Fang oder Arbeitsgebiet eine bestimmte Jagdordnung erlaubte einem Jager ein verletztes Tier einen Beilwurf weit zu verfolgen GewichtseinheitenMesszylinder fur Dram und Unzen erste Halfte 19 Jahrhundert Ursprunglich wurden Handelsguter nach Stuck oder Volumen bemessen Als das Wiegen von Gutern begann basierten die Gewichtseinheiten auf Volumina von Getreidekornern oder Wasser Zum Beispiel war das Talent in manchen Gegenden ungefahr so schwer wie ein Kubikfuss Wasser der etwa einem Volumen von 27 Litern entspricht Das grain von lateinisch granum fur Korn war die fruheste und kleinste Gewichtseinheit und ursprunglich ein Weizen oder Gerstenkorn um die Edelmetalle Gold und Silber abzuwiegen Grossere Einheiten wurden entwickelt die sowohl als Gewichtsmass wie auch als Wahrungseinheit dienten etwa das Pfund der Schekel die Mark und das Talent Das Gewicht variierte von Ort zu Ort Bei den Babyloniern und Sumerern waren sechzig Schekel ein Mina und sechzig Mina ergaben ein Talent Ein Mina wog etwa 500 Gramm Das romische Talent bestand aus hundert Pfund die leichter waren als das Mina Wie das englische Troy Pound bei Edelmetallen gebrauchlich war auch das romische Pfund in zwolf allerdings leichtere Unzen eingeteilt Das metrische Karat das ursprunglich vom getrockneten Samen des Johannisbrotbaums abgeleitet war wurde spater auf 1 144 Unze und dann auf 0 2 Gramm festgelegt Beispiel der VielfaltBeispiele fur die Vielfalt an Massen in zwei ehemaligen Grossherzogtumern vor der landesweiten Massvereinheitlichung in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Grossherzogtum Baden112 Ellenmasse 92 Flachen oder Feldmasse 65 Holzmasse 163 Fruchtmasse Volumenmasse 123 Ohm oder Eimermasse Flussigkeitsmasse 63 Wirts oder Schankmasse 80 PfundgewichteGrossherzogtum Hessen40 Ellenmasse 129 Fruchtmasse 77 Ohmmasse Erste Vereinheitlichungen fanden in Deutschland in Osterreich und in der Schweiz noch landesweit in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts statt Innerhalb des Zollvereins wurden spater die Gewichte in ganz Deutschland teilharmonisiert und mit der Schaffung des Norddeutschen Bundes beziehungsweise des Deutschen Reiches das metrische System fur alle Mass und Gewichtseinheiten bundes respektive reichsweit eingefuhrt Einheiten fur Zeit und WinkelDie Einteilung des Kreises in 360 Grad Symbol und die Einteilung des Tages in Stunden zu je sechzig Minuten mit je sechzig Sekunden lasst sich auf die Babylonier zuruckfuhren die das Sexagesimalsystem d h ein Zahlensystem mit der Basis 60 verwendeten Der Vorteil dabei ist dass die Zahl 360 durch sehr viele Zahlen ohne Rest teilbar ist siehe auch Division mit Rest und man somit oftmals aufwendige Bruchrechnungen vermeiden kann Die Einheit Gon fruher Neugrad Symbol g die den rechten Winkel in hundert Teile einteilt ist im Alltag vollig ungebrauchlich wird aber im Vermessungswesen benutzt Ein nautischer Strich ist der 32 Teil des Vollkreises entsprechend 11 25 Grad Der 200 Teil eines nautischen Strichs heisst artilleristischer Strich auch mil und teilt den Vollkreis in 6400 Teile Ein artilleristischer Strich entspricht ungefahr einem Meter in einem Kilometer Entfernung oder einem Millimeter in einem Meter Entfernung Auch heute noch wird diese Winkelmessung im militarischen Bereich verwendet Die Einheit Radiant Symbol rad wird wie folgt definiert Ein Kreissektor mit einer Bogenlange die gleich der Lange des Radius ist hat das Winkelmass 1 Die Masseinheit die fur die Lange von Radius und Bogenlange benutzt wird ist beliebig solange es dieselbe ist Durch diese Definition ergibt sich dass ein Vollwinkel 2 p rad entspricht ca 6 2832 Angelsachsische Masseinheiten Hauptartikel Angloamerikanisches Masssystem Mit der Besetzung Englands durch die Romer gelangte die romische Meile auf die Britischen Inseln Unter Konigin Elisabeth I wurde die Statute Mile mit 5280 Fuss oder acht Furlongs definiert wobei ein Furlong aus vierzig Rods zu je 5 5 Yards bestand Das heute gultige Yard wurde unter Eduard III gesetzlich definiert zuvor war es betrachtlich langer Das metrische System Hauptartikel Metrisches Einheitensystem Holzschnitt 1800 mit neuen Masseinheiten Das erste wohldefinierte metrische System wurde in Frankreich eingefuhrt 1791 wurde gesetzlich die Absicht zur Schaffung eines solchen Systems festgelegt seine Einfuhrung erfolgte 1793 zur Zeit der Terrorherrschaft der Jakobiner Erstmals in der Geschichte wurde ein kunstlich entwickeltes Masssystem eingefuhrt Die Einfuhrung des dezimalmetrischen Systems erfolgte mit dem Anspruch ein Masssystem Fur alle Zeit fur alle Volker zu schaffen In Paris wurde das Urmeter aufbewahrt das als Referenzgrosse geschaffen wurde Das erste metrische System war auf Zentimeter Gramm und Sekunde aufgebaut cgs System c fur Centimeter und diese Einheiten waren sehr praktisch in Wissenschaft und Technik Spatere metrische Systeme basierten auf Meter Kilogramm und Sekunde mks System um leichter handhabbar fur praktische Anwendungen zu sein und in der Technik und Industrie entstand das Technische Masssystem das als Basiseinheiten Meter Kilopond fruher Kraftkilogramm Sekunde und Grad hatte Metrische Einheiten haben sich uber die ganze Welt verbreitet zunachst in den nicht englischsprachigen Landern aber in letzter Zeit auch dort Das metrische System wurde in Frankreich nur langsam angenommen aber Wissenschaftler und Techniker hielten seine Einfuhrung als internationales System fur wunschenswert Am 20 Mai 1875 wurde ein internationaler Vertrag die Meterkonvention von siebzehn Staaten unterzeichnet Verschiedene Organisationen und Laboratorien wurden gegrundet um ein einheitliches System zu schaffen und zu bewahren Das metrische System ist einfacher als die alten Masseinheiten weil verschieden grosse Einheiten immer glatte Zehnerpotenzen von anderen Einheiten sind Diese Beziehung zwischen den Einheiten fuhrt im Dezimalsystem zu leichten Umrechnungen von einer Einheit zur anderen Die gegenwartig vorherrschende Auspragung eines metrischen Systems ist das Internationale Einheitensystem SI Es wurde im Jahr 1954 noch nicht unter seinem heutigen Namen und mit zunachst sechs dann sieben Basiseinheiten begrundet und basierte ebenfalls auf Meter Kilogramm und Sekunde erweitert um die Basiseinheiten Kelvin Temperatur Ampere elektrische Stromstarke Mol Stoffmenge und Candela Lichtstarke Mit der Reform von 2019 erfolgte mit der Abkehr vom Prinzip der Basiseinheiten ein Paradigmenwechsel alle SI Einheiten sind nun daruber definiert dass Naturkonstanten feste Zahlenwerte zugewiesen wurden Heute noch gebrauchliche Spezialsysteme sind beispielsweise Astronomische Masseinheiten und Elektromagnetische Masseinheiten Typografische Masseinheiten Hauptartikel Schriftgrad Der typografische Punkt als Einheit der Schriftgrosse wurde von Pierre Simon Fournier im Jahr 1737 eingefuhrt und 1755 von den Brudern Francois Ambroise Didot und weiterentwickelt Der Didot Punkt dd betrug 0 376065 Millimeter das Grundmass war auch hier ein franzosischer Fuss Pied de roi bis er 1973 zur einfacheren Handhabung im metrischen System auf 0 375 Millimeter abgerundet wurde Zur Unterscheidung wird die neue Einheit haufig auch typographischer Punkt genannt In diesem System Schriftsatz gibt es auch die Einheit Cicero ein Cicero entspricht zwolf Punkt Vier Cicero werden zu einer Konkordanz zusammengefasst Eine ausfuhrliche Darstellung Gegenuberstellung gibt es unter Schriftsatzmasse 1886 kam aus den USA Fa Marder Luse amp Co Chicago mit der Erfindung der Linotype Zeilengussmaschine ein alternatives Punktmass auch nach Europa der Pica Punkt pp hat die exakte Grosse von 0 3514598 Millimetern das entspricht ungefahr 1 72 Zoll Analog zum Cicero bildet hier ein Pica das nachsthohere Schriftmass von zwolf Pica Punkt Heute werden im IT Bereich geglattete Masse verwendet Ein Zoll hatte genau 72 27 Pica Punkt heute hat ein Zoll genau 72 DTP Punkt gelegentlich auch PostScript Punkt Der DTP Punkt pt ist die einzig verlassliche Grosse zurzeit als Massangabe auf dem Computer Die Punktgrossen weichen zwischen PC Systemen auch Linux und Apple Mac Systemen etwas voneinander ab Historisch bedingt wird mit den oben genannten Masseinheiten nicht die tatsachliche Buchstabengrosse Versalhohe gemessen sondern die so genannte Kegelhohe Der Kegel ist im Bleisatz der Korper der den meist kleineren Buchstaben tragt Die DIN 16507 2 verwendet metrische Masse die Schriftgrossenabstufung ist 0 25 mm bei Bedarf 0 05 mm 1 p Didot 0 376 mm Der Kegel kennzeichnet die Schriftgrosse Listen historischer Masse und GewichteDie Anfange des Messens in der Fruhzeit der Menschheit werden in der Kognitiven Archaologie beschrieben Antike historische Masse und Gewichte der Antike siehe Alte Masse und Gewichte Antike historische Masse und Gewichte der Romischen Antike siehe Alte Masse und Gewichte Romische Antike Masse und Gewichte der Bibel siehe Masse und Gewichte in der Bibel Mittelalter und Fruhere Neuzeit Vormetrische Langenmasse historische Masse und Gewichte des deutschsprachigen Raumes siehe Alte Masse und Gewichte deutschsprachiger Raum Europa Deutschland Baden Bayern Braunschweig Hannover Hessen 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zahlreiche historische Exponate zu Massen und Gewichten Eine Ausstellung zu Massen und Gewichten ab Mitte des 19 Jahrhunderts besteht im Freilichtmuseum Roscheider Hof LiteraturHans Joachim von Alberti Mass und Gewicht Geschichtliche und tabellarische Darstellungen von den Anfangen bis zur Gegenwart Berlin 1957 Heinz Dieter Haustein Universalgeschichte des Messens Digitale Bibliothek Band 164 CD ROM Directmedia Publishing Berlin 2007 ISBN 978 3 89853 564 9 Heinz Dieter Haustein Weltchronik des Messens Universalgeschichte von Mass und Zahl Geld und Gewicht de Gruyter Berlin 2001 ISBN 3 11 017173 2 Heinz Dieter Haustein Quellen der Messkunst Zu Mass und Zahl Geld und Gewicht de Gruyter Berlin 2004 ISBN 3 11 017833 8 Gerhardt Hellwig Lexikon der Masse und Gewichte Gutersloh 1983 Helmut Kahnt Bernd Knorr Alte Masse Munzen und Gewichte ein Lexikon Bibliographisches Institut Mannheim 1986 ISBN 978 3 411 02148 2 Henry E Sigerist Masse und Gewichte in den medizinischen Texten des fruhen Mittelalters In Kyklos 3 1930 S 439 444 Wolfgang Trapp Heinz Wallerus Handbuch der Masse Zahlen Gewichte und der Zeitrechnung mit 100 Tabellen 6 durchges und erweiterte Aufl Reclam Stuttgart 2012 ISBN 978 3 15 019023 4 Fritz Verdenhalven Alte Masse Munzen und Gewichte aus dem deutschen Sprachgebiet Neustadt a d Aisch 1968 WeblinksWikisource Masse und Gewichte Quellen und VolltexteEinzelnachweiseDeutsche rechts alterthumer von Jacob Grimm 1828 S 67 Zuverlassiger Entwurf von der in Teutschland ublichen Jagdgerechtigkeit von Christian Gottlieb Riccius 1772 S 346 August Schiebe Universal Lexikon der Handelswissenschaften Band 1 Friedrich Fleischer Gebruder Schumann Leipzig Zwickau 1837 S 421 In einer Aufstellung im Berliner Adressbuch sind die Verhaltniszahlen der bisherigen Landesmaasse und Gewichte in die durch die Maass und Gewichtsordnung fur den Norddeutschen Bund festgestellten neuen Masse und Gewichte auf das im diesseitigen Verwaltungsbezirke und in der Stadt Berlin bisher gultige Maass und Gewichtssystem bezogen Bisherige Maasse und Gewichte In Allgemeiner Wohnungs Anzeiger nebst Adress und Geschaftshandbuch fur Berlin 1870 Ubersicht S 11 f PTP Mitteilungen 126 2016 Heft 2 Naturkonstanten als Fundament abrufbar unter https oar ptb de files download 310 20160201 pdf Ralf Klingsieck Vom alten und neuen Mass der Dinge In Neues Deutschland 5 6 Januar 2019 S 23